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THE HTALTH SCIENCES LIBRARY
UNIVERSITY Of CALIFORNIA, DAVIS
THE HTALTH SCIENCES LIBRARY
UNIVERSITY Or CALIFORNIA, DAVIS
Siebenter Internationaler
Tierärztlicher Kongress
Baden-Baden, 7.—12. August 1899.
I. Band.
Organisation, Mitgliederliste und Berichte.
Herausgegeben vonder Geschäftsleitung.
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BADEN-BADEN.
Druck von Ernst Kölblin, Hofbuchdruckerei.
1899.
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UNIVERSITY OF CALIFORNIA, DAVIS
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VIRE CONGRES INTERNATIONAL
DE
MÉDECINE VETERINAIRE
BADEN-BADEN, 7 A 12 AOUT 1899.
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TOME I.
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VIE INTERNATIONAL CONGRESS
VETERINARY SURGEONS
BADEN-BADEN, 7—12 AUGUST 1899.
VOLUME I.
Unter dem Protektorate
Seiner Königlichen Hoheit des
Grossherzogs Friedrich
ae”
Inhalts-Verzeichnis.
TABLE DES MATIERES. — TABLE OF CONTENTS.
— Ba —
Organisation und Mitgliederliste.
ORGANISATION ET LISTE DES ADHÉRANTS. — ORGANIZATION AND LIST OF MEMBERS.
pag.
Organisation. . . done ee ee + XIII
Organisation du Congres : en ee ee + XIX
Organization . . 2 oe XXIV
Geschäftsausschuß, Ehrenmitglieder, Delegirte u. S. W.
Comité, Membres honoraires, Délégués etc. . . . . . XXIX
Committee, Honorary Members, Delegates &c. .
Alphabetisches General-Verzeichniss der Mitglieder
Liste générale des membres du Congrès. . . . . . . XLV
General List of the members . soe ee ee
Satzungen . > 2: . nm nn LXXII
Statuts . . . . nenne... LAXVII
Regulations, . . » . 2 2 . . 2 . . . . . . . . LXXXIU
Programm . . ee nn... LXXXVIII
Programme (en francais). en ee ee + + XCI
Programme (in English). . . . . . . . . . . . . XCIV
Berichte. — Rapports. — Reports.
. À
Sehutzmassregeln gegen die Verbreitung von Tierseuchen im Gefolge
des internationalen Viehverkehrs.
Mesures précentires contre la propagation des maladies épizootiques par le
trafic international des animaux domestiques.
Preventice measures against the spread of epizooties in consequence of the
international cattle trade.
| . pag.
Bericht des Herrn Hutyra . . . > >: 2 2 2 2 . . . 5
Rapport de M. Hutyra. - » : 2: 2 2 2 ewe . . . 33
VIIT
Report of Mr. Hutyra .
Rapport de M. Leblanc .
Bericht des Herrn Leblanc
Report of Mr. Leblanc . .
Bericht des Herm Brändle .
Rapport de M. Brändle .
Report of Mr. Brändle.
Report of Mr. Cope. .
Bericht des Herrn Cope
Rapport de M. Cope. .
Bericht des Herrn Lothes .
Rapport de M. Lothes .
Report of Mr. Lothes
Bericht des Herrn Arndt .
Rapport de M. Arndt .
Report of Mr. Arndt
Lettre de M. Potterat . . .
Bericht des Herrn Potterat . .
Information supplied by Mr. Potterat .
B
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
The prevention of foot and mouth disease.
Rapport de M. Cagny .
Bericht des Herrn Cagny .
Report of Mr. Cagny. . .
Report of Mr. Cope .
Bericht des Herrn Cope
Rapport de M. Cope
Bericht des Herrn Dammann
Rapport de M. Dammann.
Report of Mr. Dammann . .
Rapport de M. Furtuna
Bericht des Herrn Furtuna .
Report of Mr. Furtuna
Bericht des Herrn Hafner
Rapport de M. Hafner .
Report of Mr. Hafner .
Bericht des Herrn Hess
Rapport de M. Hess.
Report of Mr. Hess . .
Bericht des Herrn Lindgrist .
72
92
929
107
113
121
141
153
1173
1184
1190
162
164
169
177
181
184
212
224
243
269
286
295
315
324
333
350
363
372
393
409
418
IX
pag.
Rapport de M. Lindqvist. . . . . . . . . . . . . 428
Report of Mr. Lindqvist . . a 6488
Bericht über die Hecker’sche Schutzimpfung . + + « . 436
Rapport sur la vaccination recommandée par M. Hecker . 489
Report on Mr. Hecker’s vaccination. . . . . . . . . 441
C
Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
Réglementation de Vinspection efficace des viandes au point de vue des nouvelles
données de la science.
The newest suggestions for an effectual meat inspection.
pag.
Bericht des Herrn Edelmann . . . . . . . . . . . 445
"Bericht des Herm Kjerrulf . . . > . . . . . . . . 461
Bericht des Herrn Postolka . . . . . . . . . . . . 475
Rapport de M. Edelmann. . . . . . . . . + + . 482
Rapport de M. Kjerrulf . . . . . . . . . . . . . 491
Rapport de M. Postolka - . . . . . . . . . . . . 503
Report of Mr. Edelmann - - . : . . . . . . . . . 509
Report of Mr. Kjerrulf . . . . . . . . . . : . . 518
Report of Mr. Postolka . . > . . . . . . . . . . 528
D
Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
pag.
Bericht des Herrn Bang . . . . . . . . . . . . . b31
Rapport de M. Bang . . . …. . . «+ + + 552
Report of Mr. Bang. - . : . . . . ee + + + 568
Bericht des Herrn Malm . . - . : . 2 . . . . . . «2578
Rapport de M. Malm . » . . : 2 2 . . . . . . . 571
Report of Mr. Malm . . . . . 2 . . . . . . . . 581
Bericht des Herrn Regnfr . . . . . . . . . . . . 586
Rapport de M. Regnér. . . . . 2 . . © . . . . . 591
Report of Mr. Regnér . . . . > > 2 . . . . . . . 59%
Bericht des Herrn Rudorsky. . . . . . . . . . . . 600
Rapport de M. Rudovsky. . . . 2 . . . . . . . . 608
Report of Mr. Rudoosky'. . . . . . . . . . . . . 614
X
pag.
Bericht des Herrn Siedamgrotzky . - . . . . . . . + 620
Rapport de M. Siedamgrotzky . . + . + . + + + 647
Report of Mr. Siedamgrotzky 672
Rapport de M. Stubbe . Me ee « + + + + + 695
Bericht des Herm Stubbé. . . . . . . . . . . . . 703
Report of Mr. Stubbé - . . . . . . . . . . . . . 710
E
Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux.
The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
Pag-
Rapport de M. But . . . . . . . . . . . . . . 12
Bericht des Herm Butel . . . . . . . . . . + . 728
Report of Mr. But. . . . . . . . . . . . . . . 736
Bericht des Herrn de Jong Le ee + « + + 189
Rapport de M. de Jong . -» . . . . . . ee . . 753
Report of Mr. de Jong. . . . : . . . . . . . . . 761
Bericht des Herm Ostertay . nennen 769
Rapport de M. Ostertag . . : . . 2 . . . . . . . 78
Report of Mr. Ostertag. . . 795
Vorschriften über die Behandlung des F leisches tuber-
kulôser Tiere in England . . . . 807
Verhütung der aus dem Genusse von Kuhmilch entstehen-
den Gefahren im Großherzogtum Baden . . . . 807
Prescriptions sur le traitement de la viande d’animaux
tuberculeux, émises en Angleterre. . . 809
Protection du public contre les dangers du lait de vache
par les mesures prises au Grand-Duché de Bade . 809
Prescriptions issued in Great Britain regarding the
treatment of the meat of tuberculous animals . . 811
Notes on the measures taken in the Grand-Duchy of
Baden for the prevention of the danger arising from
the consumption of cow’s milk . . . . . . . . 811
F
Die Bekämpfung der ‘Schweineseuchen.
Mesures pour combattre les épizooties de l’espece porcine.
The prevention of swine epizooties.
Rapport de M. Leclainhe . . . . . . . . . . . . 815
Bericht des Herrn Leclainche . . . . . . . . . . . 829
Report of Mr. Leclainche . - . . : . . . . . . . . 84
XI
Bericht des Herrn Lorenz
Rapport de M. Lorenz. .
Report of Mr. Lorenz .
Rapport de M. Perroncito .
Bericht des Herrn Perroncito
Report of Mr. Perroncito .
Bericht des Herrn Preusse
Rapport de M. Preusse
Report of Mr. Preusse .
Bericht des Herm Schütz
Rapport de M. Schütz .
Report of Mr. Schütz
Bericht des Herrn Ueber .
Rapport de M. Uebele .
Report of Mr. Uebele —
G
Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Extension de l’enseignement vétérinaire.
The extension of ceterinary instruction.
Rapport de M. Degire .
Bericht des Herrn Degive .
Report of Mr. Degive
Bericht des Herm Kitt
Rapport de M. Kitt .
Report of Mr. Kitt . . ;
Bericht des Herrn Malkmus .
Rapport de M. Malkmus .
Report of Mr. Malkmus
Rapport de M. Nocard .
Bericht des Herrn Nocard
Report of Mr. Nocard .
Rapport de M. Nogueira .
Bericht des Herrn Nogueiru .
Report of Mr. Nogueiru
Bericht des Herm Schütz.
Rapport de M. Schütz .
Report of Mr. Schütz
pag-
856
862
867
872
875
878
881
897
918
924
982
935
941
955
963
974
985
991
999
1010
1019
1023
1030
1087
1044
1050
1053
1057
1080
1091
XH
H
Das Veterinärbeamtentum.
Le vétérinaire fonctionnaire public.
Veterinary officials.
Bericht des Herrn Lydtin.
Rapport de M. Lydtin .
Report of Mr. Lydtin . .
Report of Mr. Liautard
Rapport de M. Liautard .
Bericht des Herrn Liautard .
Berichtigungen
Corrections
Emendations .
Pag.
1107
1126
1138
1155
1161
1167
Pag.
119%
1197
1199
XIII
L
Organisation des Kongresses.
Der vom 16. bis 21. September 1895 zu Bern tagende VI. Inter-
nationale Tierärztliche Kongreß faßte in seiner letzten Sitzung
nahezu einstimmig folgende Beschlüsse:
1. Als nächster Kongreßort wird, die Annahme der Groß-
herzoglich Badischen Regierung vorbehalten, die Stadt
Baden bezeichnet.
2. Der VII. Kongreß soll im Jahre 1899 stattfinden.
3. Die Organisation des VII. Kongresses wird den badischen
Mitgliedern des VI. Kongresses übertragen mit der Er-
mächtigung, erforderlichenfalls weitere Mitglieder beizuziehen.
Gleichzeitig wurde an Se. Königliche Hoheit den Grcssherzog
Friedrich von Baden nachstehendes Huldigungstelegramm abgesandt:
„Der VI. Internationale Tierärztliche Kongreß, in Interlaken zur
Schlusssitzung versammelt, bringt Ew. Königlichen Hoheit ehr-
farchtsvolle Huldigung dar und bittet, den VII. Kongreß im Jahre 1899
in Baden, dem Lande des musterhaft eingerichteten Veterinärwesens,
abbalten zu dürfen.“ Potterat. Noyer.
Seine Königliche Hoheit geruhte darauf telegraphisch zu erwidern:
„ich danke den Mitgliedern des Kongresses für die
sehr freundliche Mir gewidmete Huldigung.
Ich freue Mich, dass Sie beabsichtigen, den VII. Kon-
greß im Grossherzogtum Baden abzuhalten. Ich be-
grüsse Ihre Bestrebungen mit aufrichtiger Teilnahme.“
Friedrich.
Mit der Ausführung der gefaßten Beschlüsse wurde seitens
des Geschäftsausschusses für den VI. Kongreß der Geh. Ober-
regierungsrat Dr. Lydtin, Baden-Baden, beauftragt.
Dieser lud im Mai 1896 deutsche und fremde Tierärzte zu
«iner Vorbesprechung über die Organisation des nächsten Kongresses
nach Stuttgart, gelegentlich der dort im Juni 1896 abgehaltenen
Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, ein.
Der Einladung folgten über hundertfünfzig deutsche Tierärzte,
‘dann Vertreter der Veterinär-Medizin aus Oesterreich-Ungarn,
Frankreich, Belgien, Luxemburg und der Schweiz. Unter den An-
wesenden befand sich Professor Noyer aus Bern, der General-
sekreär des VI. Internationalen Kongresses.
Die Versammlung sprach ihre Freude über die Abhaltung
des VII. Kongresses auf deutschem Boden aus und gab sodann
XIV
einem Antrage des Oberregierungsrats Göring aus München: „den
Geschäftsausschuß aus einer kleineren Anzahl badischer Tierärzte
zu bilden und diesem Geschäftsausschusse das Recht zu verleihen,
weitere Mitglieder beizuziehen‘‘ — ihre Zustimmung. |
Es wurden hierauf von der Versammlung in den Geschäfts-
ausschuß gewählt:
Berner, Großh. Veterinärrat in Pforzheim,
Braun, Großh. Bezirkstierarzt in Baden, |
Fuchs, Großh. Bezirkstierarzt und Schlachthofdirektor in
Mannheim,
Görig, Schlachthoftierarzt in Karlsruhe,
Hafner, Großh. ‚Regierungsrat und technischer Referent für
das Veterinärwesen bei dem Großh. Ministerium des Innern
in Karlsruhe,
Dr. Lydtin, Geh. Oberregierungsrat in Baden, und
Stadler, GroBh.. Verbandsinspektor in Karlsruhe.
Der Geschäftsausschuß erwählte Dr. Lydtin zum Vorsitzenden,
Regierungsrat Hafner zum Stellvertreter und Gérig zum Schrift-
führer.
In Gemäßheit der ihm erteilten Ermächtigung ergänzte sich
der Geschäftsausschuß durch Zuwahl folgender Mitglieder:
Beisswänger, Regierungsrat und Mitglied des Medizinalkollegiums
in Stuttgart,
Dr. Dammann, Geheimer Regierungs- und Medizinalrat, Pro-
fessor und Direktor der Königlichen Tierärztlichen Hoch-
schule in Hannover,
Dr. Dieckerhoff, Geheimer Regierungsrat, Professor und Rektor
der Königlichen Tierärztlichen Hochschule in Berlin,
Dr. Ellenberger, Geh. Medizinalrat, Professor an der König-
lichen Tierärztlichen Hochschule in Dresden,
Dr. Esser, Geheimer Medizinalrat und ord. Professor an der
Universität Göttingen, Präsident des deutschen Veterinärrats,
von Fricker, emer. Professor und Direktor der Königlichen
Tierärztlichen Hochschnle in Stuttgart,
Göring, Oberregierungsrat, Referent für Veterinärwesen und
Viehzucht im Königlichen Staatsministerium des Innern,
Landestierarzt in Bayern, München,
Hahn, Hofrat und Direktor der Königlichen Tierärztlichen
Hochschule in München,
Dr. Lorenz, Ober-Medizinalrat in Darmstadt,
Noyer, Professor an der Tierarzneischule in Bern,
Dr. Pflug, ord. Professor der Veterinärmedizin an der Uni-
versität in Gießen,
Röckl, Geheimer Regierungsrat, ordentliches Mitglied des
Kaiserlichen Gesundheitsamtes in Berlin,
Dr. Schmaltz, Professor an der Königlichen Tierärztlichen
Hochschule in Berlin,
XV
Dr. Schütz, Geheimer Regierungsrat, Professor an der König-
lichen Tierärztlichen Hochschule in Berlin,
Dr. Siedamgrotzky, Geh. Medizinalrat, Professor an der König-
lichen Tierärztlichen Hochschule in Dresden und Landes-
tierarzt des Königreichs Sachsen,
Dr. Sussdorf, Professor und Direktor der Königlichen Tier-
ärztlichen Hochschule in Stuttgart,
Zipperlen, Professor an der landwirtschaftlichen Akademie
und Mitglied des Medizinalkollegiums in Hohenheim,
Als weitere Mitglieder und Schriftführer traten dem Aus-
schusse bei:
Dr. med. Casper, Tierarzt in Höchst a. M., zugleich General-
sekretär, ferner
Dr. Olt, Docent an der Königlichen Tierärztlichen Hochschule
in Hannover, und
Siegen, Staatstierarzt in Luxemburg, als Mitglieder des General-
sekretariates.
Zunächst wendete sich der Geschäftsausschuß mit einer
Eingabe an den Stadtrat in Baden und erhielt unter dem 12, März
1897 — Nr. 2717 — die Antwort, daß der Stadtrat beschlossen
habe, zur Abhaltung des im Jahre 1899 stattfindenden VII. Inter-
nationalen Tierärztlichen Kongresses die erforderlichen Räumlich-
keiten unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, sowie durch geeignete
Veranstaltungen des Kur-Komites den Teilnehmern entsprechende
Vergnügungen anzubieten.
Eine zweite Eingabe richtete der Geschäftsausschuk an das
Großh. badische Ministerium des Innern. Die hohe Stelle erklärte
sich im Erlasse vom 18. März 1897 — No. 7002 — mit der Abhaltung
des VII. Internationalen Tierärztlichen Kongresses in Baden einver-
standen und auch bereit, seiner Zeit Einladungen zum Kongresse an
die auswärtigen Regierungen zu vermitteln.
Um die staatlicherseits in Aussicht gestellte Unterstützung aus
öffentlichen Mitteln zu erhalten, mußte dem hohen Ministerium ein
genau und ausführlich begründeter Voranschlag unterbreitet werden.
Nachdem dies geschehen, eröffnete das Ministerium dem Geschäfts-
ausschusse unter dem 10. Mai 1898 — No. 14848 — daß der
Herr Reichskanzler auf Anregung der Großherzoglichen Regierung
10000 .& als Beihilfe aus der Reichshauptkasse und die Landes-
regierung zu demselben Zweck 2000 .# bewilligt haben.
Dem Beispiele der badischen und württembergischen Fach-
vereine, welche 1200, bezw. 500 .# beisteuerten, folgend, haben
die meisten deutschen tierärztlichen Vereine durch namhafte Bei-
träge in der Höhe von zusammen 7625 # den Kongreß in dankens-
werter Weise unterstützt.
Als das Kongreßunternehmen hierdurch finanziell nahezu ge-
sichert war, wurde der Termin für die Abhaltung des Kongresses
endgiltig auf die Tage vom 7.—12. August 1899 und der Preis
XVI
einer Mitgliedskarte auf 12 A, derjenige einer Damenkarte auf
6 M. festgesetzt.
Bei der Aufstellung der Verhandlungsgegenstände wurden die-
jenigen berücksichtigt, welche von den vorausgegangenen Kongressen
behandelt, aber noch nicht zum endgültigen Abschluß gebracht
worden waren, wie die Verbreitung der Tierseuchen im Gefolge
des internationalen Viehverkehrs, die Verwendung des Fleisches und
der Milch tuberkulöser Tiere und die Maßregeln gegen die Rinder-
tuberkulose, sodann die auf der allgemeinen Tagesordnung stehen-
den, wie die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche und der
Schweineseuchen und die Organisation einer wirksamen Fleisch-
beschau, endlich Fragen, welche die Gegenwart und Zukunft des
Veterinärfaches betreffen, wie die wissenschaftliche Ausbildung der
Tierärzte und das Veterinärbeamtentum.
Hierauf folgten die Unterhandlungen mit den als Bericht-
erstatter in Aussicht genommenen Herren, deren Namen und Titel
in dem nachstehenden Programm genannt sind.
Da bei den Berner Beratungen ein Teil der Mitglieder über die
Beschlüsse der vorausgegangenen Kongresse und die Stellungnahme
der letzteren zu den verhandelten Fragen nicht hinreichend unter-
richtet schien, ließ der Geschäftsausschuß den Mitgliedern alle ein-
schlägigen, durch den Generalsekretär Dr. Casper zusammengestellten
Resolutionen früherer Kongresse und größerer Versammlungen,
gedruckt in den drei Sprachen, zugehen.
Als Kongreßsprachen wurden die deutsche, englische und
französische bestimmt. Es war vorauszusehen, daß die Einführung
der englischen als Kongreßsprache ganz erhebliche, durch die zu
erwartende Teilnahme der englisch sprechenden Kollegen sich nicht
aufwiegende Mehrkosten verursachen werde. Der Ausschuß war
aber der Ansicht, daß trotzdem die englische Sprache mit zu ver-
wenden sei, um dem Kongresse den Charakter der Internationalität
zu wahren, was thatsächlich in hohem Maße gelungen ist.
Mit der Führung der finanziellen Geschäfte wurde ein Bankhaus
von Weltruf, die „Filiale der Rheinischen Kreditbank in Baden-Baden“,
unter Kontrolle des Vorsitzenden des Geschäfts-Ausschusses, beauftragt.
Um eine starke Beteiligung des Auslandes herbeizuführen,
wurde beschlossen, in allen Staaten Unterausschüsse zu bilden.
Es wurden deshalb durch Rundschreiben vom 25. Mai 1898 die
einfluBreichsten Männer des Auslandes ersucht, an die Herren
Tierärzte und Agronomen ihres Landes einen Aufruf zur Beteiligung
an dem VII. Kongresse zu erlassen.
Gleichzeitig wurden die Leiter der Fachzeitschriften aller Länder
angegangen, durch Aufnahme diesbezüglicher Anzeigen und Mit-
teilungen die Aufmerksamkeit der Leser auf den Kongreß hin-
zulenken und zur Beteiligung an demselben einzuladen.
Die auswärtigen Regierungen wurden durch das Auswärtige
Amt des Reiches zur Beteiligung an dem Kongresse bezw. zur Ab-
sendung von Vertretern eingeladen, während die Großh. Badische
XVII
Regierung die Einladungen an die übrigen deutschen Bundes-
rerierungen übernahm.
Von seiten des Geschäftsausschusses wurden die größeren
Städte des In- und Auslandes, sämtliche tierärztliche Vereine, die
tierirztlichen und landwirtschaftlichen Lehranstalten und die deut-
schen Universitäten, ferner die landwirtschaftlichen Vertretungs-
körper und Vereine, die Fachzeitschriften und größeren politischen
Zeitungen und hervorragende Männer der Wissenschaft, alle in der
yeeioneten Fassung, ersucht, sich am Kongresse zu beteiligen bezw.
Vertreter zu entsenden.
Eine besondere Ehrung wurde dem Unternehmen dadurch
zuteil, daß Seine Königliche Hoheit Grossherzog Friedrich von
Baden geruhte, am 24. Mai 1899 eine Deputation, bestehend aus
4 Mitgliedern und dem Vorsitzenden des Geschäftsausschusses, zu
empfangen und das Protektorat über den Kongreß zu übernehmen.
Die Satzungen des VII. Kongresses (s. S. LXXV) wurden nach
dem Vorbilde der früheren entworfen, von dem Ausschuß gebilligt
und, nachdem sie wie alle anderen Veröffentlichungen ins Französische
und Englische übersetzt worden waren, in zahlreichen Exemplaren
an die tierärztlichen Fachzeitschriften und die inzwischen auf An-
regung des Geschäftsausschusses in allen Ländern gebildeten Unter-
ausschüsse versandt.
Zur Bewältigung der grossen Arbeitsmenge, die haupt-
sächlich dem Vorstande des Geschäftsausschusses zur Last fiel, war
es erforderlich, Hilfskräfte, besonders zur Übersetzung der von den
Referenten eingereichten Berichte, in Anspruch zu nehmen. Man
fand dieselben in den Herren Kreistierarzt Haas-Metz, Professor
Lüpke-Stuttgart, Professor Noyer-Bern,*) Staatstierarzt Siegen-Luxem-
burg, Kreistierarzt Zündel-Mülhausen und dem Vorsitzenden des
Geschäftsausschusses, welche sich zur Anfertigung von Übersetz-
ungen in’s Französische erboten. Trotzdem war bei der Menge und
Dringlichkeit der Arbeit die Heranziehung von zum Teil hoch
honorierten Hilfskräften nicht zu umgehen, bis Herr Dr. Liautard,
Professor und Direktor des „American Veterinary College‘, New-
York, der sich im Winter 1898/99 in Paris aufhielt, in höchst
dankenswerter Weise die erforderlichen Übersetzungen vom Fran-
zösischen ins Englische und umgekehrt übernahm. Immerhin waren
auch dann bezahlte nicht fachliche Hilfskräfte nicht zu entbehren.
Das Geschäftsbureau war zeitweilig mit vier und fünf Hilfsarbeitern
besetzt. **) Dadurch jedoch, daß die fachmännischen Uebersetzer
höchstens baare Auslagen berechneten und auch die Herren Bericht-
erstatter mit wenigen Ausnahmen nur den Ersatz geringer Auslagen,
jedoch kein Honorar beanspruchten, sind dem Kongreßunternehnien
* Mit Unterstützung der Herren Borgeaud-Lausanne und Maillard-
Freyburg (Schweiz). .
*) Darunter für die Schriftleitung Herr Paul Kühner-Baden, vom 2. Jan.
bis 16. Aug. 1899 und Herr Kurt Plehwe-Charlottenburg, Referendar a. D.,
vom 15. April bis 12. August 1899.
IT
XVIII
erhebliche Auslagen erspart worden, wofür hier der pflichtschuldige
Dank ausgesprochen wird.
Die Berichte wurden in der Reihenfolge, in welcher sie ein-
liefen, übersetzt und durch die Schriftleitung druckfertig gemacht.
Da die Zeit Knapp war, und manche Berichte verspätet einliefen,
muBten bezahlte Ubersetzer verwendet werden, welche hohe An-
sprüche machten. Dabei stellte es sich, mit Rücksicht auf die
Finanzlage des Kongresses, als notwendig heraus, einige besonders
umfangreiche Berichte zu kürzen und die Übersetzungen in die
beiden anderen Sprachen nur auszugsweise zu geben. Sehr viele
Berichte, insbesondere die französischen und englischen, waren mehr-
fach abzuschreiben und konnten überhaupt nur in reinster Schrift
an die Druckerei gegeben werden, um die Zahl der Korrekturen
und somit die Kosten zu vermindern. Das Lesen der Korrektur-
bogen, besonders der französischen und englischen, mußte Spezialisten
anvertraut werden, was ebenfalls die vorausgesehenen Kosten um das
mehrfache erhöhte. Trotz großer Schwierigkeiten konnten sämtliche
Berichte in den drei Sprachen allen Mitgliedern vor Eröffnung des
Kongresses zugestellt werden.
Um die Verhandlungen des VII. Kongresses zu ersprießlichen
und allgemein befriedigenden Abschlüssen zu führen, hat der
Geschäftsausschuß ‚‚Sektionssitzungen“ anberaumt, in welchen die
einzelnen Gegenstände des Programmes, vor ihrer Behandlung durch
den Kongreß selbst, durchberaten werden sollen. Die Sektions-
sitzungen, an welchen sich vor allem die betreffenden Bericht-
erstatter beteiligen werden, sollen diesen Gelegenheit geben, sich
zu gemeinschaftlichen Anträgen zu vereinigen.
Für die sofortige Übersetzung und schriftliche Festlegung der
Ansprachen, insbesondere der Anträge und Beschlüsse in den
Kongreßsitzungen, wurde eine genügende Anzahl Dolmetscher und
Stenographen vertragsmäßig berufen.
Die Drucklegung der Berichte und Verhandlungen wurde der
Hofbuchdruckerei von E. Kölblin-Baden-Baden übertragen.
Der Kommission für Aufstellung einer veterinär-anatomischen
Nomenklatur wurden zur Bestreitung der Druck- und sonstigen
Kosten 2500 M. als Beitrag aus Kongreßmitteln in Aussicht gestellt.
Sehr dankenswert war es, daß der Stadtrat in Baden unter
Beteiligung des Geschäftsausschusses besondere Wohnungs- und
Festausschüsse bildete.
Anerkennung verdienen die Damen der Stadt Baden, welche
ein Komite bildeten, um die Damen der Herren Teilnehmer zu
bewillkommnen und zu führen.
Die Stadt Baden rüstete sich, die Teilnehmer des Kongresses
in altgewohnter Weise festlich zu empfangen.
Das Reisebureau Schick in Baden befaßte sich auf seine Gefahr
mit der Organisation von Ausflügen, die während der Kongreßtage
nach Bühl bei Baden, Karlsruhe und Heidelberg, sowie nach dem
oberbadischen Rinderzuchtgebiete stattfinden sollten.
XIX
GRGANISATION DU CONGRES.
(Traduit par M. Zündel, Mulhouse.)
Le VI™* Congrès international de médecine vétérinaire, réuni
à Berne du 16 au 21 Septembre 1895, avait décidé dans sa dernière
séance :
1° Sous réserve de l'acceptation du Gouvernement grand-ducal
badois, le prochain Congrès se réunira à Baden;
2° Le Ville Congrès aura lieu en 1899;
3° L'organisation du VII™* Congrès est confiée aux membres
badois du VI™* Congrès, avec droit de cooptation.
En même temps le bureau adressa à S. A. R. le Grand-Duc
de Bade le telegramme suivant:
Le VIme Congrès international de médecine vétérinaire réuni à Inter-
laken en séance de clôture, présente ses hommages respectueux à Votre
Altesse Royale et demande l’autorisation de réunir, en 1899, le VIme
Congrès dans le Grand-Duché de Bade, pays de l’organisation modèle
du service vétérinaire. Potterat. Noyer.
Son Altesse Royale a daigné répondre par télégramme :
»Je remercie les membres du Congrès des hommages qu'ils m'ont
présentés. Je me réjouis de votre intention de réunir le VIlme Congrès
dans le Grand-Duché de Bade. Je prends sincèrement intérêt à vos
travaux.« Friedrich.
Le Comité d’organisation du VJ™° Congrès chargea M. le con-
seiller supérieur Dr. Lydtin, Baden-Baden, de l'exécution des
décisions du Congres.
Sur l’invitation de M. le Dr. Lydtin, plus de cent cinquante
vétérinaires allemands, austro-hongrois, belges, français, luxembour-
geois et suisses, se réunirent à Stuttgart au mois de Mai 1896, en
union préparatoire. M. le professeur Noyer, de Berne, sécrétaire
général du VI™* Congrès, assista à cette réunion. Sur la propo-
sition de M. Gering, conseiller supérieur du gouvernement à Munich,
l'assemblée décida de composer le Comité d'organisation du futur
Congrès d’un petit nombre de vétérinaires badois et de donner à
ce comité le droit de s’adjoindre d'autres membres. L'assemblée
nomma pour faire partie du Comité d'organisation :
MM. Berner, conseiller vétérinaire à Pforzheim,
Braun, vétérinaire d'arrondissement 4 Baden-Baden,
XX
Fuchs, vétérinaire d'arrondissement et directeur de l’abattoir
de Mannheim,
Gerig, vétérinaire de l’abattoir de Karlsruhe,
Hafner, conseiller du Gouvernement, chef de service vété-
rinaire au Ministère de l’intérieur à Karlsruhe,
Dr. Lydtin, conseiller supérieur intime à Baden-Baden,
Stadler, inspecteur-vétérinaire à Karlsruhe.
Le Comité d'organisation nomma président le Dr. Lydtin,
vice-président M. Hafner et secrétaire M. Gerig. Conformément
à l’autorisation qui lui avait été donné, le Comité d'organisation
désigna comme membres adjoints :
MM. Beisswänger, conseiller du Gouvernement et membre du
collège médical à Stuttgart,
Dr. Dammann, conseiller médical intime et directeur de
l’école supérieure de médecine vétérinaire de Hannovre,
Dr. Dieckerhoff, conseiller intime, professeur et recteur de
l’école supérieure de médecine vétérinaire à Berlin,
Dr. Ellenberger, conseiller médical intime et professeur à
l’école supérieure de médecine vétérinaire de Dresde,
Dr. Esser, conseiller médical intime, professeur à l’univer-
site de Goettingen, président du Conseil vétérinaire
allemand,
de Fricker, directeur émérité de l’école supérieure de mé-
decine vétérinaire de Stuttgart,
Gering, conseiller supérieur du Gouvernement, chef du
service vétérinaire au Ministère de l’intérieur à Munich,
Hahn, conseiller aulique et directeur de l’école supérieure
de médecine vétérinaire de Munich,
Dr. Lorenz, conseiller médical supérieur à Darmstadt,
Noyer, professeur à l’école vétérinaire de Berne,
Dr. Pflug, professeur de médecine vétérinaire à l'université
de Giessen,
Reckl, conseiller intime, membre effectif de l'Office im-
périal de santé à Berlin,
Dr. Schmaltz, professeur à l’école supérieure de médecine
vétérinaire de Berlin,
Dr. Schütz, conseiller intime, professeur à l’école supérieure
de médecine vétérinaire de Berlin,
Dr. Siedamgrotzky, conseiller médical intime, professeur
à l’école superieure de médecine vétérinaire de
Dresde, chef du service vétérinaire du royaume
de Saxe,
Dr. Sussdorf, directeur et professeur de l’école supérieure
de médecine vétérinaire de Stuttgart,
Zipperlen, professeur à l’Académie agricole de Hohenheim,
membre du Collège médical de Wurtemberg.
XXI
Le Comité désigna comme secrétaire général M. le Dr. Casper,
vétérinaire à Hôchst sur le Mein, et comme secrétaires :
MM. Dr. Olt, chargé des cours à l'école supérieure de méde-
cine vétérinaire de Hannovre,
Siegen, vétérinaire du Gouvernement à Luxembourg.
Le Comité d'organisation s’adressa en premier lieu au Conseil
municipal de la Ville de Baden qui répondit le 12 Mars 1897, que
le Conseil avait décidé de mettre gratuitement à la disposition du
Congrès de 1899 les locaux nécessaires et d'offrir par les soins du
Comité des Bains des distractions appropriées aux participants du
Congrès. En second lieu, le Comité d'organisation s’adressa au
Ministère grand-ducal de l'Intérieur qui, par décision du 18 Mars
1897, autorisa la réunion du VII™¢ Congrès à Baden et voulut bien
se charger d'inviter les différents Gouvernements à se faire représenter
au Congrès.
A l'effet d'obtenir une subvention du Gouvernement, le Comité
d'organisation soumit au Ministère un projet de budget complet
et motivé, sur quoi il reçut l'avis, par lettre du 10 Mars 1898, que
M. le Chancelier de l’Empire avait, sur la demande du Gouvernement
grand ducal badois, alloué au Congrès une subvention de 10000 #
sur les fonds de l'Empire et que le gouvernement badois, de son
cote, accordait une subvention de 2000 4.
Les sociétés vétérinaires badoise et wurtembergeoise fournirent
une cotisation de 1200 et de 500 A, de leur côté la plupart des
sociétés vétérinaires allemandes participèrent aux frais du Congrès
par des cotisations se montant au total à 7625 #.
L'entreprise paraissant assurée au point de vue financier, le
Comité fixa la date de la réunion du Congrès au mois d’Aoüt
(du 7 au 12) et la cotisation à 12 4; le prix des cartes de dames
fut fixé à 6 A.
Les sujets à traiter par le Congrès furent, en premier lieu,
choisis parmi ceux qui avaient été discutés aux Congrès antérieurs
et qui n’y avaient pas trouvé de solution définitive; tels la pro-
pagation des épizooties à la suite du trafic international, l'emploi
de la viande et du lait des animaux tuberculeux, les mesures à
prendre contre la tuberculose. En second lieu, le Comité s’arréta
aux questions à l’ordre du jour comme la lutte contre la fièvre
aphteuse, la lutte contre les épizooties de l'espèce porcine, l’organi-
sation du service d'inspection des viandes, enfin aux questions
Interessant la profession, comme l'enseignement professionnel et
l'organisation du service sanitaire.
Ce programme établi, le Comité entra en pourparlers avec
les rapporteurs, dont la liste est indiquée ci-dessous.
Les discussions du Congrès de Berne avaient montré que les
résolutions prises par les Congrès antérieurs qui se rapportaient aux
questions à l’ordre du jour, n'étaient pas assez connues. Le Comité
d'organisation chargea en conséquence son secrétaire général, M. le
XXII
Dr. Casper, de réunir ces résolutions et celles d’autres grandes assem-
blées en une brochure qui fut imprimée et envoyée, après traduction,
à tous les membres du Congrès.
Le Comité d'organisation avait décidé que les langues alle-
mande, française et anglaise seraient les langues officielles du Congrès.
La gestion financière fut confié, sous le controle du président
du Comité d'organisation, à la succursale de Baden de la Rheinische
Credit-Bank.
Le Comité décida ensuite la création de sous-comités dans
tous les Etats et, afin d'arriver à une participation nombreuse de
l'étranger, demanda par circulaire du 25 Mai 1898 aux personnages
influents de l'étranger d'inviter les vétérinaires et les agronomes de
leurs pays à participer au VII™* Congrès. En même temps, les
directeurs de tous les journaux professionels furent priés d'appeler
l'attention de leurs lecteurs sur le Congrès. Les Gouvernements
étrangers furent invités par l'Office impérial des Affaires Etrangères
à envoyer des délégues au Congrès. Le Gouvernement grand-ducal
badois fit les mêmes invitations aux autres gouvernements allemands.
Le Comité d’organisation, de son côté, s’adressa dans le même but à
toutes les grandes villes de l’intérieur et de l'étranger, à toutes les
sociétés vétérinaires, aux écoles vétérinaires et agricoles, aux univer-
sités allemandes, aux chambres représentatives et aux sociétés
agricoles, aux journaux professionnels et aux grands journaux poli-
tiques ainsi qu’à certaines personnalités scientifiques.
S. A. R. le Grand-Duc Frédéric de Bade honora tout spéciale-
ment le Congrès en daignant, le 24 Mai 1899, accorder une audience
à une députation du Comité d'organisation et en voulant bien
accepter le haut protectorat du Congrès.
Dans le but de faciliter la discussion et la solution des
questions à l’ordre du jour, le Comité d'organisation décida de
préparer de réunions de sections, ayant pour but de condenser,
autant que possible, les opinions des rapporteurs, pour les traduire
en propositions uniques, destinées à être discutées, puis votées en
séance plénière.
Les statuts du VII" Congrès furent élaborés d’après les statuts
des Congrès antérieurs: ils furent, après avoir été adoptés par le
Comité d'organisation et après traduction, expédiés aux journaux
professionnels et aux sous-comités formés dans les différents pays.
Les travaux préparatoires du Congrès, qui incombèrent pres-
qu’entiérement au président du Comité d'organisation, demandérent
ladjonction d’auxiliaires, en premier lieu pour la traduction
des rapports.
MM. Haas, vétérinaire d’arrondissement a Metz,
Lüpke, professeur à l’école supérieure de médecine vétéri-
naire de Stuttgart,
Noyer, professeur à l’école vétérinaire de Berne, *)
*) Assisté par MM. Borgeaud-Lausanne et Maillard-Fribourg en Suisse.
XXII
Siegen, vétérinaire du gouvernement à Luxembourg,
Zündel, vétérinaire d'arrondissement à Mulhouse,
et le président du Comité d'organisation se chargérent des traductions
en français ou en allemand. Toutefois la quantité et l’urgence
de travail obligea le Comité d'organisation de faire faire quelques
traductions contre un salaire parfois très élevé par d’autres personnes
jusqu'à ce que M. le Dr. Liautard, directeur de l'American Veteri-
nary College à New-York, se chargea très obligeamment de faire les
traductions d'anglais en français et vice-versa. On ne put cependant
pas se passer d’auxiliaires salariés. Le bureau du Comité d’orga-
nisation occupa jusqu'à quatre et cinq aides. Mais comme les
traducteurs appartenant à la profession ne voulurent porter en
compte que tout au plus leurs déboursés effectifs et que les rappor-
teurs, sauf quelques exceptions, n’accepterent pas d'honoraires en
dehors du remboursement de leurs frais, le Comité fit de sérieuses
économies sous ce rapport et il en exprime ici les sincères remerciments,
Les rapports furent traduits dès leur arrivée (qui fut parfois
tres en retard), des considérations financières et le peu de temps
disponible obligèrent d'autre part les traducteurs à abréger la
traduction de certains rapports et de n’en donner que des extraits.
Les rapports en langue française et anglaise ne purent, en outre,
ètre donnés à l’imprimerie qu'après copie afin d'éviter les frais de
grandes correctures. La correcture des épreuves, surtout celle des
imprimés français et anglais, dut être confiée à des spécialistes ce
qui a augmenté sensiblement les frais prévus.
Malgré ces difficultés on réussit à publier dans les trois langues
tous les rapports avant la réunion du Congrès.
Pour la traduction immédiate des discours, principalement
des propositions et des résolutions pendant les séances du Congrès,
le Comité s’assura le concours d’un nombre suffisant de traducteurs
et de sténographes.
Les travaux d'imprimerie avaient été confiés à l'imprimerie
de la cour, E. Kelblin à Baden.
Le Conseil Municipal de Baden à bien voulu d'autre part se
charger, avec la collaboration du Comité d'organisation, de former
un Comité spécial de logement et des fêtes.
Il reste à mentionner que les dames de la Ville de Baden
eurent l'obligeance de former un Comité qui se chargea de recevoir
les dames des Congressistes.
XXIV
GRGANIZATION OF THE CONGRESS.
(Translated by M. Liautard, director and professor of the American Veterinary College,
New-York.)
The VI® International Veterinary Congress held at Berne froin
the 16% to 21" of September 1895 at its last session moved :
1° Provided that the Government of the Grand-Duchy of Baden
will accept, the next Congress shall be held at Baden-
Baden.
2° The VII® Congress will be held in 1899.
3° Its organization is placed in the hands of the members
for the Grand-Duchy of Baden, present at the VI Congress,
with power to add to their number.
At the same time the committee addressed to His Royal Highness
the Grand-Duke Frederick of Baden the following telegram :
“The VIth International Veterinary Congress holding its closing session
at Interlaken presents its respectful compliments to Your Royal Highness
and begs the authorization to hold the VIIth Congress in 1899 in the
Grand-Duchy of Baden, the birth place of the model organization of
the veterinary service.” Potterat. Noyer.
His Royal Highness answered by telegram :
“I thank the members of the Congress for the compliments I have
received and am pleased at their intention of holding the VII Congress
in the Grand-Duchy of Baden. I take the greatest interest in your
work,” Frederick.
The Committee of Organization of the VI Congress charged
Dr. Lydtin of Baden-Baden with the execution of the decisions of
the Congress.
Following the invitation of Dr. Lydtin, more than one hundred and
fifty veterinarians from Germany, Austro-Hungary, Belgium, France,
Luxemburg and Switzerland, held in Stuttgart, in May 1896, a pre-
paratory meeting. Professor Noyer of Berne, general secretary of
the VI Congress, was present. On the motion of Mr. Gering, superior
councillor of the Government in Munich, the meeting decided to form
the Committee of Organization of the next congress with a few
veterinary surgeons from Baden, giving them power to increase
their number by the addition of other members.
XXV
The following members were selected to constitute the Com-
mittee of Organization :
Messrs. Berner, veterinary councillor at Pforzheim,
Braun, veterinary surgeon of the district of Baden-Baden,
Fuchs, veterinary surgeon of the district and director of
the abattoir at Mannheim,
Geerig, veterinary surgeon of the abattoir at Karlsruhe,
Hafner, governmental councillor, chief of the veterinary
department of the Home Secretary at Karlsruhe,
Dr. Lydtin, privy superior councillor at Baden-Baden,
Stadler, veterinary inspector at Karlsruhe.
Dr. Lydtin was elected president of the Committee; Mr. Hafner,
vice-president; Mr. Gerig, secretary. According to the power given
to it, the Committee appointed as adjunct members:
Messrs. Beisswänger, governmental councillor and member of the
medical college at Stuttgart,
Dr. Dammann, privy medical councillor and director of the
superior veterinary school of Hanover,
Dr. Dieckerhoff, privy councillor, professor and rector of
the superior veterinary school of Berlin,
Dr. Ellenberger, privy medical councillor and professor at
the superior veterinary school of Dresden,
Dr. Esser, privy medical councillor, professor at the Uni-
versity of Goettingen, president of the German veter-
inary council.
ton Fricker, emeritus director of the superior veterinary
school of Stuttgart,
Gering, superior governmental councillor, chief of the veter-
inary department of the Home Secretary at Munich,
Hahn, aulic councillor and director of the superior veterinary
school of Munich,
Dr. Lorenz, superior medical councillor at Darmstadt,
Noyer, professor at the veterinary school of Berne,
Dr. Pflug, Professor of veterinary medicine at the Uni-
versity of Giessen,
Reckl, privy councillor, member of the Imperial board of
health at Berlin,
Dr. Schmaliz, professor at the superior veterinary school
at Berlin,
Dr. Schütz, privy councillor, professor at the superior
veterinary school of Berlin,
Dr. Siedamgrotzky, privy medical councillor, professor at
the superior veterinary school of Dresden, Chief of
the veterinary service of Saxony,
XXVI
Messrs. Dr. Sussdorf, director and professor of the superior veter-
inary school of Stuttgart,
Zipperlen, professor at the agricultural academy of Hohen-
heim, member of the medical college of Wurtemberg,
Dr. Casper, veterinary surgeon at Hæchst on the Main, was
appointed General secretary, and as secretaries:
Dr. Olt, lecturer at the superior veterinary school of Hanover,
Siegen, Chief of the veterinary service of Luxemburg.
At first, the Committee of Organization applied to the Municipal
Council of the city of Baden, which on the 12" of March 1897
replied, that the Council had decided to offer the Congress of 1899,
free of charge, the necessary halls for the meetings, and also, through
the Baths Committee, to provide recreations and amusements for
the members of the Congress.
The Committee of Organization then made application to the
Home Secretary of the Grand-Duchy, who, by decision of the
18% of March 1897, authorized the holding of the meeting of the
VI[™ Congress at Baden, and promised to invite the various govern-
ments to send representatives to the Congress.
To obtain a subvention from the Government, the Committee
of Organization presented to the Secretary a complete budget, and
on the 10% of March 1898 received notice that the Chancellor of
the Empire had, at the request of the Government of the Grand-
Duchy of Baden, granted the Congress a subvention of 10000 Marks
from the Imperial funds, and also that the Government of Baden
had, on its side, granted an allowance of 2000 Marks.
The veterinary societies from Baden and Wurtemberg gave
a contribution of 1200 and of 500 Marks; and on their side, most
of the German veterinary societies provided towards the expenses
of the Congress by amounts which formed a total of 7625 Marks.
Success being assured from the financial point of view, the Com-
mittee fixed the date of the meeting for the month of August (from
the 7“ to the 12") and the fee of each member at 12 Marks; the
ladies’ at 6 Marks.
The subjects to be treated by the Congress were selected, in
the first place, among those which had been discussed at previous con-
gresses and which had not been finally disposed of; such as: the
spreading of epizooties in consequence of international cattle trade,
the use of the meat and milk of tuberculous animals, the measures to
be taken against tuberculosis. In the second place, the Committee
considered the questions of the day, such as the fight against foot and
mouth disease, that against swine epizooties, the organization of
meat inspection, and finally the questions interesting the profession,
such as professional teaching and organization of the sanitary service.
This programme being accepted, the Committee communicated
with the reporters, the list of which is given further on.
The discussions at the Congress of Berne having shown that
the resolutions taken at previous Congresses, in relation to questions
XXVII
ui the new programme, were not sufficiently known, the Committee
of Organization requested its general secretary, Dr. Casper, to make
a collection of these resolutions and those of other large meetings,
which has been printed and distributed, after translation, to all the
members of the Congress. The Committee had decided that German,
English and French should be the official languages of the Congress.
The financial management was committed to the branch
establishment of the Rheinische Credit Bank at Baden and placed
under the control of the President of the Organization Committee.
To obtain a large foreign participation, the creation of sub-
committees in all States had been decided upon and circulars
dated May 25 1898 were sent to influential foreign veterinary
surgeons to invite members of the profession and agriculturists to
take part in the VII Congress. At the same time the editors of
all the professional journals were urged to call the attention of their
readers to the Congress. Foreign governments were invited by the
Imperial Foreign Office to send delegates. The Government of
Baden issued the same invitation to other German Governments; on
its side the Committee of Organization applied with the same object
to all the large cities of Germany and other countries, to all the
veterinary Societies, to the veterinary and agricultural schools, to
German universities, to representative bodies, Agricultural Societies,
professional and important political journals, as well as to some
eminent scientific men.
His Royal Highness, the Grand Duke Frederick of Baden,
did a special honour to the Congress in receiving on the 24th of May
1899, a deputation of the Committee of Organization and kindly
granting his high protectorate to the Congress.
With the object of facilitating the discussion and the settlement
of the questions of the programme, the Committee of Organization
decided to arrange section meetings, by way of condensing, as much
as possible, the opinions of the reporters, and reducing them to simple
motions to be discussed and voted upon at the general meeting.
The regulations of the VIIt Congress were made from those
of previous meetings. Having been adopted by the Committee of
Organization and then translated, they were sent to the professional
journals and the sub-committees formed in the various States.
_ The preparatory works of the congress, which were almost
entirely done by the President of the Committee of Organization,
required the appointment of assistants, in the first place for the
translation of the reports.
Messrs. Haas, veterinary surgeon of the district of Metz,
Lüpke, professor at the superior veterinary school of Stuttgart
Noyer, professor at the veterinary school of Berne,
Siegen, chief of the veterinary service of Luxemburg,
Zündel, veterinary surgeon of the district of Mülhausen,
and the president of the Committee took charge of the translations
M French and German. However, the quantity and the urgency of
XXVIII
the work obliged the Committee to have some translations done
by other persons who were paid for them, sometimes at high figures.
until Professor Doctor Liautard, director of the American Veterinary
College of New-York, very kindly took charge of the translations
into English and of English into French. However, paid assistants had
yet to be employed. The bureau of the Committee of Organization
had as many as four and five secretaries. But as the translators
belonging to the profession did not accept anything except their
actual expenses, and as the reporters, with few exceptions, refused
all remuneration beyond the re-imbursing of their own expenses, the
Committee saved much money on these accounts and is happy to
express here its sincere thanks.
The reports were translated as soon as they had arrived (that
date was sometimes very late); financial considerations and want
of time made it necessary to shorten some translations, and in
some cases only extracts could be made. It was possible to give the
French and English reports to the printers only after they were
copied so as to avoid typographical errors. The printing proofs,
especially the French and English ones, had to be given to specialists,
which increased the expenses to a sensible extent. Notwithstanding
all these difficulties, the Committee succeeded in publishing, before
the meeting of the Congress, all the reports in three languages.
The printing was done hy the Court’s printing establishment,
E. Kelblin of Baden-Baden.
For the immediate translation of the speeches, and particularly
of the motions and resolutions of the sittings of the Congress, the
Committee had secured the assistance of a sufficient number of
translators and shorthand writers.
The Municipal Council of Baden had, on the other hand, taken
charge of the formation of a special Committee for lodging and
amusements, in connection with the Committee of Organization.
It remains to state that the ladies of the city of Baden have
had the kindness to form a special Committee for the reception of
the ladies of the members of the Congress.
XXIX
Mitglieder des Kongresses.
Membres. — Members.
Ehrenpräsident.
Président d'honneur. — Honorary president.
Excellenz Dr. Eisenlohr, Wirkl. Geh.-Rath I. Klasse, Minister des Innern,
Karlsruhe.
Geschäftsausschuss.
Comité d'organisation. — Committee of management.
Vorsitzender: Dr. Lydtin, Geh. Oberregierungsrat, a. o. Mitglied
President: des Kaiserlichen Gesundheitsamtes, Baden-
Chairman: Baden.
Stellvertr. Vorsitzender: Hafner, Regierungsrat und technischer Referent
Vice-President: für Veterinärwesen und Viehzucht im Mini-
Vice-Chairman : . sterium des Innern, Karlsruhe.
Generalsekretär:
Secretaire general: Dr. med. Casper, Tierarzt, Höchst a. Main.
General secretary:
| Gôrig, Schlachthoftierarzt, Karlsruhe.
Schriftführer : Dr. OH, Docent an der Königl. Tierärztlichen Hoch-
Secrétaires :
. schule, Hannover.
Secretaries:
Siegen, Großh. Staatstierarzt, Luxemburg.
Brsswänger, Regierungsrat und ordentl. Mitglied des Medizinalkollegiums,
Stuttgart.
Berser, Großh. Veterinärrat, Pforzheim.
breux, Großh. Bezirkstierarzt, Baden-Baden.
Dr. Dammann, Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Professor und Direktor
der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Hannover.
Dr. Dieckerhoff, Geh. Regierungsrat, Professor und Rektor der Königl. Tier-
ärztlichen Hochschule, Berlin.
Dr. Ellenberger, Geh. Medizinalrat, Professor an der Königl. Tierärztlichen
Hochschule, Dresden.
Dr. Esser, Geh. Medizinalrat, ord. Professor an der Universität, Präsident
des deutschen Veterinärrats, Göttingen.
XXX
von Fricker, emer. Professor und Direktor der Königl. Tierärztlichen Hoch- |
schule, Mitglied des Kônigl. Medizinal-Kollegiums, Stuttgart.
Fuchs, Ph, Großh. Bezirkstierarzt, Direktor des stadt. Schlacht- und Vieh- |
hofes, Mannheim.
Goering, Ph. Oberregierungsrat im Ministerium des Innern und Landes-
tierarzt, München.
Hahn, Hofrat, Professor und Direktor der Kgl. Tierärztl. Hochschule, München.
Dr. Lorenz, Grofh. Ober-Medizinalrat, Hof- und Landesgestüts-Veterinärarzt,
Darmstadt.
Noyer, E., Professor der Tierarzneischule, Bern.
Dr. Pflug, o. 6. Professor an der Universität, Gießen.
Reckl, Geh. Reg.-Rat, ordentl. Mitglied des Kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin
Dr. Schmaltz, Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Berlin.
Dr. Schütz, Geh. Regierungsrat, Professor an der Königl. Tierärztlichen
Hochschule, Berlin.
Dr. Siedamgrotzky, Geh. Medizinalrat, Professor an der Konig]. Tierärztlichen —
Hochschule und Landestierarzt, Dresden.
Stadler, Verbands-Inspektor und Bezirkstierarzt, Karlsruhe.
Dr. Sussdorf, Professor und Direktor der Königl. Tierärztlichen Hochschule,
Stuttgart.
Zipperlen, Professor an der Landwirtschaftlichen Akademie und Mitglied des
Königl. Medizinalkollegiums, Hohenheim.
Ehrenmitglieder.
Membres honoraires. — Honorary Members.
Chauveau, C., inspecteur général des Ecoles vétérinaires, membre de l’Académie
de médecine, Paris.
Dr. Koch, R., Geheimer Rat, Professor, Direktor des Instituts fiir Infektions-
krankheiten, a. o. Mitglied des Kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin.
Dr. Lydtin, A., Geheimer Oberregierungsrat, a. o. Mitglied des Kaiserlichen
Gesundheitsamtes, Baden-Baden.
Dr. Réu, M., Professor, K. K, Hofrat, emer. Direktor der Tierarzneischule,
Graz.
Ehrengäste.
Hotes invités. — Invited Guests.
* Dr. Battlehner, Geheimrat, Medizinalreferent im Ministerium des Innern in
Karlsruhe.
* Dr. Baumgartner, Medizinalrat, dirig. Arzt des stadt. Krankenhauses, Baden.
* Bismarck, Graf von, Major a. D., auf Lilienhof bei Ihringen.
Dr. Bollinger, Geh. Ober-Medizinalrat, Professor an der Universitat München.
Dr. Deucher, eidgenöss. Bundesrath, Ehrenpräsident des VI. Internafionalen
Tierarztlichen Kongresses, Bern.
* Fieser, R., Bürgermeister der Stadt Baden.
* Gönner, Alb., Oberbiirgermeister der Stadt Baden-Baden.
* Die mit Sternchen bezeichneten Gäste haben am Kongresse teilgenommen.
XXXI
* Haape, Geh. Regierungsrat und Großh. Amtsvorstand in Baden-Baden.
° Hebting, H, Großh. Amtmann, Baden.
*Dr. Kelch, Geh. Oberregierungsrat, Vortragender Rat im Reichsamt des
Innern, Berlin.
*Dr. med. Köhler, Wirkl. Geh. Oberregierungsrat, Direktor des Kaiserlichen
Gesundheitsamtes, Berlin.
*Dr. Krems, Ministerialrath, Referent für Landwirthschaft im Ministerium
des Innern, Karlsruhe.
* Küster, Geh. Regierungsrat, Vortrag. Rath im Königl. Preuss. Ministerium
für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Berlin.
*Dr. Löffler, Geh. Medizinalrat, Professor an der Universität Greifswald.
* Noyer, Professor, Generalsekretär des VI. Internationalen Tierärztlichen Kon-
gresses, Bern.
* Potierat, Oberst, eidgen. Oberpferdearzt und Viehseuchenkommissär, Präsident
des VI. Internationalen Tierärztlichen Kongresses, Bern.
*r. Raupach, Excellenz, Wirklicher Staatsrat, Professor und Direktor des
Veterinär-Instituts, Dorpat (Rußland).
Reinhard, Karl, Großh. Oberamtmann, Baden
* Röckl, Johann Georg, Geh. Regierungsrat, ordentl. Mitglied des Kaiserlichen
Gesundheitsamtes, Berlin.
* Dr. Schliep, Sanitätsrat in Baden-Baden.
Dr. Schotteliue, Professor an der Universität Freiburg (Breisgau).
Schroeter, Regierungsrat und Hilfsarbeiter im Königl. Preuß. Landwirthschafts-
Ministerium, Berlin.
Delegierte der Regierungen.
Délégués des gouvernements. — Government Delegates.
Argentinien: Sivori, Fréderico, vétérinaire, Buenos-Aires.
Belgien : Degive, professeur et directeur de l’Ecole royale de médecine
vétérinaire, Brüssel.
Dr. Stubbé, inspecteur vétérinaire au Ministère d'agriculture,
Brüssel,
Bulgarien: Bitschef, P., Kreistierarzt, Varna.
Tuleff, Ican, Chef der tierärztlichen Abteilung im Handels-
und Ackerbau-Minsterium, Sofia.
Canada : Dr. Eachran, M., Professor, Chief veterinary adviser to
the Government of Canada, Montreal.
Dänemark : Dr. med. Bang, Chefarzt des Veterinärwesens, Professor
an der Kônigl. Tierärztlichen Hochschule, Kopen-
hagen.
Ecuador : Dr. Dammann, Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Direktor
der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Hannover
England: Cope, C. A., Chief veterinary officer of the Board of Agri-
culture, London.
Dr. Mc. Fadyean, Professor and President of the Royal
Veterinary College, London.
XXXII
Frankreich : Chauveau, Inspecteur général des Ecoles vétérinaires,
Landwirtschafts- membre de l’Académie de médecine, Paris.
ministerium. Arloing, professeur et directeur de l’Ecole nationale vété-
rinaire, Lyon.
Barrier, professeur à l'Ecole nationale vétérinaire, conseiller
général de la Seine, Alfort-Paris.
Constant, C., vétérinaire inspecteur des services sanitaires
au Ministère de l’agriculture, Paris.
Leclainche, E., professeur à l’Ecole nationale vétérinaire,
Toulouse.
Lesbre, professeur à l'Ecole nationale vétérinaire, Lyon.
Nocard, Ed., professeur à l'Ecole nationale vétérinaire,
membre de l’Académie de médecine, Alfort-Paris.
Teyssandier, inspecteur des services sanitaires des animaux,
Paris.
Kriegs- Aureggio, vétérinaire principal de 1re Classe, inspecteur
Ministerium du service vétérinaire du 8e, 13e, 14e et 15€ corps
d'armée, Lyon.
Verwaltung
von Algier : Ismert, G. T. R., vétérinaire, Alger.
Regentschaft
von Tunis: Ducloux, inspecteur de l’Elevage dans la régence à Tunis.
Japan : Tokishige, Hatsukuma, Assistent-Professor an der landwirt-
schaftlichen Abteilung der Universität, Tokio.
Luxemburg : Siegen, Staatstierarzt, Luxemburg.
Marocco: Sid-Hach Mahommed-Bennona, délégué marocain.
Sid-Mostafà-Zandi.
El-Arbi-ben-Dahman, interprète de l'Ambassade de Maroc.
Natal: ' Theiler, Landestierarzt, Pretoria.
Niederlande: Dr. Ruysch, Ministerialrat im Ministerium des Innern,
s’Gravenhage.
Dr. Wirtz, Direktor der Staats-Tierarzneischule, Utrecht.
(Kriegsministerium) Hinze, Oberstleutnant, Cheftierarzt, s’Gravenhage.
Norwegen: Dr. Malm, Direktor der tierärztlichen Angelegenheiten im
Ministerium des Innern, Christiania.
Österreich-Ungarn:
a) Österreich:
b) Ungam:
Peru:
Portugal:
Sperk, K. K. Ministerialrat, Referent für das Veterinär-
wesen im K. K. Ministerium des Innern, Wien.
Dr. Hutyra, Universitäts-Professor und Rektor der Königl.
Tierärztlichen Hochschule, Budapest. TS
Dr. von Rétz, Stefan, Professor an der Kônigl. Tierärzt-
lichen Hochschule, Budapest.
Tdtray, Königl. Ungar. Oberstaatstierarzt, Budapest.
Dr. Middendorf, Peruanischer Konsul, Berlin.
Dr. Nogueira, professeur à l’Institut agronomique et vété-
rinaire, Lisbonne.
Rumänien:
Russland:
Sehweden:
Sehwelz :
Bundesrat:
Canton Bern:
Cant. Fribourg:
Canton Zürich:
Cant. Lausanne:
Cant. St.Gallen:
Serbien:
Transvaal:
Uruguay:
Venezuela :
XXXII
Joeu, Chef du service vétérinaire civil, Bucarest.
Loeusteanu, professeur et directeur de l’Ecole supérieure
de médecine vétérinaire, Bucarest.
Riegler, Chef de section a l’Institut de Bactériologie,
Bucarest.
con Raupach, Excellenz, wirklicher Staatsrat, Professor
und Direktor am Tierärztlichen Institut, Dorpat.
Kjerrulf, Städtischer Ober-Veterinär, Stockholm.
Potterat, Oberst, eidgen. Oberpferdearzt und Viehseuchen-
Kommissär, Bern.
Noyer, Professor an der Tierarzneischule, Bern.
Hess, Sanitätsrat, Professor an der Tierarzneischule, Bern.
de Scholler, président du conseil d’Etat, Fribourg.
Maillard, G., vétérinaire, Fribourg.
Hirzel, Sanitätsrat, Professor an der Tierarzneischule, Zürich.
Borgeaud, directeur des abattoirs, Lausanne.
Brändle, Sanitätsrat, Cantontierarzt, St. Gallen.
Popovitsch, Chef-Tierarzt im Königl. Serb. Ministerium
des Innern, Belgrad.
Theiler, A., Landestierarzt, Pretoria.
Garabelli, Minister von Uruguay, Paris.
Vollmer, Konsul fir Venezuela, Hamburg.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika:
Dr. Noergaard, Director of the path. department of the
Bureau of Animal Industry, Washington.
Deutschland:
Reiehsregierung: Dr. med. Köhler, Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat,
Preussen :
(Landwirtschafts-
ministerium).
Direktor des Kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin.
Dr. Kelch, Geheimer Oberregierungsrat, Vortragender Rat,
Veterinär-Referent im Reichsamte des Innern, Berlin.
Rœckl, Geheimer Regierungsrat, ordentliches Mitglied des
Kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin.
Küster, Geheimer Regierungsrat, Vortragender Rat im
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und
Forsten, Berlin.
Dr. Dammann, Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Pro-
fessor und Direktor der König]. Tierärztlichen Hoch-
schule, Hannover.
Dr. Dieckerhoff, Geh. Regierungsrat, Professor und Rektor
der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Berlin.
Dr. Schütz, Geh. Regierungsrat, Professor an der Königl.
Tierärztlichen Hochschule, Berlin.
II
XXXIV
(Kriegs- Delegierte deutsche Militärtierärzte.
ministerium.) Vétérinaires militaires délégués des Gouvernements allemands.
German military veterinarians.
a) Seitens der Kgl. Inspektion des Militar-Veterinarwesens :
Grammlich, Königl. Oberroßarzt, Inspicient der Militar-
Roßarztschule.
b) Auf Anregung des Königl. Preuss. Kriegsministeriums
seitens der Generalkommandos und der einzelnen
Truppenteile:
Die Corpsroßärzte:
Bleich, Danzig (17. Armee-Corps).
König, Kassel (11. A.-C.).
Plätiner, Karlsruhe (14. A.-C.).
Pötschcke, Metz (16. A.-C.).
Qualitz, Hannover (10. A.-C.).
Reck, Frankfurt a. M. (18. A.-C.).
Strauch, Breslau (6. A.-C.).
Thietz, Magdeburg (4. A.-C.).
Wesener, Posen (5. A.-C.).
Die Oberroßärzte:
Christiani, Darmstadt.
Duvinage, Stendal.
Ehlert, Frankfurt a. M.
Graf, Merseburg.
Höhnke, Darmstadt.
Krause, Hanau.
Pfund, Karlsruhe.
Reinländer, Oldenburg.
Rind, Kassel.
Scholtz, Karlsruhe.
Schröder, Rastatt.
Steffens, Hannover.
Tetzner, Metz.
Timm, St. Johann.
Zeitz, Magdeburg.
Die Roßärzte:
Amann, Rastatt.
Brose, Durlach
Geismar, Karlsruhe.
Krankowski, Bromberg.
Krill, Karlsruhe.
Moll, Hagenau.
Werner, Kassel.
Der Unterroßarzt:
Dr. Hock, Demmin.
XXXV
Bayern: Goering, Oberregierungsrat im Königl. Ministerium des
Innern und Landestierarzt, München.
Sachsen : Dr. Siedamgrotzky, Geh. Medizinalrat, Professor an der
(Königreich). Königl. Tierärztlichen Hochschule, Dresden.
Württemberg: Beisswänger, Regierungsrat, ordentl. Mitglied des König].
Medizinal-Kollegiums, Stuttgart.
Dr. Sussdorf, Professor und Direktor der Königl. Tierärzt-
lichen Hochschule, Stuttgart.
Zipperien, Professor, Mitglied des Königl. Medizinal-
Kollegiums, Hohenheim.
13.tKönigl.Württ.) Bub, Corpsroßarzt, Stuttgart.
Armee-Corps. Kauffmann, Oberrofarzt, Ulm.
Weinbeer, Oberroßarzt, Stuttgart.
Baden: Dr. Krems, Ministerialrat, Technischer Referent für Land-
wirtschaft im Ministerium des Innern, Karlsruhe.
Hafner, Regierungsrat, Technischer Referent für das
Veterinärwesen im Ministerium des Innern, Karlsruhe.
Hessen : Dr. Lorenz, Obermedizinalrat, Darmstadt.
Keekienburg - Schwerin:
Peters, Großh. Veterinärrat, Marstall - Oberroßarzt und
Obertierarzt, Schwerin.
Oldenburg : Dr. Greve, Landes-Obertierarzt, Mitglied des Landes-
Medizinal-Kollegiums, Oldenburg.
Braunsehweig: Saake, Kreistierarzt, Mitglied des Ober-Sanitäts-Kollegiums,
Wolfenbüttel.
Sachsen - Meiningen:
Dr. Vaerst, Medizinal - Assessor, Mitglied der Medizinal-
Deputation und Amtstierarzt, Meiningen.
Sachsen - Coburg - Gotha:
Dr. Lungershausen, Landestierarzt, Coburg.
Anhalt: Piri, Landestierarzt und Veterinär-Assessor, Dessau.
Sehwarzburg - Rudolstadt:
Maximilian, Hof- und Bezirkstierarzt, Rudolstadt.
Sehaumburg - Lippe:
Lungershausen, Landestierarzt, Bückeburg.
Lübeek : Fenner, Staatstierarzt, Lübeck.
Bremen: Dr. med. Focke, Mitglied des Gesundheitsrates, Bremen.
Elsass - Lothringen:
Feist, Regierungsrat und Landestierarzt, Strassburg.
XXXVI
Delegierte Tierärztlicher und anderer hôherer Lehranstalten.
Déléqués des Ecoles vétérinaires et d'autres Instituts d'enseignement supérieurs.
Delegates from Deterinary Colleges and other High Schools.
Alfort, Ecole nationale de médecine veterinaire:
Trasbot, professeur et directeur
Berlin, Königliche Tierärztliche Hochschule:
Dr. Dieckerhoff, Geh. Regierungsrat, Professor und Rektor.
Dr. Schütz, Geh. Regierungsrat, Professor.
Bern, Tierarzneischule:
Berdez, Professor und Direktor.
Brüssel, Ecole royale de médecine vétérinaire :
Laho, professeur.
Mosselmann, professeur.
Bucarest, Ecole supérieure de médecine vétérinaire:
Locusteanu, professeur et directeur.
Budapest, Königliche Tierärztliche Hochschule:
Dr. Hutyra, Professor und Rektor.
Dr. con Rdtz, Stefan, Professor.
Dorpat, Veterinär-Institut:
con Raupach, Excellenz, Wirkl. Staatsrat, Direktor und Professor.
Dresden, Königliche Tierärztliche Hochschule:
Dr. Elienberger, Geh. Medizinalrat, Professor.
Dr. Siedamgrotzky, Geh. Medizinalrat, Professor.
Edinburgh, New Veterinary College:
Williams, W , Professor and Director.
Williams, W. Owen, Professor.
Hannover, Königliche Tierärztliche Hochschule:
Dr. Dammann, Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Professor
und Direktor.
Dr. Malkmus, Professor.
Kasan, Veterinär-Institut:
Holzmann, C., Professor.
Kopenhagen, Königliche Tierärztliche Hochschule:
Dr. Bang, Professor,
Dr. Friis, Professor.
Lemberg, K. und K. Tierärztliche Hochschule :
Dr. Szpilmann, Professor und Rektor.
Lissabon, Institut agronomique et vétérinaire:
Dr. Nogueira, professeur.
London, Royal Veterinary College:
Dr. Mc. Fadyean, professor and president.
Lyon, Ecole nationale vétérinaire :
Arloing, professeur et directeur.
Cadéac, professeur.
Lebre, professeur.
XXXVII
Montreal, Mc. Gill, University:
Eachran, M., Professor.
München, Königliche Tierärztliche Hochschule :
Dr. Kitt, Professor.
Dr. Stoss, Professor.
New-Castle (England) Royal Veterinary College:
Trigger, President.
New-York, American Veterinary College:
Dr. Liautard, Professor and Director.
Prag, Medicin. Fakultät der K. K. Deutschen Karl Ferdinand Universität:
Dexler, Professor der Tierseuchenlehre.
Stockholm, Königliches Veterinär-Institut:
Lundgren, Professor und Direktor.
Stuttgart, Königliche Tierärztliche Hochschule: /
Dr. Sussdorf, Professor und Direktor.
Tokio (Komaba-Tokio), College of Agriculture Imperial University :
Tokishige, H., Assistant Professor.
Toulouse, Ecole nationale vétérinaire:
Neumann, professeur.
Leclainche, professeur.
Turin, Ecole vétérinaire supérieure :
Perroncito, professeur et directeur.
Utrecht, Königliche Staatstierarzneischule :
Dr. Wirtz, Professor und Direktor.
van Esveld, Professor.
Zürich, Tierarzneischule :
Dr. Zschokke, Professor und Direktor.
Delegierte der Städte und Provinzen.
Délégués des municipalités et départements. — Delegates from municipalities
and counties.
Aachen: Bockelmann, Schlachthof-Direktor.
Amsterdam: van der Sluys, Obertierarzt, Direktor des städt. Schlacht-
und Viehhofes.
Antwerpen: Weemaes, directeur de l’abattoir.
Apolda (Sachsen): Gerlach, Direktor des städt. Schlacht- und Viehhofes.
Berlin : Reissmann, Direktor der städtischen Fleischschau.
Brandenburg : Schrader, Schlachthof-Direktor.
Breslau : Marschner, Schlachthof-Obertierarzt.
Bucarest : Popescu, directeur de l’abattoir.
Budapest: Breuer, Schlachthaus-Obertierarzt.
Charlottenburg: Seifert, Konig]. Kreistierarzt.
Crajova'Rumänien’ Augustin, vétérinaire de la ville.
XXX VIII
Darmstadt : Dr. Garth, Schlachthof-Direktor.
Dresden: Dr. Edelmann, Direktor der städt. Fleischbeschau.
Fiume: Munich, Kommissär des Schlachthauses.
Freiburg (Breisgau) Metz, Schlachthof-Verwalter.
Halle a.S.: © Reimers, Direktor des Schlacht- und Viehhofes.
Heidelberg: Zahn, Schlachthof-Inspektor und Bezirkstierarzt.
Hildesheim: Jacobs, Schlachthaus-Inspektor.
Höchst a. M.: Müller, Königl. Kreistierarzt, Schlachthof-Inspektor.
Ilfov (Rumänien): Alerandrescu, vétérinaire de département.
Departement
Karlsbad (Böhmen) Messner, Stadttierarzt und Leiter derSchlachthofverwaltung. |
Karlsruhe: Bayersdörfer, Direktor des städtischen Schlacht- und Vieh-
hofes.
Kattowitz: Andrich, Schlachthof-Direktor.
Köln (Rhein): Goltz, Schlachthof-Direktor. |
Königsberg: Maske, Direktor des städtischen Schlacht- und Viehhofes. |
(Ostpreußen) !
Landau (Pfalz): Feil, Schlachthof-Direktor und Bezirkstierarzt.
Leipzig: Hengst, Schlachthof-Direktor.
Magdeburg: Colberg, Direktor des Schlacht- und Viehhofes.
Mannheim: Fuchs, Schlachthof-Direktor und Bezirkstierarzt.
München: Mölter, städt. Obertierarzt am Schlachthof.
Nürnberg: Rogner, Schlachthof-Direktor.
Paris: Veber, Adrien, Vice-président du Conseil municipal, avocat
(Département à la cour d’appel de Paris.
de la Seine) Le Grandais, secrétaire du Conseil municipal.
Achille, conseiller général de la Seine.
Barrier, professeur à l’Ecole nationale vétérinaire d’Alfort,
conseiller général de la Seine.
Duprez, chef du service vétérinaire du département de la
Seine.
Fourest, vétérinaire, conseiller général de la Seine.
Pforzheim: Berner, Großh. Veterinärrat.
Distel, Stadtrat.
Plauen (Sachsen): Angermann, Schlachthof-Direktor.
Potsdam: Klepp, Schlachthof-Direktor.
Rostock: Längrich, Schlachthof-Inspektor.
Schwerin: Wilbrandt, Schlachthof-Direktor.
Spandau: Schubarth, Schlachthof-Direktor.
Straßburg (Elsaß): Goetz, Schlachthof-Direktor.
Straubing (Bayern) Heiss, Schlachthof-Direktor und Bezirkstierarzt.
Teleorman, Rumänien (Département): Bibire, vétérinaire de département,
Turnu-Magurele.
Zwickau: Rieck, M., Direktor des Schlacht- und Viehhofes.
XXXIX
Delegierte Tierärztlicher Gesellschaften und Vereine.
Délégués de sociétés et corporations vétérinaires. — Delegates from
veterinary #ssociations.
Belgien.
Société royale de médecine publique:
Laho, professeur à l’école royale de médecine vétérinaire, Bruxelles.
Mosselmann, professeur à l’école royale de médecine vétérinaire,
Bruxelles.
Cercle de médecine vétérinaire de Charleroi:
Daloze, vétérinaire, Charleroi.
Deutschland.
Deutscher Veterinärrat :
Dr. Esser, Geh. Medizinalrat, ord. Professor an der Universität,
Königl. Departementstierarzt, Präsident des Veterinärrates,
Göttingen.
Preussen.
Tierärztlicher Provinzialverein für Ostpreußen:
Dr. Mehrdorf, Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-
Assessor, Königsberg.
Verein Westpreussischer Tierärzte: _
Preusse, Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-Assessor,
Danzig.
Verein Brandenburger Tierärzte:
Klein, Konig]. Kreistierarzt, Berlin.
Dr. Peter, Königl. Kreistierarzt, Angermünde.
Verein Berliner Tierärzte:
Dr. Ostertag, Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule,
Berlin.
Tierärztlicher Provinzialverein im Reg.-Bezirk Köslin:
Brietzmann, Königl. Departements-Tierarzt, Köslin.
Dr. med. Schwarz, Schlachthof-Direktor, Stolp.
Tierärztlicher Provinzialverein für Posen:
Heyne, Königl. Departements-Tierarzt u.Veterinär-Assessor, Posen.
Verein Schlesischer Tierärzte:
Dr. R. Arndt, Königl. Departements-Tierarzt, Oppeln.
Arndt, F., Königl. Kreistierarzt, Landshut.
Kattner, Königl. Kreistierarzt, Neustadt, O.-S.
Klipstein, Königl. Kreistierarzt, Jauer.
Scharmer, Konig]. Departements-Tierarzt, Liegnitz.
Tierärztlicher Centralverein der Provinz Sachsen, der Anhaltischen und
Thüringischen Staaten:
Colberg, Schlachthof-Direktor, Magdeburg.
Pirl, Landestierarzt und Veterinär-Assessor, Dessau.
XL
Verein Thüringer Tierärzte:
Dr. Künnemann, Medizinal-Assessor,Leiter derVeterinärklinik, Jena.
Dr. Lungershausen, Landestierarzt, Coburg.
Dr. Vaerst, Medizinal-Assessor und Amtstierarzt, Meiningen.
Wallmann, Königl. Departements-Tierarzt, Erfurt.
Verein Schleswig-Holsteinischer Tierärzte:
Eiler, Königl. Kreistierarzt, Flensburg.
Tierärztlicher Verein der Provinz Westfalen:
Johow, Königl. Departements-Tierarzt, Minden,
Verein der Schlachthoftierärzte im Reg.-Bezirk Amsberg:
Albert, Direktor des städt. Schlachthauses, Iserlohn.
Verein Rheinpreussischer Tierärzte:
Koll, Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär- Assessor,
Koblenz.
Dr. Lothes, Königl. Departements-Tierarzt, Köln.
Schmitt, Königl. Departements-Tierarzt, Düsseldorf.
Verein der Tierärzte des Reg.-Bezirks Aachen:
Dr. Schmidt, Königl. Departements-Tierarzt, Aachen.
Verein der Tierärzte des Reg.-Bezirks Düsseldorf:
Schmitt, Königl. Departements-Tierarzt, Düsseldorf.
Verein Kurhessischer Tierärzte:
Tietze, Konig]. Departements -Tierarzt und Veterinär - Assessor,
Kassel.
Verein der Tierärzte des Reg.-Bezirks Wiesbaden:
Pitz, Königl. Kreistierarzt, Eltville.
Verein der Tierärzte des Saargebietes:
Mette, Königl. Kreistierarzt, Saarbrücken.
Dr. Steinbach, Königl. Departements -Tierarzt und Veterinär-
Assessor, Trier.
Bayern.
Verein Münchener Tierärzte:
Molter, Städt. Obertierarzt, München.
Tierärztlicher Kreisverein für Oberbayern:
- Schmutterer, Königl. Bezirkstierarzt, Ebersberg.
Tierärztlicher Kreisverein für Niederbayern:
Saurer, Städt. Bezirkstierarzt, Landshut.
Tierärztlicher Kreisverein für Oberfranken:
Engel, Heinr., Königl. Bezirkstierarzt, Bayreuth.
Mack, Gust., Königl. Bezirkstierarzt, Forchheim.
Tierärztlicher Kreisverein für Mittelfranken:
Schweinhuber, Königl. Bezirkstierarzt, Ansbach.
Tierärztlicher Kreisverein für Unterfranken:
Bossert, Königl. Bezirkstierarzt, Würzburg.
Tierärztlicher Kreisverein für die Pfalz:
Thomas, Königl. Bezirkstierarzt, Ludwigshafen.
Tierärztlicher Kreisverein für Schwaben und Neuburg:
Junginger, Königl. Bezirkstierarzt, Mindelheim.
XLI
Württemberg.
Tierärztlicheg Verein für Württemberg:
Ostertag, Königl. Oberamtstierarzt, Gmünd.
Sachsen (Königreich).
Verein für die Kreishauptmannschaft Leipzig.
Hengst, Königl. Bezirkstierarzt und Schlachthofdirektor.
Verein für die Kreishauptmannschaft Zwickau:
Uhlich, Königl. Bezirkstierarzt, Chemnitz.
Baden.
Verein Badischer Tierärzte:
Braun, Großh. Bezirkstierarzt, Baden-Baden.
Hessen. _
Landesausschuß der drei veterinär-medizinischen Provinzialvereine in Hessen:
Dr. Lorenz, Ober-Medizinalrat, Darmstadt.
Veterinär-medizinischer Provinzialverein für Oberhessen :
May, Großh. Kreis-Veterinärarzt, Friedberg.
. Oldenburg.
Verein Oldenburger Tierärzte:
Dr. Greve, Großh. Amtstierarzt, Oldenburg.
Mecklenburg.
Verein Mecklenburger Tierärzte:
Peters, Grofh. Veterinärrat und Obertierarzt, Schwerin.
Braunschweig.
Tierärztlicher Verein im Herzogtum Braunschweig:
Saake, Herzogl. Kreistierarzt, Wolfenbüttel.
Hamburg - Altona.
Tierarztlicher Verein von Hamburg-Altona:
Vollers, Staatstierarzt, Hamburg.
Elsass-Lothringen.
Tierärztlicher Verein von Elsaß-Lothringen:
Haas, Kaiserl. Kreistierarzt, Schlachthof-Oberinspektor, Mitglied
des Bezirks-Gesundheitsrates, Metz.
Zünde, Kaiserl. Kreistierarzt, Mülhausen.
England.
Medical Society, London:
Dr. Brien, C. M. O., London.
National Veterinary Association:
Bloye, W. H., F. R. C. V. S., Plymouth.
Central Veterinary Medical Society:
Sutcliffe-Humdall, President, London.
XLII
Western Counties Veterinary Medical Association:
Dunstan, John, President, St. Mellion.
Lancashire Veterinary Medical Association:
Locke, @. H., Honorary Secretary, Manchester.
Wolstenholme, J. B., F. R. C. V. S., Manchester.
Midland Counties Veterinary Association:
Malcolm, John, President, Birmingham.
Eastern Counties Veterinary Medical Society:
Taylor, J. B. O., Secretary, Weston-Norwich.
Frankreich.
Société des sciences médicales vétérinaires de Lyon:
Arloing, professeur et directeur de l’Ecole nationale vétérinaire,
Lyon. -
Cadéac, professeur à l’Ecole nationale vétérinaire, Lyon.
Société vétérinaire du Loiret:
Lucet, vétérinaire, Courtenay.
Société vétérinaire de la Marne:
Gobéant, J. L., vétérinaire, Reims.
Société vétérinaire du Nord:
Dervaux (père), vétérinaire, Armentières.
Garet, vétérinaire, Douai.
Société vétérinaire de l’Oise:
Cagny, vétérinaire, Senlis.
Fapan.
Central-Veterinary Association of Japan:
Tokishige, Hatsukuma, Assistant Professor of the College of
Agriculture Imperial University, Tokio.
Niederlande.
Verein zur Beförderung der Tierarzneikunde in den Niederlanden:
Hengeveld, M. J., Staats-Distriktstierarzt, Haarlem.
Österreich-Ungarn.
a) Österreich:
Verein der Tierärzte in Österreich:
Toscano, Anton, städt. Obertierarzt, Wien.
Markiel, Niederösterreichischer Bezirkstierarzt, Gaming.
b. Ungarn:
Landesausschuß der ungarischen Tierärzte;
Gracsdnyi, Königl. ungar. Veterinär-Inspektor, Pozsony.
Dr. von Rdiz, Stefan, Professor an der Königl. Tierärztlichen
Hochschule, Budapest.
Siposs, Isidor, Bezirkstierarzt, Budapest.
Sperling, Jos., Königl. ungar. Staatstierarzt, Budapest.
Feiler, Alfred, Comitatstierarzt, Temesvär.
XLIH
Rumänien.
Société de médecine vétérinaire, Bucarest:
Locusteanu, professeur et directeur de l’Ecole supérieure de
médecine vétérinaire, Bucarest.
Starcorici, C., inspecteur vétérinaire, Bucarest.
Russland.
Tierärztlicher Verein in Kasan:
Sapunoff, Tierarzt, Kasan.
Finnischer tierärztlicher Verein:
Löfmann, Gouvernementstierarzt, Kroroborg.
Schweden.
Schwedischer tierärztlicher Verein:
Kjerrulf, stadt. Oberveterinär, Stockholm.
Stockholmer Veterinär-Gesellschaft :
Kjerrulf, städt. Oberveterinär, Stockholm.
Svenska Fälveterinär sällskapet :
Regnér, Königl. Bataillonsveterinär, Stockholm.
Schweis.
Gesellschaft Schweizerischer Tierärzte:
Berdez, Direktor der Tierarzneischule, Bern.
Ehrhardt, Professor an der Tierarzneischule, Zürich.
Suter, Nationalrat, Tierarzt, Liestal.
Verein Bernischer Tierärzte:
Dr. Guillebeau, Professor an der Tierarzneischule, Bern.
Eichenberger, Bezirkstierarzt, Niedau.
Gesellschaft Züricher Tierärzte:
Dr. Zschokke, Direktor der Tierarzneischule, Zürich.
Ehrhardt, Professor an der Tierarzneischule, Zürich.
Société des vétérinaires vaudois :
Borgeaud-Brugger, À., directeur des abattoirs, Lausanne.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
Massachusetts Veterinary Association:
Dr. Frothingham, L., President, Boston.
Delegierte Landwirtschaftlicher Vertretungskörper u. Vereine.
Délégués de sociétés agricoles. — Delegates from agricultural associations.
Deutschland.
Preussen.
Deutscher Landwirtschaftsrat:
Dr. Dade, Generalsekretär.
Bund der Landwirte:
Lucke, C., Gutspächter, Mitglied des Reichstages, Patershausen
bei Offenbach (Hessen).
XLIV
von Kiesenwetter, Rittmeister a. D., Berlin.
Klapper, E., Schriftsteller, Berlin.
Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg :
Gans Edler Herr zu Putlitz, Vorsitzender des Sonderausschusses
für Seuchen- und Veterinärwesen, Rittergutsbesitzer auf
Gr. Pankow.
Dr. Joest, Direktor der Rotlauf-Impfanstalt, Prenzlau, z. Z. München.
Helfers, Direktor der Rotlauf-Impfanstalt, Prenzlau.
Kieckhäfer, Königl. Kreistierarzt, Berlin.
Landwirtschaftskammer für die Provinz Pommern:
Graf von Schwerin-Löwitz, Vorsitzender der Kammer, Mitglied
des Abgeordnetenhauses.
Landwirtschaftskammer für die Provinz Posen:
Endell, Major a.D., Vorsitzender der Kammer, Rittergutsbesitzer
auf Kiekrez (Posen).
Marks, Zuchtdirektor, Posen.
Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen:
von Mendel- Steinfels, Königl. Landesökonomierat, Direktor der
Kammer, Mitglied des Abgeordnetenhauses, Halle a. S.
Hecker, Tierarzt, Leiter des seuchenpathologischen Instituts der
Landwirtschaftskammer für die ProvinzSachsen, Halle a.S.
Landwirtschaftskammer für den Reg.-Bez. Wiesbaden:
Bartmann-Lüdicke, Gutspächter, Riederhöfe b. Frankfurt a. M.
Landwirtschaftlicher Verein Aachen:
Dr. Schmidt, Königl. Departementstierarzt, Aachen.
Bayern.
Bayerischer Landwirtschaftsrat:
Dr. Vogel, Landesinspektor für Tierzucht, München.
Baden.
Badischer Landwirtschaftsrat:
Klein, Präsident des bad. Landwirtschaftsrates, Landtagsabge-
ordneter, Wertheim.
Mecklenburg.
Mecklenburgischer patriotischer Verein für Ackerbau, Industrie und sittliche
Kultur:
Rettich, M., Großh. Domänenrat, Mitglied des Reichstags. Rostock.
Frankreich.
Société pour l’alimentation rationelle du bétail, Paris:
Mir, Eugène, Sénateur, president de la société.
Österreich.
Landwirtschaftliche Sektion der K.K. Mährischen Gesellschaft zur Beförderung
der Landwirtschaft, Natur- und Landeskunde:
Rudovsky, Jos., K. K. Landestierarzt, Brünn.
Alphabetisches Gesamt-Verzeichnis der
Mitglieder des Kongresses.
MEMBRES DU CONGRÈS. — MEMBERS OF THE CONGRESS.
A
Achille, conseiller général de la Seine, Paris.
Ackermann, F. G., Tierarzt, Ronneburg (Sachsen-Altenburg).
Albert, Schlachthof-Tierarzt, Iserlohn (Westfalen).
Alexandrescu, D., vétérinaire du département, Ilfov (Rumänien).
Alexandru, Roman, vétérinaire militaire, Giurgiu (Rumänien).
d’Alleux, Adolf, Distriktstierarzt, Edenkoben (Bayern).
Amann, Ernst, Königl. Roßarzt, Rastatt (Baden).
Anckly, J., Kaiserl. Kreistierarzt, Kolmar (Elsaß).
André, Aug., directeur de l’abattoir, Charleroi (Belgien).
Andrich, Bernh., Schlachthofdirektor, Kattowitz (Oberschlesien).
Angermann, R., Schlachthofdirektor, Plauen (Vogtland).
Annales de médecine vétérinaire, Brüssel.
Antonescu, A., vétérinaire de la ville, Calärasi (Rumänien).
Antonescu, G. G., vétérinaire de la ville, Galatz (Rumänien).
Antonescu, S., veterinaire de la zone, Stefanesti (Rumänien).
Arloing, M., professeur et directeur de l’Ecole nationale vétérinaire, Lyon.
Arndt, F., Königl. Kreistierarzt, Landeshut (Schlesien).
Arndt, M. F. R., Dr., Kgl. Departementstierarzt, Oppeln (Schlesien).
Arup, J., Veterinär-Konsulent der Königl. dänischen Regierung, Hamburg-
Eilbeck.
Attinger, Joh., Zuchtinspektor, Nürnberg.
Augstein, O., Dr., Königl. Kreis- und Grenztierarzt, Ortelsburg (Ostpreusen).
Augustin, Vucoi, vétérinaire de la ville, Craiova (Rumänien).
Aureggio, vétérinaire principal de Ière Classe, Inspecteur du service vétéri-
naire du 8e, 13e, 14°, et 15“ corps d’armée, Lyon.
Awde, W., Veterinary Surgeon, Stockton on Tees (England).
XLVI
Bach, E., Tierarzt, Thun (Kanton Bern).
Bacq, G., vétérinaire, Saint Gérard Namur (Belgien).
Bacus, vétérinaire, Bouillon (Belgien).
Baer, August, Bezirkstierarzt-Adjunkt, Winterthur (Schweiz).
Bang, R., Dr., Chef-Arzt des Veterinärwesens, Professor an der Königl.
tierärztlichen Hochschule, Kopenhagen.
Barrier, G., professeur à l’Ecole nationale vétérinaire, conseiller général de
la Seine, Alfort-Paris.
Bartmann-Lüdicke, Gutspächter, Riederhdfe bei Frankfurt a. M., Vorstands-
Mitglied der Landwirtschaftskammer ftir den Reg.-Bez. Wiesbaden.
Basel, J., Königl. Roßarzt, Stuttgart.
Bass, Eugen, Tierarzt, Görlitz (Schlesien).
Bassi, Robert, professeur à l’Ecole vétérinaire, Turin.
Baudine, L., vétérinaire, Floreffe (Belgien).
Bauer, Georg, Tierarzt, Haslach (Baden).
Bauer, Otto, Tierarzt, Rheinbischofsheim (Baden.
Baum, H., Dr., Professor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Dresden.
Baumgirtel, J., Königl. Bez.-Tierarzt, Oschatz (Sachsen).
Bayersdörfer, F., Direktor des stadt. Schlacht- und Viehhofes, Karlsruhe.
Becker, Hermann, Königl. Roßarzt, Wittenberg (Sachsen).
Becker, Tierarzt, Pakosch (Posen).
Beisswänger, Hugo, Regierungsrat und ordentliches Mitglied des Königl.
Medizinalkollegiums, Stuttgart.
Benkendérfer, A., Tierarzt, Mosbach (Baden).
Bennona, E., Sid Hach Mahommed, délégué marocain, Tanger (Marocco).
Bens, Louis Hub., Königl. Oberroßarzt, Vorsteher der Militär-Lehrschmiede,
Breslau.
Bentze, Th., vétérinaire de département, Calärasi (Rumänien).
Berdez, Henri, Direktor und Professor an der Tierarzneischule, Bern.
Berger, Max, Großh. Bezirkstierarzt, Bühl (Baden).
Berlioz, Dr., Paris.
Berndt, E., Königl. Departementstierarzt, Gumbinnen (Ostpreussen).
Berner, Heinrich, Großh. Veterinärrat, Pforzheim (Baden).
‚Bernhard, M., Königl. Kreistierarzt, Ranis (Provinz Sachsen).
Bertschy, Meinr., Bezirks-Tierarzt, Düdingen, Kanton Freiburg (Schweiz).
Bettendorf, H. J. A., Dr., Schlachthofverwalter, Uerdingen (Rheinpreussen).
Betegh, Ludwig, Comitats-Tierarzt, Nagy-Ajta (Ungarn).
Bettelhäuser, F., Tierarzt, Duisburg (Rheinprovinz).
Bibire, vétérinaire de département, Turnu-Magurele (Rumänien).
Bibliothèque de l’Ecole royale vétérinaire, Brüssel.
Bierschenk, Gutsbesitzer, Wichmannshausen, Bez. Kassel.
Bissauge, Baron, vétérinaire, Orleans.
Bitscheff, P., Kreistierarzt, Varna (Bulgarien).
Blaim, Theodor, Veterinär-Assistent für den Stadtbezirk II, München.
XLVII
Bleich, Emil, Königl. Corps-Rofarzt, Danzig.
Blome, Ludw., Königl. Departements- und Kreistierarzt, Arnsberg (Westfalen).
Bioye, W. H., F. R. C. V. S., President of the National Veterinary
Association, Plymouth (England).
Bium, Samuel, Schlachthaustierarzt, Budapest.
Boboc, vétérinaire militaire, Bucarest.
Bockelmann, K., Schlachthof-Direktor, Aachen.
Bodenmüller, Josef, Königl. Bezirks-Tierarzt, Erlangen (Bayern).
Bodon, Max, Assistent an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Budapest.
Böhm, Ludwig, Dr., Königl. Bezirkstierarzt, Stadtamhof (Bayern).
van Bömmel, Anton, Dr., Tierarzt, Würzburg.
Bongert, J., Königl. Roßarzt, Assistent an dem Hygien. Institut der Königl.
tierärztlichen Hochschule, Berlin.
Bontz, Georg, Königl. Oberamtstierarzt, Krailsheim (Württemberg).
Borgeaud, Albert, Inspecteur de l’abattoir, Lausanne (Schweiz).
Bossert, Königl. Bezirkstierarzt, Würzburg.
Botez, A., vétérinaire de département, Buzen (Rumänien).
Botsch, W., Distrikts-Tierarzt, Ilshofen (Württemberg).
Bouchet G., vétérinaire, Creil (Oise).
Bouleanu, C., vétérinaire de département, Tecuci (Rumänien).
Boulescu, vétérinaire de l’abattoir, Galatz (Rumänien).
Bovy, J., veterinaire, Hollogne-sur-Geer (Belgien).
Braedel, Königl. Kreistierarzt, Stuhm (Westpreussen).
Braham, P., vétérinaire, Battice (Belgien).
Brindle, Konrad, Sanitätsrat, Kantontierarzt, St. Gallen (Schweiz).
Bräuer, Kari, Königl. Bezirks-Tierarzt a. D., Annaberg (Sachsen).
Bräuer, K., Tierarzt, Uehlingen (Baden).
Braun, Frd., Großh. Bezirkstierarzt, Baden-Baden.
Bredo, H., vétérinaire, Duffel (Belgien).
Breuer, Albert, Schlachthaus-Obertierarzt, Budapest.
Bricoult, N., vétérinaire, Bassily (Belgien).
Brien, C. M. O., Dr., Fellow of Medical Society, London. |
Brietzmann, Karl, Königl. Departements- und Kreistierarzt, Köslin(Pommern).
Bril, J., vétérinaire, Stabroeck (Belgien).
Brose, Otto, Königl. Roßarzt, Durlach (Baden).
Brouvier, L., veterinaire, Liege (Belgien).
Bruyèrie, S., vétérinaire, Rebecq-Rognon (Belgien).
Bub. Friedrich, Königl. Korpsroßarzt, Stuttgart.
Buchner, J., Königl. Stabsveterinär im 8. Feld-Artillerie-Regiment, München.
Budapest, Fleischbeschaustation für Markthallen, Budapest.
Bugyovatz, Schlachthaustierarzt, Budapest
Bühler, Fr. W., Amtstierarzt, Haigerloch (Hohenzollern).
Burggraf, R., Schlachthofdirektor, Guben (Provinz Brandenburg).
Burtin, Jean, veterinaire, Juprelle (Belgien).
Buss, Friedr. Karl Ernst, Königl. Oberroßarzt, Frankfurt a. M.
Buss, Georg, Tierarzt, Elzach (Baden).
Butel, G., veterinaire de l’abattoir, Meaux (Seine et Marne).
Bützier, Karl, Dr., Schlachthofdirektor, Trier.
XL VIII
C
Cadéac, R., professeur de cliniqtfe à l'Ecole nationale vétérinaire, Lyon.
Cagny, Paul, vétérinaire, Senlis (Oise).
_ Cantiget, P. H. N., vétérinaire, Preuilly (Indre et Loire).
Capitanescu, J., vétérinaire de département, Focsani (Rumänien).
Carl, J., Großh. Bezirkstierarzt, Neckargemünd (Baden).
Carlier, A., vétérinaire, Tertre (Belgien).
Caroyer, R., vétérinaire, Soignies (Hennegau, Belgien).
Casper, Dr. med., Tierarzt, Höchst a. M. (Hessen-Nassau).
Catescu, J., vétérinaire de département, Tulcea (Rumänien).
Centralausschuss der landwirtsch. Vereine im Herzogtum Sachsen-Altenburg.
Chartier, E., vétérinaire, Gilly (Hennegau, Belgien).
Chauveau, C., Inspecteur général des Ecoles vétérinaires, membre de
l'Académie de Médecine, Paris.
Christiani, A., Königl. Oberroßarzt, Darmstadt.
Claes, J. H., Inspecteur veterinaire, Bilsen (Limbourg, Belgien).
Ciausnitzer, Otto, Oberroßarzt a. D. und Schlachthofdirektor, Dortmund.
Cobiitz, G. L., Tierarzt, Mannheim.
Colbach, J. L., vétérinaire, Saint-Hulbert (Belgien).
Coiberg, Gustav, Oberroßarzt a. D., Direktor des Schlacht- und Viehhofes,
Magdeburg.
Combaret, Charies, vétérinaire, Moulins (Allier, Frankreich).
Condrus, M., vétérinaire de département, Braila (Rumänien). :.
Conradt, E., vétérinaire, Dolhain-Limburg (Belgien).
Constant, Camili, vétérinaire, Inspecteur des services sanitaires au Ministère
de l'Agriculture, Paris.
Contamine, J., vétérinaire, Péruwelz (Hennegau, Belgien).
Conte, A. vétérinaire de département, Montpellier (Herault, Frankreich).
Cools, H. J. D., vétérinaire, Lierre (Anvers, Belgien).
"Cope, A. C., Chief Veterinary officer of the Board of Agriculture (London).
Corbeanu, vétérinaire de département, Tergu-Jiu (Rumänien).
Cornu, C. H. J., vétérinaire, Brasmenil (Hennegau, Belgien).
Csänyi, Emerich, Königl. ung. Staatstierarzt, Nagy-Värad (Ungarn).
Cseh, Josef, Königl. ung. Staatstierarzt, Trencsen (Ungarn).
D
Dade, Dr., Generalsekretär des Deutschen Landwirtschaftsrats, Berlin.
Dahman, El-Arbi-ben, Interprète de la Mission du Maroc, Tanger (Marocco).
Daloze, E., vétérinaire, Charleroi (Belgien).
Dammann, Dr., Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Professor und Direktor
der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Hannover.
Däpp, Ernst, Bezirkstierarzt, Oppligen (Kanton Bern).
XLIX
Davisters, L., vétérinaire, Hévillers (Belgien).
Deborre, P., vétérinaire, Canne (Limburg, Belgien).
De Coninck, vétérinaire, Gand (Belgien).
Decroly, vétérinaire, Brugelette (Belgien).
Deculescu, P., vétérinaire de département, Slatina (Rumänien).
Degavre, A., vétérinaire, Horebeek-Sainte-Marie (Belgien).
Degive, A., professeur et directeur de l’Ecole royale de médecine vétérinaire,
Brüssel.
Dehalu, M., vétérinaire, Avans (Belgien).
Dehaye, F. S., veterinaire, Gosselies (Belgien).
Deigendesch, Fr., Königl. Departements- und Bezirkstierarzt, Sigmaringen
(Höhenzollern).
Delcroix, J., vétérinaire, Nassogne (Belgien).
Déle, E. J., vétérinaire, Anvers (Belgien).
De Lombaerde, J. V. A., veterinaire, Schaerbeck (Belgien).
Demetrescu, D., vétérinaire de la ville, Romnicu-Vélcei (Rumänien).
Demetrescu, D., vétérinaire de département, Filiasi (Rumänien).
Demetrianu, J., veterinaire de la ville, Plvesti (Rumänien),
De Mestere, Armand, vétérinaire, Cruyshautem (Belgien).
De Moulin, M. F. G., vétérinaire, Montzen (Belgien).
Denis, J. J., vétérinaire, Genappe (Belgien).
Dentier, A., Königl. Oberamtstierarzt, Ravensburg (Württemberg;).
De Ruysscher, A., vétérinaire, Lokeren (Belgien).
Dervaux, vétérinaire, Armentières (Nord).
Desmet, H., veterinaire, Furnes (Belgien).
Desmet, P., veterinaire, Lichtervelde (Belgien).
Dessart, professeur à l’Ecole royale de médecine vétérinaire, Brüssel.
Deubel, Karl, Königl. Bezirkstierarzt, Hechingen (Hohenzollern).
Deutsch, Miian, Königl. Bezirksveterinär, Krizevac (Kroatien).
Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, Berlin.
Deutscher Landwirtschaftsrat, Berlin.
Dexier, Herm., Professor der Tierseuchenlehre und Veterinärpolizei an der
Deutschen Universität in Prag.
Dieckerhoff, W., Dr., Geh. Regierungsrat, Professor und Rektor der Königl.
tierärztlichen Hochschule, Berlin.
Diehn, R. W., Dr., Hoftierarzt, Frankfurt a. M.
Distel, Stadtrat, Pforzheim (Baden).
Dockal, K. K. Landestierarzt für Böhmen, Prag.
Dollar, J. A. W., M. R. C. V.S. Vice-President of the Royal College of
Veterinary Surgeons, London.
Dormeyer, K., Polizeitierarzt, Berlin.
Dörrwächter, H., Großh. Berzirkstierarzt und Verbands-Inspektor, Karlsruhe.
Dosse, Gg., Königl. Roßarzt beim Feldartillerie-Regiment Nr. 17, Gnesen
(Posen).
Dotremont, H., vétérinaire, Hougaerde (Belgien).
Dotter, E., Großbh. Bezirkstierarzt, Lörrach (Baden).
Dragos, D., vétérinaire de département, Jasi (Rumänien).
IV
L
Drygalsky, B. H.E. von, Königl. Grenz- und Kreistierarzt, Lyck (Ostpreußen).
Ducloux, chef du service veterinaire, Tunis.
Duli, Ad., städtischer Polizeitierarzt, Würzburg.
Dunstan, John, President of the Western Counties Veterinary Medical
Association, St. Mellion (England).
Dupont, W. V., veterinaire, Liege (Belgien).
Duprez, chef du service vétérinaire du département de la Seine, Paris.
Oupuis, Dr., professeur à l’Ecole royale de médecine vétérinaire, Brüssel.
Duthoit C., vétérinaire, Messines (Belgien).
Duthoit, J. B., vétérinaire, Tournai (Belgien).
Duvinage, C., Königl. Oberroßarzt, Stendal (Sachsen).
E
Eachran, M., Professor, Chief veterinary adviser to the Government of
Canada, Montreal (Canada).
Eber, A., Dr., a.o., Professor, Direktor des Veterinär-Institutes der Universität
Leipzig.
Eberle, R., praktischer Tierarzt, Höchst i. O. (Hessen).
Eberbach, K., Tierarzt bei der bad. Pferdeversicherungsanstalt, Karlsruhe.
Eberlein, Dr. phil. et med., Dozent an der Königl. Tierärztlichen Hochschule,
Berlin.
Edelmann, R., Dr., Direktor der Fleischbeschau und städtischer Obertierarzt,
Dozent an der Königl. Ticrärztlichen Hochschule, Dresden.
Egge, G., Tierarzt, Schwaan (Mecklenburg-Schwerin).
Eggeling, A., Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Berlin.
Eggimann, Bezirkstierarzt, Langnau, Kanton Bern.
Eggmann, Conr., Tierarzt, Amrisweil (Schweiz).
Ehlert, Erich Fr. W.. Königl. Oberroßarzt, Frankfurt a. M.
Ehling, A., Tierarzt, Winsen (Hannover).
Ehrhardt, Jakob, Professor an der Tierarzneischule und Bezirkstierarzt,
Zürich.
Ehrmann, Königl. Oberamtstierarzt, Schorndorf (Württemberg).
Eichbaum, Karl, Dr., Professor an der Universität Gießen.
Elchenberger, Ad., Bezirkstierarzt, Niedau (Schweiz).
Eichhorn, Fr. Georg, Kônigl. Bezirkstierarzt, Rochlitz (Sachsen).
Eiler, Ad. Fr., Konig]. Kreistierarzt, Flensburg (Schleswig).
Einwächter, A., Großh. Bezirkstierarzt, Neustadt im Schwarzwald.
Eisenhardt, W., Oekonom, Lichtenthal (Baden).
Eisenlohr, Dr., Exzellenz, Wirklicher Geh. Rat I. Klasse, Minister des
Innern, Karlsruhe.
Elttel, G., vétérinaire de la zone, Tulcea (Rumänien).
Ekart, Chr., Distriktstierarzt, Otterberg (Pfalz).
Ellenberger, Dr., Geh. Medizinalrat, Professor an der Königl. Tierärztlichen
Hochschule, Dresden.
LI
Ellinger, Rich., Dr., Großh. Bezirkstierarzt, Dermbach (Sachsen-Weimar).
Eischner, M. C., Königl. Kreistierarzt, Kolmar (Posen).
Elsner, Gustav, K. K. Bezirkstierarzt, Staab (Böhmen).
Emmerich, Julius, Kôünigl. Kreistierarzt, Weilburg (Hessen-Nassau).
Endeil, Major a. D., Rittergutsbesitzer, Vorsitzender der Landw.-Kammer
für die Provinz Posen, auf Kiekrz (Posen).
Eigen, Friedrich, Königl. Bezirkstierarzt, Kaiserslautern.
Engei, Heinrich, Königl. Bezirkstierarzt, Bayreuth.
Engelen, Wilh., Oberroßarzt a. D., Saarbrücken (Rheinpreußen).
Enz, Tierarzt, Offenburg (Baden).
Esser, Hub. Jac., Dr., Geh. Medizinalrat, ordentlicher Professor der Medizin
an der Universität, Königl. Departements- und Kreistierarzt,
Präsident des Deutschen Veterinärrats, Göttingen.
van Esveld, Professor an der Königl. Staats - Tierarzneischule, Utrecht.
Eusebio, Molina Serrano, Madrid.
Even, V., Direktor der Rivista veterinaria, Buenos-Aires (Argentinien).
F
Faber, Jul., Großh. Bezirkstierarzt, Durlach (Baden).
Fadeux, vétérinaire, Namur (Belgien).
Mc. Fadyean, John, Dr., Professor and President of the Royal Veterinary
College, London.
Fally, V., directeur de l’abattoir, St. Gilles, (Belgien).
Fambach, L., Dr., Königl. Bezirkstierarzt, Glauchau (Königreich Sachsen).
Faucon, G., vétérinaire, Houdeng-Aimeries (Belgien).
Faucounler, J., vétérinaire, Givry, (Belgien).
Favre, Cam., Bezirkstierarzt, Sion (Kanton Wallis).
Fecher, J., vétérinaire Liege (Belgien).
Feeger, Heinrich, Tierarzt, Krefeld (Rheinprovinz).
Fehsenmeier, Aug., Großh. Bezirkstierarzt, Vet. tech. Hilfsarbeiter im Großh.
Minist. d. I., Karlsruhe.
Fehsenmeier, Hch., Großh. Bezirkstierarzt, Radolfzell (Baden).
Feil, Karl, Königl. Bezirkstierarzt, Landau (Pfalz).
Feiler, Alfred, Comitatstierarzt, Temesvär (Ungarn).
Feist, Georg, Regierungsrat und Kaiserl. Landestierarzt, Straßburg (Elsaß).
Felbaum, H., Königl. Kreistierarzt, Graudenz (Westpreußen).
Felisch, Dr., Königl. Kreistierarzt, Inowrazlaw (Posen).
Fenner, Staatstierarzt, Lübeck.
Férir, L. F. J., vétérinaire, Tintigny (Belgien).
Feser, Herm., Distriktstierarzt, Abensberg (Niederbayern).
Filip, N., dirigent technique de l’Institut zootechnique de l'Ecole vétérinaire,
Bucarest.
Finger, Tierarzt, Weferlingen (Sachsen).
LIT
Finkler. Dr., Stuttgart.
Firlefyn, M., vétérinaire, Anvers (Belgien).
Fischer, Lorenz, Großh. Bezirkstierarzt, Pforzheim (Baden).
„ Fischer, O., cand. med. vet., Hannover.
Fisher, C. W., Veterinary Surgeon, Burlington (England)
Flatten, W., Dr. Tierarzt, Köln a. Rh.
Flückiger, S., Bezirkstierarzt, Münchenbuchsee, Kanton Bern (Schweiz).
Flum, Th., Großh. Bezirkstierarzt, Eberbach (Baden).
Focke, W. O., Dr. med., Mitglied des Gesundh.-Rates, Bremen.
Fossoul, E., veterinaire, Limont (Belgien).
Foth, Dr., Königl. Kreistierarzt, Wreschen (Posen).
Fourest, M., vétérinaire, conseiller général de la Seine, Paris.
Frank, Herm., Grofih. Bezirkstierarzt, Emmendingen (Baden).
Frasch, A., Tierarzt in Hayingen (Württemberg).
von Fricker, emer. Professor und Director der Königl. tierärztlichen Hoch-
schule u. Mitglied des Königl. Medizinal-Kollegiums, Stuttgart.
Friedrich, C., Königl. Kreistierarzt, Halle a. S.
Friis, St., Professor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Kopenhagen.
Frothingham, Dr., president of the Massuchetts Veterinary Association,
Boston, U. S. A.
Frundescu, N., vétérinaire de département, Botosani (Rumänien).
Fuchs-Imlin, Gg., Kaiserl. Kreistierarzt, Strassburg (Elsaß).
Fuchs, Ph., Groh. Bezirkstierarzt, Director des stadt. Schlachtviehhofes,
Mannheim.
Furger, Anton, Grenztierarzt, Buchs (Schweiz).
Furtuna, J. St., Dr., Inspecteur veterinaire, Bucarest.
G
Ganter, Karl, Grofßh. Bezirkstierarzt, Krozingen (Baden).
Garabeili, Luis, Minister von Uruguay, Paris.
Garet, veterinaire, Douai (Nord). |
Garth, Dr. Schlachthausdirektor, Darmstadt.
Gassner, Daniel, Großh. Bezirkstferarzt, Ettlingen (Baden).
Gautier-Didier, Veterinär, Kopenhagen-Cristiansborg.
Gavard, Georg, vétérinaire, Genf.
Gavard, John, vétérinaire, Genf.
Gavrilescu, C., professeur à l'école supérieure vétérinaire, Bucarest.
Gedoeist, professeur agrégé à l’Ecole royale de médecine vétérinaire, Brüssel.
Gehri, Gustav, Großh. Bezirkstierarzt, Buchen (Baden).
Geismar, Joh. J. P., Königl. Roßarzt, Karlsruhe.
Geissendörfer, G., Tierarzt, Windsheim (Mittelfranken).
Gerlach, Eugen, Direktor d. stadt. Schlachthofes, Apolda (Sachsen- Weimar).
Gerster, K., Tierarzt, Gelterkinden (Schweiz).
Gillard, Aug., vétérinaire frontière, Le Locle (Kanton Neuchâtel).
LI
Gobéant, J. L., vétérinaire, Reims (Marne).
Göhre, R., Dr., Königl. Kreistierarzt, Rotenburg (Bez. Kassel).
Goldbeck, P., Dr., Königl. Roßarzt, Saarburg (Lothringen).
Goltz, Johann, Schlachthofdirektor, Köln a. Rh.
Görig. A., Schlachthoftierarzt, Karlsruhe.
Gering, Ph., Oberregierungsrat im Minist. d.I., Landestierarzt, a. o. Mitglied
des Kais. Gesundheits-Amtes, München.
Göttelmann, Eug., Tierarzt, Erstein (Elsaß).
Goetz, Karl, Schlachthofdirektor, Straßburg (Elsaß).
Götz, H, Tierarzt, Benken (Schweiz).
Goudmann, H., vétérinaire, Liege (Belgien).
Graber, Gottl., Tierarzt, Kölliken (Schweiz).
Gracsänyi, Julius, Königl. ung. Veterinärinspektor, Pozsony (Ungarn).
Grat, F. W. G., Königl. Oberroßarzt Merseburg (Sachsen).
Graffunder, Otto, Königl. Kreistierarzt, Landsberg a. W. (Brandenburg).
Grammlich, Königl. Oberroßarzt, Inspicient der Militär-Roßarztschule, Berlin.
Gratia, G., professeur à l’Ecole royale de médecine vétérinaire, Brüssel.
Greiner, Anton, K. K. Veterinärinspektor, Wien.
Greither, H.. Zuchtinspektor, Donauwörth (Bayern).
Greuse, A. H., vétérinaire, Namur (Belgien).
Greve, Dr., Landesobertierarzt, Mitglied des Landesmedizinalkollegiums,
Oldenburg.
Greve. L., Dr., Großh. Amtstierarzt, Oldenburg.
Griesor, Ernst, Königl. Kreistierarzt, Naumburg (Provinz Sachsen).
Grips, J., Kreistierarzt, Rheinbach (Rheinprovinz).
Grob, M., Bezirkstierarzt, Rapperswyl, (Kanton St. Gallen).
Gross. Charles, vétérinaire cantonal, Lausanne.
Grossenbacher, Fr., Bezirkstierarzt, Burgdorf (Kanton Bern.‘
Grote, Dr., Schlachthoftierarzt, Halle a. S.
Grube. A., Tierarzt, Krefeld (Rheinprovinz).
Gruber, Adolf, Großh. Bezirkstierarzt, Kehl (Baden).
Gruber. Karl, Distriktstierarzt, Obergünzburg (Bayern).
Gryspeert, R., veterinaire, Ypres (Belgien).
Guillebeau, Alf., Dr., Professor an der Tierarzneischule, Bern.
H
Haack, K., Tierarzt, Groß-Bieberau (Hessen).
Haag. Adolf, Tierarzt, Straßburg (Elsaß).
Haarstick, Otto, Tierarzt, Hildesheim (Hannover).
Haas, R., K. K. Landestierarzt, Wien.
Haas, Vincenz, Kaiserl. Kreistierarzt, Schlachthof-Oberinspektor, Mitglied des
Bezirks-Gesundheitsrates, Metz (Lothringen).
Häberle, H., Assistent an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Stuttgart.
Haefke, Dr. phil., Agriculturchemiker, Kassel.
LIV
Hafner, Fr., Regierungsrat und technischer Referent für Veterinärwesen und
Viehzucht im Ministerium des Innern, Karlsruhe.
Hahn, Karl, Geh. Hofrat, Professor und Direktor der Königl. Tierärztlichen
Hochschule, München.
Hammer, Karl, Tierarzt, Mutterstadt (Pfalz).
Hammer, K., Großh. Bezirkstierarzt, Wertheim (Baden).
Hamoir D., veterinaire, Bois-Borsu (Belgien).
Hansen, Dr., Professor, Güter-Direktor, Ober-Glogau (Oberschlesien).
Hansoulie, L., vétérinaire, Verviers (Belgien).
Harde, A., Königl. Kreistierarzt, Badbergen (Hannover).
Häring, F., Tierarzt, Sohrau (Oberschlesien).
Harms, Friedrich, Großh. Amtstierarzt, Jever (Oldenburg).
Hauck, Heinrich, Schlachthofverwalter, Sulzbach (Rheinpreußen).
Hauger, A., Tierarzt, Tiefenbronn (Baden).
Hausbrunner, Paul, Bezirkstierarzt, Budapest.
Havelange, L., vétérinaire, Chénée (Belgien).
Haszman, Josef, Bezirkstierarzt, Budapest.
Hecker, C., Leiter des seuchen-pathologischen Instituts der Landwirtschafts-
kammer für die Provinz Sachsen, Halle a. S.
Heichlinger, Otto, Königl. Bezirkstierarzt, Wegscheid (Bayern).
Heieck L., Distriktstierarzt, Haag (Bayern).
Heiss, Schlachthofdirektor, Straubing (Bayern.)
Heitzmann, B., Großh. Bezirkstierarzt und Inspektor des Verbandes der
‘ oberbadischen Zuchtgenossenschaften, Mefikirch (Baden).
Helfers, August, Direktor der Rotlauf-Impfanstalt, Prenzlau (Brandenburg).
von Heildorf, Rittergutsbesitzer, Mitglied des Abgeordnetenhauses, auf Zingst
bei Nebra (Sachsen)
Henchoz, Aif. vétérinaire frontière, La Plaine (Kanton Genf).
Hendrickx, F., professeur à l’Ecole royale vétérinaire, Brüssel.
Hengeveld, M. J., Staats-Distrikts-Tierarzt, Haarlem (Holland).
Hengst, W., Schlachthof-Direktor, Leipzig.
Henin, F. P. J., veterinaire, Yvoir (Belgien).
Henning, Dr., Staatstierarzt, Bloemfontein (Orange-Freistaat).
Henninger, J., Großh. Bezirkstierarzt, Lahr (Baden).
Herbst, Otto, Tierarzt, Wolfhagen (Hessen-Nassau).
Hermanutz, Karl, Königl. Oberamtstierarzt, Böblingen (Württemberg).
Herren, Ernst, Bezirkstierarzt, Langenthal (Schweiz).
Herrmann, Otto, Königl. Kreistierarzt, Ottweiler (Rheinpreußen).
Hess, Ernst, Sanitätsrat, Professor an der Tierarzneischule, Bern.
Heuberger, Ludwig, Königl. Bezirkstierarzt, Kirchheimbolanden (Pfalz).
Heuze, G., H., vétérinaire, Ayeneux (Belgien).
Heymann, H., Tierarzt, Schneidemühl (Posen).
Heyne, Paul, Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-Assessor, Posen.
Hilienbrand, Gebh., Tierarzt, Kenzingen (Baden).
Himpel, Georg, Tierarzt, Malsch (Baden).
Hink, August, Grofßh. Bezirkstierarzt, Müllheim (Baden).
Hinrichsen, M., Königl. Departements-Tierarzt, Münster (Westfalen).
Hinze, J. J., Oberstleutnant, Cheftierarzt, s’Gravenhaage (Holland).
LV
Hirschberg, C., Königl. Kreistierarzt, Freystadt (Niederschlesien).
Hirschland, Alb., Königl. Kreistierarzt, Essen (Rheinpreußen).
Hirzel, Johann, Sanitätsrat, Professor an der Tierarzneischule, Zürich.
Hock, J., Dr., Unterroßarzt, Demmin (Pommern).
Hock, O., Großh. Bezirkstierarzt, Waldkirch (Baden).
Hohenheim, Akademie Hohenheim.
Höhnke, E. A., Königl. Oberroßarzt, Darmstadt.
Hofmann, Karl, Königl. Oberamtstierarzt, Sulz (Württemberg).
Hofstadt, H., Königl. Oberamtstierarzt, Marbach (Württemberg).
Hogwall, O., Distrikts-Veterinär, Oster-Fernebo (Schweden).
Holburn, Alf., M. R. C. V. S., Manchester.
Holtzhauer, Fr. Wiih., Konigl. Departements- und Kreistierarzt, Lüneburg.
Holzhausen, R., Tierarzt, Großammensleben (Sachsen).
Holzmann, C., Professor an der Tierarzneischule, Kasan (Rußland).
Honegger R., Tierarzt, Hinweil (Kanton Zürich).
Hornthal, Jakob, Tierarzt, Kassel.
Hosemann, Kaiserl. Kreistierarzt, Forbach (Lothringen).
Hoskins, W. Horace, Dr., Veterinary Surgeon, Editor of the Journal of
comparative Medicine, Philadelphia.
Hottinger, Rud, Tierarzt, Wädensweil (Kanton Zürich).
Hotton, L., vétérinaire, Havinnes (Belgien).
Hougardy, E., vétérinaire, Huy (Belgien).
Huber, F., Großh. Bezirkstierarzt, St. Blasien (Baden).
Huicq, L., vétérinaire, Pipaix (Belgien).
Hutyra, Dr, Universitäts- Professor und Rektor der Königl. Tierärztlichen
Hochschule, Budapest.
J
Jacob, August, Königl. Kreistierarzt, Posen.
Jacobs, Karl, Chr., Dr., Schlachthaus-Direktor, Hildesheim (Hannover).
Jacometretzo, Deleg. d. Commission permanente de propaganda de Zaragöza,
Madrid.
Jacops, P., veterinaire, Termonde (Belgien).
Jacot-Guillarmod, Marc., vétérinaire frontière, Les Verrières (Neuchâtel).
Jaeger, Joh., Tierarzt, Kandern (Baden).
Jaeger, Paul, Tierarzt, Benfeld (Elsass).
Janné, L. F., Distriktstierarzt, Boermond (Holland).
Jans, J., vétérinaire, Petit-Jamine (Belgien).
Jans, J., veterinaire, Gheel (Belgien).
Janssen, Franz, Schlachthofdirektor, Elberfeld (Rheinprovinz).
Januschke, Eduard, K. K. Veterinärinspektor, Wien.
Vaské, Géza, Assistent an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Budapest.
Jeanneret, James, vétérinaire frontière, Chaux-de-Fonds (Schweiz).
Jeikmann, Joh. Fried., Dr., Tierarzt, Frankfurt a. M.
Jensen, Wilh., Königl. Kreistierarzt, Itzehoe (Schleswig-Holstein).
LVI
Jerke, M., Assistent an der Veterinär-Klinik, Jena.
Jess, P. H. C., Dr., Tierarzt, Charlottenburg.
Jliescu, vétérinaire de département, Rämnicu-Sarat (Rumänien).
Jmminger, Josef, Königl. Kreistierarzt, Würzburg.
Jocu, G., chef du service vétérinaire civil, Bucarest.
Joest, Dr., Direktor der Rotlauf-Impfanstalt in Prenzlau.
Johnson, Freed, London.
Johow, P., Königl. Departements- u. Kreistierarzt, Minden (Westfalen).
Jonas, Alfred, Hamburg.
Jonescu, inspecteur vétérinaire, Bucarest.
De Jong, Dr. Staatsveterinär, Leiden (Holland).
Jsaachsen, Haakon, Professor an der Landwirtschafti. Hochschule, Aas
b. Christiania (Norwegen).
Jsepponi, E , Kantons- u. Grenztierarzt, Chur (Schweiz).
Jsmert G. T. R., vétérinaire, Alger.
Jung, Peter, Königl. ung. Ober-Staatstierarzt, Budapest.
Junginger, E., Königl. Bezirkstierarzt, Mindelheim (Bayern).
Just, Robert, Tierarzt, Schkölen (Prov. Sachsen).
Jvlev, G., vétérinaire de département, Piatra-Neamtzu (Rumänien).
K
Kaden, Richard, Konig]. Oberroßarzt, Münster (Westfalen).
Kaiser, Dr., Professor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Hannover.
Kälble, Dr. med., prakt. Arzt u. appr. Tierarzt, München.
Kalteyer, A., Königl. Kreistierarzt, Eschwege (Hessen-Nassau).
Kampmann, K. J. Th., Dr., Königl. Kreistierarzt, Wiesbaden.
Karelle, L., vétérinaire, Burdinne, Liége (Belgien).
Kaspar, Arn., Tierarzt, Adlisweil (Kanton Zürich).
Katschinsky, Paul, Tierarzt, Hagenau (Elsaß).
Kattner, H. A. E., Königl. Kreistierarzt, Neustadt (Oberschlesien).
Katzke, Georg, Königl. Roßarzt im Dragonerregiment Nr. 11, Stallupönen,
(Ostpreussen).
Kauffmann, Ph., Königl. Oberroßarzt, Ulm a. D.
Kegel, E. A. K., Königl. Kreistierarzt, Gerdauen (Ostpreußen).
Kelch, Dr., Geh. Oberregierungsrat, Vortragender Rat im Reichsamte d. I,
Berlin.
Keleti, Josef, Comitatstierarzt, Komärom (Ungarn).
Keller, Alb., Tierarzt, Basel.
Kelly, Tierarzt, St. Gallen (Schweiz).
Kerstenne, L., vétérinaire, Crisnée (Belgien).
Keuten, Jacob, Dr., Königl. Kreistierarzt, Geldern (Rheinpr.).
Kieckhäfer, Kari, Aug., Königl. Kreistierarzt, Berlin.
von Kiesenwetter, Rittmeister a. D., Delegirter des Bundes der Landwirte,
Berlin.
LVII
Kiess, W., Königi. Oberamtstierarzt, Tübingen (Württemberg).
Kjerruit, Städt. Ober-Veterinär, Stockholm.
Kiräly, Eugen, Schlachthaustierarzt, Budapest.
Kirst, W., Königl. Kreistierarzt, Oberroßarzt a. D., Tilsit (Ostpreußen).
Kissel, E., vétérinaire, La Louvière (Belgien).
Kitt, Dr. med., Professor an der Kgl. Tierärztlichen Hochschule, München.
Klapper, E., Schriftsteller, Delegirter des Bundes der Landwirte, Berlin.
Klee, R., Dr., Dirig. Universit.-Tierarzt, Leipzig.
Kiein, H., Königl. Kreistierarzt, Berlin.
Klein, Präsident des badischen Landwirtschaftsrates, Landtagsabgeordneter,
Wertheim (Baden).
Kienzi, Viktor, Schlachthoftierarzt, Solothurn (Schweiz).
Klepp, C. F. H. J., Schlachthofdirektor, Potsdam.
Klingner, E., Tierarzt, Roda (Sachsen-A.).
Klipstein, E., Königl. Kreistierarzt, Jauer (Schlesien).
Klosterkemper, Dr., Königl. Departements-Tierarzt, Osnabrück (Hannover).
Kneip, Hch., Sanitätstierarzt, Völklingen (Rheinpr.).
Knüsel, Pet., Sanitätsrat, Luzern (Schweiz).
Kober, Rud., Königl. Kreistierarzt, Erkelenz (Rheinpr.).
Koch, Alois, Dozent für Tierheilkunde, Baden b. Wien.
Koch, Fried. Wilh. Schlachthofdirektor, Barmen.
Koch, Robert, Dr. med., Geheimrat, Ehrenmitglied des Kongresses, Berlin.
Koczourek, Franz, Königl. ungar. Veterinär - Inspektor, Sätoralja -Ujhely
(Ungarn).
Köhler, Dr. med., Wirkl. Geh. Oberregierungsrat, Direktor des Kaiserl.
Gesundheits-Amtes, Berlin.
Köhler, Tierarzt, Cranzähl bei Annaberg (Sachsen).
Kohler, Anton, Königl. Oberamtstierarzt, Urach (Württemberg).
Kohler, Jul. L., Tierarzt, Barr (Elsaß).
Kohlhepp, G., Großh. Bezirks- und Marstalltierarzt, Karlsruhe.
Kohlhepp, K., Großh. Bezirkstierarzt, Bretten (Baden).
Köhring, Eduard, Tierarzt, Diedenhofen (Lothringen).
König, Oskar, Königl. Bezirkstierarzt, Bautzen (Sachsen).
König, G. A., Königl. Korpsroßarzt, Kassel.
Koll, Ph., Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-Assessor, Koblenz.
Kopp, Ph., Schlachthofinspektor, Metz (Lothringen).
Koschel, O. R. E., Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-Assessor,
Breslau.
Kösler, Königl. Oberamtstierarzt, Freudenstadt (Württemberg).
Kotik, Josef, Kaiserl. Königl. Bezirkstierarzt, Pilsen (Böhmen).
Kozma, Dionys, Schlachthaustierart, Budapest.
Kramer, Friedrich, Großh. Bezirkstierarzt, Triberg (Baden).
Krankowski, H., Königl. Roßarzt, Bromberg (Posen).
Kraus, Gottfried, Tierarzt, Odenkirchen ı Rheinprovinz).
Krause, Franz, Königl. Oberroßarzt, Hanau (Hessen-Nassau).
Krems, Dr., Ministerialrat, Referent für Landwirtschaft im Ministerium des
Innern, Karlsruhe.
Krill, Jos., Königl. Roßarzt, Karlsruhe.
LVIII
Krolikowski, St., Professor an der Kaiser]. Königl. Tierärztlichen Hochschule,
Lemberg (Galizien).
Kroner, H., praktischer Tierarzt, Gernsbach (Baden).
Kronshage, Alb., Fürstl. Kreistierarzt, Schôtmar (Lippe-Detmold).
Krôtenheerdt, K., Zuchtviehgeschäft, Plauen (Vogtland).
Krüger, E., Schlachthofinspektor, Lobsens (Posen).
Krüger, O., Königl. Kreistierarzt, Marggrabowa (Ostpreußen).
Kubickl, Jos., Professor, städtischer Obertierarzt, Lemberg (Galizien).
Kühn, Hans, Königl. Roßarzt, Hannover.
Künnemann, O., Dr., Medizinalassessor, Lehrer und Leiter der Veterinär-
Klinik an der Universitat Jena.
Küster, Geh. Regierungsrat, Vortragender Rat im Königl. Preuß. Ministerium
für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Berlin.
Kunze, R. O., Königl. Bezirkstierarzt, Flöha (Sachsen).
Kurtz, Franz, Königl. ungar. Veterinär-Inspektor, Budapest.
Kussmann, E., Tierarzt, Mrotschen (Posen).
L
Laho, professeur à l’Ecole royale de médecine vétérinaire, Brüssel.
Lang, W., Kaiserl. Grenz- und Kreistierarzt, Metz (Lothringen).
Langner, H., Schlachthoftierarzt, Chaux-de-Fonds (Kanton Neuchâtel).
Längrich, Fried., Schlachthofinspektor, Rostock (Mecklenburg-Schwerin).
Laessig, H., Redakteur der Molkereizeitung, Berlin.
Landes-Kultur-Rat für das Königreich Sachsen.
Landwirtschaftskammer für die Provinz Ostpreußen.
» für die Provinz Westpreufen.
» fir die Provinz Brandenburg.
” fiir die Provinz Pommern.
» ” für die Provinz Posen.
5 für die Provinz Schlesien.
5 für die Provinz Sachsen.
„ für die Provinz Schleswig-Holstein.
» für den Reg.-Bezirk Kassel.
für den Reg.-Bezirk Wiesbaden.
Landwirtschafts-Gesellschaft, Königliche für Hannover.
Landwirtschaftlicher Hauptverein Hildesheim.
Landwirtschaftlicher Verein für Rheinpreußen.
Landwirtschaftlicher Hauptverein für Mecklenburg-Strelitz.
Laurencin, Ch., vétérinaire, Arlon (Belgien).
Lavalard, E., administrateur de la Compagnie generale des Omnibus, Paris.
Lavigne, C., veterinaire, Assesses (Belgien).
Le Berre, A., veterinaire, Lannion (Cötes du Nord).
Leblanc, Camill, membre de l’Académie de médecine, secrétaire général
de la Société centrale de médecine vétérinaire, Paris.
LIX
Leclsinche, E., professeur à l’Ecole nationale vétérinaire, Toulouse.
Letebvre, A., vétérinaire, Bastogne (Belgien).
Legrand, E., vétérinaire, Hamoir (Belgien).
Le Grandais, secrétaire du Conseil municipal, Paris.
Lehmke, F., Tierarzt, Emmerich (Rheinpreußen).
Leistikow, Jul. K. Alb., Veterinärassessor, Königl. Departements- und Kreis-
tierarzt, Magdeburg.
Lekeux, V., vétérinaire, Jehay-Bodegnée (Belgien).
Lempen, Rob., Bezirkstierarzt, Biel (Kanton Bern).
Lenz, Tierarzt, Erbendorf (Bayern).
Leonhardt, Dr., Professor, Königl. Departements- und Kreistierarzt, Frank-
furt a. M.
Léonard, W., vétérinaire, Silenrieux (Belgien).
Lesbre, T. H., professeur d’Anatomie à l’Ecole nationale vétérinaire, Lyon.
Leuthold, Casp., Tierarzt, Thalweil (Kanton Zürich).
Levens, H, Tierarzt, Goch (Rheinpreußen.)
Lévéque, E., Königl. Kreistierarzt, Saarburg (Lothringen).
Leyendecker, H., Großh. Bezirkstierarzt, Mefkirch (Baden.)
Liautard, A., Dr., Professor and Director of the American veterinary College, _
New-York.
Lignières, L. M. G, chef de travaux à l'Ecole de médecine vétérinaire,
Alfort-Paris.
Linard, J., vétérinaire, Lennick-Saint-Quentin (Belgien).
Lindqvist, emer. Professor und Direktor der Tierärztlichen Hochschule,
Stockholm.
Liska, Samuel, Königl. ungarischer Staatstierarzt, Budapest.
Lison, A., vétérinaire, Flobecq (Belgien).
Lloyd, W. H., Ebrington.
Locke, G. H., Honorary Secretary of the Lancashire Veterinary Medical
Association, Manchester.
Locusteanu, A. J., directeur et professeur de l’Ecole supérieure de médecine
veterinaire, Bucarest.
Lôffler, Dr. Geh. Medizinalrat, o. 6. Professor an der Universität Greifs-
wald.
Lôfmann, O. V., Gouvernementstierarzt, Kronoborg (Finnland).
Löhr, F, Tierarzt, Königslutter (Braunschweig).
Lorenz, Gust, Dr., Obermedizinalrat, Hof- und Landesgestüts-Veterinärarzt,
Darmstadt.
Loesch, Hch., Großh. Bezirkstierarzt, Überlingen (Baden).
Lopitzsch, Königl. Oberroßarzt, Diedenhofen (Lothringen).
Lothes, R., Dr., Königl. Departementstierarzt, Köln a. Rh.
Louis, C., Königl. Bezirkstierarzt, Neustadt a. H. (Pfalz).
Lucet, D. A., veterinaire, Courtenay (Loire).
Lucke, C., Gutspächter, Mitglied des Reichstages, Delegirter des Bundes
° der Landwirte, Patershausen bei Offenbach (Hessen).
Lund, J., Schlachthofinspektor, Lübeck.
Lundgren, Joh. Pet., Professor und Director der tierärztlichen Hochschule,
Stockholm.
LX
Lungershausen, A., Landestierarzt, Bückeburg (Schaumburg-Lippe).
Lungershausen, H., Dr., Landestierarzt, Koburg.
Lüpke, Carl Fried., Professor an der Königl. tierärztlichen Hochschule,
Stuttgart.
Lydtin, Aug., Dr., Geh. Oberregierungsrat, a. o. Mitglied des Kaiserlichen
Gesundheits-Amtes, Baden-Baden
Lydtin, Aug., Großh. Bezirkstierarzt, Bruchsal (Baden).
Maas, Otto, Königl. Kreistierarzt, Treuenbrietzen (Brandenburg).
Mack, Gustav, Königl. Bezirkstierarzt, Forchheim (Bayern).
Mackel, M., Staatstierarzt in Grevenmacher (Luxemburg).
Magureanu, M. Inspecteur vétérinaire, Bucarest.
Maier, Adolf, Tierarzt, Neckarbischofsheim (Baden).
Mälzer, Hugo, Grofßh. Bezirkstierarzt, Altenburg (Sachsen-Altenburg).
Maillard, Gust., vétérinaire, Fribourg (Schweiz).
Malcolm, John, President of the Midland Counties Veterinary Association,
Birminghan.
Malkmus, Dr., Professor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Hannover.
Mallet, L., vétérinaire, Benet (Vendée).
Maim, ©. Dr., Direktor des Veterinärdepartements im Ministerium des
Innern, Christiania.
Mann, Fr., Dr. phil., Hildesheim (Hannover).
Mans, vétérinaire, Ches d. Haecht (Belgien).
Marggraff. Alb., Königl. Kreistierarzt, Speyer (Pfalz).
Märk, Gabriel, Tierarzt, Budapest.
Markert, A., Königl. Bezirkstierarzt, Bergzabern (Pfalz).
Markiel, Franz, Niederösterreichischer Bezirkstierarzt, Gaming ( Österreich).
Marks, Carl, Zuchtdirektor, Posen.
Marquart, Hub., Großh. Bezirkstierarzt, Weinheim (Baden).
Marschner, Ludwig, Schlachthof-Obertierarzt, Breslau.
Martin, Paul, Dr., Professor an der Tierarzneischule, Zürich.
Marx, D. Tierarzt, Sandhausen (Baden).
Marxer, L, Tierarzt, Vaduz (Fürstentum Liechtenstein).
Maske, Hugo, Direktor des städtischen Schlacht- und Viehhofes, Königsberg
(Ostpreussen).
Masure, A., vétérinaire, Estaimbourg (Belgien).
Matschke, Königl. Kreistierarzt, Cochem (Rheinprovinz).
Mattern, H., Tierarzt, Haßloch (Pfalz).
Maximilian, H. W., Hof- u. Bez.-Tierarzt, Rudolstadt (Schwarzburg-Rudolstadt)
May, Jakob, Grofsh. Kreis-Veterinärarzt, Friedberg (Hessen). °
Mayer, Konig]. Oberamtstierarzt, Geißlingen (Württemberg).
Mehrdorf, Dr., Königl. Departements-Tierarzt u. Veterinärassessor, Königsberg.
Meier, K. F. G., Tierarzt, Ketzin (Brandenburg).
LXI
Meier, M., Kantonstierarzt, Bremgarten (Kanton Aargau).
Meitzer, Fr, städtischer Tierarzt, Renchen (Baden).
von Mendel-Steinfels, Konig]. Landesökonomierat, Direktor der Landwirt-
schaftskammer für die Provinz Sachsen, Halle a. S.
Menges, Jacob, Kaiserl. Kreistierarzt, Saargemünd (Lothringen).
Mönnard, L. A., veterinaire, Gouy-le-Pieton (Belgien).
Merkle F., Großh. Bezirkstierarzt, Offenburg (Baden).
Messner, Franz, Stadttierarzt und Leiter der Schlachthofverwaltung, Karlsbad
(Böhmen).
Messerli, R., Bezirkstierarzt, Schwarzenburg (Kanton Bern).
Mette, Aib. Aug., Königl. Kreistierarzt, Saarbrücken (Rheinprovinz).
Metz, Ph., Schlachthausverwalter, Freiburg (Breisgau).
Metzger, R., Tierarzt, Furtwangen (Baden).
Mey, S., Tierarzt und Direktor des Schlachthofes, Riga (Russland).
Meyer, F., Schlachthofdirektor, Frankfurt a. O.
Meyer, Hch., Schlachthofverwalter, St. Johann (Rheinprovinz).
Michallescu, N., inspecteur vétérinaire, Bucarest,
Michel, H., Kaiserl. Grenztierarzt, D.-Avricourt (Lothringen).
Michez, E , vétérinaire, Neufville (Belgien).
Middendorf, Ernst, Dr., Peruanischer Konsul, Berlin.
Mieckley, Ed., Gestiitsidspektor, Beberbeck (Hessen-Nassau).
Milles, Franz, Schlachthausinspektor, Krizevac (Kroatien).
Mincu, D., vétérinaire de la zone, Darabani (Rumänien).
Mir, Eugène, Sénateur, President de la Société pour l’alimentation rationelle
du bétail, Paris.
Mock, Aug., Großh. Bezirkstierarzt, Tauberbischofsheim (Baden).
Model, Friedrich, Königl. Oberamts-Tierarzt, Gerabronn (Württemberg).
Mölter, Ferd., städt. Obertierarzt, München.
Moens, B., veterinaire, Neufville (Beigien).
Moiseanu, St, vétérinaire de la ville, Roman (Rumänien).
Moll, M., Königl. Roßarzt, Hagenau (Elsaß).
Monseur, E. L., vétérinaire, Laecken (Belgien).
Morlion, C , vétérinaire, Staden (Belgien).
Morot, Ch., vétérinaire sanitaire, Troyes (Aube).
Morgenthaler, Aib., Bezirks-Tierarzt, Bern.
Mosseimann, H., professeur à l’Ecole royale vétérinaire, Brüssel.
Motas, C., chef de travaux à l'Ecole supérieure vétérinaire, Bucarest.
Motoc, A., vétérinaire de la ville, Bucarest.
Mouquet, A. E., vétérinaire, Paris.
Müller, F., Bezirks-Tierarzt Adj, Malters (Schweiz).
Müller, H., Tierarzt, Biebrich (Hessen-Nassau).
Müller, J. L. G., Königl. Kreistierarzt, Höchst a. M. (Hessen-Nassau).
Müller, R., Königl. Roßarzt, Pirna (Sachsen).
Müller, W., Großh. Bezirkstierarzt, Waldshut (Baden).
Müller, W., Schlachthoftierarzt, Mannheim.
Muff, Maur., Tierarzt, Sempach (Luzern).
Munich, Frz., Kommissär des Schlachthauses, Fiume.
Muser, E., veterinaire, Thumaide (Belgien).
LXII
N
von Nädaskay, Adalbert, Dr., Professor an der Königl. Tierärztlichen
Hochschule, Budapest.
Naef, Rud., Tierarzt, Turbenthal (Kanton Zürich).
Nagorsky, W., Dr. med., Veterinär-Inspektor am Landwirtschaftsministerium,
St. Petersburg.
Naumann, Carl, Otto, Tierarzt, Olbernhau (Sachsen).
Neagu, Al., veterinaire de la ville, Botosani (Rumänien).
Neckebroeck, H., veterinaire, Sotteghem (Belgien).
Nehrhaupt, Wilh., Tierarzt, Köln a. Rh.
Neimaler, A. Tierarzt, Hardheim (Baden.)
Nerinckx, B., vétérinaire, Hal (Belgien).
Netyk, W., Tierarzt, Protivin (Bühmen).
Neumann, professeur à l'Ecole nationale vétérinaire, Toulouse.
Nevejan, L., vétérinaire, Langemarck (Belgien).
Niebel, W., Königl. Kreistierarzt, Berlin.
Niebuhr, L., Oberroßarzt a. D., Ilmenau (Sachsen-Weimar).
Niekraszevicz, Erazm., Tierarzt, Minsk (Rußland).
Noack, Jul., Dr., Königl. Bezirkstierarzt, Leipzig.
Noack, Otto, Veterinary Surgeon, Philadelphia.
Nocard, Ed., professeur à l’Ecole nationale de médecine vétérinaire,
membre de l’Academie de médecine, Alfort-Paris.
Noergaard, V., A., Dr., Director of the path. departement of the Bureau of
Animal Industry, Washington.
Nogueira, Paula, Dr., professeur à l’Institut agronomique et vétérinaire,
Lisbonne.
Nolte, F. W., Königl. Kreistierarzt, Berent (Westpr.).
Notz, G., Tierarzt, Kerzern (Schweiz).
Noyer, Em., Professor an der Tierarzneischule, Bern.
Nuss, J, Großh. Kreisveterinärarzt, Rimbach i. O. (Hessen).
Nutt, Heinr., Königl. Kreistierarzt, Brakel (Westfalen).
Nys, H., vétérinaire, Diest (Belgien).
O
Oberländer, Großh. Bezirkstierarzt, Apolda (Sachsen-Weimar).
Oceanu, Paul, Professeur à l’Ecole vétérinaire, Bucarest.
Oestern, T., Tierarzt, Salzdetfurth (Hannover).
Oesterreich, Ludwig, Leutnant, Stuttgart.
Oger, P., veterinaire, Seraing (Belgien).
Olivet, François, vétérinaire cantonal et frontière, Genève (Schweiz).
Oiivier, C., vétérinaire, Baranzy (Belgien).
Olt, À. Dr., Dozent an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Hannover.
Olver, Harry, Veterinary Surgeon, Tamworth (England).
Onghena, E., veterinaire, St. Nicolas (Belgien).
LXIIT
Oppermann, F., cand. med. vet., Hannover.
Oribe, Felix, Buxarero, Secrétaire honoraire de la Légation de l’Uruguay en
France, Paris.
Ostertag, Rob., Dr. med., Professor an der Kônigl. tierärztlichen Hoch-
schule, Berlin.
Ostertag, J. M., Königl. Oberamtstierarzt, Gmünd (Württemberg).
Oswald, Karl, Großh. Bezirkstierarzt, Donaueschingen (Baden).
Ow, von, Großh. Bezirkstierarzt, Stockach (Baden).
pP oe
Pack, C., Veterinary Surgeon, Lymington (England).
Paravicini, Dr., Technischer Hilfsarbeiter für Veterinärwesen im Ministerium
des Innern, Karlsruhe.
Parmentier, V. G., vétérinaire militaire, Malines (Belgien).
Pauchenne, X., vétérinaire militaire, Paliseul (Belgien).
Pauli, Ernst, Königl. Depart.- Tierarzt, Hilfsarbeiter im Landwirtschafts-
ministerium, Berlin.
Pelschimovsky, Syivest., Kaiserl. Rath, K. K. Landestierarzt, Linz (Öster-
reich).
Perl, Arnold, Comitatstierarzt, Györ (Ungarn).
Perroncito, professeur et directeur de l’Ecole vétérinaire, Président de
l’Academie de médecine, Turin.
Persu, G. A., professeur à l’Ecole supérieure vétérinaire, Bucarest.
Peter, A., Dr., Königl. Kreistierarzt, Angermünde (Brandenburg).
Peters, Austin, Dr., Veterinary Surgeon, Boston.
Peters, Fried., Großh. Veterinärrat, Marstall - Oberroßarzt und Ober-
tierarzt, Schwerin.
Peters, P., Königl. Kreistierarzt, Emden (Hannover).
Petit, G., vétérinaire, Haine-Saint-Pierre (Belgien).
Petrescu, H., veterinaire de la ville, Tulcea (Rumänien).
Petrescu, J., vétérinaire de la zone, Mangalia (Rumänien).
Pfanz-Sponagel, Oscar, Grofsh. Bezirkstierarzt, Schönau i. W. (Baden).
Pfeiffer, W., Dr., Repetitor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Berlin.
Pfister, G., Tierarzt, Wädensweil (Kanton Zürich).
Pflanz, Julius, Tierarzt, Gross-Strelitz (Oberschlesien).
Pflug, Dr., o. 56. Professor an der Universität Gießen.
Pfund, Wilh., Königl. Oberroßarzt, Karisruhe-Mühlburg (Baden).
Piepteanu, D., vétérinaire de la zone, Galatz (Rumänien).
Piérard, G. J., vétérinaire, Bouillon (Belgien).
Piot, Bey, vétérinaire en chef des domaines de l’Etat Egyptien, Cairo.
Pirko, F., Vertreter des Landesausschusses, Wien.
Piri, Adolf, Landestierarzt und Veterinärassessor, Dessau (Anhalt).
Pitz, E. G., König]. Kreistierarzt, Eltville (Hessen-Nassau).
Plagemann, Dr. phil., Naturforscher, Hamburg.
Plättner, Königl. Korpsroßarzt, Karlsruhe.
Plessow, H., Herzogl. Kreistierarzt, Ballenstedt (Anhalt).
LXIV
Pletzer, H., Distriktstierarzt, Schwabmünchen (Bayern).
Plész, Béla, Dr, Professor an der Kgl. Tierärztlichen Hochschule, Budapest.
Poenaru, J., professeur à l’Ecole supérieure vétérinaire, Bucarest.
Polus, L., veterinaire, Montenacken (Belgien).
Popescu, E., directeur de l’abattoir, Bucarest.
Popovitsch, Alex. L., Chef-Tierarzt im Königl. serbischen Ministerium des
Innern, Belgrad (Serbien).
Popp, August, Königl. Oberamtstierarzt, Mergentheim (Württemberg).
Poskin, C. K., veterinaire, Noville-sur-Mehaigne (Belgien).
Postolka, städtischer Amtstierarzt, Wien.
Potiaux, L., vétérinaire, Binche (Belgien).
Pötschcke, Fr. W, Königl. Korpsroßarzt, Metz (Lothringen).
Potterat, Oberst, eidgenöss. Oberpferdearzt und Viehseuchenkommissär, Bern.
Pouleur, J., veterinaire, Chätelet (Belgien).
Preisz, Hugo, Dr., Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule,
Vorstand des staatl. bakteriol. Institutes, Budapest.
Preusse, Max, Königl. Departementstierarzt und Veterinär-Assessor, Danzig.
Prevöt, L. A., directeur de l’Annexe de l’Institut Pasteur, vétérinaire, Garches
(S. et O.)
Prietsch, R., Königl. Bezirkstierarzt, Grimma (Sachsen).
Protopopescu, D. vétérinaire de l’abattoir, Bucarest.
Prouveur, vétérinaire, Athis (Belgien).
Provlanu, J., vétérinaire de regiment, Bärlad (Rumänien).
Pureur, D., vétérinaire, Couvin (Belgien).
Purnode, F., veterinaire, Fosses (Belgien).
Pusch, G., Dr., Landesviehzuchtdirektor, Professor an der König. Tierärztlichen
Hochschule, Dresden.
Putlitz, Gans Edler Herr zu, Rittergutsbesitzer auf Gr.-Pankow (Branden-
burg), Vorsitzender des Sonderausschusses für Seuchen- und
Veterinärwesen und Abgeordneter der Landwirtschaftskammer
für die Provinz Brandenburg.
Q
Qualitz, Aug., Königl. Korpsroßarzt, Hannover.
R
Räber, Rud., Schlachthoftierarzt, Bern.
Radoslaw, Kristof, Dr., Landesveterinärinspektor und Veterinär der Landes-
hauptstadt, Agram (Kroatien).
Radulescu, C, Vétérinaire de département, Ramnicu-Vélcei (Rumänien).
von Ratz, Stefan, Dr., Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule,
Budapest.
Rau, C. F., Fabrikant, Karlsruhe.
von Raupach, Excellenz, Wirkl. Staatsrat, Professor und Direktor desVeterinär-
Instituts, Dorpat (Ruf land),
LXV
Rauscent, J., vétérinaire. Huppaye (Belgien).
Razsovits, Franz, Comitatstierarzt, Nagy-Igmänd, Ungarn.
Rebmann, A., Tierarzt, T68 (Kanton Zürich).
Rechsteiner, Dan., Tierarzt, Speicher (Kanton Appenzell).
Reck, A., Königl. Korpsroßarzt, Frankfurt (Main).
Rectemvald, Dr., Veterinary Surgeon, Pittsburg (Pensylvanien).
Regnér, Königl. Bataillonsveterinär, Stockholm.
Reichenbach, Herm., Tierarzt, Basel.
Reichie, M., Grenztierarzt, Singen (Baden).
Reimann, R., Tierarzt, Leipzig.
Reimers, H. F. E., Schlachthofdirektor, Halle a. S.
Reinicke, M. L., Königl. Oberroßarzt, Darmstadt.
Reiniger, Niki., Grenztierarzt, Allschwyl (Kanton Basel).
Reinhardt, R., Tierarzt, Stuttgart.
Reinländer, Albin, Königl. Oberroßarzt, Oldenburg.
Reisinger, A., Distriktstierarzt, Amorbach (Bayern).
Reissmann, Erh., Direktor der städtischen Fleischschau, Berlin.
Remy, G., vétérinaire, Liege (Belgien).
Renneboog, A., veterinaire, Alost (Belgien).
Renz, C., Kantonstierarzt, Basel (Schweiz).
Repic, Oswald, Königl. Kreistierarzt, Pozarevac (Serbien).
Rettich, M., Großh. Domänenrat, Mitglied des Reichstags, Abgeordneter des
Patriotischen Vereins in Mecklenburg, Rostock.
Reu, Friedrich, Tierarzt, Görwihl (Baden).
Reul, A, professeur à l'Ecole royale vétérinaire, Brüssel.
Reynders, G., vétérinaire, Tongres (Belgien).
Richter, H. J., Königl. Kreistierarzt, Löwenberg (Schlesien).
Richter, P., Königl. Kreistierarzt, Siegburg (Rheinpreußen).
Rieck, M., Schlachthofdirektor und Amtstierarzt, Zwickau (Sachsen).
Riegler, P., chef de la section vétérinaire à l’Institut de Bactériologie,
Bucarest.
Rievel, H, Dr., Königl. Kreistierarzt, Marburg (Hessen).
Rind, Rudolf, Königl. Oberroßarzt, Kassel.
Ringwald, F., Großh. Bezirkstierarzt, Wolfach (Baden).
Ristow, Julius, Schlachthoftierarzt, Magdeburg (Sachsen).
Röbert, Bruno, Königl. Bezirkstierarzt, Annaberg (Sachsen).
Roeckl, Johann Georg, Geh. Regierungsrat, ordentliches Mitglied des
Kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin.
Rödiger, W., Herzogl. Bezirkstierarzt, Roda (Sachsen-Altenburg).
Rogge, Karl Otto, Tierarzt, Potsdam.
Rogner, K., Schlachthofdirektor und Bezirkstierarzt, Nürnberg.
Roll, Moritz, Prof. Dr., K. K. Hofrat, emer. Direktor der Tierarzneischule,
Ehrenmitglied des Kongresses, Graz,
Römer, K., Großh. Bezirkstierarzt, Sinsheim (Baden).
Roempler, Adaib., Königl. Kreistierarzt, Schrimm (Posen).
Rosselet, C. A., Bezirkstierarzt Adjunkt, Eschenbach (Kanton Luzern).
Roessler, E., Herzgl. Kreis- und Gestütstierarzt, Köthen (Anhalt).
Rossier, F., prakt. Tierarzt, Oos (Baden).
V
LXVI
Rosoux, E., vétérinaire, Hannut (Belgien).
Rosoux, P., vétérinaire, Havelange (Belgien).
Rôtzer, Anton, Zuchtinspektor, Miesbach (Bayern).
Roux, Leopold, vétérinaire, Grenoble (Frankreich).
Rubell, Oskar, Dr., Prof. an der Tierarzneischule, Bern. |
Rudovsky, Jos, K K. Landestierarzt, Abgeordneter des K. K. Mährischen
Gesellschaft zur Beförderung der Landwirthschaft, Brünn ı Mähren).
Rueher, F. Xaver, Kaiserl. Kreistierarzt, Diemeringen (Elsaß).
Ruelens, H., vétérinaire, Liege (Belgien).
Ruoff, Eugen, Königl. I. Hoftierarzt, Stuttgart.
Ruser, W., Schlachthofdirektor, Kiel.
Rust, Otto, Königl. Korpsroßarzt, Straßburg (Elsaß).
Rusterholz, A., Dozent an der Tierarzneischule, Zürich (Schweiz).
Ruysch, W. P, Dr., Ministerialrat im Ministerium d. I., S’Gravenhage.
Rziha, Arthur, Königl. ungar. Oberstaatstierarzt, Nyitra (Ungarn).
Saake, Herm., Herz. Kreistierarzt, Mitglied des Obersanitätskollegiums,
Wolfenbüttel (Braunschweig).
Saas, Karl, K. K. Landestierarzt, Wien.
Sahner, Ernst, Königl. Kreistierarzt, Sayan (Schlesien).
Salb, A., Tierarzt, Pforzheim (Baden).
von Saldern, Ritterschaftsdirektor, Mitglied des Sonderausschusses für
Veterinärwesen der Landwirtschaftskammer für Brandenburg,
Perleberg.
Salembier, L., veterinaire, Leuze (Belgien).
Sallinger, August, Distriktstierarzt, Windsbach (Bayern).
Salvisberg, A. W., Bez -Tierarzt, Tavannes (Jura).
Sander, J., Kaufmann, Hamburg.
Sandoz, A., veterinaire sanitaire, Neuchätel (Schweiz).
Sapunoff, Tierarzt, Kasan (Rußland).
Sauer, G., Tierarzt, Neustadt a. d. H. (Pfalz, Bayern).
Saur, Stadtdirektions- u. I. städt. Schlachthaustierarzt, Stuttgart.
Saurer, Josef, Städt. Bezirkstierarzt, Landshut (Bayern).
Sauter, Max, Grofßh. Bezirkstierarzt, Wiesloch (Baden).
Schäfer, Gottfried, Dr., Kreisveterinärarzt a. D., Herausgeber des „Tierärztl.
Central-Anzeigers“, Friedenau-Berlin.
Schäfer, H., Sanitäts-Tierarzt, Dudweiler (Rheinpr.).
Schaible, Franz, Großh. Bezirkstierarzt, Eppingen (Baden).
Schaller, M., Königl. Bezirkstierarzt, Zwickau (Sachsen).
Scharmer, Königl. Departementstierarzt, Liegnitz (Schlesien).
Scharsich, Kurt, Königl. Kreistierarzt, Striegau (Schlesien).
Schaub, E., Tierarzt, Löffingen (Baden).
Schauber, Königl. Bezirks-Tierarzt, Landau a. Isar (Bayern).
Schell, A., Professor und Königl. Departements-Tierarzt a. D., Bonn a. Rh.
LXVI
Schellenberg, K., Tierarzt, Zürich.
Schenk, Max, Schlachthof-Direktor, Düsseldorf (Rheinprovinz).
Scherwitz, Tierarzt, Berlin.
Schiel, Polizeitierarzt, Wandsbek (Schleswig).
Schiele, J., Distriktstierarzt, Isny (Württemberg).
Schlake, R. F. C., Königl. Oberroßarzt, Vorstand der Militärlehrschmiede,
Königsberg (Ostpreußen).
Schlatter, G.. Schiachthof- und Bezirks-Tierarzt, St. Gallen (Schweiz).
Schlatter, Tierarzt zu Freihof, Wyl tKanton St. Gallen).
Schlegel, Dr. phil., Leiter des Tierhygienischen Instituts der Universität
Freiburg (Baden).
Schlitzberger, Ed., Königl. Kreistierarzt, Kassel.
Schmaltz, Reinhold, Dr., Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule,
Berlin,
Schmid, Königl. Oberamts-Tierarzt, Horb (Württemberg).
Schmid, Tierarzt, Friedrichshafen (Württemberg).
Schmidt, Adolf, Königl. Bezirks-Tierarzt, Kulmbach (Bayern).
Schmidt, Alb., Rittergutsbesitzer und Ingenieur, Bomblin (Posen).
Schmidt, Dr., Königl. Departements- und Kreistierarzt, Aachen.
Schmidt, Chr., Großh. Kreisveterinärarzt, Nidda (Hessen).
Schmitt, Theod., Königl. Departements-Tierarzt, Düsseldorf.
Schmitz, H., Königl. Kreistierarzt, Mülheim a. d. Ruhr.
Schmutterer, Max, Königl. Bezirks-Tierarzt, Ebersberg (Oberbayern).
Schneidemühl, Dr., Professor an der Universität Kiel.
Schneider, Ed, Bezirks-Tierarzt, Biglen (Bern).
Schneider, K., Tierarzt, Salem (Baden).
Schnepel, H., Königl Kreistierarzt, Rinteln (Hessen-Nassau).
Schnyder, Ottmar, Bezirks-Tierarzt, Horgen (Zürich).
Scholl, All., vétérinaire, Gembloux (Belgien).
Scholler, de, Président du Conseil d’Etat, Fribourg (Schweiz).
Schönenberger, A., Bezirks-Tierarzt, Bütschwyl (St. Gallen).
Scholtz, K. L. G., Königl. Oberroßarzt, Karlsruhe (Baden).
Schossleltner, K. K. Landestierarzt, Salzburg.
Schrader, Schlachthof-Direktor, Brandenburg a. H.
Schreiber, O., Dr., Direktor der Rotlauf-Serum-Gesellschaft, Landsberg a. W.'
(Brandenburg).
Schröder, H. Fr. C., Königl. Oberroßarzt, Rastatt (Baden).
Schröder, Karl, cand. med. vet., Berlin.
Schropp, Otto, Tierarzt, Stühlingen (Baden).
Schubarth, P., Schlachthof-Direktor, Spandau.
Schuemacher, B., Großh. Bezirks-Tierarzt, Freiburg (Baden)
Schulz, Königl. Oberroßarzt, Hagenau (Elsaß).
Schütz, Dr., Geh. Regierungsrat, Professor an der Kgl. Tierarztl. Hochschule,
a. o. Mitglied des Kaiserlichen Gesundheits-Amtes, Berlin.
Schwaimair, A., Städt. Bezirks-Tierarzt, Augsburg (Bayern).
Schwarz, Ernst, Bezirks-Tierarzt, Bern (Schweiz).
Schwarz, Herm. Aug- Oskar, Dr. med., Schlachthof-Direktor, Stolp (Pommern).
Schweinturth, A, Tierarzt, Markdorf (Baden).
LX VIT
Schwelnhuber, Königl. Bezirks-Tierarzt, Ansbach (Bayern).
Schwenszky, Hermann, Hufbeschlaglehrer an der Königl. Tierärztlichen
Hochschule, Budapest.
von Schwerin-Löwitz, Graf, Vorsitzender der Landwirtschaftskammer für
die Provinz Pommern, auf Löwitz (Pommern).
Seemann, Th, int. Kreistierarzt, Zell a. Mosel (Rheinprovinz).
Seiberth, A,, Tierarzt, Neunkirchen (Rheinprovinz).
Seiffert, Max, Königl. Kreistierarzt, Charlottenburg.
Sergescu, J, vétérinaire de département, Turn-Severin (Rumänien).
Servatius, Max, Großh. Bezirks-Tierarzt, Engen (Baden).
Seyderheim, R., Oberroßarzt a. D., Strassburg (Elsass).
Seyfert, R. G, Dr., Schlachthoftierarzt, Pirna (Sachsen).
Siedamgrotzky, Dr., Geh. Medizinalrat, Professor an der Königl. Tierärzt-
lichen Hochschule, Landestierarzt, a. o. Mitglied des Kaiserl.
Gesundheits-Amtes, Dresden.
Siegen, Carl, Großh. Staatstierarzt und Direktor des Staatsinstitutes für
Erzeugung animalischer Lymphe, Luxemburg.
Siegert, P., Schlachthausverwalter, Tarnowitz (Schlesien).
Sigi, Eduard, Königl. Veterinärarzt im 3. bayer. Feld-Artillerie-Regiment,
München.
Sigmund, Benj., Schlachthausverwalter, Basel.
Simmat, Julius, Königl. Kreistierarzt, Schlawe (Pommern).
Simon, V., vétérinaire, Visé (Belgien).
Simulescu, R., vétérinaire de département, Roman (Rumänien).
Siposs, Isidor, Bezirkstierarzt, Budapest.
Sitaru, J., vétérinaire de la ville, Turn-Severin (Rumänien).
Sivori, Fréderico, vétérinaire, Buenos-Aires.
Sluys, van der, Obertierarzt, Direktor des städt. Schlacht- und Viehhofes,
Amsterdam.
Snoeck, A., veterinaire, Menin (Belgien).
Snoeck, L., vétérinaire militaire, Bruges (Belgien).
von Sobolewsky, V., Kaiserl. Kreistierarzt, Gdow (Gouvernement St.
Petersburg).
‚Sochaniewicz, Teofil, Tierarzt bei dem galiz. Landesausschuß, Lemberg.
Soukup, Josef, Fürstl. Schwarzenb. Domänentierarzt, Protivin (Böhmen).
Späth, L., Grofh. Bezirkstierarzt, Achern (Baden).
Sperk, Bernhard, K. K. Ministerialrat, Referent für das Veterinärwesen im
K. K. Ministerium des Innern, Wien.
Sperling, Jos., Königl. ungar. Staatstierarzt, Budapest.
Spitzer, Königl. Kreistierarzt, Dramburg (Pommern).
Spring, ©., Tierarzt, Hilders (Hessen-Nassau).
Stadelberger, August, Tierarzt, Seckenheim (Baden).
Stadier, Verbands-Inspektor und Großh. Bezirkstierarzt, Karlsruhe.
Stamatescu, chef de travaux à l'Ecole supérieure de médecine vétérinaire,
Bucarest.
Stämpfii, Hans, Bezirkstierarzt, Münsingen (Kanton Bern).
Stappen, Friedr. W., Königl. Kreistierarzt, Nakel (Posen).
Starcovici, C., inspecteur vétérinaire, Bucarest.
LXIX
Starcovici, Th., vétérinaire de département, Ploesci (Rumänien).
Staupe, M., Königl. Kreistierarzt, Biedenkopf (Hessen-Nassau).
Stavrescu, vétérinaire militaire, Bucarest,
Steffens, Paul, Königl. Oberroßarzt, Hannover.
Steibing, G., Großh. Bezirkstierarzt, Altbreisach (Baden).
Stein, Fr., Kreistierarzt und Oberroßarzt am Herzogl. Marstall, Dessau
(Anhalt). |
Steinbach, Peter, Dr., Veterinär-Assessor, Königl. Departements- und Kreis-
tierarzt, Trier.
Steinmeyer, A., Roßarzt a. D., Weißenfels (Provinz Sachsen).
Stempel, H. J. H., Tierarzt, Utrecht (Holland).
Stenger, Joh., Königl. Bezirkstierarzt, Königshofen (Bayern).
Stephan, H. E. W., Königl. Kreistierarzt, Gleiwitz (Schlesien).
Steuert, Ludw., Dr., Professor an der Königl. Akademie, Weihenstephan
(Bayern).
Stockmann, Stewart, Professor of the Royal Dick Veterinary College,
Edinburgh.
Stolp, W., Stadttierarzt, Möckmühl (Württemberg).
Stoss, Anton, Dr., Prof. an der Königl. tierärztlichen Hochschule, München.
Straaten, Otto van, Königl. Kreistierarzt, Dinslaken (Rheinprovinz).
Stragier, J., vétérinaire, Warneton (Belgien).
Strauch, Franz, Königl. Korpsroßarzt, Breslau.
Strittmatter, Anton, Großh. Bezirkstierarzt, Pfullendorf (Baden).
Ströse, Aug., Dr., Direktor der städtischen Fleischbeschau, Hannover.
Struska, John, Dr., ord. Prof. an der tierärztlichen Hochschule, Wien
Stubbé, Dr. med., insp. vétérinaire au Ministère d’Agriculture, Brüssel.
Studer, K., Grenz- und Schlachthofinspektor, Schaffhausen (Schweiz)
Sturm, Martin, Großh. Bezirkstierarzt, Bonndorf (Baden).
Sussdorf, Dr., Professor und Direktor der Königl. tierärztlichen Hoch-
schule, Stuttgart.
Sutclitte-Humdall, President of theCentral Veterinary Medical Society, London.
Suter, Joh., Nationalrat, Liestal (Basel-Land).
Szakall, Julius, Dr., Tierarzt, Budapest.
Szidon, Julius, Assistent an der Kgl. tierärztlichen Hochschule, Budapest.
Szpilman, Josef, Dr., Excellenz, Professor und Rektor d. K. K. tierärztlichen
Hochschule, Lemberg.
T
Tannebring, Wilh., Königl. Kreistierarzt, Querfurt (Provinz Sachsen).
Tänzer, Ferd., K. K. Veterinär-Inspektor, Brünn (Mähren).
Tätray, Joh., Königl. ungur. Oberstaatstierarzt, Budapest.
Taylor, J. B. O., Secretary of the Eastern Counties Veterinary Medical
Society, Weston-Norwich (England),
Tempel, M., Dr., Oberroßarzt a. D., Chemnitz (Sachsen).
Terzig, Svetisiav, Gemeinde-Tierarzt, Belgrad (Serbien).
Tetzner, K., Kaiserl. Oberroßarzt, Metz.
LXX
Teyssandier, inspecteur des services sanitaires des animaux, Paris.
Theiler, A., Landes-Tierarzt, Pretoria (Südafrikanische Republik).
Theurer, Königl. Oberamtstierarzt, Künzelsau (Württemberg).
Thierry, Emilie, Directeur de l’Ecole d’Agriculture, Beaune (Cöte-d’or).
Thietz, Alb., Königl. Korpsroßarzt, Magdeburg.
Thomas, H, vétérinaire, Mons (Belgien).
Thomas, Ph., Königl. Bezirks-Tierarzt, Ludwigshafen (Pfalz).
Thoms, H., Dr., Königl. Kreis-Tierarzt, Montabaur (Hessen-Nassau.)
Tietze, P., Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-Assessor, Kassel.
Timm. Karl, Königl. Oberroßarzt, St. Johann (Rheinprovinz).
Timus, V., Sous-chef de service vétérinaire civil au Ministère de l’Interieur,
Bucarest.
Tirolf, H., Kaiserl. Kreis-Tierarzt, Bolchen (Elsaß-Lothringen). -
Tokishige, Hatsukuma, Assistent-Professor an der Landwirtschaftlichen
Abteilung der Universität, Tokio (Japan).
Torre, Peter, K. K. Landes-Tierarzt, Zara (Dalmatien).
Toscano, Anton, städt. Obertierarzt, Wien.
Tossins, J., vétérinaire, Braives (Belgien).
Toussaint, J, veterinaire, Samson (Belgien).
Traeger, M, Königl. Kreis-Tierarzt, Belgard (Pommern).
Trasbot, professeur et directeur de l’Ecole nationale de médecine vétérinaire,
Alfort-Paris.
Trapp, K, Schlachthof-Tierarzt, Straßburg (Elsaß).
Trigger, R. C., President of the Royal Veterinary College, New-Castle upon
Tyne (England).
Trips, M., Tierarzt, Stuttgart.
Trombitäs, ignatz, Königl. ungar. Oberstaats-Tierarzt, Kaposvär (Ungarn).
Tuleff, Ivan, Chef der tierärztlichen Abteilung im Handels- und Ackerbau-
ministerium, Sofia (Bulgarien).
U
Uebele, G., Dr., Hilfsarbeiter der Tierärztlichen Abteilung des Medizinal-
Kollegiums, Stuttgart.
‚Udrisky, Gh., professeur à l’Ecole supérieure vétérinaire, Bucarest.
Ueps, Alex., stud. med. vet., Riga (Rußland).
Uhlich, Karl Wilhelm, Königl. Bezirks-Tierarzt, Chemnitz.
Uhlyärik, Titus, Königl. ungar. Staats-Tierarzt, Budapest.
Ujhelyi, Emerich, Professor an der Landwirtschaftlichen Akademie, Magyar-
Ovär (Ungarn).
Ulm, R., Großh. Bezirks-Tierarzt, Mannheim.
V
Vaerst, Dr., Medizinal-Assessor und Amtstierarzt, Meiningen.
Vaeth, J. G., Großh. Bezirks-Tierarzt, Heidelberg.
Väleanu, D., veterinaire de division, Jasy (Rumänien).
Van Autgaerden, L, vétérinaire, Tirlemont (Belgien).
LXXI
Van den Eeckhout, A., vétérinaire, Maldeghem (Belgien).
Vanderiinden, vétérinaire, Gand (Belgien).
Van de Wiele, J., vétérinaire, Wyngene (Belgien).
Van Gerven, J., vétérinaire, Eeschen (Belgien).
Van Heerswynghels, V., vétérinaire, Westerloo (Belgien).
Van Passen, L., vétérinaire, Londerzeel (Belgien).
Van Trappen, L., vétérinaire, Somergen (Belgien).
Van Waliendeel, Toroueren (Belgien).
Vasilescu, C. V., professeur à l’Ecole supérieure vétérinaire, Bucarest.
Vasiliu, Gr., vétérinaire de département, Husi (Rumänien).
Vassianu, vétérinaire de la ville, Piatra-Neamtu (Rumänien).
Vater, H., Konig] Kreistierarzt, Eupen (Rheinpr.)
Veber, Adrien, Avocat à la Cour d’appel de Paris, Vice-président du Conseil
municipal, Paris.
Verlinde, C., vétérinaire, Anvers (Belgien).
Veterinaria, veterinär-medizinischer Verein an der Kônigl Tierärztlichen
Hochschule, Stuttgart.
Vincenti, M., Königl. Bezirks-Tierarzt, Miesbach (Ober-Bayern)'
Vogel, Dr., Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Stuttgart.
Vogel, L., Dr., Landes-Inspector für Tierzucht, München.
Vogg, E., Königl. Bezirks-Tierarzt, Rehau (Bayern).
Voliers, Detlef, Staats-Tierarzt, Hamburg.
Vollmer, F. H., Konsul für Venezuela, Hamburg.
Vontobel, H., Bezirks-Tierarzt-Adj., Rüti (Kt. Zürich).
Ww
Wagemans, J., vétérinaire, Tirlemont (Belgien).
Wagner, Hch., stadt. Tierarzt, Stuttgart :
Walker, E. R., Bacteriolog, Mucktesor (Indien).
Wallmann, Ernst, Königl. Departements- und Kreistierarzt, Erfurt (Sachsen).
Walther, P. H., Königl. Bezirks-Tierarzt, Borna (Sachsen).
Wanner, Jos., Bezirks-Tierarzt, Gross-Dietwyl (Kt. Luzern).
Wassmann, V. R., Königl. Kreistierarzt, Berlin.
Weemaes, P., vétérinaire, Anvers (Belgien).
Wehrle, Erwin, Großh. Bezirks-Tierarzt, Mosbach (Baden).
Weiler, A., Distrikts-Tierarzt, Alsenz, (Pfalz).
Weinbeer, Jul. Franz, Konig]. Oberroßarzt, Stuttgart
Weinhold, Ernst, Königl. Oberroßarzt, Lüben (Schlesien).
Weinsheimer, K., Dr., Großh. Kreis-Veterinärarzt, Darmstadt.
Weiss, J., Tierarzt, Pfirt (Elsass).
Weissenberger, H., Tierarzt, Erzingen (Baden).
Welte, J., Großh. Bezirks-Tierarzt, Ettenheim (Baden).
Weiz, J., Großh. Bezirks-Tierarzt, Rastatt (Baden).
Werner, Rudoit, Königl. Roßarzt, Kassel.
Wertz, B., veterinaire, Soignies (Belgien).
Wesener, W., Königl. Korpsroßarzt, Posen.
LXXI
Wienke, K. W., Königl. Kreis-Tierarzt, Wittenberg (Sachsen).
Wilbecq, Dr., vétérinaire, Rebecq-Rognon (Belgien).
Wilbrandt, K., Schlachthaus-Direktor, Schwerin (Mecklenburg).
Willach, P., Dr, Tierarzt, Luisenthal b. Saarbrücken (Rheinprovinz).
Wille, R., Königl. Hofstabsveterinär, München.
Willerding, Dr., Repetitor an der Kgl. tierärztlichen Hochschule, Berlin.
Williams, W., Professor of the New Veterinary College, Edinburgh.
Williams, W. Owen, Professor of the New Veterinary College and Redactor
of the Veterinary Journal, Edinburgh.
Windeis, veterinaire, Avelghem (Belgien).
Wirtz, A. W. H., Dr., Professor und Direktor der Staatstierarzneischule,
Utrecht (Holland).
Wisser, Aug., Tierarzt, Marne (Holstein).
Witzel, K., Distriktstierarzt, Trostberg. (Bayern).
Wolffhügei, K., Tierarzt, Freiburg (Baden).
Wolstenholme, J. B., F. R. C. V. S., Manchester.
Wörner, H. A., Tierarzt, Feudenheim (Baden).
Wortmann H, Schlachthausverwalter, Castrop (Westfalen).
Wrugg, T. P. R. C. V. S., London.
Wuilcot, Ch., vétérinaire, Thulin (Belgien).
Wundt, L., Tierarzt, Endingen (Baden).
Wurm, Joh., K. K. Bezirkstierarzt, Feldkirch (Voralberg).
Wyssmann, S., Sanitätsrat, Bezirkstierarzt, Neuenegg (Canton Bern).
Zageimeler, Dr., Schlachthoftierarzt, Nürnberg.
Zahn, Fr., Schlachthaus-Direktor u. Großh. Bezirkstierarzt, Heidelberg.
Zahn, Max, Sanitätstierarzt und Schlachthofverwalter, Saarbrücken (Rhein-
provinz).
Zandi, Sid-Mostafa-, Tanger (Marocco).
Zeitz, R., Königl. Oberroßarzt, Magdeburg.
Zernecke, Dr., Königl. Kreistierarzt, Elbing (Westpreußen.
Zimmermann, August, Assistent an der Königl. Tierärztlichen Hochschule,
Budapest.
Zipp G., Tierarzt, Rommerskirchen (Rheinprovinz).
Zipperlen, W., Professor an der Königl. landwirtsch. Akademie, Mitgl. des
Medizinalkollegiums, Hohenheim (Württemberg).
Zschokke, E., Dr. med., Direktor und Prof. der Tierarzneischule, Zürich.
Zühl, Schlachthofdirektor, Stargard (Pommern).
Zundel, Herm., Großh. Bezirkstierarzt, Lörrach (Baden).
Zündel, Joh., Kaiserl. Kreistierarzt, Mülhausen (Elsaß).
Zwick, Dr., Prosektor am anatomischen Institut der Königl. tierärztl. Hoch-
schule, Stuttgart.
LXXII
Satzungen des Kongresses.
§ 1.
Der Kongreß setzt sich zusammen:
a. aus Ehrenmitgliedern,
b. aus ordentlichen und
c. aus außerordentlichen Mitgliedern.
§ 2.
Ehrenmitglieder sind solche Persönlichkeiten, welche von den voraus-
À enen Kongressen die Ehrenmitgliedschaft erhalten haben, oder die
ın Anbetracht ihrer wissenschaftlichen Arbeiten und ihrer dem Stande und
der Wissenschaft geleisteten Dienste von dem VII. Kongresse hierzu er-
wählt werden. "
§ 8.
Ordentliche Mitglieder sind:
a. Die zum Kongref} abgesendeten Vertreter der hohen Regierungen,
b. die Vertreter der tierärztlichen und landwirtschaftlichen Lehranstalten
höherer Ordnung, .
c. die Vertreter landwirtschaftlicher Korporationen,
d. die Vertreter der tierärztlichen Vereine,
e. die Abgesandten der staatlichen und kommunalen Verwaltungen
der öffentlichen Gesundheitspflege, sowie der staatlichen und städti-
schen hygienischen Institute
f. approbierte Tierärzte und Ärzte, welche, gleich wie die unter a
bis f Genannten, den persönlichen Beitrag von 12 A, bezw. 15 Frcs.,
7fl. östr. und holl. Währung, 10,5 Kronen schwed. bezw. dänischer
Währung oder 6 Rubel einbezahlt haben.
§ 4.
Außerordentliche Mitglieder sind:
a. Landwirte,
b. Apotheker,
welche nicht unter § 8 fallen,
© Kandidaten der Veterinär-Medizin, sofern sie (a, b u. c) den persön-
lichen Beitrag von 12 .# (vgl. $ 8) geleistet haben.
Der Geschäftsausschuß ist befugt, an einzelne der unter §§ 3 und 4
genannten Persönlichkeiten Freikarten zu vergeben.
§ 6.
, Sämtliche Mitglieder ($$ 2, 8 und 4) sind berechtigt, an den Beratungen
telzmehmen und das Wort zu ergreifen.
$ 6.
. Stimmberechtigt sind jedoch nur die Ehren- und ordentlichen Mit-
glieder (§§ 2 und 3).
LXXIV
87.
Die Hauptsitzungen finden im großen Saale des Konversationshauses
in Baden statt und beginnen jeweils morgens 9 Uhr.
§ 8.
Die Hauptsitzungen sind öffentlich,
89.
Für das Bureau (vgl. $ 10 der Satzungen) und die stimmberechtigten
Mitglieder — ferner für die außerordentlichen Mitglieder, — sodann für die
eingeladenen Gäste, — endlich für die übrigen Hörer sind, für letztere so-
weit es der Raum gestattet, besondere Sitzplätze bereit gehalten.
§ 10.
In der ersten Hauptsitzung erwählt die Versammlung das Bureau, nämlich:
6 Sitzungspräsidenten, gegebenenfalls einen oder mehrere Ehren-
prasidenten,
12 Sitzungsvicepräsidenten,
den Generalsekretär,
3 Stellvertreter desselben und
6 Stimmenzähler.
§ 11.
Der Ehren-, bezw. der Sitzungs-Präsident leitet die Verhandlungen
und trifft die in Versammlungen üblichen parlamentarischen Anordnungen.
Er ist verpflichtet, den Vollzug der Satzungen des Kongresses zu überwachen.
Bei Verhinderung des I. Vorsitzenden übernimmt der älteste Vice-
präsident, gegebenfalls der zweite, die Leitung der Verhandlungen.
§ 12.
Die Verhandlungen werden in deutscher und französischer, bei ge-
nügender Anzahl von englisch sprechenden Mitgliedern, auch in englischer
Sprache geführt.
§ 18.
Die Ansprachen, die Anträge und die Beschlüsse der Versammlung
werden durch die von dem Geschäftsausschuß bestimmten Übersetzer in den
Kongreßsprachen wiedergegeben.
§ 14.
Am Beginne jeder Hauptsitzung verliest der Generalsekretär die Ein-
läufe und hierauf bei den auf die erste Sitzung folgenden das in den Kongreß-
sprachen abgefaßte Protokoll über die Anträge und die Abstimmungen der
vorausgegangenen Hauptsitzung.
§ 15.
Nach Genehmigung des Protokolls durch die Versammlung wird zur
Beratung der nach dem Programm des Kongresses auf die Tagesordnung
gestellten Gegenstände übergegangen.
§ 16.
Zur Absetzung eines programmmäßig vorgesehenen Gegenstandes bezw.
zur Aufstellung eines anderen, im Programm angegebenen, ist ein Antrag
erforderlich, welcher in der vorausgehenden Sitzung gestellt und von minde-
stens 20 Mitgliedern unterstützt wird. Der Antrag gilt als angenommen,
wenn sich mehr als die Hälfte der in der Sitzung anwesenden stimm-
berechtigten Mitglieder dafür ausspricht.
LXXV
§ 17. |
Der Sitzungspräsident erteilt zunächst dem Hauptberichterstatter,
gegebenenfalls den einzelnen Berichterstattern in der mit diesen vereinbarten
Reihenfolge, das Wort. Diese erläutern oder ergänzen den von ihnen er-
statteten gedruckten Bericht. Eine Verlesung des gedruckten Berichts ist
nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Versammlung zulässig.
§ 18.
Die Kongreßmitglieder, welche sich an den Verhandlungen durch eine
Anrede oder einen Antrag zu beteiligen wünschen, haben sich auf einem
Zettel, auf welchem sie ihren Namen und Titel einschreiben, beim General-
zu melden; der Vorsitzende erteilt ihnen in der Reihenfolge ihrer
Anmeldungen das Wort. Mehr als zweimal soll einem und demselben Redner
das Wort in der Regel nicht erteilt werden. Für die erste Ansprache eines
Redners wird ein Zeitraum von 10 Minuten, für seine zweite ein solcher
von 5 Minuten gewährt.
§ 19.
Rednern, welche sich in ihrer Ansprache von dem Gegenstande, der
verhandelt wird, entfernen, kann durch den Vorsitzenden das Wort ent-
zogen werden.
§ 20.
Die Verhandlung über einen Gegenstand wird geschlossen :
a wenn die Liste der angemeldeten Redner erschöpft ist,
b. wenn der Antrag auf Schluß von 15 Mitgliedern unterstützt und von
der Versammlung mit einfacher Stimmenmehrheit angenommen wird.
§ 21.
‚ Ehe zur Abstimmung über die gestellten Anträge geschritten wird,
erteiltderVorsitzende den Berichterstattern bezw.Antragstellern dasSchlußwort.
§ 22.
Vor der Abstimmung verliest der Generalsekretär den Wortlaut der
gestellten Anträge. Der Vorsitzende stellt dieselben in der Reihenfolge, die
er bestimmt, gegebenenfalls nach Genehmigung durch die Versammlung,
zur Abstimmung.
§ 23.
__ Sowohl der Vorsitzende, als auch eine Zahl von mindestes 10 Mit-
gledem können beantragen, daß die Abstimmung über einen Gegenstand
unterbleibe. Der Antrag gilt als angenommen, wenn die einfache Stimmen-
mehrheit der Versammlung sich für denselben entscheidet.
In diesem Falle fait der Vorsitzende die Hauptergebnisse aus den
erhandlungen zusammen, teilt sie der Versammlung mit und ordnet die
Aufnahme ıhres Inhaltes in das Protokoll an.
§ 24.
Findet eine Abstimmung statt, so werden die Stimmen derjenigen,
welche einen gestellten Antrag annehmen, gegebenenfalls auch derjenigen,
welche denselben ablehnen, gezählt.
_. Eme Abstimmung durch Namensaufruf findet statt, sobald ein bezüg-
licher Antrag von 20 Mitgliedern unterstützt wird.
§ 25.
| „geder ordnungsmäßig gestellte und zur Abstimmung gebrachte Antrag
gilt angenommen, wenn sich eine einfache Stimmenmehrheit für den-
selben ergiebt.
Im Falle der Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden.
LXXVI
§ 26.
In das Protokoll ist geweils die Zahl der zustimmenden, bei einer
erheblichen Minderheit auch die der ablehnenden Mitglieder, bei nament-
licher Abstimmung auch die Namen derselben aufzunehmen.
§ 27.
Das Verzeichnis der Mitglieder, die Berichte der vom Geschäftsaus-
schuß aufgestellten Berichterstatter, sowie das stenographische Protokoll der
Verhandlungen werden als Kongrefibericht unter Berücksichtigung der
Kongreßsprachen vom Generalsekretär veröffentlicht.
§ 28.
Der Kongreßbericht wird sämtlichen Mitgliedern kostenfrei zugestellt.
§ 29.*)
Die deutschen Mitglieder des Kongresses erwählen eine fünfgliederi e
Kommission, welche nach Beendigung sämtlicher Geschäfte des Kongreß-
ausschusses, längstens nach einem Jahre, die Kongreßrechnung prüft, ver-
bescheidet und veröffentlicht.
Ein Auszug aus der Rechnung ist sämtlichen deutschen tierärztlichen
Vereinen, welche Geldbeiträge gegeben haben, zuzustellen.
ee ee
——————————— eee
Nachtrag.
§ 1.
Zur Förderung der Kongreßarbeiten bildet der Kongreß sieben Sektionen:
a. eine Sektion für die Beratung der Schutzmaßregeln gegen die
Verbreitung von Tierseuchen im Gefolge des internationalen Vieh-
verkehrs und für die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche;
b!. eine für die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren;
b®?. eine für die Verwendung des Fleisches und der Milch tuber-
kulöser Tiere;
b?, eine für die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleisch-
beschau;
c. eine für die Bekämpfung der Schweineseuchen;
d. eine für die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts, insbesondere
die Errichtung von Seuchenversuchsanstalten und von Lehrstühlen
für vergleichende Medizin an den tierärztlichen Hochschulen;
e. eine für die Feststellung des Endergebnisses der Arbeiten über die
Aufstellung einer einheitlichen anatomischen Nomenklatur in der
Veterinärmedizin bezw. die Ausführung der bezüglichen Beschlüsse
des VI. Kongresses.
§ 2.
Jeder Sektion wird ein besonderer Raum für die Verhandlungen zur
Verfügung gestellt.
§ 8.
Jede Sektion setzt sich zunächst aus den Berichterstattern über den
Gegenstand, welchen die Sektion zu behandeln hat, zusammen.
*) Besonderer Paragraph, welcher nur fiir die deutschen Mitglieder des Kon-
gresses angefiigt ist.
LXX VIT
Sie bestimmt die Zeit ihrer Beratungen und bezeichnet dieselbe dem
Vorsitzenden des Geschäftsausschusses,
§ 4.
Jede Sektion erwählt ihren Vorsitzenden und ihren Schriftführer und
deren Stellvertreter.
jeder Sektion wird seitens des Geschäftsausschusses die genügende
Anzahl von Dolmetschern beigegeben.
$ 5.
Sämtlichen Mitgliedern des Kongresses steht es frei, an den Verhand-
lungen der Sektionen teilzunehmen.
§ 6
Zweck der Verhandlungen in den Sektionen ist, die Ansichten der
Berichterstatter thunlichst zu bestimmten Anträgen an die Hauptversammlung
zu vereinigen.
8 7.
lingt dies, so erwählt die Sektion einen Hauptberichterstatter,
weicher die von der Sektion beschlossenen Anträge in der Hauptversamm-
lung vertritt.
§ 8.
Können sich die Berichterstatter nicht zu bestimmten Anträgen an die
Hauptversammlung vereinigen, so haben diejenigen Berichterstatter, welche
sch mit den anderen ihrer Sektion nicht zu vereinigen vermögen, ihre
Anträge bei der Hauptversammlung besonders zu vertreten.
§ 9.
_ Der Vorsitzende und der Schriftführer der Sektion haben die Beschlüsse
dieser, sowie die Anträge von Berichterstattern, welche von den genannten
Beschlüssen abweichen, dem Generalsekretär beim Beginne der Sitzung
schriftlich zu überreichen.
§ 10.
__ Die Verhandlungen der Sektionen werden, soweit sie niedergeschrieben
sind, zu den Kongreßakten genommen, jedoch nicht veröffentlicht.
LXX VIII
STATUTS DU CONGRES.
Le Congrès comprend: ,
a) des membres honoraires,
b) des membres effectifs,
c) des membres extraordinaires.
§ 2,
Le titre de membre honoraire du VIIme Congrès est acquis de droit
aux personnes qui ont déjà obtenu ce titre dans un des congrès précédents.
Il peut être décerné par le Congrès aux personnes qui ont mérité de la
médecine vétérinaire par leurs travaux scientifiques, ou par les services
rendus à la profession.
§ 3.
Sont considérés comme membres effectifs du Congrès:
a) Jes délégués officiels des Gouvernements,
b) les délégués des écoles supérieures de médecine vétérinaire ou
d'agriculture,
c) les délégués des associations agricoles,
d) les délégués des sociétés de médecine vétérinaire,
e) les délégués des administrations d’hygiène publique et des instituts
d'hygiène, soit gouvernementaux, soit municipaux,
f) les vétérinaires et les médecins diplômés qui, comme les personnes
indiqués de a jusqu’à f, ont payé la cotisation personelle de 15 fr.*)
§ 4.
Sont admis comme membres extraordinaires:
a) les agronomes,
b) les pharmaciens
non compris au § 8,
c) les étudiants en médecine vétérinaire.
Leur cotisation est également de 15 francs.
Le comité d’organisation est autorisé 4 délivrer des cartes de faveur
a l’une des personnes indiquées aux §§ 8 et 4.
§ 5.
Tous les membres (§§ 2, 3 et 4) ont le droit de participer aux délibé-
rations du Congrés et de prendre la parole.
§ 6.
Les membres honoraires et effectifs (§§ 2 et 3) seuls ont droit de scrutin.
_. *) Dans les programmes des congrès internationaux de médecine figurent les
vétérinaires également au titre de members effectifs.
LXXIX
§ 7.
Les séances du Congrés auront lieu dans la grande salle de la Maison
de Conversation 4 Baden, et commenceront toujours 4 9 heures du matin.
§ 8.
Les séances du Congrés sont publiques.
§ 9.
Des sièges spéciaux sont réservés aux membres du bureau (voir § 10
du règlement) et aux membres ayant droit de scrutin, puis aux membres
extraordinaires et invités et finalement au public.
§ 10.
Dans sapremiére séance le Congrés constituera son bureau comme suit:
6 présidents de séance, au besoin un ou plusieurs présidents
honneur,
12 vice-présidents de séance,
1 sécrétaire général,
3 sécrétaires suppléants,
6 scrutateurs.
§ 11.
Le président d’honneur ou le président de séance dirige les délibéra-
tions et prend les mesures d’ordre en usage dans les assemblées parlementaires.
I] surveille l'exécution du règlement du Congrès.
En cas d’empéchement du premier président, c’est le vice-président
le plus âgé ou le second, qui dirige les débats.
§ 12.
\ Les délibérations du Congrès auront lieu en français et en allemand, au
en anglais, si le nombre des membres parlant cette langue l'exige.
§ 13.
Les discours, les propositions et les conclusions de l’assemblée seront
heiss, dans les langues du Congrès, par des traducteurs désignés à cet
et par le comité d'organisation.
§ 14.
Au début de chaque séance, le sécrétaire général donne lecture des
Correspondances et du procès-verbal, rédigé dans les langues admises par le
Congrès, des propositions et des votes de la séance précédente.
§ 15.
Après l’adoption du procès-verbal l’assemblée procède à la discussion
questions portées à l’ordre du jour.
§ 16.
._ Le remplacement d’une question, mise à l’ordre du jour, par une autre,
sente au programme, doit être présenté dans la séance qui précède, par
2) signatures au moins. La proposition en question est adoptée, si plus de
a poitie des membres présents, ayant droit de scrutin, se prononcent en
veur.
§ 17.
. „Le president de séance accorde la parole d’abord aux rapporteurs
pancipaux et, le cas échéant, aux autres rapporteurs, d’après un tour de rôle
LXXX
arrêté d'avance. La lecture d’un rapport imprimé ne peut avoir lieu qu'avec
le consentement formel de l'assemblée.
§ 18.
Les membres du Congrès qui veulent prendre part aux délibérations
par une proposition ou un discours, en feront la déclaration par écrit au
sécrétaire général, en mentionnant leur nom et titre. Le président leur
accorde la parole à tour de rôle de leur inscription. En général la parole
ne peut être accordée plus de deux fois au même orateur. La durée de la
première communication ne pourra dépasser 10 minutes, celle de la seconde
minutes.
§ 19.
Le président peut retirer la parole aux orateurs qui s’écartent de la
question en discussion.
§ 20.
La discussion sur un objet est close:
a) si la liste des orateurs inscrits est épuisée,
b) si la proposition de clôture est appuyée par 15 membres et
votée par l’assemblée à la majorité absolue.
§ 21.
Le président accorde au rapporteur ou à l’auteur d'une proposition
une dernière fois la parole avant de procéder au scrutin.
§ 22.
Avant le vote le sécrétaire général donne lecture du texte des pro-
positions faites. Le président fixe le rang de priorité, au besoin du consente-
ment de l’assemblée, et les soumet au scrutin.
§ 28.
Le président ainsi qu’un nombre d'au moins 10 membres peuvent faire
la proposition de ne pas mettre aux voix telle ou telle question. La pro-
position est admise par la majorité absolue des membres votants.
Dans ce cas le président fait le résumé des discours, le communique
à l’assemblée et en ordonne l'insertion au procès-verbal,
§ 24.
En cas de scrutin le nombre des voix, pour et contre la proposition,
sera compté. Le scrutin aura lieu par appel nominal, si la proposition est
appuyée par 20 membres.
§ 25.
Toute proposition, faite en conformité des présents statuts, soumise au
scrutin, est adoptée ou rejetée à la majorité absolue des voix. En cas de
parité de voix, c’est celle du président qui décide.
§ 26.
| Le nombre des voix favorables et contraires à une proposition, surtout
si la minorité est grande, sera consigné dans le procès-verbal. En cas de
scrutin nominal, les noms des votants y seront inscrits.
LXXXI
§ 27.
La liste des membres, les rapports du commité d’organisation, les
proces-verbaux sténographiques des séances seront Qublies par les soins du
scretaire général dans les angues admises par le Congrès.
§ 28
Le compte rendu du Congrès sera envoyé gratuitement à tous les
membres.
ANNEXE.
§ 1.
Pour faciliter les travaux du Congrés, on créera sept sections, savoir:
a) une pour la discussion des mesures préventives contre la propa-
gation des maladies épizootiques par le trafic international des
animaux et des mesures a prendre contre la fiévre aphteuse,
b!)une pour combattre la tuberculose des animaux domestiques,
b'}une pour discuter l’emploi des viandes et du lait, provenant des
animaux tuberculeux,
b')une pour la réglémentation de l’inspection efficace des viandes
au point de vue des nouvelles données de la science,
c) une pour deliberer sur les mesures contre les épizooties de
l'espèce porcine,
d) une pour l'extension de l’enseignement vétérinaire, principalement
pour la création d’instituts d'hygiène vétérinaire et de chaires
de médecine comparée dans les Ecoles de médecine vétérinaire,
e) une pour résumer les travaux concernant la nomenclature zoo-
tomique universelle, c’est-à-dire pour l’éxécution des résolutions
votées par le VIme Congrès.
§ 2.
Un local sera réservé pour les délibérations de chaque section.
§ 8.
Chaque section se compose des rapporteurs respectifs.
_ Elle fixe le jour et l’heure de ses délibérations et en informe le pré-
‘ident du comité d'organisation.
§ 4.
Chaque section fait élection d’un président, d’un sécrétaire et de leurs
suppléants.
Le comité d'organisation mettra à la disposition des sections le nombre
sutfisant d’interprétes.
§ 5.
_ Tous les membres du congrés ont la faculté de prendre part aux
delibérations des sections.
VI
LXXXII
§ 6.
Les délibérations des sections ont pour but de réunir, autant que
possible, les opinions des rapporteurs en propositions formelles pour être
présentées à l’assemblée.
§ 7.
Dans ce cas la section nomme un rapporteur général qui communique
à l’assembl&ee les propositions formulées.
§ 8.
Dans le cas contraire, c’est-a-dire si les avis des rapporteurs sont
partagés, ceux des rapporteurs qui n’ont pu s’entendre avec les autres, feront
des propositions particulières à lassemblée.
§ 9.
Les présidents et les sécrétaires de section communiquent au sécrétaire
général et avant l’ouverture de la séance générale les résolutions, de méme
que les propositions des rapporteurs, contraires aux susdites résolutions.
§ 10.
Les travaux des sections, ayant été rédigés par écrit, seront déposés
aux archives du Congrès et ne seront pas publiés.
LXXXIIL
REGULATIONS OF THE CONGRESS
§ 1.
The Congress consists of:
a) Honorary Members,
b) Regular Members and
c) Extraordinary. Members
§ 2.
Honorary Members are such persons as have received honorary
membership from previous Congresses, or who, in consideration of scientific
labours and services rendered to the profession and to science, are now
elected Honorary Members by the VII. Congress.
§ 8.
Regular Members are:
a) Representatives sent by the principal Governments to the Congress,
b) Representatives of high class veterinary and agricultural Institutes,
c) Representatives of agricultural bodies,
d) Representatives of veterinary societies,
e) Deputies of state and town administrations for the care of public
health, also of state and town hygienic Institutes.
f, Certificated veterinary surgeons and surgeons who like those
included under a to f, have paid a personal fee of 12 s.
§ 4.
Extraordinary Members are:
a) Agriculturists,
b) Chemists
not included under § 3, and
c) undergraduates of veterinary science, — all three when having
paid the personal fee of 12 s. (see § 3.)
The Committee of Organization is empowered to give certain of those
named under §§ 3 and 4 free tickets.
§ 5.
All Members (§§ 2, 8 and 4) have the right to be present at and take
part in the discussions.
§ 6.
Only Honorary and Regular Members have however the right to vote.
§ 7.
The principal Sessions will take place in the large hall of the Con-
versation House in Baden and will commence at 9 a. m.
LXXXIV
§ 8.
The principal Sessions are open to the public.
§ 9.
For the Bureau (see § 10 of the regulations) and those Members
who have the right to vote — also for Extraordinary, Members for invited
guests — and lastly for the rest of the audience, for the latter as far as
room allows, special seats will be provided.
§ 10.
At the first principal Session the meeting will elect the Bureau, viz.:
6 Presidents, eventually one or more Honorary Presidents,
12 Vice-Presidents,
the General Secretary,
3 Proxies for the same, and
6 Tellers of votes.
8 11.
The Honorary President or the President of the Session shall direct
the proceedings and exercise over the meetings the usual parliamentary
authority. He is empowered to see that the regulations of the Congress
are carried out. If the Ist Chairman be unable to be present, the eldest
Vice-President, in certain cases the next in order, shall direct the pro-
ceedings.
§ 12,
The proceedings will be conducted in German and French; if there
be a sufficient number of English-speaking Members, also in English.
§ 18.
The speeches, motions, and resolutions of the meetings will be repeated
by an interpreter appointed by the Committee of Organization, in the various
languages allowed by the Congress.
§ 14.
At the commencement of each principal Session the General Secretary
will read the letters etc. and then minutes of the motions and votings of
the previous principal Session in the languages fixed upon by the Congress
in the first Session.
§ 15.
After the minutes have been adopted by the meeting, it will proceed
to consider the subjects in the order of the day according to the programme
of the Congress.
§ 16.
The setting-aside of one subject placed on the programme and the
substitution of another can only be done by a motion put to the previous
Session and supported by at least 20 Members. The motion will be consi-
dered adopted if more than half the Members present who have the right
to vote, give their votes for it.
§ 17.
The President of the Session shall next call upon the principal
reporter, if necessary upon certain other reporters in order of succession,
to speak. These shall explain or supplement the printed report brought in
by them. The reading aloud of the printed report can only take place by
special permission of the meeting.
LXXXV
8 18.
Those Members of the Congress who wish to take part in the proceed-
mgs by an address or speech, must give written notice to the General
Secretary, giving their names and titles. The Chairmann will call upon
them to speak in the order of their application As a rule, the same speaker
shall not be called upon more than twice. The first time a Member shall
be allowed to speak for 10 minutes, the second time for 5 minutes.
§ 19.
_ Speakers, who in their speeches wander from the subject under dis-
cussion, may be called upon by the Chairman to sit down.
§ 20.
The Consideration of any subject shall be concluded:
a) When the list of speakers is exhausted,
b) When the motion to conclude it, is supported by 15 Members
and accepted by the meeting by a simple majority.
§ 21.
_ Before a division is taken on any motion raised, the Chairman
will call upon the reporters or movers to speak a closing word.
§ 22.
Before the division the General Secretary shall read over the wording
of the motions under consideration. The Chairman shal] put these to the
vote im the order determined by him, in certain cases, after approval by the
meeting.
§ 23.
__ Both the Chairmann and also a number of at least 10 Members can
decide that a matter shall not be put to the vote. The motion shall be con-
sidered adopted when the meeting by a simple majority decides for it.
In this case, the Chairman shall sum up the principal points of the
proveedings, communicate them to the meeting, and order particulars of them
to be included in the minutes
§ 24.
If a division be taken, the votes of those who vote for, in certain
cases also of those who vote against, the motion shall be counted.
_ A division by a calling-over of names shall be taken as soon as any
motion is supported by 20 Members.
§ 25.
Every motion brought forward according to order and put to the vote
Shall be considered as adopted if a simple majority vote for it.
In case of an equal number of votes for and against, the Chairman
shall have a casting-vote.
§ 26.
In the minutes the number of those who vote for, and if there be a con-
siderable minority, also the number of those who vote against a motion, shall
be reported; in certain divisions also the names of the voters shall be given.
§ 27.
The list of Members, the reports of the reporters appointed by the
Committee of Organization, as well as the shorthand minutes of the proceed-
LXXXVI
ings shall be published by the General Secretary as a Report of the
Congress in the various languages fixed upon by the Congress.
§ 28.
The Report of the Congress will be forwarded to all Members free
of charge.
SUPPLEMENT.
§ 1.
To promote the business of the Congress, the Congress forms seven
Sections, viz a Section:
a) For the discussion of preventive measures inst the spread of
epizooties amongst animals in consequence of international cattle-
trade and for the prevention of foot and mouth disease;
b!) for the prevention of tuberculosis amongst domestic animals ;
b?) for the use of the flesh and milk of tuberculous animals;
b*) for the newest suggestions for an effectual meat inspection;
c) for the prevention of swine epizooties ;
d) for the extension of veterinary instruction, especially by the estab-
lishment of Institutes for making experiments in epizootic diseases,
and of Chairs of comparative medicine in veterinary High Schools;
e) for the fixing of the final result of the endeavours to form a uni-
form anatomical nomenclature in veterinary medicine and to carry
out the resolutions concerning this matter passed by the VI. Congress.
§ 2.
A separate room for its discussions shall be placed at the disposal
of each Section.
§ 3.
Every Section shall first arrange with the reporters as to the subject
to be dealt with by the Section.
It shall fix the time for the discussion and give notice of this to the
Chairman of the Committe of Organization.
§ 4.
Each Section shall elect its own Chairman, reporter and deputy reporter.
Each Section will receive from the Committee of Organization a suffi-
cient number of interpreters.
§ 5.
All Members of the Congress are free to take part in the proceed-
ings of the Sections.
§ 6.
The object of the proceedings in the Sections is, as far as possible,
to formulate the views of the reporters in accordance with the resolutions
adopted by the chief assembly.
§ 7.
If successful in so doing, the Section shall elect a principal reporter,
who will act in the chief assembly as representative of the proposals decided
upon by the Section.
LXXX VII
§ 8.
If the reporters cannot agree upon the proposals to be brought before
the chief assembly, those reporters who cannot come to an agreement with
the others of their Section, shall represent their proposals to the assembly
mdividually.
89.
The Chairman and shorthand-writers of the Section must hand written
copies of the resolutions passed by the Section as well as the proposals of
those reporters who are at variance with the said resolutions, to the General
Secretary at the commencement of the Session.
§ 10.
The proceedings of the Sections, in so far as they are made in writing,
will be counted among the acts of the Congress, but not published.
LXXX VII
Programm des Kongresses.
— nn —
Sonntag, den 6. August 1899, abends 8 Uhr:
Empfang der Gäste und Kongrefimitglieder in dem Restaurationssaale des
Konversationshauses.
Montag, den 7. August 189, morgens 9 Uhr:
Erste Hauptsitzung des Kongresses.
Begrüßung der Festgäste.
Ansprachen der Reichs-, der Staats- und der städtischen Behörden.
Wahl des Ehrenpräsidenten.
Bericht des Vorsitzenden des Geschäftsausschusses.
Feststellung der Satzungen.
Ernennung von Ehrenmitgliedern.
- Wahl des Bureaus.
Wr? AP OP
Beratung über die Schutzmassregeln gegen die Verbreitung
von Tierseuchen im Gefolge des internationalen Viehverkehrs.
Berichterstatter:
Dr. Arndt, Königl. Departements-Tierarzt, Oppeln,
Brändle, Sanitätsrat, Kantons-Tierarzt, St. Gallen.
Cope, Chief Veterinary officer of the Board of Agriculture, London.
Dr. Hutyra, Professor und Rektor der Königl. Tierärztl. Hochschule, Budapest.
Leblanc, membre de l’Académie de médecine, Paris.
Dr. Lothes, Königl. Departements-Tierarzt, Köln a. Rh.
Dienstag, den 8. August 1899, morgens 9 Uhr:
Zweite Hauptsitzung.
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Berichterstatter:
Paul Cagny, vétérinaire, Senlis.
Cope, Chief Veterinary officer of the Board of agriculture, London.
Dr. Dammann, Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Professor und Direktor
der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Hannover.
Dr. Furtuna, inspecteur veterinaire, Bucarest.
Hafner, Regierungsrat und veterinär-technischer Referent im Großh. bad.
inisterium des Innern, Karls .
Hess, Sanitätsrat, Professor an der Tierarzneischule, Bern.
Lindqvist, emer. Professor und Direktor der Tierärztl. Hochschule, Stockholm.
LXXXIX
Mittwoch, den 9. August 1899, morgens 9 Uhr:
Dritte Hauptsitzung.
a) Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleisch-
beschau.
Berichterstatter:
Dr. Edelmann, Direktor der Fleischbeschau, stadt. Obertierarzt und Dozent
an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Dresden
Kjerrulf, Städt. Oberveterinär, Stockholm.
Postolka, Städt. Amtstierarzt, Wien.
b) Die Mitteilung des Endergebnisses der Arbeiten über die
Aufstellung einer einheitlichen anatomischen Nomenklatur
in der Veterinärmedizin.
Berichterstatter:
Arloing, professeur et directeur de l’Ecole nationale vétérinaire, Lyon.
Dr. Ellen rger, Geh. Medizinalrat, Professor an der Konig]. Tierärztlichen
ochschule, Dresden.
Dr. Martin, Professor an der Tierarzneischule, Zürich.
Dr. Struska, Professor an der Tierärztlichen Hochschule, Wien.
Dr. Sussdorf, Professor und Direktor an der Königl. Tierärztlichen Hoch-
schule, Stuttgart.
Donnerstag, den 10, August 1899, morgens 9 Uhr:
Vierte Hauptsitzung.
a) Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Berichterstatter:
Dr. Bang, Chefarzt des Veterinärwesens, Professor an der Tierärztlichen
Hochschule, Kopenhagen.
Dr. 0. Malm, Direktor des Veterinär-Departements im Ministerium des
Innern, Christiania.
Regnér, Konig]. Bataillonsveterinär, Stockholm.
Rudovsky, K. K. Landestierarzt, Brtinn.
Dr. Sledamgrotzky, Geh. Medizinalrat, Professor an der Tierärztlichen Hoch-
schule und Landestierarzt, Dresden.
Dr. med. Stubbé, inspecteur vétérinaire au Ministère d’Agriculture, Brüssel.
b) Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser
Tiere.
Berichterstatter:
Butel, vétérinaire de l’abattoir, Meaux.
De Jong, Staats-Tierarzt, Leiden.
Dr. Ostertag, Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Berlin.
XC
Freitag, den 11. August 1889, morgens 9 Uhr:
Fünfte Hauptsitzung.
Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
Berichterstatter:
Leelainche, professeur à l’Ecole nationale vétérinaire, Toulouse.
Dr. Lorenz, Obermedizinalrat, Darmstadt.
Perroneito, professeur et directeur de l’Ecole vétérinaire supérieure, Turin.
Preusse, Königl Veterinär-Assessor, Danzig.
Dr. Schütz, Geh. Regierungsrat, Professor an der Königl. Tierärztlichen
Hochschule, Berlin.
Dr. Uebele, Hilfsarbeiter der tierärztlichen Abteilung des Königl. Medizinal-
Kollegiums, Stuttgart.
Samstag, den 12. August 1899, morgens 9 Uhr:
Sechste Hauptsitzung.
a) Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts, insbesondere die
Errichtung von Seuchenversuchsanstalten und von Lehrstühlen für
vergleichende Medizin an den tierärztlichen Hochschulen.
Berichterstatter:
Degive, professeur et directeur de l'Ecole royale de médecine vétérinaire,
rüssel.
Dr. Kitt, Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, München.
Dr. Malkmus, Professor an der Konig]. Tierärztlichen Hochschule, Hannover.
Nocard, professeur à l’Ecole nationale de médecine vétérinaire, membre de
Académie de médecine, Alfort-Paris.
Dr. Nogueira, professeur à l'Ecole de médecine vétérinaire et d’agriculture,
issabon.
Dr. Schütz, Geh. Regierungsrat, Professor an der Königl. Tierärztlichen
Hochschule, Berlin.
b) Das Veterinärbeamtentum.
Berichterstatter:
Dr. Lydtin, Geh. Oberregierungsrat, Baden-Baden.
Dr. Liautard, Director of the American Veterinary College, New-York.
Bestimmung der Zeit und des Ortes des VIII. Kongresses.
Wahl einer Rechnungsprüfungskommission.
Schluß des Kongresses.
a
XCI
PROGRAMME DU CONGRÈS.
——— ss he —
¢
DIMANCHE LE 6 AOUT 1896, A 8 HEURES DU SOIR:
Réception des invités et des membres du Congrès dans les salons du restaurant
de la Maison de Conversation.
LUNDI LE 7 AOUT 1899, A 9 HEURES DU MATIN:
Dans la grande salle de la Maison de Conversation
OUVERTURE DE LA SESSION.
a) Discours de bienvenue;
b) Allocution des autorités Impériales, Grand-Ducales et Municipales;
c) Nomination du Président d’honneur :
d) Rapport du Président du Comité d'organisation;
e) Adoption des statuts;
f) Nomination de Membres d’honneur ;
g) Election du Bureau.
Mesures préventives contre la propagation des maladies épizootiques
par le trafic international des animaux domestiques.
RAPPORTEURS :
MM. le Docteur Arndt, vétérinaire departemental, Oppeln.
Brindle, Vétérinaire du Canton de St. Gall (Suisse);
Cope, Chef du service veterinaire au Ministere de l’Agriculture,
Londres;
le Docteur Hutyra, Professeur et Recteur à l’école supérieure de
médecine vétérinaire, Budapest ;
Camille Leblanc, Membre de l’Académie de médecine, Paris;
le Docteur Lothes, Vétérinaire départemental, Cologne.
MARDI LE 8 AOÛT 1899, A 9 HEURES DU MATIN: _
DEUXIEME SÉANCE.
Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
RAPPORTEURS :
MM. Cagny, Membre de la société centrale de médecine vétérinaire,
is, Oise:
Cope, Chef du service vétérinaire au Ministère de l'A iculture, Londres:
le Docteur Dammann, Conseiller intime, Directeur et Professeur à l'Ecole
supérieure de médecine vétérinaire de Hannovre;
| à
XCII
MM. le Docteur Furtuna, Chef du service vétérinaire civil, Bucarest;
Hafner, Conseiller du Gouvernement, Karlsruhe;
Hess, Professeur à l’Ecole de médecine vétérinaire de Berne;
Lindqvist, ancien Professeur et Directeur à l’Institut de médecine
vétérinaire de Stockholm.
MERCREDI LE 9 AOUT 1899, A 9 HEURES DU MATIN:
TROISIÈME SÉANCE.
a) Réglementation de l'inspection efficace des viandes, au point
de vue des nouvelles données de la science.
RAPPORTEURS :
MM. le Docteur Edelmann, Chef de l’inspection des boucheries et abattoirs,
resde;
Gustave Kjerrulf, Vétérinaire supérieur de la ville de Stockholm:
Postolka, Vétérinaire supérieur de la ville de Vienne.
b) Résultat final des travaux sur l'unification de la nomen-
clature zootomique.
RAPPORTEURS : ,
MM. Arloing, Professeur et Directeur à l’Ecole nationale de médecine
vétérinaire de Lyon;
le Docteur Ellenberger, (Conseiller intime Professeur à l'Ecole
supérieure de médecine vétérinaire de Dresde;
le Docteur Martin, Professeur à l'Ecole de médecine vétérinairede Zurich:
le Docteur Struska, Professeur à l'Ecole supérieure de médécine
vétérinaire de Vienne;
le Docteur Sussdorf, Professeur et Directeur à l’Ecole supérieure de
médecine vétérinaire de Stuttgart.
JEUDI LE 10 AOÛT 1899, A 9 HEURES DU MATIN:
QUATRIEME SÉANCE.
a) Alesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
RAPPORTEURS :
MM. le Docteur Bang, Professeur à l'Ecole supérieure de médecine vétérinaire
de Copenhague;
Regnér, Vétérinaire militaire détaché à l'administration de l'Agriculture,
Stockholm ;
le Docteur 0. Malm, Directeur de l'Office vétérinaire au Ministère de
l’Intérieur de Norwége;
Rudovsky, Vétérinaire de l'Etat, Brunn.
le Docteur Siedamgrotzky, Conseiller intime, Professeur a l’Ecole
supérieure de médecine vétérinaire de Dresde ;
le Docteur Stubbé, Inspecteur vétérinaire au Département de l’Agri-
culture, Bruxelles.
0) Emplot des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux.
RAPPORTEURS :
MM. Butel, Membre de la société centrale de médecine vétérinaire, Meaux:
de Jong, Vétérinaire du Royaume des Pays-Bas, Leiden;
le Docteur Ostertag, Professeur à l'Ecole supérieure de médecine
vétérinaire de Berlin.
e
XCII
VENDREDI LE 11 AOUT 1899, A 9 HEURES DU MATIN:
CINQUIÈME SÉANCE.
Mesures four combattre les épizoofies de l'espèce porcine.
RAPPORTEURS :
MM. Leelainehe, Professeur à l’Ecole nationale de médecine vétérinaire
de Toulouse ;
le Docteur Lorenz, Conseiller médical supérieur, Darmstadt;
Perroneito, Professeur et Directeur à l’Académie de médecine vétérinaire
e Turin;
Preusse, Assesseur vétérinaire du Gouvernement de Danzig;
le Docteur Sehütz, Conseiller intime, Protesseur à l’Ecole supérieure
de médecine vétérinaire de Berlin;
le Docteur Uebele, Assistant vétérinaire, Stuttgart.
SAMEDI LE 12 AOÛT 1899, A 9 HEURES DU MATIN:
SIXIEME SEANCE.
d) Extension de l’ensetpnement vétérinaire, organtsation d'instituts
cunsacrés à l'étude des maladies épizootiques (instituts d'hygiène
rérinaire), fondation de chatres de médeciné comparée dans les
écoles de médecine vétérinatre.
RAPPORTEURS :
MM. Degive, Professeur et Directeur à l'Ecole royale supérieure de médecine
vétérinaire de Cureghem-Bruxelles; |
le Docteur Kitt, Professeur à l’Ecole supérieure de médecine vétérinaire
de Munich;
le Docteur Malkmus, Professeur à l’Ecole supérieure de médecine
vétérinaire de Hannovre;
Noeard, Professeur à l’Ecole nationale de médecine vétérinaire d’Alfort,
membre de l’Académie de médecine, Alfort-Paris:
le Docteur Nogueira, Professeur à l'Ecole de médecine vétérinaire et
d'agriculture de Lisbonne;
le Docteur Sehütz, Conseiller intime, Professeur à l’Ecole supérieure
de médecine vétérinaire de Berlin.
b) Le vétérinaire comme fonclionnatre public.
RAPPORTEURS :
MM. le Docteur Lydtin, Baden-Baden;
le Docteur Liautard, Professeur et Directeur de l’Ecole américaine de
médecine vétérinaire, New-York.
Fixation du lieu et de la date de réunion du VIlIme Congrès.
Nomination d’une commission de révision des comptes.
Clöture du Congrès.
—e—
XCIV
PROGRAMME.
<< ———
SUNDAY, AUGUST 6, 1899, AT 8 P. M.:
Reception of the Guests and Members of the Congress in the Hall of the
Conversation House Restaurant.‘
MONDAY, AUGUST 7, 1899, AT 9 A. M.:
FIRST PRINCIPAL SESSION OF THE CONGRESS.
a) Greeting of the invited guests.
b) Addresses of the Imperial and Grand-ducal Governments and the
Town Authorities.
c) Election of the Honorary Presidents.
d) Report of the Chairman of the Committee of Direction.
e) Determining of the Regulations.
f) Appointment of Honorary Members.
g) Election of the Bureau.
Discussion of preventive measures against the spread of eptzoottcs
in consequence of international cattle-trade.
REPORTERS:
Messrs. Brändle, Chief Veterinary Surgeon of the Canton of St. Gall,
Switzerland.
Cope, Chief Veterinary Officer of the Board of Agriculture, London.
Doctor Hutyra, Director and Professor of the Royal Academy of
Veterinary Medicine, Budapest. |
Camille Leblane, Member of the Academy of Medicine, Paris.
Doctor Lothes, Chief Veterinary Surgeon, Cologne.
Doctor Arndt, Chief Veterinary Surgeon, Oppeln.
TUESDAY, AUGUST 8, 1899, AT 9 A. M.:
SECOND PRINCIPAL SESSION.
The prevention of foot and mouth disease.
REPORTERS:
Messrs. Cagny, Member of the Central Society of Veterinary Medicine,
Senlis, Oise. |
Cope, Chief of the Veterinary Service of the Board of Agriculture,
London.
Doctor Dammann, Privy Councillor, Director and Professor of the
Veterinary High School, Hanover.
XCV
Messrs. Furtuna, Chief Veterinary Officer of the Board of Argriculture,
Bucharest.
Hafner, Councillor of the Government, Karlsruhe.
Hess, Professor of the School of Veterinary Medicine, Berne.
Lindqvist, former Director and Professor of the Institute of Veterinary
edicine, Stockholm.
WEDNESDAY, AUGUST 9, 1899, AT 9 A. M.:
THIRD PRINCIPAL SESSION.
a) The newest suggestions for an effectual meat-tnspection.
REPORTERS:
Messrs. Doctor Edelmann, Head Inspector of Slaughter Houses, Dresden.
Gustave Kjerrulf, Superior Veterinary Surgeon, Stockholm.
Postolka, Superior Veterinary Surgeon, Vienna.
b) The announcement of the final result of the endeavours to
establish a uni form anatomtcal nomenclature in veterinary medicine.
REPORTERS:
Messts. Arloing, Director and Professor of the National College of Veterinary
Medicine, Lyons.
Doctor Ellenberger, Chief Medical Councillor, Professor of the
College of Veterinary Medicine, Dresden.
Doctor Martin, Professor of the School of Veterinary Medicine,
Zurich.
Doctor Struska, Professor of the High College of Veterinary Medicine,
Vienna.
Doctor Sussdorf, Professor of the Veterinary High School, Stuttgart.
THURSDAY, AUGUST 10, 1899, AT 8 À. M.:
FOURTH PRINCIPAL SESSION.
a) The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
REPORTERS:
Messrs. Doctor Bang, Professor of the High School of Veterinary Medicine,
Copenhagen.
Regnér, Veteri Surgeon at the Board of Agriculture, Stockholm.
Doctor 0. Malm, Chief of the Veterinarian Office of Norway.
Doctor Siedamgrotzky, Privy Councillor, Professor of the High
School of Veterinary Medicine, Dresden.
Doctor Stubbé, Veterinary Inspector of the Board of Agriculture,
Brussels.
Rudovsky, Chief Veterinary Surgeon, Brünn. |
b) The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
REPORTERS :
Messrs. Butel, Member of the Central Society of Veterinary Medicine, Meaux.
de Jong, Veterinarian of the Netherlands, Leyden.
Doctor Ostertag, Professor of the School of Veterinary Medicine,
rlin.
XCVI
FRIDAY, AUGUST 11, 1899, AT 9 A. M.:
FIFTH PRINCIPAL SESSION.
The prevention of swine epidemics.
REPORTERS :
Messrs. Leclainche, Professor of the National School of Veterinary Medicine,
oulouse.
Doctor Lorenz, Superior Medical Councillor, Darmstadt.
Porronelto, Professor of the Superior Institute of Veterinary Medicine,
urin.
Doctor Preusse, Chief Veterinary Surgeon, Danzig.
Doctor Sehütz, Privy Councillor, Berlin.
Doctor Übele, Stuttgart.
SATURDAY, AUGUST 12, 1899, AT 9 A. M.:
SIXTH PRINCIPAL SESSION.
a) The extension of veterinary instruction, especially by the
establishment of Institutes for making experiments in episoofic
diseases, and of Chairs of comparative medicine in vetertnary
High Schools.
REPORTERS:
Messrs. Degive, Director and Professor of the Royal High School of Veterinary
Medicine, Cureghem, Brussels.
Doctor Kit, Professor of the High School of Veterinary Medicine,
unich.
Doctor Malkmus, Professor of the High School of Veterinary
Medicine, Hanover.
Nocard, Professor of the National High School of Veterinary
Medicine in Alfort, Member of the Academy of Medicine
Doctor Nogueira, Professor of the School of Veterinary Medicine,
isbon.
Doctor Sehütz, Privy Councillor, Professor of the High School of
Veterinary Medicine, Berlin.
b) Veterinary offictals.
REPORTERS :
Doctor Lydtin, Baden-Baden.
Doctor Liautard, Professor and Director of the American Veterinary
College, New-York.
Determination of the time and place of the VIIIth Congress.
Election of a Commission for auditing the accounts.
Conclusion of the Congress.
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IT.
BERICHTE.
IT.
RAPPORTS.
IL.
REPORTS.
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Die Berichte sind Eigentum des Verfassers. Nachdruck und Auszüge sind
ohne Genehmigung des Verfassers nicht gestattet.
Les rapports sont la propriété de l’auteur, qui seul peut donner la permission
de les reproduire ou d’en faire des extraits.
All rights of translation or reproduction of the reports or extracts from them
are reserved, unless with the Author’s permission.
IEIEIEIPUEYEYUENF YE YE YE YE
A.
Schutzmassregeln gegen die Verbreitung
von Tierseuchen im Gefolge des
internationalen Viehverkehrs.
MESURES PREVENTIVES
CONTRE LA PROPAGATION DES MALADIES
EPIZOOTIQUES
PAR LE TRAFIC INTERNATIONAL DES
ANIMAUX DOMESTIQUES.
PREVENTIVE MEASURES
AGAINST THE SPREAD OF EPIZOOTICS
IN CONSEQUENCE OF INTERNATIONAL
CATTLE TRADE.
Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters :
HUTYRA—Budapest.
LEBLANC—Paris.
BRANDLE—St. Gallen.
COPE—London.
LOTHES—Kôüln.
Bericht von Professor Dr. F. Hutyra
Direktor der Tierärztlichen Hochschule in Budapest.
s wird mir zum zweiten Male die Ehre zuteil, einem
hohen internationalen tierärztlichen Kongresse das
$ Referat über einen Gegenstand zu erstatten, der schon
mehrere Kongresse, nämlich jene in Wien, in Brüssel
u à und namentlich den in Paris, eingehend, jedoch ohne
greifbaren Erfolg beschäftigt hat. Ich selbst habe vor
dem Kongresse in Bern auf Schwierigkeiten hingewiesen, welche
einer baldigen Verwirklichung des von fachmännischer Seite vor
mehr als zwei Jahrzehnten angeregten und seitdem beharrlich
immer wieder erörterten Gedankens im Wege stehen; doch konnte
ich mich der Hoffnung nicht verschliessen, daß die einmütige
Stellungnahme der Fachleute, mit Rücksicht auf die hohe volks-
wirtschaftliche Bedeutung des Gegenstandes, von den Staats-
regierungen entsprechend gewürdigt und der angeregte Gedanke
einer amtlichen Besprechung unterzogen werden wird, wenn hiezu
eine Regierung, in diesem Falle der Schweizerische Bundesrat, die
Initiative ergreifen wird.
Der Kongreß selbst war ebenfalls von dieser Hoffnung beseelt
Fo gab derselben in dem nachstehenden einstimmigen Beschlusse
ruck :
„Der Kongreß spricht den Wunsch aus, der hohe
Schweizerische Bundesrat möge die Initiative ergreifen zur
Einberufung einer internationalen Konferenz behufs Auf-
stellung einer internationalen Konvention, betreffend den
Viehverkehr.“
Es ist mir nicht bekannt, ob der Geschäftsausschuß des vorigen
Kongresses diesen Kongreß-Beschluß dem Schweizerischen Bundes-
rale vorgelegt, und ob letzterer sich dementsprechend mit der
Frage überhaupt befassen konnte; so viel glaube ich aber zu wissen,
6 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
— m eee mm na — —
daß derselbe bisher von den Regierungen anderer Staaten nicht
zum Gegenstande diplomatischer Verhandlungen gemacht wurde.
Die Sachlage ist somit heute genau dieselbe, wie vor vier Jahren,
nur mit dem Unterschied, daß die Zahl der die internationale
Regelung der Tierseuchenpolizei befürwortenden Kongreß-Beschlüsse
sich um einen gleichlautenden Beschluß vermehrt hat.
Mit Rücksicht hierauf glaube ich mich der mir zugeteilten
ehrenvollen Aufgabe auf die Weise am entsprechendsten entledigen
zu können, wenn ich die Anträge, welche vom letzten Kongresse zwar
nicht einzeln verhandelt, jedoch im allgemeinen gebilligt wurden,
mit einigen Aenderungen bezw. Ergänzungen dem jetzt tagenden
hohen Kongresse neuerdings unterbreite, wobei ich natürlich in
der Begründung Wiederholungen nicht zu umgehen vermag.
Die von tierärztlicher Seite bereits seit Jahren beharrlich an-
gestrebte internationale Vereinbarung hat zum Zwecke, den
tierärztlichen Dienst und das Vorgehen gegen die Tierseuchen,
sowie die gegenseitige Seuchenbenachrichtigung einheitlich zu regeln
und weiterhin eine möglichst glatte, zugleich aber auch gefahrlose-
Abwicklung des internationalen Viehverkehrs zu ermöglichen.
In ersterer Hinsicht wird die Nützlickeit einer gegenseitigen
Vereinbarung unbedingt anerkannt. Auf wissenschaftlicher Basis
und auf Grund von Erfahrungen, die unter den verschiedensten
Verhältnissen gesammelt wurden, könnte man im Prinzipe die
Vorbeugungs- und Tilgungsmaßregeln, welche beim Auftreten gewisser
ansteckender Tierkrankheiten als besonders wirksam erscheinen,
feststellen und die auf diese Weise als zweckmäßig erkannten
Grundsätze dann für das Vorgehen der einzelnen Länder als
Richtschnur dienen lassen. Wenn auch von der, aus mehreren
Gründen als wünschenswert erscheinenden, gegenseitigen Ver-
pflichtung zur Durchführung gewisser Maßregeln abgesehen wird,
würde eine solche von maßgeblicher Seite erfolgende Stellungnahme
eine sehr günstige Wirkung auf das Veterinär-Sanitätswesen im
allgemeinen ausüben.
Es mag in dieser Hinsicht nur auf die internationalen Be-
ratungen hingewiesen werden, die bezüglich der Abwehr der
orientalischen Rinderpest im Jahre 1872 in Wien gepflogen wurden.
Die dort gefaßten Beschlüsse waren durchaus nicht bindend für
die Regierungen, deren Vertreter an den Beratungen teilgenommen
haben; sondern sie bezogen sich nur auf die Kennzeichnung des
Standpunktes, den zu jener Zeit die Fachmänner hinsichtlich der
Tilgungsweise der Rinderpest eingenommen hatten, und dennoch
haben diese Beratungen den denkbar besten Erfolg gehabt; denn
die interessierten Regierungen nahmen die Tilgung der Seuche
auf gleicher Grundlage energisch in Angriff und führten sie auch
binnen kurzer Zeit mit Erfolg durch.
Außer der Rinderpest giebt es noch manche Tierseuchen, deren
„Bekämpfung nach einheitlichen Grundsätzen wünschenswert, ja im
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 7
— - - —
Interesse des allgemeinen Wohles dringend nötig erscheint. Gewiß
würden diesbezügliche bei amtlichen Besprechungen gefaßte Beschlüsse,
eben infolge ihres offiziellen Charakters, und weil an denselben außer
Fachmännern auch Regierungsorgane, denen die Exekutive obliegt,
teilzunehmen hätten, ohne Zweifel aueh zum großen Teile zur prak-
tischen Durchführung gelangen. In den betreffenden Konferenzen
würden die einzelnen Aufgaben der Veterinär-Polizei sowohl vom
fachmännischen, als auch vom volkswirtschaftlichen Standpunkte
aus eingehend beleuchtet werden, so daß die Regierungen sich
im Interesse der durch sie vertretenen Völker unmöglich der
Durchführung der allgemein als zweckmäßig und nötig anerkannten
MaGregeln entziehen könnten.
Eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Zukunft ist z. B.
die Eindämmung und womöglich gänzliche Tilgung der Tuberkulose
der Haustiere. Das Vorgehen einzelner Länder, wonach das
Hauptgewicht auf die Quarantäne und die Tuberkulin-Impfung der
einzuführenden Rinder gelegt wird, kann bei der allgemein großen
Verbreitung der Krankheit unter den Rinderbeständen gewiss nur
geringe Erfolge zeitigen, wenn nicht gleichzeitig die Tilgung der
Krankheit im Inlande selbst energisch und zielbewukt durchgeführt
wird. Viel mehr Erfolg könnte man sich allerdings versprechen,
wenn die Staatsregierungen sich über ein, wenigstens in den
Grundsätzen einheitliches Vorgehen einigten und die gefaßten Be-
schlisse dann in der, Verwaltung zur Geltung brachten. Es wäre
keine gegenseitige Verpflichtung, kein Zwang notwendig, damit
die Tilgung fast gleichzeitig auf einem großen Gebiete in Angriff
genommen werde; denn mit der hochwichtigen Frage der Tuber-
kulose beschäftigt sich, wenn auch mehr vom Standpunkte der
Menschentuberkulose, auch bereits die öffentliche Meinung, und die
Landwirte selbst sind schon überall für dieselbe gewonnen.
Die Beschlüsse der tierärztlichen und ärztlichen Beratungen, die
Gutachten einzelner Fachmänner haben zumeist nicht das nötige
Gewicht, um mit ihren, im Grunde richtigen und zweckmäßigen
Vorschlägen bei den Regierungen leicht durchzudringen; eine
internationale amtliche Konferenz würde denselben dieses. Gewicht
verleihen, und die Regierungsorgane, von der Zweckmäßigkeit der
Anträge bereits im Laufe der Verhandlungen überzeugt, würden
selbst deren Durchführung mit allen Mitteln anstreben.
Aehnlich, wie mit der Tuberkulose, verhält es sich auch mit
manchen anderen Seuchen (z. B. Schafpocken, Maul- und Klauen-
seuche, Schweineseuchen etc.); überall hätte ein gemeinsames
Vorgehen günstige Resultate zur Folge und eine allgemeine
Besserung des Gesundhcitszustandes der Haustiere käme allen
Ländern zustatten. Jedenfalls wären in diesem Falle auch diejenigen
Länder in einer günstigeren Lage, die sich z. Z. fast ausschließlich
mittelst Sperrmaßregeln. gegen Einschleppungen aus den Nachbar-
Jandern zu schützen trachten. Die Gefahr einer solchen
Einschleppung ist jedenfalls geringer, wenn im Nachbarlande die
8 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
—
Seuche ebenfalls entsprechend bekämpft wird, und darum haben
auch die importierenden Länder an der Entwickelung des Veterinär-
wesens in den exportierenden Ländern ein großes Interesse.
Wenn nun eine Einigung hinsichtlich der Grundsätze
eines wirksamen Seuchenschutzes schon im allgemeinen Interesse
der Länder liegt und ohne Zweifel schöne Erfolge aufweisen wird,
so werden sich letztere noch bedeutend besser gestalten, sobald
auf Grund der besagten Prinzipien, auch eine Einigung
bezüglich der Hauptbedingungen eines geregelten internationalen
Viehverkehrs zustande kommt. Neuerer Zeit pflegen Länder,
zwischen denen ein gegenseitiger oder ein nur einseitiger Vieh-
verkehr stattfindet, die Bedingungen für diesen mittelst Veterinär-
Konventionen festzustellen, die jedoch den billigen Anforderungen,
vom fachmännischen Standpunkte aus, nicht immer entsprechen.
Würden sich die Regierungen möglichst aller europäischen Staaten
über die Haupterfordernisse eines geregelten Viehverkehrs von vorn-
herein einigen, so wäre damit für die Schaffung solcher Ueber-
einkommen eine Grundlage gegeben, die wenigstens das Minimum
der vom Standpunkte des Seuchenschutzes als nötig erachteten Be-
dingungen enthalten würde, undauf welcher dann die, von Fall zu Fall
verhandelnden, vertragschließenden Staaten sich immer noch über
weitere spezielle Bedingungen einigen könnten. In der grundlegenden
Vereinbarung kämen überhaupt allgemein anerkannte Prinzipien zur
Geltung, welche dann als Basis der Beratungen mit mehr Zuversicht
angenommen werden können, als Elaborate der einzelnen Delegierten
der vertragschließenden Teile. _
Den praktischen Nutzen einer solchen internationalen Uber-
einkunft erblicke ich hauptsächlich darin, daß diese eine ein-
heitliche Ausgestaltung des Veterinär-Sanitätsdienstes anbahnen,
bezw. fördern wird. Die auf die Viehausfuhr angewiesenen Länder
wären im eigenen materiellen Interesse gezwungen, ihr Veterinär-
wesen im Sinne der allgemeinen Vereinbarung zu ordnen; denn nur
in diesem Falle hätten sie Aussicht am internationalen Viehverkehr
teilzunehmen, bezw. das über den eigenen Bedarf erzeugte Vieh-
material, sowie tierische Produkte exportieren zu können. |
In Ländern, wo die Viehzucht zu Exportzwecken in großem
Maßstabe betrieben wird, ist die Gefahr des Auftretens und der
raschen Verbreitung von Tierseuchen, infolge der großen Vieh-
bestände, des Weideganges, bezw. der großen, teilweise schlecht
bebauten Weideflächen, sowie des regen Viehverkehrs im Lande
selbst, größer, als in den dichtbewohnten importierenden Ländern,
wo die Tiere in kleineren, abgesonderten Gruppen auf die
Stallfütterung angewiesen sind. Es gilt dies namentlich von
den sich sehr rasch verbreitenden, akuten infektiôsen Krank-
heiten (Rinderpest, Maul- und Klauenseuche, Pocken, manche
Schweineseuchen etc.). Gelingt es nun in den exportierenden Ländern
die Weiterverbreitung solcher Seuchen hintanzuhalten, bezw.
dieselben gänzlich zu tilgen, so verringert sich oder verschwindet
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 9
die Gefahr der Seucheneinschleppung naturgemäß für die importieren-
den Länder; letztere haben daher ein, wenn auch nur mittel-
bares, aber nichtsdestoweniger großes Interesse daran, daß der
Veterinärdienst in den exportierenden Ländern in einer, auch von
ihnen als richtig erkannten, sowohl den wissenschaftlichen als
auch den praktischen Anforderungen entsprechenden Weise aus-
gestaltet werde. Für die Richtigkeit dieser Anschauung kann ich
nur wieder auf die orientalische Rinderpest hinweisen, deren
Tilgung auf einem großen Gebiete die Gefahr der Einschleppung
derselben für die westeuropäischen Länder ganz bedeutend hcrab-
gemindert hat.
In meinem ersten Berichte über denselben Gegenstand habe
ich darauf hingewiesen, da& die Bemühungen der früheren Kongresse,
eine internationale Regelung der Tierseuchenpolizei anzubahnen,
angesichts des ablehnenden Verhaltens der einzelnen Staats-
regierungen bisher zu keinem Resultate geführt haben. Als Grund
dieses ablehnenden Verhaltens habe ich die derzeit überall mehr oder
weniger befolgten handelspolitischen protektionistischen Tendenzen
angeführt, mit denen die bezweckte Regelung des Viehverkehrs
scheinbar schwer vereinbar ist.
Die Bestrebungen der Handelspolitik haben sich seither nicht
geändert, wenigstens nicht zugunsten des freihändlerischen Grund-
satzes. |
Auch heute betrachten die Vieh importierenden Länder den
Abschluß einer Veterinär - Konvention allgemein noch als ein
Zugeständniß, das mit entsprechenden Begünstigungen seitens der
exportierenden Länder auf dem Gebiete des Industriewarenverkehrs
erstanden werden muß. Ein jedes importierende Land steht daher
in dieser Beziehung dem exportierenden gegenüber entschieden im
Vorteile, dessen es sich, dem Grundsatze zuliebe oder auch vom
veterinärpolizeilichen Standpunkte aus, wohl kaum begeben will.
Auch die seitherigen Erfahrungen haben uns gelehrt, daß die
Freigebung, bezw. Beschränkung der Vieheinfuhr nicht immer mit
dem Stande des Veterinär-Sanitätswesens im exportierenden Lande
im Einklange stand, sondern daß veterinär-polizeiliche Umstände
nur als Vorwände zur Begründung von, infolge anderer Ursachen :
getroffenen, beschränkenden Maßregeln herangezogen wurden.
Diese Bedenken, denen auch auf dem Kongresse in Bern von
englischen Fachmännern Ausdruck verliehen wurde, lassen sich
auch heute gegenüber dem praktischen Werte und der Möglichkeit
einer internationalen Regelung des Viehverkehrs erheben; doch
wären dieselben nur in dem Falle von Bedeutung, wenn jene
Vereinbarung zugleich eine Verzichtleistung auf eine selbständige
Seuchenabwehr seitens der einzelnen Länder in sich schließen würde.
Dem ist aber durchaus nicht so. Einmal kann die Schaffung
einer Grundlage für die einheitliche Regelung des Veterinär-Dienstes
ohne Rücksicht auf den ausländischen Viehverkehr erfolgen, bezw.
hätte dieselbe auf den letzteren nur mittelbaren Einfluß, insofern,
10 Bekämpiung der Tierseuchen beim internaticnalen Viehverkehr.
als nur solche Länder miteinander Veterinär-Konventionen ab-
schließen würden, welche den dort enthaltenen Anforderungen
Genüge geleistet haben.
Die den gegenseitigen Verkehr betreffende Vereinbarung selbst
hätte nur die Grundzüge einer Veterinär-Konvention festzustellen.
und würden die beteiligten Regierungen nur die gegenseitige Ver-
pflichtung eingehen, daß sie in ihren Handelsverträgen, insofern
sich diese auch auf den Viehverkehr erstrecken, jene Grundsätze
zur Geltung bringen, und im Interesse auch der übrigen
beteiligten Länder, den Viehverkehr nicht unter leichteren Be-
dingungen gestatten werden. Es bliebe aber einem jeden Lande
freigestellt, ob es auf Grund spezieller Verträge die Vieheinfuhr aus
dem Gebiete des vertragschließenden Teiles gestattet oder nicht;
und ebenso bliebe auch eine eventuelle Verschärfung der Verkehrs-
Maßregeln dem freien Ermessen der vertragschließenden Teile vor-
behalten. Dementsprechend hätte auch die Teilnahme an der
internationalen Vereinbarung nicht eo ipso die Freigebung ihres
Viehexportes nach den übrigen Ländern zur Folge, sondern es
müßten letztere die Zulassung ihrer Vieheinfuhr noch besonders er-
wirken. Jedenfalls wäre der Entschluß, den gemeinsam vereinbarten all-
gemeinen Bedingungen sich anzupassen, von günstigem Einflusse
auf ihre diesbezüglichen Ansichten und würde das Vertrauen in
ihre veterinär-polizeilichen Anordnungen dadurch gefestigt und
gehoben. Uberhaupt wäre die Beseitigung des z. Z. so ziemlich
allgemein bestehenden Mißtrauens gegen die veterinär-polizeilichen
Anordnungen und die Handhabung der Veterinär-Polizei fremder
Länder ein nicht gering zu schätzender Erfolg der befürworteten
Vereinbarung.
AuBerdem — und dies wird auch von den Skeptikern zuge-
geben — hätte die Schaffung der besagten Grundlagen und die
loyale Erfüllung der freiwillig übernommenen Pflichten zweifellos
eine namhafte Besserung des Veterinär-Sanitätswesens, und somit
des allgemeinen Wohles zur Folge, und dieses Ziel verdient gewiß
die größte Beachtung der fachmännischen Vorschläge seitens der
Staatsregierungen, insbesondere wenn hiedurch dem freien Ver-
fügungsrechte dieser kein Abbruch geschieht.
‚Es giebt aber noch einen Umstand, an dem sämtliche kontinen-
talen Länder lebhaft interessiert sind. Es ist dies die Regelung des
Grenz-Viehverkehrs, der auch bei strenger Grenzsperre nicht
gänzlich eingestellt werden kann und der an und für sich sehr
bedenklich sein würde, wenn jenseits der Grenze eine Seuche
aufgetreten wäre. In dieser Beziehung müssten eben die in veterinär-
‚polizeilicher Hinsicht besser situierten Länder auf eine Regelung
des Grenzverkehrs dringen, die auch beim Auftreten von Seuchen
deren Einschleppung über die Grenze hintanzuhalten ermöglicht.
Endlich ist noch eine Einzelfrage, der einheitliche Seuchen-
nachrichten-Dienst, für sämtliche Länder von hervorragender
Wichtigkeit ; denn seuchenfreie Gebiete können sich nur dann gegen
Bericht von Prot. Dr. F. Hutyra, Budapest. 11
Seucheneinschleppungen schützen, wenn sie vom Auftreten der
Krankheiten, namentlich in benachbarten Gebieten, rechtzeitig
Kenntnis erhalten und dadurch in den Stand gesetzt werden, die
entsprechenden Vorsichtsmaßregeln treffen zu können. Sowie die
Ersprießlichkeit des tierärztlichen Dienstes im Inlande selbst in
erster Reihe von der pünktlichen Anmeldung der ansteckenden
Krankheitsfälle abhängig ist, so ist auch ein prompt funktionierender
internationaler . Seuchen-Nachrichtendienst für den gegenseitigen
Seuchenschutz der Länder von der größten Bedeutung. Diese
Bedeutung ist auch anläßlich des letzten tierärztlichen Kongresses
zum Ausdrucke gelangt, indem bei der Beratung über den vor-
liegenden Gegenstand eben diese Einzelfrage am eingehendsten be-
sprochen wurde. Es wurde damals allgemein als ein großer
Nachteil angeführt, daß die gegenwärtigen Seuchen-Berichte in der
Form, sowie in der Art der Veröffentlichung so verschieden
sind, daß eine entsprechende Orientierung auf Grund derselben fast
unmöglich ist. Die gewiß von allen Staaten lebhaft erwünschte
Einheitlichkeit dieser Berichte kann nun nur im Wege einer inter-
nationalen amtlichen Beratung erreicht werden.
Die hier kurz zusammengefaßten, weil schon des öfteren aus-
emandergesetzten Gründe beweisen wohl zur Genüge, daß eine
internationale Vereinbarung bezüglich der Prinzipien eines geregelten
Veterinärwesens und Viehverkehres, ebenso im Interesse der
einzelnen Länder, als auch in dem des allgemeinen Wohles
gelegen und daher mit allen Mitteln anzustreben ist. Wenn
auch, wie bereits erwähnt, in. amtlichen Kreisen hiergegen
noch ein ablehnendes Verhalten bemerkbar ist, so darf doch
die Hoffnung auf einen günstigen Erfolg der fachmännischen
Bestrebungen nicht aufgegeben werden. Eigentlich haben die
amtlichen Kreise bisher noch kaum Gelegenheit gehabt, in den vor-
liegenden Fragen Stellung zu nehmen; denn der Gedanke einer
internationalen Konferenz ist bisher, wenigstens meines Wissens, in
amtlicher Form bei den Staatsregierungen noch gar nicht angeregt
worden. Es ist die Annahme keineswegs von der Hand zu weisen,
daß, im Falle dies von maßgeblicher Seite geschehen wird, die Regie-
rungen, bei der hohen Wichtigkeit der Frage, dieselbe einer ein-
gehenden Prüfung unterziehen und die gewichtigen Gründe sie zur
Teilnahme an der Beratung bestimmen werden. Sollte die
dann zusammentretende Konferenz nicht in allen Einzelheiten eine
Einigung erzielen oder einzelne Teilfragen überhaupt nicht be-
handeln, so wäre auch damit schon sehr viel gewonnen, wenn
durch den Zusammentritt der Konferenz überhaupt die Notwendig-
keit einer internationalen Besprechung des Veterinärdienstes anerkannt
und wenigstens manche Punkte (Grundprinzipien des Veterinär-
dienstes, Seuchen-Berichte, Grenzverkehr etc.) in gegenseitigem
Einvernehmen erledigt würden. Hiedurch wäre schon der Weg
zur Verständigung auch in weiteren Einzelfragen geebnet, und die
loyale Durchführung der im Einvernehmen gefaßten Beschlüsse
12 _ Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
hätte ein allmähliges Schwinden jenes Mißtrauens zur erwünschten
Folge, das derzeit eines der hauptsächlichen Hindernisse ist, welches
einer gerechten Beurteilung der Veterinär-Einrichtungen fremder
Staaten im Wege stehen.
Die Frage des gegenseitigen Viehverkehrs, die stets als mit
dem Industriewarenverkehr, bezw. mit dem Handelsverkehr eng
zusammenhängend beurteilt wird, werden die einzelnen Staaten auch
in Hinkunft durch spezielle Vereinbarungen regeln. Es wäre aber
jedenfalls von großem Nutzen, wenn durch die Befolgung der all-
gemeinen Bedingungen der Viehverkehr unter mehreren Ländern
sich einheitlich gestalten und der mißliche Zustand aufhören würde,
wonach die Vieheinfuhr schon hinsichtlich der veterinärpolizeilichen
Überwachung — je nach Ländern — unter so verschiedenen Be-
dingungen gestattet ist, daß die Orientierung für die exportieren-
den Viehbesitzer, ja oft auch für die Aufsichtsorgane, kaum mehr
möglich ist.
Im Falle die Regierungen der an sie ergangenen Einladung
entsprechen würden, wären die Beratungen der zusammen-
tretenden internationalen Konferenz jedenfalls erleichtert, wenn
derselben gleich zu Beginn ein Entwurf als Grundlage der
Beratungen vorliegen würde. Aus diesem Grunde beehre ich mich
meinen vor vier Jahren zusammengestellten Entwurf mit geringen
Abänderungen neuerdings mit der Bitte zu unterbreiten, der hobe
Kongress möge denselben, vielleicht durch einen eigens damit be-
trauten Ausschuß, durchberaten lassen und das Ergebnis der Be-
ratungen zum Beschlusse erheben.
Ein internationaler tierärztlicher Kongreß ist gewiß der
berufenste Faktor zur Bezeichnung der Grundsätze, die einem
entsprechend geregelten Veterinärdienste zur Grundlage dienen sollen.
Die Mitglieder des Kongresses erstreben als Fachmänner, unab-
hängig von allen handelspolitischen Bestrebungen, einzig und allein
die Besserung des Veterinär-Sanitätswesens und somit die Hebung
des allgemeinen Wohles; ihre Beratungen und deren Ergebnisse
verdienen daher die eingehendste Würdigung seitens der Staats-
regierungen. Die Stellungnahme des Fachkongresses kann wohl
vom Standpunkte der Verwaltung und der internationalen volks-
wirtschaftlichen Beziehungen in mancher Hinsicht Abänderungen
erleiden, jedenfalls sind aber die gefa&ßten grundsätzlichen Beschlüsse
geeignet, als Grundlage offizieller Beratungen zu dienen. Die An-
fertigung eines Entwurfes ist auch aus dem Grunde wünschenswert,
weil daraus die Staatsregierungen viel eher, als aus allgemein
gefaßten Beschlüssen, schon von vornherein über die Ziele der
Bestrebungen der Fachmänner unterrichtet wären.
Der von mir ausgearbeitete Entwurf lehnt sich in vielen
Punkten den anläßlich der früheren Kongresse zum Ausdrucke ge-
langten Ansichten an, namentlich an die hierüber gefaßten
Beschlüsse des Pariser Kongresses, und zerfällt der besseren
Übersicht wegen in drei .Abschnitte, die einzeln — die Grundzüge
. Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest 13
a
einer internationalen Regelung des Veterinärdienstes, die Regelung
des Grenzverkehrs und die Grundzüge einer Konvention, den Vieh-
verkehr betreffend, — zum Gegenstande haben.
Der Entwurf ist möglichst allgemein gehalten, da bei
einer internationalen Beratung im besten Falle nur eine Einigung
bezüglich der grundlegenden Prinzipien zu erhoffen ist. Hinsicht-
lich der Regelung des Viehverkehrs ist die Auffassung gewiß
bereehtigt, daß die Bedingungen der Ein- und Ausfuhr für Schlacht-
vieh, für Zucht- und für Nutztiere nicht vollkommen gleich-
bedeutend sein können. Diesmal handelt es sich jedoch nur um die Fest-
stellung eines weiteren Rahmens, innerhalb dessen die speziellen
Bedingungen des Verkehrs je nach den Viehgattungen, ohne
Berührung der allgemeinen Grundsätze, nachträglich festgestellt
werden können. Würde eine internationale Eimigung bezüglich
dieser Grundsätze erzielt, so bliebe das Eingehen auf die Einzel-
heiten den Verhandlungen zwischen den einzelnen vertrag-
schließenden Staaten vorbehalten. Die in dem vorliegenden Ent-
wurfe enthaltenen allgemeinen Bestimmungen sind derart, daß sie
auf die verschiedenen Viehgattungen gleichmäßig, bezw. auf einzelne
derselben mit gewissen Verschärfungen, angewendet werden könnten.
Dem Entwurfe schließt sich eine kurzgefaßte Begründung der
einzelnen Anträge an, die ich ebenfalls mit nur geringen Abweich-
ungen bereits auf dem Berner Kongresse vorgelegt hatte.
Nachdem die bisherigen Bestrebungen der tierärztlichen
Kongresse schon darum zu keinem positiven Ergebnis führen
konnten, weil die gefaßten Beschlüsse den bez. Staatsregierungen
nicht in entsprechender Form unterbreitet worden sind, beehre ich
mich, dem hohen Kongresse nachstehenden Beschluß-Antrag zu
unterbreiten :
Der VII. Internationale tierärztliche Kongress in Baden-
Baden erachtet die Feststellung einheitlicher Grundsätze zur
Regelung des Veterinärwesens, des Seuchen-Nachrichtendienstes
und des internationalen Viehverkehrs, im Interesse sowohl der
einzelnen Staaten, als auch des allgemeinen wirtschaftlichen
Wohles, als nützlich und notwendig und entsendet aus seiner
Mitte einen Ausschuss zur Durchberatung der Grundprinzipien
einer diesbezüglichen internationalen Vereinbarung.
Der vom Ausschusse dem Konyresse zu unterbreitende und
von diesem guigeheissene Entwurf wird der hohen Gross-
herzoglichen Badischen Regierung mit dem Ersuchen über-
mittelt werden, Dieselbe möge die Kongress- Beschlüsse zur
Kenntnis des Herrn Reichskanzlers bringen und bei dem
letzteren die Einberufung einer internationalen Konferenz
behufs Prüfung der Frage anregen.
14 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
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Ent wur f
einer internationalen Veterinär-Konvention.
I.
Grundprinzipien einer internationalen Regelung des
Veterinärdienstes.
1.
Die einzelnen Staatsregierungen werden sich über die Grund-
prinzipien eines geregelten Veterinärdienstes einigen und dieselben
in ihren Gesetzen, Verordnungen etc. zur Geltung bringen.
2.
Jeder Staat wird gegen gewisse ansteckende Tierkrankheiten,
im gegenseitigen Einvernehmen, im Prinzipe einheitlich festzustellende
Schutz- und Tilgungsmaßregeln ins Leben treten lassen und deren
strenge Durchführung veranlassen.
3.
Die Krankheiten, deren Unterdriickung vor allem anzu-
streben ist, sind die folgenden: die orientalische Rinderpest,
die Tollwut, die Rotzkrankheit, die Maul- und Klauenseuche, die
Lungenseuche des Rindes, die Pocken der Schafe, die Schweine-
seuchen (Schweinerotlauf, Schweineseptikaemie und Schweinepest)
und die Tuberkulose.
Es bleibt jedem Staate anheimgestellt, den genannten
auch noch andere Krankheiten anzureihen, deren Bekämpfung in-
folge besonderer Landesverhältnisse erwünscht erscheint.
4.
Grundbedingungen einer entsprechenden Regelung des Veterinär-
dienstes sind :
a) Anmeldepflicht der Eigentümer von allen inneren Er-
krankungs- und Todesfällen an die zuständigen Verwaltungs-
behörden ;
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 15
b) Überwachung des inländischen Viehverkehrs durch den
allgemeinen Viehpaßzwang, Bezeichnung der Viehtriebwege
und fachmännische Untersuchung der Viehtransporte vor
der Verladung;
c) Desinfizierung der zum Viehtransporte benützten Eisenbahn-
wagen und Schiffe nach jeder Ausladung unter tierärzt-
licher Aufsicht;
d) Absonderung und behördliche Überwachung der kranken
und verdächtigen Tiere bei Einschränkung des Verkehrs
derselben; |
e) Tötung der kranken und verdächtigen Tiere in Fällen von
Rinderpest, Lungenseuche, Tollwut und Rotzkrankheit;
f) entsprechende Entschädigung der Viehbesitzer für sämtliche
durch behördliche Anordnung verursachten Verluste;
8) Schlachthauszwang und allgemeine obligatorische Fleisch-
beschau.
D.
Die Staaten werden im gegenseitigen Einvernehmen den Be-
grif des Ansteckungsverdachtes und des seuchenhaften Herrschens,
ım Gegensatze zum sporadischen Auftreten einer Krankheit, sowie
für die einzelnen Seuchen die Beobachtungszeit, bezw. die Dauer
der Sperre einheitlich feststellen.
6.
Mit der Durchführung der behördlichen Anordnungen werden
vom Staate angestellte Tierärzte betraut, und, wo dies infolge der
Organisation der Verwaltung unthunlich erscheint, läßt der Staat
zum mindesten die Durchführung durch seine eigenen Fachbeamten
überwachen.
7.
Die Ausübung der tierärztlichen Praxis wird ausschließlich
diplomierten Tierärzten gestattet.
8.
Ein jeder Staat wird über den Stand der Seuchen wöchentlich
nach einheitlichem Muster einen amtlichen Ausweis erscheinen und
den Regierungen der Vertrags-Staaten zukommen lassen. In
den Ausweisen sind die verseuchten Verwaltungsbezirke einzeln
namhaft zu machen und außerdem die Zahl der verseuchten Ge-
meinden und Gehöfte anzuführen.
Es ist wünschenswert, daß die Daten dieser Ausweise, durch
ein eigens zu diesem Zwecke eingesetztes internationales Bureau
ausgearbeitet und zusammengefaßt, besonders veröffentlicht werden.
16 Bekämptung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
nn nr m ln
9.
Tritt in einem Lande die orientalische Rinderpest auf, so hat
die Regierung desselben diejenige der Nachbarländer auf tele-
graphischen Wege hiervon zu verständigen.
10.
Behufs Hintanhaltung von Mißbräuchen mit Mallein und
Tuberkulin werden die Regierungen die Ausfolgung dieser Mittel
nur an behördliche Organe gestatten und die Ausfuhr derselben
nach fremden Ländern ohne ihre vorherige Zustimmung unter-
sagen.
IT.
Regelung des Grenzverkehrs.
11.
Unmittelbar aneinander grenzende Staaten werden, insofern
zwischen denselben kein freier Viehverkehr stattfindet, den Grenz-
verkehr mit Gespannen und Tragtieren, sowie den Weide-Grenz-
verkehr unter nachfolgenden Bedingungen gestatten:
a) Behufs Kontrolle der Identität der Zug- und Tragtiere sind
dieselben mit ständigen Certifikaten zu versehen, auf
Grund welcher deren Eigentümer bis zu einer festgestellten
Entfernung von der Grenze in beiden benachbarten Ländern
frei verkehren dürfen.
b) Die Anzahl, die Gattung und die äußeren Merkmale der
zur Weide über die Grenze getriebenen Tiere werden vor
dem Grenzübertritte durch einen vom Staate angestellten
Tierarzt des Ursprungslandes auf einem Begieitscheine
angeführt. |
Die Rückkehr solcher Tiere wird nur auf Grund dieses
Begleitscheines und nach Feststellung der Identität der
Tiere durch einen vom Staate angestellten Tierarzt des
Ursprungslandes gestattet.
c) Falls während der Weidezeit unter dem Weidevieh oder
in den angrenzenden Ortschaften und Weiden oder aber
auf dem Wege, auf welchem der Rücktrieb bis zur Grenze
zu erfolgen hat, eine für die betreffende Tierart gefährliche
Seuche ausgebrochen ist, wird der Rücktrieb, mit Aus-
nahme von Fällen dringender Not, bis zum gänzlichen Er-
löschen der Seuche untersagt werden.
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 17
II.
Grundzüge einer Konvention betreffend den Viehverkehr.
12,
Ein gegenseitiger Viehverkehr soll nur unter Ländern gestattet
werden, deren Veterinärverwaltung nach den sub | angeführten
Prinzipien geregelt ist, und auch da nur unter Beobachtung der
nachfolgenden Vorsichtsmaßregeln :
13.
Die Ein- und Durchfuhr von Tieren, tierischen Rohprodukten
und giftfangenden Gegenständen von dem Gebiete des einen Landes
in oder durch das Gebiet des anderen soll, insofern zwischen
den betreffenden Ländern kein freier Viehverkehr stattfindet, auf
gewisse, besonders namhaft gemachte Grenzeintrittsstationen be-
schränkt werden, und unterliegt bei dem Grenzübertritte, sowie
pet der Ausladung im Bestimmungslande, einer tierärztlichen
ontrolle.
14,
Der Transport von Tieren ist, abgesehen vom Grenzverkehr,
nur im Eisenbahn- oder Schifffahrtswege gestattet.
15.
Zur Ein- oder Durchfuhr bestimmte Tiere, tierische Roh-
produkte und giftfangende Gegenstände müssen mit Ursprungs-
und Gesundheits-Certifikaten ausgestattet sein. Auf denselben hat
ein staatlicher oder vom Staate hierzu eigens ermächtigter Tierarzt
des Ursprungslandes zu bezeugen, daß er die fraglichen Tiere vor
der Verladung untersucht und für gesund befunden hat; daß ferner
sowohl im Ursprungsorte derselben, als auch in den angrenzenden
Gemeinden seit 30 Tagen keine, für die betreffende Tiergattung
gefährliche, ansteckende Krankheit geherrscht hat, und daß die Tiere
im angegebenen Ursprungsorte vor der Abführung mindestens
30 Tage hindurch gestanden haben. Bei von internationalen Vieh-
märkten abgeführtem Vieh ist als Ursprungsort der Ort zu ver-
stehen, von wo aus die Tiere dem betreffenden Markte zugeführt
worden sind.
Die Gültigkeitsdauer dieser Certifikate beträgt acht Tage.
Für Pferde (Esel, Maultiere) und Rinder sind nur Einzel-,
für Schafe, Ziegen und Schweine Kollektiv-Certifikate zulässig.
18 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
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— nn —— te m ee eee — — ——— —
16.
Viehtransporte, die den angeführten Bedingungen nicht ent-
sprechen, ferner Tiere, die an der Eintritts-Station für krank oder
verdächtig befunden worden sind, endlich solche, die mit kranken
oder verdächtigen zusammen transportiert wurden und infolge dessen
der Ansteckung verdächtig sind, können, wenn die Gefahr der
Seuchenverschleppung auf eine andere Weise nicht beseitigt werden
kann, von der Grenzeintrittsstation zurückgewiesen werden. In
einem solchen Falle hat der Grenztierarzt den Grund der Zurück-
weisung auf dem Viehpasse anzuführen, und ist dieser Grund durch
die zuständige Verwaltungsbehörde sofort der Behörde des un-
mittelbar benachbarten Verwaltungsbezirkes des Ursprungslandes
mitzuteilen.
17.
Wird eine ansteckende Krankheit in einem Viehtransporte erst
nach erfolgtem Grenzübertritte festgestellt, so ist über den That-
bestand sofort durch die zuständige Verwaltungsbehörde unter
Zuziehung eines behördlichen Tierarztes ein Protokoll aufzunehmen.
Der Viehtransport selbst unterliegt den für solche Krankheitsfälle
für inländische Tiere im Bestimmungslande in Geltung stehenden
Vorschriften.
18.
Die Bestimmungen dieser Vereinbarung beziehen sich nur auf
die im $ 3 angeführten ansteckenden Krankheiten.
Wenn auf dem Gebiete des einen Landes die Rinderpest auf-
tritt, so darf das andere Land die Einfuhr von Wiederkäuern,
Schweinen und tierischen Rohprodukten gänzlich untersagen oder
nach eigenem Ermessen beschränken.
Beim Auftreten der Lungenseuche und der Maul- und Klauen-
seuche wird die Einfuhr nur solcher Tiere, die für die betreffende
Krankheit empfänglich sind, ferner nur aus den betreffenden ver-
seuchten Verwaltungsbezirken und nur auf die Dauer der verhängten
Sperre beschränkt.
Wegen sonstiger Krankheiten darf die Einfuhr der empfäng-
lichen Tiere nur bei seuchenhaftem Herrschen derselben aus den
betroffenen Verwaltungsbezirken und für die Dauer der verhängten
Sperre beschränkt werden.
19.
Die zum Viehtransporte benützten Eisenbahnwagen und Schiffe
müssen nach jeder Benützung, sofort nach der Ausladung, unter der
Aufsicht eines behördlichen Tierarztes gereinigt und desinfiziert
werden. Das hierbei zu befolgende Verfahren wird einheitlich ge-
regelt.
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 19
Die desinfizierten Fahrzeuge werden durch ein zu vereinbaren-
des Zeichen kenntlich gemacht.
20.
Auf den internationalen Viehmärkten wird vom Auslande zu-
geführtes Vieh von dem inländischen, ferner Schlachtvieh vom
Zuchtvieh abgesondert aufgestellt.
Mit der fachmännischen Überwachung solcher Viehmärkte
sind ausschließlich vom Staate angestellte Tierärzte zu betrauen.
Begründung der vorstehenden Anträge.
I.
Grundprinzipien einer internationalen Regelung des
Veterinär-Dienstes.
Eine den modernen Anforderungen entsprechende inter-
nationale Regelung des Veterinärdienstes ist nur denkbar, wenn
die Bedingungen, unter denen sie zu geschehen hat, in großen
Zügen zwar, jedoch in möglichst klarer und genauer Form ange-
geben werden. Durch eine solche Vereinbarung würde der Weg
zur einheitlichen Umgestaltung der bereits bestehenden Tier-
seuchengesetze angebahnt (Resolution Nr. 12 des Pariser
Kongresses) und gleichzeitig Ländern, die hierin noch im Rück-
stande sind, ein Muster geboten werden, nach welchem sie ihre
gesetzlichen Bestimmungen zu treffen hätten.
Indem der tierärztliche Kongreß in die Abfassung eines dies-
bezüglichen Entwurfes sich einläßt, müßte er sich jedenfalls auf die
Andeutung der grundlegenden Prinzipien beschränken, so daß die
Durchführung der Einzelheiten von lokalen Verhältnissen, namentlich
aber von der Organisation der Staatsverwaltung abhängig ist. Aus
diesem Grunde ist der Entwurf möglichst allgemein gehalten.
Im übrigen sind hier nur solche Maßregeln angeführt, die
wenigstens in einzelnen Ländern bereits zur Durchführung gelangt
sind, so daß die Möglichkeit einer Verwirklichung derselben durch
Thatsachen erwiesen ist.
20 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
ad 1 und 2. |
Eine internationale Vereinbarung kann nur unter der Bedingung
zu einem ersprießlichen Ergebnis fühıen, daß die beteiligten
Staaten eine ernste Verpflichtung eingehen, den Veterinärdienst
nach einheitlichen Grundsätzen zu regeln und die als zweckmäßig
und nötig cerachteten Schutz- und Tilgungsmaßregeln strenge
durchzuführen. Diese Verpflichtung muß besonders und klar
ausgesprochen werden, wie dies auch schon der Pariser Kongreß
für nötig erachtet hat.
ad 3.
Derzeit bestehen zum Teil sehr tiefgehende Unterschiede in
den Seuchengesetzen der einzelnen Staaten hinsichtlich der zu
bekämpfenden ansteckenden Krankheiten. Dieser Umstand hat
aber namhafte Nachteile im Gefolge. Die Bemühungen eines Landes,
eine gewisse Seuche zu tilgen, werden naturgemäß erfolglos
bleiben, wenn im Nachbarlande dieselbe Krankheit sich frei und
bis zur Grenze verbreiten kann. Aus diesem Grunde müssen jene
Krankheiten, für deren Auftreten die Bedingungen überall gegeben
sind, und deren gefährliche Natur die Tilgung derselben als erwünscht
erscheinen läßt, überall energisch bekämpft werden.
Die hier angeführten Krankheiten werden zum größten Teile
bereits seit langer Zeit allerseits als solche betrachtet, deren Be-
kämpfung ein hervorragendes Staatsinteresse bildet. Hingegen fälltdie
Schweineseuche und Schweinepest , sowie die Tuberkulose derzeit
nur in einzelnen Ländern unter diesen Gesichtspunkt. Bezüglich
der letzteren haben sowohl die Tuberkulose - Kongresse in den
Jahren. 1888 und 1898, als auch der tierärztliche Kongreß in Paris,
bereits Stellung genommen.Die Schweineseuchen haben in jüngster
Zeit einen so bedrohlichen Charakter angenommen, daß deren
Einreihung in die Tierseuchengesetze vollkommen begründet er-
scheint und zwar umsomehr, als infolge der stetigen Verbreitung
derselben deren praktische Bedeutung sich von Jahr zu Jahr
steigert.
Hingegen glaubte ich den Milzbrand, weil derselbe an die Boden-
beschaffenheit gewisser Gegenden gebunden und nur ausnahmsweise
unmittelbar ansteckend ist, den Bläschenausschlag und die Räude
wegen ihrer verhältnismäßigen Gutartigkeit, bezw. Heilbarkeit, mit der
die Kostspieligkeit der behördlichen Verfügungen nicht immer im Ein-
klange steht, die Zuchtlähme aber darum, weil sie nur in einzelnen
Ländern vorkommt und darum nicht den Gegenstand internationaler
Maßregeln bilden kann, hier außer aclıt lassen zu dürfen.
Gegen diese, sowie überhaupt gegen solche Krankheiten, die
nur auf einem begrenzten Gebiete vorzukommen pflegen, und
deren Auftreten mit lokalen Verhältnissen in engem Zusammen-
hange steht, kann natürlich jeder Staat eigene Bestimmungen treffen;
dieselben stehen jedoch außer dem Bereiche einer internationalen
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 21
Vereinbarung. In praktischer Hinsicht würde dies darin zum Aus-
druck gelangen, daß ein Staat wegen einer solchen Krankheit
gegenüber einem anderen Lande keine beschränkenden oder Sperr-
maßregeln ergreifen dürfte.
ad 4.
In diesem Punkte werden diejenigen hauptsächlichen Schutz-
und Tilgungsmaßregeln aufgezählt, deren Anwendung sich nach den
bisherigen Erfahrungen als zweckmäßig erwiesen hat. Nachdem
dieselben zum überwiegenden Teile bereits in den meisten Tier-
seuchengesetzen in Geltung stehen und in tierärztlichen Versamm-
lungen wiederholt besprochen und gebilligt wurden, kann von
deren Begründung hier abgesehen werden.
ad 5.
Es ist eine allgemein bekannte Thatsache, daß der Begriff
des Ansteckungsverdachtes sehr verschieden definiert wird, woraus
sich im gegenseitigen Viehverkehr schwerwiegende Nachteile ergeben.
Nachdem der vorstehende Artikel in weiterer Folge auch eine ein-
heitliche Regelung des inländischen Viehverkehrs bezweckt, wären
schon hier die Bedingungen festzustellen, unter denen ein Tier als
im Verdachte der Ansteckung stehend betrachtet und dementsprechend
behandelt werden soll. Ebenso erwünscht wäre es, die Bedingungen
einheitlich zu bestimmen, unter welchen eine Krankheit als in
seuchenhafter Ausbreitung herrschend betrachtet werden soll.
(Derzeit wird bald die absolute Zahl der Kranken, bald deren
Verhältnis zum Viehbestande, bald die Ausdehnung des verseuchten
Gebietes als hierfür entscheidend betrachtet).
In praktischer Hinsicht bedeutend nachteiliger wirkt der
Umstand, daß die verschiedenen Seuchengesetze die Beobachtungs-
dauer der kranken und verdächtigen Tiere, bezw. die Dauer der
Sperre der verseuchten Ortschaften und Gehöfte in voneinander ab-
weichendem Sinne festsetzen. Es genügt hier als Beispiel auf die
Lungenseuche der Rinder hinzuweisen.
Es würde zu weit führen und den Rahmen des Kongreß-
berichtes überschreiten, wollte man in diesem Sinne für jede
Krankheit die entsprechenden Fristen feststellen. Es genügt, wenn
der Kongreß nur auf die Notwendigkeit einer solchen einheitlichen
Regelung hinweist; das Eingehen in die speziellen Bestimmungen
wäre Aufgabe der einzuberufenden internationalen Konferenz.
ad 6.
Für die prompte und strenge Durchführung der seuchen-
polizeilichen Maßregeln kann ein Staat dem andern gegenüber nur
dann hinreichende Gewähr bieten, wenn er diese durch seine
22 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
eigenen, direkt der Staatsgewalt unterstehenden Organe durchführen
läßt. Die tierärztlichen Kongresse haben zu wiederholten Malen
diesen Standpunkt eingenommen und kann daher von einer näheren
Begründung seiner Richtigkeit abgesehen werden. Es genügt
darauf hinzuweisen, daß in den meisten Ländern eine ähnliche
Auffassung sich Bahn bricht und zur Verstaatlichung des Veterinär-
dienstes drängt.
Es hängt dies jedoch naturgemäß von der allgemeinen
Organisation der Staatsverwaltung ab, und dort, wo das Selbst-
verwaltungsrecht der Bezirke und der Gemeinden noch
Geltung hat, läßt sich die Verstaatlichung eines Verwaltungs-
zweiges nur schwer durchführen. Unter solchen Umständen hat
die Staatsregierung jedenfalls die Pflicht, die Durchführung der
gesetzlichen Bestimmungen durch ihre eigenen Organe überwachen
und kontrollieren zu lassen. Auf diese Weise gewinnt sie unmittelbar
Kenntnis vom Stande der Veterinär-Angelegenheiten und kann dem-
entsprechend auf die Gestaltung derselben auch in Einzelheiten
einen angemessenen Einfluß ausüben, sowie den andern Staaten
gegenüber die Garantie für deren entsprechende Durchführung
übernehmen.
ad 7.
Von tierärztlicher Seite muß entschieden der Standpunkt als
einzig richtig und gerecht vertreten werden, daß die Ausübung der
tierärztlichen Praxis ausschließlich den Tierarzten gestattet werde.
Da diese Praxis mit der Bekämpfung der Tierseuchen in engstem
Zusammenhange steht, — Kurpfuscher exzellieren ja eben in der
Behandlung und Verheimlichung der ansteckenden Krankheiten,
— ist eine diesbezügliche Stellungnahme seitens des Kongresses
an dieser Stelle sehr vonnöten. Es ist dies umsomehr geboten,
als eben in jüngster Zeit in einzelnen Ländern bedauerliche Be-
strebungen auf Freigebung der tierärztlichen Praxis zutage treten
und auch in gesetzgebenden Körperschaften namhafte Vertreter
finden.
ad 8.
Der letzte Pariser Kongreß hat bereits in einem Beschlusse
die Notwendigkeit eines internationalen Tierseuchen-Bulletins aus-
gesprochen. Die Verwirklichung dieses Wunsches stößt gewiß auf
große Schwierigkeiten ; denn es müßte hiezu ein kostspieliges inter-
nationales Bureau errichtet werden. Trotzdem muß, bei der hohen
Wichtigkeit und Nützlichkeit des Gegenstandes, an dem Beschlusse
festgehalten und dessen Verwirklichung unverzagt angestrebt werden.
Es wäre jedoch das vorgesteckte Ziel bedeutend näher gerückt,
wenn alle interessierten Staaten ihre Bulletins nach einheitlichem
Muster verfassen und den übrigen Staatsregierungen zusenden
würden. Es hätte dies fast keine Mehrkosten zur unmittelbaren
Folge, und die nach einheitlichem Muster gruppierten Daten wären
leicht zu übersehen.
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 23
Jedenfalls müßte hiezu ein möglichst einfaches Formular gewählt
werden, und erlaube ich mir, nachstehend eines vorzulegen:
Land urn ns con annsenneesenis un iseecees Lou due mnsesstens Lnieisescccarenéesensse ee dues ue een
Oberste Veterinärbehörde....... .. ..
Ausweis
über den Stand der Tierseuchen in... -. ...... ... _- (Land)
im Zeitraume von... Dis... une 10
Im Vergleiche zur
Vorwoche
Zu-
Zahl der
verseuchten
Verseuchte
Art der Verwaltungs-
— Abgang
Erkrankung bezirke
(einzeln angeführt)
Gemeind. | Geböfte | Gemeind.| Gehöfte
Anmerkung...................
Damit ein Staat über den Stand der Seuchen in den andern für
seine praktischen Bedürfnisse genügend unterrichtet sei, muß er
die in einem gewissen Zeitraume aufgetretenen Tierseuchen, die
betroffenen Verwaltungsbezirke und, behufs Beurteilung der Ver-
breitung, die Zahl der betroffenen Gemeinden und Gehöfte kennen,
während die Zahl der Erkrankungsfälle hiefür weniger von Belang
ist. Die namentliche Anführung der verseuchten Gemeinden ist
jedenfalls überflüssig.
24 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
Bei der Abfassung der Ausweise müßte jedenfalls der Grund-
satz befolgt werden, daß in denselben die Verwaltungsbezirke als
betroffen bezeichnet werden, in denen Gemeinden oder Gehöfte
wegen der betreffenden Krankheit unter Sperre stehen, und zwar
müßten dieselben auf die ganze Dauer der Sperre im Ausweise
genannt sein; denn die einmalige Feststellung des Auftretens einer
Seuche genügt hierzu keineswegs.
Falls das vorgelegte oder ein ähnliches einfaches Formular
angenommen würde, könnte auch den sprachlichen Rücksichten
leicht entsprochen werden, denn man hätte nur den Kopf der
Tabelle in mehreren Sprachen (z. B. außer der Amtssprache: deutsch,
englisch und französisch) drucken zu lassen.
| Die zusammenfassende Aufarbeitung der diesbezüglichen Daten
würde bei dieser Form keine Schwierigkeiten verursachen und
könnte durch ein geringes Personal bewältigt werden. Hinsichtlich
des zu bezeichnenden Bureaus wäre es Aufgabe der einzuberufenden
internationalen Konferenz, das Nötige zu veranlassen. Meinerseits
möchte ich nur darauf hinweisen, daß das ,,Kaiserliche Gesundheits-
amt‘ in Berlin in seinen wöchentlich erscheinenden ‚Veröffent-
lichungen“ bereits die Grundlage zu einer internationalen Seuchen-
statistik geschaffen hat.
ad 9.
Bei der großen Tragweite des Auftretens der Rinderpest in
einem bis dahin unbetroffenen Lande, erscheint ein Beschluß als
dringend nötig, wonach die Regierung des betroffenen Landes hievon
die übrigen Vertrags-Staaten möglichst rasch, also auf tele-
graphischem Wege, zu verständigen hätte. Die Ausdehnung einer
solchen Anmeldepflicht auch auf die übrigen Seuchenfälle könnte
praktisch nicht durchgeführt werden und genügt hierzu auch voll-
kommen die wöchentliche Ausgabe der sub 8 besprochenen Seuchen-
Ausweise.
ad 10.
Das Mallein und das Tuberkulin werden derzeit in den meisten
Ländern vielfach zu diagnostischen Zwecken verwendet. Der hohe
diagnostische Wert dieser Mittel berechtigt vollauf deren Verwendung;
doch muß dieselbe stets der behördlichen Kontrolle unterliegen,
weil sonst hieraus sehr bedeutende Nachteile erwachsen würden.
Die oft sehr rasch eintretende und unter Umständen mehrere Wochen
dauernde Angewöhnung der Tiere an diese Mittel, derzufolge trotz
der Erkrankung die Reaktion ausbleibt, ist eine Erscheinung, die
sich behufs betrügerischer Verheimlichung thatsächlich vorhandener
Krankheiten leicht ausnutzen läßt. Die hieraus entstehenden Nach-
teile lassen sich nur dadurch hintanhalten, dass die Ausfolgung der
Mittel an Privatpersonen grundsätzlich verboten wird. Einzelne
Länder haben bereits in diesem Sinne Verfügungen getroffen; damit
diese aber nicht umgangen werden, ist es nötig, daß der Bezug
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 25
der Mittel auch vom Auslande unmöglich gemacht werde. Der letzte
Pariser Tuberkulose-Kongreß hat einen diesbezüglichen Beschluß
nur hinsichtlich des Tuberkulins gefaßt; es ist aber zweckmäßig,
daß das Mallein analog behandelt werde.
IL.
Regelung des Grenzverkehrs.
Über die Grenze unmittelbar benachbarter Länder findet
unter allen Umständen ein gewisser Verkehr statt. Wenigstens
verkehren die Einwohner der anstoßenden Gemeinden mit-
einander und zwar notwendigerweise auch unter Benützung von
Gespannen und Tragtieren. Da dieser Verkehr unmöglich gänzlich
untersagt werden kann, und die hierzu benützten Tiere, besonders
bei ungünstigem Gesundheitszustande in dem einen Lande, Träger
eines Ansteckungsstoffes sein können, erscheint die Regelung dieses
Verkehrs dringend nötig.
Da weiterhin zwischen manchen Nachbarländern außer-
dem auch ein gewisser Grenz-Weideverkehr stattfindet, indem
Bewohner eines Landes auch jenseits der Grenze Grundstücke be-
sitzen und ihr Vieh dorthin zu treiben pflegen, oder Weidegrund-
besitzer Vieh auch von jenseits der Grenze während des Sommers
übernehmen, ist auch diese Art des Verkehrs zu regeln, damit
die zurückkehrenden Tiere nicht irgend eine Seuche in ihre Heimat
einschleppen. |
Die beantragten Vorsichtsmaßregeln stehen übrigens an der
österreichisch-deutschen, der österreichisch-schweizerischen und der
ungarisch-rumänischen Grenze zum größten Teile bereits in Geltung
und haben sich als praktisch durchführbar und zweckentsprechend
währt.
ad 11.
Ein Grenzviehverkehr birgt immer eine gewisse Gefahr in
sich, da durch ihn die Tiere des einen Landes mit denen des
andern in Berührung treten können. Aus diesem Grunde wird hier
beantragt, daß ein solcher Verkehr unter den anzuführenden Be-
dingungen nur dann gestattet werde, wenn der Veterinärdienst in
beiden Ländern geregelt ist; denn nur so können die weiter
unten empfohlenen Vorsichtsmaßregeln mit Aussicht auf Erfolg
durchgeführt werden.
a) Behufs Kontrolle der Zug- und Lasttiere empfiehlt sich die
Ausgabe von ständigen, eventuell ein Jahr hindurch gelten-
den Einzelviehpässen, auf denen die Gattung und die
Kennzeichen der Tiere bemerkt sind. Diese Viehpässe
hätte die zuständige Verwaltungsbehörde des Bestimmungs-
landes zu beglaubigen. Die mit den betreffenden Tieren
26 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
ee Hmm nn —
verkehrenden Grenzbewohner hätten diese Pässe stets mit
sich zu führen und sowohl bei jedem Grenzübertritte, als
auch unterwegs, auf Wunsch der patrouillierenden behörd-
lichen Organe, vorzuzeigen.
Außerdem wäre ein Verkehr mit solchen Tieren jedenfalls
auf die Grenzbezirke zu beschränken.
b) Die zur Weide getriebenen Tiere überschreiten nur zweimal
im Jahre, im Frühjahr und im Herbst, die Grenze. Jedesmal
ist eine eingehende Untersuchung derselben nötig und kann
dieselbe naturgemäß nur durch Staatsorgane bewerkstelligt
werden.
c) Die größte Vorsicht ist bei der Rückkehr der Tiere von
der Weide im Herbste geboten. Die Untersuchung bei
dem Grenzübertritte bezweckt eben die Verhinderung der
Rückkehr augenscheinlich kranker oder verdächtiger Tiere;
es ist jedoch unmöglich, der Ansteckung verdächtige Tiere
als solche auf diese Weise zu erkennen. Eben dieser Um-
stand motiviert zur Genüge den Antrag, daß ein Grenz-
Weideverkehr nur unter Ländern gestattet werde, die einen
geregelten Veterinärdienst haben. Nur unter dieser Be-
dingung können die Behörden der Grenzbezirke und die
Vorstände der Grenzeintritts-Stationen Kenntnis von den
jenseits der Grenze aufgetauchten Seuchen erlangen. Diese
Kenntnis ist aber unerläßlich, um den etwa vorliegenden
Ansteckungs-Verdacht der von der Weide zurückkehrenden
Viehtriebe beurteilen, bezw. annehmen zu können.
Die vorliegend beantragte Bestimmung hat nun eben einen
beiderseitig regelrecht und prompt funktionierenden Veterinärdienst
zur Voraussetzung, und wo dies zutrifft, ist die Untersagung der
Rückkehr von im Verdachte der Ansteckung stehenden Tieren
gewiß begründet.
Für Ausnahmefälle, wie Futternot, schlechtes Wetter etc., muß
hiebei notwendigerweise vorgesorgt werden, will man nicht die
Vieheigentümer in solchen Fällen dem Ruine preisgeben. Der
Behörde des Ursprungslandes liegt es ob, durch entsprechende
Vorkehrungen (Kontumaz, Eskortierung nach dem Standorte, Sperre
daselbst etc.) der Verschleppung der vielleicht erst später auf-
tauchenden Seuche vorzubeugen.
III.
Internationale Konvention betreffend den Viehverkehr.
ad 12.
Länder, die Haustiere über ihren eigenen Bedarf produzieren,
sind auf die Ausfuhr des Uberflusses angewiesen. Anderseits sind
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 97
Länder mit dichterer Bevölkerung darauf angewiesen, den mangeln-
den Bedarf an Fleischware und Zugtieren durch Einfuhr einer
entsprechenden Zahl von Tieren zu decken. Der so entstehende
Viehverkehr richtet sich naturgemäß nach diesem Bedarf.
Die importierenden Länder haben hiebei sowohl das Interesse
der inländischen Viehzüchter als auch das der Fleisch konsumierenden
Bevölkerung entsprechend zu wahren und pflegen denselben durch
angemessene Zollsätze Rechnung zu tragen.
Anderseits birgt aber der Viehimport die Gefahr der Ein-
schleppung von ansteckenden Krankheiten in sich, gegen welche
man sich, im Interesse der inländischen Viehzucht, durch besondere
Vorsichtsmaßregeln bei seiner Abwicklung zu schützen trachtet.
Die Feststellung der Zollsätze auf importiertes Vieh bildet den
Gegenstand der Handelsverträge, während die sonstigen Bedingungen
des Viehverkehrs seit neuerer Zeit in besonderen Veterinär-Kon-
ventionen (Tierseuchen-Ubereinkommen) zusammengefaßt werden,
welche dann gewöhnlich einen integrierenden Teil der entsprechenden
Handelsverträge bilden. Solche Konventionen werden derzeit ganz
nach dem freien Ermessen der vertragschließenden Teile abgefaßt
und die Durchsicht der früheren und der derzeit in Kraft stehenden
Konventionen lehrt, daß hiebei den Anforderungen des Veterinär-
Sanitätswesens nicht immer gehörig Rechnung getragen wurde, oder
daß einzelne Bestimmungen nicht deutlich genug verfaßt und hier-
durch der Möglichkeit von Mißverständnissen nicht vorgebeugt
wurde.
Hinsichtlich der Veterinär-Konventionen befindet sich das
exportierende Land selbstverständlich im Nachteile gegenüber dem
importierenden. Das erstere muß sich deshalb unter Umständen
auch strengeren Verpflichtungen unterziehen, als dies vom veterinär-
polizeilichen Standpunkte nötig wäre, wenn es auf eine andere
Weise die Viehausfuhr nicht sichern kann; doch erheischt es die
Gerechtigkeit, daß die Bedingungen einer Einschränkung oder eines
Verbotes der Vieheinfuhr klar und so festgestellt werden, daß Ve-
terinargriinde nicht als Vorwand zur Motivierung von Maßregeln,
die vielleicht aus anderen Gründen erwünscht sind, herangezogen
werden.
Indem der tierärztliche Kongreß hinsichtlich des internationalen
Viehverkehrs einen vollkommen unparteiischen und idealen Stand-
punkt einnimmt und einzig und allein die Sicherung eines allgemein
günstigen Gesundheitszustandes und dessen Schutz vor einer Ge-
fährdung durch Seuchen vor Augen hält, ist er gewiß kompetent
und berufen, die hierzu geeigneten, den Interessen sowohl der
exportierenden, als auch der importierenden Länder gleichmäßig
entsprechenden Schutzmaßregeln zu beantragen. Dieser Aufgabe
könnte, meiner Ansicht nach, am zweckmäßigsten durch die An-
fertigung des Entwurfes einer Veterinär-Konvention ent-
sprochen werden. Dieser hätte, zwar in großen Zügen aber in
28 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
unzweideutiger Form, die Bedingungen eines geregelten Vieh-
verkehrs festzustellen, die, weil von maßgeblicher Seite als be-
gründet und zweckmäßig anerkannt, von den interessierten Staats-
regierungen ohne Zweifel bei der Schaffung neuer Veterinär-Kon-
ventionen diesen zu Grunde gelegt würden.
Sub III habe ich einen Entwurf zusammengestellt, der viel-
leicht eine eingehende Beratung verdient. Die darin enthaltenen
Bestimmungen sind zum Teile bereits in Kraft stehenden Kon-
ventionen entnommen und haben sich auch schon praktisch
bewährt. Namentlich glaubte ich mich den Konventionen zwischen
Österreich-Ungarn einerseits und Deutschland, der Schweiz und
Serbien anderseits schon aus dem Grunde anlehnen zu dürfen, weil
ich an deren Abfassung teilzunehmen die Ehre hatte. Außerdem
habe ich aber auch die diesbezüglichen Beschlüsse des Pariser
Kongresses entsprechend gewürdigt.
Schon wiederholt wurde darauf hingewiesen, daß die mit
einem regen Viehverkehr verbundenen Gefahren nur in dem Falle
hintangehalten werden können, wenn die betreffenden Länder über
einen geregelten Veterinärdienst verfügen. Ein solcher Verkehr soll
nur unter dieser Bedingung gestattet werden, und auch dann nur
bei Beachtung von Maßregeln, welche in Fällen von Seuchen-
ausbrüchen, die natürlich auch in den bestgeordneten Staaten nicht
auszuschließen sind, eine Seucheneinschleppung unmöglich machen.
ad 13.
Die Beschränkung der Ein- und Durchfuhr von Tieren,
tierischen Rohprodukten und giftfangenden Gegenständen, welche
hier den Tieren gleichgestellt werden müssen, auf besonders
namhaft gemachte Eintrittsstationen, ist eine der wichtigsten Be-
dingungen eines geregelten internationalen Viehverkehrs. Jeder
Transport muß nämlich beim Grenzübertritte fachmännisch kontrolliert
werden; ein entsprechender Fachdienst kann aber naturgemäß nur
an wenigen Punkten eingerichtet werden.
Mit Rücksicht auf die nachfolgend beantragte Bestimmung
eignen sich besonders Eisenbahn- und Schiffahrtsstationen als
solche Eintrittstellen, wo gleichzeitig auch die Zollämter in
Funktion sind.
Die Forderung, daß der Fachdienst an den Eintrittsstationen
von staatlichen Organen versehen werde, steht mit dem Wunsche
auf allgemeine Verstaatlichung des Veterinärdienstes im Einklange.
ad 14.
Eine Resolution des Pariser Kongresses (Nr. 4) enthält bereits
die hier beantragte Bestimmung, die mit Rücksicht auf die Be-
denklichkeit der Viehtriebe überhaupt hinlänglich begründet erscheint.
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 29
Übrigens kann bei der grofen Entwicklung des Eisenbahnnetzes
die Durchführung derselben auf keine Schwierigkeiten stoßen, wie
denn auch derzeit schon zumeist nur diese Art des Transportes in
Anspruch genommen wird.
ad 15.
Der Wert der die Transporte begleitenden Ursprungs- und
Gesundheits-Certifikate darf nicht allzu hoch angeschlagen, aber
noch weniger in Abrede gestellt werden. Eine Veterinär-Konvention
selbst kann nur dann einen Wert haben, wenn die vertrag-
schließenden Teile in ernster und ehrlicher Weise die Bestimmungen
derselben einhalten und durchführen. Wo hierzu die Vorbedingungen
fehlen oder nicht vorausgesetzt werden können, ist der Abschluß
einer solchen Konvention überhaupt unzulässig. Besteht jedoch in
dieser Hinsicht das gegenseitige Vertrauen, das sich gewiß immer
auf frühere Erfahrungen stützen wird, und ist dabei der Veterinär-
dienst gehörig organisiert, so muß notwendigerweise angenommen
werden, daß die Verwaltungsbehörden und die Fachorgane des
exportierenden Landes die Certifikate wahrheitsgetreu ausstellen
werden. Es ist dies um so mehr zu erwarten, als Fahrlässigkeit
oder ungetreue Amtsführung in dieser Beziehung alsbald aufgedeckt
werden, was dann die Einschränkung der Viehausfuhr zur Folge hat.
Die bei der Viehverladung funktionierenden Organe sind aber, um
die Certifikate den Thatsachen gemäß ausstellen zu können, zur
genauen Aufnahme des Thatbestandes angewiesen, welches Ver-
fahren, streng durchgeführt, jedenfalls von größerem Werte ist, als
die flüchtige Besichtigung der Transporte an der Grenze. Aus
diesen Gründen glaubte ich die Forderung der Certifikate, ent-
sprechend der Resolution Nr. 5 des Pariser Kongresses, beantragen
zu müssen. ,
Der Verdacht auf eine Krankheit, bezw. die Ansteckung, kann
nur ausgeschlossen werden, wenn die betreffenden Tiere in einem
seuchenfreien Orte längere Zeit hindurch gestanden haben. Diese
Zeitdauer wird zumeist mit 40 Tagen bemessen; es wäre praktischer,
sie auf einen Monat, d. i. 30 Tage, zu beschränken.
Ein Ort kann als seuchenfrei für gewöhnlich nur dann be-
trachtet werden, wenn nicht nur im Orte selbst, sondern auch in
dessen Umgebung keine ansteckende Krankheit herrscht. Statt des
‚Umkreises von 20 Kilometern“, welcher Ausdruck derzeit in den
meisten Konventionen figuriert, wäre einzusetzen: „die unmittelbar
angrenzenden Gemeinden“. Sowohl die Ortsbehörde als das Fach-
organ kann über den Gesundheitszustand der benachbarten Ort-
schaften gut orientiert sein; sie sind aber beide kaum imstande, ein
großes Gebiet von 40 Kilometern im Durchmesser zu überwachen.
Damit die Certifikate den Thatsachen entsprechend verfaßt werden
können, ist es jedenfalls nötig, ihre Ausstellung an Bedingungen
zu knüpfen, deren. Erfüllung den betreffenden Organen möglich ist.
30 _ Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
Die Bestimmung, daß die zu exportierenden Tiere an einem
seuchenfreien Orte längere Zeit hindurch zu stehen haben, kann nicht
auf internationale Viehmärkte streng angewendet werden, da sonst
solche Viehmärkte unmöglich gemacht würden. Da sie nur
Übergangsstationen für bereits auf dem Transport befindliches Vieh
darstellen, muß als Ursprungsort im obigen Sinne notwendigerweise
jener Ort betrachtet werden, von welchem die Tiere auf den Markt
geführt wurden. Als Voraussetzung gilt hierbei, daß der Markt
selbst seuchenfrei und daß eine Ansteckung der Tiere unterwegs
ausgeschlossen ist.
Je kürzer die Gültigkeitsdauer der Certifikate bemessen ist,
desto höher ist der Wert. Eine Dauer von acht Tagen genügt
hierzu um so mehr, als diese Frist nach Ablauf auf Grund einer
neuen Untersuchung auf weitere acht Tage verlängert werden kann.
Alinea 3 entspricht dem üblichen Verfahren in Ländern, wo
der Viehpaßzwang besteht.
ad 16.
Die Zurückweisung von Viehtransporten, die aus irgend welchem
Grunde verdächtig sind, hat sich als das wirksamste Mittel zur
Sicherung der pünktlichen Erfüllung der vereinbarten Bedingungen
erwiesen. Der Schaden, den der Transporteur durch eine solche
Zurückweisung erleidet, wird ihn selbst zu großer Vorsicht zwingen
und ihn von betrügerischem Gebahren abhalten.
Damit aber hierbei unnötige Belästigungen ausgeschlossen
werden, ist eine Aufnahme des Thatbestandes und eine Verstän-
digung der kompetenten Behörde des Ursprungslandes nötig, die
sich dann von der Stichhaltigkeit der angewendeten Abwehrmaß-
regeln überzeugen kann; außerdem ist es im Interesse beider
Staaten gelegen, gefährdete Transporte, gegebenenfalls durch direkte
Beförderung nach Schlachthéfen , unschädlich zu machen, insofern
dies der Eigentümer selbst als wünschenswert erachtet.
ad 17.
Anders verhält es sich mit Viehtransporten, die die Grenze
bereits überschritten haben und die auch schon verzollt wurden.
Sie sind als nostrifiziert zu betrachten und fallen daher in veterinär-
polizeilicher Hinsicht mit dem einheimischen Vieh unter den
gleichen Gesichtspunkt. Eine Rückbeförderung ist hier schon aus
dem Grunde unthunlich, weil hierdurch einer Verschleppung der
Seuche im Bestimmungslande selbst Vorschub geleistet würde.
Die Kosten der am Bestimmungsorte ausgeführten Vorsichts-,
bezw. Tilgungsmaßregeln fallen natürlich dem Viehbesitzer zur Last.
Die bei einer früheren Angelegenheit beantragte Bestimmung, daß
die Behörde des Bestimmungslandes berechtigt sei, den verseuchten
Transport zu vernichten und daß hierfür das Ursprungsland Ent-
schädigung leiste, halte ich für praktisch nicht durchführbar.
Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 31
ad 18.
Sämtliche Bestimmungen einer Konvention können natur-
gemäß nur auf Krankheitsfälle Bezug haben, die in den Seuchen-
gesetzen als gefährlich und der Anmeldepflicht unterliegend be-
zeichnet sind.
Vielleicht die größten Schwierigkeiten verursacht eine allgemein
zufriedenstellende Lösung der Frage, welches Verfahren beim Auf-
treten von ansteckenden Krankheiten im exportierenden Lande ein-
zuleiten sei, bezw. bis zu welchem Grade die Vieheinfuhr in solchen
Fällen beschränkt werden dürfe. Wollte man sich auf den idealen
Standpunkt stellen, daß Tiere nur aus (im strengsten Sinne des
Wortes) seuchenfreien Ländern ausgeführt werden dürfen, so könnte
überhaupt kein Viehverkehr stattfinden. Einzelne Krankheitsfälle
ereignen sich ab und zu fast das ganze Jahr hindurch, so daß
selten ein etwas größerer Verwaltungsbezirk von sämtlichen sub 3
angeführten Krankheiten vollkommen frei ist.
Die Natur dieser Krankheiten und ihre volkswirtschaftliche
Bedeutung ist aber so verschieden, daß sie unmöglich derselben
Behandlung unterzogen werden können. Manche unter ihnen
sind sogar, trotz ihres infektiôsen Ursprunges, fast gar nicht direkt
ansteckend, so daß eine Einschleppung derselben keine nennens- —
werte Gefahr für den Bestimmungsort in sich birgt. Dagegen
haben andere, vermöge ihrer raschen Verbreitung oder ihres
fatalen Verlaufes, bei dem derzeitigen regen inländischen Verkehr,
eine hohe Bedeutung gewonnen.
Diesen Unterschieden muß hier notwendigerweise Rechnung
getragen werden. Dabei verdient aber auch noch der Umstand
Beachtung, daß ein geregelter Veterinärdienst als die Grund-
bedingung des Abschlusses einer Veterinär - Konvention be-
trachtet wird, und daß dementsprechend die Durchführung der
in jedem Falle nötigen Schutz- und Tilgungsmaßregeln durch die
Behörde des Seuchenortes vorausgesetzt werden darf.
Die Rinderpest ist wohl die gefährlichste Krankheit,
und nachdem die meisten europäischen Staaten ihr Gebiet von
derselben gesäubert haben, muß auf deren weitere Abwehr das
möglichst größte Gewicht gelegt werden. Einem Lande gegenüber,
das Vieh exportieren will, ist die Forderung vollkommen berechtigt,
daß es die Rinderpest ganz ausrotte und sein Gebiet in dieser
Hinsicht auch stets seuchenfrei erhalte. Versäumt es die hierzu
nötige Vorsicht, so begiebt es sich der aus der Viehausfuhr resul-
tierenden Vorteile. Die streng gefaßte Bestimmung des Punktes 18
entspricht diesem Standpunkte und ist auch in den Konventionen
enthalten, die Österreich-Ungarn jüngstens mit seinen Nachbar-
Staaten abgeschlossen bat. |
_ _ Von den übrigen Krankheiten haben in neuerer Zeit namentlich
die Lungenseuche und die Maul- und Klauenseuche eine erhebliche
32 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
Bedeutung gewonnen, sie stehen jedoch in dieser Hinsicht der
Rinderpest entschieden nach. Erstere verläuft zwar schwer, ver-
breitet sich aber sehr langsam; letztere hat umgekehrt einen milden
Verlauf, gewinnt aber rasch eine große Verbreitung. Es ist jeden-
falls gerechtfertigt, die Einfuhr aus den verseuchten Bezirken zu
beschränken. Es wird eine solche ziemlich strenge Bestimmung
zur Folge haben, daß die exportierenden Länder diese zwei Krank-
heiten mit den wirksamsten Mitteln ohne Zweifel energisch be-
kämpfen werden.
Weit hinter diesen Krankheiten stehen, teils wegen ihrer ge-
ringen Ansteckungsfähigkeit, teils wegen ilıres gelinden Verlaufs, die
übrigen Krankheiten in volkswirtschaftlicher Hinsicht. Hier genügt
es, die Vieheinfubr nur .dann zu beschränken, wenn eine der be-
treffenden Krankheiten irgendwo eine seuchenhafte Verbreitung
gewonnen hat. (Der letztere Begriff soll laut Punkt 5 in gegen-
seitigem Einvernehmen einheitlich festgestellt werden.)
In allen Fällen, ausgenommen beim Auftreten der Rinderpest,
kann sich das Ausfuhrverbot nur auf die betroffenen Verwaltungs-
bezirke beziehen; denn es liegt kein Grund vor, das Verbot auch
auf seuchenfreie Gebiete auszudehnen.
ad 19 und 20.
Diese Bestimmungen entsprechen den Beschlüssen Nr. 6 und 7
des Pariser Kongresses; neu ist nur das letzte Alinea, dessen Be-
rechtigung wohl nicht angezweifelt werden wird.
33
Rapport de M. le prof. Dr. F. HUTYRA
Recteur à l'Ecole supérieure de médecine vétérinaire, Budapest.
(Traduit par le professeur NOYER, Berne.)
er
"AI l'honneur pour la seconde fois de prendre la parole dans
un haut Congrès international de médecine vétérinaire sur
une question qui, sans résultat, a été l’objet des délibéra-
tions de plusieurs Congrès internationaux, notamment ceux
de Vienne, de Bruxelles et plus particulièrement celui de
Paris.
J'ai moi-même, au Congrès de Berne, attiré l'attention sur les
difficultés qui s'opposent à la réalisation de l’idée avancée par les
spécialistes depuis plus de 20 ans. J’esperais toutefois, que vu la
haute importance économique de la question, l'opinion unanime
de spécialistes aurait été soumise à une délibération officielle, si le
Conseil fédéral suisse en avait pris l'initiative.
Le Congrés lui-méme était animé de cette espérance ainsi
qu'il en ressort de la résolution ci-après votée à l’unanimite:
Le Congrès émet le vœu que le Conseil fédéral suisse prenne
l'initiative de la réunion d’une conférence internationale ayant pour
but d'arrêter les termes d’une convention sanitaire internationale du
trafic du bétail.
J'ignore si le comité exécutif du dernier Congrès a soumis
cette résolution au Conseil fédéral suisse et si celui-ci s’est occupé
de la question. Je sais toutefois qu'elle n’a pas été transmise aux
Gouvernements des autres pays européens. Les choses en sont
actuellement au même point qu’il ya 4 ans, avec la seule difference
que le nombre des décisions des congrès en faveur des réglementations
de police sanitaire vétérinaire s’est augmenté d'une décision
congruante.
C'est pourquoi je crois pouvoir m'aquitter au mieux de ma
lâche, en soumettant au Congrès de Baden avec quelques modi-
fications et quelques compléments, les propositions qui, sans avoir
elé diseutees en détail, ont cependant reçu l’approbation générale
du dernier Congrès.
3
84 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
La convention internationale désirée ardemment par le corps
vétérinaire, aurait pour but de réglementer le service vétérinaire et
la lutte contre les épizooties, de même que le service d’information
afin de faciliter et d'assurer le trafic international du bétail.
En premier lieu, l'utilité d’une convention réciproque est de
toute évidence. En s'appuyant sur des bases “scientifiques, et
d’après les expériences acquises, il serait bon d'établir en principe
certaines mesures de prophylaxie et d'extinction, lors de l'apparition
de certaines maladies contagieuses.
Ces mesures serviraient de base pour la lutte contre les
epizooties dans les divers pays, m&me si les Gouvernements ne
pouvaient s’engager ainsi qu’il est desirable, a prendre ces mesures
exécutoires sur leur territoire. Une réglementation de la question
élaborée par une telle autorité, aurait une influence très favorable
sur le service sanitaire vétérinaire en général.
Nous rappelons ici les délibérations internationales, tenues à
Vienne 1871, concernant la lutte contre la peste bovine.
Les décisions votees n'étaient pas obligatoires pour les
Gouvernements qui s'y étaient fait représenter; ces délibérations
avaient plutôt pour but de caractériser l'opinion des spécialistes
sur la lutte contre la peste bovine. Ces conférences eurent toute-
fois un très bon résultat, car les Gouvernements intéressés ont
entrepris la lutte sur la base des décisions de Vienne et ont
réussi en très peu de temps.
Outre la peste bovine, il est encore d’autres épizooties dont
la répression uniforme est désirable, même nécessaire dans l'intérêt
général.
Une délibération officielle à laquelle participeraient, en raison
même de son caractère, les spécialistes et les organes du Gouverne-
ment chargés de l'exécution des mesures, assurerait sans doute
d'avance la mise en pratique de celles adoptées.
Dans ces conférences les devoirs particuliers de la police
vétérinaire seraient éclaircis aussi bien au point de vue pratique.
qu'économique et les gouvernements ne pourraient se soustraire
dans l'intérêt de leurs populations à l'exécution de ces mesures
reconnues nécessaires. Une des premières tâches à réaliser est
la répression de la tuberculose des animaux domestiques.
Certains pays préconisent la quarantaine et l’inoculation de la
tuberculine chez les bœufs importés, vu la. grande étendue de la
maladie chez les bovides, mais les résultats de cette methode seront
assurément insuffisants aussi longtemps que la maladie du bétail
indigène ne sera combattue avec la même énergie.
On obtiendrait certainement un résultat meilleur encore, si
les Gouvernements tombaient d'accord, au moins en principe, sur un
procédé uniforme à ce sujet et qui serait appliqué rigoureusement.
La répression de la tuberculose, qui intéresse aussi les agro-
nomes, pourrait se faire simultanément sur un grand territoire. Cette
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 35
question si importante occupe déjà, surtout au point de vue de la
taberculose humaine, l'opinion publique. ; |
Les décisions des corporations vétérinaires et médicales, les
écrits des. spécialistes n’ont pas assez d'influence auprès des
Gouvernements. Une conférence .internationale et officielle leur
donnerait cette valeur et ces Gouvernements convaincus au cours
des délibérations de l'utilité des propositions s’efforceraient de les
réaliser.
D'autres épizooties semblabes à la tuberculose (la clavelée, la
fièvre aphteuse, les épizooties porcines) seraient soumises à la même
règlementation uniforme avec un succès semblable; il en résulterait
une amélioration générale de l’état sanitaire des animaux dans
tous les pays intéressés, dont profiterait aussi le pays qui se protège
actuellement en fermant la frontière.
Le danger d'introduction d'une épizootie est sans doute
moindre, si le pays voisin la combat sur son territoire; les pays
importateurs sont directement intéressés par conséquent au déve-
loppement du service sanitaire des pays exportateurs.
Un accord sur les principes généraux de la répression des
épizooties est dans l'intérêt général des pays, le succès en est
assuré surtout si l'entente peut se faire sur les principes fonda-
mentaux, concernant la réglementation du trafic international
du bétail.
Actuellement les pays, où ce trafic existe, ont déjà passé à ce
sujet des conventions vétérinaires, qui toutefois ne répondent pas
toujours aux exigences raisonnées des spécialistes.
Si les gouvernements de tous les pays européens s’accordaient
pour accepter les principes fondamentaux de la réglementation du
trafic du bétail, ceux-ci pourraient servir de base aux conventions
internationales qui doivent contenir le minimum des mesures
exigées,
Les pays contractants pourraient en tout temps amplifier leurs
conventions particulières.
La convention fondamentale contient surtout les principes
généraux. L'utilité pratique d’une entente internationale consiste
principalement dans la création d’un service sanitaire vétérinaire
uniforme.
L'intérêt matériel des pays exportateurs les obligerait à
organiser leur service sanitaire vétérinaire sur la base de la
Convention générale; à cette condition seulement ils pourraient
participer au trafic international du bétail, c'est-à-dire exporter le
bétail et les produits d'origine animale dépassant les besoins
indigènes, Dans les pays qui élèvent du bétail en grand pour
l'exportation, le danger de l'apparition et de la propagation rapide
des épizooties est plus grand à cause de l'importance des troupeaux
et du trafic intense que dans les pays importateurs, où la population
humaine est plus dense, où les animaux domestiques, réunis en
petits troupeaux séparés, sont soumis à la stabulation permanente.
36 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
Ce danger existe notamment pour les maladies infectieuses aiguës
se répandant très rapidement (peste bovine, fièvre aphteuse, clavelée,
épizooties porcines etc). Si les pays exportateurs peuvent arrêter
ou éteindre ces épizooties, le danger diminue ou disparait aussi
pour les pays importateurs, qui ont par conséquent un intérêt à
l'organisation d’un service sanitaire dans les pays d'exportation, sur
des bases reconnues éfficaces tant par la science que par la
pratique.
Je m'en réfère à ce sujet à l’expose ci-dessus concernant la
peste bovine, Dans mon rapport précédent, j'ai signalé que les
efforts des congrès antérieurs pour obtenir une réglementation
internationale de la police sanitaire vétérinaire, n’avait conduit
jusqu’à présent à aucuns résultats. Cette attitude négative est
motivée par la tendance protectionniste plus ou moins predominante
en politique commerciale, avec laquelle la réglementation du trafic
du: bétail semble incompatible.
Les tendances de la politique commerciale n'ont pas changé
depuis lors, du moins pas à l'avantage du libre échange.
Encore aujourd’hui les pays qui importent du bétail, considè-
rent la conclusion d'une convention vétérinaire comme une
concession que le pays exportateur doit coinpenser, en accordant
des conditions favorables au commerce des produits industriels.
Le pays importateur de bélail a sous ce rapport un avantage
marqué sur celui qui exporte; il ne s’en dessaisira guère, ni par
amour du principe, ni au point de vue de la police sanitaire
vétérinaire.
Les expériences récentes nous ont fourni la preuve, que
l'ouverture ou la fermeture des frontières d’un pays au bétail
étranger ne sont pas toujours motivées par l’état de santé du bétail
du pays exportateur; assez souvent les circonstances spéciales de
police vétérinaire ont servi de prétexte pour motiver des mesures
restrictives, alors que ces dernières étaient dictées par des conside-
rations de toute autre nature.
Ces réserves ont été présentées lors du Congrès de Berne par
les vétérinaires anglais et peuvent aujourd'hui encore être opposées
à la valeur pratique et à la possibilité d'une réglementation du
trafic international du bétail.
Toutefois, elle n'aura acquis de l'importance que si la convention
internationale entrainait de la part de chaque pays la renonciation
à une réglementation indépendante du service des épizooties.
I n'en est rien. En premier lieu, une réglementation fondamentale
et uniforme du service vétérinaire peut avoir lieu sans tenir compte
du trafic extérieur, c’est-à-dire sans l'influencer directement, pour
autant que la convention ne lierait que des pays, qui se confor-
ment aux exigences de la réglementation fondamentale.
L’entente concernant .le trafic réciproque fixerait uniquement
la base d'une convention vétérinaire, et les gouvernements contrac-
tants se borneraient à prendre l'engagement de respecter ces
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 37
principes dans leurs traités de commerce, en ce qui concerne le
trafic du bétail; ils s’engageraient en outre à ne pas accorder de
conditions plus favorables à d’autres pays intéressés.
Chaque pays aurait en outre le droit de permettre ou de
refuser, sur la base des traités spéciaux, l'importation du bétail des
pays liés par la dite convention.
De même, les parties contractantes auraient le droit d’accen-
tuer les mesures préventives, et la participation à la convention
internationale n’entraverait pas eo ipso la liberté d'exportation du
bétail dans les autres pays contractants, au contraire elle devrait
faire l'objet d’une demande spéciale.
Un accord de ce genre affermirait la confiance dans les
institutions de police vétérinaire des pays en question, tandis que
maintenant c’est plutôt le contraire qui a lieu.
ll y a cependant encore un point qui intéresse vivement
tous les pays continentaux: la réglementation du trafic frontière.
Celui-ci ne peut être arrêté complétement même si la
frontière est entièrement fermée. Les pays les mieux pourvus au
point de vue de la police vétérinaire doivent exiger une réglemen-
tation du trafic frontière, afin d'empêcher l'introduction d’une épi-
zootie sur leur territoire.
Enfin, il reste encore une question de détail, c'est celle d'un service
uniforme d'information des épizooties, qui est très important pour
tous les pays, car les territoires francs d’epizootie ne peuvent se
préserver d’une invasion que, s'ils sont informés à temps de
l'apparition d'une épizootie dans la région voisine. Ils sont ainsi
à même de prendre les précautions nécessaires.
De même, que l'utilité du service vétérinaire à l'intérieur
dépend tout d’abord de la déclaration immédiate des cas d’épizootie,
de même aussi, un service international d’information, fonctionnant
promptement, est d'une grande importance pour tous les pays
intéressés.
Le dernier Congrès vétérinaire a discuté longtemps cette
question; il a reconnu que les bulletins actuels diffèrent tant pour
la forme et le mode de publication, et que par là l'orientation
sur l'état des maladies contagieuses est rendue presque impossible.
Ce désavantage considérable fait désirer ardemment l’uni-
formité des bulletins des différents états par une conférence
internationale officielle.
En resume, une convention internationale, contenant les
principes fondamentaux du service vétérinaire et du trafic du bétail,
est certainement désirable. Quoique les sphères officielles observent
encore une attitude négative, nous n'avons pas perdu l'espoir.
Ces sphères n’ont guère eu l’occasion de donner leur avis; l'idée
d'une conference internationale n’a pas été soumise officiellement
jusqu'à présent aux Gouvernements des Etats.
38 Mesures contre les maladies contagieuses et sur la trafic international.
Il est permis d'admettre que si une haute autorité se charge
de cette mission, les Gouvernements, vu l’importance de la question,
ne refuseront pas de prendre part aux délibérations.
Il est bien possible que Ja conférence ne puisse se mettre
d'accord sur tous les points; il est même probable que certaines
questions de détail ne seront pas traitées.
La réunion de la conférence seule serait déjà un bénéfice
considérable; car elle prouverait de fait la nécessité d'une délibé-
ration internationale concernant le service vétérinaire, dans laquelle
certains points (principes fondamentaux du service vétérinaire,
bulletins d’information, trafic frontière) pourraient être debattus,
et donner lieu à une entente.
Par cela, l'entente sera déjà facilitée sur les questions de
détail; en outre l'application loyale des décisions, prises en commun,
aurait comme heureux résultat la disparition successive de la
défiance, qui en ce moment forme l'obstacle principal à une juste
appréciation du service vétérinaire des pays étrangers.
Les divers Etats régleront dorénavant par des conventions
spéciales la question du trafic réciproque du bétail, qui est partout
assimilée au commerce des produits industriels, c’est-à-dire au
mouvement commercial. Il serait, en tout cas, à désirer que, par
l'exécution des préscriptions fondamentales, le trafic du bétail entre
les différents pays soit uniformé et que l'etat actuel défectueux
prit fin; car l'importation du bétail est soumise actuellement dans
les. différents pays à une réglementation tellement variée, que pour
le pays exportateur l'orientation est presque impossible. Si les
Gouvernements répondaient à l'invitation qui leur est faite, les
délibérations de Ja conférence internationale seraient sans doute
facilitées, si on pouvait leur soumettre comme base un projet
d'entente.
J'ai l'honneur de présenter à nouveau, légèrement modifie,
le projet rédigé, il y a 4 ans, et je prie le Congrès de bien
vouloir le mettre en discussion et de le sanctionner, après l'avoir
éventuellement soumis à une commission spéciale.
Un Congrès international de médecine vétérinaire est sans
doute le for compétent pour arrêter les principes, qui doivent être
la base d'une bonne organisation du service vétérinaire.
Les membres du Congrès, en tant que spécialistes, sont libres
de toute tendance de police commerciale; leur but unique est l’ame-
lioration du service sanitaire vétérinaire et l’augmentation de la
fortune publique. Les résultats de nos délibérations mériteront toute
l'attention des Gouvernements.
L'opinion du Congrès peut bien souffrir dans quelques rapports
des modifications, en tout cas, les conclusions fondamentales prises
sont destinées à servir de base aux délibérations officielles.
L'élaboration d’un avant-projet se justifie aussi, parce que les
Gouvernements sont ainsi renseignés sur les vues et les efforts des
spécialistes, mieux que par des résolutions générales.
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 99
Mon projet se rapporte en beaucoup de points aux idees
emises par les congres anterieurs et notamment aux conclusions
prises au Congrès de Paris. Il se divise en trois parties:
1. Principes fondamentaux d'une réglementation internationale
du service sanitaire vétérinaire;
2. Organisation du trafic frontière:
3. Principes fondamentaux d'une convention concernant le
trafic du bétail.
Je me suis borné à formuler les principes dont on peut
espérer la réalisation par une conference internationale. Il est
bien évident que les conditions d'exportation et d’importation de
betail de boucherie, d'élevage ou de travail ne peuvent pas être
réglementées de la même manière. Il s’agit de la fixation d’un
projet plus général, dans le cadre duquel on pourra subséquemment
préciser les conditions spéciales du trafic selon les espèces d'animaux,
sans pour cela toucher aux principes généraux.
Si une entente internationale était ainsi réalisée, les différents
Etats contractants n'auraient plus qu'à fixer les questions de detail.
Les prescriptions générales de mon avant-projet sont telles qu'elles
peuvent être appliquées aux différentes espèces d'animaux domes-
iques.
Mon avant-projet contient un bref exposé des motifs tel qu'il
a déjà été présenté au Congrès de Berne. Attendu, que les efforts
des congrès vétérinaires antérieurs n'ont conduit à aucun résultat
positif, parceque les décisions prises n’ont pas été soumises aux
Gouvernements sous la forme voulue, j'ai l'honneur de présenter
au haut Congrès les conclusions suivantes:
Le septième Congrès international de médecine ‘vétérinaire,
réunt à Baden-Baden, estime qu'il est dans l'intérêt, tant des
différents Etats en particulier, que dans l'intérêt économique
général, de fixer des principes uniformes en vue de la régle-
mentation du service vétérinaire, du service d’information en
cas d’epizootie et du trafic international du bétail. En con-
séquence il charge une commission prise dans son sein de
délibérer les principes fondamentaux d'une convention inter-
nationale.
Le projet élaboré par cette délégation, discuté et approuvé
par le Congrès, sera transmis au haut Gouvernement grand-
ducal badois avec prière d'en nantir le Chancelier de l'Empire
allemand, en le priant de bien vouloir prendre l'initiative
de la convocation d’une conférence internationale pour l'examen
de la question.
40 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
PROJET DE CONVENTION INTERNATIONALE VÉTÉRINAIRE.
L
Principes fondamentaux d'une réglementation internationale
du service vétérinaire.
1.
Les Gouvernements se mettront d'accord sur les principes
fondamentaux du service vétérinaire et en feront l'application
dans les lois, règlements, etc.
2.
Chaque Etat devra, après une entente commune, édicter contre
certaines maladies contagieuses des animaux domestiques, des
mesures préventives ou d'extinction uniformes en principe, et en
assurer la stricte exécution.
3.
Les maladies dont la répression incombe aux Etats pour cause
d'intérêt général, sont: la peste bovine, la rage, la morve, la fièvre
aphteuse, la pleuropneumonie contagieuse du boeuf, la clavelée,
les épizooties porcines, finalement la tuberculose.
Chaque Etat a le droit d'ajouter d’autres maladies à celles
énumerées ci-dessus, si sa situation spéciale exige leur répression.
4.
Les principes fondamentaux d’une organisation conforme du
service vétérinaire sont :
a) La déclaration obligatoire à l'autorité compétente admini-
strative, de la part des propriétaires de toutes les maladies
internes et des cas de mort.
b) La surveillance du trafic intérieur du bétail par le certificat
d'origine obligatoire, la désignation spéciale des routes que
doivent suivre les troupeaux transportés à pied, la visite
sanitaire des bestiaux transportés par chemin de fer, avant
leur expédition.
c) La désinfection après chaque déchargement, sous la
surveillance du vétérinaire, des wagons et bateaux ayant
servi au transport du bétail.
d) L’isolement et la surveillance d'office des animaux malades
ou suspects et la restriction du trafic.
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 41
e) L’abattage des animaux malades ou suspects dans les cas
de peste bovine, pleuro-pneumonie contagieuse, rage et
morve.
f) L’indemnisation des propriétaires pour tous les animaux
abattus par ordre de l'autorité compétente.
g) L’abattoir public et l'inspection obligatoire pour toutes
viandes destinées à la consommation.
5.
Les Etats fixeront de commun accord, pour chaque maladie
contagieuse, le sens du terme ,,suspect de contagion“, ainsi que celui
de apparition épizootique“ par opposition à „apparition sporadique“
d'une maladie, de même que la durée d'observation ou du
sequestre.
6.
L'exécution des mesures ordonnées par l’autorite compétente
sera confiée à des vétérinaires nommés par l'Etat; la où l’organisation
administrative rendra la chose impossible, l'Etat devra charger ses ~
mandataires spéciaux du contrôle.
7.
L'éxercice de la médecine vétérinaire sera exclusivement réservé
aux vétérinaires diplômés.
8.
Chaque Etat devra publier d’après un modèle unique un
bulletin hebdomadaire officiel sur les maladies contagieuses des
animaux domestiques, et le transmettre aux gouvernements des
Etats contractants. Ce bulletin devra mentionner spécialement les
districts infectés et indiquer le nombre des communes et des fermes
infectées. |
N est désirable que les données de ces bulletins soient
condensées et publiées spécialement par un bureau international
institué dans ce but.
9.
Si la peste bovine éclate dans un Etat, son Gouvernement
devra en aviser par dépêche télégraphique les Etats limitrophes.
10.
Pour empêcher l'emploi abusif de la malleïne et de la tuber-
culine. les Gouvernements en limiteront la livraison aux organes
constitués et en interdiront la libre exportation.
42 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
IL.
Organisation du trafic frontière.
11.
Les Etats limitrophes, entre lesquels le trafic n’est pas libre,
ne permettront le trafic frontière avec des attelages ou des bêtes
de somme, ainsi que le trafic concernant le pâturage, qu’aux con-
ditions suivantes : |
a) Afin de pouvoir établir et contrôler leur idendité, les ani-
maux d’attelage ou de somme seront pourvus de certificats
permanents, sur la présentation desquels leurs propriétaires
seront autorisés à circuler librement dans l'intérieur de
deux pays limitrophes jusqu'à une distance déterminée
de la frontière.
b) Le nombre, l'espèce et les signes distinctifs des animaux
oo
—
conduits au pâturage dans un pays limitrophe seront
certifiés sur un passe-debout par le vétérinaire compétent
du pays d'origine.
La rentrée de ces animaux ne sera permise que sur
présensation de ce titre et après constatation de l'identité
des animaux par le vétérinaire sus-dit.
Si pendant le séjour de ce bétail au pâturage, une maladie
contagieuse et dangereuse pour l'espèce se déclarait sur
celui-ci ou dans les localités ou pâturages environnants,
ou sur la route que ce bétail devra suivre pour regagner
la frontière, la rentrée sera interdite, sauf urgence, jusqu'à
extinction complète de la maladie.
IT.
Principes fondamentaux d’une convention concernant le trafic.
12.
Le trafic réciproque est seulement permis entre les pays chez
lesquels le service sanitaire vétérinaire est organisé sur les bases
indiquées sub I, et en exécution des mesures ci-après :
13.
L’importation et le transit d’animaux, de produits bruts et
d'objets contagifères seront limités à certaines stations d'entrée
désignées à cet effet, et soumis à un contrôle vétérinaire à l'entrée,
ainsi que lors du déchargement au lieu de destination.
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest 43
Un contrôle sanitaire vétérinaire permanent, exercé par des
agents officiels, sera organisé aux stations frontières,
14.
Abstraction faite du trafic frontière, le transport d'animaux
ne peut être effectué que par chemin de fer ou voie fluviale.
15.
Les animaux, produits bruts et ohjets contagifères destinés à
importation ou introduit en transit, devront étre accompagnés de
certificats de santé et d'origine, délivrés par le vétérinaire
du pays d'origine, officiel ou spécialement autorisé, qui devra
déclarer qu'il a visité ces animaux avant le chargement et les a
reconnus sains, qu'aucune maladie contagieuse dangereuse pour
l'espèce ne s'est déclarée au lieu d’origine ou dans les communes
environnantes depuis 30 jours, et que les animaux ont séjourné au
moins 30 jours dans l'endroit avant l'expédition.
Pour le bétail provenant de marchés internationaux, on devra
considérer comme lieu d'origine l’endroit, où les animaux ont
séjourné avant d’être amenés au marché en question.
__ Les certificats seront valables pendant huit jours; ils seront
individuels pour les chevaux (ânes, mulets) et les bœufs, collectifs
pour les moutons, les chèvres et les porcs.
16.
Les transports de bétail qui ne répondront pas aux conditions
indiquées, ainsi que les animaux reconnus malades ou suspects à
la station d’entrée, de mème que ceux qui auront voyagé avec des
animaux malades ou suspects, devront être considérés comme conta-
mines; si le danger de la propagation de l’epizootie ne peut être
carte, de tels animaux seront refoulés. Dans ce cas, le vétérinaire
frontière devra indiquer sur le certificat d'origine le motif du
refoulement; ce motif devra être notifié immédiatement par
l'autorité administrative compétente à Fautorité du district limitrophe
du pays d'origine.
17.
Si une maladie contagieuse se déclarait sur un transport
d'animaux, après que celui-ci a passé la frontière, l'autorité admi-
ntrative compétente devra immédiatement dresser procès-verbal
avec l'assistance du vétérinaire officiel. Le transport lui-même sera
Soumis aux prescriptions en vigueur pour le bétail indigène.
44 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
—— ————ûñ/ | | —— ——
18.
Ces mesures se rapporteront seules aux maladies contagieuses
indiquées au § 8.
Si la peste bovine se déclarait sur un point du territoire d'un
des pays lies par la convention, l'autre pays contractant sera
autorisé à interdire ou à limiter, à sa convenance, l'importation de
ruminants, de porcs ou de produits bruts. En cas d'apparition de
la pleuro-pneumonie ou de la fièvre aphteuse, la défense d’impor-
tation ne pourra concerner que les animaux capables de contracter
la maladie, provenant du district infecté, et seulement pour la durée
du séquestre. La défense d'importation pour cause d’autres maladies
ne pourra être prononcée que, si celles-ci prennent un caractère
épizootique; elle sera limitée aux animaux provenant de districts
infectés, et seulement pour la durée du séquestre.
19.
Les wagons et bateaux, ayant servi au transport d'animaux,
devront être nettoyés et désinfectés immédiatement après le
déchargement, sous la surveillance du vétérinaire officiel. Le
procédé de désinfection sera réglé d’une manière uniforme.
Les engins de transport désinfectés seront désignés au moyen
d’une marque spéciale (affiche).
20.
Sur les marchés internationaux, le bétail amené de l'étranger
devra être séparé du bétail indigène, de même le bétail de trait
de celui de boucherie.
Le contrôle sanitaire de ces marchés sera exercé exclusivement
par des vétérinaires nommés à cet effet par l'Etat.
ee eee
MOTIFS.
I.
La réglementation internationale du service vétérinaire n'est
concevable que, si les conditions, sous lesquelles ce service dans
un Etat quelconque peut être reconnu comme répondant aux
exigences modernes, sont établies dans leurs grandes lignes d'une
manière claire et précise. Une entente préalable de ce genre
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 45
eee
faciliterait l’unification des lois actuelles sur les épizooties (résolution
n° 12 du Congrès de Paris) et fournirait en même temps aux
Etats, qui sont encore en retard sous ce rapport, une base pour
la législation sur la matière.
Le congrès vétérinaire qui aborde cette question d’avant-
projet, doit nécéssairement se borner à en indiquer les principes
fondämentaux ; car l'application en détail dépend de la situation
locale et surtout de l’organisation administrative. Pour ces motifs
on devrait s’en tenir aux généralités. Je me suis attaché en outre
à n'indiquer qne des mesures déjà en vigueur dans quelques pays;
la possibilité de leur réalisation est donc déjà démontrée par
les faits.
ad 1 et 2.
Une convention internationale ne peut avoir des résultats
avantageux que, si les Etats contractants s'engagent sérieusement
a régler le service vétérinaire sur des bases identiques, et à appli-
quer sévèrement les mesures préventives ou de répression, reconnues
utiles et nécessaires. Cet engagement spécial doit être formulé
d'une façon claire, ainsi que le Congrès de Paris l’avait déjà déclaré.
ad 3.
La législation actuelle des différents Etats sur les épizooties
contient des divergences profondes, en ce qui concerne les maladies
rontagieuses des animaux domestiques qui doivent étre combattues.
(Cette circonstance entraîne des désavantages considérables. Les
efforts que fait un pays pour faire disparaître une épizootie, seront
naturellement infructueux, si dans le pays voisin cette même
epizootie peut se propager jusqu'à la frontière. Pour ce motif, les
maladies, dont les conditions d'apparition existent en tous lieux et
dont la nature dangereuse rend la répression nécessaire, doivent
etre partout, combattues avec énergie.
Presque partout, la répression des maladies ici indiquées est
considérée comme d'intérêt public primordial, excepté la pneumo-
entérite, la peste porcine et la tuberculose, qui ne figurent au
nombre des maladies dangereuses que dans quelques pays. En ce
qui concerne cette dernière maladie, les Congrès de la tuberculose
de 1888 et 1898 ainsi que le Congrès vétérinaire de Paris ont déjà
pris position. Les épizooties porcines ont pris dernièrement des
proportions si menacantes, que leur inscription au nombre des
epizooties est parfaitement justifiée, d’autant plus que leur portée
pratique augmente d’année en année par suite de leur propagation
continue. Par contre, j'ai cru devoir laisser de côté le charbon
“ang de rate, l’exantheme coital, la gale et la dourine; le charbon
sang de rate, parce qu'il est lié à la constitution du sol de certaines
contrées, et qu’il n’est qu’exceptionnellement directement contagieux ;
lexantheme coital et la gale à cause de leur bénignité relative et
46 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
leur curabilité, peu en rapport avec les grands frais occasionnés |
par une réglementation officielle, enfin la dourine, parce qu'elle |
n'existe que dans quelques pays et ne peut, par conséquent, pas —
être l’objet de mesures internationales.
. Chaque Etat pourra prendre des mesures spéciales contre les mala-
dies de caractère plutôt enzootique et dont l'apparition dépend |
de circonstances locales. Ces maladies sont en dehors de la sphère
d'une convention internationale. Au point de vue pratique, la
différence consiste dans le fait, que pour ces maladies un Etat ne
pourrait pas prendre des mesures restrictives vis-a-vis d'un pays
voisin.
ad 4.
Ici sont indiquées les principales mesures préventives ou de
répression dont l'application a été reconnue nécessaire par
l'expérience. Comme elles sont presque toutes mis en vigueur |
par la plupart des lois sur la matière, et que les assemblées vété- |
rinaires les ont débattues et approuvées à différentes reprises, nous
pouvons nous dispenser de les motiver à nouveau.
ad 5.
C'est un fait généralement reconnu que les termes, ,suspect |
de maladie contagieuse ou contaminé“ sont définis de différentes
manières; le trafic du bétail en souffre considérablement. L'article |
visé a pour but la réglementation uniforme du trafic intérieur; il
serait désirable par conséquent de fixer les conditions, sous les-
quelles un animal doit être considéré comme suspect ou contaminé"
et traité en conséquence. I) serait aussi désirable de fixer la portée
du terme ,apparition ou extension épizootique d’une maladie.‘
Actuellement on considère comme péremptoire tantôt le chiffre
absolu des malades, tantôt le rapport de celui-ci au nombre des
têtes de bétail, tantôt l'étendue du territoire infecté.
Les lois sur les épizooties fixent très différemment la durée
d'observation des animaux malades et suspects ou celle du séquestre |
des écuries et localitées infectées; cette divergence est très des- .
avantageuse au point de vue pratique. Il suffira comme exemple
de renvoyer à la pleuro-pneumonie. Je croirais dépasser le cadre
du rapport, si je cherchais à fixer ici pour chaque maladie les
délais voulus. Il me suffit d’avoir attiré l'attention sur la nécessité |
d'une réglementation uniforme de ces points; l'entrée en matière
sur les dispositions spéciales serait reservée à une conférence
internationale convoquée dans ce but.
ad 6.
Un Etat ne peut garantir vis-à-vis de ses voisins l'exécution |
prompte et sévère des mesures de police sanitaire que, si elle a
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 47
lieu par ses propres organes soumis à son autorité. Les congrès
vetérinaires ont accentué à différentes reprises cette manière de
voir: il est superflu par conséquent d’en motiver longuement la
justesse. Je me bornerai à faire remarquer que la plupart des
Etats sont entrés dans ces vues et tendent à réorganiser le service
veterinaire.
Cette réforme dépend toutefois de l'organisation generale de
l'administration publique; elle sera difticilement réalisable la où les
districts ou les communes ont une organisation administrative
autonome. Dans ce cas, le Gouvernement a sans doute le devoir
de faire surveiller et contrôler par ses organes l'exécution des
mesures prescrites. Îl aura ainsi directement connaissance de la
situation; il pourra faire valoir son influence dans chaque cas
particulier et assurer vis-à-vis des Etats voisins la garantie d’une
exécution régulière des mesures convenues,
ad 7.
Le corps vétérinaire doit soutenir énergiquement sa manière
de voir au sujet de l'exercice de la médecine véterinaire, tendant
ace qu'il soit exclusivement réservé aux vétérinaires diplômés.
L'exercice de la profession étant intimement lié à la répression des
épizooties, tandis que les empiriques excellent dans le traitement
et le recel des maladies contagieuses; il est nécessaire que
le Congres prenne nettement position dans ce sens, d’autant plus
que dans quelques Etats un courant d'opinion regettable se prononce
en faveur du libre exercice de la médecine vétérinaire et compte
aussi dans les Assemblés legislatives des représentants notables,
ad 8.
Le dernier Congrès de Paris a reconnu la nécessité d’un
bulletin international sur les maladies contagieuses.
La réalisation de ce désir rencontre de grandes difficultés; car
il faudrait instituer à grands frais un bureau international. Malgré
cela, nons devons, vu la grande importance et l'utilité de la chose,
maintenir notre décision et en poursuivre sans répit la réalisation.
Ce but serait plus facilement atteint, si les Etats intéressés
redigeaient leurs bulletins d’après un modèle uniforme et en
faisaient l'échange. Les frais supplémentaires seraient peu conside-
tables, et les indications groupées d’après un plan uniforme pour-
raient être embrassées d’un coup d’eil.
Le formulaire devrait être aussi simple que possible; je me
permets d'intercaler ici un modèle :
4S Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
a —— nn
Pays
Autorité vétérinaire supérieure.
BULLETIN
sur l’état des maladies contagieuses en … (pays)
pour la période du AU. 19. .
Au entation
Nombre ou diminu
. . . . uon
. Districts infectés | |
Maladie communes] localités
(indiqués séparement) commutes’ localités
infectée® |
I
{
Annotations
Afin qu'un Gouvernement soit au courant de l'état sanitaire
des pays voisins, il doit connaitre non seulement les épizooties
apparues dans une certaine période, mais aussi les districts infectes,
et afin de pouvoir juger l’extension de la maladie, le nombre des
communes ou localités atteintes; le chiffre des animaux malades
est par contre de moindre importance. L’indication nominative des
communes est méme superflue.
Le bulletin devra en principe désigner comme infectés les
districts, dans lesquels des communes ou localités ont dû être mises
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 49
sous séquestre ; ces districts devront figurer dans le bulletin pendant
toute la durée du séquestre; la seule constatation de la maladie est
absolument insuffisante.
Pour le cas où le formulaire présenté serait adopté au bien
remplacé par un autre, remplissant les mêmes conditions de
simplicité, l'en-tête pourrait facilement être imprimée dans les
différentes langues (par exemple en allemand, français, anglais etc.).
La condensation sous cette forme des differents bulletins en
un bulletin international ne ferait plus de difficultés et pourrait
être exécutée par un personnel peu nombreux. La conférence
internationale convoquée ultérieurement aurait la mission de
désigner le bureau chargé de ce travail; je me borne à faire
remarquer que l'Office sanitaire de l’Empire allemand a déjà créé
quelque chose d’analogue dans ses Publications hebdomadaires.
ad 9.
L'apparition de la peste bovine dans un pays resté indemne
jusqu'ici, ayant une importance ‘considérable, il est urgent que le
Gouvernement du pays atteint en avise les autres Gouvernements
anis le plus rapidement possible, c’est-à-dire par voie télégraphique.
L'extension de l'avis télégraphique obligatoire aux autres maladies
contagieuses n’est guère praticable; la déclaration dans le bulletin
hebdomadaire, comme il est indiqué sub 8, nous semble amplement
te.
ad 10.
La maileine et la tuberculine sont employées actuellement
dans la plupart des pays comme moyens de diagnostique. L’impor-
tance des résultats obtenus justifie leur emploi; cependant cet
emploi doit être soumis au contrôle officiel à cause des désavan-
tages qui pourraient en résulter. L'animal inoculé ne réagissant
pas lors d’une seconde injection faite dans l'intervalle de quelques
semaines, alors même qu'il est atteint de la maladie en question,
le procédé est souvent utilisé par les particuliers dans un but de
fraude. On ne pourra éviter les inconvénients qui en découlent,
que si la vente libre de ces produits est interdite. Quelques
pays ont déjà pris des décisions dans ce sens. Afin de les rendre
efficaces, il est nécessaire d’interdire l'importation des produits en
question.
Le dernier Congrès de tuberculose de Paris a conclu dans ce
sens. Il est utile d’en faire autant pour la malleïne.
IT.
ad 11.
Un certain mouvement a toujours lieu sur la frontiére de
deux Etats limitrophes. Les habitants des communes avoisinantes
4
50 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international
sont en relations continuelles et utilisent souvent leurs attelages
ou leurs bêtes de somme. Il est impossible d'interdire entièrement
ce trafic; les animaux qu'on y utilise, étant souvent contaminés ou
du moins porteurs du virus, surtout lorsque l'état sanitaire du lieu
d'origine est défavorable, il devient urgent de régulariser le trafic
frontière,
Il existe en plus dans différents pays voisins un mouvement
de bétail d’alpage ; les habitants d’un pays possèdent des pâturages
au delà de la frontière et y conduisent leurs troupeaux; la régu-
larisation devient nécessaire, afin d'empêcher que les troupeaux
introduisent des maladies contagieuses à leur retour dans le pays
d’origine.
Les mesures de sûreté proposées sont déjà pour la plupart
en vigueur à la frontière austro-allemande, austro-suisse et hongro-
roumaine; elles ont été reconnues praticables.
Le trafic frontière de bétail d’alpage comporte toujours un
certain danger; les animaux en pâturages peuvent entrer en con-
tact avec du bétail indigène. Pour ce motif, nous proposons de
ne tolérer ce trafic que si le service vétérinaire est régularisé dans
les deux pays voisins; car c'est sous cette condition seulement que les
mesures proposées ci-après pourront être appliquées :
a) Comme contrôle des animaux d’attelage ou de somme, Je
recommande l'établissement de passe-debouts individuels
permanents, valables pendant un an, sur lesquels on
inscrirait le signalement exact de l’animal. Le passe-debout
devrait être vidimé par l'autorité compétente du pays de
destination. Les habitants de la région frontière qui utilisent
ces animaux, devraient toujours être munis de ce titre et
le présenter soit à chaque passage de la frontière, soit
en route,
L’emploi de ces animaux devrait être restreint à la zone
frontière.
b) Les animaux amenés au pâturage ne franchissent la frontière
que deux fois par an, au printemps et en automne. Une
visite rigoureuse doit avoir lieu à chaque passage et par
les soins de fonctionnaires officiels.
c) La plus grande prudence est de rigueur en automne, lors
de la rentrée des troupeaux. La visite à la frontière a ici
pour but d'empêcher la rentrée d'animaux malades ou
suspects; il est toutefois impossible de reconnaître si les
animaux sont contaminés. Cette circonstance motive
amplement la proposition, d'après laquelle le trafic frontière
du bétail d’alpage ne doit être toléré qu'entre les pays, où
le service vétérinaire est régularisé. C’est à cette condition
seulement que les autorités de la frontière et les chefs des
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 51
stations d’entree auront connaissance de l'apparition
d’épizooties au dela de la frontière. Cette connaissance
est indispensable afin de pouvoir juger et constater l’etate
sanitaire des troupeaux.
La prescription que je viens de proposer, implique un
service vétérinaire fonctionnant d’une manière prompte et
régulière dans les deux Etats; si ce service existe, l’inter-
diction- de la rentrée des animaux suspects est assurément
justifiée. Les cas exceptionnels, tels que disette de four-
rage, mauvais temps, etc., devront nécessairement être
prévus, afin de ne pas exposer les propriétaires à des
pertes considérables, même à la ruine. L'autorité du pays
d’origine a le devoir d'empêcher, par des mesures conformes
(contumace, escorte des troupeaux jusqu'au lieu de
destination, séquestre à l’arrivée), la propagation d’une épi-
zootie nouvelle.
I.
ad 12.
Les pays dont la production animale depasse la consommation
interieure, sont forces d’exporter l’excedent. Les pays par contre,
où la population a une grande densité, doivent recourir à l’impor-
tation pour couvrir leur besoins en viande de consommation et en
animaux de trait. Le trafic qui en résulte, se règle naturellement
d'après la demande des pays importateurs.
Ces derniers ont à sauvegarder à la fois les intérêts des
éleveurs indigènes et de la consommation, et en tiennent compte
dans leur système douanier.
L’importation du bétail offre le danger de l'introduction de
maladies contagieuses; dans l'intérêt de l’élévage indigène, il est
nécessaire de prendre des mesures de précaution à l’egard du
bétail importé.
L'établissement des taxes douanières sur le bétail d’impor-
tation fait l’objet des traités de commerce; les autres points du
trafic international du bétail ont été réglés de nos jours par des
conventions vétérinaires spéciales qui forment une part intégrale
de ces traités. Ces conventions sont aujourd’hui rédigées par suite
d'une libre entente entre les Etats contractants; leur examen nous
apprend que l’on n’a pas toujours tenu compte des exigences du
service sanitaire vétérinaire, ou que quelques prescriptions n'étaient
pas précisées de façon à éviter tout malentendu.
En ce qui concerne ces conventions vétérinaires, le pays expor-
tateur se trouve vis-à-vis du pays importateur dans une situation
52 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
—
désavantageuse. Le premier doit prendre des engagements plus
sévères que ne l'indique sa situation sanitaire, s’il ne peut assurer
autrement son exportation de bétail; il est toutefois équitable de
formuler les cas de restriction ou d'interdiction de l'importation
avec assez de précision, pour qu’il soit impossible d’invoquer des
motifs sanitaires pour justifier ces mesures, alors qu’elles sont dictées
par des considérations de toute autre nature.
Le Congrès international de médecine vétérmaire envisage
cette question du trafic international du bétail avec impartialité,
il veut assurer un état sanitaire favorable et protéger le bétail
contre le danger des epizooties; il est compétent pour formuler les
mesures de protection les mieux appropriées, tout en tenant
compte des intérêts respectifs des pays exportateurs aussi bien que
de ceux des pays d'importation. Cette tâche peut être résolue, à
mon avis, par la présentation d’un projet de convention vétérinaire,
qui devrait contenir les conditions principales à imposer au trafic;
établies et déclarées conformes par une assemblée compétente,
elles serviraient sans aucun doute de base lors de la conclusion de
nouvelles conventions par les Etats interessés.
J'ai formulé sub IIT un projet de ce genre qui mérite peut-
être une délibération approfondie. Les préscriptions qu’il renferme,
se trouvent en partie dans les conventions en vigueur et ont été
reconnues pratiques. J’ai cru devoir m’appuyer surtout sur les
conventions conclues entre l'Autriche - Hongrie d’une part, l’Alle-
magne, la Suisse et la Serbie d'autre part, parce que j'ai eu
l'honneur de participer a leur rédaction. J'ai tenu compte aussi
des décisions du Congrès de Paris.
On a fait remarquer souvent que les dangers qui résultent
d’un trafic actif, peuvent être écartés, si les pays respectifs possèdent
un service sanitaire vétérinaire régularisé, et si le trafic est permis
sous cette condition et sous l'observation des mesures, qui en cas
d'apparition d’epizooties (ce qui ne peut être évité dans le pays
même le mieux organisé) empêchent leur propagation.
ad 13.
La limitation de l'importation et du transit d'animaux, de
produits bruts et d'objets contagiferes à certaines stations d’entree,
spécialement désignées à cet effet, est la condition primordiale
d'une bonne régularisation du trafic international du bétail. Chaque
transport est soumis à l'entrée à une visite sanitaire, que ne peut
naturellement être établie que sur quelques points déterminés de
la frontière. Les stations de chemin de fer ou de bateaux, dotées
de bureaux de douane, conviennent surtout comme stations d'entrée
du bétail.
En statuant que le service sanitaire à la frontière soit fait
par des fonctionnaires officiels, nous nous conformons au désir de
la nationalisation du service sanitaire vétérinaire.
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 53
ad 14,
Une résolution (n° 4) du Congrès de Paris contient déjà, la
proposition que je formule ici; elle est motivée d’une manière
suffisante par le danger qu'offre en général tout transport de
bestiaux. L'application de cette mesure est facilitée par le grand
développement du réseau de voies ferrées; aujourd’hui déjà les
transports de bestiaux s'effectuent presque tous par chemin de fer.
ad 15.
On ne doit pas attribuer une trop grande valeur aux certi-
ficats d’origine ou de santé qui accompagnent les transports de
bestiaux; il serait, par contre, injuste de Ja contester complétement.
Une convention vétérinaire n’a de la valeur qu’autant que les
Etats contractants l’appliquent d'une manière sérieuse et loyale. Si
les conditions préliminaires manquent ou sont hypothétiques, la
conclusion d’une convention vétérinaire est inadmissible. Si les
Etats peuvent, au contraire, avoir une confiance réciproque basée
sur l'expérience, et si le service vétérinaire est bien organisé, on est
‘en droit d'admettre, que les autorités administratives et les agents
Sanitaires du pays exportateur délivrent les certificats conformément
à la verité, ce d'autant plus que dans la règle la négligence ou la
mauvaise foi sont bien vite mises au jour et provoquent une
limitation du trafic. Les agents du service, lors de l’embarquement,
sont obligés d'établir exactement l’état du transport, afin que les
certificats soient absolument conformes; ce procédé a, sans aucun
doute, une valeur supérieure à une visite rapide et superficielle du
transport à la station frontière. C'est pour ces motifs, que j'ai cru
devoir proposer l'institution des certificats d'origine.
Les animaux destinés à l’exportation ne peuvent être déclarés
non-suspects de maladie ou non-contamines, que s'ils ont stationne
pendant un certain temps dans une localité indemne. En général
ce terme est fixé à 40 jours; il serait pratique de le réduire à
30 jours.
Une localité ne peut être considérée comme exempte de
maladie contagieuse que si celle-ci n’a été constatée ni dans la
localité même, ni dans les environs. Au lieu du rayon de 20 kilo-
mètres, que nous trouvons inscrit dans la plupart des conventions,
on devrait se borner à dire les communes limitrophes. L'autorité
locale et l’agent sanitaire sont ordinairement au courant de l'état
Sanitaire des localités voisines, tandis qu'il leur est impossible de
surveiller un territoire ayant 40 kilomètres de diamètre. Afin que
les certificats soient rédigés conformément aux faits, il est nécessaire
que les conditions à remplir, soient formulées de telle manière, qu'il
soit possible aux organes compétents d’y satisfaire.
54 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
La condition, d’après laquelle les animaux destinées à
l'exportation doivent avoir stationné pendant un certain temps dans
une localité exempte de maladies contagieuses, n’est pas applicable
aux marchés internationaux: autrement ces marchés seraient rendus
impossibles. Ces marchés doivent être considérés comme des
stations transitoires pour le bétail en route; le lieu d’origine dans
le sens sus-indiqué sera, en ce cas, l'endroit, d’où les animaux ont
été amenés au marché. Nous supposons naturellement, que celui-ci
est indemne, et qu'une infection du bétail n'a pu avoir lieu
en route.
Les certificats auront d’autant plus de valeur que leur durée
de validité sera plus courte. Une durée de 8 jours est absolument
suffisante, d'autant plus que, ce terme écoulé, ils pourront être
prolongés de 8 jours après une nouvelle visite.
L’alinea 3 correspond aux prescriptions en vigueur dans les
pays où le certificat d'origine est obligatoire.
ad 16.
Le refoulement de transports de bestiaux déclarés suspects
pour un motif quelconque, a été reconnu comme le meilleur moyen
d’assurer la stricte exécution des conventions. Le dommage, causé
à l'importateur, le force à la prudence et le fait renoncer à des
agissements frauduleux.
Afin d'éviter les vexations, il est nécessaire de dresser un
procès-verbal exact des faits constatés, et d’aviser l’autorité compé-
tente du pays d'origine, afin que celle-ci puisse s’assurer du bien-
fondé des mesures de répression qui ont été prises; en outre, il
est dans l'intérêt des deux pays d'éliminer le danger que pourraient
offrir des contaminés, en les dirigeant sur l’abattoir, pour autant
que le propriétaire se déclare d'accord.
ad 17.
Il en est autrement des transports qui ont franchi la frontière,
et pour lesquels les droits d'entrée ont été acquittés. (Ceux-ci
doivent être considérés comme ayant acquis l'indigénat et, au
point de vue de la police sanitaire, assimilés au bétail du pays.
Le refoulement est impraticable, parce qu'il pourrait donner liew
à l'introduction d’une épizootie dans le pays d'origine.
Les frais de police sanitaire au lieu de destination sont
naturellement à la charge du propriétaire du bétail. On a proposé,
à une autre occassion, que l’autorité du pays de destination ait le
droit de faire abattre le transport infecté et puisse astreindre le
pays d'origine à fournir une indemnité; cette prescription serait
impraticable.
Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 55
eee nn
ad 18.
Toutes les prescriptions de la convention ne se rapportent
qu'aux maladies que la législation sur les épizooties considère
comme dangereuses et qu’elle soumet à la déclaration obligatoire.
La question la plus difficile à résoudre est celle, concernant
la manière de procéder lors de l'apparition d’épizooties dans un
pays exportateur, c'est-à-dire dans quelle mesure l'importation peut
ètre restreinte. Au point de vue ideal, l'exportation ne pourrait
ètre permise, que si le pays exportateur était littéralement exempt
de maladies contagieuses; le trafic deviendrait alors tout simplement
impossible. Les cas isolés surgissent parfois pendant tout le courant
de l'année; il est rare qu’un district de certaine étendue soit
absolument exempt des maladies mentionnées sub 3.
Ces maladies sont de nature si différente, au point de vue
économique, qu'il est impossible de les traiter de la même manière.
Pour quelques-unes, la contagion directe est presque nulle malgré
leur origine infectieuse; leur importation éventuelle n'offre pres-
qu'aucun danger pour le lieu de destination. D'autres ont, par
contre, une importance considérable pour le trafic intérieur par
suite de leur propagation rapide ou de leur gravité.
Ces divergences doivent nécessairement être prises en considé-
ration. Je rappelle ici que, en vertu de la proposition 1, un
service vétérinaire régularisé est la condition fondamentale d’une
convention internationale, de même que l'exécution par l'autorité
compétente de la localité infectée des différentes mesures de police
sanitaire.
La peste bovine est sans aucun doute, la maladie la plus
dangereuse chez le bœuf; la plupart des Etats d'Europe, en ayant
purgé leur territoire, il est de la plus haute importance de s’en
préserver à l'avenir. Il est permis d’exiger d’un pays exportateur,
qu'il fasse disparaître la peste bovine de son territoire et qu'il le
maintienne absolument exempt de cette maladie. S'il néglige ce
devoir, il devra renoncer aux avantages que l'exportation du
bétail lui procure. La proposition 18 répond entièrement à cette
manière de voir; elle est contenue dans les conventions que
l'Autriche - Hongrie à conclues récemment avec les Etats voisins.
Parmi les autres maladies, la pleuro - pneumonie contagieuse et la
fièvre aphteuse ont acquis récemment une grande importance, quoi-
qu'elles soient bien moins dangereuses que la peste bovine. Celle-
la est grave; sa propagation est très lente; la fièvre aphteuse est
bénigne, mais elle prend très rapidement une grande extension.
ll est par conséquent indiqué d'interdire l'importation de bestiaux
provenant de districts infectés. Cette prescription sévère forcerait
les pays exportateurs à combattre ces deux maladies avec énergie
et par les mesures les plus efficaces. —
56 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
Au point de vue économique, les autres maladies ont une
bien moindre importance, par suite de leur bénignité, et parce
qu’elles sont peu contagieuses. Le trafic du bétail ne sera donc
restreint ou interdit que lorsqu'une de ces maladies aura pris une
extension épizootiqne (le dernier terme devra être défini d’un
commun accord selon la proposition n° 5).
Exception faite de la peste hovine, la défense d’importation
ne pourra comprendre que les districts reconnus infectés: il n’y a
aucun motif d'étendre cette défense aux districts exempts d'épi-
zooties,
ad 19 et 20.
Ces propositions sont conformes aux décisions n° 6 et 7 du
Congrès de Paris, à part le dernier alinéa qui me semble absolu-
ment justifié.
57
Report of Professor Dr. F. HUTYRA
Director of the Veterinary College, Budapest.
(Translated by Dr. LIAUTARD, New-York.)
This long report is divided into three parts, preambles, a plan
of organization for an international convention, and the motives
of the various sections of the convention.
FIRST PART.
PREAMBLES.
fter alluding to the opinion expressed for 20 years
by specialists for the realisation of an organization
of a veterinary international sanitary service and
presenting the resolution passed at the Congress of
Berne, the reporter, acknowledging that the question
is not more advanced than when it was passed,
proposes to offer to the VII Congress a modified and completed
plan, which, though not discussed at the last Congress, had however
received a general approval.
Dealing extensively with the advantages of an international
convention and with those of a service of international information,
the reporter dwells upon their usefulness and the results that could
be obtained in overcoming the spread of epizooties, especially if
Governments would engage themselves to see that the measures
were executed — illustrating his statements by the results obtained
after the international deliberations of Vienna in 1872, by which
cattle plague was so readily controlled.
Tuberculosis could probably be brought under the same
conditions, and variola, foot and mouth disease and swine epizooties
could also be submitted to similar regulations.
58 International Measures against the spread of epizooties.
ee er ee m ee mes
An understanding on the general principles of the repression
of epizooties is of general interest for all countries and whether
importers or exporters, all would be benefited by it, according
to each individual want. |
It is true, the politic direction of free-exchange or of protec-
tion might be in some cases in the way of easy agreement; but
yet each country, by special dispositions taken at various national
and international conventions, could, no doubt, discuss questions,
which might be advantageously arranged for all concerned. The
subject of regulation of trafic at the frontier has also given rise
to much discussion and the question of a uniform service of in-
formation of epizooties also received proper attention at the
Congress at Berne.
All these questions were resolved at the last meeting and if
the Swiss Government has not acted, it is because the idea of an
international convention has not been submitted to them in an
official manner.
It is proper to admit that if it was done, Governments would
not defer to take the necessary steps to bring it to a success-
ful issue.
The reporter then presents the fore- draught of a plan ot
organization, asking for its discussion and acceptance after exami-
nation by a special commission appointed for that purpose. His
proposition is divided into three parts:
1°—Fundamental principles for an international regulation
of a veterinary sanitary service.
2°—Organization of traffic at the frontier.
3°—Fundamental principles for a convention relating to the
traffic of animals.
Before considering the three parts of his proposition, Dr.
Hutyra submits to the Congress the following resolution:
The VII" international Congress of veterinary medicine
held at Baden-Baden, believing that it is as much in the
interests of the various Governments as in that of economy
to establish uniform principles in relation to the regulation
of a veterinary service, to information in cases of epizooties
and the international traffic of animals; therefore appoints
from its members a committee to deliberate upon the
fundamental principles of the organization of an international
convention.
The elaborated project of that committee, discussed and
approved by the VII® Congress, shall be transmitted to the
Government of the Grand Duchy of Baden, asking it to
refer the same to the Chancellor of the German Empire,
begging him to take the initiative in calling an international
convention to examine the question.
The second part of Dr. Hutyra’s report consists of the various
articles of his proposed plan.
Report of Prof. Dr. F. HUTYRA, Budapest. 59
SECOND PART. .
PLAN FOR AN INTERNATIONAL VETERINARY CONVENTION.
A.
Fundamental principles for an international regulation of the
veterinary service.
Art. 1.—Governments will come to a mutual understanding
upon the fundamental principles of the veterinary service and will
see to its execution through laws and regulations.
Art. 2.— Each State shall, after common understanding, esta-
blish against some centagious diseases of domestic animals measures
of prevention or of extinction, uniform in principle, and shall
insure their strict execution.
Art. 3.—The diseases, which are of general interest and the
repression of which belongs to the States, are: cattle plague, rabies,
glanders, foot and mouth disease, contagious pleuro-pneumonia of
cattle, tuberculosis, variola, swine epizooties such as red disease,
pneumo-enteritis, swine-pest..
Art. 4—The fundamental principles of a proper organization
of a veterinary service are:
a) Obligatory declaration to the proper authority, by the
owner, of the enumerated diseases and in cases of death.
b) The supervision of traffic of animals in the interior of the
State by obligatory certificate of origin, special designation
of roads to be followed by animals transported and
sanitary visit of animals before their journey, when trans-
ported by rail roads.
c) Disinfection after every unloading under veterinary super-
vision of boats and cars, in which animals have travelled.
d) Isolation and watching of diseased or suspect animals and
prohibition to travel further.
e) Slaughter of diseased or suspect animals in cases of cattle
plague, contagious pleuro-pneumonia, rabies and glanders.
f) Indemnity to owner for all animals destroyed by order of
the official authority.
g) Obligatory public slaughter houses and inspection of all
meats for public consumption.
Art, 5.— The sense of the terms “suspect of contagion” and
that of “epizootic appearance” in opposition to that of „sporadie
— —————— ——
60 International Measures against the spread of epizooties.
appearance” of.a disease shall be fixed by the States by common
agreement for each contagious disease, and also the duration of
the observation or isolation.
Art. 6.—The execution of the measures ordered by the
appointed authority shall be given to veterinarians named by the
State; wherever the organization of the administration shall not
permit it, the State shall resort to her special agents.
Art. 7.—The practice of veterinary medicine is exclusively
allowed to graduated veterinarians.
Art. 8.—An official weekly bulletin of contagious diseases,
made of a uniform model, shall be issued by each State and
transmitted to the Governments of allied States.
This bulletin shall mention specially the infected districts and
indicate the number of communes and stables infected. It is
desirable that these dates be condensed and published specially by
an international bureau instituted by the State.
Art. 9.—If cattle plague breaks out in a country, its Govern-
ment shall advise the surrounding States by telegraphic dispatches.
Art. 10.—To prevent the abusive employ of malleine and
tuberculine, Governments will restrain their sale to official agents
and will prohibit free exportation.
Organization of traffic at the frontier.
Art. 11.—Bordering states shall not allow traffic at the frontiers
for teams or draught animals nor that relating to going to pastures,
except under the following conditions:
a) So as to establish and control their identity, animals of
draught or others shall be provided with permanent
certificates, which will grant their free introduction in
neighbouring countries as far as a given distance from the
frontier.
b) The number, species and distinctive signs of the animals
brought to pastures in neighbouring countries shall be
certified on a permit delivered by an official veterinarian
from the starting country.
The return of these animals shall only be permitted
by the presentation of this permit and after identification
of the animals by an official veterinarian form the starting
country.
If during the time those animals stay to pasture, a
contagious disease, dangerous to the species, should break
out among them or in surrounding localities or pastures
ur
Cc
Report of Prof. Dr. F. HUTYRA, Budapest. 61
or on the road they have to pass to reach the frontier,
their entrance shall be prohibited, except in urgent cases,
until complete extinction of the disease.
C.
Fundamental principles for a convention relating to traffic.
_ Art 12.—Reciprocal traffic is only allowed between countries,
in which the veterinary sanitary service is organized upon the
bases indicated Art. 1 and in extension of the measures following.
Art. 13.—The importation and transport of animals, raw
products and contagiferous products are limited to some entrance
stations, selected for this purpose and are submitted to veterinary
control not only at the entrance but also at the unloading in the
place of arrival.
À permanent veterinary sanitary control shall be organized
at these stations of frontiers.
Art. 14. — With regard to the general traffic, the transport of
animals cannot be carried out except by rail roads or boats.
_ Art. 15.— Animals, raw products and contagiferous objects
for importation or merely for transit shall be accompanied with
certificates of health and of origin, delivered by an official or
specially authorised veterinarian, who shall declare that he has
visited the animals before unloading and found them healthy, that
no contagious disease, dangerous to the species, has existed at the
place of origin or in the surrounding communes for 30 days and
that the animals have remained at least 30 days in the locality
previous to dispatch.
For animals coming from international markets, the place
where they stayed previous to being brought to the said market
shall be considered as the place of origin. — The certificates shall
be valid for eight days; they will be individual for horses, asses,
mules, and cattle, they will be collective for sheep, goats, and swine.
Art. 16.— When the transport of animals does not answer to
the required conditions, or when animals shall be found diseased
suspect at the entrance station, as well as those that shall have
lravelled with diseased or suspected ones and by this fact shall be
considered as contaminated, these animals shall be sent back, if
the danger of the spread of the epizooty has not been dispelled.
In this case the frontier veterinarian shall indicate on the
ertificate of origin the reason for his actions: the reason shall
be notified immediately by the proper authority to that of the
lordering district of the country of origin.
62 . International Measures against the spread of epizooties.
Art. 17.—If a contagious disease breaks out in a transport
of animals only after it has passed the frontier, the proper autho-
rity shall immediately issue an official report with the official
veterinarian. The transport is then submitted to the regulations
in activity for animals of the locality.
Art. 18.—The following measures are appointed against the
contagious diseases indicated Art. 3:
If cattle plague breaks out on a part of one of the countries
bound by the convention, the other contracting state is authorised
to interdict or limit at its choice, the importation of ruminants,
swine or raw products.
In the case of pleuro-pneumonia or foot and mouth disease,
the prohibition of importation shall only be applicable to animals
likely to contract the diesease, coming from the infected district
and only for the duration of the quarantine.
The prohibition of importation by reason of other diseases
shall only be applicable, if they have an epizootic character. It
shall be limited to animals comming from infected districts and
only for the duration of the quarantine.
Art. 19.—Railroad cars and boats used for the transport of
animals shall be cleaned and disinfected immediately after unloading
under the supervision of an official veterinarian. The mode of
disinfection shall be regulated and made in a uniform manner.
Means of transport, once disinfected, shall be designated by
special mark (postbill).
Art. 20.—In international markets, animals from foreign
countries shall be separated from the natives and these from those
used for butchers.
The sanitary control of those markets shall be exclusively
practised by veterinarians appointed for this purpose by the state.
THIRD PART.
MOTIVES.
In this third part of his report, Dr. Hwtyra offers extensively
the motives, of the various articles contained in his fore - draught
of a plan of organization. We can only briefly consider them, as
the lengthy consideration into which the author has entered and
the limited space allowed to an English reproduction oblige us to
refer the reader to the original, allowing ourselves only the repro-
— — nn mm
Report of Prof. Dr. F. HUTYRA, Budapest. 63
duction of the introductory remarks of the reporter, which he
makes, before the motives of the articles of each subdivision of
his fore-project are considered:
1° Remarks on the fundamental principles for an international
regulation of the veterinary service (A).
The international regulation of veterinary service can only
be conceived if the conditions, under which the veterinary service
of a given state can be acknowledged to answer modern exigencies,
are established for their whole execution in a clear and precise
manner. A preliminary understanding of this kind would facilitate
the unification of existing laws upon epizooties (Resolution N° 12
of the Congress of Paris) and would at the same time give to the
States, which are still behind time on this point, a base for legis-
lation on the matter.
The veterinary Congress, which considers this subject of the fore
draught, must necessarily limit itself to the indication of fundamental
principles, because the application in detail depends upon the local
situation and specially upon the organization of administration.
For these reasons, it must not go beyond generalities. Besides
this, I have endeavoured only to indicate measures already in action
in some countries; the possibility of their realisation is then
already demonstrated.
Then follow the motives of Art. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10.
2° Remarks on the organization of traffic at the frontier (B).
A certain displacement of animals takes place always at the
frontiers of bordering countries. Inhabitants of neighbouring com-
munes are in continual relations and often use their tracks and
draught animals. It is impossible to stop that traffic entirely;
animals which are used in it are often contaminated or at least
are carriers of virus, specially when the sanitary condition of the
place of origin is imperfect, it becomes necessary to regularise
this traffic.
Besides. there is in different neighbouring countries a displa-
cement of animals in mountains (alpage): the people of a country
own pastures beyond the frontier and bring their animals there;
regulation becomes necessary to prevent the introduction of con-
tagious diseases when animals are brought back to the country
of origin.
The measures of prevention proposed are already most of
them executed at the Austro-German, Austro-Swiss and Hungaro-
Roumanian frontiers; they have been recognised practicable.
Here foHow motives of Art. 11.
64 International Measures against the spread of epizooties.
3° Remarks on the fundamental principles of a convention
relating to traffic (C).
The countries in which animal production surpasses internal
consumption are obliged to export the surplus — on the other
hand those where population is very dense, have to resort to
importation to supply their want of meat for food and of draught
animals. The traffic resulting from these is naturally regulated by
the demands of the importing countries.
These last have to protect at the same time the interests of
native producers and that of consumption and do it by their
customs’ system. Importation of animals offers the danger of con-
tagious diseases being introduced; in the interest of the native
breeder, it is necessary to take measures in regard to the imported
stock.
The establishment of custums’ taxes upon animals of impor-
tation is the object of commercial treaties; the other points of
international traffic of animals have been regulated in our days
by the special veterinary understandings, which form integral parts
of these treaties. Those are at present drawn after free agreement
between the contracting countries; their examination teaches us
that the exigencies of the sanitary veterinary service have not
always been taken into consideration or that some recommendation
has not been sufficiently explicit to avoid all misunderstanding.
Concerning these veterinary conventions, the exporting country
is towards the importing in a disadvantageous position. The first
must take engagements, more severe than its sanitary condition
indicates, if it cannot insure its exportation by some other way;
it is however equitable to designate the cases of restriction or of
interdiction of the importation with enough precision to make it
impossible to advocate sanitary motives to justify those measures,
when they are commanded by considerations of another order.
The international Congress of veterinary medicine considers
this question of international traffic with impartiality; it wishes
to insure a good sanitary condition and protect animals against
the danger of epizooties; it is competent to formulate the most
appropriate protective measures, at the same time taking good
account of the respective interests of the exporting as well as of
the importing countries. This can be realised, in my opinion, by
the representation of a plan for a veterinary convention, which
shall consider the principal conditions to impose on traffic, con-
ditions which shall be established and declared proper by a com-
plete meeting; they no doubt would serve as basis for the con-
clusions of new conventions of the interested States.
The plan, which I have here laid down, deserves perhaps a
deep discussion. The indications that it contains are in part in
action and have been found practicable. I have thought right to
specially support myself by the conventions already existing between
Report of Prof. Dr. F. HUTYRA, Budapest. 65
Austria and Hungary on one side, Germany, Switzerland, and
Servia on the other, because I have worked at their introduction.
I have also taken into account the resolutions of the Congress of
Paris.
It has often been remarked that the dangers, which result
from an active traffic, might be avoided if the respective countries
had a regulated veterinary sanitary service and if the traffic were
allowed under that condition and under the execution of the
measures, which in cases of epizooties (that cannot be avoided
even in the best organized country) prevent their spread.
Here follow the motives of Art. 12, 13, 14 etc. to the end.
Rapport de M. Camille LEBLANC
Membre de l’Académie de médecine à Paris.
:N me reportant aux délibérations des trois Congrès
internationaux vétérinaires que se sont tenus à Bruxelles
en 1883, à Paris en 1889, à Berne en 1895, je constate
que la question de la police sanitaire internationale
n'a pas fait un pas.
Dans le dernier Congrès, l'assemblée a adopté à
l'unanimité deux vœux:
1° Le Congrès émet le vœu que le Conseil fédéral suisse
prenne l'initiative de la création d’un service d'informations et d’un
bulletin international de police sanitaire des animaux.
2° Le Congrès émet le vœu que le Conseil fédéral suisse
prenne l'initiative de la réunion d’une conférence ayant pour but
d'arrêter les termes d’une convention de police sanitaire inter-
nationale.
Ces vœux transmis par le bureau du Congrès de Berne aux
membres du Conseil fédéral suisse sont restés platoniques; personne
ne semble s’étre occupé d’en tenter la réalisation, Nous sommes
donc aussi avancés qu'en 1883 et, comme je l’ai déjà dit, cela
tient à ce que les divers Gouvernements n'ont montré que de
l'indifférence à l’égard des vœux précédemment émis et confiés à la
sollicitude du Conseil fédéral suisse. Nulle puissance mieux que la
Suisse, en raison de sa neutralité et du rôle qu'elle a déjà joué
lors de la conclusion de conventions internationales, n'était plus
apte à obtenir la réunion d’une conférence, ayant pour but d’ar-
rêter les termes d’une convention de police sanitaire internationale.
Si elle n'a pas cru devoir le tenter, c’est qu'elle était à peu près
sûre d’un échec.
Nous ne devons pas moins persister dans l'opinion acceptée
par les membres des trois derniers Congrès vétégnaires inter-
nationaux: l'accord a. été fait entre eux et il me paraît inutile de
rédiger à nouveau de longs mémoires sur ce sujet. Il suffira
d'établir les points principaux de la question et de résumer les
desiderata.
Le Congrès de Berne a voté deux résolutions qui concernent
la question de la police sanitaire internationale. Je les répète:
Rapport de M. Camille LEBLANC, Paris. 67
1° Le Congrès émet le vœu que le Conseil fédéral suisse
prenne l'initiative de la création d’un service d'informations et
d'un bulletin international de police sanitaire des animaux.
2° Le Congrès émet le vœu que le Conseil fédéral suisse
prenne l'initiative de la réunion d’une conference internationale
ayant pour but d'arrêter les termes d’une convention sanitaire
internationale.
Ce second vœu n’a plus de raison d’être en présence de
l'inertie du Conseil fédéral suisse; il faut donc maintenir le premier
qui a une utilité incontestable et revenir aux résolutions proposées
en 1889 par le Congrès de Paris, à savoir :
1° Création dans chaque Etat d’un service sanitaire organisé de
manière à pouvoir réprimer, le plus tôt possible, les différentes maladies
contagieuses. Ce service devra reposer sur les bases suivantes:
a) Bureau vétérinaire fonctionnant au ministère de l’agri-
culture, sous la direction d’un vétérinaire et comprenant
uniquement des inspecteurs vétérinaires.
b) Service des épizooties comprenant dans chaque département,
comté ou comitat un vétérinaire en chef, ne faisant pas de
clientèle, et le plus grand nombre de vétérinaires cantonaux
ou de district.
2° Création d’un service d'informations international, per-
mettant de prévenir dans le plus bref délai. les Etats voisins de
celui, où une épizootie s’est déclarée.
3° Visite sanitaire à la frontière assurée par le débarquement
des animaux sur des quais munis de clôtures.
4 Obligation pour les animaux, d'être accompagnés d’un
certificat d’origine et de santé, dont l’authenticité sera officiellement
établie par le double visa de l'autorité administrative et du vété-
rinaire sanitaire.
5° Désinfection des wagons, des bateaux et de tout véhiculeservant
au transport des animaux, effectuée sous le contrôle de vétérinaires.
. 6° En cas de contestation, nomination par les Gouvernements
intéressés de deux vétérinaires; s’il y a désaccord, les experts au-
ront recours à l'arbitrage.
7° Application, en cas d'importation d'animaux atteints ou
suspects de maladies contagieuses, des mesures sanitaires en vigueur
dans le pays d'importation; interdiction de refouler le bétail ma-
lade. Indemnisation pour les bêtes abattues comme atteintes d’une
maladie contagieuse et introduites récemment d’un autre pays,
restant à Ja charge de celui de provenance.
8° Identification, dans les limites du possible, des lois sani-
laires existant dans les différents pays.
Tels sont les points qu’il y aura lieu de soumettre aux dé-
libérations du Congrès de 1899; je ne pense point qu'ils soulèvent
de grandes discussions; car ils ont été adoptés dans les précédents
Congrès, à la presque unanimité.
J'ai l'honneur d'inviter le Congrès d'adhérer à ces vœux.
— << —
Bericht von Camill Leblanc
Mitglied der Medizinischen Akademie in Paris.
(Auszugsweise Übersetzung von Dr. Lydtin, Baden - Baden.)
it dem in Frage stehenden Gegenstande haben sich
bereits die Internationalen tierärztlichen Kongresse
zu Brüssel 1883, zu Paris 1889 und zu Bern 1895
beschäftigt, jedoch bisher ohne Erfolg.
Die Berner Beschlüsse, welche in der Sammlung,
die den Kongreßmitgliedern von dem Geschäftsaus-
schusse mitgeteilt wurde, genannt sind, haben bei dem Schweizerischen
Bundesrate kein Gehör gefunden. Nichtsdestoweniger müssen die
Tierärzte in den internationalen Versammlungen ihre Wünsche be-
harrlich ausprechen und nicht ruhen, bis sie erfüllt sind.
Nachdem die verschiedenen Kongresse mit Einstimmigkeit die
bis heute nicht in Erfüllung gegangenen Wünsche ausgesprochen
haben, ist es überflüssig, sie abermals zu begründen.
Der Sehweizerische Bundesrat hat es abgelehnt, wie erwähnt,
die Anregung zur Einberufung einer internationalen Konferenz
zwecks Einsetzung einer internationalen Seuchenkommission zu
geben. Es wird daher auf die Pariser Beschlüsse 1889 zurückzu-
kommen sein. Sie lauten:
1. Einrichtung eines staatlichen Veterinärdienstes, der geeignet
ist, die verschiedenen Viehseuchen so rasch als möglich zu unter-
drücken. Für die Einrichtung eines solchen Veterinärdienstes sind
erforderlich :
a) in den Landwirtschafts-Ministerien ein ständiges Veterinär-
amt unter Leitung eines Tierarztes und unter Beihilfe von
Veterinär-Inspektoren ;
b) in jedem Regierungsbezirk ein im Staatsdienste vollbe-
schäftigter tierärztlicher Seuchenkommissär, und in jedem
kleineren Verwaltungs - oder Gerichtsbezirke angestellte
Bezirks- oder Kantonstierärzte.
2. Einrichtung eines internationalen Nachrichtendienstes mit
der Bestimmung, daß der betroffene Staat den andern den Aus-
bruch einer Seuche schleunigst, womöglich telegraphisch, mitzuteilen
und ferner von dem weiteren Verlaufe, sowie von dem Erlöschen
der Seuche Nachricht zu geben hat.
Bericht von Camill Leblanc, Paris. 69
3. Tierärztliche Untersuchung der auf dem Transporte be-
findlichen Tiere an der Grenze, nach Ausladung derselben, in be-
sonderen, für diesen Zweck vorbehaltenen, eingefriedigten Räumen.
4. Zeugnisse über den Ursprung und die Gesundheit der
Tiere, ausgestellt von der Verwaltung oder Polizeibehörde und von
dem beamteten Tierarzte.
5. Unter tierärztlicher Aufsicht vorgenommene Desinfizierung
der Eisenbahnwagen, Schiffe oder sonstigen Transportmittel, welche
der Verfrachtung von Tieren gedient haben.
6. In Streitfällen, Ernennung je eines Tierarztes von jeder
der beteiligten Regierungen. Wenn diese sich nicht einigen, Ein-
holung eines schiedsrichterlichen Ausspruches.
7. Bei der Einführung seuchenkranker oder verdächtiger Tiere,
Anwendung der, im Einfuhrlande in Kraft stehenden, seuchen-
polizeilichen Vorschriften, Verbot der Zurückweisung kranker Tiere
über die Grenze; Entschädigung für die aus einem andern Lande
eingeführten, auf polizeiliche Anordnung getöteten seuchenkranken
Tiere durch den Staat, aus welchem die Tiere kommen.
8. Herbeiführung thunlichst gleichartiger seuchenpolizeilicher
Vorschriften in sämtlichen Staaten.
Von Wichtigkeit ist die Aufrechterhaltung des Beschlusses
des Berner Kongresses, „daß eine Regierung, und da der Kongreß
in Deutschland tagt, die Deutsche Reichsregierung die Initiative zur
Einrichtung eines internationalen Seuchen-Nachrichtendienstes und
zur Herausgabe eines internationalen Bulletins über ansteckende
Krankheiten der Haustiere ergreife.*
Zu diesen Vorschlägen (von Ziffer 1 bis zum Schluss) erbittet
der Berichterstatter die Zustimmung des Kongresses.
70
Report of Mr. Camille LEBLANC
Member of the Academy of Medicine in Paris.
(Translated by Dr. LIAUTARD, New-York.)
efering to the proceedings of the three international
veterinary Congresses held at Brussels in 1883, Paris
A = in 1889, and Berne 1895, I observe that the questions
AN L of international sanitary medicine have not advanced
& DS one step.
A In the last Congresses, two resolutions were
unanimously adopted:
1° The Congress expresses the wish that the Federal Council
assumes the initiative of the creation of a service of information
and of an international bulletin of sanitary medicine of animals.
2° The Congress expresses the wish that the Swiss Federal
Council assumes the initiative of the meeting of a convention having
for object to prepare the terms of an organization of international
sanitary medicine.
These wishes transmitted by the officers of the Congress of
Berne to the Swiss Federal Council have remained ignored; no one
seems to have attempted their realization. We are therefore no
more advanced than in 1883 and, as I have always said, this is
due to the fact that the various governments are indifferent to the
wishes above alluded to and which were trusted to the kindness
of the Swiss Federal Council.
On account of her neutrality and of the part she has always
acted in the closing resolutions of international conventions, no
other country better than Switzerland was more likely to succeed
in obtaining the meeting of a convention having for object the
consideration of the terms of an organization for an international
sanitary service. If she has not thought fit to attempt it, it is
because she was certain of non-success.
However, we must persist in the opinion accepted by the
members of the three last international veterinary Congresses: they
all agreed and it seems to me unnecessary to present again long
reports on the subject. It is sufficient to mention the principal
points of the question and resume the desiderata.
The Congress of Berne voted two resolutions concerning the
question of international sanitary medicine, viz:
Report of Mr. Camille LEBLANC, Paris. 71
1° The Congress expresses the wish that the Swiss Federal
Council assumes the initiative of the creation of a service of information
and of an international bulletin of sanitary medicine of animals:
2° The Congress expresses the wish that the Swiss Federal
Council assumes the initiative of the meeting of a convention having
for object to prepare the terms of an organization of international
sanitary medicine.
This second wish has no Jonger reason to be considered in
presence of the inaction of the Swiss Federal Council; ‘there remains
then only the first, which is of evident utility and therefore we
must fall back on the resolutions proposed in 1889 by the Congress
of Paris, viz.
1° Creation in each State of a sanitary service, organized in such a
manner that the various contagious diseases can be controlled as quickly
as possible. This service shall be organized under the following bases:
a) Veterinary bureau, attached to the Secretary of Agriculture,
under the direction of a veterinarian and having only
veterinary inspectors. :
b) Service of epizooties including in each department, county
or comitat, a chief veterinary, who shall have no private
practice, and the greatest number of cantonal veterinarians.
2° Creation of an international service of information, which
in case of an outbreak would permit the surrounding States to be
notified in the shortest time possible.
3° Sanitary visit of the frontier made certain by the unloading
of animals at the places and docks surrounded by walls.
4° Obligation for the animals to be accompanied with a cer-
tificate of origin and of health, of which authenticity shall be offi-
dally established “by the double stamp of the administrative au-
thorities and of the sanitary veterinarian.
5° Disinfection of waggons, boats and all other vehicles used
for the transport of animals, the same made under veterinary control.
6° In case of verification, appointment by the interested
governments of two experts; in case of their disagreeing, they shall
resort to arbitration.
7° In cases of importation of animals affected or suspected
of contagious diseases, the application of the sanitary measures in
force in the country of importation; prohibition to send the diseased
animal back; indemnity for animals destroyed as affected with con-
lagious disease and recently introduced into another country, said
indemnity to be.charged to the country the animal comes from.
8° Identification, as much as possible, of the sanitary laws
existing in the various countries.
Such are the points wich ought to be submitted to the
deliberations of the Congress of 1899. — I do not believe they will
give rise to much discussion, as they have always been adopted in
preceding Congresses, almost unanimously.
I hope Congress will agree to these propositions.
— nn —
72
Bericht von Sanitätsrat Brändle
Kantons-Tierarzt in St. Gallen.
VE)
eber eine Zusammenstellung von internationalen Schutz-
mafregeln gegen die Verbreitung von Tierseuchen wurde
© schon viel gesprochen und geschrieben. Die Frage
— (4) bildete wiederholt den Gegenstand der Verhandlungen
<@# “f° von Konferenzen und Kongressen. .
| In ganz vorzüglicher Weise ist sie auf dem VI. Inter-
nationalen Tierärztlichen Kongreß in Bern durch die Arbeiten der
Herren Professoren Dr. Hutyra in Budapest und .Degive in Brüssel
behandelt worden. In den ausgezeichneten Arbeiten dieser Herren
wurde dargethan, daß heute in der Erforschung der ansteckenden
Krankheiten und in der Erkenntnis der Ursachen und Bedingungen,
welche auf dieselben einwirken, Fortschritte erzielt worden sind,
welche die Behauptung rechtfertigen, daß, wenngleich, auch bei
einem ernstlichen Willen, diese ansteckenden Krankheiten nicht
vollständig unterdrückt werden können, doch ihr Schaden allmählich
sich beschränken läßt.
Dieser ernstliche Wille ist bei den Tierärzten wie bei den
Vollzugsorganen insbesondere derjenigen Staaten vorhanden, für
welche der internationale Viehverkehr erwünscht ist, und in denen
entweder die Ein- oder die Ausfuhr oder beide gleichzeitig einen
größeren Umfang gewonnen haben.
Die Möglichkeit und Notwendigkeit der gegenseitigen Ver-
ständigung und der Abschlüsse von Verträgen über die Viehseuchen-
polizei unter den einzelnen Staaten ist schon längst in landwirt-
schaftlichen und diplomatischen Besprechungen erörtert worden.
Für den Tierarzt haben in dieser Beziehung nur die Bestreb-
ungen nach Besserung des Veterinär-Sanitätswesens ein Interesse.
Es müssen daher für ihn handels- und zollpolitische Erwägungen
außer Betracht bleiben.
Es ist leicht begreiflich, daß man sicherer und’ schneller zur
Unterdrückung von Viehseuchen kommen wird, wenn alle Staaten
gleichartige Maßregeln ergreifen und diese gleichmäßig durchführen.
Diesen Satz wird niemand bestreiten. Aus ihm folgt, daß die
Staaten, welchen es ernstlich darum zu thun ist, die sich mehrenden
Seuchenschäden von ihren Gebieten fern zu halten, wohl daran
=
Bericht von Sanitätsrat Brändle, St. Gallen. 73
thäten, statt sich vollständig gegeneinander abzuschließen, unter
gewissen Bedingungen mit anderen Staaten eine Vereinbarung
zu treffen, die ihr gesamtes Gebiet unter möglichst gleichartige
Gesetze stellt und den nachhaltigen und energischen Vollzug dieser
Aber abgesehen von den Seuchengesetzen und ihrem Vollzug
sind noch weitere hochwichtige Vorbedingungen zu erfüllen, wenn
eine solche Einigung zum Zweck der Seuchentilgung den gewünschten
Erfolg haben soll.
Es sind dies:
1. Die Einführung der allgemeinen obligatorischen Fleisch-
beschau einschließlich der Erstellung von öffentlichen Schlacht-
häusern mit Benülzungszwaag für alle Schlachtungen in größeren
Ortschaften und Verkehrsmittelpunkten.
2. Die Regelung des Abderkereiwesens nach den Forderungen
der Wissenschaft und der neueren Technik.
3. Die staatlich organisierte Entschädigung der Viehbesitzer,
mindestens für die Verluste an nutzbaren Haustieren durch Seuchen.
Möge diese Entschädigung durch eine allgemeine Zwangsversicherung
der Viehbesitzer oder durch die Staats- oder andere öffentliche
Kassen bewirkt werden, in allen Fällen ist sie das beste Mittel, die
Viehbesitzer zu bestimmen, selbst an der Seuchenbekämpfung teil-
zunehmen und die staatlichen Organe hierbei zu unterstützen.
Diejenigen Staaten, welche in diesen Hinsichten nicht gesetzlich
gewappnet und organisiert oder im Rückstande sind, gleichviel ob
es an der Gesetzgebung oder an den Vollzugsorganen fehlt, können
selbstverständlich an einer gemeinsamen Aktion der übrigen Staaten
put teilnehmen. Sie müssen unbedingt davon ausgeschlossen
eiben.
Die Vereinbarungen zwischen den Staaten, die alle Bedingungen
erfüllen, werden sich den gegebenen Verkehrsverhältnissen ent-
sprechend gestalten, auch die Nutzungszwecke der in Betracht
fallenden Tiere berücksichtigen, indem sie z. B. den Verkehr mit
Nutz-, Zucht- oder Schlachtvieh besonderen Regeln unterwerfen.
Außerdem wird der sogen. kleine Grenzverkehr, für den ja be-
kanntlich weniger das Handels- als das Weide- und das Gebrauchs-
vieh in Betracht kommen, besonders geregelt werden müssen.
Die Aufgabe des Tierarztes beschränkt sich somit bei den
Verhandlungen über eine internationale Viehseuchen-Konvention:
I. auf die Bezeichnung der Vorbedingungen, welche die eine
Seuchenkonvention abschließenden. Staaten hinsichtlich der
Gesetzgebung: und der Organisation zur direkten Bekämpfung
der Viehseuchen zu erfüllen haben,
II. auf die Festlegung der Grundsätze, die bei der Regelung
des kleinen Grenzviehverkehres zu beobachten sind, und
III. auf die, welche bei dem großen zwischenstaatlichen Vieh-
verkehr in Betracht kommen.
| 74 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
I:
Bezeichnung der Vorbedingungen und der Massregeln zur
Bekämpfung und Ausrottung der Seuchen im Binnenlande.
Außer der allgemeinen Fleischbeschau, der Regelung des
Abdeckereiwesens, und der Entschädigung der Viehbesitzer für
Verluste an nutzbaren Tieren durch Seuchen sind an die Seuchen-
gesetzgebung und an die Vollzugsorganisation jedes Staates min-
destens
die nachstehenden Forderungen zu stellen.
Es sind folgende Viehseuchen durch vereinbarte Maßregeln zu
bekämpfen :
CO =] Où Ot à DD =
. die Rinderpest; *)
. die Lungenseuche des Rindviehes ;
. die Maul- und Klauenseuche der Rinder, Schafe, Ziegen
und Schweine;
. der Rotz und Hautwurm der Einhufer;
. die Tuberkulose der Rinder und Schweine;
. die Wut;
. der Milz- und der Rauschbrand bei allen Haustiergattungen;
. der Rotlauf der Schweine, die Schweineseuche und die
9.
10.
Schweinepest ;
die Räude der Pferde und Schafe;
die Pocken der Schafe und Ziegen.
Den Regierungen bleibt es vorbehalten, je nach Bedürfnis,
weitere
ansteckende Seuchenkrankheiten, wie z. B. die Brustseuche
der Pferde, die Gefliigelcholera, in die Liste einzureihen.
Als Mittel zur Bekämpfung und Unterdrückung sind erforderlich:
a)
Die Anzeigepflicht des Viehbesitzers oder dessen Vertreters
beim Ausbruch oder beim Verdachte einer dieser Krank-
heiten. Dieselbe Verpflichtung haben auch die Gesundheits-
polizeiorgane (Tierärzte, Viehinspektoren, Polizeileute u.s. w.),
sowie der Wärter der Tiere zu übernehmen.
Beim Auftreten von Rinderpest, Lungenseuche , Maul-
und Klauenseuche, Rotz und Wurm, Wut und Milzbrand
hat die Anzeige beim zuständigen Amte durch Eilboten
oder telegraphisch zu geschehen. Das Amt hat auch die
Oberbehörde auf dem gleichen Wege in Kenntnis zu setzen.
Zwischen der Anzeige und der Ergreifung von Maßregeln
darf keine Zeit verloren gehen. Je frühzeitiger die Anzeige
erfolgt und je rascher eingegriffen wird, desto sicherer
wird der Erfolg sein.
*) Zur Abhaltung und Unterdrückung dieser Seuche bestehen bereits
sehr eingreifende gesetzliche Maßnahmen, die in den meisten europäischen
Ländern gleichartig sind.
Bericht von Sanitätsrat Brändle, St. Gallen. 75
b) Die sofortige Absperrung der verseuchten und verdächtigen
Orte unter Beobachtung aller dabei in Betracht kommenden
Maßnahmen wie z. B. die Wartung der kranken Tiere
durch besonderes Personal unter Benützung besonderer
Geschirre und Brunnen; Vorsichtsmaßregeln bei der Be-
nutzung und dem Transport der Milch und ihrer Produkte,
bei der Aufbewahrung und der Ausfuhr von Dünger und
dem Verkehr von kleineren Haustieren in verseuchten
Stallungen, ferner für den Personenverkehr (Kleiderwechsel
und die Reinlichkeit aller Personen, welche in Seuchen-
stallungen arbeiten und sie kontrollieren müssen u. s. w.)
Diese Absperrung sollte der Besitzer der Tiere, sobald er
Kenntnis von dem Zustande seines Viehbestandes erhalten
hat, selbst vornehmen.
Jedenfalls muß die Ortsbehörde das Recht haben, die
Absperrung, sofort nachdem sie die Anzeige erhalten hat,
anzuordnen und vollziehen zu lassen. Nötigenfalls sind
besondere Wächter (auch militärische) aufzustellen, um
den Vollzug der Absperrungsmaßregeln zu sichern.
c) Die Feststellung des Thatbestandes durch den beamteten
Tierarzt. Diese hat ohne jeden Zeitverlust zu geschehen.
Der beamtete Tierarzt sollte befugt sein, die getroffenen
Maßregeln durchzuführen, nötigenfalls auch zu verschärfen
und auszudehnen. Eine Einsprache des Viehbesitzers hat
nicht die Wirkung, daß die MaGregeln nicht zur Ausführung
gelangen oder ihr Vollzug unterbrochen werde.
d) Oberamtlich ausgesprochene Absperrung des Seuchenver-
dachts- oder Seuchenherdes bis zum Erlöschen der Seuchen-
gefahr, nötigenfalls mit Beschränkung, sogar mit Aufhebung
jeglichen Viehverkehrs bis zum Verschwinden der Ver-
schleppungsgefahr.
Die Anordnung und Bewachung einer Beobachtungs-
und Schutzzone um den Seuchenherd, wo es sich um leicht
verschleppbare Krankheiten (Rinderpest, Maul- und Klauen-
seuche) handelt.
e) Tötung aller unheilbar erkrankten Tiere und solcher,
welche der Rinderpest, der Lungenseuche, der Wut und
der Rotzkrankheit verdächtig oder von einer dieser Krank-
heiten ergriffen sind; Entschädigung der Viehbesitzer aus
öffentlichen Mitteln. Die polizeiliche Tötung sollte auch
angewendet werden, um Tiere, die mit einer seychenhaften
Krankheit behaftet sind, thunlichst rasch zu beseitigen,
wenn hierdurch in einer seuchenfreien Gegend der Aus-
breitung der Seuche mit Bestimmtheit vorgebeugt werden
kann (Maul- und Klauenseuche, Schweineseuche), ferner um
an Wut oder Milzbrand (Rauschbrand) erkrankte Tiere er-
forderlichen Falles unschädlich zu beseitigen.
76 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
f) Die Anordnung und Ausführung der Reinigung und Des-
infektion von verseuchten Stallungen, Geräten und Tieren.
g) Die Leitung und Kontrolle obiger Maßnahmen durch den
beamteten Tierarzt.
Das sind zunächst in großen Zügen die Forderungen,
welche an die Bekämpfung und Unterdrückung bereits
entstandener Verdachts- oder Seuchenherde zu stellen sind.
Wir kommen nun zu den Maßregeln, welche die Ent-
stehung von Seuchenherden verhüten sollen.
Der Viehverkehr ist allgemein als die hauptsächliche
Gelegenheit für die Verbreitung von ansteckenden Tier-
krankheiten erkannt. Es handelt sich daher um Maßregeln,
welche diesen so ungefährlich als möglich gestalten sollen.
Zu diesem Zwecke sind erforderlich:
1. In der Umgebung von Seuchenherden:
h) Die Überwachung des Viehverkehrs innerhalb der von
einer Seuche bedrohten Zone durch speziell hierfür be-
zeichnete Organe als Viehinspektoren, welche mit den
Tieren eines Seuchenherdes nicht in Berührung kommen.
2. Auf dem ganzen Landesgebiet und zu jeder Zeit:
i) Die Anstellung von Viehinspektoren, welche überall und
dauernd eine übersichtliche Viehverkehrs- und Vieh-
bestandskontrolle innerhalb eines gesetzlich begrenzten
Kontrollbezirkes ausüben.
k) Allgemeiner Viehpaßzwang im Viehverkehr außerhalb des
erwähnten Kontrollbezirkes mit Garantie der vollständigen
Zuverlässigkeit der Ursprungs- und Gesundheitsatteste bei
möglichst kurzer Giltigkeitsdauer.
l) Eine durchgreifende veterinärpolizeiliche Beaufsichtigung
der Viehmärkte. Hierfür sind erforderlich: vor allem andern
eine strenge Scheidung zwischen Nutz- und Schlachtvieh;
Einrichtung und Einfriedigung des Marktplatzes, sodaß die
Tiere nur an wenigen bestimmten Zugängen ein- und aus-
geführt werden können; Aufstellung der Tiere in Reihen,
sodaß ihre Besichtigung vom Kopf und vom Hinterteile
aus ungehindert geschehen kann; ausschließliche Zulassung
von Tieren, welche laut amtlichen Nachweises aus seuchen-
freien Ortschaften und Bezirken herkommen, seuchenfrei
und auch vollkommen unverdächtig sind; letzteres muß
am Eingange des Marktes durch den beamteten Tierarzt
festgestellt werden. Bei voraussichtlich starker Zufuhr hat
die Marktgemeinde so viele Tierärzte zu bestellen, als für
die Bewältigung der Untersuchungen erforderlich sind.
Tiere, für welche die vorgeschriebenen Ursprungs- und
Gesundheitsscheine fehlen, sind durch die Polizei nach dem
Bericht von Sanitätsrat Brändle, St. Gallen. 77
Herkunftsorte zuriitkzuweisen; krankheitsverdächtige und
kranke Tiere aber an einem geeigneten Orte der Markt-
gemeinde sofort abzusondern und nach den gesetzlichen
Bestimmungen zu behandeln. Ebenso ist mit den Tieren
zu verfahren, welche mit den verdächtigen oder erkrankten
nachweislich oder vermutlich in Berührung gekommen und
nach ihrer Gattung für die bei den verdächtigen oder er-
krankten Tieren vermutete oder festgestellte Seuche empfäng-
lich sind. Wo die Zurückbeförderung der Tiere auf Fahr-
zeugen nach ihrem Herkunftsorte unbedenklich erscheint,
ist sie unter Maßregeln, welche einer Verbreitung des An-
steckungsstoffes thunlichst vorbeugen, zu gestatten.
Von dem festgestellten Seuchenverdachte oder Seuchen-
ausbruche ist sämtlichen Polizeibehörden des Herkunftsortes
sämtlicher Markttiere und, wenn solche von dem Markte
bereits abgegangen sind, auch dem Bestimmungsorte dieser
durch den Draht Nachricht zu geben. — Auch die Eisen-
bahnbehörden sind zu benachrichtigen.
Kommen die Markttiere mit der Bahn oder auf Schiffen
an, so kann die Untersuchung, sofern die Tiere unmittelbar
nach dem Markte verbracht werden, schon bei der Aus-
ladung geschehen; in diesem Falle müssen die als markt-
fähig bezeichneten Tiere mit einer Marke, die nicht nach-
geahmt oder undeutlich gemacht werden kann, versehen
werden.
Jeder Handel außerhalb des Marktplatzes, insbesondere
in umliegenden Ställen und Hallen, ist an den Markttagen
strengstens zu verbieten. Nach der Beendigung des Marktes
sind der Marktplatz bezw. die Markthallen und sämtliche
Ställe und Schuppen, in welchem Marktvieh eingestellt war,
jeweils zu reinigen und zu desinfizieren.
- Die Reinigung und Desinfektion der Standorte, Geräte
und anderer Gegenstände, welche von verdächtig oder
seuchenkrank befundenen Rindern berührt wurden, hat
unverzüglich, unter Leitung des Markttierarztes, zu geschehen.
Für Tiere, welche vom Markte abgehen, können tier-
ärztliche Zeugnisse darüber ausgestellt werden, daß auf
dem Markte ein Seuchenverdacht oder eine Seuche nicht
beobachtet wurde. Die Ausstellung solcher Zeugnisse unter-
bleibt im gegenteiligen Falle. Die Giltigkeit des Zeugnisses
erlischt nach zwei Tagen, was auf dem Zeugnisse besonders’
zu vermerken ist.
Die Abhaltung von Viehmärkten ist in verseuchten
Gemeinden und im größeren Umkreise um dieselben und,
sofern die Seuche eine größere Verbreitung gefunden hat,
allgemein insoweit zu verbieten, als von der herrschenden
Seuche die Gattung der gewöhnlich zu Markte gebrachten
Tiere bedroht ist.
78 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
m) Reinigung und Desinfektion der zum Viehtransport be-
nützten Eisenbahnwagen, Schiffe, Rampen u. s. w. nach
jeder Ausladung unter tierärztlicher Aufsicht. Errichtung
von geeigneten Anstalten zu diesem Zwecke. Die desinfi-
zierten Fahrzeuge sind durch Aufkleben eines entsprechenden
Anschlages leicht erkennbar zu machen.
Andere Wagen oder Fahrzeuge dürfen zur Verladung von
Tieren, welche für leicht übertragbare Krankheiten empfäng-
lich sind, nicht benützt werden.
n) Verbot der Ausübung der tierärztlichen Praxis, das gegen
alle nicht als Tierärzte approbierte Personen, zur Ver-
hütung von Seuchenverheimlichungen und -verschleppungen,
welche durch diese mit der Behandlung kranker Tiere be-
schäftigte Personen aus Unwissenheit oder wissentlich oft
veranlaßt werden, zu erlassen ist.
IL.
Regelung des kleinen Grenzviehverkehrs.
Die unmittelbar aneinander grenzenden Staaten treffen ein
Abkommen, nach welchem im kleinen Grenzverkehr der Über-
tritt der Tiere unter nachfolgenden Bedingungen gestattet ist :
a) Der Übertritt hat sich auf bestimmte Stationen, auf denen
das Kontrollpersonal vorhanden ist, zu beschränken. Behufs
Kontrolle der Identität der Zug- und Tragtiere sind über
diese schriftliche Ausweise, welche das genaue Signalement
jedes einzelnen Tieres enthalten, auszustellen.
Die Identität solcher Tiere kann auch durch bestimmt
angenommene Brandzeichen oder andere unverrückbare
und haltbare Marken erwiesen werden.
In diesem Falle ist jedes Tier überdies mit dem Zeichen
der Übergangsstation und mit einer fortlaufenden Nummer
zu versehen.
b) Das über die Grenze getriebene Weidevieh wird durch den
Grenztierarzt des Ursprungslandes kontrolliert und mit
genauen Ausweisen versehen, welche über die Identität
der Tiere keinen Zweifel lassen. In diesem Falle ist die
Rückkehr des Weideviehes ins Ursprungsland zu gestatten.
c) Bei Ausbruch einer Seuche, welche die in Frage stehenden
Zug-, Last- und Weidetiere befallen kann, ist der Rücktrieb
der betreffenden Tiere bis zum Verschwinden der Ver-
schleppungsgefahr zu untersagen.
Bericht von Sanitätsrat Brändle, St. Gallen. 79
I.
Zur Regelung des weiteren, die Grenzgebiete überschreitenden
oder grossen Viehverkehrs
a) stellen die vertragschließenden Staaten zunächst die Be-
griffe „Verdacht auf Ansteckung“, „Verdacht auf Seuchen-
erkrankung‘“ und ,,Seuchenausbruch“, ferner die Dauer der
Beobachtungszeit verdächtiger Tiere und der Sperre, auch
die Zeit für die Aufhebung der Maßregeln nach dem Er-
löschen der Seuche — fest.
b) Zur Durchführung des Veterinärsanitätsdienstes bestellen die
Staaten das nötige fachmännische Beamtenpersonal und
bezeichnen ihre Kompetenzen. Das Personal muß thun-
lichst unabhängig von Gemeinden und Privatpersonen ge-
stellt sein.
c) Jeder der Vertragsstaaten verpflichtet sich, den andern
jeden Ausbruch einer leicht verschleppbaren Krankheit, wie
die Rinderpest, die Lungenseuche und die Maul- und Klauen-
seuche, telegraphisch alsbald mitzuteilen und über den
Stand aller ansteckenden Tierkrankheiten nach einheitlichem
Muster einen amtlichen Ausweis erscheinen zu lassen und
den Regierungen der Vertragsstaaten ohne Verzug zu über-
senden. Ä
In den Ausweisen sind die verseuchten Verwaltungs-
bezirke einzeln namhaft zu machen und außerdem die Zahl
der verseuchten Gemeinden und Gehöfte anzuführen.
Für den eigentlichen Verkehr werden die Staaten sich über
folgende Punkte zu verständigen haben:
d) Die Ein- und Durchfuhr von Tieren, von tierischen Ab-
fällen und Erzeugnissen, durch welche Seuchenkeime ver-
schleppt werden können, ist, abgesehen vom kleinen Grenz-
verkehr (vergl. II), nur im Eisenbahn- und Schiffahrtswege
zu gestatten und auf gut eingerichtete Grenzstationen zu
beschränken. Eine zuverlässige tierärztliche Kontrolle hat
beim Grenzübertritt und bei der Ausladung im Be-
stimmungslande stattzufinden.
e) Tierärztliche Besichtigung des zur Ausfuhr in einen Ver-
tragsstaat bestimmten Viehtransportes vor der Verladung
und Verfrachtung unter Verschluß, der eine Seuchen-
verschleppung thunlichst verhütet.
f) Strenge Kontrolle an der Grenzübergangsstation und am
Bestimmungsorte hinsichtlich der Identität, des Gesundheits-
zustandes und der Herkunft der Tiere durch die Grenz-
zollbehörde und den Grenztierarzt.
80 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
g) Die Sendungen müssen mit Zeugnissen versehen sein, die
hinlänglich und sicher feststellen, daß die Tiere oder
tierischen Teile, Abfälle oder Erzeugnisse vor der Ver-
ladung tierärztlich untersucht und vollständig einwandfrei
befunden worden sind, sodann, daß weder im Herkunfts-
orte noch in den angrenzenden Gemeinden in den letzten
30 Tagen eine für die betreffende Tiergattung gefährliche
ansteckende Krankheit geherrseht hat, endlich, daß die
Tiere unmittelbar vorher mindestens 30 Tage am Herkunfts-
orte gestanden haben.
Die Bescheinigung, welche etwa an einem Marktorte über
Marktvieh ausgestellt wurde, ist nicht als gültig anzusehen.
Aus den amtlichen Zeugnissen muß auch hervorgehen,
daß bei dem Marktvieh eine staatlich eingerichtete tier-
‚ärztliche Kontrolle auf dem Markte stattgefunden hat, und
daß auf fraglichem Markte Schlachtvieh vom Zuchtvieh ab-
gesondert aufgestellt gewesen ist. Die Zeugnisse müssen vom
Amtstierarzt eigenhändig geschrieben und die Unterschriften
vom Gemeinde- bezw. Marktvorstande beglaubigt sein.
h) Die Gesundheitszeugnisse sollen eine Giltigkeitsdauer von
sechs Tagen haben. Für Großvieh und Tiere des Pferde-
geschlechtes sind Einzelbescheinigungen und für Schafe,
Ziegen und Schweine Kollektivzeugnisse vorzuweisen, die
darthun, daß die Tiere während der letzten 30 Tage an
einem einzigen bestimmten Standorte gestanden haben.
i) Viehtransporte, die an der Eintrittsstation verdächtig oder
k).
ur
krank befunden werden, oder die mit kranken oder ver-
dächtigen Tieren zusammen transportirt wurden, oder
welche von unrichtigen oder unvollständigen Zeugnissen
begleitet sind, können von der Grenzeintrittstation zurück-
gewiesen werden.
In diesem Faile hat der Grenztierarzt eigenhändig die
Zurückweisung auf dem Viehpasse anzuführen und zu be-
gründen. Auch hat die Kontrollbehörde der Eintritts-
station der Behörde des unmittelbar benachbarten Ver-
waltungsbezirkes des Ursprungslandes von der Zurückweisung
sofort Kenntnis zu geben.
Wird eine ansteckende Krankheit in einem Viehtransporte
erst nach erfolgtem Grenzübertritte festgestellt, so ist über
den Thatbestand durch die zuständige Behörde unter Zu-
ziehung des zuständigen Amtstierarztes ein Protokoll auf-
zunehmen. Der Viehtransport selbst unterliegt den für
solche Krankheitsfälle inländischer Tiere im Bestimmungs-
lande geltenden Vorschriften.
]) Sämtliche, hier für eine Vereinbarung vorgeschlagenen
Vorschriften sollen sieh auf die Krankheiten unter I be-
ziehen.
Bericht von Sanitätsrat Brändle, St: Gallen. 81
m) Wenn auf dem Gebiete des einen Landes die Rinderpest
auftritt, so darf der andere Staat die Einfuhr von Wieder-
käuern, Schweinen und tierischen Rohprodukten gänzlich
untersagen oder nach eigenem Ermessen beschränken und
überhaupt alle Maßregeln ergreifen, welche die Ein-
schleppung der Seuche verhindern können.
n) Beim Auftreten der Lungen- und der Maul- und Klauen-
seuche ist die Einfuhr von Tieren, die für die betreffende
Krankheit empfanglich sind, sowie für Rohprodukte und
sonstige giftfangende Gegenstände alsbald zu verbieten.
0) Die Aufhebung der Sperrmaßregeln für das verseuchte
Gebiet soll innerhalb einer angemessenen Frist auch die
Aufhebung der genannten Einfuhrverbote seitens anderer
Staaten zur Folge haben.
p) Die zum Viehtransport benützten Eisenbahnwagen und
Schiffe müssen nach jeder Benützung sofort an Ort und
Stelle unter Aufsicht des beamteten Tierarztes gereinigt
und mit einer 5°/oigen Kupfer- oder Eisenvitriol- oder
1°/ooigen Sublimatlésung pünktlich und bis in alle Fugen
hinein desinfiziert werden.
Die desinfizierten Fahrzeuge werden durch Anbringen eines
Plakates gekennzeichnet. (Im übrigen wie in I m.)
Man wird weiter sich darüber verständigen, daß gegen Beamte,
welche sich bei der Ausführung ihrer Dienstobliegenheiten verfehlen,
insbesondere mit Rücksicht auf die Ausstellung von Ursprungs-
und Gesundheitszeugnissen , ohne weiteres, jedenfalls auf Veran-
lassung eines der Vertragsstaaten, vorzugehen ist. Bei der ersten
groben Verletzung ihrer Pflichten sind diese Beamten, abgesehen
von der gesetzlichen Strafe, die sie verwirkt haben, zu entlassen.
Alle zwei Jahre dürfte eine Konferenz, gebildet von mehreren
seitens der interessierten Staaten delegierten Verwaltungsbeamten und
höheren Tierärzten zusammentreten, um die Fragen der inter-
nationalen Konvention, betreffend das Veterinärsanitätswesen, zu
besprechen und Änderungen oder Neuerungen anzuregen.
Anhang.
Massregeln gegen die an der Konvention nicht beteiligten
Staaten.
Gegen Länder, in welchen die in I genannten Grundsätze für
die Veterinärgesetzgebung und für den Vollzug derselben nicht zur
Geltung gelangt sind, ist zum Schutze des Inlandes gegen die mit
dem Viehverkehr verbundene Seuchengefahr, der Verkehr von Vieh
auf den Grenzverkehr, auf den Schlachtviehverkehr und den
Zuchtviehverkehr zu beschränken und zwar in folgender Weise: - .
6
82 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
Der Grenzviehverkehr darf nur innerhalb einer genau bestimmten,
möglichst schmalen Zone stattfinden. Zur Kontrolle dieses Verkehrs
haben die aneinander grenzenden Staaten die Grenzen der Zonen
zu bestimmen und die innerhalb der Grenzzonen befindlichen Haustier-
bestände (Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen) aufzunehmen und zu
markieren. Die Besitzer sind zu veranlassen, von jeder Aenderung
in ihrem Bestande, insbesondere von jedem Zu- und Abgange an
Tieren, zum Behufe Eintragung in die Liste und Kennzeichnung,
der Polizeibehörde sofort Anzeige zu erstatten.
Von sechs zu sechs Monaten sind die Listen unter Vorführung
der Tiere, welche sich in der Zone befinden, zu revidieren. Die in
der Zone konsignierten Tiere dürfen nicht aus der Zone heraus-
geführt werden, ehe sie nachweislich seuchenfrei innerhalb der
Grenzzone während sechs Monaten gestanden haben. Auch nach
dieser Zeit hat der Besitzer, welcher Tiere aus der Grenzzone aus-
führen will, hierzu die polizeiliche Erlaubnis besonders zu erwirken.
Im übrigen hat sich der Grenzviehverkehr nach den Vorschriften zu
richten, welche unter Nr. Il angegeben sind.
Hinsichtlich des Schlachtviehverkehrs ist anzuordnen:
daß nur auf Bestellung der Schlächter solcher Gemeinden,
welche ein öffentliches, unter tierärztlicher Kontrolle stehendes
Schlachthaus, das durch einen Schienenstrang oder durch einen
schiffbaren Wasserweg mit der Eisenbahn oder dem Hafen ver-
bunden ist, besitzen und den Schlachthauszwang eingeführt haben,
Schlachtvieh nach diesen Gemeinden eingeführt werden darf.
Die Einfuhr darf nur aus nachweislich seuchenfreien und über
seuchenfreie Gegenden geschehen. Sie darf nur über bestimmte
Grenzstationen in Eisenbahnwagen erfolgen. Die Art der Verladung
soll ein Entkommen der Tiere oder ein Herausfallen von Dünger
oder sonstigen Abfällen. verhindern.
Bei der Verfrachtung aufSchiffen hat eine ähnliche Abschließung
der Tiere wie auf der Bahn Platz zu greifen. Die Tiere werden
an der Grenzstation, sowie am Bestimmungsorte tierärztlich unter-
sucht. Die Untersuchung hat stets bei Tageslicht stattzufinden.
Irgendwie kranke oder verdächtige Tiere, welche auf Grund
der Seuchen- oder Fleischschaugesetze zu beanstanden sind, oder
für welche keine oder ungenügende Ursprungs- oder Gesundheits-
zeugnisse beigebracht werden, sind an der Grenzstation von der
Einfuhr zurückzuweisen. Zeigt sich der Verdacht oder die Erkrankung
eines Tieres erst am Bestimmungsorte, so sind das Tier und, wenn
Verdacht auf eine leicht übertragbare Krankheit vorhanden ist,
sämtliche Tiere binnen 24 Stunden im Schlachthause zu schlachten
und hierauf mit ihnen nach den landesgesetzlichen Bestimmungen
zu verfahren. Den Schaden und die Kosten hat der Spediteur zu
tragen.
Die nicht beanstandeten Tiere sind in den Stallungen des
Schlachthofes, abgesondert von Schlachttieren, welche zum freien
Verkehre zugelassen sind, aufzustellen. Der Zutritt in die Stallungen,
Bericht von Sanitätsrat Brändle, St. Gallen 83
in welchen die Tiere aufgestellt sind, darf nur dem Besteller ge-
stattet sein. Ein Weiterverkauf der Tiere, auch am Platze selbst,
darf nur mit besonderer polizeilicher Erlaubnis und nur aus
zwingenden Gründen gestattet werden. In allen Fällen haben die
Tiere innerhalb fünf Tagen nach ihrer Ankunft im Schlachthause |
ihres Bestimmungsortes zur Schlachtung zu gelangen. Die Ställe,
in welchen die Tiere untergebracht waren, sind jeweils nach ihrer
Entleerung gründlich zu reinigen.
Der Zuchtviehverkehr ist auf die Fälle zu beschränken, wo
Züchter oder Gemeinden für die eigene Zucht bestimmte Zucht-
tiere bedürfen und sie selbst oder durch Vertreter ohne Zwischen-
handel ankaufen und für den eigenen Bedarf einführen. Für solche
Tiere sind an der Grenzübergangsstation die gleichen Nachweise
und Erfordernisse notwendig, wie sie unter [lg beschrieben sind.
Die Tiere müssen an ihrem Bestimmungsorte mindestens sechs
Monate konsigniert bleiben. Ein Weiterverkauf derselben, außer zur
Schlachtung, ist zu untersagen.
Der Handel und Verkehr mit Nutz- d. h. mit Arbeits-, Milch-
und magerem Schlachtvieh ist zwischen den betreffenden Staaten
gänzlich einzustellen.
Es werden einige dieser Grundsätze die Wirtschafts- und
Handelsinteressen mancher Staaten verletzen. Eine tierärztliche
Versammlung hat aber in erster Reihe festzustellen, durch welche
Mittel der Verkehr mit Vieh und tierischen Erzeugnissen, sowie mit
seuchengiftfangenden Gegenständen, soweit er von einem Staat nach
dem andern stattfindet, thunlichst unschädlich gemacht werden kann.
Die Vertreter der Landwirtschaft, der Gewerbe und des Handels,
sowie die Regierungen der einzelnen Staaten werden auf Grund der
Aussprüche erwägen, ob eine internationale Regelung des Vieh-
verkehrs möglich und in diesem Falle geboten ist, und welche der
von den Tierärzten ausgesprochenen Grundsätze und : inwieweit
diese in etwaigen Vereinbarungen beachtet werden sollen.
Ich gelange zu dem Antrage:
Der Kongress wolle die Deutsche Reichsregierung ersuchen,
eine internationale Kommission zu berufen, welche die von dem
Kongress als Grundlage bezeichneten Leitsätze für eine inter-
nationale Bekämpfung der Viehseuchen prüft. Die Deutsche
Reichsregierung sei Ferner zu ersuchen, die von der inter-
nationalen Kommission für zweckdienlich erachteten Massregeln
den Regierungen der übrigen Kulturstaaten mit der Empfehlung
zur Durchführung mitzuteilen.
$$
84
Rapport de M. BRÆNDLE
Vétérinaire du Canton de St. Gall.
(Traduit par le professor NOYER, Berne.)
e
a question posée a été traitée à fond aux Congrès de
Bruxelles, de Paris et de Berne par MM. Leblanc, Degire
et Hutyra qui demontrèrent les progrès accomplis dans
l'étiologie des maladies contagieuses. Ils prouvèrent de
même que, quoique ces fléaux n'aient été complètement
i réprimés, les dommages qu'ils causent, n’en sont pas
moins réduits. Ce résultat a été atteint grâce au zèle que déve-
loppaient non seulement les administrations, auxquelles est confié
le salut de l’agriculture et de l’hygiène, mais aussi les vétérinaires.
Nl est clair qu'on arrivera plus sûrement et plus vite à la
répression des maladies épizootiques, en prenant et en appliquant
dans tous les Etats des mesures semblables avec une persévérance
énergique égale. Donc il faut que les Gouvernements s'entendent
sur ce point important.
Par cette voie les Etats qui ont connexité ou dualité d'intérêts,
se rencontreront et concluront sous certaines conditions une con-
vention sanitaire soumettant leurs territoires à une législation et
organisation vétérinaire à peu près semblable. Sous ces conditions
les Etats, voulant s'entendre, ordonneront pour chacun d’eux:
1) L'établissement de l'inspection obligatoire générale de tous
les animaux destinés à l'alimentation et des abattoirs publics
avec obligation d’y abattre, surtout dans les lieux de concentration
de bétail.
2) La réglementation de l’équarrissage d’après les exigences
de la science et de la technique moderne.
3) L’indemnisation des pertes provenant d’epizooties par des
fonds publics. Cette dernière condition est indispensable pour
obtenir la coopération des propriétaires d'animaux dans la lutte.
Il est bien entendu que tout Etat qu par ses lois ou même
leur exécution ou par le défaut des autres conditions, n’offrira pas
la réciprocité de garantie suffisante, ne pourra pas entrer dans la
convention.
Rapport de M. BRÆNDLE, St. Gall. 85
I,
Mesures communes pour combattre les maladies en déans des frontières.
Désignation des maladies entraînant la déclaration et les
mesures de police vétérinaire:
1) La peste bovine;
2) la pleuro-pneumonie contagieuse du bœuf;
3) la fièvre aphteuse ;
4) la morve et le farcin;
5) la tuberculose du bœuf et du porc;
6) la rage;
7) les maladies charbonneuses :
8) le rouget du porc, la pneumo-entérite et la peste porcine;
9) la gale des chevaux et moutons et
10) la chavelée du mouton et de la chèvre.
a) La déclaration de ces maladies doit être faite immédiatement
à l'autorité locale; celle de la peste bovine, pleuro-pneu-
monie, fièvre aphteuse, morve et du farcin, de la rage et
du charbon doit ätre transmise aussitöt, par expres ou
télégraphiquement, à l’administration supérieure,
b) L’isolation immédiate des animaux supposés malades ou
contaminés avec l'observation de toutes les mesures à
prendre en pareil cas, d’abord par le propriétaire, comme
par exemple: la garde des bêtes malades par un personnel
spécial, restriction de l’emploi du matériel et des fontaines,
ainsi que de l’usage et du transport des laitages; on veil-
lera à l’entassement et à la sortie du fumier, au va-et-vient
des petits animaux domestiques dans les étables infectées
et au changement de vêtements pour toutes les personnes
travaillant ou contrôlant dans les étables contaminées.
t) La constatation technique de l'apparition de l'épizootie ou
de sa suspicion par le vétérinaire officiel.
d) Séquestre de tous les animaux et de tout objet contagifère
jusqu’à la disparition de tout danger, — s’il y a nécessité,
établissement d’une zone d'isolation autour du foyer, pres-
cription, au besoin, d’un cordon sanitaire (civil et même
militaire).
€) Abattage de tous les animaux incurables et de ceux atteints
ou supposés d'être atteints de la peste bovine, de la pleuro-
pneumonie du bœuf, de la morve et, s’il s’agit, d’eteindre
au plus vite un premier foyer de contagion, provenant par
exemple de la fièvre aphteuse ou d’une des maladies épi-
86 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
zootiques de l'espèce porcine dans une contrée jusqu'alors
franche de ces maladies, des animaux devenant un danger,
ainsi que de ceux atteints de la rage et des maladies dites
charbonneuses au besoin.
f) Nettoyage et désinfection des locaux et de tous les objets
contaminés par les animaux et de ceux-ci.
g) La direction et le contrôle des mesures sus-dites par le
vétérinaire officiel.
Voici les mesures à exécuter contre les foyers de conta-
gions constatés.
Arrivons maintenant aux mesures préventives.
Comme le trafic est, le plus souvent, l’auteur de la con-
tagion, il doit être rendu le plus inoffensif possible.
Pour y arriver, il faut:
Pour une contrée menacée du danger:
h) L'organisation d’une surveillance du va-et-vient des ani-
maux dans la zone d'isolement par des organes dûment
assermentés, désignés comme inspecteurs du bétail, lesquels
ne doivent avoir aucun contact avec les animaux séquestrés.
Pour toute l’etendue du territoire et toujours:
i) Nomination de contrôleurs appointes, avec charge de sur-
veiller le trafic et l'effectif des animaux domestiques à
l’intérieur de circonscriptions exactement définies par la loi.
k) Obligation pour tous les animaux, sujets à un va-et-vient
hors de leur propre circonscription, d’un passe-debout, va-
lable pour une courte durée, permettant de vérifier leur
provenance et leur santé.
1) Organisation et surveillance efficace des marchés forains
destinés au commerce des animaux, avec obligation d'y
séparer ceux de boucherie de ceux d'élevage ou de rente.
En cas de constatation d’une épizootie, avis télégraphique
ou téléphonique aux autorités des pays d'origine des ani-
maux, et du pays de destination de ceux qui auraient
déjà quitté le marché.
m) Le nettoyage immédiat et la désinfection de tous les wagons,
bateaux, rampes, halles, etc., ayant servi aux animaux. La
mise en service de véhicules ou locaux non désinfectés sera
absolument interdite.
n) Réserve de l'exercice aux seuls vétérinaires diplomés pour
obvier aux recels des cas sujets à déclaration, préconisés
par les empiriques par ignorance ou sciemment.
Rapport de M. BRÆNDLE, St. Gall. 87
IT.
Pour régler le trafic frontière:
a) On restreindra le passage de la frontière à des stations et
des heures déterminées où l'on contrôlera les animaux, qui
doivent être accompagnés d'un certificat d'identité ou
munis d’une marque ou d’un numéro connus à la station.
b) Le bétail conduit au pâturage sera, avant de passer la
frontière, contrôlé par le vétérinaire frontière du pays
d'origine, et chaque animal pourvu d’un certificat détaillé
qui permette de le reconnaître.
c) Lors de l'apparition d’une épizootie sur les animaux qui
ont passé la frontière, leur retour sera interdit jusqu’à
extinction de la maladie.
IN.
Pour régler le grand trafic:
a) Si les Etats veulent s'entendre sur le trafic international,
ils definiront d'abord les termes de „suspect, de contaminé
et d’atteint‘‘ et tomberont d'accord sur la durée de l’ob-
servation et du séquestre à prescrire pour chacune des
épizooties.
b) Ns designeront les autorités administratives et les vétérinaires
officiels, ainsi que Jeurs attributions.
c) Ils s’engageront de s'aviser réciproquement, par le télé-
graphe, de l'apparition de toute épizootie se répandant
facilement, telles que la peste bovine, la pleuro-pneumonie
du bœuf et la fièvre aphteuse, en outre, d'éditer hebdoma-
dairement un bulletin uniforme, relatant l’état nominatif
des localités contaminées et numérique des foyers constatés.
Ensuite ils stipuleront les prescriptions suivantes:
d) L'importation et le transit d'animaux, de débris et de
produits d’origine animale qui sont susceptibles de ré-
pandre la maladie (exception faite pour le petit trafic à
la frontière) ne seront permis que par voie ferrée ou fluviale
et limités à des postes de douane spécialement organisés.
e) L'inspection vétérinaire, avant leur chargement, des trans-
port d'animaux destinés à l’un des Etats contractants, et
transport sous scellés de garantie.
88 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
f) Un contrôle vétérinaire sévère doit avoir lieu au passagc
8)
h)
de la frontière et lors du débarquement dans le pays de
destination.
Les transports doivent être munis de certificats établissant
que les animaux ou produits bruts ont été inspectés lors
du chargement par un vétérinaire et ont été reconnus
irréprochables, et prouvant en outre que les animaux
importés ont stationné au lieu d'origine depuis 30 jours
au moins. Les certificats doivent être écrits par le vétéri-
naire et légalisés par l’autorité locale.
Pour le bétail provenant d'une foire, le lieu d'origine
sera non pas l’endroit, où se tient ee marché, mais celui
de la provenance. Le certificat officiel doit ‘indiquer en
outre que le marché est soumis à une inspection vélérinaire
officielle et que le bétail de boucherie y est séparé de tout
autre. Les certificats doivent être entièrement écrits de
la main du vétérinaire officiel, et l'identité de la signature
doit être confirmée par l'autorité communale ou le com-
missaire du marché.
Les certificats de santé auront une valeur de 6 jours; ils
seront individuels pour les dnimaux des espèces chevalines
et bovines, collectifs pour les moutons, chèvres, porcs, pour
autant que ces derniers out séjournés pendant 30 jours au
même endroit.
i) Les transports de bestiaux reconnus malades ou suspects
k)
1)
m)
aux stations d’entree, ou qui ont été transportés avec
d’autres animaux malades ou suspects, ou qui sont ac-
compagnes de certificats faux ou incomplets, peuvent être
refoulés.
Dans ce cas le. vétérinaire frontière doit de sa propre
main motionner le refoulement sur le certificat d'origine;
de même, l'autorité de contrôle de la station d'entrée no-
tifiera le refoulement à l'autorité du district voisin du pays
d’origine.
Si, après franchissement de la frontière, une épizootie se
déclarait sur un transport de bétail, les autorités compé-
tentes devront dresser un procès-verbal de constatation en
présence du vétérinaire officiel. Le transport lui-même sera
soumis aux prescriptions en vigueur pour le bétail indigène.
Les prescriptions de la convention se rapporteront exclu-
sivement aux maladies citées plus haut sub L
Si la peste bovine se déclarait sur un des territoires unis,
le pays voisin pourra interdire complètement l'importation
des ruminants, des porcs et des produits animaux bruts,
ou la restreindre a sa convenance; et en general prendre
toutes les mesures, qu'il jugera nécessaires pour empêcher
l'importation de la maladie.
Rapport de M. BRÆNDLE, St. Gall. 89
n) Lors de l’apparition de la pleuropneumonie du bœuf et de
la fièvre aphteuse, l'entrée sera interdite pour tous les
animaux doués de réceptivité et pour tous les produits
bruts.
e) La levée du séquestre sur le territoire infecté entrainera
celle de la défense d'importation.
p) Le nettoyage et la désinfection des wagons et bateaux em-
ployés au transport d'animaux seront exécutés à la station
de réception, sous la surveillance du vétérinaire officiel, au
moyen d'une solution de sulfate de fer ou de cuivre à
5°/o, ou de sublimé à 1°/oo. Les véhicules désinfectés seront
marqués d’une affiche spéciale qui seule en permettra le
rechargement.
On stipulera encore, qu’en cas de manquement aux prescriptions
sanitaires qu'ils sont chargés d'exécuter, surtout en ce qui concerne
ls certificats d'origine et de santé, les fonctionnaires du service
de contrôle pourront être révoqués, sans préjudice de l'application
des lois qu’ils se seraient attirée.
Finalement les Etats conviendront de la réunion d'une con-
lerence bisannuelle, à laquelle prendront part des délégués des Etats
intéressés, des employés de l’administration sanitaire et des vété-
rinaires supérieurs.
Ces Messieurs auront à discuter et à régler les questions de la
convention sanitaire internationale, à y opérer les changements ou
à y faire les adjonctions ou changements qui seront reconnus in-
dispensables. | ”
ANNEXE.
Mesures vis-à-vis des Etats qui restent en dehors d’une convention.
Une grande partie de ces principes pourra servir de même
aux Etats, qui ne pourraient ou ne voudraient pas faire partie de
la convention, pour régler le trafic international d'animaux.
Entre ces Etats, le petit mouvement dit „de frontière“ n'aura
lieu que dans une zone assez étroite et exactement déterminée
dans son périmètre. On procédera au dénombrement par espèces
et catégories avec états signalétiques de tous les animaux do-
mestiques (solipèdes, ruminants, porcs, etc.) so trouvant dans cette
zone. Les mutations de toute espèce seront déclarées de suite.
Une revue de contrôle aura lieu tous les six mois. Les animaux
inscrits dans la zone ne devraient en sortir que s’il est prouvé,
qu'ils y ont résidé six mois, et seulement sur un permis de la
police. Pour le reste, on doit observer les prescriptions que nous
90 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
avons indiqué dans le règlement du trafic frontière entre les Etats
syndiqués.
Quant au grand trafic on ne permettra que les transactions
sur des animaux de boucherie et encore avec conditions:
Qu'ils soient commandés par des bouchers de localités pour-
vues d’abattoirs municipaux obligatoires, placés sous le contrôle
sanitaire et reliés aux réseaux ferrés ou fluviaux par des em-
branchements.
L'expédition ne doit être faite que de et par des contrées
franches d’épizooties et dans des wagons, d'où les animaux ne puissent
s'échapper et d’où aucuns détritus ne puissent s’épandre au dehors.
Le transport par bateau doit offrir la même garantie. L'entrée
devra avoir lieu par des stations frontières déterminées, où l’ar-
rivage sera contrôlé. Ce contrôle vétérinaire qui doit toujours être
fait de jour, sera renouvelé au lieu de destination.
Les animaux malades ou supposés tels ou dont les certificats
d'origine ou de santé seraient absents ou défectueux, doivent être
refusés à la frontière.
Si à destination on constate ou présume une maladie conta-
gieuse sur un des animaux, tout l’arrivage sera dirigé sur l’abattoir
pour y être abattu dans les 24 heures et traité ensuite d’après les
règlements du pays. Les dommages et les frais incomberont à l’expé-
diteur. Les animaux reconnus sains seront séquestrés dans des
étables de l’abattoir distinctes de celles réservées au bétail en libre
pratique. | .
Aucun trafic de ces animaux ne devra avoir lieu sans auto-
risation de la police et seulement pour des raisons majeures. En
tout cas, ils devront être abattus cinq jours après leur entrèe à
l’abattoir. Les étables, qu'ils auront occupées, seront nettoyées à
fond après leur évacuation.
Les transactions sur des animaux d'élevage ne seront permises
que sur une demande spéciale adressée au gouvernement central
du pays. Elles seront à restreindre aux particuliers ou municipalités
ayant besoin pour leurs élevages particuliers de certains animaux,
avec condition de les acheter eux-mêmes ou par délégués, mais
jamais par intermédiaires. Ces animaux seront soumis aux conditions
indispensables déjà dites relativement au franchissement de la
frontière. Arrivés à destination, ces animaux doivent y être con-
signés au moins six mois, et ne pourront être l'objet d’un reven-
dage que pour être abattus.
Rapport de M. BR/ENDLE, St. Gall. 91
Beaucoup de ces principes fondamentaux devant porter at-
teinte aux interets de l’agriculture et du commerce de certains
Etats, il importe donc qu’un Congrès de vétérinaires recherche
comment on pourra concilier ces intérêts avec une réglementation
du trafic international des animaux, de leurs issues et des objets
pouvant servir d'agents contagifères.
Les délégués de l’agronomie, de l’industrie et du commerce,
ainsi que les Gouvernements des Etats intéressés approfondiront
les propositions des vétérinaires réunis au Congrès et jugeront, s’il
est utile et possible de réglementer le trafic international des ani-
maux dans les limites, que j'ai eues l’honneur de désigner.
J'ai l'honneur de proposer :
Le Congrès veuille prier le Gouvernement de l'Empire
allemand de réunir une commission internationale, afin d’exa-
miner les propositions faites par le Congrès pour établir les
principes d'une lutte internationale contre les épizooties, et
de communiquer le résultat de cet examen aux Gouvernements
des autres Etats, en les invitant à y donner leur adhésion
pour en amener l'exécution uniforme.
Report of Mr. BRÆNDLE
Chief Veterinary Surgeon of the Canton of St. Gall.
(Extract made by the Referent T. Archibald S. WHITE, under the direction of
Dr. LYDTIN, Baden-Baden.)
he question of international legislation respecting mea-
sures against the spread of epizooties has been very well
treated at the Congresses of Brussels, Paris and Berne
© by Mess" Leblanc, Hutyra, and Degive. These gentlemen
have proved, that the infectious diseases and their causes
+9 bave been sufficiently probed to combat them and reduce
them to a minimum. .
It is clear, that epizootic diseases will be repressed more
surely and more quickly by taking and applying in all the States
similar measures with equal energy and perseverance.
The need of a mutual understanding and agreement between
the veterinary police of the individual States is recognised on
all sides,
To be successful the authorities, that is to say, the individual
Staates ought to unite, and their regulations against epizooties
should be in some degree uniform.
Besides this:
1° The indroduction of universal obligatory meat-inspection
and the erection of public slaughter-houses together with the com-
pulsory use of them by all slaughterers in the larger centres.
2° Introduction of a system of sanitary inspection and regu-
lations respecting the treatment of carcasses.
3° State compensation for stock owners, at least for the loss
of useful domestic animals by epizooties, and still better for all
cases of illness and accident.
This compensation, by general compulsory Insurance of the
stock owners or from public sources, is the best mean, to induce
them to assist the State executive.
Those States, which do not join or are behindhand, whether
they are wanting in legislation or its execution, cannot take part
in common action with the remaining States.
Report of Mr. BRAENDLE, St. Gall. 93
I,
Measures for eradicating and preventing epizooties within the
States concerned.
_ The following infectious diseases are acknowledged as neces-
sarily to be combatted :
1° Cattle plague;
2° pleuro-pneumonia of cattle;
3° foot and mouth disease;
4° glanders and farcy ;
5° tuberculosis of cattle and swine;
6° rabies ;
7° anthrax;
€9 red disease of swine; swine fever and swine plague;
9° scab of horses and sheep;
10° smallpox of sheep and goats.
a) When cattle plague, pleuro-pneumonia, foot and mouth
disease, glanders and farcy, rabies and anthrax break out,
notice must be given to the proper office by special messenger
or telegraph and this office reports to head quarters.
b) The immediate isolation of the infected and suspected places
with the observation of all proper rules as e. g., the atten-
dance to the infected animals by special servants and the
use of special vessels and springs, precautions in using and
transporting the milk and its products, in the storing and
carrying away of dung, and respecting the intercourse of
smaller domestic animals in the infected stalls and of
persons (change of dress, cleanliness etc.). In case of need,
special watchmen (even military) are set to control the
execution of the regulations.
c) Immediate verification of the appearance of an epizooty by
the official veterinarian.
d) Declarations of infected areas for each single case of disease,
where all movement of cattle must be suspended till the
danger is passed.
e) Slaughter of all incurably diseased animals, suspected of
or attacked by cattle plague, pleuro-pneumonia, rabies and
glanders. Slaughter by police order can also be applied, in
order to remove as quickly as possible infected animals
and thereby prevent the spread of the disease.
f) The entire disinfection of tainted stalls, ustensils and
animals.
94 International Measures against the spread of epizooties,
g) Execution of the above regulations under professional control.
Such are the measures to be taken against the hotbeds
of contagion.
The following are intented to prevent the spread of
epizooties.
h) Within an infected area: supervision of the movement of
animals by officials strictly avoiding any contact with
diseased animals and
i) for all the country: permanent supervision of the internal
movement of cattle by inspectors, whose duties are, to
control, each in his own district, the stock of cattle and
their movements.
k) A compulsory pass-system for cattle beyond its own district
with a guarantee of the perfect trustworthiness of the cer-
tificates of origin and health, which must be of short
duration.
1) A complete supervision of the cattle markets, in which the
animals will stand separated according to their uses (fat,
store or rearing).
If a case of epizooty is notified on a market place,
immediate notice must be given by telegraph or telephone
to the authority of that place, from which the infected
animal has come or to which it has been sent.
m) Disinfection of the railway trucks, ships and slanting plat-
forms after every journey under the control of veterinary
surgeons. The use of non-disinfected is severely forbidden.
n) Only properly certificated veterinary surgeons are allowed
to practise, in order to prevent any concealment (caused
purposely or through ignorance) of a case of epizooty by
lay practicians.
IL.
To regulate the frontier traffic.
Small frontier traffic:
a) The passage may only take place ‘ht certain stations, where
the identity of the beasts of burden must be proved by
comparison with the written descriptions. The identity of
such animals can also be certified by a certain brand or
other indelible marks known at the station.
b) Cattle which have been driven over the frontier for
pasturage, may be brought back over it, as soon as the
frontier veterinary of the country of origin has fixed the
identity.
Report of Mr. BRÆNDLE, St. Gall. 95
c) If an epizooty breaks out, the return of beasts of burden
and pasturage, liable to infection, must be prohibited.
Hf.
To regulate the international traffic.
a) The States concerned determine the definition “Suspicion
of contagion” and “Suspicion of infection” with a disease,
further the duration of observation of suspected animals,
and the prohibition of the movements of animals after the
extinction of the epizooty.
b) They will appoint the administrative authorities and the
official veterinary surgeons and assign them their duties.
c) If cattle plague, pleuro-pneumonia, and foot and mouth
disease break out in one of the countries concerned, the
others must be informed by telegraph.
The States concerned will make the following stipulations:
d) The import and transit of animals and animal refuse and
products, which are apt to carry contagion, — small
frontier traffic excepted — are only to be permitted by
rail or ship and must be restricted to well ordered frontier
stations.
e) Examination of the beats before loading on ships and
railways by veterinary surgeons and forwarding of them
to the frontier of the importing country under leaden seals.
f) A severe control must take place at the passage of the
frontier and at the unloading in the country of destination.
g) The above mentioned convoys must be supplied with
certificates stating, that the animals and raw products
were not infected before the loading and for the previous
30 days neither in the place of origin nor in the neigh-
bouring communes, where a contagious disease, dangerous
for the animals in question, had occurred. Further, that the
animals before their departure, stood for 30 days at least
in the place of origin. The certificates must be written
by the veterinarian and legalised by the local authority.
If cattle come from a Fair, the place where the Fair was
held, will not be considered as the place of origin. The
official certificate must state that the Fair was subject to
an official contro] and that slaughter cattle were separated
from breeding.
h) For horses and bovines, single certificates, and for sheep,
goats, and swine, so far as these animals have for the last
80 days been standing in a single place, collective certifi-
cates are necessary, available for 6 days.
06 International Measures against the spread of epizooties.
i) Convoys of cattle without a proper certificate will be sent
back with the reason stated on it, and the neighbouring
officials will be informed.
k) If an animal after passing the frontier shows symptoms of
disease, notice must immediately be taken by the proper local
officials and the animal will be treated by the local law.
I) The regulations apply only to those diseases, which are
enumerated above sub I.
m) If cattle plague breaks out in a country, the import of
ruminants, swine and raw animal products may be prohi-
bited or limited by the neighbouring countries and all
measures may be taken, to prevent the introduction of the
disease.
n) When pleuro-pneumonia and foot and mouth disease break
out, the import of animals liable to such disease, as well
as raw products and other articles conveying contagion
must immediately be prohibited.
o) The suspension of the prohibition on infected territory
will entail that of the prohibition of foreign import.
p) The cleansing and disinfection of the trucks and ships
employed for the transport of animals will be carried out
at the station of reception under the supervision of the
official veterinary by means of a solution of sulphate of
iron or of copper at 5°/o or of sublimate at 1°%/oo. The
disinfected vehicles will be marked by a special placard,
which alone will permit the reloading.
As regards the functionaries of the service of control, should
they fail to carry out the sanitary precautions, which they are
bound to execute, especially the certificates of origin and health,
they render themselves liable to be proceded against.
Every 2 years a conference composed of officials and high
veterinary surgeons, as delegates of the interested States, meets, in
order to discuss questions of the international convention, respec-
ting matters of veterinary surgery, and to propose alterations or
improvements.
ANNEX.
Measures to be taken against the States not concerned
in the Convention.
A great portion of these principles may serve as well for
those States, which cannot or will not take part in the convention,
to regulate the international traffic of animals.
Between those States the “small frontier movement” will only
take place in a zone sufficiently narrow and exactly determined in
Extract of the Report of Mr. BRÆNDLE, St. Gall. 97
its perimeter. All domestic animals (single hoofed, ruminants,
swine etc.), which are found within this zone will be numbered
and marked according to their kinds. Every change of place must
be immediately declared and there must be a control every 6 months.
The animals registered in the zone may not go out of it,
until it is proved that they have been in it 6 months and only
on a police permission. For the rest, the directions, which we have
indicated in the regulation of the “small frontier traffic” between
the States concerned, must be observed.
As far as regards general trafic, it will only be permitted to
animals intended for slaughter and even that with the condition,
that they are ordered by butchers of localities provided with com-
pulsory municipal slaughter-houses, placed under sanitary control
and connected by side lines with railway or rivers.
They must not be sent except from and through countries free
from epizooties. Only trucks from which the ‘animals cannot escape
and from which no filth can flow shall be used. Transport by
ship must offer the same guarantee. Entrance will only take place
by fixed frontier stations, where the arrival will be controlled.
.This veterinary control, which must always take place by
daylight, will be renewed at the place of destination.
Animals diseased or supposed to be so, or for which the cer-
üficates of origin and health are wanting or deficient, must be
refused at the frontier.
If at the destination one of the animals is found to be affected
with a contagious disease or presumed to be so, all the con-
sigoment will be brought to the slaughter house to be slaughtered
there within the 24 hours and afterwards treated according to the
regulations of the country.
The loss and costs fall upon the sender. Healthy consignments
will be confined in stalls of the slaughter house distinct from those
reserved for beasts, that may be disposed of.
No traffic of these animals will be allowed, without the
authority of the police and only for ‘raisons majeures”. In every
case they must be slaughtered 5 days after their arrival at the
slaughter house. The stalls, which they occupied, will be tho-
roughly cleansed afterwards.
The animals of breeding can only be bought and sold under
a special permission procured from the central government of the
country. Permission will be restricted to private owners or muni-
cipalities needing certain animals for breeding, with the condition
that they buy them themselves or by their representatives, but never
by intermediaries. These animals are subject to the indispensable
conditions already mentioned respecting the passage over the fron-
tier. When they have arrived at their destination, they must remain
there at least 6 months and cannot be resold except for slaughter.
98 International Measures against the spread of epizooties.
Many of these fundamental principles are prejudicial to the
agriculture and trade of certain States; it is necessary therefore
for a Congress of veterinarians to try to reconcile those interests
with a regulation of international traffic in animals, their products
and such articles as could carry contagion.
The delegates of agriculture, manufacture and trade, as wel
as the Governments of the interested States, will thoroughly con-
sider the propositions of the veterinarians assembled at the Congress
and will decide, whether it is useful and. possible to regulate in-
ternational traffic in animals within the limits, which I have
pointed out.
I have the honour to propose:
That this Congress respectfully requests the Government of
the German Kmpire to convoke an international Commission
for examining the principles considered fundamental by the
Congress for the prevention of epizooties. The Government
of the German Empire is also earnestly desired to recommend
the measures, deemed proper by the Commission, to the other
States, with a view to introduce them in the respective
countries.
99
Report of Mr. A. C. COPE
Chief Veterinary Officer of the Board of Agriculture in London.
X he last three Veterinary Congresses discussed generally
the question of the prevention of epizooties arising from
international trade in various classes of animals. They
also passed resolutions through the observance of which
it would be impossible to prevent the transference of
these plagues from one country to another. It was
proposed that certain important regulations should be made bet-
ween the various European States in connection with the trade
in animals as regards the veterinary police organization to prevent
the introduction of diseases.
The proposals whieh were made by several eminent represen-
tatives were highly approved by most of the members of the
Congress. Great credit was. due to these gentlemen for their
valuable papers because they exhibited a great amount of technical
knowledge and indefatigable industry.
But experience has shown that these valuable proposals have
hitherto received little or no attention from the various Governments.
it is true that certain conventions respecting cattle trade have
been concluded between Switzerland and Austro-Hungary, between
Austro-Hungary and the German Empire, and between Hungary
and Servia. The Convention respecting cattle trade concluded
between the German Empire and Austro-Hungary on the 6" De-
eeraber 1891 may be regarded as perfect in its way.
it has however been observed that some of the conventions
have again been suspended as for example that between Switzer-
land and Austria, or that the trade in cattle between the States
in question was either temporarily restricted or prohibited when
it has been proved that an infectious disease of animals was carried
out of one country into another. Our experience of the conventions
bitherto made respecting epizooties does not encourage the hope
that the international trade in animals could be carried on with
any degree of safety, and it is evident that each Government would
infmitely prefer to protect its frontiers independently of one another
by measures of their own against the introduction of cattle diseases.
There is no country in Europe which has taken measures in the
100 International Measures against the spread of epizooties.
matter of animal diseases which does not possess some special
regulations respecting the import, export, and transport of animals,
but the action taken by each country has invariably been regulated
by a number of circumstances. There aré many countries which
facilitate the importation of animals in consequence of their great
demand for animals for the purpose of human food Other countries
having a large surplus animal population export animals to supply
the wants of others, and in most countries in Europe a certain
amount of export and import of animals is carried on in regard
to cattle for draught purposes. A large and important international
«trade is also constantly going on in animals of great value for
breeding purposes. The facilities for carrying on these international
changes of stock are greatly aided by the geographical position of
the countries exporting and importing, and to entirely prohibit this
constant movement between countries is for the reasons which I
have given often extremely difficult. It is evident from the above
remarks that a uniform regulation of trade in animals has not yet
been attained, and that most of the States have not as yet by
any means fulfilled the initial conditions by which an international
trade in animals can be safely carried out.
The Congresses at Brussels and Paris declared as an absolutely
necessary condition for the establishment of such a union “that
it should be agreed upon that each State taking part in it should
provide its own special Veterinary Staff and Organization in order
to suppress any outbreaks of the contagious diseases amongst
animals with the greatest possible rapidity”.
Can any of the continental States assert that their veterinary
sanitary service is at the present moment equal to these require-
ments ? I think not.
Do we not see from the Reports of the diseases of animals
issued by nearly every country in Europe that the contagious
diseases affecting cattle, sheep, swine and horses, are constantly
present therein and that even diseases such as pleuro-pneumonia
and foot and mouth disease, which we know can he eradicated
like cattle plague, still reappear, though somewhat less frequently
than in former years. Austro-Hungary has taken strong measures
against pleuro-pneumonia with good results, but in the German
Empire it continues in the province of Saxony, where instead of
eradicating it by the stamping out system a futile attempt has
been made to check it by protective inoculation. France with all
its great claims to advancement in science appears to be more
wanting in practical knowledge and energetic action in relation to
diseases of animals than many of the enlightened nations. It is
only necessary to read the Bulletin issued monthly in that country
to find that there exists in France at the present time every
known contagious or infectious disease of animals, except cattle
plague.
Report of Mr. A. C. COPE, London 101
Let us consider the position of foot and mouth disease in
the various European States. Each State is constantly, at irregular
intervals, isolating itself from its neighbours by prohibitory regu-
lations, but in spite of these regulations and the more energetic
manner in which they now carry them out, we find that the whole
of Europe has almost without interruption for the last 12 years
been a hotbed of foot and mouth disease. The trade of each
country has been injured to the extent of very many thousand of
pounds yearly, their stock of cattle, sheep, and swine most seriously
damaged, more especially their breeding animals. To this must be
added the various diseases affecting swine which continue to spread
wider and wider, and last but not least tuberculosis which
endangers not only the animals but also the health and life of
mankind. Ever since tuberculosis has been recognised as an
infectious disease, we find the owners of stock in every country
using their very best endeavours to remove the diseased cattle
from their farms and send them out of their districts in order to
preserve their own healthy stock, by which means they spread and
disperse the seeds of the disease far and wide.
Every now and again, individual States do take energetic
measures to eradicate diseases, for example Belgium against tuber-
culosis, and Austro-Hungary against swine epizooties, while in most
of the States measures of this description are, generally speaking,
wanting. |
Then again, what organization exists as to veterinary and
sanitary police in the different States? In one State the Officers
are sufficiently numerous, in another insufficient, and in their
technical education on the subject of the laws which regulate the
spreading of the contagious diseases of animals they are often
very inadequate in knowledge, ability, and organization. In one
country they have State officials quite independent of the stock
owners, in another they are appointed by the Local Authorities
of the districts. In some countries their salaries being adequate
they can fulfil their responsible duties satisfactorily to all concer-
ned and without prejudice, in others their remuneration is so small
that their first and greatest interest is with their clients and not
with the State. Europe therefore as a whole is very far from
possessing what may be termed uniform legislation or a complete
and properly organized veterinary police. To obtain equality and
uniformity of legislation and organization such as I have suggested
must be the first condition laid down in any interstate convention.
Gentlemen, as an Englishman J am certainly neither a Pro-
tectionist nor an Agrarian, and I now desire to repeat what I have
already stated when we last met in Berne.
Some 60 years ago Great Britain was believed to be free
from such diseases as cattle plague, pleuro-pneumonia, foot and
mouth disease, swine fever, and sheep pox. Being a foremost
country in adopting what is termed a system of free trade with
102 International Measures against the spread of epizooties.
all other countries, she opened her ports in the forties for the
reception of animals from every country in the world.
As a result of this action on the part of my country, thousands
of animals, many of which weré diseased, were landed in Great
Britain and as the trafic increased and the length of the time of
the voyages by sea and land were reduced, these diseases were
carried all over Great Britain and eventually to Ireland. The
consumers in my country, who had up to that time been supplied
with the choicest meat obtained from our own agriculturists, were
induced to purchase foreign meat at a lower price, which was the
produce of inferior animals bought in remote parts of Europe where
diseases of all kinds were rampant, and no doubt the dealers were
enabled to purchase these foreign animals at an infinitely lower
price than they could be purchased in my country. And what
has been the result? First foot and mouth disease, then pleuro-
pneumonia were introduced into England and from thence all over
Great Britain and to Ireland, millions of animals became diseased
and many thousands died.
At the time when these diseases were introduced there was
neither law for the prevention of animal diseases nor any veteri-
nary organization of any deseription in Great Britain.
In the year 1865 the much dreaded cattle plague was impor-
ted by some Russian cattle brought from Reval and landed at
Hull. The nature of the disease was not recognised on its first
appearance, as it was unknown tho the Veterinary Profession in
my country, but it soon spread throughout the whole of Great
Britain and extended from the most southern part to the north
of England and subsequently to Ireland, and within the short space
of less than two years three hundred thousand cattle died or were
‚killed of the disease, the value of which was certainly not less than
three millions of money. This represents only the direct loss, the
indirect losses caused by stoppage of the cattle trade, and the
increased price of milk throughout the whole of the country in
consequence of the regulations required to suppress the disease
has been estimated by some to have been of equal amount.
I have made a calculation of the losses which have followed
upon the introduction of pleuro-pneumonia in the year 1842, and
I have come to the conclusion that the total number of cattle
which were attacked and were either slaughtered or died between
that date and the final extinction of the disease in 1898 must
have been about 160000, in Great Britaiu alone irrespective of
Ireland, while the number slaughtered as having been in contact,
amounted to about 80000, making a gross total loss of 240 000
cattle through the ravages of the disease, their approximate value.
being about £ 2400000. |
What the expense of administration by the Local Authorities
amounted to we do not know, but I find that between the years
Report of Mr. À. C. COPE, London. 108
—— — un — ee
1890 and 1898, during which period the disease was stamped out
under the immediate direction af the Board of Agriculture’s Officers,
the total amount spent for Compensation and all the purposes
was £ 281 797. |
The extent of the losses which resulted from the importation
of foot and mouth disease cannot be calculated because they were
more indirect than direct, some estimated if at ten shillings a head
for cattle, but in any case it is quite certain that they too must
be placed at millions of pounds sterling.
In 1872 and again in 1877 the cattle plague was for a second
and third time introduced and caused only very losses eompared
with the first outbreak of 1865-6, because the Government then
possessed a staff of expert veterinarians who, having gained
experience during the former outbreak, devised measures for its
speedy suppression.
The serious losses which my country had sustained from
imported Foreign diseases led to the passing of a new Act of
Parliament in 1878, which compelled the Privy Couneil to issue
orders prohibiting the importation of all cattle coming from countries
in which cattle plague existed. This was the first step towards
prohibition. By another Order of the Privy Couneil every cargo
of foreign animals was detained 24 and sometimes 48 hours, and
they were kept under constant supervision by veterinary surgeons
before release, and if a single case of pleuro-pneumonia all the
cattle, or foot and mouth disease all the cattle and sheep detected in
a cargo on arrival, all those animals were slaughtered at the port.
it was soon discovered however, that even these precautions were
not sufficient to prevent the introduetion of disease. Pleure-pneu-
monia was found to be a disease which could not invariably be
detected in the living animal. It therefore became necessary that
all caitle arriving from a country infected with pleuro-pneumonia
should always be slaughtered on the wharf on landing. To prevent
the introduction of foot and mouth disease, slaughter of all the
cargo at the park was at first adopted, but it was found that the
virus of the disease was constantly being earried by mediate con-
tagion through the butchers, their clothing, boots, implements, and
the manure, into the cowsheds, and thus causing outbreaks of that
disease in the interior of the eountry. It therefore beeame necessary
when foot and mouth disease was prevalent throughout the whole
of Europe, to prohibit the landing of all live cattle, sheep and
swine from every part of Europe, to protect our animals from
that disease.
In the meanwhile the authorities m Great Britain were not
inactive. They passed numerous orders and regulations of a most
strmgent character, which although entrusted to the Local Autho-
nities were supervised by Officers of the Central Department, a large
staff of non professionel Inspectors being attached to the Depart-
ment for this special purpose. One of their duties was to see that
104 International Measures against the spread of epizooties.
the farms on which the disease existed were strictly isolated.
Sometimes whole counties were placed under severe restrictions,
large numbers of animals were slaughtered both diseased and those
in contact; in some instances the fodder and straw was either
burnt, buried or disinfected, a strict supervision was kept over all
the railway pens and landing places and trucks in which animals
were carried, the market places were placed in a condition so
that they could be thoroughly washed and disinfected, and lastly,
when the disease became confined to a few centres, the clothes and
boots of the attendants and the attendants themselves if they had
been in contact with diseased animals, were disinfected, and com-
pensation on a liberal scale was given to those farmers who had
been placed under such severe restrictions and whose animals had
been killed with the object of preventing the spread of disease.
I refer my colleagues on this particular point to my special
report on the prevention of foot and mouth disease which I have
written for the Congress.
What undoubtedly strengthened the hands of the Department
most in their endeavour to eradicate the various contagious diseases
of animals was the change which took place in public opinion as
regards the absolute necessity for their suppression within the
county, the chief factor being the closing of the ports against the
importation of foreign animals.
It is really surprising how the British public, who, even at
the present day are strongly in favour of the principle of Free
Trade, and who are very jealous of the slighfest interference with
their rights of self control, tradespeople and agriculturist both in
town and country alike agreed as to the importance of making
more stringent provisions at the ports, and cheerfully submitted
to regulations of a most onerous and severe character.
It has been thus that Great Britain at much sacrifice, which
not only the agriculturists, but also the public had to bear, suc-
ceeded in eradicating enlirely three outbreaks of cattle plague, foot
and mouth disease, and pleuro-pneumonia, and as a result have
now for many years past reaped the benefit, the flocks and herds
of my country remaining entirely free from these diseases. Great
Britain has thus proved that it possesses a code of laws and regu-
lations for the prevention of epizooties, as well as an organized
system of veterinary service which have proved to be equal to the
necessity of the case.
The United Kingdom of Great Britain and Ireland has passed
through great trials during the last 50 years, the national property
having suffered losses during that period of such magnitude that
they cannot be estimated. And now after these great sacrifices, and
after having discovered the means of keeping itself free from these
epizooties, would it not be madness on her part to yield to any
pressure which would have for its object the withdrawal of the
prohibition which has been so successful, and in exchange, enter
Report of Mr. A. C. COPE, London. 105
into any convention with any State in the world, which has not
yet succeeded in eradicating these diseases from which she is now
entirely free? |
At the present moment I do not think it would be possible
to find any Government or Parliament or even a single stockowner
in the whole of the United Kingdom, who would be willing to
depart a single inch from these now well tested regulations, which
have been formulated by ihe veterinary experts of the State.
I can assure you that Great Britain, in spite of its Free Trade
tendencies, is not inclined to enter into any discussion on the
subject of International Regulations concerning the cattle trade,
especially taking into consideration the actual state of infection
which exists in most countries in Europe, and in view of the
absence of any legislation, or veterinary organization, which can
te said to have been successful in hardly any of the European
tates.
I think I have shown to the Members of this great and
important Congress, consisting as it does of the most advanced men
of Veterinary Science in Europe, that we in England have from
time to time honestly tried every means in our power to prevent
the introduction of diseases of animals within certain limits, and as °
a result we have found that slaughter at the port of landing has
altogether failed in its object to prevent the introduction of disease,
and that no alternative was left to us but to entirely prohibit from
every country in the world in which a disease capable of being
transmitted by mediate contagion exists.
Gentlemen, the further experience which I have gained during
the last 4 years, when I last had the honour and pleasure to meet
you at the International Congress at Berne, has convinced me that
the only efficacious means by which we in England, and you on
the Continent can hope to protect your agriculturists and the
public against the incalculable losses which are caused by these
constantly recurring outbreaks of contagious diseases in animals,
“is to close your frontiers and entirely prohibit the movement of
all susceptible animals across those frontiers’. It was from this
standpoint that I argued my case at Berne in 1895, and I retain
the same opinions which I then held. I am entirely opposed to
any attempt being made to formulate International Regulations,
for facilitating in any manner the movement of animals from one
infected State to another. I am convinced you will find that no
regulations can be framed which will prove to be successful, and
A attempted they will, as they did in our case, eventually break
own.
With the utmost respect, I venture to state that in my opinion
the European States have a great, important and difficult task
before them, before they can free their countries from all the
contagious diseases of animals to the same extent as we in Eng-
land, and until they have eradicated those diseases, wich can be
106 International Measures against the spread of epizooties
———— nn — ——
easily transmitted by persons and substances, no convention can
with safety be made between one State and another for an Inter-
national Trade in animals.
Until that time arrives, I strongly advise all the Members
of this Congress or any other Congress, to decline to approve
of Resolution ‘“A” on the programme, and also of any motions
which are in any way connected with it. This is the propo-
sition which I, with the utmost confidence, ask the distinguished
Members of this International Congress of 1899 to approve,
and if you do so, Iam convinced that you will be benefactors
not only to the agriculturists all over the Continent, but
indirectly, also to the human race.
107
Bericht von A. C. Cope
Vetermär-Sektionsvorstand im Landwirtschaftsministerium in London.
(Übersetzung von Dr. Lydtin, Baden-Baden.)
ie tierärztlichen Kongresse zu Brüssel 1883, zu Paris
1889 und zu Bern 1895 haben die Frage der Verhütung
von Viehseuchen, die im Gefolge des internationalen
Viehverkehrs erscheinen, sehon eingehend behandelt.
Sie haben auch Regeln aufgestellt, bei deren Beob-
achtung es möglich sein sollte, Verschleppungen von
Viehseuchen von einem Lande in das:andere zu verhindern.
Es sind Vereinbarungen vorgeschlagen, die zwischen den
einzelnen Staaten über den Viehverkehr und über die seuchen-
polizeilichen Maßnahmen, um ihn unschädlich za machen, abge-
schlossen werden sollen.
Die Vorschläge, welche für den Abschluß solcher Verträge
von mehreren hervorragenden Berichterstattern gemacht wurden,
haben großen Beifall bei den Kongreßmitgliedern gefunden. Sie
verdienten ihn auch, weil sie mit großer Sachkenntnis und mit
emsigem Fleiße ausgearbeitet waren.
Wir baben aber erlebt, daß die Vorschläge bisher wenig
Berücksichtigung seitens der Regierungen gefunden haben. |
_ Es sind zwar Seuchenkonventionen zwischen der Schweiz und
Osterreich-Ungarn, zwischen diesem und dem Deutschen Reiehe,
und zwischen Ungarn und Serbien abgeschlossen worden. Das
zwischen dem Deutschen Reich und Osterreich-Ungarn am
6. Dezember 1891 abgeschlossene Viehseuchen-Ubereinkommen ist
geradezu als mustergiltig zu bezeichnen.
Aber wir haben auch erlebt, daß die Seuchenkonventionen
wieder gekündigt wurden (wie die zwischen Schweiz und Österreich),
oder daß der Viehverkehr zwischen den Vertragsreichen nicht blos
witweise, sondern nahezu dauernd beschrankt, ja vollstandig ge-
hemmt wurde, als sich gezeigt hatte, da& eine ansteckende Tier-
krankheit von einem Lande in das andere verschleppt worden war.
Die Erfahrungen, welche bisher mit den internationalen
Seuchenübereinkommen gemacht wurden, ermutigen nicht, vorerst
diesen Weg zur Unschädlichmachung des internationalen Vieh-
137%
108 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
verkehrs weiter zu verfolgen. Die Regierungen werden es viel-
mehr entschieden vorziehen, die Grenzen ihrer Staaten, unabhängig
von einander, durch eigene Maßregeln gegen die Einschleppung
von Viehseuchen zu schützen. Es giebt wohl kein Land, das im
Viehseuchenwesen Ordnung geschafft hat, welches nicht besondere
Vorschriften über Ein-, Aus- und Durchfuhr von Tieren erlassen hätte.
Das Vorgehen jedes Landes ist immer von gewissen Be-
dingungen geleitet worden. Infolge der großen Nachfrage nach
Schlachtvieh haben z. B. verschiedene Länder die Einfuhr dieses
erleichtert, während da, wo die Viehzucht in Blüte steht, das Land
die Bedürfnisse der Nachbarländer durch die Ausfuhr befriedigt;
ebenso findet ein Austausch von Zugvieh zwischen einzelnen
Ländern statt. Außerdem bewegt sich ein bedeutender Handel
mit Zuchtvieh von hohem Wert von einem Lande in das andere.
Die Haupterleichterung für diesen internationalen Viehhandel ist
in der geographischen Lage der betreffenden Länder zu erblicken,
und aus den oben erwähnten Gründen wäre es außerordentlich
schwierig, diesen Handel gänzlich zum Stillstand zu bringen. Es
ergiebt sich aus den obigen Bemerkungen, daß eine einheitliche
Regelung dieses Verkehrs zur Zeit nicht zu erreichen ist, und daß
die meisten Staaten noch lange nicht die Vorbedingungen für die
Regelung des internationalen Viehverkehrs erfüllen.
Der Brüsseler und der Pariser Kongreß haben als eine durch-
aus notwendige Bedingung für das Zustandekommen einer Regelung
erklärt, dass jeder der beteiligten Staaten eine für die möglichst
baldige Unterdrückung der Tierseuchen geeignete Organisation des
Veterinärwesens schafft.
Welcher der kontinentalen Staaten kann nachweisen, daß
seine Organisation des Veterinärwesens, seine Gesetzgebung
lückenlos sei? Mir scheint, keiner. Sehen wir nicht aus den
Seuchenberichten der einzelnen Länder, daß Seuchen, wie die
Lungen- und die Aphthenseuche, welche ebensowohl ausrottbar sind
wie die Rinderpest, immer noch auftreten, wenn auch weniger
häufig als früher. Österreich-Ungarn ist kräftig gegen die Lungen-
seuche vorgegangen und mit bestem Erfolge. Im Deutschen Reich
herrscht sie in der Provinz Sachsen fort, wo man, statt sie auszu-
rotten, sie durch die Schutzimpfung unschädlich machen will. In
Frankreich fehlt es überhaupt an zweckmäßigen Maßregeln gegen
die Seuchen und an einem schneidigen Vollzug der gegebenen.
Man braucht nur die monatlichen Berichte dieses Landes zu lesen,
und man wird daraus ersehen, daß, mit Ausnahme der Rinder-
pest, in Frankreich zur Zeit jede bekannte Art von Viehseuchen
vorhanden ist.
Und wie sieht es mit der Maul- und Klauenseuche aus?
Sperren sich die Staaten nicht abwechselnd wegen derselben gegen-
seitig ab? Trotz der Verbesserung und Vervollkommnung der
Vorschriften und der schärferen Art ihrer Durchführung sehen wir
die europäischen Staaten, seit 12 Jahren fast ununterbrochen, von
Bericht von A. C. Cope, London. 109
der Maul- und Klauenseuche heimgesucht und um Hunderte von
Millionen in ihren Rinder-, Schaf- und Schweinebeständen, sowie
in ihrer Viehzucht und in ihrer Viehausfuhr geschädigt.
Dazu kommen die Schweineseuchen, die sich mehr und mehr
ausbreiten, die Geflügelcholera und zuletzt, nicht die geringste unter
den Seuchen, die Tuberkulose, welche nicht allein die Tiere, sondern
auch die Gesundheit und das Leben des Menschen gefährdet.
Seit die Tuberkulose als ansteckende Krankheit erkannt ist,
sehen wir, wie die Viehbesitzer in jedem Land bestrebt sind, das
tuberkulöse Vieh über die Grenze des Gutes, bezw. des Landes zu
schaffen, um den eigenen Bestand zu säubern, wobei sie aber den
Samen der Seuche weithin verbreiten und verstreuen.
Wenn auch einzelne Staaten vorgehen, wie z.B. Belgien gegen
die Tuberkulose und Osterreich-Ungarn gegen die Schweineseuchen,
so fehlt es in den übrigen an ähnlichen: Maßnahmen.
Wie steht es mit den Organen der Veterinärpolizei in den
verschiedenen Staaten? In einem sind sie in der Zahl ausreichend,
in einem andern ungenügend und stehen, was ihre technische
Ausbildung in den Gesetzen zur Bekämpfung der Viehseuchen be-
tnfft, noch auf sehr verschiedenen Stufen des Wissens, des Könnens
und der Disziplin. Hier sind sie Staatsbeamte, vom Viehbesitzer
unabhängig, dort sind sie von Gemeinden oder Kreisen angestellt.
An einem Orte werden sie im Gehalte so gestellt, daß sie ohne
Rücksicht auf Nebeneinkommen ihre schweren Pflichten erfüllen
können, an anderen haben sie bei der Ausübung dieser mit den
rücksichtslosesten Interessen ihrer Klienten zu rechnen.
Von einer einigermaßen gleichmäßigen Gesetzgebung und
Organisation der Veterinärpolizei in Europa sind wir daher noch
weit entfernt.
Und doch soll gerade die Gleichartigkeit und die Gleich-
mäßigkeit der berührten Gesetzgebung und Organisation die Vor-
bedingung zu internationalen Übereinkommen sein! |
Meine Herren, als Engländer bin ich gewiß weder Schutz-
zôliner noch Agrarier.
Ich wiederhole, was ich bereits in Bern ausgeführt habe.
Vor etwa 60 Jahren hielt man Großbritannien für frei von
Rinderpest, Lungenseuche, Maul- und Klauenseuche, Schweine-
seuche und Schafpocken. Als die führende Nation des Freihandels
öffnete sie in den vierziger Jahren ihre Häfen für den Viehverkehr
jedem andern Lande der. Welt. |
Die Folge dieses Vorgehens war, daß Tausende, zum großen
Teil kranker Tiere in Großbritannien ausgeschifft wurden ; mit der
Ausdehnung des Verkehrs und der Verkürzung der Transportdauer
wurden diese Krankheiten über ganz Großbritannien und Irland
verbreitet. Man veranlaßte die englischen Konsumenten, die bis
dahin von englischen Landwirten mit ausgezeichnetem Fleische ver-
sehen worden waren, das billigere fremde zu kaufen. Dies stammte
jedoch von minderwertigen, in entlegenen und verseuchten Teilen
110 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
Europas verkauftem Vieh, das die Händler zweifellos erheblich
billiger erstehen konnten, als es in meinem Vaterland möglich ge-
wesen wäre. Und was war die Folge?
Zunächst wurde die Maul- und Klauenseuche, dann die Lungen-
seuche in England eingeführt und von da über ganz Großbritannien
und Irland verbreitet. Millionen von Tieren erkrankten und viele
gingen zu Grunde. Es gab damals weder ein Seuchengesetz, noch
eine Veterinärorganisation in Großbritannien. 1865 kam die Rinder-
pest,. die mit russischem Vieh in England landete, hinzu.
Anfangs wurde die Krankheit, da sie den Tierärzten meines |
Vaterlandes fremd war, nicht als Rinderpest erkannt; sie verbreitete
sich bald von der Süd- bis zur Nordgrenze Englands und fand
auch Eingang in Irland, so daß in der kurzen Zeit von kaum zwei
Jahren ungefähr 300000 Stück Vieh starben, was einem Verlust |
von etwa 60 Millionen Mark (— 3 Millionen £) entspricht. Doch
ist das nur der unmittelbare Verlust. Der durch die Viehverkehr-
verbote, die höheren Milchpreise u. s. w. verursachte Schaden dürfte
diesen Betrag gleichfalls erreichen.
Eine Berechnung der Viehverluste infolge der Einschleppung
der Lungenseuche in England 1842 :ergiebt, daß bis zu ihrer voll-
ständigen Ausrottung im Jahre 1898 in Großbritannien allein,
Irland ausgenominen, .beiläufig 160 000 Stück, die erkrankt und
80 000, welche der Ansteckung verdächtig wären, getötet wurden,
zusammen also 240 000 Stück im Werte von # 2400000 verloren
gingen.
Von 1890 bis 1898, während des Hauptkampfes gegen die
nun unterdrückte Seuche, sind aus der Staatskasse 281797 zu
ihrer Tilgung verausgabt worden. |
Die durch die Maul- und Klauenseuche entstandenen Verluste
sind schwieriger zu berechnen, weil sie keine direkten sind. Wenn
man aber nur 10 sh. — 10 .# Schaden für jedes erkrankte Stück
annimmt, so berechnet er sich auf mehrere Millionen #.
In den Jahren 1872 und 1877 wurde die Rinderpest von
neuem eingeschleppt; doch waren die Verluste, verglichen mit denen
der Jahre 1865, 1866, gering, da die Regierung nun erfahrene
tierärztliche Beamte. besaß, die alsbald entsprechende Bekämpfungs-
maßregeln veranlaßten.
Die schweren, durch Vieheinfuhr verursachten Verluste führten
1878 zu einem Gesetz, welches die Einfuhr von Vieh aus allen
Ländern, in welchen die Rinderpest herrscht, verbot. Das war
der erste Schritt zur Absperrung überhaupt.
Eine andere Verordnung besagte, daß jeder ausländische Vieh-
transport 24 bis 48 Stunden unter Aufsicht von Tierärzten in
(Quarantäne zu stehen habe. Bei irgend welchem Anzeichen von
Lungen-, oder Maul- und Klauenseuche war die ganze Ladung im
Hafen zu schlachten.
Bald erkannte man aber, daß diese Maßnahmen keinerlei
Schutz gegen die Einführung von Krankheiten bieten. Man fand,
Bericht von A. C. Cope, London. 111
— - oo rn ern
daß die Lungenseuche nicht immer am lebenden Tiere festgestellt
werden konnte. So ging man denn notgedrungen zu der schützen-
deren Maßregel über, alles Vieh, welches aus Ländern, in denen
die Lungenseuche berrschte, kam, bei der Landung abzuschlachten.
Um die Einschleppung der Maul- und Klauenseuche zu ver-
hindern, griff man zunächst zur Abschlachtung, entdeckte jedoch,
daß der Ansteckungsstoff durch giftfangende Gegenstände, durch
Kleider und Schuhwerk und somit auch durch Personen, ferner
durch Dung ins Innere des Landes ein- und weitergeschleppt wurde.
Als nun die Maul- und Klauenseuche in ganz Europa herrschte,
mußten wir, um uns vor dieser Krankheit zu schützen, die Einfuhr
von Vieh überhaupt verbieten.
Inzwischen war man im Inlande nicht unthätig geblieben.
Es wurden zahlreiche Gesetze und Verordnungen einschneidender
Art ausgeschrieben, deren Vollzug zwar in die Hand der Orts-
behörden gelegt war, aber von den Inspektoren des Centraldepar-
tements, die diesem hierzu beigegeben waren, überwacht wurde.
Die Inspektoren hatten vor allem darauf zu achten, daß die infizierten
Gehöfte streng abgesperrt blieben. Manchmal wurden ganze Graf-
schaften abgesperrt, Massentötungen angeordnet und das Abbrennen
von Ställen, Futter und Stroh und die gründlichste Desinfektion
der Aufenthaltsorte der Tiere und unter solchen nicht blos der
Ställe und Schuppen, sondern auch der Eisenbahnwagen, Markt-
plätze, endlich der Kleider und des Schuhwerkes von Personen
und dieser selbst, wenn sie mit kranken Tieren in Berührung ge-
kommen waren, verfügt; auch schreckte man nicht vor einer aus-
reichenden Entschädigaug der Viehbesitzer, welche durch die Seuchen
und ihre Bekämpfung Schaden erlitten hatten, zurück.
Ich verweise hier auf meinen Bericht über die Bekämpfung
der Maul- und Klauenseuche.
Was jedenfalls die Bemühungen des Centraldepartements zur
Ausrottung der Seuchea im Binnenlande am meisten gefördert hat,
war der Umschwung der öffentlichen Meinung zu gunsten der
völligen Absperrung unserer Häfen gegen die Vieheinfuhr. Es ist
geradezu merkwürdig, wie die Engländer, die dem Freihandels-
prinzip bis auf den heutigen Tag huldigen und sonst keinen Eingriff
in das eigene Verfügungsrecht dulden, heute alle, Stadt- und Land-
leute, Gewerbetreibende und Landwirte, in Angelegenheiten der
Viehseuchen die strengste Hafensperre verlangen und sich den ein-
schneidendsten Maßnahmen freudig unterwerfen.
So hat es denn Großbritannien mit außerordentlichen Opfern,
die alle Einwohner, nicht nur die Landwirte, zu tragen hatten,
dahin gebracht, sein Gebiet von den drei Seuchen vollständig zu
ere und jetzt schon mehrere Jahre hindurch sauber zu er-
ten.
Großbritannien hat somit bewiesen, daß es eine wirksaine
Seuchengesetzgebung und eine tüchtige Veterinärpolizei-Organisation
112 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
besitzt. Es hat in den letzten 40 Jahren harte Prüfungen bestanden.
Das Volksvermögen erlitt unermeßliche Verluste.
Und jetzt, nachdem es so große Opfer gebracht und endlich
den richtigen. Weg zur Freiheit von Seuchen gefunden hat, soll es
das Hauptmittel zu seiner Befreiung, den vollständigen Abschluß
gegen die Vieheinfuhr, wieder aufgeben, um eine Seuchenkonvention
mit Staaten abzuschließen, welche es noch nicht vermocht haben,
sich von Viehseuchen zu säubern?
Sie werden weder die englische Regierung noch das Parlament,
ja nicht einen einzigen Viehbesitzer der Vereinigten Köni»reiche
bereit finden, von den bewährten Maßregeln nur einen Zoll breit
abzugehen.
Großbritannien kann trotz seiner freihändlerischen Tendenzen
bei der dermaligen Verseuchung und bei dem gegenwärtigen Stande
der Gesetzgebung und der Organisation der Veterinärpolizei in den
europäischen Staaten auf eine Beratung internationaler Regelung
des Viehverkehrs und des Seuchenwesens nicht eingehen.
Ich glaube, ich habe den Mitgliedern dieses großen, aus den
ersten Autoritäten auf dem Gebiete der Tierheilkunde bestehenden
Kongresses gezeigt, daß wir Engländer von Zeit zu Zeit redlich
alle möglichen Mittel versucht haben, um die Einschleppung zu
beschränken; das Abschlachten im Hafen hat sich dabei als gänz-
lich unzureichend erwiesen, und es blieb uns nichts anderes übrig,
als der vervollkommene Abschluß gegen jedes Land, in dem eine
Viehseuche herrscht. |
Meine Herren, die in den vier Jahren seit dem Berner Kongresse
gesammelten Erfahrungen haben mir gezeigt, daß man nur durch
völlige Absperrung Landwirte und Publikum vor den unabsehbaren
Verlusten durch Viehseuchen schützen kann. Ich, meinerseits, muß
jeden Versuch der Erleichterung des internationalen Viehverkehrs
zwischen verseuchten Staaten ablehnen. Es werden sich schwerlich
wirksame Maßregeln finden lassen, und wenn auch theoretisch be-
gründet, so werden sie gelegentlich in der Praxis versagen.
Ich stimme gegen jeden Versuch, z. Z. internationale Seuchen-
konventionen herbeizuführen. Ich bin der Meinung, daß die
europäischen Staaten noch vieles zu thun haben, bis sie als seuchen-
frei gelten können. Haben sie sich von leicht übertragbaren Vieh-
seuchen gesäubert, dann können, wenn sie überhaupt noch
notwendig sind, Verträge über den Viehverkehr zwischen den ein-
zelnen Staaten abgeschlossen werden.
Bis zu dieser Zeit bitte ich den Kongress, die Erledigung
des Gegenstandes A der Tagesordnung und alle diesbezüg-
lichen Anträge vorerst zu vertagen.
Ich bitte die verehrlichen Mitglieder des Kongresses, diesem
Vorschlag Ihre Zustimmung zu schenken. Sie werden, nach
meiner Meinung, dadurch nicht nur allen Landwirten des
Kontinents, sondern mittelbar auch dem ganzen öffentlichen
Wohle einen Dienst erweisen !
113
Rapport de M" A. C. COPE
Chef du service vétérinaire au Ministère de l’Agriculture à Londres.
(Traduit par le docteur A. LIAUTARD, Directeur de }’,, American Veterinary College‘
à New-York.)
a question de la prévention de toute propagation des
maladies contagieuses par le trafic des différentes espèces
d'animaux fut discutée d’une manière générale aux trois
derniers Congrès. Des résolutions furent adoptées, mais
leur exécution, si elle eut eu lieu, n’aurait pu rendre
impossible l'introduction de ces maladies d’un pays dans
un autre. Tl fut proposé que certaines regulations importantes
fussent établies entre les divers Etats d'Europe au sujet du trafic
des animaux au point de vue de l’organisation d’une police vété-
rinaire pour empêcher l'importation de toute maladie.
Les propositions faites par plusieurs représentants éminents,
furent fortement approuvées par presque tous les membres du
Congrès. Grand crédit est dû à leurs auteurs pour la grande valeur
des rapports qui furent fournis et pour la grande quantité de
connaissances techniques dont ils donnèrent les preuves et qu'ils
ont dû obtenir par un laborieux travail.
Mais l’expérience a prouvé que jusqu’à présent ces propositions
précieuses n'ont reçu que peu ou point d'attention de la part des
divers Gouvernements.
N est vrai que certaines conventions ont été conclues au sujet
du commerce de bestiaux international entre la Suisse et l’Autriche-
Hongrie, entre la dernière et l’Allemagne et entre la Hongrie et la
Serbie. Celle qui fut conclue entre l’Autriche-Hongrie et l'Empire
d'Allemagne, le 5 décembre 1891, peut être considérée comme parfaite
pour les parties intéressées.
On a néanmoins remarqué que quelques-unes de ces conven-
tions ont été suspendues, par exemple celle entre la Suisse et l'Autriche,
ou encore que le trafic du bétail entre les dits Etats avait été ou
temporairement restreint ou défendu, quand il avait été prouvé
qu'une maladie infectieuse avait été transportée par les animaux
d'un pays dans l’autre. Notre expérience sur ces sortes d’arrange-
ments, concernant les épizooties, ne nous encourage pas à espérer
que le trafic international des animaux puisse exister avec un
8
114 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
certain degré de sûreté, et il est certain que tous les Gouvernements
préféreront infiniment protéger leurs frontières d’une manière in-
dépendante, avec leurs propres mesures, pour empêcher l'introduction
de maladies épizootiques. Il n’y a pas un Etat en Europe, qui,
ayant pris des mesures concernant cette question, n'ait quelques
règlements spéciaux au sujet de l'importation, de l'exportation ou
du transit des animaux; mais ce qui a été fait par chaque pays, a
toujours été réglé suivant de nombreuses circonstances. Il y a des
pays qui facilitent l'importation pour répondre aux besoins des
demandes de la consommation alimentaire. D’autres, ayant un sur-
plus de population animale, exportent pour subvenir aux besoins
des autres. Et un mouvement d'importation et d'exportation a lieu
sur les bêtes de trait entre presque tous les Etats européens. Il en
est de même pour des animaux d’une grande valeur destinés à la
reproduction. Les facilités pour permettre ces échanges internationaux
d'animaux sont considérablement aidées par la position géographique
des pays d'importation et d'exportation, et pour les raisons que
j'ai déja données, souvent il serait extrêmement difficile d'empêcher
complètement ce mouvement constant entre les diverses contrées.
D’après ces remarques il est évident qu’une régulation uniforme du
trafic des animaux n'a pas encore été trouvée et qu'aucun des
Etats n’a jusqu'à présent rempli les premières conditions de sûreté,
sur lesquelles peut reposer et être conduit un trafic international.
Les Congrès de Bruxelles et de Paris déclarèrent comme con-
dition absolument essentielle de l'établissement de cette union
qu'il serait admis par les Etats contractants que chacun d’eux
aurait son corps spécial de vétérinaires et une organisation, lui
permettant d'éteindre,' avec la plus grande rapidité possible, toute
éruption de maladie contagieuse parmi les animaux.“
Y a-t-il un des Etats du Continent qui puisse affirmer que
son service vétérinaire sanitaire remplit, à présent, toutes ces con-
ditions? Je ne le crois pas.
Ne voyons-nous pas par les rapports sur les maladies des
animaux, publiés dans presque tous les pays d'Europe, que les
maladies qui affectent les bovins, les moutons, les porcs et les
solipèdes, y sont à l’état permanent, et que même la peripneumonie
et la fièvre aphteuse, qui, nous le savons tous, peuvent être éteintes
aussi bien que la peste bovine, réapparaissent encore, quoique moins
fréquemment qu'il y a quelques années. L’Autriche-Hongrie a pris
de sérieuses mesures contre la péripneumonie, lesquelles ont donné
d’assez bons résultats, — mais pour l'Allemagne, cette maladie continue
à sévir dans la province de Saxe, où, au lieu de s’en débarrasser
par le système du „stamping out“, on a fait de vains efforts pour
l'éteindre par l’inoculation préventive. Pour la France, malgré tous
ses droits sérieux vis-à-vis des progrès des sciences, elle semble
encore plus en arrière sur ce point qu'aucune autre nation éclairée,
tant pour les connaissances pratiques que pour l’action énergique,
concernant les maladies épizootiques. II n'y a qu’à lire le Bulletin
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 115
publié mensuellement dans ce pays pour voir que, la peste bovine
exceptée, on y trouve actuellement toutes les maladies contagieuses
et infectieuses des animaux.
Considérons la situation de la fièvre aphteuse dans les divers
Etats de l'Europe. Chaque pays, à intervalles irréguliers, s’isole de
ses voisins par des règlements de prohibition; malgré lesquels et
la manière énergique dont ils sont exécutés, nous voyons l'Europe
être, depuis une douzaine d'années, presque sans interruption, le
foyer de la fièvre aphteuse. Le trafic de chaque pays a perdu an-
nuellement plusieurs milliers de Livres Sterlings et les bovins, les
moutons, les porcs et plus spécialement les reproducteurs ont
souffert énormément. Ajoutons à cela les maladies qui s'étendent
de plus en plus sur l'espèce porcine; et pour finir la tuberculose,
bien qu’elle ne soit pas la moindre et menace non seulement les
animaux, mais encore la santé et la vie de l’homme. Depuis que
la tuberculose a été reconnue être une maladie infectieuse, les
propriétaires d'animaux s'efforcent dans chaque pays de débarrasser
leurs exploitations des sujets malades afin d’éviter la contamination
de ceux encore sains. Ainsi se répand et se sème dans toutes les
directions le germe de la maladie.
De temps à autre, chaque Etat prend des mesures particulières
sévérement appliquées pour éteindre une maladie, par exemple
l’Autriche-Hongrie contre les épizooties porcines, et la Belgique contre
la tuberculose; mais des mesures similaires, prises simultanément
dans presque tous les Etats, ne se rencontrent généralement pas.
De plus, quelle organisation de police vétérinaire sanitaire
existe-t-il dans les différents Etats? Dans un, les agents officiels
sont en nombre suffisant, dans un autre, il n’y en a pas assez; et
leur éducation technique au point de vue légal et concernant leurs
connaissances, leurs talents et leur organisation pour l'éradication
des maladies contagieuses des animaux sont souvent très inférieures.
Dans un pays, il y a des agents officiels, indépendants des pro-
pnétaires d'animaux; dans un autre, ils sont nommés par les au-
torites locales du district. Dans quelques pays, ils sont bien remu-
nérés et peuvent remplir leurs fonctions d’une manière satisfai-
sante paur tous et sans perte pour eux; dans d’autres, leurs ré-
munération est tellement minime que leur premier et leur plus
grand intérêt est celui de leur client et non celui de l'Etat. Con-
sequemment l’Europe, prise en bloc, est très loin de posséder ce
que l’on pourrait appeler une législation uniforme ou une police
vétérinaire convenablement organisée. Obtenir égalité et uniformite
de legislation et d'organisation, remplissant le but dont j'ai parlé,
doit être la première condition à exposer devant une réunion
internationale quelle qu’elle soit.
Messieurs, comme Anglais, je ne suis certainement ni un pro-
tectioniste ni un agrairien, et je désire répéter ici ce que j'ai déjà
avancé lorsque nous nous rencontrâmes à Berne.
116 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
Il y a environ 60 ans, on croyait la Grande-Bretagne exempte
de maladies telles que la peste bovine, la peripneumonie, la
fièvre aphteuse, la fièvre porcine et la clavelée. Une des premières
à adopter ce que l'on appelle „le libre échange“ (free trade) avec
toutes les autres nations, elle ouvrit ses ports vers 1840 pour ad-
mettre les animaux de tous les pays du monde.
Le résultat de cette ligne de conduite de mon pays fut le
débarquement de milliers d'animaux dont beaucoup étaient malades,
et comme le commerce prenait d'autant plus d'extension que augmen-
taient la facilité et la rapidité des transports par mer et par terre,
les maladies furent transportées par toute la Grande-Bretagne et
ensuite en Irlande.
Les consommateurs de mon pays, qui jusqu'alors n'avaient eu
à leur disposition que l’excellente viande livrée par nos agriculteurs,
se virent offrir et achetèrent des viandes d’un prix et d’une qualité
inférieurs, provenant d'animaux d'importation que les vendeurs se
procuraient des parties les plus éloignées de l'Europe, où sévissaient
des maladies de toute espèce. L'introduction de ces animaux,
achetés à bas prix, amena celle de la fièvre aphteuse d'abord, en-
suite de la péripneumonie, qui d'Angleterre se répandirent dans
toute la Grande-Bretagne et en Irlande. Des millions d'animaux
furent contaminés ; beaucoup moururent.
A l’époque de l'introduction de ces maladies, il n’y avait en
Grande-Bretagne ni loi pour en restreindre les effets, ni aucune
organisation vétérinaire pour les combattre.
En 1865, l'horrible peste bovine fut importée par quelques
transports de bestiaux russes venant de Reval et débarqués à Hull.
Cette maladie, encore inconnue de nos vétérinaires, ne fut pas
reconnue à sa première apparition, elle se répandit rapidement
jusqu'aux extrémités méridionales et septentrionales de la Grande-
Bretagne et bientôt gagna l'Irlande. Dans un laps de temps relative-
ment court, moins de deux ans, 300 000 bêtes à cornes moururent
ou durent être abattues. La perte pécuniére ne fut pas inférieure
a 3000000 de Livres Sterling comme perte directe; mais l'arrêt du
trafic des bestiaux, l'augmentation du prix des laitages et d’autres
perturbations, provenant des règlements imposés pour la suppression
de l’épizootie, causèrent une perte indirecte, estimée par quelques
économistes à une somme égale.
J’ai calculé les pertes de bétail que la Grande-Bretagne, l'Ir-
lande exceptée, a subies depuis la première apparition de la pleu-
ro-pneumonie contagieuse, en 1842 jusqu’à son extinction en 1898.
Elles s'élèvent à 160000 têtes, ayant été atteintes, et 80000, abattues
comme contaminées, au total de 240000 animaux avec une perte
de 2400000 de Livres Sterling. Quelles furent les dépenses de l'admini-
stration et des autoritées locales, je l’ignore; mais j'ai appris que la
lutte, engagée contre l’épizootie et conduite de 1890 à 1898 par le
Ministère de l'Agriculture lui-même, a coûté à la caisse de l'Etat
au moins 281797 Livres Sterling.
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 117
Quant aux pertes causées par la fièvre aphteuse, elles sont
difficiles à calculer, parce qu'elles sont plus indirectes que directes,
Mais, en estimant le dommage que la maladie cause par tête rien
qu'à 10 shillings (12,50 fres.), on arrivera à une somme de plu-
sieurs millions de Livres Sterling.
En 1872 et en 1877, la peste bovine fit une troisième ap-
parition, mais causa des pertes relativement faibles, comparées à
celles de la première invasion de 1865—66; car alors, le Gouver-
nement possédait un corps de vétérinaires experts qui, profitant de
l'expérience acquise pendant la première épizootie, prirent les me-
sures nécessaires à l'éradication rapide du fléau.
Les pertes immenses, que mon pays a eu à supporter par
suite de l'importation de maladies de l'étranger, eurent pour effet
la promulgation, en 1876, d’une nouvelle loi du Parlement, obligeant
le Conseil Privé à donner des ordres pour interdire l'importation
de tout bovidé, venant d'un pays où sévissait la peste bovine. Ce
fut le premier pas vers la prohibition. Par une autre ordonnance
du Conseil Privé, tout chargement de bétail étranger fut soumis à
une quarantaine de 24 et quelquefois de 48 heures et de plus était
soumis à un contrôle vétérinaire constant, jusqu’à ce que tous les
animaux fussent enlevés; et si un cas de fièvre aphteuse ou de
péripneumonie y était découvert, toutes les bêtes, le composant,
étaient immédiatement abattues dans le port. Mais on reconnut
bientôt l'insuffisance de cette mesure pour empêcher l'introduction
de la peripneumonie. On constata qu'elle ne pouvait pas toujours
être reconnue sur l’animal vivant. Alors il devint nécessaire d’abattre,
sur le quai de débarquement, tout bétail venant d’un pays infecté
de cette maladie. Pour empécher l'introduction de la fièvre aph-
teuse, l'abattage fut d’abord adopté, mais on découvrit bientôt que
le virus de cette maladie était constamment propagé par contagion
médiate par les bouchers, leurs vêtements, leurs chaussures, les
instruments et le fumier des étables et qu'il en résultait des
eruptions de la maladie dans l’intérieur du pays.
C'est alors que, pour nous protéger, il devint nécessaire de
prohiber le débarquement de tout bovidé, mouton ou porc de
n'importe quelle partie de l'Europe, puisque la maladie y existait
partout.
Entre temps, les autorités de la Grande-Bretagne ne restèrent
pas inactives; on mit à exécution un grand nombre de lois et de
décrets. On édicta des règlements energiques; les autorités locales
furent sévèrement surveillées par le Département central au
moyen d'un corps nombreux d’inspecteurs, nommés à cet
effet. Un de leurs devoirs était de veiller à la stricte isolation des
foyers épizootiques. Quelquefois, des comtés entiers furent placés
sous le régime restrictif du règlement sanitaire. Les animaux ma-
lades et ceux qui avaient été en contact avec eux furent abattus;
quelques cas, on brüla la paille et les fourrages ou bien on les
118 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international
enterra ou les déinfecta. On organisa une surveillance rigoureuse
vis-à-vis des étables ou parcs à bestiaux des gares; les lieux de
débarquement, les wagons, les emplacements des marchés furent
installés de façon à ce que leur nettoyage et leur désinfection
fussent rapidement et complètement assurés, et finalement, lorsque
l’epizootie ne comptait plus que quelques foyers, les vêtements,
les chaussures des personnes, qui soignaient les animaux, ces per-
sonnes elles-mêmes furent assujetties à des désinfections systéma-
tiques. Enfin des indemnités libérales furent accordées aux agri-
culteurs chez lesquels ces mesures restrictives avaient été prises et
dont les animaux avaient été abattus pour enrayer l'extension de
l’épizootie.
Sur ce point, permettez-moi de vous renvoyer a mon rapport
spécial sur la prévention de la fièvre aphteuse que j'ai adressé à
ce Congrès.
Evidemment, ce qui a le plus aidé le Gouvernement dans les
efforts qui ont été faits pour la suppression des maladies épizoot-
iques, c'est le revirement qui s’est opéré dans l'opinion publique
au sujet de la nécessité absolue de la fermeture de nos ports à
l'importation des animaux, pour obtenir l'extinction absolue des
dites maladies dans l'intérieur du pays.
Il est vraiment surprenant de voir comment le peuple anglais,
encore aujourd'hui si libre-échangiste, si disposé à prendre ombrage
de la plus légère intrusion dans ses droits de Self Control, com-
mercants et agronomes, citadins et ruraux tombérent d'accord sur
l'importance des précautions les plus rigoureuses à prendre dans
les ports, et se soumirent de bonne grâce à l'observation des règ-
lements les plus sévères et à leur ennuyeuse et coûteuse exécution.
C'est ainsi qu'après tant d'immenses sacrifices, supportés aussi
bien par le grand public que par les agriculteurs, la Grande-
Bretagne a réussi a éteindre complètement trois éruptions de peste
bovine, de fièvre aphteuse et de péripneumonie, et depuis plusieurs
années elle en récolte les fruits; ses troupeaux sont entièrement in-
demnes de ces maladies. La Grande-Bretagne a ainsi démontré qu'elle
est en possession d’un code de lois et de règlements pour la pré-
vention des épizooties et en plus d’un système de service vétérinaire
admirablement organisé.
Le Royaume-Uni de la Grande-Bretagne et l'Irlande ont, pen-
dant le demi-siècle dernier, passé à travers de grandes difficultés;
la propriété nationale, durant cette période, a subi des pertes im-
menses qu’il est impossible d'apprécier. Et maintenant, après tous
ces grands sacrifices et après avoir appris, comment l'on peut se
défendre contre les épizooties, ne serait-il pas folie de la part de
la Grande-Bretagne de céder à toute tentative, dont l’objet serait
de lui faire abandonner le système de prohibition qui lui a si bien
réussi, et en échange lui faire conclure les engagements avec
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 119
n'importe quel Etat dans le monde entier, avant qu'il n’ait réussi
à s'affranchir lui-même des maladies dont elle est maintenant
complètement indemne.
Pour le présent, je ne crois pas qu'il soit possible de trouver
un Gouvernement, un parlement ou même un propriétaire d'animaux
dans tout le Royaume-Uni, qui consentit à abandonner un iota de
ces lois et règlements si bien éprouvés et qui ont été établis par
les vétérinaires experts du Gouvernement.
Je peux vous donner l'assurance que la Grande - Bretagne,
malgré ses tendances libres-échangistes, n’a pas le moindre penchant
d'entrer en discussion sur le sujet de la réglementation interna-
tionale du trafic des animaux, surtout quand elle considère l’état
d'infection qui existe sur presque tous les territoires européens. et
en présence de l’absence de toute législation ou organisation vété-
nnalre que l’on puisse considérer comme ayant réussi dans ses
efforts.
Je crois avoir démontré aux membres de ce grand et im-
portant Congrés, composé des sommités de la science vétérinaire,
que nous, en Angleterre, nous avons maintes fois essayé conscien-
cieusement tous les moyens en notre pouvoir pour empêcher l’intro-
duction des maladies épizootiques, même dans de certaines limites,
et que comme résultat nous avons trouvé que l'abattage au port
de débarquement ne remplissait nullement ce but, et qu'il ne nous
est restée qu’une alternative: l'interdiction pour tout pays du monde
où existe une maladie des animaux sujette à transmission par
contagion immédiate ou médiate.
Messieurs, l'expérience ultérieure que j'ai obtenue dans les
quatre dernières années, depuis que j'ai eu l’honneur et le plaisir
de me rencontrer avec vous au Congrès international de Berne,
ma convaincu que les seuls moyens efficaces, par lesquels, nous en
Angleterre et vous sur le Continent, nous pouvons espérer de
protéger les agriculteurs et le public contre les pertes incalculables
causées par des épizoolies successives, sont de fermer les frontières
et d'en défendre complètement le passage à tous les animaux
suspects. Cette déclaration, je la fis déjà à Berne en 1895, je la
renouvelle aujourd’hui. Je suis diamétralement opposé à toute ten-
tative ayant pour objet un programme de réglementations uniformes
internationales pour faciliter, de quelque manière que ce soit, les
mouvements d'animaux d’un pays infecté dans un autre. J'ai la
conviction qu'on ne pourra pas en établir qui soient couronnées
de succès, et que si on les essaie, comme nous l’avons fait chez
nous, on sera forcé de les abandonner.
Avec le plus grand respect, je me permets de dire que je
considère que les Etats d'Europe ont devant eux une tâche pé-
nible, difficile, mais importante avant d’avoir débarrassé leurs ter-
rHoires des maladies contagieuses des animaux, comme nous l’avons
fait en Angleterre, et que jusqu'à ce qu'ils aient réussi à obtenir
120 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
la complète éradication de ces fléaux, transmissibles non seulement
par les animaux, mais encore par. les personnes et par les objets,
aucune convention ne peut être conclue avec sûreté entre un Etat
et un autre, concernant le trafic des animaux.
Jusque la, je recommande fermement à tous les membres
de ce Congrès ou de lout autre, de refuser leur approbation
à la proposition ,, A“ du programme et aussi à toute propo-
sition qui pourrait s’y rattacher.
Telle est la motion qu'avec la plus grande confiance je
prie les membres distingués du Congrès international de
1899 d’adoßter, et st vous le faites, 7’at la convichon que
vous vous serez montrés non seulement les bienfatteurs des
agriculteurs de tout le Continent, mais indirectement aussı
ceux de l'espèce humaine.
121
Bericht von Dr. Lothes
Departementstierarzt in Köln.
as Thema, welches den Gegenstand meiner Berichter-
stattung bildet, ist bereits auf den Internationalen tier-
ärztlichen Kongressen zu Brüssel, Paris und Bern ein-
gehend behandelt worden. Der Geschäftsausschuß hat in
dankeswerter Weise die von den genannten Kongressen
V gefaßten Beschlüsse zusammengestellt und Ihnen mit-
geteilt. Ich bin daher der Mühe enthoben, auf den Wortlaut dieser
Beschlüsse näher einzugehen. Das Eine nur möchte ich zur Er-
läuterung derselben hervorheben, daß nämlich, obschon der Gegen-
stand der gleiche, die Fassung des den früheren Kongressen gestellten
Themas — die internationale Tierseuchenpolizei ; Vorschlag einer
internationalen Konvention betreffend den Viehverkehr ; Herausgabe
eines internationalen Bulletins über die ansteckenden Krankheiten
der Haustiere — wesentlich von der heutigen abweicht. Mit
Freuden habe ich es begrüßt, daß der „Seuchenschutz im inter-
nationalen Viehverkehr* auf die Tagesordnung dieses Kongresses
gesetzt worden ist. Wer Gelegenheit gehabt hat, näher zu beob-
achten, in welcher Weise die von den einzelnen Staaten zum
Schutze der einheimischen Viehbestände gegen Seucheneinschlepp-
ungen angeordneten veterinär-polizeilichen Maßregeln von den be-
teiligten Kreisen kritisiert werden, dürfte mit mir darin überein-
stimmen, daß diese Frage mehr als jede andere zur Behandlung
in einer derartigen Versammlung geeignet ist. Dem Geschäfts-
ausschuß gebührt daher unser Dank dafür, daß er dieselbe in rechter
Würdigung ihrer Bedeutung für die Veterinär-Polizei auf die Tages-
ordnung dieses Kongresses gebracht und uns damit in die Lage
versetzt hat, eine hoffentlich ebenso gründliche als nutzbringende
Aussprache über die streitigen Punkte herbeizuführen. Besondere
Genugthuung empfinde ich auch darüber, daß man dem Thema,
welches in seiner früheren Form dem Referenten gleichsam die
Marschroute vorschrieb, eine zeitgemäße Fassung gegeben hat.
Dadurch wurde mir der Entschluß wesentlich erleichtert, das Referat,
welches zunächst von einem im internationalen Viehverkehr ungleich
mehr bewanderten Kollegen erstattet werden sollte, in letzter Stunde
zu übernehmen. Diesem Umstande ist es, wie ich zu meiner Ent-
122 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
schuldigung hervorheben möchte, zuzuschreiben, daß mir für die
Ausarbeitung des Berichts nur wenig Zeit zur Verfügung stand,
und ich denselben daher kürzer fassen mußte, aıs es mir mit Rück-
sicht auf die Wichtigkeit der Frage erwünscht war.
Das Thema in seiner derzeitigen Fassung stellt mir die Auf-
gabe, Maßregeln zu empfehlen, welche geeignet sind, die durch
den Viehverkehr im weiteren Sinne vermittelten Verschleppungen
von Tierseuchen aus einem Land in das andere thunlichst zu ver-
hindern. Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß ich die Frage
ohne Rücksicht auf agrarische und handelspolitische Forderungen
vom rein tierärztlichen Standpunkte aus behandeln werde.
Es ist eine heute auch dem interessierten Laienpublikum all-
gemein bekannte Thatsache, daß Viehseuchen von Ort zu Ort und
von Land zu Land durch den Verkehr mit Tieren, tierischen und
landwirtschaftlichen Produkten verschleppt werden können. Angesichts
dieser Thatsache kann es nicht wundernehmen, daß mit dem An-
wachsen dieses Verkehrs, welches in der Hauptsache durch die
Vermehrung der Verkehrswege und die Verbilligung des Transportes
veranlaßt worden ist, die Gefahr der Seuchenverschleppung zu-
genommen hat. Wie außerordentlich belebend auf den Viehverkehr
die Verbilligung und die Beschleunigung des Transports insbesondere
in Deutschland gewirkt hat, kann man an den größeren Viehmarkt-
plätzen beobachten. Während bespielsweise der Kölner Viehmarkt
in früheren Jahren ausschließlich von West- und Mitteldeutschland
beschickt wurde, ist heute der Norden ebenso wie der fernste Osten
Deutschlands an dem Auftriebe zu diesem Markte beteiligt. Das-
selbe gilt von dem Verkehr mit landwirtschaftlichen Produkten.
Früher ernährte der Bauer sein Vieh ausschließlich mit den auf der
eigenen Scholle gewonnenen Produkten. Heute ist, insbesondere in
den Gegenden mit vorwiegend intensiver Wirtschaft, die Verab-
reichung von fremden Kraftfuttermitteln an der Tagesordnung.
Wenn schon die Zunahme des Viehverkehrs im Inlande die
Gefahr der Seuchenverschleppung anwachsen ließ, so mußte die
unbeschränkte Aufrechterhaltung dieses Verkehrs mit dem Auslande
dieselbe um so mehr steigern, als letzteres nur teilweise im Besitze
einer einigermaßen organisierten Veterinärpolizei war. Im Anfange
der Verkehrsentwicklung erkannte man deren Bedeutung für die
Seuchenübertragung nicht und konnte sie nicht erkennen, weil das
Wesen der meisten übertragbaren Krankheiten noch nicht aufgeklärt
war. So kam es, daß verheerende Krankheiten, wie die Rinderpest,
die Lungenseuche und die Maul- und Klauenseuche durch den
Verkehr in überseeische Länder verschleppt wurden. Der Umstand,
daß diese Seuchen in den betreffenden Ländern bis dahin über-
haupt nicht bekannt waren, verzögerte ihre Feststellung und leistete
damit der Verbreitung derselben vom Einschleppungsherde aus
Vorschub. Die hierdurch in der Folge angerichteten Schäden
beziffern sich auf Hunderte von Millionen Mark. Angesichts dieser
Thatsache wird man es begreiflich finden, wenn die so geschädigten
Bericht von Dr. Lothes, Köln. 123
—
Länder Maßregeln ergriffen, um die ungebetenen Gäste fern zu halten.
Wie die Entwicklung des Verkehrs, so war auch diejenige der
Vorsichtsmaßregeln eine ganz allmähliche.
Die mangelhafte Kenntnis der Pathogenese der Seuchen brachte
cs mit sich, daß man zunächst nur die offensichtlich erkrankten
Tiere von der Einfuhr auszuschließen suchte, indem man die Vieh-
transporte an der Grenze einer tierärztlichen Untersuchung unterwarf,
Nachdem festgestellt war, daß zwischen der Ansteckung der
Tiere und dem Ausbruch der Krankheit das Stadium der Inkubation
liegt, dessen Dauer bei verschiedenen Seuchen nach Tagen, Wochen
und Monaten zählt, forderte man neben der Grenzuntersuchung
eine amtliche Bescheinigung über die Seuchenfreiheit der Vieh-
bestände des Bezirks, aus welchem die einzuführenden Tiere her-
rührten, sowie derjenigen Bezirke, durch die sie bis zur Grenze
transportiert worden waren.
In der Folge suchte man der mit der Einfuhr infizierter Vieh-
transporte verbundenen Gefahr dadurch zu begegnen, daß man die
Stapel an der Grenze Quarantäne halten ließ, bezw. am Bestimmungs-
orte einer veterinär-polizeilichen Beobachtung von mehr oder minder
langer Dauer unterwarf.
Diese Maßregeln verursachten außerordentliche Kosten und
hatten naturgemäß einen starken Rückgang der Vieheinfuhr zur
Folge. Als sie sich nicht wirksam genug erwiesen, wurde zunächst
die Einfuhr von Tieren aus verseuchten und verdächtigen Gegenden
ganz verboten und späterhin, dem Seuchenland entsprechend, dieses
Verbot auf tierische Teile (Häute, Haare, Klauen, Fleisch) und land- :
wirtschaftliche Erzeugnisse (Milch, Butter, Käse, Futtermittel, Streu,
Dünger), sowie auf andere giftfangende Gegenstände ausgedehnt.
Bei der Abwehr so leicht übertragbarer und verheerender
Seuchen, wie der Rinderpest, ließ man es bei diesen Einfuhrverboten
nicht bewenden, sondern sperrte, beim Auftreten der Seuche in den
anstoßenden Landesteilen, die Grenze militärisch ab.
Weniger eingreifend waren die gegen die übrigen Seuchen
unter den gleichen Verhältnissen ergriffenen Maßregeln. Hierbei
begnügte man sich mit der Regelung des kleinen Grenzverkehrs und
beschränkte meist die Einfuhr auf Schlachtvieh. Dieses mukte
akdann in den Grenzschlachthäusern oder in einem der unter
veterinär-polizeilicher Kontrolle stehenden Binnenschlachthäuser,
denen es von der Grenze aus in plombierten Wagen zugeführt
wurde, alsbald nach der Ankunft abgeschlachtet werden.
Daneben wurde Jie Desinfektion der Eisenbahnviehwagen, der
Rampen und Ladegerätschaften, sowie der Schiffsgeräte nach der
jedesmaligen Benutzung zu Viehtransporten gefordert.
Es würde zu weit führen, wollte ich hier alle die Maßregeln
einzeln aufführen, welche die einen Staaten den anderen gegenüber
zır Verhütung von Seucheneinschleppungen im Laufe der Jahre
angewandt haben.
124 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
Nachdem alle diese Anordnungen den gewünschten Erfolg
nicht hatten, griff man zur wirksamsten aller MaGregeln, indem
man die Einfuhr aller für die Seuche empfanglichen Tiere, sowie
der von letzteren herrührenden Erzeugnisse und aller giftfangenden
Gegenstande verbot. |
Ich habe versucht, Ihnen hier in kurzen Zügen die geschicht-
liche Entwicklung der Maßregeln vorzuführen, die gegen die Ein-
schleppung von Seuchen ergriffen worden sind. Das mir gestellte
Thema erheischt es, nunmehr etwas näher auf die in den größeren
europäischen Staaten gegen Ende des Vorjahres geltenden, die Ein-
und Durchfuhr von Tieren und tierischen Produkten betreffenden
Bestimmungen einzugehen. Die folgenden Angaben sind dem vom
Kaiserlichen Gesundheitsamte zu Berlin bearbeiteten XII. Jahres-
bericht über die Verbreitung von Tierseuchen im Deutschen Reiche,
dessen Studium wegen seines lehrreichen Inhaltes den beamteten
Tierärzten nicht warm genug empfohlen werden kann, entnommen.
Verboten ist die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh, Schafen,
Schweinen und frischem Schaffleisch allgemein und, nahezu allge-
mein, die von Ziegen, von anderen Wiederkäuern, von allen von
Wiederkäuern stammenden Teilen in frischem Zustande (mit Aus-
nahme von Butter, Milch und Käse), sowie von Dünger etc., von
frischem Schweinefleisch und aller Zubereitungen von Schweine-
fleisch, von Heu und Stroh aus Rußland nach dem Deutschen
Reiche. Eine Ausnahme von dem Schweineeinfuhrverbot ist insofern
gemacht, als man vier schlesischen Grenzschlachthäusern die all-
. wöchentliche Zufuhr einer beschränkten Anzahl russischer Schweine
zum Zwecke der sofortigen Abschlachtung gestattet hat.
Ein dem vorerwähnten ähnliches Verbot ist von mehreren
deutschen Staaten gegen Rumänien, Serbien und Bulgarien erlassen
worden.
Untersagt ist die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh, Schafen,
Ziegen, Schweinen aus Italien, Frankreich, Belgien, den Nieder-
landen und aus der Schweiz, hier Zuchtrinder und Zuchtziegen
ausgenommen. |
Aus Schweden und Norwegen dürfen Wiederkäuer, Schweine
und frisches Schweinefleisch, aus Großbritannien und Irland Wieder-
käuer und Schweine, aus Amerika Rinder und frisches Rindfleisch,
aus Dänemark Wiederkäuer über die Landesgrenze Schleswigs gegen
Jütland, Schweine und frisches Schweinefleisch auf dem Land- und
Seewege, frische Hörner und Klauen der Wiederkäuer, frische
Klauen der Schweine und unbearbeitete Wolle, Haare und Borsten,
jedoch alles mit gewissen Ausnahmen und Einschränkungen, nicht
eingeführt werden. Das Einfuhrverbot für die genannten tierischen
Produkte besteht auch gegen die Niederlande, Rumänien, Serbien
und Bulgarien.
Endlich ist seitens des Deutschen Reichs die Einfuhr von ge-
frorenem Schlachtfleisch aus dem Auslande allgemein untersagt.
Bericht von Dr. Lothes, Köln 125
Beschränkt ist die Ein- und Durchfuhr von Pferden aus Ruß-
land, Dänemark, Großbritannien und Irland und Amerika, — von
Pferden, Eseln und Maultieren aus Italien, der Schweiz, aus Frank-
reich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und aus Österreich-
Ungarn, — ebenso von Geflügel und den von Rindern, Schafen
und Ziegen stammenden Teilen und Erzeugnissen (trockene und
gesalzene Häute und Därme, geschmolzener Talg, lufttrockene und
von tierischen Weichteilen befreite Hörner, Klauen und Knochen,
Knochenmehl, in Säcken verpackte Haare und Wolle, trockene
Blutkuchen und durchgepökeltes Fleisch) aus Rußland, — von
Rindern, Schafen und Ziegen aus Österreich-Ungarn nach einzelnen
deutschen Staaten, — von Wiederkäuern und Schweinen aus
Luxemburg nach Preußen und Elsaß-Lothringen, — von Rindvieh
aus Belgien, wenn es über Hamburg und Bremen (auf dem See-
wege) eingeführt werden soll, — ebenso die Einfuhr von Rindvieh
aus Dänemark und außerdem von daher kommenden frischen und
frisch gesalzenen Fellen und Häuten, — die Einfuhr von Wieder-
käuern (ausgenommen Rindvieh) und Schweinen, sowie von Schweine-
fleisch und Würsten aus Amerika, — endlich die von Wiederkäuern
und Schweinen, die auf dem Seewege importiert werden, und von
ausländischem Pferdefleisch jeder Herkunft überhaupt.
Diese lange Reihe von Einfuhrverboten und Beschränkungen
könnte fast den Anschein erwecken, als ob Deutschland in dem
Schutze der einheimischen Viehzucht gegen Seucheneinschleppungen
sehr weit und insbesondere weiter gegangen wäre, als die Nachbar-
länder. Dem ist nicht so. Die centrale Lage des Deutschen
Reiches und seine wirtschaftliche Entwicklung bringen es vielmehr
mit sich, daß eine verhältnismäßig große Anzahl von Staaten an
seiner Einfuhr beteiligt ist. Die auf die Regelung der letztern
bezüglichen Verordnungen müssen demgemäß zahlreicher sein, als
in denjenigen Ländern, die, einen geringen Absatz bietend, bezüglich
ihrer Einfuhr nur mit wenigen Nachbarstaaten zu rechnen haben.
Aus den folgenden Ausführungen werden Sie ersehen, daß die von
anderen Staaten gegen Deutschland erlassenen Verbote und Be-
schränkungen des Verkehrs mit Vieh, tierischen Abfällen und Er-
zeugnissen nicht weniger umfassend sind.
Rußland hat die Einfuhr von lebendem Hornvieh, sowie von
Fleisch, Eingeweiden, unbearbeiteten Häuten, Haaren, Klauen,
Horn und anderen Rohstoffen von Hornvieh aus den deutschen
Gebieten Oldenburg, Hamburg, Bremen, Lübeck und den Provinzen
Schleswig und Hannover nach Finnland, sowie von aller Art
Zubereitungen aus Schweinefleisch (geschmolzenes Schweinefett
ausgenommen) verboten. Es beschränkt die Einfuhr von rohem
Fleisch aller Art, ungeschmolzener Kuhbutter, ungeschmolzenem
Schweinefett, nicht durchgekochten Milcherzeugnissen, rohen Rinder-
und Schafhäuten, Hörnern und Hufen, ungewaschener Wolle und
unverarbeiteten Borsten, sowie von Tauben aus Deutschland.
126 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
Verboten ist die Ein- und Durchfuhr bezw. der Eintrieb aus
Preußen nach Österreich von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen;
ferner aus den bayerischen Bezirken Lindau und Sonthofen nach
Tirol und Vorarlberg. Sodann beschränkt Österreich die Durchfuhr
von frischem Schweinefleisch, bezw. geschlachteten Schweinen aus
Serbien nach Deutschland.
In Bulgarien darf Vieh, welches von deutschen Schiffen oder
sonstigen Fahrzeugen eingeführt werden soll, nicht ein- oder aus-
geladen werden, bevor dasselbe von einem Tierarzte untersucht und
für gesund befunden worden ist.
Die Schweiz verbietet die Durehfuhr von Rindvieh, Schafen,
Ziegen und Schweinen aus Deutschland nach Frankreich und von
französischem Klauenvieh nach Deutschland, ferner die Einfuhr von
Schweinen aus Deutschland und des daher kommenden Fleisches von
Tieren des Pferde-, Hunde- und Katzengeschlechts; sie beschränkt die
Ein- und Durchfuhr von Pferden, Eseln und Maultieren, Rindvieh,
Schafen und Ziegen, sowie von frischem, geräuchertem und ge-
salzenem Fleisch der Tiere des Rinder-, Schaf-, Ziegen- und
Schweinegeschlechts und endlich von frischen und leicht geräucherten
Würsten und Wurstwaaren deutscher Herkunft.
Italien schützt sich gegen Seucheneinschleppungen aus Deutsch-
land durch die Beschränkung der Einfuhr von Rindern, Schafen
und Schweinen, von trockenen, rohen, gesalzenen und gegerbten
Häuten, von Wolle, gesalzenen Därmen, Knochen, Hörnern, Klauen
und anderen tierischen Bestandteilen von Rindern und Schafen,
ferner von gesalzenem, geräuchertem oder in anderer Weise zur
Konservierung zubereitetem Schweinefleisch, das auf dem Seewege
aus Deutschland anlangt.
Frankreich hat die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh,
Schafen, Ziegen und Schweinen aus Deutschland untersagt. Aus-
nahmen werden unter gewissen Bedingungen nur bezüglich der
dem Sanatorium der Schlachtanstalten der Villette in Paris zum
Zwecke der alsbaldigen Abschlachtung zugeführten Schafe gestattet.
Spanien beschränkt die Einfuhr von Rindvieh, Schafen,
Ziegen und Schweinen, sowie von Fleisch und Fett deutschen
Ursprungs.
Belgien hat die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh und
Schweinen aus Deutschland verboten und die von Pferden, Schafen
und Ziegen, sowie von Schlachtfleisch derselben Herkunft beschränkt.
Nach den Niederlanden ist die Ein- und Durchfuhr von
Rindvieh, Schafen, Böcken und Ziegen, sowie von tierischen
Erzeugnissen, ferner von Schweinen, von frischem und gesalzenem
Schweinefleisch, ungeschmolzenem Fett, Klauen, Dünger und
anderem Abfall von Schweinen verboten.
Nach Großbritannien ist überhaupt jede Einfuhr von Vieh aus
Deutschland untersagt.
Dänemark läßt die Ein- und Durchfuhr von lebenden Wieder-
käuern und Schweinen und rohen Teile derselben, ferner von
Bericht von Dr. Lothes, Köln. 127
Hunden, sowie von Milch, Heu und Stroh nicht zu und beschränkt
die Einfuhr von Pferden deutscher Herkunft.
Schweden hat die Einfuhr von Pferden, Eseln, Maultieren,
von Rindvieh, Schafen, Ziegen und anderen Wiederkäuern, sowie
von Schweinen und tierischen Erzeugnissen aus Deutschland be-
schränkt, und Norwegen die Einfuhr dieser Tiere, sowie von
Hunden, nicht bearbeiteten Fellen und Häuten (ausgenommen die
getrockneten und gesalzenen), unbearbeiteten, unzubereiteten und
ungereinigten Haaren und Borsten, von Mäulern und Klauen,
sowie von Gras, Heu und Stroh zu Fütterungszwecken verboten
und läßt die Einfuhr von Pferden aus Deutschland nur unter
gewissen Bedingungen zu.
In den Vereinigten Staaten von Amerika ist die Einfuhr von
Rindvieh, Schafen, anderen Wiederkäuern und Schweinen, sowie
von Rindshäuten deutschen Ursprungs Beschränkungen unterworfen,
die einem Verbote gleichkommen.
hnlich, wenn auch nicht ganz so weitgehend, sind die Beding-
ungen, unter denen deutsches Vieh in Kanada und Argentinien zur
Einfuhr gelangt.
Außerdem sind in Neu-Süd-Wales, West-Australien, Queens-
land und der Südafrikanischen Republik teils Verbote der Viehein-
fuhr, teils Maßregeln zu deren Beschränkung in Kraft.
Was den Einfluß der vorbezeichneten Mafregeln anbelangt,
so bedarf es keines weiteren Beweises dafür, daß sie auf den
internationalen Handelsverkehr im allgemeinen und den Viehverkehr
im besonderen sehr hemmend wirken. Auf der anderen Seite muß
jedoch anerkannt werden, daß sich diese Maßnahmen bei der Ab-
webr der Seuche im großen und ganzen bewährt haben. Die durch
den Viehverkehr vermittelten Seuchenverschleppungen von Land
zu Land haben zwar noch nicht ganz aufgehört; sie sind
aber, wie aus nachstehendem ersichtlich, außerordentlich selten
geworden. Insbesondere kamen Invasionen der Lungenseuche und
der Rinderpest in größerem Stile, wie sie noch vor 40—-50 Jahren
häufig zu verzeichnen waren, im letzten Jahrzehnte überhaupt nicht
mehr vor, und die Einschleppungen der übrigen Seuchen hatten
vorwiegend einen lokalen Charakter. |
Nach dem oben erwähnten Jahresberichte des Kaiserlichen
Gesundheitsamtes zeigte sich 1897 die Tollwut in Deutschland fast
ausschließlich in den östlichen Grenzbezirken Preußens, sowie des
Königreichs Sachsen und wurde auf den Übertritt wutkranker Hunde
über die Reichsgrenze zurückgeführt. In der gleichen Zeit wurde
der Rotz bei aus Rußland, Belgien und Frankreich, sowie neuer-
dings bei mehreren aus Amerika eingeführten Pferden festgestellt.
Einschleppungen der Maul- und Klauenseuche fanden im Jahre
1897 vermutlich über die russische, österreichische, schweizerische
und holländische Grenze nach Deutschland statt. Des weiteren
wurde die Geflügelcholera in einer Reihe von Fällen aus Rußland,
vereinzelt auch aus Österreich-Ungarn und Italien durch lebend
128 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
eingebrachte Hühner, Enten und Gänse in das deutsche Reichsgebiet
eingeführt. Bei der Einschleppung des Milzbrandes spielten tierische
und landwirtschaftliche Erzeugnisse die Hauptrolle. So wurden
mehrere in Bayern, Sachsen und Württemberg beobachtete Seuchen-
fälle auf den Import ausländischer (russischer, bezw. amerikanischer)
Roßhaare und Rinderhäute zurückgeführt. Ungleich zahlreicher
waren die Einschleppungen des Milzbrandes durch landwirt-
schaftliche Produkte und insbesondere Kraftfuttermittel (Kleie,
Maisschrot, Baumwollensaat-, Lein- und Reismehl, Erdnuß- und
Palmkernkuchen). Auf die Verabreichung dieser meist im Auslande
gewonnenen Futtermittel dürfte meines Erachtens die bei weitem
größte Mehrzahl der seit den letzten Jahren in bis dahin milzbrand-
freien deutschen Gebieten so häufig beobachteten sporadischen
Milzbrandfälle zurückzuführen sein. Da die Seuchenkeime meist
vereinzelt in den betreffenden Futtermitteln enthalten sind, so ist
bisher der bakteriologische Nachweis derselben nur in den seltensten
Fällen gelungen.
Bei der Kürze der Zeit war es mir leider nicht möglich,
Material darüber beizuschaffen, in welchem Umfange Seuchenver-
schleppungen nach den übrigen Staaten, deren Schutzmaßregeln
wir kennen gelernt, stattgefunden haben. Man wird aber nicht
fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Mehrzahl derselben trotz
der ergriffenen Maßnahmen vereinzelte Seucheinschleppungen zu
verzeichnen gehabt habe.
In neuerer Zeit ist hinsichtlich der von Deutschland gegen die
Nachbarstaaten angeordneten Maßregeln von verschiedenen Seiten
eingewendet worden, daß, trotz des intensiven Seuchenschutzes an
der Grenze, die Maul- und Klauenseuche wiederholt im deutschen
Binnengebiete eine größere Verbreitung erlangt hat.
Nach eingehender Prüfung dieser Frage wird man zunächst
anerkennen müssen, daß ein Vergleich der Erfolge der Veterinär-
polizei an der Grenze mit den im Binnenlande erzielten zu Un-
gunsten der letztern ausfällt. Es ist dies in erster Linie auf den
Umstand zurückzuführen, daß die Schutzmaßregeln an den mit den
Zollgrenzen sich deckenden Staatsgrenzen pünktlicher und demge-
mäß auch erfolgreicher durchgeführt werden können, als im Binnen-
lande. Liegen doch die Ausführung dieser Maßregeln, sowie die
Kontrolle ausschließlich in den Händen von unabhängigen Beamten
(Grenzzollbehörden, Grenztierärzte). Die schon bald nach dem In-
krafttreten des Viehseuchen-Gesetzes beobachteten Mißerfolge der
Veterinärpolizei im Binnenlande sind in vielen Fällen der zu wenig
strengen und dabei ungleichmäßigen Handhabung der gesetzlichen
Vorschriften zuzuschreiben. Bei ‚der Durchführung der auf Grund
der letzteren angeordneten Maßregeln ist man im Binnenlande mehr
oder weniger auf den guten Willen der Besitzer angewiesen. Da
dieser, insbesondere bei der Bekämpfung der Maul- und Klauen-
seuche, nicht selten fehlt, so kann es nicht wundernehmen, daß
der Erfolg ausbleibt. Des weiteren ist hierbei zu berücksichtigen,
Bericht von Dr Lothes, Köln. 129
dag der schnelle wirtschaftliche Aufschwung der letzten Jahre,
abgesehen von der Steigerung des Viehverkehrs, eine Reihe von
Umwälzungen auf dem Gebiete der Viehhaltung und der Milch-
wirtschaft herbeigeführt hat, die in hervorragender Weise der
Verbreitung von Tierseuchen Vorschub leisten. Ich erinnere nur an
den von den Landwirten der Industriebezirke vielfach vollzogenen
Übergang von der Rinderzucht zur Milchwirtschaft und den hier-
durch bedingten häufigen Viehumschlag, sowie an die zahlreichen
Gründungen von Genossenschaftsmolkereien.
Die deutsche Gesetzgebung hat diesen veränderten Verhält-
nissen in der Novelle zum Viehseuchen-Gesetz vom 1. Mai 1894
Rechnung getragen, durch die den Polizei-Behörden eine Reihe
von eingreifenden und, bei rechtzeitiger Anordnung, wirksameren
MaGregeln an die Hand gegeben worden sind. Unter anderem sind
diese Behörden nunmehr befugt, nicht nur kranke und ver-
dächtige, sondern auch die der Seuchengefahr ausgesetzten Tiere
unter polizeiliche Beobachtung zu stellen, sowie über größere, d.h.
über den verseuchten Ort und dessen Feldmark hinausreichende
Gebiete die Sperre gegen den Verkehr mit Tieren und solchen
Gegenständen, die Träger des Ansteckungsstoffes sein können, zu
verbängen. Außerdem ist durch die Novelle der Seuchennach-
richtendienst vervollkommnet und den Behörden die Möglichkeit
gegeben, die Reinigung der von für die Seuche empfänglichen
Tieren benutzten Wege und Standorte in Zeiten der Seuchengefahr,
sowie eine veterinärpolizeiliche Kontrolle der Schlachthäuser, Gast-
und Viehhändlerställe anzuordnen. Mit Bezug auf die Maul- und
Klauenseuche hat auch die Abgabe von Milch aus Sperrgebieten
und aus Sammelmolkereien eine zweckmäßige Regelung erfahren.
Die Polizei-Behörden sind daher heute in der Lage, gegebenen Falles
nicht nur die für die Seuche empfänglichen Tiere, sondern auch
die den Ansteckungsstoff verschleppenden Produkte und Gegenstände
den weitgehendsten Kontrollmaßregeln zu unterwerfen. Wenn trotz
dieser Bestimmungen bisher eine nachhaltige Bekämpfung der
Maul- und Klauenseuche nicht gelungen ist, so liegt dies keineswegs
an der Unzulänglichkeit der Maßregeln, sondern, wie bereits er-
wähnt, hauptsächlich an der ungleichmäßigen Anordnung und
Durchführung derselben. Die VIII. Plenarversammlung des Deutschen
Veterinärrates in Kassel hat dies vor mehr als Jahresfrist mit allen
gegen eine Stimme ausdrücklich anerkannt. Damit sind aber die
Gründe für die fraglichen Mißerfolge keineswegs erschöpft.
Ein nicht zu unterschätzender Faktor, der der Seuchen-
bekämpfung hindernd in den Weg tritt, ist die Unterlassung der
Anzeige seitens der Besitzer bezw. der hierzu Verpflichteten. Wenn-
gleich anerkannt werden muß, daß hierbei bisweilen Unkenntnis
eine wesentliche Rolle spielt, so wird doch in den meisten Fällen
die Seuche verheimlicht aus Furcht vor den polizeilichen Ma&-
nahmen und den durch letztere veranlaßten Störungen im Wirt-
schaftsbetriebe. Dies gilt ganz besonders für Frischmilchwirtschaften,
9
130 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
die mit Rücksicht auf ihre Abnehmer die Veröffentlichung des
Seuchenausbruches scheuen.
Der Schaden, den die Maul- und Klauenseuche fast in
allen europäischen Staaten angerichtet hat, sollte die Viehbesitzer
längst dahin belehrt haben, daß sie durch die unverzügliche An-
zeige des Seuchenausbruches ihren eigensten Interessen dienen. Es
würde zu weit führen, wollte ich an dieser Stelle eingehender die
Frage behandeln, in welcher Weise den Bestimmungen über die
Anzeigepflicht Geltung verschafft werden kann. Mit den vielfach
empfohlenen allgemeinen Belehrungen sind nennenswerte Erfolge
nicht erzielt worden. Nach den bisherigen Erfahrungen hat es den
Anschein, als ob der in verschiedenen Staaten beobachteten Ver-
heimlichung der Seuche auch durch Strafvorschriften nicht wirksam
zu begegnen ist. Auf die Dauer wird daher im Hinblick auf die
bei der Bekämpfung des Rotzes und der Lungenseuche erzielten
Erfolge, meines Erachtens, die Gewährung einer Entschädigung für
die durch die Seuche herbeigeführten Viehverluste, sowie die durch
dieselbe veranlaßten Ausfälle in der wirtschaftlichen Nutzung der
erkrankten Tiere als sicher zum Ziele führende Maßregel nicht von
der Hand zu weisen sein.
Die Mißerfolge, welche die Veterinärpolizei einzelnen Seuchen
gegenüber im Binnenlande noch zu verzeichnen hat, sind sehr wohl
eeignet die beteiligten Stellen und nicht zuletzt die beamteten
Tierärzte mit erneutem Eifer im Kampfe gegen diese Schädlinge
zu beseelen; sie können aber niemals den Anlaß dazu geben, die zum
Schutze der einheimischen Viehzucht gegen Seucheneinschleppungen
angeordneten Einfuhrbeschränkungen und Verbote zu mildern oder
zu beseitigen. Ein Land, dessen Viehbestand noch einen nennens-
werten Teil des Nationalvermögens ausmacht, und das, wie beispiels-
weise Deutschland, Millionen und aber Millionen zur Verbesserung
seiner Viehzucht aufgewandt hat, wird sich nie dazu verstehen,
diese nicht aus eigenem Antriebe, sondern gleichsam in der Notwehr
ergriffenen Maßregeln aufzuheben, solange in den durch letztere
betroffenen Ländern die in Betracht kommenden Seuchen nicht
nachhaltig getilgt sind.
Vergegenwärtigen wir uns noch einmal die in den einzelnen
Staaten für die Vieheinfuhr geltenden Bestimmungen, so müssen
wir ohne weiteres zugeben, daß infolge der hierdurch veran-
laßten Beschränkungen der derzeitige Zustand als ein idealer nicht
zu bezeichnen ist. Man wird es daher verstehen, daß in den letzten
Jahrzehnten einige Staaten, ich darf wohl sagen versuchsweise, es
unternommen haben, Viehseuchen -Übereinkommen abzuschließen,
um den Verkehr mit Tieren und tierischen Produkten auch für
Zeiten, in welchen Viehseuchen herrschen, unter gewissen Abwehr-
und Überwachungsmaßregeln sicher zu stellen. Damit war der erste
Schritt zu einer zwischenstaatlichen Regelung des Viehverkehrs
gethan. Diese Vereinbarungen sind demgemäß für die Entscheidung
Bericht von Dr. Lothes, Köln. 131
der uns vorliegenden Frage von der größten Bedeutung. Ich sehe
mich daher veranlaßt, auf dieselben hier etwas näher einzugehen.
Die erste Anregung zu einem derartigen Viehseuchen-Uber-
einkonmen wurde m. W. von Österreich-Ungarn bei Gelegenheit der
Verhandlungen gegeben, die den Abschluß des Handelsvertrags
zwischen diesem Lande und dem Deutschen Reich vom 23. Mai 1881
vorangingen. Dem Zustandekommen desselben trat damals der
sehr ungünstige Tierseuchenstand in Österreich-Ungarn und namentlich
das häufigere Vorkommen der Rinderpest hindernd in den Weg.
Zu den Ausnahmen, die in dem Artikel 1 des vorerwähnten
Handelsvertrags vorgesehen waren, gehörte u. a. der Erlaß von
Ein- und Durchfuhrverboten aus gesundheitspolizeilichen Riicksichten.
Bevor die Verbandlungen zwischen den beiden genannten Staaten
in dieser Angelegenheit wieder aufgenommen wurden, kam, nach-
dem sich Österreich-Ungarn von der Rinderpest befreit hatte, am
81. März 1883 in Bern das erste Viehseuchen - Übereinkommen
zwischen Österreich- Ungarn und der Schweiz zustande. Dasselbe
wurde am 5. Dezember 1890 durch die revidierte Konvention er-
setzt, welche am 1. März 1893 nach vorgängiger Kündigung durch
die österreichische Regierung aufhôrte. Bei den Verhandlungen
über die Erneuerung des deutsch - österrsichischen Handelsvertrags
kam man wieder auf die Frage zurück. Die Fortschritte, die
Österreich - Ungarn mittlerweile auf seuchenpolizeilichem Gebiete
gemacht hatte, ermöglichten denn auch den Abschluß des Vieh-
seuchen-Übereinkommens zwischen diesem Staat und dem Deutschen
Reich vom 6. Dezember 1891, das seit dem 1. Februar 1898 in
Kraft ist. Dieses setzt die veterinär - polizeilichen Maßregeln fest,
denen die Tiere, tierischen Rohstoffe und giftfangenden Gegenstände
bei der Einfuhr unterworfen werden können, und regelt das Ver-
fahren, welches bei der Feststellung von Seuchen durch den
Grenztierarzt oder am Bestimmungsorte zu beobachten ist. Das
Übereinkommen trifft des weiteren Bestimmungen für den Fall des
Auftretens der Rinderpest oder der Lungenseuche in einem der
Vertragsländer, sowie über die Desinfektion der Eisenbahnviehwagen
und über den sogenannten kleinen Grenzverkehr. Neben den
sonstigen Seuchennachrichten verpflichtet es die Vertragsstaaten zu
gegenseitigen periodischen Mitteilungen betreffs des Seuchenstandes
und räumt denselben das Recht ein, sich durch Kommissare über
den Gesundheitszustand der Viehbestände, die Durchführung der
veterinärpolizeilichen Vorschriften u s. w. zu unterrichten. Nach
Artikel 6 der Konvention darf im Falle der Einschleppung einer
anzeigepflichtigen Tierkrankheit durch den Viehverkehr der hiervon
betroffene Staat die Einfuhr von Tieren aller derjenigen Gattungen
zeitweilig beschränken oder verbieten, auf welche der Ansteckungs-
stoff übertragbar ist.
Bei näherer Prüfung dieser Vertragsbestimmungen werden Sie
finden, daß in denselben die Beschlüsse der Kongresse zu Brüssel
und Paris in der Hauptsache Berücksichtigung gefunden haben.
132 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
Ein Urteil über die Wirkung des Übereinkommens auf den
Viehverkehr erlangen wir durch einen Vergleich der Einfuhr von
Tieren aus Osterreich-Ungarn nach Deutschland vor und nach dem
Inkrafttreten desselben. Nach den mehrerwähnten Veröffentlichungen
des Kaiserlichen Gesundheitsamtes wurden eingeführt
im Jahre 1889 9302 Pferde,
40149 Rinder,
131624 Schweine,
» » 1890 10641 Pferde,
97563 Rinder,
161934 Schweine,
» »»s 1891 10441 Pferde,
81740 Rinder,
140612 Schweine,
» » 1892 9999 Pferde,
55609 Rinder,
337916 Schweine.
Nach dem Inkrafttreten des Übereinkommens
im Jahre 1893 8462 Pferde,
29887 Rinder,
401874 Schweine,
» sw» 1894 12311 Pferde,
192740 Rinder,
435467 Schweine,
» » 1895 13795 Pferde,
134602 Rinder,
99228 Schweine,
» » 1896 11633 Pferde,
92303 Rinder,
6091 Schweine,
» » 1897 14361 Pferde,
96378 Rinder,
161 Schweine.
Diese Zahlen zeigen uns, daß. die Vieheinfuhr aus Österreich-
Ungarn nach Deutschland durch die Viehseuchen-Konvention aus
den unten zu erörternden Gründen wenig oder gar nicht beeinflußt
worden ist. Die in die Augen fallende Zunahme der Einfuhr ins-
besondere von Rindern im Jahre 1894 ist auf die Futternot zurück-
zuführen, von der Deutschland im Jahre 1893 heimgesucht wurde.
Die Folge der letztern war eine unverhältnismäßige Einschränkung
der Viehhaltung, die sich im nächsten Jahre durch einen. Mangel
an Schlachtvieh bemerkbar machte; letzterer wurde wenigstens
teilweise durch eine vermehrte Zufuhr von österreichischem Vieh
ausgeglichen. Die geringe Anzahl der ,in den letzten Jahren ein-
geführten Schweine findet ihre Erklärung durch das im Juni 1895
erlassene Einfuhrverbot.
‘Bericht von Dr. Lothes, Köln. 133
Die deutsche Viehausfuhr nach Österreich-Ungarn betrifft fast
ausschließlich Zuchttiere. Sie ist gegenüber der Einfuhr so unerheb-
lich, daß ich auf zahlenmäßige Angaben darüber verzichten kann.
Eine erkennbare Förderung hat die Ausfuhr durch die Viehseuchen-
Konvention nicht erfahren. |
Was den Seuchenschutz anbelangt, so hat sich das Überein-
kommen mit Bezug auf die Lungenseuche und die Rinderpest be-
währt. Von letzterer wurden die Vertragsstaaten verschont. Die
Ausbrüche der Lungenseuche zeigten sich beide Staaten gegenseitig
an, sodaß die Einfuhr von Tieren und sonstigen Trägern des
Ansteckungsstoffes aus den verseuchten Gebietsteilen rechtzeitig
verboten und Verschleppungen somit vermieden werden konnten.
Hinsichtlich der Maul- und Klauenseuche, sowie der Schweine-
seuchen hat die Konvention nach den bisherigen Erfahrungen nicht
den gehofften Erfolg gehabt. Es ist dies in erster Linie dem
Umstande zuzuschreiben, daß die Behörden vielfach erst vom Aus-
bruche dieser Seuchen Kenntnis erhielten und die erforderlichen
Absperrungsmaßregeln ergriffen, nachdem bereits der Ansteckungs-
stoff mit dem ausgeführten Vieh über die Grenze verschleppt
worden war. In Österreich-Ungarn leistete der Seuchenverbreitung
die Konzentrierung des Exporthandels mit Schweinen auf einige
wenige Orte (Bielitz-Biala, Wiener-Neustadt, Steinbruch) außer-
ordentlichen Vorschub. Durch diese Einrichtung wurden temporäre,
wenn nicht ständige Seuchenherde geschaffen. Die wiederholten
Verschleppungen der letztgenannten Seuchen aus dem einen Land
in das andere hatten naturgemäß die Anwendung der vorangeführten
Bestimmungen des Artikels 6 der Konvention zur Folge. So kam
es, daß kurze Zeit naeh dem Inkrafttreten des Übereinkommens die
Bestimmungen desselben durch von beiden Staaten erlassene Ver-
ordnungen eingeschränkt wurden. Die Zahl der letztern mehrte sich
in der Folge. An die Stelle der Einfuhrbeschränkungen traten bald
Verbote, die teils ganze Landesteile, teils bestimmte Viehgattungen
etc. betrafen und, wie wir oben gesehen, in der Hauptsache noch
heute in Kraft sind. Die Konvention besteht zwar noch fort; ihre
Bestimmungen sind aber zum großen Teil durch Einfuhrverbote
außer Wirkung gesetzt.
Aus vorstehendem ersehen wir, daß das zwischen zwei eng
befreundeten Staaten, die über erprobte Seuchengesetze und ein
geschultes Veterinär-Beamten-Personal verfügen, gethatigte' Vieh-
seuchen-Ubereinkommen trotz loyalster Handhabung, die hinsichtlich
der Verkehrserleichterungen an dasselbe geknüpften Hoffnungen
nicht erfüllt hat. Da in beiden Staaten der Viehbestand einen
recht erheblichen Teil des Nationalvermögens ausmacht, so mußte
bei Abschluß des Vertrags von denselben auf einen möglichst
wirksamen Seuchenschutz Bedacht genommen werden. Berück-
sichtigen Sie nun, daß in diesem Übereinkommen die Brüsseler
und Pariser Beschlüsse in der Hauptsache Anwendung gefunden,
und insbesondere die Vertragsstaaten die gestellten Vorbedingungen
134 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
erfüllt haben, so werden Sie es nach solchen Erfahrungen mit mir
für bedenklich halten, heute von dieser Stelle aus den Staaten die
Abschließung von internationalen Viehseuchen-Übereinkommen zu
empfehlen.
Mit Recht werden Sie angesichts dieser meiner Stellungnahme
vielleicht fragen, welche Gründe mich veranlaßten, den Seuchenschutz
im internationalen Viehverkehr auf der Tagesordnung des Kongresses
so warm zu begrüßen. Die Antwort hierauf geben Ihnen die
Berichte über die Internationalen tierärztlichen Kongresse in Brüssel,
Paris und Bern. Sie enthalten in den die vorliegende Frage be-
handelnden Referaten einen reichen Schatz von Erfahrungen auf
seuchenpolizeilichem Gebiete und haben daher zweifellos zur Ver-
besserung des Veterinärwesens in vielen Staaten und damit zur
Förderung des allgemeinen Wohles beigetragen. So glaube ich
denn auch, daß die Verhandlungen dieses Kongresses in der vor-
bezeichneten Richtung wirken und insbesondere Klarheit über die
Grundlagen für spätere zwischenstaatliche Vereinbarungen in Tier-
seuchen-Angelegenheiten schaffen werden. Darin wird auch dieser
Kongreß mit seinen Vorgängern übereinstimmen, daß der Abschluß
derartiger Übereinkommen vom veterinär-polizeilichen Standpunkt
aus nur zu begrüßen wäre. Dieselben würden unter Umständen der
Seuchenbekämpfung wesentliche Dienste leisten und eine Besserung
des Gesundheitszustandes der Haustiere im allgemeinen herbei-
führen können.
Für den internationalen Viehverkehr würde der Nutzen eines
solchen Übereinkommens um so größer sein, je zahlreicher die sich
an demselben beteiligenden Staaten wären, da diese sich notwendiger-
weise sämtlich gegen das außerhalb der Konvention stehende Aus-
land abschließen und damit eventuell’ neue Verkehrshindernisse
schaffen müßten. Andernfalls dürfte der Handel dazu übergehen,
Vieh aus einem Lande, gegen das einer der Vertragsstaaten ein
Einfuhrverbot erlassen, auf Umwegen, d. h. durch einen der übrigen
Vertragsstaaten in ersteren einzuführen und damit den Erfolg der
Konvention wenigstens teilweise in Frage zu stellen. Man wird
mir vielleicht Mißtrauen gegen den Handel vorwerfen und entgegen-
halten, daß derartige Mißbräuche durch die Forderung von
Ursprungszeugnissen beseitigt werden könnten. Dem ist nicht so.
Jeder, der Gelegenheit gehabt hat, den Viehhandel genauer zu be-
obachten, wird mir darin Recht geben, daß Treu und Glauben in
demselben vielfach vergeblich gesucht und Mabregeln, wie die vor-
bezeichneten, mit Leichtigkeit umgangen werden.
Bevor ich auf die Bedingungen näher eingehe, die m. E. beim
Abschlusse eines internationalen Viehseuchen-Übereinkommens er-
füllt sein müssen, möchte ich nochmals betonen, daß meine Stellung
zur Frage nur scheinbar im Widerspruch mit den Beschlüssen der
früheren Kongresse steht. Gleich diesen vertrete ich die Ansicht,
daß das Zustandekommen einer internalionalen Viehseuchen-
Konvention aus den angeführten Gründen erwünscht ist. Nach
Bericht von Dr. Lothes, Köln. 135
meinem Dafürhalten ist aber der gegebene Boden für eine solche
heute noch nicht genügend vorbereitet, so daß ich Anstand nehme,
ihnen eine Resolution vorzulegen, die den Staaten den Abschluß
eines derartigen Übereinkommens empfiehlt. Da diese Vorbereitungen
voraussichtlich nicht Jahre, sondern Jahrzehnte in Anspruch nehmen,
so ist in naher Zukunft auf eine internationale Regelung des
Seuchenschutzes im Viehverkehr nicht zu hoffen. Trotz dieser
nicht gerade günstigen Aussichten dürfen wir keine Mühe scheuen,
die uns diesem idealen Ziele näher bringt; denn in der That würde
es einen großen Erfolg der Veterinärpolizei bedeuten, wenn an
Stelle des Seuchen-Kriegszustandes unter den Kulturstaaten ein all-
gemeiner, auf internationalen Abmachungen basierender Friede träte.
Ebensowenig wie es ein Baumeister unternehmen wird, an
ein feuergefähriiches Haus anzubauen, wird ein Staat, auch wenn
er selbst teilweise verseucht ist, eine Verbindung mit einem ver-
seuchten Nachbarstaate suchen. Die Seucheneinschleppung würde
damit nur erleichtert. So lange daher die in Betracht kommenden
Länder noch in dem Maße verseucht sind, wie heute, würde die
Beseitigung der Schutzmauern gleichenden Einfuhrverbote und Be-
schränkungen an den Reichs- und Staatsgrenzen einen Zug herbei-
führen, der die derzeit bald gedämmten kleineren Seuchenherde
zu einem allgemeinen Brand entfachen müßte. Nach meiner An-
sicht genügt z. Z. überhaupt kein Kulturstaat den Anforderungen,
die eine auf breiter Grundlage zu errichtende Konvention an ihn
stellen muß. Konventionsfähig sind nur solche Staaten, die die
Seuchen thatsächlich ausgerottet haben. Es ist selbst-
verständlich, daß bei der Feststellung des Begriffes „Seuchenfreiheit*
in erster Linie die Natur der fraglichen Krankheiten und ihre
nationalökonomische Bedeutung richtig gewürdigt werden; denn es
hieße weit über das Ziel hinausschießen, wollte man beispielsweise
alle diejenigen Länder als nicht konventionsfähig bezeichnen, unter
deren Viehbeständen noch vereinzelte Milzbrandfälle vorkommen.
Auf der andern Seite kann selbst der eifrigste Verfechter der
Tierseuchen-Konventionen nicht Staaten als zum Abschluß der-
selben geeignet bezeichnen, in denen die Rinderpest noch stationär
ist, Ein Staat, der wie Rußland von der Ostsee bis zum stillen
Ocean reicht, müßte nach der Anschauung der begeisterten Ver-
treter der Viehseuchen-Ubereinkommen, somit geradezu und von
vornherein aus der Liste der vereinbarungsfähigen Länder gestrichen
werden. Und dennoch giebt es auch in Rußland seuchenfreie
Gouvernements.
Das wesentlichste Hülfsmittel zur Bekämpfung der Tier-
seuchen in den für die Konvention in Betracht kommenden Staaten
ist eine gleichmäßige, dem vorbezeichneten Zwecke entsprechende
Organisation des Veterinärwesens. Zur Erlangung einer solchen
müssen zunächst für die Tierseuchengesetzgebung, als den Kern-
punkt der Sache, Normativ-Bestimmungen geschaffen werden, nach
denen die bestehenden Gesetze umzugestalten und neue zu erlassen
136 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
wären. Es würde zu weit führen, wollte ich mich hier mit den
Einzelheiten derartiger Bestimmungen befassen. Den zur Fest-
stellung der letztern erforderlichen Sonderberatungen, welche die
Berufung einer internationalen Konferenz notwendig machen, würden
nach meiner Ansicht die deutschen Viehseuchen-Gesetze, die sich
eine Reihe von Staaten bereits zum Muster genommen, als Unter-
lage dienen können. Die betreffenden Staaten würden sich, da sie
in der Mehrzahl auf den Verkehr mit dem Auslande angewiesen
sind, zweifellos leicht zu einer einheitlichen Regelung der Vieh-
seuchengesetzgebung verstehen.
Ungleich größer sind die Schwierigkeiten, die sich der gleich-
mäßigen Durchführung des angenommenen Gesetzes, ohne die auf
Erfolg nicht zu rechnen ist, in den Weg stellen. Eine strenge Durch-
führung veterinärpolizeilicher Maßregeln ist nur möglich, wenn
dieselbe in die Hände von unmittelbar der Staatsgewalt unter-
stehenden Organen gelegt wird. Von diesem Standpunkt aus halte
ich die Übertragung veterinärpolizeilicher Geschäfte, wie beispiels-
weise der Viehmarkt-Revisionen an Gemeindebeamte, wegen der
nicht zu vermeidenden Interessenkonflikte für sehr bedenklich.
Im Mittelpunkte der Seuchenbekämpfung steht der Tierarzt.
Er ist der natürliche Berater der mit der Seuchenbekämpfung be-
trauten Staatsbehörden, und von seiner Qualifikation ist der Erfolg
der von diesen ergriffenen Maßregeln wesentlich mit abhängig.
Ein Blick auf die verschiedene Stellung, die dem Tierarzt bei der
Seuchentilgung in den einzelnen Staaten derzeit eingeräumt ist,
zeigt uns die einer gleichmäßigen Durchführung der Viehseuchen-
gesetze entgegenstehenden Schwierigkeiten.
In keinem Lande sind, meines Wissens, sämmtliche mit der
Veterinärpolizei betrauten Tierärzte von den Viehbesitzern und
Gemeinden ganz unabhängig. Die meisten Staaten bestellen im
Staatsdienste vollbeschäftigte Veterinärbeamte nur bei den centralen
Landes- und Provinzialbehörden, sowie eventuell an den für die
Vieheinfuhr geöffneten Grenzzollstationen und an großen Viehhöfen.
Die übrigen beamteten Tierärzte sind mehr oder weniger auf die
Ausübung der Privatpraxis angewiesen und daher gehalten, die
durch diese Teilung ihrer Thätigkeit nicht selten entstehenden
Konflikte so gut wie möglich auszufechten. Dann giebt es aber
Länder, in denen der Tierarzt nur nach Bedarf, sei es zur Beratung
in Seuchen-Angelegenheiten, sei es zur Ausübung veterinärpoli-
zeilicher Funktionen, herangezogen wird. Ja, es giebt noch andere,
in denen nicht der Tierarzt, sondern der Arzt als Sachverständiger
in veterinärpolizeilichen Fragen gilt.
Diese verschiedene Inanspruchnahme hat naturgemäß eine
Verschiedenheit in der Dienststellung und in der Besoldung zur
Folge. Einige Staaten stellen die beamteten Tierärzte mit Anspruch
auf Alters- und Hinterbliebenen-Versorgung an, andere thun dies
nur teilweise, noch andere überhaupt nicht. Mit Rücksicht auf
diese Verschiedenheit der Stellung des Tierarztes bei der Seuchen-
Bericht von Dr. Lothes, Köln 137
bekämpfung kann der Erfolg kein gleichmäßiger sein. Es liegt auf
der Hand, daß Länder, die zu den Existenzmitteln des Tierarztes
niehts beitragen als höchstens eine geringe Belohnung für jede ein-
zelne Handlung, an die Kenntnisse, die Diensttreue und die Disziplin
der von Fall zu Fall zugezogenen Tierärzte große Ansprüche nicht
machen können.
Wesentliche Unterschiede bestehen auch in den einzelnen
Ländern bezüglich der zum tierärztlichen Studium erforderlichen
Vorbildung, sowie der Ausbildung der Tierärzte. Während in
Belgien, Holland, Österreich und Schweden für den Eintritt in die
tierärztlichen Lehranstalten das Abiturium verlangt wird, hat man
bisher in Deutschland noch gezögert, die gleiche Forderung zu
stellen. In anderen Staaten ist man noch hinter der für Deutsch-
land vorgeschriebenen Primareife zurückgeblieben. Ebenso schwankt
je Studienzeit in den einzelnen Ländern zwischen drei und fünf
n. |
Was den Bildungsgang der für die Seuchenbekämpfung fast
ausschließlich in Betracht kommenden beamteten Tierärzte anbe-
langt, so berechtigt in einer Reihe von Staaten schon die tierärzt-
liche Approbation zur Anstellung als solcher. In der Mehrzahl der
übrigen Länder wird das Fähigkeitszeugnis zur Anstellung als be-
amteter Tierarzt nach einer mehrjährigen tierärztlichen Praxis durch
die erfolgreiche Ablegung einer die amtliche Thätigkeit betreffenden
Prüfung erworben. Zur Vorbereitung für die amtstierärztliche Lauf-
bahn empfahl Geheimrat Lydtin auf der Tagung des Deutschen
Veterinärrates in Eisenach die Errichtung von Seminaren, wozu
in dem tierhygienischen Institut der Universität Freiburg ein Anfang
gemacht wurde. In anderen Staaten gab man den beamteten
Tierärzten durch Fortbildungskurse Gelegenheit, sich mit den neueren
Errungenschaften der für die amtliche Thätigkeit in Frage kommenden
wissenschaftlichen und praktischen Disziplinen vertraut zu machen.
Nach vorstehendem dürfte man für die Zwecke einer einheit-
lichen, nur durch staatliche Organe zu bewirkenden Seuchen-
bekämpfung von den in Betracht kommenden Ländern die Be-
stellung von ausschließlich der Staatsbehörde verantwortlichen
beamteten Tierärzten billiger Weise verlangen können. Für die
Anstellung als solcher würde neben der Absolvierung des tierärzt-
lichen Studiums, zu welchem nur Abiturienten eines Gymnasiums
bezw. Realgymnasiums oder einer diesen gleich zuerachtenden Lehr-
anstalt zuzulassen wären, und einer mehrjährigen tierärztlichen
Praxis die erfolgreiche Ablegung einer auf die gerichtliche und
polizeiliche Tierheilkunde, sowie auf die öffentliche Gesundheits-
pflege sich erstreckenden Prüfung zu fordern sein.
Es würde unter den Rahmen eines Kongreßberichtes hinaus-
gehen, wollte ich hier alle für die Durchführung einer wirksamen
Seuchenbekämpfung und insbesondere für die Absperrung und
Tilgung des einzelnen Seuchenherdes, für die Überwachung des
inländischen Viehverkehrs, sowie für eine wirksame Kontrolle
138 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
des Exporthandels in Frage kommenden Maßregeln einer eingehen-
den Besprechung unterziehen. Denselben ist auch bei früheren
Gelegenheiten eine so erschöpfende Behandlung zuteil geworden,
daß es schwer fallen würde, etwas Neues darüber zu sagen. Ich
ziehe es daher vor, im folgenden einige Einrichtungen zu be-
handeln, welche im Kampfe gegen die Tierseuchen, soll dieser
erfolgreich durchgeführt werden, nicht wohl zu entbehren, und die
bisher nicht immer gebührend gewürdigt worden sind. Hierzu
gehört in erster Linie die allgemeine obligatorische Fleischbeschau.
Bei der Entdeckung unerkannter oder verheimlichter Seuchen-
herde vermag die Fleischbeschau der Veterinärpolizei nicht zu
unterschätzende Dienste zu leisten. In Verbindung mit dem Schlacht-
hauszwang ermöglicht sie eine nutzbare Beseitigung von seuche-
kranken und verdächtigen Tieren, sowie die Isolierung verdächtiger
Tiere bis zur Abschlachtung. Durch die Einrichtungen der öffent-
lichen Schlachthäuser und insbesondere durch die daselbst auf-
gestellten Sterilisatoren ist weiterhin auch die Möglichkeit gegeben,
das Fleisch seuchekranker Tiere unschädlich zu machen. Vom
Standpunkte der Veterinärpolizei aus ist daher die in mehreren
Kulturstaaten während der letzten Jahre erfolgte Errichtung zahl-
reicher öffentlicher Schlachthäuser warm zu begrüßen. Dasselbe gilt
von der in mehreren Staaten vollzogenen, in anderen beschlossenen
Einführung der allgemeinen obligatorischen Fleischbeschau. Sache
der einheitlichen Seuchenbekämpfung wird es sein, diese Einricht-
ungen zu fördern und sie, wie dies in einigen Staaten bereits ge-
schehen, der Aufsicht der beamteten Tierärzte zu unterstellen.
Die durch die allgemeine obligatorische Fleischbeschau ge-
schaffene Kontrolle über die geschlachteten Tiere muß mit Bezug
auf die gefallenen durch eine zweckentsprechende Regelung des
Abdeckereiwesens ergänzt werden. Auf den früheren Internationalen
tierärztlichen Kongressen ist bereits wiederholt hervorgehoben worden,
daß zu diesem Zweck die Anzeigepflicht der Besitzer auf alle um-
gestandenen Tiere ausgedehnt werden muß. Vor mehreren Jahren
ist für meinen engeren Wirkungskreis eine Polizei-Verordnung er-
lassen worden, die die Behandlung der Kadaver gefallener Tiere
und den Betrieb der Abdeckereien regeln sollte. Dieselbe verpflichtet
den Besitzer von jedem Falle des Verendens eines Stückes Vieh —
ausgenommen neugeborene Fohlen und Kälber, sowie Saugferkel,
Schaf- und Ziegenlammer — der Ortspolizeibehörde Anzeige zu
machen. Die Verordnung gestattet das Abdecken der Kadaver nur
in Abdeckereien und auf den von den Gemeinden angelegten Ver-
scharrungsplätzen. Der mit derselben verfolgte Zweck, das in sanitäts-
und veterinärpolizeilicher Beziehung gleichmäßig zu verurteilende
Verscharren der Tierkadaver in unmittelbarer Nähe der Gehöfte zu
beseitigen, ist, soweit es sich heute bereits erkennen läßt, nicht im
vollen Umfange erreicht worden. Auch die nach Inkrafttreten der
Verordnung angeregte Errichtung von Sammelabdeckereien hat in
den beteiligten Kreisen wenig Anklang gefunden.
Bericht von Dr. Lothes, Köln. 139
Dem Vernehmen nach liegt z. Z. den badischen Landständen
ein Gesetzentwurf vor, der neben der Anzeigepflicht der Viehbesitzer
bei Todesfällen unter den nutzbaren Haustieren, die Behandlung
gefallener und getöteter Tiere regelt. Derselbe basiert auf Vor-
schlägen von Lydtin. Wir dürfen daher zuversichtlich hoffen, daß
in dem Gesetzentwurf der richtige Weg zu der für eine wirksame
Seuchenbekämpfung erforderlichen Reorganisation des Abdeckerei-
wesens gefunden ist.
Die kräftigste Unterstützung würde der Seuchenbekämpfung
zweifellos durch die allgemeine obligatorische Viehversicherung zu-
tel Nach Einführung derselben wären die Besitzer, um nicht
der Entschädigung verlustig zu gehen, gehalten, von jedem Krank-
heits- oder Todesfall in ihren Viehbeständen unverzüglich Anzeige
zu erstatten. Der Seuchenverheimlichung würde dadurch der Boden
entzogen. Der Vorsitzende unseres Geschäftsausschusses hat dies
schon vor Jahrzehnten erkannt und in Wort und Schrift auf die
Dienste hingewiesen, welche die Viehversicherung der Veterinär-
polizei leisten könnte. Seine unausgesetzten Bemühungen waren
dahin gerichtet, in Baden eine landesgesetzliche Regelung des Vieh-
versicherungswesens herbeizuführen. Das ihm vorschwebende Ideal
der allgemeinen Zwangsversicherung haben die gesetzgebenden
Körperschaften: leider nicht verwirklicht, sondern es dabei bewenden
lassen, die wenig zahlreichen Ortsviehversicherungen zu einem, einer
Rückversicherung gleichenden Landesverbande zusammenzuschließen.
In der Folge haben auch eine Reihe von anderen Staaten die
Organisation des Viehversicherungswesens in Angriff genommen.
Von der im Interesse der Seuchenbekämpfung gebotenen allgemeinen
Regelung der Frage sind wir jedoch noch weit entfernt.
Nachdem der Rheinische Provinziallandtag im Jahre 1895 be-
schlossen hatte, Vorermittelungen über die Errichtung einer allge-
meinen, auf dem Grundsatze der Gegenseitigkeit beruhenden Vieh-
versicherung für die Rheinprovinz anzustellen, habe ich Gelegenheit
gehabt, mich eingehender mit dieser Frage zu beschäftigen. Danach
halte ich eine Anlehnung der allgemeinen obligatorischen Viehver-
sicherung an die bereits bestehende Seuchenversicherung unter Be-
seitigung des für eine so umfassende Organisation zu umständlichen
Schätzungsverfahrens und eine weitgehende Dezentralisation der
möglichst einfach zu gestaltenden Verwaltung für zweckmäßig.
Es erübrigt jetzt noch mit wenigen Worten auf die in der
Hauptsache der Seuchenvorbeugung dienende und deshalb bei einem
einheitlichen Vorgehen der Staaten besonders wichtige Organisation
des Nachrichtendienstes einzugehen. In meinem auf der letzten
Tagung des Deutschen Veterinärrates erstatteten Bericht habe ich
bereits hervorgehoben, daß insbesondere bei leicht übertragbaren
Krankheiten, wie bei der Maul- und Klauenseuche, der Schriftwechsel
im Nachrichtendienst ganz ausgeschlossen und der Telegraph und
vor allen Dingen das Telephon mehr als bisher in den Dienst der
Seuchenpolizei gestellt werden muß.
140 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
Die früheren tierärztlichen Kongresse haben sich überein-
stimmend für die Gründung eines internationalen Seuchenbulletins
ausgesprochen, das in einem internationalen Bureau bearbeitet
‚werden sollte. Ich bin weit davon entfernt, den Wert der zwischen-
staatlichen Seuchenberichterstattung zu unterschätzen, und vertrete
die Ansicht, daß selbst ein Staat, der die Einfuhr aus einem Nach-
barstaat verboten, an dem Seuchenstand in letzterem mit Rücksicht
auf den Grenzverkehr und den Viehschmuggel ein großes Interesse
hat. Um dem gerecht zu werden, halte ich jedoch die Gründung
eines internationalen Bulletins nicht für notwendig. Hutyra hat in
Bern bereits auf die in den Veröffentlichungen des Kaiserlichen
Gesundheitsamtes zu Berlin regelmäßig erscheinende Seuchen-
statistik hingewiesen. Mit Bezug auf die Tierseuchen-Statistik ist in
Deutschland neuerdings die Anordnung getroffen, daß die beamteten
Tierärzte über den Seuchenstand in ihren Kreisen regelmäßig am
15. und letzten jeden Monats auf vorgedruckten Postkarten an das
Kaiserliche Gesundheitsamt berichten. In letzterem wird das so
erlangte Material zusammengestellt und ohne Verzug veröffentlicht.
Würden die übrigen Staaten in gleicher Weise vorgehen, so wäre
der Zweck, jedem Staat die Möglichkeit zu geben, sich über den
Seuchenstand jenseits seiner Grenzen zu unterrichten, ohne die
immerhin kostspielige Unterhaltung eines internationalen Bureaus
im vollen Umfange erreicht. Jede Regierung könnte alsdann die
statistischen Seuchenberichte der Nachbarstaaten in die Landes-
sprache übersetzen und so den beteiligten Kreisen zugänglich machen.
Im Hinblick auf die mit unseren Entschließungen in der vor-
stehend behandelten Frage bisher gemachten Erfahrungen würde
ich darauf verzichtet haben, Ihnen bestimmte Resolutionen vorzu-
schlagen. Wir befinden uns aber hier auf einem, dank der ausge-
zeichneten Bewirtschaftung durch unseren allverehrten Vorsitzenden
des Geschäftsausschusses, Geheimrat Dr. Lydtin, veterinärpolizeilich
so fruchtbaren Boden, daß die Versammlung m. E. die Gelegenheit,
in dieser Frage nochmals die Initiative zu ergreifen, nicht vorüber-
gehen lassen darf.
Da in absehbarer Zeit auf das Zustandekommen einer inter-
nationalen Tierseuchen-Konvention nicht zu rechnen ist, so halte ich
es für zweckmäßig, dieselbe nicht zum Gegenstande der Beschluß-
faßung zu machen, und bitte Sie, ‚der nachfolgenden Resolution
Ihre ‚Zustimmung zu erteilen:
„In Erwägung, dass selbst bei der derzeitigen Lage des
internationalen Viehverkehrs der Seuchenstand eines Staates
von dem seiner Nachbarn mehr oder weniger abhängig ist,
hält der in Baden-Baden tagende VII. Internationale Tier-
ärztliche Kongress ein einheitliches Vorgehen bet der Be-
kämpfung der Tierseuchen im Allgemeininteresse für erwünscht
und beauftragt seinen geschäftsführenden Ausschuss in dieser
Richtung das Erforderliche in die Wege zu leiten.“
—
141
Rapport de M. le Dr LOTHES
Vétérinaire départemental à Cologne.
(Traduit par le professeur LE HOUITEL sous la direction du docteur LYDTIN,
Baden-Baden.)
e Comité d'organisation du VIfme Congrès international,
ayant donné communication des conclusions des précé-
dents Congrès sur la question, il est inutile de les rap-
peler.
C'est avec la plus grande satisfaction que je la re-
trouve en tête de l’ordre du jour du VII"*° Congrès, qui
la représente sous une forme telle qu’il m'est permis de la traiter
avec ampleur, quoique néanmoins je me vois obligé d'être bref,
car, vraiment le sujet est immense. Mon excuse est le peu de
temps que j’ai eu pour préparer le thème dont on m'a chargé,
lequel était d’abord dévolu à un collègue plus compétent que moi
sur la matière, mais qui s’est récusé.
Mon intention est de traiter le sujet entièrement au point de
vue vétérinaire, sans tenir compte des réclamations agraires, pro-
tectionnistes ou libre-échangistes.
Les spécialistes, aussi bien que le public en général, admettent
comme fait acquis que les épizooties sont introduites d’un pays à
l'autre par le trafic des animaux ou de leurs produits, même de
celui des denrées agricoles; et lorsque l’on prend en considération
les nombreuses transactions réciproques qui ont lieu entre nations
et que multiplient encore les facilités et la modicité des prix de
transport, on comprend facilement combien les causes de la pro-
pagation de ces maladies infectieuses sont considérablement augmen-
tees et étendues.
Prenons par exemple le marché aux bestiaux de Cologne, qui
n'était autrefois exclusivement approvisionné que par l’Ouest et le
Centre de l’Allemagne; aujourd’hui le Nord, aussi bien que l'Est
le plus extrême prennent part à l’approvisionnement de cet im-
portant marché. La même chose peut être dite au sujet des produits
agricoles; autrefois le paysan ne nourrisait ses bestiaux que des
produits récoltés sur son propre fonds; aujourd’hui, surtout dans
les régions où l’agriculture est intensive et dominante, l'emploi des
moyens d’alimentation de provenance étrangère est à l’ordre du jour.
142 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
La progression, toujours croissante du trafic intérieur, augmen-
tant d'autant les chances de propagation, et avec elles, celles-ci
augmentèrent également, par suite de la négligence apportée au
règlement du trafic des bestiaux étrangers, et parce que les élé-
ments de la police vétérinaire étaient insuffisants. A l'époque où
augmentait le trafic, l’influence néfaste qu’il pouvait avoir sur l’impor-
tation des épizooties, était inconnue et l’on ne pouvait pas la connaître,
puisque l’étiologie de la plupart de ces maladies était encore rudi-
mentaire. Il en résulta, que des épizooties d’une contagion dange-
reuse comme par exemple la peste bovine, la péripneumonie et
la fièvre aphteuse furent introduites par le trafic d'outre-mer. Ces
épizooties étant encore absolument inconnues dans les pays où
elles éclataient, il s’ensuivait que le fléau prenait une immense
extension avant que l’on eut pris les premières mesures pour
les combattre. Les pertes qui en résultaient, se montaient à des
centaines de millions de marks.
On comprend dès lors, pourquoi les Etats, si sévèrement
éprouvés, ont pris leurs précautions pour se garder contre les
épizooties. |
De la les étapes diverses que la police vétérinaire a eu à
suivre.
Le manque de connaissance dans la pathogénie des épizoo-
ties amena d’abord à exclure l'introduction des animaux visiblement
atteints, en soumettant les transports de bestiaux à l'inspection
frontière, mesure qui fut renforcée par l'obligation de certificats
d’origine d’un caractère officiel.
Plus tard, on essaya d’obvier aux dangers inhérents aux
transports d'animaux, pouvant être infectés, en les soumettant soit
à la frontiere, soit au lieu de destination à une quarantaine d’obser-
vation d’une durée plus ou moins longue.
On en arriva alors aux prohibitions de l'importation d'animaux,
puis de celles de leurs issues et produits, et de tous les objets suscep-
tibles de servir d’agents de contagion médiate; même des cordons
sanitaires militaires furent employés dans le cas de maladies essentielle-
ment sérieuses et de contagion rapide, comme le peste bovine.
Les mesures prises dans certains cas, c’est-à-dire vis-à-vis du
règlement du petit trafic à la frontière, étaient moins sévères.
Les animaux de boucherie pouvaient être introduits sous
condition d'être abattus dans les abattoirs de frontière, leur trans-
port n'était autorisé que dans des wagons plombés, directement
sur un abattoir de l'intérieur, régi par le contrôle vétérinaire et
où ces animaux devaient être abattus dès leur arrivée.
Conjointement à ces prescriptions, on réclama la désinfection
des wagons, bateaux et de tout ustensile de chargement, ‘ayant servi
à des bestiaux.
Pour considérer toutes les mesures que les Etats ont été
obligés de prendre pour se protéger contre les épizooties, il
Rapport du docteur LOTHES, Cologne. 143
faudrait m’étendre beaucoup trop, et je me bornerai à attirer votre
attention sur une des dernières, la plus radicale, celle qui empêche
l'importation des animaux susceptibles de contagion, ainsi que celle
de tout produit issu des dits animaux, et de tous les objets d’une
nature contagifere.
Permettez-moi maintenant, pour vous montrer où nous en
sommes, de vous donner une exposition tirée du dernier Rapport
de POffice d'hygiène de l'Empire allemand relative aux mesures
restrictives et prohibitives appliquées aux frontières de I’ Allemagne.
N est interdit d’importer de Russie en Allemagne et de
transporter à travers ce pays, les bovins, les moutons et les porcs
vivants ou abattus et tous leurs produits, les chèvres et d’autres
animaux, les fumiers, le foin et la paille. Quelques exceptions sont
faites pour de petits arrivages de porcs dirigés directement sur les
abattoirs de la frontière silésienne.
Des prescriptions analogues existent dans quelques Etats
allemands concernant l'importation de la Roumanie, de la Serbie
et de la Bulgarie. La France, l'Italie, la Belgique, les Pays-Bas,
la Suisse, la Suède et la Norwége, la Grande-Bretagne et l'Irlande,
le Danemark et enfin l'Amérique ont aussi à subir des restrictions
spéciales, tantôt pour une espèce d'animaux tantôt pour une autre,
et pour leurs produits.
Par des prescriptions spéciales plusieurs de ces Etats, avec
la Russie, les Pays-Bas, l’Autriche-Hongrie, le Luxembourg, etc.
voient aussi beaucoup de leurs produits animaux exclus de l’Alle-
magne, ou de différents Etats de cet Empire.
On peut, d’après ce qui précède, voir combien l'Allemagne a
dü prendre de précautions pour protéger son bétail indigène. La
situation centrale de l’Empire allemand et son développement
agricole en sont les causes; il est clair, qu'ayant à réglementer des
mesures de police sanitaire avec un nombre relativement grand
d'Etats, prenant part à son importation, ces mesures seront beau-
eoup plus nombreuses que dans un Etat, ayant une production
moindre et comptant avec l'importation de peu de pays limitrophes.
Voyons comment de leur côté les divers Etats se sont pro-
tégés en ne traitant pas l'Allemagne avec moins de rigueur.
La Russie a défendu l'entrée en Finlande des bêtes à cornes
vivantes, des viandes, viscères, peaux, graisses, sabots, cornes et
autres produits, provenant des territoires allemands d’Oldenbourg,
de Hambourg, Brême, Lubec, Sleswig et Hanovre. Elle défend len-
trée aux préparations de viande de porc, excepté le saindoux, celle
des viandes crues, du beurre de vache et de la graisse de porc non
fondus, des peaux et autres issues et des pigeons.
L’Autriche interdit l’importation et le transit des bovins, ovins,
chèvres et pores de la Prusse, et de certains districts bavarois.
Bulgarie impose l'inspection sanitaire, concernant le char-
gement et le déchargement du bétail qui lui arrive sur des bateaux
ou wagons allemands.
144 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
La Suisse interdit le transit des bovins, chèvres et porcs et
de leurs viandes crues ou préparées, venant d'Allemagne.
L'Italie se protège contre l'Allemagne par des restrictions sur
l’importation par voie de mer des bovins, ovins et porcs; et, s’ils
proviennent de ces animaux, des peaux, intestins, cornes, os et
sabots et des viandes sous toutes les formes.
La France défend l'importation et le transit des bovins,
moutons, chèvres et porcs venant d'Allemagne, exception faite en
faveur des moutons dirigés sur le sanatorium de La Villette, pour
y être abattus dans un court délai.
L'Espagne agit à peu près de même.
La Belgique ajoute à toutes ces réglementations la prohibition
des chevaux et de leur viande.
La Grande-Bretagne ferme ses ports par une prohibition pres-
que absolue.
Le Danemark empêche l'entrée des ruminants et pores, ainsi
que de certaines parties de viande crue de ces animaux, des chiens,
du lait, des fourrages, et restreint celle des chevaux d’origine alle-
mande.
La Suède restreint l'entrée de tous les ruminants et porcs et
de leurs issues. La Norvège Ja défend et y ajoute la prohibition
des chiens, des peaux et cuirs, des crins et soies, des fourrages
verts et secs, des mufles et sabots. Elle ne permet l'entrée des
chevaux allemands que sous des restrictions équivalentes à une
prohibition.
Le Canada, l'Argentine, la Nouvelle Galle, l'Australie (Ouest),
le Queensland, la République Sud-Africaine ont édicté des mesures
prohibitives et restrictives analogues. |
Il n'y a pas de doute que toutes ces mesures, dictées par une
sage prudence, apportent une grande gêne à l'exercice des trans-
actions internationales, surtout en ce qui concerne le trafic des
animaux; mais, d’un autre côté, il est impossible de nier l'influence
favorable qu’elles exercent sur la répression des épizooties en gé-
neral; celles-ci sont devenues plus rares et leur importation d’un
pays dans l’autre est moins fréquente.
Les épizooties graves, telles que la peste bovine et la péri-
pneumonie, qui, il y a 40 à 50 ans, faisaient tant de ravages, ne
se propagent plus par importation, et celle des autres épizooties
prend maintenant un caractère local plus déterminé.
D’après le Rapport annuel de l'Office d'hygiène d’Empire
allemand*) en 1897, la rage est en Allemagne presque exclusivement
constatée dans les districts frontières de l'Est de la Prusse, ainsi
que dans le Royaume de Saxe. Elle y est due au franchissement
de la frontière par des chiens enragés. La morve fut importée par
des chevaux, venant de Russie et de Belgique, et tout dernièrement
*) Un ouvrage très recommandé aux vétérinaires officiels.
Rapport du docteur LOTHES, Cologne. 145
d'Amérique. L'introduction de la fièvre aphteuse en Allemagne a
eu lieu en 1897 probablement par les frontières russe, autrichienne,
suisse et hollandaise. Ensuite le choléra des poules fit apparition
dans une série de cas importés de Russie et quelques cas isolés
d'Autriche-Hongrie et d'Italie. Quelques cas de charbon furent dus
à la contagion médiate par des produits animaux et végétaux,
surtout par ces derniers, importés de Russie et d'Amérique.
Presse par le temps, il ne m'était malheureusement pas pos-
sible de me documenter sur l'extension des introductions d’épizooties
dans les autres Etats qui probablement ont aussi souffert par.
l'importation de maladies contagieuses venant d'Allemagne.
Dans ces derniers temps, une critique acerbe a fait remarquer,
que, malgré les mesures prises par l'Allemagne au moyen de sa
police vétérinaire à l'égard des Etats voisins, les épizooties de
fièvre aphteuse sont cependant assez fréquentes sur son territoire.
On doit reconnaître que les succès de la police vétérinaire à
l'intérieur ne sont pas à comparer avec ceux obtenus dans les
zones frontières, où le service vétérinaire est assuré par un cadre
absolument indépendant de vétérinaires frontières et d’employés
de douane, ne s’occupant que de la stricte exécution des règlements
de protection. |
Les échecs de la police vétérinaire, constatés à l’intérieur peu
après la mise en exécution de la loi actuelle sur la matière, ne
sont, dans beaucoup de cas, que les résultats d’un manque d'énergie
de la part de ceux qui sont chargés d'exécuter les prescriptions,
et surtout du manque d’uniformite dans l'exécution des mesures
prescrites, pour laquelle on est, dans l'intérieur, plus ou moins
réduit à tabler sur la bonne volonté des propriétaires, qui, le plus
souvent, fait complètement défaut, surtout lorsqu'il s’agit de la
fièvre aphteuse. Sans tenir compte de l’augmentation du trafic, les
transformations qui se sont opérées sur le terrain zootechnique en
general et celui de la laiterie en particulier, surtout depuis la
création des laiteries coopératives, ont contribué d’une façon no-
table à l’extension des maladies contagieuses.
La nouvelle loi sur les épizooties, promulguée le 1° mai 1894,
a mis entre les mains de la police sanitaire allemande une série
d'ordonnances dont l'application, faite à temps, est des plus effi-
ces. Entre autres, les autorités ont, en vertu de cette loi, le
pouvoir de placer sous le contrôle sanitaire non seulement les
animaux malades ou supposés tels, mais aussi ceux exposés aux
dangers divers de contagion, et encore l'endroit infecté, même
les territoires environnants, ordonnant leur complète isolation,
outre la prohibition du trafic des animaux et des objets contagi-
feres, Elle crée un service d'informations. La surveillance et la
désinfection des chemins employés sont des mesures qui peuvent
être prises dans les contrées menacées. Les étables des auberges,
des marchands de bestiaux, ainsi que celles des abattoirs, tout peut
10
146 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
être, par ordre de l'autorité, placé sous le contrôle vétérinaire. En
cas d'apparition de la fièvre aphteuse, la loi règle d'une manière
rationelle le colportage du lait des territoires séquestrés et des
laiteries coopératives.
Si malgré cette réglementation la lutte contre la fièvre aphteuse
n’a pas encore eu un succès définitif, cela ne dépend pas de l’in-
suffisance de la loi, mais bien de celle des mesures prises et sur-
tout de la manière de les exécuter, comme J’a, il y a plus d'un
an, reconnu l'assemblée générale du Conseil vétérinaire allemand, à
Cassel.
Un des facteurs principaux, qui entravent l'éradication des
épizooties, est le manque de déclaration de la part des propriétaires
d'animaux ou de ceux qui les remplacent. L'épizootie est, dans la
plupart de cas, recélée par ignorance, mais aussi pour éluder les
mesures policières et les perturbations qu'elles apportent avec elles
dans l’exploitation. Cela se constate surtout pour les laiteries ex-
portant le lait frais; la cause de leur silence est la crainte de voir
leur clientèle informée de la maladie par sa publication officielle.
Les pertes, causées par la fièvre aphteuse dans presque tous les
Etats européens, doivent cependant éclairer les propriétaires sur
l'avantage d'une prompte déclaration de l’explosion de Ja maladie.
Il résulte des observations, faites jusqu'ici dans les différents Etats
sur les recels d'épizooties, qu'ils ont lieu la, où ils ne sont pas
combattus par des prescriptions rigoureuses. A bien examiner les
résultats acquis en ce qui concerne la morve et la péripneumonie,
il semble qu'ils sont dus à la promesse d’une indemnité pour les
pertes d'animaux causées par l’épizootie. Cette indemnité devrait
s'étendre sur celles causées par la dépréciation dans le produit
des bêtes malades.
Les échecs que la police vétérinaire a encore à marquer dans
sa lutte contre les épizooties dans l’intérieur des pays, ne doivent
qu’animer le zèle des vétérinaires officiels dans la lutte contre ces
fleaux; mais ils ne doivent pas induire à supprimer les mesures,
prises en vue de protéger le bétail indigène contre l'introduction
des épizooties étrangères, surtout dans les Etats où les exploitations
agricoles composent une forte partie de la fortune nationale, et
tant que les épizooties ne seront pas éteintes dans les pays ex-
portateurs.
Embrassant d'un coup d'œil les prescriptions régissant dans
les différents Etats l'importation du bétail, il faut admettre que,
par suite des restrictions imposées, la situation actuelle n'est pas
idéale. On doit donc comprendre que les étapes vers une régle-
mentation uniforme et internationale du trafic des animaux nous
ont été tracées depuis quelque temps par les quelques Etats qui
ont entrepris de conclure des conventions sur le trafic des animaux
et de leurs issues. Ces conventions sont donc pour la décision de
la question posée de la plus grande importance.
Rapport du docteur LOTHES, Cologne. 147
Je trouve donc nécessaire d’entrer un peu plus profondément
dans la question.
Les premières traces diplomatiques, visant les épizooties, se
trouvent dans les conventions préparatoires du traité de commerce
conclu entre l’Autriche-Hongrie et l'Allemagne (28 mai 1881); elles
échouerent par suite de la fréquence de la peste bovine dans le
premier de ces Etats. Après que l’Autriche-Hongrie se fut affranchie
de la peste bovine, elle conclut à Berne, le 31 mars 1888, une
convention réciproque avec la Suisse, réglant le trafic en cas
d'épizootie ; cette convention fut modifiée le 5 décembre 1890 et
dénoncée par lAutriche le 23 mars 1893. Pendant ce temps, l’Au-
triche-Hongrie s’étant affranchie de la peste bovine, il lui fut possible
de signer un traité de commerce avec l'Allemagne, comprenant
l'importation du bétail.
Ce traité, signé le 6 décembre, entra en vigueur le 1° février
1893. N réglait les mesures de police vétérinaire auxquelles étaient
soumis les animaux vivants ou leurs issues, les objets contagifères,
et en cas d’epizootie les mesures d'observation vétérinaire, soit à
la frontière, soit à destination, en vue de se préserver de l’impor-
lation des maladies contagieuses par un des pays contractants; la
désinfection des wagons ayant servi aux bestiaux; et il réglait les
conditions du petit trafic frontière; il. arrétait qu’il devait être
donné par communications réciproques tous les renseignements sur
léruption de nouvelles épizooties, leur marche et leur extension;
et qu'en cas d'importation d’une épizootie, l'Etat atteint avait droit
de restreindre le trafic d'importation des animaux susceptibles de
receptivité. On remarquera que dans ce traité il a été tenu compte
des conclusions des Congrès vétérinaires de Bruxelles et de Paris.
Les tableaux suivants, dressés d’après les chiffres officiels de
l'Office d'hygiène de l'Empire allemand, montrent que la mise en
vigueur de la convention n’a que peu ou pas influé sur les trans-
actions.
Ont été importés avant Pentrée en activité de la convention:
Années Chevaux Bovins Porcs
1889 9302 40149 131624
1890 . 10641 57563 161934
1891 10441 81740 140612
1892 9999 : 55609 337916
. Après:
Années Chevaux Bovins Porcs
1893 8462 29887 401874
1894 12311 192740 435467
1895 13795 134602 99228
1896 11633 92303 . 6091
1897 14861 96378 161
148 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
L'augmentation qui frappe les yeux pour les années 1894 et
1895, est due au manque de bétail de boucherie indigène, résultant
d'un abattage anormal entrainé par la pénurie de fourrage en 1893.
L’abaissement du chiffre des porcs des dernières années est
consécutif à une prohibition générale.
L'Allemagne n’exportant guère en Autriche d'autres animaux
que des reproducteurs, les chiffres peuvent en être négligés.
Au point de vue de la protection contre les épizooties, la
convention de 1893 a eu l'effet que l’on devait en attendre vis-à-vis
de la peste bovine, les deux pays en étant restés francs, et au
sujet de la péripneumonie les deux Etats s'étant avisés récipro-
quement de l'apparition des cas épizootiques qui ont été réduits à
leurs foyers.
Si les résultats n’ont pas été aussi satisfaisants pour la fièvre
aphteuse et les épizooties porcines, c'est que les autorités, prévenues
trop tard de l'apparition de ces maladies, n'avaient pu veiller à
temps à les empêcher de franchir la frontière avec le bétail con-
taminé, et surtout grâce aux parcs de porcs d'exportation, qui se
sont établis à Bielitz-Biala, Vienne-Neustadt et Steinbruch près
Budapest et qui sont devenus d'immenses entrepôts d’épizooties
temporaires, si non permanents, d'où la contagion rayonne dans
toutes les directions. |
L'introduction réitérée d’épizooties d’un Etat dans l’autre
amena d’abord la mise en pratique des mesures sanitaires de la
convention, puis certaines restrictions auxquelles succédèrent bientôt
des prohibitions de plus en plus étendues, lesquelles forment encore
aujourd'hui le fond de la convention austro-allemande. Nous voyons
ce qu’il est advenu d’une convention conclue pour régler, tout en
le facilitant, le trafic du bétail entre deux Etats amis, pourvus de
lois sur les epizooties, et d’un personnel vétérinaire officiel bien
instruit, ayant fait une loyale application des prescriptions.
Cette convention n'existe plus que dans la forme.
A priori, on trouvera, je pense, avec moi qu'après de tels
résultats il y a lieu de réfléchir avant de préconiser la conclusion
d'une convention internationale sur le trafic des animaux.
On demandera avec raison, pourquoi j'ai salué si chaudement
la mise à l’ordre du jour de cette question? Les conclusions des
Congrès de Bruxelles, Paris et Berne répondront pour moi. N’est-il
pas vrai, qu'elles ont poussé en avant la législation et la police
vétérinaire dans différents Etats? Es si le Congrès de Bade continue
à s'occuper d’une fondation solide de la police vétérinaire et s'il
y réussit, ne verrons-nous pas que le groupe des Etats, adoptant
les bases d’une police vétérinaire rationelle, s’agrandira et améliorera
de plus en plus ses lois et ses organes destinés à la répression des
épizooties? Mais‘ ce groupe d'Etats sera sans doute obligé de fermer
sa frontière périphérique aux Etats qui n’auront pas atteint le
même degré de développement en fait de police vétérinaire, même
s'ils étaient exempts ou presque exempts d’épizooties, pour Ja seule
Rapport du docteur LOTHES, Cologne. 149
raison, que les frontières de ces Etats seront recherchées par le
commerce, pour y faire passer du bétail venant de pays infectés.
Qu'on ne me reproche pas une trop grande méfiance du
commerce; car celui qui se trouve en présence des nombreux abus :
usés par lui, n’a pas de difficulté à reconnaître que la fidélité et
la bonne foi ont disparu depuis longtemps du commerce des bestiaux.
Avant d'entrer à fond dans la question, je veux encore affirmer
mon opinion qui semblera en contredit avec les conclusions des
précédents Congrès; mais il n’en est rien; car je suis avec elles
d'avis que le terrain d'une convention internationale du trafic des
animaux n’est nullement préparé et demande pour sa préparation
non des années, mais plusieurs lustres. C’est pourquoi, je n'ose
pas vous proposer de prendre une résolution favorable à une con-
vention. Malgré ce pessimisme, je vous prie de n’eviter aucune
peine pour que nous approchions le plus de cet idéal. Ce sera le
grand succès de la police vétérinaire, la guerre de prohibition rem-
placée par une paix basée sur l'entente internationale.
Pour la même raison qu’un architecte se refusera de bâtir
contre un édifice exposé à de nombreuses chances d'incendie, un
Etat, même affligé de foyers épizootiques, doit éviter de se lier
avec un Etat voisin encore infecté; car ce serait un moyen inévi-
table de transformer en un embrasement général les foyers isolés
déjà amoindris grâce aux mesures prohibitives ou restrictives. A
mon point de vue, aucun Etat n’est en situation d'entrer dans une
convention internationale avant que lui et ses co-adhérents ne se
soient complètement affranchis d’épizooties.
Je dis affranchis d’epizooties, mais il faut se comprendre. On
n'excluera pas un Etat parce qu’il s’y présente un cas sporadique
de charbon; mais on récusera celui où règne la peste bovine d'une
manière permanente. |
C'est pourquoi les rapports qui préconisent la convention
internationale, excluent a priori la Russie, ne pensant pas, qu’elle
a des provinces indemnes de peste bovine aussi étendues que leur
propre pays.
La cheville ouvrière de la lutte contre les épizooties dans
tout Etat est une bonne organisation vétérinaire. Les moyens
d'action sont des lois efficaces, qui partout ont besoin d’être mo-
difiees et quelquefois créées. Cela nous entrainerait trop loin de
nous étendre sur ce point, qui devrait faire l’objet de la réunion
d'une conférence internationale; mais à mon point de vue, le pro-
totype, qui pourrait être pris en considération, est la législature
allemande sur la matière,
Une exécution rigoureuse et partant efficace de la police
vétérinaire n’est possible que si elle est confiée à des agents de
l'Etat et non des communes, pour obvier à des conflits inévitables.
En cas d’epizootie le vétérinaire est le conseiller naturel des
autorités officielles, c’est l’aide, même le remplaçant des autorités,
auxquelles incombe la lutte contre le fléau. De sa qualification
150 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
dépend le succès. La plupart des Etats confient la police sanitaire
des stations frontières et des lieux où se font de grands rassem-
blements de bétail, à des fonctionnaires de la carrière vétérinaire
ne relevant que de l'Etat; c'est pourquoi le service s’y fait mieux
qu’à l’intérieur, où les vétérinaires officiels sont plus ou moins liés
à une clientèle, dans laquelle ils auront souvent à trancher des
conflits relevant de leur situation administrative. Mais il y a aussi
des pays où le vétérinaire n'est consulté en cas d’épizootie ou
requis pour l'exercice des fonctions de la police vétérinaire que
d’une manière tout-à-fait casuelle. Il y a quelques Etats, établissant
pour les vétérinaires officiels les droits à la retraite, reversible sur
leur famille en cas de décès, d’autres ne les leur reconnaissent
qu’en partie, d'autres les leur refusent. Ces divergences dans la
situation des vétérinaires entraînent des résultats fâcheux pour la
Jutte contre les epizooties; cela saute aux yeux. De quel droit ré-
clamer des connaissances étendues, de la fidélité et de la discipline
d'un vétérinaire aux moyens d'existence duquel le pays ne concourt
que par de légers honoraires accordés parcimonieusement pour
chaque vacation requise.
Des différences profondes existent encore entre certains Etats
sur le niveau des études vétérinaires, tant aux points de vue des
études médicales proprement dites que de celles préparatoires. Le
baccalauréat est indispensable pour l'admission aux écoles vétéri-
naires de Belgique, Hollande, Autriche et Suède, pendant qu’en
Allemagne on se retient encore sur cette exigence et que plusieurs
Etats restent bien au dessous; peu uniforme aussi est la durée des
études qui oscille entre 3 et 5 ans selon les pays.
En ce qui touche la valeur des vétérinaires officiels chargés
de combattre les épizooties, l'approbation vétérinaire suffit dans
quelques Etats. Dans la plupart on y joint l'obligation de plusieurs
années de pratique et d’un examen ad hoc. Lydtin, lors de l’as-
semblée du Conseil vétérinaire allemand à Eisenach, préconisa la
fondation d’Ecoles normales vétérinaires supérieyres, principe qui
a été inauguré par l’Institut d'hygiène vétérinaire à l'Université de
Fribourg. Dans d’autres Etats on donnait aux vétérinaires officiels
la possibilité d'étendre le cercle de leurs connaissances par des
cours spéciaux.
La responsabilité de combattre et d’eteindre les épizooties ne
doit être confiée dans chaque Etat qu’exclusivement à des vété-
rinaires capables de répondre à ce qu'exige cette fonction officielle.
On doit demander, outre la licence ou l’agrégat auxquels ne peuvent
prétendre que les bacheliers, une pratique vétérinaire de plusieurs
années, et l’obligation d’un examen satisfaisant sur la science vétéri-
naire au double point de vue de la police et du droit, ainsi que
sur l’hygiène officielle.
Ce serait dépasser le cadre de ce rapport de vouloir s'étendre
sur toutes les mesures inhérentes à la lutte contre les épizooties,
en corrélation avec le trafic international : il serait difficile de dire
Rapport du docteur LOTHES, Cologne. 151
quelque chose de nouveau; car elles ont été traitées dans les pré-
cédents Congrès. Je préfère vous parler de quelques institutions,
qui doivent assurer le succès, si elles sont bien comprises. En
première ligne se présente l'inspection générale obligatoire de toutes
les viandes alimentaires
A chaque découverte d’un foyer épizootique l’inspection vé-
térinaire des viandes peut, par ses relations avec l’abattoir obliga-
toire, rendre des services notoires dans l'application de mesures
telles que l'isolation des animaux atteints ou suspects et la séque-
stration rigoureuse des animaux, devant être abattus, l'institution
des abattoirs officiels où vient s’aneantir le principe de la contagion,
et la possibilité qu'elle a de mettre les viandes nocives ou suspectes
hors d'état de nuire. C'est pourquoi l’on doit applaudir au courant
qui porte depuis quelques années à la création de nombreux abattoirs
municipaux. Insistons sur l'introduction de l'inspection générale
obligatoire des viandes alimentaires; la direction de ces deux insti-
tutions par le contrôle vétérinaire sera pour la lutte contre les
épizooties d’une grande importance.
On ne peut aborder la question de l'inspection des viandes
sans être induit à parler de l’équarrissage, dont, comme l’ont déjà
réclamé plusieurs Congrès, la réglementation doit être complétée.
Dans mon cercle d’action, des prescriptions imposent la déclaration
à la police locale de la mort de tout animal domestique (excepté
des poulains, veaux, porcelets, agneaux et chevreaux nouveau-nés),
livré à l’equarrisseur; elles n’autorisent l’equarrissage que dans des
charniers ou terrains municipaux.
Sur ce point il n’y a pas lieu d’etre bien satisfait du chemin
parcouru, si l’on pense à l’enfouissement de cadavres à proximité
des habitations et à la création de charniers où l’on les entasse,
deux mesures peu en faveur.
Les députés du Grand-Duché de Bade seront, paraît-il, saisis
d’un projet de loi basé sur des propositions du D* Lydtin, qui, s’il
est accepté, aura la meilleure influence sur l'éradication des maladies
épizootiques. Ce projet vise la déclaration des animaux morts et
la manière de traiter les cadavres, ainsi que la réglementation ré-
gissant les lieux d’équarrissage.
Un facteur qui ne serait pas à négliger et qui, aussi bien que
le projet de loi précité, serait d’une grande valeur dans la lutte
contre les épizooties, c’est l’obligation de l’assurance des bestiaux,
entraînant la perte d’indemnite en cas de non-déclaration de ma-
ladie ou de mort d’un animal.
Le Président de notre Comité d’organisation a déjà depuis
de longues années, par la parole et la plume, préconisé cette me-
sure; malheureusement le législateur, craignant l'opposition de la
majorité des propriétaires, n’a admis une assurance mutuelle que
dans Jes communes l’adoptant. En Bavière, elle est organisée éga-
lement, mais à titre absolument facultatif, non seulement pour les
Communes, mais aussi pour les particuliers. Aussi dans la Prusse
152 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
Rhénane on s'occupe de cette question; on y incline à l'extension de
l'assurance obligatoire en vue des pertes causées par les épizooties
à toutes les autres frappant les animaux domestiques. On com-
prendra facilement qu’une assurance obligatoire de tous les ani-
maux domestiques obligera le propriétaire à dénoncer dans le plus
bref délai tout cas de maladie ou mort, par suite de l'éruption de
toute maladie contagieuse, s’il ne veut pas s’exposer à la perte de
son indemnité, tout en payant les primes.
Il reste encore à dire quelques mots sur la manière d’aviser
les cas d’eruption épizootique. Lors de la dernière session du
Conseil vétérinaire allemand à Cassel, j'ai déjà proposé de remplacer,
dans les cas de fièvre aphteuse, la correspondance écrite par ja
télégraphique ou téléphonique.
Sans vouloir diminuer la valeur des bulletins sanitaires inter-
nationaux préparés et expédiés par un bureau international, je ne
suis pas d'avis qu'ils sont absolument nécessaires. Si tous les Etats
imitaient l'exemple de l'Allemagne, qui rassemble les rapports bi-
mensuels rendus ‘par les vétérinaires officiels par cartes po-
stales à l'Office d'hygiène de l’Empire, chargé de les publier
tous le quinze jours, alors il leur serait facile de s'informer exac-
tement et à temps de l'état des choses dans les pays avec lesquels
ils sont en rapport commercial.
Je devrais renoncer à vous proposer une résolution précise,
mais nous nous trouvons actuellement dans un pays qui, grâce à
sa bonne administration secondée par le D" Lydtin, a créé une or-
ganisation vétérinaire modèle. Dans un tel pays, l’on peut espérer
quelques succès pour un nouvel effort fait dans le sens de la lé-
gislation et de l'organisation vétérinaire; mais comme nous ne pouvons
pas compter d'ici à longtemps sur la conclusion d’une convention
vétérinaire internationale, je vous propose de conclure:
nAttendu que la situation sanitaire vétérinaire d’un Etat
influe sur celle d’un autre à la suite du trafic international
des animaux domestiques, le Congrès émet le vœu que tous
les Etats prennent des mesures uniformes pour combattre les
épizooties, et charge le Comité exécutif d'y pourvoir.*
153
Report of Dr. LOTHES
Chief Veterinary Surgeon, Cologne.
(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
at this Congress under a title which permits me to con-
sider it a some length, although I shall be obliged to
condense my remarks on account of the extent of the
subject.
It will be purely from the veterinary point of view
that I will consider it. It is well admitted by all that it is by
the traffic of animals and of their products that epizooties are
introduced from one country into another — and it is not sur-
prising that, on account of the reciprocal numerous transactions
and the facilities of communication, the causes of propagation of
those infectious diseases are considerably increased. The constant
tendency of extension of traffic is increasing the chances of spreading
epizooties; they progressed likewise from the want of regulation
in the traffic of foreign animals, where the veterinary element was
very insufficient. As traffic increased, its evil influence was un-
known, and had to be so, as long as the etiology of most of the
diseases was still rudimentary. Epizooties, unknown in their coun-
tries of origin as such, had full oportunities to spread before proper
measures to check them could be taken. The results were that
hundreds of millions of francs were lost. It was then that measures
were first decided upon — and little by little a veterinary police
was established.
. First came the prohibition of the importation of animals evidently
diseased and veterinary inspection at the frontiers; the requirement
of the official certificates of origin was added to the inspection at
the frontier; later on came the obligation of a quarantine; the
prohibition of the import of animals from infected countries was
followed by that of their products and of other objects liable to
Carry the disease; and lastly, in cases of dangerous and easily com-
municable affection, as bovine pest, military cordons were established.
All those form the various steps of veterinary police.
The measures taken in relation to the traffic which occurs
at the frontiers for the little to and fro traffic were less severe:
ß T is with great satisfaction that I see this question presented
154 International Measures against the spread of epizooties.
only butchery animals were to be admitted, and these to be slaught-
ered in the frontier abattoirs; they had to be transported in special
- cars and be under veterinary control; disinfection of the cars, boats
and other objects used for loading was required.
It would take me too far to consider all the measures that
States have used to protect themselves: yet I must just mention
one, the most radical of all, the prohibition of the importation of
animals liable to contagion and of all their products and objects
of contagiferous nature. Allow me for the clear exposition of the
subject to make short extracts from the Report of the Office of
Hygiene of the German Empire at Berlin in relation to the extinc-
tion of epizooties in Germany.
From Russia, Germany forbids the importation and transit
through the country, of bovines, sheep and swine living or dead,
and of their products, also those of goats, the fodder and manure
— those rules are general and have but few exceptions, such as
for Silesia. Similar regulations had been taken also towards
Roumania, Servia, Bulgaria, Italy, France and several other European
countries.
By special prescriptions the importation of frozen meats was
rohibited, and the traffic of horses from Russia, Denmark, Great
ritain, Italy, Switzerland, France was submitted to some restriction,
while again from Russia all poultry, skins, tallows, horns, wool,
salt meats etc. were subjected to important restrictive measures.
‘By this explanation, it can be seen how far Germany has
gone in her attempts to protect her native animals from the in-
troduction of foreign epizooties. Has she gone too far? We believe
not, when we take into consideration her central situation and the
extensions her agriculture has assumed, and besides let us consider
what other countries have done towards her.
Russia has forbidden the entrance of live cattle, their meat,
visceras, fat, horns, hoofs etc., also of the preparation of pigs meat,
raw meats, butter, milk products, skins, wool etc.
Austria forbids the importation and transit of bovines, ovines,
goats and swine.
Bulgaria imposes sanitary inspection of the means of German
transport after loading and unloading of animals.
Switzerland prohibits the transit of bovines, goats and swine
or of their products also that of solipeds, canines, felines, ovines
and caprines.
Italy ist protected by restrictions upon importation by sea
of bovines, ovines and swine, also from skins coming from such,
of intestines, horns, hoofs and meats of all forms.
France prevents the importation and transit of cattle, sheep,
goats and pigs, with restrictions for sheep which are to be slaught-
ered in a short time.
Spain has somewhat the same regulations.
Belgium adds to them restrictions on horses.
Report of Dr. LOTHES, Cologne. 155
Holland is the same.
Great Britain closes her ports by an absolute prohibition of
all that belongs to animal kingdom coming from Germany.
Denmark, Sweden, Norway, Canada, Argentine etc. all have
amilar regulations.
But evidently in all countries all the measures are imposed
by wise prudence and yet all bring about more or less difficulties
in the international transaction of all kinds and especially that
of the traffic of animals, and it is impossible to deny the beneficial
influence that they have had in the control of epizooties. Large
outbreaks of bovine typhus and pleuro-pneumonia as those of 40
and 50 years ago can no longer occur and other epizooties assume
now only a more defined local character.
It has been remarked lately that notwithstanding all the
measures taken, epizooties of foot and mouth disease are still quite
frequent in Germany.
It is true that the successes of internal veterinary sanitary
police are not to be compared with those obtained at the frontiers.
These failures in many cases are due to a want of energy on the
part of those who have charge of the applications of the restrictions
and in the want of uniform execution.
The new law of 1894 gives to sanitary police more power,
and among them, that of placing under sanitary control not only
the sick animals or those supposed to be sick, but also those that
have been exposed to contagion; the infected locality and the surroun-
dings and all animals within it may be isolated, and besides it
forbids all traffic of animals and contagiferous objects; further it
orders the disinfection of the roads where animals of easy contami-
nation may pass and of the places where they are kept. The barns
of inns, of cattle dealers as well as the abattoirs are also under
veterinary control. In cases of foot and mouth disease, the trade
in milk, especially that of the cooperative dairies, is also under
rational regulations.
If with all these the fight against foot and mouth disease
does not give good results, it is not so much the fault of the law
as the manner it is applied, as it has been proclaimed at the 8”
general meeting of the German Veterinary Council held at Cassel.
One of the principal factors in the failure of stamping out
epizooties is the want of declaration on the part of the stock
owners or their representatives. Yet the losses caused by that
disease in every country ought to show them the value of an
early declaration of the appearance of the disease. Everything
well considered, it seems that the good results obtained with
glanders and pleuro-pneumonia are due to the prospect of an
indemnity.
The difficulties met so far by the veterinary police in their fight
with epizooties must rather be a stimulus to the official veterinarians.
156 International Measures against the spread of epizooties.
With regard to the regulations that relate to the importation of
animals, it must be admitted that the ideal has not yet been realized
and therefore the steps towards a uniform and international regu-
lation of the traffic of animals have only been laid before us by the
few States, which have undertaken to conclude conventions on the
subject of epizooties and traffic of animals and of their products
during the time contagion prevailed. Those conventions are of much
importance to solve the question in which we are now engaged.
Permit ıne then to enter a little more deeply into the question.
The first diplomatic bases relating to epizooties exist in the
commercial treaty of 1881 between Austria-Hungary and Germany.
They failed on account of the frequency of Rinderpest in the first
of those States. When she was free of that disease, she concluded
a treaty with Switzerland regulating the traffic in cases of epizooty.
This treaty was modified in 1890 and broken by Austria in 1893.
By that time that country being free of Rinderpest, she made
another treaty with Germany, including importation of. cattle.
This came into effect in 1893 and regulated the measures of
veterinary police towards the living animals, their products and con-
tagiferous objects; and in cases of epizooties is regulated veterinary
administration at the frontier or at the places of destination and the
disinfection of trucks. It regulated the small traffic of the frontier,
requested exchange of information relating to outbreaks of contagious
diseases and gave the right to the infected state to restrict the
importation of animals susceptible to contagion.
This convention did no or but little harm to general trade,
as shown by official statistics. But from the point of view of
protecting the animals, the result was to keep Rinderpest out of
the two States and to confine outbreaks of pleuro-pneumonia to
their place of eruption. If the results have not been as good for
foot and mouth disease and swine diseases, it is because the author-
ities, informed too late, had no time to prevent the contaminated
animals from crossing the frontier.
The repeated introductions of epizooties from one State into
another resulted in putting into practice the sanitary measures of
the convention, and also some restrictions and prohibitions which
form to day the basis of the Austro-German convention.
In considering what has become of this agreement, made
between two States, well provided with sanitary laws and an
effective veterinary staff, executing the prescriptions properly, and
yet now existing only in form, it is good to think well, before
recommending an international agreement, which like the first should
have as its object the regulation of the traffic of animals.
Then, why did I applaud so much the idea of this question
being brought before us?
The conclusions of the Congresses of Brussels, Paris and
Berne answer for me. It is to them that are due the forward
steps made in veterinary legislation and police of some States.
Report of Dr. LOTHES, Cologne. 157
If the congress of Baden keeps on the same way and succeeds,
we shall see the group of States increase that will adopt the
bases of a rational veterinary police and improve their means of
repressing epizooties. But those States will no doubt sometimes be
obliged to close their frontiers tho others, which will not have
followed their steps, even if they were entirely or almost entirely
free from epizooties, for the simple reason, that there will be
the danger of introduction of cattle coming from other infected
eountries.
Before going further however, let me repeat that I am still
in accord with the conclusions of the Congresses alluded to above,
but also in accordance with them I believe that be ground is not
yet prepared, and I dare not propose such a resolution, which
demands for its preparation not years but several lustres.
A State, even if infected wich contagious diseases, must avoid
uniting with another also infected; as it would be the best way
to transform into a general outbreak the isolated beds, that she
has restricted by proper measures. I consider that no State is in
situation to enter into an international convention, until she and
her neighbouring States are entirely free from epizooties. Of
course a State, where few sporadic cases of anthrax exist, will not
be excluded but the one where Rinderpest is in permanence should.
The working tool of the struggle against epizooties in all
States is a good veterinary organization. Its means of action are
effective laws, which everywhere need modifications and sometimes |
have to be created. |
A rigourous and therefore effective administration by veterinary
police, is possible only if carried out by State officials.
In cases of epizooties, the veterinarian is the natural adviser
of the official authorities. Upon his qualification success depends.
In many of the States, the service at the frontiers and at places
of gatherings of cattle, is done by State veterinary functionaries.
For this reason it is done better than in that State, where the
veterinarians are more or less in conflict with their duties by the
needs of their private practice. In some States the veterinarian is
consulted or called to act only in a casual way. Others give their
official veterinarians a right to pension for themselves and in case
of death for their family: here the pension is only partly recognized,
there it is denied altogether. All those conditions in the situation
of the veterinarian have as their result disastrous effects in the
struggle against contagious diseases.
Greater differences exist still in some States, about the stan-
ding of veterinary education — as much from the point of view of
the medical as well as of the preparatory knowledge of the student.
The degree of Bachelor is obligatory for the schools of Belgium,
Holland, Austria, Sweden — it is not demanded in Germany and
many States require much less below it. The duration of the
studies varies between 3—5 years.
158 International Measures against the spread of epizooties.
In relation to the ability of the official veterinarian, licence
(approbation) is sufficient in some States. In many, several years |
of practice and an examination ad hoc are required.
Lydtin, at the meeting of the German Veterinary Council at
Eisenach, advocated the creation of superior normal veterinary
schools. This idea has been inaugurated by the hygienic veterinary
institute at the University of Fribourg. In other States official
" veterinarians were given the opportunity of special courses,
The responsibility of the struggle against epizooties ought to
be trusted exclusively to veterinarians competent to fulfil all the
obligations of their task. Besides their degree and licences they
ought to have several years of practice and be submitted to a
proper and special examination.
All the measures necessary to combat epizooties in relation
to international trafic have already been discussed in the pre-
ceeding Congresses, but I wish to call your special attention to
some points which would insure success if they were well under-
stood.
First of all, there is the general obligatory inspection of all
alimentary food. With each discovery of an epizootic centre, veterinary
inspection of meat may render valuable service by its relation to
the obligatory abattoir in the application of the following measures:
Isolation of diseased or suspeet animals and rigourous se-
questration of animals which are to be killed.
' The creation of official abattoirs, where the principle of
contagion shall be destroyed and also the possibility of rendering —
dangerous or suspect meat harmless.
Creation of municipal abattoirs ought to be encouraged.
The question of meat inspection cannot be considered without
glancing at the work in the flaying places, the regulation of which
has already occupied the attention of several Congresses. In my
limited sphere of work there are regulations which impose the
declaration to local police of the death of all domestic animals,
which, with few exceptions, are sent to the flaying establishment.
Those places are allowed only on specified grounds. Burying carcases
in the vicinity of habitations or formation of large gatherings
where they are accumulated, are certainly measures not to be
recommended. |
A project of law based on proposition from Dr. Lydtin is
to be presented to the next legislature of Baden: it relates to the
declaration of the death of animals, the manner to dispose of them
and of the flaying places. |
‘Another important factor of science is the obligatory insurance
of all animals, with loss of the indemnity, when declaration of
a sick or. dead änimal is not made. This measure has already
been urged by the Chairman of our committee of organization;
but has met with little support from legislators. In Bavaria it
exists, but is absolutely facultative. In Rhenish Prussia the question
Report of Dr. LOTHES, Cologne. 159
is agitated. It is easily understood that obligatory insurance of
all domestic animals obliges the owner to declare at the earliest
date the presence of sickness or of death by any contagious disease
in his stock, under penalty of losing his indemnity, while yet
paying the premiums. |
À few words more in relation to the manner of giving in-
formation to interested parties, in cases of eruption of epizooties.
At the meeting of Cassel, I have already proposed to resort, in
case of foot and mouth disease to telegraph or telephone.
While I do not wish to criticise the value of international
sanitary bulletin, prepared and issued by an international bureau.
I do not think that they are absolutely necessary. If all the States
would imitateGermany, which gathers the semi-monthly reports of
the officials veterinarians, seet by mail to the Office of Hygiene of
the Empirc, and publishes them every fifteen days, better infor-
mation could be obtained between countries that trade together.
I ought not to present you with a definite resulution, but we
are in a State where through the assistance of Dr. Lydtin, we find
tbe type of perfect veterinary organization — and in such a State
we can hope that by a new effort some success may be reached
and although we may have to wait a long time for the conclusion
of an international veterinary convention, I beg to present the
following :
Whereas the sanitary veterinary condition of one State has
much influence on that of another because of the international
traffic of domestic animals, Congress expresses the wish that
all States shall take uniform measures to struggle with epizooties
and refers the same to the executive Committee.
160
LETTRE
du président du comité d'organisation du YIme Congrés au président de celui
du Yilme, concernant le sort des résolutions prises à Berne sur l'élaboration
dan bulletin sanitaire international et sur une convention réglant le trafic
| - international d'animaux domestiques.
BERNE, le 6 janvier 1899,
Monsieur le Dr LYDTIN,
président du comité d’organisation du Vllme Congrès international
‘de médecine vétérinaire à
BADEN-BADEN.
Très honoré confrère,
Par lettre du 19 décembre écoulé, vous demandez à Monsieur le Prof.
Noyer ce qui a été fait au sujet des vœux émis par le VIme Congrès de
Berne, relativement à l'élaboration d’un bulletin sanitaire international et à
une convention réglant le commerce des animaux entre les différents pays.
Je m’empresse de vous faire savoir que ces vœux ont été transmis au
Département fédéral de l’Agriculture en le priant de les soumettre, avec
recommandation, à l'approbation du haut Conseil fédéral.
Malheureusement ces vœux n’ont pas été pris en considération à cause
des nombreux cas de maladies contagieuses en Europe depuis le Congrès
de 1895, et surtout parce que l’autorité fédérale ne veut pas aller au devant
d'un échec certain; car elle a acquis la conviction que la plupart des grands
Etats refuseraient de se faire représenter à une conférence internationale
chargée de régler la police sanitaire et le commerce frontière du bétail.
En effet le bétail suisse a été dès 1896 l’objet de graves mesures
restrictives de la part des Gouvernements voisins. Actuellement encore les
quatre puissances qui touchent à ses frontières, l'Allemagne, la France,
lItalie et l’Autriche-Hongrie, maintiennent l’interdit contre le bétail suisse,
au point que tout transit et trafic frontière ont disparu depuis longtemps
Ainsi que chacun peut le constater, il est plus facile d’adopter des
vœux en séances plénières d’un Congrès que de rencontrer les circonstances
favorables à leur réalisation : surtout quand il s’agit de la police vétérinaire
internationale laquelle est toujours plus ou moins teintée de protectionnisme.
161
La Suisse renonçant définitivement, pour les motifs énoncés ci-avant,
à s'occuper des deux vœux émis par le Congrès de Berne, il reste un moyen
pour les faire aboutir, c’est de les mettre à l’ordre du jour du VIIme Con-
grès international de médecine vétérinaire, afin que ces vœux puissent être
renvoyés au gouvernement de l’Empire allemand, lequel serait ainsi chargé
de convoquer la conférence internationale demandée en 1895. Il est certain
qu'un grand Etat comme l'Allemagne est mieux placé et arrivera beaucoup
plus rapidement à un résultat positif qu’un petit pays comme la Suisse,
surtout lorsqu'il s’agit de questions qui touchent à autant d'intérêts différents
et que chacun croit devoir envisager à son point de vue particulier.
Tels sont les renseignements que je puis vous donner et tout en
regrettant sincèrement qu'ils ne soient pas plus favorables, je vous présente,
Monsieur et cher confrère, les assurances dé ma considération, ainsi que
mes bien respectueuses salutations.
POTTERAT.
11
162
Bericht
. des Vorsitzenden des Geschäftsausschusses des VI. Internationalen
Tierärztlichen Kongresses über das Schicksal der in Bern gefassten
Beschlüsse I, 1 und 2.
(Übersetzt von Dr. Lydtin, Baden-Baden.) |
Bern, den 6. Januar 1899.
Herrn Dr. Lydtin,
Vorsitzender des Geschäftsausschusses des VII. Internationalen Tierarztl. Kongresses
in Baden-Baden.
Sehr geehrter Kollege !
Mit Schreiben vom 19. Dezember 1898 haben Sie sich an den General-
sekretär des VI. Internationalen Tierärztlichen Kongresses, Herrn Professor
Noyer in Bern, gewendet, um zu erfahren, was in Bezug auf die Beschlüsse
des genannten Kongresses über die Herausgabe internationaler Seuchen-
bulletins und über eine Konferenz zur Regelung des internationalen Vieh-
verkehrs seitens des Berner Geschäftsausschusses geschehen sei. Ich beeile
mich, Ihnen mitzuteilen, daß die Beschlüsse des Kongresses dem eidgenössi-
schen Landwirtschaftsdepartement mit der Bitte vorgelegt wurden, sie dem
hohen Bundesrat zur Genehmigung empfehlend zu unterbreiten.
Leider wurden die Kongreßbeschlüsse vonseiten dieser hohen Behörde
nicht in weitere Behandlung genommen, und zwar wegen der seit 1895
überall stärker gewordenen Verbreitung der Viehseuchen, welcher Umstand
der Sache nicht förderlich sein konnte, und weil die hohe Behörde einem
sicheren Mißerfolge ausweichen wollte. Sie war davon überzeugt, daß die
meisten der größeren Staaten es ablehnen würden, an einer internationalen
Konferenz zur Regelung der Veterinärpolizei und des Grenzviehverkehrs
teilzunehmen.
In der That sind gegen die Schweiz seit 1896 von den vier Nachbar-
staaten, Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich-Ungarn, so strenge
Viehein- und durchfuhrverbote erlassen, daß seit langer Zeit der Vieh-
verkehr mit diesen Ländern lahm gelegt ist.
163
Es ist eben leichter, in Kongressen Beschlüsse zu fassen als günstige
Verhältnisse für ihre Ausführung zu finden oder zu schaffen, besonders
wenn es sich um internationale Veterinärpolizei handelt, die mehr oder
minder vom Schutze der wirtschaftlichen Verhältnisse der Länder abhängig
sein wird.
Die Schweiz hat es aus diesen Erwägungen bestimmt abgelehnt, sich
mit den Beschlüssen des Berner Kongresses weiter zu beschäftigen.
Sollte der Kongreß seine Wünsche weiter verfolgen wollen, so wären
diese auf die Tagesordnung des VII. Kongresses zu stellen. Im Falle ihrer
Genehmigung durch die Badener internationale Versammlung könnten die
Wünsche der Deutschen Reichsregierung unterbreitet werden.
Ein mächtiger Staat, wie das Deutsche Reich, ist eher in der Lage,
die Angelegenheit zu einem positiven Abschlusse zu bringen, wie die kleine
Schweiz; besonders wenn es sich um Fragen dreht, die so viele verschiedene
Interessen berühren und von dem besonderen Gesichtspunkte jedes einzelnen
Staates betrachtet werden wollen.
Das ist die Antwort, die ich Ihnen auf Ihre Anfrage erteilen kann.
Ich bedauere, daß sie nicht günstiger ausgefallen ist, und verbleibe mit
ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebener
Potterat
Obrist und Seuchenkommissär
im eidgenössischen Landwirtschafts-Departement.
164
INFORMATION
ABOUT THE RESOLUTIONS I, 1 AND 2, ADOPTED BY THE BERNE
CONGRESS, SUPPLIED BY THE COLONEL POTTERAT, BERNE.
(Translated by Mr. P. KUHNER, Baden-Baden.)
BERNE, January 6th, 1899.
TO D® LYDTIN,
CHAIRMAN OF THE COMMITTEE OF ORGANISATION OF THE
VIIth INTERNATIONAL VETERINARY CONGRESS
aT BADEN-BADEN.
Highly honoured Colleague !
In your letter of the 19th of December, 1898, you applied to the
General Secretary of the VIth International Veterinary Congress, Professor
Noyer at Berne, to know, what had been done respecting the resolutions:
of the above named Congress in regard to the issue of international epi-
zootic bulletins and in regard to a conference on international cattle trade
on the part of the Berne Committee of organisation. I hasten to inform
you that the resolutions of the Congress were laid before the Federal Board
of Agriculture with the request, that they would present and recommend
these resolutions to the Federal Council for approval.
Unfortunately the Federal Council did not proceed with the matter;
for the reason, that since 1895 epizooties had broken out everywhere more
strongly than before. This circumstance, moreover, could not be favourable
to the step and the Federal Council was unwilling to face certain failure.
They were convinced, that most of the greater States would decline to take
part in an international Conference for the regulation of the veterinary
police and the frontier cattle trade. As a matter of fact, since 1896 such
strong prohibitions against the import and passage of cattle were enforced
by the four neighbouring States, Germany, France, Italy and Austria-Hungary,
that for a long time past there has been little cattle trade with these
countries.
It is certainly easier in Congresses to pass resolutions than to find
or create favourable circumstances for carrying them out especially if they
165
are concerned with an international veterinary police, which is more or less
dependent upon the protection of the internal economy of the countries.
From these considerations, Switzerland has decidedly refused, to
occupy herself further with the resolutions of the Berne Congress.
Should the Congress desire to follow up their wishes, they should
be placed on the programme of the VIIth Congress.
In case they were passed by the Baden-Baden international assembly,
they could be presented to the German Imperial Government. A powerful
State like the German Empire, is in a better position, to bring the matter
to a positive result than little Switzerland; especially if it concerns questions,
which touch so many different interests and are viewed from individual
standpoints by each separate State.
That is the answer, which I have to give to your question. I regret,
that it is not a more favourable one and remain with much respect
Yours faithfully
POTTERAT
Colonel and Epizootic Commissioner
of the Federal Board of Agriculture.
Die Bekämpfung der Maul-
und Klauenseuche.
MESURES A PRENDRE CONTRE LA
FIÈVRE APHTEUSE.
THE PREVENTION OF FOOT AND
MOUTH DISEASE.
Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters:
PAUL GAGNY —Senlis.
COPE—London.
Dr. DAMMANN — Hannover.
Dr. FURTUNA—Bukarest.
HAFNER— Karlsruhe.
HESS — Bern.
LINDQVIST—Stockholm.
169
Rapport de M. PAUL CAGNY
de Senlis, Oise.
Membre de la Société centrale de Médecine Vétérinaire, membre honoraire
de la Société Vétérinaire du Grand Duché de Bade, délégué de la Société
de Médecine Vétérinaire du departement de l'Oise.
C\
'®
CH) à patrie, y
ÿ plus les mêmes, j'aurais probablement d'autres idées
sur la police sanitaire, ou tout au moins sur certaines
de ses prescriptions.
Pour avoir des chances de préconiser de bons moyens pré-
ventifs contre l’extension d’une maladie contagieuse, il est indispen-
sable de possèder des données exactes sur cette maladie, sur ses
lésions et sur sa marche. La connaissance du microbe spécifique,
des conditions favorables et défavorables à sa conservation et à sa
multiplication est des plus utiles.
Malheureusement, pour ce qui concerne la fièvre aphteuse,
ls recherches microbiologiques sont encore trop peu avancées
pour nous donner sur ces points des renseignements sérieux.
Pour répondre à la question qui nous a été posée, il nous
faut donc principalement nous contenter de ce que nous a appris
la clinique sur la marche et la propagation de cette maladie.
La fièvre aphteuse est une de ces affections que les anciennes
théories médicales désignaient comme se propageant par Virus vo-
stil. Actuellement avec les théories microbiennes, cette expression
peut paraître inexacte; il ne semble pas, en effet, qu'il y ait des
microbes doués de plus de mobilité que les autres et se déplaçant
à la façon des oiseaux ou des insectes ailés; alors que les microbes
des Virus fixes se déplaceraient plus lentement. Mais si l’on reste
sur le terrain de l'observation pratique, cette expression a l’avan-
lge de résumer, sous une forme heureuse, l’ensemble des faits
constatés.
N commençant ce rapport, je crois devoir prévenir les
membres du Congrès que je me suis guidé sur ce que
j'ai observé dans mon pays. Je reconnais que si j'étais
né dans une autre patrie, les conditions sociales n’etant
170 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
En effet pour que la fièvre aphteuse se communique d'un
animal malade à un animal sain, le contact journalier répété n'est
pas indispensable, il n'est pas nécessaire que les deux animaux
demeurent côté à côté, pendant plusieurs jours, dans le même local
(par opposition à ce qui se passe souvent pour la contagion de la
péripneumonie, de la tuberculose etc.) Non, il en est de la fièvre
aphteuse comme de la peste bovine par exemple; pour que la ma-
ladie se communique à un animal sain, il suffit que celui-ci passe
sur un chemin, plusieurs heures après que des malades y ont passé;
qu'il séjourne sur la litière, dans des locaux, dans des wagons,
récemment abandonnés par des malades. C’est ainsi que les hommes,
les chiens, les volailles, les animaux sauvages, comme les sangliers,
peuvent transmettre la maladie.
Fort heureusement que le virus volatil de la fièvre aphteuse
paraît perdre rapidement toute son activité et que, dans les con-
ditions ordinaires, les litières, les locaux, les chemins contaminés
paraissent ne plus être dangereux au bout de deux ou trois jours,
quelquefois même (chemins) au bout de dix à douze heures.
La fièvre aphteuse qui sévit sur les bœufs, moutons, chêvres
et porcs est caractérisée par l’eruption de vésicules sur les mu-
queuses buccale, linguale et même nasale, sur la peau de la lèvre
supérieure, sur celle des mamelons, et des espaces interdigités.
Ces vésicules, en se rupturant, laissent écouler le liquide virulent;
mais peu après leur ouverture, le contact des aliments, des litières,
du sol les transforme en traumatismes, infectés par d’autres microbes,
ayant alors perdu leur caractère spécifique et ne constituant plus
une cause de contagion.
La conclusion de ceci est que: La séquestration complète,
absolue des malades pendant quelques jours est la véritable mesure
nécessaire et suffisante pour empêcher la propagation de cette maladie.
Cette conclusion théorique se trouve justifiée par les en-
seignements de la pratique: toutes les fois que la séquestration a
été bien faite, on a vu les foyers de contagion s’eteindre sur place.
Comme preuve je citerai les faits suivants: Il y a quelques
années, lors de la grande épizootie qui a sévi en Europe, la ma-
ladie ayant été constatée dans les pays voisins, le Gouvernement
français avait interdit entrée en France du bétail étranger. Les
frontières étant fermées, le bétail étranger malade se trouvait sé-
questré, et ne pouvait avoir de communications avec le bétail sain
de notre pays. |
Tant que cette mesure de précaution fut maintenue, le bétail
français resta indemne, cela dura plus d’un an; mais un jour
l'arrêté d'interdiction fut rapporté. L'autorisation d’amener en
France des animaux provenant de la Belgique, contrée où la ma-
ladie existait, fut accordée, et bientôt la fièvre aphteuse était ob-
servée dans le département du Nord sur des animaux importés de
Belgique depuis moins de huit jours.
Rapport de M. PAUL CAGNY, Senlis. 171
- Les propriétaires français, confiants dans l’immunite du pays
constatée jusqu’à cette date, ne prirent aucune précaution, et rapide-
ment ia maladie se repandit dans presque tous les départements,
et alors il devint presque impossible d'arrêter sa marche envahissante.
Lorsque les foyers de contagion sont devenues nombreux, il est en
effet difficile de prendre des mesures efficaces contre la propagation
des maladies à virus volatil, il faudrait supprimer complètement tout
le commerce du bétail.
Malgré les mesures de police sanitaire prescrites, la fièvre
aphteuse, constatée dans une étable, se propage rapidement et en-
vabit une ou plusieurs étables du même village d'abord, puis celles
des villages voisins. Mais parfois, on rencontre un fait qui paraît
tout d’abord inexplicable: un village entier, reste préservé, alors
que dans ceux qui l’entourent, toutes ou presque toutes les étables
sont contaminées. Pourquoi cet îlot indemne au milieu de nom-
breux foyers de contagion? C'est que ce village n'est pas sur le
passage des animaux et des marchands, qu'il n’y a pas été introduit
de bétail nouveau, et parceque les conditions locales permettent de
cultiver les terres, en évitant tout rapprochement avec les animaux
des villages contaminés.
Plusieurs mois se passent, et alors que la maladie a disparu
de la région, ce village est contaminé à son tour par l’arrivée de
nouveaux animaux; mais il ne constitue plus un danger pour les
villages voisins dont les animaux ont acquis l’immunité.
J'ai dit plus haut que malgré les règlements sanitaires, la
fièvre aphteuse, constatée dans une étable, se propage le plus sou-
vent aux autres étables de la commune. C'est que la déclaration
n'ayant pas été faite en temps utile, la séquestration des malades
commence trop tard. Le propriétaire qui constate les premiers
symptômes de la fièvre aphteuse sur un de ses animaux, songe
tout d’abord aux nombreux ennuis que va lui créer l'arrêté d’in-
fection. Il utilise ses bœufs de travail, le plus longtemps possible;
il fait parcourir à son troupeau de moutons une partie du terri-
toire de la commune; il change ses bœufs d’herbages, pour que
l'arrêté d'infection les prenne là où cela lui sera le moins désavan-
tageux. En résumé, il ne se décide à faire la déclaration que lors-
qu’il ne peut plus reculer, alors que les malades sont déjà nom-
breux, et qu’ils ont déjà contaminé les animaux d’autres propriétaires.
Mais lorsque la séquestration est faite, et. bien faite dès le
début du premier cas, le foyer de contagion reste isolé, au grand
avantage des autres étables de la commune. En voici des exemples:
Lors de cette dernière grande épizootie qui a envahi presque
tous les départements, dans un village où la population animale
est agglomérée, où se trouvaient plusieurs grandes fermes, ayant
chacune quatre à cinq cents moutons et quarante à soixante bêtes
à cornes (vaches laitières et bœufs de travail), les propriétaires
firent la convention suivante: En cas d'apparition de la fièvre
aphteuse, ne pas faire la déclaration à l’autorite, mais dès le pre-
172 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
mier symptôme, se prévenir réciproquement, et séquestrer immé-
diatement tous les animaux malades ou non, de toutes les étables,
bergeries, bouveries de la ferme envahie. En échange de ce respect
sérieux de l'esprit et non du texte de la loi sanitaire, les autres
propriétaires d'animaux s’engagérent à exécuter les travaux de
culture de celui qui les a prévenus. Cette exécution volontaire de
la loi a été faite plusieurs fois et elle a donné toujours de meil-
leurs résultats que l'exécution officielle.
Puisque la séquestration immédiate des malades et des con-
taminés réussit si bien, comment la réaliser dans la pratique?
Pour répondre à cette question il faut d’abord répondre à celle-ci:
Pourquoi est-elle si difficile à obtenir?
C'est que les mesures de police sanitaire ont toujours un
caractère vexatoire qui ne prédispose pas en leur faveur les pro-
priétaires d'animaux, et Ceci ne s'applique pas seulement à la fièvre
aphteuse, mais est également vrai pour toutes les maladies conta-
gieuses. Un possesseur de bétail malade est déjà irrité par les
pertes dues à la maladie, et à première vue, il ne voit dans les
mesures sanitaires que des pertes nouvelles. Or, quel que soit le
respect qu'un homme puisse avoir pour les lois de son pays, il a,
en général, encore beaucoup plus de respect pour ses intéréts per-
sonnels. Un gouvernement qui veut se faire obéir, doit s’efforcer,
autant que possible de faire coincider les exigences de l'intérêt
général avec celles des intérêts particuliers. Il existe en Europe
des nations à caractère discipliné, qui se soumettent volontiers aux
prescriptions de leurs gouvernements. Ce n’est pas le cas en France.
Nous ne consentons à exécuter que les lois dont nous comprenons
Putilité. Nos vignerons, par exemple, commencent par se révolter et
par menacer les fonctionnaires qui veulent faire brûler leurs vignes
phylloxérées. Mais aussitôt qu'ils ont compris la nécessité de la
lutte contre le phylloxera, ils forment entre eux des syndicats de
défense qui font alors de la besogne utile.
A quoi bon dans notre pays promulguer des lois, publier des
règlements dont les intéressés ne comprennent pas l'utilité?
Si l’on veut proposer des mesures de police sanitaire veteri-
naire, ayant chance d’être exécutées, il faut faire comprendre aux
populations que ces mesures sont édictées dans leur intérêt. qu'elles
sont avantageuses et non pas nuisibles.
On se plaint avec raison de la propagation des maladies con-
tagieuses par les wagons de chemins de fer non désinfectés, on
demande que cette désinfection soit faite sérieusement et réguliè-
rement; mais trop souvent les marchands et leurs acheteurs sont
les premiers à réclamer pour leurs animaux l'usage de wagons non
désinfectés. En voici un exemple recueilli lors de cette grande
épizootie dont j'ai déjà parlé.
Un marchand de bœufs, faisant un grand commerce et assez
intelligent pour comprendre qu'il était de son intérêt de ne pas
fournir à ses clients des animaux malades ou contaminés, achète,
Rapport de M. PAUL CAGNY, Senlis. 173
dans un département non-encore infecté, une centaine de bœufs de
travail; par précaution il les garde chez lui pendant plusieurs
jours, ne commençant à les livrer qu'après s’étre assuré que la
maladie n’était pas dans la période d’incubation lors de leur arri-
vée. Chez un des acheteurs, la fièvre aphteuse apparaît sur deux
de ces animaux environ cing jours après la livraison. Il n’y a pas
d'autres malades à ce moment, ni chez cet acheteur, ni chez ses
voisins: d’un autre côté les animaux restés chez le marchand sont
encore sains, ainsi que tous ceux livrés avant ou après, et provenant
du même convoi. On suppose alors que la contamination a pu
être faite par le wagon utilisé pour le transport du domicile du
marchand à celui de l'acheteur. Precisement ce wagon a été em-
ployé sans avoir été désinfecté avant l’embarquement des bœufs.
Lors de leur envoi, il n’y avait en gare que le wagon, d'où l’on
venait de débarquer deux vaches grasses, expédiées au marchand
par un autre de ses clients. Pour gagner du temps, le marchand
a de suite utilisé ce wagon sans le faire désinfecter, sans même
faire changer la litière. Les vaches ayant été abattues pour la
boucherie, il n’était plus possible de les examiner; on sait seulement,
qu'elles ont toujours paru saines. Une visite est faite chez l’expe-
diteur de ces vaches, il posséde soixante laitières, trente bœufs de
travail: la maladie n’a pas encore été vue dans ses étables, ni
dans celles des autres propriétaires de la commune. On soupçonne
de nouveau le wagon. Il a été utilisé sans désinfection préalable,
sans changement de litière, une heure environ après le débarquement
d'animaux achetés au marché de La Villette par le boucher de la
commune. L'enquête n’a pas été poussée plus loin, où et comment
s'était faite la contamination du wagon. Nous l'ignorons. Mais
nous voyons que successivement il a été demandé et utilisé, au
moins deux fois de suite, par des expéditeurs, sachant parfaitement
qu'il n'avait pas été déinfecté.
Voilà les inconvénients d’une mauvaise appréciation des dangers
de la contagion.
Aussi je crois devoir répéter ici à l’occasion de la fièvre
aphteuse, ce que j'ai écrit à propos des maladies contagieuses en
général, dans mon rapport au Congrès national vétérinaire de
Paris, Octobre 1897.
La police sanitaire vétérinaire ne reposant que sur la sé-
questration immédiate des malades et des contaminés, il faut ap-
prendre aux possesseurs d’animaux que, dans leur intérêt, ils doivent
être prévenus le plus rapidement possible de l'apparition d'une
affection contagieuse chez un de leurs voisins, parce que, une fois
avertis, ils peuvent de leur côté prendre toutes sortes de précautions,
pour éviter à leurs animaux encore sains tout contact suspect.
Pour rendre plus facile cette déclaration rapide, ils ne doivent pas
hésiter, toutes les fois que l’occasion s’en présente, à venir en aide
à celui qui veut bien faire la déclaration, de manière à atténuer
pour lui les inconvénients, résultant de l’exécution de la loi sanitaire,
174 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
De toutes les manières possibles, par des articles de jour-
naux, par des conférences publiques, par des causeries dans les
Ecoles primaires, dans les cours du soir, il faut développer cette
pensée: „Les maladies contagieuses causent tous les ans des pertes
considérables aux possesseurs d'animaux qui ont intérêt à prendre
eux-mêmes des mesures pour diminuer la propagation de ces ma-
ladies.“ Tant que l'éducation de la masse des propriétaires n’aura
pas été faite sur ce point, tant qu'ils ne seront pas convaincus de
la nécessité des mesures préventives contre les maladies contagieuses,
et de l'avantage pécuniaire qu'ils peuvent retirer de l'exécution
intelligente de ces mesures, on n’obtiendra pas de résultats efficaces.
Les lois et règlements actuels, modifiés ou non, seront appliqués
parfois avec une sévérité inutile, le plus souvent avec une indulgence
excessive, les propriétaires d'animaux continueront à avoir de la
répulsion pour les réglements sanitaires, et à considérer comme
des ennemis les vétérinaires bien intentionnés qui voudront leur
en faire imposer l'exécution régulière.
Je déclare donc à l'avance que les mesures suivantes ne
pourront donner des résultats satisfaisants que dans les pays, où
aura été fait au préalable, ce que j'appelle: l'Enseignement populaire
de la police vétérinaire.
Contagion par le bétail étranger.
La fièvre aphteuse n'existe pas dans un Etat, mais elle a été
constatée dans les pays voisins, il n’y a pas à hésiter, il faut
empêcher à tout prix l'arrivée du bétail, même sain, provenant de
ces pays, et, après entente avee d’autres nations, si cela est nécessaire,
il faut fermer toutes les frontières par lesquelles il pourrait pénétrer.
Cette prohibition doit être maintenue aussi longtemps que cela
est utile.
Mais pour cela il est indispensable que le Gouvernement sente
qu'il est approuvé par l'opinion publique. Cette certitude seule peut
lui donner la force nécessaire pour résister aux réclamations inté-
ressées des marchands importateurs, dont le commerce se trouve
gene par la fermeture des frontières.
Contagion par le bétail indigène.
La fièvre aphteuse est constatée, mais qu'ils soient disséminés
dans plusieurs départements ou agglomérés dans une même région,
les foyers de contagion sont encore peu nombreux. Il est possible
d'arrêter la marche envahissante de l’epizootie; mais il est indis-
pensable pour cela que le gouvernement se sente soutenu par
l'opinion publique. S'il se sait approuvé d’avance par la majorité
des possesseurs d’animaux, il n’hésitera pas à supprimer temporai-
rement tout commerce du bétail dans les régions contaminées. On
ne verra pas alors un préfet prendre un arrêté pour fermer les
Rapport de M. PAUL CAGNY, Senlis. 175
foires et marchés de son département, et les retablir huit jours
plus tard. On ne verra pas le Ministère donner lui-même l'exemple
de la violation de la loi, en autorisant le retour, dans leurs divers
départements d'origine, d'animaux ayant séjourné dans un concours,
où la fièvre aphteuse a été constatée.
Du reste, d'après ce que j'ai dit, de la rapidité d'évolution
de la maladie, du peu de durée de la virulence, cette suppression
du commerce sera en général d’une courte durée pour chaque foyer.
Les foyers de contagion sont nombreux sur toute l’étendue
du territoire. La fièvre aphteuse, étant dite contagieuse par virus
volatil, il devient très difficile de diminuer son extension; les me-
sures administratives ne peuvent plus donner que des résultats
incertains. C’est alors qu’il faut compter sur l'initiative individuelle,
c'est alors que les possesseurs d'animaux convaincus des dangers
de la contagion devront s'associer comme ceux que j'ai cités, et
sans oublier la déclaration à l'autorité, devront s’aider mutuellement
pour arrêter la marche de l'affection.
Traitement de la fièvre aphteuse.
Parler du traitement dans un rapport sur les moyens pro-
phylactiques peut paraître un non-sens. Mais si l’on réfléchit à
ceci que: toutes choses égales d’ailleurs, les chances de contagion
sont d'autant plus grandes que les quantités de virus provenant
de chaque animal sont plus considérables, on conviendra que les
moyens de traitement ayant pour résultat de diminuer le nombre
des vésicules sur chaque malade, et aussi la durée de leur évolution,
peuvent être considérés comme des moyens indirects de diminuer
les chances de contagion.
Je citerai d’abord les essais d’inoculations destinées à hater
l'apparition de la maladie sur tous les contaminés; les quantités
de virus répandues journellement sont alors plus considérables,
mais Ja durée de la séquestration se trouvant beaucoup diminuée,
c'est une raison pour que cette mesure soit exécutée d’une façon
sérieuse et efficace.
Les frictions de la muqueuse buccale, suivies ou non de badigeon-
nages et de gargarismes avec des liquides variés, ont l'avantage de
remplacer la stomatite aphteuse par une autre qui, étant traumatique,
na plus le même caractère spécifique. Mais pour cela, il faut qu’elles
soient faites au moment, où les vésicules vont se rupturer naturelle-
ment. Elles ont l'inconvénient de déterminer un traumatisme, dont
la guérison peut être moins rapide que celles de la fièvre aphteuse.
Des l'apparition des premiers cas, si l’on a la précaution de
faire passer régulièrement les contaminés dans un bain d’eau de
chaux, ou ce qui est préférable, de badigeonner une ou deux fois
par jour les espaces interdigités avec une subtance formant un
enduit protecteur, comme le goudron, on aura grande chance de
176 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
pouvoir éviter l’apparition des vesicules dans cette région, et in-
directement on préservera-en même temps les mamelles qui souvent
sont contaminées par les litières, que le contact des pieds postérieurs
a rendues virulentes. Pour éviter la contagion des mamelles par
la main de la personne chargée de la traite, les malades, dont les
mamelles sont atteintes, seront confiées à un personnel spécial.
Vaccination préventive.
Ce rapport était rédigé lorsque j'ai eu connaissance des tra-
vaux de Leffler, et des expériences de la commission allemande.
Au point de vue théorique, il semble que cette question de
la vaccination préventive est résolue. Mais actuellement personne
ne peut prévoir les résultats que donnera la méthode, lorsqu'elle
sera appliquée dans la pratique. Aussi je pense qu'il serait préma-
turé de proposer au Congrès d'émettre un vœu relatif à la gene-
ralisation du procédé. Il me, paraît plus sage, de demander aux
divers gouvernements la multiplication d'expériences de contrôle,
puis d'essais de vaccinations dans les diverses conditions de la
pratique.
Si les résultats obtenus sont satisfaisants, comme je l'espère,
il n’y aura pas lieu de demander l’obligation de cette mesure
préventive autour de chaque foyer; l’inter&t des propriétaires fera
plus pour l'adoption de la vaccination, que ne pourraient. faire les
prescriptions gouvernementales les plus rigoureuses.
177
Bericht von Paul Cagny
Tierarzt in Senlis.
Ehrenmitglied des Vereins bad. Tierärzte.
(Auszugsweise Übersetzung von P. Kühner, unter Leitung des Dr. Lydtin,
Baden-Baden.)
er Berichterstatter macht die Kongreßmitglieder zunächst
darauf aufmerksam, daß sich sein Bericht auf die in
seinem Lande gemachten Wahrnehmungen stützt und
betreffs der Seuchenpolizei oder wenigstens gewisser
Bestinnmungen derselben wahrscheinlich anders lauten
’ würde, wenn er (der Berichterstatter) seine Beobacht-
ungen in einem Lande mit anderen Verhältnissen angestellt hätte.
Um die Verbreitung einer ansteckenden Krankheit erfolgreich
bekämpfen zu können, sei eine genaue Kenntnis der leizteren,
ihres Verlaufes, sowie des spezifischen Krankheitserregers und der
seiner Erhaltung und Vermehrung günstigen und nachteiligen
Umstände erforderlich.
Da bezüglich der Maul- und Klauenseuche die bakteriologischen
Untersuchungen noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis ge-
führt haben, so müsse man sich in der Hauptsache mit dem zu-
frieden geben, was die Beobachtung des Verlaufes und der Ver-
breitung dieser Krankheit gelehrt hat.
Es sei kein Erfordernis, daß die Tiere, um sich anzustecken,
tagelang in unmittelbare Berührung mit einander kommen, sondern
es genüge hierfür, daß sie irgendwie, auch mittelbar, von dem
Ansteckungsstoff berührt werden, wie z. B. daß sie einen Ort
betreten, an dem sich kurz vorher kranke Tiere aufgehalten haben.
Auch Menschen, Hunde, Geflügel und Wild, namentlich Wild-
schweine, vermöchten die Krankheit zu übertragen.
Glücklicherweise scheine der Ansteckungsstoff der Maul- und
Klauenseuche seine Wirksamkeit bald zu verlieren, so daß jeder Ort
zwei bis drei Tage nach stattgehabter Infektion ohne Gefahr wieder
betreten werden kann, Wege sogar schon nach einem Tage.
Die Maul- und Klauenseuche offenbare sich bei Rindern,
Schafen, Ziegen und Schweinen in dem Auftreten von Blasen auf
der Maul-, Zungen- und selbst Nasenschleimhaut, auf der Haut der
Oberlippe, der Euterstriche und auf der Klauenkrone und in der
12
178 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Klauenspalte. Beim Aufbrechen der Blasen ergieße sich aus ihnen
die virulente Flüssigkeit, die sich übrigens durch die Berührung
mit dem Futter, der Streu und dem Boden in ein mit anderen
Mikroorganismen durchsetzte Materie verwandele und als solche
nicht mehr ansteckend wirke.
Der Berichterstatter folgert hieraus:
„Die vollständige und unbedingte Absonderung der Tiere
auf die Dauer von mehreren Tagen ist diejenige Massregel,
die nötig und hinreichend ist, um die Verbreitung der Krank-
heit zu verhindern.“
Dieser Satz bewahrheite sich in der Praxis: bei gut durch-
geführter Absonderung erlöschen die Krankheitsherde bald.
Als Beleg hierfür giebt Berichterstatter folgende Schilderung:
„Gelegentlich der vor einigen Jahren in Europa herrschenden
Seuche hatte die französische Regierung die Grenzen für die Ein-
fuhr von Vieh gesperrt. Der Erfolg war, daß das Land für
die Dauer der Sperre, etwa ein Jahr, vollständig seuchen-
frei blieb. Eines Tages wurde das Einfuhrverbot aufgehoben
und die Erlaubnis erteilt, aus Belgien, das verseucht war, Vieh
einzuführen. Es dauerte denn auch nicht acht Tage, so ward die
Maul- und Klauenseuche in dem Departement du Nord bei Tieren,
die aus Belgien importiert waren, festgestellt. Die durch den seit-
herigen Schutz sicher gemachten französischen Viehbesitzer ergriffen
keinerlei Vorsichtsmaßregeln, bis die Seuche eine große Ausbreitung
gewonnen hatte, in welchem Falle eine erfolgreiche Bekämpfung
immer schwierig ist.‘
Trotz der seuchenpolizeilichen Maßnahmen verbreite sich die
Maul- und Klauenseuche schnell von einem Stalle aus über das
Dorf, und von diesem über die Nachbardörfer. Dabei werde die
merkwürdige Beobachtung gemacht, daß mitten in einer verseuchten
Umgebung zuweilen ein einzelnes Dorf seuchenfrei bleibe, ein
Umstand, der nur darauf zurückzuführen sei, daß dieses abseits
vom Verkehr liege, und sein Vieh infolge lokaler Verhältnisse nicht
in Berührung mit dem der Nachbardörfer komme.
Werde die Seuche nach ihrem Erlöschen in der Umgebung
in ein solches Dorf eingeführt, so läge hierin keine Gefahr für die
Viehbestände benachbarter Ortschaften, da diese nach überstandener
Krankheit immun sind.
Berichterstatter erklärt nun, wie die Verbreitung der Seuche
trotz der seuchenpolizeilichen Vorschriften stattfinden kann. Die
polizeiliche Anzeige sei die erste Bedingung für die Bekämpfung der
Seuche. Wenn sie nicht rechtzeitig gemacht werde, so seien die
übrigen Maßregeln nicht erfolgreich. Um den Unannehmlichkeiten,
die aus einer solchen Anzeige erwüchsen, aus dem Wege zu gehen,
entschlössen sich die Viehbesitzer nur sehr schwer, sie zu erstatten,
oder in der Regel erst dann, wenn nachbarliche Bestände bereits
Bericht von Paul Cagny, Senlis. 179
angesteckt sind. Umgekehrt werde, durch rechtzeitige Anzeige und
die darauf folgende Absperrung, die Seuche stets auf ihren Herd
beschränkt.
Berichterstatter führt als Beispiel an, wie die Viehbesitzer
eines Dorfes bei der letzten großen Seuche, ihre Bestände dadurch
schützten, daß sie übereinkamen, sich gegenseitig bei jedem
krankheitsfalle zu benachrichtigen und die Herden des Besitzers,
der einen solchen Fall anzeigt, sämtlich zu isolieren. Als Schadlos-
haltung und Gegenleistung für die gemachte Anzeige und die
kolierung seiner Tiere, bestellten die Besitzer der intakt gebliebenen
Herden die Felder des. Anzeigeerstatters. Diese Selbsthilfe mit
Umgehung der Vorschriften des Gesetzes habe stets besseren Erfolg
gehabt als die Ausführung der Polizeimaßregeln nach verspäteter
amtlicher Anzeige.
Berichterstatter erklärt nun, warum die so wirksame Anzeige
und Isolierung in Frankreich so schwer. durchzuführen sei.
Der Viehbesitzer erblicke in den Polizeivorschriften, deren
Grund er nicht einsieht, zunächst nur ein Ärgernis und eine neue
Schädigung. Wenn er aber den Zweck und den Sinn der Vor-
schriften begriffen habe, schreite er aus eigener Initiative zu den
wirksamsten Mafregeln. Wenn deshalb eine seuchenpolizeiliche
Vorschrift Aussicht auf Befolgung haben solle, so müßten die
Interessenten über die Mittel und Wege, sowie über den Zweck der
Vorschriften vollständig aufgeklärt sein. Durch die Belehrung
müßten sie zur freiwilligen Mithilfe bei dem Kampfe gegen den
Gemeinschaden bekehrt werden.
Weiter kommt Berichterstatter auf die Ansteckungsgefahr
durch infizierte Eisenbahnwagen zu sprechen. Er macht den
Händlern und Verkäufern den Vorwurf, daß sie oft, zwecks
Zeitersparnis, geradezu nichtdesinfizierte Wagen verlangen. Als
Beispiel führt er einen Fall an, wo ein Viehhändler Tiere in einer
seuchenfreien Gegend kaufte, in seinem eigenen, ebenfalls unver-
seuchten Stalle unterbrachte und dann seinem Kunden ablieferte,
bei dem sie inmitten gesunder Bestände nach fünf Tagen erkrankten,
ein Vorkommnis, das sich nur auf die stattgehabte Benutzung eines
nichtdesinfizierten Eisenbahnwagens zurückführen läßt.
Im Hinblick auf die häufig unterschätzte Ansteckungsgefahr
giebt Berichterstatter nun wieder, was er in dieser Beziehung in
seinem Referat gelegentlich des Congrès National vétérinaire, Paris,
Oktober 1897 mitgeteilt hat, nämlich:
Da die Maßnahmen der Seuchenpolizei nur auf sofortige
Isolierung der angesteckten Tiere hinausliefen, seien die Vieh-
besitzer darüber zu belehren, daß es in ihrem Interesse liege, sich
von dem Ausbruch einer Seuche gegenseitig schnellstens zu benach-
richtigen, um durch entsprechende Vorkehrungen ihr Vieh vor der
Ansteckung bewahren zu können.
Durch ‘alle möglichen Mittel sei der Satz zur allgemeinen
Kenntnis zu bringen: „daß die Viehbesitzer selbst die ansteckenden
180 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Krankheiten, die ihnen jedes Jahr bedeutende Verluste verursachten,
in ihrer Verbreitung hindern müßten.* Erst nachdem diese Ansicht
allgemein Eingang gefunden hätte, sei von den gesetzlichen Ma&-
nahmen, die manchmal mit unnötiger Strenge, manchmal mit
zuviel Nachsicht ausgeführt würden, ein Erfolg zu erwarten.
Berichterstatter empfiehlt nun als Sehutzmaßregel gegen die
Verschleppung der Krankheit das Verbot der Ausfuhr aus verseuchten
Gegenden, bezw. die Grenzsperre, wobei er nachdrücklich betont, dass
beide nur dann durchführbar seien, wenn die Regierung durch die
öffentliche Meinung unterssützt werde. Wo wenige Seuchenherde
von nur geringer Ausdehnung beständen, seien sie strengstens zu
isolieren; wo sie in großer Zahl vorkämen, müsse es der Thatkraft
des einzelnen Viehhalters überlassen bleiben, seine Bestände zu
sichern, ohne übrigens, gegebenen Falls, die vorgeschriebene Anzeige
bei der Behörde zu unterlassen.
Betreffs der Behandlung der Maul- und Klauenseuche vertritt
Berichterstatter die Ansicht, daß es zweckmäßig sei, den Verlauf
der Krankheit durch Einreibung der Maulschleimhaut mit dem Geifer
kranker Tiere zu beschleunigen, das Sekret der Blasen durch Aus-
spülungen seiner Virulenz zu berauben, ferner das Erscheinen von
Blasen an den Klauen durch Bestreichung mit Pech zu verhindern.
Über die Schutzimpfung teilt Berichterstatter mit:
„Bei der Abfassung meines Berichtes hatte ich bereits Kenntnis
von den Arbeiten Löfflers und der deutschen Versuchskommission.
Theoretisch scheint die Frage der Schutzimpfung zwar gelöst
zu sein; allein vorläufig könne noch niemand überblicken, welche
Ergebnisse die Methode bei ihrer praktischen Anwendung liefern
wird. Deshalb würde ich es auch für verfrüht halten, dem
Kongreß einen Antrag, die allgemeine Einführung des Verfahrens
betr., vorzulegen. Ich halte es für klüger, die verschiedenen
Regierungen um Anstellung von Gegenversuchen und um Prüfung
der Methode in den verschiedenen Fällen der Praxis zu ersuchen.
Wenn auf diese Weise günstige Ergebnisse erreicht worden sind,
wird eine zwangsweise Schutzimpfung nicht mehr nötig sein, denn
dann wird das Interesse der Viehbesitzer mehr als die strengsten
staatlichen Verordnungen zur Einführung der Impfung beitragen!“
181
Report of Mr. PAUL CAGNY
Member of the Central Society of Veterinary Medicine, Senlis.
(Extract made by Dr. F. KUEHNER, under the direction of Dr. LYDTIN,
Baden-Baden.)
HE report of Mr. Cagny is, as he says, only based on
observations gathered in France and would probably
be different if it were referring to another country or
to orders of another veterinarian police.
N The chief thing in withstanding the increase of a
| contagious disease is an entire knowledge of it and of
its microbe. The investigations concerning foot and mouth disease
being yet far from having reached a final term, we must content
ourselves with the actual state of knowledge about it.
To be infected it is quite sufficient, that the cattle come to
any place, where there have been shortly before other infected
cattle, persons, dogs etc., though there is no more danger after
two or three days, the virus then having lost its efficiency.
The foot and mouth disease shows itself by bladders on
mouth, tongue, pituitary nasal membrane, upper lip, teats and
claws. The contents of these bladders lose the power of infecting
in touching the food, floor or litter, the virus being changed in
its effect.
The reporter comes to the following conclusion: “The only
mean to check the spreading of contagion is absolute and perfect
isolation of the infected cattle for several days.” The truth of
this principle is proved by the fact, that in the case of strict
isolation the disease comes to a complete end. The reporter gives
a very obvious instance: The foot and mouth disease once having
spread all over Europe, the French Government had blocked up
the frontiers for all cattle-import with the result, that there was
no case of the disease for the time of isolation (about a year).
This however was repealed and permission was given for cattle
trade with Belgium. About a week later there were some cases
of the disease in the department du Nord among cattle that had
come from Belgium. No steps were taken by the French cattle
owners to prevent the disease from spreading, until it had become
182 The prevention of foot and mouth disease.
very extensive, in which case sanitarian means are of small effect.
The foot and mouth disease does not keep within the bounds;
village after village is infected and there are only some instances
of spots that, being free from communication with the infected
environs, keep free from contagion. |
There is no fear of contagion for the vicinity, if the disease
occurs in such a village later on, as the first infected places are
not affected a second time.
“ The reporter then explains, that if information at the health
office is not given in time isolation proves useless. Cattle owners,
to avoid the trouble, rarely give information before the contagion
has reached the neighbourhood. Timely and complete restriction
is always successful, as the following instance will show. The
cattle owners in a village agreed that they would send each other
word in any case of foot and mouth disease and that the infected
herds should then be isolated; the rest of the cattle owners should
as indemnity sow the fields of the peasant concerned. In this
case complete success was with the personal initiative, though the
literal meaning of the law was not fulfilled.
Mr. Cagny now relates the difficulties arising against isolation.
The stock owners are generally unable to perceive the necessity
of the police orders and are only vexed with the idea of losing
their cattle; but as soon as they have understood the meaning of
these orders, they are said to take all necessary steps of their own
free will. Exact instructions about the ways and meanings of
the orders. of the health office should therefore be given, whereby
the persons concerned would learn how to fight the common danger
and be made willing to do so. Another point mentioned by the
reporter is contagion through infected railway trucks. He blames
the dealers for using infected waggons only to save time. He
alleges the case of a cattle dealer, whose cattle being bought in
an uninfected county and brought to the new owner, proved to
be taken ill in the midst of a perfectly healthy stock of cattle, so
that the contagion could only have been caused by the use of an
infected waggon. The reporter then cites his opinion concerning
the danger of infection taken from an earlier report which was
sent to the Congrès National vétérinaire, Paris Octobre 1897 and
runs as follows. As the orders of the health office only concern
immediate isolation of the diseased -cattle, instruction should be
given to the cattle owners, that it is in their own interest to
send each other word whenever the disease breaks out, so that
successful measures can be taken in time. By all means the truth
should be forced upon them, that they must spontaneously work in
hindering losses of cattle by the foot and mouth disease. No result
can be expected from legal measures before this principle has been
generally adopted.
The reporter recommends as a first proteetion against the
distribution of the disease, the forbidding of the exportation of cattle
Report of Mr. PAUL CAGNY, Senlis. 188
out of an infected county or the prohibition of cattle trade across
the frontier, adding that in both cases the government should be
backed by public opinion. Single cases of the disease should be
isolated, more numerous ones opposed by the united activity of
the health office and cattle owners.
As to the treatment of the foot and mouth disease the re-
porter thinks it best to quicken the progress of the epizooty by
rubbing the pituitary membrane of the mouth, to weaken the -
power of the virus by rinsing the mouth, to hinder the coming
of bladders on the claws by painting them with pitch.
Concerning vaccination the reporter says: Before I wrote my
report, I examined the works of Loeffler and the German Committee
of investigation.
The question of vaccination seems to be solved in theory,
but nobody can at this moment foretell what will be the practical
results of the method. Therefore I think it premature to move
the general application of this method at the Congress. I think
it more judicious that the respective governments should examine
the said method by countertrials. If the results of them are
favorable for vaccination, there will be no necessity to order it by
law, as the personal interest of the cattle owners will work better
than the severest legal means.
184 The prevention of foot and mouth disease.
Report of Mr. A. C. COPE
Chief Veterinary Officer of the Board of Agriculture in London.
HE subject which your committee has entrusted to my
charge is one which I venture to think is of greater
interest and importance to the agriculturists of Europe
and the veterinary profession generally than either of
the other diseases of a contagious nature affecting live
stock.
It is true that foot and mouth disease rarely assumes a fatal
character, but the fact that nearly all classes of animals on the
farm are susceptible renders the indirect losses much greater in
the case of foot and mouth than Rinderpest or pleuro-pneumonia
which only affect cattle. In my country, where it existed for at
least fifty years, it has caused enormous loss and inconvenience,
greater than that of all the other contagious diseases of animals
combined.
Thirty years ago, when legislation for the suppression of
contagious diseases of animals was in its infancy in Great Britain,
foot and mouth disease was regarded as an affection of a mild
character, and one which was so constantly present in some parts
of the country that the agriculturists generally resented the idea
of any legislation being enforced for its eradication, believing that
the inconvenience to which they would be subjected in the conduct
of their business would greatly outweigh the advantages which
would follow even if the disease were eradicated. We have now
been free from the disease since 1894 and I can assert that at
the present time foot and mouth disease is more dreaded by the
farmers and stock owners of Great Britain than cattle plague, or
pleuro-pneumonia, and they are now willing and ready to put up
with any restrictions, of however drastic a character, considered
necessary by the central department to stamp it out.
It would be extremely difficult to give a full account of all
the measures which have been adopted in Great Britain for pre-
venting the spread of foot and mouth disease, and to state them
in minute detail would serve no good end. I may, however, here
remark that no system of medical treatment has ever succeeded
in giving immunity from the disease, It has often been asserted
that certain forms of anti-dotary treatment by the administration
of carbolic acid, or a preparation from Salicin in small doses have
Report of Mr. A. C. COPE, London. 185
somewhat reduced the virulence of the disease, but it is obvious
to all my confreres that, unless immunity can be ensured, treat-
ment which is only palliative is useless for preventing the spreading
of a disease which is of a contagious nature.
In order that the members of the congress may be made
acquainted with the means of prevention that have been successful
in eradicating foot and mouth disease from the whole of Great
Britain and also Ireland, it becomes necessary that I should also
embody in my report a short resumé of the history of the disease
in addition to the various measures which have at different periods
been adopted for keeping the disease in check and for its ultimate
extinction.
Speaking generally it may be said that the latter consisted
of the maintenance of strict isolation of all centres of the disease,
disinfection of all persons and substances moved out of infected
places, and sometimes the slaughter of whole herds of cattle and
flocks of sheep, and finally in order to prevent the reintroduction
of the disease from abroad it became absolutely necessary to
prohibit the landing of animals from every country in the World
in which foot and mouth disease existed or whose sanitary laws
and regulations sre inadequate to keep the disease out of their
country or to prevent the exportation to Great Britain of diseased
or infected animals.
There have been three separate outbreaks of foot and mouth
disease in Great Britain during 60 years. The first commenced
in or perhaps before the year 1839, and it continued with more
or less severity until the end of 1879.
The second which was directly traceable to diseased foreign
animals lasted from 1880 to 1886, and the third, after a period
of five years freedom, commenced in 1892 and was extinguished
in 1894, The third, like the second, outbreak was no doubt due
to foreign sources although the actual means by which the disease
was introduced was not traced.
Foot and mouth disease was first recognised in Great Britain
by my old friend professor Simonds in the year 1839, when he
detected it in a herd of cattle pastured in a field in the village of
Laleham in the county of Surrey about 20 miles from London.
It was subsequently discovered that cases of this then unknown
malady had already occurred in the large cattle market in London,
and also at or about the same. time it was reported among the
animals in the cattle market held at Norwich in the County of
Norfolk.
How the disease was introduced into Great Britain has always
remained a mystery, because at that time (1839) and until July
1842, or about three years after it was first discovered, the landing
of foreign animals in Great Britain was entirely prohibited.
In the ordinary course of the cattle traffic, by rail and road,
and as a result of the exposure in the public cattle markets, of
186 The prevention of foot and mouth disease.
animals affected with foot and mouth disease, it spread through
the country and was subsequently carried to Ireland.
It has often been stated that in the years 1839 and 1840
the disease assumed a very virulent type, and accounts are given
of its being so rife amongst sheep and pigs that, after the holding
of the market in London, it was by no means uncommon for the
attendants to collect in baskets the hoofs which had been shed
by the sheep and pigs which had been brought there for sale.
It is doubtful, however, whether this can be considered as evidence
that the disease was then of a more severe character than that
of later years, because it must be remembered that fifty years ago
there were few railways in this country and consequently all
animals were driven for long distances from the farms to the
markets, and were not as now, conveyed by railway almost to the
market entrance; therefore it is not improbable that this shedding
of the hoofs was due rather to the exertion of being driven whilst
the feet were in a diseased condition, than to an unusually severe
form which the disease then assumed.
After the prohibition of the landing of foreign animals was
removed in 1842, this trade gradually increased, but it did not
assume very large proportions, by reason of the Import Duties
which were comparatively high. For each head of cattle € 1 duty
was charged, for calves 10/-, sheep 3/-, and pigs 5/-. It is a fact
worthy of note, however, that notwithstanding the arrival of ani-
mals from the Continent at this date it is on record in the
Veterinary Journals of the day that the disease was less prevalent
after the prohibition was removed than it had previously been.
In the year 1846 the import duty on foreign animals was
totally abolished and from that period until 1851, while the trade
in foreign animals had increased considerably, the general belief
is that the disease gradually decreased. In the years 1852 to 1865
there were constant periodic rises and declines of the disease in
various parts of Great Britain, these variations in its degree of
prevalence were probably due to the existence of a large number
of susceptible animals, or to the fact that the supply of susceptible
animals had materially decreased after each perind of the excessive
prevalence of the disease.
It was not until after the introduction of the cattle plague
in the year 1865 that any attempt was made to legislate for the
suppression of the contagious diseases of animals in Great Britain
there are therefore no reliable records of the extent to which the
disease prevailed prior to that date, nor of the number of animals
attacked, but according to the Veterinary Journals there is no doubt
that when the cattle plague was introduced, foot and mouth
disease was very prevalent indeed all over Great Britain, and must
have caused most serious loss to the owners of stock, but what is
most remarkable is the extraordinary amount of indifference which
was at that time exhibited by the farmers generally to the serious
Report of Mr. A. C. COPE, London. 187
indirect losses and injuries which their animals and their trade
must have sustained.
Some idea will be gathered of the views of the agriculturists
of that time when I state that when in the year 1864 it was
proposed to insert foot and mouth disease in a bill before Parlia-
ment, the Chairman of the Central Farmers’ Club and a represen-
tative of the agriculturists from Scotland appeared before the
committee to protest against the disease being legislated for in
any way, and in their evidence they stated that legislation was
not only unnecessary, but impracticable, and that great losses
would arise to the farmers if any restrietions were placed upon
movement of their animals, and they also maintained that any
action taken in this direction would certainly be followed by the
enhanced prices of meat all over the country.
The introduction of the cattle plague in 1865 which necessi-
tated the imposition of severe restrictions on the movement of
cattle throughout the country and the stoppage of markets, and
fairs, and all public and private sales except for slaughter, while
aiding in the suppression of the cattle plague had also the effect
of not only arresting but almost extinguishing foot and mouth
disease. Bearing in mind the enormous losses which the agri-
culturists had recently sustained from cattle plague in Great Britain,
amounting to nearly 300000 in less than two years, they in sub-
sequent years were aroused to the fact that the indirect losses which
they had sustained from foot and mouth disease were greater than
they had formerly imagined, and further they then realised that
the measures which had been adopted for the extinction of cattle
plague had also been instrumental in suppressing foot and mouth
disease; thus by a gradual process of enlightenment the agricul-
turists, and especially the breeders of highly bred animals who in
Great Britain form a very important section of the agricultural
community, had begun to recognise that foot and mouth disease
although not fatal like the cattle plague, often caused very serious
loss when it appeared amongst their incalf cows, and also their
sheep and pigs. In fact there are notable instances on record in
which the breeding of pure bred stock was abandoned. In many
outbreaks where the disease appeared amongst the ewes, half of
the lambs and sometimes more that were born at the time when
their mothers were affected, died of the disease.
Between the years 1865 and 1870 no records of an official
character were received, because it was not until the passing of
the act of 1869 which came into force at the end of that year,
that the privy council were empowered to issue orders — with a
view to authorising local authorities to make regulations for pre-
venting the spread of foot and mouth disease, and requiring returns
to be made.
The following tables will present to the members of the
congress an account of the number of animals attacked with foot
188 The prevention of foot and mouth disease.
and mouth disease in Great Britain between the years 1870 and
1894, and in Ireland from the years 1872 to 1884. The third
shows that in nearly each year during that period foreign animals
affected with foet and mouth disease were landed at the ports in
Great Britain. |
FOOT AND MOUTH DISEASE, 1870—94.
No. of animals attacked
No. of
fresh
outbreaks
27254 1379395 | 39714 | 38407 48
52164 |519523 | 116546 | 54931 560
— —_ — — —
— — — — —,—
—, — — — —,
— — — — —
858 5640 | 7405 2099 | —
235 912 | 8609] 245| —
137 261 | 15681 5| —
1461 | 20918 | 9572 | 1886 2
4833 | 59484 |117152 | 6330 80
1882 49 1970 | 23973 | 11412 | 2564 1
1883 75 18732 219289 |217492 | 24332 32
1884 BB 949 | 12186 | 14174 | 1860 1
1885 10 30 354 34 30| —
1886 1 1 10| — _ —
1887 — — — _ _ _
1888 _ _ _ — _ —
1889 — — _ — —
1890 _ _ — _ — _
1891 — — — — — —
1892 15 95 | 1248) 3412| 107| —
1893 2 2 | —
1894 8 8 7| 261| —
1895 _ _ — — —
1896 _ — _ _ — —
1897
1898
*) No official record exists of the results of foot and mouth disease
in Great Britain in these years.
Report of Mr. À. C. COPE, London. 189
FOOT AND MOUTH DISEASE IN IRELAND.
Return showing (1) No. of outbreaks, and (2) No. of animals
attacked in each year since 1872.
ANIMALS ATTACKED
OUTBREAKS IN EACH YEAR
1872 14854 215927
1873 1504 20245
1874 (Statistics not available)
1875 31853 447055
1876 1694 17298
1877 91 331
1878 103
1879 64
1880 —
1881 —
1882 —
1883 114502
1884 1139
1885 to date —
Statement showing the number of foreign Cattle, Sheep and Swine,
tmported into Great Britain affected with Foot and Mouth Disease
in each of the Years 1870 to 1894 inclusive.
YEAR CATTLE EC SWINE TOTAL
1870 302 135 882 1316
1871 581 66 252 899
1872 3730 3136 219 7085
1873 237 54 91 382
1874 1725 44 734 2503
1875 8433 7255 4255 19913
190 The prevention of foot and mouth disease.
YEAR CATTLE SHEEP SWINE TOTAL
It will be observed that between the years 1886 and 1892
Great Britain was free from disease, that it was again introduced
in 1892 but extinguished in 1894, since which date no case of
foot and mouth disease has occurred in any part of Great Britain
or Ireland.
It was not until the passing of the act of 1869 that the
privy council were empowered to issue orders authorising local
authorities to make regulations for preventing the spread of foot
and mouth disease.
The first order dealing with the disease was issued in
August 1869, but it applied only to the metropolis, the provisions
of which were of the following nature.
If any animals became affected whilst in a lair, they might
be moved therefrom with a licence of the police to the slaughter-
house. If they became affected while in the metropolitan market,
they might be moved therefrom. with a pass to a slaughterhouse,
and it was made a punishable offence if such animals were removed
from the metropolis.
On the 16° December 1869, a further order was passed, the
rules of which had effect in respect to any field, stable, cow-shed
or other premises infected with foot and mouth disease. Animals
Report of Mr. A. C. COPE, London. 191
affected with foot and mouth disease or herded with animals so
affected were not to be moved from such field, stable, cow-shed,
or other premises, or from any land or building contiguous thereto,
in the same occupation, except for immediate slaughter according
to the regulations from time to time made by the local authority :
for insuring slaughter, or if not for immediate slaughter under
licence signed by an officer of the local authority appointed to
issue licences in that behalf, sheds and places used by animals
affected with foot and mouth disease were forthwith, after being
used, to be cleansed and disinfected to the satisfaction of the local
authority.
On the 8t November 1870, an order was issued requiring
all inspectors on detecting foot and mouth disease in their districts,
to make a return to the local authority, and the privy council on
the Saturday of each week, giving the number of animals affected
with the disease within his districts, and it is from this date that
the official records commence.
In the year 1871 power was given to local authorities, “if
they thought fit” to make regulations from time to time for pro-
hibiting or regulating the movement out of any field, stable, cow-
shed or other premises in which foot and mouth disease had been
found to exist, of any animals that had been in the same field,
stable, cow-shed or other premises, with, or in contact with, any
animal affected with foot and mouth disease.
During the year 1870, as will be seen by the table, the
disease was extremely prevalent throughout Great Britain. In that
year nearly 500000 animals were attacked, and in 1871 they
amounted to nearly 700000, at the latter date the opposition on
the part of some of the local authorities was so strong that they
absolutely declined for a period of five years to make any returns
of the disease on the ground that it was considered by them and
many agriculturists to be of so little importance, and in their
opinion there was so little prospect of its ever being extinguished
that they regarded the cost of compiling the records as being much
greater than the advantages which would be obtained by sending
in the returns. |
About this time, however, the disease had assumed such an
alarming proportion, and had become so extremely prevalent that
the more educated of the agricultural community began to hold
meetings about the country with a view to urging the government
to compel the local authorities to take further action.
This agitation culminated in the formation of a deputation
from the royal agricultural Society in the year 1872, which approa-
ched the government through the Privy Couneil office with a
view to insisting upon still greater restrictions than those then in
force being applied for the suppression of the disease. When
listening to the complaints of the deputation, the vice president
of the Privy Council pointed out that in the previous year (1871)
192 The prevention of foot and mouth disease.
extended powers had been given to the local authorities, which
enabled them to prohibit the movement of any animals out of a
cowshed or other place where foot and mouth disease existed, or
had been in contact with any animal infected with foot and
- mouth disease, but the Privy Council had not felt themselves in a
position to compel the local authorities to enforce those regulations
because up to that period many of the representatives of the
agriculturists and also the public had both, in public and private,
expressed the opinion that the enforcement of very severe restric-
tions for the suppression of the disease was considered by them
to be more injurious to their interests than the disease itself. In
fact, the vice president stated that the veterinary officers of the
government who were alive to the importance of the question, had
not been supported by public opinion.
It was pointed out that many farmers had publicly stated
that as the disease was constantly with them they had no objection
to their stock becoming affected when they were young, as they
usually improved rapidly in condition and value immediately after
they had recovered.
Another very important point which the Privy Council had
to consider was that at that time England was largely dependent
for her supply of meat from the living animal upon importation
from the continent of Europe which amounted in the year 1872
to a little over 1000000 cattle, sheep and swine, and although it
was recognised that these animals were constantly bringing with
them the infection of foot and mouth disease, it would have been
a very serious responsibility on the part of the Privy Council to
have interfered with, or prohibited the importation of, such a large
amount of animal food, there being then no other visible source
of supply to make up the deficiency.
There was the further question of the prevalence of the
disease in Ireland, from which country Great Britain receives an
annual supply of nearly 650000 cattle, 750000 sheep and 600000
swine. With these two constant sources of supply of infected
animals, namely, Ireland on the one side and the continent of
Europe on the other it was obvious that a great difficulty presented
itself to the government in attempting to extinguish the disease in
Great Britain, unless they could insure that it would not be re-
introduced from one or both of these sources.
In the year 1875 another order was passed extending the
powers of local authorities in the following way. Besides prohibiting
the movement of animals out of a field, shed or other premises,
in which foot and mouth disease had existed, power was also.
given to prohibit or regulate the movement of any animal affected
with foot and mouth disease from any land or building contiguous
thereto or in the occupation of animals affected with foot and
mouth disease, or that had been in contact with or in the same
Report of Mr. A. C. COPE, London. 198
same field shed or other premises with an animal affected with
foot and mouth disease.
lt will be observed that all these orders were of a permissive
character, and it was left entirely to the discretion of the local
authority to enforce them or not according as they were disposed,
and no doubt each local authority having different interests at
stake, or objects in view, made regulations or not as they thought
best in aceordance with the circumstances of their own particular case.
Probably nothing conduced more to the prevention of the
spreading of foot and mouth disease than the appointment of a
staff of travelling inspectors, whose duty consisted in seeing that
the regulations contained in an order issued by the Privy Council
in 1871 as regards the cleansing and disinfection of trucks, the
pens in which the animals were kept, in, about or near to rail-
way stations prior to their being put into the trucks, and the
cleansing and disinfection of markets throughout the country, were
enforced.
Prior to their appointment many of the outbreaks of foot
and mouth disease were directly traceable to the carriage of
animals in imperfectly cleansed trucks from: which diseased animals
had recently been removed. When the regulations were first
issued, the railway companies as a whole objected strongly to them
but in the later years, after they had made-an extra charge for
the disinfection of the trucks and thus recouped themselves from
what threatened to be a very serious loss, these companies rendered
enormous assistance to the department, not only in this direction
but also by declining to convey animals over their lines unless
they came to the stations provided with certificates that they were
free from disease, and had come from a healthy district.
Between the years 1872 and 1876, during which period the
local authorities on the grounds of expense protested against
making returns of foot and mouth disease in their respective
districts, there is no doubt the disease had gradually diminished ;
but again it increased in the year 1876. During the whole of this :
time cargoes of diseased animals were constantly being imported
from the continent of Europe, especially in the year 1875, and
there is no doubt that the disease was frequently re-introduced
by persons who had been employed in slaughtering the diseased
foreign animals. In 1872 cargoes of cattle were received from
Belgium, Denmark, France, Holland, Germany, Russia and Spain,
amongst which 7000 diseased animals were detected. In 1873,
1874, 1875 and 1876 the numbers of diseased animals varied very
much; in the year 1875, however, the disease must have been very
prevalent on the continent, nearly 20000 diseased animals being
landed in this country. ‘
Although we have no official records of the number of cases
of the disease in home stock during the years 1872-6, there is
evidence in the veterinary Journals that it was extremely prevalent
18
194 The prevention of font and mouth disease.
during that period; as it is known to exist as far North as Aber-
deenshire and in several counties in England, and large numbers
of animals were yearly seized at the metropolitan market affected
with the disease. It was also prevalent in Ireland during 1875,
the inspector of the local authority at Bristol having detected no
fewer than 53 cargoes of animals in which the disease was very
prevalent.
In the year 1877 cattle plague was again, for the third time
in twenty years, introduced into Great Britain. On this occasion
the diseased cattle came from Germany, the outbreaks of 1856
and 1872 being due to catile imported from Russia.
In the year 1878, after the cattle plague had been stamped out,
a new act of parliament was passed which conferred upon the
Privy Council considerably extended powers for dealing with foot
and mouth disease; in fact foot and mouth disease was placed
relatively — except that slaughter was not compulsory — in the
same position as cattle plague. In all instances where foot and
mouth disease appeared, the owner was compelled under a penalty
to give notice to the police, and the inspectors of the local authority
were bound to serve a notice on all owners or occupiers of such
premises or occupiers of lands declaring their premises an infected
place out of which no animals could be moved except under
regulations from time to time made by the Privy Council. The
local authorities were bound to inquire into the correctness of the
inspector’s report, and they could include all lands and premises
adjoining within the limits of the infected place. All movement
out of the infected place was stopped except under very special
circumstances such as for slaughter or other purposes connected
with the breeding or rearing of animals. The Privy Council had
power to declare infected areas outside the limit of the infected
places, and the regulations which applied to those infected areas
were of a most stringent character, both as regards the movement
into, out of, and within those areas. Where areas were declared,
no public or private sale of animals, fat or store, could be held
without a licence of the local authority. It will thus be seen that
it was not until the passing of the act of 1878 that the respon-
sibility of issuing orders for the suppression of foot and mouth
disease devolved upon the central department i. e. the Privy
Council.
At the time of the passing of the act of 1878 the disease
was rapidly declining, a condition of things which had frequently
been observed after every period of its great prevalence. In the
first nine months of the year 1878, 9200 animals were returned
affected but in the last three, there were only 566, making 9766
for the year against 15444 in the year 1877, and there appeared
at this moment to be a reasonable prospect of the disease being
soon extinguished under the stringent provisions of the new act.
In the metropolitan market only two cases occurred during the
Report of Mr. A. C. COPE, London. 195
whole of the year, and for the first time extending over a period
of 10 years not a single case of foot and mouth disease was found
among the animals in the large market held in London on the
Monday before the Xmas week, where it has been a common
event for 4000 cattle and 10000 sheep to be exposed for sale in
one day.
The disease, however, was still being imported at the wharves
during this year, 752 animals being found affected in 1878 of
which 666 came from the Netherlands.
In the beginning of the year 1879 it had again began
to extend slightly but the declaration of infected areas by the
Privy Council with their contingent restrictions had a very marked
effect in controlling the progress of the malady. Notwithstanding
the beneficial effects produced, considerable opposition was offered
by the owners of stock within the areas who found the restrictions
most irksome. The orders were nevertheless maintained until the
districts became free.
In the latter part of the year 1879 most of the reported
outbreaks were inquired into by the veterinary inspectors of the
central department with the result that many were rejected as not
being foot and mouth and at the end of the year the disease was
practically stamped out under the restrictions imposed, and there
remained only three known centres in the month of December.
Unfortunately at the end of this year foot and mouth disease
extended very rapidly in France especially in the northern depart-
ments and the disease was again introduced into the interior of
Great Britain by persons employed in slaughtering diseased French
cattle which had been brought direct from the markets in Paris
through Boulogne to Deptford. From these animals it extended
to hundreds of healthy American and Holstein cattle then in
Depiford and the whole of the lairs became one huge hot-bed of
isease,
The difficulty of extinguishing the disease at the wharf at
Deptford was increased by the fact that large consignments of
highly susceptible animals were daily arriving from countries in
which the disease did not exist and the owners of the wharf for
want of time and space were compelled to place the diseased
cattle in sheds which could not be properly cleansed and disinfected
and to this cause may be attributed the second outbreak.
The circumstances at this time were very favourable to the
spreading of the disease among the animals in the interior of the
country by reason of the fact that a new generation had been
born which had not at any time been affected.
Very soon after the arrival of the affected cargoes from
France the disease escaped from Deptford to cows in some of
the sheds in London. It also suddenly appeared in various parts
of the country wide apart from each other in the neighbourhood
of London. Action was at once taken by the Privy Council to
196 The prevention of foot and mouth disease.
endeavour to stop the progress of the malady. The London market,
in which it had been again detected, was closed except for slaughter.
| Numerous infected areas were declared, and a letter was
sent to all the local authorities informing them of the reappearance
of the disease and urging them to inform all owners of stock to
give early notice of disease among their animals.
It is easy to conceive that the agriculturists were again
plunged into a great state of alarm at this fresh introduction of
the disease, and protests were again raised against the importation
of animals from countries in which it existed. Notwithstanding
the severe restrictions imposed by the Privy Council the disease
continued to extent through the whole of the year 1880, but it
was noticed that it spread more slowly than in previous out-
breaks, and had the provisions of the infected areas order been
strictly carried out by the local authorities it would in all proba-
bility have been checked.
The re-importation of disease eventually led to the Privy
Council prohibiting the importation of animals from France. This
was the first instance in which they had exercised their power of
prohibition on account of foot and mouth disease. Previously to
this period, prohibition had only been enforced against a foreign
country whence there was a risk of the introduction of cattle plague.
The disease having once started on its course extended all
over Great Britain and as will be seen by the table it was returned
‘in 1883 from 75 counties, 18732 outbreaks were reported, and
nearly 500 000 animals were attacked.
Scotland was kept free for a long time by prohibiting move-
ment out of England into that country, but it was transmitted
from England to Ireland in that year, where 114502 animals were
attacked. *
Between 1880 and 1883 hundreds of orders were passed by
the Privy Council varying greatly in their nature. One issued in
1881 prohibited the holding of markets, fairs, exhibitions, or sales
troughout the whole of England except for fat animals which were
required to be slaughtered within six days.
Extensive districts — sometimes whole counties — were
placed under the restrictions contained in the infected areas order,
other counties or districts which were free from the disease were
protected by special orders which prohibited the movement of
animals into those districts from others in which it existed.
The regulations for the prevention of foot and mouth disease
in Great Britain appear at the end of this report. It will be
observed that they are of a most severe character, and it may be
very well understood that it has been extremely difficult to induce
all the local authorities to apply them in an efficient manner. In
order to insure their being carried out, the travelling inspectors,
who had originally been appointed for the purpose of supervising
the disinfection of the trucks and pens on the railway service
Report of Mr. À. C. COPE, London. 197
throughout the kingdom, were augmented in number; and by
keeping up a constant supervision over the action, or want of
action, on the’ part of local authorities, the Privy Council eventually
obtained the cordial assistance of those bodies at this important
od. |
At the early part of the year 1884, it was found by the
persistent enforcement of those regulations that the disease had
begun to decrease and that they had exercised a most effectual
influence in checking to progress of infection.
It was at this period that the Privy Council decided to take
some still more determined action, in the direction of preventing
the escape of the disease from the few centres which then remained.
For this purpose an order was issued at the end of march autho-
rising local authorities to make regulations for prohibiting or
regulating the movement of persons, into, in, or out of foot and
mouth disease infected places, and also for prescribing and regula-
ting the disinfection of the clothes of persons coming in contact
with, or employed about animals affected with, or suspected of.
foot and mouth disease, or being in a foot and mouth disease
infected place within their district, and the use of precautions
against the spreading of disease by persons. Later in the year
when the outbreaks were still further reduced in number, the Privy
Council urged and succeeded in inducing some of the local autho-
rities to stamp out the centre of disease, by slaughtering all the
animals on the premises.
Finding that great benefits had been derived from the utili-
sation of these powers by the local authorities, a further order
was issued in the month of August, imposing additional rules for
foot and mouth disease infected places.
The rules were to the following effect:
Rule 1. No person (except the owner or person in charge
of the animal) shall enter any cow-shed, field, or other place
situate within a foot and mouth disease infected place in which
an animal affected with foot and mouth disease is kept, except
with the permission of the local authority.
Rule 2. The owner or the person in charge of an animal
affected with foot and mouth disease shall forthwith inform the
local authority of the name of the person or persons whom he
desires may be permitted to tend such animal and any other
animals that may be in the cow-shed, field or other place situate
within a foot and mouth disease infected place in which the diseased
animal is kept, and any person or persons tending such animal
or animals shall not tend any other animal except with the further
permission of the local authority.
Rule 3. The local authority shall provide proper and suitable
suits of over-all clothes for the use of persons tending animals in
a cow-shed, field,,or other place situate within a foot and mouth
disease infected place in which an animal affected with foot and
198 The prevention of foot and mouth disease.
mouth disease is kept. Such overall clothes are to be put on upon
entering, taken of on leaving, and left in, such cow-sheds, field,
or other place, and, previous to being removed therefrom, shall be
properly disinfected with a solution of carbolic acid.
Rule 4. Every person upon leaving a cow-shed, field, or
other place situate within a foot and mouth disease infected place
in which an animal affected with foot and mouth disease is kept,
shall thoroughly wash his hands with soap and water, and shall
wash his boots with a solution of carbolic acid.
Rule 5. The local authority shall cause all utensils, substances
and things which have been in contact with or used for or about
animals in a cow-shed or other place situate within a foot and
mouth disease infected place in which an animal affected with
foot and mouth disease has been kept to be disinfected with a
solution of carbolic acid.
For the purpose of seeing that these Rules were carried into
effect the travelling inspectors were stationed at the respective
districts where the disease existed in various parts of the country.
As an evidence of the effects of the regulations imposed it
may be remarked that the outbreaks which amounted to 17 732 in
1883, were reduced to 947 in 1884, and the number of animals
attacked was decreased from 461145 in 1883 to 18732 in 1884.
By constant vigilance and the strict application of all the
regulations and rules above described the disease was reduced to
nearly 80 centres in 1885; in fact it may be said that it had
become extinct at the end of that year, as only one outbreak was
reported in 1886.
Judging from the results which were obtained by the imposi-
tion of these restrictions, and the effect which they had on the
checking and eradication of foot and mouth disease in this second
outbreak, it cannot be doubted that they were of a most beneficial
character.
In the outbreak which commenced in 1839 and terminated
in the year 1879, when the affection was allowed to run its course
without any serious attempt being made to check it, it is calculated
that the number of animals which must have been attacked amounted
to over 6000 000. In the second general outbreak which commenced
in 1880 and ended in 1885 only 749 163 were attacked. It is there-
fore not unreasonable to state that by the adoption of these new
sanitary measures we saved many thousands of animals from the
disease. That we might have done better in this second outbreak,
if a uniform system of isolation and disinfection had been enforced
from the outset there is no doubt, and as will be seen hereafter,
the disease was checked on its reintroduction in 1892, and eradi-
cated in a comparatively short space of time by strictly carrying
out isolation and disinfection with occasional slaughter.
As might have been expected the agriculturists after having
been subjected to great losses and serious inconvenience to their
Report of Mr. A. C. COPE, London. 199 ©
trade by the severity of the restrictions which had been found
necessary for the extirpation of this second outbreak of foot and
mouth disease (which was undoubtedly traceable to the arrival
of diseased animals from France), urged upon the government the
absolute necessity for so amending the act of 1878, with regard
to the importation of diseased animals from foreign countries, as
to render it obligatory on the part of the Privy Council, to prohibit
the landing of animals from all countries in which foot and mouth
disease existed, unless the circumstances were such as to afford a
reasonable security against the importation therefrom, of animals
affected with foot and mouth disease.
The following is the clause referred to:
DISEASES OF ANIMALS ACT, 1884.
„Ihe Board of agriculture, may, whenever they deem it ex-
»pedient so to do for the purpose of preventing the introduction of
“disease into the united kingdom, make orders for prohibiting the
„landing of animals or of any specified kind thereof, or of carcases,
fodder, litter, dung, ar other things brought from any specified
Country out of the united kingdom or any specified part of any
„such country, and they shall prohibit the landing of such animals
»Whenever they are not satisfied with respect to any such country
„or any specified part thereof, that having regard to the sanitary
“Condition of the animals therein or imported therefrom, to the
laws made by such country for the regulation of the importation
„and exportation of animals, and for the prevention of the intro-
„duction or spreading of disease, and to the administration of such
„laws, the circumstances are such as to afford reasonable security
„against the importation therefrom of animals affected with foot and
„mouth disease.‘
From the year 1885 until 1892 the country remained entirely
free from foot and mouth disease, and there is no doubt that this
immunity from disease was due to the action taken under the
new amended act passed in 1884, requiring the prohibition of the
landing of foreign animals from countries in which the disease
existed.
No animals affected with foot and mouth disease were
landed in Great Britain in the years 1886 or 1887, only 13 sheep
imported from Holland were landed in 1888 which were found on
enquiry to be of German origin, whilst the introduction of sheep
from Germany which were found on arrival to be affected with
foot and mouth disease, led to the prohibition of sheep and swine
from that country in 1889, cattle having already been prohibited
in 1877 on account of cattle plague.
In 1890 and 1891 no cases of foot and mouth disease were
detected amongst foreign animals or among home stock.
200 The prevention of foot and mouth disease.
The third and last outbreak occurred in the year 1892, when
after a lapse of five years of entire freedom from the disease in
this country, to the great surprise of all interested, the disease was
detected in some danish cattle in the lairs in the metropolitan
cattle market on February 4th which were part of a cargo landed
from Denmark only five days before. No disease was detected in
the animals by the inspector at the port of landing, and it was
stated that the disease had not existed in any part of Denmark so
far as could be discovered by the officers of that country.
Immediately on detecting the disease, the inspector of the
cattle market put himself into communication with the veterinary
advisers of the board of agriculture, who confirmed his diagnosis,
but unfortunately before he had discovered the disease in these
animals several consignments of cattle had been removed from the
market in railway trucks to various parts of the country.
The first action taken was to close the gates of the market
and slaughter all the animals therein in the adjacent abattoirs; at
the same time a telegram was sent to the various districts to which
the animals had been removed ordering their detention and imme-
diate slaughter. A cordon was placed round the metropolis and
all movement out totally prohibited.
It was hoped by these measures that the progress of the
disease had been arrested, but it was found that some of the cattle
which had left the market early on the Monday morning had taken
the disease into the county of Kent whence it spread in the neigh-
bouring district, more particularly in the marshes where many
thousands of sheep were pastured. The difficulty of eradicating
the disease in these large open pastures was immense, and it ulti-
mately became necessary to stop the movement of animals in these
districts for many miles round; the disease was only finally eradi-
cated by appointing a large staff of expert veterinarians to con-
stantly examine the sheep to detect whether their lameness was due
to foot and mouth. disease or other causes. It was eventually
stamped out in the county of Kent by the purchase, slaughter, and
burial of several of the affected flocks. Five days after its detection
in the market, it was reported in the cow-sheds in London of
which there were then about five hundred.
At the commencement, slaughter of the cows was adopted,
but it was ultimately abandoned in favour of the policy of strict
isolation of all the infected sheds and disinfection of the persons,
substances and vehicles which were from time to time removed
from the sheds, and this was carried out under the supervision of
the police and the staff of travelling inspectors with great success.
One of the most remarkable features of this outbreak was
the sudden appearance of the disease in Edinburgh, which is four
hundred miles distant from London, there being no centre between
London and that City. Every effort to trace how the virus of the
disease was carried entirely failed, but the discovery of the fact
‘Report of Mr. A. C. COPE, London 201
that foot and mouth disease was capable of being conveyed for so
great a distance by mediate contagion was one of the causes which
led the board of agriculture to decide that the time had arrived
for prohibiting the landing of animals from the whole of Europe,
every other precaution which had been previously adopted to pre-
vent its re-introduction having failed.
In addition to the districts named the disease spread to the
counties of Middlesex, Sussex, York, Cheshire, Westmoreland, Lan-
cashire and Yorkshire in England; from Edinburgh it spread to
Glasgow and Perthshire in Scotland. This outbreak was however
practically eradicated at the end of the year 1892, only 15 centres
of disease occurring in 1893.
It may here be stated that the success obtained was mainly
due to a system of perfect and complete isolation and disinfection
and not to slaughter.
It can be readily imagined that but for the co-operation of
the agriculturist, the local authorities through their police, and an
efficient staff of our own to see that the regulations were strictly
carried into force there was every prospect at one time of the
disease becoming once again widespread throughout the country,
and on this particular question I desire to repeat what I stated in
the first part of this report, viz: “That the agriculturists of Great
Britain are at the present time willing and ready at any moment
to put up with restrictions of however drastic a character, which
may be considered necessary by the central department to stamp
out foot and mouth disease.” In this final outbreak they carried
out their part of the duty with the utmost fidelity, and in many
cases exhibited an enormous amount of self denial, the personal
losses in some instances being very considerable.
This outbreak was stamped out in twelve months the number
of animals attacked being only 5297.
In recapitulation I give approximately the number of animals
attacked with foot and mouth disease in each of the three outbreaks
in Great Britain exclusive of Ireland.
No. 1. 1839—1879 . . . . 6 000 000
No. 2. 1880—1885 . . . . 800 000
No. 3. 1892—1893 . . . . 5 300
SUMMARY.
There are two questions in connection with the prevention
of foot and mouth disease upon which it is most desirable this
congress should express opinions.
1. Can any form of medical treatment or preventive in-
oculation be suggested to the stockowners which will enable them
to protect their cattle, sheep and swine against contracting
this disease.
202
The prevention of foot and mouth disease.
2. Can any measure be adopted, and if so what, to pre-
vent the introduction of the disease into a previously healthy
country, and to check its spreading when it has been introduced.
As regards preventive treatment I am strongly of opinion
that no reliance can ever be placed on it even if it were
proved that it could be carried out experimentally. My con-
viction is that the ordinary farmer could never be induced
to go to the trouble and expense which would be entailed in
adopting any form of treatment in order to prevent his healthy
animals taking a disease which is usually mild in its character,
rarely fatal, and wich they might never take if they were
not so treated.
Assuming that I am correct in my views the only preven-
tive line of action which remains is that which will protect
the animals of a country from without, and should the barriers
break down, check and prevent its spreading within.
In my report I show how extensively foot and mouth disease
existed in my country and continued for years affecting millions
of animals when no restrictions were in force. I have also
shown how the disease was checked and eradicated under
moderately stringent measures, and I have further demonstrated
that foot and mouth disease can if discovered soon after its
introduction be extinguished in a comparatively short time
provided a cordial co-operation exists between the agriculturist,
and the local authorities with the government in their appli-
cation of strict isolation. and disinfection, combined with
stoppage of movement in the infected districts.
It must, however, be remembered that I am giving the
results of the experience of one who fortunately resides in a
country insulated from the rest of the world.
No animal can be smuggled across our frontier, our only
source of danger lies in the fact that the virus of foot and
mouth disease 1s capable of being transmitted by mediate
contagion and that is very small.
It ts for the members of this congress to decide whether
it is possible to adopt a similar policy and enforce the same
regulations and restrictions on the continent of Europe as
those which have been so successful in Great Britain. I fear
not, because of the vast international trade in animals which
1s constantly proceeding between those countries on the con-
tinent in which foot and mouth disease always exists.
For instance France imports largely, especially sheep from
Austro-Hungary, Germany, and Russia, in all of which coun-
tries foot and mouth disease constantly prevails ; on the other
hand Germany imports cattle and pigs from Austria-Hungary,
Report of Mr. A. C. COPE, London. 203
sheep from Belgium, pigs from Russia and France, which
countries are never free from this disease.
To establish abattoirs at the frontier fur the reception and
slaughter of these animals would from our experience be
creating large hot-beds or centres of disease from which the
infection would constantly be conveyed to the interior of the
country, by mediate contagion. This has been the expertence
of Great Britain, where the facilities for isolation at the ports
of landing are infinitely greater than ever could be obtained
in countries where the frontiers are but imaginary boundaries.
204 The prevention of foot and mouth disease.
The following are the regulations which have been in force
for the prevention of the spread of Foot and Mouth
Disease since 1883.
NOTICE OF DISEASE.
1.—1) Every person having or having had in his possession or under
his charge an animal affected with or suspected of foot and mouth disease
shall with all practicable speed give notice of the fact of the animal being
so affected or suspected to a constable of the police force for the police
area wherein the animal so affected or suspected is or Was.
| 2) The constable receiving such notice shall immediately transmit the
information by telegraph to the Secretary, Board of Agriculture, 4, Whitehall
Place, London, S. W.
3) The constable shall also forthwith give information of the receipt
by him of the notice to an Inspector af the Local Authority, who shall
forthwith report the same to the Local Authority.
DUTY OF INSPECTOR TO ACT IMMEDIATELY.
æ.—1) An Inspector of a local Authority on receiving in any manner
whatsoever information of the supposed existence of foot and mouth disease,
or having reasonable ground to suspect the existence of foot and mouth
disease, shall proceed with all practicable speed to the place where such
disease, according to the information received by him, exists, or is suspected
to exist, and shall there and elsewhere put in force and discharge the powers
and duties conferred and imposed on him as Inspector by or under the Act
of 1894 and this Order.
2) The Inspector shall forthwith report to the Secretary, Board of
Agriculture, 4, itehall Place, London, S. W., the information received by
him, and his proceedings thereon.
8) Every such Inspector shall, on leaving any premises in which foot
and mouth disease exists or is suspected to exist, thoroughly wash his hands
with soap and water and disinfect his boots and clothes.
LOCAL AUTHORITY TO CONSULT VETERINARY INSPECTOR AS
TO EXISTENCE OF FOOT AND MOUTH DISEASE.
8.—1) A Local Authority, in making an inquiry, under subsection five
of section eight of the Act of 1894 into the correctness of an Inspector’s
declaration respecting the existence of foot and mouth disease in any place,
shall obtain the assistance and advice of a Veterinary Inspector or of a
person qualified according to the Act of 1894 to be such.
2) Every such Veterinary Inspector or person shall on leaving any
premises in which foot and mouth disease exists or is suspected to exist
thoroughly wash his hands with soap and water and disinfect his boots
and clothes.
Report of Mr. A. C. COPE, London. 205
RULES FOR FOOT AND MOUTH DISEASE INFECTED PLACE.
4. In addition to the Rules for foot and mouth disease contained in
Part II of the First Schedule of the Act to 1894, the following Additional
Rules shall have effect in relation to an Infected Place.
Rule 1. Animals shall not be moved into or out of an Infected Place
except with a Licence of an Inspector or officier of the Board.
Rule 2. Carcases shall not be removed from an Infected Place except
with the permission in writing from an Inspector or officer of the Board or
an or of the Local Authority.
ule 8. Fodder, litter, dung, utensils, pens, hurdles, or other things
shall not be removed from an Infected Place except with the permission in
writing from an Inspector or: officer of the Board or an Inspector of the
Local Authority, which permission shall not be granted until such things
have been thoroughly disinfected. .
Rule 4. No person (except the person tending the animal) shall, unless
authorised in writing by an Inspector or officer of the Board or by an In-
spector of the Local Authority, enter any shed, field, or other place, being
part of an Infected Place, in which a diseased or suspected animal is or has
recently been kept.
ule 5. Every person upon leaving any such shed, field, or other place
shall thoroughly wash his hands with soap and water and disinfect his boots
and clothes. .
Rule 6. A person tending a diseased or suspected animal shall not
tend any animal not so diseased or suspected except with the permission in
writing of an Inspector or officer of the Board.
REMOVAL OF DUNG OR OTHER THINGS.
5. It shall not be lawful for any person to send or carry, or cause
to be sent or carried, on a railway, canal, river, or inland navigation, or in
a coasting vessel, or on a highway or thoroughfare, any dung, fodder, litter,
or thing that has been in an Infected Place, or that has been in any place
in contact with or used about a diseased or suspected animal, except with
a Licence of an Inspector or officer of the Board or of an Inspector of the
Local Authority.
PROHIBITION OF MOVEMENT BY INSPECTOR OF LOCAL
AUTHORITY OR BOARD.
@.— 1) An Inspector of a Local Authority or of the Board may give
a Notice in writing (in the Form D set forth in the First Schedule to this
Order or to the like effect) to the owner or Person in charge of any animal
prohibiting the movement of such animal from or out of any farm, field,
shed, sy: or other place, and after the service of such Notice it shall not
be la for any person, until such Notice be withdrawn by a further
Notice in writing (in the Form E set forth in the First Schedule to this
Order or to the like effect) signed by an Inspector of the Local Authority
or of the Board, as the case may be,
a) to move such animal from or out of such place as aforesaid; or
b) to move from or out of such place as aforesaid any other animal
that may be thereon or therein; or
c) to move any other animal on to or into such place as aforesaid; or
d) to permit any other animal to come in contact with any animal to
which the Notice applies.
_ , 2) The Inspector shall with all practicable speed send copies of any
Notice given by him under this Article to the Local Authority and the
police officer in charge of the nearest police station of the District.
206 The prevention of foot and mouth disease.
DISPOSAL OF CARCASES.
7.—1) The carcase ot an animal which has died from foot and mouth
disease shall be disposed of by the Local Authority as follows:
I. Either the Local Authority shall cause the carcase to be buried as
soon as possible in its skin in some proper place at a depth of not
less than six feet below the surface of the earth, and to be covered
with a sufficient quantity of quick-lime or other disinfectant ;
II. Or the Local Authority may, if authorised by Licence of the Board,
cause the carcase to be destroyed, under the inspector of the Local
Authority, in the mode following: The carcase shall be disinfected,
and shall then be taken, in charge of an officer of the Local
Authority, to a horse-slaughterer’s or knacker’s-yard approved for
the purpose by the Board, or other place so approved, and shall
be there destroyed by exposure to a high temperature, or by
chemical agents.
2) With a view to the execution of the foregoing provisions of this
Article the Local Authority may make such Regulations as they think fit
for prohibiting or regulating the removal of carcases or for securing the
burial or destruction of the same.
8) Where under this Article a Local Authority cause a carcase to
be buried they shall first cause the skin to be so slashed as to be useless.
4) A Local Authority may cause or allow a carcase to be taken into
the District of another Local Authority to be buried or destroyed with the
previous consent of that Local Authority, but not otherwise.
DIGGING UP.
8. It shall not be lawful for any person, except with a Licence of
the Board or permission in writing of an Inspector of the Board, to dig up,
or cause to be dug up, the carcase of any animal that has been burie
DISINFECTION FOR FOOT AND MOUTH DISEASE.
9.—1) Any shed or other place in which an animal affected with
foot and mouth disease has been kept while so affected, or has died or been
slaughtered, shall be cleansed and disinfected as follows:
a) The shed or other place shall be swept out, and all litter, dung,
or other thing that has been in contact with, or used about, any
such animal shall be effectually removed therefrom; then
b) The floor of the shed or other place and all other parts thereof
with which the animal or its droppings or any discharge from the
mouth or nostrils of the animal has come in contact shall be
thoroughly washed or scrubbed or scoured with water; then
c) The same parts of the shed or other place shall be washed over
with lime-wash.
2) All litter, dung, or other thing that has been removed from the
shed or other place shall be forthwith disinfected, burnt, or destroyed.
3) Except that where any yard or other place of that nature is not
capable of being so cleansed and disinfected, it shall be sufficient if such
yard or place be cleansed and disinfected so far as practicable.
4) The Local Authority may by Regulation require the occupier of
any such shed or other place to cleanse and disinfect the same in accordance
with this Article at the expense of the Local Authority or at the expense
of such occupier.
5) Where the Local Authority have made no Regulation under this
Article the provisions of this Article shall be executed by the Local
Authority at their own expense.
Report of Mr. A. C. COPE, London. 207
REGULATIONS OF LOCAL AUTHORITY AS TO DISINFECTION OF
PLACES USED FOR TEMPORARY DETENTION OR,
OF VEHICLES &c.
10.—1) A Local Authority may, with the view of preventing the
spreading of foot and mouth disease, either generally or in any particular
case, make such Regulations as they tink fit for the following purposes or
any of them:
a) For requiring the owner, lessee, or occupier of any building, shed,
out-house, yard or other place used for the temporary keeping or
detention of animals prior to or subsequent to their being exposed
for sale in or at a market, fair, sale-yard, place of exhibition, or
other public or private place wlıere animals are commonly exposed
for sale, to cleanse and disinfect such building, shed, out-house,
yard or other place at his own expense where, in the judgment of
the Local Authority the circumstances are such as to allow of such
cleansing and disinfection being reasonably required.
b) For requiring the cleansing and disinfection of vans, carts, or
other vehicles used for carrying animals, or of ropes, nets, or other
apparatus used in the conveyance of animals, on land otherwise
than on a railway.
c) For prescribing the mode in which cleansing and disinfection under
the Regulation are to be affected.
2) If any person fails to cleanse and disinfect any building shed, out-
house, yard, or other place, or any van cart, or other vehicle, or any rope,
net, or other apparatus, in accordance with any such Regulations, it shall
be lawful for the Local Authority, without prejudice to the recovery of any
penalty for the infringement of such Regulation, to cause such building,
shed, outhouse, yard, or other place, or such van, cart, or other vehicle, or
such rope, net, or other apparatus to be cleansed and disinfected, and to
recover summarily the expenses of such cleansing and disinfection from
Such person. |
OCCUPIERS TO GIVE FACILITIES FOR CLEANSING.
11.—1) The owner and occupier and person in charge of any place,
thing or vehicle to which the two last preceding Articles of this Order
apply shall give all reasonable facilities to the Local Authority, or to an
Inspector or officer of the Board for the carrying out of the provisions of
those Articles. |
2) Any person failing to comply with the previsions of this Article
shall be deemed guilty of an offence against the Act of 1894.
REGULATIONS OF LOCAL AUTHORITY AS TO MOVEMENT INTO
THEIR DISTRICT FROM OTHER DISTRICTS.
| 212.—1) A Local Authority may, with the view of preventing the
introduction of foot and mouth disease into their District, make such Regu-
lations as they think fit for prohibiting or regulating the movement by land
or by water of animals into their District from the District of any other
Local Authority in England or Wales or Scotland.
2) Where a Local Authority have made a Regulation under the
visions of this Article prohibiting the movement of animals into their
istrict from the District of any other Local Authority in England or Wales
or Scotland it shall not be lawful, so long as such Regulation is in force,
for any person to move into the District of such firstmentioned Local
Authority any animal so prohibited that may have been at any time durin
the continuance of such Regulation within the District of such other Loca
Authority.
208 The prevention of foot and mouth disease.
REGULATIONS OF LOCAL AUTHORITY AS TO MOVEMENT
WITHIN THEIR DISTRICT.
13. A Local Authority may, with the view of preventing the
spreading of foot and mouth disease, make such Regulations as they think
t for prohibiting or regulating the movement by land or by water of
animals within the whole of their District or within any part or parts
thereoï.
POWER TO MAKE REGULATIONS NOT TO BE DEPUTED.
15. The power to make Regulations under this Order as to movement
of animals into their District or within their District shall be exercised only
by a Local Authority or their Executive Committee and shall not be deputed
to any other Committee not to a Sub-Committee.
LIMITATION AS TO REGULATIONS OF LOCAL AUTHORITY.
16.—1) A Reguffion made by a Local Authority under this Order
as to movement of animals into theır District or within their District shall
not be deemed to authorize —
a) the movement of any animal affected with or suspected of foot
and mouth disease: or
b) the movement of any animal into or out of any place or area in-
fected with cattle-plague, pleuropneumonia, foot and mout disease,
swine-fever, or any other disease, otherwise than in accordance
with the provisions of the Act of 1894 and any Order of the Board
in relation to such disease.
2) For the purposes of this Order, or any Regulation made by a
Local Authority thereunder, animals shall not be deemed to be moved from
into or within the District of a Local Authority or within the part of the
District to which the Regulation applies where they are moved through the
District or such part thereof by railway from a place outside the District
or such part thereof to another place outside the District or such part
thereof without unnecessary delay and without the animals being untrucked
or rebooked within the District or such part thereof.
REGULATIONS OF LOCAL AUTHORITY AS TO MARKETS,
SALES &c.
19. A Local Authority may, with the view of preventing the sprea-
ding of foot and mouth disease, make such Regulations as they think fit
for prohibiting or regulating the exposure or sale of animals in or at any
mar et, fair, auction, sale-yard, sale, or place of exhibition within their
istrict.
FOOT AND MOUTH DISEASE FOUND IN A MARKET, RAILWAY
STATION, GRAZING-PARK, OR OTHER LIKE PLACE, OR DURING
TRANSIT.
18. By virtue of section twentyone of the Act of 1894, if an animal
is found to be affected with foot and mouth disease —
a) while exposed for sale or exhibited in a market, fair, sale-yard,
place of exhibition, or other place, or
b) while placed in a lair or other place before exposure for sale; or
c) while being in or on a landing-place or wharf or railway station
or other place during transit; or
Report of Mr. A. C COPE, London. 209
d) while in course of being moved by land or by water; or
e) while being on common or uninclosed land; or
f) while being on or in a farm, field, yard, shed, sty, park, or other
place wherein animals of different owners are taken in for shelter,
or for rest, or for grazing or for any other purpose; or
g) while being in any other place not in the possession or occupation
or under the control of the owner of the animal the following
provisions shall apply (namely):
SEIZURE OF ANIMALS.
L The Inspector of the Local Authority shall cause to be seized all
the animals affected with foot and mouth disease, and also all animals being
on or on the market, fair, sale-yard, place of exhibition, lair, landing-place,
wharf, railway station, common, uninclosed land, farm, field, yard, shed, sty,
park, or other such place as aforesaid, and shall forthwith transmit the in-
formation b telegraph to the Secretary, Board of Agriculture, 4, Whitehall
Place, London, S. W.
Il. The Inspector of the Local Authority shall cause all such animals
so seized to be detained at the place where they are seized, or to be moved
to some convenient and isolated place and there detained.
Ill. The Inspector of the Local Authority shall cause, so far as
practicable, all the animals affected with foot and mouth disease to be kept
separate during such movement and detention from animals not so affected.
IV. The animals so seized and detained shall not be moved from the
place of detention except with the permission of the Board.
(DECLARATION OF INFECTED PLACE BY BOARD ONLY).
V. The market, fair, sale-yard, place of exhibition, lair, landing-place,
wharf, railway station, common, uninclosed land, farm, field, yard, sty, ark,
or such other place as aforesaid, or any part thereof, in or on which an
animal affected with foot and mouth disease is found in any case in which
this Article applies shall not by reason thereof be declared to be an In-
fected Place or part of such an Infected Place except by the Board.
(DISINFECTION IN THESE CASES).
VI. In case of an animal being found to be affected with foot and
mouth disease in or on any such market, fair, sale-yard, place of exhibition,
lair, landing-place, wharf, railway station, common, uninclosed land, farm,
field, yard, shed, sty, park, or other place as aforesaid it shall not be lawful
for the owner or occupier of such market or other place or any person to
again use or allot to be used for animals that portion of the market or
other place aforesaid where the diseased animal was found, unless and until
2 Veterinary Inspector has certified that that portion has been, so far as
practicable, cleansed and disinfected.
(REPORTS).
VII. The Inspector of the Local Authority acting under this Article
shall forthwith report to the Local Authority the proceedings taken by him
thereunder, and the Local Authority shall fortwith report the same to the
14
210 The prevention of foot and mouth disease.
PROHIBITION TO EXPOSE OR MOVE DISEASED OR SUSPECTED
. ANIMALS.
19.—1) It shall not be lawful for any person —
a) to expose a diseased or suspected animal in a market or fair, or
in a sale-yard, or other public or private place where animals are
commonly exposed for sale; or
b) to place a diseased or suspected animal in a lair, or other place
adjacent to or connected with a market or a fair or where animals
are commonly placed before exposure for sale; or
c) to send or carry, or cause to be sent or carried, a diseased or
suspected animal on a railway, canal, river, or inland navigation,
or in a coasting vessel; or
d) to carry, lead, or drive, or cause to be carried, led, or driven, a
diseased or suspected animal on a highway or thoroughfare; or
e) to place or keep a diseased or suspected animal on common or
uninclosed land, or in a field or place insufficiently fenced, or in
a field adjoining a highway unless that field is so fenced or situate
that animals therein cannot in any manner come in contact with
animals passing along that highway or granzing on the sides
thereof; or
f) to graze a diseased or suspected animal on pasture being on the
sides of a highway; or
to allow a diseased or suspected animal to stray on a highway or
thoroughfare or on the sides thereof or on common or unincl
land, or in a field or place insufficiently fenced.
2) But this Article shall operate subject to any provisions of any Ar-
ticle of this Order providing for or directing the movement of animals in
cases therein mentioned.
we
&
SLAUGHTER BY LOCAL AUTHORITY AND COMPENSATION.
1) A Local Authority may, if they think fit, cause to be slaughtered.
a) any cattle, sheep, or swine affected with foot and mouth disease
or suspected of being so affected; and
b) any cattle sheep, or swine, being or having been in the same field,
shed, or other place or in the same herd or flock or otherwise in
contact with animals affected with foot and mouth disease, or
being or having been in the opinion of the Local Authority in
any way exposed to the infection of foot and mouth disease.
2) The Local Authority shall out of the local rate pay compensation
as follows for animals slaughtered under this Article.
a) where the animal slaughtered was affected with foot and mouth
disease the compensation shall be the value of the animal imme-
diately before it became so affected: and
b) in every other case the compensation shall be the value of the
animal immediately before it was slaughtered.
MOVEMENT OF ANIMALS &c. WITH LICENCE OF BOARD.
Notwithstanding anything in this Order, or in any Regulation made
by a Local Authority thereunder, any animal, carcase, or thing may be
moved in any circumstances with a Licence of an Inspector or officier ot
the Board, which Licence will only be granted where the Board, after in-
quiry, are satisfied that exceptional circumstances render the movement ne-
cessary or expedient.
Report of Mr. A..C. COPE, London. 211
POWERS OF BOARD OF AGRICULTURE.
Any powers by this Order conferred upon a Local Authority or an
Inspector of a Local Authority may at any time be exercised by the Board
or an Inspector of the Board respectively.
LOCAL AUTHORITY TO ENFORCE ORDER.
The provisions of this Order, except where it is otherwise provided,
shall be executed and enforced by the Local Authority. |
WEEKLY RETURNS OF FOOT AND MOUTH DISEASE.
When an Inspector of a Local Authority finds that foot and mouth
disease exists or has within ten days existed in his district, he shall forthwith
make a return thereof to the Local Authority and to the Board, on a form
provided by the Board, with all particulars therein required, and shall con-
tinue to so make a return thereof on the Saturday of every week until the
disease has ceased.
212 Die Bekämpfung der Mäul- und Klauenseuche.
Bericht von A. C. Cope
Veterinär-Sektionsvorstand im Landwirtschaftsministerium in London.
(Auszugsweise übersetzt von P.Kühner, unter Leitung des Dr. Lydtin, Baden-Baden.)
DS)
ie Maul- und Klauenseuche bedeutet, obgleich sie selten
tötlich verläuft, für den Landwirt eine weit schwerere
Schädigung, als alle andern Tierseuchen zusammen, da
fast kein Haustier gegen die Ansteckung geschützt ist.
Vor 30 Jahren, als in England die gesetzliche Bekämpf-
ung der Seuchen begann, herrschte die Maul- und Klauen-
seuche stets in verschiedenen Landesteilen, wurde aber ihres gefahr-
losen Verlaufes wegen viel weniger gefürchtet als etwaige Gesetze
zu ihrer Unterdrückung, von denen der Landwirt mehr Belästigung
als Nutzen erwartete; heutzutage hingegen unterwirft er sich willig
den schärfsten Maßregeln zur Bekämpfung der Seuche.
Es wäre schwierig und auch zwecklos, sämtliche einschlägigen
gesetzlichen Vorschriften hier aufzuzählen. Da, bis jetzt wenigstens,
ein Mittel zur Verleihung von Immunität noch nicht gefunden ist,
bestanden die seitherigen Schutzmaßregeln im allgemeinen in der
vollständigen Absperrung der Seuchenherde, der Desinfektion aller
aus verseuchten Orten kommenden Personen und Sachen und
hie und da in der Abschlachtung ganzer Herden von Rindern und
Schafen, ferner in dem Verbote der Vieheinfuhr aus allen denjenigen
Ländern, in welchen die Seuche vorkommt, oder die durch ihre
seuchenpolizeilichen Gesetze selbst nicht hinreichend geschützt sind.
Im Zeitraume von 60 Jahren ist die Seuche dreimal auf-
getreten, und zwar herrschte sie zuerst von 1839 oder früher, mehr
oder weniger streng, bis 1879, dann von 1880 bis 1886 und zuletzt
von 1892 bis 1894. Im ersten und dritten Fall ist sie wahrscheinlich,
im zweiten nachweislich durch krankes ausländisches Vieh ein-
geführt worden.
Zuerst wurde die Seuche 1839 von Professor Simonds in einer
Milchviehherde der Grafschaft Surrey, etwa 20 (engl.) Meilen von
London, entdeckt; später ward festgestellt, daß Fälle der damals
unbekannten Krankheit auf dem großen Londoner Rindermarkt
und auf den Viehmärkten in Norwich, in der Grafschaft Norfolk,
trotz des damaligen Verbots der Einfuhr fremder Tiere bereits
vorgekommen waren.
Bericht von A. C. Cope, London. 213
Durch den Verkehr verbreitete sich die Seuche über das ganze
Reich, einschließlich Irland.
In den Jahren 1839 und 1840 zeigte sie angeblich einen beson-
ders virulenten Charakter. In jener Zeit wurden auf den Londoner
Märkten oft Körbe voll von Schafs- und Schweinsklauen gesammelt.
Die Erklärung für diese auffallende Thatsache ist übrigens wohl
nicht in dem besonders schlimmen Charakter der damaligen Seuche,
sondern vielmehr in dem Umstand zu suchen, daß die Tiere, bei
dem Mangel an Eisenbahnen in jener Zeit, um auf die Märkte zu
gelangen, weite Strecken auf kranken Füßen zurücklegen mußten.
Nach Aufhebung des Einfuhrverbots nahm der Viehverkehr
mit dem Ausland allmählich zu, gewann aber, durch hohe Zölle
gehemmt, keinen großen Umfang.
Merkwürdigerweise ging die Seuche, nach Aufhebung des
Einfuhrverbots, in ihrer Ausdehnung zurück. Auch glaubt man
allgemein, daß sie nach Beseitigung der Einführzölle im Jahre 1846
bei der wachsenden Einfuhr langsam nachgelassen habe. Von
1852 bis 1865 war ihre Verbreitung in den verschiedenen Landes-
teilen ungleich stark, vermutlich, weil nach jeder Periode ihres
Auftretens die Zahl der ansteckungsfähigen Tiere abgenommen hatte.
Bis zu dem Auftreten der Rinderpest im Jahre 1865 wurden
in Großbritannien nie Versuche zur Bekämpfung der Viehseuchen
durch Gesetz, noch Erhebungen über die Zahl der erkrankten
Tiere gemacht. Jedenfalls aber war die Maul- und Klauenseuche
damals sehr verbreitet, wurde aber von den gewiß schwer ge-
schädigten Viehzüchtern mit großer Gleichgiltigkeit hingenommen.
Die Landwirte jener Zeit befanden sich in einer solchen
Unklarheit hinsichtlich des ihnen durch die Seuche zugefügten
Schadens, daß sie durch den Vorstand des landwirtschaftlichen
Zentralvereins und einen Vertreter der Landwirte Schottlands gegen
einen Vorschlag zur gesetzlichen Bekämpfung der Maul- und
Klauenseuche, welcher dem Parlament vorgelegt werden sollte,
Protest erhoben, indem sie behaupteten, die erforderlichen Ma&ß-
regeln würden ihnen und dem Lande erheblich mehr schaden als nützen.
Allein, nachdem im Jahre 1865 durch die Sperrung des Vieh-
verkehrs und der Rindermärkte und durch die Beschränkung des
Viehhandels auf das Schlachtvieh nicht allein die Rinderpest,
sondern auch die Maul- und Klauenseuche nahezu beseitigt worden
war, erkannten die Landwirte, welche Verluste sie früher durch
diese erlitten hatten. Thatsächlich sind Fälle bekannt, wo die Züchter
edler Schläge, die unter den englischen Landwirten eine wichtige
Rolle spielen, die Reinzucht aufgaben, weil ihnen die Krankheit,
wenn sie sich bei ihren trächtigen Tieren einstellte, erheblichen
Schaden zufügte. So starben z. B. manchmal über die Hälfte der
jungen Lämmer, wenn die Muttertiere an der Seuche krank waren.
Amtliche Erhebungen über den Stand der Seuche wurden
erst nach dem Parlamentsbeschluß vom Jahre 1869 gemacht, durch
welchen die Königliche Regierung ermächtigt ward, den Orts-
214 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
behôrden die Befugnis zur Ausschreibung von Maßregeln für die
Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche zu erteilen und von
diesen Berichte zu verlangen.
Über die Zahl der in England von 1870 bis 1894 und in Ir-
land von 1872 bis 1884 von der Maul- und Klauenseuche befallenen
Tiere geben die nachstehenden Tabellen Aufschlu& Die erste läßt
erkennen, daß die Seuche in England von 1886 bis 1892 nicht auf-
getreten, 1892 eingeschleppt bis 1894 wieder ausgerottet war und
seitdem nicht wieder vorgekommen ist. Die dritte Tabelle zeigt,
daß fast jedes Jahr kranke Tiere nach England eingeführt wurden.
Maul- und Klauenseuche in Grossbritannien, 1870-1894.
Zahl d. Graf-
schaften, aus
denen Be-
richte kamen
Anzahl
der
Ausbrüche
Zahl der erkrankten Tiere
Jahr
1870 84 27254 |379395 | 39714
48
1871 92 52164 |519523 | 116546 560
1872 — _ _ _ _
1873* — _ _ — —
1874* — — — — —
1875 * — — — _ —
1876* — — — _ —
1877 55 858 | 5640 | 7406 _
1878 45 235 912 | 8609 —
1879 29 137 261 | 15681 —
1880 38 1461 | 20918 | 9572 2
1881 49 4833 | 59484 | 117152 80
1882 49 1970 | 23973 | 11412 1
1883 75 18732 |219289 | 217492 32
1884 55 949 | 12186 | 14174 1
1885 10 30 354 34 —
1886 1 1 10! — —
1887 — — — — —
1888 — — — — —
1889 — — — _ _
1890 — — — — —
1891 — — — —
1892 15 95 | 1248| 3412 —
1893 2 2 | 30 —
*) In diesen Jahren wurden keine amtlichen Berichte über die
Maul- und Klauenseuche erstattet.
Bericht von A. C. Cope, London. 215
| Zaht d. Graf-
h schaften, aus
Jahr denen Be-
richte kamen
Anzahl Zahl der erkrankten Tiere
der
Ausbrüche
Die Maul- und Klauenseuche in Irland, 1872—1898.
Zahl der erkrankten
14854 215927
1504 20245
unzuverlässige Zahlen
31853 447055
1694 17298
91 331
103
64
114502
1139
Anzahl der in den Jahren von 1870-1894 in
Grossbritannien eingeführten, mit Maul- und Klauenseuche
behafteten Rinder, Schafe und Schweine.
302 132 882 1316
Jahr
216 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Jahr Rinder Schafe Schweine Im ganzen
1876 4751 3213 1395 9359
1877 > 629 1567 110 2306
1878 18 676 58 752
1879 1 17 84 162
1880 70 70 15 165
1881 4109 841 27 | 4977
1882 504 87 4 595
1883 761 279 132 1172
1884 131 1 — 138
1885 — 3 — 3
1886 — — — : —
1887 — — — —
1888 — 13 — 13
1889 — 101 — 101
1890 | — — — —
1891 — — — —
1892 — — — —
1893 — — — —
1894 — — — —
Die erste Maßregel zur Bekämpfung der Seuche, die nur für
die Hauptstadt galt, bestimmte, daß Tiere, die auf der Weide oder
auf dem Markte erkrankten, mit polizeilicher Erlaubnis nach dem
Schlachthause gebracht werden durften, verbot jedoch bei Strafe
deren Entfernung aus der Stadt.
Die Ordre vom 16. Dezember 1869 dehnte diese Maßregel
auf alle infizierte Orte aus. Überdies mußten fortan die Ställe, in
denen sich krankes Vieh aufgehalten hatte, desinfiziert werden.
Am 8. November 1870 ward den Orts-Inspektoren anbefohlen,
alle Fälle von Maul- und Klauenseuche in ihrem Distrikte der Orts-
behörde und der Königlichen Regierung jeden Samstag zu melden.
Auf diese Weise kamen die ersten amtlichen Berichte zustande.
Im Jahre 1871 wurden die Ortsbehörden zur Sperrung von
verseuchten oder seuchenverdächtigen Gehöften ermächtigt.
Als dann die Seuchenjahre 1870/71 kamen, in welchen 500 000
bezw. 700 000 Tiere erkrankt waren, verweigerten die Ortsbehörden,
an der Möglichkeit einer erfolgreichen Bekämpfung der Seuche
verzweifelnd, fünf Jahre lang die Einsendung von Berichten.
Angesichts der drohenden Gefahr wurden die einsichtsvolleren
Züchter im Jahre 1872 durch eine Deputation der Königlichen
Landwirtschafts-Gesellschaft bei der Königlichen Regierung vorstellig,
um zu erreichen, daß die Ortsbehörden gezwungen würden, ferner-
hin die Bekämpfung der Seuche zu betreiben. Die Deputation
Bericht von A. C. Cope, London. 217
erhielt den Bescheid, daß die Behörden im vorhergehenden Jahre
mit weitgehender Vollmacht zur Sperre von Gehöften, des Vieh-
verkehrs u. s. w. ausgerüstet worden seien, aber zur Anwendung
dieser Maßregeln nicht gezwungen werden könnten, weil unter den
Landwirten und in der Öffentlichkeit die Meinung sich sehr ver-
breitet habe, daß hierdurch, mehr als durch die Seuche selbst,
geschadet würde. Viele Viehhalter wiesen darauf hin, daß sich ihr
Jungvieh nach der Krankheit rasch erhole.
Zur nachdrücklichen Bekämpfung der Seuche war ferner ein
Einfuhrverbot nötig.
Die Einfuhr von Schlachtvieh aus dem Kontinent bestand im
Jahre 1872 in etwas über einer Million — zum Teil kranker — Tiere.
Dem Lande eine Bezugsquelle von solcher Bedeutung, für die
kein Ersatz möglich war, abzuschneiden, hätte die Königliche
Regierung nicht verantworten können. Da aus Irland, wo die
Seuche ebenfalls herrschte, jährlich etwa 650 000 Rinder, 750 000
Schafe und 600000 Schweine eingeführt werden, waren die
Schwierigkeiten, auf welche die Regierung bei der Bekämpfung der
Krankheit stieß, sehr groß.
Im Jahre 1875 wurden die Befugnisse der Ortsbehörden dahin
erweitert, daß diese fortan die Sperre auch für alle Gebäude und
Ländereien, die zu einem verseuchten Gehöft gehören, anordnen
konnten. In dem Vollzug der Mafregeln zur Bekämpfung der
Seuche wurde den betr. Ortsbehörden jedoch freie Hand gelassen.
Um die pünktliche Befolgung einer Kabinetsordre vom Jahre
1871, betr. die Reinigung und Desinfektion der Eisenbahnwagen,
der Stände, in denen die Tiere vor der Verladung gehalten wurden,
und der Marktplätze, zu überwachen, ward eine Anzahl reisender
Inspektoren angestellt. Die Thätigkeit dieser Beamten ist eins
der wirksamsten Mittel im Kampfe gegen die Seuche. Bevor sie
einsetzte, waren viele Ausbrüche auf schlecht desinfizierte Eisen-
bahnwagen zurückzuführen. Die Inspektoren fanden seitens der
Eisenbahndirektionen, welche eine besondere Taxe für die Desin-
fektion der Wagen eingeführt hatten, eine kräftige Unterstützung;
auch wurden fortan nur solche Tiere befördert, welche nachweislich
gesund und aus seuchenfreier Gegend waren.
In den Jahren 1872 bis 1876, wo die Ortsbehörden das Ein-
senden der Seuchenberichte verweigert hatten, ließ die Seuche nach,
um 1876 wieder verstärkt aufzutreten. Während dieser ganzen
Periode wurden fortwährend Ladungen von krankem Vieh aus dem
Kontinent gelandet, und es ist sehr wahrscheinlich, daß die Seuche
durch die mit dem Schlachten dieser Tiere beschäftigten Leute
verbreitet ward. 1872 belief sich die Zahl der eingeführten kranken
Tiere auf 7000, in den folgenden vier Jahren war sie schwankend
und erhob sich z. B. im Jahre 1875 auf nahezu 20 000.
Obgleich für die Jahre 1872/76 die amtlichen Berichte fehlen,
ist aus den Tierärztlichen Zeitungen jener Periode zu erkennen,
218 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
wie verbreitet die Seuche damals war. Sie soll nordwärts bis
Aberdeenshire vorgedrungen sein und die Beschlagnahme vieler
Tiere auf dem Markt der Hauptstadt nötig gemacht haben. Der
Inspektor der Ortsbehörde von Bristol entdeckte 1875 nicht weniger
als 53 Schiffsladungen von krankem Vieh.
1877 brach die Seuche innerhalb 20 Jahren zum dritten Mal
und zwar infolge der Einführung von krankem Vieh aus Deutsch-
land aus; 1856 und 1872 war sie aus Rußland eingeschleppt
worden.
Im Jahre 1878, nachdem sie wieder zum Erlöschen gebracht
war, traten zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche, mit
Ausnahme der Zwangschlachtung, dieselben Bestimmungen in Kraft,
welche betreffs der Rinderpest gültig waren, nämlich: In allen
Fällen von Maul- und Klauenseuche mußte der betreffende Besitzer
der Polizei Meldung machen, worauf die Inspektoren und die Orts-
behörden das betreffende Gehöft öffentlich als verseucht und des-
halb gesperrt erklärten. Die Ortsbehörden hatten die Richtigkeit
des Berichtes des Inspektors zu prüfen und nötigenfalls die Sperre
auf alle zu dem Gehöfte gehörigen Gebäude und Ländereien aus-
zudehnen. Tiere durften aus solchen Gehöften, nur wenn es die
Verhältnisse dringend erforderten, unter gewissen Umständen, für
Zwecke wie Schlachtung oder Ernährung (Weide) entfernt werden.
Die Königliche Regierung wurde durch den Parlamentsbeschluß
vom Jahre 1878 ermächtigt, einen gewissen Umkreis um einen
infizierten Ort für verseucht zu erklären und den Viehverkehr nach,
in und aus diesem Gebiete durch strenge Vorschriften einzuschränken.
In den ersten neun Monaten des Jahres 1878 wurden 9200
Tiere als erkrankt gemeldet, in den letzten drei nur 566, zusammen
9766 gegen 15444 im Vorjahre. Auf dem Londoner Markt kamen
in diesem ganzen Jahre (1878) nur zwei Fälle von Maul- und
Klauenseuche vor.
Da -die Seuche indeß unausgesetzt durch kranke Tiere, die vor-
wiegend aus den Niederlanden kamen, eingesclileppt wurde, breitete
sie sich im Jahre 1879 wieder langsam aus, ward aber durch die
vorerwähnte Maßregel der Sperre der als infiziert erklärten Gebiete
sehr erfolgreich bekämpft. Die Maßregel wurde trotz des nach-
haltigen Widerstandes der Viehbesitzer der betreffenden Gebiete
durchgeführt, sodaß am Ende des Jahres nur noch drei Seuchen-
herde bestanden.
Unglücklicher Weise brach die Seuche in diesem Zeitpunkt
in Frankreich, namentlich in den nördlichen Departements, aus
und wurde durch Personen, die beim Schlachten des von Boulogne
nach Deptford verschifften kranken Viehes beschäftigt waren, in
das Innere Englands getragen.
Den Seuchenherd in Deptford zu ersticken war deshalb so
schwierig, weil es durch das fortwährende Eintreffen neuer Schiffs-
ladungen von Vieh aus dem Kontinent unmöglich gemacht wurde,
die Ställe am Kai gehörig zu reinigen und zu desinfizieren. Diesem
Bericht von A. C. Cope, London. 219
Umstand und der Thatsache, daß das inzwischen herangewachsene
Vieh noch nie von der Krankheit befallen und der Ansteckung
deshalb sehr zugänglich war, ist der Ausbruch und die rasche
Verbreitung der Seuche zuzuschreiben. Bald nach der Ankunft
der infizierten Viehsendungen in Deptford traten die ersten Faile
in London, hiernach andere an verschiedenen, weit voneinander
entfernt gelegenen Orten in der Nachbarschaft der Hauptstadt auf.
Sofort schloß die Königliche Regierung den Londoner Viehmarkt
für alles nicht zur Schlachtung bestimmte Vieh, erklärte zahlreiche
Gebiete für verseucht und empfahl den Ortsbehörden dringend, alle
Viehbesitzer zur rechtzeitigen Meldung eines etwaigen Krankheits-
falles anzuhalten. Trotz dieser strengen Maßregeln verbreitete sich
die Seuche, allerdings nur allmählich. Sie wäre wahrscheinlich
ganz unterdrückt worden, wenn die Ortsbehörden mehr auf pünkt-
liche Befolgung der Bestimmungen fir die infizierten Gebiete gehalten
atten.
Der erneute Ausbruch der Seuche gab den Anstoß zum Erlaß
eines Einfuhrverbotes für Vieh französischer Herkunft, eine Maßregel,
die seither nur gegen die drohende Einschleppung der Rinderpest
ergriffen worden war.
Die Tabelle Seite 214 giebt über die Zahl der Krankheitsfalle
im Jahre 1880 Aufschluß.
Von England wurde die Seuche nach Irland verschleppt,
während Schottland sich durch die Grenzsperre lange frei hielt.
Von 1880 bis 1883 erließ die Königliche Regierung hunderte
der verschiedenartigsten Verordnungen, von denen eine, vom Jahre
1881, das Abhalten von Viehmärkten und -ausstellungen verbot
und zugleich den Verkauf auf den von Mastvieh, das innerhalb sechs
Tagen geschlachtet werden mußte, beschränkte. Ferner wurden aus-
gedehnte Distrikte, manchmal selbst ganze Grafschaften, für verseucht
erklärt, während seuchenfreie Gegenden durch Einfuhrverbote vor
der Verseuchung geschützt wurden.
Die Schärfe dieser gesetzlichen Maßregeln war der Grund der
Schwierigkeiten, welche die Ortsbehörden hinsichtlich ihrer Durch-
führung machten.
Um den Vollzug der Maßregeln zu sichern, wurden die reisen-
den Inspektoren, die bisher nur die Reinigung und Desinfektion
von Eisenbahnwagen u. s. w. zu kontrollieren hatten, zu ihrer
Überwachung berufen. Die Thätigkeit dieser Beamten, deren Zahl,
um die so vermehrte Arbeitslast bewältigen zu können, vergrößert
wurde, war auch in diesem Falle erfolgreich.
Im Frühjahr 1884 begann die Seuche unter der Einwirkung
der nachhaltig verschärften Maßregeln zu verschwinden.
Im März desselben Jahres erließ die Königliche Regierung
eine Verordnung, betr. die Regelung bezw. das Verbot des Personen-
verkehrs in und mit verseuchten Orten, die Desinfektion der
Kleider von Personen, die mit kranken oder krankheitsverdächtigen
Tieren in Berührung gekommen waren, und endlich die Anwendung
220 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
von Vorsichtsmaßregeln gegen die Verschleppung der Seuche durch
Personen. Später, als die Seuche noch weiter zurückgedrängt
worden war, gelang es, einige Ortsbehörden zu bewegen, dieselbe
durch Massenschlachtung zum Erlöschen zu bringen.
Im Hinblick auf den großen Nutzen, den das Vorgehen der
Ortsbehörden gebracht hatte, wurde im darauffolgenden August
nachstehende Verordnung erlassen:
1. Niemand außer dem Eigentümer oder dessen Vertreter
darf einen infizierten Stall oder Ort ohne behördliche Erlaubnis
betreten.
2. Der Eigentümer oder sein Vertreter hat der Behörde den
Namen der Person anzugeben, welche die erkrankten Tiere warten
soll; ohne behördliche Erlaubnis darf eine solche Person die Pflege
von anderen Tieren nicht übernehmen. _
8. Die Ortsbehörde soll zweckentsprechende Uberkleider zum
Gebrauch der Personen, welche krankes Vieh warten, beschaffen.
Diese Überkleider müssen bei der Wartung der Tiere stets getragen
werden und sind vor ihrer Entfernung aus dem verseuchten Ort
zu desinfizieren.
4. Jede Person, die einen solchen Ort verläkt, muß ihre
Hände waschen und ihre Schuhe desinfizieren.
5. Alle Gegenstände, die bei der Wartung kranker Tiere ver-
wendet worden waren, müssen desinfiziert werden.
Die Befolgung dieser Vorschriften wurde von den reisenden
Inspektoren überwacht.
Die Statistik für die Jahre 1883/86 läßt die durchschlagende
Wirkung der gesetzlichen Maßregeln zur Bekämpfung der Seuche
deutlich erkennen (vergl. Tabelle Seite 214).
Während die Krankheit in den Jahren 1839 bis 1879, wo ihre
Verbreitung in keiner Weise gehemmt wurde, nach Berechnungen
mehr als sechs Millionen Tiere befallen hatte, stieg die Zahl der
Ansteckungsfälle bei ihrem zweiten, allgemeinen Auftreten nicht
über 749163. Auch diese Zahl wäre nicht erreicht worden, wenn,
wie im Jahre 1892, bei dem dritten Ausbruche der Seuche ein
einheitliches System zu ihrer Bekämpfung in Anwendung gekom-
men wäre.
Die Landwirte, deren Betrieb durch die strenge Handhabung
der Schutzmaßregeln gegen die Maul- und Klauenseuche schwer
geschädigt worden war, drangen nun auf die Abänderung des
Parlamentsaktes von 1878 und zwar mit dem Erfolge, daß derselbe
nachstehenden Zusatz erhielt:
„Das Landwirtschaftsministerium kann zur Verhütung der
Einschleppung der Maul- und Klauenseuche die Einfuhr bestimmter
Tiere und Tierkörper, sowie von Dung, Streu u. s. w. aus denjenigen
Ländern oder Gegenden verbieten, die amtlich für nicht seuchen-
frei „oder durch die Landesgesetze für ungenügend geschützt erachtet
werden.“
Bericht von A. C. Cope, London. 221
Als die Wirkung dieser Zusatzbestimmung ist es zu betrachten,
daß das Land von 1885 bis 1892 von der Seuche verschont blieb.
1886 und 1887 fand keine Landung von krankem Vieh statt;
1883 wurden aus Holland 13 mit Maul- und Klauenseuche behaftete
Schafe deutschen Ursprungs eingeführt. Dies hatte zur Folge,
daß das 1877 wegen der Rinderpest gegen Deutschland erlassene
Einfuhrverbot nunmehr auch auf Schafe und Schweine ausge-
dehnt ward.
In den Jahren 1890/91 wurde kein Fall von Maul- und
Klauenseuche, weder bei fremdem, noch bei einheimischem Vieh
ermittelt.
Zum dritten und letzten Male trat die Seuche im Jahre 1892
auf, und zwar entdeckte man sie auf dem Londoner Markt merk-
würdigerweise bei Tieren, die kurz vorher aus dem als gänzlich
seuchenfrei geltenden Dänemark gekommen, bei der Landung unter-
sucht und gesund befunden waren. Gleich nach der Entdeckung
meldete der Inspektor des Rindermarktes den Fall an das Land-
wirtschaftsministerium. Allein schon waren einige Ladungen krank-
heitsverdächtigen Viehes nach dem Innern des Landes abgegangen.
Sofort erfolgte nun die Schließung des Marktes und die Schlachtung
des darauf befindlichen Viehes. Die Schlachtung wurde auch für
die bereits versandten Tiere telegraphisch angeordnet. Ferner
ward jeder Viehverkehr von und nach der Hauptstadt vollständig
abgeschnitten.
Aber schon hatte sich die Seuche in die Grafschaft Kent und
die benachbarten Distrikte verpflanzt, wo sie in den nach Tausenden
von Häuptern zählenden Schafherden der Marschen fruchtbaren
Boden fand. Um sie auf diesen ausgedehnten, offenen Weiden zu
bekämpfen, sperrte man das Gelände in einem meilenweiten Um-
kreise ab, beauftragte eine große Anzahl erfahrener Tierärzte fest-
zustellen, ob die bei den Schafen beobachtete Lahmheit auf Maul-
und Klauenseuche zurückzuführen sei. und kaufte einzelne Herden
auf, schlachtete die Tiere und vergrub die Kadaver.
Fünf Tage nach ihrer Entdeckung wurde die Seuche in den
Milchviehställen Londons, deren man damals 500 zählte, festgestellt
und zunächst durch Schlachtung, dann aber durch Sperrung der
verseuchten Ställe und Desinfizierung der Personen und der aus
dem Stalle gebrachten Geräte bekämpft; die Desinfektion fand unter
der Aufsicht der Polizei und der reisenden Inspektoren statt.
Eine äußerst merkwürdige Erscheinung, die durch die sorg-
fältiesten Nachforschungen nicht aufgeklärt wurde, ist das plötzliche
Auftreten der Seuche in dem 400 (engl.) Meilen von London ent-
fernten Edinburg.
Angesichts der Thatsache, da& der Ansteckungs-
stoff auf solche Entfernungen durch Zwischenträger ver-
schleppt werden kann, und daß alle Vorsichtsmaßregeln
gegen die Einschleppung der Krankheit sich bislang als
222 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
unzureichend erwiesen hatten, hielt es das Landwirt-
schaftsministerium für angezeigt, die Einfuhr von Vieh
aus ganz Europa zu untersagen.
Von dem erwähnten Gebiet pflanzte sich die Seuche nach den
Grafschaften Middlesex, Sussex, York, Cheshire, Westmoreland,
Lancashire und Yorkshire in England, und von Edinburg nach
Glasgow und Perthshire in Schottland fort. Übrigens war die Seuche
bei diesem letzten Ausbruche bereits am Ende des Jahres 1892 auf
15 Herde reduziert, d. h. praktisch beseitigt, ein Erfolg, der auf
die systematisch durchgeführte vollkommene Isolierung und Des-
infizierung, nicht aber auf die Schlachtungen, zurückgeführt
werden muß.
In dem Zusammenwirken der Landwirte mit den Ortsbehörden
und in dem Vorhandensein einer genügenden Anzahl von Tierärzten
zur Überwachung der pünktlichen Ausführung der SchutzmaGregeln
sind die Bedingungen für eine erfolgreiche Bekämpfung der Seuche
gegeben.
Die Landwirte Großbritanniens sind heutzutage willig und
bereit, jederzeit die störendsten Einschränkungen ihres Betriebes,
welche das Centraldepartement ihnen zur Bekämpfung der Maul-
und Klauenseuche aufzuerlegen für nötig hält, zu ertragen.
Die Seuche war zwölf Monate nach ihrem Ausbruche erloschen
und hatte nur 5297 Tiere befallen.
Nachstehend eine Übersicht über die Anzahl der in jeder der
drei Seuchenperioden in Großbritannien, ausschließlich Irtand,
erkrankten Tiere:
1. 1839 bis 1879 6000000
2. 1880 bis 1885 800000
3. 1892 bis 1893 5300.
Zu folgenden zwei Fragen hinsichtlich der Bekämpfung der
Maul- und Klauenseuche möge der Kongreß Stellung nehmen:
1. Ist den Viehbesitzern irgendwelche Behandlung ihrer
Tiere zur Immunisierung gegen die Seuche zu empfehlen?
2. Welche Massregeln sind zu ergreifen, um die Ein-
schleppung der Seuche in ein Land, bezw. die Verbreitung
innerhalb eines Landes, zu verhindern ?
Die erste Frage ist zu verneinen, weil eine vorbeugende
Behandlung niemals zuverlässig sein wird, und ein Viehbesitzer
nie die Kosten eines Immunisierungsverfahrens auf sich
nehmen würde, um seine Tiere vor der vielleicht fernliegenden
Gefahr einer leichten, vorübergehenden Erkrankung zu schützen.
Bericht von A. C. Cope, London. 223
Betreffs der zweiten Frage sei auf die Seuchengeschichte
Grossbritanniens hingewiesen, aus der ersichtlich ist, dass
die Seuche vor ihrer Bekämpfung Millionen von Tieren be-
fallen hat, dann aber unter der Einwirkung der angewandten
Massregeln erlosch; dass sie ferner, bald nach ihrer Ein-
schleppung entdeckt, durch verständnisvolles Zusammenwirken
der Landwirte mit der Ortsbehörde, durch die Isolierung und
Desinfizierung der Herde, sowie durch die Aufhebung des
Viehverkehrs in und mit der verseuchten Gegend erstickt
werden kann.
Zu beachten ist hierbei immerhin, dass Grossbritannien,
als Inselreich, sich in der glücklichen Lage befindet, jeden
Viehschmuggel verhindern zu können, sodass eine Ansteckung
nur durch Zwischenträger möglich ist.
In Anbetracht der im europäischen Festlande gänzlich
anders liegenden Verhältnisse bezweifle ich, dass die in meiner
Heimat erprobten Massregeln auf dem Kontinent durchzuführen
sind ; denn dort findet ein umfangreicher Viehhandel zwischen
den einzelnen, nie ganz seuchenfreien Ländern statt. |
Die Errichtung von Schlachthöfen an den Landesgrenzen
zur Schlachtung von den aus den Nachbarstaaten kommenden
kranken Tieren ist nicht zu empfehlen, weil, nach den in
England gemachten Erfahrungen, von diesen Orten die Seuche
durch Zwischenträger sehr häufig verschleppt wird.
2% Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Rapport de Mr A. C. COPE
Chef du service vétérinaire au Ministère de l'Agriculture à Londres.
(Traduit par le docteur A. LIAUTARD, Directeur de l'American Veterinary College
à New-York.)
E crois, Messieurs, que le sujet dont le comité du VII™* Congrès
de médecine vétérinaire a bien voulu me charger, est d’un
plus grand intérêt et d’une plus haute importance, pour
Y les agronomes et la profession vétérinaire en général, que
To toute autre maladie contagieuse affectant les animaux.
2 Il est vrai que la fièvre aphteuse a rarement une issue
fatale; mais le fait que presque tous les animaux domestiques
d’une ferme en sont doués de réceptibilité, rend les pertes indi-
rectes plus grandes avec elle qu'avec la peste bovine, ou la
péripneumonie qui n’attaque que les grands ruminants. Dans
ma patrie où elle a existé au moins pendant 50 ans, elle a causé
des pertes énormes et des embarras plus grands que ceux dus à
toutes les autres maladies contagieuses réunies.
Il y a 30 ans, quand la législation pour la suppression des
maladies contagieuses était encore en enfance dans la Grande-
Bretagne, la fièvre aphteuse était considérée comme une maladie
simple, que l’on rencontrait si fréquemment dans quelques parties
du pays, que les agriculteurs étaient généralement rebelles à l’idée
de toute législation pour son éradication, croyant que les ennuis
auxquels ils seraient soumis, ne seraient pas de beaucoup en com-
pensation ‘des bénéfices qu'ils retireraient de l'extinction de la
maladie.
Depuis 1894 nous en sommes débarrassés, et je puis affirmer
qu'aujourd'hui les fermiers et les éleveurs de la Grande-Bretagne
craignent plus la fièvre aphteuse que la peste bovine ou la péri-
pneumonie, et qu'ils sont à présent prêts à se soumettre à toutes
les restrictions, mêmes si sévères qu’elles soient, que le Département
Central jugera à propos d'établir pour son eradication.
Il serait très difficile de donner un compte rendu complet de
toutes les mesures qui ont été adoptées en Grande-Bretagne pour
empêcher l'extension de la fièvre aphteuse, et les considérer en
détail serait de peu d'avantage. Je puis néanmoins dire qu'aucun
système de traitement médical n’a réussi à donner l’immunite aux
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 225
animaux. On a souvent dit que quelques formes de traitement de
nature antidote, par l’administration d’acide phenique ou de pré-
parations de salicine à petites doses, avaient réussi à diminuer la
virulence de la maladie; mais tous nos confrères savent qu’à moins
que l’immunite ne soit assurée, un traitement palliatif ne peut
empêcher le développement d’une maladie de contagion naturelle.
Afin que les membres du Congrès puissent apprécier les
moyens de prophylaxie avec lesquels on a réussi à débarrasser
toute la Grande-Bretagne et l'Irlande de la fièvre aphteuse, il est
nécessaire que je présente aussi dans ce rapport un résumé concis
de l'histoire de la maladie, et des mesures diverses qui ont été
adoptées à des époques différentes pour la tenir en échec et fina-
lement l’éteindre.
Généralement, on peut dire que ce dernier résultat ne fut
obtenu qu’en maintenant le plus possible l'isolement de tous les
foyers de maladie, par la désinfection de toute personne et de tout objet
sortant des lieux infectés, quelquefois par l'abattage de troupeaux
entiers de bœufs et de moutons; ct enfin, pour empêcher l'entrée
de la maladie provenant de pays échangistes, il devint absolument
necessaire de défendre le débarquement de tout animal venant de
tout pays, où sévissait la fièvre aphteuse, et où les lois et règlements
sanitaires étaient impuissants à les protéger eux-mêmes et à em-
pêcher l'importation en Grande-Bretagne d'animaux malades ou
infectés.
En 60 ans, il y a eu trois épizooties distinctes de fièvre
aphteuse en Grande-Bretagne. La première commença en 1839, ou
un peu avant, et dura avec plus ou moins de gravité jusqu’en 1879.
seconde dont l’origine put être prouvée due à des animaux
étrangers, dura de 1880 à 1886. Après une accalmie de cinq ans,
la maladie réapparut et la troisième épizootie commença en 1892
et fut éteinte en 1894. Comme la deuxième, cette dernière était
évidemment due à l’importation étrangère; cependant il ne fut pas
possible de prouver d'une manière positive l'introduction de la
maladie.
Le diagnostic de la fièvre aphteuse en Grande-Bretagne fut
fait par mon ancien collègue et viel ami, le professeur Simonds,
qui le premier en 1839, la reconnut dans un troupeau de vaches
laitières en pâture dans un pré du village de Laleham du comté
de Surrey à environ 20 milles de Londres. A peu près à la même
époque on trouva que des cas de cette maladie, alors inconnue,
avaient déjà été constatés sur le grand marché aux bestiaux de
Londres; et aussi vers la même date, parmi les animaux du marché
de Norwich, dans le comté de Norfolk.
La manière dont la maladie fut introduite, a toujours été
un mystère, car à cette époque, 1839, et jusqu'en juillet 1842,
c'est-à-dire pendant près de trois ans qu'elle fut constatée, le dé-
barquement de tout bétail était entièrement prohibé en Grande-
Bretagne.
15
226 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
' Par suite du transit commercial des bestiaux par chemin de
fer, et de la présence d'animaux affectés de fièvre aphteuse sur les
marchés publics, la maladie se répandit rapidement dans tout le
pays et fut aussi introduite en Irlande.
On a souvent répété quelle fut la virulence du fléau pendant
les années de 1839 à 1840. Et qu'elle avait été telle, qu'il
n'avait pas été rare de trouver dans les marchés des ongles pro-
venant de moutons et de porcs qui y avaient été amenés pour
être vendus, et que l’on ramassait dans des paniers. Néanmoins
il est peu probant d'admettre ce fait comme preuve évidente d’une
plus grande gravité de la maladie à cette époque que dans d’autres
années, car il faut bien se rappeler qu’il y a 50 ans, il y avait
peu de chemins de fer, que les animaux avaient à parcourir de
longues distances à pied pour se rendre des fermes aux marchés;
et qu'en conséquence, il est plus que probable que cette chute des
ongles était due plutôt aux fatigues du voyage, alors que les pieds
étaient déjà malades qu'à la forme particulièrement grave de la
maladie: |
Lorsque l'interdiction de débarquement d’animaux étrangers
fut levée en 1842, l'importation augmenta petit à petit, mais ne
reprit pas de très grandes proportions, à cause des droits d'entrée
qui étaient comparativement élevés, 1 livre St. pour chaque tête
de gros bétail, 10 schellings par veau, 8 par mouton et 5 par
porc. Il est cependant un fait à noter, c’est que maigré l’impor-
tation à cette époque d'animaux provenant du Continent, les jour-
naux vétérinaires de ce temps mentionnent moins de cas de fièvre
aphteuse depuis la levée de l'interdiction qu'avant.
En 1846, les droits d'entrée furent entièrement abolis, et de
cette époque jusqu'en 1851, alors que le commerce des animaux
augmentait considérablement, la croyance générale est que la ma-
ladie a graduellement diminué.
De 1852 à 1865 il y a eu successivement des périodes d’aug-
mentation et de diminution de la maladie en Grande-Bretagne, ces
variations étaient probablement dues à la présence d’un plus ou
moins grand nombre d'animaux susceptibles.
Ce n'est qu'après l'introduction de la peste bovine, en 1865,
que des essais de législation furent faits pour arriver à la suppression
des maladies contagieuses en Grande-Bretagne. Par conséquent, il
n'y a pas de rapports précis sur l'extension de la maladie avant
cette date, ni sur le nombre d'animaux qui en furent atteints;
cependant, selon les journaux vétérinaires, il n’y a pas de doute
que lorsque la peste bovine fut introduite, la fièvre aphteuse
existait certainement en Grande-Bretagne, et qu'elle a du y causer
des pertes énormes aux propriétaires d'animaux. Ce qui fut le
plus remarquable, c'est l'indifférence extraordinaire de ces derniers
vis-à-vis des sérieux prejudices dont souffrirent leurs animaux et
leur commerce.
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 227.
Le fait suivant donnera une idée de l’état d’esprit des agri-
culteurs de cette époque. Lorsque, en 1864, fut présenté au Parle-
ment une loi destinée à combattre la fièvre aphteuse, le Président
du „Central farmers club“ et un représentant de l’Ecosse se pré-
sentèrent devant le Comité pour protester contre toute législation
sur cette maladie, faisant remarquer à la fois l’inutilité et les in-
convénients de cette mesure; et que les fermiers auraient à subir
de grandes pertes si le commerce de leurs animaux était soumis à
des restrictions, et insistant sur ce dernier point, ils dirent que
toute mesure prise dans ce sens amènerait inévitablement une
hausse du prix de la viande dans tout le pays.
La présence de la peste bovine, en 1865, fit prendre des mesures
sévères concernant le transport des bestiaux, la fermeture des marchés
et des foires, les ventes publiques ou privées avec exception en
faveur des transactions pour l'abattage, qui toutes contribuèrent à la
suppression de la peste bovine, et eurent aussi pour résultat, non
seulement d’entraver l’extension de la fièvre aphteuse, mais encore
d'amener son extinction. Les agriculteurs de la Grande-Bretagne,
ayant pris en considération les pertes énormes qu'ils eurent à
supporter par la peste bovine, montant à près de 300000 têtes de
bétail, virent clairement que les pertes indirectes qu'ils avaient
subies par la fièvre aphteuse, étaient plus grandes qu'ils ne les
avaient crues tout d’abord. Ils comprirent en outre que les mesures
restrictives que l’on avait prises pour l'extinction de la peste bo-
vine, avaient, en même temps que celle-ci; supprimé la fièvre aphteuse.
Par cette appréciation graduelle, les agriculteurs et les éleveurs
d'animaux de pur sang, qui en Grande-Bretagne forment une section
très importante de la branche agricole, en arrivèrent à reconnaître
que la fièvre aphteuse, bien que moins meurtrière que la peste
bovine, leur causait des pertes très sérieuses, quand elle éclatait
parmi leurs vaches laitieres aussi bien que parmi leurs moutons ou
leurs porcs. — Il y a en effet des cas très nombreux où l'élevage des
animaux de pur sang a dû être abandonné. Dans beaucoup d’épizooties
où la maladie sévissait sur des moutons, la moitié et quelquefois plus
des agneaux, nés de mères malades, mourraient de la maladie.
Entre 1865 et 1870 les rapports officiels font défaut; car ce
n'est qu'après la promulgation de la loi de 1869 qui prit force à
la fin de la dite année, que le Conseil privé (Privy Council) eut
le pouvoir de rendre des arrêts ayant pour objet de permettre aux
autorités locales édicter des règlements afin d'empêcher l'extension
de la fièvre aphteuse, et leur demandant l’envoi de rapports.
Les tables suivantes présentent aux membres du Congrès le
nombre d'animaux affectés de fièvre aphteuse en Grande-Bretagne de
1870 à 1894 et en Irlande de 1872 à 1884. La troisième montre que
presque chaque année, pendant cette période, des animaux étrangers,
atteints de fièvre aphteuse, étaient débarqués dans les ports de la
Grande-Bretagne.
228 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Fièvre aphteuse en Grande - Bretagne
1870 à 1894.
ont envoyé
des
rapports
Années
1870 84 27254 |379395 | 39714 | 38407 48
1871 . 92 52164 | 519523 |116546 | 54931 560
1872 — — — — — —
1873* — — — — — —
1874* — — — — — —
1875* — — — — — —
1876* — — — — — —
1877 bb 858 b640 7405 2099 —
1878 45 235 912 | 8609 245 —
1879 29 137 | 261 | 15681 5 —
1880 38 1461 20918 | 9572 1886 2
1881 49 4833 59484 | 117152 6330 80
1882 49 1970 23973 | 11412 2564 1
1883 75 18732 |219289 | 217492 | 24332 32
1884 55 949 12186 | 14174 1860 1
1885 10 30 354 34 30 —
1886 1 1 10 — — —
1887 — — — — —
1888 — — — — —
1889 — — — — —
1890 — — — — —
1891 — — — — —
1892 15 95 1248 | 3412 107 —
1893 2 2 30 — —
1894 3 3 7 261 — —
1895 — — — — —
1896 — — — — — —
1897
1898
*) Les rapports officiels sur la fièvre aphteuse en Grande - Bretagne
font défaut pour ces années.
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 229
Fièvre aphteuse en Irlande 1872 à 1898.
Rapport montrant le nombre d’éruptione de la maladie, et le nombre
d'animaux attaqués chaque année depuis 1872.
Années Eruptions Animaux atteints
215927
1873 1504 20245
1874 (chiffres incertains)
1875 31853 447055 —
1876 1694 17298
1877 91 331
1878 — 103
1879 1 64
1880 — —
1881 — —
1882 — —
1883 3510 114502
1884 31 1139
dès 1886
Table montrant les nombres et espèces d'animaux
importés en Grande-Bretagne et atteints de fièvre aphteuse de
1870 à 1894.
Années Totaux
230 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
1876 4761 3213 1395 9359
1877 629 1567 110 2306
1878 18 676 58 752
1879 1 77 84 162
1880 70 70 15 155
1881 4109 841 27 4977
1882 504 87 4 695
1883 761 279 132 1172
1884 131 1 — 138
1885 — 3 — 3
1886 — — — —
1887 — — — —
1888 — 13 — 13
1889 — 101 — 101
1890 — — — —
1891 — — —
1892 — — —
1893 — — — —
1894 — — — —
On remarquera que la Grande-Bretagne a été franche de la
maladie entre 1886 et 1892. Réintroduite en 1892, la fièvre aphteuse
fut définitivement éliminée en 1894, et depuis, pas un cas n’en fut
observé ni en Grande-Bretagne ni en Irlande.
La disparition du fléau ne fut définitive qu'après la promul-
gation de la loi de 1869, autorisant le „Privy Council‘ à rendre
des arrêts permettant aux autorités locales d’edicter des règlements
pour empêcher l'extension de la maladie.
Le premier arrêt, concernant la fièvre aphteuse, fut édicté en
août 1869, mais il n’était applicable que pour la Métropole. I
contenait les prescriptions suivantes:
Tout animal parqué qui sera découvert atteint de fièvre
aphteuse, peut être envoyé à l’abattoir avec un permis de la police.
De même, s’il est découvert étant au marché métropolitain. Mais il
est interdit de l'emmener hors de la ville.
Le 16 décembre 1869 parut une autre ordonnance visant
les pâturages, étables, écuries ou autres endroits, où existait la fièvre
aphteuse. Les animaux malades ou ceux qui étaient avec eux, ne pou-
vaient être sortis des endroits infectés, ni d'aucun autre terrain ou local
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 231
environnants et employés au même usage, excepté pour l'abattage
immédiat et d’après les prescriptions édictées de temps à autres
par les autorités locales pour réglementer l'abattage; ou si ce
n'était pas pour être abattus, sans une autorisation signée par un
officier de l’autorité locale, désigné pour la délivrance de ces sortes
de permis. Les hangars et les emplacements, où avaient séjourné
les animaux malades, étaient immédiatement désinfectés sous le
contrôle de l'autorité.
Le 8 novembre 1870 un arrêt fut publié, qui obligeait tous
les inspecteurs constatant la fièvre aphteuse dans leur district, à
faire tous les samedis un rapport à l'autorité locale et au Privy
Council, donnant le nombre d'animaux atteints. C'est de là que
date l'institution des rapports officiels.
En 1871 les autorités locales reçurent un autre pouvoir. „Si
elles le jugent nécessaire“ elles pourront établir de temps à autre
des règlements pour empêcher ou régulariser la sortie des animaux
de toute prairie, écurie, étable ou autre lieu, où a été constaté la
fièvre aphteuse, ou de tout animal, ayant été dans les dits lieux
en contact avec un animal affecté de fièvre aphteuse.
Comme on peut le voir par la table (pag. 228), la maladie
sévissait en 1870. Cette année-là, près de 500 000 animaux furent
atteints et, en 1871, il y en eut près de 700000. A cette époque,
l'opposition faite par les autorités locales était si puissante, que
pendant cing ans elles refuserent d'envoyer aucun rapport sur la
maladie, prétendant (de même qu'un grand nombre d'agriculteurs),
qu'elles considéraient la maladie comme ayant fort peu d’impor-
tance, et qu’à leur avis, il y avait si peu de chances de l’eteindre
complètement, qu’elles regardaient les dépenses, pour rassembler les
documents nécessaires à l’établissement des rapports, comme supé-
fieurs aux bénéfices que l’on pourrait réaliser par leur envoi.
Néanmoins, et à peu près à cette époque, la maladie avait
pris des proportions si alarmantes et était si répandue sur tous
les points du territoire, que les plus instruits parmi les agriculteurs
commencèrent à tenir des conférences pour demander au Gouver-
nement de forcer les autorités locales à agir plus énergiquement.
Ce mouvement populaire eut pour résultat la nomination
d'une délégation qui, par le Privy Council, put présenter au Gou-
vernement une demande de restrictions plus sévères que celles qui
avaient force de loi pour combattre la maladie. En répondant aux
délégués, le Président du Conseil leur fit remarquer que, pendant
Pannée 1871, on avait donné aux autorités locales des pouvoirs,
par lesquels elles pouvaient empêcher la sortie de tout animal,
dune étable ou de tout autre lieu contaminé par la fièvre aphteuse,
où ayant été en contact avec un animal ayant séjourné dans un
lieu contaminé; mais que le Conseil ne s'était pas senti en position
d'obliger les autorités locales à édicter ces règlements, parce qu’à
celte époque plusieurs représentants des agriculteurs et du public
avaient dit coram populo et en particulier, qu'ils croyaient que
232 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
l'application de restrictions trop sévères était considérée par eux
plus nuisibles à leurs intérêts que la maladie elle-même. Le Vice-
Président ajouta que les vétérinaires officiels du Gouvernement
avaient été mal vus de l'opinion publique.
| On fit encore remarquer à la délégation que beaucoup de
fermiers avaient dit en public que, puisque la maladie existait, ils
préféraient voir leurs animaux la contracter jeunes, car ordinaire-
ment leur condition et leur valeur augmentaient rapidement après
leur guérison.
Un autre point que le Conseil privé eut’ à prendre en con-
sidération, fut la dépendance de la Grande-Bretagne vis-à-vis du
Continent pour ses approvisionnements de viande, qui en 1872
exigèrent l'importation de plus de 1000000 de têtes de bovins,
moutons et porcs, et quoiqu'il fut reconnu que ces animaux ap-
portaient constamment avec eux l'infection de la fièvre aphteuse,
c'eût été une responsabilité très sérieuse d'arrêter l'importation
d'une telle quantité de denrées animales, surtout quand il n'existait
pas d’autres sources pour les remplacer.
Il y avait en plus la question de l’épizootie en Irlande, d’où la
Grande-Bretagne tire par an environ 650000 bovins, 750000 mou-
tons et 600000 porcs. Avec ces deux sources d'animaux infectés,
l'Irlande d’un côté, l'Europe de l’autre, on voyait avec évidence,
qu'il était très difficile pour le Gouvernement d'essayer d’eteindre la
maladie en Grande-Bretagne, à moins d’être bien certain qu'elle ne
serait plus introduite par l’une ou par l’autre de ces sources.
En 1875 parut un autre arrêt augmentant les pouvoirs des
autorités locales, comme suit:
Outre la consignation sur place des animaux se trouvant dans
des parcs, hangars ou autres lieux où s'est manifesté la fièvre
aphteuse, elles pouvaient aussi interdire ou régler le va-et-vient
de tout animal affecté se trouvant dans des lieux analogues, de
tout animal se trouvant dans des lieux ayant déjà été occupés par
des animaux affectés, ou, ayant été en contact avec ces animaux.
On remarquera que tous ces arrêts ont un caractère de tolé-
rantisme et que leur exécution est laissée entièrement à la discré-
tion des autorités locales; il est certain que chacune d'elles, ayant
un intérêt et un objet différent en vue, agissait à son gré et exé-
cutait les règlements à son appréciation et suivant les circonstances,
et son cas particulier.
Il est probable que rien n’a activé davantage la prophylaxie
de la fièvre aphteuse que la création d’un corps d’inspecteurs
voyageurs, dont le devoir était de s’assurer de la bonne exécution
des règlements prescrits par les arrêts du Conseil privé de 1871,
ordonnant non seulement le nettoyage et la désinfection des wa-
gons, des locaux situés dans les gares ou leurs environs et à l'usage
des bestiaux avant leur embarquement, mais aussi des étables des
marchés dans tout le pays.
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 238
Avant cette innovation, plusieurs épizooties de fiévre aphteuse
furent dues directement au transport des animaux dans des wagons
mal nettoyés, ayant servi récemment à en transporter d’autres.
Lors de la mise en vigueur des règlements, toutes les com-
pagnies de chemin de fer se plaignirent énergiquement, mais après
qu'elles eurent établi une taxe supplémentaire pour la désinfection
des wagons, et qu’elles furent de cette façon remboursées de dé-
penses qui auraient pu être énormes, ces compagnies furent d’une
très grande assistance au Département central, non seulement
par l'exécution rationelle des prescriptions, mais aussi en refusant
de transporter les. animaux dans leurs wagons, à moins qu’ils n’ar-
nvassent aux stations accompagnés d’un certificat, prouvant qu'ils
venaient d’un district franc d’epizootie et qu'ils étaient indemnes
de maladie.
De 1872 à 1876, années pendant lesquelles les autorités locales
protestèrent contre l'envoi des rapports sur la fièvre aphteuse dans
leurs districts à cause des dépenses, il n’y a pas de doute que la
maladie diminua d'intensité, mais elle augmenta de nouveau en
1876. Pendant cette période, des chargements d'animaux étaient
constamment importés du Continent, spécialement en 1875, et il
n'est pas douteux que la maladie ait été fréquemment introduite
par des personnes qui. avaient été employées dans les abattoirs, où
étaient abattus les animaux malades étrangers. En 1892, des char-
gements de grands ruminants furent reçus de Belgique, du Danemark,
de France, de Hollande, d'Allemagne, de Russie et d’Espagne, parmi
lesquels furent comptés 7000 animaux malades. De 1873 à 1876 le
nombre d’animaux varie beaucoup: en 1875 néanmoins, la maladie
devait être très répandue sur le Continent, car près de 20000
animaux malades furent débarqués.
Bien que nous n’ayons pas de rapports officiels sur le nombre
de cas de maladie des animaux indigènes de 1872 à 1876, les
journaux vétérinaires établissent qu'ils étaient très nombreux durant
cette période, car on voit qu'il en existait à l’extrême nord, comme
a Aberdeen, et plusieurs autres comtés d'Angleterre, et qu'un grand
nombre d'animaux furent saisis chaque année sur le marché de la
métropole. Il en existait aussi en Irlande en 1875; l'inspecteur de
l'autorité locale à Bristol, a trouvé que sur 53 chargements d’ani-
maux, ceux contaminés étaient très nombreux.
En 1877, pour la troisième fois en 20 ans, la peste bovine
fut encore introduite en Grande-Bretagne: cette fois elle. vint
d'Allemagne. En 1856 et 1872, elle avait été importée par des
animaux venant de Russie. |
En 1878, après l'extinction de la peste bovine, le Parlement
promulgua une nouvelle loi attribuant au Privy Council des pouvoirs
très étendus pour combattre la fièvre aphteuse; de fait, cette maladie
fut placée sur le même rang que la peste bovine, sauf que l’abattage
obligatoire pour celle-ci ne l'était pas pour la fièvre aphteuse. Les
propriétaires étaient, sous peine de condamnation, obligés d’en informer
284 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
les inspecteurs locaux ou la police. Le service d'inspection devait
donner avis à tous les propriétaires et occupants que leurs exploita-
tions étaient déclarées infectées, et qu'aucun animal n’en pouvait
sortir que d’après les prescriptions d’un règlement édicté par le
Conseil Privé. Les autorités locales furent obligées de faire des
enquêtes sur l’exactitude des rapports de l'inspecteur, et pouvaient
étendre l’interdit aux terrains et localités des environs directs des
lieux infectés. Tout va-et-vient d'animaux en dehors des places
infectées fut défendu, sauf dans des circonstances spéciales telles
que pour l'abattage ou autres buts tels que le croisement ou
l'élevage d'animaux. Le Conseil privé avait le pouvoir de déclarer
infectée une zone en dehors des limites de la localité sequestrée,
et les règlements pour la surveillance de ces surfaces étaient des
plus sévères, concernant le va-et-vient des animaux au dedans et
au dehors de ces zones. Partout où était appliqué cette mesure,
les ventes publiques ou privées d'animaux ne pouvaient avoir lieu
qu'avec un permis de l'autorité locale. On voit a priori que ce
n'est qu'après la promulgation de la loi de 1878 que le droit
d’édicter des arrêts, tendant à la suppression de la fièvre aphteuse,
fut accordé au Departement central, c'est-à-dire au Conseil privé.
Lors de la mise en vigueur de la loi de 1878, la maladie
diminua rapidement. Une semblable décroissance avait été fré-
quemment observée après chaque période de grande extension.
Dans les neuf premiers mois de 1878, on constata la contamination
de 9200 animaux, mais dans les trois derniers mois il y en eut
seulement 566, soit pour l’année un total de 9766, contre celui de
l’année précédente: 15444, et cependant malgré ce nombre on avait
des probabilités de voir la maladie s’éteindre rapidement, grâce aux
sévères restrictions de la nouvelle loi. Au marché métropolitain
on constata seulement 2 cas dans toute l’année et, pour la première
fois depuis dix ans, pas un cas ne fut signalé sur le grand marché
de Londres, le lundi avant Noël, jour où il n’est pas rare de voir
mettre en vente 4000 bovidés et 10000 moutons.
Néanmoins la maladie continuait à être importée aux Docks,
et pendant l'année 1878 on constata que 752 animaux étaient
affectés, parmi lesquels 666 venaient des Pays-Bas.
Au commencement de 1879, la maladie a de légères tendances
à se répandre, mais la création des zones, dites infectées, avec ses
sévères restrictions, a une influence marquée sur le contrôle des
progrès de la maladie. Malgré les résultats obtenus, les propriétaires
établis dans ces territoires firent beaucoup d'opposition, car ils
trouvaient les restrictions trop génantes. Néanmoins elles furent
maintenues jusqu’à ce que les territoires, mis en interdit, fussent
absolument francs d’épizootie.
Dans les derniers mois de 1879, presque toutes les éruptions
de la maladie qui avaient été signalées, furent l’objet d’enquétes
faites par les vétérinaires inspecteurs du Département central, qui
constatèrent que beaucoup de cas avaient été mis à tort sur
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 235
le compte de la fièvre aphteuse. A la fin de l'année la maladie
était presque éteinte; grâce aux restrictions imposées et subies, il
n'y avait plus au mois de décembre que trois centres infectés.
Malheureusement, la maladie s’etendit très rapidement en
France, dans les départements du Nord, et elle fut importée en
Grande-Bretagne par des personnes qui travaillaient dans les abat-
toirs, où les bestiaux français malades étaient abattus. En outre,
des animaux malades ayant été amenés directement du marché de
Paris, via Boulogne—Deptford, ils contaminérent des centaines
d'animaux sains, américains et de Holstein, alors entreposés à
Deptford, où toutes les étables devinrent d'énormes foyers de con-
on.
La difficulté d’eteindre la maladie aux Docks de Deptford était
agravée par les arrivages très susceptibles de réceptivité, que, faute
de place et de temps, l'administration des Docks était obligée de
mettre dans des emplacements imparfaitement nettoyés et désin-
fectés. Telle fut la cause de cette seconde épizootie.
A ce moment, les conditions étaient trés favorables au déve-
loppement de la maladie parmi les animaux indigénes par le fait
d'une nouvelle génération d'animaux domestiques qui, née ré-
cemment, n’avait pas encore eu l'infection de la maladie.
Peu de temps après l’arrivée des chargements français con-
taminés, la fièvre aphteuse s’étendit de Deptford aux vaches de
quelques étables de Londres. Elle apparut soudainement sur divers
points du territoire situés à de grandes distances les uns des autres
et dans les environs de Londres. Le Conseil privé prit de suite
des mesures sévères pour arrêter les progrès de la contagion. Le
marché de Londres, où la fièvre aphteuse fut encore constatée, fut
fermé temporairement, excepté pour l'abattage.
Un grand nombre de territoires furent déclarés infectés; avis
fut envoyé aux autorités locales, les informant de la présence de
la maladie et ordonnant que tous les propriétaires d'animaux fussent
obligés de déclarer de suite l'existence de toute maladie dans leurs
troupeaux.
On conçoit aisément, combien les agriculteurs furent encore
une fois alarmés par ce nouveau retour du fléau, et combien s’é-
levèrent de protestations contre l'importation d'animaux, provenant
de pays, où sévissait la fièvre aphteuse. Malgré les mesures éner-
giques imposées par le Conseil privé, l’épizootie continua à s’é-
tendre jusqu’en 1880, mais il fut remarqué que ses progrès furent
plus lents que dans les épizooties précédentes, et elle eût été très
probablement arrêtée, si les prescriptions concernant les territoires
infectés avaient été mieux exécutées par les autorités locales.
Cette nouvelle importation de la maladie conduisit le Conseil
privé à interdire l’entrée aux animaux venant de France. C'était
la première fois que cette mesure était appliquée pour la fièvre
aphteuse, elle ne l’avait encore été que pour la peste bovine.
236 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
La contagion s’étendit dans toute la Grande-Bretagne et comme
on le voit par la table (pag. 228) il y avait en 1883 d'après les
chiffres officiels 75 centres d'infection, ayant produit 18732 érup-
tions de la maladie, et environ 500000 animaux atteints.
L’Ecosse resta longtemps indemne, en prohibant les arrivages
de bestiaux d'Angleterre; mais par contre, le fléau passa d’Angle-
terre en Irlande cette année-là, et 114502 animaux y furent atteints.
Entre 1880 et 1883 des centaines d’arröts de diverses natures,
furent édictés par le Conseil privé. Un, entre autres, en 1881, dé-
fendit la tenue des foires, marchés et expositions ainsi que la
vente des animaux, dans toute l’Angleterre, excepté pour ceux qui
devaient être abattus dans les six jours. |
De grands districts, quelquefois des comtés entiers, furent
placés sous les restrictions de l’arrêt des territoires infectés; d’autres
qui étaient indemnes furent protégés par des ordonnances spéciales
en défendant l'entrée aux animaux venant de districts infectés.
Les règlements pour la prophylaxie de la fièvre aphteuse
(voyez le texte original, pag. 204) sont tous très sévères, et on
comprendra qu’il a été très difficile d’obliger les autorités locales a
les appliquer d’une manière satisfaisante. Pour étendre l’action des
inspecteurs voyageurs, qui n’avaient d’abord été nommés que pour
contrôler la désinfection des wagons et locaux de chemin de fer à
l'usage des animaux, on augmenta leur nombre, et par la surveil-
lance constante qu'ils exerçaient sur l'initiative ou la négligence
des autorités locales, ils obtinrent enfin de celles-ci une assistance
cordiale aux efforts du Conseil privé pendant cette fameuse et
critique période.
Au commencement de 1884 on reconnut que par l'application
suivie des règlements, la maladie commençait à diminuer et qu'ils
avaient eu une influence très favorable en coupant court à ses
progrès.
C’est alors, que le Conseil privé prit encore une décision plus
sévère, à seule fin d'empêcher la contagion de s'étendre des foyers,
où elle existait encore sur d’autres lieux. A la fin de mars parut
un arrêt, par lequel les autorités locales avaient le droit de faire
de nouveaux règlements, pour défendre ou règler les allées et venues
des personnes, sortant d’une zone infectée ou y entrant, ainsi que
pour ordonner et régulariser la désinfection des personnes, ayant
eu contact avec des animaux malades ou suspects, ou ayant été
dans leur proximité directe, ainsi que de celles vivant dans un lieu
infecté, et de prendre toutes les précautions pour éviter le colportage
de la maladie par les personnes. Plus tard dans l’année, les nou-
velles éruptions devenant plus rares, le Conseil privé recommanda,
et réussit à obtenir de quelques autorités locales, que les animaux
encore malades fussent abattus sur place, à seule fin de détruire
les foyers de la maladie.
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 237
Constatant les grands résultats produits par l'application ra-
tionnelle que les autorités locales faisaient de leurs pouvoirs, le
Conseil privé édicta un'autre arrêt, en août, imposant des règlements
additionnels aux localités infectées par la fièvre aphteuse.
Ce règlement avait en vue:
1. L'interdiction à toute personne autre que les propriétaires
ou gardiens d'animaux de pénétrer dans une étable, clos ou tout
autre lieu à proximité d’une place infectée, renfermant un animal
atteint de la fièvre aphteuse, excepté par permission de l'autorité locale.
2. L'obligation pour le propriétaire, ou le gardien d’un animal
atteint de fièvre aphteuse, d'envoyer de suite à l’autorité locale les
noms de la ou des personnes par qui il désire faire soigner l’animal
malade ou d’autres, se trouvant dans la même étable, clos ou autre
lieu, ou dans des lieux à proximité de l’animal malade. De défendre
aux personnes, soignant ces animaux, d’en soigner d’autres sans
une permission de l'autorité locale.
3. De faire fournir par l'autorité locale des vêtements spéciaux
pour l’usage des personnes, soignant des animaux dans une étable,
clos ou autre lieu à proximité d’une place, où se trouve un animal
atteint de fièvre aphteuse. Ces vêtements, disait le règlement, devront
être mis en entrant, ôtés en sortant des dits endroits, où ils seront
laissés; avant d'en être enlevés, ils seront convenablement désinfectés
avec une solution phéniquée.
4. D’enjoindre à toute personne sortant d’une étable, clos ou
autre place à proximité d’un endroit renfermant un animal atteint
de fièvre aphteuse, de se bien laver et savonner les mains et d’avoir
ses chaussures désinfectées avec une solution phéniquée.
9. De faire veiller l’autorité locale à ce que tous les ustensiles,
substances et objets ayant été touchés, employés pour ou auprès
d'animaux atteints de fièvre aphteuse, se trouvant dans un clos,
une étable ou tout autre lieu d’une exploitation, soient désinfectés
avec une solution phéniquée.
Pour s'assurer que ces règlements étaient bien exécutés, les
inspecteurs voyageurs s’installaient dans les districts contaminés.
Comme preuve de l'efficacité de ces réglementations, on re-
marquera que les éruptions de la maladie qui en 1883 étaient au
nombre de 17732, tombèrent en 1884 à 947, et que le nombre des
animaux malades descendait de 461145, en 1883, à 18732, en 1884.
Avec une surveillance constante et l'application stricte de
tous les règlements que nous venons de relater, la maladie fut
bientôt réduite à 30 foyers d'infection en 1885; de fait, on peut
dire qu’elle était éteinte à la fin de l’année, car, en 1886, il n’en
restait plus qu'un.
Si l’on prend en considération les résultats obtenus par l’im-
position de ces restrictions, et ceux qu'elle eut d’abord sur la
décroissance et ensuite sur l’éradication de la fièvre aphteuse dans
238 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
cette seconde épizootie, on ne peut avoir aucun doute sur leur
efficacité.
Durant l’épizootie qui commença en 1839 et finit en 1879,
Jorsque la maladie avait eu libre cours dans son invasion, sans que
des essais sérieux eussent été faits pour l'arrêter, on a calculé que
le nombre d'animaux affectés était monté à plus de 6000000;
tandis que dans celle que l’on peut appeler la seconde épizootie
générale, il n’y a eu dans toute la Grande-Bretagne que 749 163
animaux malades. Conséquemment, il n'est pas déraisonnable d’ad-
mettre que l'adoption de ces mesures ont sauvé plusieurs millions
d'animaux. Que nous ayons pu faire mieux, si un système uniforme
d'isolement et de désinfection avait été organisé dès le début, il
n’y a pas de doute, et comme on le verra plus loin, la maladie fut
arrêtée lors de sa réintroduction en 1892, et éteinte dans un espace
de temps relativement court, grâce à l'isolement strict, la désinfection
et quelques abattages isolés.
Comme on devait s’y attendre, les agriculteurs, après avoir
subi de grandes pertes et de sérieux ennuis dans leurs affaires par
la sévérité des restrictions qui avaient été jugées nécessaires pour
l'extinction de cette seconde épizootie de fièvre aphteuse (due sans
aucun doute à l’entrée d’animaux malades venus de France), re-
commandèrent au Gouvernement la nécessité absolue de modifier
le loi de 1878, concernant l'importation d'animaux affectés de cette
maladie.
Voici la nouvelle
„Loi sur les maladies des animaux 1884.“
„Le Bureau de l'Agriculture, quand il le jugera nécessaire
“pour empêcher l'introduction de maladies épizootiques dans le
Royaume-Uni, donnera des ordres pour empêcher le débarquement
„de tous les animaux ou de toute espèce spéciale de cadavre,
“fourrage, paille, fumier ou marchandises analogues venant de
n'importe quel pays en dehors du Royaume-Uni, ou d’aucune autre
„partie des dits pays, tant qu’il n'aura pas de preuves suffisantes,
„que dans les dits pays ou parties des dits pays, les conditions sani-
„taires des animaux indigènes ou importés, les lois des dits pays
Concernant l'importation et l'exportation des animaux, la prophy-
„laxie des maladies épizootiques et l'exécution administrative de ces
„lois, sont telles qu’elles puissent donner une sécurité raisonnable
contre l'importation d'animaux affectés de fièvre aphteuse.“
De 1885 à 1892 la Grande-Bretagne reste entièrement indemne
de fièvre aphteuse, et il n'est pas douteux que cette immunité a
été due à l'amendement édicté en 1884, imposant la défense de
débarquement d'animaux venant de pays, où sevissait la maladie.
Dans les années 1886 et 1887 on ne constata aucun cas de
fièvre aphteuse parmi les animaux débarqués. En 1888, on en
constata seulement 12 cas parmi des moutons importés de Hollande,
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 239
et qui arrivaient d'Allemagne. Le débarquement des moutons ve-
nant d'Allemagne, fut défendu en 1889; celui des bovins l'était
déjà depuis 1877.
En 1890 et 1891, il ne fut pas constaté de fièvre aphteuse,
ni parmi les animaux étrangers, ni parmi les indigènes.
La troisième et dernière épizootie eut lieu en 1892. Apres
que le territoire eut été franc de fièvre aphteuse pendant cinq ans,
ce fut une grande surprise pour tout le monde, quand elle fut
découverte parmi des bestiaux danois dans les enclos du marché
métropolitain, le 4 février. Ils étaient arrivés depuis cinq jours
et faisaient partie d’un chargement venant du Danemark. La ma-
ladie n'avait pas été découverte par l'inspecteur au moment du
débarquement et, d'après les rapports, elle n'existait pas en Danemark,
du moins à la connaissance des autorités de ce pays.
Dès la découverte de la maladie, l'inspecteur du marché en
informa le vétérinaire du Bureau de l'Agriculture, qui lui aussi la
reconnut; mais malheureusement des animaux avaient déjà quitté
le marché, transportés dans différentes directions par les chemins
de fer.
Les premiers ordres furent de fermer le marché et d’abattre
tous les animaux qui s’y trouvaient dans les abattoirs annexés à
cet établissement. En même temps avis fut donné par le télégraphe
aux autorités des lieux de destination des animaux, ayant quitté le
marché, de les saisir et de les abattre immédiatement. Un cordon
sanitaire fut établi autour de Londres et tout déplacement de
bestiaux entièrement suspendu.
On espérait que toutes ces précautions suffiraient pour arrêter
la maladie; mais on apprit bientôt que quelques-uns des animaux
qui avaient les premiers quitté le marché, avaient transporté la
maladie dans le comté de Kent, d’où elle s’étendit dans les districts
environnants, et plus particulièrement dans ceux de pâturage, où
se trouvaient des milliers de moutons. La difticulté d’eteindre la
maladie dans ces immenses surfaces de territoire fut énorme, et
finalement il devint indispensable de suspendre le transport des
bestiaux dans ces districts, dans un rayon de plusieurs milles; la
maladie ne fut entièrement éteinte que par la création d’un grand
nombre de vétérinaires inspecteurs, dont le devoir fut d'examiner
tous les moutons, et de s’assurer si leur boiterie était due à la
fièvre aphteuse, ou à d’autres causes. L'achat, l'abattage et l’en-
fouissement de plusieurs troupeaux affectés, furent enfin suivis de
l'extinction de la maladie. Les rapports nous apprennent que cinq
jours après la découverte de la maladie au marché, il y avait déjà
500 bêtes malades dans les étables de Londres.
Au début, on eut recours à l'abattage des vaches; mais après
quelque temps cette mesure fut abandonnée, et on employa de
préférence l’isolement complet de toutes les étables infectées et la
désinfection des personnes, objets ou véhicules qui, de temps à
autre, sortaient de ces étables. Ces mesures furent exécutées avec
240 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
un grand succès sous la surveillance de la police et des inspecteurs
voyageurs.
Un des points les plus intéressants de cette épizootie fut
l'apparition soudaine du fléau à Edimbourg, ville située a 400 milles
de Londres, et, sans qu'il y ait eu de foyer d'infection entre les
deux villes. Tous les efforts faits dans le but de découvrir, comment
le virus fut transporté, restèrent infructueux. Mais la découverte que
la fièvre aphteuse peut être transportée à une telle distance par con-
tagion médiate, fut une des causes qui décidèrent le Bureau de
l'Agriculture à défendre le débarquement des animaux de l’Europe
entière, tant que toutes les autres précautions déjà prises pour
empêcher l'introduction de la maladie, n'auraient pas réussi.
En outre des districts déjà nommés, la contagion se répandit
dans les comtés de Middlesex, Sussex, York, Cheshire, Westmoreland,
Lancashire et Yorkshire en Angleterre; d’Edimbourg elle gagna
Glasgow et Pertshire en Ecosse. Cette épizootie fut comparativement
éteinte vers la fin de 1892. Dans le cours de l'année 1893 on ne
comptait plus que quinze foyers d'infection.
Dans ce cas, on peut dire que le succès obtenu l’a été prin-
cipalement grâce au système parfait et complet d'isolement, à la
désinfection, et non pas à l'abattage.
On peut facilement s’imaginer que, sans la coopération des
agriculteurs, il y aurait eu, à un certain moment, de grands risques
pour que la maladie se répande dans toute l'étendue du territoire,
malgré le zèle des autorités locales et celui d’un excellent corps de
vétérinaires inspecteurs, qui veillaient à ce que les prescriptions
réglementaires fussent strictement exécutées; et sur ce point sur-
tout, je désire insister sur ce que j'ai déjà dit au commencement
de ce rapport, c’est-à-dire que les populations rurales de la Grande-
Bretagne sont à présent d'accord et prêtes, à n’importe quel moment,
à se soumettre à toutes les restrictions si sévères qu'elles soient
et que le Département central jugerait nécessaires pour combattre
et éteindre la fièvre aphteuse, ou mieux s’en protéger.
Dans cette dernière épizootie elles ont rempli leur devoir
avec la plus grande fidélité, et dans beaucoup de cas ont fait preuve
d'un grand désintéressement, en présence des pertes énormes qu'elles
ont eu à souffrir.
Cette épizootie dura douze mois; 5297 animaux furent affectés.
Pour récapituler je présente ici le nombre approximatif d’a-
nimaux atteints de la fièvre aphteuse durant les trois épizooties de
la Grande-Bretagne, ceux de l'Irlande non compris:
Première de 1839 à 1879 . . 2 . . . . . . . 6000000
Seconde de 1880 à 1885 . . . . . . . . . . 800000
Troisième de 1889 à 1893 . . 2 2 2 . . . . . 5 300
eee oe —
Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 241
RÉSUMÉ.
Il y a deux questions concernant la fièvre aphteuse, sur
lesquelles le Congrès devrait donner son opinion:
1. Existe-t-il une forme de traitement médical, ou d’in-
oculation préventive qui puisse être recommandée aux pro-
priétaires d'animaux, et qui leur permette de protéger leurs
grands ruminants, moutons et porcs et de les empêcher de
contracter la fièvre aphteuse ?
2. Y a-t-il une mesure à adopter, et s'il en est une, la-
quelle, pour empêcher l'introduction de la maladie dans un
pays préalablement indemne, et pour en arrêter la propagation
une fois introduite?
Concernant le traitement préventif, je suis fermement d’avis
que l’on ne peut y avoir aucune confiance, si même il est
prouvé par voie expérimentale qu'on puisse l'appliquer. Je
suis convaincu que l'on ne pourra jamais décider les éleveurs
à supporter les ennuis et les dépenses qu'ils devraient s'imposer
pour adopter une forme de traitement quelconque pour
empêcher leurs animaux sains de contracter une maladie
ordinairement légère, bénigne dans sa nature, rarement fatale,
et dont ces animaux ne seraient peut-êlre jamais atteints s'ils
n'étaient pas soumis au traitement.
Supposant que je sois dans le vrai, la seule ligne de
conduite qui reste à suivre, est celle qui pourra protéger les
animaux d'un pays de la contagion du dehors, et dans le cas,
où elle entrerait quand même, d'arrêter et d'empêcher son
extension.
Dans mon rapport j'ai montré dans quelle proportion la
fièvre aphteuse sévissait dans mon pays, et comment elle continua
pendant plusieurs années à affecter des millions d'animaux,
quand les prescriptions n'étaient pas exécutées. Jai aussi
montré comment la maladie avait été arrêtée et éteinte sous
l'effet de mesures modérées; et enfin j'ai démontré que la
fièvre aphteuse peut, quand elle est découverte peu de temps
après son introduction, être même éteinte dans un espace de
temps relativement court, pourvu qu’une entente cordiale existe
entre les agriculteurs, les autorités locales et le Gouvernement
pour l'application de l'isolement, la désinfection systématique,
et la suppression de tout trafic des animaux susceptibles, dans
les limites des territoires infectés.
Néanmoins, il faut se rappeler que les résultats que je
donne, sont ceux obtenus par l'expérience d’un homme qui,
heureusement, habite dans un pays séparé du reste du monde.
16
242
Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Pas un aninal ne peut passer nos frontières en contrebande ;
le seul danger que nous courons, est que le virus de la fièvre
aphteuse soit transmis par contagion médiate, et ce danger
n'est pos sérieux.
Il appartient aux membres du Congrès de décider, s’il est
possible d'adopter pour les Etats européens une police uniforme
et d'appliquer les mêmes règlements et les mêmes restrictions qui
ont été si avantageux pour la Grande-Bretagne. Je crains
que non, à cause de l'énorme trafic international des animaux
qui a constamment lieu entre les divers Etats du Continent,
chez lesquels la fièvre aphteuse existe continuellement.
Par exemple, la France importe largement, surtout des
moutons de l’Autriche-Hongrie, del’ Allemagne et de la Russie,
où la fièvre aphteuse existe constamment; d’un autre coté
l'Allemagne importe des bovins et des porcs de l’Autriche-
Hongrie, des porcs de la Russie et de la France, et des moutons
de la Belgique, pays qui ne sont jamais francs de maladie.
Etablir aux frontières des abattoirs pour l'abattage de ces
animaux, serait, d’après notre expérience, créer des loyers de
contagion, d’où l'infection serait constamment à même d'être
introduite dans l’intérieur par contagion médiate. Telle a
été l'expérience de la Grande-Bretagne, où les facilités d’isole-
ment aux ports de débarquement sont infiniment plus grandes
qu’elles ne pourront jamais être pour des pays, où les frontières
sont plutôt des limites imaginaires.
243 :
Bericht von Dr. Dammann
Geh. Regierungs- und Medizinalrat,
Professor und Direktor der Tierärztlichen Hochschule in Hannover.
ie Maul- und Klauenseuche hat seit etwa einem halben
Jahrhundert die Weise ihres Auftretens im Westen
Europas gegen früher erheblich geändert. Während
sie ehedem, von Osten kommend, flugartig West-Europa
überzog und dann wieder nach ein- oder mehrjährigem
Herrschen für längere oder kürzere Zeiträume in der
Hauptsache verschwunden schien, ist sie ungefähr seit den vierziger
Jahren stationär geworden und in dem genannten Gebiete niemals
wieder völlig erloschen. Immerhin beschränkte sie ihr Auftreten
anfänglich noch auf Distrikte von beschränkter räumlicher Aus-
dehnung, und nur in einzelnen Jahren gewann sie eine größere
Ausbreitung, über umfangreiche Landergebiete. Erst weiterhin,
dank vornehmlich der immer mehr zunehmenden Erweiterung des
Eisenbahnnetzes, der dadurch geschaffenen Erleichterung des Handels
mit Nutz- und Schlachttieren und gewissen modernen wirtschaft-
lichen Einrichtungen, kam es dazu, daß sie fortgesetzt, bald in dem
einen, bald in dem anderen Lande stärker, in großer Ausdehnung
die Viehbestände bedrohte; wenn sie in der einen Gegend oder in
dem einen Lande vorübergehend erlosch, kam sie in anderen
Gegenden und anderen Ländern mit um so größerer Wucht wieder
zum Vorschein.
Über den Grund der Ausbreitung, welche die Maul- und
Klauenseuche in den letzten zwölf Jahren im Deutschen Reiche
gewonnen hat, über die Weise ihres Anschwellens und zeitweiligen
Nachlassens giebt die Statistik des Kaiserlichen Gesundheitsamtes
zuverlässige Auskunft. Die nachstehende Tabelle gewährt hierin
einen Überblick.
944 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Zahl der Stückzahl des
Jahr- | neu betroffenen |gesamten Be-
änge en in den Bemerkungen
© . etroffenen
. | Gemeinden Gebôfte Gehöften
1886 160 375 13603
1887 295 1242 31868 | Ausschl.d.Stückzahlv. 36 Gehôften
1888| 1130 3185 82834 . + 250 ,
1889| 6144 | 23219 | 555184 en + 363 ,
1890| 8793 | 39693 | 816911 "2 6 ,
1891| 9311 | 44519 | 821130 . 9% ,
1892 | 24806 | 105929 | 4153539 9 + » 9 1620 ,
1893| 5486 | 15417 | 6500341 » nn + 9 ,
1894 || 2622 9049 | 192611
1895 || 4543 | 16975 | 461646
1896 | 13716 | 68874 | 1548437 7 2. „14 ,
1897| 9381 | 40269 | 1163870 » 2 19 ,
Ähnlich hat es sich in anderen Staaten, wie Österreich,
Frankreich, Belgien, Holland, verhalten, nur daß die Jahre des
Ansteigens ‘und Abschwellens nicht i immer mit denen des Deutschen
Reiches zusammenfallen.
Die Schäden, welche die Maul- und Klauenseuche im letzten
Jahrzehnt geschlagen hat, sind sehr gewaltig; sie. sind allein für
Deutschland im Jahre 1892 mit seiner allerdings sehr großen
Seuchenausbreitung auf 150 Millionen Mark veranschlagt worden.
Die Verluste setzen sich, wie bekannt, vornehmlich aus indirekten
Einbußen zusammen, aus Minderung der Milcherträge, Rückgang
der Tiere im Ernährungszustande ‚ Ausfall an Arbeitsleistung,
namentlich bei Ochsen, den aus vielfachem Verkalben entstehenden
Nachteilen, Unfruchtbarbleiben der weiblichen Tiere für längere
Zeit, bösen Euterleiden und häufig beobachteter Verschlimmerung
von Panaritium. Hierzu treten die Sterbefälle, nicht allein bei
Kälbern und Ferkeln infolge des Genusses der Milch von kranken
Kühen, sondern auch bei erwachsenen Tieren, wie es zumal in
Württemberg und Baden in schreckenerregendem Grade beobachtet
worden ist. In Württemberg stellte sich die Zahl der Todesfälle
an Maul- und Klauenseuche im Dezember 1896 auf 689 Rinder
und 34 Schweine; außerdem wurden noch 117 Rinder, 35 Schafe
und 10 Schweine auf Veranlassung der Besitzer getötet. Das
macht in einem einzigen Monat einen Verlust von 885 erwachsenen
Tieren in diesem kleinen Staate, und manche anderen Staaten weisen
nicht minder hohe Verlustziffern auf. Diese Thatsache ist nicht
ohne Bedeutung; vielleicht ist sie geeignet, durch Förderung der
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 245
Anzeige der Tilgung Vorschub zu leisten, wenn Entschädigung der
Besitzer für selohe Verluste vorgesehen wird.
Die schweren. Schäden, namentlich des Jahres 1892, haben
der Deutschen Reichs-Regierung den Anlaß zu einer Abänderung
der bis dahin für die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche
vorgeschriebenen Maßregeln gegeben; das Reichsseuchengesetz wurde,
um die Befugnis zum Verbote des Weggebens der Milch aus
Seuchengehöften und der Seuche wegen gesperrten Orten, sowie
der Abgabe derselben in ungekochtem Zustande aus ihnen und für
die Dauer der Seuchengefahr auch aus Sammelmolkereien, außerdem
durch eine Reihe allgemeiner Bestimmungen, wie die ständige
Beaufsichtigung der öffentlichen Schlachthäuser, die Ermächtigung
zur Anwendung einer Beaufsichtigung der Gastställe, privater
Schlachthäuser und Viehhändlerställe, zur Ausdehnung der Sperr-
gebiete und zu Desinfektionen von Rampen, Gastställen u. s. w.,
erweitert, und die Vollzugsinstruktion zum Gesetze erfuhr in ver-
schiedenen Beziehungen eine erhebliche Verschärfung.
Und was ist die Folge von diesem Vorgehen gewesen? Am
1. Mai 1894 traten die erweiterten Bestimmungen des Gesetzes, am
27. Juni 1895 die dazu erlassene Bundesrats -Instruktion in Kraft,
und hiernach stieg die Zahl der verseuchten Gehöfte im Jahre 1895
gegenüber 1894
von 9049 mit 192611 Tieren
auf 16975 „ 461646 ,
und im Jahre 1896 vollzog sich die gewaltige weitere Ausbreitung
auf 68874 Gehöfte mit 1548437 Tieren.
Im Jahre 1897 ist die Seuche dann erfreulicher Weise wesentlich
zurückgegangen, aber die Hoffnung, welche daran geknüpft wurde,
daß sie ganz erlöschen und mindestens für etliche Jahre das
Deutsche Reich verschonen würde, hat sich leider nicht erfüllt.
Sie dauert nach wie vor an, bald hier, bald dort mächtiger ihr
Haupt erhebend, und in neuester Zeit beginnt sie sogar wieder
bedrohlich an Boden zu gewinnen.
Hieraus ersieht man schon, daß auch die strengeren Vor-
schriften des revidierten deutschen Gesetzes und der dazu erlassenen
Instruktion, nicht imstande gewesen sind, der Seuche Einhalt zu
gebieten. Obschon man zur Gehöftssperre in vielen Gegenden
alsbald Orts- und Gebietssperre hinzufügte, drückende Bestimmungen
wegen der Milchabgabe auferlegte, in weiter Ausdehnung die Vieh-
märkte verbot, Schlachthäuser, Händler- und Gasthausstallungen
und Transporte zur Bahn unter Aufsicht stellte, ja soweit ging,
daß der eine Bezirk sich gegen den anderen abzusperren suchte,
ist die Seuche fast ungehemmt weiter geschritten. Wenn sie zeit-
weilig in ihrem Wüten nachließ, so ist dies in der Hauptsache auf
den Umstand zurückzuführen, daß ihr Infektionserreger infolge von
Einflüssen, welche sich unserer Kenntnis bisher entziehen, vorüber-
gehend eine Abschwächung erfahren hatte.
246 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Ähnlich hat es sich mit dem Auftreten der Seuche in den
meisten übrigen europäischen Staaten verhalten, deren Bestimm-
ungen sonst durchweg nicht so detailliert und wenigstens zum Teil
auch nicht so eingreifend sind, wie die des Deutschen Reiches.
Nur einige Staaten haben in einzelnen Punkten schärfere Vorschriften
erlassen, so z. B. die Schweiz die, daß nur die mit der Über-
wachung und Pflege des Viehes betraute Person den Stall betreten
darf und daß die Milch der abgesperrten Kühe nur von solchen
Personen, welche den Stall selber nicht betreten haben und mit
den übrigen Tieren in keinerlei Berührung gekommen sind, in die
Käserei oder zu Privaten gebracht werden darf, — die Niederlande,
Norwegen und Dänemark, daß kranke und verdächtige Tiere
getötet werden können. Eine Tilgung oder eine Verhütung weiterer
Ausbreitung der Seuche ist aber auch mit diesen Maßregeln nicht
erreicht worden, soweit nicht die insulare oder eine günstige
kontinentale Lage des Landes, beschränkte Importverhältnisse oder
sehr dünne Bevölkerung die Abwehr der Gefahren erleichtern.
Diese Thatsachen sind auch gar nicht weiter verwunderlich.
Daß die Maul- und Klauenseuche sich in ihrem Weiterschreiten
nicht hemmen lassen will, ist — zunächst ganz abgesehen von der
Unterlassung oder fehlerhaften Handhabung gewisser als notwendig
zu erachtender ständiger Maßnahmen — vornehmlich auf drei
Momente zurückzuführen, in erster Linie:
Auf die leichte Verschleppbarkeit ihres Kontagiums, die so
begünstigt ist, wie es kaum von irgend einem anderen Ansteckungs-
stoff behauptet werden kann. Nicht blos, daß Tiere, die man noch
in krankem Zustande auf die Straße herausbringt, mit der aus dem
Maule abtriefenden Flüssigkeit und dem Sekret der kranken Stellen
an den Fußenden Ansteckungsstoff an den Boden der Wege ab-
geben, nein, auch die Menschen, welche in den verseuchten Ställen
oder auch nur auf dem dazu gehörigen Hofraum, wohin das Stall-
personal das Kontagium getragen hat, beschäftigt sind, verschleppen
ihn mit ihrer Fußbekleidung fortgesetzt auf die Straße oder mit
Kleidern und Stiefeln direkt in andere Ställe; ein Gleiches thun
auch Hunde, Katzen und Geflügel; Molkereigefäße und andere
Geräte befördern ihn nach Verkehrscentren, die aus den Gehöften
ausfließende Jauche auf die den Ort durchziehenden Wege, und so
ist die reichlichste Gelegenheit zur Aufnahme desselben seitens
anderer Tiere gegeben.
Einen zweiten Teil der Schuld trägt die in manchen Staaten,
mitunter oder immer, übergroße Langsamkeit des bureaukratischen
Geschäftsverkehrs. Wenn es vorkommt, wie es thatsächlich der Fall
war, daß zwischen der Feststellung der Seuche durch den beamteten
Tierarzt und der Verfügung der Polizeibehörde an den Besitzer
des verseuchten Stalles eine Reihe von Tagen verstreicht und
während dieser Zeit der Verkehr zwischen dem letzteren und der
Außenwelt so gut wie ungehindert ist, so kann besonders bei dem
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 247
beregten Charakter des Kontagiums nicht erwartet werden, daß die
Seuche örtlich beschränkt bleibt. |
In dritter Linie aber und sehr bedeutsam fällt die bedauerliche
Thatsache ins Gewicht, daß nicht wenige Viehbesitzer in un-
verantwortlicher Weise, um in der Abgabe der Milch noch länger
unbeschränkt zu bleiben und in ihren sonstigen Dispositionen nicht
gestört zu sein, die Anzeige des Ausbruches der Seuche verzögern
und nicht selber alsbald das Erforderliche zur Lokalisierung der-
selben ins Werk setzen, auch die angeordneten Sperrmaßregeln nur
höchst mangelhaft durchführen,
Dieser letztbezeichnete Ubelstand wird sich schwerlich durch
irgend eine praktische Maßnahme beseitigen lassen, weder durch
die rücksichtslose Verhängung der durch die Gesetze vorgesehenen
Strafen, noch auch durch Gewährung von Entschädigungen oder
von Prämien für die rechtzeitige Erstattung der Anzeige; in
Württemberg z. B. sind trotz der dort in Aussicht stehenden
Entschädigung für gefallenes Rindvieh Verheimlichungen der Seuche,
sowohl Verzögerung als Unterlassung der Anzeige, nicht selten
gewesen. Der Eigennutz der einzelnen ist eben unausrottbar.
Wohl aber ließe sich zur Behebung des zweiten Punktes durch
Beschleunigung des Verfahrens bei der Anordnung der erforderlichen
Schutzmaßregeln, dort, wo es daran noch fehlt, sicherlich manches
thun. Aber auch wenn dies geschehen, bleibt immer noch die in
der leichten Verschleppbarkeit des Kontagiums begründete Schwierig-
keit übrig, die durch die bloße Absperrung der Tiere und auch
selbst der Produkte sich nicht sicher beseitigen läßt, sondern nur
durch eine gleichzeitige Aufhebung jedes menschlichen Verkehrs
zwischen dem verseuchten Gehöfte und der Außenwelt, eine Mab-
regel, welche bei dieser in der Regel leicht und gutartig ablaufenden
Seuche, zumal, wenn sie schon eine größere Ausbreitung erlangt
hat, doch nicht wohl angängig ist.
Bei dieser Sachlage kann man es wohl verstehen, wie manche
Landwirte auf den Gedanken kommen, die Maßregeln gegen die
Seuche seien schlimmer als die Seuche selber, und demgemäß zu
der Konsequenz gelangen, daß es vielleicht richtiger wäre, von jedem
polizeilichen Einschreiten Abstand zu nehmen und den Viehbesitzern
die Sorge um den Schutz ihrer Bestände und die Tilgung der
Seuche selber zu überlassen. Ich teile diese Auffassung nicht,
sondern muß bei objektiver Würdigung des Ganges der Dinge die
Folgerung ziehen, daß, wenn man die gesetzlich vorgeschriebenen
Mabregeln nicht eingeleitet und namentlich die Viehmarktverbote
nicht mit Strenge durchgeführt hätte, die Zahlen der verseuchten
Gehöfte in den letztverflossenen Jahren noch bedeutend größer
geworden sein dürften. Ohne daß derartige allgemeine behördliche
Maßnahmen ihm zu Hülfe kommen, vermag der einzelne Besitzer
seinen Viehbestand nicht zu schützen.
Im geraden Gegensatz hierzu ist von einigen Seiten der Vor-
schlag gemacht worden, bei der Maul- und Klauenseuche die
248 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
rigorosen Maßnahmen in Anwendung zu bringen, welche in den
meisten Staaten durch besondere Gesetze für die Rinderpest vor-
gesehen sind und sich gegenüber dieser gefährlichen Krankheit auch
bewährt haben, d. h. unverweilte Tötung und unschädliche Be-
seitigung des ganzen betroffenen Bestandes und strengste Ver-
hinderung jeglichen Verkehrs von Menschen und Tieren des
Seuchengehöftes mit der Außenwelt und umgekehrt durch sichere
Cernierung. Wie ich Öffentlichen Blättern entnahm, ist dieses
Verfahren in Dänemark kürzlich auch in der That in zwei Ernst-
fällen des Auftretens der Maul- und Klauenseuche durchgeführt
worden, angeblich mit dem Erfolge, daß die Seuche hierdurch beide
Male sicher coupiert ward; in Holland soll man dagegen mit
diesem kostspieligen Tilgungsverfahren nicht einmal das gleiche
günstige Resultat erzielt haben. Es läßt sich auch wohl verstehen,
daß in einem lediglich Vieh exportierenden Lande oder Landesteile,
wenn ein ernster Ausbruch der Maul- und Klauenseuche konstatiert
ist, der Gedanke rege wird, in dieser strengen und rücksichtslosen
Weise vorzugehen, und man wird zugeben dürfen, daß es auch
vereinzelte Fälle geben kann, in denen zweckmäßig von der Tötung
von Tieren Gebrauch gemacht wird. Der Vorschlag, aber überall
nach diesem Muster zu verfahren, kann vor einer nüchternen Er-
wägung unmöglich Stand halten.
Ich wiederhole: ohne eine sichere Absperrung aller Seuchen-
gehöfte gegen jeden, auch den menschlichen Verkehr ist an eine Tilgung
der Maul- und Klauenseuche gar nicht zu denken; eine solche Mass-
regel widerstrebt aber dem Charakter der Seuche und scheitert überdies
an der Unmöglichkeit ihrer Ausführung. |
Ist dem aber so, dann versteht es sich auch von selbst, daß
das ganze Schwergewicht des Vorgehens gegen die Maul- und die
Klauenseuche auf die wissenschaftliche Erledigung der Fragen, wie
dem Ansteckungsstoff am ehesten beizukommen, wie er auf
praktische Weise unschädlich zu machen ist, oder wie die Tiere,
sei es durch chemische Körper, sei es durch Impfung, für die
Krankheit unempfänglich zu machen sind, gelegt werden muß.
Gewiß wird hierbei auch die Erforschung des Krankheitserregers
ins Auge zu fassen sein; aber diese ist nicht die Hauptsache, und
damit allein ist es auch nicht gethan, solange nicht aus dessen
Ergründung praktische Konsequenzen für die erfolgreichere Be-
kämpfung der Maul- und Klauenseuche ersprießen. Es kann sehr
wohl sein, daß man Mittel und Wege für die Verhütung dieser
Seuche ohne Entdeckung des Erregers klarlegt, wofür die Vac-
cination der Menschen das sprechendste Beispiel liefert. |
Solche Immunisierungsversuche gegen Maul- und Klauenseuche
sind in jüngster Zeit von verschiedenen Seiten ausgeführt worden.
Einer von den Versuchsanstellern, welche mit ihren Arbeiten in
die Öffentlichkeit getreten sind, Dr. Siegel-Brietz, hat kürzlich erklärt,
daß seine Experimente ein praktisch verwertbares Verfahren nicht
gezeitigt hätten. Dagegen meint Geheimrat Löffler, und, wenn ich
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 249
recht verstehe, auch Tierarzt Hecker, ein zuverläßiges Immunisierungs-
verfahren entdeckt zu haben. Der Léffler’sche Impfstoff, welcher
unter dem Namen Seraphthin in den Handel gegeben ist, stellt ein
Gemisch von !/so ccm Aphthen-Lymphe mit mehr oder weniger
Blutserum von Tieren, welche die natürliche Maul- und Klauen-
seuche-Infektion überstanden hatten, dar; er soll. intravenös ein-
verleibt werden, nachdem die Lymphe mit dem Serum genügend
lange in Kontakt gewesen ist. Die bedauerlichen Mißerfolge bei
der Impfung mit dem Seraphthin, welche soeben von mehreren
Seiten publiziert werden, lassen es zur Zeit aber mindestens
zweifelhaft erscheinen, ob das Ziel mit demselben erreicht werden
kann. Ob der Hecker’sche Impfstoff, welcher, wie es heißt, eben-
falls eine Mischung von Blasen-Lymphe mit Immunblut darstellt,
aber subkutan injiziert wird, besser die Aufgabe zu erfüllen vermag,
entzieht sich gegenwärtig noch jeder Beurteilung. Brauchbar
würden diese Impfstoffe aber nur sein, wenn sie, ohne die Krank-
heit selber zu erzeugen und zu verbreiten, die Tiere mindestens
für ein Jahr unempfänglich für dieselbe zu machen imstande sind.
Jedenfalls befindet man sich mit diesen Versuchen aber auf
einem richtigen Wege; inde& mögen auch noch andere Wege
gangbar sein. Es drängt deshalb alles darauf hin, an die Regier-
ungen der einzelnen Staaten das Ersuchen zu richten, noch weiterhin
Mittel bereitzustellen, mit deren Hilfe die Grundlagen für ein praktisch
cerwertbares Immunisierungsverfahren oder die Frage eines ander-
artigen Schutzmittels gegen die Verbreitung der Maul- und Klauen-
seuche wissenschaftlich erforscht werden können.
Vor der Hand stehen uns solche Schutzmittel aber noch nicht
zur Verfügung; und schon aus diesem Grunde gebietet es sich,
nach polizeilichen Maßnahmen sich umzuthun, welche, wenn sie
die Seuche auch nicht völlig zu tilgen vermögen, doch wenigstens
die übergroße Ausbreitung derselben abzuwehren imstande sind.
Sicherlich werden diese, auch wenn eines der vorbezeichneten
Schutzverfahren weiterhin ergründet sein sollte, wenn auch in
beschränkterem Maße, noch zur Anwendung gelangen müssen.
Mögen dieselben auch kompliziert und zum Teil auch drückender
Natur sein. sie mindern wenigstens die Gefahr, erleichtern den
Viehbestizern den Selbstschutz und kommen zum Teil auch der
Bekämpfung anderer Seuchen zu gute. Halbe Maßregeln sind
wertlos, und die Seuche ungehindert ihren Gang nehmen zu lassen,
erscheint nicht angängig, weil die der Landwirtschaft erwachsenden
Verluste dann noch weit beträchtlicher ausfallen würden.
Hier kommen
1. Massregeln, welche die Einschleppung der Seuche vom Aus-
lande her thunlichst verhüten sollen,
2. ständige Massnahmen im Inlande,
3. Massregeln, welche bei dem Ausbruche der Seuche in einer
Gegend des Inlandes zur Hemmung der weiteren Ausbreitung und zur
Tilgung der Seuchenherde zu ergreifen sind, in Betracht.
250 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Bezüglich dieser drei Gruppen führe ich in möglichster Kürze
folgendes aus:
ad 1. Grenzsperren oder anders gesagt, Verbote der Einfuhr
von Wiederkäuern und Schweinen, von deren Rohstoffen und von
Gegenständen, welche Träger des Ansteckungsstoffes sein können,
aus verseuchten Ländern kann ein Staat im Kampfe gegen die
Maul- nnd Klauenseuche nicht entbehren, auch wenn er selber
verseucht ist. Sein eigener Kampf wäre eine Danaidenarbeit, wenn
ihm fortgesetzt vom Auslande frischer Infektionsstoff zugeführt
würde, und ist ihm einmal die volle Tilgung gelungen, so würde
ihm bei dem Offensein der Grenze dauernd die Gefahr neuer Aus-
brüche drohen. Es ist zwar richtig, daß auch die bezeichneten
Einfuhrverbote, wie die Erfahrung sattsam bekundet, keinen vollen
Schutz gewähren, weil auch Menschen, deren Verkehr man nicht
hindern kann, mit ihrer Körper- und Fußbekleidung und geschmuggelte
Tiere den Ansteckungsstoff von drüben in die Grenzkreise impor-
tieren, aber sie vermindern doch namentlich die Gefahr des plötz-
lichen Auftretens von Seuchenfällen im Herzen eines Landes und
der von da aus erfolgenden strahlenartigen Ausbreitung der Seuche
nach allen Richtungen der Windrose sehr beträchtlich.
Ein näheres Eingehen auf die weiteren, für die Verhütung der
Seucheneinschleppung vom Auslande bedeutsamen Maßnahmen
glaube ich hier unterlassen zu sollen, da die Frage der „Schutz-
maßregeln gegen die Verbreitung von Tierseuchen im Gefolge des
internationalen Verkehrs“ einen besonderen Beratungsgegenstand des
Kongresses bildet. Ich beschränke mich deshalb auf die kurze
Hervorhebung folgender Gesichtspunkte:
Wenn ein Staat oder ein Reich Einfuhrverbote für nötig hält,
so müssen diese für die ganze Ausdehnung der Grenze gegen das
verseuchte Ausland gleichmäßig ins Werk gesetzt werden, nicht blos
für Teilstrecken. Bei der heutigen Verkeheserleichterung bietet ein
wenn auch erheblicher Umweg den Importen kein Hindernis mehr.
Wenn z.B. in Deutschland die einzelnen Bundesstaaten selbständig
die MaBregeln gegen das Ausland einleiten dürfen, so würde dies
bei dem Weggefallensein der Zollgrenzen zwischen ihnen für das
Reich verhängnisvoll sein. Der eine Staat verfährt strenger, der
andere milder, die Händler finden sehr bald heraus, wo ihnen für
eine Tiergattung, ein Rohprodukt, einen Gegenstand eine Lücke
bleibt, und so wird der strenger verfahrende Staat auf dem Umwege
mit verdächtigen Tieren und infizierten Stoffen überschwemmt,
ganz abgesehen davon, daß er vielleicht auch noch durch die be-
schränktere Benutzung seiner Eisenbahnen pekuniäre Einbußen
erleidet. Die Einheitlichkeit der Maßregeln in dem gesamten Staate
oder Reiche ist also unerläßlich.
In den Grenzdistrikten sind wegen des dort meist unvermeid-
baren Verkehrs mit Vieh von hüben und drüben bei dem Weide-
gange und bei wirtschaftlichen Arbeiten besondere Maßnahmen
erforderlich, welche sich nach der Lage der Verhältnisse in dem
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 251
Einzelfalle zu richten haben. Sonst ist trotz der Grenzsperre jede
Möglichket, das Binnenland zu schützen, genommen; denn die
Grenzgebiete sind am meisten gefährdet und werden dadurch selber
wieder hochgefährlich, wie wiederholte Beobachtungen einwands-
frei erwiesen haben. Es mag genügen, den einen Fall hervorzu-
heben, daß die Maul- und Klauenseuche im Deutschen Reiche im
zweiten Vierteljahr 1887 völlig erloschen war und für einige
Monate fern blieb. Als sie dann im dritten Vierteljahr wieder
auftrat, waren es zunächst neun Grenzkreise — drei an Rußland,
sechs an Österreich, ein an die Schweiz stoßend, — welche be-
troffen wurden, und erst von ihnen aus rückte sie weiter nach dem
Inneren des Reiches vor.
Damit die erforderlichen Anordnungen an den Grenzen recht-
zeitig getroffen werden können, erscheint es nötig, daß die Staats-
bezw. Reichsregierungen sich durch Nachweise des jeweiligen Standes
der Seuche, welche in kurzen Zwischenräumen ausgetauscht werden,
jederzeit orientiert halten. Für die Grenzverwaltungsbezirke muß
noch einen Schritt weiter gegangen und gefordert werden, daß
deren Behörden sich direkt über die dort vorgekommenen Seuchen-
ausbrüche Mitteilung machen. «
Nun wird freilich die Verhängung der Grenzsperren nicht
unter allen Umständen ein absolutes Viehimportverbot in sich
schließen können. Häufig genug wird es in einzelnen Ländern
vorkommen, daß man im Interesse der Konsumenten die Einfuhr
von Schlachttieren für nötig erachtet. Für solche Fälle ist aber
zu fordern, daß die betreffenden. Wiederkäuer oder Schweine von
der ihrem Herkunftsorte nächstgelegenen Bahnstation in amtlich
verschlossenen Waggons unter Wegfall jeder Umladung, jeder Zu-
ladung von anderen Viehstücken und jeder Fahrtverzögerung bis
zur Grenze und von dieser direkt in öffentliche, veterinärpolizeilich
überwachte Schlachthäuser, welche mit der Eisenbahn durch ein
Schienengeleise verbunden sind, zur alsbaldigen Abschlachtung be-
fördert werden. Zugleich muß hier, wie auch sonst bei jedem
Viehimport, verlangt werden, daß für diese Viehsendungen Ur-
sprungsscheine beigebracht werden, welche den Herkunftsort der
Tiere und den bis zur Aufnahmestation zurückgelegten Weg zu-
verläßig nachweisen, und tierärztliche Bescheinigungen, welche
darthun, daß am Herkunftsorte und in dessen Nachbarschaft die
Maul- und Klauenseuche nicht herrscht und auch in den letzten
sechs Wochen vor der Absendung nicht geherrscht hat.
‚ Selbstverständlich ist trotzdem die gründliche Desinfizierung
dieser Waggons nach deren Entladung erforderlich.
ad 2. Zu den Einrichtungen, welche als die bedenklichsten
Verbreiter der Maul- und Klauenseuche anzusehen sind, zählen
die Schlachtviehhôfe, die Viehwaggons mit den Bahnhoframpen, die
Viehmärkte, Händlerställe, Gastställe, Treibherden und Sammel-
molkereien. Wenn die Seuche auch nur in einem Falle vom Aus-
lande her eingeschleppt worden ist, kann sie durch deren Ver-
252 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
mittelung in kürzester Zeit eine große Ausdehnung gewinnen;
noch mehr steht dies zu gewärtigen, wenn sie schon an ver-
schiedenen Stellen des Landes sich seßhaft gemacht hat. Um dieser
Gefahr zu begegnen, sind gegenüber den genannten Einrichtungen
ständige Maßnahmen unentbehrlich, welche in der Hauptsache in
einer -fortlaufenden Beaufsichtigung und einer regelmäßigen Des-
infizierung bestehen. Dieselben dürfen nicht fakultativ, sondern
müssen obligatorisch sein.
a) Die Einführung von Vieh, ganz gleich, ob dasselbe vom
Auslande oder aus Produktionsgebieten des Inlandes stammt,
zur Bahn in Schlachthäuser, welche mit der Eisenbahn
durch besondere Stränge verbunden sind, bietet noch keine
weitere Gefahr, wenn bei der Beförderung mit den nötigen
Kautelen verfahren wird und die Abschlachtung dort
innerhalb weniger Tage sich vollzieht. Es wird nur nötig,
die Waggons und Ausladeplätze sofort nach der Entladung
zu reinigen und zu desinfizieren, die Viehstücke auf dem
Schlachthofe gut abgesperrt zu halten und nach ihrer
Abschlachtung auch den Stall der erforderlichen Des-
infektion zu unterziehen.
Auch damit könnte man sich noch abfinden, daß die-
jenigen Stücke, welche in dem ersten Schlachthofe nicht
zur Abschlachtung gelangen, von dort unter den gleichen
Vorsichtsmaßregeln direkt zur Bahn in einen zweiten
Schlachthof geschafft und in diesem alsbald verarbeitet
werden. In solchen Fällen würden nur etliche Waggons,
Ein- und Ausladeplätze und Ställe mehr der Desinfektions-
arbeit zu unterwerfen sein.
Wohl aber liegt eine sehr große Gefahr darin, daß
Wiederkäuer und Schweine von den Schlachthöfen oder
den damit verbundenen Viehhöfen in die Stallungen von
Schlachtviehhändlern wandern, von diesen oder deren Ab-
nehmern auf Viehmärkte gebracht und unterwegs oder an
den Orten der letzteren in Gastställen einquartiert werden.
Waren sie schon infiziert oder hatten sie auf dem Viehhofe
den Ansteckungsstoff aufgenommen, so tragen sie zur
Verseuchung all der genannten Stätten bei, und die Aus-
breitung der Seuche in großem Maßstabe erscheint demnach
leicht verständlich. Solche Fälle von Verschleppung der
Maul- und Klauenseuche von den großen Schlachtviehhöfen
in das Land sind in großer Zahl konstatiert worden.
Diesen Gefahren muß thunlichst vorgebeugt werden, so
große Schwierigkeiten sich dem auch entgegenstellen.
Als unerläßliche Vorbedingung für die Erreichung dieses
Zieles muß bezeichnet werden, daß bei der Anlegung von
Schlachtviehhöfen die veterinärpolizeilichen Gesichtspunkte
volle Würdigung finden. Für jeden größeren Schlachtvieh-
hof, aus welchem auch Tiere wieder exportiert werden,
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 958
ist die vollständige Trennung des Viehhofes von dem
Schlachthofe zu fordern, in der Weise, daß beide besondere
Zufahrt- bezw. Abfahrtstraßen, besondere Anschlußgeleise
und besondere Ablade- bezw. Einladerampen besitzen.
Anderenfalls droht immer die Gefahr, daß Ansteckungs-
stoffe von der Schlachthofanlage in den Viehhof verschleppt
werden. Anlagen, wie man sie noch vielfach sieht, bei
denen nur der Viehhof durch Stränge an die Eisenbahn
angeschlossen ist, wo das ausgeladene Vieh also erst diesen
passieren muß, um zu dem Schlachthofe zu gelangen, und
wo die Lage der beiden zu einander derart ist, daß ein
ungehemmter Verkehr zwischen ihnen stattfinden kann,
widersprechen den veterinärpolizeilichen Anforderungen.
Die Rampe muß nach den verschiedenen Tiergattungen
unter Berücksichtigung der Lage der Stallungen derselben
eingeteilt und für hinreichende, richtig situierte Isolierställe
auf dem Vieh- und Schlachthofe, sowie auf letzterem für
ein besonderes Seuchen-Schlachthaus gesorgt sein.
Für die Viehhofstallungen und -hallen ist eine Ein-
richtung zu fordern, welche die Erkennung der Krankheits-
zustände erleichtert.
Unerläßlich ist für beide, Viehhof und Schlachthof, in
ihrer ganzen Ausdehnung ein undurchläßiger Boden, weil
nur ein solcher die zuverläßige Gewähr für eine sichernde
Desinfektion bietet, dieselbe überhaupt erleichtert und ver-
billigt, und mindestens zweckmäßig das Anbringen von
Geleisen in demselben, damit die Viehstücke, namentlich
die kranken. und verdächtigen, ohne Gefahr zu bieten,
bequem in die Isolierställe, auf den Schlachthof und in die
Schlachthallen befördert werden können.
Sind derartige Einrichtungen getroffen, so ist wenigstens
die Möglichkeit geschaffen, den durch die Schlachtviehhöfe
drohenden Gefahren vorzubeugen. Zur Erreichung dieses
Zieles ist zu fordern, daß für sämtliche nach dem Viehhofe
gebrachten Viehstücke Ursprungs - und Gesundheitsscheine
aufgewiesen, und daß dieselben bei ihrem Eintreffen von
staatlich angestellten Veterinären exakt untersucht werden,
die mit der Bahn anlangenden schon bei ihrer Entladung,
bevor das Eintreiben in die Zählbuchten erfolgt. Auf
Grund dieser Untersuchung ist die entsprechende Entscheidung
sofort zu treffen. Das hie und da gebräuchliche Verfahren,
die Tiere erst nach der Unterbringung in den Stallungen
und nun gar erst am Tage nach ihrer Ankunft erstmalig
zu untersuchen, ist unduldbar.
Die Rampen, Ladebrücken und Waggons müssen nach
jeder Entladung zuverläßig desinfiziert, der Boden des ganzen
Vieh- und Schlachthofes fortgesetzt durch Abfegen und
Spülung musterhaft rein gehalten werden.
254
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Das in den Viehhofstallungen untergebrachte Vieh hat
fortdauernd von den Veterinärbeamten kontrolliert zu werden,
jede direkte oder indirekte Berührung des kontumazierten
Viehes mit Handelsvieh muß ausgeschlossen sein.
Wenn Seuchenfälle entdeckt sind, müssen die Herkunfts-
orte der kranken und verdächtigen Tiere, ferner alle Plätze,
nach denen Vieh ausgeführt wurde, welches mit jenen
auf dem Transport nach dem Schlachtviehhofe oder in dem
letzteren in Berührung gekommen war, endlich die Eisen-
bahnverwaltungen, welche die verdächtigen oder kranken
Tiere nach dem Schlachtviehhofe und die der Ansteckung
verdächtigen von dem Viehhofe nach anderen Bestimmungs-
orten befördert hatten, sofort telegraphisch benachrichtigt
werden. In diesem Falle hat die Desinfektion auf dem
Schlachtviehhofe, in den Waggons, den Wagen, welche
kranke Tiere gebracht hatten, und den neuen Aufenthalts-
orten der verdächtigen Stücke um so energischer einzu-
setzen.
Für die Erfüllung der vorbezeichneten Aufgaben sind
Veterinärpolizei-Büreaus in den größeren Schlachtviehhöfen
unentbehrlich. Ganz abgesehen von den eben genannten
Benachrichtigungen kommen so viele Anfragen von aus-
wärts an die für letztere zuständigen Polizeibehörden, und
nicht minder zahlreiche Anfragen müssen, wenn es sich
um die Ausfuhr von Viehstücken nach anderen öffentlichen
Schlachthäusern handelt, nach dem Bestimmungsorte ge-
richtet werden, so daß kostbare Zeit vergeudet werden
würde, wenn alle Fragen und Antworten erst den Umweg
durch die Polizeibehörde des Ortes machen müßten. Die
Veterinärpolizei erheischt aber ein schnelles und entschlossenes
Vorgehen, wenn das Ziel der Seuchenbeschränkung und
-tilgung erreicht werden soll.
Es ist endlich unbedingt darauf zu halten, daß kein
Schlachivieh aus dem Viehhof entlassen werden darf,
welches nicht auf Grund der Sachlage und der tierärzt-
lichen Untersuchung als unverdächtig bezeichnet werden
kann.
Alle diese Maßregeln müssen überall in derselben Weise
und mit gleicher Strenge durchgeführt werden. Wenn
letztere nur an einzelnen Schlachtviehhöfen geübt wird,
während man an anderen im Interesse der Schlachtvieh-
geschäfte Nachläßigkeit und Milde walten läßt, so wenden
sich die Händler den letzteren zu und der angestrebte
Zweck der Seuchentilgung wird verfehlt. Eine einheitliche
und straffe staatliche Überwachung der Schlachtviehhöfe
ist also unerläßlich.
b) Der zeitweisen Notwendigkeit einer Desinfektion der Waggons
ist in dem Vorstehenden bereits gedacht worden. Diese
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 255
Maßregel der Unschädlichmachung des Viehverkehrs auf den
Eisenbahnen: und Schiffen muß aber eine ständige sein,
weil die Fälle der Seuchenverbreitung durch den letzteren
außerordentlich häufig beobachtet worden sind, und zwar
gilt es nicht blos, die Eisenbahnwagen und Schiffe, jedesmal
nachdem sie zum Transport von Haustieren gedient hatten,
und die Gerätschaften, und Werkzeuge, welche bei dieser
Beförderung benutzt waren, sondern auch die Rampen,
die Aus- und Einladeplätze, sowie die Viehhöfe und Vieh-
buchten der Eisenbahn - Verwaltungen regelmäßig einer
Reinigung und einer sichernden Desinfektion zu unter-
werfen. Für die Zuverläßigkeit des Verfahrens in Waggons
und Schiffsräumen ist die intakte Beschaffenheit der inneren
Verschalung Vorbedingung, und für die festen Rampen
auch hier dringend wünschenswert, auf Stationen mit leb-
haftem Verkehr unerläßlich, daß sie aus undurchläßigem
Material hergestellt werden.
Zu der Erreichung des Zweckes genügt eine 2 °/oige
mäßig warme Sodalösung aber nicht, sondern die Des-
infektion muß nach zuvoriger gründlicher Reinigung mit
einem wirkungskräftigeren Mittel, bestehe dasselbe in hin-
reichend überhitzten Wasserdämpfen, in wirklich heißer
Lauge, in stärkerer Karbollösung oder in noch einem
anderen Agens, ausgeführt werden. Auch das bloße Ab-
spülen des undurchläßigen Bodens der Rampen, Ein- und
Abladeplätze und Viehhöfe mit kaltem Wasser ist als ein
brauchbares Entseuchungsverfahren schlechterdiggs nicht
zu erachten. Es kann auch nicht gutgeheißen werden,
diese kräftigere Desinfektion nur dann vorzunehmen, wenn
seuchenkranke und verdächtige Tiere entdeckt worden sind;
denn solche Fälle sind verhältnismäßig selten gegenüber
denen, in welchen infizierungsfähige Tiere unbemerkt
durchlaufen und dennoch Seuchenstoff zurücklassen.
Zur Sicherung des Verfahrens müssen besondere Des-
infektionsstationen geschaffen werden, nach welchen die zu
desinfizierenden Wagen samt den in sie hineingesetzten
Geräten zu befördern sind. Die besseren Einrichtungen
derselben und das geübtere Personal bieten bessere Gewähr
für die Erreichung des Zweckes. Eine Einheitlichkeit des
Verfahrens in allen Staaten und an allen Stellen ist auch
hier unbedingt vonnéten; wird an einzelnen Plätzen eine
mildere Desinfektionsweise geübt, so verfehlt die Maßregel
ihren Zweck.
c) Wenn Eisenbahnen und Schiffe den Ansteckungsstoff zu-
meist auf größere Entfernungen verschleppen, so bringen
die Viehmärkte und viehmarktähnlichen Veranstaltungen an
sich und zunächst mehr eine Verseuchung der näheren
Umgebung zustande. Die Gefährlichkeit derselben bedarf
256
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
keiner weiteren Darlegung; ein mit der Maul- und Klauen-
seuche behaftetes Tier, welches auf den Markt gebracht
ist, giebt Ansteckungsstoff auf demselben ab; andere Stücke
nehmen diesen auf und vertragen ihn in zahlreiche bis
dahin seuchenfreie Ställe.
Nun ist eine tierärztliche Überwachung der Viehmärkte
auch wohl in den Gesetzen der meisten Staaten vorgesehen,
man hat dieser Vorschrift aber nur sehr vereinzelt die
nötigen Konsequenzen folgen lassen. Selbst im Deutschen
Reiche fehlt es in der Mehrzahl der Staaten an den
sichernden Vorbedingungen für die erfolgreiche Beauf-
sichtigung und an einer Instruktion für die mit der Über-
wachung betrauten Tierärzte.
Einen Wert kann die beregte Überwachung nur besitzen,
wenn den Orten, welche Viehmärkte abhalten wollen. die
Genehmigung hierzu nur unter der Voraussetzung erteilt
wird, daß sie einen sicher abgezäunten Marktplatz herstellen
und Einrichtungen schaffen, welche eine ordnungsmäßige
Aufstellung und Musterung des Marktviehes gestatten, und
wenn außerdem kein Stück auf den Marktplatz gelassen
wird, bevor dessen Führer an der Eingangspforte dem
kontrollierenden Polizeibeamten den Ursprungsschein, welcher
die Herkunft aus unverdächtigen Orten nachweist, über-
mittelt hat, und bevor es selber von den ebenfalls dort
postierten Tierärzten unverdächtig befunden worden ist.
Zur besseren Kontrolle sind die zugelassenen Tiere mit
Marken zu versehen; den aus diesen sich ergebenden Platz
müssen dieselben für die Dauer des Marktes beibehalten,
soweit nicht zum Zwecke einer Musterung ihre vorüber-
gehende Herausnahme aus dem Standplatze gestattet wird.
Ein fortwährendes Hin- und Her- und Durcheinanderführen
der Tiere, wie man es auf vielen Märkten beobachten kann,
ist zu verbieten. Das Schlachtvieh muß getrennt von dem
Nutz- und Zuchtvieh aufgestellt werden.
Die den Tierärzten, deren Zahl der Größe des Marktes
entsprechen muß, zu behändigende Instruktion hat diese
anzuweisen, daß sie die Beobachtung des Viehes während
der ganzen Dauer des Marktes fortsetzen, kranke und ver-
dächtige Stücke, welche sie ausfindig machen, sofort ab-
sondern, zugleich feststellen, welche Tiere mit letzteren in
. Berührung gekommen sind, also als der Ansteckung ver-
dächtig zu gelten haben, und der Ortspolizeibehörde un-
verzüglich von den Thatsachen und den getroffenen und
zu treffenden Vorkehrungen Kenntnis geben. Der letzteren
ist die Verpflichtung zuzuweisen, nicht blos den Polizei-
behörden der Herkunftsorte der kranken und verdächtigen
Stücke, sondern auch denen der Bestimmungsorte von der
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 257
Ansteckung verdächtigen Tieren, welche etwa schon vom
Markte abgeführt worden sind, auf telegraphischem oder
telephonischem Wege Kenntnis zu geben. Die Standplätze
der als krank und verdächtig erkannten Stücke müssen
sofort der Desinfektion unterzogen, der ganze Marktplatz
nach seiner Räumung gründlich gereinigt, soweit geschlossene
Hallen in Frage stehen, aber ebenfalls desinfiziert werden.
Entsprechende ständige Maßnahmen müssen für die
viehmarktähnlichen Veranstaltungen, d.h. für die von Unter-
nehmern behufs öffentlichen Verkaufs in öffentlichen oder
privaten Räumlichkeiten zusammengebrachten Viehbestände
und die öffentlichen Tierschauen getroffen werden; denn
sie bieten genau die gleiche Gefahr wie die Viehmärkte, die
ersteren wegen der Neigung, das oft als ansteckungsverdächtig
erworbene Vieh schleunigst zu veräußern oder krankes
heimlich wegzuschaffen, sogar noch eine größere. Und |
nicht minder nötig wird diese Überwachung für die zu
Zuchtzwecken öffentlich aufgestellten Bullen und Eber, deren
Halter oder Wärter überdies noch anzuweisen sind, genaue
Sprunglisten mit Eintragung der Sprungdaten und der
Herkunft der besprungenen Kühe und Schweine zu führen.
d) Im engsten Zusammenhange mit den vorbezeichneten Maß-
regeln steht die Beaufsichtigung der Handelsviehställe, deren
Gefährlichkeit in dem fortwährenden Wechsel der Insassen
und dem Verkehr der Händler in zahlreichen Stallungen
zu erblicken ist. Fordert man für die Eisenbahnwaggons
die Desinfektion nach jeder Entladung, so erscheint es nur
logisch, das Gleiche für die Händlerställe nach deren jedes-
maligen Leerung zu verlangen. Wo dieselben aber, wie
wohl zumeist der Fall, niemals ganz leer von Viehstücken
werden, da muß angeordnet sein, daß sie ständig rein
gebalten, und mindestens einmal wöchentlich nach Vorschrift
desinfiziert werden. In Zeiten unmittelbarer Seuchengefahr
mag diese Anordnung noch eine weitere Verschärfung
finden.
Reinhaltung und Desinfektion der Händlerställe sind
aber nur möglich, wenn dieselben die geeignete Beschaffenheit
besitzen. Deshalb sollten Neuanlagen von solchen nur
dann genehmigt werden, wenn der Fußboden der Ställe
und der zufibrenden Hofgänge undurchläßig, die Wände,
Krippen nebst Untermauerung, Säulen u. s. w. aus leicht
abwaschbarem Stein bezw. aus Eisen hergestellt werden
und wenn außerdem für genügende Helligkeit und Venti-
lation, sowie für Vorrichtungen zur Wasserspülung gesorgt
wird. Schon vorhandene Stallungen, welche jeder Möglich-
keit einer sichernden Desinfektion trotzen, sollte man außer
Gebrauch setzen.
17
258
St
e
f).
Die Bekämpfung der Maul- uud Klauenseuche.
Die richtige Ausführung der DesinfektionsmaBnahmen
unterliegt der Aufsicht des beamteten Tierarztes, welcher
bei seinen Besuchen auch den Gesundheitszustand der
Stallinsassen zu würdigen hat Zur Sicherung der Kontrolle
empfiehlt sich für die Viehhandelsställe die Einführung des
Buchführungszwanges; eine regelmäßige Revision der Bücher
macht es dem Händler schwer; Tiere der Überwachung
zu entziehen.
Die. gleiche Beschaffenheit und dieselbe Reinhaltung und
regelmäßige Desinfektion sind auch für. die Gasthausställe
zu fordern. Namentlich die Gastställe an Marktorten stehen
in ihrer Gefährlichkeit mit den Händlerställen auf gleicher
Stufe; für sie ist eine Desinfektion nach jedesmaliger
Räumung unbedingt geboten.
Nicht minder bedenkliche Verbreiter des Kontagiums der
Maul- und Klauenseuche sind die Treib- und Wanderherden
von Schweinen und Wiederkäuern, welche das Land auf weite
Strecken durchziehen. Sie bringen den Ansteckungsstoff
entweder schon von ihrem Herkunftsorte mit oder lesen ihn
unterwegs auf der Landstraße oder in Gastställen auf und
setzen ihn ihrerseits auf die Straßen ab oder schleppen ihn
durch die verkauften Stücke in Gehöfte ein. Die That-
sache, daß durch solche Treib- und Wanderherden häufig
die Verseuchung eines Gebietes veranlaßt worden ist und
daß die Überwachung derselben durch Aufdeckung von
Seuchenherden Nutzen gestiftet hat,. ist durch zahlreiche
Beobachtungen erwiesen.
Ich halte die badische Verordnung, wonach die Führer
solcher Herden ein von fünf zu fünf Tagen zu erneuerndes,
vorschriftsmäßig ausgestelltes tierärztliches Zeugnis über
den unverdächtigen Zustand derselben mit sich zu führen
und auf polizeiliches Verlangen vorzuzeigen haben, für
zweckmäßig. Ein triftiger Grund, diesem nicht unbedenk-
lichen Handel mit Treibvieh Vorschub zu leisten, liegt
wenigstens für viele Gegenden nicht vor.
In verseuchten Gebieten muß das Treiben solcher Herden
über die Landstraßen, überhaupt jeder Hausierhandel mit
Wiederkäuern und Schweinen rücksichtslos verboten werden;
ohne ein derartiges Vorgehen ist der Seuche nicht Herr
zu werden.
g) Eine ganzaußerordentlichgroße Bedeutung heanspruchen end-
lich die Maßnahmen, welche den Sammelmolkereien gegenüber
zu treffen sind. Die wirtschaftliche Entwickelung hat im
Laufe der letzten zwei Jahrzehnte in einzelnen Ländern zu
der Errichtung einer großen Zahl von solchen geführt; aber
so groß auch der Wert sein mag, welcher dem genossen-
schaftlichen Betriebe auf diesem Gebiete zuzusprechen ist,
man darf sieh nicht verhehlen, daß die Sammelmolkereien
Bericht von Dr. Darhmann, Hannover. 259
auch die Keime großer Gefahren in sich bergen, welche
den ganzen durch sie angestrebten Gewinn in Frage stellen.
Wenn auch nur einer der Beteiligten Milch von Kühen
einliefert, welche schon mit der Maul- und Klauenseuche
behaftet sind, so infiziert dieselbe das Gesamtquantum, dem
sie beigemischt wird, und da die Genossen in der Regel
Magermilch von dem letzteren zurückbekommen, wird der
Ansteckungsstoff in zahlreiche Bestände verschleppt und
die Verseuchung eines weiten Gebietes ist die unausbleib-
liche Konsequenz. .
Dem gegenüber hat man nun auch wohl hie und da die
Bestimmung getroffen, daß in Zeiten der Seuchengefahr und
für die Dauer derselben das Weggeben ungekochter Milch
aus Sammelmolkereien verboten werden kann, und daß,
wenn dieses Verbot erlassen ist, die wegzugebende Milch,
sowie deren Rückstände abgekocht oder sonstwie auf eine
Temperatur von 100° G gebracht oder wenigstens eine
Viertelstunde lang einer Temperatur von mindestens 90° C
ausgesetzt werden sollen. Ein solches Vorgehen erachte
ich für verfehlt. Wenn die Bestimmung erst dann soll in
Kraft treten können, nachdem schon Seuchenfälle in der
betreffenden Gegend konstatiert worden sind, so kommt
man in der Regel mit ihr zu spät, und die den Polizei-
behörden eingeräumte Fakultät führt, wie die Erfahrung
lehrt, häufig dazu, daß selbst dann noch nicht von ihr
Gebrauch gemacht wird, wenn einzelne der Genossen die
Seuche bereits in ihrem Viehbestande haben.
Vielmehr halte ich dafür, daß diese Maßregel insoweit
eine ständige sein muß, als alle Magermilch und sonstigen
Milchrückstände dauernd aus den Sammelmolkereien nur
abgegeben werden dürfen, nachdem sie zuvor einer Temperatur
ausgesetzt worden sind, welche die zuverläßige Ertötung
des Infektionserregers garantiert. Diese Bestimmung gebietet
sich um so dringender, weil durch die ungekochten Milch-
rückstände fortgesetzt auch die Erreger der Tuberkulose
in die Rindvieh- und Schweinebestände eingeschleppt werden
und weil man durch deren ständiges Erhitzen somit auch
dieser verderblichen Krankheit besser Einhalt zu gebieten
imstande ist. Durch die weitere Verbesserung der Sterili-
sationsapparate wird dem Verfahren der Erhitzung auch
zweifellos noch eine größere Sicherheit verliehen werden.
Daneben erscheint die Forderung nötig, daß die Vorhöfe
der Sammelmolkereien, auf denen die die Milch anfahren-
den Wagen halten, und die Rampen, auf welche die Milch-
kannen abgeladen werden, mit einem undurchläßigen Boden
versehen und nach der Entfernung der Wagen und Kannen
täglich durch Wasserspülungen gereinigt werden müssen;
denn die Infektion dieser Stätten ist bei dem unabläßigen
260 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Verkehr auf denselben stets zu befürchten. Im Falle un-
mittelbarer Seuchengefahr werden sogar noch weitere Des-
infektionsmaßnahmen vorzuschreiben sein.
ad 3. Wenn die vorbezeichneten ständigen Maßnahmen
überall ins Werk gesetzt sind und einheitlich gehandhabt werden,
so steht zu erwarten, daß die Zahl der einzelnen Seuchenausbrüche
sich erheblich verringert, und daß der weiteren Ausbreitung der
Seuche ein Riegel vorgeschoben wird. Auf die stete korrekte Aus-
führung derselben muß deshalb das allergrößte Gewicht gelegt
werden. Immerhin erheischt das trotzdem noch erfolgende Auf-
treten der Seuche in einer Gegend und die Tilgung der einzelnen
Ausbrüche noch besondere Vorkehrungen, um die weitere Aus-
breitung der Seuche von ihnen aus zu hemmen.
Derartige Maßregeln sind denn auch in den meisten Kultur-
staaten‘ vorgesehen, bald in Form allgemeiner Bestimmungen, welche
auf die einzelnen Seuchen, also auch auf die in Rede stehende
anzuwenden, den Polizeiorganen überlassen bleibt, bald zugleich
noch in Form besonderer, der Maul- und Klauenseuche angepaßter
Vollzugsinstruktionen. Ich halte das letztere Verfahren, bei welchem
den Exekutivorganen nur eine beschränkte, durch die lokalen Ver-
hältnisse bedingte Latitüde bleibt, für das richtigere; denn ein
Erfolg steht für die Bekämpfung nur in Aussicht, wenn die Maß-
nahmen auf weiten Gebieten einheitlich gehandhabt werden.
Sodann halte ich es für nötig, besonders zu betonen, wie
vielfach der Fehler gemacht wird, beim Beginn des Auftretens der
Seuche gelindere Maßregeln anzuwenden und erst bei weiterer
Ausbreitung zu schärferem Eingreifen überzugehen. Gerade das
Umgekehrte ist aber richtig; wenn der erste Fall der Seuche in
einer Gegend festgestellt ist, sollte man mit rücksichtsloser Strenge
zwecks Isolierung der Einzelherde vorgehen, wenn sie aber schon
eine große Ausdehnung erlangt hat, mehr die ständigen Maßnahmen
durch straffere Handhabung derselben wirken lassen
Die in der Vollzugsinstruktion zum Viehseuchengesetze des
Deutschen Reiches für die Maul- und Klauenseuche vorgesehenen
Maßnahmen — Absperrung verdächtiger Wiederkäuer und Schweine,
Publikation des tierärztlich konstatierten erstmaligen Ausbruches
der Seuche in einer Ortschaft, Kennzeichnung der Seuchengehöfte
und Orte durch Inschriften, Anordnung der Gehöftsperre für die
kranken und verdächtigen Wiederkäuer und Schweine mit Gewährung
von unbedenklichen Erleichterungen für den Weidegang, für Be-
nutzung ansteckungsverdächtiger Rinder zur Feldarbeit und für die
Ausführung zum Schlachten, Verbot der Ausführung von Wieder-
käuern und Schweinen aus dem Seuchenorte oder einem größeren
Seuchengebiet ohne besondere polizeiliche Genehmigung, Stallsperre
bei Übertretung der Vorschriften, Verbot der Abgabe von Milch
kranker Tiere aus Seuchengehöften, eventuell auch aller Milch aus
diesen, aus Seuchenorten und Sammelmolkereien in rohem, unge-
kochtem Zustande, ebenso der Entfernung von Rauhfutter und
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 261
Stroh aus dem Seuchengehöfte, Beschränkung in der Ausführung
von Häuten und des Abfahrens von Dünger aus letzterem, Verbot
des Zutritts fremder Personen zu den kranken Tieren. und des
Betretens seuchenfreier Ställe seitens der Insassen des Seuchen-
gehöftes, Reinigung von Kleidern und Schuhwerk vor dem Verlassen
des letzteren, Verbot der Abhaltung von Viehmärkten, Sperre ganzer
Orte gegen Durchtreiben und Ausführung von Wiederkäuern und
Schweinen, Weidesperre, Sistierung kranker Treibherden und auf
dem Transport befindlicher Tiere, Desinfektion nach dem Aufhören
der Seuche und Aufhebung der Schutzmaßregeln vierzehn Tage
nach der Abheilung des letzten Krankheitsfalles — sind im all-
gemeinen wohl als zweckmäßig zu bezeichnen. Man vermag mit
ihnen, wenn sie einheitlich und strenge in einem größeren Gebiete
durchgeführt werden, sicherlich die Ausbreitung der Seuche wesentlich
zu mindern. Ich will nur einzelne Bemerkungen zu ihnen und zu
ihrer Vervollständigung machen, wobei ich mir, um den mir zu-
gemessenen Raum nicht zu überschreiten, in der Ausführung Be-
schränkung auferlegen muß.
Zunächst ist bei dem Ausbruche der Seuche in einer Gegend
oberbehördlich die Anordnung zu treffen, daß die ständigen Maß-
nahmen besonders straff und exakt zu handhaben sind.
Gleichzeitig erachte ich es für dringend geboten, in der be-
treffenden Gegend und deren weitern Umkreise gute und verständ-
liche Belehrungen über die Kennzeichen der Maul- und Klauenseuche
und über den Schutz gegen dieselbe öffentlich anzuschlagen und
sonstwie, durch Amtsblätter und landwirtschaftliche Zeitungen, den
Viehbesitzern bekannt zu geben. .
Sodann ist von großer Wichtigkeit die Förderung schleuniger
Anzeige der Seuchenausbrüche und des Seuchenverdachts, zu welcher
die Viehbesitzer selbstredend verpflichtet sein müssen. Leider wird
sich kaum ein anderes Mittel zur besseren Sicherung der Anzeige
ausfindig machen lassen, als die rücksichtslose Verhängung der in
den Gesetzen für die Unterlassung und Verzögerung derselben vor-
gesehenen Strafen. Den Gedanken, sie durch Gewährung einer
Entschädigung zu erzwingen, halte ich für bedeutungslos; denn eine
solche könnte doch nur für direkte Verluste durch Sterbefälle an
Maul- und Klauenseuche gezahlt werden, und diese werden in den
meisten Gegenden wegen ihres seltenen Vorkommens kaum ge-
fürchtet. Selbst in Württemberg, wo derartige Todesfälle häufig
und gehäuft sich ereignet haben, sind trotz eines dort im Jahre
1893 erlassenen Gesetzes, wonach für die an Maul- und Klauen-
seuche gefallenen Rindviehstücke Entschädigung geleistet wird,
Verheimlichungen nach wie vor nicht selten vorgekommen, und,
was noch bedeutsamer ins Gewicht fällt, eine räumliche Beschränkung
der Seuche ist dadurch nicht erzielt worden.
Ebenso wenig Nutzen kann ich mir von dem auch wohl ge-
machten Vorschlage versprechen, bei der Publikation der Seuchen-
ausbrüche von der Namensnennung der betroffenen Besitzer abzu-
262 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
sehen. Ich halte dies sogar fiir bedenklich und die Nennung der
Namen zum Schutze der bedrohten Nachbarn für unbedingt nötig.
Solange die Viehbesitzer sich nicht selber die Pflichten gegenwärtig
halten, welche ihnen im Interesse der Gesamtheit obliegen, wird
hier schwerlich ein durchschlagender Erfolg erreicht werden.
Zugleich müssen die Vieheigentümer gehalten sein,. bei dem
Auftreten der Seuche oder des Seuchenverdachtes in ihrem Bestande
kein Tier zu entfernen, bevor das amtliche Einschreiten erfolgt ist,
vielmehr dieselben dem öffentlichen Verkehr zu entziehen.
Auf die erfolgte Anzeige hat die Entsendung des beamteten
Tierarztes zum Zwecke der Feststellung der Seuche unverzüglich
zu erfolgen, und zwar tm allen Fällen. Das Verfahren, diese Ent-
sendung nur bei dem erstmaligen Ausbruche der Seuche in einem
Orte stattfinden zu lassen, bei ferneren Ausbrüchen in demselben
Orte und dessen Umgegend aber der Polizeibehörde anheimzu-
geben, selbständig die erforderlichen Schutzmaßregeln anzuordnen,
kann ich nicht gutheißen, weil es der Verheimlichung der Seuche
Vorschub leistet. Ich bin im Gegenteil der Meinung, daß der
Tierarzt während der Dauer des Herrschens der Seuche in einem
Orte oder einer Gegend in kurzen Zwischenräumen in dieselbe
kommittiert werden muß, um die richtige Ausführung der Vor-
schriften zu kontrollieren, in Fällen, wo der Verdacht der Ver-
heimlichung vorliegt, die Bestände anderer Gehöfte aus eigenem
Geheiß sofort zu untersuchen und den Viehbesitzern die Erlangung
von Gesundheitszeugnissen für die Ausfuhr von Tieren zu erleichtern
und zu verbilligen. Die hierdurch bedingte stärkere Belastung der
Staatskasse darf gegenüber den gewaltigen Einbußen, welche die
Viehbesitzer und die gesamte Landwirtschaft andernfalls erleiden,
nicht ins Gewicht fallen.
. Der beamtete Tierarzt muss die Befugnis beigelegt bekommen,
nach der Feststellung der Seuche jedesmal die schleunigen Anord-
nungen sofort selbständig zu treffen und den Besitzer protokollarisch
auf sie zu verpflichten. Gedruckte Formulare, welche er mit sich
führt, mögen ihm diese Arbeit erleichtern, und der Behörde mag es
vorbehalten bleiben, seine Anordnungen nachträglich zu bestätigen.
Das in vielen Staaten gebräuchliche Verfahren, daß der Tierarzt
zunächst an die Behörde berichtet und diese dann erst ihrerseits
die Maßregeln schriftlich verfügt, läßt kostbare Zeit verloren gehen
und macht die Verhütung der Ausbreitung der Maul- und Klauen-
seuche illusorisch.
Als solche Maßregeln kommen, abgesehen von den schon er-
wähnten Publikationen der Seuchenausbrüche und der Anbringung
deutlich sichtbarer Warnungstafeln an dem Seuchengehöft und den
Eingängen in die Ortschaft, vornehmlich die Sperren in Betracht.
Hier muß ich die Ansicht aussprechen, daß prinzipiell nicht allein
die Gehöftesperre, sondern auch die Stallsperre für den ganzen Be-
stand des betroffenen Stalles und die Weidesperre für das ständig
auf der Weide gehaltene Vieh verhängi werden muß. Für Ort-
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 263
schaften mit kleinen, unmittelbar aneinander stoßenden Gehöften
versteht sich die Stallsperre ohnehin schon ganz von selbst; ich
halte sie aber auch in größeren und mehr getrennt liegenden
Gehöften für unentbehrlich, weil, wenn die kranken Tiere den
Hofraum betreten dürfen, der von ihnen dort abgesetzte Ansteckungs-
stof durch die Fußbekleidung der dort verkehrenden Personen, bei
der Unzuverlässigkeit der. Desinfektion derselben vor dem Verlassen
des Gehöftes, nach außen verschleppt wird. Bei der Festhaltung
der Stallsperre in ihnen darf man sich auch leichteren Herzens
dazu verstehen, für die in anderen Stallungen desselben Gehöftes
aufgestellten Tiere Erleichterungen bezüglich deren Benutzung zur
Feldarbeit oder ihres Austreibens auf die : Weide zu gewähren.
Nur für solche Gehöfte, welche eine völlig isolierte Lage haben
und durch deren Gemarkung keine öffentlichen Wege führen, mag
neben deren Sperre unter den nötigen Sicherungsmaßnahmen von
einer besonderen Stallsperre abgesehen werden.
Die Dekretierung der Stallsperre hat es bei dem Charakter
der Maul- und Klauenseuche in sich zu schließen, daß die mit der
Fütterung, Pflege und dem Melken der Tiere betrauten Personen
den Stall am richtigsten gar nicht verlassen dürfen oder daß ihnen
dies doch nur zu gestatten ist, nachdem ihre Körper- und Fuß-
bekleidung zuverläßig desinfiziert worden ist. Daneben ist die
Anordnung zu treffen, daß Krippen und Raufen täglich gereinigt,
namentlich aber der sich anhäufende Dünger und der Stallboden Tag
für Tag mit einem Desinfektionsmittel überstreut oder begossen werden
müssen, um den [fortgesetzt von den kranken Tieren ausgeschiedenen
Ansteckungsstoff möglichst unschädlich zu machen. Auf diese
Vorschrift ist zur Verhütung der Ausbreitung der Maul- und
Klauenseuche das eminenteste Gewicht zu legen; es steht zu er-
warten, daß weitere Untersuchungen immer zuverläßigere, den
Dünger überdies bereichernde Mittel ausfindig machen werden.
Andere Personen als die vorbezeichneten Wärter, der Besitzer
oder dessen Vertreter und der Tierarzt dürfen den gesperrten Stall
nicht betreten, und alle Personen, welche auf dem Gehöfte und
auf der gesperrten Weide beschäftigt sind oder dieselben besucht
n, müssen vor dem Verlassen einen Wechsel oder eine Reini-
gung ihrer Bekleidung vornehmen.
Die Ausfuhr von Rauhfutter und Stroh, sowie von Dünger
aus dem Seuchengehöfte ist für die Dauer der Sperre unbedingt
zu untersagen; die Abgabe von Wiederkäuern und Schweinen zum
Zwecke des Schlachtens, aber auch nur zu diesem, kann auf be-
sonderes Nachsuchen gestattet werden, wenn sie sich bei tierärzt-
licher Untersuchung gesund erwiesen haben und für den Transport
die nötigen Sicherungsmaßregeln getroffen werden. Für das Ab-
schlachten eines kranken Tieres ist die Anzeige an die Polizei-
behörde zu fordern, für die Verwendung des Fleisches desselben die
Anweisung des beamteten Tierarztes. Häute von getöteten oder
261 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
gefallenen seuchenkranken Tieren dürfen stets nur in vollkommen
trockenem Zustande aus dem verseuchten Gehôfte entfernt werden.
Eine besondere Wichtigkeit beansprucht die Abgabe der Milch.
Die Bestimmung der Instruktion zum Deutschen Viehseuchengesetze,
wonach nur das Weggeben der Milch von kranken Tieren in rohem,
ungekochtem Zustande verboten sein soll, halte ich für verfehlt.
Ist dem Besitzer nur dieser Zwang auferlegt, so findet er nur
wenig kranke Tiere, und es gelangt sehr viele Milch von solchen
nach außen. Zum Mindesten wäre zu verlangen, da& überhaupt
keine Milch aus dem Seuchengehöfte anders als in hinreichend gekochtem
Zustande abgegeben werden darf. Die Gefahr der Verbreitung der
Seuche durch dieses Produkt ist damit aber noch keineswegs be-
hoben, weil der Ansteckungsstoff auch durch die Milchgefäße, die
Wagen und deren Führer verschleppt werden kann; sie ist besonders
groß bei der Beförderung nach Molkereien, den Sammelstätten der
Milch aus zahlreichen Gehöften. Wo nicht zu große wirtschaftliche
Schädigungen dadurch veranlaßt werden, sollte deshalb jede Abgabe
von Milch aus den verseuchten Gehöften verboten und die Besitzer
für die Dauer der Sperre auf die Verarbeitung derselben zu Butter
und Käse verwiesen werden. Die Möglichkeit, daß die Sammel-
molkereien den Genossen für solche Fälle die nötigen Apparate zur
Verfügung stellen, ließe sich wohl schaffen.
Die Erfahrungeri der Neuzeit haben darüber belehrt, daß mit
diesen Gehöfte- und Stallsperren allein die Verbreitung der Seuche
nicht verhütet werden kann; vielmehr erweist es sich als not-
wendig, daß zugleich mit der Verhängung der ersten Gehöftesperre
der ganze Ort oder, wenn er groß ist oder zerstückelt liegt, ein
Teil desselben, daneben aber auch angrenzende und nahegelegene,
mit ihm in regelmäßigem Verkehr stehende Ortschaften unter
polizeiliche Beobachtung gestellt werden mit der Maßgabe, daß
aus diesem als Seuchengebiet zu betrachtenden Bezirk kein Tier
ohne polizeiliche Erlaubnis und ohne daß es sich bei der tierärzt-
lichen Untersuchung als frei von Krankheits- und Verdachts-
erscheinungen erwiesen hat, ausgeführt werden darf. Soweit es
sich nicht um Schlachtvieh handelt, muß die Genehmigung zur
Ausführung auch von der Thatsache abhängig gemacht werden,
daß das betreffende Tier mindestens sieben Tage in einem seuchen-
freien Stalle gestanden hat. Diese Forderungen rechtfertigen sich
durch die Erfahrung, daß zur Zeit der Konstatierung des ersten
Seuchenausbruches regelmäßig ‚schon Verschleppungen des An-
steckungserregers nach benachbarten oder befreundeten Gehöften
hin stattgefunden haben.
Außerdem ist in dem Seuchengebiet das Abhalten von Vieh-
märkten unverzüglich zu untersagen.
Dieses Viehmarktverbot muß, sobald auch nur ein zweiter
Seuchenausbruch in dem Seuchengebiet konstatiert wird, auf eine
weitere thunlichst große Umgebung, welche man als das bedrohte
Gebiet bezeichnen mag, ausgedehnt werden. Es ist evident, daß
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 265
die Viehmärkte zu den gefährlichsten Verbreitern der Maul- und
Klauenseuche gehören, und wiederholt festgestellt worden, daß ein
Verbot derselben in einem größeren Gebiete einen erheblichen
Rückgang der Seuche zur Folge hatte.
In dem bedrohten Gebiete ist überdies die Vorschrift zu er-
lassen, daß aus Händlerställen, aber auch nur aus diesen, -Wieder-
käuer und Schweine nicht abgegeben werden dürfen, ohne daß sie
mindestens sieben Tage in dem Stalle sich befunden haben und
ihre Unverdächtigkeit tierärztlich dargethan ist. Die Neigung der
Händler, aus dem verseuchten Gebiet billig Viehstücke zu erwerben,
läßt diese Maßregel berechtigt erscheinen und ebenso auch die
verschärfte Kontrolle ihrer Buchführung:
Wenn die Seuche mehr als die Hälfte der Viehbestände eines
Ortes oder Seuchengebietes ergriffen hat, so hat die Feldmarksperre
des Ortes bezw. Gebietes mit der Bestimmung verhängt zu werden,
daß nicht blos die freie Ausfuhr von Wiederkäuern und Schweinen,
sondern auch die Durchfuhr von Klauenvieh durch die Gemarkung
und die Ausfuhr von Rauhfutter, Stroh, Dünger und sonstigen
Trägern des Ansteckungsstoffes aus der Gemarkung zu inhibieren
ist Innerhalb des so gesperrten Gebietes mögen die Verkehrs-
beschränkungen für die Besitzer, denen Gehöfte- und Stallsperren
auferlegt sind, je nach der Lage der Verhältnisse gemildert werden.
Nicht immer sind die vorbezeichneten Sperren mit der
wünschenswerten Aussicht auf Erfolg durchzuführen, namentlich
nicht in Ortschaften mit zahlreichen kleinen Besitzern, deren Gehöfte,
schlecht abgeschieden, unmittelbar aneinander grenzen. In solchen
Fällen kann die Beseitigung eines oder weniger Tiere die Aus-
breitung der Seuche auf zahlreiche Bestände und auf größere
Gebiete verhüten. Oder es erwachsen auch wohl, wenn kranke
Tiere auf dem Markte oder in Treibherden entdeckt werden, kaum
zu überwindende Schwierigkeiten für deren Unterbringung. Auch
die Sperrmaßregeln legen dem Besitzer mitunter Lasten auf, welchen
seine Leistungsfähigkeit nicht gewachsen ist.
Ich meine deshalb, daß unter den Befugnissen, welche den
Verwaltungsbehörden einzuräumen sind, die Tötung kranker und
verdächtiger Tiere mit Entschädigung derselben wenigstens nicht
fehlen dürfte, Daß nur selten von dieser Ermächtigung Gebrauch
zu machen sein wird, versteht sich angesichts der oben schon be-
regten Unsicherheit der Wirkung auch dieses Verfahrens von selbst.
Nach dem Ablauf der Seuche muß für jeden Fall alsbald eine
gründliche Desinfektion der Aufenthaltsorte der Tiere und der mit
letzteren in Berührung gekommenen Gerätschaften unter Kontrolle
des Tierarztes vorgeschrieben werden, die Krankheit darf aber erst
vierzehn Tage nach der Abheilung des letzten Krankheitsfalles für
erloschen erklärt werden. Wenn inzwischen keine weiteren Aus-
briche vorgekommen sind, kann die Aufhebung der Schutzmassregeln
in dem Seuchengebiete und in dem bedrohten Gebiete und deren
Bekanntgabe demnächst folgen.
266 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Es mag zum Schlusse noch einmal betont sein, daß für den
Erfolg auch aller dieser bei dem Auftreten der Seuche in einer
Gegend zu ergreifenden Maßnahmen thunlichste Zinheitlichkeit des
Verfahrens allerorts Voraussetzung ist.
Auf Grund der vorstehenden Ausführungen stelle ich folgende
Anträge: |
Der Kongress wolle erklären:
I. Angesichts der leichten Verschleppbarkett des Kontagiums
der Maul- und Klauenseuche, des ın der Regel gelinden
Verlaufes dieser Seuche und der trotzdem gewaltigen
Schädigung, welche sie selber und die gegen sie in An-
wendung kommenden polizeilichen Massnahmen der Land-
wirtschaft zufügen, ıst. das Schwergewicht des Vorgehens
gegen dieselbe auf die Ergründung eines praktisch ver-
wertbaren Immunisterungsverfahrens oder eines anders-
artıgen Schutemiltels gegen thre Verbreitung zu legen.
An die Regierungen der einzelnen Staaten ist dieserhalb
das Ersuchen zu richten, auch wetterhin Mittel bereit zu
stellen, mit deren Hulfe diese Fragen wissenschaftlich
erforscht werden können.
II. So lange ein solches Schutzverfahren noch nicht ermittelt
est, sind zu ıhrer Bekämpfung veterinärpolizetliche Mass-
regeln unentbehrlich, welche dem Charakter dieser Seuche
ngepasst werden müssen. Bedingung für die erfolgreiche
Wirkung ist deren thunliche Übereinstimmung und
gleichmässige Handhabung in den verschiedenen Reichen
bezw. Staaten.
Als solche Massregeln sind nachstehende zu bezeichnen:
1. Verbote der Einfuhr von Wiederkäuern und Schweinen,
von deren Rohstoffen und von Gegenständen, welche
Trager des Ansteckungsstoffes sein können, aus ver-
seuchten Ländern. Dieselben müssen für die ganze
Ausdehnung der Grenze eines Reiches bezw. Staates
gegen das verseuchte Ausland gleichmässig ins Werk
gesetzt werden. — Für den engeren Grenzverkehr sınd
wegen der erhöhten Gefahr, je nach Lage der Ver-
hältnisse, besondere Anordnungen zu treffen; zur
Sicherung des Schutzes haben die Grenzbehörden sich
fortgesetzt über den Stand der Seuche in ıhren Bezirken
Nachricht zu geben. — Einlass von Schlachtvieh tm
Bedarfsfalle ist nur auf Grund des Nachwetses, dass
es aus Distrikten, welche seit sechs Wochen seuchenfrei
sind, stammt, und unter der Voraussetzung statthaft,
dass es ın verschlossenen Wagen ohne Verzug direkt tn
veterinärpolizeilich überwachte Schlachthäuser gefahren
Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 267
wird, welche mit der Eisenbahn durch Schienengeleise
verbunden sind, und dass es in diesen alsbald ge-
schlachtet wırd.
. Ständige Schutzmassnahmen 1m Inlande, welche auch
zu Zeiten, wo die Seuche nicht in demselben herrscht,
dauernd durchgeführt werden müssen. Diese betreffen
a) die Schlachthöfe,
b) den Viehverkehr auf Eisenbahnen und Schiffen,
c) die Viehmärkte und die viehmarktähnlichen Veran-
staltungen,
d) die Handelsviehstalle,
e) die Gasthausstalle,
J) die Treib- und Wanderherden,
£) die Sammelmolkereten.
Alle diese Einrichtungen erfordern eine korrekte
veterinärpolizeiliche Beaufsichtigung und eine regel-
vechte Unschädlichmachung des etwa eingeschleppten oder
zurückgelassenen Ansteckungsstoffes, dıe Sammelmolke-
reten obendrein noch die Bestimmung, dass Magermilch
und sonstige Milchrückstände dauernd aus thnen nur
abgegeben werden dürfen, nachdem sie zuvor einer,
die zuverlässige Ertötung des Infektionserregers garan-
herenden Temperatur ausgesetzt worden sind.
Zur Sicherung des Erfolges dieser Massnahmen ıst
zu verlangen, dass die Schlachtviehhöfe, Waggons,
Veehmärkte, Händlerställe, Gasthausstalle und Sammel-
molkereten nach Gestaltung, Bauwetse und Einrichtung
den veterinärpolizerlichen Anforderungen entsprechen.
. Tilgungs- und Schutzmassnahmen beim Auftreten der
Seuche ım Inlande. Bezüglich dieser ıst als nötıg zu
bezeichnen, dass, abgesehen von
a) der Veröffentlichung von Belehrungen über die
Kennzeichen und Schutzmittel der Seuche,
b) der strengen Aufrechterhaltung und Förderung der
Anzergepflicht,
c) der Verpflichtung der Besitzer, die ergriffenen Be-
stande sofort zu tsoltren,
d) der amtlichen Publikation der Seuchenausbrüche und
der Anbringung von Warnungstafeln,
e) die beamteten Tierärzte in jedem Falle mit der
Konstatierung des Ausbruches und des Erlöschens
der Seuche und zwischendurch mit der Kontrolle
des Verlaufes beauftragt werden,
J) dass denselben die Befugnis beigelegt wird, alle
schleunigen Anordnungen unverwetlt zu. treffen,
£) dass neben der Gehoftesperre principaliter stets auch
die Stallsperreeventuelldie Werdesperreverhängtwird,
268 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
h) dass während des Verlaufes der Seuche täglich
Reinigungen der Krippen und Destnfektionen des
Düngers und Fussbodens vorgenommen werden,
1) dass jedes unnotige Betreten des Gehoftes und der
Werde seitens fremder, namentlich aber des Stalles
seitens nichtin thm beschäftigter Personen verhindert
wird und niemand diese Orte ohne Reinigung oder
eget der Korper- und Fussbekletdung verlassen
dar},
k) dass die Ausfuhr von Rauhfutter, Stroh, Dünger
und nicht vollig trockenen Hauten kranker Tiere
wahrend der Dauer der Sperre untersagt, die
Ausfuhr von Klauenvieh nur zum Zwecke des
Schlachtens, die Benutzung von Rindern zur Feld-
arbeit und das Austreiben von Klauentieren auf
die Weide nur bet der Möglichkeit des Ausschlusses
jeder Gefahr gestattet wırd,
2) dass Milch aus dem Seuchengehofte am besten gar nicht
oder höchstens tn gekochtem Zustande abgegeben werd,
m) dass zugleich mit der Verhängung der Gehöftsperre
jedesmal der Ort bezw. Ortsteil oder ein Komplex
von Orten — Seuchengebiet — unter polizerliche
Beobachtung mit der Konsequenz einer Beschränkung
der Ausführung von Klauentieren und eines Ver-
botes der Abhaltung von Viehmärkten gestellt wird,
n) dass schon bet der Konstatierung eines zweiten
Seuchenausbruches in dem Seuchengelnet das Vieh-
marktverbot und zugleich eine Beschränkung der
Abgabe von Klauentieren aus Handlerstallen für
eıne weitere, thunlichst grosse Umgebung — bedrohtes
Gebiet — erlassen wird,
0) dass im Falle grösserer Ausbreitung der Seuche tn
dem Seuchengebiet die Feldmarksperre mit dem
Verbot der Ausfuhr von Klauentieren, Rauhfutter,
Stroh, Dünger und sonstigen Trägern des An-
steckungsstoffes, sowie der Durchfuhr von Klauen-
Vtech verfügt wird,
p) dass den Verwaltungsbehorden die Ermächtigung
eingeräumt wird, unter Umständen kranke und
verdächtige Tiere gegen Entschädıgung derselben
zu Löten,
g) dass nach dem Ablauf der Seuche eine gründliche
Desinfection der Aufenthaltsorte und Gerätschaften
stattfindet und
7) dass die Seuche frühestens vierzehn Tage nach der
Abhetlung des letzten Krankhettsfalles für erloschen
erklärt wird.
— 50980 —
269
Rapport de M. le D" DAMMANN
Conseiller intime, Directeur et Professeur à l'École supérieure de médecine
vétérinaire de Hanovre.
(Extrait fait par M. ZUNDEL, vétérinaire d’arrondissement, Mülhouse.)
A fièvre aphteuse, qui, il y a une cinquantaine d'années,
ne faisait que des apparitions passagéres dans l’ouest
de l’Europe, y est depuis devenue pour ainsi dire sé-
dentaire et n’en a plus disparu. Son extension était
autrefois limitée et ce n’est qu’exceptionnellement que
dans certaines années, elle s’etendait sur de plus vastes
régions. La création des chemins de fer, la facilité qui en est ré-
sulte pour le commerce des animaux, a fait que la fièvre aphteuse
est devenue une menace constante par sa generalisation.
La statistique publiée par l’Office Imperial d'Hygiène montre
l'extension et les fluctuations de la fièvre aphteuse en Allemagne
pendant les dernières douze années. Le tableau suivant en donne
le total général.
Chiffres des Total des
animaux exis-
communes | étables tant ans des Observations
nouvellement vellement
infectées
1886 | 160 375 13 603
1887 295 1 242 81868 | Les animaux de 36 étables non compris
1888 1 130 8 185 82834 | „ » 250 5 » 45
1889 6 144 28 219 555 188 ” » 863 ,, » ”
1890 8 798 89 698 816 911 „ „ 61 ,„ ” „
1891 9311 44 519 821 130 » ” 92 ,„ ” ”
1892 24 806 | 105 929 4 153 539 » » 1620 „ ” ”
1893 5486 | 15417 500 341 || ,, » 93 yy yon
1894 2 622 9 049 192 611
1895 4648 16 975 461 646
1896 13 716 68 874 1 548 437 „ „ 114 ,„ ” „
1897 9381 | 40269 | 1163876 | „ » UW 2 » »
U rn
270 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
L’Autriche, la France, la Belgique, les Pays-Bas ont une si-
tuation semblable, seulement leurs années d’augmentation ou de
diminution ne concordent pas toujours avec les mêmes périodes de
l'Empire allemand. Les pertes causées par la fièvre aphteuse sont
très élevées. On les a estimées en Allemagne, pour la seule année
1892, où, il est vrai, son extension a été énorme, à plus de cent
cinquante millions de marcs (cent quatre-vingt-sept millions et
demi de francs). :Ces pertes sont principalement indirectes; elles
comprennent la diminution du rendement en lait, la diminution de
l’état d'entretien, la perte de travail, principalement chez les bœufs,
les pertes provenant des avortements, de la stérilité prolongée des
vaches, de maladies du pis et de l’aggravation souvent observée de
panaris. À ces pertes, il faut ajouter les nombreux cas de mort,
non seulement de veaux, par suite de l’ingestion de lait provenant
de vaches malades, mais aussi de bêtes adultes, L'Allemagne du
Sud a surtout été éprouvée. Pour le seul mois de décembre 1896,
le Wurtemberg a perdu par mort subite 689 bêtes bovines et
34 porcs, en outre 117 bêtes bovines, 35 moutons et 10 porcs
qui purent encore être abattus à temps par leurs propriétaires.
Cette perte de 885 bêtes adultes pendant un seul mois est énorme
pour ce petit Etat, or, beaucoup d’autres mois ont eu des mortalités
presque aussi élevées.
Les pertes sérieuses de l’année 1892 avaient amené le gou-
vernement de l’Empire allemand à modifier ses prescriptions contre
la fièvre aphteuse. La loi sanitaire fut augmentée par la défense
de sortie de lait cru, provenant des étables infectées ou des com-
munes ‚sequestrees pour cause de fièvre aphteuse. Les laiteries
collectives furent soumises aux mêmes prescriptions. La Joi ordonna
la surveillance permanente des abattoirs publics et autorisa les
gouvernements à ordonner la mise en surveillance des tueries
particulières, -des- écuries d’auberge et des étables des marchands
de bestiaux; d'étendre la séquestration à de grandes régions; de
faire désinfecter les rampes d'embarquement des gares, les étables
des marchands, etc. Le règlement d'administration annexé à la loi
fut également modifié et ses prescriptions devinrent beaucoup plus
rigoureuses.
Or, quel a été le résultat de ces modifications? La nouvelle
loi entra en vigueur le 1° mai 1894, le règlement d'administration
le 27 juin 1895. De 9049 étables et 192611 animaux infectés en
1894, le chiffre des infections monta en 1895 à 16975 étables,
comprenant 461646 animaux et, en 1896, à 68874 étables à
1548437 animaux.
En 1897, la fièvre aphteuse diminua sensiblement, mais mal-
heureusement pas pour longtemps; car elle reparut et, dans ces
derniers temps, elle semble devenir très menacante.
Les prescriptions très sévères de la loi sanitaire n’ont donc
pas réussi à enrayer la maladie, or, malgré la séquestration des
étables infectées, renforcée dans beaucoup d'Etats par la séquestration
Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 971
des communes et souvent d’une large zone autour de celles-ci,
malgré l'interdiction très étendue des marchés aux bestiaux; malgré
la surveiHance exercée sur les abattoirs, les tueries, les écuries d’au-
berge, les étables des marchands, les transports en chemin de fer,
poussée au point que d’un département à l’autre on cherchait à
s'isoler, la fièvre aphteuse a continué à sévir, et quand elle dimi-
nuait, ‘cela venait de ce que son contage avait momentanément
subi un affaiblissement à la suite d'influences que nous ne con-
naissons pas encore.
Les autres Etats d'Europe ont dû faire les mêmes constatations.
Leurs prescriptions contre la fièvre aphteuse ne sont en général
pas aussi détaillées et pas aussi sévères que celles de l’Empire
allemand, et ce n’est que sur certains points, que divers Etats ont
pris des mesures encore plus accentuées. La Suisse, par exemple,
a prescrit que l'entrée des étables infectées n'est permise qu'aux
personnes chargées de surveiller et de soigner les animaux, et que
le lait des animaux séquestrés ne peut être porté à la fromagerie
ou ailleurs que par des personnes, n'ayant eu aucun contact avec
les animaux.
Les Pays-Bas, la Suède et le Danemark ont ordonné l'abattage
des animaux malades ou suspects; mais cette mesure n’a pas em-
pêché la propagation de la maladie, à moins qu'une situation
insulaire ou une autre situation favorable au point de vue géo-
graphique et une importation restreinte jointe à une population
clairsemée aient diminuée les dangers d'introduction.
Il ne faut pas s'étonner de cette non-réussite. A part Pin-
observation ou la mauvaise exécution des mesures ordonnées, cette
non-réussite a cu lieu pour trois raisons. La première est la grande
facilité de propagation du contage, soit par les animaux malades,
soit par les personnes qui sont entrées dans les étables, les chiens,
les chats, la volaille, les objets de laiterie, le purin, etc. La grande
lenteur avec laquelle dans certains Etats la machine administrative
se met en mouvement, a de son côté empêché la mise en exécution
des mesures nécessaires, et a permis maintes fois à la maladie
d'évoluer à son aise avant l’ordonnencement de ces mesures. En
troisième lieu il faut mentionner la mauvaise volonté des proprié-
taires eux-mêmes qui, pour ne pas étre genes dans l'emploi du lait
et la libre disposition de leurs animaux, retardent la déclaration
et n’exécutent que très mal les prescriptions sanitaires. Il sera
difficile de remédier a ce dernier inconvénient: les punitions rigou-
reuses d’une part, la distribution d’indemnites ou de primes d'autre
part, que l’on a essayées par exemple en Wurtemberg, n'ont pas
empêché le retard dans les déclarations ni même les non-déclara-
tions. Par contre, il doit être facile d'accélérer l’ordonnancement
des mesures légales, là où cela n’a pas déjà été fait. Il reste à
remédier à la propagation du contage; pour cela il ne suffil pas
de séquestrer les animaux et leurs produits, il faut encore supprimer
272 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
tout contact entre la ferme infectée et le dehors; mais une pareille
mesure ne semble pas pouvoir être proposée.
De nombreux agronomes ont, en présence de cette situation,
eut l’idée que les prescriptions faites à l’occasion de la fièvre
aphteuse font plus de mal que la maladie elle-même et qu’il vaudrait
mieux ne pas prendre de mesures et laisser les propriétaires faire
eux-mêmes le nécessaire pour protéger leurs animaux et restreindre
la maladie. Je ne puis pas partager cette opinion, je crois plutôt,
que si on n'avait pas pris de mesures, et si on n'avait pas rigou-
reusement interdit les marchés, la maladie aurait pris une extension
encore bien plus grande, et que d'autre part le propriétaire ne
peut pas, à lui seul, suffisament protéger ses animaux sans mesures
gouvernementales.
D'autres ont demandé, au contraire, d'appliquer 4 la fièvre
aphteuse les mesures rigoureuses prévues pour la peste bovine et
appliquées utilement contre celle-ci, c’est-à-dire, l'abattage immédiat
de tout le bétail infecté, la destruction radicale des cadavres, l’em-
pêchement rigoureuse de tout contact avec les personnes et les
animaux de la ferme infectée. I] parait qu’en Danemark ces me-
sures ont récemment été appliquées avec succès dans deux cas;
mais en Hollande le résultat obtenu par ces mesures coûteuses a
été peu favorable. I] y a certainement des cas, où de pareilles me-
sures peuvent être indiquées et efficaces, mais on ne peut vouloir
les généraliser. Je répète: que sans une séquestration absolue des
fermes infectées contre la circulation même des personnes, il n'y a
pas à songer à restreindre la fièvre aphteuse, mais cette mesure ne
correspond pas au caractère de la maladie et ne peut pas être exécutée!
Mais, s’il en est ainsi, il est clair que l’action principale de
la lutte contre la fièvre aphteuse doit être l’étude scientifique du
contage et de rechercher à le rendre inoffensif, ou bien à immu-
niser les animaux soit par une vaccination ou par des moyens
chimiques. Des essais d’immunisation ont été faits dans ces derniers
temps, mais un des expérimentateurs, M. le D" Siegel de Brietz, a
déclaré récemment que ses essais n'ont pas eu de résultat pratique.
Le conseiller intime D" Leffler croyait aussi avoir trouvé une méthode
de vaccination. Son vaccin, mis dans le commerce sous le nom de
„Seraphtine*, et consistant en un mélange de lymphe aphteuse avec
du sérum provenant d'animaux ayant été atteint de fièvre aphteuse,
devait être inoculé par injection intraveineuse. Les essais n'ont eu
qu'un résultat déplorable. Reste la méthode préconisée par M. Hecker,
vétérinaire à Ermsleben, dont les résultats obtenus ne sont pas encore
publiés. Le vaccin de Hecker qu’on dit être également un mélange
de lymphe aphteuse avec du sérum d'animaux immunisés, est injecté
sous-cutanément.
La voie dans laquelle les expérimentateurs se sont engagés,
semble toutefois être la bonne: il est possible qu’il y en ait encore
d’autres. Il faut donc adresser aux gouvernements des divers Etats
le vœu de continuer à prévoir dans leurs budgets des subventions pour
Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 273
l'étude scientifique et pratique des moyens d’immunisation contre la
fière aphteuse.
En attendant, il faut rechercher les mesures sanitaires qui
permettront de restreindre autant que possible l'extension de la
maladie; elles seront du reste encore nécessaires, pour le moins en
partie, même quand on aura trouvé un moyen d’immunisation.
Ces mesures pourront paraître compliquées, en partie même génantes,
mais elles diminuent le danger, permettent aux propriétaires d’ani-
maux de se protèger eux-mêmes et servent en même temps à
combattre quelques autres épizooties. On ne peut rien obtenir de
demi-mesures; d'autre part il importe de combattre le mal, car
les pertes éprouvées par l’agriculture seraient encore plus élevées,
si on ne faisait rien.
D s'agira donc:
1° de mesures prises pour empêcher l'introduction de la maladie
de l'extérieur ;
2° de mesures permanentes à l'intérieur ;
3° de mesures spéciales pour le cas d'apparition de la maladie
à l'intérieur.
1. Aucun Etat ne peut se passer de la faculté d’interdire
l'entrée des ruminants et des porcs, de leurs produits bruts ou des
objets qui pourraient être porteurs du contage, provenant d’un
pays infecté, même si l'Etat lui-même est infecté. Cette interdiction
ne donne pas de sûreté absolue, car le colportage du virus peut se
faire par les personnes et par l'entrée en contrebande d’animaux;
mais elle diminue sensiblement la possibilité de la propagation. Il
faut que les frontières soient fermées sur toute leur étendue et
que le service y soit réglé uniformément ; car si un pays, par exemple
comme l'Allemagne, laisse le soin de réglementer l'entrée des ani-
maux aux Etats particuliers, la facilité des communications permet
aux importateurs de transporter et de faire entrer leurs animaux
la, où les conditions d'entrée seront plus tolerantes.
La situation spéciale des districts situés sur la frontière exige
parfois des attenuations à la défense d'importer des animaux; la
nécessité des travaux ruraux, du pâturage, des communications
entre les endroits, situés des deux côtés de la frontière, oblige l’Ad-
ministration à tolérer cette importation dans certaines circonstances.
D'autre part, il faudra parfois autoriser l'introduction des animaux
de boucherie, ce qui peut se faire, si l'expédition a lieu en wagons
plombes, et si le chargement reste le même depuis la station d’em-
barquement jusqu’à l’abattoir, où l'abattage immédiat aura lieu.
Ces importations ne devront être tolérées que pour les abattoirs
munis d'une voie de chemin de fer; les importateurs devront, en
plus, être tenus de suivre un trajet, prescrit à l’avance, et se munir
de certificats d’un vétérinaire, constatant que la commune d'origine
et ses environs sont indemnes de fièvre aphteuse depuis plus de
six semaines. Mais il est nécessaire de soumettre ces importations
a un contrôle rigoureux; car les districts de frontière sont les
18
274 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
plus exposés et deviennent, de leur côté, un grand danger pour
les districts de l’intérieur. Il suffira, pour le prouver, de mentionner
un fait. L'Empire allemand était indemne de fièvre aphteuse pen-
dant tout le second trimestre de l’année 1887; pendant le troisième
trimestre elle fit son apparition d'abord dans 9 arrondissements de
frontière (3 sur la frontière de Russie, 6 sur la frontière d'Autriche,
1 sur la frontière de Suisse), et c'est de ces arrondissements qu'elle
se propagea vers l'intérieur.
Les Gouvernements devront, pour pouvoir prendre à temps
les mesures nécessaires, se tenir au courant des épizooties par des
rapports sanitaires aussi rapprochés que possible. Pour les arron-
dissements de frontière on fera bien d'obliger les administrations
locales à se communiquer réciproquement et directement chaque
nouveau cas de maladie.
2. Les milieux les plus favorables à la propagation de la
fièvre aphteuse sont les abattoirs, les wagons de chemins de fer,
les rampes d'accès des gares, les marchés aux bestiaux, les étables
des marchands et des auberges, les troupeaux ambulants et les
laiteries collectives. Il suffit qu’un cas isolé, provenant de l'étranger,
se déclare dans un de ces établissements pour que la maladie se
propage rapidement par leur entremise; elle devient encore beaucoup
plus dangereuse, quand elle a pris déjà pied dans un pays. Il faut
donc soumettre ces établissements à une surveillance permanente et
à une désinfection régulière, non facultative mais obligataire.
a) Les animaux venant de l'étranger ou des centres d'élevage,
amenés dans les abattoirs, ne présentent pas de danger
d'infection, si l’abattoir est muni d’une voie spéciale et si
l'expédition s’est faite avec les précautions voulues et en
peu de jours. Il suffit, dans ce cas, de désinfecter les wa-
gons et les quais de débarquement, d'interdire la sortie
des animaux de l’abattoir et de désinfecter les étables après
l'abattage. On pourrait aussi permettre la réexpédition des
animaux qui n'ont pas été abattus dans le premier abattoir,
dans un second, si cette expédition peut se faire directement
par chemin de fer et si l’abattage a lieu aussitôt. Le grand
inconvénient de cette manière de faire est que beaucoup
d'animaux (ruminants ou porcs), provenant des abattoirs
ou des marchés qui leur sont annexés, vont dans les étables
des marchands ou sont amenés sur les marchés des envi-
rons, et sont, chemin faisant, placés dans les étables des
auberges. En cas d'infection, ils colportent le contage par-
tout. Malheureusement, ces cas ne sont pas rares, et on en
a déjà constaté un grand nombre. Malgré la difficulté
d'exécution, il faut éviter ce danger. Il faut avant tout
que, lors de l'installation de marchés d'animaux de bou-
cherie, les exigences de la police vétérinaire soient entière-
ment prises en considération. (Chacun de ces marchés,
Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 275
s'ils doivent réexpédier des animaux, doit être entièrement
séparé des abattoirs. Les voies d'accès, rues et routes, voies
et rampes de chemin de fer, tant de l’abattoir que du
marché, doivent être entièrement distinctes. Ces conditions
sont absolues; autrement le danger d'introduction de la
maladie de l’abattoir au marché subsistera toujours. Les
établissements, où le marché possède seul une voie de che-
min de fer et où les animaux doivent passer d’abord par
le marché pour entrer à l’abattoir, et où il y a un va-et-
vient continuel entre l’abattoir et le marché, ne sont pas
conformes aux exigences de la police sanitaire vétérinaire.
Les quais de débarquement doivent être divisés en parties
correspondantes aux diverses espèces animales; en outre, l’é-
tablissement doit avoir tant pour le marché, que pour
l’abattoir un nombre suffisant d’etables, permettant l’isolement
des envois; enfin il doit y avoir un abattoir spécial pour
les cas d’epizootie. Les halles et les étables doivent natu-
rellement faciliter la surveillance et la reconnaissance des
maladies contagieuses. Le sol du marché comme de l’a-
battoir doit être imperméable, facile à désinfecter sans
grands frais; la disposition des bâtiments doit faciliter le
transfèrement des animaux des étables aux halles ou des
animaux suspects ou malades dans les isoloirs. Les établis-
sements organisés de cette façon réduisent sensiblement le
danger d’une propagation de la maladie; mais il faut en-
core que pour tous les animaux amenés les propriétaires
présentent des certificats d'origine et de santé, et que tous
les animaux soient, au moment de leur arrivée, exactement
examinés par des vétérinaires nommés par le Gouvernement.
Les animaux, arrivant en chemin de fer, devront être exa-
minés au débarquement même. La pratique, suivie en cer-
tains endroits, de ne visiter les animaux qu'à l’etable ou
même seulement le lendemain de leur arrivée, ne doit pas
être tolérée.
Les rampes, les passerelles et les wagons doivent être
consciencieusement désinfectés après chaque emploi; le
sol des marchés et des abattoirs doit également être entre-
tenu en un état de propreté absolue par des balayages et
des arrosages.
Le personnel vétérinaire doit être obligé à contrôler
constamment l’état de santé des animaux placés dans les
étables des marchés. En outre, tout contact direct ou in-
direct d'animaux en contumace avec des animaux de com-
merce doit être impossible. Les animaux ne pourront sortir
du marché que s’il est établi qu'ils sont indemnes et non
suspects.
En cas de maladie contagieuse, il faudra établir l'endroit
d'origine des animaux malades ou suspects et tous les
276
Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
endroits, où auront pu être expédiés des animaux qui au-
raient été en contact avec eux pendant le transport ou sur
le marché, enfin les administrations de chemin de fer qui
ont effectué ces transports, afin de les aviser télégraphi-
_quement, pour que les mesures puissent être aussitôt et
énergiquement prises.
Il faut, pour pouvoir exécuter ces mesures, établir dans
tous les grands marchés des bureaux de police sanitaire
vétérinaire, charges de ce service et tenus de répondre di-
rectement aux nombreuses questions relatives à l’admission
et à l'expédition des animaux, provenant d'autres abattoirs
ou de particuliers. Charger la police locale de ces soins,
serait faire perdre énormement de temps, alors que la police
sanitaire exige une action rapide, si elle doit être efficace.
Il faut que ces mesures soient observées partout avec
la même rigueur, car si, dans certains endroits, on se laissait
aller à la négligence ou même seulement à un peu de to-
lérance dans l'application, les marchands s'y porteraient
de tous les côtés, et la lutte contre les maladies contagieuses
serait gravement compromise,
b) La nécessité d’une désinfection des wagons de chemin de
fer a déjà été mentionnée; il faut que cette mesure soit per-
manente et qu'elle soit étendue aux bateaux, ayant servi à
des transports d'animaux. Les cas de propagation de la
maladie par le fait de wagons ou de bateaux, non ou in-
suffisament désinfectés, sont très nombreux. La désinfection
doit s'étendre à tous les objets qui ont été en contact avec
les animaux, et se faire régulièrement pour les rampes,
quais, passerelles et enclos, servant aux envois d'animaux.
Pour assurer la désinfection, il faut que la paroi intérieure
des wagons ou des bateaux soit unie et que le sol des quais,
des gares ou des endroits d'embarquement soit imperméable.
Mais il ne suffit pas d'employer pour la désinfection une
solution temperée de soude à 2%,; il faut, qu'après un
nettoyage à fond, on se serve d’un moyen plus efficace,
soit de la vapeur surchauffé, soit d’une forte solution phéni-
quée ou d’un autre agent chimique, au besoin d’une solution
de soude très chaude. Le lavage ou plutôt l’arrosage des
quais et parcours avec de l’eau froide ne peut pas être pris
au sérieux. De même, on ne peut admettre que la désinfection
effective ne soit employée que lorsqu'on a trouvé des animaux
malades. En effet, c’est d'ordinaire plus tard qu’on découvre
les cas suspects, alors que les animaux ont bien passé la
première inspection, mais n'en ont pas moins laissé le
contage derrière eux.
Il semble utile de réunir les wagons à désinfecter d’une
certaine région dans des stations spéciales, d’abord pour
Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 277
pouvoir y établir de meilleurs appareils et pour pouvoir
disposer d’un personnel plus habitué à cet ouvrage. Ici
encore, il importe de réglementer uniformément le mode de
désinfection.
c) Les marchés de bestiaux et les institutions semblables sont
une cause de propagation surtout pour la région même. Il
est inutile d'en démontrer le danger, il suffit, en effet, de
la présence d’un seul animal malade sur un marché pour
infecter les voisins et colporter la maladie dans un grand
nombre d’etables.
La surveillance vétérinaire des marchés est, il est vrai,
depuis longtemps prévue dans les lois sanitaires de la
plupart des Etats, mais il semble que la mise en exécution
de cette mesure n’a été que très partielle. Même en Alle-
magne, dans la plupart des Etats, les conditions premieres
de l’etablissement des marches font defaut, et les veterinaires
charges de leur surveillance n’ont aucun règlement, sur
lequel ils pourraient s'appuyer.
En effet, il faut, pour donner de la valeur à la sur-
veillance vétérinaire, ne donner aux communes l’autorisation
de tenir des foires que si elles possèdent une place de
marché close convenablement, et si elles ont pris les
mesures nécessaires pour assurer la surveillance. D'autre
part, il faut qu'aucun animal ne puisse pénétrer au
marché, sans que son conducteur ne présente à l'agent,
placé à l'entrée, le certificat d’origine et l'attestation que
l'animal provient d’un endroit indemne, et sans qu'il ait
été déclaré non suspect par les véterinaires, également
postés à l'entrée. Pour faciliter le contrôle, il faudra munir
les animaux examinés de marques spéciales, et il faudra
exiger qu'ils conservent la place une fois occupée pendant
toute la durée du marché, place qu'ils ne pourront quitter
que passagèrement pour être présentés aux acheteurs. Le
va-et-vient des animaux à l'intérieur du marché doit être
absolument interdit; de même, il faudra attribuer des
places distinctes aux animaux de boucherie et aux animaux
de rente.
Les vétérinaires devront être en nombre suffisant et
munis d’une instruction, leur prescrivant de continuer leur
surveillance pendant toute la durée du marché, de faire
sortir immédiatement les anrmaux malades ou suspects et
tous ceux qui auront été en contact avec eux, et d’aviser
l'autorité communale des mesures prises ou encore à prendre.
L'autorité communale devra avertir télégraphiquement ou
par téléphone la commune d'origine et les communes qui
pourraient avoir reçu des animaux suspects avant la dé-
couverte de la maladie.
278
Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Après le marché, il faudra faire un nettoyage complet
de la place et la désinfecter s’il s’agit de halles couvertes.
Les emplacements occupés par des animaux déclarés ma-
lades ou suspects devront être immédiatement désinfectés.
Les ventes publiques d'animaux effectuées pour le compte
de particuliers, par autorité de justice ou administrative,
les concours d'animaux, doivent, au point de vue de la
surveillance à organiser, être complétement assimilés aux
marchés de bestiaux. De même, il est utile d'étendre cette
surveillance aux reproducteurs (taureaux et verrats) publics.
li est de grande utilité pour ces animaux de faire tenir des
listes de saillie, indiquant la date des saillies et la provenance
des vaches et des truies.
d) Les étables des marchands de bestiaux sont également très
dangereuses par le renouvellement continuel et rapide des
effectifs et par les allées et venues des marchands dans
de nombreuses étables particulières. Du moment qu’on
exige la désinfection des wagons, ayant servi à des transports
d'animaux, il est logique d'exiger aussi la désinfection des
étables de commerce après chaque évacuation. Pour le cas
très fréquent, où elles ne sont jamais entièrement vidées,
il faut exiger des soins de propreté absolue, et au moins
une désinfection par semaine, et renforcer ces exigences en
cas de danger d'infection. Mais ces étables ne peuvent être
tenues propres et ne peuvent être désinfectées que si leurs
plancher et le sol des cours correspondantes sont imper-
méables, et si les murs, les plafonds, les mangeoires et
leurs dessous, les colonnes, etc. sont en fer ou en pierre
facile à laver, De plus, il faut que ces étables soient claires
et bien ventilées et qu'elles soient munies d'installations
permettant leur arrosage à grande eau. Les étables qui ne
remplissent pas ces conditions, doivent être mises hors d'usage.
Le vétérinaire fonctionnaire doit être chargé de con-
trôler l'exécution des mesures de désinfection, il devra, par
de fréquentes visites, surveiller l’état sanitaire des animaux
et vérifier régulièrement les registres d'achat et de vente,
dont il faut absolument imposer la tenue aux marchands
de bestiaux.
e) Les étables d’auberge doivent être soumises au même ré-
gime, celles des endroits où se tiennent des marchés, ne
le cédent en rien aux étables de commerce au point de
vue du danger d'infection.
ll a été prouvé par de nombreuses observations que les
troupeaux ambulants de porcs ou de ruminants colportent
aisément le contage à de grandes distances. Il semble utile,
pour combattre ce danger, d’obliger les conducteurs de ces
troupeaux à se munir d’un certificat vétérinaire sur l’état
sanitaire de leurs animaux. Ce certificat devra être renou-
Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 279
velé tous les cinq jours et être présenté à chaque réqui-
sition d’un agent public. En cas d'infection ou de danger
d'infection, il faudra interdire complètement le passage de
ces troupeaux.
g) Les mesures à prendre pour les laiteries collectives ne sont
pas moins nécessaires; on ne peut nier que ces établisse-
ments sont une menace d'infection en ce sens, que, mé-
langeant tout le lait qu'ils reçoivent, il suffit qu’une des
étables participantes soit infectée, pour que le petit lait
que les associés reçoivent en retour, puisse propager la
maladie chez eux. Les règlements ont bien prescrit qu'en
temps de menace de fièvre aphteuse, les autorités peuvent
interdire la sortie du lait cru des laiteries collectives, et
que si cette interdiction est prononcée, le lait et ses résidus
doivent être portés à une température de 100 degrès C.
ou être exposés pendant au moins {/, d'heure à une tem-
pérature de 90 degrès. Je ne puis pas approuver cette
manière de faire. Si la mesure ne doit être appliquée qu'après
l'apparition de la maladie, elle arrive trop tard, elles est par
conséquent inutile. 1] faut, aw contraire, exiger que le petit
lait et les autres résidus ne puissent jamais sortir des lai-
teries collectives qu'après avoir été soumis 4 une tempé-
rature qui garantisse la destruction certaine des germes.
Cette mesure est en outre des plus utiles pour empêcher
la propagation de la tuberculose, surtout parmi les porcs.
Elle n'est du reste pas difficile à exécuter, et le perfection-
nement continuel des appareils de stérilisation la facilitera
toujours d’avantage.
Les cours, où s’arrétent les voitures des laitiers, et les
rampes, sur lesquelles on décharge les bidons, devront être
désinfectées régulièrement.
3. La mise en exécution des mesures permanentes indiquées
plus haut, sera suivie d’une diminution sérieuse des cas de maladie.
N faut donc veiller à leur stricte application, mais à côté de ces
mesures permanentes, il faudra des mesures spéciales pour les cas
isolés qui pourront se montrer, et empêcher leur extension.
Tous les Etats ont pris ces mesures; elles sont tantôt géné-
rales et abandonnent la prescription des mesures de détail aux
autorités locales, tantôt elles forment un règlement détaillé ne lais-
sant que peu de latitude à celles-ci. Je préfère ce dernier mode, car
il est nécessaire que les mesures soient identiques pour de grandes
étendues de pays. Je mentionnerai de suite que l'emploi de mesures
moins sevéres, au début de l’épizootie, et la prescription de mesures
plus rigoureuses, quand la maladie prend de l’extension, est une
faute; il faut employer le mode contraire, c’est-à-dire, prendre, dès
le début, les mesures les plus rigoureuses pour isoler les foyers,
mais, lorsque la maladie a pris de l'extension, s'en tenir surtout à
l'application des"mesures permanentes.
280 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Les mesures, prévues par le Gouvernement allemand, peuvent
en général être considérées comme appropriées au but à atteindre;
elles ont permis d'empêcher et pour le moins de restreindre
très sérieusement l'extension de la fièvre aphteuse, dès qu'elles
étaient appliquées de suite, avec rigueur et sur une grande étendue
du pays. Ces mesures comportent la séquestration des animaux
suspects ; la publication de la constatation de la maladie; la dé-
signation des communes et des fermes infectées par des plaques
indicatrices; la séquestration des malades et des suspects à l’inte-
rieur des fermes, sauf quelques adoucissements relatifs à ja
pâture, au travail des animaux suspects d’être contaminés et au
transport de ces animaux pour l'abattage ; la défense de sortir les
ruminants et les porcs sans autorisation spéciale hors de la ban-
lieue ou d'un district plus ou moins étendu; la séquestration à
l'intérieur des étables en cas de contravention; la défense de la
mise en vente du lait cru provenant des animaux malades et l’ex-
tension éventuelle de cette défense au lait de toute la ferme, de
. la commune ou de laiteries collectives; la défense d’enlever les
fourrages et les pailles de la ferme infectée; la restriction de la
sortie des peaux, de l'enlèvement des fumiers: la défense aux per-
sonnes étrangères d’entrer dans les étables infectées, et aux per-
sonnes appartenant à ces fermes d'entrer dans les etables indemnes ;
le nettoyage des vêtements et des chaussures du personnel des
étables infectées; l'interdiction des marchés et du passage à travers
les communes infectées; la séquestration des pâturages; la mise en
séquestre des troupeaux ambulants ou des animaux faisant partie
de transports; enfin la désinfection des locaux après l’extinction de
la maladie et la levée des mesures quinze jours après.
Il n'est guère nécessaire de parler longuement de ces diffé-
rentes mesures, je me bornerai à y ajouter quelques observations.
En cas d'apparition de la fièvre aphteuse, il est absolument
nécessaire d’ordonner la mise en pratique stricte et exacte de toutes
les mesures permanentes; en même temps, il faut faire afficher dans
la région menacée des instructions relatives aux signes de la ma-
ladie et aux mesures préventives, et répandre ces instructions par
la presse. En outre, il faut obliger les propriétaires d'animaux à
faire leurs déclarations le plus tôt possible.
Les primes et les indemnités accordées dans certains Etats
n'ont été d'aucune utilité sous ce rapport, et il est regrettable
qu'on soit obligé de revenir toujours à l’application des prescriptions
pénales pour ceux qui ne font pas les déclarations, ou les font trop
tard.
Le vétérinaire fonctionnaire doit être requis chaque fois que
la maladie est déclarée. Je ne puis pas approuver le mode de
n’appeler le vétérinaire que pour la constatation du premier cas et
de laisser à l’autorité communale le soin de prendre les mesures
pour les cas suivants. Je suis, au contraire, d'avis qu’il faut prescrire
Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 281
au vétérinaire de faire des visites fréquentes et très rapprochées
pour contrôler l’exécution des mesures, vérifier au besoin l'état
sanitaire des animaux des fermes, et faciliter ou rendre moins dis-
pendieux la délivrance des certificats de sortie.
Les pertes que la fièvre aphteuse cause aux propriétaires
d'animaux et à l’agriculture en général, sont trop importantes pour
qu'on puisse s’arréter aux dépenses qui résulteraient pour la caisse
de l'État de la mise en pratique de ce contrôle.
Il faut, de plus, donner au vétérinaire fonctionnaire le droit
d'ordonner lui-même les mesures nécessaires, et obliger les pro-
pnétaires d'animaux à obéir à ces prescriptions sans attendre leur
confirmation par l'autorité administrative. On perd trop de temps
en suivant la marche usitée dans beaucoup d'Etats, d’obliger le
vétérinaire à faire un rapport à l'Administration, qui ensuite prescrit
les mesures.
En dehors de la publication de l'apparition de l’epizootie et
de apposition de plaques indicatrices, le vétérinaire devra pouvoir
ordonner immédiatement les séquestrations nécessaires.
À mon avis, il ne faudra pas se borner à la séquestration des
fermes, mais interdire complètement la sortie des animaux des
étables ou des clos de pâturage, à moins que les fermes ne soient
complètement isolées et qu'aucune voie publique ne passe à pro-
xmité. C’est le seul cas dans lequel j’autoriserais l'emploi pour le
travail, ou le pâturage des animaux suspects de contamination.
La séquestration, ainsi comprise, exige que le personnel des
étables ne puisse les quitter qu'après une désinfection des vêtements
et des chaussures; en outre, il faut prescrire le nettoyage journalier
des mangeoires et des rateliers et faire désinfecter tous les jours le
fumier des étables. En dehors du personnel nécessaire, du proprié-
taire ou de son délégué et du vétérinaire, l’entrée des étables devra
être rigoureusement interdite ; encore faudra-t-il obliger les personnes
qui auront visité la ferme infectée ou qui y auront travaillé, de
changer de vêtements avant de la quitter.
I! faudra interdire entièrement la sortie des fourrages et des
pailles pendant toute la durée de la séquestration et ne permettre
la sortie des ruminants et des pores, destinés à la boucherie, que
sur demande spéciale, après examen vétérinaire, et si les mesures
nécessaires pour le transport peuvent être observées. Pour l'abattage
des animaux malades, il faudra demander l'autorisation de la po-
lice et observer pour la vente de la viande les prescriptions du
vétérinaire fonctionnaire. L’enlévement des peaux ne devra pouvoir
se faire qu'après séchage complet.
La sortie du lait doit faire l’objet de mesures spéciales. Je
trouve que la prescription du règlement allemand qui restreint
l'obligation de cuire seulement le lait des animaux malades, manque
son but. N faut étendre cette prescription à la totalité du lait
produit dans la ferme infectée, ou bien, ce qui vaudrait mieux,
parceque le contage est colporté et par les voitures, les bidons et
282 _ Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
les voituriers, obliger les propriétaires à convertir, pendant toute
la durée de la maladie, la totalité de leur lait en beurre ou en
fromage.
A côté de la séquestration des fermes infectées, il faut, dès
le début, ordonner la séquestration de toute la commune ou, si elle
est disséminée ou trop grande, la séquestration de la partie infectée
et mettre les communes voisines sous surveillance, en ne permettant
la sortie des animaux qu'après un examen vétérinaire. Pour les
animaux qui ne sont pas destinés à la boucherie, cette autorisation
ne devra être donnée que s’il est prouvé, qu'ils se trouvaient depuis
au moins sept jours dans un étable indemne.
Les marchés aux bestiaux devront être interdits dans les
communes infectées et les communes voisines dès le premier cas
de maladie, et il faudra les interdire dans un grand rayon autour
de la commune infectée, dès qu’un second cas se présente. Pour
toute l'étendue de ce rayon, il faudra imposer aux marchands de
bestiaux de n’enlever des ruminants ou des porcs de leurs étables,
qu'après une quarantaine de sept jours et après examen vétérinaire.
Si la fièvre aphteuse s'étend à plus de la moitié des effectifs,
il y a lieu d'interdire complètement la sortie et le passage des ru-
minants et des porcs, de défendre le transport des fourrages, des
pailles, des fumiers et de tout ce qui peut colporter le contage:
mais on pourra laisser plus de liberté aux propriétaires à l’intérieur
de la zone interdite.
Il y a toutefois des cas, dans lesquels les séquestrations ne
sont pas cfficaces, et cela surtout dans les communes composées
de petits propriétaires, dont les exploitations sont contigues et mal
séparées. Dans ce cas, il peut être possible d'empêcher la propa-
gation de la maladie pour l'abattage des premiers malades.
D'autre part, on ne sait souvent que faire des animaux, quand on
découvre la maladie sur un marché ou parmi un transport. Parfois
aussi, les séquestrations sont une charge trop lourde pour le pro-
priétaire qui n’est pas à même de la supporter. Il me semble pour
cela que l'autorité administrative devrait avoir le droit de faire
abattre, dans certains cas, les animaux malades ou suspects, et
d’indemniser les propriétaires.
La désinfection des étables devra se faire aussitôt après la
fin de l’epizootie, s'étendre aux objets de passage et d’étable, et se
faire sous le contrôle du vétérinaire.
La déclaration d'extinction ne devra pouvoir avoir lieu que
quinze jours après la fin dûment constatée du dernier cas de maladie;
la levée des mesures, d’autre part, ne pourra avoir lieu que si, pendant
ce laps de temps, aucun nouveau cas ne s’est présenté.
Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 283
Les conclusions dont je propose l'admission au congrès, sont
les suivantes :
La découverte d'un moyen d'immunisation utilisable
dans la pratique ou d'un autre agent de préservation,
est, en présence de la grande facilité de propagation du
contage de la fièvre aphteuse, de la marche ordinairement
bénigne de cette épizootie et des pertes néanmoins énormes
qu'elle cause à l'agriculture par elle-même et par les
mesures de police employées contre elle, le point capital
de la lutte contre la fièvre aphteuse.
Les Gouvernements des divers Etats doivent être priés
de continuer à employer des fonds pour l'étude scientifique
de ces questions.
Tant que ce moyen de préservation n'aura pas été
découvert, on ne peut se passer de mesures de police sa-
nilaire vétérinaire adaptées aux caractères de la maladie.
Leur efficacité dépend de leur conformité et de l’unt-
formité de leur application dans les divers Etats.
Ces mesures sont les suivantes :
19 L'interdichon de l'importation des ruminants et
des porcs, de leurs produits bruts et des objets pouvant
colporter le contage et provenant de pays infectés.
L'interdiction doit être ordonnée et appliquée pour
toute l'étendue de la frontière de l'Etat qui doit se protéger.
Les relations de frontière doivent, à cause de l’augmen-
tation du danger d'infection et selon les circonstances,
étre soumises à des prescriptions spéciales; les autorités
de frontière devront se donner réciproquement communt-
cation de la marche des épizooties dans leurs districts.
L’importation d'animaux de boucherie, st elle est né-
cessaire, ne devrait avoir lieu, que s'il est prouvé que
les animaux proviennent de districts indemnes depuis
au moins six semaines, et st les animaux sont amenés
directement à l’abattotr en wagons fermés, et abattus 1m-
médiatement. Les abattoirs recevant ces animaux devront
être munis d'une vote de communication avec le chemin
de fer et étre en permanence sous la survetllance d'un
vétérinaire.
29 Les mesures à introduire en permanence, même
quand la fièvre aphteuse ne régnera pas, comprendront:
a) les abattoırs;
6) les transports d’anımaux par chemin de fer et par
bateaux ;
c) les marchés aux bestiaux et les institutions semblables;
284
Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
ad) les étables des marchands de beshaux ;
e) les étables d’auberge;
/) les troupeaux ambulants et
£) les laiteries collectives.
Tous ces établissements doivent étre soumis à un:
surveillance vétérinaire efficace, et le contage introduit
ou laissé par les animaux dott y être régulièrement
mis hors d'état de nuire. Pour les lattertes collectives,
tl faudra ajouter la prescription que le petit lait et
les autres résidus ne pourront, de tout temps, être enlevés
que s'ils ont été soumis préalablement à une tempéra-
ture qui assure la destruction certaine de l'agent ın-
fectteux.
Pour assurer le succès de ces mesures, tl faut exiger
que les abattoırs, les wagons, les marchés, les éfables
des marchands et des auberges et les lattertes collectives
répondent aux éxigences de la police sanitaire vétéri-
naıre pour tout ce gut concerne leur construction et
leur disposition.
3° Les mesures à prendre en cas d'apparition de la
fièvre aphteuse, devront comprendre :
a) la publication d'instructions sur les symptômes de
la maladie et les mesures préservatives;
b) le maintien strict de l'obligation de déclarer la
maladie et l’encouragement des déclarations;
¢) l'obligation pour les propriétaires d'isoler tmme-
diatement les animaux atteints ;
d) la publication officielle des cas de maladie et la
pose de plaques indicatrices ;
e) l'obligation pour les vétérinaires fonctionnaires de
constater chaque cas de maladie, ainsi que leur
extinction, et de contrôler, entre temps, la marche de
la maladie ;
J) l'autorisation pour les vétérinaires fonctionnaires
d’ordonner sur le champ toutes les mesures urgentes;
£) la prescription de séquestrer toujours les animaux
non seulement à l'intérieur des fermes, mats dans
les étables ou les clos de pâturage;
h) l'obligation de nettoyer journellement les mangeotres
et de désinfecter les fumiers et les planchers pen-
dant toute la durée de la maladie;
1) l'interdiction pour toute personne étrangère d'entrer
dans les fermes ou les pâturages infectés, et l’oblı-
gation d'empêcher surtout l'entrée des éfables par
toute personne non autorisée et de ne laisser sortir
Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 285
personne qui n'aura pas nettoyé ses vêtements et
ses chaussures ou qui ne les aura pas changés;
k) l'interdiction d'enlever, pendant toute la durée de
la sequestration, les fourrages, les failles, les fu-
miers et les peaux ıncompletement séchés provenant
des animaux malades, et la restrichion de l’auto-
risatton de sortir les animaux destinés a la bou-
cherie, de Faire travailler, ou pâturer les ruminants
et les porcs aux seuils cas, où tl n'y aurait aucun
danger de propagation;
I) la défense, autant que possible absolue, de sortir le
lait des fermes infectées, tout au plus, pourratt-on
en autoriser la sortie après cutsson;
m) la mise en observation de la commune ou d’une
partie de la commune ou d’un groupe de communes
(district infecté). Cette mise en observation devra
être prononcée en même temps que la sequestration
de la ferme infectée, et comporter la défense de
fenir des marchés aux bestiaux, et la restriction de
la sortie des ruminants et des porcs;
n) l'obligation d'étendre, des le second cas de fièvre
aphteuse signalé dans le district infecté, l'inter-
diction des marchés à un rayon aussi grand que
possible (district menacé) et d'y joindre la restriction
de la sortie des animaux des tables de commerce;
0) la prescription, en cas de grande propagation de la
fièvre aphteuse, de séquestrer les banlieues, d’ınter-
dire dans tout le district infecté la sortie et le
passage des ruminants et des porcs, la sortie des
fourrages, des pailles, des fumiers et des autres
objets, pouvant colporter le contage;
p) le droit pour l'autorité administrative de fatre,
dans certains cas, abattre, contre indemnité, les
animaux malades ou suspects;
g) la désinfection sérieuse des locaux occupés par les
animaux malades ainst que la désinfection des
objets de pansage etc. qui leur auront servi avant
la constatation de la guérison;
7) la levée des mesures, au plus tôt quinze jours après
da guérison du dernier cas de maladie.
286 The prevention of foot and mouth disease.
Report of Dr. DAMMANN
Director of the superior Veterinary School of Hannover.
(Extract made by Dr. LIAUTARD, professor and director of the American Veterinary
College, New-York.)
ome fifty years ago, foot and mouth disease made only
a short appearance in Western Europe — but to day
it is common and almost always present. Formerly its
exclusion was, with few exceptions, readily controled.
but at present communities are constantly threatened
by its rapid extension; — facilitated as it is by the
creation of railroads which has so much increased the accom-
modations demanded for general trade, interchange and displacements
of animals.
Germany, Austria, France, Belgium and Holland have all
suffered more or less, In 1892 the losses amounted in Germany
to no less than 150 millions marks.
The loss of such amount obliged the German government to
modify the laws of sanitary medicine relating to foot and mouth
disease and more severe measures were ordered, notwithstanding
which the losses kept on increasing. In 1894, there were 9049
farms where the disease existed, containing 192611 diseased ani-
mals, After the new law which came into force in 1895, the
statistics show that in that year 16975 farms were infected with
461646 infected animals; and in 1896, 68874 farms with 1548437
sick animals, The disease diminished in some degree the following
year, but lately it has assumed once again a more threatening
aspect.
Very severe sanitary measures have failed, sequestration,
isolation, closing of markets, watching of slaughter houses, of stables,
railways etc., nothing seems to attain the object, the disease has
kept spreading and if, now and then, it has seemed to diminish in
extension, it was only, because the contagious element has, by
some causes still unknown, lost some of its virulence.
Report of Dr. DAMMANN, Hannover. 287
This state of affairs has been observed not only in Germany
but also in other states. Switzerland has forbidden the entrance
of infected stables to all persons except those who had charge of the
animals. Holland, Sweden, Denmark have ordered the slaughter
of all diseased or suspect animals; and yet all these measures
did not stop the propagation of his scourge.
However, this failure is not to be wondered at, when the
causes which have produced it, are taken into consideration, viz.,
the great facility of the propagation of the contagion, the slow
application of the necessary measures by the carelessness or incom-
petency or the imperfect regulations of the administrative authori-
ties, and finally the unwillingness of the people who will not or
are not made to execute those regulations, when they reach them.
Many agriculturists, considering the failure referred to, have
said that these measures did more harm than good; that it
would be better to leave the owners of animals act upon their
own judgement and as their own interest would dictate.
Others, on the contrary, have demanded more severe measures
to apply to foot and mouth disease, those which are enacted
for cattle plague. Denmark did it; and on two occasions was
successful in eradicating the disease. Holland, however, did not do
as well by it. There may be cases, where such measures are
indicated, but they are not in all. I repeat, says the reporter:
Without strict sequestration of the infected farms, including even the
prerention of circulation of the people, it is useless to hope to restrain
foot and mouth disease — and yet this measure is not justified by
the character of the disease and cannot be applied.
If such is the position and the condition of facts relating to
foot and mouth disease, it is evident that the principal action in
the struggle against the disease rests on the scientific study of its
contagious element and on researches to render it harmless, or to
give immunity to animals by vaccination or by chemical means,
Attempts to produce immunity have already been made — Dr.
Siegel of Brietz declares his as not practical; Dr. Löffler has failed
with ‘“Seraphtine”; Mr. Hecker, veterinarian at Ermsleben, has not
yet published the results of his observations. .
The road in which experimenters are engaged, seems to be
the proper one; it is possible that there are others, and “govern-
ments of all states ought to be asked to provide in their budgets the
necessary funds for the scientific and practical studies of the means
of producing immunity from foot and mouth disease.”
While waiting for this, however, sanitary measures are to be
resorted to and can be classified in three groups: those to prevent
the introduction of the disease into a state; the permanent measures
Within the state; the special measures in case of the appearance
of the disease in the state.
288 The prevention of foot and mouth disease. |
A. Measures to prevent the introduction of the disease into a state.
Every state has the power to forbid the entrance of ruminants
or swine, or their products, when coming from an infected country,
even if she should herself be infected. Although this reinforced
power does not give a strict certainty of immunity, it certainly
reduces considerably the chances of propagation of the disease.
All the frontiers must be closed and the sanitary measures executed
in a uniform manner. If special conditions require the application
of modification to render these measures of a milder severity, they
must nevertheless be executed under the most rigorous control.
Besides this, Governments, to be able to take these measures,
must be informed of the existence and the progress of the epizooty
by sanitary reports sent to them at short intervals.
B. Permanent measures within the state.
The most favourable ways for the propagation of foot and
mouth disease are the slaughter houses, railroad cars, platforms
of the railroad depots, cattle markets, yards of dealers or of public
inns, ambulant herds and collective dairies — one case developing
in them and the disease will spread rapidly. Let us consider the
measures which they require:
a. Slaughter houses. Animals brought there, either from
another state or from breeding centres, are not dangerous, provided
the slaughter houses are furnished with a special tract of railroads
and if the transport has been executed according to proper regula-
tions and in a few days. Disinfection of the trucks and of the
unloading docks with prevention of the animals from going out of
the abattoir and the disinfection of the pens after slaughtering are
sufficient to prevent the disease from spreading. Animals that are
not killed in one abattoir, might be allowed to be transported to
another, provided this can be done by rail. This is not however
without objections. There must be some special arrangement of
the slaughter houses and of the markets. Markets must be sepa-
rated from the abattoirs, if from the first, animals are to be trans-
ported again. Both, markets and abattoirs, must be built in such
a manner, that sanitary inspection can be well done and sanitary
measures well executed. Their floor must be watertight, easy to
wash and to disinfect. If well organised, those establishments will
help to diminish the dangers of extension of the disease. Besides
this, owners ought to be obliged to present for all animals, a cer-
tificate of origin and of health and all of them ought to be exa-
mined by an official veterinarian. This examination must be made
immediately, while unloading, and not in the yards or only the
next day. Passages, platforms and trucks must be disinfected and
the floors of markets and slaughter houses kept thoroughly cleaned.
Report of Dr. DAMMANN, Hannover. 289
The official veterinarian shall have to control the health of
the animals placed in the yards or pens of the markets — also to
prevent the direct or indirect connection of the animals with others.
Any animal shall be prevented from leaving the market unless it
is free of the disease or even not suspect.
In case of any contagious disease existing, every information
relating to the place of origin of the diseased or suspect animal,
about any location where he might come from, the companies of
railroads by which he had been transported etc., shall be made
known by telegraph to allow severe sanitary measures to be taken.
Veterinary sanitary bureaux must be established at all large
market places to allow the rapid diffusion of all the information
oblained as above.
b. Railroads. The necessity of disinfecting the trucks of
railroad, already alluded to, must be permanent; the same can be
said of boats where animals are transported. This disinfection must
extend to every object which may have come in contact with the
animal. The use of slightly tepid solution of soda at 2°/, is not
sufficient. Disinfection must consist, after thorough washing, in
using overheated steams, strong phenic solution or any other chemical
agent, or again soda solution, if hot. Washing of docks and plat-
forms etc. with cold water is useless, The presence of diseased
animals is not necessary for the indication of disinfection; it must
be done at once.
c. Markets. Those and similar places, are causes of propa-
gation. Although their inspection has, for a long time, been placed
in the hands of veterinarians; it is imperfect, even in many parts of
Germany, where the veterinarians who have them in charge, have
no regulations to guide them. Markets ought not to be allowed,
except under specified conditions and if they can offer all facilities
for veterinary inspection. No animal ought to be allowed to enter a
market unless with the presentation of a certificate of origin, that
the animal comes from a district free from disease and is not
suspect. The number of veterinarians ought to be sufficient and
they ought to be provided with the necessary regulations for the
perfect execution of their inspection. . |
d. Yards of dealers are also very dangerous. They must be
disinfected, as soon as they are emptied of the sold stock, and
even if all the animals are not sold. They must be built on such
conditions, that the disinfection can be properly done; otherwise
they ought not to be used. Official veterinarians must see to its
execution.
e. The same requirements apply to yards of public inns.
f. Ambulant herds. They are also means of propagation of
the disease, With them the necessity of the certificate of origin is
important. It must be renewed every five day. In case of in-
19
290 The prevention of foot and mouth disease.
fection, existing or possible, interdiction of travelling must be
ordered.
g. Collecting dairies. Measures against them are also necessary
as they are sometimes starting centres of propagation. Infection
of one of the yards is enough for a general attack. Existing
regulations allow the delivery of the milk, providing it has been
heated to 100° C. or exposed for 15 minutes to 90°. This is not
enough. It must not be allowed, unless the destruction of the
germs is insured by the use of proper apparatuses of sterilisation.
The yards of these dairies, milk cans ; and other fixtures ought
to be regularly disinfected.
C. Special measures in case of the appearance of the disease in a state.
Permanent measures will be followed by marked reduction in
cases, but special measures are necessary for isolated cases which
may occur, and to prevent their spreading.
These measures exist in all states. They are at times general
and leave their arrangement in detail to the local authorities. In
other cases they are special, consisting of specified regulations with
a limited action on the part of the local authorities. These last,
the reporter prefers, as they permit a greater similarity and identity
for their application upon a large surface of territory.
The measures ordered by the German government seem to
realise the object; at least for foot and mouth disease they have
served to restrain the spread of the disease.
They consist of the following: sequestration of suspect animals;
publication of the bulletins declaring the existence of the disease;
designation of the communes and farms affected by posting bills;
sequestration of diseased and suspect animals with few exceptions;
prohibition of exit for animals without permit, of the sale of milk
of sick animals, or of that of farms, towns, or collective dairies;
prohibition of removing fodder and straw, skin or manure; pro-
ibition to strangers to enter the infected yards and to persons
belonging to them to go into healthy stables; cleaning of clothes
and shoes of the attendants of infected yards; interdiction of markets,
of travelling of animals through infected communes; sequestration
of pastures, of travelling herds; disinfection of out houses after the
extinction of the disease; removal of all the measures 15 days after
the recovery of the last case of the disease.
Dr. Dammann adds to those some modifications :
In case of the appearance of foot and mouth disease, strict
and exact application of the permanent measures is required; but
besides, owners of animals must make their declarations as soon as
possible; prizes and indemnities bave not given good results.
The official veterinarian ought to have the right to make
frequent visits, not only after the first case is declared, .but to be
Report of Dr. DAMMANN, Hannover. 991.
sure, that the prescribed measures are executed; to verify the sani-
tary condition of the stock and facilitate the delivery of certificates.
He ought to have the right to order the necessary measures and
oblige owners of stock to execute them, without waiting for the
authorities to notify them.
Besides the publication of bulletins declaring the appearance
of the disease and the application of sanitary post bills, the vete-
rinarian shall order at once the sequestration, not only of the farm,
but stop completely the exit of animals from yards or pastures,
unless those are entirely isolated. The attendants of the yards
shall not be allowed to leave, until their clothes and shoes are
disinfected. Mangers, hay racks etc. shall be daily cleaned and
disinfected. Removal of fodder and straw must be prohibited during
the entire duration of the sequestration, and no animal be permitted
to be removed except after veterinary examination.
Police permits shall be required for the slaughtering of the
animals, and the sale of the meat will be submitted to veterinary
control. The removal of skins ‘shall not be allowed until they are
thoroughly dried.
The sale of milk, as far as German regulations allow it, is
restricted to that of diseased animals and does not reach the object
in view. The author suggests it for all the milk of the infected
farm or, what would be better, recommends the obligation to have
the milk turned all into butter or cheese during the whole length
of the outbreak.
Besides the infected farms, the whole commune ought to be
sequestrated. Should this be too disseminated or too wide, sequestrate
the infected part and submit the surrounding ones to veterinary
supervision, and prohibit the exit of any animal, unless after veteri-
nary examination.
Markets shall be closed in infected districts and surrounding
communes, as soon as the first case is known. This measure shall
be extended when two cases exist.
Ruminants and swine will not be allowed to leave a farm,
except after a sequestration of seven days and with veterinary
authorisation. Should the disease still progress, more severe measures
are insisted upon.
In some cases, sequestration is not efficacious; especially when
communes are made of little farms which are contiguous to each
other and not well separated. Then, slaughter of the first sick
animal may limit the disease. Sometimes it is difficult to dispose
of sick animals, when discovered in a market or a transport, or
again the owner cannot afford the expenses of the execution of
the sanitary measures; in those cases the authorities ought to be
allowed to order the slaughter with indemnity granted.
Disinfection of stables and all objects used must be done
immediately after recovery and under veterinary control.
292 The prevention of foot and mouth disease.
Declaration of extinction of the disease ought not to be made
until fifteen days after the recovery of the last case and the removal
of the regulations cannot be done, unless no other case has occured
during the same length of time.
CONCLUSIONS.
1. The discovery of a mean of procuring immunity useful
in practice or of any other preventive agent is the important
factor in the struggle against foot and mouth disease, in
presence of the great facility of its propagation, of the ordi-
nary benignant march of the disease as well as of the
enormous losses, that it inflicts on agriculture by itself or by
the measures of sanitary police used against it.
The Government of the various States must be asked to
continue to apply funds for the scientific study of these
questions.
As long as this mean of protection is not discovered,
measures of veterinary sanitary police adapted to the character
of the disease cannot be dispensed with. Their efficacity
depends upon their similarity and the uniformity of their
application in the various States.
These measures are the following:
1* Interdiction of importation of ruminants and swine,
of their raw products and of any object likely to transport
the contagion and coming from the infected country.
The interdiction must be ordered and applied in the whole
extent of the frontier. |
Relations of frontier must, on account of the increase of
danger of infection and according to circumstances, be sub-
mitted to special regulation ; frontier authorities must reciprocally
give between them informations as to the progress of epizooties
in their districts.
Importation of butchery animals must not take place, if
it is necessary, only when it is proved that animals are
coming from districts free from disease for a month or six
weeks and if animals are brought directly to the abattoir in
closed trucks and immediately killed. Abattoirs receiving such
cattle must be connected by tracts with railroads and be
always under veterinary supervision.
2. The permanent measures to establish, even when foot and
mouth disease is not present, shall relate to:
a) slaughter houses; b) transport of animals by rail or by
boat; c) cattle markets and similar places; d) yards of
dealers ; e) those of inns; f) ambulant herds; g) collectsve
dairies.
Report of Dr. DAMMANN, Hannover. 203
AU those establishments must be submitted to official
veterinary supervision and the contagion brought or left by
- animals must be regularly prevented from doing harm. For
collective dairies, will be added the prescription that, butter,
milk and all residue of milk shall not be removed at any
time, unless they have previously been submitted to a tempera-
ture insuring the sure destruction of the infectious agent.
To insure the success of the measures, slaughter houses,
trucks, markets, yards of all kinds (trade or inns), and
collective dairies shall be forced to conform to the exigences
of veterinary sanitary police, in all that concerns their con-
struction and arrangement.
3. In case of the appearance of foot and mouth disease
the measures to be taken, in all necessity, are:
a) Publication of instructions upon the symptoms of the
disease and of the prohibitive measures,
b) Strict obligation of declaration and encouragement to make
them,
c) Obligation for owners to isolate immediately affected animals,
d) Official publication of the cases of the disease and posting
of bills indicating their locations,
e) Obligation for official veterinarians to tabulate each case
of disease and its extension and control at the same time
the march of the disease.
f) Authorisation to official veterinarians to order at once all
urgent measures,
g) Order to always sequestrate not only animals within the
farms but those in yards and pastures,
h) Obligation of daily washing of mangers and disinfecting
of mangers and floors during the entire duration of the
disease,
i) Prohibition for all outside persons to enter infected farms
or pastures and obligation to prevent specially the entrance
to yards of any one not employed in it, and not to let
any one come out, unless their clothes or shoes have been
cleaned or unless they have been changed,
k) Interdiction to remove, during the entire sequestration,
fodder, straw, manure, not completely dry skins of di*eased
animals; and restriction of the authorisation to move
animals” for the butcher, to work, or pasture ruminants
pur wine, except when there would be no danger of propa-
l) Vioeolite prohibition, as much as possible, to take milk out
of infected farms; and at the most its removal might be
allowed after cooking,
294 The prevention of foot and mouth disease
m) Put in observation the commune or part of it, or of a
group of them (infected district). This could be announced
at the same time as the sequestration of the infected farm
and should contain the prohibition to hold markets and the
restriction to the removal of ruminants and swine,
n) Obligation to extend, after the second case of the disease
in an infected district, the interdiction of markets upon
as large a surface of ground as possible (threatened district)
and to add to that the restriction of exit of animals from
trade yards,
0) Order in case of extensive propagation of foot and mouth
disease, to sequestrate surroundings, arrest in the whole
infected districts the exit and travelling of ruminants and
swine, that of fodder, straw, manure and other objects
likely to transport the contagion,
p) The right for administrative authority to order in some
cases the slaughter with indemnity of diseased or suspect
animals,
q) Careful disinfection of places occupied by diseased animals
as well as that of all objects which may have been used
for them, after verification of the recovery,
r) Removal of the measures, at the earliest fifteen days after
the recovery of the last case of the disease.
295
Rapport de M. le Dr FURTUNA
Chef du service vétérinaire civil à Bucarest.
À fièvre aphteuse est une maladie contagieuse qui fait
partie du groupe des maladies exanthématiques; elle se
transmet facilement aux bœufs, aux porcs; plus difficile-
ment aux chevaux, aux brebis, chèvres, chiens et chats.
Les souris, les cobayes, les lapins, les pigeons, les poules
et les canards en sont exempts.
La maladie se transmet aussi à l’homme.
L’infection se produit d'animal à animal par le contact direct,
par l'intermédiaire d’autres animaux réfractaires, par les restes de
fourrages laissés dans les mangeoires et rateliers, par les litières et
les fumiers des étables, etc. Il se peut que le germe de la maladie
ait une prédilection pour certaines régions, comme, par exemple, les
muqueuses buccale et nasale, la région de la mamelle, etc., d’où il
passe ensuite dans le sang et se généralise en produisant la fièvre
et des éruptions en divers endroits.
Aucune maladie ne parait avoir une force d'expansion, de
contagion, aussi” grande que la fièvre aphteuse, surtout lorsque
l'endroit, où elle fait sa première apparition, est relié avec beaucoup
de chemins de communication, et lorsque les mesures de police
vétérinaires n’ont pu être prises, dès le début, avec toute la rigueur
nécessaire.
La gravité de cette maladie est en Roumanie moins sérieuse
par ses conséquences pathologiques que par les pertes économiques
qui résultent de lapplication des mesures de police vétérinaire.
Dans l’Europe occidentale les pertes sont également grandes, celles
produites par l’excessive gravité de la maladie et celles produites
par les conséquences économiques qui découlent de l'application
des mesures citées.
Ce fait a décidé beaucoup d’auteurs à s'occuper de la recherche
de la nature du virus spécifique, pour qu’ensuite, l’ayant connu,
ils puissent prendre les mesures pour l'extinction de l’épizootie.
Les auteurs plus anciens n'étaient pas d’accord sur la contagion
de la maladie; le premier qui semble avoir insisté davantage pour
accentuer ce caractère de la maladie, a été Favre, de Génève; il a
prouvé par des faits ce qu’il avait soutenu.
296 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Buniva a le premier utilisé l’inoculation avec du virus
aphteux pour faire disparaître plus vite l’épizootie dans une localité
infectée.
Les premières expériences microbiologiques dans le domaine
de cette maladie ont été faites en 1865 par Hadinger‘) qui
communiqua au II® Congrès vétérinaire international, tenu à Vienne,
qu'il avait trouvé dans le contenu des vésicules buccales et mammales
un champignon, ressemblant à l’otdium albicans qui produit le muguet.
Cette même constatation est faite plus tard par Flemming?)
et Spinola*). Bender*) a trouvé, outre les spores du champignon
Tilletia aphtogenes, des microbes qui se sont développés dans du
lait en forme de streptocoques. Zürn®) constate la même chose que
Hadinger. Kitt®) et Rivolta”) trouvent des microbes et des cham-
pignons.
Nosotti®) est le premier à employer les moyens bactériologiques
pour la culture des microbes; il trouve un microbe rond, pouvant
être coloré aux couleurs d’aniline, cultivable, et qui a produit la
maladie aux bœufs qui en avaient été inoculés. Klein?) a trouvé des
diplo- et des streptocoques dans les pustules d’un bélier, qui n'ont
pas produit la maladie, étant inoculé sous la peau; mais il a
réussi à la déterminer par ingestion. Kurth‘) a découvert un
streptocoque qu'il a nommé streptococcus involutus ; il n’a pas produit
la maladie en l’employant, mais il croit qu’il y a rapport entre ce
microbe et la maladie. Schottelius 1) a décrit des streptocoques
mobiles, mais il n’a pas réussi à produire la maladie. Behla *) a
montré des corpuscules amiboïdes dans le sang et dans les
muqueuses des animaux malades, cependant il n'a pas pu prouver
par des expériences que ces corpuscules ont un rôle génésique
dans la fièvre aphteuse. Piana et Fiorentini‘?) ont découvert des
amibes dans les cas de fièvre aphteuse, mais ils n'ont pu ni les
cultiver, ni leur faire produire la maladie.
Outre les auteurs cités plus haut, il y en a encore beaucoup
qui ont annoncé les recherches qu'ils ont faites; parmi ceux-ci, à
mon avis, ceux qui présentent des travaux de plus grande impor-
tance, sont les suivants:
1) Amtlicher Bericht des II. Internationalen Kongresses der Tierärzte
zu Wien 1865.
2) The veterinarian 1869.
3) Annalen des Landwirtschaftlichen Wochenblattes, 1870.
*) Hallier’s Zeitschrift für Parasitenkunde, 1869—1870.
5) Die pflanzlichen Parasiten, 1879.
6) Österreichische Monatsschrift für Tierärzte von Koch, 1883.
7) Bollet. del Comizio agr. di Pavia, 1888.
Clinica veterinaria, 1885.
9) 15th Report of the local Governement Board, 1885.
10) Mitteilungen aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt, VIII.
11) Centr. f. Bact., Bd. XI.
12) Centr. f. Bact., Bd. XIII und Berl. Tierärztl. Wochenschrift, 1896.
19) Centr. f. Bact., Bd. XIX.
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Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 297
Siegel!) a trouvé un microbe dans les épidémies de stomatite
grave avec infection hémorrhagique, observé surtout chez les
enfants, épidémies qui coïncidaient avec une épizootie de fièvre
aphteuse. I] a trouvé le même microbe dans les organes de
personnes mortes de stomatite avec infection hémorrhagique et
dans les organes intérieurs de deux vaches mortes de fièvre aphteuse.
Son microbe a une longueur de 0,5 à 0,7 u, parfois avec filaments;
il se colore presque seulement aux deux pôles; il se décolore avec
Gram; il n’a pas de spores, il pousse bien dans les substances
de culture. Ii ne liquefie pas la gélatine, il n'est pas pathogène
pour le lapin, le cobaye, la souris, le chien et le chat.
Krusse, dans le compte rendu sur les recherches de Siegel,
dans le traité de Flugge?, montre, qu'ayant cultivé les cultures
reçues de Siegel, il a obtenu un microbe ayant d'autres caractères
que ceux décrits par Siegel. Le microbe trouvé par Siegel ressemble
beaucoup au coli commun, il n’est pas immobile, il est pathogène
pour la souris et donne sur la pomme-de-terre une coloration
d'un rouge jaunâtre. |
Le prof. V. Babés*) dit qu'il est possible, que Siegel ait cultivé
plusieurs microbes à la fois, présentant certaines analogies entre eux,
les uns mobiles, les autres immobiles, les uns inoffensifs aux souris,
les autres pathogènes. Les communications de Siegel peuvent être
discutées aussi à d’autres points de vue, ce qui fait que la valeur
de ses publications peut être mise en doute.
Ce qui ressort du travail de Siegel, dit M. Babes, se résume
dans les points suivants:
1° Siegel a trouvé, dans une épidémie avec les caractères
d'une septicémie hémorrhagique avec stomatite, un microbe ovoide,
immobile et qui a produit une maladie fébrile, hémorrhagique,
éruptive et mortelle pour les veaux, les pourceaux, les pigeons, ainsi
que dans un seul cas pour une vache.
29 Siegel a envoyé à Krusse une prétendue culture de son
microbe, où celui-ci trouve un bacille mobile, présentant presque
tous les caractères du coli commun, et qui ne correspond pas du
tout à la description et aux photogrammes du mémoire de Siegel.
Tandis que Siegel prétend que le microbe n'est pas pathogène pour
les animaux du laboratoire, Krusse le trouve pathogène pour la
souris blanche.
3° Il est certain que Siegel n'a pas travaillé avec un seul
microbe, mais bien avec des microbes de différentes espèces. Il
n'a pas prouvé du tout l'identité de la maladie humaine avec la
fièvre aphteuse épizootique. On peut se poser la question, si les
microbes, trouvés dans les organes humains et ceux trouvés dans
le seul animal mort à la suite de la maladie naturelle, n'ont pas
1) Deutsche medizinische Wochenschrift, 1891 und 1894.
2) Die Microorganismen, 1
9 Analele Academici Romane, 1897.
298 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
été, au moins en partie, des variétés de bacilles de putréfaction et
surtout de coli commun.
49 Tl est hors de doute que Siegel a isolé dans la maladie de
l’homme un microbe de la septicémie hémorrhagique qui, lui aussi,
pourrait entrer dans le groupe du cols commun. Le prof. V. Babes
a trouvé l'existence d’un groupe entier de microbes producteurs de
la septicémie hémorrhagique qui ressemblent aux microbes de la
putréfaction et qui représentent des variétés artificielles ou transitoires
de ces derniers microbes.
Siegel même‘), dans son dernier travail, par lequel il revient
sur les bactéries trouvées dans les aphtes épizootiques, semble
parler de microbes différents, sans les décrire toutefois.
Ces dernières années, la fièvre aphteuse était très répandue
en Roumanie, ce qui a causé de grandes pertes économiques par
suite des difficultés créées à l’agriculture par la fermeture des
marchés aux bestiaux, et par l'interdiction des travaux des bêtes
de somme et des transports agricoles dans les communes infectées.
La maladie ne produit presque pas de mortalité en Roumanie,
si ce n’est qu’exceptionnellement, et alors elle se porte sur les veaux.
Dès l’année 1890, C. Starcovici, assistant à cette époque à
l'Institut de bactériologie, dont la direction a été confiée au savant
professeur V. Babès, a fait une série de cultures du contenu
aphteux, trouvant des bacilles qui ont été examinés sommairement.
A partir de 1896, Starcovici a recommencé ses recherches.
Par une note du 28 février 1897, je portais à la connaisance de la
Société centrale de médecine vétérinaire de Paris?) ce qui suit:
„A la suite d’innombrables recherches, M. l'inspecteur vétérinaire
C. Starcovici a réussi à découvrir le microbe de la fièvre aphteuse,
et il a fait des expériences sur des animaux, expériences qui ont
été couronnées de succés.
J'ai assisté à ces expériences qui ont été faites dans la
commune de Chigdeni, district de R. Sarat, sur la terre de M.
Al. Marghiloman; il y a quelques jours, M Starcovici a répété ces
essais à l'Ecole de médecine vétérinaire de Bucarest, en présence
et sous le contrôle des maîtres de cette école. Le bacille Sfarcorici
a produit sur les veaux et sur les bœufs la fièvre aphteuse classique ;
il n'y a donc plus de doute à cet égard."
„M. Starcovict a terminé l'étude morphologique de cette bactérie,
et il ne lui reste qu'à compléter ses études au point de vue anatomo-
pathologique. Jusqu’alors, cependant, vu l'importance de la de-
couverte, qu’il me soit permis de communiquer aux collègues de
la Société centrale vétérinaire, quelques-uns des caractères de ce
bacille.“
„I a l’aspect et à peu-près les dimensions de celui de la fièvre
typhoide de l’homme: il est doué de la propriété de se mouvoir,
1) Bussenius & Siegel. Deutsche mediz. Wochenschrift Nr. 5 et 6, 1897.
2) Bull. de la Société centr. de med. vét., 1897.
Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 299
et, par un procédé special de coloration, on remarque qu'il est
pourvu de cils ondulatoires très grands. Il se cultive dans tous
les milieux de laboratoire. Dans les stries sur la gélatine, dans la
profondeur, les colonies prennent l'aspect brunâtre. Le bacille
Starcovici se colore à l’aide de toutes les couleurs qu’on emploie
généralement dans les laboratoires. Les cultures fraîches ne se
décolorent pas par le Gram. En injections sous-cutanées chez les
cobayes, lapins, etc., il produit la mort entre vingt-quatre heures
et quatre jours. La virulence de ce baille, dans n'importe quelle
culture, se conserve jusqu’à six mois.“ Ä
„Chez les bovides, la maladie se produit par n'importe quel
procede d’inoculation. Les dimensions du bacille, dans les cultures
récentes et même dans les cultures du sang des animaux malades,
sont de 0,07 u; après le passage réitéré sur les animaux de labo-
ratoire, le bacille s’amincit et n’a plus qu'une dimension de 0,03 u.“
„Les cultures, laissées à la temperature de 45° C, pendant un
quart d'heure, restent pathogènes, tandis que, à 48° C., elles ne
résistent plus après ce temps.“
„UA est à remarquer qu'on ne trouve pas toujours ce baclile
dans la salive et dans les vésicules des bovides atteints de fièvre
aphteuse. On le trouve dans le sang, dans le foie et dans la rate.“
M. Starcovici a essayé des atténuations du bacille, afin de
produire un vaccin.“
Le professeur Nocard‘), en discutant cette note, dit que la
fièvre aphteuse a des conséquences économiques tellement redoutables
que nous devons accepter, en hâte, tous les essais faits dans le but
de déterminer l’agent spécifique de la maladie.
Mais, le fait que la serosité puisée purement dans une vésicule
aphteuse donne, après ensemencement sur un milieu approprié, une
culture pure d’un microbe special, n'implique pas que ce microbe
soit Pagent spécifique de la maladie; il est possible que se microbe
provienne de l’un des culs-de-sac glandulaires qui partout pé-
netrent dans l'épaisseur de la peau, et qu'il ne joue aucun role
dans la virulence aphteuse. J'ai déjà signalé des faits de ce genre
en ce qui concerne la clavelée. C'est ce qui explique, comment
tous les microbes, signalés jusqu'ici comme spécifiques de la fièvre
aphteuse, ont perdu toute leur virulence, quand, par les cultures
successives, ils ont été complètement isolés de la lymphe virulente,
dans laquelle ils s'étaient primitivement développés.
D est dit dans la note de M. Furtuna, continue M. Nocard,
que les injections sous-cutanées tuent les lapins et les cobayes en
1 à 4 jours; or, quiconque a expérimenté sur le virus aphteux,
sait que ces animaux ne sont, en aucune façon, incommodés par
l'injection sous-cutanée ou intra-peritonéale d’une grande quantité
de sérosité aphteuse (jusqu'à 2 ccm.)
N) Bulletin de la Société centrale de médecine vétérinaire Nr. 4, 1897.
300 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
De même, le fait que les cultures du bacille Starcoviei conser-
vent leur virulence jusqu'à six mois, est en opposition avec ce que
Von sait de la fragilité du virus aphteux. De même encore, la
présence du bacille spécifique dans le sang, le foie et la rate de
sujets aphteux, ne concorde guère avec la notion bien établie que
le sang et les divers parenchymes des bovidés, abattus au cours de
la maladie, ne donnent jamais de cultures.
M. Chauveau a.fait les mêmes réserves.
D'après les vérifications faites plus tard par le prof. Babes,
les microbes, isolés par Starcovici, sont de deux genres; l’un ressemble
au coli commun et entre indubitablement dans le groupe de ce
microbe, il pourrait ätre identifie au coli, s’il ne se comportait pas
d'une manière particulière avec les bovides; l’autre microbe se
présente au microscope comme un bätonnet ressemblant à celui de
la fièvre typhoide. Coloré d'après le système Bunge, il présente
une capsule mince et beaucoup de longs cils.
Au cours des recherches faites sur les bacilles isolés par
Starcovici, le prof. Babes et Proca !) ont constaté qu'un des lapins,
inoculés par Starcovici avec le bacille fin, présente une éruption de
vésicules, ayant un contenu déjà purulent sur la lèvre et la gencive
inférieure, aux commissures, aux paupières, aux mamelles, autour
de l'anus et quelques-unes disséminées sur les téguments dorsaux
et abdominaux.
En examinant la culture, vieille de trois mois, dont avait été
inoculé le lapin, on a trouvé quelques coques sans valeur patho-
logique. Par un procédé différent et nommément par le méthylène
acide de Fränkel comme mordant, et la fuchsine Ziehl comme
colorant, Proca a réussi à mettre en évidence des formations
rhombiques ou lancéolées qui ne pouvaient plus être distinguées
dans les préparations colorées par les procédés habituels.
M. Babès a constaté que ces formations ont un diamètre de
6 à 8u de longueur et de 3 à 4u de largeur, se présentant sous
la forme de closteridies, c’est-à-dire avec une spore luisante, entourée
d'une capsule lancéolée ou sous forme de citron.
MM. Babès et Proca ont fait des cultures et des inoculations
avec le contenu des vésicules du lapin malade, mais il n'ont pu ni
reproduire la maladie, ni obtenir les formes curieuses décrites plus
haut. Cependant ils l'ont trouvé dans Ja salive d'un bœuf et d’un
veau, toujours en symbiose avec un bacille fluorescent. Ce micro-
organisme ressemble en forme microscopique, selon M. Babes, à celui
décrit par lui sous le nom de escobacterium luteum, les cultures,
par contre, ressemblent à celles du microbe leuconostoque, car, tout
comme Jui, il pousse sur des substances saccharinées. Certains
caractères le rapprochent aussi de l’ascococcus de Billroth.
1) Annales de l’Academie roumaine. Tome XIX, 1897.
Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 301
En faisant une préparation sur la lamelle d’une culture,
fraiche de 24 heures, de ces deux microbes, nous remarquons, dit
M. Babès, en dehors du bacille fluorescent qui forme des bâtonnets
minces de 0,44 de grosseur, souvent parallèles, peu éloignés, im-
mobiles, certaines formations oblongues, tuyaux ou capsules longues,
droites ou ondulées, de 3 à 4u de grosseur. Au milieu de ces capsules
se trouvent des chaînes de bâtonnets courts, arrondis et un peu
plus colorés aux extrémités, d’une grosseur de 0,6 à 0,8 u, c’est-a-
dire, à-peu-près de la grosseur double du bacille fluorescent. Ces
bätonnets se trouvent aussi isolés, mais toujours recouverts de
leurs grosses capsules.
Dans les préparations de 48 heures, les tuyaux ont à leur
intérieur des formations réfringentes. La division des gaines se
produit simultanément par le gonflement et la séparation en mor-
ceaux ovoides ou lancéolés avec des spores à l’intérieur. Dans les
préparations plus anciennes, l'aspect du champignon change
beaucoup.
Ce microbe produit, selon M. Babès, des vésicules à différents
animaux; inoculé à l'oreille d’un lièvre, il fait paraître après cing
jours une fièvre passagère et détermine sur le point d’inoculation
une série de vésicules qui s’étendent. Toujours ainsi, il a pu
produire des vésicules sur les gencives des veaux et sur le groin
des porcs. M. Babes est d’avis que ce champignon peut être con-
sidéré comme la cause de la fièvre aphteuse; bien qu'il fasse
certaines réserves, il se propose de continuer l'étude de son rôle
dans la production de la maladie. |
Sur le bacille de M. Starcovici nous avons aussi les appré-
ciations faites par M. le prof. Leclainche et les expériences de M.
le prof. Degive, auquel nous avons envoyé de ces cultures; nous
avons aussi les recherches ultérieures faites dans le pays; par
conséquent, nous devons admettre qu'au moins en partie, les
animaux tombés malades n'ont pas contracté la maladie par in-
oculation, mais bien par infection naturelle; quant au reste des
animaux auxquels on a donné la maladie d’une manière expéri-
mentale, il est à supposer que dans les cultures des bacilles connus,
se trouvaient aussi des microbes inaperçus, et dont Löffler nous a
décrit le volume infinitésimal.
Le champignon découvert par MM. Babès et Proca ne peut
pas non plus être considéré comme agent infectieux spécial de la
fièvre aphteuse; les auteurs n’insistent même pas beaucoup en
ce sens.
Nous arrivons aux travaux faits par MM. les prof. Löffler, )
Frosch et Uhlenbluth, en collaboration avec plusieurs vétérinaires,
sur l’étiologie et la prophylaxie de la fièvre aphteuse, travaux qui
semblent tout-à-fait sérieux et, si nous ne savons pas encore, s'ils
ont réussi pleinement à résoudre la prophylaxie de cette maladie,
1) Deutsche med. Wochenschrift 5, 6 et 48 de 1898.
302 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
toutefois, ils ont réussi à acheminer la bactériologie vers un monde
de notions nouvelles sur les virus.
Les auteurs ont fait toutes les recherches imaginables que la
bactériologie moderne a pu découvrir jusqu'à ce jour, cependant,
ils n’ont pas pu réussir à obtenir un agent pathogène spécifique
quelconque de la maiadie.
Dans le sens actuel de la bactériologie, on a constaté que la
lymphe des vesicules de un ou deux jours et le sang des animaux
malades de fièvre aphteuse sont complètement stériles, ils ne
donnent pas de cultures visibles.
Les bactéries trouvées par tant d'auteurs sont venues du dehors.
La lymphe de 1 à 2 jours, par contre, est la plus infectante ;
c'est seulement à la longue qu'elle devient inactive. Conservée dans
des tubes capillaires à l'obscurité et à une basse température, elle
a été virulente même après 12 jours. Elle produit la maladie dans
les quantités infinitésimales.
Mélangée à la glycérine à proportion de 1 à 4, et à l’eau par
parties égales, elle garde sa virulence pendant plusieurs mois.
Le virus des vésicules devient inactif par dessiccation au bout
de 24 heures sur du bois, de la pierre, de la flanelle, à la
température de 22°C, et à la lumière diffuse du jour; à la tempé-
rature de 37° dans l'intervalle de 12 à 24 heures; à 50° en 15
minutes; à 70° en 10 minutes; à 100° immédiatement ; par l'acide
phénique à 2°/,, par le formol à 2°/,, par la soude à 3°/,, par l’acide
chlorhydrique à 1°/,; par l’eau de chaux la virulence s'éteint après
une heure.
A la dose de 1/,, à ‘/,, la lymphe passée par la bougie
Chamberland produit la maladie. Donc, les agents pathogènes
sont tellement infimes qu'ils peuvent passer par les pores d’un
pareil filtre. ls sont arrêtés, par contre, dans les filtres de
Kitassato par les pores fins de ce filtre supérieur.
Le virus filtré a été reproduit par le corps des animaux in-
fectés, car, par ceux-ci, d’autres animaux ont pu être infectés à
différentes reprises; donc c'est un microorganisme qui se reproduit
et non pas un toxine qui a pu passer par les pores du filtre
Chamberland. |
La commission a tâché d’établir, sans y réussir, une échelle
sûre pour mesurer la virulence de la lymphe à l'aide des doses
mortelles sur les petits animaux.
La salive des animaux malades semble être en rapport de
virulence avec la lymphe des vésicules, Le sang est virulent de
12 à 24 heures après l'infection; passé ce délai, il ne l’est plus.
La commission a déterminé la maladie en introduisant du
virus dans l'estomac à l’aide de capsules pour éviter le contact du
virus avec la muqueuse buccale. L’ingestion de viande, rate, foie,
contenu intestinal, n’a pas pu produire la maladie, tandis que les
mêmes organes, pris d'animaux malades, après les avoir. enduits de
salive, ont produit la fièvre aphteuse. Le lait mélangé de virus n'a
Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 303
produit la maladie que lorsque l’on l’a fait passer sur la muqueuse
buccale lesee.
Par voie veineuse et intrapéritonéale, la maladie se produit
avec certitude ; il en est ainsi avec les injections dans les muscles,
et quand la muqueuse buccale est frottée avec un papier rugueux,
ou si elle est lésée avec un couteau. L'infection est moins sûre
par la friction de la bouche avec du foin ou de la paille pleins
de salive.
La marche de la maladie chez les animaux inocules est à-
peu-près la suivante: entre 24 et 48 heures paraît la forte fièvre
(même 41°), l’animal est triste, ne mange pas, le poil est hérissé;
la température baisse après 6 à 8 jours. Certains animaux boitent,
se tiennent couchés ; la peau est enflée, chaude et douloureuse aux
talons et aux couronnes. Les vésicules apparaissent dans les 24
à 48 heures sur la muqueuse buccale, chez les vaches aussi aux
mamelles ; aux pieds après 72 heures. Dans certains cas, 2 à 10
jours se passent avant l’éruption.
La lymphe cueillie dans des vésicules récentes est très infectante
et se conserve bien, tandis que la vieille lymphe a une virulence
faible, probablement à cause du mélange avec des bactéries
étrangères.
ll était important pour la police sanitaire vétérinaire de
pouvoir connaître avec précision la résistance du virus contre la dessi-
cation; mais les résultats des recherches faites par la commission
ne correspondent pas à ceux que l'on connait dans la pratique,
où il est acquis que le virus a pu rester actif encore de longs mois
après l'extinction d’une épizootie de fièvre aphteuse. Certainement,
daus les circonstances pratiques, le desséchement complet, que peat
réaliser l'expérience, ne se produit pas. 11 suffit toutefois que nous
sachions que le virus ne résiste pas au desséchement, et qu'il ne
semble pas avoir les formes durables, sporulées, pour songer aux
avantages pratiques que nous pouvons en tirer.
On n'a pas pu trouver de virus dans les excréments et dans
l'urine, mais, par la pratique, nous savons, combien sont infectants
les déjections des animaux malades et le fourrage qui en a été souille;
cette infection doit être due au virus de la lymphe des vésicules qui
crèvent et laissent écouler ensuite leur contenu avec la salive.
Le probleme de l’immunite contre la fièvre aphteuse a pré-
occupé tout autant M. Löffler que les autres membres de la
commission, et les résultats ont été, à ce que l'on nous dit, des
plus heureux.
Toutefois, tous nos confrères qui ont eu l’occasion de voir et de
combattre de grandes epizooties de fièvre aphteuse, savent, d’une
manière précise, que cette affection ne confère pas l'immunité pour
longtemps et qu’elle récidive, dans le courant de l’année, même
trois fois, sur le même animal.
Ce qui plus est, moi, aussi bien que mes collègues vétérinaires
roumains, nous avons constaté la récidive non seuleinent sur des
804 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
animaux qui ont présenté des formes légères de cas d'infection,
mais même sur des animaux qui avaient souffert de la fièvre
aphteuse à formes graves, alarmantes,
Pareillement, il a été constaté, chez nous, par presque tous
les médecins vétérinaires des départements que la maladie ne
confère pas l’immunité, même pas aux veaux nés des vaches qui
ont souffert de la maladie durant la gestation.
Par conséquent. nous croyons que l’immunite contre la fièvre
aphteuse ne peut pas être conférée par la contagion naturelle; et
pour les quelques cas de résistance à l'infection qu’observent par-
fois les médecins vétérinaires, nous pensons, ou qu'ils ne sont
qu’apparents et que les animaux subissent la maladie sans mani-
festation, ou qu’il y a là des résistances individuelles naturelles
comme aussi contre n’importe quelle autre infection.
Il est à espérer, peut-être que, par voie expérimentale de
laboratoire, on obtienne ‘un sérum qui donne l’immunit& complete
contre cette maladie.
La commission a fait une série nombreuse de recherches, elle
s'est arrêtée au procédé suivant: on fait des injections répétées
avec de grandes quantités de lymphe sur le cheval et la chèvre;
le sérum de ces animaux est mélé à la lymphe, filtrée depuis
plusieurs mois, et laquelle, par conséquent, a perdu sa virulence.
Ce mélange, ou seulement la lymphe filtrée depuis longtemps,
produisent, dit-on, l'immunité à tous les animaux sans le moindre
symptôme de maladie.
Aujourd’hui la fabrique Hôchst prépare un vaccin nommé
séraphtine, sur les indications de M. le prof. Löffler.
Mais voici ce qu’écrit M. Gratia!) en résumant différentes
publications allemandes sur les résultats obtenus avec ce vaccin:
«D'après les dernières publications allemandes, la séraphtine
employée pour la vaccination antiaphteuse, n'aurait pas répondu
aux espérances des praticiens. Non seulement, cet agent se serait
montré inefficace, mais il aurait donné lieu à différents accidents,
entre autres au développement de la maladie qu'il était appelé a
combattre.
Dans un rapport officiel ?) sur les inoculations préventives
pratiquées dans la Basse-Autriche sous le contrôle du professeur
Schindelka de Vienne, assisté des vétérinaires Greiner et Griest,
il est dit que la séraphtine de la maison Meister, Lucius et Bruning
de Höchst a été employée comme suit: Sur 219 bêtes, 20 ont été
vaccinées le 8 décembre, 59 le 14 décembre, et 41 le 17 décembre;
les autres ont servi de témoins; et à la date du 3 janvier 1899, 120
bêtes avaient contracté la stomatite aphteuse, et parmi elles: 8 des
inoculées du 8 décembre, 68 des inoculées des 14 et 17 décembre,
et 44 des non inoculées.
1) Annales de médecine vétérinaire, février 1899.
2) Tierärztl. Centr.-BL 2, 1899.
Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 305
La maladie a revêtu une forme assez grave, avec exanthème
étendu et complications intestinales qui ont même justifié l'abattage
de quatre sujets. Aucune différence n’a été constatée entre l’évo-
lution de la stomatite aphteuse chez les bêtes inoculées et chez
celles qui ne l’avaient pas ete.
D’autre part, M. Flatten'!) vétérinaire à Cologne, expose, de
la manière suivante, les résultats de ses propres essais de vacci-
nation antiaphteuse, faits sur 320 bêtes divisées en plusieurs lots.
D'après les mécomptes donnés par la séraphtine, cette substance.
ne serait pas un vaccin irréprochable et toujours efficace. Les
vaccinations seraient dangereuses à un double point de vue; elles
peuvent transmettre la maladie et, en second lieu, elles donnent
une fausse sécurité aux propriétaires. L'auteur se demande même,
s'il n'y aurait pas lieu d'interdire l'emploi de la séraphtine dans
les milieux non encore infectés.
Toujours est-il que des bêtes inoculées depuis cinq semaines
n'étaient pas immunisées. La maladie a paru cependant évoluer
plus rapidement et d’une façon plus bénigne dans les fermes, où
la vaccination avait été employée. Reste à voir, dit l’auteur, si la
séraphtine a été pour quelque chose dans ce résultat.
A la date du 13 décembre, M. Schrader de Helmstedt?) in-
ocula chez un marchand 19 bêtes dont 10 furent vendues le len-
demain à un fermier. Ces bêtes furent reconnues saines après
10 jours d'observation chez leur nouveau propriétaire. Néanmoins
la maladie se déclara dans lexploitation plusieurs jours plus tard,
et elle fut constatée par le vétérinaire le 31 décembre. La stomatite
aphteuse n'avait donc pas été évitée par la vaccination; elle n'avait
pas non plus été atténuée dans ses manifestations.
D'après la rédaction de la „Berlin. tierärztl. Wochenschrift“,
divers renseignements, recueillis aux meilleures sources, confirmeraient
ces resultats fächeux, et la seraphtine actuellement fabriquee aurait
fait un fiasco complet. En plusieurs endroits, des bêtes vaccinées
depuis plus de trois semaines auraient contracté la maladie sous
une forme souvent même grave.
Dans la banlieue de Francfort, la séraphtine semblé même
avoir occasionne l’eclosion de l'épizootie, au point que le président
du gouvernement de Wiesbaden s'est vu obligé d’en interdire la
vente et d’ordonner le retrait de celle qui avait déjà été livrée.
M. Schmidt, vétérinaire à Nidda, constate qu’à l'enthousiasme
des premiers temps pour la seraphtine, a succédé une opposition
énergique, bien justifiée d'ailleurs par “les déceptions qu’elle a
causée depuis son introduction sur le terrain pratique.
Pour sa part, l’auteur signale l’éclosion de la maladie dans
quatre des huit exploitations, où il a employé la vaccination. La
') Berl. Tierarztl. Wochenschrift Nr. 2, 1899.
?) Berl. Tierarztl. Wochenschrift Nr. 2, 1899.
20
306 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
stomatite a fait son apparition 8, 10, 12 et 30 jours après l'emploi
de l’agent antiaphteux.
Dans une ferme notamment, 72 vaches qui avaient été ino-
culées le premier décembre, devinrent malades le premier janvier.
Huit bœufs inoculés à la même date, mais tenus dans une étable
isolée, étaient encore en bonne santé le 7 janvier.
Dans les exploitations dont parle M. Schmidt, la maladie n’a
pas été aussi bénigne que dans celle dont il est question dans la
relation de M. Flatten. Trois bêtes notamment succombèrent à la
forme apoplectique de la stomatite.
Dans quatre exploitations fortement menacées de contagion,
la maladie ne s’est pas déclarée après l'emploi de la séraphtine.
Il est également digne de remarquer que dans une de ces
fermes, où l’inoculation du bétail avait eu lieu le 25 novembre, la
maladie se déclara quelques jours plus tard parmi les porcs, sans
se propager aux bovins qui cependant n'avaient pas été protégés
par d’autres mesures spéciales.
Pour terminer la serie des observations publiées jusqu'à ce
jour, nous résumerons un article de M. Jonen de Lommersum !).
Avant d'appliquer la méthode de Löffler et Frosch à tous les ani-
maux d'une grande exploitation, ce praticien l’avait d’abord essayée
sur deux jeunes bœufs qui furent ensuite placés dans une étable
infectée. L'épreuve ayant donné un résultat favorable, l’inoculation
fut faite sur tout le bétail qui, cinq semaines plus tard, était tou-
jours bien portant. M. Jonen obtint le meilleur succès dans une
autre ferme de grande importance et dans quelques étables ne
renfermant qu’une seule bête, et ce, en plein milieu épizootique.
Mais d’un autre côté, il éprouva des mécomptes:
1° Sur un lot de 63 bêtes vaccinées le 8 et le 4 décembre,
la maladie fut constatée 7 jours plus tard.
29 Sur un autre lot de 22 bêtes, de la même commune que
le lot précédant, la stomatite apparut 5 à 6 jours après la vacci-
nation.
39 43 animaux, inoculés le 9 décembre, furent atteints le 27
du même mois.
POLICE SANITAIRE.
Des faits, énumérés jusqu’à présent, il ressort que, pour pré-
venir et combattre cette épizootie, ne pouvant encore rien attendre
de la bactériologie, ne pouvant avoir encore un sérum immunisateur,
capable d’affranchir l’économie rurale de l'entière série des mesures
sévères, requises par la loi de police vétérinaire, nous sommes
obligés de nous en tenir à ses prescriptions édictées contre
1) Berl. Tierärztl. Wochenschrift Nr. 3, 1899.
Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 307
eette épizootie, et qui doivent avoir pour but, d’abord de prévenir
l'importation de la maladie et, si elle s’est introduite dans le pays,
de limiter son extension au périmètre le plus restreint possible, et
de l'éteindre dans la localité infectée par les moyens les plus sévères.
Mesures à prendre à la frontière pour prévenir l'introduction de la
fièvre aphteuse dans le pays.
Dans la législation de presque tous les Etats européens se
trouvent des dispositions qui donnent aux gouvernements respectifs
le droit d'interdire l'importation d'animaux, susceptibles de com-
muniquer une maladie épizootique quelconque, et de prescrire,
d'accord avec les commissions techniques compétentes, les mesures
qu'ils croiront nécessaires pour combattre la maladie.
En Roumanie, la loi sur la police sanitaire vétérinaire du
27 mai 1882, sous le chapitre des mesures à prendre pour prévenir
l'invasion des maladies contagieuses dans le pays, prescrit les me-
sures suivantes :
Art. 2. — Il est défendu d'introduire dans le pays des ani-
maux, quels qu'ils soient, sujets aux maladies contagieuses, sans
la présentation à la frontière d'un certificat en règle de provenance
et de santé, délivré par un vétérinaire et visé par les autorités
administratives compétentes.
Art. 3. — Les préfets des districts, les autorités de la fron-
tiere, à la suite des informations directes ou indirectes qu'ils auront
prises, tiendront le Ministère de l’intérieur au courant de l'état de
santé des animaux dans les Etats voisins.
Art. 4. — Les agents diplomatiques, les consuls et, en général,
tous les agents administratifs et douaniers, qui auront eu connais-
sance de l'apparition d'une maladie contagieuse dans les Etats
voisins, en informeront le Ministère de l'Intérieur directement.
Art. 5. — Si parmi les animaux domestiques d’un Etat voisin,
il éclatait une maladie contagieuse quelconque, qui menaçât d’in-
fecter aussi les animaux de Roumanie, l'importation d'animaux
vivants ou morts, provenant des endroits infectés, pourra être, soit
restreinte et l'introduction autorisée par certains points seulement
et sous condition de mesures spéciales, soit entièrement interdfte
sur toute l'étendue de la frontière du côté du pays visé, ou sur
une partie de la dite frontière seulement.
Art. 6. — Dans les cas prévus par le précédent article, des
mesures restrictives pourront être prises quant à l'importation des
produits animaux bruts, des fourrages et de tous objets pouvant
propager la contagion; des mesures pourront également être prises
pour surveiller de plus près la frontière,
Art. 7. — L’exportation des animaux malades ou soupçonnés
d'être atteints d’une maladie contagieuse, est prohibée.
Nous sommes d'avis que l’on prenne, comme mesures de
police sanitaire vétérinaire internationale, les dispositions suivantes:
308 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse,
1° Les bestiaux ne pourront être exportés que sur un certi-
ficat sanitaire délivré par un médecin vétérinaire officiel et visé
par une autorité administrative compétente.
Le certificat d’origine et de santé devra attester :
a) que les bestiaux ont séjourné pendant 30 jours dans une
localité franche d’epizootie transmissible à leur espèce sur
un périmètre de 30 kilomètres;
b) que, durant cet intervalle de 30 jours, ils ont été visités
plusieurs fois par le médecin vétérinaire qui délivre le
certificat ;
c) qu’au chargement en wagon ou en bateau, ils ont été vi-
sités de nouveau par un médecin vétérinaire officiel et
constatés sains.
2° A la frontière également, les bestiaux doivent être tenus
en observation vétérinaire, pendant trois jours, soit dans le pays
de destination, soit dans le pays exportateur. S'ils sont reconnus
malades, l’on procèdera conformément aux dispositions de la loi
de police vétérinaire.
La visite et l’observation s'imposent aujourd'hui pour tous
les animaux, soit pour la tuberculination, pour la malléinisation, soit
pour les examiner et les diagnostiquer quant aux autres maladies
contagieuses; il vaudrait mieux établir des points d’observation
vétérinaire pour les bestiaux importés, plutôt que de recourir à
la prohibition, dictée quelquefois arbitairement, prohibition qui
aigrit les rapports politiques et économiques entre les pays. Pour
lutter contre la concurrence, les gouvernements peuvent employer
des moyens fiscaux, car, il n’est pas loyal, d’invoquer des motifs de
police vétérinaire, quand ils n'existent pas.
Mesures pour limiter et éteindre l’épizootie de fièvre aphteuse
dans le pays.
Transport du bétail dans le pays. — Il est indispensable que
la législation sanitaire vétérinaire de chaque pays veille rigoureu-
sement à ce que tous les animaux, chevaux, bœufs, buffles, mou-
tons, chèvres et porcs, soient accompagnés de certificats de prove-
nance et de santé, quand on les déplace d’une commune pour les
mener aux foires, aux expositions, à l’abattoir, pour les échanger
ou les donner comme dons ou dot, et quand on les transporte
en chemins de fer ou en bateau. Ces certificats contiendront le
nom et l’adresse du propriétaire des bestiaux, la date du départ
de la localité, la durée pour laquelle ils sont valables et l'attestation
que les animaux sont sains et qu'ils proviennent de localités, où
n'existe pas d’epizootie sur un rayon de 20 kilomètres.
Aujourd'hui les transports se font avec une grande facilité,
et justement en cette facilité consiste le grand danger; car en cas
Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 309
d’epizootie, le germe de la maladie peut s'étendre, d'un bout à
l'autre d’un pays, en quelques heures.
En Roumanie, le transport des bestiaux n'est permis que
lorsqu'ils sont accompagnés de certificats de provenance et de santé,
certificats qui sont accordés conformément ‘aux dispositions du
règlement sur la délivrance des certificats de provenance et de
santé. pour bestiaux et produits animaux bruts, règlement approuvé
par décret royal N° 3535, du 12 septembre 1896.
En ce qui coucerne le transport des bestiaux par chemin de
fer, il se fait en Roumanie dans les conditions suivantes:
a) les animaux doivent être accompagnés de certificats sani-
taires ;
b) au chargement, ils sont visités par un vétérinaire officiel
du Ministère de l'Intérieur ;
c) au déchargement, en gare de destination, ils sont examinés
de nouveau par un vétérinaire officiel du même Ministère.
Les questions de détail, ainsi que le mode de désinfection des
wagons sont prescrites par le règlement pour le transport par voie
ferré des bestiaux et des produits animaux bruts, approuvé par le
décret royal N° 2469, de juillet 1886.
La surveillance rigoureuse des transports de bestiaux et l’inter-
diction des transports de bestiaux sur un périmètre aussi étendu
que possible d’une localité infectée par la fièvre aphteuse, sont des
mesures indispensables de police vétérinaire.
En Roumanie, tout déplacement quelconque de bestiaux des
communes, situées à une distance de moins de 20 kilomètres d’une
localité infectée par la fièvre aphteuse, est rigoureusement interdit.
Surveillance des foires, marchés et expositions de bétail. — Les
marchés et les expositions de bétail sont des endroits, où sont
rassemblés des animaux de différentes localités, et surtout des loca-
lités, où des cas suspects de maladies contagieuses se sont produits
déjà, et où les propriétaires, dans la crainte de mortalité, s’em-
pressent de vendre les animaux. Ces centres constituent presque
toujours des foyers de contagion et de développement de maladies
contagieuses, et spécialement de la fiévre aphteuse.
Les foires, les marchés, les lieux d’enchéres et les expositions
de bestiaux doivent étre inspectés par un médecin vétérinaire. Dans
les localités infectées ils doivent être interdits entièrement sur un
rayon aussi étendu que possible.
En Roumanie, les marchés sont interdits dans la localité in-
fectée et dans les alentours, sur un rayon de 40 kilomètres, aux
bestiaux de l’esp&ce menacée (art. 34 de la loi sur la police sani-
taire vétérinaire).
Déclaration. — La première des obligations imposées par la
loi aux propriétaires et aux gardiens de bestiaux, est de déclarer
e cas suspect de maladie contagieuse qui aura éclaté dans
810 Mesures à prendre contra la fièvre aphteuse.
ses troupeaux ou ceux d'un autre. Si cette obligation s’accomp
scrupuleusement, la police sanitaire pourrait opérer avec une
lité surprenante l'extinction rapide et complète des épizootie
plus souvent la déclaration ne se fait pas; seules les aul
constatent l'apparition des maladies épizootiques.
Il est nécessaire que dans toutes les écoles primaires, ur
et rurales, dans toutes les écoles d'agriculture de tous degrés,
les écoles normales, dans les séminaires, etc., l’on enseigr
premières notions de police sanitaire, et que l’on démontre
portance de la déclaration des maladies infectantes de l’hom
des animaux.
Constatation de la maladie. — En Roumanie, l'art. 29
loi sur la police sanitaire vétérinaire prescrit :
„La commission chargée de constater l'épizootie se com
a) dans les communes urbaines, chefs-lieux de district
vétérinaire de la ville, d'un délégué du maire, et du
missaire de police respectif;
b) dans les autres communes, du vétérinaire du distri
sous-préfet respectif et du maire de la commune.
Un vétérinaire délégué par la personne qui y auı
térêt, pourra faire partie de la commission chargé
constater l'épizootie.*
Pour que les mesures de police vétérinaires soient appli
avec toute la rigueur nécessaire, il faut que les délégués de
ministration, en vertu de l'autorité et sur la responsabilité de:
on prescrit les mesures efficaces, prennent part à la comm
de constatation des épizooties.
Mesures d'isolement. — Dans les exploitations infectées, i
séparer les animaux malades ou supposés tels de ceux encore
On procédera de même vis-à-vis des animaux en pâturage.
On interdira la circulation des bestiaux malades et meı
sains dans les localités infectées. Interdiction dans la commu
dans le quartier infecté d'une ville de laisser sortir les ani
doués de receptibilité, fussent-ils sains, tant que les mesur
police sanitaire n’auront pas été rapportées. Tout au plus pourr:
faire sortir de tels animaux, et alors conformément aux précat
prescrites par le vétérinaire chargé de combattre la malad
cela sur sa responsabili
Dans les fermes infectées, on séquestrera les chiens, les |
la volaille, et on prescrira des mesures de précaution pour les
veillants des animaux et pour les visiteurs.
Inoculation. — Les avis des médecins vétérinaires sont paı
sur cette opération de nécessité; quant à moi, je suis partisa
inoculations du virus aphteux en temps d’épizootie, lorsque
lement des bétes saines de celles malades ne peut pas se
d'une façon rigoureuse, comme c’est le cas dans les comn
Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 811
rurales pendant les travaux des champs. L’inoculation confère
’immunite dans le cours d’une épizootie, et la forme de la maladie
obtenue par l’inoculation est plus bénigne.
L'art. 108 de la loi sur la police sanitaire vétérinaire en
Roumanie, dit:
La commission chargée de constater la maladie pourra,
après avoir pris l'avis de la commission vétérinaire (du Ministère
de l'Intérieur), faire pratiquer dans la localité infectée l’inoculation
sur les animaux sains de la même espèce que les malades, si elle
acquiert la conviction qu’on ne peut garantir, d’une autre manière,
ces animaux contre la contagion.
L’abattage est une mesure qui semblera à beaucoup de per-
sonnes extrêmement rigoureuse et non-justifiée. Quant à moi j'en
suis partisan, et de concert avec M. le prof. Locusteanu, directeur
de l’Ecole supérieurs de médecine vétérinaire de Bucarest et quelques
autres confrères, nous l’avons proposée au Conseil supérieur d’épi-
zooties de Roumanie dans la séance du 3/15 juillet 1898.
Notre proposition a été admise en principe; il reste encore
à discuter la modalité de son application dans la session de l’année
courante.
Voici quelques-unes des considérations, ainsi que la proposition
formulées au sein du Conseil supérieur d’épizooties.
„Vu, qu'il y a des cas où le nombre des animaux malades de
fièvre aphteuse est restreint, soit que la maladie, à son début,
apparaisse pour la première fois dans le pays, soit que dans une
localité quelconque, vers la fin d'une épizootie, quelques bestiaux
soient restés encore malades, et que dans un pareil cas on puisse
activer l'extinction du foyer, en tuant les animaux atteints et ceux
soupçonnés d’être atteints de fièvre aphteuse,“
„Le conseil opine:“
„Que le Ministère de l'Intérieur (Direction générale du service
sanitaire) soit autorise a ordonner qu’on abatte les animaux ma-
lades et ceux soupçonnés d’être infectés de fièvre aphteuse, sur
l'avis de la commission vétérinaire, lorsque la maladie aura fait
pour la première fois son apparition dans le pays, lorsqu'elle existerait
dans une localité limitée, et, dans ces deux cas, quand elle ne
s’est portée que sur un petit nombre d’animaux, ou bien aussi
lorsqu'il y aurait encore dans une commune infectée des cas isolés
de maladie, vers la fin de l’epizootie.“
„L’estimation et l’indemnisation se feraient conformément à
l’art. 155 de la loi de police sanitaire vétérinaire.‘
Pour les pays comme la Roumanie, où l’épizootie de fièvre
aphteuse n’est pas en permanence, mais se manifeste par inter-
mittence et est importée par des animaux amenés d’autres pays,
la mesure d’abattage, dans les conditions indiquées plus haut, est
salutaire.
810 Mesures à prendre contra la fièvre aphteuse.
ses troupeaux ou ceux d’un autre. Si cette obligation s’accomplissait
scrupuleusement, la police sanitaire pourrait opérer avec une faci-
lité surprenante l'extinction rapide et complète des épizonties. Le
plus souvent la déclaration ne se fait pas; seules les autorités
constatent l’apparition des maladies épizootiques.
I] est nécessaire que dans toutes les écoles primaires, urbaines
et rurales, dans toutes les écoles d'agriculture de tous degrés, dans
les écoles normales, dans les séminaires, etc., l’on enseigne les
premières notions de police sanitaire, et que l'on démontre l’im-
portance de la déclaration des maladies infectantes de l’homme et
des animaux.
Constatation de la maladie. — En Roumanie, l’art. 29 de la
loi sur la police sanitaire vétérinaire prescrit :
„La commission chargée de constater l’épizootie se compose:
a) dans les communes urbaines, chefs-lieux de districts, du
vétérinaire de la ville, d’un délégué du maire, et du com-
missaire de police respectif;
b) dans les autres communes, du vétérinaire du district, du
sous-préfet respectif et du maire de la commune.
Un vétérinaire délégué par la personne qui y aura in-
térêt, pourra faire partie de la commission chargée de
constater l’epizootie.“
Pour que les mesures de police vétérinaires soient appliquées
avec toute la rigueur nécessaire, il faut que les délégués de l’Ad-
ministration, en vertu de l'autorité et sur la responsabilité desquels
on prescrit les mesures efficaces, prennent part à la commission
de constatation des épizooties.
Mesures d'isolement. — Dans les exploitations infectées, il faut
séparer les animaux malades ou supposés tels de ceux encore sains.
On procédera de même vis-à-vis des animaux en pâturage.
On interdira la circulation des bestiaux malades et même des
sains dans les localités infectées. Interdiction dans la commune ou
dans le quartier infecté d’une ville de laisser sortir les animaux
doués de receptibilité, fussent-ils sains, tant que les mesures de
police sanitaire n'auront pas été rapportées. Tout au plus pourrait-on
faire sortir de tels animaux, et alors conformément aux précautions
prescrites par le vétérinaire chargé de combattre la maladie, et
cela sur sa responsabilité.
Dans les fermes infectées, on séquestrera les chiens, les chats,
la volaille, et on prescrira des mesures de précaution pour les sur-
veillants des animaux et pour les visiteurs.
Inoculation. — Les avis des médecins vétérinaires sont partagés
sur cette opération de nécessité; quant à moi, je suis partisan des
inoculations du virus aphteux en temps d’épizootie, lorsque l’iso-
lement des bêtes saines de celles malades ne peut pas se faire
d'une façon rigoureuse, comme c’est le cas dans les communes
Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 311
rurales pendant les travaux des champs. L’inoculation confére
limmunité dans le cours d’une épizootie, et la forme de la maladie
obtenue par l’inoculation est plus bénigne.
L'art. 108 de la loi sur la police sanitaire vétérinaire en
Roumanie, dit:
La commission chargée de constater Ja maladie pourra,
après avoir pris l'avis de la commission vétérinaire (du Ministère
de l'intérieur), faire pratiquer dans la localité infectée l’inoculation
sur les animaux sains de la même espèce que les malades, si elle
acquiert la conviction qu’on ne peut garantir, d’une autre manière,
ces animaux contre la contagion.
L’abattage est une mesure qui semblera à beaucoup de per-
sonnes extrêmement rigoureuse et non-justifiee. Quant à moi j'en
suis partisan, et de concert avec M. le prof. Locusteanu, directeur
de l'Ecole supérieurs de médecine vétérinaire de Bucarest et quelques
autres confrères, nous l’avons proposée au Conseil supérieur d’épi-
zooties de Roumanie dans la séance du 3/15 juillet 1898.
Notre proposition a été admise en principe; il reste encore
à discuter la modalité de son application dans la session de l’année
courante.
Voici quelques-unes des considérations, ainsi que la proposition
formulées au sein du Conseil supérieur d’épizooties.
„Yu, qu'il y a des cas où le nombre des animaux malades de
fièvre aphteuse est restreint, soit que la maladie, à son début,
apparaisse pour la première fois dans le pays, soit que dans une
localité quelconque, vers la fin d'une épizootie, quelques bestiaux
soient restés encore malades, et que dans un pareil cas on puisse
activer l'extinction du foyer, en tuant les animaux atteints et ceux
soupçonnés d’être atteints de fièvre aphteuse,*
„Le conseil opine:“
„Que le Ministère de l'Intérieur (Direction générale du service
sanitaire) soit autorisé à ordonner qu'on abatte les animaux ma-
lades et ceux soupçonnés d’être infectés de fièvre aphteuse, sur
l'avis de la commission vétérinaire, lorsque la maladie aura fait
pour la première fois son apparition dans le pays, lorsqu'elle existerait
dans une localité limitée, et, dans ces deux cas, quand elle ne
s'est portée que sur un petit nombre d’animaux, ou bien aussi
lorsqu'il y aurait encore dans une commune infectée des cas isolés
de maladie, vers la fin de l’epizootie.“
„L’estimation et l’indemnisation se feraient conformément à
l'art. 155 de la loi de police sanitaire vétérinaire.‘
Pour les pays comme la Roumanie, où l’épizootie de fièvre
aphteuse n’est pas en permanence, mais se manifeste par inter-
mittence et est importée par des animaux amenés d’autres pays,
2 mesure d’abattage, dans les conditions indiquées plus haut, est
utaire.
312 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Désinfection. — Ce dont doit s'occuper avant tout le vété-
rinaire chargé de combattre la maladie, ce sont les restes des
fourrages et le fumier contenus dans les étables infectées.
Les recherches de Hecker*), de Saxe, sur la persistance active
du virus de la fièvre aphteuse ‘dans le fumier et sur la façon de
détruire sans frais et sans faire perdre au fumier sa valeur, ont
donné des résultats satisfaisants. Bases sur ces résultats, la route
à suivre pour l'extinction de virus aphteux est indiquée:
Au lieu de laisser le fumier exposé au désséchement, pendant
plusieurs semaines, ou de le traiter avec les désinfectants coûteux,
et qui ne peuvent jamais atteindre le but désiré, il suffit de garder
le fumier frais amassé pendant 8 jours, el le virus sera tué par
la chaleur que produit la fermentation. Pour stériliser aussi la
couche superieure du fumier, où la chaleur est moindre et où le
virus peut résister, il suffit de le recouvrir d’une couche de
40 centimètres de fumier de cheval.
On lavera et désinfectera rigoureusement les mangeoires, Îles
rateliers, les séparations, les sceaux, les barbotoires et tous les
objets souillés, ou qui auraient pu l'être par la bave des
animaux malades.
Les murs devront être blanchis, les étables, les cours arrosees
à l'eau de chaux au point d’être blanchies, après avoir été
préalablement bien nettoyées. Les instruments d’étables seront
flambés, les tissus et les habits lessivés. Les rigoles et les conduits
d’écoulements des urines seront nettoyés et lavés avec un liquide
désinfectant.
En dehors des désinfectants et des moyens de désinfection
connus, le vétérinaire emploiera, autant que possible, les procédés
modernes pour la désinfection des locaux et des matériaux.
La pâturages qui ont été foulés par les bestiaux malades,
seront interdits pendant 25 jours par une température froide et
pendant 15 jours par les temps chauds.
Levée de la déclaration d'infection. — Même si la maladie a
cessé, si les animaux sont guéris et si la désinfection est terminée,
les mesures de police vétérinaire ne devront être levées
qu'après constatation scrupuleuse dans la commune qu’il n'y a plus
de cas latents d’epizootie et après un laps d'au moins deux se-
maines depuis le dernier cas de mort ou de guérison.
En Roumanie, le règlement général de police sanitaire vétéri-
naire prescrit à l'art. 110 que l’epizootie de fièvre aphteuse est
considérée comme éteinte dans une localité, 15 jours à partir du
dernier cas de mort ou de guérison, et si la désinfection a été faite.
1) Berl. Tierarztl. Wochenschrift 1, 1899.
Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 313
CONCLUSIONS.
1° Tout trafic de bestiaux et de produits animaux bruts
doit être interdit avec les pays qui n'ont pas un service
vétérinaire organisé conformément aux. principes modernes.
2° L’importation et le transit d'animaux susceptibles de
contagion de fièvre aphteuse doivent être limités seulement à
certains points de la frontière et soumis à un contrôle
rigoureux du médecin-vétérinaire, tant à ces points de la
frontière qu’au lieu de destination. _
A la frontière les animaux seront observés au moins
pendant 3 jours.
Au lieu de destination ıls seront tenus en observation
vétérinaire au moins pendant 10 jours, excepté dans le cas,
où ils seront menés directement a l’abattoir.
3° Les bestiaux, les produits animaux bruts et les objets
qui pourraient porter la contagion, doivent être accompagnés
de certificats vétérinaire qui attestent: qu'ils ont été soumis à
l'observation vétérinaire pendant 30 jours et qu'ils ont sé-
journé, durant cet intervalle, dans une localité indemne sur
un périmètre de 30 kilomètres de fièvre aphteuse ou d’autre
épizootie transmissible à la même espèce.
Le certificat, délivré par un médecin vétérinaire officiel,
sera légalisé par une autorité compétente du pays d’origine
et portera aussi l'attestation du vétérinaire qui les aura visités
à Vembarquement en chemin de fer ou bateau.
Les certificats ne seront valables que, tout au plus, 10 jours.
4° Les animaux amenés à pied, ceux arrivés sans actes en
règle, ou ceux sur lesquels le vétérinaire de l'endroit aura
constaté des signes suspects de fièvre aphteuse, seront immédia-
tement renvoyés, lorsque les pays d'origine et d'importation
seront voisins.
Dans le cas, où ces pays seront éloignés, les animaux
suspects ou malades seront traités conformément aux mesures
de police sanitaire les plus rigoureuses.
5° Le transport du bétail dans le pays ne sera permis que
sur un certificat sanitaire.
Le chargement et le déchargement des wagons se fera
seulement en présence des vétérinaires officiels. La désinfection
des wagons se fera toujours en présence et selon les indications
de ces fonctionnaires.
6° Tous les animaux, amenés aux foires et aux expositions,
doivent être accompagnés de certificats sanitaires.
Les foires et les expositions seront soumises au contrôle et
à la responsabilité d'un médecin vétérinaire.
314
Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Les marchés et les erpositions devront être interdits dans
le périmètre infecté de fièvre aphteuse pour tes animaux doués
de receptibilité.
7° Les populations rurales et urbaines, et surtout les pro-
priétaires de bestiaux, doivent être instruits sur l'importance
de la déclaration urgente des maladies contagieuses par tous
les moyens possibles (publications, avis permanents, licres
didactiques, etc.)
8° La commission de constatation des maladies épizootiques
devra être composée d'un médecin vétérinaire officiel et de
deux personnes de l’ Administration, intéressées à l'extinction
rapide de la maladie et à l’exécution de toutes les mesures de
police sanitaire vétérinaire.
9 L’isolement des fermes, des groupes d'animaux infectés,
et au besoin des communes infectées, devra être fait en toute
rigueur, en employant même la force armée, s’il le faut.
109 L’inoculation de nécessité (avec la salive) devra étre
prescrite et exécutée avec toutes les précautions nécessaires.
11° L’abattage des bestiaux, malades ou suspects de fièrre
aphteuse, pourra être ordonné sur les points d observation
vétérinaire de la frontière et dans certains cas spéciaux dans
le pays.
12 Les animaux, abattus pour cause de fièvre aphteuse,
devront être estimés, et leur propriétaire sera dédommagé. Leur
viande pourra être mise en consommation et le reste de la
valeure stimée sera couvert par la caisse de l'Etat ou par un
fonds spécial des épizooties.
13° La désinfection des locaux, des cours et des objets
devra être faite sous le contrôle d’un médecin vétérinaire
officiel d'après les prescriptions et avec les moyens les plus
modernes.
14° La levée de la déclaration d'infection de fièvre aphteuse
devra être faite 15 jours après le dernier cas de mort ou de
guérison, et si la désinfection s’est faite d’une façon rigoureuse.
15° Jusqu'à de nouveaux résultats, les vaccinations anti-
aphteuses devront être faites avec toutes les précautions que
prescrit le domaine des expérimentations.
315
Bericht von Dr. Furtuna
Vorstand des Civil-Veterinärdienstes in Rumänien zu Bukarest.
(Auszugsweise Übersetzung von Dr. Lydtin, Baden-Baden.)
trachtung der Maul- und Klauenseuche und bespricht
hierauf die Veröffentlichungen, welche über die Arbeiten
zur Erforschung des Erregers der Krankheit und zur
Immunisierung der Tiere bis in die neueste Zeit er-
schienen sind.
Die sehr interessante Abhandlung zeugt von der Litteratur-
Kenntnis und dem Fleiße des Verfassers. Da sie am besten im
Originaltexte *) gelesen wird, verzichten wir auf eine ausführliche
Übersetzung derselben. Nur einige Sätze sollen aus dieser umfang-
reichen Einleitung zu dem Hauptgegenstand, der polizeilichen Be-
kämpfung der Maul- und Klauenseuche, hervorgehoben werden.
Sie heißen:
‚Keine Krankheit scheint eine größere Fähigkeit zur Verbreitung
zu besitzen, als die Maul- und Klauenseuche, vornehmlich, wenn
sie erstmals und in einem verkehrsreichen Orte erscheint, ihr Er-
scheinen nicht alsbald bemerkt oder der entstandene Seuchenherd
nicht sofort mit den einschneidendsten Mitteln unterdrückt wird.“ —
Der Schaden, den die Krankheit anstiftet, ist, was die Verluste an
Rente und an Tieren selbst anbelangt, gegenüber den wirtschaft-
lichen Verlusten, welche durch die Anwendung der polizeilichen
Mafregeln entstehen, in Rumänien wenigstens gering. In West-
europa scheinen dagegen Verluste an Tieren häufiger vorzukommen.*
Über die Immunität der durchgeseuchten Tiere schreibt der
Berichterstatter:
„Alle meine Landes-Kollegen, welche Gelegenheit hatten,
größere Seuchengänge zu beobachten, haben die Überzeugung ge-
wonnen, daß die Immunität der durchgeseuchten Tiere nur kurze
Zeit andauert, und daß ein- und dasselbe Tier im Laufe eines
Jahres zuweilen zwei- und dreimal von der Seuche ergriffen wird.
er Berichterstatter beginnt mit einer allgemeinen Be-
Q
*) Vergleiche Seite 295.
316 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Ja, es wurden Recidive selbst hei Tieren beobachtet, die nicht
lange zuvor, sogar heftig, an der Seuche erkrankt gewesen waren.
Ferner ist es festgestellt, daß Kälber von Kühen, welche während
der Trächtigkeit an der Seuche gelitten hatten, keine Immunität
zeigten. — In verseuchten Ställen können mitunter Tiere und
namentlich solche, welche früher seuchekrank gewesen waren, von
der Krankheit verschont bleiben. Ob dies aber immer der Immuni-
sierung der Tiere durch die überstandene Krankheit zuzuschreiben
ist, scheint doch fraglich zu sein. Giebt es in der That nicht
einzelne Individuen, welche überhaupt weniger Neigung zur Erkrank-
ung haben, als andere, die daher eine Immunität gegen irgend
welche Seuchenkrankheit von Natur aus besitzen? Sodann werden
auch Tiere für seuchefrei gehalten, obgleich sie thatsächlich von
der Krankheit ergriffen sind. Es sind die Tiere, bei welchen die
Krankheit sehr mild auftritt und fast ohne grob wahrnehmbare
Erscheinungen verläuft.
Vielleicht ist es aber dennoch möglich, eine Seuchenfestigkeit
der Tiere zu erlangen.*
Ubergehend zur Veterinärpolizei schreibt der Berichterstatte
nahezu wörtlich:
„Da bis heute ein zuverläßiges Immunisierungsverfahren nicht
gefunden werden konnte, vermögen wir uns gegen die Einschleppung
und Verbreitung der Maul- und Klauenseuche nur durch geeignete
polizeiliche Maßregeln zu schützen.* Diese sind:
A.
Massregeln gegen die Einschleppung der Maul- und Klauen-
seuche über die Landesgrenze.
In den meisten Staaten bestehen bereits Vorschriften, nach
denen die Einfuhr von Tieren, welche irgend eine Seuche ein-
schleppen können, untersagt ist, und durch welche zugleich die zur
Bekämpfung der betreffenden Krankheit nötigen Vorschriften ver-
ordnet werden.
In Rumänien schreibt das Seuchenpolizeigesetz vom 27.Mai 1882,
welches in dieser Hinsicht dem Kongresse zur Beachtung empfohlen
wird, folgende Maßregeln gegen die Einschleppung von Tier-
seuchen vor:
Tiere, die für ansteckende Krankheiten empfänglich sind,
dürfen nur eingeführt werden, wenn sie von einem durch einen
Tierarzt ausgestellten und von der zuständigen Behörde beglaubigten
Ursprungs- und Gesundheitszeugnisse begleitet sind. (Art. 2 d. G.)
Die Präfekten und Behörden der Grenzdistrikte haben alle
direkt oder indirekt erlangten Nachrichten über den Gesundheits-
zustand der Tiere des Nachbarlandes dem Ministerium des Innern
anzuzeigen. (Art. 3 d. G.)
Bericht von Dr. Furtuna, Bukarest. 317
Die Regierungsvertreter im Auslande, die Konsuln u. a., sowie
die an der Grenze befindlichen Beamten, welche Kenntnis vom
Ausbruch einer Seuche im Nachbarstaate erhalten, haben das
Ministerium des Innern hiervon sofort in Kenntnis zu setzen.
Beim Ausbruch einer für die Binnenland-Bestände gefähr-
lichen Seuche im Nachbarlande kann die Einfuhr von lebendem
oder totem Vieh aus den verseuchten Gegenden entweder nur auf
bestimmten Stationen, unter besonderen Vorsichtsmaßregeln, be-
schränkt oder an allen Grenzen des Landes oder nur an einem
Teile derselben untersagt werden. (Art. 5 d. G.)
In diesem Falle ist, unter Umständen, die bezeichnete Mab-
regel auf tierische Rohprodukte, Futter und alle giftfangenden
Gegenstände auszudehnen, eventuell auch weiteres zur Überwachung
des Grenzverkehrs anzuordnen. (Art. 6 d. G.) |
Die Ausfuhr von seuchekranken oder -verdächtigen Tieren
aus dem Binnen- nach dem Auslande ist untersagt.“
Der Berichterstatter empfiehlt zum Vollzug der ebengenannten
Vorschrift für die internationale Gesetzgebung folgendes:
wl. Vieh (bestiaux) sollte nur ausgeführt werden dürfen, wenn
für dasselbe ein von dem beamteten Tierarzt ausgestelltes und von
der zuständigen Behörde beglaubigtes Ursprungs- und Gesundheits-
zeugnis erbracht wird. Dieses Zeugnis müßte bekunden:
a) daß die Tiere wenigstens dreißig Tage an einem Orte, der
selbst und auf einen Umkreis von 30 km von jeder für sie
gefährlichen Seuche frei ist, gestanden haben;
b) daß sie innerhalb der dreißig Tage mehrmals von dem das
Zeugnis ausstellenden Tierarzte untersucht worden sind;
c) daß sie bei der Verladung in Eisenbahnwagen oder Schiffe
nochmals untersucht und gesund befunden wurden.
2. Die Tiere müssen an der. Grenze, sei es im Bestimmungs-
oder im Herkunftslande, drei Tage lang in Quarantäne stehen.
Werden sie krank befunden, so wäre mit ihnen nach den seuchen-
polizeilichen Vorschriften des Landes, in dem sie sich befinden, zu
verfahren.“ *)
B.
Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche im Binnenlande.
1. Unschädlichmachung des Viehverkehrs auf Land- und
Wasserstraßen. |
Die Seuchengesetzgebung jedes Landes sollte unbedingt dar-
über wachen, daß für alle Tiere (Pferde, Rindvieh, Büffel, Schafe,
*) Die Untersuchung und die Quarantäne sind nötig, um die Tiere
auch der Tuberkulinprobe zu unterziehen. — Es wäre gewiss besser, sich
über die Behandlung der Tiere beim Grenzübertritt zu einigen, als durch
eine oft willkürlich angeordnete Sperre die politischen oder wirtschaftlichen
Beziehungen der Länder zu trüben. Um sich die Konkurrenz vom Leibe
zu halten, mögen die Regierungen Zölle ausschreiben, seuchenpolizeiliche
Maßregeln aber zu diesem Zwecke nicht anwenden.
318 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Ziegen und Schweine), die von ihrem Standort nach dem Markte,
nach einer Ansstellung, nach dem Schlachthause oder nach einem
beliebigen anderen Orte, besonders mit Benutzung von Eisenbahn-
wagen oder Schiffen, gebracht werden, Ursprungs- und Gesundheits-
zeugnisse mitgeführt werden müssen. In diesen Zeugnissen, die
der Führer der Tiere den zuständigen Personen vorzuzeigen hat,
müßte der Name und Wohnort des Viehbesitzers und des Führers,
die Zeit des Abgangs vom Herkunftsorte angegeben und bestätigt
sein, daß die Tiere gesund sind, sowie, daß in ihrem Herkunftsorte
und auf eine Entfernung von 20 km von demselben keine Seuche
herrscht. Die Giltigkeitsdauer des Zeugnisses müßte auf demselben
angegeben sein.
Mit der Schnelligkeit und Leichtigkeit, mit der die Beförderung
vor sich geht, ist auch die Gefahr der Seuchenverschleppung ge-
wachsen. Der Ansteckungsstoff einer Krankheit kann heutzutage
in wenigen Stunden von einer Landesgrenze zur andern verschleppt
werden.
In Rumänien sind daher Ursprungs- und Gesundheitszeugnisse
für Tiere, welche aus ihrem Standort ausgeführt werden, allgemein
vorgeschrieben (vergl. Kgl. Dekret Nr. 3535, vom 12. September 1896).
Für die Beförderung von Tieren auf Eisenbahnen und Schiffen
wären insbesondere erforderlich:
a) Mitführung der amtlichen Gesundheits- und Herkunfts-
zeugnisse.
b) Amtstierärztliche Untersuchung der Tiere unmittelbar vor
der Verladung und
c) beim Ausladen am Bestimmungsorte.
d) Reinigung und Desinfektion der für die Beförderung be-
nützten Fahrzeuge und des weiteren in Gebrauch gekommenen
Transportmaterials (vergl. Kgl. Dekret Nr. 2469, Juli 1886).
2. Viehverkehr in Gegenden, welche von einer Seuche be-
droht sind. |
Strengste Überwachung, nötigenfalls Verbot von Viehtransporten
in der näheren und weiteren Umgebung von Orten, in welchen die
Maul- und Klauenseuche herrscht. In Rumänien ist das Fortbringen
von Wiederkäuern und Schweinen aus Gemeinden, welche nicht
mehr als 20 km von einem verseuchten Orte entfernt liegen,
verboten.
3. Überwachung der Märkte, Viehausstellungen und -ver-
steigerungen.
| Alle Anhäufungen von Tieren, die aus verschiedenen Gegenden
herkommen, bieten ihrer Natur nach Gelegenheit zur Ansteckung.
Die Gefahr ist um so größer, als die Viehbesitzer, im Falle einer
Seuchengefahr, ihre bedrohten, angesteckten oder gar bereits er-
griffenen Bestände gerne verkaufen und zu diesem Zweck auf den
Markt bringen. Die Märkte sind daher auch die vornehmsten
Förderer zur Verbreitung der Maul- und Klauenseuche. Deshalb
ist eine veterinärpolizeiliche Kontrolle der Viehmärkte, -auktionen
Bericht von Dr. Furtuna, Bukarest. 319
und -ausstellungen unumgänglich notwendig. Sie muß durch den
beamteten Tierarzt ausgeübt werden.
In verseuchten Ortschaften und in ihren näheren und ferneren
Umgebung ist jede öffentliche Massenansammlung von Wiederkäuern
und Schweinen zu verbieten. Nach Art. 34 des rumänischen
Seuchengesetzes hat dies sogar in Örtlichkeiten, die 40 km von
einem von der Maul- und Klauenseuche heimgesuchten Orte ent-
fernt sind, zu geschehen.
4. Bekämpfung und Unterdrückung der entstandenen Seuchen-
herde im Binnenlande.
a) Als erste Maßregel ist erforderlich, den Besitzer, Wärter
oder Führer von Tieren zur polizeilichen Anzeige zu ver-
pflichten, sobald er den Verdacht schöpft, daß die Maul-
und Klauenseuche unter seinen Tieren ausgebrochen sei.
Um die Bevölkerung zur Erfüllung dieser Pflicht zu er-
ziehen, sollten die Besucher aller Volks- und Ackerbauschulen,
sowie die Lehrerseminare über den Wert der allgemeinen
Gesundheitspolizei und insbesondere über die Notwendigkeit
und Nützlichkeit einer zeitigen Anzeige vorkommender Fälle
. von ansteckenden Krankheiten unter Menschen und Tieren .
unterrichtet werden.
b) Auf die Anzeige hat die Feststellung des Thatbestandes,
die nach dem rumänischen Seuchenpolizeigesetze (Art. 29)
durch eine Kommission*) vorgenommen wird, zu erfolgen.
Es ist im Interesse einer pünktlichen Durchführung aller
weiteren Maßregeln wünschenswert, daß die Verwaltungs-
behörden, sowohl die staatlichen als die örtlichen, an der
Feststellung des Thatbestandes mitwirken.
c) Ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt, so sind zunächst
die gesunden von den kranken und verdächtigen Wieder-
käuern und Schweinen, auch auf der Weide, zu trennen,
alle aber von dem Verkehr mit andern empfänglichen Tieren
abzusperren. Ein Herausbringen von kranken oder gesunden
Tieren aus dem verseuchten Gehöfte, sogar aus der ver-
seuchten Ortschaft oder aus einem verseuchten Teile einer
größeren Stadt ist strengstens zu untersagen. Natürlich
trifft eine solche Maßregel nur Wiederkäuer und Schweine.
Ausnahmsweise kann der beamtete Tierarzt, unter be-
_ sonderen Vorsichtsmaßregeln und auf seine Verantwortung,
gestatten, daß Tiere, z. B. zur Schlachtung, weggebracht
werden.
*) Die Kommission besteht in den Städten und den Bezirkshauptorten
aus dem Stadttierarzte, einem Vertreter des Bürgermeisters und einem
Vertreter der Staatspolizei, in den übrigen Gemeinden aus dem Bezirks-
tierarzte, dem Unterpräfekten oder dem Ortsbürgermeister. Dem Viehbesitzer
steht es frei, auch seinerseits einen Tierarzt als Mitglied der Kommission
zu ernennen
320
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Tiere, wie Hunde, Katzen, Geflügel sind während der
Dauer der Seuche einzusperren.
Besondere Vorschriften sollten für die Wärter und für
alle Personen erlassen werden, welche das verseuchte Ge-
höft (Ortschaft) zu betreten haben, damit nicht durch sie
bezw. ihre Kleider und ihr Schuhwerk eine Verschleppung
des Seuchengiftes stattfinde.
d) Über die Impfung der noch gesunden Tiere eines ver-
e)
seuchten Bestandes mit den Maulflüssigkeiten kranker sind
die Ansichten geteilt. Der Berichterstatter empfiehlt sie,
weil die geimpften Tiere in der Regel milder erkranken,
als die auf andere Weise angesteckten, nach ihrer Genesung,
wenn auch nur für die Dauer des Seuchenganges, seuchen-
frei bleiben, und der Seuche auf diese Weise der Boden
entzogen wird. Nach Art. 108 des rumänischen Seuchen-
polizeigesetzes kann die Kommission nach Feststellung der
Seuche und nach Einholung des Rates der oberen Seuchen-
behörde die Impfung aller gesund gebliebenen Tiere der-
selben Gattung innerhalb eines Seuchenherdes anordnen,
sofern sie davon überzeugt ist, daß die Tiere nicht gegen
die Ansteckung zu schützen sind.
Vielen erscheint die Tötung kranker Tiere zur Bekämpfung
der Maul- und Klauenseuche als eine zu weitgehende,
unverhältnismäßig scharfe Maßregel. Der Berichterstatter
ist anderer Ansicht. Er hat mit Direktor Locusteanu die
von dem rumänischen Seuchenrate angenommene, hier
folgende Erklärung an die zuständige Staatsstelle abgegeben:
„In Anbetracht, daß eine rasche Tilgung des ersten Seuchen-
herdes durch Abschlachtung der darin befindlichen Tiere
eine Hintanhaltung der Seuchenverbreitung in einer sonst
unverseucht gebliebenen Gemeinde zu erlangen ist, sowie
daß es zuweilen nicht umgangen werden kann, nicht oder
schwer heilbare Tiere eines Seuchenherdes zu töten, um
den Seuchengang zu beschleunigen, d. h. in kurzer Zeit
zum Abschluß zu bringen, sei das Ministerium des Innern
zu ermächtigen, die Abschlachtung der kranken oder an-
steckungsverdächtigen Tiere, nach Einholung des Gutachtens
der Veterinärkommission, in den beiden oben genannten
Fällen anzuordnen.
Für Länder, in welchen die Maul- und Klauenseuche
weder originär noch stationär ist, sondern nur jeweils aus
andern Gegenden eingeschleppt wird, wie z. B. in Rumänien,
ist gerade die Abschlachtung der Tiere des ersten Seuchen-
herdes eine sehr wohlthätige, weil erfolgreiche Maßregel.
Selbstverständlich müssen die geschlachteten Tiere abge-
schätzt und die betreffenden Besitzer angemessen entschädigt
werden (in Rumänien nach Art. 155 des S.-P.-G.).
Bericht von Dr. Furtuna, Bukarest. 821
f) Die Desinfektion ist eine zur endgiltigen Ausrottung eines
Seuchenherdes unerläßliche Maßregel. Sie hat unter Leitung
und Aufsicht des beamteten Tierarztes zu geschehen und
sich nicht blos auf Wände, Decke, Raufen, Krippen,
Standwände, Geschirre u. s. w., sondern auch auf Futter-
reste und hauptsächlich auf den Dünger zu erstrecken.
Nach den Mitteilungen Heckers *) verliert der Ansteckungs-
stoff durch die infolge der fauligen Gährung des angehäuften
Stalldüngers entstehende Wärme seine Kraft, so daß es
genügt, die Oberfläche des Düngerstockes, welche den für
die Abtötung des Virus erforderlichen Wärmegrad nicht
erreicht, mit einer Schicht Pferdedünger von 40 cm
Mächtigkeit zu bedecken.
infizierte Weiden werden während der kälteren Jahres-
zeit erst nach 25 Tagen, während der wärmeren schon
nach 14 Tagen zur Benutzung freigegeben.
g) Die polizeilichen Maßregeln sind erst 14 Tage, nachdem
die Seuche vollständig erloschen und die verseuchten Örtlich-
keiten desinfiziert sind, aufzuheben. Dies gilt sowohl für
ein einzelnes Gehöft, als für eine Gemeinde oder einen
Distrikt.
Schluss-Anträge.
Zur wirksamen Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche
sind folgende Massregeln erforderlich:
1. Verbot der Einfuhr von empfanglichen Tieren und von
Rohstoffen, die von diesen herrühren, aus jedem Lande,
dem etn wohlorganısiertes, den neueren Anforderungen
entsprechendes Veterinärwesen abgeht.
2. Beschränkung der Einfuhr der unter ı. genannten Tiere
und Gegenstände auf einzelne Grenzstationen ; daselbst
mindestens dreitägige Beobachtung (Quarantäne) der
Tiere durch den Grenztierarit.
Zweite herärztliche Besichtigung am Bestimmungsorte,
wo die Tiere während zehn Tagen kontumaziert bleiben
sollten, selbstredend mit Ausnahme derjenigen, welche
zum Schlachten bestimmt sind und sofort im öffentlichen
Schlachthause zur Schlachtung gelangen.
3. Zeugniszwang für die unter ı. genannten Tiere und
Gegenstände. Die Zeugnisse müssen von einem Tier-
arzte ausgestellt sein und besagen:
Dass die Tiere während der letzten 30 Tage tter-
ärztlich beobachtet waren und in diesem Zeitraume tn
*) Vergl. „Berliner Tierärztliche Wochenschrift“ 1. 1899.
21
322
9.
IO.
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
einer von Maul- und Klauenseuche freien Örtlichkeit,
deren Umkreis gleichfalls bts auf 30 km seuchenfre: war,
gestanden haben. Das Zeugnis des beamteten Tierarztes
muss durch die zuständige Verwaltungs- oder Polızei-
behorde des Herkunftslandes bestätigt und von einer
Bescheinigung des Tierarztes, welcher die Besichtigung
bei dem Verladen der Tiere vorgenommen hat, begleitet
sein. Die Giltighettsdauer der Zeugnisse sollte 10 Tage
nicht überschreiten.
. Unmıttelbare Zurückweisung aller Ti Yere des Nachbar-
landes, welche zu Fuss oder ohne genügendes Zeugnis
oder mit Erscheinungen des Seuchenverdachtes oder des
Seuchenausbruches behaftet, an die Grenze getrieben
werden.
Stammen die Tiere aus entfernteren Ländern, so sind
ste sofort den strengsten polizeilichen Massregeln zu
unterwerfen. (Isolierung, Tötung u. s. w.)
Zeugniszwang für die Beförderung (Verfrachtung)
von Tieren 1m Binnenlande. Das Eın- und Ausladen
von Tieren darf nur unter der Aufsicht des beamteten
Tierarztes stattfinden.
Die Desinfciorung der verwendeten Eısenbahntrans-
portmittel sollte nach der Anleitung des genannten
Beamten geschehen.
. Zeugniszwang für sämtliche Tiere, welche auf Vteh-
märkte und Ausstellungen geführt werden. Überwachung
dieser Veranstaltungen und der Viehauktionen durch
Tierärzte. Verbot der Beschickung derartiger Ver-
anstaltungen ın verseuchten Örtlichkeiten und Gegenden
mit für die Seuche empfänglichen Tieren.
. Belehrung der bäuerlichen und städtischen Bevölkerung,
insbesondere der Viehbesitzer, über die Notwendigkeit
einer schleunigen amtlıchen Anzeige eines Seuchen-
verdachtes oder -falles. (Öffentlicher Anschlag und
Verteilung von belehrenden Schriften u. s. w.)
. Fesistellung des Verdachtes oder Seuchenfalles durch
eine Kommission, bestehend aus dem beamteten Tierarzt
und zwei Mitgliedern der Verwaltung, welche bet der
raschen Tilgung der Seuche und dem Vollzuge der hierzu
angeordneten Massregeln beteiligt sind.
Strenge Absperrung der Gehöfte oder der Herden, nôtigen-
falls der Gemeinden, in welchen Verdacht oder Ausbruch
der Seuche vorliegt. Eventuell Sicherung der Sperre
durch die bewaffnete Macht.
Notimpfung der zunächst von der Seuche bedrohten Tiere
der gleichen Gattung.
II.
12.
13.
14.
15.
Bericht von Dr. Furtuna, Bukarest. 323
Die Tötung von verdächtigen und kranken Tieren, die
bei der Besichtigung und Beobachtung an der Grenz-
station angetroffen werden, und in besonderen Fallen
auch solcher im Binnenlande. | |
Abschätzung und Entschädigung der Besitzer der tm
Inlande poltzetlich geschlachleien Tiere, eventuell Zu-
lassung des Fleisches dieser zum menschlichen Genusse.
Entschädigung der Besitzer aus der Staatskasse oder aus
einem besonderen Seuchenfonds, soweit der geschälste
Wert des Tieres den seiner verwertbaren Terle übersteigt.
Vorschriftsmässige Desinfizierung der Räume, Hofe
und Gegenstände unter der Aufsicht eines beamteten
Tierarztes und mit Hilfe der neuesten, durch die Er-
Jahrung erprobten Mittel.
Aufhebung der Polıizeimassregeln 14 Tage nach dem
Erlöschen der Seuche und nach erfolgter gründlicher
Desinfektion. |
Bis günstigere Ergebnisse erreicht sein werden, ıst Vor-
sicht gegenüber von Schutzimpfungen geboten.
324 The prevention of foot and mouth disease,
Report of Dr. FURTUNA
Chief of the Civil Veterinary Office in Bucarest.
(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
(@W oot and mouth disease is a contagious affection belonging
7 ( to the group of exanthematous diseases; it is easily
SS taken by cattle, swine, less often by horses, sheep, goats,
©) dogs and cats. Mice, guinea-pigs, rabbits, pigeons,
7” chickens and ducks are exempt from it. It is also trans-
‘ ~ missible to human beings.
No disease seems to possess as great power of expansion and
contagion, specially when its place of first apparition has communion
with many roads of communication and the measures of veterinary
police have not been taken from the start, with all the severity
that they demand.
In Roumania the dangers of the disease are less serious by its
pathological results, than it is by the economical losses, due to
the application of the measures of sanitary veterinary police. In
occidental Europe, losses are also very great, both from the
excessive severity of the disease itself and from those due to the
economical results of the application of the same measures.
This fact has decided many authors to atfempt the discovery
of the specific virus with the hope of being able to find means,
which could be applied against the extinction of the scourge.
It is in that manner that the names of many investigators
have become connected with foot and mouth disease and its nature.
Favre of Geneva, Buniva, Hadinger, Flemming, Spinola, Bender are
among the first; Nossotti who was the first to apply bacteriological
methods to cultivate the microbes, Klein, Kurth, Schottelius, Behla,
Piana and many others; in later years Siegel, Krusse, Prof. Babes.
During the last few years, foot and mouth disease prevailed
extensively in Roumania and occasioned very heavy losses. In
1890, 96 and 97 C. Starcovici cultivates succesfully the microbe
of foot and mouth disease; I reported his researches to the
Société Centrale de Médecine vétérinaire in Paris. His claims to the
discovery of a vaccine gave rise to observations from such authorities
Report of Dr. FURTUNA, Bucarest 325
as Nocard, Chauveau, Babès and Proca, Leclainche and Degive.
Finally we arrive to the works of Leffler, Frosch and Uhlenbluth.
All our confreres, who have had the opportunity to witness
extensive epizooties of foot and mouth disease and have been
called to fight them, know that an attack of the disease does not
grant immunity for a long time; an animal can be affected again
during the year and even three times in the same length of time.
More than that, my colleagues in Roumania have observed,
as well as myself, that foot and mouth disease returns not only in
animals which have had a mild attack of the disease, but also in
those, where it had presented very alarming symptoms.
In the same manner, we have also observed that immunity
is not granted to calves, born of cows, which took the disease
while being pregnant.
Consequently , we believe that immunity against the disease
cannot be granted by natural contagion, and as to the few
cases of resistance to the infection which are sometimes reported,
we believe, that either the symptoms of the disease were so mild,
that they were overlooked or again that there are some natural
individual resisting conditions, similar to those met with other
infections.
It is to be hoped, that perhaps by experimentations of
laboratories, a mean will be obtained, which will grant that
immunity.
The vaccine of prof. Leffler has been prepared and tried ;
prof. Gratia, speaking of the results, obtained and recorded in in
german publications, says seraphtine used as vaccination in foot and
mouth disease has not given the results expected: — and reports
accordingly against it, notwithstanding the few cases of apparent
penefits, claimed by Schmidt.
SANITARY POLICE.
From the preceeding remarks it seemed to be evident, that
as long as we have yet obtained nothing from bacteriology, and
not possessing a mean to grant immunity to animals, and relieve
cultivators from the annoyances of severe sanitary measures, we
are obliged to resort to the application of those regulations which
have for object to prevent the importation of the disease, or if it
is introduced, to limit its extension, or eradicate it.
A.
Measures to be taken at the frontier, to prevent its introduction
in a country.
Almost every country of Europe has by her legislative code
the power to prevent the importation of all animals likely to
introduce a contagious disease.
326 The prevention of foot and mouth disease.
In Roumania the law of May 27% 1882 orders the following
measures :
Art. 2.—It is forbidden to introduce in this country animals,
whatever they may be, subject to contagious diseases, without
presenting at the frontier a certificate, (of the locality the animal
comes from, and of health), delivered by a veterinarian and signed
by the proper authorities.
Art. 3.—Prefects of districts, authorities at the frontiers, from
the direct or indirect informations they have obtained, shall inform
the Home Secretary of the condition of health of animals in the
surrounding countries.
Art. 4.—Diplomatic agents, consuls, all administrative and
custom agents, shall inform the Home Secretary, when knowing, that
contagious diseases exist in a surrounding country.
Art. 5.—If among the domestic animals of an adjacent country,
any contagious disease should appear and threaten to infect also
animals in Roumania, the importation of living or dead animals,
coming from infected regions, may be restricted and the introduction
of animals be authorized only at certain places and under special
conditions, or again may be entirely suspended on some portion
or the entire extent of the frontier.
Art. 6.—In the cases provided for by the preceeding article,
restrictive measures can be taken in relation to the importation
of brute animal products, fodders or any object which may carry
contagion; the frontiers shall also be closely watched.
Art. 7.—Exportation of sick animals or of those supposed
to be affected with a contagious disease is prohibited.
We are of the opinion that the following should be taken as
measures of international veterinary sanitary police.
1° Animals cannot be exported except with a sanitary certi-
ficate, delivered by an official veterinarian, signed by a proper
authority.
The certificate of locality and of health shall testify:
a) that the animals have remained 80 days in a locality, free
from contagious disease, transmissible to its species, upon
a perimeter of 30 kilometers;
b) that during these 30 days, they have been examined several
times by the veterinarian, who delivers the certificate ;
c) that they have been examined again by an official veteri-
narian, and found healthy at the time of loading in cars
or boats.
2° Also the animals shall be held in observation at the
frontier by a veterinarian, during 3 days, either in the importing or
exporting stall. If found diseased, they will be submitted to the
regulations of the laws on veterinary police. To-day visit and
observation is imposed for all animals, either for tuberculization
or malleination, or for the examination and diagnosis of the other
Report of Dr. FURTUNA, Bucarest. 397
contagious diseases; it would be better to establish places for
veterinary observation of imported animals rather than to resort
to probibition, sometimes ordered arbitrarily and giving rise to
unpleasant political and economical relations between countries.
B.
Measures to restrict the extension, or eradicate an epizooty from
a country.
Transport of animals. — It is indispensable, that the sanitary
veterinary legislation of a country should strictly require that all
animals, horses, cattle, buffaloes, sheep, goats, and pigs should be
provided with certificates of locality and of health, when moved
from a commune to transport them to markets, fairs or abattoirs,
to exchange or give them away, or to be loaded in cars or boats.
These certificates shall give the names and addresses of the owners
of the animals, the date of departure from their localities, the
duration of their validity, and the evidence, that the animals are
healthy and coming from a locality, where no epizooty exists upon
20 kilometers around.
To-day, transportation is carried out easily and on this depends
the great danger, as in case of epizooty the germ of the disease
can be spread in a few hours from one end of a state to the other.
In Roumania, transportation of animals is only allowed when
they have a certificate of locality and of health, granted according
to the regulations for the delivery of such certificates for animals
and their brute products (Royal order No. 3535 of September the
12%, 1896).
The transport by railroads is carried as follows:
a) Animals must be provided with sagitary certificates;
b) They are visited at the time of loading by an official
veterinarian from the Interior Departement;
c) At the time of unloading they are again inspected by
another official veterinarian.
The questions of details are regulated by the Royal order
No. 2469 of July 1886.
The strict supervision of transports of animals, and the
interdiction upon a perimeter as extensive as possible round a
locality infected with foot and mouth disease are necessary measures
of veterinary sanitary police.
In Roumania, any kind of movements of animals, from
communes, situated at a distance of 20 kilometers from a locality
infected with foot and mouth disease, is strictly forbidden.
Supervisions of fairs, markets and exhibitions of animals.
Markets and exhibitions are places where are gathered animals
of various localities, especially of those where suspected cases of
contagious diseases have already occurred, and where owners, from
328 The prevention of foot and mouth disease.
fear of death of their stock, bring them for sale. Those gatherings
constitute almost always hot-beds of contagion and of spreading
of contagious affections, specially of foot and mouth disease.
Fairs, markets, auction-grounds, exhibition of cattle must be
inspected by a veterinarian. In infected localities, they must be
entirely prohibited upon as wide a surface as possible.
In Roumania, markets are prohibited in infected localities and
their surroundings, upon a surface of 40 kilometers for the species of
animal threatened. (Art. 34 of the law upon veterinary sanitary police.)
Declaration. — The first obligation imposed by the law to
owners and keepers of animals, is to declare each suspicious case
of contagious diseases occurring in his stock or among that of an-
other. If this was strictly executed, the rapid and complete ex-
tinction of epizooties would be an easy task. Most ordinarily it
is not made, the authorities themselves discover the presence of
the epizootic diseases. It is necessary that the first notions of
sanitary police should be taught in all primary schools of cities or
country, agricultural or normal, and the importance of the decla-
rations well demonstrated.
Authentication of the disease. — Art. 29 of the law in Roumania
prescribes : |
The commission charged to recognize epizooties is composed
a) In urban communes, chief-towns of districts: of the vete-
rinarian of the town, and a delegate from the mayor and
a police commissary ;
b) In other communes: of the district veterinarian, sub prefect
and mayor of the commune. |
A veterinarian, selected by the interested party, may belong to
the commission charged to authenticate the disease.
In order that the measures be applied with proper energy,
the delegates from the administration by virtue of the authority
and through whose responsibility the officious measures are ordered,
must take part at the authentication of the epizooties.
Measures of isolation. — In infected establishments sick or
suspected animals, must be separated from healthy ones. The
same shall be carried out for animals in pastures. The circulation
of sick and even healthy subjects in the infected localities shall
be forbidden. — As long as sanitary measures shall not be esta-
blished, it will be forbidden in the commune or in the infected
quarter to let animals, subject to take the disease, got out even
if they are healthy. — If they could be allowed to go out, it
would be only with the authorization of a veterinarian, granted
under his own responsibility.
In infected farms, dogs, cats and fowls, shall be enclosed and
preventionary measures taken with people caring or visiting the
animals, |
Inoculation. — Veterinarians differ as to its propriety. I am
advocate of inoculation in epizooties, when isolation of healthy
Report of Dr. FURTUNA, Bucarest. 329
animals cannot be strictly carried out, as it is the case in several
communes during the harvest season. Inoculation grants immunity
in the course of an epizooty, and the form of the disease due to
inoculation is milder.
Art. 108 of the Roumanian law says:
The commission having charge to recognize the disease may,
after advice from the official veterinarian, order in the: infected lo-
cality inoculation of healthy animals of the same species as the
sick ones, if it has the conviction, that it is the only way to protect
them from contagion. Ä
Slaughter is a measure which to many will appear extremely
severe and unjustifiable. I am an advocate of it, and with prof. Lo-
custeanu, director of the Superior Veterinary School of Bucarest, and
a few other confreres we proposed it to the Superior Council of
epizooties of Roumania in July 1898.
Our proposition was admitted in principle and its application
will be discussed next session. |
Here are some of its contents:
"Considering that there are cases where the number of animals
sick with foot and mouth disease, is restricted, either because the
disease at its beginning appears for the first time, or because in
a given locality towards the end of an epizooty, some animals
have remained sick, and that in such cases it is advantageous to
hasten the extinction of the disease, by killing the affected animals
and those suspect of foot and mouth disease” ;
"The council advises”: |
"That the Secretary of Interior (general direction of the sani-
tary service) be authorized to order the slaughter of diseased ani-
mals and of those suspect of foot and mouth disease, according to
the opinion of the veterinary commission, when the disease shall
have for the first time made its apparition in the country, when it
would exist in a restricted locality, and in both cases, when it
extends only upon a small number of animals, or also when there
remains in an infected locality, but a few isolated cases, towards
the end of an epizooty”.
"Indemnity shall be regulated by Art. 155 of the law”.
For countries like Roumania, where epizooty of foot and
mouth disease is not permanent, but manifests itself only now
and then, and is imported by animals brought from other states,
slaughter is advantageous, if carried out according to the proceeding
conditions.
Disinfection. — That which demand the first attention of the
official veterinarian, having in charge the stamping out of the dis-
nee are the remains of fodders and the manure of the infected
| The researches of Hecker of Saxony, upon the active per-
sistency of the virus of foot and mouth disease in manure and
upon the process to destroy them without expenses and without
330 The prevention of foot and mouth disease.
diminishing the value of the manure have given satisfactory results.
According to them the indications are:
Instead of leaving the manure exposed to air during several
weeks, or to recur to expensive disinfections, which never reach
their object, it is sufficient to keep the fresh packed manure for a
week, and the virus is killed by the heat produced during the
fermentation. To sterilize the superficial layers of the manure, horse
manure can be thrown on the top of it, 40 centimeters thick.
Mangers, hay-racks, partitions, patils, and all other objects
soiled by the. saliva of the sick animals, should be washed and
disinlected.
Walls shall be white-washed; barns and yards sprinkled with
lime-water after thorough washing; barns, tools, clothes, gutters of
stables etc. shall also be washed and disinfected.
Besides the ordinary disinfecting methods in use the veteri-
narian shall resort to all modern ones, used for the disinfection of
buildings and their material.
Fields, where animals have been kept in pastures, shall be
closed for 25 days in cold weather and 15 in warm.
Raising the declaration of infection. — Even if the disease has
subsided, the animals have recovered and disinfection is finished, the
measures must not be raised until careful evidences are obtained,
that there are no more latent cases, and at least two weeks after
the last case of recovery or of death.
In Roumania, the general regulation prescribes by art. 110,
that foot and mouth disease is considered ended in a locality,
14 days after the last case of death or of recovery, and if desin-
fection has been made.
CONCLUSIONS.
1° All traffic of animals and of brute animal products
must be forbidden with countries, which have no vetert-
nary organization established according fo modern principles.
2° Importation and transportation of animals, suscep-
hible of contagion of foot and mouth disease, must be
restricted only at stated places at the frontiers, and
submitted to the strict control of the vetertnartan, as far
as the places of the frontiers and that of destination.
At the frontier, animals shall be held in observation
for at least 3 days.
At the place of destination, they shall be kept in
observation for 10 days, except when they are to go
directly to the abattotrs.
Report of Dr. FURTUNA, Bucarest. 331
3° Animals and brute animal products and objects,
which might carry the contagion, must have a veterinary
certificate, showing that they have been submitted to
velerinary observation for 30 days and have been during
that time ın a locality upon a perimeter of 30 kilometers
free from foot and mouth disease, transmissible to the
same spectes. |
The certificate delivered by an official veterinarian, shall
be swarn to before competent authorities of the place or
origin, and well also have the signature of the veterinarian
who shall have inspected them at the time of loading on
cars or tn boats.
Those certificates will be valid only for ro days.
4° Animals transported on foot, those which well arrive
without proper papers, or those that the veterinarian will
have found with suspicious signs of foot and mouth
disease, shall be tmmedtatly sent back, tf the places they
came from are close by.
When those will be too far away, they will be treated,
according the most severe measures of santtary police. .
5° Transportation of animals in a country shall not
be allowed except with a sanitary certificate.
The loading and unloading at the ratlroad shall be
done only before the official vetertnartans.
Disinfection of the trucks shall be executed under their
direction. |
6° All animals brought to markets and exhibitions
must have sanitary certificates.
Those places shall be submitted to the control and
responsibility of a veterinarian. They will not be permitted
in the perimeter of a zone infected with foot and mouth
disease for animals subject to contract the disease.
7° Rural and urban populations and specially owners
of animals ought to receive instruction tn relation to the
importance of early declaration of the presence of con-
fagious diseases by any kind of ways (publications,
advıces, books etc,)
8° The commission for the recognition of epizootic
diseases ought to be composed of an official veterinarian
and two members of the administration interested ın the
rapid extinction of the disease and in the proper applı-
cation of all measures of veterinary sanılary police.
9° Zsolation of farms, of gathering of infected animals
must be strictly reinforced, even with the assistance of
military help, tf necessary.
10° Inoculation of necessity ought to be prescribed and
executed with all necessary cares.
332
The prevention of foot and mouth disease.
119 Slaughter of dtseased animals or suspected of foot
and mouth dtsease can be ordered on the frontiers, and
with some special cares ın the country, according to
veterinary advices.
12° Animals destroyed because of foot and mouth
disease shall be valued and their owners receive indem-
nity. The meat shall be allowed for use, and the balance
of the estimated value patd by the state or espectal fund
for eptzoottes.
13° Disinfection of localsties, yards, and other things
shall be made under the control of official veterinarians,
according to most modern methods.
14° Declaration of infection with foot and mouth
disease shall be ratsed 15 days after the last case of
death or of recovery, and when disinfection has been
thoroughly carried out.
15° Until new results are known, preventive vac-
cinations ought to be made with all cares prescribed by
experimentators.
333
Bericht von Regierungsrat Hafner
Veterinär-technischer Referent im Großh. bad. Ministerium des Innern
in Karlsruhe,
ine der wichtigsten Tagesfragen bildet z. Z. sowohl in
ai landwirtschaftlichen als auch in tierärztlichen Kreisen
Deutschlands die Maul- und Klauenseuche. Ihre auf
eine Reihe von Jahren, wenn auch mit wechselnder
Verbreitung, sich erstreckende ununterbrochene Dauer
hat der Viehzucht und -haltung einen um das Viel-
fache größeren Schaden zugefügt als alle anderen Viehseuchen
zusammen. Dazu kommt, daß diese abweichend von ihrem sonst
gutartigen Verlauf in den letzten Jahren, namentlich in Süd-
deutschland , bösartig aufgetreten ist, und zahlreich sind die Fälle,
in denen in einer Gemeinde Hunderte von Rindern plötzlich fielen
und große Viehbestände zu einem Drittel bis zur Hälfte ausstarben.
Es ist daher verständlich, wenn in dem Schoße fast aller landwirt-
schaftlicher Interessenvertretungen, in den tierärztlichen Versamm-
lungen und selbst in den Parlamenten Erörterungen gepflogen
werden, wie dieser Kalamität gesteuert werden könne.
Aber nicht allein Deutschland, sondern auch ein großer Teil
der übrigen europäischen Länder leidet gegenwärtig unter dem
Drucke der Maul- und Klauenseuche; nahmen doch die von den
einzelnen Regierungen erlassenen Viehverkehrsbeschränkungen und
Vieheinfuhrverbote ihren Ausgangspunkt in erster Reihe in dem
Bestreben , sich gegen die Seucheneinschleppung zu schützen. Die
Frage der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche ist daher
veterinärpolizeilich eine hervorragend internationale, welche an
Bedeutung zur Zeit von kaum einer anderen ähnlicher Art über-
troffen wird. Sie verdient demgemäß wohl zum Gegenstand der
Erörterung eines Internationalen tierärztlichen Kongresses gemacht
zu werden.
Es wird dem Berichterstatter ein näheres Eingehen auf die
hinlänglich bekannte klinische und pathologisch -anatomische Seite
der in Rede stehenden Krankheit erlassen werden können; denn
wenn es sich um die Bekämpfung einer Seuche handelt, so tritt
die Frage nach der Ursache, der Natur und dem Wesen der-
selben in den Vordergrund, von deren Kenntnis in erster Reihe
334 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
die Wahl der zur Abwehr vorzukehrenden Mittel abhängt. Leider
ist in dieser Hinsicht unser Wissen bis jetzt noch unvollkommen.
Zwar lehrt uns die Erfahrung und neuerdings auch die wissen-
schaftliche Forschung, daß die Maul- und Klauenseuche durch einen
außerordentlich leicht verschleppbaren Ansteckungsstoff erzeugt wird,
welcher vor allem dem Inhalte der von der Krankheit hervor-
gerufenen Blasen, den Absonderungen und Ausscheidungen des
seuchekranken Tieres und wahrscheinlich allen Teilen des Kadavers
anhaftet; jedoch ist der Krankheitserreger bislang unentdeckt ge-
blieben. An nachhaltigen Bemühungen zur Auffindung desselben
hat es, besonders in der letzteren Zeit, nicht gefehlt, und die tier-
ärztliche und medizinische Litteratur verzeichnet mehrfach Angaben,
nach welchen der Seuchenansteckungsstoff bald in dieser, bald in
jener Form gefunden worden ist. Es sei nur an die Veröffent-
lichungen von Siegel, Bussenius, Mosotti, Klein, Schottelius, Kurth,
Nitter, Starkovici, Furtuna, Behla und Jürgens erinnert. Allein die
in jüngster Zeit im Kaiserlichen Gesundheitsamt und in dem Institut
für Infektionskrankheiten in Berlin auf Veranlassung der Reichs-
regierung und des preußischen Ministers für Landwirtschaft an-
gestellten Untersuchungen bestätigten die gedachten Angaben nicht
und fielen, soweit sie selbst auf die Auffindung des Krankheits-
erregers gerichtet waren, negativ aus. Nach den Veröffentlichungen
der genannten Institute über die bisherigen Ergebnisse der wissen-
schaftlichen Erforschung der Maul- und Klauenseuche haben sich
die bekannten Methoden der bakteriologischen Forschung für den
Nachweis des Ansteckungsstoffes als unzureichend erwiesen, und es
ist nicht unwahrécheinlich, daß unsere jetzigen technischen Hilfs-
mittel hierzu überhaupt nicht ausreichen. Indes hat sich ergeben,
daß der Seuchenerreger sicher in dem Inhalt der Blasen, ferner im
Blute während des Ansteigens der Körperwärme im fieberhaften
Stadium und in der Milch bei aphthöser Erkrankung des Euters
enthalten ist, da Übertragungen der Seuche mit diesem Material
gelungen sind. Das Vorhandensein des Ansteckungsstoffes ist jedoch
nicht nachgewiesen im reinen Maulspeichel, im Fleisch, in den
Eingeweiden, im Harn und im Kot. Das Bestreben, kleinere
Versuchstiere mit Maul- und Klauenseuche zu infizieren, hat kein
günstiges Resultat erzielt; Mäuse, Meerschweinchen, Ratten, Kaninchen, |
Hühner, Tauben und Enten waren refraktär. Auch Ziegen zeigten
trotz Infektion mit großen Mengen einer sehr virulenten Lymphe
keine ausgesprochenen Erscheinungen der Erkrankung. Bei Schafen
ist eine künstliche Infektion in. typischer Weise nicht gelungen.
Gleichmäßig gut reagieren dagegen Rinder und Schweine auf die
Infektion.
Einzelne dieser Forschungsergebnisse lassen sich aber mit den
in der Praxis ‚gemachten Erfahrungen nicht in Einklang bringen,
und es wäre ein unter Umständen in veterinärpolizeilicher Hinsicht
folgenschweres Wagnis, wollte man ohne weiteres eine diesen Er-
gebnissen entsprechende Änderung der bisherigen Bekämpfungsweise
Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 335
eintreten lassen. So ist durch zahlreiche Fälle erhärtet, daß sich
der Ansteckungsstoff längere Zeit, oft über drei bis vier Monate
lang, infektionskräftig im Dünger und in der Stalljauche erhalten
kann. Nicht minder bedenklich wäre die Schlußfolgerung, daß,
weil eine Infektion der Schafe und Ziegen nicht gelungen ist, die
Maul- und Klauenseuche bei diesen Tieren überhaupt nicht vor-
komme. Wie die nachfolgende, auf Grund amtlichen Materials
aufgestellte Übersicht ergiebt, welche zugleich einen Einblick in den
Stand und die Bewegung der Maul- und Klauenseuche in dem in
Betracht gezogenen Zeitraum im Großherzogtum Baden gewährt,
ist die Empfänglickeit dieser Klauentiere für das Kontagium der
Seuche teilweise sogar noch größer als beim Rind und Schwein.
5 Zahl der in den ver- Zahl der in den betroffenen Beständen
= seuchten Beständen
ER aufgestellten an der Seuche erkrankten
Vg
Jahr os
le ©
SA
a
rm
N
1888 15 8 — 146} 84,4 —|—
1889 82) 16) 551] 3185| 91,5 451/81,
1890 485) 233| 494116431) 88: || 494) 10,0
1891 842) 21912287127957| 88,6 1064! 46,5
1892 443; 195,1267117360! 88,6 1009| 79,6
1893 107; 86! 345] 6920| 84,» 55] 15,»
1894 54, 95) 544! 83129) 83» 84,2 || 323] 594
1895 418) 72114871 7632] 804 83,3 11069] 74,4
1896 858] 15211255111890! 86,0 || 215] 60,0! 189] 91,5|| 794) 68,s
1897 481 „345 084113941; 84,8 || 250! 61,0|| 286| 82, 11897! 91,0
Durchsch.
1888—97 12307112447| 323, 136|1140110809| 86,0), 224|68,2| 118} 87°] 795| 68,0
Hieraus geht hervor, daß nach den in Baden gemachten Be-
obachtungen von den in den verseuchten Beständen vorhandenen
Tieren der bezüglichen Viehgattungen durchschnittlich infolge von
natürlicher Infektion erkrankten:
Ziegen = 87,9 °,,,
Rinder = 86,0 °/,,
Schweine = 68,2 °/,,
Schafe = 68,0 °%,.
In anderer Hinsicht waren die im Kaiserlichen Gesundheitsamt
und in dem Institut für Infektionskrankheiten in Berlin unter-
nommenen Untersuchungen erfolgreicher. |
In Bezug auf das Verhalten des Blaseninhalts (Aphthen-Lymphe)
der seuchenkranken Tiere ist festgestellt worden, daß die Lymphe
um so infektiöser wirkt, je frischer und klarer sie ist, daß schon
336 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
1/:000 ccm derselben, in die Blutbahn gebracht, eine Ansteckung
zur Folge hat, daß die Filtration durch Kieselguhr- und Porzellan-
filter die Wirkun ng der Lymphe nicht beeinträchtigt. Eine mit neun
Teilen einer 0,9 °/,igen Kochsalzlösung verdünnte, in Glaskapillaren
oder engen Reagenzröhren aufbewahrte Lymphe im Gesundheitsamt
verlor die Ansteckungsfähigkeit
bei 87,5° C. nach 12—24 Stunden,
„ 45—46°C. „ 1 Stunde,
„ 50°C. ,„ 15 Minuten,
“ 70°C. ,, 10 Minuten,
i” 100° C. sofort.
Anders stellt sich das Ergebnis im Institut fiir Infektions-
krankheiten insofern, als Lymphe, welche eine halbe Stunde einer
Temperatur von 60° C. ausgesetzt war, sich noch infektionsfähig
erwies.
Gegen niedere Temperaturen hat sich der Ansteckungsstoff in
hohem Grade widerstandsfähig gezeigt, indem Lymphe, welche drei
Stunden einer Temperatur von — 48° C. ausgesetzt und gefroren
war, ihre Virulenz noch vollkommen bewährte; dagegen verlor sie
diese durch Eintrocknung im Exsikator und in freier Luft nach
24 Stunden; durch die Einwirkung verschiedener Desinfektionsmittel,
wie 1°/,ige Karbolsäurelôsung, 2°/,ige Formaldehydlösung, 3 of ige
Sodalösung, 1°/ige Salzsäurelôsung, 1 °/,ige Phosphorsäurelösung,
sowie Kalkmilch schon nach einer Stunde.
Von der durch tausendfältige Beobachtungen erhärteten That-
sache ausgehend, daß Tiere nach Überstehen der Maul- und
Klauenseuche eine Zeit lang immun gegen dieselbe sind, wurden
Versuche zur Auffindung eines Schutzimpfverfahrens angestellt,
denen der Erfolg nicht versagt blieb. Zwar konnten Rinder und
Schweine durch subkutane Einspritzung von Blut oder Blutserum
seuchekranker oder immuner Tiere gegen eine nachfolgende In-
fektion mit Seuchengift nicht geschützt werden; wenn dagegen
Lymphe, welche durch einen zwölfstündigen Aufenthalt im Brut-
schrank ‘bei 379 C. ihre Virulenz verloren hatte ‚ in Mengen von
1, 00 U, Com in die Blutbahn gespritzt wurde, so erwiesen sich
30—50°/, der Tiere bei der drei Wochen später vorgenommenen
Kontrollimpfung immun. Wenn virulente Lymphe in Mengen von
1/50 —*/30 ccm mit 1—10 ccm defibriniertem Blute von durchseuchten
Tieren (Immunblut) gemischt den Versuchstieren in die Blutbahn
gebracht wurde, sc erkrankten diese nicht augenfallig, und es er-
wiesen sich bei der drei Wochen spater vorgenommenen Kontroll-
impfung im Institut für Infektionskrankheiten 95°/, der Schweine
und 75°/, der Rinder immun. Die Versuche im Kaiserlichen
Gesundheitsamt, zu denen allerdings bei der Kontrolimpfung
20—40 mal mehr Lymphe als im Institut für Infektionskrankheiten
verwendet worden waren, haben zu dem gleichen Ergebnis nicht
geführt.
Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 3937
Schon vor den Arbeiten der genannten Institute hatte
Tierarzt Hecker in Ermsleben ein Verfahren zur Immunisierung ge-
funden, welches er der Lanwirtschaftskammer der Provinz Sachsen
behufs Prüfung auf seine praktische Ausführbarkeit zur Verfügung
gestellt hat. Nach einer in der jüngsten Zeit erfolgten Veröffent-
lichung hat die Prüfung dieses Verfahrens durch die genannte
Landwirtschaftskammer zu befriedigenden Ergebnissen geführt, und
fordert diese Korporation größere Landwirte zur Vornahme von
Versuchen auf. Nähere Mitteilung über die Art des Hecker’schen
Verfahrens sind bislang nicht in die Öffentlichkeit gedrungen.
Eine dritte Schutzimpfmethode hat Dr. Siegel in Brietz im
Oktober 1897 in der Deutschen medizinischen Wochenschrift bekannt
gegeben. Diese besteht darin, das Blut, welches seuchekranken
Tieren im Stadium des Blasenausbruchs entnommen und hierauf
defibriniert ist, unter die Haut eingespritzt wird. Die so geimpften
Tiere sollen die Einverleibung von virulenter Lymphe, ohne zu er-
kranken, ertragen. Auch dieses Verfahren soll dem Vernehmen nach
von der Landwirtschaftskammer der Provinz Sachsen erprobt
werden.
Den gleichen Weg wie Dr. Siegel haben übrigens Geh. Ober-
regierungsrat Dr. Lydtin und der Berichterstatter schon im Winter
1891/92 eingeschlagen. Leider konnten die bezüglichen Versuche,
äußerer Umstände halber, nicht zum Abschluß gebracht werden.
Es ist mit Dank anzuerkennen, daß die wissenschaftliche Er-
forschung der Maul- und Klauenseuche nicht nur in öffentlichen
wissenschaftlichen Instituten, sondern auch in eigens zu diesem
Zweck von den landwirtschaftlichen Interessenvertretungen ins Leben
gerufenen Anstalten mit regem Eifer betrieben wird. Wenn es
bisher auch noch nicht gelungen ist, den Ansteckungsstoff der
Maul- und Klauenseuche zu entdecken, so haben diese Arbeiten
doch die Aussicht auf die Auffindung eines Schutzimpfverfahrens
eröffnet, und man darf hoffen, daß aus der Weiterführung der Ver-
suche — mit oder ohne Entdeckung des Seuchenerregers — ein
praktisch brauchbares Schutzimpfungsverfahren sich ergeben wird,
wie solche Verfahren ja auch längst hinsichtlich der Pocken und
neuerdings der Rinderpest gefunden sind, ohne daß die Ansteckungs-
stoffe dieser Krankheiten bekannt wären.
Was die Therapie betrifft, so giebt sie uns besondere. Hülfs-
mittel nicht an die Hand. Die verschiedenen neuen, zur Heilung
und gar zur Verhütung der Krankheit empfohlenen Mittel haben
eine wesentlich günstigere Wirkung als die altbekannten vermissen
lassen ; insbesondere konnte damit eine nennenswerte Kürzung der
Krankheitsdauer, noch viel weniger ein Schutz gegen die Ansteckung
erreicht werden. Nach wie vor bleibt eine angemessene Regelung
der diätetischen und hygienischen Verhältnisse, unter denen die
kranken Tiere leben, Hauptaufgabe der Behandlung.
Unter diesen Umständen sind zur Bekämpfung der Maul- und
Klauenseuche veterinärpolizeiliche Maßregeln, welche dem besonderen
22
338 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Verhalten der Krankheit und ihres Erregers angepaßt sein müssen,
unentbehrlich. Für das Gebiet des Deutschen Reichs sind solche
Maßregeln in den einschlägigen Bestimmungen der Reichsgesetze
vom 23. Juni 1880 und 1. Mai 1894, betreffend die Abwehr und
Unterdrückung von Viehseuchen, vom 6. August 1896, betreffend
die Abänderung der Gewerbeordnung, und vom 25. Februar 1876,
betreffend die Beseitigung von Ansteckungsstoffen bei Viehbeförder-
ungen auf Eisenbahnen, sowie in den zu diesen Gesetzen erlassenen
Vollzugsvorschriften vorgesehen.
Der Wert und die Wirksamkeit der hiernach zur Anwendung
gelangten Vorschriften ist bisweilen in Zweifel gezogen worden,
insbesondere, nachdem durch die Novelle vom 1. Mai 1894, welche
eine Verschärfung der Bestimmungen des Gesetzes vom 23. Juni 1880
brachte, in der Folge die gehoffte Seuchenverminderung nicht
zu erzielen war. Auf der einen Seite hat man den Mißerfolg in
der zu Tage getretenen ungleichmäßigen Anwendung der bezüg-
lichen Maßregeln, auf der anderen in der Unzulänglichkeit der
gesetzlichen Grundlage überhaupt erblickt, und von beiden Seiten
sind Verbesserungsvorschläge gemacht worden.
Was diesen Punkt betrifft, so ist erörtert worden, oh die
gesetzlichen Vorschriften nicht im Sinne der für die Rinderpest
geltenden Bestimmungen (polizeiliche Tötung der erkrankten
und verdächtigen Tiere, militärische Absperrungen u. s. w) ab-
geändert werden sollen, wobei darauf hingewiesen wurde, daß
es mit Hilfe dieser Bestimmungen möglich gewesen sei, die Rinder-
pest, die in Bezug auf die Verschleppbarkeit der Maul- und
Klauenseuche gleich kommt, in jedem einzelnen Falle des Ausbruchs
in kurzer Zeit zu tilgen und dieselbe seit Jahren vom Reichsgebiete
fern zu halten. Auf einer ähnlichen Grundlage sei es England,
Dänemark, Schweden und Norwegen gelungen, der Maul- und
Klauenseuche Herr zu werden und sich seuchenfrei zu halten.
Ein derartiger Vorschlag kann aber einer nüchternen Er-
wägung kaum standhalten; er wäre dermalen angesichts der
weiten Ausdehnung der Maul- und Klauenseuche einfach unaus-
führbar. Abgesehen hiervon ist zu beachten, daß die Rinderpest
eine in den meisten Fällen tötlich verlaufende Krankheit ist, deren
Tilgung in den meisten europäischen Staaten schon vor Jahrzehnten
ernstlich aufgenommen und früher oder später erreicht wurde,
während beides hinsichtlich der Maul- und Klauenseuche nicht
gesagt werden kann. Diese hat in veterinärpolizeilicher Hinsicht
erst Bedeutung erlangt, seitdem die Werte, welche die Haustiere
repräsentieren, erheblich gestiegen sind und die Verkehrsverhältnisse,
wodurch eben die Seuchengefahr vergrößert wurde, eine ungeahnte
Entwickelung genommen haben. Was den Hinweis auf England
und die nordischen Staaten betrifft, so darf nicht vergessen werden,
daß hier die einschlägigen Verhältnisse ungleich günstiger liegen
als in den übrigen europäischen Staaten. Schon die insuläre Lage
Englands bietet einen gewissen Schutz gegen die Seucheneinschlepp-
Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 339
ung, insbesondere durch den Personenverkehr, und gegen die Ein-
schleppung durch lebende Tiere hat dieses Land mittelst Viehein-
fuhrverboten Vorkehr getroffen. Ahnlich liegen die Verhältnisse in
Dänemark, Schweden und Norwegen. Dazu kommt, daß diese
Länder vorzugsweise Vieh exportieren, aber nicht importieren und
so der Gefahr der Seucheneinschleppung entgehen.
Die kontinentale Lage Deutschlands dagegen ermöglicht ein
längeres Freisein von Maul- und Klauenseuche nicht, wenn die
angrenzenden Länder und namentlich deren anstoßende Gebiete
verseucht sind. Dafür sorgt der kleine Grenzverkehr, sei es durch.
Personen, sei es durch Klauentiere oder andere Träger des An-
steckungsstoffes. Im zweiten Vierteljahr 1887 war die Seuche im
Deutschen Reich erloschen, welches einige Monate seuchefrei blieb.
Bei dem neuen Auftreten im dritten Vierteljahr 1887 zeigten sich
zuerst neun Grenzkreise betroffen, nämlich Heydekrug, Mogilno
{gegen Rußland); Ratibor, Loebschütz, Neiße, Löbau, Wolfstein,
Passau (gegen Österreich-Ungarn); Konstanz (gegen die Schweiz).
Die im letzten Vierteljahr 1887 neubetroffenen Kreise grenzten
größtenteils an die in der ersten Periode verseuchten Landesteile.
Außerdem sind größere Seuchenherde entstanden an den Grenzen
Oberschlesiens (gegen Rußland und Österreich-Ungarn), im bayer-
ischen und württembergischen Allgäu (gegen Österreich-Ungarn und
die Schweiz), im Oberelsa& (gegen die Schweiz und Frankreich).
Die betreffenden auswärtigen Staaten waren damals verseucht.
Man wird nicht fehl gehen in der Annahme, daß in diesen Fällen
die Seucheneinschleppung auf den Grenzverkehr zurückzuführen ist.
Ähnliche Vorkommnisse haben sich in der allerjüngsten Zeit
an der badisch-schweizerischen Grenze abgespielt. Gegen Ende des
Jahres 1895 erlangte die Maul- und Klauenseuche in den schweizer-
ischen Kantonen Aargau, Basellandschaft und Baselstadt eine für
die anstoßenden badischen Gebietsteile bedrohliche Ausdehnung.
Wiewohl badischerseits der kleine Grenzverkehr mit Klauentieren,
sowie die Ein- und Durchfuhr von solchen, von Geflügel, von
Häuten, Milch, Dünger, Futter- und Streumitteln jeder Art aus den
genannten Kantonen verboten waren, und diese Verbote strenge ge-
handhabt wurden, gelang es doch nicht, die Seucheneinschleppung,
welche in vier amtlich festgestellten Fällen durch Personenverkehr
erfolgte, zu verhindern.
Um die zahlreichen Verheimlichungen der Seuchenausbrüche,
welche sich die Viehbesitzer zu Schulden kommen lassen, zu ver-
hindern, ist vorgeschlagen worden, angemessene Geldprämien für
die möglichst frühzeitige Erstattung der Anzeige vom Seuchenaus-
bruche auszusetzen oder Entschädigung für die infolge der Seuche
umgestandenen Tiere zu gewähren. Allein die in Württemberg
gemachten Erfahrungen, wo seit dem Jahr 1893 für an Maul- und
Klauenseuche gefallenes Rindvieh Entschädigung gewährt wird,
haben die in dieser Beziehung gehegten Erwartungen nicht erfüllt,
wiewohl die Seuche in den letzten Jahren gerade in diesem Lande
340 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
‘vielfach einen tötlichen Verlauf genommen hat. Das Land blieb
auch nach der Einführung der Entschädigung unter allen süd-
deutschen Staaten am stärksten verseucht (vergl. Anl. 2).
Anderseits ist auch von einer Verschärfung der Strafvorschriften,
welche die Verletzung der Anzeigepflicht bedrohen, kaum eine
Besserung zu erwarten.
Die schlimmsten Folgen für die Verbreitung der Seuche haben
erfahrungsgemäß die Verheimlichungsfälle in den Viehbeständen
von Viehhändlern. Diese sind, wie keine anderen Viehbesitzer,
geneigt, sich über die ihnen auferlegten veterinärpolizeilichen
Verpflichtungen hinwegzusetzen, und spielen nach ihrem ganzen
Gewerbebetrieb — bewußt oder unbewußt — die wichtigste Rolle
in der Seuchenverschleppung. Den durch die Viehhändler ge-
pflogenen Viehverkehr möglichst unschädlich zu machen, ist eine
der wichtigsten, aber noch nicht überall entsprechend gewürdigten
Aufgaben der Veterinärpolizei, und daß dies durch zweckmäßige
Maßnahmen mit Erfolg geschehen kann’, ergiebt sich, wie später
dargethan werden soll, aus den im Großherzogtum Baden gemachten
Erfahrungen.
Nicht ohne Grund wird teilweise die Schuld der beklagten
unzulänglichen Wirkungsweise der Seuchenbekämpfungs-Vorschriften
der mangelnden Einheitlichkeit in der Ausführung derselben bei-
gemessen. Zwar sind die seitens des Bundesrats zu den oben
genannten Gesetzen erlassenen Vollzugsbestimmungen, von welchen
hier im besonderen diejenigen der Instruktion zum Reichsseuchen-
gesetz in Betracht kommen, für sämtliche Bundesstaaten, deren
Regierungen und Organen die Anordnung der Abwehr und Unter-
drückungsmaßregeln und die Leitung des Verfahrens obliegt, ver-
bindlich; der Umstand aber, daß ein Teil dieser Vorschriften
gebietend, ein Teil fakultativ ist, bedingt schon an und für sich
eine Verschiedenheit des Vollzugs, indem die zuständigen Behörden,
in deren Ermessen bei dem Mangel besonderer bundesstaatlicher
Ausführungsvorschriften die Anordnung der fakultativen Instruktions-
bestimmungen gelegt ist, diese Vorschriften in dem einen Fall zur
Anwendung bringen, in dem andern gleichartigen Falle nicht.
Dazu kommt, daß die einzelnen Bundesstaaten für sich mehr oder
minder ausführliche Vollziehungsbestimmungen erlassen haben,
welche teils die fakultativen Bestimmungen der bundesrätlichen
Instruktion für bestimmte Fälle obligatorisch machen, teils die
letzteren überhaupt im Rahmen des Gesetzes verschärfen.
Am deutlichsten treten diese, teilweise vielleicht auch durch
die ungleichartige Einrichtung der Polizeiverwaltung und die nicht
einheitlich geregelte Zuständigkeit der Behörden in den einzelnen
Bundesstaaten bedingte Verschiedenheiten in der Handhabung der
Marktverbote zutage, worüber nicht allein lebhafte Beschwerden in
den beteiligten landwirtschaftlichen und gewerblichen Kreisen,
insbesondere in den Grenzgebieten, geführt werden, sondern es ist
Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 341
auch der Glaube an die Wirksamkeit der veterinärpolizeilichen
Ma®eln überhaupt erschüttert worden.
Wie berechtigt auch die Klagen sind, welche in weiten
Kreisen der Bevölkerung über die durch die Maul- und Klauen-
seuche erwachsenen Schäden und Verkehrsbeschränkungen ver-
nommen werden, so wäre es doch ein Irrtum, zu meinen, daß
diese Seuche und die zu ihrer Bekämpfung getroffenen Maßregeln
nur ein Vorkommnis der neuesten Zeit wären und in der Vergangen-
heit unbekannt gewesen seien. Dies darzuthun, möge in folgendem
in einem kurzen Rückblick auf die Geschichte der Maul- und
Klauenseuche im Großherzogtum Baden und deren Bekämpfungs-
methoden, welche je nach den vorherrschenden Meinungen über die
Entstehung und Verbreitung der Krankheit wechselten und darum
heute noch ein gewisses Interesse in Anspruch nehmen dürften,
gestattet sein.
Zu Anfang des Jahrhunderts herrschte allgemein die Ansicht
vor,.daß die Maul- und Klauenseuche eine ansteckende Krankheit
sei, und daß deshalb verseuchte Stallungen und, im Falle der
Weiterverbreitung der Seuche, auch der Seuchenort gesperrt werden
sollen. Es geht dies aus einer Verfügung der Großh. Sanitäts-
kommission vom 28. November 1815 hervor, in welcher weiterhin
der Genuß des 'Meisches, der Milch und der Butter der erkrankten
Tiere verboten, die Absonderung, sowie die tierärztliche Behand-
lung derselben angeordnet, die Anzeigepflicht den Tierbesitzern
auferlegt, die tierärztliche Nachschau in dem Seuchenorte und die
-Verlochung umgestandener Tiere unter polizeilicher Aufsicht ange-
‘ordnet wurde. Diese Maßnahmen fanden auch in der Verordnung
Großh. Ministeriums des Innern vom 15. Juli 1828 Aufnahme, welche
überdies die Feststellung der Seuche durch den Tierarzt, das Ver-
bot der Ausstellung von Gesundheitsscheinen, sowie des Ein- und
Durchtriebs von Hornvieh, Schafen und Ziegen in Seuchenorten,
‘Verbot der ärztlichen Behandlung kranker Tiere durch nicht lizen-
zierte Tierärzte vorschrieb und eine Belehrung über die Kennzeichen
der Krankheit, den Selbstschutz und die Heilbehandlung der er-
krankten Tiere gab.
_ Man erkannte aber auch damals schon die Notwendigkeit der
Überwachung des Viehverkehrs. Nach der Verordnung Großh.
Ministeriums des Innern vom 8. Februar 1828, betreffend die
sanitätspolizeiliche Aufsicht auf den Viehmärkten, mußte jedem im
Umfang des Großherzogtums abzuhaltenden Viehmarkt ein „geprüfter,
lizenzierter und gehörig verpflichteter Tierarzt an Ort und Stelle
vom Anfang bis zum Ende beiwohnen“, und das auf den Markt
gebrachte Vieh, Stück für Stück, aufmerksam untersuchen. Jeder
Eigentümer von Vieh hatte ein Zeugnis von dem Ortsvorstande
beizubringen des Inhalts, daß das in dem Zeugnis näher zu
bezeichnende Stück Vieh gesund und überhaupt in dem Herkunfts-
342 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
orte und der Umgegend von einer herrschenden Viehkrankheit nichts
bekannt sei. Jedes krank befundene Tier wurde sogleich vom
Markte zurückgewiesen, dem Ortsvorstand des Herkunftsorts wurde
sofort Nachricht davon gegeben, damit die erforderlichen Vorkehr-
ungen zur Verhütung der Verbreitung der Krankheit durch An-
steckung getroffen werden konnten. Endlich waren für das auf
dem Markte verkaufte Vieh Gesundheitsurkunden auszustellen, auf
welchen der Tierarzt mit der Marktkommission zu bescheinigen
hatten, daß das Tier mit keiner ansteckenden Krankheit behaftet
sei. Damit waren nach den damaligen Verkehrsverhältnissen die
nötigen Vorsichtsmaßregeln zur Verhütung der Einschleppung und
der Weiterverbreitung der Seuche getroffen.
Die in den folgenden Jahrzehnten insbesondere durch den
Bau derEisenbahnen eingetretenen Änderungen in den Verkehrsver-
hältnissen in Verbindung mit dem allerwärts sich geltend machenden
Bestreben, jedwede Beschränkungen der freien Verfügung über
das Eigentum zu beseitigen, blieben nicht ohne Einfluss auf die
Gestaltung der veterinärpolizeilichen Schutzvorkehrungen. Man
empfand diese als eine veraltete, die freie Bewegung hemmende,
nicht mehr zeitgemäße Einrichtung, deren man umsoweniger be-
dürfe, als nach der inzwischen unter den Autoritäten der Tier-
-heilkunde Platz gegriffenen Anschauung in Betreff des Wesens der
Maul- und Klauenseuche, die Ansteckung nicht als die einzige
Ursache der Verbreitung der Seuche anzusehen, vielmehr in manchen
Fällen ein in der Luft vorhandenes „Miasma‘‘ zu beschuldigen sei,
das über weite Landesstrecken sich ausbreitend, die Tiere befalle.
So kam es, dass zunächst im Jahr 1842 der Zeugniszwang für auf
Viehmärkte zu verbringendes Vieh aufgehoben wurde, und die be-
züglich der Maul- und Klauenseuche geltenden Vorschriften in der
unterm 16. August 1865 neuerlassenen Seuchenordnung wesentliche
Milderungen erfuhren. Es verblieb zwar die Anzeigepflicht und die
tierärztliche Feststellung des ersten Seuchenausbruchs in einer Ge-
meinde; indessen kamen, davon ausgehend, daß die Verbreitung
sowohl von Tier zu Tier, als durch die „Luft“ erfolge, die Sperr-
maßregeln in Wegfall. Nur wenn die Seuche einen bösartigen Ver-
lauf nahm und zugleich anzunehmen war, daß sie sich nicht durch
die „Luft“, sondern durch Ansteckung von Tier zu Tier verbreite,
konnten Sperrmaßregeln ergriffen und strenge gehandhabt werden.
Eine Desinfektion war nur für diese Fälle vorgesehen. Nachdem
auf diese Weise fast jeder veterinärpolizeiliche Schutz beseitigt war,
trat die Seuche im Jahr 1869 in einem bis dahin noch nicht be-
obachteten Umfang auf, indem sie in 1046 Gemeinden des Landes
139995 Rinder, 2199 Schafe und 2576 Schweine befiel. Auf
10000 Stück Rindvieh waren nicht weniger als 2296 Stück, d. h.
nahezu ein Viertel der Gesamtheit verseucht. Der hierdurch der
Landwirtschaft erwachsene Schaden wurde auf 2 800 000 „A. geschätzt.
Die regierungsseitig angestellten Erhebungen über die Wege der
Einschleppung und Verbreitung ergaben, dass die Krankheit nament-
Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 348
lich durch wandernde Schweineherden aus dem Ausland eingebracht
wurde und in den meisten Fällen nachweislich durch die Ansteckung
eine Weiterverbreitung gefunden hatte. Wiewohl sonach die An-
schauung von der miasmatischen Ausbreitung der Maul- und Klauen-
seuche und die hierauf beruhenden Milderungen der durch die
Verordnung vom 15. Juli 1828 vorgesehenen veterinärpolizeilichen
Maßregeln als ein folgenschwerer Irrtum sich erwiesen, konnte man
sich doch nicht zur Rückkehr zu dem durch die gedachte Ver-
ordnung statuierten Rechtszustand entschließen. Man begnügte sich
vielmehr damit, eine veterinärpolizeiliche Überwachung des Vieh-
verkehrs zunächst in der Weise einzuführen, daß die Treiber von
wandernden Viehherden ein von fünf zu fünf Tagen zu erneuerndes
bezirkstierärztliches Zeugnis über den seuchefreien Zustand der
Tiere bei sich führen mußten (1871). Hierzu trat kurze Zeit später
(1872) die allgemeine Desinfektion der zur Beförderung von Vieh
benützten Eisenbahnwagen, welche Maßnahme schon durch das
Bundesgesetz vom 7. April 1869 bei Rinderpestgefahr vorgeschrieben
war und 1876 reichsgesetzlich für das ganze Reichsgebiet in
Kraft trat.
Wiederholt starke Verseuchungen des Landes in der ersten
Hälfte der siebziger Jahre zeitigten lebhafte Klagen und Be-
schwerden über den Mangel an Schutz gegen die Seuchengefahr.
Dazu kam, daß der Seucheschaden erheblich größer sich gestaltete,
da die Preise für Vieh, Fleisch, Milch und Molkereiprodukte wesent-
lich gestiegen waren. Das Fleisch kostete das Dreifache des in den
vierziger und fünfziger Jahren üblichen Preises. Vom „notwendigen
Übel“ war das Vieh die Hauptquelle der Einnahme für den Land-
wirt geworden. In weitere Erwägung bezüglich einer Umgestaltung
der veterinärpolizeilichen Vorschriften wurde angesichts der bevor-
stehenden Regelung des Seuchenwesens durch das Reich nicht mehr
eingetreten. Diese erfolgte denn auch — wie oben erwähnt —
mittelst Reichsgesetzes vom 23. Juni 1880 und späterhin durch die
Novelle vom 1. Mai 1894.
Bis zum Inkrafttreten des Reichsseuchengesetzes vom 23. Juni
1880, d. i. bis zum Jahr 1881 sind, von 1860 anfangend, die in
den einzelnen Jahren in Baden an Maul- und Klauenseuche erkrankten
Rinder in der Anlage 1 unter Berücksichtigung des jeweils geltenden
seuchenpolizeilichen Rechtszustandes gruppenweise zusammengestellt.
Diese Zusammenstellung lässt den Einfluß der in den einzelnen
Zeitperioden zur Anwendung gekommenen Maßregeln auf den
Umfang der Verseuchung, wie auch die weitere Thatsache unschwer
erkennen, daß die Maul- und Klauenseuche auch in früheren Zeiten
niemals ganz erloschen war.
Anderseits enthält Anlage 2 eine die Zeit von 1885 bis 1896
umfassende Übersicht über die Verbreitung der Maul- und Klauen-
seuche unter den Rindvieh- und Schweinebeständen einesteils im
Deutschen Reiche, andernteils im Großherzogtum Baden und den
344 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
angrenzenden deutschen Bundesstaaten im besonderen, mit welchen
Baden hauptsächlich im Verkehr mit Vieh steht. Die Angaben
sind den Jahresberichten über die Verbreitung von Tierseuchen im
.Deutschen Reiche entnommen, welche im Kaiserlichen Gesundheits-
amte in Berlin auf Grund der vom Bundesrate unterm 24. Oktober
1885 angeordneten Ermittelungen bezüglich der Wirksamkeit der
zur Abwehr und Unterdrückung der Viehseuchen von Reichs wegen
erlassenen Bestimmungen bearbeitet sind.
Der elfjährige Durchschnitt der in Rede stehenden Zusammen-
stellung ergiebt, daß die Verseuchung des Rindviehs in Baden schwächer
war als im Reiche, in Württemberg, in Bayern und in Hessen und
nur wenig stärker als in Elsaß-Lothringen, während Baden, was die
_Verseuchung der Schweine betrifft, den allergünstigsten Stand er-
kennen läßt. Und doch ist die Gefahr für die Seucheneinschleppung
im Großherzogtum Baden außerordentlich groß. Die geographische
Gestalt des Landes bedingt es, daß das Binnenland mangelt, und
die meisten politischen Bezirke (Amtsbezirke) Grenzbezirke sind.
Außer dem Schwarzwald und den durch eine blühende Viehzucht
bekannten oberbadischen Bezirken, welche Vieh nur aus-, dagegen
keines einführen und daher auch selten von der Maul- und Klauen-
'seuche heimgesucht werden, betreiben zahlreiche, in den übrigen
'Landesgegenden ansäßige Viehhändler einen sehr lebhaften Vieh-
handel, indem sie besonders die benachbarten Staaten zum Zwecke
des Einkaufs besuchen und die Tiere teils im Inlande auf Märkten,
im Hausierwege oder im Stalle, teils außerhalb Badens absetzen.
Daß durch einen dergestalt lebhaft unterhaltenen Viehverkehr die
Seuchengefahr erheblich gesteigert wird, erscheint einleuchtend.
So wurde denn auch auf diese Weise die Maul- und Klauenseuche in
‘dem Zeitraume von 1886—1897 in 326 amtlich festgestellten Fällen
in das Großherzogtum eingeschleppt. Wenn trotzdem das Maß der Ver-
seuchung in Baden im Vergleiche mit dem der anderen süddeutschen
Staaten den seuchenpolizeilich günstigsten Stand zeigt, so ist dies wohl
der strengen Handhabung der zur Abwehr und Unterdrückung der
Seuche getroffenen Maßregeln, welche hier im wesentlichen ange-
führt werden sollen, und vielleicht auch dem Umstand zu danken,
daß die je nach Sachlage gebotenen besonderen Maßregeln von
einer Instanz aus, nämlich dem Gro&h. Ministerium des Innern,
als der obersten Polizeibehörde des Landes, angeordnet und die
richtige Ausführung überwacht werden, wodurch eben die wünschens-
werte Gleichartigkeit und Gleichmäßigkeit im Vollzug gewähr-
eistet wird.
In Bezug auf den Viehverkehr auf Eisenbahnen, Märkten, im
Umherziehen und in den Handelsviehstallungen sind weitgehende
Vorsichtsmaßregeln getroffen, welche teils ständig, teils nur für die
Zeit größerer Seuchengefahr zur Anwendung kommen.
Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 345
Als ständige Massregeln sind in Kraft:
a) Der Zeugniszwang für Vieh (Rindvieh, Schafe, Schweine),
welches von Viehhändlern, in Herden oder einzelnen Stücken
von emer Gemarkung in eine andere verbracht wird. Das
Zeugnis muß, wenn es sich um eine Schaf- oder eine von
außerhalb Badens stammende Schweineherde handelt, von
einem Tierarzt, bei Rindvieh von einem Tierarzt oder
Fleischbeschauer ausgestellt sein. Werden solche Tiere
mittelst der Eisenbahn in das Großherzogtum eingeführt,
so müssen sie, falls der Führer derselben nicht im Besitz
des vorgeschriebenen Gesundheitszeugnisses ist, unmittelbar
nach ihrer Ausladung tierärztlich ‚untersucht werden.
b) Die Überwachung der Viehmärkte. Dieselbe ist in der
Weise zu bewirken, daß jedes einzelne Stück Vieh un-
mittelbar vor der Aufstellung auf dem Marktplatze einer
genauen tierärztlichen Untersuchung unterworfen und nur
zum Markte eingelassen wird, wenn es sich vollständig
seuche- und verdachtsfrei erweist. Die Beaufsichtigung
ist während der ganzen Dauer des Marktes fortzusetzen.
Hinsichtlich der Beschaffenheit der Marktplätze ist vorge-
schrieben, daß diese abseits von öffentlichen Straßen und Plätzen
gelegen und so eingerichtet sein müssen, daß für die Zufuhr der
Tiere nicht mehr Wege geöffnet sind, als Tierärzte zur Beauf-
sichtigung des Zutriebs zur Verfügung stehen. Innerhalb des
Marktplatzes sind die Tiere reihenweise aufzustellen.
Als zeitweilige Maßregel kommt zur Zeit der Seuchengefahr
die polizeiliche Beobachtung der zum Zweck des Verkaufs durch
Händler aufgestellten Rindviehstücke und Schweine in Anwendung.
Darnach sind die Händler und in deren Vertretung die Besitzer von
Gast- und Privatställen verpflichtet, von der Einstellung von Tieren der
bezeichneten Art der Ortspolizeibehörde spätestens im Verlaufvon zwölf
Stunden Anzeige zu erstatten, welche hierüber eine Bescheinigung aus-
zustellen und dem Bezirkstierarzt von dem Tage der Einstellung der
Tiere unter Angabe der Zahl, des Alters, der Farbe und desGeschlechts
schriftliche Mitteilung zu machen hat. Am fünften Tage nach der
Einstellung nimmt der Bezirkstierarzt die Untersuchung der Tiere
vor. Ehe diese stattgefunden hat und die Tiere für seuchefrei
erklärt worden sind, dürfen dieselben nur zum Zwecke sofortiger,
am Aufstellungsort zu bewirkender Schlachtung aus dem Stalle
entfernt werden. Sind während der Dauer der Beobachtun
weitere der Beobachtungspflicht unterliegende Tiere in den Stal
eingestellt worden, so dürfen auch die früher eingestellten, abge-
sehen von dem Falle der Abschlachtung am Aufstellungsort, aus
dem Stalle nicht entfernt werden, bevor die Beobachtungsfrist der
später eingestellten Tiere umlaufen ist. Nach Umlauf der fünf-
tägigen Frist ist jeweils eine gründliche Reinigung und Desinfektion
der Stallungen unter polizeilicher Aufsicht vorzunehmen.
346 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Die Stellung des Handelsviehs unter polizeiliche Beobachtung hat
+ sich als eine der wirksamsten Ma:sreyeln gegen die Verschleppung der
Maul- und Klauenseuche bewährt. Sie konnte zwar nicht verhüten,
.daß infiziertes Handelsvieh in das Gebiet des Großherzogtums ein-
gebracht wurde, bei dem hinterher die Seuche ausbrach; aber sie
verhinderte, daß dieses Vieh in infiziertem Zustande in den Verkehr
gebracht wurde und an den Absatzorten Anlaß zu neuen Seuchen-
ausbrüchen gab. Die Fälle, in welchen Rindvieh- und Schweine-
transporte bei dieser Art von Kontrolle mit Maul- und Klauenseuche
behaftet betroffen wurden, beziffern sich alljährlich auf 15 bis 20.
‚Hieraus ist der Umfang des Schutzes zu ermessen, welchen diese
Kontrolle gewährt, namentlich wenn man bedenkt, daß es sich in
den einzelnen Fällen um Bestände von 10 bis 20 Viehstücken
handelte, deren Absatz im Wege des Hausierhandels oder gar auf
Viehmärkten erfolgen sollte.
Wie neuerlich anderwärts, so war auch einige Jahre lang in
Baden die Anordnuug getroffen, daß die Stallungen der Viehhändler,
Gaststallungen etc. regelmäßig wöchentlich einmal. einer Visitation
durch die Bezirkstierärzte unterzogen wurden. Es zeigte sich indeB
bald, daß eine solche Kontrolle unwirksam war; in keinem Falle
konnte ein Seuchenherd entdeckt werden, wiewohl nach den an-
gestellten Erhebungen angenommen werden mußte, daß die Seuche
zu wiederholten Malen durch krankes oder verdächtiges Vieh aus den
visitierten Stallungen verschleppt worden war. Entweder waren zur ©
Zeit der Vornahme der Besichtigung die kontrollierten Ställe über-
haupt leer oder nur mit wenigen Tieren besetzt. Jedenfalls lag es
‘im Interesse des Besitzers, sich der kranken und verdächtigen Tiere
raschestens zu entledigen. Man hob daher die in Rede stehende
‚allgemeine Kontrolle wieder auf, an deren Stelle die obenerwähnte
fünftägige Quarantänierung des Handelsviehs trat.
Nötigenfalls werden auch Verbote hinsichtlich der Abhaltung
‘von Vieh- und Schweinemärkteh, teils für das ganze Land, teils
‚nur für einzelne verseuchte oder bedrohte Gegenden, sowie solche |
‘bezüglich des Handels mit Vieh im Umherziehen erlassen. Die
letztere Maßnahme ist aber, ohne Verbindung mit der polizeilichen
Beobachtung des Handelsviehs, schon darum wenig nützlich, weil
sie leicht umgangen werden kann.
Bei der Tilgung der Seuchenherde leistet, neben den üblichen
‚Sperren (Stall-, Gehöfts-, Orts- und Gemarkungssperre), die An-
ordnung gute Dienste, derzufolge die Gemeinden auf ihre Kosten
die Absperrung der verseuchten Gehöfte durch eigens zu diesem
Zweck aufgestellte Wärter überwachen lassen und die Ställe der
:verseuchten Tiere täglich nach Anleitung des Bezirkstierarztes unter
Aufsicht der Ortspolizeibehörde mit Kalkmilch desinfiziert werden
müssen. Hinsichtlich der bedrohten, weil in der Nähe des Seuchen-
orts gelegenen Gemeinden, tritt eine Verkehrsbeschränkung in der
‘Weise ein, daß Klauentiere zum Zweck oder in Vollzug einer Ver-
äußerung nur auf Grund eines Gesundheitszeugnisses ausgeführt
Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe, 347
werden dürfen, welches von einem Tierarzt ausgestellt ist. Zur
Erleichterung des Vollzugs dieser Vorschrift sind die Bezirkstierärzte
ermächtigt, wöchentlich mindestens einmal die betreffenden Ge-
meinden auf Staatskosten zu bereisen und die erforderlichen Zeug-
nisse auszustellen.
In vielen Fällen hängt die Möglichkeit einer Lokalisation der
ausgebrochenen Seuche von der Raschheit des polizeilichen Ein-
greifens und dieses wieder von der Art der Organisation des Nach-
richtendienstes ab. Wo immer möglich haben daher die badischen
Polizeibehörden sich gegenseitig auf telegraphischem oder telepho-
nischem Wege zu verständigen, namentlich wenn erhoben ist, daß
vor dem Ausbruch der Seuche Tiere aus dem betreffenden Gehöfte
nach anderen Gemeinden ausgeführt worden sind.
Nach den in Baden gemachten Erfahrungen kann somit die
Grundlage, welche das Reichsseuchengesetz dermalen für die Be-
kämpfung der Maul- und Klauenseuche bietet, als unzuläng-
lich nicht bezeichnet werden. Dagegen: ist der Mangel einer ein-
heitlichen Anordnung, Leitung und Ausführung der in Betracht
kommenden Maßregeln in den einzelnen deutschen Bundesstaaten
vielfach als Mißstand empfunden worden, welcher einer erfolg-
reicheren Abwehr der Seuche hinderlich. war. In dieser. Richtung
sollte eine durchgreifende Änderung herbei- und gleichzeitig eine
zweckmäßig organisirte Beaufsichtigung des Handelsviehverkehrs
eingeführt werden.
Inwieweit die einen Erfolg versprechenden Arbeiten, welche
auf die Auffindung eines praktischen Immunisierungsverfahrens ge-
richtet sind, eine Änderung der bislang üblichen polizeilichen Be-
kämpfungsweise bedingen oder diese gar als entbehrlich erscheinen
lassen, bleibt abzuwarten.
Hiernach ergeben sich folgende Schlüsse:
Im Interesse einer wirksamen Bekämpfung der Maul- und
Klauenseuche liegt es
1. die wissenschaftliche Erforschung dieser Seuche mit allen
Mitteln zu betreiben ;
2. den Verkehr mit Handelsvich einer strengen veterinär-
polizeilichen Überwachung dergestalt zu unterwerfen, dass
das Vieh von Viehhändlern vor dem Fetlhteten der
polizeilichen Beobachtung unterstellt wird;
3. die Anordnung, Leitung und Ausführung der in Betracht
kommenden veterinär-polizeilichen Massregeln einheitlich
zu regeln.
348 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Anlage 1
Uebersicht
über die in den Jahren 1860—1881 von der Maul- und Klauenseuche heim-
gesuchten Rindviehbestände, Gemeinden und Amtsbezirke in Baden, nach
Gesetzgebungsperioden geordnet.
|
Verseuchte | Verseuchte | Verseuchte |
Rinder *° | Gemeinden | Amtsbezirke| |
I. Perlode.
Stallsperre mit beschränkter Aufsicht über den Viehverkehr.
1860. . . . 2. . . . . . 506 27 14
1861, . . . 2 2 . . . . 756 34 16
1862. . 2 2 2 . . . . . 10 223 274 45
1863 . . . 2 2 . . . . . 11 751 859 45
1864. . . 2 . ww ee 889 15 11
165. , 2 2 2 2 . . . . 98 5 2
I. Periode. Aufhebung fast sämtlicher Schutzmassregein.
1866. . . 2 . . we . . 50 3 2 |
167. 2. . 2 . . . . . . 229 19 8 |
1868. . . . . . . . . . 22 3 2
1869 . . 2 2 2 2 . . . . 139 995 1 046 52
1870. . 2 2 2 . we we . 2 461 110 27
1871. . . . ew ee . . . 8 800 265 89
Ill. Periode. Viehverkehr unter Aufsicht, beschränkte Stallsperre.
1872, 2... 2 2 2 ln 108 400 920 52
1878. . . . . . . . . . 2 497 108 31
1874. . 2. . . . ... . . 18 991 846 49
1875. . 2 . . . . . . . 18 077 554 51
1876. . . . . . . . . . 1 685 146 48
1877... .. .. . . . . . 2 421 171 41
1878. . . . . . . . . . 2 993 256 48
1879. . 2 2 . . . . . . 206 35 21
1880... . . . . . . . 2 188 80 14
1881. . . . ww ew . . . 2 856 139 85
Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 349
Anlage 2
Uebersicht
über den Stand der Maul- und Klauenseuche in den Jahren 1886—1896 in
Deutschland überhaupt und insbesondere in den stiddeutschen Staaten.
Von je 10000 Rindern bezw. Schweinen gehörten neu ver-
seuchten Beständen an:
Deutsches Württem- Elsaß- Baden
Jahr Reich Bayern berg Lothringen Hessen
a] | :
he ood om Le Py Le + > Le ‘5
S | > si S|} EIS | El sl ei gi s
= 4 8 3 3 8 6 m= | 8 & Gi
4 77) 07) a | la | & | ein
1886 | 8,01 2,00 4,17} 0,51! 2,24 8,16| 0,02! — 1,81! —
1887 | 806 5,1 1,94 0,89] 2068| 2,88] 0,10] — || 0,07) —
87,80] 18,96| 29,70| 4,84] 5,44] 0,7% 6,20! 84,00
168,60! 49,79] 21,39) 8,68] 57,06] 0,76] 49,12) 16,76
888,07] 832,74] 117,16! 19,97|| 858,06! 15,88|| 828,95| 888,26
889,72| 923,92] 825,77| 14,64|| 516,64! 25,50|| 229,80! 176,2
849,821 99,48] 219,78] 55,17|| 884,12) 16,86!) 599,06| 480,2
96,58] 88,81] 81,64| 18,81|| 100,68| 1,84) 182,29] 70,28
148,66| 89,00! 122,22| 17,49]! 62,71] 1,88|| 51,83] 99,8
265,56| 180,71] 96,08] 8,10] 149,14] 10,58] 184,08| 144,7
599,48| 280,80|| 425,80| 45,92|| 264,87| 9,171] 545,24| 490,06
,80| 1860, 1 1||1446,46] 198,66 |11848,88| 81,81 |12076,90] 1788, 96
1896 111,14} 48,11
1896 | 404,70! 207,06
Sa. 12868,89!1278,8
Durch
schnitt
1886-96 | 214,99| 116,261 194,21| 106,18) 804,11| 128,65] 181,50) 17,61| 167,58] 7,44|| 188,82| 158,09
Zusammenstellung.
L Rinder: U. Schweine:
Württemberg = $,04 %, Hessen == 1,58 %,
Deutsches Reich == 2,14 %,, Wirttemberg — 1,28 %,
Bayern = 1,94%, Deutsches Reich = 1,16 °/,,
Hessen == 1,88 %/,, Bayern = 1,08 °%,,
Baden = 1,67 °/,, Elsaß-Lothringen = 0,17 %,,
Elsaß-Lothringen = 1,31 %,. Baden == 0,07 °/,.
350 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Rapport de Mr HAFNER
Conseiller du Gouvernement à Karlsruhe.
(Traduit par M. ZUNDEL, vétérinaire d'arrondissement, Mulhouse.)
>
Ce A fièvre aphteuse sévit en Allemagne depuis une longue
SIA série d’années d’une manière à peu près continue et
elle cause à l'élevage une perte bien supérieure à celle
DS provoquée par toutes les autres épizooties réunies. De plus
la maladie, contrairement à sa marche bénigne d’autre-
' fois, a pris ces dernières années, surtout dans l’Alle-
magne du Sud, une forme trés grave. En effet, dans de nombreuses
communes des centaines de bétes bovines ont succombé subitement
et certains cheptels ont perdu jusqu'au ‘tiers et même jusqu’à la
moitié de leur effectif. Il est donc compréhensible que les comices
agricoles, les sociétés vétérinaires et les parlements aient cherché à
parer à cette calamité. Une grande partie des autres Etats d'Europe
souffre en ce moment du même mal et c’est en première ligne à
cause de la fièvre aphteuse et pour empécher son introduction que
les différents Gouvernements ont dû interdire ou restreindre l'im-
portation et la circulation des animaux. La lutte contre la fièvre
aphteuse est en ce sens une question internationale, qui, au point de
vue de son importance, n’est guère surpassée. Elle mérite, pour
cela, d’être discutée dans un congrès international vétérinaire.
Il me sera permis de ne pas parler ici de la forme clinique
et de l'anatomie pathologique de la fièvre aphteuse; il est plutôt
nécessaire, quand il s’agit de combattre une épizootie, d’en con-
naître la cause première, la nature et le caractère, car c'est de
leur connaissance que dépendra le choix des moyens de combat.
Malheureusement, sous ce rapport, nos connaissances sont encore
très incomplètes. Il est vrai que l’expérience et, dans ces derniers
temps, la recherche scientifique enseignent que la fièvre aphteuse
est causée par un contage facilement colporté et assez tenace qui
se trouve surtout dans le contenu des aphtes, dans les secrétions
et excrétions de l'animal atteint et probablement dans toutes les
parties du cadavre. Mais, jusqu’à présent, personne n’a réussi à le
découvrir. Ce n'est pas que les recherches aient fait défaut, la
littérature vétérinaire et médicale a, au contraire, fait part de
Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 351
nombreux travaux sur ce sujet. Je mentionnerai seulement les
publications de Siegel, Bussenius, Nosotti, Klein, Schottelius, Kurth,
Nitter, Starcovici, Furtuna, Behla, Jurgens. Cependant les expériences
faites à Berlin, à l'Office Impérial d’hygiene et à l’Institut pour l’étude
des maladies infectieuses, n’ont pas confirmé les indications des auteurs
nommés, et les recherches faites dans l'intention de découvrir le
virus, ont été sans résultat. Les rapports disent que les méthodes
usuelles de recherche bactériologique se sont montrées insuffisantes,
et qu’il en découle que nos ressources techniques actuelles ne
peuvent suffire pour faire cette découverte.
En attendant, les expériences de Berlin ont démontré que le
virus se trouve dans le contenu des aphtes, dans le sang pendant la
période ascendante de l’état de fièvre et dans le lait lors de l’affec-
tion du pis, la maladie ayant pu être transmise par ces liquides.
Par contre, la présence du virus n'a pas été prouvée dans la salive
pure, la viande, les intestins, l’urine et les matières fécales. Les
essais de transmission aux petits animaux n'ont eu qu’un résultat
négatif: les souris, cobayes, rats, lapins, poules, canards et pigeons
se sont montrés réfractaires, de même les chèvres inoculées avec
de grandes quantités d’une lymphe très virulente. On n’a non plus
réussi à produire une infection typique du mouton, tandis que les
bêtes bovines et les porcs réagissaient régulièrement.
Parmi les résultats de ces expériences, il y en a quelques-uns
qui ne concordent pas avec les données de la pratique, et il serait
imprudent, si, au point de vue de la police sanitaire, on voulait
tabler sur ces résultats et modifier dans leur sens la manière actuelle
de combattre la fièvre aphteuse. De nombreux cas prouvent, par
exemple, que le contage reste virulent très longtemps, souvent de
3 à 4 mois, dans le fumier et dans le purin. De même on ferait
erreur de conclure que, l'infection de la chèvre et du mouton n'ayant
pu être obtenue, la fièvre aphteuse n’éclate pas chez ces animaux.
Ii semble même que ceux-ci sont parfois plus susceptibles à l’action
du contage que les bovins et les porcs. Cela résulte du tableau
suivant, établi au moyen de chiffres officiels, et qui permet en
même temps de suivre les fluctuations de l’epizootie dans le Grand-
Duché de Bade de 1888 à 1897.
352 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Chiffre des animaux
existant dans les
étables infectées
Chiffre des animaux atteints
Bêtesbovines] Porcs | Chévres | Moutons
Année
a
&
a
38
8 Ÿ
Oo
u.
of
&
en
O
Moutons
3 lo | Slo || 4 | 3
lb || & | 2
Bétes bovines
1888 381 1731 15) 8) — 146 8) 1M of — | —
1889 491 8481| 32) 16; 551] 3 185 13} 81,s
1890 13499] 18 648,485,238| 494] 16 481 17| 93,1
1891 158671 31 4441842219] 2287] 27 957 ir 81;
1892 | 4528] 19 597/448) 195) 1267] 17 860 175) 89,7
1898 11311] 8 153/107) 36; 345) 6 920 38] 91,7
1894 Bi 8763| 54) 95; 544] 8 129 80) 84,2
1895 11495! 9 489/413) 72} 1487] 7 682 60! 88,3
1896 121711 13 240/358/152/ 1255) 11 890
1897 28921 16 485/481/845| 20841 13 941
Moyenne TT
1888—1897 | 23071 12 4471328136! 1140} 10 809| 86,0 68,: m 87,9
L'infection naturelle a donc eu lieu
dans 87,9 cas sur cent pour les chévres,
86,2 cas ” ” bétes bovines,
68,2 cas non porcs,
68,0 cas ” „ moutons.
Sous d’autres rapports les expériences faites à Berlin ont été
plus proches de la pratique et plus fructueuses. Elles ont établi que
la lymphe puisée dans les aphtes est d'autant plus virulente qu'elle
est fraîche et claire, et que l'introduction d’un cing millième de
centimètre cube de lymphe dans le sang est suivie d'infection, qu'en
outre la filtration de la lymphe à travers le kieselguhr ou la porcelaine
ne détruit pas la virulence, qu’enfin la lymphe diluée dans neuf parties
d’une solution à 0,9°/, de chlorure de sodium et conservée dans des
capillaires ou des tubes étroits, perdait sa virulence
à 37,5 degrès centigrades après 12 à 24 héures,
à 45—46 degrès après 1 heure,
à 50 degrès après 15 minutes,
à 70 degrès après 10 minutes,
à 100 degrès immédiatement.
Par contre, les mêmes expériences renouvelées à l'Institut
pour l’etude des maladies infectieuses à Berlin montrèrent que la
lymphe exposée pendant une demi-heure à une température de
60 degrès centigrades était restée virulente.
Le virus est très résistant vis-à-vis du froid; de la lymphe
exposée pendant 3 heures à une température de 48° au dessous de 0
et qui avait gelé, avait conservé toute sa virulence, tandis qu'elle la
perdait par l’exsiccation dans l’appareil et à l’air libre après 24 heures,
Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 358
et déjà après une heure sous l’influence de divers désinfectants,
tels que les solutions d’acide .phénique à 1°/,, de formol à 2 0!
de soude à 3°/,, d’acide chlorhydrique à 1°/,, d'acide phosphorique
à 1°/, et le lait de chaux.
Partant du fait prouvé par des milliers d'observations, que
les animaux qui ont été atteints par la fièvre aphteuse, sont im-
munisés pour quelque temps, on a fait des essais pour trouver un
mode de vaccination. I] est vrai qu'il n’a pas été possible de rendre
les bêtes bovines et les porcs réfractaires par l’inoculation sous-
culanée de sang ou de sérum provenant d'animaux malades ou
immunises. Mais, 30 à 50°/, des animaux inoculés se mon-
trerent réfractaires à la contre-épreuve trois semaines après l’emploi
en injection intraveineuse d'un centième à un dizième de centi-
métre cube d'une lymphe, ayant perdu sa virulence par la mise
dans l’autoclave à 37 degrès pendant 12 heures. Le chiffre des
animaux immunisés monta à 95°/, pour les porcs et à 75°/, pour
les bêtes bovines par l'emploi en injection intraveineuse d'un mé-
lange de 1/50 à 1/40 de centimètre cube de lymphe virulente et
de 1 à 10 centimètres cubes de sang défibriné, provenant d'animaux
ayant eu la maladie. Les animaux inoculés ne tombèrent pas ma-
lades; la contre-épreuve eut également lieu trois semaines après
linoculation. Les essais faits à l'Office d’hygiene, où on employa, il
est vrai, 20 à 40 fois plus de lymphe pour les contre-épreuves, n’ont
pas eu le même résultat satisfaisant qu’à l'Institut pour l'étude des
maladies infectieuses.
Avant les travaux de ces deux Instituts, M. Hecker, vétérinaire
à Ermsleben, avait découvert un mode d’immunisation contre
la fièvre aphteuse, qu'il a mis à la disposition de la Chambre
d'agriculture de la province de Saxe pour faire les expériences
nécessaires. D’après une publication récente, ces expériences ont eu
un résultat satisfaisant, et la Chambre d'agriculture a invité les
cultivateurs à faire des essais en grand. Le mode d’immunisation
découvert par M. Hecker n’a pas encore été exactement publié.
Une troisième méthode de vaccination à été préconisée par le
D" Siegel dans la , Deutsche medizinische Wochenschrift“, en octobre
1897. Cette méthode comprend l’injection souscutanée de sang
defibrine, pris sur des animaux atteints de fievre aphteuse pendant
la période d’eruption des aphtes. Des animaux vaccinés selon cette
méthode supportent, dit-on, l’inoculation de lymphe très virulente
sans aucun derangement. Cette méthode est également mise à l'essai
par la Chambre d'agriculture de la province de Saxe.
M. le conseiller supérieur D" Lydtin et le rapporteur avaient
du reste employé le même mode déjà en 1891, mais ils avaient
dû, pour des raisons indépendantes de la chose, interrompre leurs
essais.
On ne peut que se féliciter de voir poursuivre l'étude scien-
tifique de la fièvre aphteuse ailleurs que dans les Instituts de
23
354 Mesures a prendre contre la fièvre aphteuse.
l'Etat et de voir les corporations agricoles créer des laboratoires
spéciaux dans ce but. Car. si encore aujourd'hui on n’a pas réussi
à découvrir le contage de la fièvre aphteuse, du moins ces travaux
ont permis d'espérer, qu'avec ou sans cette découverte, on nous
donnera une méthode d’inoculation utilisable dans la pratique cou-
rante, comme on l’a trouvé pour la clavelée et la peste bovine,
dont on ne connait pas non plus le virus.
La thérapeutique de la fièvre aphteuse n’a pas indiqué de
remède spécial. Tous les remèdes recommandés dans ces derniers
temps pour guérir et même pour prévenir la maladie, n'ont pas
donné de résultat meilleur que les anciens remèdes; ils n'étaient pas
même capable de réduire la durée de la maladie. Donc, comme pour le
passé, il importe avant tout de régler l'hygiène des animaux atteints.
Dans ces conditions, on ne peut, dans la lutte contre la fièvre
aphteuse, se passer de mesures de police sanitaire appropriées aux
caractères spéciaux de la maladie et de son contage. Pour l’Empire
allemand ces mesures se trouvent dans les lois sur les épizooties
du 23 juin 1880 et du 1° mai 1894, dans la loi du 6 août 1896
sur l'exercice professionel, dans la loi du 25 février 1876 sur la
désinfection des wagons de chemins de fer et dans les règlements
d'administration annexés à ces lois.
On a souvent mis en doute la valeur et l'efficacité des
prescriptions en question, surtout lorsque la loi du 1” mai 1894,
qui avait été faite pour renforcer les prescriptions contre la fièvre
aphteuse de la loi du 23 juin 1880, n’a pas réalisé ce qu'on en atten-
dait. On a attribué cette non-réussite à l'application inégale des
prescriptions de la loi, d'autre part à l'insuffisance de ces prescriptions.
On s'est demandé, si, à cause de l’équivalence de la contagiosité
de la fièvre aphteuse avec celle de la peste bovine, il n’y avait
pas lieu de renforcer encore la loi et d'appliquer à la fièvre aphteuse
les prescriptions faites pour la peste bovine (l’abattage des malades
et des suspects par ordre de police, l’emploi de cordons militaires, etc.)
et on répète que c'est, grâce à ces mesures, qu’on avait encore
chaque fois pu restreindre la peste bovine aux premiers cas et en
empêcher l'introduction depuis des années, et que c'est, en appliquant
des mesures semblables, que l'Angleterre, le Danemark, la Suede
et la Norwège ont pu maîtriser la fièvre aphteuse et s'en débarrasser.
Mais ces propositions ne peuvent être appliquées, vu la grande
extension de Ja maladie. D'autre part, la peste bovine est presque
toujours mortelle et il y a des dizaines d'années déjà que les Etats
d'Europe en ont sérieusement poursuivi et atteint l'extinction, ce
qui, malheureusement, ne peut se dire au sujet de la fièvre aphteuse.
Celle-ci n’a pris de l’importance, au point de vue de la police sa-
nitaire vétérinaire, que du jour, où la valeur, représentée par les
animaux domestiques, a beaucoup augmenté et où la circulation
commerciale a pris un développement absolument imprévu, et a
par cela même augmenté le danger de propagation. Quant à
Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 855
l'Angleterre, il ne faut pas oublier, qu’elle se trouve dans des
conditions bien plus favorables que n'importe quel autre Etat
d'Europe, que sa situation insulaire lui donne une certaine pro-
tection contre l'introduction d’épizooties et qu'elle a effectivement
empêché les importations d'animaux. Les Etats scandinaves se
trouvent dans des conditions semblables, de plus, ces pays ne font
qu’exporter des ahimanx et n'en importent pas, de sorte qu'il n'ont
aucun danger d'introduction à craindre.
La situation continentale de l'Allemagne ne lui permet pas de
se débarrasser pour longtemps de la fièvre aphteuse, tant que les pays
voisins et surtout leurs territoires frontières seront infectés. Les re-
lations de frontière des personnes, le va-et-vient des animaux et
de tout objet susceptible de colporter le contage, suffisent largement
pour introduire la maladie. La fièvre aphteuse était éteinte dans
toute l'étendue de l’Empire allemand durant le second trimestre de
l’année 1887. Pendant le troisième trimestre de la même année, la
maladie se montre d’abord dans neuf arrondissements de frontière :
Mogilno, Heydekrug (frontière de Russie), Ratibor, Leobschütz,
Neisse, Loebau, Wolfstein, Passau (frontière d'Autriche) et Constance
(frontière de Suisse). Pendant le trimestre suivant, la maladie se
répandit dans les arrondissements voisins de ceux de la fron-
tière déjà infectés. Des foyers importants se sont formés en
Haute Silésie près des frontières de Russie et d'Autriche, dans
lAllgau bavarois et wurtembergeois (frontières d'Autriche et de
Suisse) et dans la Haute Alsace (frontières de France et de Suisse).
Ces Etats étaient infectés à cette époque; on peut en conclure que
la propagation de la maladie a eu lieu par les relations de fron-
tière. Les mêmes faits se sont renouvelés, il y a peu de temps, à la
frontière de Bade et de Suisse. Vers la fin 1898, la fièvre aphteuse a
pris dans les cantons suisses d’Argovie, Bâle Campagne, Bâle Ville
une extension menaçante pour les districts limitrophes du Grand-
Duché de Bade. L’Administration badoise interdit aussitôt l’intro-
duction et le transit des ruminants, des porcs, de la volaille, des
peaux, du lait, ‘du fumier, des fourrages et litières de tous genres
provenant des cantons infectés, et l’ordonnance fut scrupuleusement
observée. Cela n’empécha pas la maladie d’être propagee et, dans
quatre cas dûment constatés, la cause de l'infection dut être attribuée
à la circulation de personnes venant des pays infectés.
On a proposé pour prévenir les nombreuses non-déclarations
intentionnelles, dont beaucoup de propriétaires d'animaux se rendent
coupables, de donner des primes sérieuses à ceux qui feraient les
déclarations le plus tôt possible ou de donner des indemnités aux
propriétaires des animaux morts de la maladie. Mais les résultats
obtenus en Wurtemberg, où ces indemnités sont payées depuis 1893,
n'ont pas été encourageants (Voyez Annexe II).
D'autre part il n'y a pas lieu de croire que le renforcement
des peines prévues pour punir les non-déclarations changera cette
situation. Plus que tous les autres propriétaires d’animaux, les
856 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
marchands de bestiaux cherchent à réceler les cas de maladie, sur-
venant dans leurs étables, et à esquiver les obligations des règle-
ments sanitaires; et pourtant ce sont eux, qui par leur métier,
colportent le plus souvent les maladies contagieuses. Une des obli-
gations les plus importantes de la police sanitaire vétérinaire est
de rendre ce commerce inoffensif. Je démontrerai par la suite que
ce but peut être atteint.
Ce n’est pas sans raison que l'on a attribué l’insuffisant effet des
prescriptions sanitaires à une application inégale. Le Conseil fédéral
allemand a bien publié des instructions uniformes pour tous les Etats
confédérés, que leurs Gouvernements et leurs organes administratifs
sont obligés d'observer. Mais une partie seulement de ces prescrip-
tions est obligatoire, le reste est facultatif, de sorte, que les autorités
compétentes ne traitent pas de la même façon des cas entièrement
semblables. D'autre part, les divers Etats allemands ont des règle-
ments spéciaux plus ou moins détaillés, qui parfois rendent obli-
gatoires certaines de ces prescriptions facultatives et les renforcent,
parfois les atténuent ou les négligent. Ajoutons que l’organisation
policière et les attributions des divers organes administratifs ne
sont pas les mêmes dans les divers Etats. Cette diversité dans
l'application des mesures se remarque surtout dans l'interdiction
des marchés. Elle est, on ne peut plus variable, et c'est la cause de
nombreuses réclamations des cercles agricoles ou commerçants,
surtout des régions de frontière.
Les pertes occasionnées par la fièvre aphteuse et par la
restriction du commerce justifient pleinement les plaintes des in-
téressés; mais il serait faux de croire que la fièvre aphteuse est
un mal récent et inconnu autrefois. Je le prouverai, en relatant
l'historique de la maladie dans le Grand-duché de Bade et des
differentes methodes employees pour la combattre. Ces dernieres
variaient selon l’idée qu'on se faisait de la genèse et du mode de
propagation de la fièvre aphteuse.
Dans les premières années du siècle, on croyait généralement
que la fièvre aphteuse était contagieuse et qu'il fallait séquestrer
l'étable infectée et étendre la séquestration à la commune, si la
maladie se propageait. Cette séquestration était ordonnée par
un arrêté du 28 novembre 1815 qui interdisait en même temps
l'usage de la viande, du lait et du beurre provenant des animaux
malades, dont elle ordonnait le traitement par un vétérinaire.
Elle exigeait la déclaration de la part des propriétaires, prescri-
vait des révisions par le vétérinaire et l’enfouissage des animaux
morts sous la surveillance de la police. Ces prescriptions furent
reproduites dans une ordonnance du 15 juillet 1828: le Ministère
y ajoutait la constatation de la maladie par le vétérinaire et la dé-
fense de délivrer des certificats de santé, interdisait le passage des
bêtes à cornes par les communes infectées et défendait aux em-
piriques de traiter les animaux malades. Une instruction populaire
sur la fièvre aphteuse était annexée à l’ordonnance.
Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 357
Déjà à cette époque, on reconnut la nécessité de surveiller
le commerce des animaux. Une ordonnance du 8 février 1828
prescrivait que, pour chaque marché, un vétérinaire diplomé et
assermenté serait chargé de la surveillance, qu'il devait examiner,
pièce par pièce, les animaux amenés. Chaque propriétaire amenant
des bêtes au marché devait être muni d’un certificat de son bourg-
mestre, certifiant que les animaux signalés en détail étaient sains
et que dans la commune et dans ses environs il n’y avait pas de
maladie contagieuse. Tout animal malade devait être exclu du marché.
Le bourgmestre de l'endroit d'origine recevait avis pour prendre
les mesures nécessaires, Le vétérinaire chargé de la surveillance
du marché devait encore délivrer les certificats de santé pour les
animaux vendus.
Les relations commerciales se modifièrent avec l’établissement
des chemins de fer. D'autre part, la tendance générale de ne pas
entraver la libre disposition de la propriété ne resta pas sans in-
fluence sur le développement des mesures de police sanitaire vété-
rinaire. On considéra toutes ces mesures comme caduques et
génantes, dont on avait d'autant moins besoin que les autorités
vétérinaires ne croyaient plus à la contagion comme cause unique
de la propagation de la fièvre aphteuse et admettaient qu'un
miasme, existant dans lair et s'étendant sur de vastes régions,
rendait les anirhaux malades. _
On supprima déjà en 1842 l'obligation des certificats de
santé pour les animaux amenés aux marchés. Le règlement de
police sanitaire du 16 août 1865 atténua encore sensiblement les
prescriptions relatives à l’épizootie. Il n’en resta que l'obligation
de déclaration et la constatation par le vétérinaire du premier
cas de maladie dans une commune encore indemne. Les mesures
de séquestration furent supprimées, sauf le cas de maladie grave
et quand il fallait admettre que la contagion avait eu lieu, non
par l'air, mais d'animal à animal. Pour ces cas, la désinfection était
prévue.
En 1869, la maladie sévit d’une manière tout à fait extra-
ordinaire: 1046 communes furent atteintes et 139995 bêtes bovines,
2199 moutons, 2576 porcs, soit presque le quart des bovidés du
pays, tombèrent malades. La perte subie par l’agriculture fut
estimée à 2800000 M. (3500000 fres.). Les recherches ordonnées
par le gouvernement établirent que la maladie avait été principale-
ment colportée par des troupeaux ambulants de pores étrangers et
que, dans Ja plupart des cas, In contagion avait été la cause de la
propagation. Malgré cela on ne put se décider à reprendre les
mesures prescrites en 1828, on se contenta d’ordonner que les
conducteurs de troupeaux ambulants devaient se munir d’un certi-
fiat de vétérinaire d’arrondissement, constatant l’état de santé du
troupeau et renouvelable de cinq jours en cinq jours (1871).
En 1872, on ordonna la désinfection de tous les wagons
ayant servi à des transports d'animaux, mesure déjà prescrite en
358 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
1869 par le Conseil fédéral pour le cas de danger de peste bovine
et généralisée ensuite, en 1876, par une loi de l’Empire.
Les fréquentes et sérieuses invasions qui se produisaient de
1870 à 1875, provoquèrent de nombreuses plaintes sur le défaut
de protection contre la maladie. Les pertes causées par la fièvre
devenaient de plus en plus sensibles, les prix du bétail, de la
viande, du lait et de ses dérivés ayant considérablement augmenté.
Le bétail qui était considéré autrefois comme un mal nécessaire,
était devenu la principale ressource du cultivateur. Le Grand-Duché
de Bade ne prit toutefois pas de mesures spéciales; car quelques
années plus tard la loi de l’Empire, déjà prévue alors, devait entrer
en vigueur.
L’annexe I indique pour le Grand-Duché de Bade le chiffre
des bêtes bovines atteintes de fièvre aphteuse de 1860 à 1881,
époque de la mise en vigueur de la loi de l'Empire du 23 juin 1880.
Ce tableau a été divisé en trois parties, correspondant aux trois
périodes de législation. On y verra l'influence des mesures appliquées
sur l’extension de la maladie et, en plus, qu’autrefois la fièvre
aphteuse n'a jamais été complètement éteinte.
L’annexe II dénonce l'extension prise de 1886 à 1896 par la
fièvre aphteuse en Allemagne en général et d'autre part dans le
Grand-Duché de Bade et les Etats allemands voisins, avec lesquels
il a le plus de relations commerciales. Ces chiffres sont pris dans
les rapports de l'Office impérial d'hygiène, rapports élaborés au
moyen des états fournis par les Gouvernements particuliers. La
moyenne, tirée de ces onze années, montre que le Grand-Duché de
Bade a eu proportionnellement moins de cas d’epizootie parmi
les bovidés que le reste de l’Empire, et que sauf l’Alsace-Lorraine,
dont la situation est encore un peu meilleure, les Etats voisins
(Wurtemberg, Hesse et Bavière) comptaient une plus grande
fréquence. Pour la fièvre aphteuse chez le porc, le Grand-Duché
de Bade est le plus épargné. Et pourtant il se trouve dans des
conditions excessivement propices à l'infection. La situation géo-
graphique de ce pays fait de presque tous les arrondissements
administratifs des arrondissements de frontière. En dehors de la
Forêt Noire et de l’Oberland dont l'élevage est renommé, régions
qui n’importent pas et ne font qu’exporter, et pour lesquelles la
fièvre aphteuse est rare, les arrondissements badois ont un com-
merce de bestiaux tres actif, comportant l’achat d’animaux dans
les pays voisins et leur mise en vente sur les marchés et à l’etable,
en partie aussi par le colportage. Beaucoup de ces animaux Te-
tournent à l’exterieur. Ce mouvement amène forcément un grand
danger d'infection, et, de 1886 à 1887, on a prouvé dans 326 cas
que l'infection venait du dehors. L’etat avantageux que le Grand-
Duché de Bade occupe au point de vue de la fièvre aphteuse
vis-à-vis des autres Etats de l'Allemagne du Sud est dû à la sévérité
et à l'exactitude, avec lesquelles on y a appliqué les mesures légales,
peut-être aussi parce que les mesures extraordinaires, applicables
Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 359
selon les cas, émanent d’une seule autorité, le Ministère de l'Intérieur,
qui en surveille l’exécution, de sorte que l'unité et l’uniformité dans
l'application sont pleinement obtenues. ,
Les mesures prescrites par l'Administration badoise contre la
fièvre aphteuse sont permanentes et temporaires.
Les mesures permanentes sont :
a) l’obligation pour les marchands de bestiaux de se munir
de certificats de santé pour tous les animaux (bovidés,
moutons el porcs) menés par troupeau ou isolément d’une
commune à l'autre. Ce certificat doit être délivré par un
vétérinaire, quand il s'agit d’un troupeau de moutons ou
de porcs. Si le transport ou le troupeau est d'origine non
badoise, pour les bêtes bovines, le certificat doit être délivré
par un vétérinaire ou par un inspecteur des boucheries. Les
animaux importés par chemin de fer doivent être examinés
par un vétérinaire au débarquement, à moins que leurs
conducteurs soient munis du certificat prescrit.
b) La surveillance des marchés comprend l'examen détaillé et
individuel de chaque animal amené au marché. Cet examen
est fait par un vétérinaire qui continue sa surveillance
pendant toute la durée du marché. Les marchés doivent
se tenir à l’écart des routes et des places publiques très
fréquentées, dans des enclos n'ayant pas plus d'entrées qu’il
n’y a de vétérinaires disponibles; les animaux doivent y
être placés en rangées.
Les mesures femporaires comprennent, en temps de danger
d’epizootie, la mise en surveillance des animaux de vente (bêtes :
bovines et porcs) des marchands de bestiaux. Ces marchands, et
par extension les propriétaires des étables d’auberge ou de com-
merce, sont obligés de déclarer dans les douze heures à l'autorité
communale, chaque entrée d'animaux de ces espèces. L'autorité
communale délivre un reçu de cette déclaration et avertit par écrit
le vétérinaire d'arrondissement en indiquant la date d'arrivée et
le signalement des animaux. Cinq jours après l'entrée des animaux,
le véterinaire d'arrondissement les examine. Avant cette visite
et avant qu'ils aient été déclarés indemnes de maladie contagieuse,
les animaux ne peuvent quitter l’etable que pour l'abattage im-
mediat. Celui-ci doit avoir lieu dans la commune même. Si, pen-
dant la durée de la surveillance, d'autres animaux soumis à cette
prescription, sont placés dans ces étables, les premiers animaux
restent en surveillance jusqu'à ce que le délai soit périmé pour
les nouveau-venus. Après le délai de cinq jours, les étables doivent
être désinfectées sous la surveillance de la police.
Cette mise en surveillance des animaux de commerce a été une
des mesures les plus éfficaces contre la propagation de la fièvre aphteuse.
Elle n’a pas empêché l'introduction d'animaux déjà infectés, chez
lesquels la maladie a paru après, mais elle a arrêté la mise en
360 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
circulation de ces animaux et, par cela, la création de nouveaux
foyers. La moyenne des cas de fièvre aphteuse, découverts par ce
contrôle, est annuellement de 15 a 20; il s'agissait chaque fois de
transports comprenant dix à vingt têtes de bétail.
Avant l'introduction de ce contrôle, les étables des marchands,
aubergistes et autres devaient être visitées une fois par semaine par
le vétérinaire d'arrondissement. Ce contrôle était sans aucune efficacité;
il n’a jamais permis de constater le moindre cas de maladie, quoi-
qu'il ait été souvent prouvé que l'infection venait de ces étables.
L’interdiction des marchés (bêtes bovines et porcs) et du
cominerce en colportage de ces animaux peut être faite pour tout
le pays, ou restreinte aux régions infectées ou menacées. Mais cette
mesure n'est efficace que si elle est renforcée par la quarantaine
déjà mentionnée. Sans celle-ci elle est facile à éluder.
Une mesure également utile a été de faire surveiller les fermes
séquestrées par des gardes, à la charge des communes, avec mission de
désinfecter journellement les étables infectées avec du lait de chaux.
Les communes voisines des communes infectées sont également
mises en séquestre, mais les animaux peuvent en sortir, si leurs conduc-
teurs sont en possession d’un certificat de santé délivré par un vétéri-
naire. Pour faciliter l'exécution de cette prescription, les vétérinaires
d'arrondissement sont autorisés à visiter une fois par semaine les
communes en question et de déliver ces certificats aux frais de l'Etat.
La possibilité de localiser la fièvre aphteuse dépend dans
la plupart des cas de la promptitude de l’action sanitaire, or, celle-ci
dépend de la déclaration faite en temps utile et transmise aussitôt
à la police sanitaire, chargée d’ordonner les mesures et de les faire
exécuter. Les autorités badoises doivent pour cela se servir unique-
ment du télégraphe ou du téléphone.
L'expérience faite dans le Grand-Duché de Bade montre que
les mesures actuellement ordonnées contre la fièvre aphteuse sont
suffisantes, mais qu'il faut, dans les divers Etats allemands, plus
d'unité dans la direction, dans la surveillance et dans l'exécution
de ces mesures, et avant tout une surveillance continuelle et sevère
du commerce des animaux. La découverte d’une méthode pratique
d’immunisation permettra sans doute de modifier une partie de ces
mesures; peut-être pourra-t-on les supprimer tout à fait, mais on
ne peut s'arrêter encore à cette question.
CONCLUSIONS.
Pour lutter efficament contre la fièvre aphteuse il importe:
1° d'activer par tous les moyens l'étude scientifique de cette maladie;
2° faire surveiller sévèrement par le service vétérinaire, la circulation
des animaux de commerce en obligeant les marchands à mettre
leurs animaux en observation sanitaire avant la mise en vente;
3° de régler uniformément l'ordonnance, la direction et l'exécution
des mesures de police sanitaire vétérinaire.
Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe.
361
Annexe I.
Aperçu de Vetendue prise de 1860 à 1881 par la fièvre aphteuse
dans le Grand-Duché de Bade.
hit e des
Chiffre Chiffre ;
Année des animaux |des communes arrondis
atteints infectées tées
27
84
274
859
15
14
16
45
45
11
Séquestration des étables et surveillance restreinte du commerce.
El. . . . . . . . . . 756
1862 . . . . . . . . . . 10 223
1863 . . . . . . . . . . 11751
1864 . . . . . . . . . . 339
1865 . . . . . . . . . . 98
5
2
zme période. Suppression de presque toutes les mesures.
1867 . . . . 2 . . . . . 229
1869 . . . 2 . 2 . . . . 139 995
1870. 2. . 2 2 2 . . . . 2 461
1871, . 2 2 2 2 . . . . 8 300
8
19
8
1 046
110
265
gme période. Surveillance du commerce, séquestration
1872. . . 2 2 2 . . . . 108 400
1873. . . 2 . . . . . . 2 497
1874. . . . . . . . 18 991
1875. . . . . . . . . . 18 077
1876. . . . . . . . . . 1 685
WT... . . . . . . . 2 421
1878. . . . . . . . . . 2 993
1879. . 2 2 . . , . . . 206
1880 . . . . . . . . . . 2 188
1881. . . . ww . . . . 2 856
920
108
846
534
146
171
256
35
80
139
2
8
2
52
27
B9
restreinte.
362 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Annexe
II.
Extension de la fièvre aphteuse de 1886 à 1896 dans le Grand-
Les effectifs nouvellement infectés comprenaient sur 10000 bovidés
Empire
allemand
Année
1886 | 8,40] 2,00
1887 | 8,06| 6,1
1888 | 23,54| 28,12
1889 | 166,20] 59,05
1890 | 278.80| 167,0
1891 | 249,98| 197,92
1892 | 952,89] 476,05
1898 | 116,68! 61,69
1894 | 58,50! 26,62
1895 | 111,14] 48,11
1896 | 404,70| 207,0
Sa. 12868,89|1278,87/2186,29|1189,48/8
Moyesne
1886-96 | 214,99) 116,26) 194,21| 108,18
Bade
Duché de Bade.
.et porcs
. Wurtem- Alsace-
Bavière ,
berg Lorraine
a2 @
E ©
35 | 2/85
oO >}
a a |
5,80 5,89 4,17 0,51 2,24) 8,16
2,70 8,64 1,94 0,89 2,68| 2,88
84,24| 69,18| 87,80) 18,96 29,70) 4,34
206,80! 108,81 168,60| 49,79) 21,89; 8,68
817,90! 159,09| 888,07| 882,74) 117,16) 19,97
521,29| 806,23 889,72| 928,92) 825,77| 14,64
545,21! 245,04) 349,82) 99,48| 219,78| 55,17
108,48! 44,00! 96,53! 88,81| 81,64| 18,81
86,00! 19,68] 148,66] 29,00! 122,22| 17,49
77,88| 62,81 266,56| 190,71] 98,08! 8,10
284,99! 168,11 599,48; 280,80! 425,80| 45,92
I. Bétes bovines:
Wurtemberg
Empire allemand
Bavière
Hesse
Bade
Alsace-Lorraine
HE AE
345, 80| 1860, 1 1111446, 46) 198,66 |/1848,88) 81,81
384,12) 16,36
100,68] 1,84
264,87| 9,17
167,58) 7,44|| 188,82) 158,09
804,11] 128,65) 181,50] 17,61
Recapitulation.
Il. Porcs:
3,04 9/9, Hesse —
2,14 °/,, Wurtemberg —
1,94 °/,, Empire allemand —
1,88 °/,, Baviére —
1,67 °/,, Alsace-Lorraine ==
1,31 Oo Bade —
363
Report of Mr. HAFNER
Councillor of the Government, Karlsruhe.
(Extract made by Dr. KÜHNER, under the direction of Dr. LYDTIN, Baden-Baden.)
x HE foot and mouth disease has a claim on the interest
of all cattle owners and veterinarians by its great
prevalence and in the present time by the fact, that it
has in many cases proved to be malignant (especially
in South-Germany) whilst formerly it used to be of a
mild kind. Germany is not the only country where
the disease had been rife for years; laws defending the import
of cattle have been made throughout Europe and obviously the
question how to combat this disease is a highly international
one and fit to be the chief object of an international veterinary
Congress. — |
There can be no doubt that in discussing the means of fighting
it, the cause of the disease is of far greater importance than all
anatomical and clinical details.
Our knowledge, however, is still very small on this point.
We learn from practice and scientific researches, that the disease
is caused by an extremely infectious virus contained especially in
the bladders etc; but the microorganism has not been found
as yet, in spite of many investigations, such as those of Siegel, Bussenius,
Nosotti etc. Nor have some more recent researches suggested by the
German and Prussian Government been more successful; they prove,
on the contrary, only the insufficiency of the known scientific methods
and technical means of inquiry. It has only been ascertained that
the microorganism is contained in the bladders, in the blood (in
case of fever) and in the milk; the microorganism has been found
to be missing in the pure saliva of the mouth, in the flesh and the
bowels, the urine and the excrement. No success has been attained
in the attempt to infect smaller animals (mice, hens etc.) and
even goats and sheep, whilst cattle and swine are always liable
to infection.
A discrepancy remains between the scientific observations
and the practical ones and it therefore seems to be dangerous to
change the usual method of combating the disease. Many instances
364 The prevention of foot and mouth disease.
demonstrate that the virus keeps its efficiency in dung and gut
for 3—4 months. Just as erroneous it would be to conclude, that
sheep and goats are not subject to infection, because scientific
infection has been unsuccessful. They are, on the contrary, more
susceptible of being attacked by the disease, than cattle and swine
as may be seen, from the following table, showing the number of
diseased animals in the Grand-Duchy of Baden, 1888 to 1897:
Number of the Number of the diseased animals of the
infected herds infected herds
28
3
Year HT
ae
ES
x:
1888 . 15 8 — 146| 844| 18) 86,7 8| 1000! — | —
1889 82; 16| 551! 3185| 915 28) 71e 13! 81,s|| 451/81,
1890 . 4585| 238| 494116481) 88,1 || 858) 78,4 || 217| 98,11) 494) Wa
1891 842| 219/2287127957| 88,0 || 815] 96,4) 179| 81,7 ||1064) 46,5
1892 443) 19511267117360| 88,6 | 302] 68,3 || 175! 89,7111009! 79,
1893 . 107! 36| 345) 6920| 840] 61/570| 8383| 91,|| 55115,
1894 . 54! 95| 544} 8129| 8321| 42|77,j| 80) 84,21] 328) 59,
1895 . 418| 72114871 7632| 804 || 158] 88,3! 60| 83, 11069| 74,
oor . 858| 152/1255111890) 86,0 || 215| 60,0|| 139| 91,s|| 794] 63,s
9
481! 345/2084113941| 84,4 || 250) 51,0) 286) 82,.||1897| 91,
average
1888—97 12807112447| 823) 1361140110809 86,0} 224,683| 118| 87»! 795,68»
The investigations made in Berlin have lead to further results.
They have shown that the contents of the bladders are the more
infecting, the fresher and more limpid they are; that 1/5000 ccm
were sufficient for producing the infection, when brought into
a bloodvessel; that the efficiency of the lymph was not lessened
by filtration through cilicious marl and a porcelain filtering
apparatus; that the lymph when subtilised with 9 parts of a solution
of 0,9 per cent of hydrochlorate of soda lost its power of contagion
after different lapses of time, but partly kept it when brought to
a heat of 60° C. Lower degrees of heat or cold are unable to
change its virulence, but drying destroys it and so do various dis-
infectants.
The fact, that cattle had become immune for a certain time
after having overcome the disease, had led to experiments of
vaccination. Cattle and swine could not be made immune by
injection of serum, but when an injection of lymph, that had lost
its efficiency by having been brought to 37°C., had been injected
into a bloodvessel, 30—35°/o of the animals were immunised as
was to be seen from counter-tests. Another method of vaccination
caused no striking outbreak of the disease and had the result
Report of Mr. HAFNER, Karlsruhe. 365
that 95 °/o of the swine and 75 °/o of the cattle proved immune at
the counter-trials. The result was different with the experiments
at the Imperial Board of Public Health, when 20—40 times the
quantity of lymph was taken for the vaccination.
Mr. Hecker, veterinarian at Ermsleben, province Saxony, has
found a new way of immunising, which seems to be satisfactory,
but nothing has been published about it as yet.
A third method has been published by Dr. Siegel at Brietz,
equally a special way of injection of blood of diseased cattle; it
should be mentioned that the method of Mr. Siegel has been chosen
by Dr. Lydtin and by the reporter at an earlier date, but the
experiments could unfortunately not be brought to a finalconclusion. —
The scientific investigations about the foot and mouth disease
have not only been carried on by scientific public institutes but
equally by agricultural establishments. It may therefore fairly
be expected that a practical way of vaccination will sooner or
later be found, without knowledge of the microorganisme, as has
been the case with cattle plague and small-pox.
As to therapeutics it must be said, that the means of
more recent date are of no better success than the older ones.
Diet and hygiene must keep the first place in the treatment.
In combating the foot and mouth disease, strict measures of
veterinary police cannot be dispensed with; as far as the
German Empire is concerned they are to be found in the Acts of
the Empire of June, 234, 1880, May, 1", 1894, August, 10% 1896,
and February, 25" 1896. Many doubts have been uttered about the
value of these laws, especially as to the lessening of the epizooty,
and different amendments have been proposed. The idea has been
discussed, that it would be best to stamp out foot and mouth
disease in the same way as has been done with the cattle plague,
but considering the mild character and the enormous area infected with
the disease, this proposal can never be accepted; besides, the situation
of England, Sweden etc. which have often been cited, greatly differs
from that of Germany in a great number of points. The situation
of Germany on the map of Europe is such, that the many bordering
countries constitute a continual danger of infection. In 1887, Ger-
many was for some months free from the disease, but later on it
began to break out in 9 districts on the frontiers where the disease
was rife; it is obvious that it was introduced through traffic across
the frontiers. The case has lately been much the same on the
frontiers of Switzerland and Baden. Towards the end of 1898, the
disease spread in several Swiss cantons to a degree very dangerous
to the bordering districts of Baden. Though there had been strict
prohibitive police orders concerning the trade with cattle, fowl,
skins, milk, dung, food, litter etc. and in spite of their being
carried out with extreme severity the disease was introduced
through persons, and this mode of introduction has been officially
stated in four cases.
366 The prevention of foot and mouth disease.
To avoid the frequent concealments of outbreaks of the disease
it has been proposed to pay premiums for quick information or
indemnities for the cattle, that had died. This has been done in
Württemberg since 1893, but no success could be perceived, and the
country continued being the most severely affected one of all
States of South Germany. (See table, page 371.)
No better success can be expected of severer punishments in
the case of slow information.
Nothing has been more favourable to the spread of the disease
than the concealments of cattle dealers, who are extremely apt to
transgress whatever prohibitions constitute a restrietion of their
business and who, in so doing, become highly dangerous vehicles
for conveying the disease. The first work of the veterinary police
should therefore be to stop the pernicious habits of cattle dealers,
as has been successfully done in the Grand-Duchy of Baden.
Another reason of the partly failure of the sanitarian police orders
consists in a certain want of uniformity in their execution; they
are, it is true, binding on all GermanStates, but as part of the prescrip-
tions concerning the execution of these laws is optional, differences in
the execution are the consequence; besides, the different Govern-
ments have issued additional laws and amendments. These defects
are clearly noticeable in the case of the different orders regarding
the prohibition of markets which have caused heavy complaints and
altogether shaken the confidence in the value of veterinary orders.
Though there may be reason for complaining, these laws are as
little due to the present time as the disease itself, We may
therefore be allowed a short look backward on the history of the
foot and mouth disease and on the different methods of combating it.
At the beginning of the century the foot and mouth disease
was judged to be an infectous disease, that was to be combated by
isolation of stalls, farms and villages, as can be seen from an order
of November, 28%, 1815, prohibiting the consumption of the flesh, milk
and butter of affected animals, and ordering isolation, veterinary
treatment, quick information, and inhumation of the dead animals
under control of a veterinarian. An enactment of July, 15", 1828,
forbade giving certificates of health, driving cattle, sheep and goats
through infected places and prosecuting the veterinary treatment
of affected cattle by persons other than licensed veterinarians;
it also contained an instruction about the symptoms of the disease
and the means of combating it. It was equally found necessary to
watch the cattle trade. Another order, of February, 8", 1828, pro-
vided, that no cattle market should be held without the supervision
of a licensed veterinarian, who had to examine the cattle. Certi-
ficates as to the health of the cattle and on the place they came
from, were prescribed; affected cattle were not admitted on
the market and word was sent to the respective local authorities
to prevent further spread of the disease. The sold cattle, too, had
Report of Mr. HAFNER, Karisruhe. 367
to be provided with bills of health, stating that they were free from
contagious diseases. For the then situation these measures of
precaution were quite sufficient.
The now following decades and chiefly the construction
of railways brought about an essential change af these conditions
accompanied by the tendency to throw off all restrictions in the
disposal of personal property. The preventive sanitarian measures
were judged to be out of date and a mere bother. Moreover,
the scientific opinion that contagion was the only means of sprea-
ding the disease, was abandoned and the veterinarians began
to adopt the idea, that there was in the air a certain "miasma“,
causing the disease. In 1842, the law ordering certificates of health
for cattle in cattle markets, was repealed and the orders about the
foot and mouth disease were much relaxed in the Diseases of Ani-
mals Act of August, 15%, 1865. The obligation of giving informa-
tion, and of the first statement of an outbreak by a veterinarian
remained, but the orders of isolation were repealed, being super-
fluous in face of the fact that the air caused the disease. Dis-
infection and isolation were only adopted and strictly carried out when
the spread was obviously due to the contact of the animals alone.
Nearly all veterinary protection having thus disappeared, there was
in 1869 an outbreak of the disease unheard of in its annals.
139 995 cattle, 2199 sheep and 2576 swine were attacked in 1046
communes. Of 10000 head of cattle no less than 2296 were
affected, which means about a quarter. The damage done to the
country has been estimated to amount to Marks 2800000. Investigations
set on foot by the Government showed, that wandering herds of swine,
coming from abroad, had mostly been the vehicle of contagion.
The idea that a ‘“miasma‘‘ had propagated or caused the disease had
thus been shown to be erroneous, yet people hesitated to go back to
the “status quo ante“. One amendment only was moved, prescribing,
that drivers of herds and flocks had to bring a veterinary certificate
of health of the animals, which was to be renewed every 5 days (1871).
In 1872, a prescription about the disinfection of cattle waggons,
such as the German Bund had issued in 1869 against the cattle
plague (being made into an Imperial Act in 1876), took effect.
Reiterated and severe outbreaks in the first half of the seventies
caused a general complaint of the want of protection against the
dangerous disease. The damage had become much more painful on
account of the advancing price of cattle, meat, milk, and all dairy
produces, meat f. i. costing three times as much as in the forties and
fifties. Cattle had become a chief source of rent to the farmer.
Considering the fact that the question of diseases of animals was
about to be solved by Parliament (as has been done in 1880 and
1894) no new steps were taken in this matter.
All cases of affection of cattle from foot and mouth disease in
in Baden from 1860 to 1881 — when the Diseases of Animals
368 The prevention of foot and mouth disease.
Act took effect — will be found on page 870 together with the
corresponding veterinarian police orders.
Comparative lists on the spread of the foot and mouth disease
among cattle and swine in the German Empire on one side and the
Grand-Duchy of Baden and the adjacent States on the other, be-
tween 1886 and 1896, will be found on page 371. The quotations
are taken from the publications of the Imperial Board of Public
Health at Berlin. This table shows that the extension of
the disease was in Baden inferior to that in the Empire as a whole
and to that in Wurttemberg, Bavaria, and Hessia, superior only
to Alsace-Lorraine. The number of affected swine has been smaller
in Baden than anywhere else.
Yet the geographical situation of the Grand-Duchy is extremely
favourable to the introduction of the disease. With the excep-
tion of the Black-Forest and the districts of Upper-Baden, where
cattle is only exported, cattle dealers are everywhere buying
and selling, bringing the danger of infection always in their
wake. From 1886—1887, 326 cases of introduction of the disease
have been officially stated. There are two reasons, that in spite of
this dangerous condition Baden has kept comparatively free from
the disease: the veterinary measures emanate all from the same centre,
the Ministry of the Interior, and, on the other hand, the execution
of these measures is strictly controlled and surveyed all over the
country by the same authority.
Concerning the traffic of cattle on railways, markets and in
dealers’ stables extensive measures of precaution have been taken,
working either permanently or temporarily. Permanent measures are:
a. Cattle, sheep, and swine, being brought from one commu-
nity to another, must be accompanied by certificates of
health which can in no case be dispensed with. Should
such animals be introduced by railway and the dealer or
driver not be in possession of a certificate, they have to be
examined by a veterinarian immediately after arrival.
b. At markets and fairs each head of cattle has to be tho-
roughly examined and is refused admittance on the slightest
suspicion. The markets are superintended by a veterinarian.
The markets must be so situated that they are apart from
public places and squares and that no more ways lead to them
than there are veterinarians at the public disposition. The animals
have to stand in rows.
The most important of temporary measures is veterinary ob-
servation of animals in trade. 12 hours after the arrival -of such
cattle and swine, notice must be sent to the local police by which it
will be passed on with all necessary details to the veterinarian in
office. Animals are allowed to leave the stable only to be imme-
diately slaughtered, as long as they have not been found healthy
in the official examination which takes place 5 days after arrival.
Report of Mr. HAFNER, Karlsruhe. 369
Should fresh animals have arrived in the meantime, the 5 days
must be counted from the day of arrival of the latter for all
animals in the same stall. Stalls have to be thouroughly cleaned
and disinfected. This measure, viz. strict observation of animals in
trade, must be considered as the most efficacious one to prevent
the introduction of the disease. Any outbreak that might possibly
occur — about 15 to 20 in a year —, is immediately stamped out
in this way. The success of this method has by far surpassed the
abrogated measure of having stalls examined once a week by a
veterinarian.
In case of need, cattle markets and ambulant cattle trade have
been forbidden altogether either for one district or for the whole
country.
Whenever the disease was to be stamped out in a place by
isolation of stall or farm, the communes had to perform the
isolation by speeial guardians and daily to disinfect the stalls
with lime water under control of the local police. Cattle trade
with the neighbouring communes is only allowed when certi-
ficates of health can be brought.
The success in stamping out an outbreak depends much on
the rapidity of execution of the necessary measures. When animals
have left a stable or premises before an outbreak has been stated,
the police offices are bound to send each other word by telegraph
or telephone as soon as they learn the fact. —
As far as the experiences in the Grand-Duchy of Baden are
concerned, the blame cannot be laid on the Diseases of Animals Acts,
but on the want of uniformity in their execution iu the different
German States. This should be radically changed and especially the
surveyance of cattle trade wants to come to a more suitable
and uniform organisation.
The above given detatls lead to the following conclusions :
1. To successfully combat the foot and mouth disease, the
sceentific researches about the disease must be furthered
by all possible means.
2. The Cattle trade 1s to be submitted to a severe veterinary
control, prohibiting especially the trade with unexamined
cattle.
3. The rules of the veterinary police should be made and
carried out with perfect untformity in all States.
370 The prevention of foot and mouth disease.
Table I.
Table showing the number of cattle, of communes, and of districts,
affected with foot and mouth disease in the three periods of legis-
lation, 1860 to 1865, 1866 to 1871, 1872 to 1881, in the Grand-
Duchy of Baden.
Diseased Infected Infected
I period.
Sequestration of the diseased animals and partial supervision of cattle trade.
1860. , . 2. . . . . . . 506 27 14
1861. . 2 2 2 2 . . . . 756 34 16
1882. . 2 . 2 2 . . . . 10 223 274 45
1863. . 2 2 2 2 2 . . . 11 761 859 45
1864. . . . nn 839 15 11
1865 . . . 2 . we . . . 98 5 2
IT period. Nearly all measures abolished.
1866... . we . . . . 50 8 2
1867. . 2 2 . . . . . . 229 19 8
18668... 2 . . . ee. 22 8 2
1869 . . . . 2 . . . . . 189 995 1 046 52
1870. . . . . we . . . 2 461 110 27
1871. . 2 2 . we . . . 8 300 265 39
III period. Thorough supervision of cattle trade and partial sequestration
of the diseased animals.
1872. . 2 2 1 ew . . . . 108 400 920 52
18783. 1. 2 2 ww . . . . 2 497 108 81
1874. . 1. . ww te . . . 18 991 346 49
1875. . . ww ee . . . 18 077 534 51
1876. . > I rn. 1 685 146 43
1877. 2 2 2 2 ra 2421 171 41
1878... . wk . . . . 2 993 256 48
1879. . . 2 2 2 rn. 206 35 21
1880, . 2 . . . ew we . . 2 188 80 14
1881. . . 2 2 2 2 2 . . 2 856 189 85
SUMMARY.
CATTLE: SWINE:
Würtemberg — 8,04 0/,, Würtemberg = 123%,
Germany — 2,14 0/,, Germany = 1,16%,
Bavaria = 1,94 %/,, Bavaria — 1,08%,
Hessia — 1,88 %/,, Hessia == 1,58°/,,
Baden — 1,67 °/,, Baden — 0,07",
Alsace Lorraine — 1,31 °/,. Alsace Lorraine — 0,17%,
Report of Mr. HAFNER, Karlsruhe. 371
Table II.
Table showing the number of cattle and swine diseased out of ten
thousund, from 1886 to 1896 in Germany and various of her States.
2,88
4,84
8,68
19,97
14,64
55,17
18,81
17,49
8,10
45,92
. 12368,5911278,87,2136,29|1189,48 3345, 90) 1860, 11/1446,46/ 198,66
age .
1886-96 1 214,99 | 116, 194,21 108,18 804,11 128,65 181,50} 17,61
149,14) 10,58]! 184,08; 144,7
264,37| 9,17] 545,24! 490,09
1848,88| 81,81 |,2076,90| 1738,96
167,58| 7,44|| 188,82! 158,09
|
372 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Bericht von E. Hess
> Professor an der Tierarzneischule in Bern. u
°nter den gemeingefährlichen, ansteckenden Krankheiten
unserer Haustiere nimmt wegen ihrer großen veterinär-
polizeilichen und volkswirtschaftlichen Bedeutung die
Maul- und Klauenseuche eine hervorragende Stelle ein,
weshalb das ihr von seiten der Behörden, Tierärzte
und Landwirte entgegengebrachte Interesse, besonders
in Ländern, wie die Schweiz, mit mächtig entwickelter Viehzucht,
Aufzucht und Importviehhandel, ein ungemein’ großes ist.
Um sich ein richtiges Bild von dem Vérkommen und der
Ausbreitung der Aphtenseuche in der Schweiz machen zu können,
hielt ich es für zweckmäßig, an der Hand des offiziellen, vom
schweizerischen Landwirtschafts - Departement herausgegebenen
Viehseuchenbulletins die im Verlaufe der letzten zehn Jahre, d. h.
von 1889—1898 vorgekommenen Fälle von Maul- und Klauen-
seuche zusammenzustellen (vergleiche die Übersicht). Die Schweiz,
insbesondere die ackerbautreibenden Grenzkantone Appenzell,
Außer-Rhoden und Inner-Rhoden, St. Gallen, Graubünden
und Wallis wurden wiederholt von der Seuche heimgesucht. Im
letzten Jahre herrschte sie weitaus am stärksten, was einzig auf
die im Juni stattgefundene Seucheneinschleppung durch italienische
Weideschafe (Bergamaskerherden) in die Kantone Graubünden,
Wallis und Tessin zurükzuführen war, weil ja die Seuche mit
dem Weidegang, d. h. dem Bestoßen der Alpen, in innigem Zu-
sammenhange steht; denn mit dem Monat Juni nimmt die Zahl der
Fälle auffällig zu, um im Juli und August ihr Maximum zu er-
reichen, eine Wahrnehmung, die im Flachlande nicht gemacht wird.
In diesem ereignen sich die meisten Seuchenausbrüche im Frühjahr
und Herbste, somit zur Zeit des regsten Viehhandels und -Verkehrs.
Bericht von Professor E. Hess, Bern. 873
Maul- u. Klauenseuche
in der
Schweiz
1889-1898
Fo
nach Monaten,
9
8
7
6
5
4
3
2
374 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Übergehend zu der schweizerischen Viehseuchengssetzgebung
ist zu erwähnen, daß die ersten gesetzlichen Bestimmungen über
Maul- und Klauenseuche in dem, am 1. August 1858 in Kraft
getretenen, in veterinärpolizeilicher Hinsicht hervorragenden Kon-
kordate, betreffend „Gemeinschaftliche poiizeiliche Maßregeln gegen
Viehseuchen*, dem ursprünglich nur die Kantone Aargau, Bern,
Freiburg, Neuenburg, Zug und Zürich, später noch Luzern und
Solothurn beitraten, niedergelegt sind. Dieses erste, wenn auch
nur auf acht Kantone beschränkte Viehseuchengesetz enthielt über
Gesundheitsscheine, Viehverkehr und Maul- und Klauenseuche sehr
beachtenswerte Bestimmungen ; so z. B. steht im § 20 über Maul-
und Klauenseuche die Vorschrift:
„Solche Tiere, für die keine gehörigen Gesundheitsscheine
„vorhanden sind, müssen an der Grenze einer achttägigen Quaran-
„täne unterworfen werden, die mit Bezug auf Schafe, Ziegen und
„Schweine in allen Fällen stattfinden muß, wenn die Krankheit in
„dem angrenzenden Lande in großer Verbreitung oder nahe an der
„Grenze herrscht. Alles Vieh, das bei der Ankunft an der Ein-
„gangsstation Spuren der Krankheit zeigt, ist zurückzuweisen.“
| „Ist bei einer Herde auch nur ein Tier krank, so ist diese
„ganz zurückzuweisen.“
Daß dieses Konkordat, das nur einen Teil der Schweizer Kantone
umfaßte, auf die Dauer den berechtigten Ansprüchen nicht mehr
genügen konnte, ist einleuchtend. Deshalb trat das den damaligen
Transport- und Verkehrsverhältnissen vollkommen Rechnung tragende
und die Seuchenpolizei auf dem ganzen Gebiete der Eidgenossen-
schaft einheitlich ordnende „Bundesgesetz über polizeiliche Maë-
regeln gegen Viehseuchen vom 8. Februar 1872‘, an seine Stelle.
Seine Ausführung ward aber nicht zur Bundessache, respektive zu
einem integrierenden Teile der eidgenössischen Verwaltung selbst
gemacht, sondern teils aus konstitutionellen, teils aus polizeilichen
Gründen, den Kantonen überlassen.
. Diesem folgten nun mehrere andere, wie das „Bundesgesetz,
betreffend Zusatzbestimmungen zum Bundesgesetz über polizeiliche
Mafregeln gegen Viehseuchen vom 19. Juli 1873“, das den Eisen-
bahnverwaltungen vorschriftsgemäße Reinigung der Viehtransport-
wagen zur Pflicht macht’; ferner das „Bundesgesetz, betreffend eine
Abänderung des Bundesgesetzes, vom 8. Februar 1872, über poli-
zeiliche Maßregeln gegen Viehseuchen vom 1. Juli 1886“, das die
Vorschriften über die Untersuchung der Tiere des Pferde-, Rind-
vieh-, Schafe-, Schweine- und Ziegengeschlechtes an der Landes-
grenze, über die Einfuhrstationen, die Grenztierärzte und die
Gebühren für die grenztierärztliche Untersuchung, sowie über den
eidgenössischen Viehseuchenfonds enthält; sodann die Vollziehungs-
verordnung zu den drei erwähnten Bundesgesetzen vom 14. Okt. 1887
und schließlich die ,,[Instruktion, betreffend das beim Auftreten
kontagiöser und infektiöser Tierkrankheiten zu beobachtende Des-
Bericht von Professor E. Hess, Bern. 875
infektionsverfahren und die anzuwendenden Desinfektionsmittel,
vom 1. August 1889.‘
Im Hinblick auf die folgenden Auseinandersetzungen mag der
Hinweis am Platze sein, da& die veterinärpolizeilichen Vorschriften
bezüglich Maul- und Klauenseuche in den Art. 26, 27, 28 und 29
des Bundesgesetzes vom 8. Februar 1872 und in den Art. 48, 49,
50, 51 und 52 der Vollziehungsverordnung vom 14, Oktober 1887
enthalten sind.
Welches sind nun die im Kampfe gegen die Maul- und
Klauenseuche am meisten Erfolg verheißenden Maßnahmen ?
Diese Frage schließt die Besprechung nachstehender drei
Punkte in sich:
die Organisation des Veterinärdienstes ;
die veterinärpolizeilichen Maßnahmen an der Grenze und
die viehseuchenpolizeilichen Vorschriften im Innern des Landes,
I. Die Organisation des Veterinärdienstes.
Um die Maul- und Klauenseuche (eine Importseuche), wie
überhaupt jede andere Viehseuche rationell bekämpfen zu können,
ist es absolut notwendig, daß die gesetzlichen Vorschriften mit
cem jeweiligen Stande der Wissenschaft und Praxis möglichst im
Einklange stehen, und auf die großartige Ausdehnung des Vieh-
verkebrs (Arlberg- und Gotthardbahn), sowie auf die verschieden-
artigen Transport- und Verkehrsverhältnisse gebührend Rücksicht
nehmen. Ferner scheint mir für jedes Land die Errichtung eines
besonderen, gut ausgestatteten Veterinäramtes (Veterinärdepartement,
Viehseuchenpolizeiamt), welches am zweckmäßigsten eine selbst-
ständige Abteilung des jeweiligen Gesundheitsamtes bilden würde,
und dem als Chef selbstverständlich ein approbierter Tierarzt vor-
zustehen hätte, zur dringenden Notwendigkeit geworden zu sein.
Diesem Veterinäramt wären dann eine genügende Anzahl, von jeder
Kundschaft unabhängiger, wissenschaftlich und praktisch qualifizierter
Viehseuchenkommissäre oder Viehseucheninspektoren zu unterstellen,
denen die wichtige Aufgabe zukäme, den Ursprung der Seuche zu
ermitteln, in Verbindung mit den Behörden die notwendigen Maß-
nahmen anzuordnen, eventuell schon angeordnete zu kontrollieren,
und die Desinfektion der Tiere, Eisenbahnwagen etc. zu über-
wachen. Erfahrungsgemäß können mit den nötigen Vollmachten
ausgestattete Viehseuchenkommissäre eine Seuche stets kräftig be-
kämpfen.
Durch eine solche zweckmäßige Organisation der Seuchenpolizei
würden die praktizierenden Tierärzte in der Ausübung ihres
Berufes nicht mehr geschädigt, und ihr Ruf bliebe unberührt.
876 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
m nn
Il. Die veterinärpolizeilichen Massnahmen an der Grenze.
In innigem Zusammenhange mit den Schutzmaßregeln steht
die Regelung der internationalen Tierseuchenpolizei, deren Zweck
und Ziel dahin gehen sollte, in den Tierseuchengesetzen der
europäischen Staaten gleichartige Bestimmungen aufzustellen, damit
die Seuchen überall gleichmäßig und kräftig bekämpft werden
können. Durch eine internationale Tierseuchenkonvention könnten
auch die Begriffe „Ansteckungsverdacht‘“, „Seuchenverdacht‘“ und
„verseucht“ einheitlich definiert, sowie der Umfang der Ansteckungs-
zone, die Dauer der Sperre und die Herausgabe eines internationalen
Tierseuchenbulletins vereinbart werden. Letzteres wäre nach einem
einheitlichen Formulare zu erstellen und sollte während der ganzen
Dauer der Sperre Auskunft über die infizierten Ortschaften, die
Anzahl der Ansteckungsherde und der erkrankten Tiere, sowie
über die gegen die Krankheit ergriffenen Maßnahmen geben.
Grundsätzlich wären alle zur Einfuhr bestimmten Tiere an
gewissen Eintritts- oder Zöllstationen sehr genau, bei Tageslicht,
durch einen approbierten Tierarzt, unter Beobachtung der weiteren,
hier angeführten Vorsichtsmaßregeln, zu untersuchen:
Für die im engeren Grenzverkehr benützten Zug- und Last-
tiere sollten von der Verwaltungsbehörde des Ursprungslandes
Einzel-Viehpässe mit einjähriger Gültigkeit und genauem Signalemen:
(Brandzeichen) des betreffenden Tieres ausgefertigt und von der
zuständigen Behörde des Nachbarlandes visitiert werden. Hierdurch,
sowie durch stramme amtliche Überwachung des Viehverkehs
(Zählung) werden nicht nur Seuchenverschleppungen, sondern aucı
die dieselben häufig veranlassenden Grenzschmuggeleien möglichst
verhütet,
Behufs Verhütung der Verschleppung der Maul- und Klauer-
seuche durch den Grenzverkehr mit Weide- und Sömmerungsvieh
sollte am Grundsatze streng festgehalten werden, daß dieser Ver-
kehr nur gestattet werden darf, wenn die Seuchenpolizei in beiden
Staaten wohl geregelt ist und die Vorschriften streng gehandhabt
werden. Da die sogenannten Wanderschafherden (Bergamasker-
herden), die schon wegen ihrer 20000 übersteigenden Kopfzahl
tierärztlich schwer zu untersuchen sind, die Seuche erfahrungsgemäß
oft einschleppen, so sollte deren Eintrieb gänzlich untersagt werden.
Übergehend zu dem Import von Schlachtvieh, so kann die
Schweiz denselben nicht entbehren. Die gegenwärtige Zollpolitik
verschiedener Staaten kollidiert zwar nicht selten mit den Lehren
der wissenschaftlichen Seuchenpolizei. Veterinäre Bedenken dienen
zuweilen zur Ergreifung von Zollmaßnahmen, die aus andern
Gründen erwünscht sind, aber auf Grund der Handelsverträge
allein kaum berechtigt sein würden. Das sollte vermieden werden.
Für das Importland sollten nur der Schutz des inländischen Viehs
und die Wahrung der Lebensinteressen des Fleisch verzehrenden
Publikums ausschlaggebend sein. Das Importland darf daher auch
Bericht von Professor E. Hess, Bern. 377
an der Grenze nur Maßnahmen ergreifen, die nicht einseitig sind
und auf Produzenten, wie auf den Konsumenten möglichst Rücksicht
nehmen. Im Einklange mit dem Gesagten glauben wir, daß
folgende Vorkehrmittel besonders geeignet sind, eine Seuchenver-
schleppung durch Einfuhr von Schlachtvieh abzuwehren.
1. Alle verseuchten, der Seuche oder Ansteckung dringend
verdächtigen Viehtransporte sollen nicht etwa an der
Grenze isoliert oder geschlachtet, sondern vom Grenztierarzt
nach genauer Feststellung des Thatbestandes sofort zurück-
gewiesen werden.
2. Für jedes Stück Rindvieh wäre ein besonderes Gesundheits-
zeugnis (Passier- und Ursprungsschein) und für 1 bis 20
Stück Schafe, Ziegen oder Schweine ein Kollektiv-Ursprungs-
oder Passierschein beizubringen. Die Gültigkeitsdauer dieser
nach einheitlichem Formular erstellten Passierscheine sollte
dem Zeitraume entsprechen, der zum Eintreffen des
Transportes am Bestimmungsort erforderlich ist; er sollte
daher nicht für längere Zeit als für drei bis höchstens vier
Tage ausgestellt werden. Je kürzer die Zeit ist, desto
seltener wird innerhalb derselben, d. h. während des
Transportes ein Seuchenausbruch vorkommen. Die gleiche
Bestimmung gilt auch für die Transporte, welche für
internationale Viehmärkte bestimmt sind. Auf solchen
Märkten sind die importierten Tiere stets streng von ein-
er Vieh abgesondert aufzustellen und unterzu-
ringen
Der vorschriftsgemäß ausgefüllte Passierschein sollte auch
ein Zeugnis des anıtlichen Tierarztes und einer amtlichen
Behörde enthalten, aus welchen hervorgeht, daß die zu
exportierenden Tiere vollständig seuchefrei sind und aus
einer Ortschaft oder aus einem Bezirke stammen, in dem
während der letzten 40 Tage kein Fall von Maul- und
Klauenseuche vorgekommen ist.
Die Frage, ob und wann beim Herrschen der Maul-
und Klauenseuche in einem Exportlande die Viehein- und
-Durchfuhr daher zu verbieten sei, ist je nach der Be-
schaffenheit des Veterinärdienstes im betreffenden Lande zu
beurteilen.
Wollte man die Einfuhr nur aus vollständig seuchen-
freien Ländern gestatten, so käme eine solche Vorschrift
einem dauernden Einfuhrverbote gleich; denn erfahrungs-
gemäß sind alle Ausfuhrländer selten vollständig frei von
Maul- und Klauenseuche. Meiner Meinung nach sollte
daher die Viehein- und -Durchfuhr nur dann beschränkt
oder gehemmt werden, wenn in dem betreffenden Staate
der Veterinärdienst ungenügend ist, und wenn in der
Grenzzone und in mehreren Kreisen des Landes Seuchen-
378
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
fälle vorkommen. Die Einfuhr von Nutzschweinen und
Ferkeln sollte schon bei ganz geringer Seuchengefahr ver-
boten werden.
. Ein unentbehrliches veterinärpolizeiliches Hülfsmittel besteht
in der Markierung der importierten Rindviehstücke, nicht
durch einen Horn- oder Klauenbrand, durch einen Ohr-
ausschnitt oder durch Ohrmarken etc., sondern mittelst
eines Jahr-, Monat und Tag bezeichnenden deutlichen sog.
Datumbrandes am Halse.
. Sobald für das fremde und erfahrungsgemäß bis dahin
auch der Maul- und Klauenseuche verdächtige Schlachtvieh
die Einfuhr gestattet wird, ist unter allen Umständen jede
Berührung dieser Tiere mit einheimischem Vieh sorgfältigst
zu vermeiden.
. Um die Seuchengefahr abzuschwächen, wurde für fremdes
Vieh schon oft von landwirtschaftlicher Seite eine zehn-
bis zwölftägige Quarantäne an der Grenze vorgeschlagen,
die jedoch nur sehr schwer durchführbar wäre und einen
Einfuhrverbot ziemlich gleich käme. Solche Quarantäne-
anstalten, in denen naturgemäß gesunde Tiere leicht an-
gesteckt werden, sind in den mitteleuropäischen Staaten
vom Standpunkte der Seuchenpolizei nicht zu empfehlen.
In Grenzkantonen wurde auch schon der Gedanke
erörtert, inner- oder außerhalb der Landesmark ,,Grenz-
schlachtanstalten‘ zu errichten und nicht mehr lebende
Tiere, sondern nur Fleisch einzubringen. Hierdurch würde |
allerdings die Gefahr einer Seucheneinschleppung und der
Grenzschmuggel, welcher mit der Strenge der Einfuhr-
verbote in engem Zusammenhange steht, sehr wesentlich
beschränkt, wenn auch nicht ausgeschlossen ; allein die
Finanzierung solcher Schlachtanstalten, der Ausfall an
Verdienst für das inländische Metzgergewerbe, die finanzielle
Einbuße der inländischen öffentlichen Schlachtanstalten und
die Schwierigkeiten der Fleischversorgung zahlreicher ab-
gelegener, von Fremden besuchten Orte, sind Schwicrig-
keiten, die sich der Errichtung solcher Grenzschlachthäuser
an der Schweizer Landesgrenze entgegenstellen.
Ein weiterer und nach meiner Ansicht nicht ganz zweck-
mäßiger Vorschlag ging dahin, für fremdes Schlachtvieh
an etwa drei zentral gelegenen Eisenbahnknotenpunkten
unter beständiger tierärztlicher Kontrolle stehende Vieh- |
absonderurigsstallungen mit Schlachtlokalen zu errichten,
um dann von diesen aus alle jene Ortschaften mit aus-
ländischem Schlachtvieh versorgen zu können, in die
solches am Einfuhrtage nicht sofort befördert werden kanı.
So lange die in diesen Absonderungsanstalten mittelst der
Eisenbahnen direkt, ohne Aus- oder Umladung, verbrachten
Bericht von Professor E, Hess, Bern. 379
Tiere gesund sind, dürfen sie ohne Kennzeichnung mit
Datum-Brand in eine andere, am gleichen Tage zu er-
reichende Absonderungsanstalt, oderzur baldigen Schlachtung,
und gekennzeichnet mit dem Datum des betreffenden
Tages, nach solchen Ortschaften, die ausnahmslos und
sicher am gleichen Tage vor Einbruch der Nacht erreicht
werden können, abgeführt werden. Erfolgt ein Seuchen-
ausbruch ineinem oder mehreren Ställen einer Absonderungs-
anstalt, so muß der ganze Bestand der betreffenden Ställe
sofort geschlachtet werden. Diese Absonderungsanstalten
für ausländisches Schlachtvieh sollen angeblich folgende
Hauptvorteile bieten: Jede Ortschaft mit ordentlichem,
mit einer Stallung verbundenem Schlachtlokal kann, ohne
den übrigen Viehstand zu gefährden, nach Bedürfnis
fremdes Vieh jeder Gattung aus einer Öffentlichen Ab-
sonderungsanstalt beziehen. Die Desinfektion der Eisenbahn-
. wagen wird, weil von dem die Absonderungsanstalt
kontrollierenden Tierarzte beaufsichtigt, besser ausgeführt
und die Schlachtvieheinfuhr, dem wirklichen Bedarfe ent-
sprechend, geregelt. Sie geschieht auf dem kürzesten und
schnellsten Wege und auf die für die Konsumenten billigste
Weise. Auch der kleine Metzger kann seine Schlachttiere
nach Belieben auswählen, und diese werden, weil nur
Transporte von längstens zwölf Stunden Dauer gestattet
sind, weniger gequält als bis jetzt. Die Absonderungs-
anstalten würden Beobachtungs- oder Etappenstationen
bilden zwischen der Grenze und dem Schlachthause, zum
Zwecke, den Weg zu diesem zu verkürzen und zu sichern.
Trotz allen diesen, einem Berichte „Über Viehseuchen-
polizei‘ (Landwirtschaftliches Jahrbuch der Schweiz VII, 1894)
entnommenen Gründen erachte ich die Errichtung solcher
Absonderungsanstalten im Inlande für nichts weniger als
zur Verhinderung der Seuchenverschleppung geeignet; denn
die Erfahrung lehrt, daß gerade von solchen Absonderungs-
anstalten aus, in denen das Vieh längere Zeit verbleibt,
die Maul- und Klauenseuche leicht verschleppt werden
Aus dem Vorhergehenden folgt, daß sowohl die Quarantäne
an der Grenze. als auch die Grenzschlachtanstalten, sowie
die inländischen Viehabsonderungsanstalten mit Schlacht-
lokalen den Erfordernissen einer rationellen Viehseuchen-
polizei nicht entsprechen, weshalb ich nun in Folgendem
zu den sub. 1, 2, 3 und 4 erwähnten Hauptbestimmungen
noch einige weitere, die in Importländern an die Einfuhr
fremden Schlachtviehs geknüpft werden sollen, kurz er-
wähnen will,
Sie beruhen auf dem durch langjährige Erfahrung er-
harteten Lehrsatz, daß „je kürzere Zeit fremdes Schlacht-
à
880
Die. Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
vieh nach dem Uberschreiten der Grenze am Leben bleibt,
desto geringer die Gefahr eines Seuchenausbruches und
einer Seuchenverschleppung ist, daß daher das möglichst
beschleunigte Abschlachten des fremden Schlachtviehs das
einheimische weitaus am sichersten vor Verseuchung schützt.“
Diese wohl von allen Schlachthaustierärzten anerkannte
Ansicht steht nun allerdings im direkten Widerspruche mit
der Errichtung von Absonderungsanstalten im Inlande. |
. Fremdes Schlachtvieh darf nur nach solchen Ortschaften
gebracht werden, die mit einer Eisenbahn verbunden
sind, eine öffentliche Schlachtanstalt mit genügenden,
leicht desinfizierbaren Stallungen besitzen und unter be-
ständiger veterinärpolizeilicher bezw. tierärztlicher Aufsicht
stehen. Die Viehtransportwagen sollen entweder mit Expre&-
zügen ohne Aufenthalt direkt an den Bestimmungsort
befördert oder aber nur so stark beladen werden dürfen,
daß die Tiere liegen und im Wagen gefüttert werden
können. :
. Die Schlachthöfe sollen, wenn immer möglich, mit einem
Eisenbahngeleise in direkter Verbindung stehen. In Er-
mangelung einer solchen Verbindung ist alles fremde
Schlachivieh von einer besonderen Ausladerampe aus
mittelst Viehtransportwagen und unter polizeilicher Aufsicht
in die für dasselbe stets vorzubehaltenden Stallungen im
Schlachthofe, von denen aus es nicht mehr in den Verkehr
gelangen darf, zu befördern.
-8. Alles eingeführte Schlachtvieh unterliegt nicht nur an
der Grenze, sondern auch an jeder im Innern des Landes
sich befindenden Ausladestation und später in den Schlacht-
hofstallungen einer sorgfältigen tierärztlichen Nachunter-
suchung. Gegen diese erfahrungsgemäß gerechtfertigte
Mafregel wurde früher, nebst anderen nicht stichhaltigen
Gründen, auch der Einwand einer unnützen Hemmung
und Verteuerung des Verkehrs erhoben. Nun lehrt aber
die Erfahrung, daß durch die am stärksten bekampfte
Nachuntersuchung an der besonderen Ausladerampe wieder-
holt die Seuche entdeckt und durch sofortige Abschlachtung
der Tiere getilgt werden konnte. Die vorgeschlagenen
Transportverhältnisse (vergl. 6) bringen es aber mit sich,
daß ein Seuchenausbruch nach dem Passieren der Grenze
nur beim Ausladen oder später in den Schlachthofställen
festgestellt werden kann.
. Diejenigen Schlachtanstalten, die fremdes Vieh beziehen,
sind, was Personen und Viehverkehr betrifft, einer ständigen
polizeilichen Kontrolle und Überwachung zu unterstellen.
Die Polizeiorgane haben streng darüber zu wachen, daß alles
fremde Schlachtvieh innerhalb zwei- bis höchstens dreimal
Bericht von Professor E. Hess, Bern. 381
24 Stunden nach der Ankunft am Bestimmungsorte ge-
schlachtet wird. Im weiteren haben sie der zuständigen
Behôrde alle acht Tage ein das fremde Schlachtvieh be-
treffendes Verzeichnis, enthaltend Anzahl der Tiere, Gattung
und Geschlecht, Monat und Tag der Einfuhr, Einfuhrstation,
Serie und Nummer des Passierscheines, Name des Spedi-
teurs, Monat und Tag der Abschlachtung, einzureichen.
10. Die Einrichtung der Schlachthäuser, Schlachtstallungen und
Viehtransportwagen soll der Genehmigung und Kontrolle
des Veterinäramtes unterstehen.
11. Die Transportmittel (Waggons, Schiffe und Viehtransport-
wagen) müssen nach jeder Verwendung, Schlachthäuser
und Stallungen wöchentlich wenigstens einmal unter tier-
ärztlicher Aufsicht desinfiziert werden.
12. Schließlich lehrt uns die Erfahrung, daß auch für die
Personen , welche sich mit der Vieheinfuhr befassen, gewisse
allgemein gültige Vorschriften aufgestellt werden müssen,
um zu veranlassen, daß Vieh lediglich aus seuchenfreien
Gegenden eingeführt wird. Derartige Vorschriften sollen
verlangen, daß der Importeur gut beleumundet und
kautionsfähig ist und der zuständigen amtlichen Behörde
angiebt:
a) aus welchem Lande und Bezirke er importieren will;
b) welches die Bestimmungsorte für das zu importierende
Vieh sind, und |
c) ob die Stücke auf Bestellung oder für einen Schlacht-
viehmarkt geliefert werden.
Sobald ein Importeur mehrmals nach einander am
Bestimmungsorte erkrankte Tiere eingeführt hat, soll ihm
für eine gewisse Zeit der Einfuhrhandel amtlich untersagt
werden.
Bezüglich des Importes von Nutzvieh, durch welches die
Seuche ebenfalls eingeschleppt wird, sollten die Forderungen
sub. 1, 2 und 3 vollständig aufrecht erhalten werden.
Im weiteren wäre vorzuschreiben, daß alles Nutzvieh
auf dem kürzesten Wege und ohne Aufenthalt an den
Bestimmungsort zu verbringen und daselbst einer zwölf-
tägigen Sperre zu unterwerfen ist,
Ill. Die Seuchenpolizeilichen Massregeln im Innern des Landes.
I. Allgemeine Maßnahmen.
Da die so große Hoffnungen erweckende Schutzimpfung mit
dem Léffler’schen Seraphthin sich auch bei uns nicht bewährt hat,
sind wir gezwungen, unsere Zuflucht wiederum zu den bisher
üblichen Maßnahmen zu nehmen und dieselben so weit als möglich
zu vervollständigen.
382
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Hierzu gehört insbesondere:
1. Die Belehrung der Seuchenpolizei-Organe und des Publikums.
Sie wird am besten durch gut und kurz gefaßte,
an die Seuchenpolizei-Organe und die in der Bann-
zone wohnenden Besitzer gerichtete Rundschreiben erreicht.
Da es den Tierärzten hauptsächlich obliegt, für Belehrung
der Beteiligten zu sorgen, so ist es notwendig, daß an
den tierärztlichen Bildungsanstalten auf den praktischen
Unterricht in der Veterinärpolizei größtes Gewicht gelegt
wird. Ich halte es z. B. für urerläflich, daß überall da,
wo den Studierenden in der ambulatorischen Klinik Maul-
und Klauenseuche Fälle nicht demonstriert werden können,
es in Seuchenversuchsanstalten oder eventuell in Schlacht-
höfen geschehen sollte. Hierbei, sowie bei Untersuch-
ungen des Markt- und Weideviehs könnte am besten auf die
so außerordentlich wichtige und manchmal sehr schwere
Differentialdiagnose aufmerksam gemacht werden. Nach
unseren Aufzeichnungen und Erfahrungen gaben nebst
mehreren andern in der Fachlitteratur erwähnten Krank-
heiten folgende Anlaß zu Verwechslungen mit Maul- und
Klauenseuche:
a) Eine Fraktur des Zahnstückes des Hinterkiefers mit
Verletzung der Backenschleimhaut,
b) Verbrühungen und Verätzungen der Maulschleimhaut
und der Zunge,
c) Verletzungen und länglich ovale, vertiefte, erbsen-
bis höchstens bohnengroße, eiternde Wunden und
Geschwürchen der Mucosa am zahnlosen Rande des
Oberkiefers, die gewöhnlich durch den scharfen,
schneidenden Rand der zu steil stehenden Schneide-
zähne verursacht sind,
d) Verletzungen und kleine, eiterige, mit Substanzverlust
verbundene Wunden der Ober- und Unterkiefer-
schleimhaut durch harte, grobe Grasstoppeln bei
Beweidung frischgemähter Felder,
e) die Aufnahme von Ranunculus acris, wodurch nach
den Angaben einiger Tierärzte eine ganz isolierte,
größere Blase auf der Zungenspitze entstehen soll,
f) die Diphtherie der Kälber und jungen Rinder;
g) ein eigentümlicher Ausschlag, der jederzeit bei Stall-
und Weidetieren vorkommt und möglicherweise
mit dem in der Litteratur erwähnten „Bläschen-
ausschlag im Maule, syn. Aphthen, sporadische
Maulseuche“ identisch ist, daher unter der Form
einer gutartigen Maulseuche verläuft. Die Krankheit
befällt Rinder und Kühe und beginnt mit kaum
merklicher Verminderung der Freßlust und gering-
Bericht von Professor E. Hess, Bern. 388
gradigem Geifern. Die Tiere zeigen im Maule leicht
vermehrte Wärme, geringgradige Empfindlichkeit,
stellenweise Rötung, in älteren Fällen gelbfleckige
Verfärbung der Maulschleimhaut und deutliche
Schwellung ihrer Papillen. In ganz frischen Fällen
findet man an der Zungenspitze und in sehr aus-
gedehntem Maße auf der Maulschleimhaut und am
Lippenrande hanfkorn- bis erbsengroße, hochrote
oder gelbliche Knötchen, die in der Mitte ein kleines,
graues, rasch platzendes Bläschen zeigen. Nach seinem
Platzen entstehen stets kleine, linsen- bis erbsen-
große, mehr oder weniger zahlreiche, leicht zusammen-
fließende und dann bohnen- bis höchstens fünffrank-
stückgroße, wenig schmerzhafte, stets oberflächliche
Schleimhautgeschwüre (Erosionen). Solche Geschwüre
beobachtet man unten in den Nasenlöchern, an den
Nasenflügeln und am Flotzmaul, an welchen Stellen
sie sehr große Ähnlichkeit mit den infolge des Katarrhal-
fiebers auftretenden Epitheldeffekten haben und sich
sehr rasch mit einer bräunlichen Kruste bedecken,
ferner auf der Maulhöhlenfläche der Unterlippe, am
zahnlosen Rande des Oberkiefers, auf der Schleim-
haut des harten und weichen Gaumens, am Zahn-
fleische des Unterkiefers und des Oberkiefers, an
den Lippenrändern und -winkeln, an der Backen-
schleimhaut, im Rachen, an der Zungenspitze und
neben und vor dem Zungenbändchen. Frische Ge-
schwüre zeigen einen rötlichen Grund mit einem
gelblich-käsigen Belag und hochrotem oder blaurotem,
wulstigem, scharfem Rande. Bei älteren Geschwüren
ist der Grund gelblich, zunderähnlich, trocken und
sogar die gesunde Umgebung etwas überragend. Die
Abheilung der Erosionen findet innerhalb fünf bis
acht Tagen unter Zurücklassung von kleinen, isolierten
oder diffusen, roten, blauroten oder gelben Flecken
oder kleinen, sehr wenig erhabenen, gelben, rauhen,
trockenen Epithelwucherungen statt. Das Allgemein-
befinden wird nie beeinträchtigt. Die Tiere zeigen
weder Fieber noch eine Verminderung des Milch-
nutzens. Die Krankheit verläuft stets gutartig, ohne
Folgekrankheiten zu hinterlassen und ist durch Impfung
von Maulschleim auf andere Rinder nicht übertragbar.
Der Umstand, daß das Allgemeinbefinden niemals
leidet, daß Zungenrücken und Klauen stets normal
bleiben, und daß die bei der Maul- und Klauenseuche
charakteristischen Blasen mit den nachfolgenden
Schleimhautgeschwüren und der so typischen Ver-
narbung fehlen, ist bezeichnend für diese gutartige
384 Die „Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Mäulaffektion, die anatomisch am ehesten als Folli-
kularkatarrh der Maulschleimhaut aufgefaßt werden
könnte. Die Ätiologie ist noch nicht bekannt. Von
den Besitzern werden Ameisen- und Wurmhaufen,
die im Nachsommer auf den grasarmen Äckern und
Weiden häufig vorkommen, als Ursache betrachtet. Ich
glaube aber, daß dieses Leiden ausschließlich Futter-
schädlichkeiten, die sich im Sommer im Gras und im
Winter im Heu vorfinden, ‚zugeschrieben werden muß.
h) Das durch den Bacillus necrophorus verursachte, mit
der sog. spanischen Krümpe identische, kontagiöse
Klauengeschwür, das bei Rindern und Schafen nicht
selten in Zwischenräumen von einigen Tagen oder
Wochen bei mehreren Stücken auftritt, ist immer
lokal und beginnt niemals mit Blasenbildung, sondern
mit oberflächlichem Erweichungsgangrän der Haut.
i) Schließlich die bei Schafen vorkommende Entzündung
des Klauensäckchens, die letzten Sommer Anlaß zur
Verwechslung mit der Maul- und Klauenseuche im
Kanton Waadt gegeben hat.
2. Die pünktliche Erfüllung der Anzeigepflicht ist eine erste
Bedingung für die erfolgreiche Bekämpfung der Seuche.
Wer: die Anzeige verzögert oder versäumt, sollte mit hohen
Geldbußen, eventuell mit Gefängnis bestraft werden.
3. Die neu aufgetretenen Seuchenfälle sollten alsbald im
Viehseuchenbulletin und durch die Presse bekannt gegeben
werden. Das Seuchenbulletin, wenn es seinen Zweck er-
reichen soll, muß während der ganzen Dauer der Sperre
alle acht Tage erscheinen und Angaben über die ergriffenen
Ortschaften, Ställe, Tiere, über die Ursachen und die Ver-
breitung der Seuche, Ort, Datum und Dauer der allgemeinen
und speziellen polizeilichen Maßnahmen enthalten.
4. Die Bewohner der verseuchten Gemeinde sind durch zahl-
reiche, an passenden Stellen angebrachte Plakate (Signale),
. diejenigen der benachbarten Gemeinden telegraphisch von
dem Seuehenausbruch in Kenntnis zu setzen.
5. Auf genaue Führung der Viehverkehrskontrolle durch die
bestellten Tierärzte und Viehinspektoren ist großes Gewicht
zu legen. Diese Kontrolle soll möglichst einfach und
zweckmäßig eingerichtet sein. Die Erfahrung lehrt, daß
sie im Kampfe gegen die Maul- und Klauenseuche ein
wichtiges Glied bildet, obgleich die überwiegende Zahl von
Maul- und Klauenseuche-Verschleppungen nicht durch den
Viehverkehr, sondern durch Personen erfolgt.
If, Spezielle Maßnahmen.
Dieselben sind sehr zahlreich und verschiedener Art, weshalb
hier nur die wichtigsten und nach meinen Erfahrungen allgemein
Bericht von Professor E. Hess, Bern. 385
anwendbaren erwähnt werden sollen. Der früher berechtigte
Haubner’sche Grundsatz „Milde Maßregeln, aber strenge Durch-
fübrung“ hat sich überlebt, und eine rationelle Seuchenbekämpfung
erfordert gegenwärtig nebst einer sehr guten fachmännischen Aus-
bildung der Tierärzte und einer rationellen Organisation des Veteri-
närdienstes „strenge Maßregeln und strenge Durchführung“.
Unter den Spezialmaßregeln sind zu erwähnen:
Die über das verseuchte Gehöft zu verhängende Sperre soll sich
nicht nur auf Stall und Weide, sondern, weil die Seuche meistens
durch Personen verschleppt wird, stets auch auf das Wohnhaus
und auf dessen Bewohner erstrecken. Um jeden Verkehr in der
Nähe solcher Gehöfte hintanzuhalten, sind je nach Umständen ein
oder mehrere Landjäger, die im infizierten Gehöfte (Sennhütte) oder
dessen nächster Nähe untergebracht werden müssen, mit der Ueber-
wachung des Haus-, Hof-, Weide- und Stallbannes zu beauftragen.
Diese gefürchtete, schwere, aber zur raschen Seuchentilgung nötige
Maßregel bedingt, daß die Nahrungsmittel und Briefsachen etc.
durch fremde, Vieh nicht besitzende Personen an bestimmte Stellen
in die Nähe der verseuchten Gehöfte gebracht werden. Die strenge
Bewachung und Absperrung ermöglicht aber auch, daß die Bann-
zone enger beschränkt, und Straßen für den Verkehr ohne Gefahr
frei gehalten werden können, die andernfalls gesperrt werden
müßten. Stall- und Hausbann, deren Durchführung auf den Alpen
natürlicherweise mit großen materiellen Opfern verbunden ist,
bilden ein vortreffliches Seuchenbekämpfungsmittel und verursachen
die geringste öffentliche Verkehrsstörung.
Die Pferde eines verseuchten Gehöftes dürfen nur dann zur
Arbeit verwendet werden, wenn sie in einem besonderen, gut ab-
getrennten Stalle stehen und einen besonderen, mit dem kranken
Vieh, sowie den Hausbewohnern nicht in Berührung kommenden
Wärter haben.
Die Milch sollte bis nach Aufhebung des Stallbannes nicht,
auch nicht im abgekochten Zustande, aus dem Gehöfte weggebracht
werden. Die Käsereien und Sammelmolkereien sind sofort einer
strengen veterinärpolizeilichen Kontrolle zu unterstellen. Befindet‘
sich ein Seuchenherd in der Nähe einer Käserei oder Molkerei, so
sollten die Bewohner der noch frei gebliebenen Gehöfte die Milch
nur noch bis zu gewissen Sammelstellen verbringen, wo dann die
Milchgefäße durch bestimmte Personen abgeholt und später mit
den gekochten Molkerei - Rückständen wiederum zurückgebracht
werden. Käsereiraum und der Vorplatz müssen täglich desinfiziert
werden. Lebensmittelverkaufsstellen (Brot, Salz) etc. sind nicht
außer acht zu lassen. Jauche und Dünger können acht bis zehn
Tage nach Aufhebung der Sperre und unter Beobachtung der
nötigen Vorsichtsmaßregeln und nach gründlichem Vermischen mit
Kalkmilch mittelst Pferden oder durchgeseuchten Rindern weg-
geführt werden. Die Festsetzung einer sog. „ersten Infektionszone”
25
386 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
— — — — — — [m —— — — — —
und einer weitern sog. „Schutz- oder Sicherheitszone“ ist unter
solchen Umständen überflüssig.
Wird Ortssperre verfügt, so sollte die veterinärpolizeiliche
Aufsicht über seuchengefährliche Gast- und Händlerställe, das An-
binden der Hunde und Einsperren der Katzen und Hühner, das
Verbot des Weideganges, der Abhaltung von Viehmärkten, -aus-
stellungen, -schauen, des Hausierverkehrs, und des Beherbergens
von umherziehenden fremden Personen angeordnet werden.
Unverseuchte Mastrinder eines unter Sperre stehenden Besitzers
dürften nur nach vorausgegangener tierärztlicher Untersuchung des
gesamten Viehstandes im Hause selbst geschlachtet werden.
| In gewissen Fällen wäre ferner die Jagd, das Befahren ein-
zelner Strassen mit Klauentieren, eventuell mit Fuhrwerken über-
haupt, der Verkehr unter den Bewohnern unverseuchter Gehöfte,
sowie das Verlassen verseuchter, z. B. zum Zwecke des Besuches
von Märkten oder öffentlichen Lokalen (Kirche, Schule, Wirts-
haus etc.) zu verbieten. Der Schulbesuch wäre Kindern aus ver-
seuchten Häusern bis nach der ersten Desinfektion der Ställe,
Wohnräume und Kleider zu untersagen. Postpferde und -wagen
sollten aus verseuchten Häusern entfernt und der Postverkehr so
geregelt werden, daß er unter keinen Umständen zum Zwischen-
träger dienen kann. Lebens- und Genußmittel dürften nur unter
bestimmten Vorsichtsmaßregeln in die Ortschaft selbst eingeführt
werden. Festlichkeiten, Tanzbelustigungen, Gemeindeversammlungen
hätten zu unterbleiben. Auch gelegentlich von Abstimmungen und
der Leichenbegängnisse kann die Seuche verschleppt werden.
Die Stall- oder Weidesperre sollte, von der letzten Erkrankung
an gerechnet, mindestens acht Wochen dauern.
Nach der Heilung, somit durchschnittlich vier Wochen nach
dem Beginn der Seuche, wäre die erste und unmittelbar vor Auf-
hebung des Stall- oder Weidebannes die zweite amtliche Desinfektion
vorzunehmen. Ich halte behufs der Vernichtung des Ansteckungs-
stoffes zwei und stets unter tierärztlicher Aufsicht vorzunehmende
Desinfektionen, denen jedesmal eine sehr pünktliche Reinigung
vorausgehen muß, für unerläßlich. Es ist wünschenswert, daß der
Staat die Desinfektionsmittel und die zur Desinfektion erforderlichen
Geräte (Pulverisator, Handspritze) zur Verfügung stellt. Bei beiden
Desinfizierungen sollen nicht nur Tiere, Stailungen, Gerätschaften.
Dünger, Vorplätze, das Pflaster um das Haus und leere Futterräume,
sondern auch alle Wohnräume, in denen die Wärter seuchekranker
Tiere verkehrten, sowie sämtliche getragene Kleider, Schuhe, Bett-
zeug etc. dieser Wärter sehr sorgfältig desinfiziert und nachher.
wenn irgend möglich, noch ausgelüftet werden. Ein gründliches
Reinigen und Desinfizieren der Wärter (Haare, Bart, Nägel) ist
niemals zu unterlassen. Wohl die wichtigste und schwierigste
Aufgabe ist die Desinfizierung der Tiere, namentlich zur Winters-
zeit. Kleine Haustiere, wie Schafe, Ziegen und junge Schweine,
werden zur Sommerszeit gereinigt, in eine warme, möglichst un-
Bericht von Professor E. Hess, Bert. 387
giftige desinfizierende Lösung eingetaucht oder damit gewaschen.
Rinder und größere Schweine sollen zuerst mit lauwarmem, ge-
sätligtein Seifenwasser oder ebensolcher Aschenlauge gut gereinigt
und nachher mit einer desinfizierenden Lösung, besonders an den.
stark behaarten Stellen, möglichst gut abgewaschen werden. Bei
der Desinfizierung der Rinder ist unzweifelhaft die gründliche
Reinigung, Beschneidung und Desinfektion der Klauen weitaus am
' wichtigsten. Absolut ungenügend ist sie, wenn die Klauen nur
bespült, gewaschen, gebürstet oder ausgekrazt werden, oder wenn
die Rinder durch eine Kalkmilch, Chlorkalkmilch oder andere Des-
infizientien enthaltende, ziemlich flache, durchlässige Grube getrieben
werden. Das einzige empfehlenswerte und richtige, im Flachlande
viel leichter als auf den Bergen durchführbare Verfahren zur Des-
infektion der Klauen besteht in der vollständigen Wegnahme alles
losen und bröcklichen Hornes jeder einzelnen Klaue, in dem darauf-
folgenden Abbürsten und Reinigen der Klauen, der Klauenspalte
und -krone und Bespülen mit geeigneter kräftiger Desinfektions-
flüssigkeit.
UT. Dürfen nach Aufhebung des Stallbannes verseucht gewesene
Ställe und Tiere, besonders Rinder, sofort freigegeben werden ?
Während ich diese Frage bis zum Herbst 1898 unbedingt be-
jahte und mich hierin im Einklange mit den Vorschriften aller neuen
Viehseuchengesetze befand, glaube ich jetzt, dieselbe auf Grund
eigener Erfahrungen aufs bestimmteste verneinen zu müssen.
Im Laufe des Jahres 1898 herrschte in drei bernischen und
einer freiburgischen Gemeinde die Maul- und Klauenseuche mit
einer seltenen Heftigkeit, namentlich war sie sehr hartnäckig; viele
Rinder verfielen in die Maul- und Klauenseuche-Kachexie (chroni-
sches Siechtum). Dazu trat nun noch die unerfreuliche Beobach-
tung, daß Tiere, die zwei Monate nach der gründlichen Reinigung
und Desinfektion der Ställe in diese eingestellt wurden, 8—20 Tage
nach ihrer Ankunft an der Seuche erkrankten, während die 2—4
Monate vorher durchgeseuchten Rinder diesmal verschont blieben.
Die Ansteckung der neu in die früher verseuchten Ställe eingestellten
Rinder läßt sich am einfachsten: auf nicht ganz genügende, wenn-
gleich unter tierärztlicher Aufsicht ausgeführte Desinfektion der
Ställe, Tiere, Wärter, Kleider u. s. w. zurückführen.
Ein anderer, meines Wissens in der Litteratur nicht näher
beschriebene Fall, der von weit größerer Bedeutung ist, war der, daß
von den letzten, im Stalle oder auf der Weide durchgeseuchten
370 Rindern im Laufe des Sommers und Winters 1898/99, nicht
weniger als 7 — 1,9 vom Hundert, längere Zeit nach ihrer Genesung
die Maul- und Klauenseuche verschleppten. Dieser Fall und ähn-
liche haben deshalb eine große Bedeutung, weil sie mit der An-
nahme, daß die Nachkrankheiten, einschließlich der Klauenübel,
388
Die ‚Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
veterinärpolizeilich keine Beachtung verdienen, wenigstens anschei-
nend, nicht in Einklang zu bringen sind.
Tiere mit derartigen Nachkrankheiten behaftet, seien nicht
-ansteckungsfähig, wird z. Z. allgemein behauptet.
Hierüber besitze ich folgende Aufzeichnungen:
a) Am 20. März 1898 verseuchten in einem Stalle zu W. 22
a)
Rinder. Nach ihrer Genesung wurde der Stallbann gemäß
Bundesgesetz vom 8. Februar 1872 am 4. Mai 1898 auf-
gehoben. Am folgenden 26. Mai kamen vier durchgeseuchte
Rinder auf die weit entfernte Alp P., wovon eines an den
Vorderbeinen lahmte. Am 15. Juli, somit 72 Tage nach
der Entlassung der Stücke aus dem Stallbann, brach auf
der abgelegenen Alp die Maul- und Klauenseuche aus.
. Auf der eben erwähnten Weide trat, wie gesagt, die Seuche
am 15. Juli 1898 auf. Die Aufhebung der Weidesperre
erfolgte am 9. September. Am 20. Oktober wurden vier
von den durchgeseuchten Rindern einem mehrere Stunden
weit entfernten Besitzer nach R. zurückgegeben, und am
14. Dezember, somit 96 Tage nach Aufhebung der Weide-
sperre, trat unter dessen Viehstapel die-Maul- und Klauen-
seuche auf.
. Ein ebenfalls auf der mehr genannten Weide durch-
geseuchtes Rind wurde am 20. Oktober dem Besitzer Tr.
nach G. bei L. zurückgegeben, und am 12. Januar 1899,
somit 125 Tage nach Aufhebung der Weidesperre, trat in
dessen Viehherde die Maul- und Klauenseuche auf.
. Am 18. August verseuchten auf der an die gleiche Alp
grenzende Weide St. die Rinder. Am 13. Oktober wurde
die Sperre aufgehoben und das Vieh vom 16.—20. Oktober
an die Besitzer zurückgegeben. Einer derselben verkaufte
ein auf dieser Weide verseucht gewesenes Rind am 2. No-
vember nach R. Am 10. November, somit 28 Tage nach
Aufhebung der Weidesperre, trat unter dem Vieh des
Käufers die Maul- und Klauenseuche auf.
. Am 25. August verseuchten auf der, an die sub d er-
wähnten Weide St. angrenzenden Weide Hsch. die daselbst
befindlichen wenigen Kühe und Rinder, Die Aufhebung
des Weidebannes fand am 20. Oktober statt. Ein verseucht
gewesenes Rind wurde anfangs November an H. in Ab.
und am 25. November an St. in Ab. verkauft. Dieser ver-
brachte sein Vieh am 28. November nach L. bei O., und
am 18. Januar 1899, somit 90 Tage nach Aufhebung der
Weidesperre brach unter demselben die Seuche aus.
. Am 3. September erkrankten auf der Weide Vsch. die Kühe
und Rinder. Die Weidesperre wurde am 29. Oktober auf-
gehoben, und am 30. Oktober nahmen die Besitzer ihr ge-
nesenes und desinfiziertes Vieh zurück. Als am 16. No-
Bericht von Professor E. Hess, Bern. 389
vember ein durchgeseuchtes Rind nach Ae. bei O. verkauft
war, trat am 30. November, somit 82 Tage nach Auf-
hebung der Sperre, unter dem Vieh .des Käufers K. die
Seuche auf.
g. Auf der an die mehr erwähnte Weide P. grenzenden frei-
burgischen Weide Br. brach am 23. Juli 1898 die Maul-
und Klauenseuche aus. Die Aufhebung des Weidebannes
erfolgte am 17. September. Einige durchgeseuchte Kühe
wurden im Oktober dem Besitzer B. in J. zurückgegeben,
der sie zu drei niemals verseucht gewesenen Rindern ein-
stellte. Am 3. Februar 1899, somit 139 Tage nach Auf-
hebung des Weidebannes, ergriff die Maul- und Klauen-.
seuche die genannten Rinder.
Ähnliche Fälle könnte ich auch noch aus andern Dienstbezirken
mitteilen.
Ich habe zu den angeführten Fällen besonders zu bemerken:
Die Desinfektion der Ställe, Tiere u. s. w. wurde überall so gut
als möglich und zwar in den Fällen b bisg je zweimal, mit Ausnahme
des ersten und letzten, unter meiner Aufsicht ausgeführt. Alle
durchgeseuchten und die Seuche seit Aufhebung der jeweiligen
Sperre verschleppenden Tiere weideten nach der Zurücknahme durch
ihre Besitzer bis anfangs Oktober auf sogenannten Vor- oder Haus-
weiden und wurden zweifellos beregnet und mehrmals geputzt.
Trotzdem hat eine Seuchenverschleppung durch einen kleinen Teil-
satz stattgefunden, während weitaus die meisten Tiere nicht mehr
ansteckten, obgleich sie, wie die andern in bisher seuchenfrei ge-
bliebene Bestände zurückgebracht waren. Das giebt zu denken.
In den Fällen, wo die durchgeseuchten Rinder noch ansteckten,
lag ein Zeitraum von 38—139 Tagen zwischen der Aufhebung der
Polizeimaßregeln und dem abermaligen Ausbruche der Seuche.
Besonders sei hervorgehoben, daß in allen sieben Fällen, trotz sehr
gewissenhafter Untersuchung, absolut keine andere Verschleppungs-
art festgestellt werden konnte, und daß alle diese Seuchenausbrüche
in einzeln liegenden Gehöften vorkamen, die stundenweit von ein-
ander und von den verseucht gewesenen Weiden entfernt liegen,
ferner daß in den Fällen b, c und g auch nicht die geringste Ver-
änderung im Viehstapel und in den Fällen a bis f nur die daselbst
erwähnte stattgefunden hatte. Bemerkenswert ist noch die That-
sache, daß die durchgeseuchten sieben Tiere nicht zum zweiten Mal
erkrankten, das heben ihnen stehende Rind jedoch stets zuerst von
der Seuche ergriffen wurde. |
Solche Beobachtungen beweisen einerseits, daß Seuchenfälle,
die sich in früher verseucht gewesenen Stallungen bei daselbst
frisch eingestellten Tieren nach kürzerer oder längerer Zeit ereignen,
sicher nicht immer auf die mangelhafte Desinfektion zurückgeführt
werden können. Andererseits liefern sie uns zweifellos den Schlüssel
zu der Erklärung für die unvermuteter Weise auftretenden Maul-
=
390 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
und Klauenseuche Fälle, deren Entstehung bis jetzt gewöhnlich un-
aufgeklärt geblieben ist. Die amtliche Untersuchung ergab in
solchen Fällen nur, daß vor längerer, das Inkubationsstadium der
Seuche weit überholender Zeit ein Rind eingestellt worden war,
das jedoch während des Seuchenganges verschont geblieben ist.
Die Frage, auf welche Weise durch verseucht gewesene und
desinfizierte Tiere der Ansteckungsstoff verschleppt werden kann,
ist noch nicht gelöst.
Wie schon seit mehr als 60 Jahren bekannt, ist der An-
steckungsstoff der Aphthenseuche sowohl fix als auch flüchtig und
unmittelbar und mittelbar durch Zwischenträger, so z. B. nach
“gemachten Beobachtungen, durch einen dienstlich beschäftigten
Feuerwehrmann übertragen worden. Das Kontagium ist erfahrungs-
gemäß im Blaseninhalte, im Sekrete der Geschwüre, im Geifer, in
der Milch, im Harn, im Kote, in der Atmungsluft und in der
Gesamtausdünstung enthalten. Diese Umstände, in Verbindung mit
der sehr bedeutenden Flüchtigkeit des Kontagiums erfordern, wie
jeder Tierarzt zur Genüge weiß, viel schärfere Preventivmaßnahmen,
als gegen Seuchen mit schwerer übertragbarem Ansteckungsstoff.
A priori kommen für die oben erwähnten sieben Fälle drei Ver-
breitungsmittel in Betracht, nämlich die Ausdünstung in Verbindung
mit mangelhafter Desinfektion der Haut (Ablecken), der Kot und
die pathologisch-anatomischen Veränderungen der unteren Fub-
glieder, insbesondere der Klauen. Nach den älteren und neueren
Erfahrungen kann nicht angenommen werden, daß das Kontagium
auf der Körperoberfläche, besonders an weidenden Tieren, lange
Zeit wirksam bleiben kann. Es spielt daher das erstgenannte Mittel
wahrscheinlich keine bedeutende Rolle bei der Seuchenverbreitung.
Dagegen scheinen die beiden andern Mittel mehr in Wirksamkeit
zu treten. Es ist ja möglich, daß sich der Ansteckungsstoff längere
Zeit in einem scheinbar genesenen Körper erhalten und gelegentlich
mit normal aussehenden Darmentleerungen ausgeschieden werden
kann. In den Fällen b bis g zeigten wenigstens alle durchgeseuchten
Tiere das beste Allgemeinbefinden, waren ziemlich gut genährt und
lahmten nicht im geringsten. Am häufigsten wird sich aber wohl
der Ansteckungsstoff entweder im eiterigen Sekrete der Klauen-
geschwüre, die sich im ganzen Umfange der Klauenmatrix entwickeln
können, oder häufiger in den Lücken und Spalten des Sohlenhornes
und der weißen Linie oder in der Tiefe der durch die Seuche an
der Krone und an den Ballen bedingten Lösungen des Hornes er-
halten, und gelegentlich, wie der Bacillus necrophorus, durch die
drüsenreiche Haut der Klauenspalte oder durch die Verdauungs-
schleimhaut, bei der Aufnahme voninfiziertem Streustroh, Lische u. s. w.
oder durch die Atmungsorgane in den Körper einführen und bei
empfänglichen Tieren die Seuche zum Ausbruch bringen.
Ich betone, daß die durchgeseuchten Tiere manchmal schein-
bar ganz normale Klauen besitzen, allein bei genauer Untersuchung
Bericht von Professor E. Hess, Bern. 391
findet man trotzdem oft kleine Ablösungen und kleine Eiterversenk-
ungen unter dem Ballenhorn, die weder Lahmheit, noch besondere
Empfindlichkeit der Klauen hervorrufen.
Welche veterinärpolizeilichen Maßnahmen sind nun angesichts
dieser Thatsachen zu ergreifen ?
1. Durchgeseuchte Rinder sollten, wenn irgend möglich, am
Standorte (Weide) selbst fünf Monate lang in Quarantäne
stehen ; eine Veräußerung der Tiere dürfte nur zum Zwecke
der Abschlachtung gestattet sein.
2. Die Besitzer durchgeseuchter Viehbestände wären in ihrem
eigenen Interesse amtlich zu ersuchen, den Ankauf sowie
das Einstellen von Vieh in die verseucht gewesenen Stail-
ungen während der fünfmonatlichen Quarantäne zu unter-
lassen.
3. Für dasjenige Vieh, das vor dem Ende der Quarantäne
eingestellt wird, müßte im Falle der Wiederveräußerung
ein tierärztliches Gesundheitszeugnis gefordert werden, wel-
ches nur auf Grund des günstigen Befundes bei einer
veterinärpolizeilichen Untersuchung des gesamten Vieh-
bestandes ausgestellt werden sollte.
4. Das beste und in der Mehrzahl der Fälle auch billigste
. Bekämpfungsmittel der Maul- und Klauenseuche ist die
polizeiliche Abschlachtung des ganzen verseuchten Vieh-
bestandes; dabei wären verseuchte Tiere, vollständig mit
Haut und Haaren, zu beseitigen, nicht verseuchte, unter
veterinärpolizeilicher Aufsicht, zu verwerten.
Daß zu einer rationellen Maul- und Klauenseuche-Bekämpfung
auch die staatliche Entschädigung für an dieser Seuche gefallenes
oder auf polizeiliche Anordnung geschlachtetes und seuchekrank
gewesenes Nutzvieh gehört, wird wohl allgemein gebilligt werden.
In der That ist der durch die Seuche verursachte direkte und
indirekte Schade sehr erheblich. Er setzt sich aus dem Schaden
am Vieh selbst und aus dem andern zusammen, der die Rente aus
der Viehhaltung betrifft. Der Schaden am Kapital d. h..am Wert
entsteht durch den Tod der Tiere infolge der intestinalen apoplek-
tischen Form der Maul- und Klauenseuche, durch die Nachkrank-
heiten, die Abmagerung, das chronische Siechtum, die Verminderung
oder das völlige Versiegen der Milchsekretion, durch Lungen-
emphyseme, durch die Beschleunigung tuberkulöser Prozesse, durch
chronische Magendarmkatarrhe, durch Euterentzündungen, Euter-
abscesse, Abortus, Muskelabscesse, Klauengeschwüre, durch eitrig
jauchige Arthritis des Klauen- und Krongelenks, durch Ausschuhen,
Dekubitus und Pyämie. _
Die Schädigung an der Rente wird durch den mehr oder
minder vollständigen Ausfall der Milch-, Fleisch- und Arbeitsleistung,
durch Störung des Zuchtgeschäftes und des Absatzes von Vieh,
392 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
durch die Kosten, welche die besondere Wartung und Pflege der
erkrankten Tiere erfordert, verursacht. Eine viehzuchttreibende
Gegend wird durch die Seuche und die Verhängung der Sperre
ganz besonders schwer betroffen.
Dieser Umstand wird zu wenig von der Strafrechtspflege be-
rücksichtigt. Die Nichbeachtung oder Umgehung einer einzigen der
Schutzmaßregeln kann einer Gegend unermeßlichen Schaden zu-
fügen. Gleichwohl wird derjenige, welcher den Schaden durch seine
Schuld veranlaßt, nur milde, oft nur mit einer Geldstrafe gebüßt.
Würden hier, wie z. B. bei der Rinderpest, schwere Strafen
auf Mißachtung der gesetzlichen Vorschriften nicht .blos ausgesetzt,
sondern auch über den Schuldigen ausgesprochen, so würden die
Seuchengesetze wirksamer sein und viele Schädigungen verhütet
werden. Man sollte die Schuldigen auch für den von ihnen ange-
stifteten Schaden haftbar machen.
Auf Grund vorliegender Auseinandersetzungen erlaube ich mir
folgende Vorschläge dem Kongresse zur Annahme zu unterbreiten:
Die rationelle Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche erfordert:
1. Einen gut geordneten Veterinärdienst in den Exportländern ;
2. einen geregelten Seuchendienst im Inlande, der am
zweckmässigsten durch Errichtung eines selbständigen
Veterinäramtes erreicht wird ;
3. die tierärztliche Untersuchung des Importviehs an der
Grenze und am Bestimmungsorte ;
4. die möglichst frühzeitige Abschlachtung des importierten
Schlachtviehs unter tierärztlicher Aufsicht ;
5. besondere Vorschriften, welche die Viehimporteure betreffen;
6. die Verhängung von Stall- und Weidesperre für das Vieh
und Haus- und Hofsperre für die Bewohner verseuchter
Gehöfte während acht Wochen;
7. die wiederholte Desinfektion der Ställe, Tiere, Wärter-
kleider etc.;
8. strenge Vorschriften über die aus der Sperre entlassenen
Rinder ;
9. staatliche Entschädigung für die Verluste infolge der Maul-
und Klauenseuche ;
10. eine noch bessere praktische Ausbildung der Studierenden und
jungen Tierärzte auf dem Gebiete der Viehseuchenpolizei.
— ox SERS
393
Rapport de Mr E. HESS
Professeur à l’École de médecine vétérinaire de Berne.
(Traduit par le professeur NOYER, Berne.)
A fièvre aphteuse joue actuellement un grand rôle, tant
au point de vue de la police vétérinaire que de l’eco-
nomie nationale, Les Gouvernements, les vétérinaires et
les agriculteurs s’en préoccupent, surtout dans les pays
où, comme en Suisse, l’élevage du bétail et le commerce
d'importation ont acquis un grand développement.
Afin de fournir une image juste de l’etendue de la fièvre
aphteuse en Suisse, nous avons établi, d’après les données officielles
du Bulletin fédéral sur les épizooties, la statistique des cas sur-
venus dans les années 1889 à 1898. (Voyez le tableau, page 394.)
N résulte de cette statistique que notre pays est envahi chaque
année, surtout les cantons agricoles limitrophes d’Appenzell, de St Gall,
des Grisons et du Valais; l’extension considérable de l’épizootie en
1898 se rattache à l'entrée de troupeaux italiens de moutons
bergamesques, introduits pour l’estivage, dans les Grisons, le Tes-
sin et le Valais; l’extension de la maladie est en connexion intime
avec le pâturage, c’est-à-dire avec la montée à l’Alpe; le nombre des
cas augmente, d’une manière frappante dès le mois de mai pour
atteindre son maximum en juillet et août; dans la plaine, par contre,
la fièvre aphteuse se répand surtout au printemps et en automne,
moments où le trafic du bétail est le plus intense.
L'origine de notre législation en matière de police des épi-
zooties remonte au milieu de ce siècle; elle est marquée par une
convention conclue, le 1” août 1863, entre les cantons d’Argovie,
Berne, Fribourg, Neuchâtel, Zug et Zurich, auxquels se joignirent
plus tard ceux de Lucerne et Soleure; ils fixèrent d’un commun
accord certaines mesures à prendre contre les épizooties. Cette
convention contenait des prescriptions sur le certificat d'origine, le
trafic du bétail, etc.*)
*) La fièvre aphteuse y est visée dans le § 20: „Les animaux non
accompagnés de certificats de santé valables, doivent subir à la frontière
une quarantaine de 8 jours, qui sera en tout cas de rigueur pour les moutons,
396 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
_ L'expérience prouve que le commissaire muni des pleins
pouvoirs nécessaires, parvient à combattre en très peu de temps
une épizootie avec succès, Cette organisation rationelle du service
vétérinaire permettrait aux vétérinaires praticiens d'exercer librement
leur art et sauvegarderait leur réputation.
Mesures de police à prendre à la frontière.
La réglementation du service vétérinaire à la frontière est
étroitement liée à la régularisation de la police internationale des
épizooties, qui devrait avoir pour but l'introduction dans les légis-
lations des Etats européens de prescriptions analogues afin d'obtenir
une répression énergique et uniforme des épizooties. Une convention
internationale aurait à définir les termes „contamine*, „suspect“
et ,,malade“, à fixer l’étendue de la zone d'infection, la durée du
séquestre, à régler la publication d'un bulletin international sur
les épizooties, qui indiquerait pendant toute la durée du séquestre
les localités infectées, le nombre des foyers d'infection, des animaux
malades, ainsi que les mesures prises contre l’épizootie. En prin- —
cipe, tous les animaux de provenance étrangère et destinés à l’im-
portation doivent être visités à une station d'entrée, désignée à
cet effet, par un vétérinaire diplômé, seulement pendant le jour,
et en tenant compte des points ci-après :
a) Les animaux de trait utilisés sur les frontières doivent être |
accompagnés d'un certificat d’origine (passe-debout) indi-
viduel, délivré par l'autorité compétente du pays d'origine;
ce titre, valable pour un an, doit contenir le signalement
exact de l’animal (marque) et être visé par l'autorité com-
pétente du pays de destination. Par ce moyen, ainsi que
par une surveillance rigoureuse du trafic du bétail (recen-
sements fréquents), il est possible d'empêcher non seulement
l'introduction d’épizooties, mais aussi et surtout la contre-
bande du bétail, si dangereuse au point de vue sanitaire.
b) Afin d'éviter l'introduction de la fièvre aphteuse par du
bétail d’estivage, ou par le trafic frontière, on doit, en
principe, ne les tolérer que si le pays d’origine possède
un service vétérinaire bien organisé, et si les prescriptions
de police des épizooties y sont rigoureusement observées.
La visite à la frontière des troupeaux d’estivage de moutons
étrangers étant souvent très difficile*) et le danger de fièvre
aphteuse trés accentué, on devrait interdire entièrement
les importations de ce genre.
c) L’importation de bétail de boucherie est une nécessité
pour la Suisse. La politique douanière de certains Etats est
parfois en collision avec les intérêts d’une police rationelle
*) On n'évalue pas à moins de 20000 têtes les moutons bergamesques
introduits dans le canton des Grisons,
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des épizooties; les arguments d'ordre vétérinaire ne de-
vraient jamais servir de prétexte pour justifier des mesures
douanières dictées par d’autres motifs, non compatibles
avec les prescriptions des traités de commerce. La fièvre
aphteuse ne devrait jamais devenir une épizootie politique,
ni servir d'arme vis-à-vis du pays voisin. Le pays impor-
tateur doit, avant tout, protéger son bétail indigène contre
le danger d'infection et ensuite seulement tenir compte des
exigences de la consommation; les mesures prises à la
frontière doivent sauvegarder les intérêts des producteurs,
aussi bien que ceux des consommateurs indigènes.
Le bétail de boucherie destiné à l'importation devrait être
soumis aux prescriptions suivantes:
1° Tout transport de bétail malade, suspect ou contaminé
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doit être immédiatement refoulé; le vétérinaire frontière
établira un procès-verbal de constatation exacte; on ne
peut tolérer que ce bétail soit séquestré ou même abattu
à la station d’entrée.
Chaque tête de gros bétail admis à l'importation sera
accompagnée d'un certificat d'origine et de santé individuel:
pour les porcs, moutons et chèvres, ce titre sera collectif
pour 20 têtes au maximum. La durée de validité de tels
certificats devra correspondre au temps nécessaire pour
rendre l'animal à destination, et ne devrait pas dépasser
3—4 jours au plus; une durée réduite de validité diminuera
d'autant le danger de l’apparition d’une épizootie et aug-
mentera les chances de la constater le plus tôt possible.
La même mesure serait applicable aux animaux conduits
à un marché international, où ils devraient toujours être
entièrement séparés du bétail indigène.
Le certificat d'origine devrait aussi contenir une décla-
ration du vétérinaire officiel ou de l’autorité du pays d’ori-
gine, attestant que les animaux exportés sont indemnes
de maladie contagieuse et proviennent d’une localité ou
district, franc de fièvre aphteuse depuis 40 jours. L’inter-
diction éventuelle du transit ou de l'importation de bétail
d'un pays, où règne la fièvre aphteuse, dépend uniquement
de la valeur du service vétérinaire de ce pays. Si l’on
voulait restreindre l'importation du bétail à celui provenant
de pays exempts d’epizootie, au sens littéral du mot, on
arriverait à une interdiction permanente de l'importation;
car les pays exportateurs sont rarement entièrement exempts
de fièvre aphteuse. On ne devrait, à notre avis, interdire
l'importation et le transit que, lorsque le service vétérinaire
des pays exportateurs est défectueux, ou lorsque des cas
d’epizootie sont survenus dans plusieurs districts limitrophes.
L’importation de jeunes porcs devrait, par contre, être
interdite dès l'apparition de l’epizootie dans le pays voisin.
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Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
3° Les bovins importés doivent être marqués, non sur les
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cornes, les onglons ou les oreilles par un signe quelconque,
‚mais par une marque à feu appliquée sur l’encolure et
indiquant lisiblement la date (jour et mois) du passage à
la frontière.
Le bétail admis à l'importation étant toujours plus ou
moins suspect, on devra éviter de le mettre en contact
avec du bétail indigène.
Afin de diminuer le danger d'infection, les milieux agri-
coles ont souvent demandé que le bétail importé soit soumis
à la frontière, à une quarantaine de 10—12 jours; cette
proposition serait difficile à réaliser et équivaudrait presque
à une prohibition.
Les établissements de quarantaine pourraient d'ailleurs
facilement provoquer l'infection d'animaux sains. Chez les
Etats de l’Europe centrale les données actuelles de la
police des épizooties ne sont nullement favorables à une
institution de ce genre. |
On a souvent discuté la création d’abattoirs internatio-
naux, installés à l'extrême frontière, et l’importation de la
viande en quartiers. Cette mesure diminuerait sans doute
le danger d'infection, ainsi que la contrebande toujours
consécutive de la défense d'importation, mais d'un autre
côté, elle aurait sur l’économie financière un contre-coup
fächeux; la boucherie indigène serait privée d’une partie
de ses bénéfices; les abattoirs publics de l’intérieur verraient
diminuer leurs revenus; l’approvisionnement de viandes de
certains lieux isolés fréquentés par les étrangers serait rendu
fort difficile; tous ces motifs s'opposent à la création
d’abattoirs frontières.
Une autre proposition, tout aussi sujette à caution.
est celle de créer dans trois centres de notre réseau de
chemins de fer des étables-entrepôts avec abattoirs attenants,
soumis à un contrôle vétérinaire, et d’où le bétail de bou-
cherie importé pourrait être fourni à toutes les localités, où,
autrement, il ne peut arriver le même jour de l'importation.
Aussi longtemps que les animaux resteraient indemnes,
on aurait pu, si le trajet ne dépassait pas la journée, les
réexpédier sans les marquer à un autre établissement de
quarantaine; ou pourvus de la marque du jour, dans une
localité où ils pourraient arriver et être abattus avant la
nuit. Si la fièvre aphteuse était constatée dans une ou
plusieurs étables d’un de ces entrepôts, le troupeau tout
entier devrait être abattu immédiatement.
Ces établissements de quarantaine pour le bétail im-
porté, auraient eu les avantages suivants: fournir à toute
localité, possédant un abattoir convenable et pourvu d’é-
tables, le bétail étranger nécessaire à ses besoins sans
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danger de contamination pour le bétail indigène; la dés-
infection des wagons contrôlée par le vétérinaire de l’é-
tablissement ; la régularisation d’une importation, répondant
aux besoins réels, et le transport effectué par les voies
les plus rapides, les plus courtes et les moins onéreuses
pour le consommateur; la possibilité pour le plus petit
boucher de choisir le bétail répondant à ses besoins, enfin
de réduire à un maximum de 12 heures le transport des
bestiaux, au grand avantage de leur état sanitaire.
Malgré tous ces motifs, déjà depuis longtemps exposés,*)
nous persistons à croire que la création d'établissements
de quarantaine à l'intérieur serait contraire aux intérêts
d’une police des épizooties rationelle et étendue. L'expérience
nous apprend que ces établissements, dans lequel le bétail
stationne pendant un certain temps, peuvent facilement
devenir des foyers de contagion, d’où rayonne la fièvre
aphteuse dans toutes les directions.
En résumé, ni la quarantaine et les abattoirs à la fron-
tiere, ni les entrepôts de quarantaine à l’intérieur ne ré-
pondent aux éxigences de la police des épizooties.
En règle générale, le bétail de boucherie importé est
d'autant moins dangereux qu'il est abattu plus tôt; un
abattage rapide de ce bétail est le meilleur moyen de
préserver les troupeaux indigénes de la contagion. Cette
opinion de tous les vétérinaires inspecteurs d’abattoir con-
damne fondamentalement la création d’établissements de
quarantaine à l’intérieur du pays.
6° Le bétail de boucherie importé ne peut être expédié qu'à
des localités ayant une station de chemin de fer et un
abattoir public convenable pourvu d’etables, d’une désin-
fection facile et placé sous le contrôle vétérinaire permanent.
Les wagons de bestiaux ne doivent recevoir qu’un nombre
d'animaux pouvant s’y coucher, leur expédition doit être
faite en grande vitesse et sans arrêt intermédiaire, si ce
n’est, à la rigueur, pour être approvisionnés de fourrage.
7° L’abattoir doit, s’il est possible, être directement relié à
la voie ferrée par un embranchement, à défaut de quoi
le bétail devra être, sous la surveillance vétérinaire, dé-
barqué sur un quai spécial et être transporté sur essieux
aux étables de l’abattoir, spécialement destinées à le rece-
voir; ce bétail ne pourra plus entrer en circulation.
8° Le bétail importé sera soumis à un contrôle vétérinaire
sévère aux stations d'entrée et de destination, ainsi qu'à
l'abattoir. Cette mesure a été combattue autrefois comme
coûteuse et apportant une entrave inutile au commerce.
*) Landwirtschaftliches Jahrbuch der Schweiz VIII, 1894.
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Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Nous savons aujourd'hui que, maintes fois, la fièvre aphteuse
fut constatée dans des arrivages de bétail, lors du débar-
quement, et que, par l'abattage immédiat des animaux, on
a pu sauvegarder les intérêts en péril de l'agriculture
nationale. Du reste, le bétail ayant passé la frontière est
transporté par chemin de fer, aucune constatation de ma-
ladie ne peut être faite qu’au débarquement ou plus tard
à l’abattoir.
Les abattoirs, recevant du bétail d'importation, doivent être
soumis à une surveillance constante de la police, qui doit
s'assurer que tous les animaux y sont abattus, au plus
tard, trois fois 24 h. après leur entrée. Les agents de sur-
veillance doivent en outre adresser chaque semaine à l’au-
torité compétente un rapport sommaire sur le bétail
étranger, en indiquant les espèces, sexes et nombres, les
dates et stations d'entrée, la série et le numéro du passe-
debout, le nom de l’importateur et enfin la date de l’a-
battage.
Les constructions d’abattoirs et d’étables y attenants, ainsi
que la construction de véhicules destinés au transport du
bétail seront soumis au contrôle et à l’approbation de
l'office vétérinaire.
Les wagons, bateaux, voitures et tout engin de transport
doivent être soigneusement désinfectés après chaque dé-
chargement; les abattoirs et leurs étables doivent être
désinfectés, une fois par sémaine au moins; le tout, sous
le contrôle vétérinaire.
Le marchand qui importe du bétail étranger, doit, dans
son intérêt, rechercher, avant tout du bétail indemne,
c'est-à-dire, provenant de régions exemptes d’épizootie.
L'importation doit être soumise à certaines règles, par
exemple: L’importateur doit avoir une bonne reputation,
pouvoir fournir un cautionnement, indiquer à l'autorité
compétente le pays et le district de provenance et le lieu
de destination de ce bétail, enfin si celi-ci est commandé
ou destiné à un marché.
Si des maladies infectieuses sont constatées sur un trop
grand nombre d’expeditions d’un même marchand, l'impor-
tation pourra lui être, temporairement, interdite.
Les mêmes prescriptions seront applicables au bétail de
rente importé; ce bétail devra, en outre, être rendu à
destination par le plus court chemin possible et soumis à
une quarantaine de 12 jours au lieu d'arrivée.
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Mesures de police applicables à l’intérieur du pays.
A) Mesures générales.
L'inoculation préventive par la séraphtine de Löffler n'ayant
pas donné les résultats espérés, nous devons nous en tenir aux
mesures actuellement en vigueur et nous efforcer de les compléter
dans les limites du possible.
En première ligne se place l'information des organes de la
police vétérinaire et du public en cas d'apparition épizoo-
tique; elle peut se faire par des avis-circulaires ou com-
muniqués, adressés aux agents sanitaires et aux propriétaires
de bétail de la zone d'infection. Le rôle principal incombe
ici aux vétérinaires; les Ecoles doivent, par conséquent,
vouer toute leur attention à l’enseignement de la police
sanitaire. Si la démonstration de cas de fièvre aphteuse ne
peut se faire en clinique, on devra recourir aux abattoirs,
voir même aux laboratoires pour l'étude des maladies conta-
gieuses, créés spécialement. Ces derniers instituts, ainsi que
les visites fréquentes du bétail de foire et de pâturage,
permettront d’éclaircir le diagnostic différentiel de la fièvre
aphteuse, si important et parfois si difficile. — D'après les.
auteurs et nos observations personnelles, la fièvre aphteuse
peut être confondue avec les maladies suivantes: la fracture
des maxillaires accompagnée de lésion de la muqueuse
buccale; les lésions allongées, ulcéreuses, de la grosseur
d’une fève, siégeant au bord du maxillaire supérieur et
occasionnées par les bords tranchants des incisives; les
lésions de la bouche, causées par les fourrages durs et
rigides, paille, roseaux, épis d’orge, etc; l’ingestion de re-
noncules qui, d’après quelques vétérinaires, provoque la
formation d’une seule ampoule isolée à l'extrémité de la
langue; la diphtérie des veaux et jeunes bovidés. En outre,
on observe quelquefois sur le bétail stabulé ou à l’alpage
une stomatite exanthémateuse (aphtes sporadiques de la
langue) de forme bénigne avec les symptômes suivants:
appétit diminué, salivation, bouchg chaude, sensible,
rougie par plaques, tuméfactions des papilles, forma-
tion de nodules rouges ou jaunâtres de grosseur vari-
able, situés surtout au bord et à la face intérieur des
lèvres, aux gencives, à l'extrémité de la langue, sur le
palais etc.; au centre se forme une vésicule qui devient
plus tard un petit ulcère superficiel, parfois confluent et
peu douloureux; ces ulcères se trouvent aussi aux nasaux,
sur le mufle, et ressemblent parfois aux lésions du coryza
gangréneux. Les ulcères récents ont une zone périphérique
rougie, légèrement saillante; le centre est jaunâtre, caséeux;
les ulcères en voie de guérison ont un fond jaunâtre sec,
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Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
parfois proéminent; la guérison survient entre 5 et 8 jours,
les cicatrices petites, isolées ou diffuses forment des taches
livides ou jaunâtres légèrement proéminentes, ensuite de
la prolifération épithéliale. L'état general est rarement
troublé. L’hyperthermie et la diminution de la sécrétion
lactée sont rares. La maladie est de nature bénigne: nous
n'avons pu réussir à la transmettre directement à un animal
sain. L'état général intact, l'absence de vesicules et d’ulceres
caractéristiques sur la langue et aux onglons, facilitent le
diagnostic différentiel; la stomatite en question ne peut
être assimilée à la fièvre aphteuse; elle représente un ca-
tarrhe de nature folliculaire. L’etiologie en est encore in-
connue: nous pensons que cette affection doit être attribuée
aux fourrages.
Enfin, on observe parfois chez les bovidés et les moutons
un ulcère contagieux des onglons occasionné par le bacillus
necrophorus; la maladie est toujours localisée et débute
par une gangrène humide de la peau. Pour terminer, nous
indiquerons l’inflammation du sac interungueal chez les
moutons, qui, l’an dernier encore, a été confondue avec la
fièvre aphteuse.
La déclaration obligatoire est une mesure indispensable
dans la lutte contre la fièvre aphteuse; son ommission
devrait être punie sévèrement (amende élevée, prison).
Les nouveaux foyers de fièvre aphteuse devraient être
publiés sans retard, tant par le bulletin sur les maladies
contagieuses, que par la presse quotidienne. Pour remplir
son but, le bulletin devrait paraître tous les huit jours et
indiquer les localités infectées, le nombre des étables et
animaux reconnus atteints, la provenance de l’épizootie,
la date du commencement et la durée du séquestre etc.
Les habitants des communes infectées doivent être avisés,
par affiches ou signaux, de l'apparition de l’epizootie qui
sera annoncée par télégramme aux communes voisines.
5° Les registres de trafic de bétail doivent être tenus régu-
lierement et avec la plus grande exactitude. Ils ont une
valeur reconnue dans la lutte contre la fièvre aphteuse,
quoiqu’ils n'aient pas l'importance majeure qu'on a voulu
leur attribuer, attendu que l’épizootie en question est pro-
pagée, dans la grande majorité des cas, par les personnes
et non par le trafic du bétail.
B) Mesures spéciales.
Elles sont nombreuses et de nature diverse; nous nous
bornons à enoncer les plus importantes. L’axiome formulé par
Haubner: ,,édicter des mesures douces, mais les appliquer sévè-
rement“, a fait son temps; aujourd’hui, la lutte rationelle contre les
Rapport du prof. E. HESS, Berne. 403
épizooties exige un personnel vétérinaire instruit, une bonne orga-
nisation du service vétérinaire, des mesures sévères et une sévère
application.
1° Le séquestre établi sur le foyer d'infection doit comprendre,
non seulement l’étable ou le pâturage, mais aussi la popu-
lation toute entière de la ferme, car la fièvre -aphteuse est
surtout prapagée par les personnes; il est donc nécessaire
d'interdire tout mouvement de personnes autour de la
ferme infectée et d’y stationner à cet effet un ou plusieurs
agents de police Cette mesure grave et redoutée facilite
la prompte répression de l’epizoötie; elle entraîne une
séquestration complète de la ferme infectée; les denrées
alimentaires et les colis postaux doivent être transportés
par des personnes, ne possédant pas de bétail et déposés
à un endroit désigné; ce procédé permet de restreindre
la zone d'infection. Les chevaux de la ferme infectée ne
peuvent être utilisés que s'ils sont logés dans une écurie
séparée des étables et soignés par un domestique spécial,
n'ayant aucun contact avec l'autre personnel de la ferme.
La livraison du lait de la ferme infectée à la laiterie
coopérative ou ailleurs ne peut être faite pendant toute la
durée du séquestre, même si le lait a été bouilli; les lai-
teries seront soumises à un contrôle rigoureux ainsi que
les épiceries et autres lieux revendeurs de lait de l'endroit
infecté. Les fumiers ou purins, provenant d’une exploitation
infectée, ne pourront être déplacés que 10 jours après la
levée du séquestre et seulement après avoir été arrosés
abondamment de lait de chaux; on ne devra utiliser pour
leur transport que des solipèdes, ou des bovins récemment
gueris de la fièvre aphteuse.
L'établissement d’une seconde zone dite de sûreté, au-
tour de la première dite d'infection, n'est guère justifiée
en pratique.
La mise sous séquestre d’une localité entière entraîne les
mesures suivantes : la surveillance sanitaire des étables banales.
et de commerce, l’attache des chiens, la réclusion des chats et
volailles, l'interdiction des pâturages, des marchés, expositions
ou concours de bétail, du colportage et du commerce
d'animaux gras; ces derniers peuvent être abattus après
visite sanitaire du troupeau entier et seulement au domicile
du propriétaire. A ces mesures viennent s'ajouter: L’inter-
diction de la chasse et des transports de matériaux divers
dans le territoire sous séquestre, la défense d'utiliser certains
chemins pour le transport du bétail. Il sera de même interdit
aux habitants des fermes infectées de fréquenter les marchés,
les établissements locaux publics (temples, écoles, auberges
etc.). On réglementera de manière analogue le service des
404 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
postes, les fêtes publiques, les assemblées communales, les
votations etc.
Le séquestre doit être prolongé de 8 semaines au mi-
nimum à partir du dernier cas d’épizootie.
2° La première désinfection officielle peut avoir lieu après
que la guérison aura été dûment constatée (environ 4 se-
maines après l'apparition de Ja maladie); une seconde
désinfection devra être faite avant la levée du séquestre;
à notre avis, une double désinfection est nécessaire; les
désinfectants devront être fournis par l'Etat, de même les
appareils (pulvérisateur). La désinfection doit comprendre
non seulement les animaux, les étables, les ustensiles, le
fumier, mais aussi les cours et les abords de la ferme, les
locaux à fourrage, les logements des personnes ayant soigné
le bétail, tous leurs vêtements, toutes leurs chaussures et
literies.
La désinfection des animaux présente des difficultés
considérables, surtout en hiver. Les petits animaux, mou-
tons, chèvres, jeunes porcs etc. peuvent être plongés dans
un bain désinfectant; les bovidés et les porcs adultes
doivent au préalable être nettoyés à l’eau de savon ou de
potasse et ensuite lavés soigneusement avec un liquide
desinfectant; les éxtrémités et surtout les onglons devront
être grattés, nettoyés et désinfectés avec le plus grand soin.
Il ne peut suffire de faire passer les grands animaux dans
un bain de chaux. |
C) Doit-on permettre la libre circulation du bétail atteint de
fièvre aphteuse immédiatement après la levée du sequestre?
jusqu’en automne dernier, nous avons résolu affirmativement
cette question, d'accord avec toutes les législations modernes. Des
observations récentes nous ont amené à abandonner cette manière
de voir et à changer résolument d'opinion. La fièvre aphteuse a
régné, en 1898, dans trois communes de l’Oberland bernois et une
commune de la Gruyère fribourgeoise; les cinq vétérinaires praticiens,
appelés à cette occasion, ont constaté avec nous la grande virulence
de l’epizootie; un grand nombre de vaches ont été atteintes de
cachexie consécutive. Nous avons dû constater de plus que des
animaux introduits dans des exploitations, deux mois après une
désinfection consciencieuse des locaux, ont été infectés dans le terme
de huit à vingt jours après leur arrivée, alors que les sujets, au-
paravant atteints de l’epizootie, restaient indemnes. Ce fait est
connu depuis longtemps; on l'explique par une désinfection insuffi-
sante. Nous avons constaté, en outre, ce qui est beaucoup plus
grave, que sur 370 bovidés atteints de fièvre aphteuse, en automne
Rapport du prof. E. HESS, Berne. 405
1898, sur les pâturages de l’Oberland bernois, 7 d’entre eux
(soit 1,2°/,) ont propagé l’epizootie dans le courant de l’hiver.*)
Dans tous les cas relatés au renvoi (*), la désinfection a été
faite consciencieusement, dans les cas sub 2 à 7 à deux reprises,
dans ceux sub 2 à 6 sous notre contrôle personnel. Après la levée
du séquestre, tous ces troupeaux ont été gardés jusqu’en octobre
sur des pâturages séparés et y ont reçu plusieurs averses de pluie.
Quelques sujets, en nombre peu élevé, il est vrai, ont propagé
ultérieurement l’epizootie, tandis que la presque totalité des trou-
peaux a pu être considérée comme définitivement indemne.
La période entre la levée du séquestre et l'apparition de
l’epizootie dans un nouveau troupeau a varié entre 28 jours (4) et
139 jours (7). Il ne nous a pas été possible, malgré une enquête
approfondie, d'établir un autre mode d'infection que celui indiqué
ci-dessus; tous les foyers consécutifs concernaient des fermes isolées, :
très éloignées les unes des autres et des foyers primitifs; dans les
cas indiqués sub 2, 3 et 7 aucun trafic de bétail n'a eu lieu, et
*) Ce sont les cas suivants:
1° En date du 20 mars 1898, la fièvre aphteuse a été constatée dans
une étable de la commune de W contenant 22 têtes; levée du séquestre le
4 mai suivant; le 26 mai, 4 pièces de bétail sont conduites au pâturage de P
très éloigné; un des sujets était atteint de boiterie antérieure légère. Le
15 juillet, soit 72 jours après la levée du séquéstre, la maladie est constatée
sur le pâturage en question. |
Le séquestre du pâturage P ci-dessus a été levé le 9 septembre.
Le 20 octobre suivant, 4 pièces de bétail provenant de ce troupeau furent
ramenées au domicile du propriétaire à R; le 14 décembre, soit 96 jours
après la levée du séquestre, la fièvre aphteuse a été constatée à R.
8° Une autre pièce de bétail contaminée au pâturage de P (1) a été
conduite le 20 octobre 4 G près L et y a introduit la fièvre aphteuse,
ronstatée le 2 janvier 1899, soit 125 jours après la levée du séquestre sur
e e de P.
P 40 18 août, la fièvre aphteuse a éclaté sur le bétail du pâturage
de N, attenant à celui de P (1); levée du séquestre le 18 octobre; le bétail
fut rendu aux propriétaires, du 16 au 20 octobre; une pièce de bétail, pro-
venant de ce pâturage, fut vendue le 2 novembre à R près L; et Ä a introduit
la fièvre aphteuse le 10 novembre, soit 28 jours après la levée du séquestre.
5° Le 25 août, le troupeau de pâturage de H, attenant à P (1), fut
contaminé; levée du séquestre le 20 octobre. Un sujet de ce troupeau fut
amené, les premiers jours de novembre, à L près O; le 18 janvier 1899,
soit 90 jours après la levée du séquestre sur le pâturage de H, la fièvre
aphteuse a éclaté dans l’étable de L.
6 Le 8 septembre, la même épizootie a éclaté sur le pâturage de V. Sch.,
attenant à celui indiqué ci-dessus sub 4; levée du séquestre le 28 octobre;
remise du bétail aux propriétaires le jour suivant; une génisse, vendu le 16 no-
vembre à Ae y a introduit l’épizootie, constatée le 80, soit 82 jours après
la levée du ban du pâturage de V. Sch.
_ 7 Le 23 juillet, 1898, la maladie a éclaté sur le troupeau du pâturage
fribourgeois de Br., attenant à celui de P, indiqué ci-dessus sub 1, 2 et 3;
levée du ban le 17 septembre; quelques sujets de ce troupeau furent con-
duits dans le courant d’octobre chez le propriétaire B. à J. et placés dans
une étable à côté de trois génisses saines; ces dernières ont été atteintes
de fièvre aphteuse le 8 février 1899, soit 189 jours après la levée du ban
sur les pâturages de Br.
406 _ Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
dans les cas sub 1, 4, 5 et 6 seulement celui que nous avons in-
diqué. De plus, les sept animaux infectés auparavant ont été tous
épargnés lors de la seconde invasion de fièvre aphteuse et toujours
un animal voisin de ces derniers a été le premier atteint de l’epi-
zootie.
Cette experience néfaste prouve que les cas de fièvre aphteuse
constatés sur des sujets introduits ultérieurement dans une étable,
infectée quelque temps auparavant, ne peuvent pas tous être attribués
à une désinfection insuffisante des locaux; d'autre part, ils peuvent
expliquer les cas sporadiques ou isolés de fièvre aphteuse, dont la
provenance est restée obscure jusqu'ici et où l'enquête officielle a
établi ordinairement qu'une pièce de bétail restée indemne a été
introduite auparavant à une date dont l'éloignement est toujours
supérieur au maximum d’incubation de la fièvre aphteuse.
Il n'est pas encore éclairci de quelle manière des animaux
guéris de fièvre aphteuse et désinfectés après peuvent propager le virus.
Nous savons depuis longtemps que le virus de la fièvre
aphteuse est fixe et volatil et qu'il peut être transporté par des
agents contagifères divers. Le virus se trouve dans le contenu des
ampoules, dans le produit de sécrétion des ulcères consécutifs, la
salive, le lait, Purine, les excréments, l'air expiré, la sueur: la vi-
rulence de ces deux derniers produits de l’organisme justifie des
mesures beaucoup plus sévères que si le virus était exclusivement fixe.
Dans les 7 cas indiqués au renvoi on peut admettre plusieurs
facteurs de propagation: la sueur et une désinfection imcomplète
de la peau, les excréments, les ulcères et autres altérations anato-
miques des onglons.
Le premier mode nous paraît de moindre importance; on ne
peut guère admettre que le virus puisse se conserver si longtemps
sur le tégument, surtout chez les animaux de pâturage. On pourrait
admettre, par contre, que le virus peut se conserver assez longtemps
dans l'organisme de sujets apparemment sains et être expulsé par
les excréments. Dans chacun des sept cas ci-dessus, les animaux
étaient en parfaite santé et, à l'exception d’un, exempts de boiterie.
Dans la plupart des cas de propagation ultérieure de fièvre
aphteuse, la transmission a lieu probablement par les onglons des
animaux; le virus peut être contenu dans la sécrétion purulente
des ulcères ou conservé dans les solutions de continuité de la
paroi, des talons, de la ligne blanche ou de la sole, se répandre
à l’occasion et pénétrer dans l'organisme d’un autre animal. Les
animaux guéris de la fièvre aphteuse et exempts de boiterie pré-
sentent très souvent des décollements étendus de la paroi, de la
sole ou du talon. j
Qu’elles conclusions peut-on tirer de ces faits et quelles sont
les mesures de police vétérinaire qui en découlent ?
1° Tout bétail guéri de fièvre aphteuse doit, s’il est possible,
être soumis à une quarantaine de 5 mois, durant laquelle
le propriétaire ne pourra s'en défaire que pour l'abattage.
Rapport du prof. E. HESS, Berne. - 407
2° Les propriétaires dont les bestiaux seront guéris de la fièvre
99
4°
aphteuse, seront invités dans. leur propre intérêt, a ne pas
introduire de nouveaux animaux dans leurs &tables pendant
la durée de la quarantaine (5 mois).
Le bétail introduit pendant cette quarantaine de 5 mois
ne pourra entrer en circulation et obtenir un certificat de
santé ou d’origine que lorsque l’état de santé du troupeau
tout entier aura été constaté par un vétérinaire diplomé.
La mesure à prendre contre la fièvre aphteuse. la plus
efficace et la plus économique dans la plupart des cas,
consiste dans l’abattage de tout le bétail infecté; les ani-
maux malades devraient être détruits, les contaminés utilisés
pour la boucherie sous le contrôle de la police. Une seconde
mesure, tout aussi nécessaire et efficace, est l’indemnisation
pour tout le bétail infecté et abattu; la fièvre aphteuse
cause des dommages directs et indirects énormes. Les af-
fections consécutives, telles que la forme intestinale apo-
plectique, l’amaigrissement, le dépérissement, l’agalactie plus
ou moins complete, l’emphysème pulmonaire, l’aggravation
des lésions tuberculeuses existantes, la gastro-entérite chro-
nique, les mammites, les abscès mammaires ou musculaires,
l'avortement, les ulcérations des onglons, le décubitus, la
pyohémie, entraînent une diminution considérab'e de la
valeur du bétail (dommages directs). Les dommages indi-
rectes consistent dans la perte du temps causée par les
soins à donner aux animaux malades, l'alimentation im-
productive des animaux infectés, la diminution de la pro-
duction laitière et la suppression de travail, de l'élevage
et de tout commerce; en un mot, la production de l’étable
est complètement arrêtée pendant un laps de temps, plus
ou moins long. Le dommage résultant du séquestre de
toute une région est parfois énorme, la population agricole
en souffre de telle manière qu’on a été parfois obligé de
suspendre par décret officiel toutes les échéances de paiement.
Ne faudrait-il pas imposer des amendes élevées et l’adju-
dication des dommages et intérêts à ceux dont la négligence
a propagé l’epizootie ?
CONCLUSIONS.
La lutte rationelle contre la fièvre aphteuse exige:
19 Une bonne organisation du service vétérinaire dans les pays
d'exportation.
2° Une bonne organisation du service des Epizooties à l’intérieur ;
la création d’un office autonome des épizooties.
408
Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
3° L’inspection vétérinaire du bétail importé, à la frontière et
au lieu de destination.
4° L’abattage à bref délai du bétail de boucherie importé sous
le contrôle vétérinaire.
5° L’édiction de prescriptions spéciales à imposer aux importateurs
de bétail.
6° Le séquestre des étables et pâturages occupés par du bétail
infecté, séquestration des habitants des fermes ou localités in-
fectées pendant huit semaines.
79 Une double désinfection des animaux, des étables, du matériel,
des vêtements etc.
8° La restriction du trafic pour les animaux après la levée du
séquestre.
9° L’indemnisation officielle pour les pertes de bestiaux par suite
de la fièvre aphteuse.
109 Un enseignement pratique et plus approfondi des épizooties et
de la police vétérinaire dans les Ecoles vétérinaires ; l'institution
de cours spéciaux pour les vétérinaires praticiens.
409
Report of Mr. E. HESS
Professor of the School of Veterinary Medicine, Berne.
(Extract made by Dr. LIAUTARD, professor and director of the American Veterinary
College, New-York.)
CTUALLY foot and mouth disease plays an important
part — as much from the point of view of veterinary
police as from that of national economy; it demands
the attention of all governments, veterinarians and
agriculturists and specially in countries where, as in
Switzerland, cattle-raising and import exist in large scale.
An idea can be obtained of the extent of that disease in Switzer-
land during 1889 and 1898 by glancing at the official bulletins
(see the table on the following page).
For Switzerland, the introduction of italian sheep is one of
the principal cause of importation of the disease.
The legislation of sanitary medecine goes back to 1863,
where by an agreement, made by few cantons, it was stated in
relation to foot and mouth disease:
“Animals which have no valid health certificate, have to be
“kept 8 days in quarantine; said certificate shall be exacted for
“sheep, goats and pigs, if the disease is much spread in the limitrophe
“countries or if it has appeared at the frontier.”
410 The prevention of foot and mouth disease.
The foot and mouth disease
in Switzerland
1889/98
p. c. of animals diseased
in each month.
a
E
$
3
FA
a
Report of prof. E HESS, Berne. 411
This agreement was subsequently replaced by several federal
laws in 1866, 67, 72, 73, 87 and 89.
In considering the question: What are the best measures to
apply against aphthous fever, three principal objects present them-
selves: 1° The organization of the veterinary service ; 2° the police
measures to take at the frontier; 3° regulations within the state.
I. Organization of veterinary service.
Each country ought to have a well organized veterinary
sanitary bureau, independant branch of the central sanitary office,
and with a graduated veteringrian as chief. The creation of such
a bureau is of absolute necessity. To this bureau would belong all
qualified inspectors, whose duties would be, to find out the origin
of the epizooties, to order with the authorities’ consent, the
measures of police, control them, attend to the disinfection of
animals, wagons etc. etc.
II. Police measures at the frontier.
The regulation of the veterinary service at the frontier is
closely related to that of the international police of epizooties
which would have for object the adoptation in European states
of analogous prescriptions to obtain a firm and uniform repression
of epizooties. An international convention should decide on the
definition of the words ‘contaminated’, ‘‘suspect” and “diseased”’.
It ought to fix the extent of the zone of infection, the duration of
the isolation, the publication of an international bulletin etc. In
principle all foreign animals which are to be imported ought to
be inspected at a designated station by a graduated veterinarian
during day time only, and under the following conditions:
a. Draught animals used at the frontier must have an indi-
vidual certificate of origin, good for a year only, delivered
by the proper authority.
b. Introduction of cattle for pasturing or traffic at the frontier
shall be allowed only, when their country of origin has a
well organized veterinary service, and where the police
regulations are strictly carried out.
c. Importation of butchery animals is a necessity for Switzer-
land. They ought to be submitted to the following re-
strictions:
1° Sick, suspect, or contaminated animals ought to be sent
back.
2° Each animal admitted shall have an individual permit;
for pigs, sheep and goats, 20 heads at most. Its duration
will be sufficient to allow the animal to reach its desti-
nation; it ought not to be more than 3 or 4 days.
412
The prevention of foot and mouth disease.
The certificate shall be given by the official veterinarian
or the authority of the country of origin and vouch
for the fact that the animal is free from disease and
coming from a locality exempt from it since 40 days.
Interdiction of importation or of transport is not
justifiable, except when the veterinary service of the
exporting state is defectuous.
3° Imported cattle ought to be marked, not on the horns.
claws, or ear, but having date branded on the neck.
4° Imported cattle being always more or less suspect,
they ought not to be mixed with natives.
5° A quarantine of 10—12 days has been asked by some.
It is difficult to apply and is equivalent to prohibition
of importation.
Anyhow quarantine establishments are often hot beds
of infection.
International abattoirs are open to many objections. —
The creation of stables with abattoirs attached to them,
with permanent veterinary control, have also been re-
commended. For us, those are erroneous suggestions
and notwithstanding all that might be claimed in their
favour, we believe that establishments of quarantine
in the interior of the state would be a great fault,
contrary to the interest of a national and well under- |
stood police of epizooties.
Quarantine and abattoirs failing to answer, one must
resort to the application of the general rule: imported
butchery cattle is so much less dangerous, that it is
killed earlier.
Early slaughter of the imported cattle is the best
mean to protect natives against contagion.
6° Imported butchery cattle can only be transported in
localities that have a railroad station connected with
a public abattoir or barns that can be easily disinfected.
These places ought to be under veterinary control.
7° Abattoirs ought to be connected by special switches
with railroad tracts or have special wharf.
8° Imported cattle shall be closely inspected at the arrival
station and in the abattoir, notwithstanding the objec-
tions that have been made that it interferes with trade
and increases expenses,
9° Abattoirs to receive foreign cattle ought to be under
police supervision; animals shall be killed at the latest
3 times 24 hours after the arrival; a report concerning
the species, sex, number of animals, date of arrival,
number of certificate etc. shall be sent weekly to the
proper authority by the agents at the abattoir.
Report of prof. E. HESS, Berne. 413
10° The buildings of abattoirs, barns, transporting trucks
shall be under the control and approval of the veterinary
bureau.
11° Means of transport of all kinds must be disinfected
after each unloading under veterinary supervision.
12° The importer must have good reputation, be able to
furnish bonds of security and give to the proper au-
thority all information concerning his cattle.
Should in his imported animals epizooties occur
several times, he may be deprived of his permit to
import.
III. Police regulations within the State.
A. General Measures.
Preventive inoculation with the seraphtine of Loeffler, having
failed, we must fall back on the measures at present in use and
strenghten them as much as possible. |
1° First of all stands the Instruction of the agents of veterinary
police and of the public which is to be done by circulars,
postbills etc., sent to the sanitary agents and the owners
in the zone of infection. As the important part falls on the
veterinarian, it becomes a necessity for veterinary schools to
devote all their attention to the teaching of sanitary police.
If it cannot be done at the clinics, abattoirs or special
laboratories of contagious diseases, with frequent visits to
fairs and markets should be resorted to. Many diseases
may be mistaken for foot and mouth disease and the
differential diagnosis demands a thorough acquaintance with
them: such as the fracture of the maxillary with buccal
lesions, burns and erosion of the mouth, elongated ulcerous
lesions of the superior maxillary, buccal lesions due to
hard fodders, diphteria of calves and young bovines and
besides a special exanthematous stomatitis, contagious
ulceration of the claws and inflammation of the interunguical
canal of sheep.
2° Obligatory declaration is indispensable and its omission
should be severely punished (fine and prison).
3° New centres of disease ought to be advertised by bulletins
and daily press, — the bulletins ought to be published
every 8 days.
4° Inhabitants of infected communes ought to be informed of
the apparition of epizooty, and notice shall also be given
by telegram to surrounding communes.
5° Registers of traffic shall be regularly and carefully kept as
being of great value in the struggle against the disease.
414 The prevention of foot and mouth disease.
B Special Measures.
Those are numerous and vary in nature. The axiom of
Haubner “enact mild measures, but apply them severely” is no longer
of our time. — Success depends on good organization of veterinary
service, severe measures and severe application.
1° Sequestration of a centre of infection must include not
only the barns and the pastures, but also the entire popu-
lation of the farm, as foot and mouth disease is principally
spread by the people. It demands complete sequestration
of the infected place; food, products, and postal packages
must be transported by people who have no cattle; the
delivery of milk, even boiled, must be prohibited; dairies
and even groceries must be submitted to strict supervision;
manure cannot be removed for 10 days after the seque-
stration is raised and only after being sprinkled with lime
water.
In practice the formation of a second zone, called of |
safety, round the zone of infection is not justified. The
requirements of sequestration of an entire locality mean:
sanitary supervision of all barns, interdiction of pastures —
and markets, of exhibitions; it implies the keeping indoors
of dogs, of cats, of poultry; also interdiction of shooting, |
of passage through roads used for the transport of cattle.
Movement of persons, of children for schooling, postal |
service etc. come under its influence.
Sequestration ought to last for 8 weeks at least, from
the day of the last case of the disease.
First official disinfection may take place after recovery is
e
2
positively established (about 4 weeks after the apparition
of the disease); a second operation ought to be done after
sequestration is raised.
We believe this second disinfection necessary.
It ought to be applied on: animals, barns, instruments
of hygiene, manure, farm yards, fodders, lodging of people.
their clothes, shoes etc.
C. Can free circulation of cattle affected with aphthous fever be
allowed immediately after sequestration is raised ?
We thought so until the last fall. Recent observations made |
us change our minds. ;
The disease existed in 1898 in three communes of Bernese |
Oberland and one of Friburg, five veterinary practitioners remarked —
with us its extreme virulence, many cows became affected with
consecutive cachexia.
Notwithstanding, 2 months after a careful disinfection, fresh |
animals became infected from 8 to 20 days after their arrival in
Report of prof. E. HESS, Berne. 415
the barns, while others primitively diseased remained healthy. This
fact was explained by an imperfect disinfection.
But besides, we observed a more serious case, viz that 7 of
the 370 bovines affected with aphthous fever, in the fall of 1898
while in pastures of Bernese Oberland, spread the disease during
the winter as follows:
a.
omy
In March 1898 the disease is found in a barn of commune W.,
containing 22 heads; in May the 4th the sequestration is
raised, the 26% 4 of them are sent to pasture far away
from P., one of them being slightly lame. The 15% of
July, 72 days after raising of sequestration in W., foot and
mouth disease burst out in the pasture.
. Pasture P. has the sequestration raised the 9% of Sept On
the 20% of following October, 4 heads from that herd are
brought back to the property of R., the 24" of Dec. (96
days after raising of the sequestration) foot and mouth
disease is found at R.
. Another head of cattle, taken with disease at P. is trans-
ported the 20 of October at G. near L. The 12% of
January (125 days after raising the sequestration of P.)
the disease is found.
. The 18" of Aug., the disease bursts out among the cattle
of pasture H. close to pasture P. Sequestration is raised
October the 13; the cattle returned to their owner
between the 10° and 20"; one head coming from that
pasture is sold on Nov. the 2" to R. near L. On Nov.
the 10" (28 days after raising of sequestration) the disease
reappeared.
. Aug. the 25", the herd of pasture H. is infected with aph-
thous fever; Sequestration is raised Oct. the 20%; one
head is brought to L. near O. in the first part of November;
on January the 18" 1899 (90 days after the raising of
sequestration. of pasture H.) aphthous fever burst out in
the barn of L.
. On Sept. the 3%, the disease appears in the pasture of
V. Sch. close to the others; raising of the sequestration
Oct. the 29%, Animals are returned to their owners in
the days following; a heifer sold the 16" of Nov. at O.,
introduces the disease which is recognized the 30% or 32
days after the raising of the sequestration of pasture V.Sch.
. On July 234 1898, the disease appears among a herd in a
pasture of Fribourg at Br., close to pasture P., sequestration
is raised Sept. the 17" some heads during October were
brought at J. to owner B., placed in a barn along 3 healthy;
these take the disease on Febr. the 31 1899, 139 days
after raising of the sequestration of past. Br.
416 The prevention of foot and mouth disease.
In all these cases disinfection was minutely carried out. The
distance between the raising of the sequestration and the apparition
of the disease varied between 28 and 189 days. Notwithstanding
a careful inquiry, we have failed to discover any cause of infection;
but these records show, that cases of aphthous fever, observed in
animals introduced in a place, infected some times previous can
not be attributed to insufficient disinfection; they may also serve
to explain sporadic or isolated cases of obscure origine, which by
official inquest seem to be due to the fact, that an animal, that
had remained free from the disease, had been introduced before,
on a date always far superior to the maximum of incubation of
the disease.
The manner by which recovered and disinfected animals can
spread the disease is not well established.
We know since a long time that the virus of foot and mouth
disease is fix and can be transported by various contagifcrous
agents: the discharge of the vesicles, the product of secretion of
the ulceration, saliva, milk, urine, excrements, breath, transpiration.
all the cases mentioned above, the factors of propagation
may have been: transpiration, incomplete disinfection of the skin,
excrements, ulceration and other anatomic alterations of the claws.
It is probable that in cases of post propagation of the disease,
the transmission occurs by the claws of the recovered animals,
the virus remaining in the purulent secretion of the ulceration or
in the solutions of continuity of the hoofs and as the occasion
presents itself, entering the organism of another animal.
D. What conclusions can be drawn of those facts and what measures
of veterinary police do they indicate?
1. If possible all recovered animals ought to be submitted to
5 months quarantine, during which they cannot be disposed
of, except for slaughter.
2° Owners should not introduce fresh cattle in their barn
during the duration of the quarantine (5 months).
8° Cattle introduced during this quarantine of 5 months, can-
not be allowed to circulate, nor can they obtain a certi-
ficate of health or of origin, before the condition of health
of the whole herd has been declared by a veterinarian.
4° The best, most effective, and most economical] measure
against aphthous fever consists in most cases, in killing all
infected cattle; diseased animals shall be destroyed, and
contaminated used for butchery under police control.
Another measure, as necessary and effective is official indemnity
for all infected and destroyed stock. Foot and mouth disease causes
enormous direct and indirect losses: consecutive affections result
also in excessive reduction in the value of the animals and
Report of prof. E. HESS, Berne. 417
the indirect losses are sometimes such, that the production of a
farm is completely arrested for a more or less great length of time.
The drain resulting from sequestration of a whole region has
been such and the suffering of an agricole population so great, that
it has been necessary, at times, to postpone by official order settle-
ments of financial account by drafts etc.
CONCLUSIONS.
The struggle against foot and mouth disease requires:
1° Good organization of the veterinary service in exporting
countries;
2° Well organized service of eptzooties within the state;
creation of an autonomous bureau of eptzoottes;
3° Veterinary inspection of imported cattle al the frontier
and at the places of destination.
4° Early slaughter of imported butchery cattle under ve-
lerinary supervision.
5° Enactment of special restriction to apply to importers of
cattle.
6° Sequestration of barns and pastures, occupied by diseased
stock; also that of tnhabstants of infected farms or
localities during 8 weeks.
7° Double disinfection of animals, barns clothes ete.
& Restriction of traffic for animals after the sequestration
ts raised.
9 Official tndemnity for losses of stock because of aph-
thous fever.
10° Severe practical teaching of eptzootres and of veterinary
police tm veterinary schools; creation of special courses
for veterinary practitioners.
27
418 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Bericht von Dr. C. A. Lindqvist
Emer. Professor und Direktor an der Tierärztlichen Hochschule in Stockholm.
n den letzten Jahrzehnten hat sich die Maul- und Klauen-
ß seuche bekanntlich von Zeit zu Zeit über große Gebiete
verbreitet und in den Ländern, in denen sie aufgetreten
ist, länger als je zuvor fortgedauert. Diese Thatsache
erklärt sich teils durch den lebhafteren Verkehr der Neu-
zeit, teils durch die Einrichtung von Sammelmolkereien,
die beide geeignet sind, den Ansteckungsstoff der Krankheit weithin
zu verbreiten. Die bedeutenden Verluste, welche die Seuche,
sowohl für den einzelnen Viehbesitzer wie für das Land, in welchem
sie auftritt, herbeiführt, machen es den betreffenden Regierungen
zur Pflicht, Anordnungen zur Verhinderung der Einschleppung und
zur rechtzeitgen Anzeige des Ausbruches der Seuche bei der zu-
ständigen Behörde, sowie zur Absperrung der angesteckten Herde
zu treffen.
In der zuletzt genannten Beziehung dürften die jetzt in ver-
schiedenen Ländern geltenden Vorschriften nicht wirksam genug
sein. Von dem Geschäftsausschusse des VII. Internationalen Tier-
ärztlichen Kongresses beauftragt, Maßregeln zur Bekämpfung der
Krankheit in Vorschlag zu bringen, habe ich nachstehend die
hauptsächlichsten, in den meisten Ländern schon jetzt zu diesem
Zwecke erlassenen Vorschriften aufgeführt, sowie die weiteren
Ma®eln angegeben, die ich für erforderlich halte, wobei ich mich
zum Teil auf die in Schweden gemachten Erfahrungen stütze.
behufs Verhütung der Einschleppung der Krankheit in ein Land
dürfte es notwendig werden, daß zwischen den europäischen Staaten
und ebenso zwischen diesen und den außereuropäischen, von welchen
eine Viehausfuhr nach Europa stattfindet, eine Vereinbarung dahin
getroffen werde, daß sie sich gegenseitig beim Ausbruch der Maul-
und Klauenseuche sofort und möglichst telegraphisch benachrichtigen,
sowie daß sie sich das Erlöschen der Seuche mitteilen.
Sobald die Anzeige von dem Ausbruche der Seuche eingeht,
müssen die Behörden der seuchenfreien Länder durch in den Zeit-
ungen oder auf andere zweckmäßige Weise zu veröffentlichende
Erlasse, das betreffende Land als verseucht erklären und die Ein-
fuhr von Wiederkäuern, Schweinen, Milch, rohen Häuten und Fellen
Bericht von Dr. C. A. Lindgvist, Stockholm. 419
von Wiederkäuern, von ungewaschener Wolle, sowie von Heu und
Stroh aus den verseuchten Gebieten so lange verbieten, bis das
Erlöschen der Krankheit amtlich bekannt gegeben wird.
Bei der Einfuhr aus Ländern, welche nicht als durch Vieh-
krankheiten, die zu Öffentlichen Maßregeln Veranlassung geben,
verseucht erklärt sind, müssen die Tiere zuvor durch approbierte
oder besonders hierzu verordnete Tierärzte besichtigt werden.
Sollten sich hierbei ein oder mehrere Stücke als von anstecken-
den Krankheiten ergriffen oder solcher verdächtig zeigen, so ist die
Einfuhr dieser und der Herde, der sie angehören, zu verbieten.
Zur Unterdrückung der Maul- und Klauenseuche in einem
Lande muß verordnet werden, daß jeder thatsächliche oder ver-
mutete Ausbruch dieser Krankheit von dem Viehbesitzer oder von
dessen Stellvertreter unverzüglich, spätestens aber innerhalb
24 Stunden, der Polizeibehörde schriftlich oder telegraphisch zu
melden ist. Die Anzeigepflicht liegt auch dem Tierarzte ob, der
Kenntnis von einem Seuchenausbruche erhalten hat, von dem die
Behörde noch nicht benachrichtigt: ist.
Ist Grund zu dem Verdachte vorhanden, daß Wiederkäuer
oder Schweine durch Berührung mit erkrankten Tieren angesteckt
sind, oder daß sie auf eine andere Weise den Ansteckungsstoff in
sich aufgenommen haben, so soll auch in diesem Falle der Besitzer
oder Tierarzt, der Kenntnis hiervon erhalten hat, der Polizeihehörde
Anzeige machen.
Sobald die Polizeibehörde Kenntnis von dem Seuchenausbruch
oder -verdachte erhalten hat, beauftragt sie unverzüglich den be-
amteten oder, wo dieser fehlt, einen anderen approbierten Tierarzt
mit der Untersuchung des Seuchenherdes. Geht aus dieser Unter-
suchung hervor, daß die Krankheit wirklich oder wahrscheinlich
ausgebrochen ist, so muß der Tierarzt ermächtigt sein, eine vor-
läufige Sperre des Gehöfts anzuordnen,
Diese besteht darin, daß verdächtige Wiederkäuer und Schweine
nicht aus dem betreffenden Gehöfte gebracht werden dürfen, daß
keine Milch von dort abgegeben oder zur Nahrung für Menschen
und Haustiere benutzt werden darf, wenn sie nicht zuvor auf
mindestens 70° C. erwärmt war, daß ferner Personen, welche die
erkrankten oder verdächtigen Tiere (einschließlich der noch nicht
ergriffenen) warten, das Gehöft nicht verlassen dürfen, ohne die
Überkleider gewechselt und Hände und Schuhzeug desinfiziert zu
haben, und schließlich daß Unbefugten das Betreten des Hofes
verboten wird.
Da die Maul- und Klauenseuche sich von einem Seuchen»
herde viel schneller als jede andere Seuche verbreitet, so ist es
geradezu eine unumgänglich notwendige Maßregel, daß die Ab-
sperrung des Seuchenherdes so rasch als möglich eintritt. Daher
muß der beamtete Tierarzt ermächtigt sein, die obengenannten
Vorsichtsmaßregeln zur Verhinderung der Ausbreitung der Krank-
heit alsbald anzuordnen.
420 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Sobald der Tierarzt seine Untersuchung beendet hat, berichtet
er der Behörde über die Zahl der vorgefundenen Wiederkäuer und
Schweine und über den Befund derselben.
Geht aus dem Bericht des Tierarztes hervor, daß Maul- und
Klauenseuche vorliegt oder vorzuliegen scheint, oder daß die unter-
suchten Wiederkäuer oder Schweine mit angesteckten Tieren in
Berührung gekoramen waren, so erklärt die Behörde durch öffent-
liche Bekanntmachung den Ort als verseucht, ordnet die definitive
Sperrung des Gehöftes an und beauftragt den beamteten Tierarzt
mit der Überwachung des Seuchenortes selbst und der angrenzenden
bedrohten Gehöfte,
Zur Verhinderung der Weiterverbreitung der Seuche ist vor-
zuschreiben:
1. Wiederkäuer und Schweine dürfen nicht aus dem Seuchen-
gehöfte entfernt werden; befinden sie sich beim Ausbruch
der Krankheit auf der Weide, so sind sie einzustallen;
hierbei dürfen sie jedoch nicht über öffentliche Wege ge-
trieben werden. Wo dies nicht vermieden werden kann,
ist der Weg unmittelbar nach der Überführung der Tiere
von Dünger zu reinigen und mit frisch gelöschtem Kalk
zu bestreuen.
Auf Gelände, auf dem kranke Tiere geweidet haben,
sind Dünger und sonstige Abfälle möglichst zu sammeln
und zu vergraben oder auf die Felder zu fahren und
unterzupflügen, die Stellen des Weidelandes aber, wo der
Dung gelegen, mit frisch gelöschtem Kalk zu überstreuen.
Darnach dürfen Wiederkäuer und Schweine, welche die
Krankheit noch nicht überstanden haben, in demselben
Jahre auf solchen Weiden nicht geweidet werden.
Sollten Besitzer verseuchter Gehöfte kein Futter für
ihre Tiere während der Dauer der Sperre bezw. der Ein-
stallung und auch nicht die Mittel zum Einkauf desselben
haben, so muß Futter auf allgemeine Kosten angeschafft
und ihnen gegen Rückerstattung zugeführt werden, da
Herden, die sich auf der Weide befinden, bekanntlich die
gefährlichsten Seuchenverbreiter sind.
2. Hunde in verseuchten und in bedrohten Gehöften müssen
stets an der Kette liegen.
3. An den Wegen, die zu den verseuchten Gehöften führen,
sind Tafeln mit deutlicher Inschrift: ,,Maul- und Klauen-
seuche‘‘ anzubringen.
4. Die Wege zu den verseuchten Gehöften werden am besten
durch Militär bewacht. Unbefugten ist das Betreten zu
verbieten. Personen, die Wiederkäuer und Schweine
eines verseuchten Gehöftes warten, dürfen sich von dort
nicht entfernen, ohne die Uberkleider gewechselt und
Hände und Schuhzeug desinfiziert zu haben. Der Vor-
Bericht von Dr. C. A. Lindgvist, Stockholm. 421
gesetzte der Wachmannschaft stellt diesen Personen den
Pa& aus, der der Wache vorzuzeigen ist. Ohne Paß ist
das Verlassen des Gehöftes nicht gestattet.*)
5. Wiederkäuer und Schweine dürfen nur zur sofortigen
Schlachtung in verseuchte Gehöfte überführt werden.
Ebenso muß die Einfuhr von Schlachtvieh in eine ver-
seuchte Stadt oder Ortschaft gestattet werden, wenn es
nicht durchzuführen ist, nur bereits geschlachtetes Vieh
einzubringen.
6. Die Durchfuhr von Schlachtvieh durch angesteckte Gebiete
darf nur in Wagen oder in Schiffen geschehen.
7. Milch darf aus einem Seuchengehöft weder ausgeführt.
noch an Ort und Stelle zur Nahrung für Menschen oder
Tiere oder zur Bereitung von Butter verwendet werden;
es sei denn, daß sie zuvor auf mindestens 70° C. erwärmt
worden war. Alle Milchgefäße sind nach jedesmaligem
Gebrauche mit siedendheißer Sodalauge zu reinigen.
8. Die Ausfuhr von Heu und Stroh aus dem Seuchengehöfte
ist zu verbieten.
9. Mu& mit Wagen und Pferden ausgefahren werden, so
sind die unteren Glieder der Beine, namentlich die Hufe
der Pferde zuvor gründlich zu reinigen und zu des-
infizieren, ebenso die Räder und das Untergestell der
Wagen. |
10. Eine wegen Verdachts polizeilich gesperrte Lokalität ist
als seuchefrei zu erklären und die Sperre aufzuheben,
sobald der beamtete Tierarzt erklärt, daß die Krankheits-
zeichen, die den Verdacht veranlaßt hatten, nicht von
Maul- und Klauenseuche herrühren oder nach zehntägiger
Beobachtung verschwunden sind, oder daß die Tiere nach
dieser Frist, obgleich sie der Ansteckung verdächtig waren,
nicht erkrankt sind.
11. Ist die Krankheit in einem nur schwach mit Wieder-
käuern oder Schweinen besetzten Gehöfte aufgetreten,
und kommt sie sonst im Orte nicht vor, so ist es zweck-
*) Die Bewachung durch Militär scheint mir der durch Civil-
rsonen vorzuziehen zu sein. Während des Auftretens der Maul- und
auenseuche in Schweden 1892, 1897 wurde zur Überwachung des
verseuchten Gebietes Militär verwendet. In dem erstgenannten Falle, der
sich in der Provinz, Schonen abspielte, hatte sich der Ansteckungsstoff durch
Milchlieferung von einer ergriffenen Herde an eine Sammelmolkerei schon
über die angrenzenden Güter, von denen ebenfalls Milch an dieselbe
Molkerei geliefert wurde, verbreitet, bevor die Krankheit festgestellt war.
Die Seuche wurde gleichwohl durch die militärische Bewachung der Gehöfte
auf ihren ursprünglichen Herd beschränkt. Dasselbe geschah ım Jahre 1897,
wo tür die drei Éehôfte ‚in welchen die Krankheit vorkam, militärische
Absperrung durchgeführt wurde. Die bei ihrem beschränkteren Auftreten
im Jahre 1898 versuchte Bewach durch Civilpersonen war zwar auch
erfolgreich; allein die militärische Absperrung, die übrigens auch bei der
Rinderpest angewendet wurde, bietet größere Sicherheit.
422
12.
13.
14.
15.
16.
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
mäßig, sämtliche für die Krankheit empfänglichen Tiere
des Gehöftes auf polizeiliche Anordnung töten und ver-
graben zu lassen und dem Besitzer eine Entschädigung
aus Öffentlichen Mitteln zu gewähren. Bei größerer Ver-
breitung der Seuche ist die Absperrung und Bewachung
der Seuchengehöfte oder des verseuchten Bezirks vorzu-
ziehen.
Im letzteren Falle sind die erkrankten Tiere entsprechend
zu behandeln. Wärter einer angesteckten Herde müssen
bei der Arbeit im Stalle besondere Überkleider tragen,
die im Stalle verbleiben, wenn die Wärter denselben
verlassen; in diesem Falle müssen sie auch Hände und
Schuhzeug reinigen und desinfizieren.
Zur Beschleunigung des Seuchenverlaufes sind die noch
gesunden Tiere der Herde durch Einstreichen des Speichel;
kranker in die Maulhöhle zu infizieren.
Die Anwendung des von der Deutschen Kommission
zur Erforschung der Maul- und Klauenseuche erfundenen
Impfstoffes dürfte sich zur Notimpfung innerhalb einer
angesteckten Herde oder von bedrohten Beständen em-
pfehlen. Gleichwohl müssen die polizeilichen Sperr- und
Beobachtungsmaßregeln in Kraft bleiben.
Eine Verwendung des erwähnten Impfstoffes zur all-
gemeinen Schutzimpfung, auch dort, wo die Maul- und
Klauenseuche nicht vorkommt, dürfte viel zu große, d. h.
ganz unverhältnismäßige Kosten veranlassen und nicht zu
empfehlen sein. Trotz dieser allgemeinen Schutzimpfung
müßte ja doch das Verbot der Einfuhr von Wiederkäuern
und Schweinen, sowie von Waren, die als Träger des
Ansteckungsstoffes anzusehen sind, aus Ländern, wo die
Krankheit aufgetreten ist, aufrecht erhalten werden. Eine
recht strenge Sperre gegen das Ausland wird aber gewiß
das Auftreten der Seuche sicherer verhindern und eine
sorgfältig ausgeführte, wenn nötig, militärische Bewachung
der im Inlande erscheinenden Seuchenherde die Aus
breitung der Seuche billiger und sicherer hemmen als die
Schutzimpfung.
Schwer klauenkranke Tiere, deren Anwesenheit die Auf-
hebung der Sperrmaßregeln verzögert, sind auf polizeiliche
Anordnung zu schlachten und für dieselben entsprechende
Entschädigungsgelder aus öffentlichen Mitteln zu gewähren.
An Maul- und Klauenseuche eingegangene Tiere sind
unter Beobachtung der nötigen Vorsichismaßregeln mit
Haut und Haaren auf dem Wasenplatz zu vergraben.
Der Dünger ist auf einem besonderen Platz zu sammeln,
dort täglich mit frisch gelöschtem Kalk zu bestreuen und
nach Erlöschen der Seuche auf das Feld zu fahren und
unterzupflügen. Kommt die Krankheit in einer Stadt vor,
17.
18.
19.
Bericht von Dr. C. A. Lindgvist, Stockholm. 423
aus der der Dünger täglich fortgeführt werden muß, so
ist er auf einen außerhalb der Stadt gelegenen, wohl
eingefriedigten Platz zu verbringen. Beim Transport und
beim Unterpflügen von Dünger sind Pferde zu verwenden
und ist darauf zu achten, daß kein Dünger auf den Wegen
verzettelt wird.
Nachdem sämtliche Tiere einer ergriffenen Herde gesundet
oder geschlachtet sind, hat unter der Aufsicht des Tier-
arztes die Reinigung und Desinfektion der übrig geblie-
benen Tiere, der Ställe, Stallgeräte, sowie der Überkleider
und des Schuhwerks der Personen, welche die Wartung
der Tiere und die Desinfektion besorgt haben, zu ge-
schehen.
Da es von der größten Wichtigkeit ist, daß die Des-
infektion sorgfältig und ohne Rücksicht auf die etwa er-
wachsenden Kosten ausgeführt wird, muß die Staats- oder
Gemeindekasse dafür aufkommen. Es ist unter allen Um-
ständen zu verhindern, daß die Viehbesitzer aus Unvermögen
oder aus Sparsamkeit es unterlassen, das nötige Arbeiter-
personal oder die gehörige Menge von tüchtigen Mitteln
zur Desinfektion zu verwenden.
Sollte der vom Seuchengehöft ausgeführte Dünger infolge
der Witterungsverhältnisse nicht gleich beim Erlöschen der
Seuche untergepflügt werden können, so muß er einst-
weilen auf dem Felde aufgehäuft und mit Erde bedeckt
oder mit frisch gelöschtem Kalk bestreut werden. Das
Feldstück ist bis nach der nächsten Ernte für Wiederkäuer
und Schweine abzusperren.
Der Transport des Düngers darf nicht über Wege erfolgen,
die von Wiederkäuern oder Schweinen begangen werden,
andernfalls ist etwa verzettelter Dünger sofort zu sammeln
und der Weg mit frisch gelöschtem Kalk zu bestreuen.
Beim Wegfahren und Unterpflügen von Dünger, sowie
bei der Bestellung des gedüngten Feldes sind nur Pferde
zu verwenden, deren Beine und Hufe, ebenso wie die
Überkleider und das Schuhzeug der Arbeiter nach Be-
endigung der Arbeit gereinigt und desinfiziert werden
müssen. Gleiches hat mit den verwendeten Wagen und
Ackergeräten zu geschehen. Schließlich ist der Platz,
auf dem der Düngerhaufen gelegen hat, mit frisch ge-
löschtem Kalk zu bestreuen.
Der beamtete Tierarzt, der jeden dritten Tag Bericht über
den Seuchenverlauf erstatten soll, hat der Behörde schrift-
lich zu melden, daß die Desinfektion des Seuchenherdes
beendet und der Dünger untergepflügt oder auf dem Felde
aufgehäuft ist.
20 Tage nach dieser Meldung macht die Behörde öffent-
lich bekannt, daß die als verseucht erklärte Ortlichkeit
424 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
nunmehr wieder seuchefrei und dem Verkehr offen ist.
Es werden daher alle Sperrgebote mit Ausnahme der-
jenigen für die Feldstücke, auf welchen der Dünger als
Kompost aufgehäuft ist, aufgehoben.
Wenn der Dünger vom Seuchengehöfte nicht unmittel-
bar, nachdem er aufs Feld gefahren ist, untergepflügt
werden kann, aber in größeren Haufen daselbst aufgesetzt
ist, kann die betreffende Stelle als seuchefrei erklärt
werden, wenn der betreffende Besitzer sich verpflichtet,
die in Ziffer 18 gegebenen Vorschriften zu befolgen, sobald
die Witterungsverhältnisse das Ausbreiten und Unterpflügen
des Düngers gestatten.
Es wirft sich die Frage auf, ob der Zeitraum von 14—21
Tagen, der nach der Beendigung der Desinfektion bis zur Auf-
hebung der Sperrmaßregeln, nach den Vorschriften in verschiedenen
Ländern, abgelaufen sein muß, groß genug bemessen ist. Es wird
nämlich befürchtet, daß der Ansteckungsstoff sich lange Zeit latent
im Körper der Tiere, welche die Krankheit überstanden haben, er-
halten, und von da aus sich weiter verbreiten könne. Vollkommen
einwandsfreie Beweise für die Richtigkeit einer solchen Annahme
sind mir nicht bekannt.
Der Ansteckungsstoff der Aphtenseuche kann erwiesenermaßen
auch durch Personen verbreitet werden, welche mit infizierten Tieren
oder Gegenständen in Berührung gekommen sind. Derartige Fälle
können leicht den Verdacht erwecken, als ob der Ansteckungsstoff
durch Tiere, die vor länger als zwei bis drei Wochen von der
Maul- und Klauenseuche genesen sind, verbreitet worden sei.
Einige erst in neuerer Zeit erfolgte Ausbrüche der Krankheit in Schweden
sind in dieser Hinsicht besonders lehrreich. In Schweden war es bis zum
21. Februar 1898 gestattet, von Ländern, wo die Maul- und Klauenseuche
ausgebrochen war, Wiederkäuer und Schweine unter der Bedingung einzu-
führen, daß die betreffenden Tiere in den beiden letzten Monaten vor der
Einfuhr weder von der Krankheit ergriffen, noch mit verseuchten Orten oder
von der Krankheit ergriffenen Tieren in Berührung gekommen waren. Die
Bescheinigung hierüber war von dem schwedischen Konsul oder einer anderen
öffentlichen Behörde auszutertigen, außerdem die Bescheinigung von einem
Tierarzte darüber beizubringen, daß die zur Einfuhr in Schweden bestimmten
Tiere bei der Einschiffung keine verdächtigen Symptome von Maul- und
Klauenseuche gezeigt hatten.
Bei der Ankunft in einem schwedischen Hafen werden die Tiere vom
Tierarzte untersucht, und, wenn kein Anlaß zu der Annahme vorhanden war,
daß sie von der Seuche ergriffen seien, einer zehntägigen Quarantäne unter-
stellt. Wenn sie nach Ablauf dieser Zeit gesund geblieben waren, wurden
sie dem Besteller zum freien Verkehr in Schweden übergeben.
Unter Beobachtung dieser Vorschrift kamen am 17. Oktober 1897 aus
Holland 44 Rinder zur Einfuhr. Nachdem dieselben bis zum 28. dess. M. in
Quarantäne gestanden hatten, wurden 43 derselben am 29. Oktober d. ].
nach verschiedenen Gütern der Provinz Schonen und ein Tier, ein Bulle,
nach einem Gute, unweit Stockholm, gebracht. Am 24. November desselben
Jahres erkrankte ein neben dem importierten stehender Bulle an der Maul-
und Klauenseuche und späterhin alle übrigen Rinder des Gutes, mit Aus-
nahme des holländischen Bullen. Ferner wurde die Seuche durch eine
Bericht von Dr. C A. Lindqvist, Stockholm. 425
Person, die die kranken Tiere gewartet hatte, nach zwei angrenzenden
Gütern verschleppt. '
Sofort trat Absperrung des Seuchenbezirkes durch die bewaffnete
Macht ein, welche eine weitere Ausbreitung der Seuche verhütete. Am
7. Februar 1898 konnte die zuerst ergriffene Herde, am 15. Februar die
zweite und am 15. März die dritte für seuchefrei erklärt werden.
Für die Einschleppung der Seuche in die zuerst ergriffene Herde blieb,
da die Seuche sonst nirgends vorkam, nur die Möglichkeit übrig, daß sie
durch den 11/s Monat vor Ausbruch der Krankheit von Holland eingeführten
Bullen 1 geschehen war. Bei diesem Tiere beobachtete man, nachdem es schon
seit mehreren Wochen eingestellt war, zwischen den Hornringen an der Klauen-
wand eingetrockneten Dünger, welcher abgekratzt wurde. Alsbald, d.‘h.
zwei oder drei Tage später erkrankte der daneben stehende Bulle an der
Maul- und Klauenseuche.
Was nun die übrigen aus Holland eingeführten Tiere anbelangt, so
wurde von ihnen ein anderer Bulle in eine Herde in der Landschaft Schonen
eingestellt.
In dieser brach die Maul- und Klauenseuche am 21. April 1898, d h.
5/2 Monate nach der Einstellung des Bullen aus.
Nirgendwo gab es damals Maul- und Klauenseuche in Schweden.
Ein Verkehr mit den drei Herden, von denen oben die Rede war, und bei
welchen die Seuche schon Mitte März erloschen war, hatte nicht stattgefunden.
Zudem sind die beiden Örtlichkeiten (der früher erloschene Seuchenherd
und der, um den es sich hier handelt) etwa 600-km von einander entfernt.
Dagegen zeigte es sich bei der Untersuchung der Klauen des hier in Betracht
kommenden Bullen, daß er Narben in der Zwischenklauenhaut zeigte, daß
ferner die Glasurschicht der Klauenwände sich von der Röhrchenschicht
abgelöst hatte und in den Zwischenräumen ansteckungsstoffhaltiger Dünger
ge war. Daß die beiden Bullen vor ihrer Ausfuhr von Holland von
er Maul- und Klauenseuche ergriffen gewesen waren, geht auch noch daraus
hervor, dass sie trotz wiederholter Impfungen mit dem Speichel kranker
Tiere nicht erkrankten, daher seuchenfest geworden waren.
Wären die Klauen der Tiere in Holland sorgfältig desinfiziert
worden, so hätte jedenfalls eine Verschleppung der Seuche nach
Schweden nicht stattgefunden.
Falls man nun den eingetrockneten Dünger an den Klauen
dieser Tiere nicht wahrgenommen hätte, wäre man auf die Ver-
mutung gekommen, daß der Ansteckungsstoff sich trotz der Ge-
nesung der Tiere bei ihnen erhalten und von ihnen nach so langer
Anwesenheit noch auf andere Tiere übertragen habe. Ähnliche
Fälle, die nicht gründlich untersucht worden waren, haben dazu
beigetragen, das Bedürfnis nach Verlängerung der Beobachtungsfrist,
nach Beendigung der Seuche bis, zur Aufhebung der Sperre, wach-
zurufen.
Diese Verlängerung ist aber nicht nothwendig, wenn die Des-
infektion. insbesondere der Tiere recht gründlich ausgeführt ist,
und schwer oder unheilbar klauenkranke Tiere durch Abschlachten
beseitigt werden.
Noch ein wichtiger Punkt ist zu beleuchten. Der Ansteckungs-
stoff der Seuche überträgt sich bekanntlich sehr leicht; ja es kommt
vor, daß er sich noch, bevor der Ausbruch der Maul- und Klauen-
seuche in einer Herde beobachtet ist, von da auf Nachbarherden
und, bevor diese gesperrt wurden, noch weiter verbreitet.
496 | Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Um einen Herd so schnell wie möglich zu begrenzen, muß
deshalb ein Verbot der Ausfuhr von Rindern, Schweinen, Milch
und Dünger für den Umkreis von 5 km erlassen werden (relative
Ortssperre).
Dieses Verbot kann, wenn nach Verlauf von 14 Tagen kein
Krankheitsfall vorgekommen ist, wieder aufgehoben werden. Jedoch
müßten während der Beobachtungszeit mehrere Tierärzte, welche
mit kranken oder verdächtigen Tieren nichts zu thun haben, die
in diesem Bezirke befindlichen Wiederkäuer und Schweine unter-
suchen und deren Gesundheitszustand überwachen.
Endlich ist eine leicht verständliche Belehrung der Viehbesiter
über die Ursachen der Verbreitung, die Kennzeichen und den Ver-
lauf der Maul- und Klauenseuche und über die Behandlung der
erkrankten Tiere erwünscht. Die Beschreibung sollte in den Tages-
blättern und in landwirtschaftlichen Fachschriften von Zeit zu Zeit
veröffentlicht werden. Hand in Hand damit könnte bei Seuchen-
gefahr oder bei eingetretenem Seuchenausbruch den Viehbesitzern,
Tierärzten und anderen mit der Angelegenheit beschäftigten Per-
sonen eine gedruckte Verhaltungsvorschrift eingehändigt werden.
Die Vorschläge, welche ich hier gemacht habe, sind schon in
den Vorschriften der meisten europäischen Länder angenommen.
Übrigens dürften sie strenger als bisher angewendet werden. Sie
heißen:
1. Unbedingtes Verbot der Einfuhr von Wiederkäuern und
Schweinen, von Erzeugnissen und Abfällen dieser Tiere und
aller giftfangenden Gegenstände, welche aus verseuchten oder
seuchenverdächtigen Ländern kommen.
Auch aus anscheinend seuchefreien und unverdächtigen
Ländern sollen die genannten Tiere nur unter beschränkenden
Vorsichtsmassregeln zur Einfuhr gelangen, als:
Bestimmung einiger weniger Eingangsstationen; tierärztliche
Untersuchung, Reinigung und Desinfizierung der Tiere da-
selbst unter tierärztlicher Leitung und auf Kosten und Ge-
fahr des Spediteurs; Desinfizierung der Rohstoffe und gift-
fangenden Gegenstände in ähnlicher Weise, soweit als thunlich;
Nachweisung der Herkunft der Tiere und Gegenstände und
ihrer Unverdächtigkeit durch amtliche Zeugnisse, die bezeugen,
dass der Herkunftsort und seine Umgebung seit 30 Tagen
vor der Verladung seuchenfrei waren und die Tiere wie die
Gegenstände bei der Verladuna tierärztlich untersucht und
verdachtsfrei befunden wurden.
2. Verpflichtung des Viehbesitzers, des Stellvertreters, Wärters
und des Tierarztes zur Anzeige von dem Ausbruche der
Krankheit innerhalb 24 Stunden an die Behörde; Ermächli-
Or
Bericht von Dr. C. A. Lindqvist, Stockholm. 427
gung des beamteten Tierarztes, die vorläufige Sperre des
Seuchengehöftes anzuordnen.
. Anordnung der definitiven Sperre des Seuchenherdes durch
die zuständige Behörde und polizeiliche und tierärztliche
erwachung des Seuchenherdes selbst und eines weiteren
Gebietes im Umkreis von 5 km um denselben. Militärische
Absperrung des verseuchten oder bedrohten Gebietes ist am
wirksamsten. Verbot der Ausfuhr von Wiederkäuern und
Schweinen, sowie von Milch und Dünger aus der bedrohten
Zone.
Polizeiliche Abschlachtung der Tiere kleinerer Herden und
Entschädigung der Viehbesitzer aus öffentlichen Mitteln.
. Eventuell Abschlachtung der an schwerem Klauenübel leiden-
den Tiere, ebenfalls mit Entschädigung der Besitzer.
. Desinfektion des Seuchengehöftes auf öffentliche Kosten unter
der Aufsicht des Tierarztes.
. Aufhebung der Sperre für den verseuchten Ort oder die be-
drohte Zone nach 14 Tayen, wenn in dem gesperrten Gebiet
kein Fall von Maul- und Klauenseuche, noch ein Verdacht in
dieser Hinsicht vorgekommen ist.
. Aufhebung sämtlicher polizeilicher Massregeln 20 Tage nach
vollendeter Desinfektion.
428 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
Rapport du Dr LINDQVIST
Ancien Directeur et Professeur à l’Institut de médecine vétérinaire
de Stockholm.
(Traduit par Mr. LE HOUITEL, professeur, sous la direction du docteur LYDTIN,
Baden-Baden.)
IR
EPUIS quelques années, la fièvre aphteuse s'est trop
q
souvent répandue sur de vastes territoires avec une
I: intensité autrefois inconnue; mais qui s’explique par le
ù trafic toujours plus considérable et par l'organisation
Ue Ss des laiteries syndicales, d'où se répand inévitablement
RR le germe de la maladie. Les dommages considérables
qu’elle cause, obligent les Gouvernements à prendre des mesures afin:
1° d'empêcher l'introduction de la maladie:
2° d'obtenir la déclaration immédiate des foyers naissants;
3° d'isoler les animaux infectés.
Sous ce dernier rapport les prescriptions actuelles ne sont pas
assez efficaces. Chargé de présenter des propositions sur les mesures
contre la fièvre aphteuse, je vais citer celles principalement usitées
en différents pays, et faire mes propositions, en me basant surtout
sur les expériences faites en Suède.
Pour empêcher l'introduction de la maladie dans un pays, on
devrait passer une convention entre les Etats, prescrivant que,
tout Etat lié par cette convention chez lequel se déclarerait un
foyer épizootique, doit en aviser rapidement, même par télégraphe,
les autres Etats et en dénoncer également l'extinction. Les Gou-
vernements doivent, par publications officielles, signaler le pays
contaminé et en interdire l'importation des ruminants, des porcs.
du lait, des peaux brutes, de la laine non lavée, ainsi que du foin
et de la paille, aussi longtemps que, par avis officiel, ce pays ne
sera pas déclaré franc de contagion.
Des vétérinaires seront délégués pour visiter les animaux el
matières animales contagifères provenant de pays non contaminés:
s'ils présentent le moindre symptôme suspect, l'importation du
troupeau entier sera interdite. Tous les animaux et les autres objets
pouvant répandre l’epizootie seront nettoyés et désinfectés à la
station d’entree, autant que possible, et aux frais et risques et
perils de l’expediteur.
Rapport du docteur LINDQVIST, Stockholm. 429
Pour supprimer la fièvre aphteuse dans un pays, il y a lieu
d'émettre les prescriptions suivantes :
Si la fiévre aphteuse est constatée ou soupçonnée, le pro-
priétaire ou son représentant avertira l'autorité dans les 24 heures.
Ce devoir incombe également à tout vétérinaire qui aura connais-
sance d’un foyer naissant ou suspect. En cas de simple contami-
nation, la même déclaration est de rigueur.
L'autorité doit, dès la réception de l'avis, déléguer le vétérinaire
officiel pour examiner le troupeau. Si ce vétérinaire trouve le bétail
malade ou suspect, il peut mettre la ferme sous séquestre provisoire et
en interdire la sortie des animaux. Le lait devra être chauffé à 70°C.
Le personnel, chargé de soigner les animaux en question, doit, avant
de s'éloigner de la ferme, changer de vêtements et désinfecter ses
mains et ses chaussures. Nul ne peut pénétrer dans la ferme sans
autorisation. Le vétérinaire délégué adressera un rapport à l’auto-
rite, avec mention du nombre et de l’esp&ce des animaux présents,
le nombre de ceux atteints de fièvre aphteuse ou suspects. A la
réception de ce rapport, l'autorité devra, par avis officiel, déclarer
la localité infectée, prononcer le séquestre de la ferme et charger
le vétérinaire officiel du service de celle-ci, et de celles avoisinantes
en danger.
Pour circonscrire le foyer, |
1° on consignera les ruminants et les porcs dans la ferme
infectée; ceux qui seraient au pâturage devront rentrer à
l’etable, en évitant les chemins publics, si cela est impos-
sible, on devra de suite nettoyer la longueur parcourue et
la soupoudrer de chaux éteinte fraîche. On recueillera le
fumier sur les pâturages et on l’enfouira; les places souillées
seront soupoudrées de chaux. Ces pâturages seront pendant
un an rigoureusement inderdits au bétail indemne. Si le
propriétaire manque de fourrages et n'est pas en situation
d'en acheter, il lui en sera fourni par l'Etat, car c'est en
pâturant que les sujets malades propagent le plus sûrement
la fièvre aphteuse.
2° Les chiens de la ferme infectée et ceux des environs seront
tenus à l’attache.
3° Des écritaux en gros caractères portant les mots: ,Fièvre
aphteuse* interdiront les routes conduisant aux fermes
contaminées.
4° Les chemins conduisant aux fermes infectéas doivent être
gardés par la force armée, afin d'en empêcher l'accès. Ce
cordon sanitaire doit aussi veiller à ce que le personnel
de la ferme se conforme à ce qui est dit au sujet de la
désinfection.*) |
*) Pendant les épizooties de fièvre aphteuse qui sévirent en Suède
en 1892, 1897 et 1898, les cordons sanitaires furent fournis par l’armée pour
les deux premières, et par un personnel civil pour la troisième. L'expérience
a montré que l’emploi de la force armée était préférable.
430
7
go
90
oO
10
11°
12°
©
13
Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
. Les ruminants et les porcs ne peuvent être amenés à un
endroit infecté que pour y être abattus de suite.
. Si l'infection s'étend à une ville ou autre localité étendue,
où les besoins de la consommation exigent l'introduction
d'animaux de boucherie, ceux-ci ne doivent traverser la
zone infectée qu’en voiture ou en bateau.
Le lait consommé sur place ou expédié devra être chauffé à
une température de 70° C. au moins. Après chaque usage
on lavera les recipients à l’eau de soude bouillante.
Le foin et la paille ne seront pas exportés.
Les extrémités des animaux, comme les sabots des chevaux,
ainsi que les voitures, seront désinfectées avec soin, s'ils
sont utilisés au dehors.
Le séquestre et ses conséquences seront levés pour toute
ferme, où le vétérinaire officiel reconnaîtra que les symptômes
suspects n'étaient pas dus 4 la fièvre aphteuse, ou si,
après 10 jours de la contamination présumée, la maladie
ne s'est pas manifestée.
Si le troupeau est petit et que le foyer y soit circonserit,
il est plus avantageux d'abattre et d’enfouir les bêtes ma-
lades. Si l’epizootie s’étend sur un grand espace, la sur-
veillance sera moins onéreuse que l’indemnité d’abattage.
Les gardiens, soignant un troupeau atteint, laisseront leurs
vêtements de travail à l’étable et s'y desinfecteront avant
d'en sortir.
Le fumier des troupeaux infectés sera mis à part. Dans
les villes il sera isolé extra muros. Ces fumiers seront chaque
jour recouverts de chaux éteinte; ils seront enfouis dans
les champs, mais seulement après l’extinction de l’épizootie.
. Leur transport se fera toujours par des chevaux. On veil-
14.
eo
15
16°
lera qu'aucune partie du fumier ne tombe en route
On fera bien, pour accélérer l’évolution de l’epizootie, de
frotter avec la bave de sujets malades la muqueuse buccale
des animaux qui ne sont pas encore affectés. On peut aussi
les inoculer par le procédé indiqué par la Commission alle-
mande pour l'étude de la fièvre aphteuse, de même que
les sujets contaminés.
L'emploi d’un vaccin ne modifie en rien les mesures de
police, mais on peut ainsi éviter la maladie et les pertes
qui eg résultent. Cependant ce vaccin est trop cher pour
être employé préventivement dans les régions épargnées
auxquelles la prohibition sévère de tout agent contagifère
assure l’immunite.
Si dans un troupeau guéri, quelques animaux présentent
de graves lésions des ongles, on décidera s’ils doivent étre
abattus, pour ne pas retarder la désinfection.
Les animaux morts de la fièvre aphteuse seront enfouis
avec la peau et d'après les principes rationels.
Rapport du docteur LINDQVIST, Stockholm. 431
17° Lorsque les survivants d’un troupeau sont déclarés guéris,
le vétérinaire fera procéder à une désinfection méthodique
des locaux, animaux, ustensiles, vêtements, etc. Une dés-
infection exacte étant d'intérêt général, mais entraînant
de grandes dépenses, il est indispensable que celles-ci soient
à la charge de l'Etat. | |
18° Si le fumier ne pouvait être enfoui en temps utile, il sera
mis en tas sur le champ et couvert de terre ou de chaux
éteinte. Pour le transport et l’enfouissement, on se con-
formera aux prescriptions citées sous chiffres 13 et 9, et
pour la désinfection, comme il est dit au chiffre 17. Le
champ où le fumier aura été isolé, sera interdit pour un
an aux ruminants et porcs. |
19° Le vétérinaire officiel ayant suivi périodiquement la marche
de la maladie, adressera un rapport à l'autorité qui dans les
20 jours déclarera, par avis officiel, la région franche d’épi-
zootie et lévera les mesures restrictives, sauf celles ayant
rapport au champ, où était isolé le fumier. L'autorité peut
déclarer franc le fumier entassé sur le champ, si la désin-
fection est terminée. Mais le propriétaire devra pour le
transport se conformer à ce qu'il est dit sous chiffre 18.
Dans beaucoup de pays le séquestre dure de 14 à 21 jours
après la désinfection. Certains croient que longtemps après ce temps
une reprise de la maladie peut se produire par le virus conservé
dans l'organisme de certains animaux à l'état latent. Ce qui est vrai,
c'est que le virus en question est transporté par des personnes ou
des objets ayant été en contact avec des animaux malades.
En Suède il était permis jusqu’au 21 février 1898 d'importer des ani-
maux de pays, où règnait la fièvre aphteuse, sous certaines conditions
sanitaires. Les animaux étaient visités à l’embarquement. A leur arrivée
dans un port suédois ils étaient inspectés par un vétérinaire; reconnus sains,
ils subissaient une quarantaine de 10 jours, si, après ces précautions, ils ne
présentaient rien de suspect, l’acheteur pouvait en prendre livraison. Sous
ce régime, en 1897, on importa de Hollande 44 bovidés qui débarquèrent le
17 octobre. Aprés la quarantaine, 48 de ces animaux furent acquis par divers
fermiers. Le quarante-quatriéme, un taureau, fut transporté à une ferme des
environs de Stockholm, où il arriva le 29 octobre. Le 24 novembre suivant,
un autre taureau, le voisin du hollandais, contracta la fièvre aphteuse et plus
tard tous les autres bovidés de la ferme, sauf le taureau nouvellement im-
porté. Transporté par une personne qui avait soigné les bêtes malades, la
contagion atteignit de là deux autres fermes. L'établissement d’un cordon
militaire limita le fléau, et dans les délais légaux, les 8 exploitations furent
déclarées franches d’épizootie.
Comment l'infection s’est-elle effectuée? Le troupeau, atteint le premier,
n'avait eu aucune relation suspecte. Il ne resta que l'introduction du taureau
hollandais. On remarqua, un peu tard, que la paroi externe d’un des onglons
de ce taureau avait des fissures remplies de fumier desséché qui fut enlevé
immédiatement. Peu après le taureau voisin tomba malade.
Un autre taureau de ce même arrivage hollandais fut expédié dans
une ferme de Schonen. La fièvre aphteuse y éclata le 21 avril 1898, soit
cinq mois et demi après l’arrivée de cet animal. Aucune épizootie ne sévis-
sait à cette époque en Suède. Les 3 fermes contaminées au commencement
de l’année, dont nous avons parlé tout à l’heure, sont situées à 600 km et
432 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
ne pouvaient avoir avec elle aucune relation. Dans ce cas-là on a aussi
constaté, par l’examen des onglons du taureau, qu’il portait des cicatrices
dans l’espace interdigité, que le périople était détaché et que, partant de
là, du fumier contenant le virus, s’était conservé dans les rugosités et fissures
de la paroi cornée. Les deux taureaux avaient sans doute, avant leur départ
de Hollande, été atteints de la fièvre aphteuse, car ils demeuraient indemnes
malgré l’inoculation avec la bave d’animaux malades.
Si les onglons de ces animaux avaient été désinfectés en
Hollande, ils n'auraient pas transporté la maladie en Suède. Si ces
faits n'avaient pas été dûment constatés, on aurait pu supposer
un virus, conservé dans l'organisme et infectant des étables après
«plusieurs mois. Si des animaux soigneusement désinfectés pouvaient
après leur guérison conserver le virus dans l'organisme et jouer
ainsi le rôle d’agents contagifères, on l’aurait, certes, constaté de-
puis longtemps et une prolongation du ban s’imposerait.
Vu que l’Epizootie se répand ordinairement avant que l'autorité
en soit informé, il serait urgent de publier dans les journaux locaux
du territoire infecté et menacé une description claire et sommaire de
la fièvre aphteuse, de ses causes et de ses symptômes. Et surtout
les prescriptions suivantes, en dehors de celles qui ont été préco-
nisées comme préventives contre l'importation de la maladie de
l'étranger, devraient recevoir une application plus sévère:
19 Defense de l'importation des ruminants, des porcs, des produits
et des issues de ces animaux et de tous les objets contagiferes,
provenant d’un pays infecté ou suspect.
2 Déclaration de la maladie par les propriétaires ou leurs re-
présentants ou le personnel chargé de soigner les animaux ed
les vétérinaires dans les 24 heures.
Le vétérinaire officiel constatant la maladie, ordonne le
séquestre provisoire de la localité infectée.
3° L'autorité avisée par le vétérinaire officiel déclare la localité
infectée, ainsi qu'un rayon de 5 km à l’alentour ; et ordonne
la surveillance policière et technique. L'emploi de la force
armée pour les cordons sanitaires est des plus efficaces.
Defense de l'exportation de ruminants, de porcs ainsi que
de lait et de fumier du territoire infecté.
49 Si la maladie éclate sur un petit troupeau et dans un endroit
franc d’épizootie, l'abattage de ce troupeau pourra être or-
donné; le propriétaire sera indemnisé par l'État.
5° Si quelques sujets d’un troupeau présentent une affection
grave des ongles, on devrait les abattre, en indemnisant le pro-
priétaire, afin de ne pas retarder la désinfection.
6° La désinfection de la ferme sera faite sous la surveillance
du vétérinaire officiel, et aux frais de U Etat.
7° L’interdiction pourra être levée 15 jours après la constatation
du dernier cas de maladie.
8° Les mesures de police sanitaire pourront être levées 20 jours
après que la désinfertion aura été terminée.
OL > OS
433
Report of Mr. LINDOVIST
Former Director and Professor of the Institute of Veterinary Medicine,
Stockholm.
(Extract made by Dr. F. KUEHNER, under the direction of Dr. LYDTIN,
Baden-Baden.)
N the first part of his report Mr. Lindgvist suggests how
to fight the foot and mouth disease. The final conclu-
sions will show, that these suggestions do not differ from
those made by other reporters and put to the test in several
States. What the reporter says about the isolation of
infected premises by regular troops in Sweden is especially
interesting. He gives the following details about it:
It seems to be preferable to have the farms watched by mili-
tary bodies instead of civil persons. In the years 1892 and 1897
military detachments were ordered to watch the infected places.
In the first instance, which occured in the province of Schonen, the
contagion was conveyed to a central dairy through the milk of an
infected herd and in that way to all farms the milk of which had
equally been brought to this dairy, — all before the disease had
been stated. Nevertheless the danger could be confined to its
original centre by having the farms watched by soldiers. The same
thing happened in 1897, when 3 infected premises were isolated
by a military detachment. No lesser success was attained in 1898
when the isolation was performed by civil persons, the infected area
being then not extensive, yet the isolation through military bodies
offers greater security. It has also been adopted in the case of
cattle-plague.
Mr. Lindgvist then cites some cases of centagion of the foot
nd mouth disease, the nature of which claims general attention.
e says:
Some more recent outbreaks of the disease are therefore very
instructive. It was permitted in Sweden up to the 29% of February
1898 to import cattle, sheep and swine from countries where the
disease was declared, on condition, that the imported animals
had neither been affected in the last 2 months before impor-
28
434 The prevention of foot and mouth disease.
tation nor had contact with any infected place or any infectel
animal. This fact should be certified by the Swedish Consul or
another magistrate; besides this a certificate from a veterinarian
should be brought that there had been no signs of infection of
the foot and mouth disease about the animals at the time of embark-
ation. After having reached a Swedish harbour the animals were
examined by a veterinarian and put under a ten days quarantine
if there were any symptoms of the disease. If, after this time.
they proved to be healthy, they were transported to the new owner
without further restrietions.
Now, 44 cattle were imported from the Netherlands on the
17% Oct. 1897, with full observation of the above prescriptions.
Having been in quarantine till the 28" of Oct. 43 of them were
brought to different farms in the province of Schonen and one, a
bull, to a farm near Stockholm. On the 24% of November of the
same year a bull, standing near the recently imported one, was
taken ill with the foot and mouth disease and later all the cattle
on the farm, with the only exception of the Dutch bull. Besides
the disease was conveyed to two farms in the neighbourhood by
a person that had nursed the affected cattle. Immediate isolation
of the infected district through soldiers took place and put a stop
to a further spread of the disease. On the 7" of February 1898
the first of the affected herds was declared free of the disease, the
15" of February the second, the 15% of March the third.
No outbreak of the epizooty had been anywhere else and there
was only one explanation for it, viz. that it had been brought over
by the Dutch bull that had arrived 1!/s months earlier. Some
weeks after his arrival this bull was found to have between the
claws dried dung that was scratched off. 2 or 3 days later the
bull that stood nearest was taken ill with the disease. :
As to the rest of the imported Dutch cattle, another bull was
brought to a herd in the county of Schonen, where the foot and
mouth disease broke out on the 21* of April 1898, 51/2 months
after the arrival of the bull.
There was no foot and mouth disease at that date anywhere in
Sweden. There had been no contact between this herd and the 3 above
mentioned, where the disease was found to be extinct as early as
March; besides the two spots (the once infected one and the one just
spoken of) are at a distance of 600 kilometres from each other. |
But in examining the claws of the above mentioned bull, cicatrices
were found between them, the enamel of the claws had been de-
tached and the intervals filled with infected dung. That the two
bulls had been affected with the foot and mouth disease before
their embarkation is obvious from the fact, that, in spite of reiterated
vaccination with the saliva of diseased cattle, they remained healthy
having become immune. Had the claws been carefully disinfected
in Holland, no disease could have been introduced into Sweden. |
Report of Mr. LINDQVIST, Stockholm. 435
Suppose now, that none had observed the dry dung between
the claws of these animals the idea would have arisen that the
infectious matter had remained efficacious in the bodies of these
bulls and had been conveyed to the rest of the cattle after so long
a cohabitation.
The last sentences, in which the opinions of Mr. Lindgvist
are summarized as far as they can be perceived from his report,
run as follows:
1) Absolute prohibition of tntroducing cattle, sheep etc., from
infected or suspected countries.
2) Obligation of the cattle-owner, his substitute, his atten-
dant and the respective veterinarian to inform the local
authorttres about the outbreak of the disease within 24
hours; authorization of the veterinarian in office to
order the provisional tsolatson of the infected premises.
3) Order of absolute isolation of the infected premises by the
respective magistrate, supervision of the infected premises
and within a radıus of 5 km from them by the police
and the veterinarian. Military tsolation of an infected
district or a district in danger of infection, ıs the most
efficacious means. Prohibition of exporting cattle sheep
or swine, as well as milk and dung out of the endang-
ered district.
4) Compulsory slaughter of smaller herds and compensation
out of public means.
5) In case of need slaughter of all cattle having sertously
affected claws, with full payment for the loss.
6) Disinfection at the public expense of the premises under
the control of a vetertnartan.
7) Free circulation about the infected or endangered area
after a fortnight, there has been no fresh case of the 1f
foot and mouth disease, nor any suspicion of tt.
8) Abrogation of all police regulations 20 days after the
disinfechion has taken place.
436 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Summarischer Bericht über die Ergebnisse der Untersuchungen des
Seuchen-pathologischen Institutes der Landwirtschaftskammer für die
Provinz Sachsen zur Erforschung der Maul- und Klauenseuche.*)
. Die von der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen im
Jahre 1898 ausgeführten und jetzt abgeschlossenen Untersuchungen hatten
als wesentliche Aufgabe, die von dem praktischen Tierarzt Hecker bereits
1896/97 ausgeübte Bekämpfungsmethode der Maul- und Klauenseuche auf
ihre praktische Anwendung, auf Impfmenge und Haltbarkeit der Präparate
zu prüfen und in zweiter Linie über einzelne für die praktische Landwirt-
schaft wichtige Fragen die Kenntnisse durch exakte Versuche zu bereichern.
Die Arbeiten haben zu einem sicheren und unschädlichen Impfver-
fahren geführt, durch welche die Seuche wesentlich gemildert und zum Still-
stand gebracht werden kann.
Die hauptsächlichsten Ergebnisse der Hecker’schen Erforschungen
sind folgende:
Die Untersuchungen auf Erforschung des Krankheitserregers er-
aben, daß die gebräuchlichen Berkefeld-Filter regelmäßig, die feineren
itasato-Kerzen nur nach längerem Filtriren den Krankheitserreger durch
ihre Poren durchließen.
Bei einigen Collodiumsäckchen, welche in die Bauchhöhle von Meer-
schweinchen und Kaninchen gelegt waren und Füllungen physiologischer
Kochsalzlösung mit Spuren des kontagiumhaltigen Filtrates enthielten, war
eine leichte Trübung des Inhaltes zu konstatiren. Mikroskopisch konnten,
ähnlich wie bei den Versuchen über Lungenseuche, kleinste lichtbrechende
Körperchen nachgewiesen werden. Der verimpfte Inhalt eines Beutels war
schwach virulent.
Mehrfach wurde in den ersten Wochen nach der Einfü beschickter
Collodiumbeutel Abmagerung der Versuchstiere beobachtet, welche nicht blos
auf den Fremdkörper in der Bauchhöhle zurückzuführen war.
Ein Meerschweinchen erkrankte typisch an Maul- und Klauenseuche
infolge Platzens des eingenähten Beutels.
Die Untersuchungen über die Empfänglichkeit der einzelnen Tier-
attungen ergaben, dai} diese am stärksten ist bei Rindern, geringer bei
Schweinen, noch schwächer bei Ziegen, am schwächsten bei Schafen.
Es gelang fast regelmäßig experimentell, junge, fast ausgewachsene
Hunde und Katzen anzustecken.
Eine künstlich durch Einspritzung in die Muskeln krank gemachte
Katze steckte spontan eine zweite zugesperrte an.
Mit dem Blaseninhalt eines seuchekranken Hundes wurde ein Schwein
durch Einreiben der Lymphe auf den Rüssel infiziert.
Ferner erkrankten durch Einspritzung eines Gemisches von Schaf- und
Rinderlymphe eine große Anzahl von Meerschweinchen, einige Kaninchen
und eine weiße Ratte.
_ *) Der hier gegebene kurze Abriß ist auszugsweise der Nummer 3 der
„Zeitschrift der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen“ entnommen.
Die Hecker’sche Schutzimpfung. 437
Bei den kleineren Versuchstieren*) zeigen sich die typischen Krank-
heitserscheinungen oft erst nach Wochen in Gestalt der abgeheilten Aphthen
an den Pfoten.
Als niedrigste Inkubationszeit wurde, nach unseren Wahrnehmungen,
bei natürlicher, spontaner Ansteckung vom Augenblick der Infektion bis zur
Blasenbildung der dritte Tag ermittelt. Fiebererscheinungen können etwas
früher beobachtet werden. Aphthenwunden mit wulstigen Rändern, oft
fibrinösem (gelblichem) Belag sind mindestens zwei Tage alt, ebenfalls an-
scheinend noch unverletzte Blasen mit geronnenem Inhalt.
Maulspeichel erkrankter Rinder erwies sich nur noch am folgenden
Tage nach Aufbruch der Aphthen als virulent.
Durch Einträufeln von virulenter Lymphe in die Lid-Bindehaut, in die
Trachea, in den Mastdarm und in die Scheide, durch direkte Einspritzung
ın den Magen und Dickdarm gelang es gleichfalls, Rinder anzustecken.
Injektionen in die Lungen wurden nicht ausgeführt, werden aber ebenfalls
inüzieren. Das Einreiben von Lymphe auf die intakte Haut des Klauen-
spaltes, oder aufs Euter hatten stets negative Resultate. Wohl aber gelang
eınmal die Infektion bei wundgeriebenem Klauenspalte und durch Einspritzen |
in die Zitzen.
Durch verfütterte Federn von Tauben, welche ihre Nahrung 12 Stunden
vorher aus künstlich infizierter Spreu gesucht hatten, konnten Rinder mit
Sicherheit angesteckt werden, ebenso mit Fliegen, welche mit virulentem
Maulspeichel oder mit Lymphe benetzt waren.
| ch die Leiber von Fliegen jedoch, welche von frisch seuchekranken
Rindern Blut gesogen hatten oder mit virulenter Lymphe gefüttert waren,
gelang es nicht, Rinder anzustecken, wenn die Fliegen ihre infektiöse
ahrung einige Stunden vor der Tötung aufgenommen hatten. |
‚ Im Dünger hielt sich der Krankheitserreger in über !/s m tiefen
Schichten nur ganz kurze Zeit, in maximo wenige Tage, infektionsfähig, in
den feinen Röhrchen der Stroh- oder Heuhalme, unter günstigen Bedingungen,
in einem Falle fast zwei Monate lang.
Weder durch trockene noch durch feuchte Luft ließ sich die Seuche
auch nur auf kurze Entfernungen übertragen.
_ Die Virulenz ist bei den einzelnen Seuchegängen, abgesehen natürlich
von individuellen Schwankungen mancher Tiere, eine fast gleichbleibende.
_ Die Schädigungen der Seuche am Tierkörper werden durch spezifische
Toxine, welche experimentell nachgewiesen werden, verursacht. |
Am auffälligsten leidet Fettvieh, ferner Tiere mit schwacher Konstitution
und während der Seuche gebärende Tiere. Säuglinge gehen bei Erkrankung
der Mutter vielfach ein.
Am widerstandsfähigsten sind junge kräftige Tiere, z. B. 8—7 Monate
altes Jungvieh.
Die Virulenz kann durch Überimpfen von Rinderlymphe auf Schweine
und Schafe gesteigert werden. Sie wird abgeschwächt durch sachgemäße
Impfung junger Stiere, indem die Lymphe von dem ersten Stiere auf
einen zweiten, von diesem auf einen dritten u. s. w. unter genauer Be-
obachtung des Krankheitsgrades übertragen wird. Es gelingt hierdurch, bei
fachmännischer Auswahl und Kontrolle, einen konstanten schwachen Lymph-
stamm zu erhalten.
. . Mit Schaflymphe gelang es regelmäßig, Rinder und Schweine zu
infizieren, selten Jedoch mit Stierlymphe Schafe.
Durch sachgemäßes schwaches Erwärmen virulenter frischer Lymphe
gelingt es, die Virulenz und Lebensfähigkeit bedeutend abzuschwächen.
Die nach diesem Verfahren eingeleiteten Impfungen schwachwirkender
„Juphe, mit nachfolgender Einspritzung virulenter, haben günstige Resultate
ergeben.
_ „ * Einige dieser charakteristisch erkrankten Versuchstiere wurden den
hiesigen Sanitätstierärzten demonstriert.
438 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche.
Die über die Dauer der Immunität angestellten Untersuchungen ergaben,
daß Rinder innerhalb eines Jahres nur zu Bruchteilen eines Prozentes zum
zweiten Male erkranken; erst vom dritten Jahre an ist die Infektionsfähigkeit
eine erhöhtere.
Von Natur immune Rinder scheinen äußerst selten zu sein. Bei den
meisten von den Besitzern dafür angesehenen Tieren ist der Nachweis nicht
einwandsfrei.
Rinder, deren Mütter während der Trächtigkeit verseucht waren, er-
wiesen sich bei unseren Untersuchungen, entgegen andern Beobachtungen,
als nicht immun.
Eine Immunität durch die Mutter läßt sich in bedingtem Maße nur
erzielen, wenn den während der Trächtigkeit durchgeseuchten Kühen wieder-
holt hochvirulente reine Lymphe einige Wochen vor dem Kalben in die
Blutbahn eingespritzt wird. Verwerfen wurde bei unseren Versuchen hier-
nach nicht beobachtet.
Im Blute der (durch einmaliges Überstehen der Seuche) immun
gewordenen Tiere waren bei unseren Versuchen keine spezifischen Stoffe
nachweisbar, welche, mit frischer Lymphe gemischt, diese bei Injektion des
Gemisches in den Körper empfänglicher Tiere unwirksam machten.
Durch rationelle von Hecker seit Jahren erprobte Einführung des
Krankheitserregers und seiner Toxine in die Blutbalin gelingt es, hoch-
immunisierende Präparate bei der überwiegenden Mehrzahl der Rinder oder
Schweine zu gewinnen.
Dieselben, auf andere der Ansteckung ausgesetzten Tiere übertragen,
schützen vor Erkrankung bezw. mildern wesentlich den Verlauf der Seuche
Sie sind daher zu Notimpfungen, bezw. in Verbindung mit dem unter Um-
ständen abzuschwächenden Kontagium, zu Schutzimpfungen zur Bekämpfung
der Maul- und Klauenseuche mit großem Erfolge angewandt worden.
La vaccination recommandée par Mr. HECKER. 439
Rapport sommaire sur le compte rendu des essais de l'Institut
pour l'étude des épizoottes de la Chambre de l'Agriculture de la
Province de Saxe, sur la fièvre aphteuse.
(Extrait d’une publication de la Chambre sus-dite et traduit par Mr. LE HOUITEL,
sous la direction du docteur LYDTIN, Baden-Baden.)
Les expériences exécutées en 1898 par la Chambre de l'Agriculture
de la Province de Saxe, avaient pour thème principal la méthode de lutte contre
la fièvre aphtheuse, déjà employée par le vétérinaire praticien Hecker, en
1896:97, et Pexamen des préparations (lymphe et vaccin), au double point
de vue de leur richesse en vaccins et de leur endurance.
De ces travaux est résulté un procédé de vaccination efficace et sans
danger, par lequel l’épizootie peut être beaucoup atténuée et enrayée. Les
résultats principaux des expérimentations de H,cker sont les suivants:
Les expériences sur l’agent contagifère démontrèrent, que le filtre
Berkefeld le laissait passer régulièrement, tandis que la bougie Kitasato, à
pores plus fins, ne le laissait passer qu’après une filtration plus longue.
Quelques petites capsules de collodion, contenant une dissolution de
chlorure de sodium physiologique, mêlé de l’agent virulent filtré, furent intro-
duites dans Ja cavité abdominale de cobayes et de lapins; le contenu s’était
légèrement troublé après quelque temps. L’examen microscopique démontra
la présence de corpuscules réfringents, semblables à ceux trouvés par Nocard
dans les expériences sur la péripneumonie du gros bétail. Le contenu d’une
capsule fut trouvé faiblement virulent à l’expérimentation.
Plusieurs fois, on observa après l’introduction des capsules de collodion,
un amaigrissement des animaux d’essai, lequel ne pouvait pas être seulement
attribué à la présence du corps étranger dans la cavité abdominale.
Un cobaye tomba typiquement malade de la fièvre aphtheuse consé-
cutivement à l'éclatement d’une des capsules introduites.
Les expériences sur la réceptiveté des différentes espèces d’animaux
démontrèrent qu’elle est au plus grande chez les bovins, ensuite chez les
porcs, moindre chez les chèvres et au plus faible chez les moutons.
L'infection expérimentale réussit généralement sur de jeunes chiens et
chats. Un chat rendu malade par injection dans les muscles, infecta un
second chat donné comme compagnon.
On infecta un porc, en lui frottant le groin avec de la lymphe pro-
venant d’une vésicule d’un chien aphteux.
_ Des essais tentés avec l’injection d’un mélange de lymphes ovine et
bovine, amena l'infection d’un grand nombre de cobayes, de quelques lapins
et d’un rat blanc.
Chez les petits animaux, se montrèrent les traces de la maladie seu-
lement après quelques semaines, sous forme d’aphtes déjà desquammées sur
la plante des extrémités.
D’après les observations sur la contagion naturelle, la période d’incu-
bation la plus courte, entre la contagion spontanée naturelle et l’apparition
des aphtes, est de trois jours. La fièvre se déclare souvent plut tôt. Les
érosions aphteuses, à péripherie saillante, recouvertes souvent d’une pellicule
fibrineuse jaunâtre, apparaissent dans un minimum de deux jours; il en est
de même des vésicules encore remplis, mais déjà troubles.
La salive conserve sa virulence seulement jusqu’au lendemain de
l'éclatement des aphtes.
440 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse.
L’injection de lymphe sous la paupière, dans la bouche, la trachée, le
rectum et le vagin, ou sa projection directe dans l'estomac et le colon ont
infecté les bovins. Le frottement de la lymphe sur la peau intacte de l’espace
interdigité et sur la mamelle avait chez ces animaux toujours des résultats
négatifs; pendant qu'ils étaient positifs, si l’espace interdigité était frotté à
vif d’abord, et si l’on opérait par injection dans les trayons.
La contagion médiate réussit aussi avec des mouches mouillées de
bave ou de lymphe virulente, mais elle échoua avec les corps de mouches
ayant tiré du sang de bovins nouvellement malades, ou s’étant nourries de
lymphe virulente.
L’agent contagifère ne conserve sa virulence que très peu de temps
dans les couches de fumier profondes de 88 centimètres, au plus quelques
jours, mais, dans les fins tuyaux de la paille et du foin, quelquefois deux mois.
L’épizootie ne se transmet pas même à de courtes distances, ni par
Pair sec ni par l’air humide.
Dans les divers cours des épizooties, la virulence est presque invariable,
il n’y a de variation que dans les individus.
Les troubles causés à l’animal malade par l’épizootie sont dus à des
toxines spécifiques, ce qui peut être prouvé expérimentalement.
Il est à remarquer, que les animaux gras, ceux d’une faible consti-
tution et les vaches mettant bas, souffrent le plus s’ils sont atteints de
Pépizootie. Les nouveau-nés périssent généralement, si la mère est atteinte.
Les bovins les plus résistants sont ceux à la fois jeunes et forts,
âgés de trois à sept mois.
La virulence peut être renforcée par le passage de la lymphe par des
orcs et des moutons. Elle s’affaiblit par l’inoculation de jeunes taureaux,
a lymphe du premier étant reportée sur le second, de celui-ci à un troisième,
etc., mais toujours sous la vérification du dégré de virulence de la lymphe
obtenue. On réussit ainsi à créer une souche de lymphe atténuée et con-
stante.
La lymphe cueillie sur les moutons infecte facilement les bovins et
les porcs, tandis que celle des taureaux infecte difficilement les moutons.
Par le faible échauffement de la lymphe virulente fraîche, on diminue
considérablement sa virulence et sa vitalité.
Les inoculations faites d’après ce procédé avec de la lymphe atténuée
et suivies d'injection de lymphe virulente, ont produit de très bons résultats.
Les expériences sur la durée de l’immunité ont permis de constater,
que la maladie ne récidivait sur les bovins dans le cours d’une année qu'avec
une faible fraction inférieure à 1°/o, mais que cette immunité diminuait à
partir de la troisième année après l'infection.
Des bovins, dont les mères étaient contaminées pendant la gestation,
ne montrèrent pas d’immunité à nos expériences.
Une immunité héréditaire ne peut être acquise, que, si la mère étant
contaminée, reçoit dans le torrent du sang une injection de Iymphe pure,
d’une haute virulence, répétée quelques semaines avant la mise bas. Aucun
avortement ne fut observé pendant ces expérimentations.
Par l'introduction rationelle, opérée par Hecker, depuis des années, de
l'agent contagifère et de ses toxines dans le courant sanguin, on obtient,
chez le plus grand nombre des bovins et des porcs une préparation d’une
haute valeur immunisatrice. .
Si on emploie ce produit sur d’autres animaux, exposés à la contagion,
on allège de beaucoup les symptômes et abrège le cours de la maladie.
Il peut être employé comme inoculation de nécessité, c’est-à-dire, dans les
foyers de contagion et à leur alentour, ou comme vaccination (inoculation
préventive) dans la lutte contre la fièvre aphteuse.
Mr. HECKER’s Vaccination. 44]
Extract from the Report of the Institute for Eptzootic Researches
of the Board of Agriculture for the Province of Saxony, concer-
ning foot and mouth disease.
(Translated by Dr. LYDTIN, Baden-Baden.)
Mr. Hecker, veterinary surgeon, charged with the researches found:
In filtering the infectious matter by Berkefeld’s filters the virus passed
rapidly through it, by Kitasato’s filters only very slowly. — Little capsules
of collodium were filled with some filtered infectious matter diluted in a
solution of chloride of sodium and brought into the peritonial cavity of
rabbits and Guinea-pigs. After a short time the liquid became somewhat
troubled and showed refrangible corpuscles like those found by Nocard in
his researches, on pleuro-pneumonia. The liquid was slightly virulent. One
of the Guinea-pigs became sick with foot and mouth disease, the collodium
capsule having burst and emptied its contents in to the Guinea - pigs peri-
tonial cavity.
Cattle are more liable to catch the disease than swine, goats less so,
and sheep least of all. Guinea-pigs, some rabbits and a white rat became
diseased also, but always later than the other animals and only on the soles
of the feet under the form of aphtae.
The shortest time of incubation is three days; often the fever is there
before the outbreak of aphtae.
She saliva of diseased cattle is virulent until the day after the bursting
of the bladders.
It is possible to infect cattle by injection of virulent liquids under the
eye-lid, into the rectum, the vagina and directly into the stomack and colon
(great-gut); but rubbing it on the healthy skin of the udder and in the inter-
unquical space had no success.
The virus loses its infecting power in layers of dung, when at least
33 centimeters thick, in a very short time, but retains its qualities for two
months in the interior of straw stalks.
Neither dry nor humid air is apt to carry contagion to any distance.
_ The virulence of the contagious matter is exactly the same in the
vanous outbreaks and only differs with the individual animals.
The effects of the disease on the animal are due to specific toxines,
as can be demonstrated.
The worst effects are observed in animals which have been fattened,
those which are naturally weak and animals in calf.
Suckling calves frequently die when the cow from which the nourish-
ment is derived is diseased.
joung cattle, 3 to 7 months old, resist the infection best. |
| e virulence increases when the lymph of cattle is inoculated into
Swine and sheep; it decreases when it is injected into a young bull and
from that to a second and to a third and to others. Careful observation as
to the degree of virulence of the lymph at each stage is necessary. In this
way one can obtain a lymph stock of low virulence and unvarying effect.
The lymph taken from sheep always infects cattle and swine, that of
bulls however seldom infects sheep.
442 The prevention of foot and mouth disease.
The virulence and vitality is considerably lowered in fresh and quite
virulent lymph, when it is slightly warmed.
The vaccination with lymph so dealt with and followed by the injection
of other (virulent) lymph gave favourable results.
The researches on the duration of immunity showed that very few
cattle became diseased a second time within a year and the disposition to
catch the disease only increases after the third year.
Cattle naturally having immunity are very rare.
Descendants of cows diseased whilst pregnant are not proof against
the infection, They will sometimes attain immunity when very highly
virulent lymph has been injected several times into the cow not long before
calving.
. Abortion has not been caused in these cases as far as our expe-
rience goes.
e blood of cattle which have become immune after recovery from
the disease, has not been found to contain the specific matter, which, when
mixed with fresh Iymph and then injected, gives immunity to animals liable
to catch the disease.
Hecker has succeeded in obtaining from cattle and swine highly im-
munising preparations by introducing the virulent matter and its toxines in
to the bloodvessels. These preparations when injected in to other susce
tible animals, protect them against the disease or at least renders them liable
only to a milder form of it.
They therefore are applied most successfully to vaccinations in cases
of urgent necessity (outbreak of the epizooty), and sometimes to preventive
vaccination made by injection of the lymph followed by the injection of the
virulent matter. This method has been applied with the best results to
prevent foot and mouth disease in several places.
C.
Die neuesten Anforderungen an
eine wirksame Fleischbeschau.
REGLEMENTATION DE L’INSPECTION
EFFICACE DES VIANDES AU POINT DE VUE
DES NOUVELLES DONNEES DE LA SCIENCE.
THE NEWEST SUGGESTIONS FOR AN
EFFECTUAL MEAT-ISPECTION.
Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters :
EDELMANN—Dresden.
KJERRULF—Stockholm.
POSTOLKA—Wien.
Der vorliegende Gegenstand erfordert, wenn er erschdpfend behandelt
werden soll, einen umfänglichen Bericht, in welchem insbesondere Wieder-
holungen seitens der einzelnen Berichterstatter nicht zu vermeiden sind.
Deshalb haben es die Referenten für zweckmäßig befunden, den Gegenstand
in die folgenden drei Hauptabschnitte zu zerlegen, von denen jeder durch
einen der ernannten drei Berichterstatter unabhängig bearbeitet worden ist.
I. Vorbedingungen für eine wirksame Fleischbeschau (Edelmann).
Il. Einführung einer wirksamen Fleischbeschau und Ausführung der-
selben (Kjerrulf).
III. Institutionen, welche zur Fleischbeschau in inniger Beziehung
stehen (Postolka).
Inspection des viandes, et des denrées animales. Les rapporteurs ont
cru devoir diviser le travail qui leur incombait en trois parties, afin de
pouvoir le traiter à fond et d'éviter les répétitions.
I. Conditions préliminaires de l’inpection des viandes de boucherie
(Edelmann).
II. Organisation d’une inspection des viandes et son exécution (Kjerrul/)
ITI. Institutions en rapport avec une inspection rationelle (Postolka).
The newest suggestions for an effectual meat-inspection.
I. Conditions of meat inspection (Edelmann).
II. Extension and uniformity of meat-inspection (Kjerrulf).
III, Measures directly related to meat-inspection (Postolka).
445
Bericht von Dr. Richard Edelmann
Direktor der städtischen Fleischbeschau und Dozent an der Tierärztlichen
Hochschule in Dresden.
Ueber die Vorbedingungen einer wirksamen Fleischbeschau.
setzt gewisse Bedingungen voraus, ohne deren Erfüllung
ihre Wirksamkeit zweifelhaft erscheint. Diese Vor-
bedingungen sind allgemeiner Natur, stehen aber mit
dem Wesen der Fleischbeschau in so inniger Beziehung,
daß sie als Grundlagen für die praktische Nutzbarmach-
ung der Fleischbeschau-Wissenschaft betrachtet werden müssen. Wie
nun aber jede Wissenschaft ein internationales Gemeingut bildet,
so kann auch die Fleischbeschau seitens ihrer Vertreter als ein
solches betrachtet und behandelt werden. Und demzufolge lassen
sich nicht nur über die wissenschaftlichen Grundzüge der Fleisch-
beschau gemeinsame Beratungen international pflegen, sondern es
dürften sich auch die allgemeinen Vorbedingungen für die praktische
Durchführung einer wirksamen Fleischbeschau und die sonst damit
zusammenhängenden Einrichtungen nicht minder zu einer inter-
nationalen Verständigung eignen. Je mehr die zivilisierten Nationen
imstande sind, die bei ihnen bestehende oder von ihnen etwa
einzuführende Fleichbeschau einheitlich unter einander zu regeln,
umso günstiger wird dies zurückwirken, nicht nur auf Handel und
Gewerbe. sondern auch auf die Fleischbeschau selbst.
Bei der Besprechung der hier zu erörternden Fragen kann
als leitender Gesichtspunkt wesentlich nur der Hauptzweck der
Fleischbeschau: „die Abhaltung von Schädlichkeiten, welche aus
dem Fleischgenuß der menschlichen Gesundheit drohen“ festgehalten
werden. Die Nebenzwecke der Fleischbeschau, als da sind: „Schutz
des Publikums beim Fleischeinkauf vor Übervorteilung und Täusch-
ung“, sowie „Sorge der Fleischbeschau für die Menschen- und Tier-
Hygiene im allgemeinen‘ werden nur eine nebensächliche Berück-
sichtigung finden können. Deshalb soll auch die Freibankfrage in
diesem Abschnitte des Themas nicht besprochen werden, sondern
wird in den nächsten Abschnitten, welche die Durchführung der
Fleischbeschau berücksichtigen, ausführliche Behandlung finden,
ie Einrichtung und die Durchführung der Fleischbeschau
Q
446 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
Alle Maßnahmen einer Fleischbeschau müssen sich stützen
auf Grund- und Erfahrungssätze, welche die wissenschaftliche
Fleischbeschau als zu Recht bestehend aufgestellt und anerkannt
hat. Deshalb mögen auch diese, als das eigentliche Fundament
einer jeden Fleischbeschau, hier zunächst erwähnt werden.
1. Wissenschaftliche Grundsätze für eine wirksame Fleischbeschau.
Mit unseren Kenntnissen über die sanitäre Bedeutung der
Krankheiten unserer Schlachttiere und der am Fleische vor-
kommenden Veränderungen stehen wir gegenwärtig auf einem
Standpunkte, den man für eine große Anzahl von Abnormitäten
als abgeschlossen betrachten kann, während die Bedeutung ver-
schiedener Tierkrankheiten für die Fleischbeschau noch weiterer
Klarstellung bedarf, und eine dritte, verhältnismäßig kleine Gruppe
von Tierkrankheiten der wissenschaftlichen Forschung noch dank-
bare Aufgaben stellt. Welche Krankheiten und Veränderungen
einer jeden dieser drei- Gruppen angehören, braucht hier um so
weniger auseinandergesetzt zu werden, als gerade auf diesem
Gebiete auch die Meinungen der Vertreter der wissenschaftlichen
Fleischbeschau nicht sonderlich auseinandergehen dürften, und
außerdem der für die Fleischbeschau wichtigsten und am meisten
umstrittenen Tierkraukheit — der Tuberkulose — auf diesem
Kongresse die denkbar weitgehendste Aufmerksamkeit gewidmet
wird. Wo aber sonst noch Meinungsverschiedenheiten über die
Dignität einzelner Tierkrankheiten hinsichtlich des Fleischgenusses
bestehen, kann bei dem Gegenstande, welcher dem hier abgehandelten
Thema zu Grunde liegt, keinesfalls diskutiert werden. Hier würde
es zunächst nur erforderlich sein, den oben ausgesprochenen Satz,
daß „eine jede organisierte Fleischbeschau sich in ihren Zielen und
"Aufgaben stützen muss auf bestehende sichere Grund- und Erfahrungs-
sätze der Fleischbeschau-Wissenschaft“, besonders zu begründen.
Jedoch auch diese Begründung dürfte viele Worte nicht erfordern.
Wie allgemein bekannt ist, waren es wissenschaftliche Beobachtungen
und Forschungen, die zuerst die Erkenntnis aller der Gefahren er-
brachten, welche der menschlichen Gesundheit aus dem Fleisch-
genusse drohen, und erst, nachdem hierüber eine Summe wissen-
schaftlich feststehender Thatsachen bestand, konnte die Nutz-
anwendung derselden als ausübende Fleischbeschau ermöglicht
werden. Und so wird es auch immer bleiben. Nur dort, wo die
wissenschaftliche Fleischbeschau die erforderlichen Grundlagen
schafft, kann die praktische Fleischbeschau wirksam einsetzen, und
‘deshalb ist es selbstverständlich, daß letztere ihren wesentlichsten
inneren Halt suchen muß und finden wird in den wissenschaftlich
erforschten und verbürgten Thatsachen. Weiter hierauf einzu-
gehen und derartige Grundsätze für die große Zahl der in Betracht
kommenden Krankheiten und Veränderungen hier einzeln aufzu-
führen, kann nicht die Aufgabe des Berichterstatters über dieses
Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 447
Thema sein. Hier sei nur der Hinweis gestattet, daß es sich sehr
empfiehlt, die anerkannten Grund- und Erfahrungssätze der wissen-
schaftlichen Fleischbeschau von besonderen Berichterstattern —
oder besser noch durch eine hierfür einzusetzende Kommission von
Sachverständigen — in den einzelnen Staaten aufstellen und be-
arbeiten zu lassen. Ist hierüber in den einzelnen Staaten zwischen
berufenen Vertretern der wissenschaftlichen Fleischbeschau eine
Einigkeit erzielt worden, so wird es auch nicht schwer halten, die
wissenschaftlichen Grundsätze der Fleischbeschau innerhalb eines
Kollegiums von Sachverständigen aller in Betracht kommenden
Nationen zu besprechen, um damit zu internationalen Grundsätzen
zu gelangen. Welchen großen Wert letztere nicht nur sachlich,
sondern auch allgemein besitzen -müssen, -bedarf keiner weiteren
Auseinandersetzung. Und deshalb erachtet es der Berichterstatter
als seine besondere Aufgabe, das Interesse der Mitglieder dieses
Kongresses für den beregten Gegenstand zu erwecken und warm
zu empfehlen, der gegebenen Anregung Folge leisten zu wollen,
damit in absehharer Zeit internationale, wissenschaftliche Grund-
sätze für die Fleischbeschau zur Aufstellung gelangen.
2. Gesetzliche Grundlagen für eine wirksame Fleischbeschau.
Sobald irgendwo die Fleischbeschau als öffentliche Einrichtung
ins Leben treten soll, ist es notwendig, hierfür gesetzliche Vor-
schriften zu erlassen. Denn da es bei der Ausübung der Fleisch-
beschau ohne Zwangsmaßregeln nicht geht und hierbei unter
Umständen in die persönlichen Rechte des Besitzers der zu be-
schauenden Gegenstände eingegriffen wird, so müssen die Aus-
führungsvorschriften der Fleischbeschau in jedem rechtlich geordneten
Gemeinwesen auch auf gesetzlichem Boden stehen. Je breiter diese
gesetzliche Grundlage und je größer die Staaten und Landesteile
sind, für welche man die gleichen gesetzlichen Vorschriften erläßt,
um so weniger werden dieselben von den Beteiligten als Zwang
oder Härten empfunden, um so leichter ist ihre Ein- und Durch-
führung und um so mehr steigert sich auch ihre Wirkung. Daher
muß überall das Bestreben bestehen, die Fleischbeschau in ihren
gesetzlichen Grundlagen für thunlichst große Verbände einheitlich
zu gestalten derart, daß von den zivilisierten Nationen die Groß-
staaten in allen ihren Landesteilen die Fleischbeschau den gleichen
gesetzlichen Grundvorschriften unterstellen. Auch bei kleineren
Staaten, welche ähnliche wirtschaftliche und politische Ziele ver-
folgen, dürfte es nicht allzuschwer sein, einen Zusammenschluß
nach der beregten Richtung hin herbeizuführen. Daß bei einer
derartigen einheitlichen Regelung der gesetzlichen Grundlagen der
Fleischbeschau eines Staates den besonderen Verhältnissen und
Bedürfnissen der einzelnen Landesteile Rechnung getragen werden
muß, ist selbstverständlich. Und hieraus entspringt die Notwendigkeit,
bei der gesetzlichen Regelung der Fleischbeschau in einem Groß-
448 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
staate oder einem Staatenverbande die gesetzliche Einheitlichkeit
zunächst nur auf Haupt- und Grundsätze der Fleischbeschau zu
erstrecken, in der Anwendung und Ausführung derselben aber den
maßgebenden Faktoren der einzelnen Landesteile einen gewissen
Spielraum zu lassen.
Unbedingt notwendig ist aber eine Einheitlichkeit in der
Fleischbeschau-Gesetzgebung eines Staatenbundes in denjenigen Vor-
schriften, welche die Bedingungen regeln, unter denen Fleisch vom
Auslande her eingeführt werden darf, und wie die Beschau solchen
Fleisches zu handhaben ist. Dieser Punkt, in dem meist wichtige
politische, wirtschaftliche und sanitäre Interessen der Staaten
zusammenfließen, ist für die gesetzliche Regelung der Fleischbeschau
eines Landes von der allergrößten Bedeutung. Gerade bei der
gesetzlichen Festlegung der Einfuhr- und Fleischbeschau-Vorschriften
für das vom Auslande zugeführte Fleisch wird der sachliche Stütz-
punkt ausschließlich in den anerkannten Grund- und Erfahrungs-
sätzen der wissenschaftlichen Fleischbeschau zu suchen sein, oder
diese sollten wenigstens ausschließlich als maßgebend gelten. Hierin
liegt aber ein weiterer Grund für die im vorigen Abschnitte angeregte
und als wünschenswert hingestellte internationale Verständigung der
berufenen Vertreter der Fleischbeschau über feststehende wissen-
schaftliche Prinzipe auf diesem Gebiete.
Ob es aber angängig ist, auch für die gesetzlichen Grund-
lagen der Fleischbeschau internationale Vereinbarungen zu empfehlen,
ist eine nicht leicht zu beantwortende Frage. Hier üben oft recht
verschiedene Umstände auf rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen
Gebieten einen entscheidenden Einfluß aus, der viel schwerer zu
überwinden oder auszugleichen ist, als Meinungsverschiedenheiten
in rein wissenschaftlichen Fragen. Daß es aber nur erwünscht
sein kann, auch für die gesetzlichen Grundsätze der Fleischbeschau
zu internationalen Vereinbarungen zu kommen, bedarf keiner
weiteren Begründung.
3. Die Bedeutung der Schlachthöfe für eine wirksame Fleischbeschau.
So lange schon eine geregelte Fleischbeschau besteht, so alt
ist auch die Erfahrung, daß eine solche dort am leichtesten und
vollkommensten ausgeübt werden kann, wo öffentliche Schlacht-
häuser vorhanden sind.. Auf früheren Kongressen hat man diese
Thatsache bereits gebührend anerkannt und ihre Bedeutung in den
Resolutionen zum Ausdruck gebracht. So stellte schon 1889 der
V. Internationale tierärztliche Kongreß zu Paris den Satz auf:
„Schlächtereien in Privathäusern (abattoirs prives) sind zu unter-
sagen und durch öffentliche Schlachthäuser, welche erforderlichen
Falls auch für mehrere benachbarte Gemeinden angelegt werden
können, zu ersetzen.* Der Internationale Kongreß für Hygiene in
Budapest beschioB 1894: „Zur Durchführung der obligatorischen
Fleischbeschau in größeren Gemeinden ist die Errichtung öffentlicher,
Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresdsn. 449
ausschließlich zu benützender Schlachthäuser unumgänglich not-
wendig. Für kleinere Gemeinwesen ist die Erbauung gemeinschaft-
licher Schlachtanstalten anzustreben.*
Mit Rücksicht auf diese Resolutionen und bei dem Ansehen
der Körperschaften, welche dieselben beschlossen haben, dürfte es
hier überflüssig sein, die Gründe einzeln aufzuführen, aus denen
die Bedeutung der öffentlichen Schlachthäuser für eine wirksame
Fleischbeschau hervorgeht. Diese Gründe sind nicht allein offen-
kundig und durchsichtig, sondern können auch bei den Teilnehmern
eines Kongresses, der sich wesentlich mit allgemein hygienischen
Fragen beschäftigt, als bekannt vorausgesetzt werden. Deshalb
dürfte es genügen, hier die Richtigkeit der angezogenen früheren
Resolutionen anzuerkennen, die große Bedeutung der öffentlichen
Schlachthäuser für eine wirksame Fleischbeschau nachdrücklich zu
betonen und dies nicht nur erneut öffentlich auszusprechen, sondern
auch den Staatsregierungen und Gemeindebehörden die Wichtigkeit
der besprochenen Frage immer wieder vor Augen zu führen.
Vielleicht kommt man dann schließlich auch in allen dichter
bevölkerten Kulturstaaten dazu, die Errichtung Öffentlicher Schlacht-
häuser für Gemeinden und Gemeindeverbände von einer gewissen
Einwohnerzahl an, gesetzlich vorzuschreiben, was bekanntlich in
Frankreich bereits zu Anfang dieses Jahrhunderts geschehen ist.
Ein solcher Fortschritt käme nicht allein der Fleischbeschau zugute,
sondern es würden auch die hygienischen Verhältnisse der betref-
fenden Ortschaften im allgemeinen eine wesentliche Besserung
erfahren.
Selbstverständlich darf aber dabei nicht unerwähnt bleiben,
daß die Fleischbeschau keineswegs in einem unbedingten Abhängig-
keitsverhältnis zu den Öffentlichen Schlachthäusern steht, sondern
daß unter geeigneten Maßnahmen eine wirksame Fleischbeschau
auch außerhalb der öffentlichen Schlachthöfe möglich ist. Aber
eine solche ambulatorische Fleischbeschau ist nicht allein umständ-
licher und schwieriger durchführbar, sondern wird auch, trotz
größter Tüchtigkeit der Sachverständigen und scharfer polizeilicher
Kontrolle, nicht diejenige Sicherheit bieten können, wie die in
öffentlichen Schlachthöfen. Die Gründe hierfür auseinanderzusetzen
gehört nicht zu diesem Abschnitte des behandelten Themas.
4. Geeignete Sachverständige als Vorbedingung einer wirksamen
Fleischbeschau.
Als Sachverständige für die Fleischbeschau sind in erster Linie
die „Tierärzte* anzusehen, deren Fachstudium einzig und allein für
die Ausübung der Schlachtvieh- und Fleischbeschau in genügendem
Umfange vorbereitet. Deshalb wird überall, wo Tierärzte ansässig
sind oder doch solche herangezogen werden können, diesen die
Fleischbeschau in ihrem gesamten Umfange zu übertragen sein.
Nicht immer aber wird demgemäß gehandelt und die Gemeinde-
29
450 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
verwaltungen versuchen mitunter, in falscher Beurteilung der Sach-
lage, von anderweiten Sachverständigen die Fleischbeschau ausüben
zu lassen. Da hierdurch aber die Zwecke der letzteren nur unvoll-
kommen erreicht werden, so wäre es erwünscht, daß die Aufsichts-
behörden über die Gemeindeverwaltungen streng darauf halten,
daß, wo immer die Verhältnisse die Heranziehung von Tierärzten
zur Fleischbeschau gestatten, dies auch geschehe. Nur die beamteten
Tierärzte möchten von der eigentlichen Ausübung der allgemeinen
Fleischbeschau ausgeschlossen bleiben, weil sie in der Regel die
Berufungsinstanzen abgeben und die Überwachung der Beschau
ausüben müssen.
Sind in einem Gemeinwesen oder einer Gegend Tierärzte
weder vorhanden, noch heranzuziehen, so können für die Ausübung
der Fleischbeschau sonstige geeignete, gewissenhafte und intelligente
Personen als „Laienfleischbeschauer‘‘ (empirische Fleischbeschauer)
ausgebildet, geprüft und angestellt werden. Obwohl naturgemäß
das Institut der Laienfleischbeschauer nur einen Notbehelf vorstellt,
der manches zu wünschen übrig lässt, so ist dasselbe dennoch
gewiß für alle Staaten, welche eine Fleischbeschau schon besitzen
oder noch einführen, deshalb unentbehrlich, weil die Zahl der
vorhandenen Tierärzte bei weitem nicht ausreicht, um. allein die
erforderlichen Sachverständigen für die Fleischbeschau zu stellen.
Jedenfalls wird es überhaupt niemals und in keinem Lande dazu
kommen, so viele Tierärzte zu besitzen, als für die Fleischbeschau
erforderlich sind. Denn gesicherte Bedingungen für die Existenz
von Tierärzten kann auch die Fleischbeschau nicht überall gewähr-
leisten, und daher werden alle Gegenden, welche nur dünn bevölkert
sind oder keinen zahlreichen Viehstand besitzen, wohl für immer
der Tierärzte entbehren müssen. Solche Landstriche würden aber
von den Wohlthaten der Schlachtvieh- und Fleischbeschau gänzlich
ausgeschlossen sein, wollte man letztere nur durch Tierärzte aus-
üben lassen. Und deshalb muß für derartige Gegenden, sowie
überall dort, wo zur Zeit Tierärzte noch nicht zur Verfügung stehen,
das Institut der Laienfleischbeschauer aushelfen.
Wenn von den Gegnern der Fleischbeschau behauptet wird,
daß, weil die Thätigkeit der Laienfleischbeschauer nur mangelhaft
ist und nicht verglichen werden kann mit den Leistungen wissen-
schaftlich gebildeter Sachverständigen, es wegen der entstehenden
Ungleichmäßigkeiten besser sei, überhaupt von einer Fleischbeschau
abzusehen, so ist dem entgegenzuhalten, daß eine noch so mangel-
hafte Kontrolle der Schlachtungen immer noch besser ist als gar
keine. Schon deshalb kann daher die Einführung einer Fleisch-
beschau nicht mit der Begründung abgelehnt werden, daß es an
geeignetem Schaupersonale fehle. Letzteres ist nötigenfalls in den
Laientleischbeschauern zu beschaffen und diese werden auch der
Sache nützen, wenn sie tüchtig vorbereitet, streng geprüft, mit
beschränkten Befugnissen versehen werden und ihre Thätigkeit
scharf überwacht wird.
Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 451
Die Befähigung der Sachverständigen für die Ausübung der
Fleischbeschau hängt wesentlich ab von der Ausbildung, welche sie
auf diesem Spezialgebiete der öffentlichen Gesundheitspflege erfahren
haben. Auch hiefür sind in jedem Staate besondere Normen auf-
zustellen, welche ebenfalls zur. internationalen Besprechung ge-
eignet sind.
Was zunächst die Ausbildung der Tierärzte anlangt, so darf
nicht verschwiegen werden, daß hier noch manches vervollkommnet
werden kann, obwohl in den letzten 10 bis 15 Jahren an den
meisten tierärztlichen Lehranstalten wesentliche Fortschritte bezüglich
des Fleischbeschau-Unterrichts gemacht worden sind. Es würde zu
weit führen, den dermaligen Umfang der spezialistischen Ausbildung
der Veterinärstudenten für die Fleischbeschau an den verschiedenen
Hochschulen für Tierheilkunde einzeln zu besprechen. Denn es
bestehen zum Teil noch recht erhebliche Verschiedenheiten nicht
nur beim Vergleich der tierärztlichen Hochschulen in den ver-
schiedenen Staaten miteinander, sondern teilweise auch an den
einzelnen Lehranstalten ein und desselben Landes, wie z. B. des
Deutschen Reiches. Hier dürfte es wesentlich nur darauf ankommen,
die Anforderungen geltend zu machen, welche heutzutage an die
Ausbildung der Veterinärstudenten in der Fleischbeschau gestellt
werden müssen. Dieselben bestehen etwa in folgendem:
a) Wo es noch nicht der Fall ist, muß die Fleischbeschau
als obligatoriseher Unterrichtsgegenstand in den Studienplan
der tierärztlichen Lehranstalten aufgenommen werden.
b) Ein theoretischer Unterricht in der Fleischbeschau ist
während eines Semesters in einem mindestens zweistündigen
Kolleg am besten durch einen Lehrer zu erteilen, welcher
selbst längere Zeit in der Fleischbeschau praktisch thätig
war oder es noch ist und dieses Gebiet wissenschaftlich-
spezialistisch bearbeitet. Voraussetzung für diesen Unter-
richt ist, daß die Hörer bereits vorgeschrittene Kenntnisse
in der pathologischen Anatomie besitzen, und daher em-
pfiehlt es sich, die Kollegien über Fleischbeschau etwa in
das vorletzte Studiensemester zu legen. Bei den Vorlesungen
über Schlachtvieh- und Fleischbeschau ist nicht nur diese
selbst im engeren Sinne abzuhandeln, sondern vielmehr
alles zu berücksichtigen, was auf dem Gebiete der Hygiene
der animalischen Nahrungsmittel, hinsichtlich des Baues,
der Einrichtung und des Betriebs von Schlacht- und Vieh-
höfen, sowie sonstiger einschlagender Verhältnisse wissen-
schaftliches Interesse und praktische Bedeutung besitzt.
c) Es empfiehlt sich, den theoretischen Unterricht zu ergänzen
durch Demonstrationen von bei der Fleischbeschau beschlag-
nahmten krankhaften Organen etc., welche den Studierenden
nicht nur vom Standpunkte der pathologischen Anatomie,
sondern auch in ihrer Bedeutung für die Fleischbeschau
vorzuführen sind.
452 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
‘ d) Zur Unterweisung der Veterinärstudenten in der praktischen
Fleischbeschau ist es unbedingt erforderlich, daß dieselben
während wenigstens einer Woche auf einem größeren
Schlachthofe an dem Dienst der daselbst thätigen Fleisch-
beschau-Tierärzte teilnehmen und hierbei die Untersuchung
der lebenden und geschlachteten Tiere, sowie des einge-
führten Fleisches in ihren Einzelheiten kennen lernen.
Außerdem hat der Lehrer für Fleischbeschau die in Betracht
kommenden Untersuchungsmethoden für lebende und ge-
schlachtete Tiere, sowie für das eingeführte Fleisch praktisch
vorzuführen, endlich an den vorkommenden kranken Schlacht-
tieren die wesentlichsten Beurteilungsgrundsätze durchzu-
sprechen. Wenn irgend angängig, sind die Praktikanten
auch selbständig zur Ausübung der Beschau bei allen
Schlachttiergattungen unter Aufsicht der verantwortlichen
j Tierärzte zuzulassen.
e) Bei der tierärztlichen Fachprüfung sollte die Fleischbeschau
. einen besonderen Prüfungsgegenstand bilden, in welchem
von dem Lehrer derselben regelmäßig nicht nur theoretisch
geprüft, sondern auch verlangt wird, daß die Kandidaten
‘der Veterinärmedizin ihre Befähigung und Fertigkeiten in
der Ausübung der Beschau darthun.
Wenn der junge Tierarzt auf ähnliche Weise, wie vorstehend
dargelegt wurde, in der Fleischbeschau ausgebildet und geprüft ins
Leben tritt, so wird es ihm nicht allzu schwer fallen, die Anfor-
derungen zu erfüllen, welche der öffentliche Fleischbeschaudienst
von ihm verlangt, und er wird nicht, wie dies jetzt noch recht
vielfach der Fall ist, nötig haben, sich Wissen und Können auf den
Gebieten der Fleischbeschau erst in der Praxis anzueignen. Hierbei
möchte es aber nicht sein Bewenden haben, sondern die jungen
Tierärzte sollten vielmehr allenthalben bemüht sein, auf den Grund-
lagen für die Fleischbeschau, welche ihnen während des Fach-
studiums nur geboten werden konnten, sich weiter spezialistisch
fortzubilden, indem sie längere Zeit, mindestens aber ein Jahr lang,
in einem größeren Schlacht- und Viehhofe mit einer geordneten,
guten Fleischbeschau thätig sind. Diese Bedingung ist keineswegs
eine zu weit gehende, sondern gewiß zu rechtfertigen mit dem
Umfange und der Bedeutung, welche die Fleischbeschau allmählich
in den meisten Ländern gewinnt. Bei einer derartigen Fortbildung
der Tierärzte in der Fleischbeschau werden dann auch allmählich
die praktischen Tierärzte des flachen Landes allen Ansprüchen
gerecht werden können, welche die fortschreitende Fleischbeschau-
Wissenschaft, sowie Gemeinde- und Staatsbehörden in wachsendem
Maße an die Tierärzte zu stellen berechtigt sind. Hieraus aber
entwickelt sich dann ganz von selbst die schon jetzt anerkannte
Notwendigkeit, daß auch an die beamteten Tierärzte höhere Anfor-
derungen in Bezug auf ihre Qualifikation für die Fleischbeschau
gestellt werden müssen, als dies im allgemeinen zur Zeit noch der Fall ist.
Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 453
Wenn die beamteten Tierärzte eines Landes die Überwach-
ung der Fleischbeschau und ihrer Organe übernehmen sollen —
was im Interesse der Sache allenthalben geschehen möchte —
und dieselben auch die obergutachtlichen Entscheidungen in Streit-
fällen abzugeben haben, so ist es eigentlich eslbstverständlich, daß
sie die ihnen damit zugestandene höhere Qualifikation bezüglich
der Fleischbeschau auch thatsächlich besitzen. Ist nun dies auch
gegenwärtig vielfach schon in genügendem Umfange bei den
beamteten Tierärzten der Fall, so erscheint es dennoch nach außen
hin erforderlich, daß die größere Befähigung in Fleischbeschau-
angelegenheiten auch bei der Staatsprüfung, welche der Anstellung
der beamteten Tierärzte vorausgeht, dargethan wird. Deshalb
sollte die Fleischbeschau bei dieser Prüfung nicht nur in geeigneter
Weise theoretisch besondere Berücksichtigung finden, sondern es
möchte auch verlangt werden, daß der Kandidat seine praktische
Befähigung für die Fleischbeschau bethätigt und Kenntnisse besitzt
über den Bau, die Einrichtung und den Betrieb von Schlacht- und
Viehhôfen. In letzterem aber wird nur derjenige das -erforder-
liche Ma& von Wissen besitzen, welcher einige Zeit an einem
größeren Schlachthofe thätig war. Und daher sollte als Vorbe-
dingung der Zulassung zur tierärztlichen Staatsprüfung gefordert
werden, daß der Kandidat eine mindestens zweimonatliche Thätigkeit
in einem größeren, unter geregelter tierärztlicher Aufsicht stehenden
Schlacht- und Viehhofe und in dem Untersuchungsamte einer
größeren Stadt für von auswärts eingeführtes Fleisch absolviert hat.
Derartige Vorschriften sind in Deutschland für das Königreich
Württemberg und das Großherzogtum Hessen bereits seit mehreren
Jahren erlassen, und es wäre im Interesse der Fleischbeschau nur
freudig zu begrüßen, wenn andere Staaten thunlichst bald ebenso
vorgehen wollten. Daß ähnliche Anforderungen auch an diejenigen
Tierärzte gestellt werden möchten, welche als Leiter von öffentlichen
Schlachthöfen berufen werden, erscheint ebenso selbstverständlich
als gerechtfertigt.
Nicht minder wichtig als die Ausbildung der Tierärzte, der
wissenschaftlichen Sachverständigen in der Fleischbeschau, ist die-
jenige der „Laienfleischbeschauer“. Dieser Beruf wird sich größten-
teils aus Leuten zusammensetzen, welche nur eine gewöhnliche
Volksschulbildung genossen haben, und an deren geistige Fähigkeiten
durchschnittlich besondere Anforderungen nicht gestellt werden
körmen. Daher muß apch der Umfang der den Laienfleisch-
beschauern zu gewährenden Ausbildung auf ein thunlichst geringes
Ma& beschränkt werden, ohne daß deshalb die Ausbildung in eine
rein schablonenhafte Dressur auszuarten braucht. Für das bei der
Ausbildung der Laienfleischbeschauer zu erreichende Ziel ist aus-
schließlich maßgebend der Grad der ihnen einzuräumenden
Zuständigkeit bei der Beurteilung kranker Schlachttiere. Wenn
auch in dieser Beziehung die Ansichten auseinander gehen, so
dürfte es doch unbedenklich sein, den Laienfleischbeschauern zu
454 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
gestatten, nicht nur die wirklich gesunden Schlachttiere zu
beurteilen, sondern auch alle diejenigen, welche nur örtliche,
geringgradige krankhafte Veränderungen aufweisen, und solche,
deren Fleisch, ohne unmittelbar gesundheitsschädliche Eigenschaften
für den Menschen zu besitzen, objektive Veränderungen seiner
Substanz aufweist. Letztere sind selbstverständlich in den Dienstvor-
schriften für die Laienfleischbeschauer genau aufzuführen und
ebenso ist daselbst festzulegen, ob sie etwa noch berechtigt sein
sollen, unter Einverständnis des Besitzers des Schlachttieres über
die vollständige Verwerfung desselben zu verfügen. Auf Einzel-
heiten kann hier nicht eingegangen werden, und ebenso möge die
Frage unerörtert bleiben, ob den Laienfleischbeschauern auch die
Untersuchung von notgeschlachteten Tieren, von Pferden und
Hunden, von eingeführtem frischen oder verarbeiteten Fleische,
sowie von sonstigem, nicht von den landesüblichen Schlachttieren
abstammenden Fleische überlassen werden kann. Mit Rücksicht
auf diesen kurz angedeuteten Wirkungskreis der Laienfleisch-
beschauer wird sich deren Ausbildung mindestens auf folgendes
erstrecken müssen:
a) Anatomie und Physiologie der Schlachttiere, soweit diese
zum Verständnis des gesunden und kranken Schlachttieres
erforderlich sind ;
b) Kennzeichen von Gesundheit und Krankheit der Schlacht-
tiere ;
c) Schlachtmethoden, Zerlegung und Verarbeitung der Schlacht-
tiere, Herstellung der hauptsächlichsten Fleischnahrungs-
mittel;
d) Untersuchungsmethoden für Schlachttiere, sowie nach Be-
finden für Fleisch und Fleischwaren;
e) Erkennungszeichen der Krankheiten bei den Schlachttieren
und der Veränderungen des Fleisches unter besonderer
Berücksichtigung ihres Einflusses auf die Verwendbarkeit
des Fleisches als menschliches Nahrungsmittel ;
f) Grundsätze für die Beurteilung von gesundem und krankem
Fleisch und genaue Kenntnis der Zuständigkeitsgrenzen;
g) Gesetzeskunde, Buchführung, schriftliche Arbeiten.
Die Erlangung eines so umfassenden theoretischen Wissens,
wie es vorstehend skizziert wurde, und eines dementsprechenden
praktischen Könnens der Laienfleischbeschauer wird sich nur er-
möglichen lassen, wenn diese mindestens vier bis sechs Wochen
lang in einem größeren Schlachthofe durch geeignete Fleischbeschau-
Tierärzte mit Eifer und Hingebung ausgebildet werden. Dies ist
keineswegs eine leichte Aufgabe, soweit es sich um das Durch-
schnittsmaterial von Leuten, welche für den Beruf der Laien-
fleischbeschauer in Frage kommen, handelt, wie dies Berichterstatter
aus eigener Erfahrung kennt.
Die Prüfung der Laienfleischbeschauer kann nur an einem
großen Schlachthofe vorgenommen werden. Sie sollte durch eine
Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 455
staatliche Kommission, unter Vorsitz eines höheren Veterinärbeamten,
erfolgen, und muß derselben ein erfahrener Fleischbeschau-Tierarzt
angehören. Der Umfang der bei dieser Prüfung von dem an-
gehenden Laienfleischbeschauer zu bethätigenden Kenntnisse und
Fertigkeiten ist entsprechend dem oben aufgestellten Unterrichts-
programm und mit Rücksicht auf die dem Schauer in seinem
Berufe zu gewährenden Befugnisse zu bemessen.
Was endlich die amtliche Stellung der Fleischbeschauer an-
langt, so ist darnach zu streben, dieselben möglichst unabhängig
von den Gewerbetreibenden einzurichten. Zwar wird es nicht
überall angängig und auch keineswegs erforderlich sein, den
Fleischbeschauern die Eigenschaft von Gemeindebeamten zu ver-
leihen, aber dennoch muß letzteres allenthalben dort wünschenswert
erscheinen, wo die Fleischbeschau die wesentlichste Beschäftigung,
den Haupt-Berufs- und Ernährungszweig des Fleischbeschauers
bildet. Deshalb wird es auch angängig und sachlich vorteilhaft
sein, in fast allen Städten die Fleischbeschauer als Gemeinde-
beamten anzustellen und diese Anstellung nach einer gewissen
Dienstzeit zu einem festen, mit Anwartschaft auf Pension aus-
gestatteten Amte zu erheben. Wo hierzu aus örtlichen oder
sachlichen Gründen keine Möglichkeit gegeben ist, möchten die
Fleischbeschauer, in Ausübung ihres Berufes, mindestens als Organe
der Polizei gelten, damit es ihnen, wenn nötig, nicht an dem amt-
lichen Rückhalte fehlt.
Die Art der Bezahlung der Fleischbeschauer wird je nach den
örtlichen Verhältnissen und entsprechend den oben entwickelten
Anstellungsbedingungen derselben sehr verschieden sein. Ein festes
Gehalt der Fleischbeschauer aus Gemeindemitteln ist jedoch unter
allen Umständen das beste. Es hält die Unabhängigkeit der
Fleischbeschauer aufrecht und giebt ihnen diejenige größere Sicherheit,
welche im Interesse der ordnungsmäßigen Ausübung der Beschau
dringend gewünscht werden muß,
5. Geeignete Überwachung der Fleischbeschau als Vorbedingung
für ihre dauernde Wirksamkeit.
Eine jede Fleischbeschau, und sei sie auch noch so gut ein-
geführt und organisiert, wird auf die Dauer an Wirksamkeit ver-
lieren, wenn es an einer Überwachung des Schaupersonals und
aller mit der Beschau in Verbindung stehenden Einrichtungen fehlt.
Deshalb sollte bei allen Fleischbeschau-Organisationen ein Kontroll-
system vorgesehen werden, von dessen Thätigkeit der dauernde
Erfolg der Fleischbeschau mit abhängt. Diese Kontrolleinrichtungen
müssen um so umfassender und sorgfältiger sein, je mehr Laien-
Teischbeschauer in der betreffenden Fleischbeschau beschäftigt
werden
Mit der Überwachung der Fleischbeschau empfiehlt es sich,
die beamteten Tierärzte zu- beauftragen. Diese Überwachung hat
456 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
sich als eine allgemeine Kontrolle auf alle Fleischbeschauer, wissen-
schaftliche wie Laienfleischbeschauer, zu erstrecken, und haben sich
hierbei die beamteten Tierärzte in ihren Bezirken über die Leist-
ungen und die Führung der Fleischbeschauer auf dem laufenden
zu erhalten, dieselben von Zeit zu Zeit bei der Ausübung ihres
Berufes unvermutet zu kontrollieren und sich dabei von der
Durchführung der Beschau, der Zuverläßigkeit der Schauer und
deren Amtshandlungen zu überzeugen. Besonders ist auch darauf
zu halten, daß die erlassenen Fleischbeschauvorschriften allenthalben
befolgt und namentlich den sanitären Bestimmungen in Bezug auf
die Verwertung von krankem und abnormem Fleisch strenge
Geltung verschafft wird. Alle hierbei beobachteten Unregelmäßig-
keiten, von welcher Stelle sie auch begangen sein mögen, sind
sofort und in entsprechender Weise zu berichtigen, damit sich
nicht mißverständliche Auffassungen, falsche Gewohnheiten oder
irrige praktische Auslegungen einschleichen, die, wenn sie einige
Zeit bestanden haben, meist nur schwer zu beseitigen sind.
Einebesondere Überwachung erforderndie Laienfleischbeschauer
sowohl in moralischer als auch in technischer Beziehung. Auf die
erstere, deren Bedeutung oft unterschätzt wird, soll hier nicht
eingegangen werden. Die letztere, die Kontrolle in technischer
Beziehung, hat naturgemäß in erster Linie alles das zu umfassen,
was bezüglich der allgemeinen Überwachung soeben hervorgehoben
wurde. Aber dies genügt nicht, sondern in anbetracht dessen,
daß die Ausbildung der Laienfleischbeschauer immer nur eine
relativ mangelhafte bleiben wird, muß darauf gehalten werden, daß
in denselben das flüchtig Erlernte befestigt und thunlichst erweitert,
mindestens aber das bei der Prüfung verlangte Maß dauernd er-
halten wird. Dies ist nur möglich, wenn die Laienfleischbeschauer
in gemessenen, nicht zu langen Zeitabschnitten von zwei bis drei
Jahren einer strengen Nachprüfung unterworfen werden, welche
ebenfalls von den die Fleischbeschau überwachenden beamteten
Tierärzten abzuhalten ist. Zeigen hierbei die Laienfleischbeschauer
ungenügende Kenntnisse, gleichgültig ob auf theoretischem oder
praktischem Gebiete, so sollten sie angehalten werden, einen Wieder-
holungskursus in der Fleischbeschau an einem größeren Schlachthofe
durchzumachen und sich erneut einer Prüfung durch diejenige
staatliche Kommission zu unterziehen, welche die zur Anstellung
des Laienfleischbeschauers erforderliche Staatsprüfung vorgenommen
hat. Die auch hierbei ungenügenden Schauer sollten grundsätzlich
und für immer vom Amte ausgeschlossen werden.
Nur bei einem den vorstehend entwickelten Anforderungen
entsprechenden Überwachungs-System läßt sich erwarten, daß die
Fleischbeschauer, insbesondere diejenigen aus den Laienkreisen,
dauernd ihre Pflicht thun, und die Beschau so durchgeführt wird,
wie es bei deren Einführung beabsichtigt wurde.
Im übrigen aber können die mit der Kontrolle beauftragten
beamteten Tierärzte im gelegentlichen Verkehr mit dem Schau-
Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 457
personal das letztere leicht durch geistige Anregung, durch milden
Zuspruch und in sonst geeigneter Weise in ihrem Pflichtbewußt-
sein festigen. Insbesondere vermögen auch die beamteten Tierärzte
das Ansehen dieser Sachverständigen nach außen zu heben, wenn
sie vorkommenden Falls den Fleischbeschauern, gegenüber dem
Publikum wie den Behörden, den erforderlichen Rückhalt gewähren.
Daß endlich auch durch Abhaltung von Versammlungen, in denen
geeignete Themata aus der Fleischbeschau, Neuigkeiten sachlicher
Art und zweifelhafte Fälle besprochen werden, manches zur Fort-
bildung der Laienfleischbeschauer und zur Sicherung der erworbenen
Kenntnisse geschehen kann, bedarf keiner besonderen Begründung.
6. Die Fleischbeschau-Statistik.
Gehört auch die Statistik nicht eigentlich zu den Vorbeding-
ungen einer Fleischbeschau, so empfiehlt es sich doch, sie in
diesem Kapitel, welches wesentlich den allgemeinen Gesichtspunkten
der Fleischbeschau gewidmet ist, mitzuerwähnen. Dies recht-
fertigt sich um so mehr, als bei Einführung einer Fleischbeschau
gleich Vorkehrungen getroffen werden müssen darüber, wie die
Ergebnisse derselben statistisch verwertet werden sollen.
Die Bedeutung der Fleischbeschau-Statistik wird um so mehr
erkannt und gewürdigt, je weiter sich die Fleischbeschau ausbreitet
und je umfänglicher infolgedessen die Zahlen sind, mit denen
gerechnet werden kann. Der Wert dieser Statistik liegt sowohl
auf volkswirtschaftlichen, als auch auf wissenschaftlichen Gebieten.
Hier kommen wesentlich die letzteren in Betracht, und, bezüglich
des Wertes der Fleischbeschau-Statistik für die Volkswirtschaft,
kann vorausgesetzt werden, daß dieser sich von selbst ergiebt, so-
bald die Statistik den wissenschaftlichen Anforderungen genügt.
Wenn letztere weitgehend gestellt werden, dürften ungefähr folgende
Punkte zu berücksichtigen sein:
a) Zuverläßigkeit, Klarheit über die in Anwendung kommenden
Begriffe (z. B. Beanstandung, Beschlagnahmung, Bank -
würdigkeit, Nichtbankwürdigkeit, Verwerfung etc.) und
richtige Benutzung derselben. Ubersichtlichkeit bei mög-
lichster Berücksichtigung aller Ergebnisse der Fleischbeschau.
b) Scharfe Auseinanderhaltung der Gattungen und Geschlechter
der einzelnen Schlachttiere (unter Umständen auch Berück-
sichtigung des Alters derselben) und ebenso der Fleisch-
gattungen bei eingeführtem Fleische in allen Zusammen-
stellungen.
c) Übersicht über die Beschau der lebenden Schlachttiere und
den Verkehr mit Schlachtvieh auf den Schlachtviehmärkten.
Krankheiten, Beanstandungen, Beschlagnahmungen.
d) Statistik der Schlachtungen unter besonderer Hervorhebung
der sogenannten Notschlachtungen mit ihren Ursachen und
Folgen vom Fleischbeschau-Standpunkte.
458 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
e) Ergebnisse der Beschau der geschlachteteten Tiere und
Verwertung der letzteren.
f) Zusammenstellung der beobachteten Krankheiten und Ver-
änderungen unter Berücksichtigung ihrer Bedeutung für
die Fleischbeschau und Nahrungsmittelkunde. Häufigkeits-
berechnungen nach Prozenten.
g) Besondere Bearbeitung einzelner hervorragend wichtiger
Krankheiten nach bestimmten Gesichtspunkten (Tuberkulose,
Trichinose, Finnenkrankheit, Septikämie. Pyämie etc.)
h) Statistik beobachteter Seuchen, Ursprung, Umfang und
Bekämpfung derselben nebst Kasuistik.
i) Umfang der Einfuhr und Beschau von frischem Schlacht-
fleisch und des beschaupflichtigen verarbeiteten Fleisches.
k) Ergebnisse der Beschau von eingeführtem Fleisch und der
dabei beobachteten krankhaften Veränderungen.
l) Erfahrungen und Resultate, welche etwa bei der Unter-
suchung von Fleisch und solchen Fleisch-Nahrungsmitteln
gewonnen wurden, welche nicht der amtlichen Fleischbeschau
unterliegen.
m) Statistische Mitteilungen über die Fleischversorgung und
den Fleischkonsum in dem betreffenden Berichtsgebiet.
n) Gewichtsverhältnisse der Schlachttiere, sowie Vieh- und
Fleischpreise.
o) Kasuistische Mitteilungen und besondere Vorfälle.
Erscheinen auch vielleicht die vorstehend aufgestellten Forder-
ungen etwas weitgehend und, mit Rücksicht auf das Laienpersonal
in der Fleischbeschau selbst, teilweise unerfüllbar, so läßt sich, bei
richtiger Verteilung der statistischen Forderungen nach den geistigen
Fähigkeiten der Berichterstatter, dennoch schließlich ein ziemlich
umfassender Gesamtbericht erzielen. Daher ist es bei Einführung
der Fleischbeschau in einem beliebigen Wirkungskreise von großem
Werte, die Statistik zwar auf einer breiten Basis aufzubauen, jedoch
bezüglich der Zusammenstellung der Einzelunterlagen die von dem
Schaupersonal zu lösenden Aufgaben nach dessen Fähigkeiten zu
bemessen.
Die vollkommenste und umfassendste statistische Bericht-
erstattung werden naturgemäß vor allem die größeren Städte
liefern können, deren Mitteilungen daher auch bei guter Bearbeitung
einen besonderen Wert besitzen.
Aber auch die vollkommenste Statistik verliert an ihrem
Werte, sobald sie nicht mit einer anderen gleichartigen verglichen,
bezw. mit zahlreichen, demselben System entsprossenen Berichten
zu einem einheitlichen Ganzen verarbeitet werden kann. Daher
ist es dringend erwünscht, daß die Fleischbeschau-Statistik sich
einheitlich über möglichst große Berichtsgebiete erstrecke. Hierauf
sollte von seiten der Staatsregierungen, welche eine Fleischbeschau
besitzen oder einführen, Rücksicht genommen und dementsprechend
die statistische Berichterstattung geregelt und verarbeitet werden.
Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 459
Gewiß dürfte es auch keine unüberwindlichen Schwierigkeiten mit
sich bringen, Staatenverbände zu einer einheitlichen Fleischbeschau-
Statistik zu vereinigen. Und wenn von den in Betracht kommen-
den Großstaaten ein jeder für sich diesem Gesichtspunkte seine
Aufmerksamkeit zunächst nur für die Schaffung einer Einheits-
statistik der Fleischbeschau im eigenen Lande widmen wollte, so
würde damit schon viel erreicht sein. Alsdann bedarf es nur noch
eines kleinen Schrittes, um, in den Hauptsachen wenigstens, eine
Übereinstimmung der Statistik mit anderen Staaten herheizuführen
und damit dem Ideal einer Weltstatistik über die Fleischbeschau
näher zu kommen.
Zur Beschlußfassung vorgeschlagene Sätze:
1. Jede Fleischbeschau muss sich auf sichere wissenschaftliche
Grund- und Erfahrungssätze stützen können, bei deren
Auslegung und Anwendung thunlichste Milde walten soll.
Es empfiehlt sich, eine internationale Verständigung über
derartige Grundsätze herbeizuführen und dieselben von Zeit
zu Zeit einer Revision zu unterziehen.
2. Eine geordnete Fleischbeschau bedarf gesetzlicher Grundlagen,
welche den rechtlichen Verhältnissen des Landes angepasst
sein müssen, und die sich um so wirksamer erweisen, je
grösser die Gebiete sind, für welche sie einheitlich erlassen
werden.
Eine internationale Vereinbarung hierüber ist zwar schwierig,
jedoch wünschenswert.
3. Die Wirksamkeit der Fleischbeschau ist um so grösser, je
mehr dieselbe in öffentlichen Schlachthäusern zentralisiert
werden kann. Deshalb ist es ebenso sehr vom Standpunkte
der Fleischbeschau wie aus bekannten hygienischen Gründen
notwendig, dass in Gemeinden von über 5000 Einwohnern
öffentliche Schlachthäuser errichtet werden. Kleinere benach-
barte Gemeinden haben sich behufs Baues gemeinschaftlicher
Schlachthäuser zu vereinigen.
4. Die Staatsregierungen haben dafür zu sorgen, dass geeignete
Sachverständige für die Ausübung der Fleischbeschau zur
Verfügung stehen. Als wissenschaftliche Sachverständige sind
ausschliesslich die Tierärzte zu betrachten. Wo solche nicht
vorhanden oder zu erlangen sind, können geeignete Personen
als Laienfleischbeschauer mit beschränktem Verfiigungsrecht
angestellt werden, welche für die Ausübung der Fleisch-
beschau in besonderen, an grösseren Schlachthöfen abzuhalten-
den Kursen von mindestens vierwöchentlicher Dauer auszu-
bilden und staatlich zu prüfen sind.
460 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
Der Unterricht in der wissenschaftlichen und praktischen
Fleischbeschau an den tierärztlichen Lehranstalten ist thunlichst
zu vervollkommnen und die Fleischbeschau im tierärztlichen
| Fachexamen wissenschaftlich und praktisch zu prüfen.
Ebenso empfiehlt es sich, in das behufs Erlangung der
Befähigung zur Anstellung als beamteter Tierarzt abzulegende
Examen die Fleischbeschau als Gegenstand der theoretischen
und praktischen Prüfung aufzunehmen und nur solche
Kandidaten zuzulassen, welche mindestens acht Wochen in
der Fleischbeschau eines grösseren, unter geregelter tierärzt-
licher Aufsicht stehenden Schlachthofes thätig gewesen sind.
Eine internationale Gleichartigkeit der an die Sach-
verständigen der Fleischbeschau zu stellenden Anforderungen
ist anzustreben.
5. Eine wichtige Vorbedingung für eine wirksame Fleischbeschau
liegt in einer beständigen Überwachung durch höhere tier-
ärztliche Sachverständige. Insbesondere sind die Laien-
fleischbeschauer in bestimmten, nicht zu langen Zeitabschnitten
auf ihre Zuverlässigkeit und Befähigung nachzuprüfen.
Auch in dieser Beziehung können allgemeine Grundsätze
international vereinbart werden
6. Die Wirkungen und Erfolge der Fleischbeschau sind für
wissenschaftliche und volkswirtschaftliche Zwecke in einer
planmässig angelegten Statistik zusammenzufassen und bekannt
zu geben. Letztere ist um so wertvoller, je grössere Gebiete
einheitliche Grundsätze hierfür besitzen.
Eine gleichmässig bearbeitete internationale Fleischbeschau-
Statistik bleibt ein zu erstrebendes Ziel.
461
Bericht von Gust. Kjerrulf
Städt. Oberveterinär in Stockholm.
Ueber Einführung einer wirksamen Fleischbeschau und
Ausführung derselben.
A. Ausdehnung der Fleischbeschau auf alle Schlachtungen, Speisefleische,
Fleischwaren und deren Herstellung.
alle Schlachttiere, deren Fleisch zur menschlichen
Nahrung bestimmt ist, erstrecken. Sie ist sowohl vor
wie nach der Schlachtung erforderlich und sollte stets
durch Sachverständige vorgenommen werden.
Die aus manchen Fleischbeschau -Gesetzen und
-Verordnungen sprechende Auffassung, daß es genüge, die Unter-
suchung auf die größeren Schlachttiere zu beschränken, ist vom
hygienischen Standpunkte aus zu verwerfen.
Die Untersuchung z. B. der Kälber, sowohl vor als nach dem
Schlachten, ist zweifellos ebenso notwendig wie die jedes anderen
zur menschlichen Ernährung bestimmten Schlachttieres. Als Beleg
für die ausgesprochene Ansicht erlaube ich mir, einige Zahlen von
der übrigens teilweise fakultativen Fleischbeschau in Stockholm
anzuführen. Um Mißverständnisse zu vermeiden, muß ich voraus-
schicken, daß in Schweden die Unsitte herrscht, das Fleisch von
Kälbern, die nur einen oder einige Tage alt geworden und ohne
Milchnahrung geblieben sind, in verschiedener Zubereitung zu ver-
zehren. Nach den größeren Städten wird vom Lande aus sehr
viel derartiges Fleisch geliefert. Während der hier bezeichneten
Jahre wurden von den bei der städtischen Fleischbeschau angestellten
Tierärzten die unten angegebene Zahl Kälber, die mehr oder
weniger von Septikaemie oder Pyaemie oder von Septikopyaemie
ergriffen waren, beschlagnahmt:
im Jahre 1898 , . . . . 88 Kälber
„nn. 1894. . . . . 192 ,,
» yy 1895... . . 406
» y 189. . . .. 240 sy,
» ss 1897 . … , . . 307 ,,
6 u wirksam zu sein, muß sich die Fleischbeschau auf
462 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
Wegen anderer krankhafter Erscheinungen konfiszierte man:
im Jahre 1898 . . . . . 429 Kälber
oy» 18984. . . . . 4H „
» » 1895, . . . . 447 ,
» y» 1896. . . . . 347 ,,
» » 1897. . . . . 809 „
Als Grund dafür, daß eine strenge Fleischbeschau auch bei
Schweinen notwendig ist, mag die Thatsache gelten, daß in dem
zu Stockholm eingerichteten Fleischschauamte, wo eine gründliche
Untersuchung von geschlachteten Schweinen stattfindet, angetroffen
wurden :
im Jahre 1898 Trichinen bei 0,06°/, der Tiere
1894
? EL 9 ») „ 0,07 “lo ” 5?
» ” 1895 ”? ” 0,06 0 0 » „
» » 1896 „ » 0,07% » »
„ 9 1897 ” „ 0,09 % 0 » ”
im Jahre 1898 Tuberkulose bei 0,6 °;, der Tiere
” ” 1005 ” ” 8'5 cle ” ”„
” 9 ” ” » 10 9» 9
2 ” 1896 ” 9 4,8 % » ”
” ” 1897 „ ” 4,9 1, » ”
Die Schweinefinnen werden hingegen, jedenfalls infolge der
Wirkung der fiir Schweine obligatorischen Untersuchung, immer
seltener.
Die Fleischbeschau sollte sich sodann ebenfalls auf Schafe und
Ziegen ausdehnen, bei welchen, wenn auch seltener, Krankheiten
vorkommen, die den Genuß des Fleisches verbieten.
Soll aber die Fleischbeschau zu weiterer Wirksamkeit gelangen,
so muß sie sich auch auf die Schlachtungen, die zur Gewinnung
des Fleisches für den Hausgebrauch vollzogen werden und auf das
daraus gewonnene Fleisch, einschließlich der hiervon hergestellten
Fleischwaren, erstrecken. Dieses Fleisch kommt nämlich gar nicht
selten unter verwandten oder befreundeten Familien, deren Ange-
hörigen oder Dienstboten in Verkehr und kann, wenn es schädlich
ist, großes Unheil anrichten. So führt Ostertag an, daß in Berlin
wiederholt Fälle von Trichinose nach dem Genusse von Fleisch
vorgekommen sind, das außerhalb Berlin geschlachtet und, als für
den Privatgebrauch bestimmt, ohne sachverständige Untersuchung
geblieben war.
Die Fleischbeschau ist besonders notwendig und nützlich bei
den Hausschlachtungen, welche den Namen „Notschlachtungen“
führen, d. h. bei den Schlachtungen von erkranktem Gebrauchs-
und Nutzvieh, dessen Genesung fraglich, oder das dem Verenden
nahe ist. Es gehören hierher auch die Schlachtungem von
beschädigten, verletzten, vom Blitze erschlagenen, verbrannten Tieren
u. S. w.
Wie sehr auch die Ansichten über die Einrichtung der Fleisch-
beschau von einander abweichen, so wird doch von allen in der
Sache Unterrichteten anerkannt, daß die Notschlachtungen aus
Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 463
hygienischen und nationalökonomischen Gründen eine ganz besondere
Beobachtung verdienen,
Es ist überhaupt schon eine starke Zumutung für den
Fleischkonsumenten, eine Speise zu verzehren, welche als Rohware
einem schon längere Zeit krank gewesenen und für rettungslos
erklärten, in den letzten Zügen liegenden Tiere entnommen ist.
Die in der Litteratur erschienenen Mitteilungen sprechen in dieser
Hinsicht eine deutliche Sprache, der man Gehör schenken muß, da
sie, aus stichhaltigen Gründen, zur Vorkehr gegen die Schädigungen
der menschlichen Gesundheit auffordert.
Nach Bollinger sind in den jüngsten Jahrzehnten vier Fünftel
der Erkrankungen von Menschen auf den Genuß von Fleisch, das
von Notschlachtungen herrührt, zurückzuführen. Von vielen Seiten
wurde dieser Auspruch eines der hervorragendsten Gelehrten und
Forschers in den letzten Jahren bestätigt. Es ist dies leicht
begreiflich. Man braucht nur zu beobachten, wie viel häufiger das
Fleisch notgeschlachteter Tiere als das gewerblich geschlachteter
bei der Beschau verworfen wird. Die beste Auskunft hierüber
erteilt die Statistik aus dem Großherzogtum Baden, welches Land
sich schon längst einer über alle Gemeinden ausgedehnten und
dank den Arbeiten Lydtins auch wohl organisierten Fleischbeschau
erfreut. In seinem Vortrag auf der XVIII. Versammlung des
„Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege* in Würzburg
1893 sagte Lydtin: „Die Notschlachtungen ergaben in der Regel
nichtbank würdiges aber verhältnismäßig. viel mehr ungenießbares
d. h. gesundheitsschädliches Fleisch als die gewerblichen Schlach-
tungen“.
In Baden kamen in den Jahren 1888 bis 1891 aut
1000 gewerbliche Schlachtungen 1000 Notschlachtungen
bei Großvieh . . . . 16 128,0
» Kälber . . . . . Of | 4,9
» Schafen. . . . . 0,2 20,2
„ Ziegen . . . . . 08 72,5
» Schweinen. . . . 08 63,4
» Pferden. . . . . 142 44,4
Fälle, welche gesundheitsschädliches Fleisch lieferten.
Dieses Verhältnis hat sich in jüngster Zeit noch verschlimmert, denn
in den Jahren 1892 bis 1897 haben in Baden von
1000 gewerblichen Schlachtungen, von 1000 Notschlachtungen
bei Großvieh. . . .. 1,9 134,5
» Kälbern . . . . 02 41,2
„ Schafen . . . . 02 | 17,4
» Ziegen. . ... . 05 92,0
„ Schweinen . . . 02 51,1
„ Pferden . . . . 168 103,4
gesundheitsschädliches Fleisch ergeben.
464 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
Demnach lag bei Notschlachtungen
in den Jahren 1888—91 in den Jahren 1892—97
von Großvieh . 80 71 mal
» Kälbern . 12 206 ”
» Schafen . 100 87 »
„ Ziegen . . 90 184 „
„ Schweinen 211 255 „
„ Pferden . 8 6
größere Gefahr für das fleischverzehrende Publikum als bei gewerblichen
chlachtungen vor.
Die sanitäre Kontrolle sollte sich ferner auf Schlachtgeflügel,
Wild, Fische, Glieder- und Weichtiere, soweit sie genossen werden,
erstrecken, weil dieselben lebend, erkrankt oder tot, verdorben
oder mit krankhaften Veränderungen oder mit Parasiten behaftet
sein und daher Erkrankungen, wie Botulismus, Ichthyosismus,
Mytilismus oder parasitärer Art veranlassen können.
Endlich müßten alles zur Aufbewahrung verarbeitete Fleisch,
also nicht allein alles geräucherte und gepökelte, sondern auch
sämtliche Wurstwaren und Fleischkonserven der Schau unterzogen
werden.
Eigentlich gehör i ieri
die Mildh- und Molkereiprodukte. Dao diese aber eine besondere, Teil
tierärztlich-hygienische, teils chemische Kontrolle erfordern, die unabhängig
von der Fleischbeschau zu geschehen hat, so können sie von der Unter-
stellung unter die Fleischbeschau ausgenommen werden, was nicht ver-
hindert, daß sie in kleineren Orten ein und derselbe Beamte (chemisch,
physikalisch und tierärztlich) untersucht.
Zur Überwachung eines großen Teils der hier aufgezählten
Nahrungsmittel ist die Marktpolizei ausreichend.
Was dagegen Wurstwaren und Fleischkonserven betrifft, so
ist nicht allein der zu ihrer Herstellung verwendete Rohstoff fach-
männisch zu untersuchen, sondern auch die Fabrikation selbst zu
überwachen. Wurstfabriken und ähnliche Betriebe müssen besonders
genau kontrolliert werden, da Verstöße gegen die gesundheits-
polizeilichen Vorschriften, welche dabei vorkommen, von den ernstesten
Folgen begleitet zu sein pflegen.
B. Allgemeine Einführung der obligatorischen Fleischbeschau.
Die Fleischbeschau sollte nicht bloß in den Städten, sondern
auch auf dem Lande, und zwar überall nach den gleichen Vor-
schriften und gleichmäßig in der Anwendung durchgeführt werden.
Was würde gewonnen sein, wenn in der Stadt die schärfste Kon-
trolle über Schlachtungen und Fleischverkehr geübt würde, draußen
auf dem Lande aber jede Überwachung fehlte, und das außerhalb
ohne Aufsicht geschlachtete Fleisch frei in der Stadt verschleißt
werden könnte?
Bei dem Widerwillen des Menschen gegen das Fleisch von
kranken Tieren ist es begreiflich, daß der Landwirt z. B. das
Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 465
Fleisch seines krankheitshalber geschlachteten Viehes (vergl. Not-
schlachtungen) nach der Stadt zu verkaufen sucht. Unter diesen
Umständen muß gerade in den Städten, welche dieses Fleisch zum
größten Teile aufnehmen, die Fleischbeschau mit aller Strenge
gehandhabt werden. Aber sie ist nicht bloß der Städte, sondern
gerade des Landes wegen auch auf diesem erforderlich, und zwar
aus folgenden Gründen:
a) weil sie die größtmöglichste Sicherheit gegen die Einfuhr
gesundheitsschädlichen Fleisches nach der Stadt bietet;
b) weil in ihr die beste Gewähr dafür liegt, daß auch auf
dem Lande zur Zubereitung von Konserven, Würsten u. s. w.
nur für die Gesundheit unschädliches Fleisch verwendet wird;
c) weil die Landbevölkerung und die in landwirtschaftlichen
oder gewerblichen Unternehmungen auf dem Lande be-
schäftigten Arbeiter nur durch eine strenge Fleischbeschau
gegen die Gefahren geschützt werden können, welche in
dem Genuß von billigen Nahrungsmitteln, wie Fleisch,
Würsten oder Sülzen gesundbeitsgefährlicher Art liegen ;
d) weil nur durch eine auch auf das platte Land ausgedehnte
Fleischbeschau eine zuverläßige Statistik über die Ver-
breitung gewisser ansteckender Krankheiten, wie z. B. der
Tuberkulose, zu erhalten ist, und weil nur durch sie wert-
volle Beobachtungen für die Veterinärpolizei und Veterinär-
hygiene, die für die Landwirtschaft von unbestrittenem
Nutzen sein werden, zu machen sind.
Allerdings läßt sich die Fleischbeschau nicht bis in jene
Gegenden durchführen, wo, wie im Norden Schwedens und Nor-
wegens oder in Finnland und in gewissen russischen Ländergebieten,
die Bevölkerung so dünn ist, daß kaum ein Einwohner auf 1 qkm
entfällt.
*
+ *
Die Ausführung der Fleischbeschau muß an allen Orten nach
denselben Vorschriften erfolgen. Wer sich mit dem Gegenstand jemals
befaßt hat, namentlich aber, wer Gelegenheit hatte, die Folgen einer
mangelhaften Regelung der Fleischbeschau zu beobachten, der wird den
hohen Wert einer einheitlichen Fleichbeschauordnung erkannt haben.
In Ländern, in welchen die Gemeinden die Fleischbeschau
nach eigenem Gutdünken einführen und ordnen, begegnet man
naturgemäß häufig ganz verschiedenen Auffassungen über Ge-
fährlichkeit und Schädlichkeit von Fleischwaren. Das gleiche Fleisch
wird in diesem Ort als gut und gesund erklärt, in einem anderen
als krank und gesundheitsschädlich beschlagnahmt. Die nächste
Folge ist, daß in Gemeinden mit milder Ausführung der Fleisch-
beschau in der Regel minderwertiges Fleisch, d. h. solches, welches
in andern nicht feil gehalten werden darf, zum Verkaufe gelangt.
Die verschiedenartige Beurteilung ein und derselben Ware schädigt
30
466 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
rückwirkend auch das Ansehen des mit der Fleischbeschau be-
trauten tierärztlichen Personals.
Aus diesen Gründen schon ist es unabweisbar erforderlich, daß
in jedem Lande die Fleischbeschau durch ein Gesetz allseitig und,
soweit es thunlich ist, nach den gleichen Grundsätzen geordnet
werde.
Betreffs der Strafbestimmungen über das Feilbieten und den
Verkauf von gesundheitsschädlichen Nahrungsmitteln müßten die
Gesetze nicht nur in den verschiedenen Teilen jedes einzelnen
Landes, sondern in allen durch einen regen Fleischhandel mit ein-
ander verbundenen Ländern gleichlautend sein.
Als hauptsächliche Bestimmungen, welche in einem Gesetze
über die Fleischbeschau enthalten sein sollten, sind zu nennen:
a) dieallgemeine Einführung der Fleischbeschau, deren Regelung
und Ausdehnung;
b) der Schlachthauszwang oder das Verbot, ein anderes als
das Öffentliche Schlachthaus zu Schlachtungen innerhalb
der Städte und größeren Gemeinden und in deren nächsten
Umgebung zu benutzen; nötigenfalls Maßregeln, um die
Schlachtungen in der Umgebung der Städte einer strengen
Kontrolle zu unterwerfen;
c) die obligatorische Untersuchung aller Schlachttiere vor
und nach dem Schlachten durch geprüfte Tierärzte, die
zugleich mit der Aufsicht und Leitung der Schlachthäuser
zu betrauen sind; die Einrichtung bestimmter Schaubezirke,
sowie die sanitätspolizeiliche Überwachung der Not-
schlachtungen ;
d) die Anstellung geprüfter Laien- Fleischbeschauer an Orten,
wo ein tierärztlicher Sachverständiger fehlt; Begrenzung
der Befugnisse der Laienfleischbeschauer ;
e) Einteilung des Fleisches in zwei Hauptgruppen:
1. in zur Ernährung des Menschen geeignetes (genieß-
bares) und
2. in hierzu ungeeignetes (nicht genieBbares) ,
ferner, innerhalb der ersten Gruppe: Unterscheidung
zwischen ,bankwürdigem“ und ,nichtbankwürdigem"
Fleisch, wovon das erste für den freien Verkehr zu-
läßig, das andere in dieser Hinsicht gewissen Ein-
schränkungen zu unterwerfen ist;
f) besondere, deutliche Kennzeichnung des Fleisches, welches
von öffentlichen und staatlich beaufsichtigten Schlacht-
häusern stammt, um es von dem von auswärts eingeführten
zu unterscheiden ;
g) Befugnis der Gesundheitspolizei, alle Wurst- und Fleisch-
fabriken, Verkaufsstellen u. s. w. jederzeit zu besichtigen
und zu kontrollieren ;
Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 467
h) die obligatorische Untersuchung alles vom Lande in die
Stadt gebrachten Fleisches, sowie aller Nahrungsmittel
tierischen Ursprungs (mit den früher bezeichneten Aus-
nahmen);
i) Untersuchung derselben bei der Einfuhr vom Auslande und
k) bei der Ausfuhr aus dem Inlande;
1) die Berechtigung der Städte zur Erhebung der Gebühren
für die Fleischbeschau, für die Benützung des Schlacht-
hauses und für andere ähnliche Leistungen;
m) die Entschädigung der Besitzer von wegen des allgemeinen
Schlachthauszwanges außer Gebrauch gesetzten Privat-
schlachthäusern, jedoch nur soweit sie einen Verlust durch
die Außergebrauchsetzung ihrer gewerblichen Anlagen er-
litten haben; und
n) das Berufungsrecht der Fleischbesitzer gegen die Ent-
scheidungen des Fleischschauamtes.
Zu diesem Gesetze müßten Vollzugsvorschriften über folgende
Punkte erlassen werden:
a) Bezeichnung der Tierärzte, denen die Fleischbeschau über-
tragen ist und ihrer Befugnisse ;
b) Unterricht und Prüfung der Laienfleischbeschauer, deren
Ausbildung und Obliegenheiten, Benennung derselben, Be-
grenzung der Schaubezirke jedes Fleischbeschauers , sowie
Regelung ihrer Amtsbefugnisse;
c) das Verfahren für die Einholung und die Erstattung von
Obergutachten ;
d) die Begutachtung neuer Schlachthofanlagen durch amtliche
Tierärzte;
e) Freibankeinrichtung und was damit zusammenhängt;
f) die Behandlung des vom menschlichen Genusse auszu-
schließenden und deshalb mit Beschlag belegten Fleisches;
g) Beschreibung und Bestimmung der für die Bezeichnung des
Fleisches verwendeten Stempel (Marken);
h) Gleichartige Regelung der Fabrikation von Wurstwaren,
Fleischkonserven u. s. w.;
i) Kontrolle des eingeführten und zur Ausführung bestimmten
Fleisches,
Vier der in dem Gesetze und in der Vollzugsverordnung an-
geführten Punkte bedürfen einer ganz besonderen Regelung;
es sind: _ |
1. der Verkehr mit Fleisch im Binnenlande von einer Ge-
meinde nach der andern,
2. die Einfuhr von Fleisch aus dem Auslande, sowie die
Ausfuhr aus dem Inlande,
3. die Freibank,
4. die Notschlachtungen.
\
468 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
1. Die Verkehr mit Fleisch im Inlande. Erfahrungsgemäß ist
das Fleisch der innerhalb einer Gemeinde oder Stadt ge-
schlachteten Tiere besser als das eingeführte. Da aber die
Fleischer, namentlich in größeren Städten, mit ihrer Ware
den Bedarf nicht decken, so ist die Einfuhr sowohl vom
Lande nach der Stadt als auch vom Auslande nach dem
Inlande unvermeidlich.
Zur Überwachung der Einfuhr von Fleisch aus dem
Inlande von einer Gemeinde zur andern sollten nachstehende
Vorschriften in Kraft treten:
a) die Vorzeigung der hauptsächlichsten Eingeweide des
geschlachtet eingeführten Viehes. Diese ‚Forderung
wird jedem begründet erscheinen, der weiß, daß
krankhafte Erscheinungen sowohl beim Menschen wie
beim Vieh am untrüglichsten aus deren Eingeweiden
zu erkennen sind. Zu den Teilen, deren Vorzeigung
als unumgänglich notwendig bezeichnet werden muß,
gehören: Lungen, Herz und Leber, Nieren, Milz, Euter,
Kopf und Haut. Die drei ersteren müssen mit ein-
ander zusammenhängen (sog. Geschlinge) und durch
die Trachea mit einem der Vorderviertel in organischer
Verbindung geblieben sein. Andernfalls genügt es,
wenn der Kehlkopf und der obere Teil der Luftröhre
mit einem der Vorderviertel noch natürlich zusammen-
hängt, vorausgesetzt, daß der übrige Rest der Trachea,
von der kein Teil entfernt werden darf, mit den
Lungen im Zusammenhang geblieben ist. So kann
die Behandlung im Schlachthause vereinfacht werden.
Auch dem Schlächter wird damit eine Erleichterung
geschaffen.
Nieren und Milz müssen am Fleisch in natürlicher
Verbindung hängen. Der Kopf ist mit der Zunge
vorzuzeigen. Von der Beibringung der Gebärmutter und
der Geschlechtsorgane kann noch nachgesehen werden,
da sie oft mit großen Schwierigkeiten verbunden ist.
Allerdings, wenn ansteckende Krankheiten verbreitet
sind, wird eine umfassendere Kontrolle eingeführt
werden müssen, wobei alle vernünftigen Forderungen
an die einführenden Fleischer und Fleischhändler zu
stellen sind;
b) die Vorlegung von mindestens einem Viertel bei Rindern
und Pferden, einer Hälfte bei Schweinen und des
ganzen Körpers bei allen anderen Tieren ;
c) das Verbot der Einfuhr von zerlegtem oder gar ge-
hacktem Fleisch;
d) das vollständige Vorhandensein von Brust- und Bauch-
fell, der Lymphdrüsen u. s. w.;
Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 469
e) werden ganze Körper von’ Kälbern, Schafen oder
Ziegen der Fleischbeschau in gefrorenem Zustand
vorgelegt, so müssen Brust- und Bauchhöhle vor dem
Gefrieren mittelst Holzpflöckchen so auseinander- und
offen gehalten sein, daß der Einblick ohne Schwierig-
keit geschehen kann;
f) Attest des amtlichen Fleischbeschauers über die Her-
kunft und Beschaffenheit des Fleisches;
g) tierärztliches Zeugnis, wenn das Fleisch von not-
geschlachteten Tieren herrührt;
h) Verpflichtung des Besitzers des Fleisches oder seines
Vertreters, dem Untersuchungsbeamten jedwede Aus-
kunft zu erteilen, die er verlangt;
i) Einhaltung der vorgeschriebenen Wege und Unter-
suchungsstationen;
k) Berechtigung des Untersuchungsbeamten, das Fleisch
im Sommer 24, im Winter 48 Stunden zur genaueren
Prüfung zurückzubehalten ;
D Kennzeichnung des zur Einführung zugelassenen
Fleisches, damit es von dem aus den örtlichen
Schlachthäusern kommenden, deutlich zu unter-
scheiden ist; :
m) Feilhaltung des eingeführten an bestimmten Ortlich-
keiten, in welchen in der Gemeinde geschlachtetes
Fleisch nicht zum Verkauf geboten wird.
n) Festsetzung der Gebühren für die Besichtigung des
eingeführten Fleisches.
2. Zur Überwachung der Fleischeinfuhr vom Auslande wären
folgende Vorschriften zu erlassen:
a) das einzuführende Fleisch muß von einem vor und
nach der Schlachtung untersuchten, und gesund be-
fundenen Tiere herrühren. Diese Eigenschaften sind
durch das Zeugnis eines Tierarztes, dessen Zu-
ständigkeit amtlich beglaubigt ist, nachzuweisen ;
b) bei verpacktem Fleisch muß die Verpackung unverletzt
sein und eine deutliche Marke tragen, welche dafür
bürgt, daß der Inhalt identisch mit dem ist, auf
welchen das Zeugnis lautet. Blei und Siegel müssen
unversehrt sein;
c) das Fleisch muß bei der Ankunft sofort auf Kosten
des Bestellers von einem dazu befugten Tierarzte auf
seine Brauchbarkeit als Nahrungsmittel untersucht
werden;
d) die zuständigen Behörden, bezw. die mit der Fleisch-
beschau betrauten Tierärzte haben, jenach dem Befunde
und nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften das
Fleisch unbedingt frei zu geben,
470 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
oder die Abnahme und Stempelung zu verweigern
und das Fleisch zurückzuweisen, auch, wenn Anlaß
dazu vorhanden, der Ortsbehörde davon Meldung zu
machen,
oder das Fleisch der Freibank zu übergeben,
oder das zum menschlichen Genusse ungeeignet
und schädlich befundene Fleisch zurückzuhalten und zu
vernichten.
3. Die Freibankeinrichtung bedarf einer besonderen Regelung
je nach der Ortlichkeit und nach den durch diese
gegebenen Umständen.
Die Fleischbeschau teilt, wie bereits erwähnt, das
Fleisch ein in solches, „welches für den menschlichen Genuß
tauglich“ und in solches, „das untauglich ist“. Im ersten
Falle wird das Fleisch durch Abstempelung als bankwürdig
anerkannt und dem Handel freigegeben, wenn es von einem
vollkommen gesunden Tiere herrührt und nach Aussehen
und Geruch normal ist. Lokale krankhafte Veränderungen
unbedeutender Art müssen vor der Abstempelung entfernt
werden.
Das taugliche Fleisch ist nun entweder „bankwürdig“
oder „nicht bankwürdig“.
Das „bankwürdige* ist dasjenige, welches von einem
gesunden und regelmäßig geschlachteten Tiere herrührt,
ein gutes Aussehen und normalen Geruch und Geschmack
hat, oder höchstens unbedeutende, lokalisierte, krankhafte
Veränderungen wahrnehmen läßt. Solches Fleisch kann,
nach Entfernung der etwa abnorm befundenen Teile, nach-
dem, es abgestempelt ist, dem freien Verkehr übergeben
werden.
„Nichtbankwürdig* und deshalb für den freien Verkehr
nicht geeignet, sondern für die Freibank bestimmt, ist das
Fleisch, welches
a. in seiner Substanz nur geringgradige, objektive Ver-
änderungen erlitten hat, oder
b. ohne gesundheitsschädlich zu sein, von einem Tiere
stammt, das an einer inneren oder äußeren Krankheit
litt, oder nicht regelrecht geschlachtet wurde;
c, ferner solches Fleisch (oder Fett), welches wohl im
rohen Zustande ungesund ist, aber durch geeignete
Behandlung wie z. B. Kochen, Ausschmelzen, Sterili-
sieren, Salzen oder Räuchern unschädlich gemacht
werden kann und endlich
d. Fleisch, das einen abnormen Geruch hat oder von
einem zu magern, oder nicht genug entwickelten Tiere
herrührt.
Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 471
Das Fleiseh, welches zur Freibank gelangt, muß eben-
falls mit einem eigens hierfür bestimmten Stempel ver-
sehen werden.
Fällt das Fleisch unter den Begriff „untauglich zum
menschlichen Genusse*, so ist es entweder technisch aus-
zunützen oder zu vernichten
Die Einrichtung von Freibänken, welche die beschriebenen
Arten von genießbarem, aber nicht als bankwürdig befun-
denen Fleische und Fleischwaren aufzunehmen hätten, ist
wirtschaftlich und im Interesse des öffentlichen Wohles
geboten. Ohne sie müßte das geringwertige oder nicht
ganz makellose Fleisch dem Volksvermögen und der Volks-
ernährung fast gänzlich entzogen werden, oder es würde
den Käufern die Möglichkeit genommen, sich zuverlässig
gutes Fleisch zu verschaffen.
Es giebt verschiedene Arten der Einrichtung und des
Betriebes von Freibänken :
a. Verkauf des rohen Fleisches in einem von der zu-
ständigen Behörde eingerichteten und überwachten
Raume;
b. Verkauf von gekochtem, gepökeltem oder auf irgend
andere Weise behandeltem Fleische in ebensolchem
Lokale;
c. die Rückgabe des Fleisches an die Besitzer nach
Kennzeichnung der Ware als nicht bankwürdig ;
d. dasselbe Verfahren, nachdem das Fleisch zuerst
gekocht, gepökelt oder sonstwie behandelt ist.
Die zwei letzten Verfahren werden aber kaum den
eigentlichen Zweck der Freibank erfüllen, nämlich:
dem Käufer genauen Aufschluß über Herkunft und Be-
schaffenheit des Fleisches zu geben (Deklarationszwang),
die Überwachung des Kleinverkaufs durch die Polize
behörde zu ermöglichen,
zu verhüten, daß das Fleisch an Gastwirte, Metzger,
Wurstfabrikanten und Händler, denen die Erwerbung des-
selben verboten werden muß, gelange, und zu bewirken,
daß das Fleisch nur in kleinen, den Haushaltungen der
Käufer entsprechenden Mengen abgegeben werde oder
zu erzielen, daß das Fleisch nur zu einem, seiner Minder-
wertigkeit entsprechenden Preise feilgeboten und
daß eine so gründliche Kennzeichnung erfolge, daß mög-
lichst alle Teile des Fleisches an ihrer Oberfläche markirt
sind.
. Notschlachtungen. Mit der Freibank und ihrer Regelung
hängen die Vorschriften, welche „über die sanitäre Kontrolle
der Notschlachtungen und des Verkehrs mit dem aus ihnen
gewonnenen Fleisches* eng zusammen.
472 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
Diesem Gegenstande hat die Sanitätspolizei eine besondere
Aufmerksamkeit zu widmen.
Sie hat dafür zu sorgen:
a. daß die Notschlachtungen einer tierärztlichen Kontrolle
unterstellt und
b. Fleisch und Fleischwaren von notgeschlachteten Tieren
nur unter Deklaration verkauft werden.
Ferner ist daran zu halten, daß solches Fleisch mög-
lichst an Ort und Stelle verzehrt wird, damit es, weil oft
leicht verderblich, nicht lange Zeit umher geführt werde
Auch ist seine Verwendung zur Fabrikation von Würsten
oder Konserven zu verbieten. Gerade im Fleische wegen
Krankheit notgeschlachteter Tiere, entstehen und vermehren
sich oft Gifte, so daß die Gefahr für die Gesundheit des
Menschen in dem Maße wächst, als das Fleisch älter wird.
Die Wichtigkeit der Sache erfordert es, daß, wie bisher
im Königreich Sachsen, besondere Vorschriften über die
Beurteilung von Notschlachtungen durch die Fleischbeschau
erlassen werden.
Es wäre demnach vorzuschreiben:
a. Die Untersuchung muß möglichst rasch nach dem
Schlachten geschehen, wenn thunlich, auch vor dem-
selben;
b. sie muß bei Tage geschehen;
. nicht allein das Fleisch, sondern alle Organe müssen
derselben unterzogen werden;
d. der untersuchende Tierarzt hat auf Genießbarkeit des
Fleisches erst dann zu erkennen, wenn er über die
Diagnose vollständig im Klaren ist;
e. hegt er irgendwelchen Zweifel, so schiebt er das
Gutachten im Sommer 24, im Winter 48 Stunden
auf, um etwaige Veränderungen beobachten zu können;
f. der Tierarzt hat dabei die chemische Reaktion und
den Geruch des Fleisches zu prüfen;
g. er muß, wo überhaupt nötig, und besonders in nicht
zweifelsfreien Fällen, die mikroskopische Untersuchung
des Blutes, der Lymphe, wie der Muskulatur vor-
nehmen ;
h. das zum Genuß zugelassene Fleisch ist besonders zu
kennzeichnen.
©
Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 473
Schluss-Anträge.
1. Die Fleischbeschau muss auf alle Schlachttiere ausgedehnt
und in allen Landesteilen eingeführt werden. Die Kontrolle
muss sich über alles Fleisch erstrecken, sei dasselbe zum
Verkauf oder zum Privatgebrauch bestimmt.
2. Die Beschau hat alle Nahrungsmittel animalischen Ursprungs
zu umfassen, mit Ausnahme von Milch und Butter, die einer
besonderen Kontrolle zu unterwerfen sind.
3. Die Fleischbeschau muss allerorten gleichmässig ausgeführt
werden. Die örtlichen Vorschriften müssen mit den Landes-
gesetzen übereinstimmen, und diese sollten in allen Ländern
möglichst gleichlautend sein.
4. Ganz besondere Aufmerksamkeit ist der Kontrolle der Wurst-
fabriken und der ähnlichen gewerblichen Anlagen zu widmen.
Sowohl das Rohmaterial und dessen Behandlung, als auch die
Einrichtung der Lokale müssten durch Sachverständige über-
wacht werden.
5. Die Einfuhr geschlachteten Fleisches von einer Gemeinde in
eine andere dürfte nur unter gewissen Bedingungen gestattet
sein. Die hauptsächlichsten wären folgende:
a) Alles solches Fleisch muss gleich bei seinem Eingang
der Besichtigung durch einen amtlichen Sachverständigen
unterzogen werden.
b) Die wichtigsten Fingeweide müssen dem Fleische in der
natürlichen Verbindung anhängen. Teile, wie die serösen
Häute und die Lymphdrüsen dürfen nicht vom Fleische
entfernt sein und Rinder und Pferde sind mindestens
in Vierteln, Schweine in Hälften und alle übrigen Tiere
in unzerteiltem Zustande einzubringen.
c) Das für den freien Verkehr als zulässig erklärte Fleisch
muss in solcher Weise durch Stempelung u. s. w. ge-
kennzeichnet werden, dass eine Verwechselung mit dem
in der Gemeinde geschlachteten ausgeschlossen ist. Auch
soll es in den Verkaufsstellen von dem aus den
Gemeindeschlachthäusern kommenden Fleische getrennt
aufgelegt sein.
d) Der Besitzer des Fleisches hat vor der Besichtigung die
hierfür festgesetzte Gebühr zu erlegen.
6. Die Einfuhr geschlachteten Fleisches vom Auslande sollte nur
unter folgenden Bedingungen gestattet sein:
a) Dem Fleisch muss das beglaubigte Zeugnis eines be-
amteten Tierarztes beiliegen, in dem gesagt ist, dass
das Schlachttier, von dem das Fleisch herrührt, vor und
474 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
nach dem Schlachten einer Untersuchung untrrzogen
worden ist, welche ergeben hat, dass das Fleisch voll-
ständig zur menschlichen Nahrung verwendbar ist. Die
Verpackung des Fletsches muss unbeschädigt sein.
Durch übereinstimmende Stempelung des Zeugnisses und
des untersuchten Fleisches muss es unzweifelhaft fest-
stellbar sein, auf welches Fleisch sich das Zeugnis
bezieht.
b) Das Fleisch soll vor seiner Verwendung im Einfuhr-
orte einer nochmaligen tierärztlichen Untersuchung
unterworfen sein.
7. Das Fleisch von erkrankten Tieren, welches nicht als
gesundheitsschädlich, sondern nur als minderwertig befunden
wurde, soll roh oder präpariert unter Deklaration zu er-
mässigtem Preise an besonders hierzu eingerichteten Verkaufs-
stellen (Freibänken) feilgehalten werden dürfen.
8. Die Notschlachtungen und das Fleisch notgeschlachteter Tiere
sind unter tierärztliche Kontrolle zu stellen. Eine besondere
Dienstanweisung ist den mit der Überwachung beirauten
Tierärzten zu geben.
475
Bericht von Aug. Postolka
Städtischer Amtstierarzt in Wien.
Ueber die Institutionen, welche zur Fleischbeschau in inniger
Beziehung stehen.
evor auf den hier zu behandelnden dritten Hauptabschnitt
näher eingegangen wird, mag über die „Bedeutung und
Organisation der Fleischbeschau* folgendes vorausge-
schickt werden.
Das langsame Tempo, mit welchem sich die Regier-
ungen einzelner Staaten dem unverrückbaren Ziele, der
Einführung einer zuverlässigen Fleischkontrolle, nähern, macht es dem
VIL. Internationalen tierärztlichen Kongresse zur Pflicht, seineMeinung
über die Bedeutung der Fleischbeschau in hygienischer, veterinär-
polizeilicher und volkswirtschaftlicher Hinsicht zum Ausdruck zu
bringen und auf diesem Wege den Beweis zu liefern, daß eine dem
heutigen Stande der Wissenschaft entsprechende Überwachung des
Fleischverkehrs als Notwendigkeit ersten Ranges anzusehen ist.
Die öffentliche Gesundheitspflege ist eine Aufgabe der Staats-
und Gemeindeverwaltungen, deren hohe Bedeutung erst dann in
die Erscheinung tritt, wenn die Folgen der Unterlassung sanitärer
Vorkehrungen hervortreten.
Diese Folgen sind namentlich auf dem Gebiete der Fleisch-
hygiene tief bedauerlich und finden in den Massenerkrankungen von
Menschen ihren oft Furcht und Schrecken erregenden Ausdruck.
Einzelnen der dem Menschen aus dem Fleischgenusse drohenden
Schädlichkeiten haben die öffentlichen Verwaltungen allerdings nahe-
zu ausnahmslos zu begegnen sich bemüht ; im allgemeinen ist jedoch
das Ergebnis dieser Bestrebungen mehr oder minder weit hinter
den Erwartungen der Gesetzgeber und des fleischverzehrenden
Publikums zurückgeblieben. In dieser Hinsicht bietet die Tuber-
kulose der Rinder, deren Identität mit jener des Menschen außer
allem Zweifel steht, das beste Beispiel. Wenn man sich auch
damit tröstet, daß zahlreiche streng wissenschaftlich durchgeführte
Versuche mit großer Wahrscheinlichkeit ergeben haben, daß die
Gefahr der Tuberkulose-Übertragung auf den Menschen durch den
Fleischgenuß eine verhältnismäßig geringe ist, so kann diese Gefahr
476 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
doch jedenfalls erst dann als ausgeschlossen gelten, wenn alles in
den Nahrungsmittel-Verkehr gelangende Fleisch thatsächlich unter
vollkommen einwandsfreien Umständen auf seine Genießbarkeit
geprüft worden ist. Es ist eben dem Konsumenten durchaus nicht
damit gedient, zu erfahren, daß die Gefahr, welche ihm aus dem
Genusse des Fleisches tuberkulöser Tiere droht, „verhältnismäßig
gering“ sei, sondern er hat vielmehr Anspruch darauf, daß seine
Gesundheit unbedingt geschützt werde. Dieser Zustand ist an
jenen Orten vorhanden, an welchen die Fleischbeschau Personen
übertragen ist, welche vermöge ihrer fachlichen Ausbildung die
Tuberkulose in allen ihren Stadien und Formen und in deren
Beziehungen zum Fleischgenusse kennen. Die Tuberkulose, als
häufige Krankheit der Schlachttiere, sollte allein schon die Staats-
und Gemeindeverwaltungen darauf hinführen, daß sie sich an den
zu den öffentlichen Einrichtungen vertrauensvoll aufblickenden
Millionen von Menschen einer Unterlassung schuldig machen, wenn
sie auf dem Standpunkte verharren, daß die Fleischbeschau ohne vor-
heriges gründliches Studium der Tierheilkunde erlernt werden könne.
Die veterinärpolizeiliche Bedeutung der Fleischbeschau ist
durch die Praxis längst erwiesen. Da der weitaus größte Teil der
nutzbaren Haustiere Europas schließlich der Schlachtbank verfällt,
ist die Fleischbeschau, wie kein anderer Zweig der tierärztlichen
Thätigkeit, geeignet, zur Auffindung von Seuchenherden und zur
Einleitung von Schutz- und Tilgungsmaßregeln zu führen, deren
Wirkung in der Aufrechterhaltung des inländischen und inter-
nationalen Viehverkehrs, in dem Aufblühen der Viehzucht, in der
Hebung des Ackerbaues und schließlich in der Erhöhung und
Befestigung der Steuerkraft des Volkes wohlthätig zum Ausdrucke
kommt. Hiermit ist auch der volkswirtschaftliche Nutzen einer
geregelten, allen sanitären Anforderungen entsprechenden, aus-
schließlich von Tierärzten zu übenden Kontrolle des Fleisches
gegeben. Hieraus geht hervor, daß die Staats- und Gemeinde-
verwaltungen die Pflicht haben, mit aller Energie und unbekümmert
um Unterströmungen irgend welcher Art Zustände zu schaffen,
welche in denkbar kürzester Zeit zu dem Vorhandensein einer
genügenden Anzahl von, auf dem Gebiete der Fleischbeschau,
spezialistisch ausgebildeten Tierärzten führen. Diese Verhältnisse
treten dann ein, wenn die Fleischbeschau an allen Tierarznei-
instituten zu einem Hauptfache erhoben und den Absolventen des-
selben die berechtigte Hoffnung auf Erlangung, einer sozialen
Stellung, deren Ansehen mit den zur Ausbildung aufgewendeten
Mitteln im richtigen Verhältnisse steht, gegeben wird.
Von Institutionen, welche zur Fleischbeschau in inniger Be-
ziehung stehen, seien hier folgende besprochen:
1. Der Beschau-Nachweis
durch schriftliche Bescheinigung allein ist vollkommen unzulänglich.
Diesen Standpunkt hat schon der im Jahre 1889 nach Paris ein-
Bericht von Aug. Postolka, Wien. 477
berufene V. Internationale tierärztliche Kongreß vertreten, indem
er den Grundsatz aufstellte, daß alles Fleisch vor seiner Ausfuhr
aus den Schlachthäusern abzustempeln sei. Diese Forderung,
welcher seither leider noch nicht allgemein Rechnung getragen
wurde, steht auch heute noch unverrückbar fest und ist insbesondere
für große Konsumorte, welche nicht selten als die geeignetsten
Verschleißstätten für Fleisch zweifelhafter Herkunft gelten, von
hervorragender Wichtigkeit. Die Abstempelung des Fleisches ist,
wie kein anderer Beschau-Nachweis, geeignet, nicht nur die
behördliche Überwachung bedeutend zu erieichtern, sondern auch
dazu angethan, den Konsumenten zur Kontrolle heranzuziehen und
auf diese Art den gesamten Fleischverkehr in feste Bahnen zu
leiten und in denselben zu erhalten.
Die Gründe, welche für die allgemeine Einführung des Beschau-
stempels gebieterisch sprechen, haben noch eine Bereicherung
erfahren, indem einzelne Nahrungsmittel-Gesetze der billigen For-
derung des Konsumenten insofern Rechnung tragen, als sie ver-
bürgen, daß die Qualität des Fleisches seinem Preise und seiner
Bezeichnung entspricht. Die zu diesem Zwecke behördlich zu
bestimmenden Qualitäts-Unterschiede finden in dem Deklarations-
zwange ihren Ausdruck und können nur durch Verschiedenheiten
in der Abstempelung allgemein und leicht kenntlich gemacht werden.
Der Beschaustempel hat sonach nicht nur einen direkten
sanitären Wert, welcher jenen des schriftlichen Beschau-Nachweises
weit überragt, sondern er ist auch von wirtschaftlicher Bedeutung
für den einzelnen. Mittelbar trägt er endlich zur Verbreitung der
zum Charakterzug des zur Neige gehenden Jahrhunderts gewordenen
öffentlichen Hygiene bei, indem er einen der wichtigsten Teile
ihrer Thatigkeit dem Auge der Bevölkerung nahe bringt.
2. Personal-Organisation in Schlachthäusern.
Dem aufmerksamen Beobachter kann es nicht entgehen, daß
sich die verschiedensten öffentlichen und privaten Faktoren allent-
halben bemühen, den natürlichen Thätigkeitsbereich des Tierarztes
als Fleischbeschauer einzuengen. Solche Bestrebungen traten in
letzter Zeit sogar in gewissen Vertretungskörperschaften zu Tage.
Daß dieselben häufig von Erfolg begleitet sind, entnehmen wir der
periodischen Litteratur.
Das ist insbesondere häufig in Schlachthäusern der Fall,
deren Verwaltung man mit der Begründung, daß es sich lediglich
um einen Verwaltungsposten handle, nicht selten Personen über-
trägt, welche bis dahin der Fleischhygiene vollkommen fern
gestanden haben, und die meist bald zum Sanitäts-Tierarzte in eine
mehr oder minder ausgeprägte Gegnerschaft treten. Hierdurch
vermindert sich naturgemäß das Ansehen des Sanitäts-Tierarztes,
der dessen als vollkommen selbständig amtierender Beamter
bedeutend mehr bedarf als der blos an der Kasse sitzende Ver-
478 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
walter. Die natürliche Folge dieses Mißverhältnisses ist, daß die
Schlachthausbenützer und -bediensteten den Anordnungen des
Sanitäts-Tierarztes nicht immer mit der notwendigen Pünktlichkeit
nachkommen und sich gegenüber dem vermeintlich untergeordneten
Beamten leicht Handlungen erlauben, welche sanitär bedenklich
sind. Wenn hiergegen behauptet wird, daß es Sache der Uber-
wachung sei, derartige Vorkommnisse zu verhindern, so ist dies
ein rein theoretischer, mit der Praxis im Widerspruch stehender
und sanitär gefährlicher Schluß.
Die moderne Fleischbeschau erachtet es als eine ihrer wich-
tigsten Aufgaben, alle jene Zustände des Fleisches, welche in ihren
Beziehungen zur menschlichen Gesundheit noch nicht genügend
aufgeklärt sind, zu erforschen und so die für den Eigentümer oft
sehr empfindlichen Verluste durch Beanstandungen zu vermindern.
Sie muß aber auch verlangen, daß sie in ihrem Bestreben, die noch
junge Fleischbeschau-Wissenschaft der Vervollkommnung so rasch
als möglich nahe zu bringen, nicht gehindert werde. Ein solches
Hindernis ist die Besetzung der obersten Schlachthausstellen mit
Laien.
Wenn man ferner in Betracht zieht, daß die Verwaltungs-
arbeiten selbst in den größten öffentlichen Schlachthäusern nur
sehr wenig Spezialkenntnisse erfordern, deren Erwerbung jedem
Gebildeten in der kürzesten Zeit gelingt, so ergiebt sich der Schluß,
daß die Verleihung der obersten Beamtenposten in Schlachthäusern
an Nichtfachleute jedes sachlichen Grundes entbehrt. Hierbei
begeben sich die Gemeinden auch noch des Vorteiles, im Schlacht-
hause einen fachlichen Oberbeamten zu besitzen, dessen Zuziehung
in streitigen Fällen stets ohne Zeitversäumnis und ohne Kosten
möglich ist.
3. Schlachthaus- Anlagen.
Es dürfte angebracht sein, den Staats- und Gemeindeverwal-
tungen: nahezulegen, daß bei der Anlage eines Schlachthauses die
Überwachung der Schlachtungen und die Reinhaltung der Räume
in erster Reihe Berücksichtigung finden müssen, was am zweck-
mässigsten durch die Anlage geräumiger, heller, gut gelüfteler und
wasserdichter Schlachthallen geschieht. Das Zellensystem ist in
sanitärer Hinsicht durchaus zu verwerfen. Darüber glaubt Referent
von jeder näheren Begründung absehen zu dürfen.
4. Der Deklarationszwang,
welcher durch die Schaffung von Freibänken und freibankähnlichen
Einrichtungen in die Wirkung tritt, entspringt der Absicht des
Gesetzgebers, den Verkaufspreis des Fleisches zu seiner Qualität
und zu seinem wirklichen Werte in ein richtiges Verhältnis zu
bringen und Fleisch, welches, verschiedener Zustände wegen,
gesundheitsschädlich ist, jedoch durch besondere Behandlung
Bericht von Aug. Postolka, Wien. 479
gesundheitsunschädlich gemacht wurde, ebenfalls als solches zu
kennzeichnen. Die der Deklarationsvorschrift dienenden Einrichtungen
(Freibänke und freibankähnliche Einrichtungen) sind sonach als
Wohlfahrtseinrichtungen zu betrachten, welche aus der Pflicht der
öffentlichen Verwaltung, das Vermögen und die Gesundheit eines
jeden einzelnen nach Möglichkeit zu schützen, entspringen. Ihr
Betrieb steht daher auch mit der öffentlichen Wohlfahrt in so
enger Beziehung, daß er niemals privaten Händen überlassen werden
darf. Das natürlichste ist, derartige Anstalten den öffentlichen
Schlachthäusern anzugliedern und ihre Verwaltung einem Schlacht-
hausbeamten mit tierärztlichen Fachkenntnissen zu übertragen.
5. Unschädliche Beseitigung der Konfiskate.
Die in dieser Hinsicht zur Annahme empfohlene Resolution
bedarf nach Ansicht des Referenten in einer Versammlung, deren
Mitglieder mit den Licht- und Schattenseiten aller Methoden zur
Beseitigung von Tierkadavern und tierischen Teilen vollkommen
vertraut sind, keiner Begründung.
6. Viehversicherung.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es möglich ist, die
Versicherung der nutzbaren Haustiere im großen Stile durchzu-
führen. Ebensowenig ist das allgemeine Bedürfnis nach einer
solchen zweifelhaft. Dieses Bedürfnis ist insbesondere hinsichtlich
der Rinder in so hervorragender Weise vorhanden, dak die ab-
lehnende Haltung vieler Tierbesitzer nur der mangelhaften Er-
wägung dieser wichtigen Frage zugeschrieben werden kann. Be-
sonders stark ist der Widerstand gegen den Versicherungszwang.
Als Grund hiefür sind gewiß die üblen Erfahrungen anzusehen,
welche man dort und da mit der privaten Viehversicherung gemacht
hat. Aber auch staatliche Versicherungs-Anstalten — und zwar
auch solche mit Versicherungszwang — haben bisher meist kein
vollkommen befriedigendes Ergebnis geliefert. Der Hauptgrund
der Mißerfolge war in der Regel die geringe Ausdehnung des
Wirkungskreises der Anstalten und der Mangel, daß diese nur für
die durch bestimmte Krankheiten verursachten Verluste aufkamen.
Immerhin haben aber doch die bisherigen Unternehmungen auf dem
Gebiete des Viehversicherungswesens Erfahrungen zu Tage gefördert,
welche bei entsprechender Verwendung der Einrichtung den Erfolg
verbürgen. Die gewährleistenden Umstände sind:
a) die Festsetzung möglichst großer Versicherungs-Territorien;
b) die unbeschränkte Entschädigung nach allgemeinen ver-
sicherungstechnischen Grundsätzen, und
c) der Versicherungszwang.
Gegen die beiden ersten Punkte dürfte wohl kein sachlich
begründeter Einwand erhoben werden. In dem Versicherungszwange
480 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau.
hingegen erblickt man vielfach eine natürliche Beschränkung des
freien Verfügungsrechtes des Tierbesitzers über die ihm gehörigen
Tiere. Bei näherer Überlegung kann dieser Einwand nicht als
sachlich begründet angesehen werden. Er ist vielmehr der Ausdruck
des persönlichen Gefühles des einzelnen Viehbesitzers, welches ihn
die Vorteile der Übernahme eines erheblichen Teiles des aus der
Viehhaltung sich ergebenden, kaum meßbaren Risikos durch die
Allgemeinheit gänzlich übersehen läßt. Die Belehrung der vieh-
haltenden Bevölkerung über den Nutzen und die Notwendigkeit
einer allgemeinen unbeschränkten und obligatorischen staatlichen
Viehversicherung ist demnach eine wichtige Aufgabe der Regierungen.
Dies ist umsomehr der Fall, als die Errichtung einer solchen
Viehversicherung die Tilgung der Tierseuchen und die Erhaltung
der Tierseuchenfreiheit ungemein erleichtern würde. Aber auch der
Fleischbeschau werden durch dieselbe erhebliche Vorteile erwachsen,
deren wichtigster darin gegeben ist, daß mit dem Wegfall der in
der Möglichkeit der Beschlagnahme liegenden Verlustgefahr sich
auch die heute je nach der Örtlichkeit mehr oder minder häufigen
geheimen Abschlachtungen sehr vermindern werden.
7. Internationale Vereinbarungen über wichtige Fragen der
Fleischhygiene.
Unmittelbar nach Bestätigung des österreichischen Nahrungs-
mittel-Gesetzes hat sich in Wien eine aus Nahrungsmittel-Chemi-
kern bestehende Kommission gebildet, welche die Aufgabe hat, den
Standpunkt der Wissenschaft gegenüber dem genannten Gesetze
festzustellen. Als Ziel der Organisation gilt vorläufig die Schaffung
eines Codex alimentarius Austriacus, aus welchem sich nach Bildung
ähnlicher Kommissionen in anderen Staaten ein Codex alimentarius
internationalis entwickeln soll. Der Wert einer solchen internatio-
nalen Verständigung leuchtet wohl sofort ein.
Hingegen muß auch festgestellt werden, daß die Fleischbeschau-
Wissenschaft in dieser, möglicherweise bald entstehenden, inter-
nationalen Kommission vielleicht nicht jene Vertretung finden wird,
welche für die Entwickelung der Fleischbeschau und somit für das
Gemeinwohl förderlich wirken könnte. Allerdings hatten schon die
internationalen Kongresse zu Paris (1889) und zu Bern (1895) die
Fleischbeschau in ihr Verhandlungsprogramm aufgenommen und
auch der bevorstehende Kongreß zu Baden-Baden ist entschlossen,
die Fleischbeschau zu einem hervorragenden Gegenstande seiner
Verhandlungen zu machen. Auch muß zugestanden werden, daß
die bereits vorliegenden Kongreßbeschlüsse manchen günstigen Ein-
fluß auf die Organisation der Fleischbeschau gehabt haben. Hin-
gegen wird der Wert dieser Verhandlungen dadurch nicht unerheb-
lich beeinträchtigt, daß die Kongresse in verhältnismäßig langen
Zeitabständen stattfinden und auf ihnen die Behandlung von Ein-
zelheiten wegen der Größe des Programms nur schwer, niemals
Bericht von Aug. Postolka, Wien. 481
aber mit der notwendigen erschöpfenden Gründlichkeit möglich ist.
Überdies ist eine raschere Verständigung in wichtigen Fragen der
Fleischhygiene aus dem Grunde notwendig, weil die Fleischbeschau
an vielen Orten gerade jetzt im Ausbau begriffen ist, und mit jedem
Jahre zahlreiche wichtige Fragen von wissenschaftlicher und auch
organisatorischer Natur auftauchen, von welchen insbesondere viele
aus dem Kreise der letzteren oft einer umfassenden Erwägung und
raschen Entschließung bedürfen.
Anträge zur Beschlussfassung:
1. Es ist unbedingt notwendig, die Fleischbeschau als Haupt-
fach in den Lehrplan aller Tierarzneiinstitute aufzunehmen
und die Fleischkontrolle ausschliesslich diplomierten Tierärzten
zu übertragen.
2. Der einzige verlässliche und auch für den Konsumenten
kenntliche Beschau-Nachweis ist die Abstempelung.
3. Es ist wirtschaftlich und sanitär von grossem Nutzen, dass
in öffentlichen Schlachthäusern nicht nur die Sanitätskontrolle,
sondern auch die gesamte Verwaltung Tierärzten übertra gen
werde.
4. Das Zellensystem ist für öffentliche Schlachthäuser aus sani-
tären Rücksichten ganz und gar ungeeignet.
5. Die Leitung und der Betrieb von freibankartigen Einricht-
ungen darf aus wirtschaftlichen, vor allem aber aus sanitären
Rücksichten niemals privaten Händen überlassen werden.
6. Tierkadaver und tierische Teile können nur auf thermischem
Wege unter Verwendung von Sterilisatoren in einwandsfreier
Weise beseitigt werden.
7. Die Einführung einer allgemeinen und obligatorischen Vieh-
versicherung auf reichsgesetzlichem Wege ist dringend geboten
und geeignet, die Tierseuchentilgung erheblich zu erleichtern
und der Fleischhygiene kräftig Vorschub zu leisten.
8. Der VII. Internationale tierärztliche Kongress zu Baden-
Baden gründet eine internationale, ständige Kommission zur
Beurteilung aller auf dem Gebiete der Fleischhygiene auf-
tauchenden wichtigen Fragen. Die Kosten der Kommission
werden vorläufig aus den Finanzen des gegenwärtigen, event.
aus jenen des nächsten Kongresses bestritten.
——00 6: 0-0——
31
482 Réglementation de l'inspection efficace des viandes.
Rapport de M. le Dr EDELMANN
Chef de l’inspection'des boucheries et abattoirs, professeur à l'Ecole supérieure
vétérinaire de Dresde.
(Traduit par M. ZUNDEL, vétérinaire d'arrondissement, Mulhouse.)
Les conditions préliminaires de l'inspection das viandes de boucherie.
"ORGANISATION et la mise en pratique du service de l'in-
spection des viandes part de certaines conditions sans
lesquelles son efficacité reste douteuse. Ces condi-
tions sont de nature générale, mais elles sont en re-
lation si intime avec l'essence même de l'inspection des
viandes, qu’elles doivent être considérées comme étant
les bases de la mise en pratique de cette science spéciale. Or, les
sciences sont un bien commun à toutes les nations ; les représentants
de l'inspection des viandes pourront donc discuter dans un congrès
international non seulement les bases scientifiques de cette science,
mais encore déterminer les conditions générales de la mise en
pratique de ce service et en faire le sujet d’un accord international.
Le but principal de l'inspection des viandes est d’annihiler
les dangers que la consommation de la viande peut causer à la
santé de l’homme. Ses buts accessoires sont la protection du public
contre les fraudes et les exploitations, et la surveillance de l'hygiène
de l’homme et des animaux en général. Je ne parlerai pas ici de
ces huts accessoires; pour ce motif aussi, je ne mentionnerai pas,
dans cette partie du rapport, la question de la „Freibank“.
1) Principes scientifiques de l'inspection des viandes.
L'inspection des viandes doit être basée sur une série de
règles, dont la science aura démontré l'exactitude. Nos connaissances
sur la valeur sanitaire des maladies des animaux de boucherie et
sur les modifications qui se présentent sur les viandes sont fixées
dès à présent pour un grand nombre de cas. L'importance, au
point de vue de l'inspection des viandes, de quelques maladies des
animaux reste encore à établir; quelques autres, — leur chiffre est,
il est vrai, bien restreint, — n'ont encore que trop peu été étudiées
Rapport du docteur EDELMANN, Dresde. 483
sous ce rapport. Il n’est pas nécessaire d'indiquer ici quelles
maladies doivent être rangées dans chacune de ces catégories.
Les représentants de l'inspection scientifique des viandes sont du
reste à peu près d'accord sur ce point; d'ailleurs la maladie la
plus importante pour l'inspection, la tuberculose fait l’objet d’un
débat spécial de ce Congrès.
Comme je l’ai dit tantôt, il faut que l'inspection des viandes
se base sur des règles fixes, dont l'exactitude aura été démontrée
par l’expérience. Ce sont des observations et des recherches scien-
tifiques qui ont permis et permettront de reconnaître les dangers
que la consommation de Ja viande peut amener pour la santé
humaine. Sans ces recherches scientifiques, l'inspection pratique
ne pourra pas être efficace. Il sera donc utile, dans. l’intérét du
service d'inspection, de faire élaborer dans les divers Etats par un
rapporteur spécial, ou mieux encore par une commission, ces pre-
mières bases fondamentales de l'inspection des viandes. Partant de
là, on pourrait en arriver facilement à une entente internationale.
2) Bases légales de l'inspection des viandes.
L’inspection des viandes doit être obligatoire et, comme souvent
elle est la cause de conflits avec les particuliers, il faut qu’elle soit
réglée par la loi ou basée sur elle. Plus la base légale sera large,
plus les Etats ou les territoires possédant les mêmes prescriptions
seront grands, moins les interesses trouveront les mesures rigou-
reuses. Leur exécution deviendra, par contre, plus facile et leur
efficacité plus grande. Il importe donc que la loi ordonne l'inspection
des viandes pour toute l'étendue des différents Etats, mais qu'elle
n'entre que dans les détails applicables partout et réserve les dé-
tails d'application aux autorités locales à cause des conditions
spéciales qui pourront y exister. Mais il faudra prévoir dans la
loi le traitement uniforme des viandes introduites de l'étranger.
La question des viandes étrangères est une des plus importantes
au point de vue politique, économique et sanitaire. (C'est surtout
pour fixer les règles d'application aux viandes provenant de l'étranger
qu'il est nécessaire de faire établir les bases scientifiques de l’in-
spection et d'arriver à une entente internationale à ce sujet.
3) Importance des abattoirs pour l'inspection des viandes.
L'expérience a démontré que l'inspection des viandes est plus
facile et plus complète là, où il y a des abattoirs publics. Les
congrès antérieurs ont déjà reconnu ce fait et en ont relevé l’im-
portance. Déjà en 1889, le V™° Congrès international de médecine
vétérinaire (session de Paris) s’est exprimé ainsi: „I y a lieu de
poursuivre la suppression des abattoirs privés et leur remplacement
par des abattoirs publics qui pourraient, au besoin, servir à plusieurs
communes limitrophes.
424 Réglementation de l’inspection efficace des viandes.
En 1894, le VIII" Congrès international d'hygiène à Budapest
proclamait: „Il est absolument nécessaire, afin d'organiser le service
d'inspection des viandes de boucherie, d'établir des abattoirs publics
dans toutes les grandes communes; pour les petites on devra cher-
cher à faire construire des abattoirs communs“.
Il est inutile, en présence de ces conclusions, de relever les
raisons de l'importance des abattoirs communaux pour l'inspection
des viandes de boucherie: elles sont du reste connues de tous les
membres de ce Congrès. Il suffira donc de reconnaître l’exacti-
tude des conclusions mentionnées ci-dessus et d'appuyer encore
une fois sur la nécessité de "la création d’abattoirs publics et
de la démontrer aux autorités gouvernementales et communales.
Peut-être pourra-t-on arriver à ce que les divers Etats obligent
les communes, ayant un certain chiffre d'habitants, à créer des
abattoirs publics, comme cela a été fait en France dès le com-
mencement du siècle. Ce progrès serait utile à l'inspection des
viandes et ameliorerait considérablement les conditions hygieniques
des differentes communes. Il est certain qu’il ne faut pas absolument
des abattoirs publics pour faire un bon service d’inspection des
viandes; ce service peut se faire aussi dans les tueries particulieres;
mais alors il est plus difficile à exercer et ne donne pas la même
garantie, même avec un bon personnel et un contrôle très sévère.
4) Les experts en inspection des viandes.
Les vétérinaires sont à considérer en première ligne comme
experts en matière d'inspection des viandes. Eux seuls sont suffi-
samment préparés pour ce service par leurs études professionnelles.
Il faudra donc partout, où des vétérinaires sont établis ou pour-
ront être appelés, leur confier le service complet d'inspection des
viandes. Les communes essayent encore souvent de confier ce ser-
vice à d’autres personnes auxquelles leurs savoir ne permet jamais
d'atteindre aussi complètement le but poursuivi. Il faudrait
dans ce cas que l'autorité supérieur tienne la main à ce que par-
tout, où cela pourra se faire, les vétérinaires soient chargés de
l'inspection des viandes. Seuls les vétérinaires fonctionnaires de
l'Etat devraient être exclus de la pratique régulière de ce service,
car ils devront en être les surveillants et les arbitres en cas d’appel.
Là, où l’on ne pourra pas trouver de vétérinaires, le service
d'inspection des viandes devra se faire par d’autres personnes
consciencieuses et intelligentes, qui auront été instruites en vue de
ce service et auront subi un examen ad hoc. Cette nomination
d’inspecteurs laïques ou empiriques n’est à considérer que comme
un pis aller qui laisse beaucoup à désirer; mais on ne pourra s'en
passer, Car on ne trouvera pas de longtemps assez de vétérinaires
pour suffir aux besoins. Certes, il y a des régions peu riches
en bétail qui ne permettent pas l'établissement de vétérinaires, et
Rapport du docteur EDELMANN, Dresde. 485
pour lesquelles il faudra s’en tenir aux inspecteurs laïques. — Ces
inspecteurs devront être bien préparés, sérieusement examinés,
n'avoir qu’une compétence restreinte et être soumis à un contrôle
rigoureux.
La préparation et l'instruction spéciale des inspecteurs de
viandes est des plus importantes; elle aussi devrait devenir l’objet
d'une réglementation uniforme et mérite de devenir le sujet d’une
discussion internationale.
Pour ce qui concerne les vétérinaires, on ne peut nier qu'il
y a encore maintes choses à perfectionner. quoique depuis dix à
quinze ans le cours d'inspection des viandes ait fait de grands
progrès dans la plupart des Ecoles vétérinaires; mais ce cours est
fait très différemment non seulement dans les Ecoles des divers
pays, mais encore dans les Ecoles d'un même Etat, par exemple
l'Allemagne. On devrait exiger:
a) que partout, où cela n’a pas encore eu lieu, l'inspection
des viandes fasse partie obligatoire du programme d’études
des Ecoles vétérinaires;
b) qu’un cours théorique, prenant deux. heures par semaine,
soit fait durant un semestre par un professeur qui a été
inspecteur des viandes pendant longtemps, ou qui l'est
encore et qui s’est fait une spécialité de cette partie.
Les auditeurs devront avoir des connaissances suffisantes
en anatomie pathologique; il convient donc de faire ce
cours dans la dernière année d’études. Il ne devra pas
être restreint à l'inspection des viandes, mais comprendra
tout ce qui concerne l'hygiène des denrées alimentaires
de provenance animale, tout ce qui a rapport à la con-
struction, à l’organisation et à l'exploitation des abattoirs,
enfin tout ce qui a de l'intérêt scientifique et pratique
dans cette partie;
c) que le cours théorique soit complété par des démonstrations
de pièces saisies pour cause de maladie faites, non au point
de vue de l’anatomie pathologique, mais à celui de leur
importance pour l'inspection des viandes;
d) que les étudiants vétérinaires soient astreints de seconder,
pendant au moins une semaine, les vétérinaires chargés
de l'inspection d’un grand abattoir et qu'ils y apprennent
en détail la manière d’examiner les animaux vivants et
abattus et les viandes amenées du dehors, qu’en outre, le
professeur chargé du cours d'inspection des viandes dé-
montre sur place les méthodes d'inspection et explique les
motifs de saisie, qu’enfin les étudiants fassent autant que
possible eux-mêmes le service d’inspection sous la surveil-
lance des vétérinaires responsables;
486 Réglementation de l'inspection efficace des viandes.
e) que l'inspection des viandes devienne une branche spéciale
de l'examen de fin d’études et que l'examen spécial soit
théorique et pratique.
Une fois instruits de cette façon dès leur entrée dans la pro-
fession, les jeunes vétérinaires pourront suffire aux exigences du
service d'inspection des viandes; mais il est très désirable qu'ils
complètent leur instruction en la matière, en se faisant attacher,
pour au moins un an, au service d'inspection d'un grand abat-
toir. Cette exigence n'est pas exagérée; l'importance toujours
plus grande que prend partout l’inspection des viandes, suffit à la
légitimer.
Les vétérinaires fonctionnaires de l'Etat doivent être charges de
la surveillance du service d'inspection des viandes et de ses organes ;
ils donneront leur avis décisif en cas de contestation. Il est
donc nécessaire qu'ils aient acquis des connaissances étendues
en matière d'inspection des viandes. Il faut aussi que lors de
l'examen spécial pour l'admission aux fonctions de vétérinaire
officiel, l'inspection des viandes soit prise en sérieuse consi-
deration. On devrait exiger que le candidat prouvät ses connais-
sances pratiques en matière d'inspection et sur l’organisation et
l'exploitation des abattoirs. Or, le candidat sera d’autant plus en
état de satisfaire à ces exigences qu’il a fait un stage dans un abat-
toir, et il me semble utile de demander que tout candidat aux
fonctions de vétérinaire sanitaire devra avoir été employé pendant
au moins deux mois au service d'inspection des viandes d’un grand
abattoir. Le Wurtemberg et la Hesse ont depuis quelques années
prescrit ce stage dans leurs programmes d'admission à l'examen
de vétérinaire fonctionnaire, il serait à désirer que les autres Etats
suivent cet exemple. I] est tout naturel que les mêmes conditions
doivent être éxigées des vétérinaires appelés à diriger des abattoirs
publics.
L’instruction des inspecteurs laïques n’est pas moins impor-
tante. Ceux-ci se recruteront principalement parmi les gens qui
n'auront eu qu’une instruction élémentaire et dont l'instruction
spéciale ne pourra être que restreinte. I] faut que celle-ci soit con-
forme au degré de compétence que les règlements d’inspection leur
reconnaissent.
ll semble possible de permettre aux inspecteurs laïques
de juger non seulement les animaux absolument sains, mais
aussi ceux qui ont des lésions locales de peu d'importance et ceux
dont la viande présente des altérations non nuisibles à la santé
de l’homme. Ces cas devront être spécialement mentionnés dans
les règlements, qui diront en outre, si les inspecteurs laïques
sont autorisés à prononcer, avec le consentement du propriétaire
ou des autres intéressés, la saisie totale d’un animal abattu. Je ne
puis entrer ici dans les détails et je ne traiterai non plus la question,
si l'on doit autoriser les inspecteurs laïques à examiner les animaux
abattus pour cause de maladie (abattage de nécessité), les chevaux,
Rapport du docteur EDELMANN, Dresde. 487
les chiens, la viande introduite à la „Freibank‘‘ ou la viande con-
servée ou enfin celle provenant d'animaux autres que ceux abattus
usuellement pour l'alimentation.
L'instruction des inspecteurs laïques devra, pour le moins,
comprendre:
a) l'anatomie et la physiologie des animaux de boucherie, en
tant qu’elles sont nécessaires à la connaissance de l'animal
sain ou malade: |
b) les signes de santé et de maladie des animaux de boucherie;
c) les méthodes d’abattage, de dépécement et de coupe ainsi
que les principales préparations de viande;
d) les méthodes d'examiner les animaux de boucherie, les
viandes et les préparations de viande;
e) les moyens de reconnaître les maladies des animaux de
boucherie, les modifications qu'elles font subir à la viande
et leur importance au point de vue de l’eınploi de la viande
comme aliment ;
f) les principes d'après lesquels l'appréciation des viandes
saines et malades doit avoir lieu et la connaissance précise
des limites de compétence;
g) la connaissance des lois et règlements, la tenue des régistres
et des écritures.
Les inspecteurs laïques ne pourront acquérir ces connaissances
et se faire à la pratique que si, pendant au moins quatre à six
semaines, ils sont instruits par le vétérinaire d’un grand abattoir.
Encore faudra-t-il, je le sais par expérience, beaucoup de peine et
de dévouement pour y arriver en si peu de temps.
L'examen des inspecteurs laïques ne doit se faire que dans
un grand abattoir. Il devra avoir lieu devant une commission
désignée par l'Administration et présidée par un fonctionnaire vé-
térinaire supérieur. Un vétérinaire d’abattoir fera partie de la
commission. Les connaissances exigées des candidats seront con-
formes au programme d'instruction établi tantôt.
Les inspecteurs laïques devront autant que possible avoir une
situation indépendante. Certes, il ne sera pas possible de leur
donner partout le caractère d'employés municipaux; cela n’est pas
nécessaire; mais il est à désirer que l'inspection des viandes forme
leur emploi principal et la principale source de leur revenu. Dans
les villes, il est préférable de donner aux inspecteurs des viandes
le caractère d'employés municipaux et, en plus, le droit à la retraite.
De toute façon, il faudra accorder aux inspecteurs la qualité d'agent
public pour qu'ils aient l'autorité nécessaire à leurs fonctions,
Le traitement des inspecteurs des viandes variera certainement
d’après les conditions locales; le mieux serait de leur accorder un
fixe prélevé sur la caisse municipale.
488 Réglementation de l'inspection efficace des viandes.
5) Surveillance de l'inspection des viandes.
Le service d'inspection, fut-il aussi bien organisé et mis en
train aussi bien que possible, perdra à la longue de son efficacité, si,
en même temps il n'existe pas un service de contrôle et de
surveillance. Ce service de contrôle est d'autant plus nécessaire
que le nombre d’inspecteurs laïques sera plus grand. Les vétérinaires
fonctionnaires de l'Etat sont tout indiqués pour être charges de
cette surveillance qui devra consister en un contrôle de tous les
inspecteurs des viandes du district administratif, en ce sens, que le
vétérinaire devra se tenir au courant du service des différents
inspecteurs et les contrôler par des révisions périodiques.
Il importe surtout de veiller à l'observation scrupuleuse des
règlements en général et des prescriptions relatives aux viandes
malades ou anormales. Les irrégularités doivent être immédiatement
réprimées afin d'empêcher que des fausses interprétations ne pren-
nent racine. |
Les inspecteurs laïques devront être surveillés au point de
vue technique et sous le rapport de leur moralité. Je ne parlerai
pas ici de cette dernière. La surveillance au point de vue technique
comprendra en dehors de la surveillance générale, tantôt mentionnée,
un contrôle individuel pour voir si les inspecteurs possèdent encore
les connaissances prouvées à l'examen. Pour cela, il est nécessaire de
leur faire subir tous les deux ou trois ans un supplément d'examen
sérieux, pratique et théorique.
Les inspecteurs laïques qui ne subiraient pas avec succès cet
examen supplémentaire, devront être tenus de faire un nouveau
stage dans un grand abattoir et de se présenter à nouveau devant
la commission nommée par l'Etat, qui leur avait délivré le certi-
ficat de capacité. Les inspecteurs incapables devraient être impi-
toyablement écartés.
Les vétérinaires fonctionnaires chargés du contrôle de l'in-
spection des viandes pourront du reste beaucoup contribuer à
maintenir ce personnel dans le devoir, en leur donnant l'appui
nécessaire vis-à-vis du public et des autorités et en les instruisant
dès que l’occasion se présente. Sous ce dernier rapport il est utile
de réunir de temps en temps le personnel des circonscriptions ad-
ministratives pour lui faire des conférences appropriées.
6) Statistique de l'inspection des viandes.
La statistique ne fait pas, il est vrai, partie des conditions
premières du service de l'inspection des viandes. Mais il est utile
d'en parler dans ce chapitre destiné aux généralités de ce service.
Cette statistique a une importance économique et scientifique; elle
devra avoir pour base la définition nette et l’emploi exact des
Rapport du docteur EDELMANN, Dresde. 489
termes: „contestation, saisie, viande d’etal, viande de basse boucherie,
viande refusée,‘ en outre, tous les chiffres devront être exacts
et tous les faits du service y trouver leur mention. La statistique
devra comprendre :
a) Le genre, le sexe et, si possible, l’âge des divers animaux
de boucherie, les espèces diverses de viandes introduites;
b) un aperçu des résultats de l'inspection des animaux vivants
et du commerce de bestiaux de boucherie, des maladies,
des contestations et des confiscations;
c) la statistique des abattages avec mention à part des abat-
tages dits de necessite, ainsi que leurs motifs et les suites
au point de vue de l’inspection des viandes;
d) le resultat de l’inspection des animaux abattus et leur
emploi;
e) un aperçu des maladies observées et le pourcentage de ces
maladies:
f) un travail de détail sur les maladies principales (tuberculose,
trichinose, cysticercose, septicémie, pyémie);
g) la statistique des épizooties observées et l'historique des
différents cas;
h) importance de l'introduction des viandes du dehors et le
résultat de leur inspection, l'indication des maladies ob-
servees;
i) les résultats de l’inspection des autres produits;
k) des notes sur la production et la consommation de la
viande dans le district; |
1) le poids des animaux abattus, le prix des animaux et le
prix de la viande;
m) les faits particuliers.
Les résolutions dont je propose l'admission au Congrès sont:
1) l'inspection des viandes doit être basée sur des règles déter-
minées par la science et par l'expérience; l'interprétation et
l'application de ces règles doit être aussi douce que possible.
Il conviendrait d'amener une entente internationale à propos
de ces règles et de les reviser de temps à autre;
2) l'inspection des viandes doit avoir une base légale adaptée
aux conditions spéciales des divers Etats; elle sera d'autant
plus efficace que le territoire auquel elle sera appliquée, sera
plus grand. Une entente internationale, quoique difficile, est
à désirer.
3) L'efficacité de l'inspection des viandes sera d'autant plus
grande qu’elle pourra être centralisée dans des abattoirs publics.
Il est donc nécessaire, tant au point de vue de l'inspection
des viandes que pour les raisons d'hygiène connues, que les
490
4)
5)
6)
Réglementation de l’inspection efficace des viandes.
communes de plus de 5000 habitants établissent des abattoirs
publics. Les communes plus petites devront s'entendre avec
leurs voisines pour la construction d’abattoirs communs.
Les Gouvernements devront avoir soin de se procurer des
experts en inspection des viandes. Les vétérinaires seuls
peuvent être considérés comme experts scientifiques. Là, où il
n'y aura pas de vétérinaire, d'autres personnes pourront être
nommées comme inspecteurs laïques. Ces derniers n’auront
qu'une compétence restreinte et devront avoir suivi un enseig-
nement dans un grand abattoir pendant au moins 4 semaines
et subir, après, un examen officiel.
L'enseignement, dans les Ecoles vétérinaires, de l'inspection
scientifique et pratique des viandes devru être perfectionné
autant que possible, de plus, l'inspection des viandes devra
former une branche à part de l’eramen vétérinaire.
Elle devra également faire partie du programme de
l'examen pour l'obtention du certificat de capacité aux fonctions
de vétérinaire sanitaire. Les candidats à ces fonctions devront
avoir fait un stage d'au moins 8 semaines dans un abattoir
important, placé sous surveillance vétérinaire. Il est à dé-
sirer que dans les divers Etats les experts en inspection des
viandes soient soumis aux mêmes exigences de capacité.
La surveillance permanente du service par des vétérinaires
d’un rang supérieur est une condition importante de Veffi-
cacité de l'inspection des viandes. Les inspecteurs laïques en
particulier devront être périodiquement, dans des délais assez
rapprochés, soumis à de nouveaux examens au point de vue
de leurs capacités et de leurs aptitudes. Sous ce rapport on
pourrait créer également une base internationale.
Les effets et les résultats de l'inspection des viandes doivent
être publiés dans une statistique utilisable pour des travaux
scientifiques et d'économie politique. Cette statistique aura
d'autant plus de valeur qu’elle sera faite d’après les mêmes
principes pour de grands territoires. Une statistique inter-
nationale de l'inspection des viandes, faite d’après un mode
uniforme, est un but à rechercher.
491
Rapport de Mr Gustave KJERRULF
Vétérinaire supérieur de la ville de Stockholm.
(Traduit par Mr. LE HOUITEL, professeur, sous la direction du docteur LYDTIN,
Baden-Baden.)
Organisation de l'inspection des viandes et son exécution.
À) Inspection de tous les abattages, de toutes les viandes et de toutes
leurs préparations.
L est clair qu'une inspection sanitaire, qui ne s’étendrait
qu'aux grands animaux de boucherie et à leurs issues,
sans englober le petit bétail, tel que les veaux, les mou-
Jo tons, etc. serait inefficace et ne pourrait être préconisée.
NG Comme preuve à l’appui, je veux donner quelques
chiffres provenant d’une inspection facultative fonctionnant
a Stockholm. Mais il faut dire qu'en Suède on a la déplorable
habitude de consommer la chair de veaux âgés de un à quelques jours.
De 1893 à 1897 ce service d'inspection vétérinaire a refusé
comme présentant des symptômes de Septicémie ou de Pyémie:
à
wv
1893 . . . . . 88 veaux
1894 .:. . . . 192 ,,
1895 . . . . . 406 ,,
1896 . . . . . 240 ,,
1897 . . . . . 307 ,
Il refusait en outre pour d’autres affections:
1898 . . . . . 429 veaux
1894, . . . . 484 ,
1895 . . . . . 447 „
1896. . . . . 347 ,
1897 . . . . . 809 „
__ Les chiffres suivants fournis par l'inspection sanitaire instituée
à Stockholm pour combattre la trichinose, prouvera que les porcs
doivent être soumis a une sévère inspection, car ce service a dû
en rejeter dans les années suivantes comme:
492 Réglementation de l'inspection efficace des viandes.
Trichinés Tuberculeux
1893 . . . . . 0,06%, 1898 . . . . . 06%
1894 . . . . . 007% 1894. . . . . 189%
1895 . . . . . 0,06% 1895 . . . . . 35%
1896. . . . . 0,07 0}, 1896 . . . . . 48%
1897 . . . . . 0,090! 1897 . . . . . 49%,
Si la ladrerie (cysticercus cellulose) est en décroissance, ainsi
qu'en d’autres pays du reste, c'est grâce surtout au service d'in-
spection sanitaire qui existe dans un grand nombre de villes de
Suède.
Les moutons et les chèvres sont sujets à moins de maladies
que les autres animaux de boucherie; cependant, sous l'influence
de quelques-unes, leur chair peut être viciée au point d'être rejetée
de l'alimentation. Donc l'inspection doit aussi s'étendre sur eux.
Ni les abattages faits pour le compte de particuliers en vue de
leur propre consommation, ni les viandes naturelles ou préparées sous
formes de conserves ou autres denrées et destinées à la consommation
particulière ne doivent être exemptees, puisqu'elles sont souvent objet
de transactions et cause de maladie ou de mort du consommateur, —
preuve les faits cités par Ostertag, d’après lesquels des cas sporadiques
de trichinose constatés à Berlin étaient dus à la consommation de
viande de porc expédiée de lieux, où elle échappait à tout contrôle
sous prétexte de consommation particulière.
L’inspection sanitaire doit surtout se faire vis-à-vis de ces
abattages particuliers dits ‚de nécessité‘ qui, abstraction faite de
quelques accidents fortuits, servent le plus souvent à sauver la
viande d’un animal malade ou lese, pour lequel on n’espere pas
de rétablissement.
Parmi les questions relevant de l'inspection sanitaire des
viandes, celle de l'abattage par nécessité doit, de l’avis des écono-
mistes et des hygiénistes, être traitée très sérieusement.
Comme preuve à l’appui, je citerai l'observation faite par
Bollinger que les quatre cinquièmes des intoxications par la viande
sont liés à cette question d’abattage par nécessité. En dehors des
observations de Bollinger, on peut affirmer qu'il ne faut pas chercher
autre part la raison du plus grand nombre de ces accidents.
Une des meilleures statistiques, sur laquelle on puisse etayer
cette importante question, est celle établie par Lydtin.
Dans son rapport à la XVII™° assemblée du , Deutscher Verein |
für öffentliche Gesundheitspflege“, réunie à Wurzbourg en 1893,
Lydtin fit remarquer que: „Des cas d’abattage par nécessité il ré-
sulte généralement plus de viande impropre que de viande propre |
à l'alimentation, et encore le plus souvent des viandes dangereuses |
et toujours dans une proportion beaucoup plus forte que dans les
abattages de boucherie.“
Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 493
Dans les années 1888 à 1891 il y eut dans le Grand-duchée de Bade
sur 1000
abattages de boucherie de: abattages par nécessité de:
grands animaux . . . 1,6 128.0
veaux , . . . . . . 0,4 4,9
moutons . . . . . . 0,2 20,2
chèvres . . . . . . 08 72,5
porcs . . . . . . . 03 63,4
Chevaux . . . . . . 142 44,4
qui fournirent de la viande nuisible à la santé.
Ces proportions effrayantes s’accentuent encore sur la statistique des
années 1892 à 1897, pendant lesquelles il y eut sur 1000
abattages de boucherie de: abattages par nécessité de :
grands animaux . . . 19 134,5
veaux....... 02 41,2
moutons . . . . . . 0,2 17,4
chèvres . . . . . . 0,5 92,0
pores. . . 2 . . . 0,2 51,1
chevaux . . . . . . 168 103,4
qui fournirent de la viande nuisible à la santé.
Les abattages par nécessité présentent donc vis-à-vis de ceux de
boucherie pour les:
grands animaux . . . . 80 (71) fois plus de danger,
veaux . . . . « « « 12 (206) „ „
moutons . . » . . . . 100 (87) » »
chèvres . . . . . . . 90 (184) ” »
porcs . . . . . . . . 211 (255) 5) »
Chevaux ....... 8 (6) y »
Le contrôle sanitaire devrait s’étendre aussi sur la volaille,
le gibier, les poissons, les crustacés, les molusques (alimentaires)
puisque vivants ils peuvent étre malades, et morts corrompus ou
porteurs de germes de maladies. On n'a qu'à penser aux nombreux
empoisonnements tels que botulisme, ichtyosime, mytilisme, causés
par ces denrées.
Finalement, les conserves alimentaires, viandes salées, fumées,
charcuteries doivent être soumis à l'inspection sanitaire. *)
Quant aux laitages, ils exigent un contrôle distinct, ne relevant qu’en
partie de la médecine vétérinaire; cependant dans les petites localités le
service d'inspection du lait peut être confié à l'expert chargé du service
d'inspection des viandes.
*) En ce qui concerne les charcuteries et les fabriques de conserves, il
faut une surveillance spéciale. La législation et l'inspection doivent s’étendre
non seulement sur les matières premières fraîches, mais encore sur les
locaux et le mode de préparation, vu le grand nombre de fraudes qui s’y
exercent. Vis-à-vis de ces industries il y a lieu de réglementer très sévè-
rement l’aération et l’éclairage des locaux et de les soumettre à l'approbation
et à l'inspection du service d'hygiène. On doit viser particulièrement le ma-
teriel et les procédés de fabrication, l'emploi des matières colorantes et con-
servatrices, l'abus des amidons et de certaines épices et surtout le nettoyage
des intestins.
494 Réglementation de l’inspection efficace des viandes.
B) Généralisation de l'inspection.
L'extension du contrôle sanitaire dans les directions indiquées
ne suffit pas. Ce contrôle doit être le même dans tous les lieux:
dans les villes comme dans les campagnes d’après un règlement
uniforme et d’une égale exécution.
On sait la répulsion que tout le monde éprouve à manger,
en connaissance de cause, de la viande d'un animal malade, mort
ou abattu. Les populations rurales, sachant par le fond ce qui se
passe chez elles et ne pouvant tirer parti de ces sortes de viande,
les expédient à la ville, où l’on ignore le plus souvent l'origine
des denrées mises en vente. C'est pour cette raison que les ser-
vices d'inspection des viandes, d’abord organisés dans les villes,
s’etendirent ensuite à la campagne.
Les principaux motifs pour l'établissement d’un service sani-
taire à la campagne dérivent non seulement de l'importation dans —
les villes de viandes provenant d'animaux abattus sans contrôle à
la campagne, mais aussi de l'établissement de nombreuses fabriques —
de charcuteries et de conserves dans les communes rurales qui
manquent ordinairement d'un service sanitaire. |
Pourquoi la population rurale doit-elle être privée de la
protection de sa santé contre la nociveté des viandes malsaines?
Elle peut aussi bien que la population urbaine revendiquer la sau-
vegarde légale contre des dangers communs que l'expert seul peut
reconnaître. Aussi, le domestique doit être protégé contre les in- |
fections et les intoxications produites par l’ingestion de viandes
nuisibles.
Que servira donc l'inspection sanitaire la plus rigoureuse dans
les villes si l’on peut y importer les viandes et préparations de
viande de la campagne, où toute espèce de contrôle sanitaire fait
défaut ?
Et comment veut-on établir une statistique exacte des maladies
infectieuses, par exemple de la tuberculose, si l’on ne contrôle pas
les abattages à la campagne? et pourtant cette statistique est de
la plus haute importance pour la police et l'hygiène vétérinaire et,
non moins, pour l’économie rurale.
Evidemment on ne peut pas, en fait d'inspection sanitaire,
demander l'impossible. On ne l’etendra pas jusqu'à ces régions où
la population est d'une faible densité comme dans quelques pays
du nord, où il n’y a qu’un habitant par kilomètre carré.
Le mode d'inspection doit être partout le même d'après des
prescriptions uniformes. Dans les Etats, où l'inspection des viandes
relève des autorités communales, il n'est pas rare de voir telle
viande jugée bonne pour la consommation dans une commune,
confisquée dans une autre comme malsaine. Il en résulte que la
population des endroits où le régime est tolérant, est exposée à se
voir offrir et vendre des viandes bien inférieures à celles que
Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 495
peuvent se procurer les habitants d’un lieu, où le régime est plus
sévère, Cette anomalie jette un discrédit sur l'institution même qui
retombe sur les vétérinaires inspecteurs et nuit au prestige de toute
la corporation.
Pour ces raisons il est indispensable que dans chaque Etat
le service de l'inspection des viandes soit réglé par une loi — sans
préjudice de la législation pénale visant ceux qui vendent des denrées
nuisibles à la santé publique et des règlements vis-à-vis des pays
avec lesquels il y a un échange actif.
Cette loi doit imposer :
a) L’inspection sanitaire obligatoire, son ordre et son extension ;
b) obligation de faire tout abattage dans l’abattoir municipal ;
l'extension de l'obligation de l’abattoir aux environs des
villes; reglementation des abattages en dehors des enceintes
de ville et la prévention des abus et fraudes;
c) l'examen des animaux de boucherie — avant et après abat-
tage — par des vétérinaires sanitaires, auxquels doivent in-
comber aussi la surveillance et l'administration des abattoirs ;
l'établissement de circonscriptions d'inspection; règlement
spécial visant les abattages dits „de nécessité;
d) la création d’inspecteurs empiriques examinés, avec pouvoirs
limités, aux endroits, où manque l'inspecteur vétérinaire ;
e) le classement des viandes
a) comme valables pour le commerce libre, b) comme ad-
ınises pour le commerce limité et c) comme exclues du
commerce ;
f) le marquage des viandes sorties des abattoirs municipaux
pour les distinguer de celles provenant du dehors:
g) les compétences de la police sanitaire vis-à-vis des locaux
des fabricants ou commerçants de charcuterie;
h) l'inspection obligatoire des viandes ou denrées animales
que les campagnes introduisent dans les villes :
i) la même obligation pour ces articles arrivant de l'étranger
(au lieu de destination).
La loi doit prévoir en outre:
k) l'inspection obligatoire de toute viande destinée a l’ex-
portation ;
1) l’autorisation des municipalités à percevoir les frais d’in-
spection, d’abattoirs ou autres, ayant rapport au contrôle
des viandes:
m) les indemnités dues par suite de Ja suppression d’abattoirs
privés, limitées aux pertes éventuelles;
n) les conditions d'appel des propriétaires de viande.
Pour l’execution de la loi, un arrêté spécial doit délimiter en
prescriptions générales:
a) Les qualités et les compétences des vétérinaires inspecteurs,
dits sanitaires ;
496 Réglementation de l'inspection efficace des viandes.
b) les conditions d'instruction et d'examen des experts laïques,
ainsi que leurs obligations et la délimitation des circonscrip-
tions de ces deux catégories d’inspecteurs.
ll réglera en outre:
c) les cas d’arbitrage;
d) l’expertise vétérinaire sur la construction d’abattoirs officiels:
e) les conditions de l’etablissement de la „Freibank‘‘ (lieu où
la viande non étalable est vendue sous déclaration et à
prix réduit), de son usage et de la vente des viandes y
envoyées;
f) les mesures à observer vis-a-vis de la viande saisie;
g) le mode de marquage et sa description ;
h) la réglementation de la fabrication des denrées alimentaires
de provenance animale; .
i) les conditions de l’importation et de l’exportation des viandes
ou denrées animales de toute provenance.
En outre s'imposent des prescriptions spéciales sur la fabrica-
tion de la charcuterie ou denrées similaires.
Enfin les législateurs devront s’inspirer des lumières de vétéri-
naires éminents, instruits non seulement par la théorie mais aussi
par la pratique.
Les municipalités pourront régler à leur convenance les détails
de l'inspection des viandes, mais dans les limites de la loi et des
arrêtés ministériels,
Quatre points qui ont déjà été traités dans le règlement
général et dans les prescriptions devant en assurer l'exécution,
seront l’objet de règlements spéciaux, ce sont:
1. Le trafic des viandes ou de leurs préparations, d’une com-
mune à l’autre, en déans des frontières;
2. l'importation des viandes, venant du dehors et l’exportation
à l'étranger ;
3. la „Freibank“ ;
4. les abattages dits de necessite.
Si l’on envisage le côté hygiénique de l’inspection des viandes,
il est certain qu’il serait à désirer qu’il ne soit mis en vente dans
les villes que des viandes sortant des abattoirs municipaux *) et
provenant d'animaux de boucherie inspectes avant et après leur
abattage. Mais pour des raisons générales, on est obligé d'ad-
mettre dans l’approvisionement des villes des viandes importées
par les campagnes, malgré leur infériorité hygiénique par rapport
aux premières.
*) Bien que la question des abattoirs municipaux doive être traitée par
un de nos éminents collègues, je voudrais dire en passant que ces établisse-
ments d'utilité publique doivent être exclusivement municipaux, et n'être
sous la dépendance d'aucun particulier ou syndicat.
Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 497
1) Viandes introduites d’une commune dans une autre.
Ces viandes ne doivent être admises que sous la garantie
d'un contrôle sanitaire rigoureux.
Ce contrôle exige:
a) la présentation avec la viande des principaux viscères des
animaux abattus. La raison de cette obligation est compré-
hensible, puisque, chacun le sait, les altérations morbides,
aussi bien chez l’homme que chez les animaux, se trouvent
plus ou moins prononcées dans les viscères.
Les organes à exiger sont les poumons, le cœur, le foie,
les reins, la rate, le pis, la tête et la peau. Les poumons,
le cœur et le foie doivent tenir ensemble et adhérer encore
aux parois des cavités, ou si le règlement le trouve préfé-
rable, le larynx et la trachée-artère restent attachés à un
des quartiers de devant tandis que l’autre partie de la
trachée, dont rien ne doit être enlevé, reste fixée aux pou-
mons. Ce procédé assurera le moyen de vérifier l’identité
du faisceau d'organes, et facilitera les manutentions d’abat-
toir et de transport.
Les reins et la rate doivent adhérer à la pièce de
viande.
La tête doit être présentée avec sa langue.
Quant à la demande de présenter aussi la matrice ou
tout l’appareil génital, si utile que puisse être l’exploration
de ces organes, on se heurtera à des difficultés telles qu'il
faut y renoncer.
En temps ordinaire, on peut se contenter de l'examen
des organes énumérés, mais si une maladie contagieuse
venait à sevir sur les animaux, on prescrira l’adjonction
de tous les viscères jugés indispensables ;
b) la présentation des bovins et des chevaux abattus à l’in-
spection au moins par quartiers, des porcs par moitiés et
des autres animaux en entier;
c) la défense d'importer des viandes détaillées et surtout
hachées :
d) interdiction d’écarter aucune partie (par exemple les sér-
euses et les glandes lymphatiques) ;
e) l'interposition de bois d’écartement, permettant l'inspection
des cavités thoracique et abdominale, si des corps entiers
de veaux, moutons et chévres sont présentés congelés a È
l'inspection ; ;
f) l'accompagnement de la viande importée par un certificat
délivré par l'inspecteur vétérinaire ou laïque;
g) certificat vétérinaire, si la viande provient d’nn animal
abattu „par nécessité" ;
82
498 Réglementation de l'inspection efficace des viandes.
h) l'obligation des propriétaires de viandes de donner à
l'inspecteur tous les renseignements qu'ils connaissent ;
i) l'indication des heures et des voies d'importation de viande:
k) l'autorisation de consigner la viande 24 h. en été, 48 h.
en hiver;
1) le marquage particulier de la viande importée, reconnaissable
à sa forme, la faisant à première vue distinguer de celle
sortie des abattoirs municipaux ;
m) la vente séparée des viandes venant de l'extérieur de celles
provenant des abattoirs municipaux ;
n) la fixation des taxes de l'inspection des viandes introduites
dans les villes.
2) Importation de la viande provenant de l'étranger.
Relativement à la viande provenant de l'étranger, on doit
demander :
a) un certificat d’origine émanant d’un vétérinaire officiel
attaché à l’abattoir, constatant que l'animal a été visité
avant et après l'abattage et que viande et viscéres sont francs
de toute tare; ce certificat doit être légalisé par une auto-
rité officielle (le consul du pays d’importation) ;
b) un emballage non lésé, portant une marque facile à recon-
naître, prouvant que la marchandise qu’elle couvre, est
bien celle qui fait l’objet du certificat qui l'accompagne:
qu'un plomb ou un scellé intact puisse prouver que cet
emballage n’a pas été ouvert après son marquage;
c) l’examen de cette viande, aux frais de l’expéditeur, lors de
son arrivée au pays d'importation par le vétérinaire y
commis, pour constater si la viande a conservé une qualité
qui en permette le commerce libre;
d) la compétence des autorités et inspecteurs sanitaires:
pour donner immédiatement franchise à la viande; ou,
pour refuser la viande et son marquage, l’ecarter même
pour vice de forme ou absence du certificat d’origine, et en
prevenant au besoin la police de l'endroit; ou
pour envoyer la viande à la „Freibank“ ; ou
pour la confisquer si elle est corrompue ou malsaine.
3) De Vinstitution dite „Freibank“.
Les arrêtés doivent aussi donner des instructions sur |’insti-
tution dite „Freibank“ ; ces instructions seront réglées selon le lieu
et les circonstances.
L’inspection sanitaire des viandes déclare, comme nous l'avons
déjà dit, celles qui lui sont présentées, propres ou impropres à
l alimentation.
Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 499
Dans le premier cas la viande doit être déclarée „etalable“,
(admissible au commerce libre), si la bête était complètement saine
et régulièrement abattue, si la viande se présente sous bon aspect
et si elle est d’une odeur normale ou s’il n’y a que des altérations
minimes, localisées et sans importance. Dans le dernier cas, la
viande peut être, après ablation de la partie laissant à désirer,
marquée pour le commercè libre.
La viande est „non etalable“, (inadmissible au commerce libre)
c'est-à-dire destinée à la „Freibank“ :
a) si la viande est de moindre qualité et présente dans sa
substance des altérations multiples, mais de moindre impor-
tance sanitaire;
b) si, sans étre nuisible, elle provient d’un animal ayant été
affecté de maladies internes ou externes, ou si l’animal n’a
pas été tué régulièrement;
c) si la viande (ou graisse) malsaine à l’état cru, peut par
une préparation, (cuisson, fonte, stérilisation, fumaison, etc.)
être rendue inoffensive (viandes ladres); ou enfin,
d) si la viande a une odeur anormale ou provient d’un animal
émacié ou pas assez développé.
La viande envoyée à la „Freibank“, doit toujours être mar-
quée, mais d’une manière spéciale.
Dans le second cas (quand elle est impropre à l'alimentation)
la viande passe aux destinations techniques ou économiques, ou
elle est détruite.
La. nécessité de la Freibank s'impose dans l’ensemble de
l'économie générale d’un Etat, dans l'intérêt des consommateurs,
comme dans celui des éleveurs. Si l’on ne refuse que la viande indu-
bitablement malsaine, celui qui veut acquérir une viande absolument
indemne, ne pourra jamais le faire en toute certitude. Par contre,
cette institution classant les viandes d’après leur provenance et leur
qualité et rendant utilisable une marchandise qui, sans elle, serait
perdue pour l’économie générale, offre ces sortes de viande à celui
qui les désire.
La Freibank. peut affecter différentes formes et avoir en vue:
a) la vente publique de viandes crues dans un local installé,
administré et contrôlé par les autorités; ou
b) la vente publique de viandes bouillies, salées ou préparées
dans un local analogue; ou,
c) la remise de la viande au propriétaire, après marquage
indiquant sa qualité;
d) le même procédé après cuisson et marquage.
Les deux derniers procédés ne peuvent à peine remplir les
buts de l'institution qui sont les suivants:
a) renseigner l'acheteur sur la provenance de la viande
(déclaration) ;
500 Réglementation de l’inspection efficace des viandes.
b) faire surveiller son detaillage sous le contrôle de la police
sanitaire; détaillage de la viande seulement en morceaux
répondant aux besoins ménagers; interdiction aux auber-
gistes, bouchers, charcutiers, etc. d’en acheter ;
c) réduction du prix de la viande dite de ,,Freibank‘';
d) appositions de la marque assez nombreuses, pour que
chaque morceau détaillé en comporte une.
4) Abattages „par nécessité“.
L’abattage „par nécessité“ étant au point de vue hygiénique
de la plus haute importance, il est donc nécessaire :
a) qu’un contrôle spécial soit organisé par l'Administration;
b) que la viande provenant des abattages par nécessité ne
soit vendue que sous déclaration.
En outre, s’il est possible, ces sortes de viandes seront
consommées dans la localité, pour ne pas les faire voyager. En
aucun cas elles ne seront employées en charcuteries ou conserves.
La raison de ces recommandations repose sur l'observation que
l'agent toxique, présent dans ces viandes, est majoré avec le temps
qui s’écoule depuis l'abattage, et que, conséquemment, la viande
se corrompt très facilement.
Les points sur lesquels on doit insister pour le contrôle de cette
sorte d’abattage sont les suivants (en vigueur dans le Royaume
de Saxe):
a) l'inspection doit être faite dès l'abattage et, s’il est possible,
aussi avant celui-ci;
b) elle doit être faite le jour;
c) le vétérinaire inspecteur se fera présenter non seulement
la viande, mais encore tous les viscères :
d) le vétérinaire devra être fixé sur le diagnostic avant de
délivrer le certificat classant la viande pour l'alimentation
humaine ;
e) en cas de doute, le vétérinaire ne doit remettre le certi-
ficat que 48 h. en hiver, et 24 h. en été, après l'abattage,
afin de pouvoir mieux observer les altérations postmortales
qui pourraient survenir ;
f) le vétérinaire doit s’assurer de la réaction chimique et de
l'odeur de la viande;
g) dans les cas douteux, il doit faire, de plus, l'examen
microscopique du sang, de la lymphe et de la substance
musculaire;
h) une marque spéciale sera apposée sur la viande pour per-
mettre d’en reconnaître sa provenance et sa qualité.
Pour résumer ce que j'ai dit sur [inspection sanitaire des
viandes, je me permets de relater dans mes conclusions les points
les plus importants,
Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 501
CONCLUSIONS:
1) L’inspection des viandes de boucherie doit s'étendre sur tous
les animaux à abattre, sur toute la viande qui en provient,
qu'elle soit destinée au commerce ou à la consommation par-
ticuliere, et cela dans toute l'étendue due pays.
2) Elle doit englober tous les aliments provenant du règne ani-
mal, excepté le lait et le beurre qui doivent être soumis à
un contrôle spécial. Ä
3) Elle doit être uniformément exécutée; les règlements locaux sur
cette matière doivent être partout conformes à la loi, laquelle
doit, s’il est possible, être la même dans tous les Etats.
4) On doit attacher une importance exceptionnelle au contrôle
de la fabrication de la rharcuterie et denrées analogues, tant
pour les matières premières et procédés de fabrication, que
pour les locaux et leurs installations.
5) L'entrée des viandes d’une commune dans une autre ne
pourra s'effectuer que sous certaines conditions dont les
principales sont:
a) ces viandes doivent, dès leur entrée, être soumises au
contrôle d’un expert;
b) les viscères les plus importants doivent accompagner la
viande, de laquelle on ne doit enlever aucune partie
telles que les séreuses ou ls glandes lymphatiques. Les
bœufs et les chevaux doivent être présentés au moins
par quartiers, les porcs par moities et les autres ani-
maux en entier ;
c) la viande reconnue propre à la consommation sera
marquée d’une manière qui, non seulement par sa forme,
mais par son contexte, indiquera qu’elle provient de
l'extérieur, et doit être séparée pour la vente de celle
provenant des abattoirs municipaux ;
d) en présentant la viande à l'inspection, on doit en payer
d'avance les frais d expertise.
6) L’importation des viandes provenant de l'étranger est permise
sous certaines conditions, savoir :
a) La viande doit être accompagnée d’un certificat émanant
d’un vétérinaire officiel, l'ayant inspectée avant et après
abattage, et affirmant qu’elle est parfaitement propre
à l'alimentation (étalable) ; elle doit être sous un scellé de
garantie, posé par le vétérinaire; ce scellé doit arriver
intact et bien indiquer qu'il se rapporte au certificat
qui accompagne l'envoi ;
500 Réglementation de l'inspection efficace des viandes.
b) faire surveiller son détaillage sous le contrôle de la police
sanitaire; detaillage de la viande seulement en morceaw
répondant aux besoins ménagers; interdiction aux auber-
gistes, bouchers, charcutiers, etc. d’en acheter ;
c) réduction du prix de la viande dite de „Freibank“;
d) appositions de la marque assez nombreuses, pour que
chaque morceau détaillé en comporte une.
4) Abattages „par nécessité“.
L’abattage „par nécessité“ étant au point de vue hygiénique
de la plus haute importance, il est donc nécessaire :
a) qu'un contrôle spécial soit organisé par l'Administration:
b) que la viande provenant des abattages par nécessité ne
soit vendue que sous déclaration.
En outre, s'il est possible, ces sortes de viandes seront
consommées dans la localité, pour ne pas les faire voyager. En
aucun cas elles ne seront employées en charcuteries ou conserves.
La raison de ces recommandations repose sur l'observation que
l'agent toxique, présent dans ces viandes, est majoré avec le temps
qui s’écoule depuis l'abattage, et que, consequemment, la viande
se corrompt très facilement.
Les points sur lesquels on doit insister pour le contrôle de cette
sorte d’abattage sont les suivants (en vigueur dans le Royaume
de Saxe):
a) inspection doit être faite dès l’abattage et, s’il est possible,
aussi avant celui-ci;
b) elle doit être faite le jour;
c) le vétérinaire inspecteur se fera présenter non seulement
la viande, mais encore tous les viscères ;
d) le vétérinaire devra être fixé sur le diagnostic avant de
délivrer le certificat classant la viande pour l'alimentation
humaine;
e) en cas de doute, le vétérinaire ne doit remettre le certi-
ficat que 48 h. en hiver, et 24 h. en été, après l'abattage.
afin de pouvoir mieux observer les altérations postmortales
qui pourraient survenir;
f) le vétérinaire doit s'assurer de la réaction chimique et de
l'odeur de la viande;
g) dans les cas douteux, il doit faire, de plus, l'examen
microscopique du sang, de la lymphe et de la substance
musculaire ;
h) une marque spéciale sera apposee sur la viande pour per-
mettre d’en reconnaître sa provenance et sa qualité.
Pour résumer ce que j'ai dit sur l'inspection sanitaire des
viandes, je me permets de relater dans mes conclusions les points
les plus importants.
Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 501
CONCLUSIONS:
1) L’inspection des viandes de boucherie doit s'étendre sur tous
les animaux à abattre, sur toute la viande qui en provient,
qu'elle soit destinée au commerce ou à la consommation par-
ticulière, et cela dans toute l'étendue due pays.
2) Elle doit englober tous les aliments provenant du règne ani-
mal, excepté le lait et le beurre qui doivent être soumis à
un contrôle spécial. :
3) Elle doit être uniformément exécutée; les règlements locaux sur
cette matière doivent être partout conformes à la loi, laquelle
doit, s’il est possible, être la même dans tous les Etats.
4) On doit attacher une importance exceptionnelle au contrôle
de la fabrication de la rharcuterie et denrées analogues, tant
pour les matières premières et procédés de fabrication, que
pour les locaux et leurs installations.
5) L'entrée des viandes d’une commune dans une autre ne
pourra s'effectuer que sous certaines conditions dont les
principales sont:
a) ces viandes doivent, dès leur entrée, être soumises au
contrôle d’un expert;
b) les viscéres les plus importants doivent accompagner la
viande, de laquelle on ne doit enlever aucune partie
telles que les sereuses ou l-s glandes lymphatiques. Les
bœufs et les chevaux doivent être présentés au moins
par quartiers, les porcs par moitiés et les autres ani-
maux en entier ;
c) la viande reconnue propre à la consommation sera
marquée d’une manière qui, non seulement par sa forme,
mais par son contexte, indiquera qu'elle provient de
l'extérieur, et doit être séparée pour la vente de celle
provenant des abattoirs municipaux ;
d) en présentant la viande à l'inspection, on doit en payer
d'avance les frais d'expertise.
6) L’importation des viandes provenant de l'étranger est permise
sous certaines conditions, savoir :
a) La viande doit être accompagnée d’un certificat émanant
d'un vétérinaire officiel, l'ayant inspectée avant et après
abattage, et affirmant qu’elle est parfaitement propre
à l'alimentation (étalable) ; elle doit être sous un scellé de
garantie, posé par le vétérinaire; ce scellé doit arriver
intact et bien indiquer qu'il se rapporte au certificat
qui accompagne l'envoi ;
500 Réglementation de l'inspection efficace des viande
b) faire surveiller son détaillage sous le contrôle
sanitaire; détaillage de la viande seulement €
répondant aux besoins ménagers; interdiction
gistes, bouchers, charcutiers, etc. d’en acheter
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4) Abattages „par nécessité‘.
L’abattage „par nécessité“ étant au point de vu
de la plus haute importance, il est donc nécessaire :
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b) que la viande provenant des abattages par
soit vendue que sous déclaration.
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consommées dans la localité, pour ne pas les faire v
aucun cas elles ne seront employées en charcuteries o
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l'agent toxique, présent dans ces viandes, est majoré a
qui s'écoule depuis l’abattage, et que, conséquemmen
se corrompt très facilement.
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sorte d’abattage sont les suivants (en vigueur dans
de Saxe):
a) l'inspection doit être faite dès l'abattage et, s’il
aussi avant celui-ci:
te le jour;
tous les viscères ;
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h. en hiver, et 24
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5 Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 501
CONCLUSIONS:
1) L’inspection des viandes de boucherie doit s'étendre sur tous
les Animaux à abattre, sur toute la viande qui en provient,
qu'elle soit destinée au commerce ou à la consommation par-
ticulière, et cela dans toute l'étendue due pays.
2) Elle doit englober tous les aliments provenant du règne ani-
mal, excepté le lait et le beurre qui doivent être soumis à
un contrôle spécial.
. 3) Elle doit être uniformément exécutée; les règlements locaux sur
in cette matière doivent être partout conformes à la loi, laquelle
: doit, s'il est possible, être la même dans tous les Etats.
& 4) On doit attacher une importance exceptionnelle au contrôle
2 de la fabrication de la charcuterie et denrées analogues, tant
: pur les matières premières et procédés de fabrication, que
pour les locaux et leurs installations.
5) L'epstrée des viandes d'une commune dans une autre ne
pourræ seffectuer que sous certaines conditions dont les
Princépales sont:
a)ces viandes doivent, dès leur entrée, être soumises au
cop trôle d’un expert;
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ture, de le on ne doit enlever aucune partie
telles euses ou les glandes lymphatiques. Les
œufs 2 les chevaux doivent être présentés au moins
par quartiers, les pores par moitiés et les autres ani-
maux C7 entier ;
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son contexte, indiquera qu’elle provient de
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municipaux ;
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1; elle doit être sous un scellé de
; ce scellé doit arriver
rapporte au certificat
500 Réglementation de l'inspection efficace des viandes.
b) faire surveiller son détaillage sous le contrôle de la police
sanitaire; detaillage de la viande seulement en morceaux
répondant aux besoins ménagers; interdiction aux auber-
gistes, bouchers, charcutiers, etc. d’en acheter ;
c) réduction du prix de la viande dite de „Freibank“;
d) appositions de la marque assez nombreuses, pour que
chaque morceau détaillé en comporte une.
4) Abattages „par nécessité“.
L’abattage „par nécessité“ étant au point de vue hygiénique
de la plus haute importance, il est donc nécessaire :
a) qu'un contrôle spécial soit organisé par l'Administration;
b) que la viande provenant des abattages par nécessité ne
soit vendue que sous déclaration.
En outre, s'il est possible, ces sortes de viandes seront
consommées dans la localité, pour ne pas les faire voyager. En
aucun cas elles ne seront employées en charcuteries ou conserves.
La raison de ces recommandations repose sur l'observation que
l'agent toxique, présent dans ces viandes, est majoré avec le temps
qui s'écoule depuis l'abattage, et que, conséquemment, la viande
se corrompt très facilement.
Les points sur lesquels on doit insister pour le contrôle de cette
sorte d’abattage sont les suivants (en vigueur dans le Royaume
de Saxe):
a) inspection doit être faite dès l'abattage et, s’il est possible,
aussi avant celui-ci;
b) elle doit être faite le jour;
c) le vétérinaire inspecteur se fera présenter non seulement
la viande, mais encore tous les viscéres;
d) le vétérinaire devra être fixé sur le diagnostic avant de
délivrer le certificat classant la viande pour l'alimentation
humaine ;
e) en cas de doute, le vétérinaire ne doit remettre le certi-
ficat que 48 h. en hiver, et 24 h. en été, après l'abattage,
afin de pouvoir mieux observer les altérations postmortales
qui pourraient survenir;
f) le vétérinaire doit s'assurer de la réaction chimique et de
l'odeur de la viande ;
g) dans les cas douteux, il doit faire, de plus, l'examen
microscopique du sang, de la lymphe et de la substance
musculaire ;
h) une marque spéciale sera apposée sur la viande pour per-
mettre d’en reconnaître sa provenance et sa qualité,
Pour résumer ce que j'ai dit sur l'inspection sanitaire des
viandes, je me permets de relater dans mes conclusions les points
les plus importants,
Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 501
CONCLUSIONS:
1) L’inspection des viandes de boucherie doit s'étendre sur tous
les animaux à abattre, sur toute la viande qui en provient,
qu'elle soit destinée au commerce ou à la consommation par-
ticulière, et cela dans toute l'étendue due pays.
2) Elle doit englober tous les aliments provenant du règne ani-
mal, excepté le lait et le beurre qui doivent être soumis à
un contrôle spécial. :
3) Elle doit être uniformément exécutée; les règlements locaux sur
cette matière doivent être partout conformes à la loi, laquelle
doit, s’il est possible, être la même dans tous les Etats.
4) On doit attacher une importance exceptionnelle au contrôle
de la fabrication de la rharcuterie et denrées analogues, tant
pour les matières premières et procédés de fabrication, que
pour les locaux et leurs installations.
5) L'entrée des viandes d’une commune dans une autre ne
pourra s'effectuer que sous certaines conditions dont les
principales sont:
a) ces viandes doivent, dès leur entrée, être soumises au
contrôle d’un expert;
b) les viscères les plus importants doivent accompagner la
viande, de laquelle on ne doit enlever aucune partie
telles que les séreuses ou l+s glandes lymphatiques. Les
bœufs et les chevaux doivent être présentés au moins
par quartiers, les porcs par moitiés et les autres ani-
maux en entier ;
c) la viande reconnue propre à la consommation sera
marquée d’une manière qui, non seulement par sa forme,
mais par son contexte, indiquera qu'elle provient de
l'extérieur, et doit être séparée pour la vente de celle
provenant des abattoirs municipaux ;
d) en présentant la mande à l'inspection, on doit en payer
d'avance les frais d'expertise.
6) L’importation des viandes provenant de l'étranger est permise
sous certaines conditions, savoir :
a) La viande doit être accompagnée d’un certificat émanant
d’un vétérinaire officiel, l'ayant inspectée avant et après
abattage, et affirmant qu’elle est parfaitement propre
à l'alimentation (étalable) ; elle doit être sous un scellé de
garantie, posé par le vétérinaire; ce scellé doit arriver
intact et bien indiquer qu'il se rapporte au certificat
qui accompagne l'envoi ;
502 Réglementation de l'inspection efficace des viandes
b) la viande doit, avant d’être douanée , subir un nouvel
examen du vétérinaire officiel.
7) Pour sauvegarder à la fois les masses de viandes reconnues
bonnes pour la consommation, mais provenant d'animaux
défectueux, et les intérêts des consommateurs, ces viandes
seront vendues crues ou préparées dans, des locaux spéciaux
»Freibank“, c'est-à-dire, sous déclaration.
8) L'expérience ayant prouvé que les abattages par nécessité
étaient la cause de la plupart des intoxications par la viande,
ces abattages devront absolument être contrôlés par des
vétérinaires officiels, et être l'objet d’une réglementation
spéciale. |
508
Rapport de Mr POSTOLKA
Médecin vétérinaire sanitaire de la ville de Vienne.
(Traduit par Mr. HAAS, vétérinaire d'arrondissement, Metz.)
Les institutions en rapport avec une inspection rationelle.
Importance et organisation de l'inspection des viandes.
A lenteur habituelle que les gouvernements des différents
Etats apportent à créer une inspection efficace des viandes
oblige le VII™° Congrès international de médecine vété-
rinaire à émettre son opinion sur l'importance de l’in-
spection des viandes, tant dans ses rapports avec l'hygiène
et la police sanitaire, que dans ceux avec l’économie
sociale en général, et à fournir ainsi la preuve qu'une surveillance
sanitaire des viandes, tenue à la hauteur des progrès scientifiques,
compte parmi les premières obligations d’un Etat. L’hygiéne, comme
partie ressortissante du pouvoir administratif n'arrive, d'ordinaire,
à faire valoir son importance dans le domaine public que par les
suites néfastes de sa non-application. Or, les suites inhérentes à
une mauvaise inspection des viandes ou à son défaut total sont
surtout funestes par le caractère épidémique des maladies qui en
résultent; il est vrai que tous les Gouvernements se sont efforcés
de combattre différents maux causés par l’ingestion de la viande,
mais, en général, on peut dire que le résultat de ces efforts n’a
pas été celui que pouvaient attendre les législateurs et le public.
_ Ceci se rapporte avant tout à la tuberculose bovine dont
l'identité avec celle de l'homme ne forme plus aucun doute. Si on
allègue que de nombreuses expériences ont démontré que l'infection
par suite d’ingestion de viande atteinte de tuberculose est rela-
tivement très rare, il n’en est pas moins vrai que ce danger ne
se trouve complètement écarté que quand toute viande mise en
vente aura été reconnue saine. Il ne suffit pas, en effet, pour le
consommateur que le danger résultant de l'absorption de viande
504 Réglementation de l'inspection efficace des viandes.
provenant d’une bête tuberculeuse soit ,,relativement minime“: il
est en droit d’exiger que sa santé soit protégée d’une manière
„efficace et complete‘. Cette sûreté absolue n'existe cependant que
dans les localités où l'inspection des viandes est confiée à des per-
sonnes pouvant, grâce à leur instruction scientifique, juger et re-
connaître la tuberculose dans toutes ses phases, et ceci surtout
au point de vue de la consommation de la viande.
A elle seule, la tuberculose devrait convaincre les Gouvernements
qu'ils commettent un tort immense vis-à-vis des consommateurs
en continuant à croire que l'inspection des viandes est possible
avec des personnes qui ne possèdent pas une connaissance appro-
fondie de la médecine vétérinaire.
L'importance de l'inspection vétérinaire. des viandes au point
de vue de la police sanitaire est, depuis longtemps, résolue par la
pratique. La plus grande partie des animaux domestiques de l’Eu-
rope étant finalement conduite à l’abattoir, il est clair que l'in-
spection des viandes est, plus que toute autre branche du vaste
domaine de la médecine vétérinaire, appelée à découvrir les foyers
épizootiques et à provoquer les mesures préventives et destructives
dont l'effet immédiat se fait sentir: par l'extension du commerce
de bétail dans ses rapports nationaux et internationaux, par un
élevage florissant, par le relèvement de l’agriculture et enfin par l’aug-
mentation et la consolidation des forces contribuables d’une nation.
Au point de vue de l’économie nationale, l'utilité de l'inspection
rationnelle des viandes, exercée par des vétérinaires sanitaires, est
donc toute prouvée, et il incombe à tout Gouvernement le devoir
de chercher avec toute l'énergie possible 4 la créer et à la confier
à des hommes qui en ont fait une spécialité; mais cela ne pourra
se réaliser que lorsque les Ecoles vétérinaires auront donné à cette
branche d’enseignement, jusqu'ici secondaire, un rang plus élevé, et
que les vétérinaires sanitaires auront à espérer une position sociale
en rapport avec les capitaux dépensés pour leur instruction.
Mesures en rapport direct avec l'inspection des viandes.
1) Le certificat d'inspection.
Le certificat d'inspection donné par écrit est absolument in-
suffisant; cette opinion a déjà été émise par le Ve Congrès inter-
national de médecine vétérinaire, réuni à Paris en 1889, lequel
demanda en principe que toute viande, sortant d’un abattoir, soit
estampillée. Cet usage qui, malheureusement, n'a pas été observé
partout, est encore aujourd’hui à considérer comme de rigueur et
d'une importance capitale notamment pour les grands centres, où
se vendent généralement les viandes de provenance douteuse.
L’estampillage de la viande est, plus que le certificat d’inspection,
de nature non seulement à faciliter le contrôle par les organes
publics, mais encore à donner au consommateur lui-même un
Rapport de Mr. POSTOLKA, Vienne. 505
moyen de sûre vérification. De cette manière le commerce des
viandes se fera dans des conditions normales. Les motifs, exigeant
l'emploi général du timbre d'inspection, trouvent un appui de plus
dans le fait que certaines lois sur les aliments tiennent déjà compte
de la juste demande du consommateur de ne vouloir accepter qu’une
viande répondant à la qualité désignée et au prix fixé.
Les diverses qualités des viandes devraient être spécifiées et
pourraient être distinguées par le public grâce aux différents modes
d'estampillage; sous le rapport sanitaire, le timbrage des viandes a
donc une valeur supérieure au simple certificat d'inspection, parce
qu'il prouve indirectement la propagation de l'hygiène publique.
2) Organisation du personnel des abattoirs.
Un observateur attentif aura pu remarquer que différents
elements de nature privée et publique tendent à diminuer pour
l'inspecteur des viandes le champ d'action qui tout naturellement
incombe au vétérinaire; de semblables tendances ont, en effet, été
observées en ces derniers temps au sein des assemblées parlemen-
taires et ont été souvent couronnées de succès.
Il arrive, par exemple, que l’on confie la place de directeur
d'un abattoir, sous prétexte que c’est une fonction purement ad-
ministrative, aux mains de personnes qui, jusqu'alors, n'avaient
aucune idée de l'hygiène des viandes, et qui ne tardent pas à se
mettre plus ou moins en opposition avec le vétérinaire sanitaire;
par suite de ces divergences, l'autorité de celui-ci ne manquera
pas de diminuer, bien que cette autorité lui soit, en sa qualité de
fonctionnaire devant agir en toute indépendance, beaucoup plus
nécessaire qu’à celui qui administre tout simplement la caisse. La
conséquence toute naturelle de cet état de chose sera que les
ordres du vétérinaire sanitaire seront mal suivis, sans la ponctualité
nécessaire, et qu'on se laissera aller vis-à-vis de lui, comme près
d'un agent subordonné, à des agissements d’un genre douteux. On
prétendra inutilement qu’une stricte surveillance peut éviter de
pareils abus; ce n’est là qu’une conclusion toute théorique que la
pratique ne confirme nullement et qui n’est pas sans danger pour
l'inspection des viandes en général.
L'inspection, telle qu’elle est pratiquée aujourd’hui, a pour
but de définir plus clairement les différentes qualités de certaines
viandes restées encore obscures sous le rapport de l'alimentation,
et de diminuer ainsi les pertes matérielles souvent très dures de
la confiscation; par contre, elle demande à ce que l'on ne mette
pas d’entraves à ses efforts pour le développement de la science
de l'inspection des viandes en faisant occuper les premières places
dans les abattoirs par des laïques. En considérant, d’ailleurs, que
les fonctions administratives demandent, même dans les plus grands
abattoirs, très peu de connaissances spéciales et sont à la portée
506 Réglementation de l’inspection efficace des viandes.
de tout homme intelligent, on est forcé de reconnaître que la no-
mination de personnes laïques aux postes supérieurs des abattoirs
est dénuée de toute raison majeure. Les communes se privent en
ce cas de l'immense avantage d’avoir à l’abattoir même un arbitre
pouvant être appelé à toute heure et sans frais pour prendre une
décision dans les cas en litige.
3) Construction des abattoirs.
Pour la construction des abattoirs il est avant tout nécessaire
de rendre les Gouvernements et les Administrations attentifs sur
l'insuffisance pratique des systèmes cellulaires, comme étant diame-
tralement opposés à toutes les installations sanitaires d’un abattoir:
le rapporteur croit pouvoir renoncer à donner sur ce chapitre des
explications plus détaillées. |
4) La déclaration obligatoire,
dont la conséquence est la création de la ,,Freibank“ ou d’autres
institutions semblables, doit son origine à l'intention qu'avait le
législateur de mettre le prix de vente de la viande en rapport avec
sa qualité et sa valeur réelle, et de pouvoir distinguer une viande
qui, d’origine douteuse, perd par une certaine manipulation toute
action malsaine sur la santé humaine.
La Freibank ou toute institution de ce genre, oü se debite cette
viande de qualite inferieure, ne sont donc, au fond, que des etablis-
sements ou institutions d’inter&t public &manant de l’obligation que
doit avoir l’Administration publique de protéger autant que pos-
sible la fortune et la santé generale; leur fonctionnement régulier
intéresse donc le bien public à un si haut dégré qu'il ne pourrait
être confié à des personnes privées; l’organisation la plus rationnelle
est celle d’adjoindre ces institutions aux abattoirs publics et d'en
remettre la direction à l’un des fonctionnaires ayant des connais-
sances de médecine vétérinaire.
5) Destruction des parties confisquées.
La résolution proposée concernant ce chapitre n’a besoin, de
l'avis du rapporteur, d'aucun commentaire altendu que chaque
membre de l'assemblée connaît suffisamment les avantages et les
désavantages de tous les systèmes de destruction des cadavres et
des parties animales.
6) Assurance du bétail.
De toute part la nécessité absolue d'une assurance du bétail
est reconnue, de même que la possibilité de sa création; seuls, le
manque d'entente entre propriétaires et la crainte que fait gene-
Rapport de Mr. POSTOLKA, Vienne. 507
ralement éprouver toute assurance obligatoire, expliquent le peu de
résultats obtenus sur ce point jusqu’à ce jour. Les causes princi-
pales du faible succès de ces assurances du bétail (que ce soit une as-
surance par l’Etat ou une assurance privée) consistent et proviennent
surtout du peu d’etendue du rayon territorial assuré et des droits
d'indemnité limités à certaines maladies.
Quoiqu'il en soit, ce manque de réussite nous ayant dévoilé
les côtés défectueux des assurances faites jusqu’à ce jour, nous
indique en même temps les conditions certaines de succès pour
l'avenir. Il faut pour cela:
a) que le champ d’action des assurances soit aussi vaste que
possible ; |
b) que les indemnités soient payées, sans distinction de la
nature des maladies, d’après les primes perçues;
c) que l'assurance soit rendue obligatoire.
Les deux premiers points ne trouveront, je l'espère, aucune
réfutation. On a, par contre, objecté que l'assurance obligatoire
empiétait sur les droits de possession des propriétaires de bétail.
Cette. allégation est logiquement nulle et ne représente que le sen-
timent individuel d’un propriétaire auquel une cause quelconque a
fait oublier les avantages d’une assurance le déchargeant des grands
périls matériels qui surgissent à chaque instant dans la tenue et
l'élevage du bétail.
Il est donc du devoir de tout Gouvernement de rendre la
population agricole attentive aux bienfaits et à la nécessité absolue
d'une assurance générale illimitée et obligatoire de l'Etat, d’autant
plus que ces assurances ne peuvent que servir à combattre les
épizooties et à les rendre de plus en plus rares. L’inspection des
viandes en profitera aussi en ce sens que les abattages clandestins
si fréquents de nos jours disparaitront peu à peu, grâce aux droits
d'indemnité accordés pour la confiscation des parties mauvaises.
7) Entente internationale concernant les questions principales de
l'inspection des viandes.
Au lendemain de l'entrée en vigueur de la loi en Autriche sur
les aliments, une commission, chargée de déterminer une base
scientifique en rapport avec la dite loi, s'est formée à Vienne; son
but est de créer un code alimentaire autrichien, qui pourrait,
après entente préalable avec d’autres commissions de ce genre,
aboutir à un code alimentaire international. L'importance d’une
entente ainsi faite est palpable, quoique l’on puisse dire; mais il
reste à désirer que l'inspection des viandes y trouvät une repré-
sentation digne de son importance.
Les Congrès de Paris (1889) et de Berne (1895) ont déjà
donné, il est vrai, à l'inspection des viandes, une large part dans
508 Réglementation de l'inspection efficace des viandes.
leurs programmes, de même que celui de Baden-Baden lui a ré-
serve des conférences spéciales; c’est un fait acquis, certainement,
que les résolutions des congrès internationaux antérieurs n’ont pas
été sans influence sur l’organisation de l'inspection des viandes:
mais d’un autre côté, la solution définitive est retardée par le
fait que les congrès se trouvent trop éloignés les uns des autres
et qu'il n’est pas possible, vu la longueur des ordres du jour,
d'approfondir les questions de détail d'une manière complète.
Une entente sur les questions principales de l'hygiène de la
viande est très urgente de nos jours, où l'inspection des viandes
s'organise partout et où d'importantes questions de nature scien-
tifique et rénovatrice (cette dernière surtout) exigent une décision
aussi prompte qu’etendue.
CONCLUSIONS.
1) Il est absolument nécessaire d'élever l'inspection des viandes
au même rang que les autres branches d'enseignement dans
les Ecoles vétérinaires et de la confier exclusivement a des
vétérinaires diplômés.
2) La seule marque distinctive et pratique d’une viande visitée
et trouvée saine est l’estampillage.
3) Il est, sous tous les rapports, d'une très grande utilité de
confier aux vétérinaires d’abattoirs non seulement le contrôle
des viandes, mais aussi la direction et l'administration de
ces établissements.
4) Le système cellulaire est à rejeter dans la construction des
abattoirs publics, comme entravant le service sanitaire.
5) La direction et la surveillance de la „Freibank“ ne doivent
jamais être confiées à des personnes privées.
6) Les cadavres ou les parties d’un animal reconnues malsaines
devront être détruites dans des appareils stérilisateurs au
moyen d'une température élevée.
7) Il est urgent de créer une assurance obligatoire pour le bétail
de tout le territoire d’un Etat, car celle-ci seule est à même
de faciliter les moyens de combaitre les maladies contagieuses
et d'assurer le fonctionnement de l'inspection des viandes.
8) Le VII" Congrès international vétérinaire nommera une
commission permanente internationale pour juger toutes les
questions importantes concernant l'inspection des viandes. Les
frais occasionnés par cette commission seront remboursés par
la caisse du congrès actuel ou du congrès suivant.
509
Report of Dr EDELMANN
Director of meat inspection and Teacher at the Superior Veterinary School
of Dresden.
Concerning the first conditions of a practicable Meat Inspection.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
X HE organization and work of the service of meat in-
spection are based on some conditions without which
their efficiency is doubtful. These conditions are of a
general nature, but they are so intimately connected
with the fundamental principles of meat inspection, that
. they must be considered as the basis of the practice of
this special science. But sciences being the common property of
all nations, the representatives of meat inspection can discuss in an
international congress not only the scientific bases of that science,
but also establish the general conditions of the administration of this
Service, and make it the subject of an international understanding.
The principal object of meat inspection is to do away with
the dangers which the consumption of meat may cause to human
health. [ts accessory objects are: the protection of the public
against frauds and imposition, and the supervision in general of
the hygiene of men and animals. I will not in this part of the
report speak about either of those objects nor of the question of
“Freibank” *),
1. Scientific Principles of Meat Inspection.
Inspection of meat must rest on a series of rules the exactness
of which has been demonstrated by science. The sanitary impor-
tance of a thorough knowledge of the diseases of animals for
slaughter and of the changes occurring in meats is well established,
at least in a number of cases. From the point of view of meat
inspection, the importance of some few diseases remains still to be
*) “Freibank” is a German word meaning a place for the sale of inferior
meat; see page 519.
510 The newest suggestions for an effectual meat-inspection.
discovered, whilst others have as yet been studied but little in
relation to that subject. Of these, however, the number is quite
small. It is not necessary to indicate here what diseases are to
be placed in each of those categories. The representatives of
scientific inspection of meat agree on this point, that the most
important disease, inspection has to deal with, is tuberculosis which
is an object of special discussion at this Congress.
As I have already said, inspection of meat must rest on fixed
rules, the exactness of which has been demonstrated by experience.
Observation and scientific researches have enabled and will enable
us to recognise the dangers to which human health is exposed by
the use of meat; without these researches, practical inspection
would not be efficacious. It would, therefore, be advantageous in the
interest of the service of inspection, to elaborate in each state,
through a special reporter, or better still by a committee, the first
fundamental bases of the inspection of meat. With such a start,
an international understanding could easily be arrived at.
2. Legal Basis of Meat Inspection.
Meat inspection must be obligatory; and as it is often the
cause of conflicts with private individuals, it must be regulated by
law. The wider the legal basis, the greater the states or terri-
tories having the same regulations, the less irksome will the interested
parties find them, the easier will their application be, and the
greater their efficiency. It is important, therefore. that the, in- |
spection of meat should be ordered by law in all the different
states and through their whole extent, leaving only the details of
application to the provincial authorities on account of the special
conditions that may exist.
In such a law a uniform regulation for meat introduced from
foreign countries must also be considered from the political, eco-
nomical, and sanitary point of view. To fix the rules to be applied
to the inspection of meat from foreign lands, it is necessary to
establish the scientific bases of the inspection and arrive at an
international understanding on this point.
3. Importance of abattoirs in Meat Inspection.
Experience has shown that meat inspection is easier and more
thorough, where public abattoirs exist. Previous Congresses have
already recorded this fact and shown its importance. In 1889,
the V® International Veterinary Congress in Paris noticed it as
follows : “It is necessary to suppress private slaughter houses and
replace them by public abattoirs which, if needed, could be used
by neighbouring communes”. — In 1894, the VIII® Congress of
Hygiene at Budapest said: “It is absolutely necessary, in order to
organize the service of meat inspection, to establish public abattoirs
Report of Dr. EDELMANN, Dresden. 511
in all large communities; and for small ones, abattoirs ought to
be built to be used in common by several of them”.
It is necessary, considering these conclusions, to reconsider
de novo the importance of communal abattoirs in meat inspection;
every member of this Congress recognises it. It will therefore only
be necessary to acknowledge again the correctness of those con-
clusions and to insist once more on the importance of establishing
public abattoirs and to demonstrate the same to the governmental
and communal authorities. It might be possible to obtain from
each state the establishment of public abattoirs for communes
having a certain number of inhabitants, as has been done in France
since the beginning of this century. This improvement would be
useful for meat inspection and would considerably advance the
hygienic condition of the various communes where they were built.
It is certain that public abattoirs are not absolutely necessary to
efficient meat inspection, but without them, it is more difficult and
does not give the same security even with a good staff and a very
strict control.
4. Experts in Meat Inspection.
Veterinarians must above all be considered as experts on the
subject of meat inspection. They, and they only, are sufficiently
prepared for it by their professional studies. Therefore, wherever
veterinarians are in practice or where they can be called, the entire
service of-meat inspection must be intrusted to them. Often some
communes make it over to other experts, but the object in view
is never completely attained. In such cases, it would be necessary
for the superior authority to insist that, whenever it is possible,
veterinarians should have charge of the inspection of meat. Official
veterinarians, however, should be excluded from the practical work;
they ought to be set apart as superiors and judges in doubtful cases.
Where veterinarians cannot be obtained, the service should be
done by other conscientious and intelligent persons, who should have
been educated for that purpose and have passed an examination ad hoc.
The appointment of laymen or empirical inspectors is to be taken
into consideration only as a last resource. This leaves much to
be desired but cannot be avoided, as for a long time to come, it
will be difficult to find enough veterinarians to supply the demand.
Besides this, there are regions poor in cattle, where veterinarians
are not established and in which lay inspectors will have to be
used. These inspectors ought to be well trained, carefully examined,
have only restricted rights, and be subject to severe control.
The training and special instruction of meat inspectors are
Very important; they ought to be the objects of uniform regulations
and deserve to become the subject of international discussion.
Concerning veterinarians, it cannot be denied that there is
much room for improvement, although for the last 10 or 15 years
512 The newest suggestions for an effectual meat-inspection.
the studies of meat inspection have made much progress in vete-
rinary schools; yet these studies are carried out in very different
ways not only in the schools of the various states but also in those
of one given state, for instance in Germany. What ought to be
required is:
a. that wherever the subject of meat inspection is not yet
taught, it should be made an obligatory part of the curri-
culum in veterinary schools;
b. that a special course, two hours a week, should be given
during six months by a professor who has been for a long
time, or is still, an inspector of meat and has made a
speciality of it. Those who attend this course should
possess sufficient anatomo - pathological knowledge and
ought to hear the lectures during their last year of study.
The course ought not to be limited to meat inspection
only, but include all that relates to the hygiene of food
from animal produce, viz: to the building, organization
and working of abattoirs, in fact all that has a scientific
and practical bearing on the subject;
c. that the theoretical education be made more complete by
demonstration with specimens confiscated because of disease
etc. These demonstrations should be made not from the
point of view -of pathological anatomy, but from that of
their importance with regard to the infection of meat;
d. that veterinary students should be obliged, for at least one
week, to accompany veterinarians who have charge of a
large abattoir, and there learn the manner of inspecting
living and killed animals and also meat brought from
outside; and that, besides, their professors should demon-
strate, on the premises, the methods of inspection, explain
the reason for confiscation etc., lastely, that the students
themselves should as much as possible perform inspection
service under the supervision of responsible veterinarians;
e. that meat inspection should become a special branch of
the examination both theoretical and practical.
Once educated in this way, when school years are over, the
young veterinarian will be perfectly qualified to supply the wants
of the service; but it is very desirable that he should complete
his special studies by serving for at least one year in the inspection
of a large abattoir. This requirement is not exaggerated, consi-
dering the constantly increasing importance of meat inspection
everywhere.
- Official veterinarians must have charge of the supervision of
the service of meat inspection and shall give their final decisions
in cases of dispute; it is therefore necessary that they should
possess especial knowledge of the subject. In the special exami-
nation to obtain such a position, inspection of meat should be
—_—
Report of Dr. EDELMANN, Dresden. 518
taken into serious consideration and the candidate should give
proofs of his practical knowledge of the subject and of the orga-
nization and working of abattoirs. The candidate will be better
able to answer these requirements, if he has served in an abattoir
for at least two months. Würtemberg and Hesse have for two
years inserted these conditions in their programme; it is desirable
that other states should do the same. Of course, the same condi-
tions apply to veterinarians who have to direct public abattoirs.
The instruction of lay inspectors is not less important. They
will be principally recruited from poeple that have received only
elementary instruction and for whom the special teaching can be
limited. This will have to be conformed to the extent of the right
that the regulation of inspection confers upon them.
It seems possible to allow lay inspectors the right to judge
not only of animals absolutely healthy, but also of those that have
slight local maladies of little importance, and of those the meat
of which presents changes not injurious to man’s health. These
eases should be specially mentioned in the regulations which, be-
sides, ought to state whether the lay inspectors are authorized to
order, with the consent of the owner or of the other interested
parties, the total confiscation of a killed animal. I cannot here
enter into details, nor can I answer the question, whether lay in-
spectors can be authorized to examine animals killed because of
disease (slaughter of necessity), horses, dogs, meat introduced when
fresh or after being dressed, or that of animals other than those
killed in the ordinary way.
The instruction of lay inspectors will include:
a. anatomy and physiology of slaughter animals so far as to
know whether an animal is healthy or sick;
b. signs of health and disease of slaughter animals;
c. modes of killing (abattage), skinning, cutting of the meat,
and also principal preparations of it;
d. methods of examining animals, the meat, and its prepa-
ration;
e. means of recognizing the disease of slaughter animals,
changes that their meat may undergo and their importance
from the point of view of the use of the meat as food;
. principles by which healthy or diseased meat can be judged
of, and the precise knowledge of the limits of rights;
g. the kowledge of the laws and regulations, keeping of re-
gisters etc.
Lame |
Lay inspectors cannot attain these acquirements and know
their work, unless for four or six weeks they have been educated
by the veterinarian of a large abattoir. Indeed, as I know by
experience, much patience and devotion will be necessary to attain
them in such a short time.
83
514 The newest suggestions for an effectual meat inspection.
The examination of lay inspectors cannot take place, except
in a large abattoir. It ought to be before a committee, appointed
by the administration with a superior veterinarian as chairman.
An abattoir veterinarian ought to belong to the committee. The
knowledge required of the candidate ought to be in accordance
with the above programme.
Lay inspectorships should, as much as possible, be indepen-
dent positions. Certainly, it would not be possible to give such
inspectors everywhere the character of municipal employees; this
is not necessary, but it is desirable that meat inspection should be
their principal occupation and the best source of their income.
In cities, it would be better to give to inspectors of meat the
character of municipal employees and grant them the right to a
pension, when retired. At any rate, inspectors should occupy the
position of a public agent, to give them the necessary authority.
The remuneration of meat inspectors must necessarily vary
according to local conditions, the best would be to give them a
fixed salary taken from the municipal funds.
5. Supervision of meat Inspection.
No matter how well it is organized and how well it works,
the service of inspection will in time lose its efficiency, unless a
service of control and supervision has been established with it.
The greater the number of lay inspectors, the more necessary is
the service of control.
Official veterinarians are suitable for this service. It consists
in the control of all the meat inspectors of the administrative
district in such a way, that the official veterinarian shall be obliged
to keep himself posted as to the manner of the working of the
various inspectors and control it by periodical supervision.
| It is important to watch the scrupulous execution of the
regulations in general and the prescriptions relating to diseased or
abnormal meat. Irregularities must be immediately repressed in
order to prevent false interpretations taking root.
Lay inspectors must be watched from the technical point of
view and their morality. Of this I shall not speak here. The
supervision, besides the general one, must consist in an individual
control, to see that inspectors still possess the knowledge exhibited
at the time of examination. For this purpose it will be necessary
to hold a supplementary examination, theoretical and practical,
every two or three years.
Lay inspectors, who do not succeed in this second exami-
nation, should be requested to go through a second course in a
large abattoir and present themselves again before the commission
appointed by the State, when they would receive a certificate of
ability. Incompetent inspectors should be discharged without mercy.
Report of Dr. EDELMANN, Dresden. 515
Anyhow, official veterinarians, having charge of the control
of meat inspection, would contribute very much towards keeping
the staff to their duties, by giving them both before the public
and the authorities the necessary support and in educating them
whenever occasion presents itself. On this last account it would
be advantageous to bring together the staffs of several admini-
strative districts and hold suitable demonstrations for them.
6. Statistics of meat Inspection.
It is true that statistics are not among the essential conditions
of a service of meat inspection. But they may very properly be
included in this chapter on matters generally connected with that
service. These statistics have an economical and scientific impor-
tance: they should have as their basis the clear definition and
exact use of the terms, “‘contested meat”, “confiscated meat”, “shop
meat”, “inferior butcher’s meat”, ‘rejected meat” etc., and, besides,
all figures and facts should be exactly stated.
Statistics should include:
a. The species, sex, and, if possible, age of the various slaughter
animals and various kinds of meat introduced ;
b. Concise reports of the results of the inspection of living
animals and of the trade of slaughter beasts, diseases,
contestations and confiscations ;
c. Statistics of killed animals, with special mention of those
killed from necessity with the reasons thereof and the results
from the point of view of meat inspection ;
d. Result of the inspection of killed animals — their uses;
e. General glance at the diseases observed and the average
per hundred of these diseases;
f. Detailed report upon principal diseases (tuberculosis, tri-
chinosis, cysticercosis, septicemia, pyemia etc.);
. Statistics of observed epizooties — history of the different
cases ;
. Importance of the introduction of meat from outside and
the results of its inspection, mention of observed diseases;
. Results of the inspection of the other products;
. Notes on the production and consumption of meat in the
district ;
l. Weight of killed animals, their price, price of the meat;
. Special facts.
PT" mue = aR
516
The newest suggestions for an effectual meat inspection.
CONCLUSIONS:
Those that I desire to submit to the Congress are:
1) The inspection of meat ought to be based upon rules
determined by science and experience: the interpretation
and application of the regulations must be as mild as
possible. It would be advtsable to bring about an inter-
national understanding tn relation to these regulations
and to revise them from time to time.
2) Inspection of meat ought to have a legal basts adapted
to the special conditions of the various states; the larger
the territory to whtch tt could be applied, the more effec-
tive tt would be. An international understanding 1s
difficult but destrable.
3) The efficiency of meat inspection will be the greater, the
more tt ts centralized in public abattoirs. It ts therefore
necessary, as much for the purposes of meat inspection
as with a view to hygiene, that communes of more than
5000 tnhabttants should establish public abattoirs. Small
places must join together for the construction of common
abattotrs.
4) Governments should provide themselves with experts fitted
Jor meat inspection. Veterinartans alone can be considered
scientific experts. Where there 1s no velerinarian, or
when none can be induced to come tnto a localıty, other
persons may be appointed as inspectors. These should
only have restricted rights and ought to have been ın-
structed in a large abattoir for at least four weeks and
then pass an examination.
In veterinary schools, the teaching of a scientific and
practical inspection of meat should be improved as much
as possible, and meat inspection should be a theoretical
and practical branch of the curriculum.
Theoretical and practical inspection of meat should
also be part of the programme of examination to obtain
the certificate of ability for the position of sanılary vete-
rinartan.
Candidates for those positions must have gone through
a course of 8 weeks at least tn an important abattoir
under veterinary supervision. It is desirable that tn the
various states, experts in meat inspection should be sub-
ject to the same requirements for qualification.
Report of Dr. EDELMANN, Dresden. 517
5) Permanent supervision of the service by veterinarians of
a higher rank ıs an important condition for the efficiency
of meat inspection. Lay inspectors especially, should be
subjected pertodtcally, at quite close intervals, to new
examinations tn relation to their abilities and their fitness
for the work. An international general basis could also
be established tn relation fo thes.
6) The effects and resutts of meat inspection ought to be
published in a statistical form, to be used for scientific
purposes and for those on political economy. The value of
these statistics will be much the greater, tf they include
large territories worked on the same principles.
International statistics of meat inspection made accor-
ding to a untform manner ts an object worthy of rea-
Lizatton. -
518 The newest suggestions for an effectual meat inspection.
Report of Mr KJERRULF
Superior Veterinarian of Stockholm.
Concerning the extension and uniformity of Meat Inspection.
(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
ë Y ETERINARY inspection must extend not only to large
Q animals and their products but also to calves, sheep
etc.; otherwise it remains ineffective.
As evidence I present the following figures gathered
from statistics in Stockholm. From 1893 to 1897 the
number of calves rejected were:
From Septicemia or Pyemia 1898, 88 calves, in 1894, 192, in 1895, 406,
in 1896, 240, in 1897, 807; and on account of other diseases in 1893, 429 calves,
in 1894, 434, in 1895 447, in 1896, 347, in 1897, 309.
Pigs, sheep, and goats must also be included in the inspection;
although among these, diseases are less common than among the
others.
The inspection must extend over the entire territory of a
country, the small towns as well as the large cities. The principal
motives for the organisation of a sanitary service in the country
lie not only in the fact of the admission of meat from the country
into cities or of the existence of numerous places, where sausages
and other like preparations of pigs meat or preserves are prepared
— but also in the right that the rural population has to ask
protection from the authorities against dangers that only the expert
can detect.
Sanitary inspection of meat must extend its work to all kinds
of animal food, though it will generally be limited to porcine
inspection.
There must be homogeneity between legislation and sanitary
inspection of meat. In countries, where the inspection is in the
hands of communal authorities, it is not uncommon to see meat
which is considered good for consumption in one commune, rejected
Report of Mr. KJERRULF, Stockholm. 519
in another — a state of things which brings discredit on the insti-
tution of inspection, on the veterinarian, and on the corporation
at large.
What is required is a uniform law carried out in a uniform
manner, on the following points: obligatory sanitary inspection;
obligation of slaughter in municipal abattoirs: regulation of slaughter
houses; inspection of animals before and after slaughter; obligatory
inspection of meat products introduced from the country and cities;
also of those coming from foreign countries; obligatory inspection
of meat for exportation; classification of meat as to quality; mar-
king of meat.
In administering such a law, special orders might be issued
relating to the requirements and capacities of veterinary inspectors,
their professional qualification, the building of abattoirs etc.
Imported meat.
There are two kinds: that which is imported from the country
or the suburbs into a large city and that coming from foreign
countries.
The former ought all to come from municipal abattoirs, where
veterinary sanitary inspection is carried out.
Such meat ought to be admitted only after strict sanitary
inspection, which includes: 1° the inspection of the principal viscera
of the killed animals as well as the meat; 2° presentation of the
carcasses under regulated forms; 3° prohibition of cut and espe-
cially of chopped meat; 4° obligation of a special dressing of car-
casses to facilitate inspection; 5° and 6° presentation of certificates
of inspection ; 7° obligation to give an answer to inspectors requi-
ring necessary information etc. u
With regard to foreign meat the requirements will consist,
in addition to the above: 1° in the presentation of a legalized cer-
tificate of origin, showing that it has been inspected before and
after slaughter; 2° a sound sealed wrapper; 3° inspection on arrival
by an official veterinarian.
The proper authorities and sanitary inspectors shall have the
right to pass the meat at once or reject it, send it to the Freibank
or confiscate it.
Freibank.
Places for inferior meat i. e. unfit to be hung out or erhibited for sale.
Meat is declared by the inspector fit or unfit for food.
Meat fit for food may be admitted to the shop and the
general market.
Other meat is not permitted to be exhibited, but goes to the
“Freibank”.
520 The newest suggestions for an effectual meat inspection.
Such is the meat which is of inferior quality, altered in its
substance, coming from a sick animal or not killed in accordance
with the regulations, or which after going through a process of
cooking, smoking or sterilisation may be rendered harmless, or
again, if it has an abnormal odour or comes from too lean an
animal or one not sufficiently developed.
Meat sent to the “Freibank” must have a special mark.
Unfit meat is sent to offal establishments and destroyed.
There is an essential need of some such institution as the
Freibank. It may assume different forms, and it should have for
its object: 1° the public sale of raw meat in a locality controlled
by the authorities; or 2° the public sale of meat, either boiled,
salted or otherwise prepared; or 3° and 4° the return to the owner
of the raw or cooked meat after special marking; to these latter
points however, there are objections.
Meat from animals slaughtered from necessity.
This is an important question. With some exceptions its ob-
ject is to save the meat of a sick animal whose recovery is des-
paired of. — Bollinger says that !/s of the diseases are connected
with this necessary slaughter, and to the use of such meat the
greatest number of intoxications by animal food can be traced. —
Lydtin in his valuable Report, read at Würzbourg in 1888, states,
that “in cases of necessary slaughter there is generally more meat
unfit for food than there is fit for food, and still more that is
unfit for the market”. |
The following tables show the proportion out of 1000 cases of animals
killed by the butcher and those slaughtered from necessity in the years
between 1888 and 1891 and according to Lydtin from 1892 to 1897, respec-
tively, in Baden, in which the meat was dangerous to health.
Killed by the butcher
891
Killed from necessity
Large animals . + + « 138
Calves... . . . . O@ . . . . . 4,9
Sheep. ...... 0,2 . . . . . 20,2
Goats ...... . 0,8 . . . . . 72,5
Pigs. . . . . . . . 0,3 . . . . 68,4
Horses. . . . . . .142 . . . . . 444
1892 - 1897
Large animals. . . . 19 .. . . 184,5
Calves... . . . . 0,2 . . . . . 412
Sheep .......02 . . . . . «17,4
Goats . . . . . . . 0,5 . . . . . 92
Pigs. . . . . . . . 0,2 . . . . . bl1,l
Horses. . . . . . .168 . . . . . 108,4
A comparison of the slaughter from necessity, with that by the butcher
at the slaughter houses gave the following results:
For Large animals. . 80(71) times more danger
» Calves. . . . . 12(206) ,, ” ”
» Sheep . . . . . 100(87) ,„ ” ”
» Goats... . . 90184) ,, » ”
» Pigs. . . . . . 211(255) „ » ”
„ Horses . . e . . 8(6) »” 99 99
Report of Mr. KJERRULF, Stockholm. 521
The Report then passes on to a short review of fifteen cases
of infection observed in human beings from the use of meat unfit
for food.
In the face of these facts the manner of slaughter must be
subjected to some special control, organized by the administration,
and allowing the sale of such unfit meat only when declared as
such. Such meat ought not to be transported, nor used for sausages
or preserves.
The regulations adopted in Saxony seem to answer the require-
ments: 1° inspection before slaughter or as near to it as possible;
2° it shall be made in the day-time; 8° the inspector shall examine
the meat and the viscera; 4° post mortem diagnosis must be care-
fully made by the veterinary before delivering the certificate of the
quality of the meat; 5° in doubtful cases the certificate shall not
be granted except 48 hours in winter and 24 in summer, after the
slaughter; 6°, 7° the test of the chemical reaction and odour shall
be applied, or a microscopical examination made; 8° a special
mark that can be easely seen shall be put on the meat.
CONCLUSIONS.
1) Meat inspection must extend to all animals of slaughter,
to all meat whatever tts destination may be, trade or
private use, and that tn the entire country.
2) It must tnvolve all kinds of animal food, except milk
and butter which may be subjected to special control.
3) It must be untformly carried out, and all local regula-
tions everywhere alıke tn conformity to the law which,
tf possible, ought to be the same tn all countrtes.
4) Special tmportance must be given to the control of all
preparation made of the meat of pigs and similar food,
both as regards the substances used and the processes of
manufacture as well as the localities and internal arrange-
ments of such factortes.
5) The entrance into cities of meat from the country, ought
only to take place under certain conditions, among which
are:
a) That at the time of entrance tt shall be examined
by an expert;
b) That the most important viscera shall be sent with
the meat, left tntact, and that nothing shall be re-
moved, such as serous menbrane and lymphatic glands.
— Beef and horses shall be divided tn quarters,
pigs in half, the other animals shall be sent whole.
522 The newest suggestions for an effectual meat inspection.
c) The meat declared fit for use, shall be marked in
such a manner as to indicate that tt comes from
outside and must be separated from that coming
from municipal abattoirs;
d) In presenting meat for inspection, the costs thereof
shall be paid before hand.
6) Importation of foreign meat ıs allowed under some con-
ditions, viz:
a) It shall be accompanted by an offiacal veterinary
certificate, stating that tt has been examined before
and after slaughter and that tt ts perfectly fit for
the market, tt shall bear the vetertnary’s seal of
warranty and tts condition shall correspond to
the certificate granted.
b) Before tt can be passed through the customs, the
meat must be examined again by an officical vete-
rinary.
7) To protect both the quantities of meat declared fet for use,
coming from unsound animals, and also the tnterests of
the consumers, such meat shall be sold raw or prepared
tn a special locality (“ Freibank’’) and be marked tn a
special way. Ä
8) Experience having shown that slaughter by necessity was
the cause of most of the intoxications by meat, such
slaughter shall be absolutely under the control of official
vetertnary surgeons, and shall be subject to strict regu-
lations. '
523
Report of Mr POSTOLKA
Official Veterinarian in Vienna.
Concerning the Measures directly relating to Meat Inspection.
(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
ı New-York.)
N view of the want of energy shown by the governments
of the various countries in the matter of effective meat
inspection, it behoves the VII“ International Veterinary
Congress to express ifs opinion on the importance of the
question, as much in relation to hygiene and sanitary
police as to social economy in general. Also to furnish
the proof that sanitary inspection of meat, made according to
scientific progress, is one of the first duties of a State. Hygiene,
as part of the duties of the administrative authorities, ordinarily
shows its importance by pointing out the ill effects resulting from
its being neglected. And as the consequences of a badly organized
meat inspection are specially injurious from the epidemic character
of the disease resulting from it, it is time that all governments
should attempt to remedy some of the evils connected with it, for
it must be said that the result of their efforts hitherto has not
been what legislators expected.
This relates above all to bovine tuberculosis, the identity
of which with the human form of the disease is no longer doubted.
If it is claimed that numerous experiments have demonstrated
infection from the use of tuberculous meat to be relatively very
rare, it is also certain that all danger will be avoided, when all
meat which is exposed for sale has been officially declared sound.
Indeed, it is not enough for the consumer to know that the danger
is small, he has the right to demand complete and positive pro-
tection. This security exists only in localities where the inspection
is limited to those who, from their scientific education, are in a
position to judge and recognize tuberculosis in all its forms, and
especially that of consumption. Tuberculosis alone ought to be
sufficient to convince governments that meat inspection is only
>
524 The newest suggestions for an effectual meat inspection.
possible where those who are entrusted with it, have received
careful education in veterinary medicine.
The importance of veterinary meat inspection, from the point
of view of sanitary police, has long been shown by experience.
As most domestic animals of Europe are finally brought to the
abattoir, it is evident that meat inspection is, more than any other
branch, part of veterinary medicine, called as it is to discover
epizootic centres and apply preventive and restrictive measures.
From the point of view of national economy, the usefulness of
rational meat inspection made by sanitary veterinarians is therefore
proved, and it is the duty of all governments to use much of
their energy in organizing it and intrusting it to the care of men
who have made it a special study. But this cannot be realized.
until veterinary schools give greater prominence to the study of
that branch by raising it from the secondary rank, that it holds
to-day, to a higher one, and until the social and financial position
of sanitary veterinarians is greatly improved.
Measures directly related to Meat Inspection.
1) Certificate of inspection.
Given in writing, this is absolutely insufficient: already in
1889 the Congress of Paris expressed that opinion. On that
occasion a resolution was passed to the effect that all meat
coming from an abattoir be stamped. Unfortunately this is not
done everywhere; yet it is a measure of capital importance,
especially for large centres where meat of doubtful origin is sold.
Stamping allows of a better control of the meat and yields better
means of inspection.
By its use the meat trade can be carried on under normal
conditions.
The various qualities of meat ought to be specified, and
could be distinguished by the police by means of the various
stamps in use,
On this account stamping is far superior to the certificate of
inspection.
2) Personel of the abattoirs.
A close observer will notice that there exist various elements
of a private and public nature, which tend to restrict the field of
operations of the meat inspector, naturally belonging to veteri-
narians.
Sometimes the management of an abottoir is given to persons
who have no idea of the hygiene of meat and who sooner or later
place themselves in more or less opposition to the sanitary veteri-
narian. Though members of the administration, they understand
little or nothing of sanitary work. The consequence of this state
Report of Mr. POSTOLKA, Vienna. 525
of things is that the orders of the veterinarian will be badly
executed. He will be considered as a subaltern and his strict
supervision as useless etc. etc.
Modern meat inspection is intended to define the various
qualities of meat and thus to reduce the material losses resulting
from confiscation; besides, it is essential that its efforts should not
be impeded by allowing the first position in abattoirs to be occu-
pied by laymen.
3) Construction of abattoirs.
This is a question which ought to bring before governments
the practical insufficiency of the cell system in relation to sanitary
conditions,
4) Obligatory declaration.
The consequence of this declaration is the creation of “Frei-
banks” or other similar establishments. It is the desire of the
legislature to fix the price of meat in proportion to its quality and
real value, and to permit the Freibank meat, which though of
doubtful origin, has Jost by certain manipulations all its injurious
action on human health.
Freibanks or their like are therefore benevolent establishments.
They are the result of the recognition on the part of the public
administration of its obligation to protect as far as possible the
fortune and health of every citizen. Their regular management
should not be entrusted to private individuals, and it would be
more rational to join them to public abattoirs and have a veteri-
narian as manager.
5) Destruction of Confiscated Parts.
This need not be considered, as the subject is sufficiently
known to and appreciated by all the Members of the Congress.
6) Insurance of Cattle.
The absolute necessity of Insurance and the possibility of its
being established are well acknowledged. The want of under-
standing amongst owners, and their fear of failing to keep engage-
ments explain the smallness of the results obtained up to this date.
The principal causes of this want of success with regard to
Insurance (whether state or private) are, that it does not extend
to a sufficiently large district, and the indemnities are applicable
only to some diseases.
Knowing this, we suggest :
1) that the Insurance district be as wide as possible;
2) that indemnities be paid without distinction of the nature
of disease according to the premiums paid: that Insurance
be made obligatory.
526 The newest suggestions for an effectual meat inspection.
7) International Understanding with regard to the principal
question of Meat Inspection.
In Austria as soon as a law on food was passed, a commission
was formed in Vienna, the duty of which was to establish a basis
in connection with the law and to draw up an Austrian Alimen-
tary Codex which might, after prêvious agreements with sanitary
commissions, lead to the making of an International Alimentary
Codex.
The value of such an agreement is evident, although meat
inspection might not be considered in it as much as its importance
deserves.
The Congresses of Paris in 1889 and of Berne 1895 have, it
is true, already given meat inspection a large place in their pro-
grammes, and at this Congress special conferences have been
reserved for it: it is certainly an admitted fact that resolutions
of the preceding Congresses have not been without influence upon
the organization of meat inspection; but these resolutions lose their
value by the fact that Congresses ar held at long intervals, and
that an account of the amount of work to be transacted it is not
always possible to appreciate fully questions of detail. An under-
standing on the principal question is very necessary in our days,
when inspection of meat is organized everywhere and when
important questions of a scientific nature require quick and far
reaching decisions.
MOTIONS AND RESOLUTIONS.
1) If ts absolutely necessary to ratse meat ıinspechon in
veterinary schools to the same rank as other branches of
instruction. It must exclustvely be entrusted to vete-
rinary graduates.
2) Stamps are the only distinctive and practical mark for
meat inspected and found sound (healthy).
3) At all events, tt ts of great utility that tn abattoirs vete-
rinartans should be entrusted not only with the control
of meat, but also with the direction and administration
of these establishments.
4) Cell system in public abattotrs ought to be abolished as
interfering with the santtary service.
5) Direction and inspection of “Fretbanks’’ by private ın-
dividuals ought never to be allowed.
6) Carcases and parts of carcases found unfit for food must
be destroyed in stertlizing apparatuses with high tem-
perature.
Report of Mr. POSTOLKA, Vienna. 527
7) It ts urgent to make the Insurance of cattle obligatory
throughout the whole country, as tt alone can facılıtate
the means of fighting contagtous diseases and bring out
the tmportance of meat inspection.
8) Ine VII" International Veterinary Congress shall ap-
point a permanent international commission to consider
all the important questions relating to the inspection of
meat. The expenses of this commission shall be paid out
of the funds of the present or the following Congress.
028
Anmerkung.
Nachdem die Herren Berichterstatter über ‚Die neuesten Anforder-
ungen an eine wirksame Fleischbeschau” sich dahin geeinigt hatten, daß,
wie auf Seite 444 angegeben, jeder der Herren Referenten einen besonderen
Teil des Gegenstandes behandeln solle, fiel der Schriftleitung die Aufgabe
zu, die Referate, zur Vermeidung von Wiederholungen, auf ihren Inhalt zu
prüfen.
Herr Dr. Edelmann— Dresden, von welchem die Anregung zu diesem
Übereinkommen der Herren Referenten ausgegangen war, hat dann auch die
zusammengestellten Referate zur Durchsicht erhalten, ehe die Manuskripte
in den Druck gegeben wurden.
In dem Referate, das Herr Städtischer Oberveterinär Kjerrulf in
ausführlicher Weise erstattet hatte, mußten infolgedessen mehrere Kürzungen
vorgenommen werden, für welche der Vorsitzende und die Schriftleitung
des Geschäftsausschusses die Verantwortung übernehmen.
Dabei hat sich leider in dem Abdruck des deutschen Referates
(Seite 468 Zeile 12 von oben) ein Druckfehler eingeschlichen, der dahin
berichtigt wird, daß, statt „Erkrankungen“, „Massenfleischvergiftungen“ zu
lesen ist.
In dem französischen Berichte ist die Stelle richtig wiedergegeben.
NOTICE.
In order to adapt Mr. Kjerrulf’s report to those of his co-reporters,
it was necessary to alter somewhat the original text. In doing so, some
mistake krept in on page 520, line 19th. The sentence to be rectified ought
to run as follows:
res Bollinger says that 4/5 of the wholesale intoxications through
meat are connected . .....
D.
Die Bekämpfung der Tuberkulose
unter den Haustieren.
MESURES POUR COMBATTRE
LA TUBERCULOSE DES ANIMAUX
DOMESTIQUES.
THE PREVENTION OF TUBERCULOSIS
AMONGST DOMESTIC ANIMALS.
—on —
Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters:
BANG—Kopenhagen.
MALM—Christiania.
REGNER-— Stockholm.
RUDOVSKY—Brinn.
SIEDAMGROTZK Y—Dresden.
STUBBE—Briissel.
531
Bericht von Dr. B. Bang
Professor an der Tierärztlichen HochschwWe in Kopenhagen.
ie Tuberkulose der Haustiere muß
g 1) wegen der Gefahr, welcher der Mensch durch den
Genuß von Milch und Fleisch tuberkulöser Tiere
und durch den Austritt von Tuberkelbacillen aus
dem lebenden Tierkörper ausgesetzt ist,
2) wegen der erheblichen wirtschaftlichen Verluste,
welche die Krankheit verursacht, bekämpft werden.
Da die Beseitigung der unter 1 genannten Gefahren in andern
Sektionen des Kongresses zur Sprache kommt, kann ich mich
darauf beschränken, die Tuberkulose lediglich als Tierkrankheit zu
betrachten.
Unter den Haustieren werden die Rinder am meisten von ihr
heimgesucht und stecken auch, weit häufiger als der Mensch, Tiere
anderer Arten mittel- oder unmittelbar an. Deshalb soll die
Rindertuberkulose hier in erster Reihe besprochen werden.
Die Tuberkulose verbreitet sich nur durch Ansteckung, d. h.
durch Aufnahme von Tuberkelbacillen, welche von einem anderen
Individuum, sei es Mensch oder Tier, herrühren. Die Bekämpfung
der Tuberkulose muß deshalb darauf abzielen, die Aufnahme von
Bacillen zu verhindern. Diese kann a) im intrauterinen, b) im
extrauterinen Leben stattfinden.
Die foetale Ansteckung spielt eine ziemlich geringe Rolle.
Zwar ist gerade die kongenitale Tuberkulose keineswegs so selten,
wie man früher (wesentlich auf Grundlage der von großen Schlacht-
häusern veröffentlichten Nachweisen) angenommen hatte. Ich habe
persönlich über 100 Fälle von Tuberkulose teils bei Foeten, teils
bei neugeborenen Kälbern genau untersucht. Der Teilsatz der Fälle
angeborener Tuberkulose wird jedoch selbst in Gegenden, wo die
Krankheit ziemlich verbreitet ist, kaum 0,33 vom Hundert der ge-
schlachteten Kälber übersteigen.*)
*) Schlachthausinspector Ænudsen in Aarhuus (Jütland) fand im
Jahr 1898 unter 5941 daselbst geschlachteten Kälbern 28 (0,39°,,) und unter
den 7789 auswärts geschlachteten, auf der Kontrollstation untersuchten
Kälbern 23 (0,87°/,) mit angeborener Tuberkulose behaftet. In Kiel wird
539 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Daß dem so ist, wird leicht verständlich, wenn man bedenkt,
daß die Tuberkelbacillen nur dann von der Mutter auf die Frucht
übersiedeln können, wenn sie in der mütterlichen Plazenta zur
Entwicklung gekommen sind oder wenigstens zu einem gewissen
Zeitpunkte im Blute der Mutter, d. h. wenn diese an generalisierter
Tuberkulose litt, zirkulierten. Bei der großen Mehrzahl von tuber-
kulösen Kühen, bei welchen die Krankheit ja nur im Körper lokal
auftritt, wird eine plazentare Infektion des Kalbes nicht vorkommen.
Eine germinative Infektion setzt entsprechende Verhältnisse vor-
aus; auch hier muß gs sich entweder um eine Tuberkulose im
Eierstocke bezw. in den männlichen Geschlechtsorganen handeln
oder um das Vorhandensein von Tuberkelbazillen im Blute der
Elterntiere.
Mit diesen theoretischen Erwägungen stimmt nicht nur das
Ergebnis aus der Untersuchung der frühzeitig geschlachteten Kälber
überein, sondern auch die von mir und. andern Forschern fest-
gestellte Thatsache, daß die Teilzahl der auf Tuberkulin reagieren-
den jungen Kälber weit geringer ist, als diejenigen der Färsen und
erwachsenen Tiere.*)
Die Tuberkulose ist daher in den meisten Fällen nicht an-
geboren, sondern im extrauterinen Leben erworben.
Daß die Tuberkulose verhältnismäßig selten angeboren ist,
wird von den meisten Forschern zugegeben. Früher war man aber
jedoch von XZ%99 die angeborene Tuberkulose etwas häufiger angetroffen.
nter 4068 in den ersten fünf Monaten des Jahres 1896 dort geschlachteten
nüchternen Kälbern waren nämlich 26 (0,64°/,) und unter 847 im Oktober
geschlachteten 10 (1,18°,,) bei der Geburt tuberkulös.
*) Wenn ich die in Dänemark seit 1898 mit Tuberkulin untersuchten
Rinder in verschiedene Altersklassen ordne, finde ich:
Kälber bis ‘'/, Jahr
Stückzahl Teilzahl der reagierenden
von 1898 bis Oktober 1895 . . 7680 .... 15,5 %,
„ 1896 „ Mai 1898 . . 24267 .... 10,6 °/,
Jungvieh von 6 bis 18 Monaten
Stückzahl Teilzahl der reagierenden
von 1898 bis Oktober 1895 . . 11318 . . . . 29,4 ©},
„ 1896 „ Mai 1898 . . 36920 . . . . 19.0 %,
Jungvieh von 1%, bis 2'/, Jahren
Stückzahl Teilzahl der reagierenden
von 1893 bis Oktober 1895 . . 8921 . . . . 40,5 %,
» 1896 „ Mai 1898 . . 22425 .... ° 25,6 0},
Erwachsene Tiere
Stückzahl Teilzahl der reagierenden
von 1898 bis Oktober 1895 . . 25489 . . . . 49,8 %%,
» 1896 „ Mai 1898 . . 67268 . . . . 828 0,
Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 533
geneigt, der erblichen Anlage eine große Bedeutung beizulegen.
Es liegt mir fern zu leugnen, daß die Widerstandsfähigkeit gegen
den Angriff der Tuberkelbacillen (wie gegen andere Infektionskeime)
individuell verschieden ist, wie ich es auch keineswegs für unwahr-
scheinlich halte, daß diese verschiedene Widerstandsfähigkeit,
gerade so wie andere Eigenschaften der Gewebe, erblich werden
können.
Es verdient aber meiner Meinung nach hervorgehoben zu
werden:
1) daß die geringere oder größere Neigung zur Erkrankung
an Tuberkulose sich, aller Wahrscheinlichkeit nach, viel
mehr in der größeren oder geringeren Fähigkeit zur
Lokalisierung der Krankheit geltend macht, als in einer
Veranlagung, welche das Eindringen der Keime verhindert ;*)
2) daß wir thatsächlich von einer verschiedengradigen erb-
lichen Disposition beim Rinde sehr wenig wissen. **)
Solange eine besondere Veranlagung zur Erkrankung an
Tuberkulose nicht nachgewiesen ist, dürfen wir, meiner Meinung
nach, bei der prophylaktischen Bekämpfung der Seuche kein be-
sonderes Gewicht auf die vermutete angeborene Neigung legen,
und es ist jedenfalls durchaus unrichtig, das Vorhandensein der-
selben mit der Thatsache zu begründen, daß der Stier oder die
Kuh bei der Tuberkulinprobe reagiert habe. Solange die Eltern
klinisch gesund sind und nur durch die Reaktion Tuberkulose
verraten, solange brauchen wir an dem Kalbe weder eine kongeni-
tale Tuberkulose, noch eine besondere tuberkulöse Disposition zu
fürchten. Die Kälber sind bei der Geburt gesund und bleiben
gesund, wenn es gelingt, sie vor der Ansteckung zu schützen. ***)
*) Es giebt überhaupt beim Rinde kaum eine Immunität gegen die
Tuberkulose, die darin bestände, daß das Eindringen der Bazillen in den
Körper oder die Bildung eines Tuberkelknotens bei einem angesteckten
Tiere unmöglich wäre. Es kann gewiß jedes Rind tuberkulös werden. Die
Reaktion auf Tuberkulin giebt uns somit an und für sich keinen Aufschluß
über die vorhandene Disposition; denn es ist sehr wohl möglich, daß ein
wenig disponiertes Tier reagiert, weil es zufälligerweise einer intensiven
Ansteckung ausgesetzt war, während ein anderes, vielleicht stark disponiertes,
nur deshalb nicht reagiert, weil es noch vor jeder Gefahr der Ansteckung
bewahrt geblieben ist.
*) In großen Beständen, in welchen verschiedene Rinderfamilien
vertreten waren, war es mir z. B. bis jetzt nicht möglich, nachzuweisen,
daß die Krankheit in der Regel unter den Mitgliedern einer Familie einen
bösartigeren Verlauf genommen hätte als unter denjenigen einer anderen.
*%) Von dem oben entwickelten Gesichtspunkte ausgehend, kann ich
der Reaktionsfreiheit der Zuchtstiere keine so große Bedeutung beilegen,
wie es gewöhnlich geschieht. An und für sich ist sie selbstverständlich eine
schätzbare Eigenschaft, die namentlich, wenn es sich um Einführung kost-
spieliger Stiere vom Auslande handelt, Berücksichtigung verdient. Ein Stier,
er tuberkulosefreie Kühe bespringen soll, muß natürlich selbst vollkommen
rein sein. Man darf aber nicht glauben, durch ausschliefiliche Verwendung
reaktionsfreier Zuchtstiere einen großen Schritt in der Bekämpfung der
534 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Eine viel größere Rolle, als die ererbte, spielt zwei
die durch Abschwächung, Verzärtelung, vorausgegangene Kı
heiten u. s. w. erworbene Disposition; deshalb ist die zweckmi
Ernährung und die Abhärtung des Kalbes auch mit Rücksich
die Vorbauung von großer Wichtigkeit.
Im extrauterinen Leben kann die Ansteckung auf manch
Weise geschehen. Zu den selteneren zählt jedenfalls die Anstec
durch Wunden, durch die Paarung und durch das Eindringen
Bazillen in den Zitzenkanal. Am häufigsten werden die Baz
durch die Verdauungs- oder die Atmungsorgane aufgenom
Man hat bekanntlich viel darüber gestritten, welcher dieser \
der gewöhnliche sei, und es wird noch von vielen behauptet ,
beim Rinde die Aufnahme der Bacillen hauptsächlich durch
Verdauungsorgane stattfinde. Die Sektionsbefunde sprechen je
dagegen, indem man in sehr vielen Fällen die Tuberkulose nu
den Bronchialdrüsen oder in den den Lungen oder an beiden St
findet. Diese Frage hat jedoch ein mehr theoretisches als praktis
Interesse.
Vom praktischen Standpunkte aus finde ich es zweckmäß
zu unterscheiden zwischen :
a) der Ansteckung durch Nahrungsmittel, welche Tube:
bacillen enthalten, und
b) der Ansteckung durch Zusammenleben.
ad a. Für das Rind handelt es sich hier fast nur um
mischung der Tuberkelbacillen zu der Milch oder den Milchproduk
Bei der Übertragung der Tuberkulose auf die Kälber spielt
tuberkulöse Milch eine sehr wesentliche Rolle. Bei reagierer
Kälbern findet man thatsächlich die Tuberkulose meist allein |
wesentlich an den Stellen, zu welchen die durch Fütterung
geführten Bacillen zuerst gelangen, nämlich an den Retropharyng
und Mesenterialdrüsen. Diese Thatsache ist übrigens so allger
bekannt und so leicht nachzuweisen, daß ich mich darüber
verbreiten nicht nötig habe. Wohl aber möchte ich auf die g
Gefahr, die in dem Genuß der von dem tuberkulösen Euter
Tuberkulose gemacht zu haben. Ein halbes oder ganzes Jahr nach s
Einstellung in einen infizierten Stall wird auch der „reine“ Stier gewöhı
reagieren; wo bleibt dann der Nutzen? Wenn man reagierende Kühe
Zucht verwendet, ist von dem Stiere nur die klinische Gesundheit zu for
Die überwiegende Mehrzahl solcher Stiere wird thatsächlich einen gesu
Samen liefern. — Bei der Pramiierung von Zuchtstieren ist es entschi
wichtig, die Reaktionsfreiheit eine gewisse Rolle spielen zu lassen (mel
„Points“ dafür zu geben). Ich glaube aber, daß es in den meisten z
sierten Ländern bei der jetzigen großen Verbreitung der Tuberkulose
läufig bedenklich ist, reagierende Stiere vollständig von der Prämiie:
auszuschließen. Man könnte dadurch möglicherweise der Zucht Stiere
ziehen, welche zu ihrer Hebung hätten beitragen können. An und für
möchte ich natürlich die Ausschließung reagierender Stiere von der Pr
ierung wünschen, schon weil dadurch das Interesse für die Tilgung
Tuberkulose befördert wird. Man muß aber auch in dieser Sache
Interessen der Zucht berücksichtigen.
Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 535
gesonderten Milch liegt, aufmerksam machen. Ferner sei betont,
daß, auch ohne klinisch erkennbare Erkrankung des Euters, die an
generalisierter Tuberkulose leidende Kuh bisweilen Tuberkelbacillen
durch die Milchdrüsen ausscheidet. Noch mehr Beachtung verdient
vielleicht der Hinweis A. Ebers auf den Umstand, daß die im Kote
tuberkulöser Kühe sicherlich oft enthaltenen Bacillen sehr wohl die
an und für sich gesunde Milch infizieren können. Dies macht es
erklärlich, daß auch in Beständen, in welchen kein Fall von Euter-
und vielleicht auch keiner von sehr vorgeschrittener allgemeiner
Tuberkulose nachzuweisen ist, dennoch die Kälber anscheinend
durch rohe Milch infiziert werden. Daß die Sammelmolkereien
so häufig die Tuberkulose verbreiten, ist wahrscheinlich gerade
diesem Umstande zuzuschreiben.
Die mit der Milchfütterung verbundene Gefahr kann durch
Kochen, sowie durch Erwärmen der Milch bis zu 85° C leicht be-
seitigt werden. In Dänemark haben wir diese Schutzmaßregel mit
schönstem Erfolge angewendet. Da sie aber noch nicht in allen
Sammelmolkereien täglich mit der nötigen Sorgfalt befolgt
wird, muß man vorläufig die gefährlichste Infektionsquelle, die
Eutertuberkulose, besonders bekämpfen. In ihr liegt ja auch für
den Menschen eine sehr große Gefahr, namentlich weil die von
dem angegriffenen Viertel abgesonderte Milch im Anfange, und oft
ziemlich lange nach der Ansteckung (einen Monat oder mehr) ein
fast gesundes Aussehen behält und deshalb zweifellos oft zur
Nahrung verwendet wird. In den späteren Stadien, wenn die
Milch wässerig und flockig geworden ist und nicht mehr in den
Eimer gemolken wird, kann sie durch Ausmelken auf den Stall-
boden wesentlich zur Infektion des Stalles beitragen. Ich sehe es
deshalb als einen großen Fortschritt an, daß wir nach dem Gesetz
vom 26. März 1898 in Dänemark alle Kühe, bei denen Euter-
tuberkulose amtlich konstatiert ist, sofort gegen Entschädigung
polizeilich töten lassen.
Für Schweine, Raubtiere und Hausvögel kommt außer der
Fütterung mit tuberkulöser Milch auch die mit tuberkulösen Ein-
geweiden und mit dem Fleische hochgradig tuberkulöser Tiere in
Betracht. Gegen die hierin beruhende Gefahr muß durch die Un-
schadlichmachung der Eingeweide und das Kochen des Fleisches
angekämpft werden.
ad b. Für die älteren Kälber und für die erwachsenen Rinder
spielt die Milch als Ansteckungsquelle keine Rolle. Hier geschieht
die Infektion wesentlich durch das Zusammenleben von tuberkulösen
mit gesunden Tieren, d. h. durch zufällige Aufnahme von Tuberkel-
bacillen, welche von einem kranken Tiere ausgeschieden sind.
Jedermann wird einsehen, daß die Ansteckungsgefahr im Stalle
unendlich viel größer ist, als auf der Weide. Allerdings ist dieselbe
auch hier nicht geradezu ausgeschlossen, namentlich wenn die
Rinder frei herumlaufen und einander belecken können, und wenn
ein und dasselbe Tränkgeschirr für mehrere Tiere benutzt wird.
536 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Sind die Rinder aber getütert (wie in der Regel in Dänem:
und wird für jede Kuh oder für je zwei Kühe ein besond
Tränkgefäß aufgestellt, so ist die Gefahr viel geringer, als sie I
Zusammenleben in geschlossenem Raume sein wird. Je schlec
ventiliert und dufikler der Stall und je geringer die Sauber!
desto größer ist die Gefahr. Die Aufstellung der Kühe in Re
mit den Köpfen gegen einander und die Tränkung an gemeinsa
Wasserrinnen (Krippen) vergrößert die Gefahr, ebenso die |
wendung alten, schwer desinfizierbaren Holzwerkes u. s. w. /
selbst die zweckmäßigste Konstruktion des Stalles und das s
fältigste Reinhalten desselben beseitigen die Gefahr nicht vollstän
In geschlossenen Räumen häufen sich die von den kranken Ti
ausgeschiedenen Bazillen, und im Laufe von Monaten oder Jal
werden fast alle daselbst aufgestellten gesunden Tiere der
steckung zum Opfer fallen; sie mögen nun die Bacillen tro
oder feucht einatmen oder mit dem Futter oder Wasser aufnehr
Daß dem so ist, geht aus der Beobachtung hervor, nach de
großen Beständen, in welchen die Tuberkulose jahrelang herrsc
die überwiegende Mehrzahl der Tiere (70—80, oft bis 100°/) t
gesunden - Aussehens stets bei der Tuberkulinprobe reagie
während man auf der anderen Seite sehr oft fesstellen kann,
in Beständen, in welchen die Tuberkulose bis jetzt unbekannt v
nur einige, erst seit kurzem eingestellte Tiere und vielleicht a
ihre Nachbarn reagieren.
Die eigentümliche Thatsache, daß in stark tuberkulösen
ständen alle erwachsenen Rinder, die meisten Färsen und ju
Stiere reagieren, die nur einige Monate alten Kälber aus demsel
Stalle aber nicht, kennzeichnet die mit der Dauer des Zusamm
lebens wachsende Gefahr der Ansteckung. Wenn die Kälber
dem übrigen Vieh getrennt in besonderen Räumen aufges
waren, wird man sehr oft finden, daß sie verhältnismäßig se
von Tuberkulose (und fast nur von Fütterungstuberkulose) ergri
sind, auch wenn die Krankheit unter den erwachsenen Rinc
sehr verbreitet ist.
Es steht somit fest, daß die Hauptursache der Verbreit
der Tuberkulose unter dem Rindvieh das Zusammenleben
gesunden und kranken Tiere im Stalle ist. Hierin liegt der Schw
punkt der Bekämpfung der Tuberkulose unter unseren klimatisc
Verhältnissen, wo die Rinder einen großen Teil des Jahres
Stalle stehen müssen.
Die günstigen wie die ungünstigen Resultate der Versuche
Bekämpfung der Tuberkulose durch die Trennung der gesun
Tiere von den reagierenden lassen sehr deutlich den Einfluß
Zusammenlebens auf die Ansteckung erkennen. Sehr oft ws
die Landwirte nicht geneigt, größere Opfer für die Durchführ
einer vollkommenen Trennung zu bringen; sie meinten, es geni
die gesunden Tiere an der einen, die reagierenden an der and
Wand aufzustellen, oder sie durch eine unvollständige Scheidew:
Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 537
vor gegenseitiger Berührung zu bewahren. In solchen Fällen war
das Resultat bei der Wiederholung der Probe nach Jahresfrist fast
immer ungünstig, während es auf der andern Seite, wenn die
Trennung wirklich sorgfältig durchgeführt wurde, in der Regel
befriedigend und zwar, fast immer, um so besser war, je mehr die
Möglichkeit der Ansteckung durch Zwischenträger infolge der
räumlichen Trennung verringert war. Am besten ist die Unter-
bringung der beiden Abteilungen in verschiedenen Gehöften, dann
in verschiedenen Gebäuden desselben Gehöftes, weniger gut die
Aufstellung in unmittelbar aneinander liegenden, jedoch durch eine
dichte Wand getrennten Räumen und am wenigsten befriedigend,
wenn diese Wand mit einer Thür versehen wird. Allerdings habe
ich auch unter solchen Verhältnissen, dann und wann, ganz gute
Resultate gesehen, wenn nämlich die Thür so selten als möglich
geöffnet wurde.
Die Hauptaufgabe bei der Bekämpfung der Rindertuberkulose
ist somit die Vorbeugung der Ansteckung durch Trennung der
gesunden Tiere von den kranken.
Zuerst sind die kranken Tiere ausfindig zu machen. Während
dies in der Zeit vor der Entdeckung des Tuberkulins in den
meisten Fällen fast unmöglich war, ist heute die Erkennung der
Tuberkulose an lebenden Tieren wesentlich leichter gemacht, jedoch
nicht in allen Fällen.
Wenn ein bisher nicht untersuchter Bestand mit Tuberkulin
geprüft wird, liefert die Probe in den allermeisten Fällen ein
zemlich klares Ergebnis. Die Tiere, welche typisch reagieren, sind
immer oder fast immer tuberkulös, wenn auch die Reaktion über
den Entwicklungsgrad der vorhandenen Tuberkulose keine Auskunft
erteilt. Diejenigen, bei welchen eine Reaktion nicht erfolgt, sind
wenigstens zu 90 vom Hundert tuberkelfrei.
Bekanntlich giebt es Tiere mit hochgradig entwickelter Tuber-
kulose, welche nicht reagieren, die aber in der Regel durch eine
sorgfältige klinische Untersuchung (bei welcher namentlich die Mast-
darm-Untersuchung nicht zu versäumen ist) als tuberkulös zu
erkennen sind. Wird die klinische Untersuchung solcher Tiere
versäumt, so können diese, da sie als nichtreagierende von den
gesunden Tieren nicht abgesondert werden, den Erfolg der ganzen
Maßregel in Frage stellen. Viel häufiger als solche Fälle sind
jedoch die, in welchen es sich bei einer später erfolgenden Schlachtung
ergiebt, daß Rinder, obgleich sie nicht reagiert hatten, gleichwohl
einige alte, käsig-kalkige Knoten, meist in irgend einer Lymphdrüse,
beherbergen. Das Einstellen solcher Tiere in eine gesunde Ab-
teilung wird jedoch äußerst selten schaden, weil es sich in der
Regel um eine retrograde, nicht später wieder aufblühende Tuber-
kulose handelt.
Für die rationelle Bekämpfung der Tuberkulose durch die
Trennung eines infizierten Bestandes in zwei Abteilungen leistet
538 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
somit das Tuberkulin trotz seiner Mangelhaftigkeit, wenn sorg
verwendet, in der Regel das für die Praxis Nôtige.
Es hat jedoch aufer den erwähnten Mängeln noch ar
Es ist zunächst die durch vorausgegangene Impfunge
worbene Angewöhnung der Tiere an das Tuberkulin. Bekan
geschieht es recht oft, da& ein Rind, welches reagierte, bei der
nachher stattfindenden Wiederholung der Probe nicht mehr rea
Nach der ersten Reaktion ist dies wohl seltener der Fall; «
mehrere aufeinander folgende Infektionen kann aber in der |
eine temporäre Unempfindlichkeit hervorgerufen werden. Die
möglicht leider Betrügereien im Handel und stellt die Bescha
eines gesunden Bestandes durch Einkauf in Frage.
Die obligatorische Markierung der reagierenden Rinder
deshalb wünschenswert, läßt sich aber schwer durchführen, so
man die Untersuchung aller Rinder nicht gesetztlich anor
kann. Vorläufig muß man sich in der Regel mit einer Gev
leistung seitens des Verkäufers helfen und überhaupt die Einfüh
von Vieh unbekannter Herkunft in einen gesunden Bestand |
lichst vermeiden.
Der von mir in früheren Veröffentlichungen (z. B. in
„Deutschen Zeitschrift für -Tiermedizin*, 22. Bd., S. 13—14
wähnte Umstand, daß auch die erst nach Jahresfrist stattfinc
Wiederholung der Probe bei nicht wenigen, früher reagiere
Tieren ohne Reaktion verläuft, ist eigentlich viel schwerer zu
stehen, als die durch schnelle Wiederholungen erworbene Immu
In vielen Fällen fand ich wohl bei der Obduktion solcher
eine ziemlich beschränkte, alte Tuberkulose nicht geheilt, sor
stationär und obsolet, in anderen Fällen war aber die Erkran
ausgedehnter. Diesen Umstand muß man kennen, um gege
Neigung des Viehbesitzers, solche Tiere als geheilt anzus
energisch ankämpfen zu können. Denn Tiere, die auf Grunc
typischen Reaktion einer reagierenden Abteilung angehört h
dürfen nie wieder in eine gesunde eingestellt werden.
Ferner vermindert sich der diagnostische Wert des T
kulins durch den Umstand, daß Rinder, die aus ihrer gewöhnl
Umgebung entfernt wurden, Reisen gemacht haben, auf Mä
ausgestellt waren u. s. w., gewöhnlich schwächer bezw. so ı
reagieren, daß die Rückwirkung unbeobachtet bleibt, oder da
garnicht reagieren.*)
Es scheint, als ob die psychische Erregung die Empfänglic
des Wärmezentrums für die bei der Einwirkung des Tuberk
auf das tuberkulöse Gewebe entstehenden Substanzen vermin
Es ist wichtig, dies zu wissen, da sich daraus viele Fehlergeb
bei der Tuberkulinprobe erklären. So geschieht es oft, daß Ri
welche von einem Viehhändler mit tierärztlichem Atteste
*) Me Fadyean hat diese Thatsache besonders hervorgehoben. (F
of the Royal Commission 1898, Part I, pag 3.)
Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 539
Reaktionsfreiheit verkauft wurden, nach kurzer Zeit bei dem neuen
Besitzer reagieren, was recht geeignet ist, das Vertrauen in die
Tuberkulinprobe zu erschüttern. Solche Fälle lassen durchaus nicht
auf Nachläßigkeit seitens des Tierarztes oder auf einen Betrug
seitens des Händlers(durch vorausgegangene Immunisierung)schließen.
Das tierärztlich bezeugte Ausbleiben der Reaktion erklärt sich
daraus, daß die Tiere bei der Untersuchung unter der Wirkung
der vorerwähnten Einflüsse standen. Man muß somit Handelsvieh
vor der Probe wenigstens einige Tage in der Ruhe halten, für die
Impfung eine größere Gabe als die übliche verwenden und als
Reaktion eine geringere Erhöhung der Körperwärme als sonst ge-
wöhnlich ansehen.
Die erwähnten Mängel vermindern gewiß den Wert des
Taberkulins als diagnostisches Mittel; sie können ihn aber nicht
aufheben. Das Tuberkulin bleibt trotzdem eine schätzenswerte,
unentbehrliche Waffe in dem Kampfe gegen die Rindertuberkulose,
die wir jedoch mit Vorsicht benutzen müssen.
Aus den hervorgehobenen Erwägungen über die Wege, auf
welchen die Ansteckung stattfindet, ergeben sich ohne weiteres die
Maßregeln, die der einzelne Viehbesitzer zu ergreifen hat, wenn er
aus ‘seimem infizierten Bestande einen neuen gesunden nachziehen
will. Die Kälber, welche nach hochgradig tuberkulösen Kühen
oder Stieren gefallen sind, darf er nicht aufziehen, wohl aber alle
andern, wenn er dieselben nur sofort aus dem infizierten Stalle
entfernt und vor der Ansteckung durch die Nahrung schützt, indem
er ihnen nur gekochte oder auf 85° C. erwärmte Milch giebt. *)
Werden die gesunden Tiere fortwährend von den kranken
entfernt gehalten und derart behütet, daß eine Infektion durch die
Wärter oder durch Geräte ausgeschlossen ist, so bleiben sie zwei-
fellos gesund. Auch ohne Tuberkulinuntersuchung wäre es
somit unter günstigen Verhältnissen dem Viehbesitzer möglich, sich
von der Tuberkulose des Rindes zu befreien. Es leuchtet aber ein,
daß dieser Weg nicht nur sehr langsam zum Ziele führt, sondern
daß er auch hohe Anforderungen an die räumlichen Verbältnisse
und an die Willenskraft des Besitzers stellt.
Als die diagnostische Bedeutung des Tuberkulins bekannt
wurde, lag es deshalb nahe, dasselbe zu benutzen, um den Weg
abzukürzen. Ich habe zu diesem Zwecke vorgeschlagen, daß der
Besitzer seinen ganzen Bestand impfen lassen und die nicht
reagierenden Tiere sofort gründlich von den reagierenden trennen
soll; daß er ferner die als gesund befundenen Tiere jedes Jahr
oder noch besser jedes halbe Jahr wieder untersuchen lasse, um
diejenigen, welche trotz der Trennung von den kranken infiziert
wurden, so schnell als möglich zu entfernen. Ich glaubte, daß man
*) Dieses Futter können die Kälber vom zweiten Tage ab ertragen,
am ersten Tage müssen sie die kolostrale Milch haben; die hierin liegende
Ansteckungsgefahr ist jedoch sehr gering
540 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
auf diese Weise, auch unter nicht ganz idealen Absonderung
hältnissen, imstande sein werde, das Ziel zu erreichen. Diesen
habe ich bekanntlich schon 1892 auf einem einzelnen
(Thurebylille) ausgeführt; nach ihm ist seit 1893 in Dänemai
sehr vielen Gehöften verfahren worden. Auch in vielen anc
Ländern hat man ihn (oder ganz ähnliche Pläne) zur R
schnur genommen und ist, so viel mir bekannt, im allgem
zu übereinstimmenden Ergebnissen gekommen. Über die in I
mark gemachten Erhebungen habe ich auf dem vorigen Intern
nalen Tierärztlichen Kongreß zu Bern 1895 einen kurzen Be
erstattet.*)
Ausführlicher habe ich auf dem im Jahre 1898 zu |
abgehaltenen Tuberkulosekongreß referiert. In dem Berichte
diesen Kongreß, auf welchen ich hier verweisen möchte, findet
ein Anhang zu meiner Abhandlung, in dem ich die in einer E
von größeren und kleineren Gehöften gewonnenen Erfolge beis]
weise zusammengestellt habe.
Im großen und ganzen ist der Plan nicht nur theoretisch ri
(rationell), sondern auch praktisch ausführbar. Es hat sich :
wie ich schon oben erwähnte, gezeigt, daß die Durchführung
vielen Schwierigkeiten verbunden ist. Es erfordert namentlicl
Trennung der zwei Abteilungen innerhalb desselben Gehöftes
große Sorgfalt, und es läßt sich auch nicht leugnen, daß die c
erwähnten diagnostischen Mängel des Tuberkulins nicht ganz s
Schwierigkeiten verursachen.
Wenn man mich nun fragt, ob ich nicht auf Grund m
jetzigen ziemlich großen Erfahrungen einzelne Punkte hervorh
könne, die für die Erhaltung eines günstigen Resultates beso
zu beachten seien, so möchte ich außer den schon erwäl
(sorgfältige Durchführung der Trennung, gründliche Desinfe
des für die gesunde Abteilung bestimmten Stalles, richtige Beı
lung der Tuberkulinprobe) noch auf die Notwendigkeit der |
wachung der reagierenden Abteilung aufmerksam machen. Nai
im Falle, daß bei einem der hier aufgestellten Rinder die Tı
kulose eine besonders ansteckungsgefährliche Form annimmt,
eine, die mit sehr reichlicher Ausscheidung von Bazillen verbu
ist, z. B. Tuberkulose des Euters, der Gebärmutter, des Da
oder die ulcerierende Lungentuberkulose, so muß das Tie
schnell als möglich getötet werden. Es kann ja Tag für
enorme Mengen von Tuberkelbazillen aus seinem Körper aussch
und so der Anlaß zur Verschleppung der Seuche in die ges
Abteilung werden.
*) Eine etwas ausführlichere Mitteilung über denselben Gegen
findet sich in der „Deutschen Zeitschrift für Fiermedizin und vergleicl
Pathologie“ 22. Bd.
Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 541
Wenn es sich um einen großen Bestand handelt, in welchem
die Tuberkulose seit vielen Jahren herrscht, kann man in der Regel die
Prüfung der erwachsenen Rinder unterlassen. Die allermeisten
werden doch reagieren, selbst wenn sie anscheinend völlig gesund sind.
Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß von den wenigen nicht
reagierenden dennoch eine ziemlich große Teilzahl nicht ganz
tuberkelfrei ist. Rinder, welche mehrere Jahre in seuchengefähr-
licher Gesellschaft gelebt haben, sind in der Regel mit Bazillen
behaftet und bergen in ihrem Körper einige kleine alte Tuberkel-
knoten meist in den Bronchial- oder Mediastinaldrüsen. Zu dieser
Kategorie gehören eben die meisten Individuen, bei welchen, wie
bereits oben gesagt, die Reaktion trotz vorhandener Tuberkulose
ausbleibt. Obwohl solche Tiere im allgemeinen nicht gefährlich
werden, ist eine weitere Entwickelung der Krankheit nicht ausge-
schlossen, weshalb ihre Einstellung in die gesunde Abteilung am
besten unterbleibt. In großen als tuberkulös erkannten Beständen
sollten deshalb nur die Kälber und das nicht reagierende Jungvieh
die gesunde Abteilung bilden. Auf diese Weise erspart sich der
Besitzer den Schmerz zu sehen, daß der größte Teil seiner Rinder
nicht tuberkelfrei ist. Für weniger infizierte Bestände empfehle
ich stets die Impfung sämtlicher Tiere.
In der hier beschriebenen Methode ist, bei aller Unvoll-
kommenheit, ein Mittel gegeben, welches es dem Viehbesitzer
ermöglicht, sich zwar mit Mühe, aber ohne große wirtschaftliche
Verluste, von der Rindertuberkulose zu befreien.
Es handelt sich aber hierbei nur um die freiwillige Bekämpfung
der Tuberkulose, nicht um eine veterinärpolizeiliche wie bei anderen
ansteckenden Tierkrankheiten. Zwar kann und muß, meiner Mei-
nung nach, der Staat die freiwilligen Bestrebungen dadurch unter-
stützen, daß er das Tuberkulin kostenfrei oder wohlfeil zur Ver-
fügung stellt, und, wie in Dänemark, Norwegen, Schweden und
mehreren anderen Staaten, die Tierärzte für die Ausführung der
Untersuchungen bezablt.*)
* Man muß selbstverständlich an die Unterstützung die Bedingung
knüpfen, daß der Besitzer eine wirkliche räumliche Trennung der gesunden
Tiere von den reagierenden oder ungeprüften herstellt; sonst bleibt die
ohne Nutzen. Es wäre auch sehr zu wünschen, daß die reagierenden
Tiere mit einer Brandmarke versehen würden. Diese Maßregel hat man in
Norwegen, wo solche Tiere überdies nur zum Schlachten verkauft werden
dürfen, eingeführt. Ohne besondere Entschädigung wird sie aber in Ländern,
wo die Rindertuberkulose stärker verbreitet ist, kaum durchzuführen sein.
Die Besitzer, welche die Tuberkulose rationell bekämpfen, werden nämlich
dadurch viel ungtinstiger gestellt, als diejenigen, welche gar nichts thun,
sondern ihre infizierten Rinder einfach verkaufen. Die Bestimmung, daß die
reagierenden Rinder nur zur Schlachtuug verkauft werden dürfen, finde ich
übrigens zu streng. Es wäre meiner Meinung nach hinlänglich, eine Mar-
kierung der Tiere zu verlangen; denn reagierende Rinder können jahrelan
sehr gute Gebrauchstiere sein, und ihre Einstellung in einen unreinen Bestan
braucht keine Verschlimmerung der Seuche nach sich zu führen. Es ist
genug, daß der Käufer weiß, was er ersteht.
542 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Man frägt nicht ohne Grund, ob der Staat die Rindertı
kulose nicht nachdrücklicher bekämpfen solle und ob sich
Seuche (in den meisten Ländern die verheerendste) nicht wie aı
ansteckende Krankheiten tilgen lasse.
Zunächst muß man wissen, ob die Quellen der Anstec
nicht verstopft werden können.
Von vielen Seiten wird behauptet, daß das Rind oft
Menschen angesteckt wird; ja auf dem Berner Kongresse behau
Prof. Guillebeau, daß das Rind hauptsächlich von dem Sputun
Phtisiker infiziert werde (Generalbericht, S. 681). Wenn
richtig wäre, könnte von einer Tilgung der Rindertuberkulose
läufig keine Rede sein. Es ist aber meiner Überzeugung
vollständig unrichtig. Die Ansteckung des Rindes durch die
dem menschlichen Körper ausgeschiedenen Bazillen ist zwei
möglich, und man darf deshalb nicht Phtisiker als Wärter anstı
Beobachtungen, die für diesen Ansteckungsmodus sprechen,
jedoch sehr selten.
Dagegen läßt sich fast immer nachweisen, daß die Tı
kulose, wenn sie in einem bisher gesunden Bestande auftritt, d
ein krankes Rind eingeschleppt worden oder auch durch
Fütterung der Kälber mit der von einer Sammelmolkerei zu
gegebenen tuberkulösen Milch hervorgerufen ist. Das Vorhande
einer großen Anzahl vollkommen tuberkulosefreier Rinderbest
in Ländern, in welchen die Tuberkulose unter Menschen sehr
breitet ist, spricht. ferner gegen die Annahme, daß der Mensch
wesentliche Quelle der Rindertuberkulose bilde. In Ländern
die Tuberkulose des Rindes ursprünglich fast unbekannt war,
im Laufe dieses Jahrhunderts eine stets wachsende Verbrei
gewonnen hat, läßt sich auch fast immer nachweisen (wie it
z. B. für Dänemark gethan habe), daß die Krankheit mit Rin
aus Staaten, in denen die Tuberkulose verbreitet war, eingesch
wurde.
Gerade wie für die menschliche Tuberkulose der Mensch s
die hauptsächlichste Infektionsquelle bildet, ist sie für die Rit
tuberkulose das Rind.
Die neuen experimentellen Untersuchungen von Theobald §
in Boston („The journal of experimental Medicine“ Vol. II 1
haben bewiesen, daß das Rind mit Kulturen, die von einer Rir
tuberkulose herrühren, viel leichter und viel kräftiger infiziert \
als mit solchen, welche von einer Menschentuberkulose stam
Die Möglichkeit der Ansteckung durch tuberkulöse Menschen
daher nicht vor dem Plane, die Rindertuberkulose zu ti
abschrecken.
An und für sich ist der Plan schon kein utopischer.
Rindertuberkulose ist nicht, wie man früher einfach angenom
hat, eine ubiquitäre Krankheit, die der forcierten Entwickelung
Kuh als Milchtier folgt; denn es giebt eine große Anzahl
Beständen, teilweise mit den vorzüglichsten Milchtieren, die
Bericht von Dr. B Bang, Kopenhagen. 543
tuberkulosefrei sind. Die Krankheit wird mit infizierten Tieren
oder mit infizierter Milch eingeschleppt; sie kann vermieden und
auch wieder entfernt werden. |
Die Umstände aber, welche die Tilgung der Rindertuberkulose
zu einer so überaus schweren Aufgabe machen, sind:
1. die ausgedehnte Verbreitung der Krankheit und
2. die in den meisten Fällen milde, geringen wirtschaft-
lichen Schaden bringende Form ihres Auftretens, welche
die Keulung aller tuberkulösen Rinder ungerechtfertigt
erscheinen läßt;
3. die oben ausführlich besprochene, relative Unzuverlässigkeit
des Tuberkulins als diagnostisches Mittel.
Daß die Tuberkulose unter dem Rindvieh in den meisten
Kulturstaaten ungemein verbreitet ist, brauche ich kaum ausführ-
licher darzulegen.*)
Es giebt wohl einige Länder, wie Norwegen und Finnland,
und einige Landesteile z. B. in Frankreich, wo die einheimischen,
ungekreuzten Rassen noch verhältnismäßig wenig infiziert sind.
In den meisten Ländern zeigen aber die sorgfältigen Untersuchungen
in den Schlachthäusern und die Tuberkulinproben, daß in der
That eine sehr große Teilzahl der erwachsenen Rinder mit Tuber-
kulose behaftet sind.**)
Betreffs des zweiten Punktes ist bekannt, daß bei den
Obduktionen von reagierenden Rindern am häufigsten nur unbedeu-
tende Veränderungen, die keinen wirtschaftlichen Schaden verursachen
können, gefunden werden. Ich habe Gelegenheit gehabt, das
Schicksal solcher reagierender Tiere durch viele Jahre zu verfolgen
und in mehreren Fällen nachzuweisen, daß bei Rindern, die vor
5—6 Jahren reagirt hatten, die Tuberkulose ganz stationär und
äusserst beschränkt geblieben war.
Die an den Schlachthäusern gesammelten Erfahrungen haben
denn auch gezeigt, daß bei der überwiegenden Mehrzahl der
tuberkulösen Rinder die Veränderungen so beschränkt sind, daß
das Fleisch nach den jetzt fast allgemein anerkannten Grundsätzen
der Fleischbeschau dem freien Verkehr übergeben werden kann***.)
‚ *) In meinem Bericht für den Tuberkulose-Kongreß in Paris habe ich
die mir zugänglichen Daten von einer Reihe von Ländern zusammengestellt.
Ich gestatte mir darauf hinzuweisen.
**) Der Umstand, daß in Dänemark früher als in anderen Ländern das
Tuberkulin in großem Maßstabe verwendet und die Erfolge veröffentlicht
wurden, hat den Irrtum verbreitet, daß die Tuberkulose deshalb ungewöhn-
lich haufig vorkomme. Nach den jetzt vorliegenden statistischen Nachweisen
verschiedener anderer Länder scheint es nicht, als ob die von mir gefundene
Prozentzahl 28,8 ungewöhnlich groß sei.
***) Siedamarotzky hebt hervor, daß in Deutschland meist nur 2—8°/
der tuberkulösen Tiere verworfen, 5—6°/ der Freibank zugewiesen und etwa
929,0 ay Konsum zugelassen werden. („Archiv f. Tierheilkunde“, 24. Bd.
pag. 64.
544 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Da infolge dessen die durch die Schlachtung aller reagiere
Rinder entstehenden Verluste verhältnismäßig gering sein wü
brauchte man an und für sich vor dieser Mafregel nicht zurü
schrecken. Es wird aber gerade die Erkenntnis von der rela
Unschädlichkeit der häufigst vorkommenden Formen von Rii
tuberkulose die Regierungen davon abhalten, gesetzliche Vorschi
zur ausnahmslosen Schlachtung aller tuberkulösen Tiere zu g
Wir können in dieser Beziehung viel aus den groß angel
Versuchen zur Tuberkulose-Tilgung, die in Massachusetts. ur
Belgien in den letzten Jahren gemacht wurden, lernen.
In Massachusetts stellte man sich (1894) die Aufgabe,
tuberkulösen Rinder so schnell als möglich zu keulen. Die in
Gemeinden angestellten Inspektoren mußten alle Rinderbest
wenigstens zweimal jährlich untersuchen. Jedes der Tuberk
verdächtige Tier wurde mit Tuberkulin geimpft und im Falle
Reaktion gegen Entschädigung (die Hälfte des Wertes) gek
Nachdem man sich überzeugt hatte, daß durch dieses Vorg
die Seuche keineswegs getilgt werden konnte, wurde die systemat
Tuberkulinprüfung aller Rinder zunächst in drei kleineren Distr
versucht, aber bald wieder eingestellt, weil die Kosten zu groß w
Außerdem wurden alle Rinder, die von anderen Staaten einge
werden sollten, an der Grenze mit Tuberkulin geimpft und
reagierenden zurückgewiesen.
In den folgenden Jahren erfuhren die Bestimmungen, betre
die Impfung der verdächtigen Rinder, die Abänderungen, ¢
welche der Einfluß der staatlichen Veterinär-Kommission gt
wurde. Ferner machte man den Versuch, die Besitzer zu
rationellen Bekämpfung der Tuberkulose durch Isolierung und
infizierung zu ermuntern; — wie es scheint, ohne großen Erf
Obgleich nach den von Dr. Parker auf dem Veterinärkon
zu Nashville 1897 gemachten Angaben nicht zu bezweifeln ist,
die Fälle bösartiger (generalisierter) Tuberkulose (von 32,6 bi:
3,6°/, der gekeulten Tiere) vermindert wurden, sind die Bes
ungen doch insofern als verfehlt anzusehen, als die Veteri
Kommission in dem im Januar 1898 erstatteten Berichte zugiebt,
sich trotz des großen Geldaufwandes (250,000 Dollars jährlic
der letzten Zeit) keine Abnahme der Rindertuberkulose r
weisen lasse.
So kam es, daß die Volksvertretung im Jahre 1898
Veterinär-Kommission keine Geldmittel mehr bewilligte; wir
ein trauriges Resultat, das wohl zum großen Teil durch die
Entschädigung für die gekeulten Tiere, deren Fleisch auch
geringgradiger Erkrankung vom Konsum ausgeschlossen wı
herbeigeführt ward.
Jedenfalls zeigen die Massachusetts-Versuche, welche Schwi
keiten der veterinärpolizeilichen Bekämpfung der Rindertuberk:
entgegenstehen. Das Nämliche geht aus den in Belgien gemac
Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 545
Erfahrungen hervor. Die gesetzlichen Bestimmungen, welche dort
am 1. Januar 1896 in Kraft traten,*) enthielten im wesentlichen
folgende Punkte:
1) Anzeigepflicht des Tierarztes und des Viehbesitzers bei jedem Fall
von Tuberkulose, der an einem lebenden oder geschlachteten
(bezw. gestorbenen) Rinde festgestellt wird;
2) ierärztliche Untersuchung des Bestandes, zu welchem das Tier
ehörte;
3) Abschlachten der klinisch tuberkulösen, sowie der verdächtigen
Tiere, welche bei der Tuberkulinprobe reagieren. Der Besitzer
empfärgt hierfür eine Entschädigung ;
4) Desinfektion des Stalles;
5) Verbot, die ansteckungsverdächtigen Tiere (d. h. diejenigen, welche
mit einem tuberkulösen Rinde zusammengelebt haben) zu anderen
Zwecken als zur Schlachtung zu verkaufen. Ausgenommen sind
nur die Tiere, welche nicht reagieren**);
6) kostenfreie Impfung der Bestände solcher Besitzer, die sich ver-
pflichten, eine räumliche Trennung zwischen gesunden und
reagierenden Tieren herzustellen. Wenn die Tuberkulose in einem
Bestande noch nicht nachgewiesen ist, trägt der Besitzer selbst die
Kosten der Tuberkulinprobe. Die gesunde Abteilung, in welche
nur reaktionstreie Tiere eingeführt werden dürfen, wird jedes Jahr
von neuem untersucht;
7) die Milch der reagierenden Tiere darf nur in gekochtem Zustande
dem Konsume tbergeben werden; die Tiere selbst sind binnen
Jahresfrist zu schlachten.
Es wurde gleichzeitig Privatpersonen verboten, Tuberkulin-
impfungen vorzunehmen.
Die Einfuhr von Rindern war (insofern es sich nicht um Schlacht-
tiere handelt) nur nach einer in der Grenzquarantäne bestandenen
Tuberkulinprobe zulässig.
Diese Bestimmungen waren im wesentlichen rationell; nur im
Punkt 7 ging man zu weit, indem man die reagierenden Rinder
trotz vollständig klinischer Gesundheit schlachten ließ.
Es hat sich dann auch gezeigt, daß man nach 1'/, Jahren
genötigt war, die Bestimmungen wesentlich abzuändern. In dem
Rapport au Roi“, mit welchem der Minister das Reglement am
10. August 1897 einleitet, sagt er:
„Les épreuves multiples faites au cours de l’année 1896 au moyen de
la tuberculine ont prouvé que l’extension de la tuberculose en Belgique est
telle**) que, pour faire disparaître en un temps relativement court tous les
bovidés qui en sont atteints, on n’y parviendrait qu’en jetant souvent sans
nécessité réelle, le trouble le plus profond dans un grand nombre d’exploi-
tations agricoles. D'autre part les abattages consécutifs à la tuberculination
*) Es war Nocard, der durch einen beim Internationalen Agrikultur-
Kongreß in Brüssel gehaltenen Vortrag den Anstoß zu der Bekämpfung der
Tuberkulose in Belgien gab. |
_ ‘% Hierdurch wurden die Besitzer indirekt zur Vornahme der Tuber-
kulinprüfung gezwungen.
**) Es wurden in 2905 Beständen 19004 Rinder geimpft, von welchen
38,8% reagierten.
35
546 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
ont demontré que, dans l'immense majorité des cas, les animaux tuber
ne sont que légèrement atteints et ne sont pas capables de propag
maladie.
Dans ces conditions, le sacrifice de ces animaux dans un certain
déterminé par voie réglementaire, ne s'im) & s'impose guère. Presque toujo
peut suffir de les isoler, rien n’empecl leur propriétaire c'e d’en tirer t
parti possible aussi longtemps qu’ fa Fr Se manifeste pas chez eux des is
certains de la maladie. M’inspirant de ces renseignements, j'ai cru (
apporter au reglement du 80 octobre 1895 diverses modifications q
atténuent sensiblement la rigueur.“
Unter diesen Abänderungen sind einige wirklich:zweckmë
namentlich die, welche dem Besitzer jetzt gestattet, seine reagiere
Rinder so lange zu behalten, als sie keine klinischen Erscheinu
zeigen; nur erhält er keine Entschädigung bei ihrer Schlach
sofern diese nicht innerhalb der ersten drei Jahre vorgenon
wird. Auch ist es gerechtfertigt, daß das Kochen der Milch so
Tiere nicht mehr geboten ist. Anderseits schreibt das neue R
ment vor, daß die Kälber von den reagierenden Müttern s
entfernt werden und vom zweiten Tage an mit sterilisierter |
zu ernähren sind. Minder zweckmässig erscheint die Beschrän
der Anzeigepflicht auf die Tierärzte, sowie der amtlichen tier
lichen Untersuchung auf die Bestände, welche zur Nach:
bestimmt sind.
Eine offenbare Abschwächung haben die veterinärpolizeili
Bestimmungen auch dadurch erlitten, daß die der Ansteckung
dächtigen Tiere, d. h. die, welche mit tuberkulösen Rin
zusammengelebt haben, zu andern Zwecken als zum Schlac
verkauft werden dürfen, sofern sie nicht klinisch erkrankt
Damit war eigentlich der Gedanke einer gründlichen Tilgung
gegeben.
Das Ziel, die offenbar kranken Tiere zu beseitigen,
dagegen mit derselben Energie wie früher verfolgt. Die „klir
erkrankten‘ Tiere müssen innerhalb acht Tagen geschlachtet
die „klinisch verdächtigen“ abgesondert werden, wenn es
Besitzer nicht vorzieht, sie impfen und, im Falle sie reagi
selbst töten zu lassen. Die Entschädigungen sind für Kühe, we
zur Zucht benutzt sind, und für trächtige Färsen dadurch er
worden, da& solche Tiere nicht nach dem Schlacht-, sondern ı
dem Gebrauchswert abzuschätzen sind. Dies gilt doch nur bei
ersten Feststellung der Krankheit in einem Bestande. Für T
die infolge des Ergebnisses der Tuberkulinprobe abgeschlac
werden, wird die Entschädigung nur nach dem Schlachtw
berechnet.
Es ist ferner, wie früher, verboten, ergriffene oder verdact
(hierunter auch reagierende) Tiere zu anderen Zwecken, als
Schlachten, zu verkaufen.
Die Vorschriften, welche über die Isolierung der gesut
Abteilung an einem durchgeprüften Gehöfte gegeben werden,
insofern gemildert, als es jetzt gestattet ist, in die gesunde Al
Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 547
lung neue Tiere ohne Tuberkulinprobe einzuführen, wenn sie nur
frei von klinischen Erscheinungen sind.
Der in Belgien gemachte Versuch einer veterinärpolizeilichen
Bekämpfung der Rindertuberkulose ist sehr interessant. Der Plan
war rationeller angelegt als der in Massachusetts, wo auch ein
wohl organisiertes Veterinärwesen fehlte bezw. ein großer Teil der
Inspektoren keine tierärztliche Ausbildung besaß. Ferner ist in
Belgien seit Jahren die allgemeine Fleischbeschau eingeführt.
Belgien ist außerdem ein reiches Land, wo die Volksvertretung für
landwirtschaftliche Interessen sehr opferwillig ist. Im Jahre :1897
wurden allein an Entschädigungen für geschlachtete tuberkulöse
Rinder mehr als eine Million Franken bezahlt. Trotzdem hat man
den ursprünglich offenbar vorhandenen Plan einer durchgreifenden
Tilgung der Rindertuberkulose schon aufgegeben. Der belgische
Hauptinspektor, Herr Stubbe, sprach sich am Pariser Kongreß im
vorigen Jahre folgendermaßen aus: |
„Il vaut mieux, pensons nous, marcher lentement, mais à coup sûr.
D ne faut pas brusquer les événements, lorsqu'on poursuit un but, qui
demande du temps pour être atteint. L’extinction de la tuberculose exige
du temps et de l'argent.“
Bedauerlicherweise ist die sehr zweckmäßige Maßregel, welche
den Besitzer indirekt nötigte, die Tuberkulinimpfung des von der
Tuberkulose stückweise ergriffenen Viehbestandes ausführen zu
lassen, infolge der neuen Regelung nicht mehr geboten und wird
daher auch seltener als früher ausgeführt.
„Les proprietaires intelligents y ont cependant recours.“
Leider sind aber die intelligenten Besitzer wohl immer in der
Minderzahl.
Bis jetzt fehlen auch in Belgien gesetzliche Bestimmungen zur
Verhütung der Verbreitung der Tuberkulose, welche von den
Sammelmolkereien ausgeht, ein Mangel, dem doch wahrscheinlich
leicht abgeholfen werden kann.
Ich zweifle nicht daran, daß Belgien die Verheerungen der
Rindertuberkulose nach und nach bedeutend einschränken wird,
vorausgesetzt, daß es an den nötigen Geldmitteln nicht fehlt, um
alle klinisch erkrankten und klinisch verdächtigen, sowie die
reagierenden Tiere zu töten. Gleichwohl wird es nicht gelingen,
die Rindertuberkulose zu tilgen, so lange nıan nicht die reagierenden
Tiere von den gesunden absondert. Leider wird auch diese MaB-
regel nicht immer genügen, weil eben noch mit der relativen
Unsicherheit der Tuberkulinprobe zu rechnen ist. Das rationellste
Verfahren wäre in der That, die Rindertuberkulose wie die Lungen-
seuche zu behandeln, d. h. alle ansteckungsverdächtige Rinder zu
keulen. Vorläufig ist selbstverständlich an solche durchgreifende
Mittel nicht zu denken; es wäre denn, daß die Krankheit erst neu
in ein tuberkulosefreies Land eingeschleppt würde. Aber auch
548 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
in diesen Ländern dürfte man die Infektionsquelle, welche
Tuberkulose des Menschen darstellt, nicht vollständig übersel
Vorläufig ist an eine Tilgung der Rindertuberkulose nicht
denken. Noch auf unabsehbare Zeit wird man sich daı
beschränken müssen, die Krankheit mehr und mehr zurückzudräng
sie, wo möglich, abzumildern und die an sie geknüpfte Gefahr
die menschliche Gesundheit zu verringern.
Welche Maßregeln sind für diesen Zweck zu ergreifen?
1) Die erste Aufgabe ist die Verbreitung richtiger Anschauun
über die Natur der Tuberkulose, über deren Ansteckungsı
und über die Bedeutung der Tuberkulinprobe.
Über all diese Punkte sind nicht allein die Landwi
sondern alle Bewohner eines Landes zu belehren.*)
An dieser Aufgabe wird noch lange Zeit fortgearbe
werden müssen, bis die Anschauungen über den Gegenst:
genügend geklärt und im Volke eingedrungen sein werc
Es ist nicht zu vergessen, daß die fachmännischen Ansich
über die Rindertuberkulose namentlich seit einem Jahrze
bezw. seit der Einführung des Tuberkulins viele Wa
lungen erfahren haben, und daß es deßhalb leicht begr
lich ist, wie die Landwirte nur schwierig sich in di
Ansichten einleben können. Ohne ein richtiges Verständ
ist aber ein baldiger Erfolg in der Bekämpfung der Kra
heit nicht zu erwarten.
2) Die zweite überaus wichtige Aufgabe betrifft die Viehbesit:
Sie haben ihre Bestände nach und nach von der Tuberku
zu säubern, indem sie die Ansteckung der Kälber und a
andern noch gesunden Viehes verhindern.
Wo gezüchtet wird, läßt sich hierdurch schon
erreichen. Ohne die freiwillige Mitwirkung der Viehbesii
ist überhaupt nichts gegen die Krankheit auszuricht
Der Staat kann aber die Viehbesitzer durch unentgeltli
Lieferung des Tuberkulins und Übernahme der tierärztlic
Kosten unterstützen. **)
3) Die dritte Aufgabe ist, die hochgradig erkrankten Tiere un
züglich zu beseitigen.
Wenn kranke Tiere reichlich Bazillen ausscheiden,
es bei ulcerierender Lungen-, bei der Darm-, Uterin- ı
Eutertuberkulose, nicht aber bei Perlsucht der serö
*) Dazu gehören auch die Grundsätze für hygienische Stallbauten
Einrichtungen, die Regeln einer zweckmäßigen Ausführung der Desinfekt
die Notwendigkeit der unschädlichen Beseitigung der krankhaften Org
von Schlachttieren und Kadaver.
**) Um die Staatskasse nicht allzu sehr zu belasten, könnten die !
ärztlichen Kosten von den wohlhabenden Viehbesitzern selbst tibernom
werden.
Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 549
Häute oder bei der Lymphdrüsentuberkulose vorkommt,
so liegt es schon in dem Interesse der Besitzer selbst, die
Tiere, welche dauernde Ansteckungsherde bilden, schnell
zu beseitigen. Ohne Zwang ist aber im allgemeinen wenig
zu erreichen, besonders wenn der Besitzer in manchen Fällen
über die walıre Natur der Erkrankung nicht unterrichtet ist.
Es ist deshalb notwendig, gesetzlich zu bestimmen, daß
der Besitzer alle verdächtigen Fälle (chronische, mit Ab-
magerung verbundene Brustkrankheiten, Fälle mit Scheiden-
ausfluß, welche nicht offenbar von. zurückgebliebener Nach-
geburt herrühren, schleichende Eutererkrankungen mit
harten Anschwellungen und ohne sofort eintretende Änder-
nng der Milchbeschaffenheit, sowie chronische Durchfälle,
namentlich in Verbindung mit Brustsymptomen), anzeigen
muß. Stellt der Tierarzt die tuberkulöse Natur der
Erkrankung fest, so sollten die Tiere sofort von den
übrigen Rindern getrennt und binnen kurzer Zeit geschlachtet
werden. Die Diagnose müßte in Fällen von Euter- und
Uterintuberkulose immer durch Nachweis des Vorhanden-
seins von Tuberkelbazillen in den Sekreten (am besten
durch Untersuchung in einer Centralstation) gesichert werden.
Im Falle Lungentuberkulose vermutet wurde, könnte die
Diagnose durch Tuberkulinprobe gestützt werden. Hiebei
ist jedoch nicht außer Acht zu lassen, daß ein Rind mit einer
nicht tuberkulösen abzehrenden Brustkrankheit (z. B. Lungen-
wurmkrankheit) wegen einer gleichzeitig vorhandenen unbe-
deutenden Lymphdrüsentuberkulose reagieren könnte.
Wo die allgemeine Fleischbeschau eingeführt ist, könnten
(wie es Siedamgrotzky, „Archiv f. Tierheilkunde‘‘, 24. Bd.
pag. 76, im Deutschen Veterinärrate 1897 vorgeschlagen
hat) die Tierärzte bezw. die Fleischbeschauer zur Anzeige
verpflichtet werden. Es wäre dann ‘die Herkunft des
geschlachteten und tuberkulös befundenen Tieres zu ermit-
teln und der Herkunftsbestand einer veterinären Unter-
suchung zu unterwerfen. Alles dies ließe sich, unbeschadet
der Anzeigepflicht des Viehbesitzers, ausführen.
Tierärztliche Nachuntersuchungen der infizierten Bestände
(etwa vierteljährlich, wie Siedamgrotzky vorschlägt) sind
zweifellos empfehlenswert.
Wenn nun aueh die Notwendigkeit der raschen Tötung
hochgradig tuberkulöser Tiere (und namentlich derjenigen,
welche an besonders ansteckungsgefährlichen Formen der
Krankheit leiden*) wohl von keiner Seite bestritten werden
*) Es wäre absolut rationell, Tiere, welche reichlich Bacillen aus-
scheiden, anders zu behandeln als diejenigen, bei welchen die tuberkulösen
Ablagerungen nicht mit der Außenwelt in offene Verbindung treten können.
Ich gebe aber zu, daß eine solche Unterscheidung kaum durchzuführen ist,
wenn es sich um gesetzliche Bestimmungen handelt.
550
Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
wird, so sind doch die Ansichten über die Entschädi
der Viehbesitzer noch geteilt. Die meisten Fachl
sprechen sich für die Entschädigung aus. Daß sie,
zwar voll bei Irrtümern in der Diagnose, geleistet we
muß, ist nicht mehr als billig. Ob aber in jedem |
Entschädigung für hochgradig tuberkulöse Tiere gele
werden solle, dürfte in der That fraglich sein. Bei
dermaligen bedrängten Lage der Landwirtschaft ist
Entschädigung vielleicht angezeigt, obwohl die ra
Beseitigung der Tiere in der großen Mehrzahl der Fälle
den Besitzer jedenfalls eher nützlich als schädlich
Keinesfalls dürfte die Entschädigung hoch zu bemessen :
weil die Landwirte, wenn sie nicht stets daran erin
werden, daß die Tuberkulose ihnen empfindliche Ver
verursacht, nichts mehr gegen sie thun würden. Es
auch ins Gewicht, daß selbst niedrige Entschädigu
beträge sehr große Geldopfer erfordern, und es deshalb
meisten Staaten schwer fallen wird, die nöthigen M
aufzubringen. Vielleicht wäre die Frage am besten d
die Einführung der Zwangsversicherung zu lösen.
Die Beseitigung der am meisten ergriffenen Tiere ist
für die Beschränkung der Seuche notwendige Maßre
für die Tilgung genügt sie nicht. Unter allen Bedingu:
sind die Besitzer zur freiwilligen Bekämpfung der Se
mittelst Tuberkulinprobe, Trennung u. s. w. aufzumun!
Sollte es unmöglich sein, Entschädigung für alle Verlust
zu leisten, so sollte wenigstens den Landwirten, welche
Maßnahmen der freiwilligen Bekämpfung ernsthaft |
führen, eine solche für die Abschlachtung ihrer klir
erkennbar tuberkulösen Tiere geleistet werden. Das w
die Trennung der gesunden von den kranken Tieren sic
und vielleicht auch der Markierung der reagierenden Ri
die Wege bahnen.
4) Unter den ansteckungsgefährlichen Formen der Tuberk
verdient die Eutertuberkulose eine besondere Beachtung.
Sie ist nicht nur eine schlimme Verbreiterin der Tu
kulose innerhalb des infizierten Bestandes, sondern
auch durch die Vermittelung der‘ Sammelmeiereien
andere Bestände gefährlich. Endlich ist es besonders dieje
Erkrankung, welche die menschliche Gesundheit gefäh
Es muß deshalb jedenfalls diese Erkrankungsform geset
bekämpft werden, selbst wenn über die veterinärpolizeili
Maßnahmen gegen die anderen besonders gefährli
Formen vorläufig keine Einigung erzielt würde. Es :
in der That unverantwortlich, wenn nicht alles ge
würde, um zu verhindern, daß ein so wichtiges Nahru
mittel wie die Milch zum lebensgefährlichen Gifte v
Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 551
Und daß die Gefahr groß ist, kann nicht bezweifelt werden,
wenn man bedenkt, daß die von dem tuberkulösen Euter
frisch abgemolkene Milch noch Wochen lang ihr gewöhn-
liches Aussehen zeigt und zweifellos auch so lange zur
Ernährung des Menschen verwendet wird. Wir sind noch
weit davon entfernt, daß nur gekochte oder hinlänglich
pasteurisierte Milch getrunken wird.
Die Eutertuberkulose tritt wohl am häufigsten bei Rindern
auf, die auch sonst als „klinisch tuberkulös“ bezeichnet
werden können, jedoch nicht immer, da sie auch bei
anscheinend gesunden, wohlgenährten Tieren vorkommt,
die im übrigen von tuberkulösen Veränderungeu frei sind.
Deshalb ist es ratsam, bei Eutertuberkulose die sofortige Ab-
schlachtung der davon ergriffenen Tiere ausführen zu lassen.*)
5) Wegen der grossen Gefahr der Verbreitung der Seuche durch
die Sammelmolkereien wäre gesetzlich zu verbieten, Magermilch
zurückzugeben, bevor sie auf 85° C. erwärmt ist.
Die Beseitigung der mit Eutertuberkulose behafteten
Tiere macht diese Bestimmung nicht überflüssig, weil auch
die Milch von nicht eutertuberkulösen Kühen bacillenhaltig
sein kann, oft wahrscheinlich in Folge von Beimischung von
Kot-Teilchen. Wird auch verboten, die Buttermilch zurück-
zugeben (wie es in Dänemark nach dem 1. Juni 1899 der
Fall sein wird), so zwingt man hierdurch die Molkereien
zur Erwärmung des Rahms vor der Butterbereitung. Die
Butter leidet darunter nicht, wohl wird aber jede Gefahr
einer Infektion durch die Butter verhütet. Eigentlich
sollten auch die Molken auf 85° C. erhitzt werden; allein
es kann davon Umgang genommen werden, weil die Molken
gewöhnlich nur als Schweinefutter Verwendung finden.
Wegen der besonderen Gefährlichkeit des Centrifugen -
schlammes ist die unschädliche Beseitigung desselben anzu-
ordnen. Nach dem dänischen Gesetze ist er zu verbrennen.
Die hier hervorgehobenen Punkte möchte ich dem Kongresse als
erwägenswerte Vorschläge, die den hohen Regierungen zu unterbreiten
wären, empfehlen. Ausgeführt werden sie zwar keine vollständige
Tilgung der Rindertuberkulose, wohl aber eine allmähliche Eindämmung
dieser verheerenden Seuche bewirken.
Einige Jahrzehnte später kann dann weiter vorgegangen werden.
*) Das dänische Gesetz sichert dem Besitzer eine Entschädigung von
2 vom Hundert des Fleischwertes, wenn das Fleisch als genießbar erklärt
wird, andernfalls von 75 vom Hundert. Die Diagnose wird in allen Fällen
urch Untersuchung von Milchproben festgestellt, die von den Tierärzten an
mein Laboratorium eingesendet werden.
w= Oe
552 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique
Rapport du Dr B. BANG
Professeur à l'École supérieure de médecine vétérinaire à Copenhag
(Traduit par M. HAAS, médecin vétérinaire d'arrondissement, Metz.)
D
N doit chercher à combattre la tuberculose chez
animaux domestiques
1) à cause du danger auquel est exposé l’ho
qui ingère à son insu de la viande et du lait prove
de bêtes tuberculeuses, et à cause d’une infection
sible par les bacilles de Koch, rejetés par les bêtes viva
2) à cause des pertes économiques énormes qu'elle occasic
Les dangers relates dans le paragraphe 1 étant l’obje
conférences spéciales dans une autre section du Congrès, j
parlerai de la tuberculose qu'en ce qui concerne nos animaux
mestiques, et plus particulièrement de la tuberculose bovine.
La tuberculose ne peut s'étendre que par contagion, c'e
dire à la suite de l’envahissement d'un organisme par des ba
de la tuberculose provenant d’un autre sujet, soit homme, soit
Les mesures prophylactiques doivent donc, avant tout, che:
à enrayer l'infection qui peut être intra- ou extrautérine. La
mière forme ne joue qu’un rôle minime, bien que la tuberc
congénitale ne soit pas un fait exceptionnel, comme on était |
à le croire d’après les données statistiques des grands abat!
J'ai eu l'occasion d'observer plus de 400 cas de tuberculose,
sur des fœtus, soit sur des veaux nouveau-nés; néanmoins le cl
de la tuberculose congénitale ne dépassera guère 0,33°/ des v
abattus, même dans les régions les plus infectées.
Dans le courant de l’année 1898, l'inspecteur de l’abattoi
Aarhaus, M. Knudzen, trouva, sur 5941 veaux abattus sur les |
23 (0,39°/,) et sur 7789 abattus au dehors et visités en
29 (0,37%/,) atteints de la tuberculose congénitale. M. Klep
Vabattoir de Kiel, constata la tuberculose un peu plus sous
sur 4068 veaux nouveau-nés abattus dans les cinq premiers
de l'année 1896, 26 (0,64°/,) étaient plus ou moins tuberculeu
sur 847 tués dans le mois d'octobre 10 (1,18%) se trouv:
atteints.
Rapport du docteur B. BANG, Copenhague. 553
La contagion intrautérine s’explique facilement par le fait
que les bacilles tuberculeux se sont developpes dans le placenta de
la mère, ou ont été, au moins, charriés par le courant circulatoire
dans les cas de tuberculose généralisée. Chez le plus grand nombre
des vaches atteintes de tuberculose locale seulement, l'infection du
placenta fait complètement défaut. Celle-ci ne peut se produire
qu'en cas de tuberculose des ovaires, ou des organes génitaux du
mäle, ou lorsque les bacilles ont déjà envahi le sang de la mère.
Ces données théoriques sont confirmées, non-seulement par
les observations faites sur des veaux abattus, mais aussi par le
fait, constaté par moi-même et par d’autres auteurs, que les veaux
soumis à la tuberculination fournissent une proposition de réaction
inférieure à celle fournie par les génisses et les bêtes adultes.
La tuberculination pratiquée sur les bovidés, depuis l'année
1893, dans le Danemark, a donné les résultats suivants:
Veaux au dessous de 6 mois:
nombre 0, de réaction
De 1898 au mois d’octobre 1895 . . . 7680 . . ... 15,5
» 1896 ,, de mai 1898 . . . 24267 . . . . 10,6
Jeunes bêtes de 6 à 18 mois:
nombre 0, de réaction
De 1893 au mois d’octobre 1895 . . . 11313 . . . . 29,4
„ 1896 » de mai 1898 . . . 86920 . :. . . 19,0
Jeunes bêtes de 1 an et '/, à 2 ans et Ih:
nombre °/, de réaction
De 1898 au mois d’octobre 1895 . . . 8921 . . . . 40,5
„ 1896 3 de mai 1898 . . . 22425 . . . . 25,5
Bêtes adultes:
nombre 0/, de réaction
De 1893 au mois d'octobre 1895 . . . 25429 . . . . 49,8
» 1896 , de mai 1898... 67268 .... 82,8
Dans la majeure partie des cas, la tuberculose a donc été
contractée après la naissance, ce qui, du reste, est maintenant
admis par presque tous les auteurs.
Loin de vouloir nier la plus ou moins grande force de ré-
sistance des tissus contre l'invasion des bacilles tuberculeux ou
autres et de la transmission héréditaire possible, je crois cependant
devoir faire remarquer :
1) que la prédisposition plus ou moins grande à contracter
la tuberculose consiste dans la propriété héréditaire de lo-
caliser la maladie, plutôt que dans le degré de force de
résistance que l'organisme peut opposer à l'invasion des ,
germes morbides. Il n'existe, en général, pas d’immunite
contre la tuberculose des bêtes bovines; chaque sujet peut
554 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique
devenir tuberculeux. En outre, la tuberculine ne not
dique pas le degré de prédisposition, car il est fort po
qu'un animal ayant peu de predisposition, réagisse, |
qu’il a été exposé à une infection intensive, tandis
autre, ayant plus de prédisposition, ne réagit pas, |
qu'il a échappé, jusqu'alors, à toute contamination.
2) que nous avons des notions très restreintes sur la p
position héréditaire à des degrés différents chez les
ovines. Jusqu'à ce jour, il ne m'a pas été possib
constater parmi le bétail des grandes fermes, compo
différentes familles, que la maladie attaque de prefe
les sujets de l’une ou de l’autre des souches.
Tant que cette prédisposition n’est pas prouvée, il est, à
avis, oisif d'y attacher une trop grande importance; dans to
cas, il est impossible d'acquérir cette certitude par le fait qu
taureau ou telle vache a montré une réaction à la suite d’ur
jection de tuberculine. Tant que les parents sont cliniquement ir
et que la tuberculose n’est constatée que par la réaction,
n'avons à craindre, chez le veau, ni tuberculose congenita
prédisposition tuberculeuse. Les veaux, en naissant, sont sai
resteront tels, si l'on parvient à les tenir éloignés de toute conte
La prédisposition acquise par un affaiblissement caus
des maladies ou un régime alimentaire trop tendre, joue certain
un rôle plus important que la prédisposition héréditaire, et,
cette raison, l’éleveur doit surtout apporter tous ses soins au
de la nourriture et à la manière d’endurcir les veaux.
Dans la vie extrautérine l'infection peut se produire de
rentes manières: elle a lieu, en tout cas, exceptionnellemen
les plaies, par la copulation, et par les mamelles. Le plus sot
l'invasion des bacilles s'effectue par les organes respiratoir
digestifs, et beaucoup d'auteurs sont portés à donner la préfé
à ce dernier mode d'infection. D'un autre côté on serait ten
croire le contraire; car on rencontre dans beaucoup de c
maladie localisée sur les organes respiratoires, ou bien, à la
sur ceux-ci et sur les organes digestifs.
Il me semble plus pratique de distinguer:
a) l'infection par suite d’ingestion d’aliments renferman
bacilles de la tuberculose,
b) l'infection par cohabitation.
ad a). Dans le premier cas, les bacilles se trouvent pr
toujours dans le lait, et c’est un fait notoire que la tuberc
des veaux a toujours son siège dans les organes de la digesti
leur système ganglionnaire, comme étant les premiers que le
cilles rencontrent sur leur passage. Le lait provenant des mar
tuberculeuses constitue donc un danger permanent, d'autant
grand que, souvent, des vaches atteintes de tuberculose génér
Rapport du docteur B. BANG, Copenhague. 555
peuvent transmettre des bacilles dans leur lait sans que les mamelles
paraissent cliniquement malades.
Outre cela, l'hypothèse admise par A. Ebers que le lait sain
peut être souillé par des bacilles se trouvant dans les matières
fécales, mérite aussi d’être citée; et c’est ce qui explique comment,
dans certaines étables où il n’a été constaté aucun cas de mammite
tuberculeuse ou de tuberculose généralisée, des veaux nourris avec
du lait cru ont contracté la maladie malgré tout.
En exposant le lait à une température de 85 degrés centigrade,
il est facile de le stériliser, et cette manière d'opérer a été couronnée
des meilleurs succès dans le Danemark.
En procédant de cette facon, surtout dans les grandes laiteries,
on supprimera sûrement la source d'infection la plus dangereuse,
qui réside dans la mammite tuberculeuse, et qui est d'autant plus
pernicieuse pour la santé humaine que la mamelle atteinte ne
paraît pas malade pendant un certain temps (un mois et plus)
après l'infection. Si, plus tard, le lait devient aqueux et floconeux,
il faut, comme toujours, éviter de le répandre par terre, de peur
d'augmenter l'infection existant dans l’etable.
La loi du 26 mars 1898, en vigueur dans le Danemark, qui
prescrit et indemnise l'abattage de toute vache atteinte d’une
mammite tuberculeuse, dénote donc un grand progrès.
ad b). Le lait, comme source d'infection, ne joue plus aucun
rôle quant aux veaux sevrés et aux bêtes adultes. La contamination
s'effectue ici par la cohabitation et, c’est un fait certain, que le danger
d'infection est bien plus grand dans une étable, que dans les pä-
turages, surtout si cette première est malpropre, obscure, et man-
quant de ventilation. L'installation des mangeoires, de façon à
ce que les- bêtes se fassent vis-à-vis, et les oblige à boire de la
même eau, augmente aussi le danger d'infection. Dans ce cas, la
propreté la plus exemplaire et la construction la plus ingénieuse
de l’étable ne sont pas de nature à éliminer tout danger. Les
bacilles rejetés par les bêtes malades restent renfermés dans les
etables, et au bout de mois ou d'années, toutes les bêtes primiti-
vement saines seront victimes du fléau. L'épreuve à la tuberculine
montre en effet que, dans des étables déjà atteintes depuis long-
temps, 70, 80, souvent 100 pour ceng des bêtes tenues en stabu-
lation permanente réagissent, quoique leur état de santé ne
paraisse pas troublé, tandis que, dans d’autres, on rencontre à
peine quelques bêtes nouvellement acquises qui montrent une
réaction typique. Le danger de cohabitation est également prouvé
du reste, par le fait que, dans une étable fortement atteinte, à
l'exclusion des jeunes veaux, presque toutes les bêtes adultes, gé-
nisses et taurillons réagissent, et que, si les veaux sont enfermés dans
une étable séparée, ils restent indemnes ou contractent tout au
plus la tuberculose par suite d’ingestion de matières tuberculeuses.
N est donc certain que la principale cause de propagation de
la tuberculose chez les bêtes bovines doit être attribuée à la
556 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiqu
cohabitation de bêtes saines avec des malades, et c'est ici
‘faut, à mon avis, chercher à appliquer le remède efficace en
égard aux conditions climatériques de nos pays, qui conda
durant une grande partie de l'année, les bêtes à la stabulation |
Les résultats obtenus à la suite de la séparation des
saines d’avec celles qui ont réagi, démontrent suffisammen
fluence de la cohabitation en faveur de la contamination. C
propriétaires croyaient suffisant de séparer les bêtes de fe
empêcher le contact direct, mais alors, au bout d'un certain
{une année) en répétant l'épreuve à la tuberculine, le résultat «
était nul, tandis que dans le cas de séparation complète, le r
était favorable. Pour opérer avec le plus de chance de reu:
faut séparer les deux contingents dans des fermes différente
au moins, dans des bâtiments d'une même ferme, éloignés |
l'autre.
La mesure principale propre à combattre la tuberculo
bovidés consiste donc dans la séparation prophylactique des
saines d’avec les malades.
En soumettant un troupeau de bêtes à l'épreuve de la
culine, celle-ci donne, dans la plupart des cas, un résulta
les sujets qui accusent une réaction typique sont tous, ou p:
tous, tuberculeux à un degré plus ou moins avancé; tandi
ceux qui ne montrent pas de réaction sont au moins 90‘
demnes. S'il est vrai qu'il y a des bêtes fortement tubercı
qui ne réagissent pas, il n'est, par contre, pas très diffic
constater la maladie par un examen méticuleux, et surtou
l'exploration rectale. Cet examen clinique est absolument néc
si Yon ne veut pas s’exposer à mettre ces bêtes tubercu
n'ayant pas donné de réaction, avec d'autres qui sont saine:
compromettre ainsi tout le succès de la tuberculination.
En règle générale, on arrive à combattre d’une manier
cace la tuberculose, en pratiquant soigneusement les inoculat
la tuberculine et en séparant en deux contingents le même tro
de bêtes.
En outre des vices inhérents à la tuberculination, cité
haut, il en est encore d’autres qui sont de nature à co
mettre le résultat final: felle est l'accoutumance de l'org:
à la tuberculine par suite d’inoculations réitérées. Dans «
les bêtes ne réagissent plus après une seconde ou une tro
injection, ce qui peut donner lieu à des fraudes commerci:
ainsi exposer toute une étable à l'infection. C'est pourquoi, il
nécessaire de munir d’une marque obligatoire toutes les bêtes
réagi; et tant que cette mesure n'est pas prescrite légalem
faut éviter autant que possible d'acheter des bêtes de prove
étrangère.
Souvent aussi la valeur diagnostique de la tubercul
trouve affaiblie lorsque les inoculations sont pratiquées sı
bêtes ayant fait de longs voyages, et cela à tel point que la ré
Rapport du docteur B. BANG, Copenhague. 557
est presque imperceptible ou même entièrement nulle. Pour opérer
sur des bêtes de commerce, il faut les laisser reposer pendant
quelques jours, se servir ensuite d’une dose plus forte de tubercu-
line et admettre, comme limite de réaction, un degré de température
moins élevé.
Tous ces vices sont certainement de nature à diminuer la
valeur diagnostique de la tuberculine; mais elle n’en reste pas moins
une arme précieuse et indispensable pour la répression de la tu-
berculose bovine.
Des considérations alléguées plus haut au sujet des diverses
voies de contagion, il est facile de déduire les mesures à appliquer
lorsque des propriétaires voudront transformer un troupeau tuber-
culeux pour en faire un troupeau sain. Tous les veaux nés de parents
infectés seront livrés à la boucherie; ceux, par contre, nés de pa-
rents intacts devront être séparés immédiatement et nourris avec du
lait stérilisé par la cuisson. Ce moyen est de longue haleine et très
coûteux, c’est pourquoi il est préférable de tuberculiniser toutes les
bêtes d'une même étable, d’éloigner complètement des malades les
sujets ne réagissant pas, et de répéter l’inoculation tous les ans ou
mieux tous les six mois, pour éliminer ceux qui auraient été
infectes entre temps.
Cette dernière méthode a été appliquée pour la première fois
en Danemark en 1892, et depuis dans un grand nombre de fermes
et de domaines, non seulement de ce Royaume mais du monde
entier; partout les résultats ont été concluants. En général, il a
été reconnu qu'elle était théoriquement juste et pratiquement
realisable.
Lorsqu'il s’agit cependant d’un fort contingent de bétail, dans
lequel la tuberculose règne depuis longtemps, il est préférable
d'éliminer même les bêtes adultes qui n’ont pas réagi après l’ino-
culation de la tuberculine, car j'ai pu constater pendant une longue
pratique, qu'un petit nombre de celles-ci sont souvent porteurs de
vieux foyers tuberculeux dans ies ganglions bronchiques et mé-
diastins, sans que pour cela elles accusent une réaction. Si le
nombre des bêtes infectées est restreint, on devra les soumettre
toutes à l'épreuve de la tuberculine.
Tout ce qui a été relaté plus haut, concerne la répression volon-
taire de la tuberculose et non l’obligatoire comme le sont les mesures
prescrites pour combattre les autres epizooties. Les Gouvernements
devront, il est vrai, venir en aide à l'initiative privée, en four-
nissant gratuitement la tuberculine, comme cela a lieu dans le
Danemark, la Norwège, la Suède et plusieurs autres Etats, et en
payant les honoraires des vétérinaires à la condition toutefois, que
les propriétaires observent strictement les prescriptions se rappor-
lant à la séparation des bêtes ayant réagi, d'avec Jes autres, et
soumettent les premières a une marque indélébile, L’abattage de
ces bêtes ne devrait être légalement prescrit, comme par exemple
en Norwège, sans que l'Etat accorde une indemnité. - L’abattage,
558 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiqu
à mon avis, n’est pas strictement nécessaire, et la marque ind
suffirait pour distinguer les bêtes ayant réagi; car, amenées
un contingent infecté, elles peuvent encore rendre des se
pendant un certain temps et ne peuvent prêter à la fraude.
Dans l'intérêt d'un Etat, on se demande naturellemen!
n'est pas possible, en en tarissant la source, de réprimer éf
ment la plus terrible des maladies contagieuses. On pı
de différents côtés que la bête bovine est principalement conta
par l'homme (M. Guillebeau au Congrès de Berne). Si cette
était juste, il ne pourrait être question de la suppression
tuberculose bovine. Pour moi, elle est inadmissible, car, tout
niant pas que la bête puisse être infectée par des bacilles |
nant de l'homme phtisique, il n’en est pas moins vrai q
mode d'infection a été très rarement observé. Par contre,
pertinemment prouvé que, si la tuberculose se déclare dans un
peau jusqu'alors indemne, elle a été toujours importée pa
bête plus ou moins malade, ou contractée par des veaux n
avec du lait de provenance tuberculeuse.
Du reste, le seul fait qu’il existe un grand nombre d’e
indemnes dans les pays, où la tuberculose humaine est très répa
démontre suffisamment que la transmission de l'homme à le
est très rare. Dans les contrées, où la tuberculose bovine
autrefois presqu’inconnue et a seulement acquis une extensi
plus en plus grande dans le courant de notre siècle, on peut
lement démontrer (comme j'ai pu le faire dans le Danemark
la maladie a été importée par des bêtes provenant d'autres
où la tuberculose était très répandue. De même que l’homn
la source principale d'infection pour la race humaine, de mé
bête bovine l'est pour son espèce. Les dernières expérienc:
Théobald Smith de Boston ont démontré que la bête bovir
infectée plus souvent, et à un degré bien plus fort avec des cu
provenant de tuberculose bovine qu'avec celles d’origine hun
Les principaux obstacles qui rendent la répression de |
berculose bovine éminemment difficile se trouvent :
1) dans la grande diffussion de la maladie;
2) dans la forme souvent bénigne, n’occasionnant da!
plupart des cas que des pertes de peu d'importance
paraissant pas juslifier l'abattage en masse;
3) dans les vices de la tuberculination comme moyen
nostique, indiqués plus haut.
1) A l'exception de quelques contrées comme la Norwè
Finlande, et quelques régions de la France, où les races bc
primitives et non-croisées sont encore relativement peu contam
la tuberculose bovine est, d'aprés les statistiques des aba!
très répandue dans presque tous les Etats civilisés.
2) En second lieu, en pratiquant l’autopsie des bêtes
réagi, on rencontre presque toujours des affections de peu d’ete
n’entrainant pas de pertes sensibles; j'ai eu l'occasion de «
Rapport du docteur B. BANG, Copenhague. 559
pendant des années, le sort de telles bêtes, ayant réagi 5 ou 6 ans
auparavant. et de constater que leur affection était restée stationnaire
et très limitée. Il ressort également des observations recueillies dans les
abattoirs que, dans la plupart des cas de tuberculose, le mal est tel-
lement peu étendu, qu'en raison des principes actuels de l'inspection
des viandes, la viande peut être livrée à la consommation. Les pertes
seront donc relativement de peu d'importance si l’on ne procède
pas comme dans le Massachussets, où, suivant une loi spéciale, l’on
fait abattre d’urgence et indemniser toute bête reconnue cliniquement
tuberculeuse ou montrant une réaction à la suite d’une injection
de tuberculine, et où l’on détruit toutes les viandes sans en retirer
aucun bénéfice. Pendant l’espace de 4 ans les frais d'indemnisation
se sont élevés à 250000 dollars par an, à tel point que la Chambre
des représentants s’est refusée à voter de nouveaux fonds. Ce triste
résultat est dû, principalement, à ce que les indemnités accordées
étaient trop élevées et que les viandes étaient totalement exclues
de la consommation:
Les expériences faites dans la Belgique prouvent également
combien grandes sont les difficultés qui s'opposent à la répression
de la tuberculose bovine au point de vue de la police sanitaire.
Une loi entrée en vigueur dans ce pays, le 1° janvier 1896,
prescrit les mesures suivantes :
1) La déclaration obligatoire, de la part du vétérinaire et du pro-
prietaire, de chaque cas de tuberculose constatée sur une bête
ovine vivante ou abattue;
2) La visite vétérinaire du troupeau dont la bête reconnue tuberculeuse
faisait partie;
8) L’abattage des bêtes cliniquement tuberculeuses ainsi que de celles
ui montrent une réaction à la suite de l’inoculation de tuberculine;
4) La désinfection de l’étable;
5) La défense de vendre les bêtes qui se sont trouvées dans la même
étable que les malades, à moins que ce ne soit pour la boucherie;
exception est faite pour les bêtes n'ayant pas réagi (ce qui oblige
ur ainsi dire les propriétaires à faire tuberculiner leur bétail);
6) La tuberculination gratuite des bêtes de tout propriétaire qui
s'engage à tenir séparées d’une façon complète les bêtes saines de
celles qui ont accusé une réaction. Si la maladie n’est pas encore
constatée dans une ferme, les frais d’inoculation sont à la charge
du propriétaire. Le contingent reconnu sain est soumis tous les
ans à un nouvel examen.
7) Le lait provenant de bêtes ayant réagi, ne devra être vendu que
bouilli, et les bêtes elles-mêmes seront livrées à la boucherie dans
le courant de l’année. Il est en même temps défendu aux personnes
rivées de pratiquer des inoculations de tuberculine. L’importation
u bétail étranger (hormis celui de boucherie) n’est permise que
si l'injection de tuberculine, pratiquée à la frontière, n’a pas provo-
qué de réaction typique.
Toutes ces prescriptions, exceptées celles contenues dans l’article 3,
étaient rationnelles; quand à celui-ci on est allé trop loin en demandant
l'abattage des bêtes ayant réagi, mais cliniquement saines. En effet,
. r +. @ . ’
après une expérience de 18 mois le Gouvernement belge s’est vu
560 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux äomestique:
dans la nécessité d'apporter diverses modifications au règler
du 30 octobre 1896; la principale consiste en ce que le proprié
peut conserver les bêtes ayant réagi, tant qu’elles ne montrent
de signes de maladie, avec la condition toutefois, qu'en ne
livrant pas à la boucherie dans l’espace de 8 ans, il perd tous
droits à une indemnité. Il fut prescrit, en outre, de séparer
mediatement les veaux nouveau-nés d'avec les mères ayant r
et de les nourrir, à partir du 2™ jour avec du lait sterilise.
déclaration obligatoire imposée d’abord aux vétérinaires et
propriétaires, ne fut plus maintenue que pour les premiers. |
surveillance vétérinaire fut réduite aux bêtes destinées à la
production. Mais ce qui causa le plus grand préjudice à ces
donnances de police vétérinaire, fut la prescription en vert
laquelle les propriétaires n'étaient plus forcés de vendre, pou
boucherie, les bêtes contaminées tant qu’elles n'étaient pas c
quement malades. En édictant cette mesure on renonçait do:
une répression complète. On continue, il est vrai, à abattre
indemniser les bêtes cliniquement malades et à isoler celles qu
sont que suspectes, c'est-à-dire qui ont réagi, mais il est touj
défendu de vendre ces deux categories de bêtes ailleurs que |
la boucherie; par contre, on permet d'introduire dans une é!
reconnue saine, des bêtes étrangères sans les soumettre à l'épr
de la tuberculine, pourvu qu’elles ne montrent pas de sympt‘
cliniques de tuberculose.
Les essais pratiqués en Belgique pour combattre la tuberct
bovine sont très intéressants; ils ont été surtout facilités par
spection générale des viandes, La Belgique est un pays riche
possède un Parlement prét à tous les sacrifices exigés pour le
de l'agriculture. Ainsi, dans l’année 1897, on a dépensé plus
million de francs en indemnités pour des bêtes abattues. M:
toutes ces conditions essentiellement favorables, on a cru néanm
devoir abandonner le projet primitif et rationnel pour comb;
d’une façon énergique la tuberculose bovine.
On parviendra sûrement à réduire petit à petit le rav
de la tuberculose bovine en Belgique, si les moyens pécuni
ne font pas défaut pour indemniser les propriétaires des bêtes
niquement malades et suspectes, ainsi que de celles qui ont re
mais on ne réussira jamais à supprimer complètement cette mal
tant qu'il n’y aura pas de prescriptions légales, concernant la s
ration des sujets sains d'avec ceux ayant réagi.
La meilleure mesure serait évidemment d’abattre même
sujets simplement suspects de contamination, comme cela se
tique pour la péripneumonie; malheureusement ce moyen est
dispendieux pour pouvoir l'appliquer, et nous sommes, par
séquent, encore bien loin d'atteindre un résultat définitif. D’ic
on sera obligé de refouler le plus possible ce fléau, et de cher
à atténuer le danger qui menace continuellement la santé hums
Rapport du docteur B. BANG, Copenhague. 561
Pour atteindre ce but, il faut répandre parmi les populations
des campagnes et des villes, des notions claires et nettes sur la nature
de la tuberculose, ses voies d'infection et l'importance de la tuberculine.
Aux premières surtout, il faut faire comprendre les principes
de construction d’une étable hygiénique moderne, les règles d’une
désinfection rationnelle, et la nécessité d’enfouir les organes ma-
lades des bêtes de boucherie. |
Les propriétaires de bétail devront, en second lieu, empêcher la
contamination des veaux et des autres bêtes encore intactes. Sans cette
précaution, on n’arrivera jamais au moindre résultat, quoi que
puissent faire les Gouvernements.
Enfin, comme dernière condition, il faut absolument que toutes
les bêtes tuberculeuses au dernier degré soient abattues, car elles sont
ordinairement atteintes d’ulcérations des poumons, des intestins, de
l'utérus et des mamelles, et rejettent des bacilles en masse.
Pour cela, il faut forcer les propriétaires, par une prescription
légale, à déclarer tous les cas de maladie suspects tels que:
amaigrissement par suite d’affections des organes respiratoires,
écoulement utérin, mammite avec indurations chroniques, diarrhée
chronique avec symptômes du côté de la poitrine. Quant le vété-
rinaire aura constaté la nature tuberculeuse de la maladie, il faudra
séparer les bêtes malades des autres, et les faire abattre dans le
plus bref délai.
Dans les pays, où existe l'inspection réglementaire des viandes,
les vétérinaires et les inspecteurs laïques devront faire la déclaration
chaque fois qu’ils auront l’occasion d'observer la maladie dans leur
service, en indiquant l'origine de la bête, pour que l’autorité puisse
soumettre à un examen vétérinaire le troupeau dont elle faisait
partie antérieurement. Cet examen serait à renouveler tous les
trois mois.
S’il est de toute nécessité de supprimer le plus vite possible
les bêtes tuberculeuses au plus haut degré, il est, d’un autre côté,
aussi nécessaire d’indemniser les propriétaires; il faudrait toutefois,
que les sommes à accorder ne soient pas trop élevées, de peur
que les Gouvernements et les Parlements refusent les moyens pé-
cuniaires. La solution la plus simple serait, peut-être, une assurance
obligatoire du bétail.
La mammite tuberculeuse, étant la forme la plus dangereuse de
la tuberculose, aussi bien pour l'homme que pour les bêtes, il est ab-
solument urgent de prendre les mesures légales les plus sévères, chaque
fois qu’elle sera observée; que les bêtes paraissent cliniquement malades
ou non, Ü faudra les abattre. (Dans ce cas, la loi danoise accorde
25°/, d’indemnite si la viande est encore reconnue propre à la con-
sommation et 75°/, si elle est confisquée. Le diagnostic est posé à la
suite de l'examen microscopique du lait, par des inspecteurs vétérinaires.)
_ Le lait recueilli en grande quantité dans des laiteries coopéra-
lives ou syndiquées ainsi que la crême et le petit lait, devront être
36
562 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique
exposés à une température de 85 degrés centigrade avant la
Les résidus des appareils centrifuges devront être brulés suira
mode prescrit dans le Danemark.
* *
*
Voici les principaux points du projet que je prie le Congr
bien vouloir soumettre aux différents Gouvernements. Ils ne son
de nature à réprimer d’une façon complète la tuberculose bovine,
pourront cependant arriver à Venrayer petit à petit.
Dans une vingtaine d'années on pourra aller plus loin, e
pliquer des mesures plus sévères.
563
Report of Dr B. BANG
Professor of the High School of Veterinary Medicine, Copenhagen.
(Translated by Dr. LIAUTARD, director of the American Veterinary College,
New-York.)
X UBERCULOSIS must be prevented among domestic animals
because:
1. of the danger that the human race runs in the
use, unknowingly, of the meat and milk coming from
tuberculous animals, and account of possible infection
from bacilli of Koch expelled by the living animals;
2. of the enormous economical losses that it produces.
The dangers of paragraph 1, being the object of special con-
siderations in another section of the Congress, I will limit myself
to that of tuberculosis of our domestic animals and more especially
that of bovines.
Tuberculosis spreads only through contagion, that is by in-
vasion of an organism with bacilli’ of tuberculosis coming from
another subject, man or beast.
Therefore, prophylactic measures must, above all, have as
their object the reduction of the infection which may be intra-or
extra-uterine.
The first form plays but a minor part, although congenital
tuberculosis is not an exceptional fact, as has been supposed (from
the statistics of large abattoirs). I have had occasion to observe
more-than 400 cases of tuberculosis either on foetuses or in new-
born calves, nevertheless the number of congenital tuberculosis has
scarcely gone beyond 0.33 °/, of the killed calves, even in the most
infected regions.
During 1898, Mr. Knudzen, the inspector of the abattoir of
Aarheim, found that out of 5941 calves killed there were 23 (0.39
0) affected with congenital tuberculosis and out of 7789 killed
outside and inspected in town 29 (0,37 °/o) were diseased. Mr.
Klepp, of the abattoir of Kiel, found the disease a little oftener;
out of 4068 new-born calves, killed in the five first months of 1896,
26 (0.64 °/o) were more or less tuberculous and out of 847 killed
during October, 10 (1.18 °/o) were already affected.
564 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
Intra-uterine contagion is explained by the fact that the t
culous bacilli have developed in the placenta of the mother «
least, have been carried through circulation in cases of gener:
tuberculosis. In the greatest number of cows with local t
culosis only, infection of the placenta is entirely wanting. I
occur only in cases of tuberculosis of the ovaries or genital o
of males or when the bacilli have already invaded the mo:
blood. These theoretical data are confirmed, not only by o
vation made on the killed calves, but also by the fact that o
like myself have observed that calves tested with tuberculine,
given a proportion of reaction, inferior to that furnished by h
and adult animals.
Tuberculination made on bovines, since 1893 in Dem
has given the following results.
Calves under 6 months
from 1898 to October 1895 7680 percentage reacted 1
» 1896 to May 1898 24267 mn »
Animals from 6 to 18 months
from 1898 to October 1895 11818 percentage reacted 29,4
n 1896 to May 1898 58920 „ » 190
Heifers from 1!/ to 21 years
from 1898 to October 1895 8921 percentage reacted 40,5
» 1896 to May 1898 22485 n » 25,5
Adult animals
from 1898 to October 1895 25429 percentage reacted #3
» 1896 to May 1898 67263 » »
In the majority of cases then. tuberculosis has been obs
after birth, a fact which is now admitted by almost all autho
Far from denying the greater or less resisting power t
tissues against the invasion of the tuberculous or other baci
possible hereditary transmission, I, however, desire to remark
1, That the more or less great predisposition to cor
tuberculosis consists in the hereditary propriety to lo
of the disease more than in the degree of resisting p
that the organism may oppose to the invasion of
morbid germs. In general, there exists no imm
against tuberculosis in bovines; every animal can be
affected with it. And besides, tuberculine does not
cate to us the degree of predisposition as it is very |
that an animal with little predisposition will react, be
he has been exposed to an intensive infection, while
other, with more predisposition, will not react, becau
has so far escaped all contamination.
2. That we have but limited notions in relation to the
ditary predisposition, in different degrees, among bo:
To this day, I have not been able to detect, amon;
cattle of large farms composed of different breeds, wh
the disease attacks one breed in preference to anothe
Report of Dr. B. BANG, Copenhagen. 565
As long as this predisposition is not proved, I believe it is
useless to attach too great importance to it; in all cases, it is im-
possible to obtain that certainty from the fact that such a bull or
such a cow has shown reaction after an infection of tuberculine.
As long as the parents are clinically sound and that tuberculosis
is not established by the reaction, we have nothing to fear for the
calf, neither congenital tuberculosis nor predisposition. Born healthy,
calves will remain sound, if they are kept away from contagion.
Predisposition acquired from weakness after diseases or from
too delicate regime, plays certainly a more important part than
hereditary predisposition; and for this reason all the care of the
owner must be directed towards the choice in the food of the
calves and the means to make them strong and hardy.
In extra-uterine life, infection may occur in different ways;
at any rate it takes place only exceptionally through wounds, copu-
lation or by the udder. Most ordinarily, invasion occurs through
the respiratory or digestive organs; and many are inclined to con-
sider this last as the most frequent. But again, the contrary might
also be believed, as in many cases the disease is found localized
in the respiratory organs or again on both those and the digestive.
It seems to me more practical to divide infection into 1) that
by the ingestion of food containing tuberculous bacilli; 2) that by
cohabitation.
ad 1. Bacilli are almost always found in milk: and
it is a well known fact that tuberculosis of calves is always
localized into the digestive organs and their ganglionar
system, as being the first that bacilli meet in their invasion.
Milk, taken from tuberculous udders, is then a permanent
danger, so much greater that often, cows with generalized
tuberculosis may transmit bacilli in their milk, yet the
udder does not seem diseased clinically.
Besides this, the supposition, admitted by.Mr. A. Ebers,
that sound milk may become infected by bacilli from the
foecal matters, must be taken into consideration, and that
explains how, in some cow-sheds, where no tuberculous
mammitis or general infection have been observed, calves
living on milk have nevertheless contracted the disease.
In heating milk. to 85° C. temperature it is easily sterilized.
This method has been crowned with the greatest success
in Denmark.
In doing this, and especially in large dairies, this most
dangerous source of infection will certainly be suppressed,
a source which resides in tuberculous mammitis and is so
much more pernicious to human health that the affected
mammoe does not appear diseased for a certain time (one
month and more) after it is infected. If later, the milk
becomes aqueous and clotted, it must not be thrown on
566 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
the ground for fear of. increasing the infection ab
existing in the cowhouse.
The law of March 26%, 1898, in force in Denmark,
venting the slaughter with indemnity of every cow suff
from tuberculous mammitis is a great advance.
ad 2. Milk, as a source of infection, plays no longer it:
with weaned calves or adult animals. .Contamination o
by cohabitation, and it is a sure fact that the dang
infection is much greater in cowhouses than in the
especially if the former are dirty, dark and ill-venti
The institution of mangers, by which animals feed with
other and which obliges them to drink the same water, incr
the danger of infection. In such cases, the greatest clean
and most ingenious construction of the cowhouses are not
cient to remove all danger. Bacilli expectorated by sick an
remain in the cowhouses and after months or years, all the an
previously healthy will succumb to the plague. Tuberculine
shows indeed that in cowhouses already affected for some
70, 80 and often 100°], of the animals kept in permanent s
lation react, although they look in perfect health, while, in o!
which seem exempt, scarce a few of recently bought animal
exhibit a typical reaction. The danger of cohabitation is
proved by the fact that, in a cowhouse extensively infected,
the exception of young calves, almost all the adult subjects, h
and young bulls will react and if the calves are kept in an
cowhouse, separated, they remain free from disease or at
contract it only by ingestion of tuberculous matters.
It is then certain that the principal cause of the propag
of tuberculosis among bovines can be attributed to the cohabit
of healthy with diseased animals; and in my opinion, it is ir
direction that we must look to apply the effective remedy, t
into consideration the climatic condition of our countries, +
condemn animals for a part of the year to forced stabulation
The results obtained by the separation of sound animals
those that have reacted, demonstrate sufficiently the influen
cohabitation in favor of contamination. Some owners think
enough to separate the animals in such a way as to avo
contact. If, after a certain time (say one year) the tuberculin
is resorted to, the result is usually favorable when the an
have been entirely separated. To operate with the greatest cl
of success, the two classes of animals must be placed in
separate farms or at least in cowhouses sufficiently far apart
each other.
Therefore, the principal measure by which to struggle ag
bovine tuberculosis, consists in the prophylactic separation o
sound from the diseased animals,
Report of Dr. B. BANG, Copenhagen. 567
in using the tuberculine test in a herd, it gives in most cases
tive result; animals that show the typical reaction are, all
arly all, tuberculous in various degrees; while those that have
action are at least 90 °Jo free from tuberculosis. If it is
hat some extensively tuberculous animals do not react, it is
fficult to diagnose the disease by careful examination and
ally by rectal exploration.
This clinical examination is essentially necessary if one does
vish to run the chances of placing those tuberculous animals
ave not reacted with others which are healthy and in that
:ompromise all the successes of tuberculination.
In general, tuberculosis can be effectively battled with by
lly applying the tuberculine test and separating all the ani-
into two distinct herds.
Besides the inherent errors of tuberculination mentioned above,
are others which by their nature may compromise the final
: such is the power of habituation of the organism to tuber-
from repeated inoculations. In this case, animals do not react
a second or third infection: a condition which may give rise
udulent transactions and be the indirect cause of infection.
for that reason that all animals which have reacted, ought to
an obligatory mark; and as long as this measure is not en-
| by law, one must avoid, as much as possible, the purchase of
ls from unknown sources,
Often also, the diagnostic value of tuberculine is diminished
inoculations are made on animals that arrive from long
2ys, and to such an extent that there is very slight reaction
rhaps none at all. With such subjects several days of rest
be allowed, then a stronger dose of tuberculine injected and
nust accept a lower temperature as the limit of reaction.
All those defects are certainly apt to reduce the diagnostic
of tuberculine, but yet it remains a precious and indispen-
weapon in the repression of bovine tuberculosis.
From the considerations alluded to above in relation to the
ıs ways of contagion, it is easy to arrive at the measures
red, when owners desire to transform a tuberculous herd into
Ithy one: all the calves, born from infected parents, shall be
o the butcher;.on the other hand, those from healthy animals
be immediately separated and fed on milk, sterilized by boi-
This process, will be long and expensive; and it is for that
n that it will be better to resort to tuberculination of all the
ls of one cowhouse, to isolate completely healthy animals
the diseased and renew the operation every year, or better
six months to remove all those that might have been infected
yards,
This last method was applied for the first time in Denmark
92 and since in a large number of farms and domains not
there but in other countries; everywhere the results have been
568 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
conclusive. In general, it has been found theoretically correc
practically realizable.
However, when one is in presence of a number of «
among which tuberculosis has existed a long time, it wou
better to remove even the adult individuals that have not re
with tuberculine, because, as I have observed in a long prac
small number of them are often the carriers of old tuberc
lesions in the bronchial and mediastine glands and yet do not
reaction. If the number of the infected animals is small, they
all be submitted to the test.
All that has been said above, relates to repression volu
and not obligatory of tuberculosis, as well as to the mea
prescribed against other epizooties. Governments should
is true, give aid to private initiative by furnishing tuberculine
tuitously as is done in Denmark, Norway, Sweden, and some
states and in paying veterinarians, with the condition, how
that owners will strictly observe the restrictions relating t
separation of animals that have reacted from the others and :
to them on indelible mark. The slaughter of those animals c:
be legally ordered, as for instance in Norway, unless the
grants an indemnity. I am of opinion that slaughter is
strictly necessary and that an indelible mark would be suff
to recognize animals that have reacted, because introduced |
infected herd they may render some service for a certain tim
not lead themselves to fraud.
It may be naturally asked, if it is not possible, in the in
of a state to repress effectively the most terrible of conta
diseases by destroying its source. It is claimed in many part:
bovines are principally contaminated by men (Mr. Guilleber
the Congress of Berne.) If this is right, suppression of b
tuberculosis is out of question. For me, it is inadmissible; bec
while not denying that an animal may be infected by bacilli
the phtysic man, it is nevertheless true that this mode of infe
has been rarely observed. And besides, it is positively proved
if tuberculosis breaks out in a herd, exempt until then, is hs
ways been introduced by an animal more or less sick or contr
by calves fed on tuberculous milk. Anyhow, the simple fact
there are a great number of cowhouses exempt from diseas
countries where human tuberculosis prevails extensively, s
sufficiently that transmission from man to beast is very rare
countries where bovine tuberculosis was in former times a
unknown and has only acquired an increasing extension durin
century, it can be easily demonstrated (as I have done for Dent
that the disease was introduced by animals coming from
countries where tuberculosis existed extensively. As man is the
cipal source of infection to the human race, bovines are for the |
race. The last experiments of Mr. Theobald Smith of Boston
shown that bovines are most often infected and in more s
Report of Dr. B. BANG, Copenhagen. 569
with cultures of bovine than with those of human tuber-
S.
The principal obstacles which make the repression of bovine
culosis extremely difficult consist:
1) In the immense extension of the disease,
2) In the often mild form, which, in many cases, gives rise only to
losses of little importance and then do not justify ‘wholesale slaughter.
3) In the defect of tuberculination as a mean of diagnosis, as I indi-
cated before.
ad 1. Excepting some countries like Norway, Finland, and some
ions in France where natives and un-crossed breeds are
still relatively little contaminated, bovine tuberculosis is, accor-
ding to abattoir statistics, widely spread in almost all civilized
states.
ad@ In making post mortems of animals that have reacted, mild
lesions are almost always discovered, occasioning but little
losses; I have had occasion to follow for years such animals
as had reacted 5 or 6 years before and have found that tuber-
culosis had remained stationary and very limited.
It is also shown by observation gathered from abattoirs, that
st cases of tuberculosis, the disease has left but little lesions
, on account of the actual principles of meat inspection, do
ender the meat unfit for use. The losses would then be rela-
of little importance, if one would not proceed as they do in
chusetts where, by special law, obligatory slaughter is carried
ind indemnity given for all animals condemned clinically or
g shown reaction after injection of tuberculine and where all
reat is destroyed without drawing profit. During the space
years, the expenses for indemnities amounted to 250000
rs a year, to such a point that the Representatives of the
refused to vote new funds. This sad result is due princi-
to the fact that the meat was entirely thrown away from use.
The experiments made in Belgium show also how great the
ities are in repressing bovine tuberculosis, from the point of
of sanitary police. A law which came into force the 1" of
ry, 1896, in that country orders:
1) Obligatory declaration, from the veterinarian and the owner, of
every case of tuberculosis detected in a bovine, alive or slaughtered.
2) Veterinary inspection of the herd to which this animal belonged.
8) Slaughter of animals, clinically tuberculous, and also of those that
exhibit reaction by tuberculine test.
4) A disinfection of the cowhouse. 7
5) Prohibition to sell animals, which were in the same cowhouse,
unless for the butcher, Exception is made for animals that have
not reacted, This obliges the owners to have their cattle tested.
6) Gratuitous tuberculination of animals belonging to any one who
takes the engagement of separating, in a complete manner, the
healthy animals from those that have reacted. If the disease has
not yet been discovered in a farm, the expenses of the test are
paid by the owner. Animals, which are found healthy, are sub-
mitted to another test every year.
570 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
7)
The milk of animals that have reacted can not be sold excep
being boiled and the animals must be sent to the butcher |
the year. It is also forbidden to private individuals to use
culine inoculations. Importation of foreign cattle (except thc
the butcher), is allowed only, if the test is applied at the f
and proved negative.
All these measures, except those of article 7 are rations
they go as far as obligatory slaughter of animals that have re
but are clinically healthy. Indeed, after an experience of 18 mc
the Belgian government was obliged to make several chang
the regulations of October 30%, 1896; the principal consis
authorizing the owners to keep animals that have reacte
Jong as they do not show a signs of disease, with the under
ding, however, that by not sending them to the butch
the space of 3 years, he loses all his rights to indemnity. I!
also ordered to separate immediately newborn calves from mt
that reacted and to feed them after their second day
sterilized milk. Obligatory declaration, imposed at first
veterinarians and owners, was onty..maintained for the fo:
and veterinary inspections were restricted only to animals use
breeding. But what caused the greatest prejudice to these
sures of veterinary police was the prescription, by which ov
were no longer obliged to sell to the butcher contaminated an
as long as they were not clinically sick. With this prescrij
complete repression of the disease was given up. It is true,
slaughter is still kept up and indemnity paid for animals clin
diseased and that suspect animals, that is those which had re:
are still kept separated: and it is always forbidden to sell
two classes of animals except for the butchery; but on the
hand the introduction of fresh animals into a cowhouse dec
healthy is allowed, without submitting them to tuberculine
provided they exhibit no clinical symptoms of tuberculosis.
The attempts made in Belgium against bovine tuberc
are very interesting; they were considerably facilitated by
general inspection of meat. Belgium is a rich state, her repr
tatives are ready for all the emergencies required in beh:
agriculture. Thus, in 1897, more than one million francs were
in indemnities. Notwithstanding all these essentially favorable
ditions, it has been found necessary to abandon the former
rational plan and to struggle in an energetic manner with b
tuberculosis.
Surely, the losses caused by tuberculosis will be grac
reduced in Belgium, if the funds are not cut short to inde
clinically sick and suspect animals, as well as those that have rea
but the disease will never be entirely abolished, so to spea
long as there is no legal order respecting the separation o
sound animals from those that have reacted.
Evidently, the best measure would be to kill even sul
only suspected of contamination, as is done in pleuro-pneum
Report of Dr. B. BANG, Copenhagen. 571
unately, this process is too costly to be applied and conse-
y we are yet far from reaching a definite result. Until then,
as much as possible, try to arrest the plague and reduce
inger that constantly threatens human health.
To attain these objects, clear and well presented information
the nature of tuberculosis, its modes of infection and the
tance of tuberculine ought to be spread among the people of
untry and of the towns.
To country folk, principally, advice should be given in relation
» principles of the construction of a modern hygienic cattle
the rules of rational disinfection and the necessity to bury
seased organs of animals sold to the butcher.
In the second place, owners of cattle ought to prevent the
nination of calves and other animals still healthy.
Without this, the slightest result will never be realized, no
r what governments may do.
Finally, as the last condition, cows which are tuberculous
last degree must be killed, as they are ordinarily affected
alterations of the lungs, intestines, uterus or udder and
2 bacılli about in quantities.
To do this, owners must be made, by law, to declare all
of suspicious diseases : loss of flesh from pulmonary affections,
e discharge, mammitis with chronic indurations, chronic
œa with pulmonary manifestations. When the veterinarian
stablished the tuberculous nature of the disease, the sick
Is shall be separated from the others and shall be killed in
ortest time.
In countries where regular meat inspection exists, veterinarians
ay inspectors shall make declarations every time they have ob-
| the disease in their practice with the indication of the
of the animal, and then permit the authority to have the
from which the animal came, to be examined by a veterinarian.
inspection shall be renewed every three months,
If it is of great necessity to suppress as quickly as possible
that are extremely tuberculous, it is also necessary to give
nity to owners; however, the allowances ought not to be too
for fear the funds might be refused by Governments and
entatives The simplest way, probably, would be an obli-
| insurance of the cattle.
Tuberculous mammitis, being the most dangerous form of
isease, as well for man as animals, tt ts essentially urgent
e the most severe legal actions every time tt ts discovered:
er the animal be clinscally diseased or not, let tt be killed
ce.
572 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
In such cases, the Danish law grants 25 °/o indemnity,
meat is still used for consumption and 75 °/o if it is confi
The diagnosis is settled by microscopic examination of the
made by veterinary inspectors.
The milk collected tn large quantities at syndicated |
lective dairies, as well as cream and whey, ought to be e
to heat of 85° C. before being sold. The residuum of the
ratuses ought to be burnt as in Denmark.
* * *
These are the principal points of the project that I!
Congress to present to the vartous ments. They a
of such a nature as to suppress bovine tuberculosis in a co
manner but may arrest tts progress by degrees.
In some twenty years, it will be possible to go furthe
take more severe measures.
573
Bericht von Dr. O. Malm
tor des Veterinäramtes im Konig]. Norweg. Ministerium des Innern.
=~
©) er Kampf gegen die Rindertuberkulose begann in Nor-
6) wegen im Jahre 1893 mit der Einrichtung von Zucht-
bullenhaltungs-Genossenschaften. Diese Vereine erwerben
und unterhalten für den Zuchtgebrauch ihrer Mitglieder
Bullen von vorzüglicher Beschaffenheit. Der Staat
bestreitet die Hälfte der Anschaffungs- und Unterhal-
kosten. Seit 1893 müssen diese Bullen sich vor ihrer Aufstel-
als tuberkulosefrei bei der Tuberkulinprobe erwiesen haben.
Im folgenden Jahre wurden einige Viehbestände freiwillig
kulinisiert. Das verwendete Tuberkulin war aus meinem
ratorium bezogen und den Viehbesitzern kostenfrei zugestellt
en.
Das im Jahre 1894 erlassene Gesetz über Maßregeln gegen
ckende Tierkrankheiten, reiht die Tuberkulose den Viehseuchen
milderer Form ein.
Es verpflichtet den Viehbesitzer, beim Auftreten von Tuber-
e in seiner Herde, zur polizeilichen Anzeige (an den Tierarzt
an den Polizeibeamten). Das Gesetz verbietet, tuberkulöse
auf Märkte, Ausstellungen, fremde Weiden oder Ställe zu
en. Ausnahmsweise gestattet es, solche Tiere zur Schlachtung
rkaufen oder auf Märkten in eigens dafür bestimmten Abtei-
n aufzustellen. Es ist daher überhaupt nicht erlaubt, tuber-
e Tiere anderweitig als zur Abschlachtung abzugeben. Die
rung hat sogar neuerdings vorgeschlagen, tuberkulöse Tiere,
je, in Mißachtung des Gesetzes, anders wie als Schlachttiere
uft werden, auf polizeiliche Anordnung ohne Entschädigung
ten. Nach den in Kraft stehenden Bestimmungen wird heute
\ gegenüber dem vom Ausiande eingeführten tuberkulösen Vieh
eser Weise verfahren.
Seit 1895 bewilligte das Storthing Geldmittel, um die Kosten
lie Untersuchung von Vichbeständen mittels des Tuberkulins
streiten, und zwar 1895, 19000 Kronen, 1896, 30000 Kronen,
, 32500 Kronen und 1898, 33804 Kronen. Seit Frühjahr 1895
574 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
bis zum 31. Dezember 1896 wurden in Norwegen 2195 R
bestände untersucht, von denen 573, somit 26 vom Hundert
seucht waren.
Von den 30787 untersuchten Rindern reagierten t;
2589, somit 8,4 vom Hundert.
Bezüglich der Rasse und des Alters war das Vert
folgendes:
Tabelle I. Mit Tuberkulin untersuchte Rinder 1895—1896 nach der R
Gemeine Norwegische Airshire- Gemischte Un!
norweg. Hasse: Telemarksrasse: Rasso: Rasse: R
Untersuchte Tiere : 18548 2174 622 18506
Tuberkulöse „ : 859 188 127 1408
% 268 61 184 104
Tabelle II. Mit Tuberkulin untersuchte Rinder nach dem Alter:
Unter Von 6 Monaten Von ‘Unb
6 Monaten : bis 1 Jahr: 1-5 Jahren: 5 Jahre: 4
Untersuchte Tiere : 1581 2237 18179 18449
Tuberkulöse „ : 15 76 1042 1886
% > 10 34 79 108
Tabelle III. Tuberkulinuntersuchungen im Jahre 1897.
Untersuchte Bestände : 2186 Untersuchte Tiere: 347
Tuberkulöse „ 677 Tuberkulöse „ : 2
% 27 % : 8,
Tabelle IV. Mit Tuberkulin untersuchte Rinder nach der Rasse.
Gemeine Norwegische Airshire- Gemischte ‘Unt
norweg. Rasse: Telemarksrasse: Rasse: Basse: RB
Untersuchte Tiere : 15206 1648 837 7119
Tuberkuldse „ : 1020 81 51 885
% : 76 49 15,1 124
Tabelle V. Mit Tuberkulin untersuchte Tiere nach dem Alter.
Unter Von 6 Monaten Von Über Unb.
6 Monaten: bls1Jabr: 1—6 Jahren: 5 Jahre: 4
Untersuchte Tiere : 1281 1848 10987 10221
Tuberkulöse u. ver-
dächtige Tiere : 24 62 875 1060
VA 3 19 8,2 71 10,4
Bis Ende 1897 erhob sich die Zahl der in Norwege!
Staatskosten mit Tuberkulin geprüften Rinderbestände auf 5
Haupt, bezw. 4331 Herden. Von diesen waren 1150, d. h.
vom Hundert, und von den Rindern 4644 Haupt, d. h. 8,36
Hundert, nach dem Reaktionsergebnisse von der Tuberk
ergriffen.
Bericht von Dr. O. Malm, Christiania. 575
"olgende Bestimmungen gelten seit 1895 für die Untersuch-
, welche in den Rinderbeständen auf Staatskosten ausgeführt
n:
)
Wer Lust hat, seinen Rinderbestand auf Staatskosten untersuchen
zu lassen, hat sich zu verpflichten, die nachstehenden Vorschriften
zu erfüllen, und empfängt dagegen die unten bezeichneten Be-
Fest en.
ie ‘Untersuchung muß sich auf den ganzen Bestand erstrecken.
Die Tuberkulinprobe von einzelnen Tieren ist nicht statthaft.
3) Das Tuberkulin wird kostenfrei geliefert.
) Sämtliche Kosten, welche durch die Thätigkeit des Tierarztes ent-
stehen, werden von der Staatskasse getragen. _
Die erkrankten und verdächtigen Tiere sind von den übrigen sofort
abzusondern und in einem besonderen Stalle oder in einer durch
eine Wand getrennten Abteilung des Stalles aufzustellen. Sie sind
aus besonderen Krippen oder Futtertrögen zu füttern. Die gesunden
und die kranken (verdächtigen) Tiere sind auch auf der Weide
von einander abzusondern.
Der Stall, in welchem die kranken oder verdächtigen Tiere ge-
standen haben, ist sofort zu desinfizieren.
7) Rinder, die mit Euter- oder allgemeiner Tuberkulose oder mit
nkavernen behaftet oder stark abgemagert sind, werden unver-
züglich getötet. Milch, welche von solchen Tieren gemolken ist,
darf nur in gekochtem Zustande abgegeben oder benützt werden.
3) Der Verkauf eines tuberkulösen oder verdächtigen Tieres ist, aus-
enommen zur Schlachtbank, verboten, ebenso der Verkauf des
leisches solcher Tiere, ehe es vom Fleischbeschauer untersucht
und als tauglich befunden worden ist.
9) Zur Aufzucht bestimmte Kälber sind zu isolieren und mittelst
Tuberkulin zu untersuchen, bevor sie in den tuberkulosefreien Be-
stand aufgenommen werden. Zu ihrer Ernährung darf nur Milch
yon nicht Teagierenden Kühen zur Verwendung kommen.
D) Kein zugekauftes Tier darf in die gesunde Abteilung eingestellt
werden, vor es tuberkulinisiert und von Tuberkulose frei befunden
worden ist.
)
Nach einem Dekret vom 27. Januar 1897 werden alle von
den nach Norwegen eingeführten Rinder — andere dürfen
aupt nicht eingeführt werden — einer Quarantäne und Tuber-
robe unterworfen. Die dabei als krank oder verdächtig
denen Tiere werden markiert, binnen 10 Tagen geschlachtet
nach Schweden zurückgeschickt.
Die Einfuhr von schwedischem Vieh ist nur nach Christiania
Frederikshald gestattet.
Ein weiteres Dekret vom 28. Mai 1897 bestimmt, daß auch
orwegische tuberkulöse oder verdächtige Vieh mit der Marke
rsehen ist.
Endlich ist für das laufende Jahr eine Geldsumme bewilligt,
en Schaden zu ersetzen, welcher durch die Tötung des tuber-
n Viehes entsteht. Die Hälfte des erwachsenen Schadens
die Staatskasse.
In Norwegen besteht daher das Verfahren im Kampfe gegen
uberkulose aus Vorbeugungsmaßregeln unter freiwilliger Mit-
576 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
wirkung der Viehbesitzer. Niemand ist verpflichtet, seinen
bestand untersuchen zu lassen.
Wenn der Viehbesitzer aber die Untersuchung wünscht
dazu die Hülfe des Staates beansprucht, so muß er sich den
genannten Vorschriften unterwerfen.
Es besteht kein Zwang, die tuberkulös befundenen Tie
schlachten. Der Staat verlangt nur, daß der Viehbesitzer in d
Falle diejenigen Tiere möglichst bald abschlachtet, welche, ent
schwer erkrankt sind oder einen geringen Wert besitzen oder \
ihrer Erkrankung besonders gefährlich erscheinen, andere
anzustecken. Die übrigen reagierenden Tiere kann der Be
behalten, wenn er dieselben von den gesunden absondert.
Alle Untersuchungen und deren Ergebnisse werden in E
dere Formulare eingetragen, welche der Direktion des Vete
wesens einzusenden sind.
Die erwachsenen Rinder, die nach einer normalen Anf
temperatur in der kritischen Zeit eine Mastdarmwärme von
39,5° C. zeigen, werden als tuberkulös oder verdächtig beha
für jüngere Rinder ist die entscheidende Wärmegrenze auf 4
angesetzt.
Norwegen ist das erste Land, welches die Tuberkulin
beim Rinde vollständig auf Rechnung des Staates vornehmen
Der Kampf gegen die Tuberkulose wird hier nur mit
willigung der Viehbesitzer unter Anwendung milder gesetz
Vorschriften und einer mäßigen Entschädigung für Verluste ge
Das Verfahren beruht demnach auf einer Vereinbarung der
besitzer mit dem Staate und es erscheint z. Zt. als das e
durchführbare im Kampfe gegen die Tuberkulose.
577
Rapport de M. le D" O. MALM
cteur de l'Office vétérinaire au Ministère de l’Intérieur de Norwège.
YA lutte contre la tuberculose des bovins commença en
A Norwège par la fondation, en 1893, de sociétés d'élevage,
qui, entre autres buts, avaient celui de mettre à la dis-
) position de leurs membres des taureaux reproducteurs
d’une qualité supérieure. La moitié des frais causés par
l'achat et l'entretien de ces taureaux fut couverte par
Au mois de septembre de cette même année, il fut prescrit
ıaque taureau devrait être tuberculiné avant d'être approuvé
e animal reproducteur.
Pendant l’année 1894, les propriétaires de plusieurs exploita-
firent spontanément, et sans y être astreints, tuberculiner
étail. Cette opération fut faite à titre gratuit, et avec la
uline provenant de mon laboratoire,
En 1894, le 14 juillet, la nouvelle loi sur les mesures à prendre
de maladies contagieuses chez les animaux domestiques entra
ueur. D’après cette loi, tout propriétaire ou gardien d’ani-
a le devoir de faire une déclaration à un vétérinaire diplômé
l'officier de police dès qu’une de ces maladies apparaît dans
oupeau, et d'empêcher que les animaux. supposés atteints de
aladies soient introduits dans aucune exposition ou aucune
étrangère. Leur introduction dans un marché public est
ent autorisée dans une division séparée, et uniquement au
l’animaux de boucherie, à moins que le ministre ne décide
n soit autrement pour chacune de ces maladies en particulier.
acheteur, qui en contravention de cette loi, aurait acquis de
ıimaux, pour une destination autre que celle tolérée, s'expose
ordonner leur abattage sans indemnité, par ordre des autorités.
En 1895, sur la proposition du Gouvernement, la Chambre
éputés vota un crédit pour la tuberculination publique des
s. 26200 fres. furent dépensés en 1895; puis 41400 fres. en
et environ 45 200 en 1897.
Les recherches publiques sur la tuberculose commencèrent en
ge au printemps de 1895; au 31 décembre 1896, on avait
37
578 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiqu
examiné 2195 exploitations; 573 d’entre elles, soit 26 p. %/,
prouvées envahies par la maladie, que l'on constata sur 2589
parmi les 30787 bovides tuberculinés, soit une proportion de 8.
cent. Les tableaux suivants serviront de diagrammes sur la m:
Tableau I. — Bovidés tuberculinés par race, 1895-1896.
D
Race Race Races
ee, mul Ce mn
Animaux tuberculinés . . . 13548 2174 692 13506
Dont tuberculeux et suspects. 859 183 127 1408
Pour cent. . . . . . . . 68 61 184 10,4
Tableau II. — Boridés tuberculinés par âge, 1895-1896.
Agé Agé de six A Agé de plus
jusqu'à mols jusqu'à de a as ra Sons Age
six mols Ian
Animaux tuberculines . . . 1851 2287 18179 18448
Dont tuberculeux. . : : : 15 76 1042 1386
Pour cent. . . . . . . . 10 34 79 108
Voici les résultats des tuberculinations pendant l’année
Tableau III.
ezaminges Dont snvahloe Pour cent amdın, et euepects Bon
2186 577 27,0 24755 2056 8,
Tableau IV. — Bovidés tuberculinés par race, 1897.
Race Race D
Race Races race
wit, radia ce aie
Animaux tuberculinés . . . 15206 1646 387 7119
Dont tuberculeux et suspects. 1020 81 51 885
Pour cent. . . . . . . . 76 49 15,1 ‘124
Tableau V. — Bovidés tuberculinés par âge, 1897.
Agé Agédesix Aré Agé de plus
Jgnan't, mols Jasau'd de 16 ans debans in
six mois 1
Animaux tuberculinés . . . 1281 1648 10987 10221
Dont tuberculeux et suspects . 24 52 875 1060
Pour cent. . . . . . . . 1,9 8,2 71 10,4
Jusqu'à la fin de l’année 1897, l'épreuve de la tuber
avait été faite, aux frais de l'Etat, sur 55542 bestiaux, dont
étaient tuberculeux ou suspects, soit une proportion de 8,36
cent. Ces animaux appartenaient à 4331 exploitations, dont
soit 26,55 p. °/, furent trouvées envahies.
Les prescriptions établies en 1885 pour les tuberculin:
publiques sont les suivantes:
Rapport du docteur O. MALM, Christiania. 579
1) Tout propriétaire pourra obtenir la permission de faire examiner
son étable par la tuberculine, lorsqu'il en aura fait la demande, et
quill se sera obligé à se Soumettre aux prescriptions données,
2) L'examen devra embrasser toute l'étable et non pas seulement
guelques animaux isolés.
8) La tuberculine sera livrée gratuitement.
4) Les frais occasionnés par le voyage du vétérinaire et les honoraires
seront acquittés par l’Etat.
5) Les animaux atteints ou suspects devront être séparés des animaux
sains, ou bien dans une étable particulière, ou bien au moyen d’une
cloison pratiquée dans l’étable; on apportera aux animaux leur
nourriture dans des vases spéciaux, et on évitera de laisser paitre
ensemble les animaux des deux groupes.
6) L’etable devra être désinfectée.
7) Les animaux atteints d’une tuberculose mammaire, ou chez lesquels
la maladie est fort avancée avec amaigrissement ou avec phe isie
pulmonaire, devront être abattus le plus tôt possible, et leur lait
ne devra être aliéné ou employé qu'après avoir été bouilli.
8) Aucun animal atteint ou suspect ne devra être vendu que pour
être abattu, et la viande n'en sera mise en vente qu'après un examen
r l'inspecteur vétérinaire, si cela est possible.
9) Pes veaux destinés à l'élevage devront être séquestrés et tubercu-
linés avant leur placement dans le groupe sain; le lait employé à
leur nourriture devia rovenir d’animaux sains.
10) Aucun animal acquis d'ailleurs, ne devra être placé dans le groupe
sain à moins qu’il n’ait été trouvé exempt & la tuberculose par
la tuberculine.
Comme corollaire des sus-dites prescriptions est venue se
re l'ordonnance du 27 février 1897, d'après laquelle tout bétail
rté de Suède en Norvège, devra rester en quarantaine et être
rculiné. Le bétail importé devra être marqué au feu, s’il est
ré : atteint ou suspect et abattu dans les dix jours, ou retourné
uede.
Je ferai remarquer que l'importation des ruminants en Nor-
est actuellement interdite à tout pays, sauf une partie de
iède, important par Christiania ou Fredrikshald.
En outre, un décret du 28 mai 1897 ordonne la marque au
de tous les bestiaux indigènes, qui auront été trouvés tuber-
IX ou suspects.
Pour le cours de la présente année a été ouvert un crédit,
ettant de dédommager les propriétaires d'animaux tuberculeux,
ı moitié de la valeur de ceux qu'ils préféreraient faire abattre,
eu de les garder isolés dans l’etable.
La méthode prophylactique contre la tuberculose, appliqué
orvège, est donc, comme on le voit, un composé de spontanéit
obligation.
Aucun propriétaire n’est tenu de faire examiner ses bestiaux ;
s'il désire le faire avec l'appui de l'Etat, il doit se soumettre
prescriptions sus-mentionnées. Il n'existe pas d'obligation
tage pour les animaux tuberculeux. Mais l'administration
de celui qui pense affranchir ses étables de la maladie par
> de la tuberculination publique, de s’obliger en échange, à
re les animaux infectés au point d'être manifestement dan-
580 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique
gereux pour les animaux sains et dont la valeur économique, co
vache laitière ou animal reproducteur, est très faible. Les a
animaux, qu’ils aient ou non réagi, peuvent être conservés à
dition que les malades ou suspects soient isolés des sains.
Le principe en Norvège est de regarder chaque animal co
réagissant, ou suspect, si, après une température initiale nor
il montre dans la période critique une température s’elevant
dessus de 39,5 degrés centigrade pour les bêtes adultes, et 40
les veaux.
La Norvège fut le premier pays qui défraya entièreme
tuberculination des étables de particuliers et qui distribua
tuitement la tuberculine, devancant sur ces points mème le Daneı
La lutte doit être fondée sur l'adhésion spontanée des
priétaires, sur l'application discrète des moyens coercitifs de |
et sur l'indemnisation modérée dans les cas convenables, c’est-à
sur un système mixte, composé de défense personnelle et d':
public, de liberté individuelle et de force légale.
J'estime que la prophylaxie de la tuberculose doit être «
navant réalisée dans la direction suivie par la Norvège, la
qui me paraisse pour le temps actuel remplir les conditions qu’
la lutte contre cette maladie.
581
Report of Dr O. MALM
Director of the civil Veterinary Department in Norway.
D HE struggle with tuberculosis of cattle in Norway com-
©) menced in 1893, when so called Cattle Breeding Asso-
| ciations were formed with the object of providing, for
the use of their members, bulls of the best stock for
> breeding purposes. Half of the cost of the purchase
and keeping of these animals was paid by the state.
eptember 1893, it was decreed that all bulls should be vac-
ed with tuberculine before they were recognised as sires. In
, the live stock on a number of farms was privately examined,
tuberculine supplied gratis from my laboratory. In 1894, a
law was passed, concerning measures to be taken against in-
ous diseases among domestic animals. According to this law,
rculosis was placed amongst infectious diseases of a mild form.
y cattle owner is bound to report to a veterinary surgeon or
e officer, any case ‘of tuberculosis that may occur amongst
ive stock, and all owners are forbidden to send animals so
ted to markets, to shows, or other than their own pasturages
yres, They are, however, permitted to sell such beasts for
hter, at fairs, where they are kept in pens set apart for their
Above all, the owners are not allowed to sell animals infec-
with tuberculosis for other purposes than that of slaughter,
the Governement ‘has lately proposed, that such beasts, pur-
ed in contravention of the law, as live cattle, may be killed
he public authorities without compensating the owners for their
With regard to imported cattle, the public authorities have
dy been granted this power.
In 1895, the Storthing made a grant for the purpose of
ying at thé cost of the state, the expenses connected with the
tigation of tuberculosis. During that year, about 19000 crowns
582 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
were voted for that purpose; in 1896 about 30 000 erowns, in
about 82500 crowns, and in 1898, 33804 crowns.
From the spring of 1895 until the 31* December 1896,
live stock on 2195 farms was publicly examined in Norway
which that on 573 was found to be infected with tuberculosi
about 26 per cent. Amongst the 30787 beasts which were exam
2589 were found to be affected, or some 8,40 per cent.
In respect to race and age, the relations were as follow:
Table 1. Beasts examined for tuberculosis in 1895—1896. According to
Ordinary Norwegian Bre
Beasts examined . . . . . ss. 15e
Affected animals. . . . . . . . . . .
Per et III:
Norwegian Telemark Br
Beasts examined. . . . . . . . . . . 2174
Affected animals. . . . . . . . . . . 183
Percent... . . . . . . . . . . 6,1
Ayrshire Breed
Beasts examined. . . . . . . . . . . 692
Affected animals . 127
Per cent . . 18,4
Mixed Breed
Beasts examined. . . . . . . . . . . 18506
Affected animals. . . . . . . . . . . 1408
Percent. . . . . . . . . . . . . 104
Breed unknown
Beasts examined. . . . . . . . . . . 867
Affected animals . serres 62
Per cent . . 222 . . . . . . . . 72
Table 2. Beasts examined for tuberculosis in 1893—1896. According to
Under 6 months 6 months to 1 year
Beasts examined . . 1551 . . . + . 2287
Affected animals .. 76
Per cent . . . .. 8,4
1 to 5 years Above 5 years
Beasts examined . . 18179 . . . . . . 13449
Affected animals . . 1042 . . . . . . 1386
Per cent . . . . 7,9 . . . . . . 108
. Age unknown
Beasts examined . . . . . . . . .
Affected animals. . . . . . . . . . . m
Percent. . . . . . . . . . . . . 188
Table 3. Investigations in 1897.
Live stock on farms . . . . . . . . . 2186
Live stock affected. . . . . . . . . . 577
Percent. . . . . . . . . . . . . 2
Beasts examined. . . . . . . . . . . 24755
Beasts affected . . . . . . . . . . . 2056
Percent. . . . . . . . . . . . . 8,82
Report of Dr. O. MALM, Christiania. 583
Table 4. According to Breed.
Ordinary Norwegian Breed
Beasts examined. ......... . 18206
Affected animals ........ . . 1020
Per cent ..... 2 «© «© e+ 2 wees 7,6
Norwegian Telemark Breed
Beasts examined. . . . . 2 . . . . . 1646
Affected animals. . . . rn 81
Per cent . . 2: 2 2 0 2 rn 4,9
Ayrshire Breed
Beasts examined . ren 387
Affected animals. .......... 51
Per cent . ne el 15,1
Mixed Breed Breed unknown
Beasts examined. . . ‘7119 . . . . . . 449
Affected animals. . . 885 . . . . . . 17
Per cent. . . . . 12,4 . . . . . . 38
Table 5. According to age.
Under 6 months
Beasts examined. ........ 1281
Affected and suspected animals . . . . . 24
Per cent . eee + + + 1,9
6 months to 1 year 1 to 5 years
Beasts examined . . . . . 1648 . . . 10987
Affected and suspected animals 52 , . . 875
Per cent. ee ew ew ee) 32 . .. 7,1
Above 5 years Age unknown
Beasts examined . . . . . 10221... 629
Affected and suspected animals 1060 . . . 47
Per cent ....... 104... 7,5
Up to the close of 1897, 55542 heads of cattle, the live stock
on 43,31 farms were examined at the expense of the State, of
which respectively 4644 and 1150 were found to be affected, or
about 8,36 ‘Jo and 26,55 °/o respectively.
The regulations established in 1895, were as follows:
1. Each cattle owner may have his stock examined on application,
and on his undertaking to keep the following rules.
2. Examinations must include the whole of the stock, and not only a
few single animals.
3. Tuberculine is supplied free of cost.
4. The travelling expenses of the veterinary surgeon and his fee for
examination are defrayed by the state
5. Affected or suspected beasts must be isolated from healthy animals,
either in their own shed, or in a separate walled off portion of the
byre. The beasts must be fed out of their own troughs, and the
two classes must not graze on the same pasturage.
6. The byre must be disinfected.
584 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
7. Beasts attacked by tuberculosis in the udder, or in whor
disease is far advanced together with emaciation or pulm
consumption, must be slaughtered as soon as possible. The
of such animals must not be sold or used before it is boiled
8. No affected or suspected animal may be sold until it has
examined by a meat inspector, provided that such examinat
possible.
9. Calves destined to be reared, must be isolated and examine
tuberculine before being placed with healthy cattle. The
given to them must be taken from healthy animals.
10. No beast purchased elsewhere must be stalled in the same
as the healthy animals, until it is found to be exempt from
culous disease after tuberculination has taken place.
In addition to the above rules, another dated 27% Feb
1897, has come into force, according to which all animals imp
to Norway from Sweden, must be placed in quarantine and |
eulinated. Those subjected to the tuberculine test that are af
or suspected, shall be branded, and either slaughtered withi
days, or sent back to Sweden. The importation of ruminar
Norway is at present prohibited from all countries except Sw
from which land importation may only take place by we
Christiania or Fredrikshald. By a decree of the 28th May 1897.
prescribed, that all native cattle examined by the authoritie:
found to be suffering from tuberculosis shall be branded.
In the present year a sum has more-over been grant
compensate owners for the loss they may sustain througt
slaughtering of affected animals. The owner may be indem
for the half of his loss by the state treasury.
The prophylactic method adopted by Norway with resp:
tuberculosis is thus a preventive measure established with the
sent of the owners.
No cattle owner is obliged to have his stock examined,
if he desires this to be done, and receives the support o
state, he is bound to conform to the above mentioned regula
There does not exist in Norway any law which prescribe:
slaughter of cattle suffering from tubercular disease; all tl
required by the authorities is, that the person who, by the a
the authorities, endeavours to stamp out tuberculosis, that m:
present in his stock, shall in return undertake to slaughter as
as possible those animals which are so severely attacked b
malady as to be evidently highly infectious, and which, as live :
are of small pecuniary value. The cattle owner may, if he pl
retain the other infected or suspected animals, provided on
keeps them isolated from those that are sound.
With regard to the diagnosis of the disease by the characte
temperature in the reaction produced by tuberculine, it ma
stated that all investigations are noted down on special f
which are forwarded to the veterinary department for inspe
by the director. The rule is that adult animals which, after sho
Report of Dr. O. MALM, Christiania. 585
a normal temperature at the commencement, exhibit at the critical
period a temperature, exceeding 39,5 ° Celsius, are regarded as
being infected with, or suspected of having tuberculosis. In the
case of young animals, the limit of temperature is fixed at 40°
Celsius.
Norway was the first counjry which instituted investigations
with respect to tuberculosis at the sole cost of the state, and which
supplied tuberculine gratis. The struggle against the disease has
been based upon the farmers’ voluntary agreement to the employ-
ment of temperate measures, and moderate compensation for loss.
The system is therefore one. combining the co-operation of private
individuals and the public authorities, individual liberty, and legal
compulsion.
In all probability, such a system is at present the only prac-
tical method that can be employed in the struggle with tuber-
culosis. |
586 Die Bekämpfung der Tuberlose unter den Haustieren.
Bericht von Gustav Regnér
Bataillonsveterinär, abbefohlen zur Landwirtschaftsverwaltung in Stocl
a man sich aus den meistenteils wenig ausführl
Mitteilungen über den Kampf gegen die Rindert
kulose in Schweden, welche bisher in der ausländi
Fachlitteratur erschienen oder in Kongressen zur Sp
gekommen sind, keine richtige Vorstellung übeı
Stand dieser Frage machen kann, benutze icl
gütigst gewährte Gelegenheit, um vor dem VII. Internatio
tierärztlichen Kongresse über die MaGregeln zur Bekämpfun;
Rindertuberkulose in Schweden, sowie über die einschlägigen
hältnisse daselbst Bericht zu erstatten.
Ich kann dies um so eher, als ich als Veterinär-Fach
demjenigen Zweig der Königlichen Direktion für landwirtschaf
Angelegenheiten zugeteilt bin, welcher die Ausführung aller hi
gehörenden Maßregeln zu überwachen und zu leiten hat.
Bald nachdem die Verwendung des Tuberkulins als Di
stikum der Tuberkulose bei Tieren, speziell beim Rinde, bekanı
worden, sind auch in Schweden an vielen Orten Versuche mit d
Mittel angestellt worden. Da dasselbe aber immer vom Aus
bezogen werden mußte, und seine Anwendung sowohl mit
als auch mit Kosten verknüpft war, blieb es bei einzelnen
suchen. Die Versuchsergebnisse waren indessen ermunternd
eine ausgedehntere Anwendung des Tuberkulins zu ermögli
wurde im September 1894 auf Ansuchen des Veterinärins
aus Staatsmitteln ein Betrag von 1200 Kronen (1 Krone = 1.1
zur Bereitung von Tuberkulin im Veterinärinstitute angew
Die Anstalt hatte die Aufgabe, das Tuberkulin unentgeltlic
Veterinäre abzugeben, wohingegen diese sich verpflichten mu
über die Ergebnisse der Anwendung dieses Mittels innerhalb
Bezirks an das Veterinärinstitut zu berichten.
Die Herstellung des Tuberkulins und die Oberaufsicht
das Ganze wurde dem Professor der Bakteriologie am Vete:
institute, Herrn J. Svensson, anvertraut, der auch die einlaufe
Berichte über die Untersuchungen sammelte und bearbeitete.
Bericht von Gustav Regnér, Stockholm. 587
Man verfuhr auf diese Weise vom 1. April 1895 bis zum
15. Oktober 1897, nachdem fernere 2000 Kronen für diesen Zweck
angewiesen waren.
Da man durch die Untersuchungen eine ungefähre Kenntnis
von der Verbreitung der Tuberkulose innerhalb eines Teiles der
Bestände in verschiedenen Gegenden des Landes erhalten hatte,
hielt man die Zeit für gekommen, wo der Staat umfassendere
MaBregeln ergreifen müsse, um die Tuberkulose des Rindviehs zu
unterdrücken. Auf Befehl des Civilministers wurde deshalb von
der Direktion für Medizinal- und von der für Landwirtschaftliche
Angelegenheiten gemeinsam ein Vorschlag ausgearbeitet. Nach
diesem sollte, wie bisher, unentgeltlich Tuberkulin abgegeben, aber
auch eine Untersuchung ganzer Viehbestände auf Staatskosten vor-
genommen werden, dort, wo die Besitzer sich verpflichteten,
rationelle Maßregeln zur Tilgung der Tuberkulose innerhalb ihres
Bestandes auszuführen. Als rationell wurde das Bang’sche Ver-
fahren empfohlen. Als jedoch der Reichstag später weitere
50000 Kronen zur Bekämpfung der Tuberkulose des Rindes
bewilligte, drückte derselbe zu gleicher Zeit den Wunsch aus, daß
dem Besitzer belastende Bedingungen nicht mehr auferlegt werden
möchten.
Im Jahre 1898 wurden abermals 25000 Kronen angewiesen,
so daß nunmehr 75000 Kronen zur Bekämpfung der Rinder-
tuberkulose während des Zeitraumes vom 15. Oktober 1897 bis
zum 1. Januar 1899 zur Verfügung standen.
Die Direktion für Landwirtschaftliche Angelegenheiten erhielt
nun den Auftrag, die Arbeiten zu überwachen und zu leiten, und
der Berichterstatter wurde als Mitglied der Direktion angestellt, um
über alle hierher gehörenden Gegenstände vorzutragen. Das Tuber-
kulin wird fortwährend von Professor Svensson in dem Veterinär-
institute bereitet.
Es erging zunächst ein Aufruf, der im ganzen Lande ver-
breitet wurde, und welcher die Landwirte über die Gefahr der
Rindertuberkulose aufklärte, sowie die Mittel zur Bekämpfung der
Krankheit empfahl. Man schrieb ferner Preise aus für Schriften,
welche die Tuberkulosefrage volkstümlich behandelten, und verteilte
die eingegangenen und preisgekrönten Druckschriften in großer Zahl
unter die Landwirte. Schließlich setzte man 2000 Kronen als
Prämien für Viehbesitzer aus, welche in der Bekämpfung der Seuche
Tüchtiges leisteten.
Am 15. Oktober 1897 trat ein Gesetz in Kraft, das die Ab-
schlachtung der mit Eutertuberkulose behafteten Rinder auf Kosten
des Staates anordnete. Wenn der Veterinär einen Fall von Euter-
tuberkulose bei einem Rinde wahrnimmt, hat er hiervon dem
Landhauptmann sofort Anzeige zu machen, der hierauf die Schätzung
und Tötung des Tieres, dessen Schlachtwert nach Abzug des
Wertes der verwendbaren Teile dem Besitzer ersetzt wird, anordnet.
Am 21. Februar 1898 folgte eine Verordnung über die obligatorische
588 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Tuberkulinimpfung eines jeden Rindes, das, mit Ausnahm
meistens nach Nordschweden gehenden Viehes aus Finnland,
Schweden eingeführt wird.
Für jedes der Jahre 1899-und 1900 bewilligte der Rei
50000 Kronen zur Fortsetzung des Kampfes gegen die Tuberk
Seit dem 1. Januar dieses Jahres sind für die Vornahm
Tuberkulinproben auf Staatskosten neue Bestimmungen in
getreten. Es müssen nämlich nunmehr entweder ganze Bes
oder sämtliche Jungrinder eines Bestandes der Präfung unterv
werden. Die Tuberkulinprobe wird für einen Bestand nur €
im Jahre auf Staatskosten vorgenommen, ausgenommen im
Jahre, in welchem eine erste Untersuchung und nach 6 Mc
eine zweite auf Staatskosten ausgeführt wird. Eine dritte
vierte unentgeltliche Untersuchung wird dem Besitzer nur ge:
wenn er laut veterinäramtlichen Zeugnisses innerhalb eines N
nach der ersten Untersuchung oder, falls diese unmittelbar ve
Sömmerung auf der Weide geschehen ist, vor der Winter-Ei
lung die erforderlichen Maßregeln zur Ausrottung der Tuber
vorgenommen und fortgesetzt hat. Zu diesen Maßnahmen ge
die hinreichende Absonderung der gesunden Tiere von den kr
oder verdächtigen, die gründliche Reinigung und Desinfektic
Stalles oder derjenigen Teile desselben, wo die gesunden
aufgestellt sind, und die Ernährung der Kälber mit gekochter
pasteurisierter Milch. Diese Maßregeln sind fortgesetzt in A!
rung zu bringen und Bescheinigung hierüber vorzulegen.
Wird der Bestand bei der ersten Untersuchung als seu«
befunden, su muß, wenn eine zweite Untersuchung auf Staats]
bewilligt werden soll, nachgewiesen werden, daß auch nicl
einziges Tier, durch Kauf oder auf andere Weise, von auswä
dem Bestande hinzugekommen ist.
Ein Besitzer, welcher den Anspruch auf unentgeltliche 1
suchung seines Bestandes durch irgend einen Umstand ve
hat, erhält ihn wieder zurück, wenn er seinen Viehbestand zut
auf eigene Kosten untersuchen läßt und hierauf die eben be
neten Maßregeln ausführt.
Schließlich ist noch zu erwähnen, daß ein Gesetzentwurf
obligatorische Pasteurisierung der Milch und der Buttermilcl
zur Ernährung von Haustieren bestimmt ist, über Unschä
machung des Centrifugenschlammes, in Übereinstimmung mit
einschlägigen dänischen Gesetze, den zuständigen Behörden vo
Was die Ergebnisse der in Schweden vorgenommenen 1
kulinimpfungen anbelangt. so sind zunächst die Untersuch
vor und nach dem 15. Oktober 1897 zu unterscheiden, weil në
das statistische Material nicht in beiden Fällen nach den
Grundsätzen gesammelt und bearbeitet ist, und die I
suchungen in den beiden Zeiträumen verschiedentlich ausg
wurden.
Bericht von Gustav Regnér, Stockholm. 589
Svensson berichtet*), daß während der Zeit vom 1. April 1895
bis zum 15. Oktober 1897 im ganzen 45486 Stück Rindvieh mit
Tuberkulin untersucht worden sind. Von ihnen zeigten 41,2°/, die
typische und 4,9°/, eine zweifelhafte Reaktion. Diese Teilzahlen
geben jedoch keinen Aufschluß über die Verbreitung der Tuber-
kulose in Schweden, weil die Untersuchungen nur in größeren,
nicht auch in kleineren, minder stark ergriffenen Beständen, und
dort nur an einzelnen bereits verdächtigen Tieren oder Abteilungen
von Beständen vorgenommen wurden.
In jener Zeit bezahlte die Staatskasse die Kosten der Impfung,
auch wenn nur eine beliebige Anzahl Tiere in einem Bestande
untersucht wurden. Das geschah freilich teilweise auch nach dem
15. Oktober 1897 bis zum 1. Januar 1899 fort; aber in diesem
Zeitabschnitte blieben alle Impfungen einzelner Tiere oder von
Teilbeständen, ferner die Wiederholungen von Impfungen bei der
Zusammenstellung der Impfergebnisse außer Betracht. Nur diejenigen
wurden eingetragen, welche nach der ersten Impfung ganzer
Bestände erhoben worden waren.
Erste Impfungen wurden in der bezeichneten Periode in 1651
ganzen Beständen an 48677 Tieren vorgenommen. Davon reagierten
31,7 vom Hundert typisch. Der Umstand, daß die Teilzahl sich
erheblich niedriger stellte, läßt sich wohl daraus erklären, daß eine
recht große Anzahl kleinerer Besitzer ihre Bestände zur Verfügung
gestellt hatten.
Wiederholte . Tuberkulinproben. an Einzeltieren oder Teil-
beständen fanden an 13657 Rindern statt.
Nach meiner Ansicht haben wir in Schweden jedenfalls nicht
mehr als 31,7 tuberkulöse Rinder auf Hundert. Indessen ist die
Seuche nicht gleichmäßig verbreitet; an gewissen Orten kommt sie
mehr, an andern weniger vor. Der Prozentsatz von 31,7 dürfte
daher für Schweden noch zu hoch sein.
Unter den genannten 1651 Beständen befinden sich nämlich
612 mit je 15 Tieren und weniger, von denen nur 8,3 Tiere vom
Hundert reagierten. Solche kleine Bestände bilden aber in Schweden
die Mehrzahl. Von Schwedens 333 994 Grundbesitzern haben nicht
weniger als 215275, Güter von 2 bis 20 ha landwirtschaftlich
benutzter Fläche**), Man kann daher mit Recht der Meinung
Svenssons beitreten, daß môüglicherweise nur 20 vom Hundert der
Rinder in Schweden tuberkulös sind, so daß die Verseuchung
Schwedens ungefähr die Mitte zwischen der Norwegens und der
Dänemarks halten würde.
Ich kann nicht unterlassen, hier einige Angaben zu berühren,
die Professor Bang bei dem letzten Tuberkulosekongresse in Paris
*) Andere nordische Landtbuckskongressen Stockholm 1897, insgesamt
für die Zeit vom 1. Juni bis 15. Oktober 1897. Schriftliche Mitteilung an
den Berichterstatter.
**) Schwedische offizielle Statistik 1897.
590 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
über die Verbreitung der Tuberkulose in Schweden gemacht
Nach diesen Angaben wäre der schwedische Viehbestand weit
verseucht, als der dänische.
Was den Prozentsatz der reagierenden Tiere in Schweden bi
so hat Bang die betr. Zahlen bis zum Juni 1897 zur Hand g
Was von diesen Zahlen zu halten ist, habe ich bereits angeführt;
erwähnt aber weiter, da& während des Jahres 1897 in den deut
Quarantänen-Anstalten von den schwedischen Rindern 46,9°/,
den dänischen dagegen nur 29,4°/, reagiert haben. Das ist
den offiziellen Berichten zutreffend. Prüft man diese Zahlen
genauer, so findet man, daß in denjenigen Quarantäne-Ans
(Warnemünde—Rostock, Lübeck, Kiel und Hamburg), in we
während des Jahres 1897 sowohl schwedische als dänische F
sich befanden, von jenen 6238, und von diesen 9020 Stüc
Tuberkulin untersucht wurden. Von den schwedischen reag
46,9°/,, von den dänischen 50,5°%,. In den übrigen deut
Quarantäne-Anstalten, wohin nur dänische Tiere kamen, we
Teilzahl der reagierenden auffallend kleiner; so stellte sie si
Altona auf 32,5, in Flensburg auf 12,3, in Apenrade auf 15
Hoidding auf 26,7 und in Tönning auf 22,9. Jeder, der mi
Gegenstande vertraut ist, weiß, daß der Grund dieser Ersche
in mehreren Umständen liegt. Dänemark besitzt, wie |
erwähnt, Gegenden, in denen die Rindertuberkulose weniger
breitet ist. Es scheint daher, daß hauptsächlich Tiere aus |
Gegenden nach den letztgenannten Quarantäne-Anstalten geko;
sind. Hätten die großen Bezirke Schwedens, in denen die 7
kulose gar nicht oder nur wenig verbreitet ist, eine vorteilh
Lage für die Viehausfuhr nach Deutschland*), so wäre selb
ständlich der Prozentsatz der reagierenden Rinder weit kleine:
gefallen.
Aus dem obigen geht hervor:
1) daß vom 1. April 1895 bis zum 1. Januar 1899 in Sch
im ganzen 107820 Stück Rindvieh mit Tuberkulin |
sucht worden sind, wovon ein Teil nachgeprüft wur
2) daß der Prozentsatz der reagierenden Tiere innerhal
zum ersten Male untersuchten ganzen Bestände durchs
lich 31,7 beträgt, und
3) daß dieser Prozentsatz keinen richtigen Aufschluß üb:
Verbreitung der Rindertuberkulose in Schweden giel
er mit Rücksicht auf denjenigen, der bei den vorhan
Kleinbeständen gefunden wurde (8,3 v. H.) viel zu ho:
*) Paris, Congrès pour l'Etude de la tuberculose, 1898, comptes
et mémoires.
“) Deutschland hat gegenwärtig seine Häfen für Viehimpo
Schweden gesperrt
—set—
591
Rapport de Mr Gustave REGNER
Vétérinaire militaire attaché à l'administration de l'Agriculture à Stockholm.
(Traduit par Mr. LE HOUITEL, professeur, sous la direction du docteur LYDTIN,
Baden-Baden.)
vısqu’on a bien voulu me donner voix au chapitre dans
le Congrès international vétérinaire de Bade, je veux
en profiter pour exposer dans un court rapport les
mesures prises en Suède pour combattre la tuber-
Cc culose des bovins. Ces mesures ont déjà été citées
dans la littérature professionelle étrangère, ainsi que
dans de précédents congrès. Mais nulle part on ne pouvait se
faire une juste idée de la question; car on n'a généralement que
des communications peu étendues sur les moyens employés par cet
Etat pour lutter contre le fléau et l’extirper. Je pense avoir
autorité à traiter ce qui fait l’objet de ce rapport, ayant été, en
tant que vétérinaire, attaché à l'Administration royale de l’Agri-
culture à Stockholm, comme spécialiste pour la direction et l'in-
spection des mesures sanitaires contre la tuberculose des animaux
domestiques.
Dès que l’on eut connaissance de la possibilité d'employer
la tuberculine comme moyen de diagnostic de la tuberculose des
animaux, principalement des bovins, on multiplia en Suède les
envois de ce produit dans différentes parties du royaume. Mais
comme il fallait s’approvisionner de cette matière à l'étranger,
ce qui entrainait en soi des dépenses et des inconvénients ad-
ministratifs, il en résulta au début un manque d'ensemble fâcheux
dans l'exécution du plan d'expériences, malgré lequel on obtint des
succès péremptoires. En conséquence des résultats obtenus, on
résolut de faire tout ce qu'il était possible pour généraliser l’emploi
de la tuberculine, et sur la demande de l’Administration de l’Agri-
culture une subvention de 1200 couronnes (environ 1675 fr.) lui fut
accordée pour la préparation de la tuberculine dans ses laboratoires,
avec charge d'en pourvoir gratuitement les vétérinaires qui s’enga-
seraient à lui fournir des rapports sur les résultats qu'ils en auraient
obtenus. |
592 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique
La préparation de la tuberculine et la surveillance techı
et de détail, furent confiées au professeur J. Svensson, charg
la chaire de bactériologie à l'Administration de l'Agriculture, |
recueillait aussi, et étudiait les rapports envoyés par les vétérin
sur leurs essais d’inoculation diagnostique. Telle fut du 1° avril
au 15 avril 1897 la méthode employée, après quoi il fut allo
nouveau subside de 2000 couronnes (environ 2790 fr.) pour cont
l'œuvre commencée.
La connaissance relative, que l’on venait d'acquérir sur la situ
générale du bétail, prouva que l'heure était venue d’agrandir le «
d’action des mesures destinées à prévenir, combattre et extirp
tuberculose des bovins. Sur l’ordre du Ministre de l'Intérieur
Administrations de la Médecine et de l'Agriculture élabor
conjointement une proposition de réglementation, prévoyant
autres, que les propriétaires de bestiaux ne devaient pas seule:
comme jusque là, bénéficier de la tuberculination gratuite, mais
faire des essais d’affranchissement de leurs effectifs aux frais de |
c’est à dire: s'engager à prendre des mesures rationelles, destin
assurer l'éradication de la tuberculose dans leurs exploitations. Cc
mesures efficaces, les deux Administrations préconisaient surto
méthode Bang. Comme la Chambre des députés avait, entre te
accordé un crédit de 50000 couronnes (environ 69 700 fr.) po
lutte contre la tuberculose bovine, l’on décida, en outre, qu'au.
charges matérielles ne devaient être imposées aux propriet
voulant prendre part aux avantages de la tuberculination. En
un nouveau crédit de 25 000 couronnes porta à 75000 court
(environ 104550 fr.) les ressources dont on pouvait disposer
la lutte contre le fléau pendant la période du 15 octobre 18
1* janvier 1899.
L’Administration de l'Agriculture reçut l'ordre de prendi
main la direction des mesures hygiéniques, et l’auteur de ce ra
lui fut attaché pour traiter les questions relevant de sa compét
pendant que le professeur Svensson continuait à l’Institut vétéri
la préparation de la tuberculine.
Consécutivement à la proposition élaborée par les deux
ministrations fut imprimé et répandu à profusion un appe
cultivateurs, où était démontré à grands traits le danger resı
pour l’agriculture de la tuberculose du bétail. On organisa conjc
ment l'impression et la distribution d’un opuscule dont le
avait été mis au concours et qui, traitant la question plus à
donnait les moyens rationnels de combattre la tuberculose.
même temps fut voté un crédit de 2000 couronnes (environ 278
pour être distribué sous forme de primes à ceux des cultival
qui avaient le mieux tenu compte des prescriptions sanitaire
s'étaient le mieux efforcés de prévenir ou de combattre la ma
Le 15 octobre 1897 fut mise en vigueur la loi, ordoı
l'abattage des bovins atteints de mammite tuberculeuse.
vétérinaire qui constate cette affection doit en informer l’au
Rapport de Mr. G. REGNÉR, Stockholm. 593
competente, dont le devoir est d’ordonner l’estimation et l’abattage
de la bête contre indemnisation du propriétaire d’après le taux, dit
de boucherie, deduction faite de la valeur de toutes les parties,
pouvant être utilisées.
Le 21 février 1898 parut un décret, prescrivaut la tuber-
culination de tout bovin importé en Suède, exceptés ceux venant
de Finlande, lesquels sont expédiés par cette province comme bétail
de boucherie pour l’approvisionnement de la partie septentrionale
de la Suède.
La Chambre des députés a, pour chacun des exercices 1899
et 1900, voté un credit de 50000 couronnes pour continuer la
lutte contre la tuberculose bovine. |
A partir du 1° janvier 1899, d’autres prescriptions ont été
édictées, en vue d'assurer et de régler les conditions imposées aux
propriétaires de bestiaux, désireux de bénéficier de la tuberculination
de leur bétail aux frais de l'Etat. En vertu de ces prescriptions,
l'épreuve gratuite à la tuberculine, doit embrasser tous les animaux
ou au moins tous les veaux d’une même exploitation.
Le bénéfice de la tuberculination gratuite n’est accordé qu’une
fois par an au même propriétaire, excepté pour la première année
de traitement, pendant laquelle le propriétaire a le droit de voir
éprouver deux fois son bétail avec l'observation d’un intervalle de
six mois. Le bénéfice de toute tuberculination ultérieure n'est
accordée, que si le propriétaire prouve par une attestation vétéri-
naire, qu’il a pris les mesures rationnelles en vue de l’extinction de
la tuberculose, entre autres et en premier rang: séparation complète
des animaux sains de ceux malades ou supposés tels; nettoyage soigné
et désinfection des étables et des locaux où doivent être abrites les
animaux sains; élevage des veaux avec du lait bouilli ou pasteurisé.
L'observation de ces mesures doit être prouvée pour obtenir, par la
suite, le bénéfice des tuberculinations gratuites. S'il s’agit d’une
exploitation dont les animaux ont été constatés sains à la première
épreuve, le propriétaire devra prouver qu'aucun nouvel animal n’a
été depuis introduit dans son troupeau, soit par achat ou autre
moyen, ou du moins que l’animal a subi l'épreuve de la tuberculine
et a été reconnu indemne. Si le propriétaire a perdu le droit au
renouvellement de l'épreuve, il ne peut te réacquérir qu’en faisant
inspecter son bétail à ses frais, et prouver l'exécution des mesures
sus-dites. ‘
Enfin, il faut encore faire remarquer qu’il a été déposé un
projet de loi, analogue aux principes de la loi danoise, permettant
aux autorités compétentes de réglementer la pasteurisation du lait
et du petit lait destiné à la nourriture des animaux, et la destruc-
tion des résidus dans les centrifuges. |
Pour ce qui comprend les inoculations de tuberculine exé-
cutées en Suède, on doit bien distinguer celles avant et après le
15 octobre 1897, en partie, parceque le matériel statistique n’est pas
traité sur les mêmes bases dans les deux périodes, et en partie, à
38
594 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique
cause de l’évolution générale qui s'est opérée en vue de l'or
sation des épreuves.
Svensson dil*), que pendant la période du 1* avril 189
15 octobre 1897, il a été tuberculiné 45486 bovins, dont 41
ont réagi et 4,9 %, restaient douteux. On ne peut tabler su
chiffres pour juger de l'extension de la tuberculose en Suède,
généralement, les petits propriétaires ne possèdent pas les mc
de faire inspecter leurs bêtes, lesquelles comme on l'a rec
plus tard, ne réagissent guère, Au début, l'épreuve ne s’ete
pas sur toute une exploitation, mais sur certains animaux seule:
et enfin l'usage de la tuberculine était dans le pays chose nou
dont on se servit en premiere ligne sur des animaux d’appa
suspecte, On ne doit pas oublier non plus qu’à l’époque, dont
parlons ici, les propriétaires pouvaient faire inspecter, à titre gr
n'importe quel nombre de bêtes: il en résulta que beaucoup d
culations ne furent réclamées que par pure curiosité.
Du 15 octobre 1897 au 1° janvier 1899, la proportion
animaux tuberculeux des exploitations inspectées avait din
considérablement, parcequ’il ne fut plus tenu aucun compt
effectifs, non éprouvés en totalité et pour la première fois.
Les exploitations répondant à cette double condition s’elev
à 1651 contenant 48677 animaux, parmi lesquels 31,7 °/, montr
une reaction typique, mais, je dois faire remarquer que cette pr
tion, relativement faible, est due au très grand nombre d’eff
de petits propriétaires qui eurent recours à l'épreuve gratuite
Des réinoculations complètes ou partielles furent faites
1365 animaux.
La proportion indiquée de 31,7°/, ne peut être regardée co
exacte, si on considère l'extension de la tuberculose dans les ét
de Suède, résultant des épreuves entreprises jusqu’à mainte
Tl est clair que l'on ne peut pas se servir de ces chiffres
établir d’une façon absolue le degré de morbidité par la t
culose bovine; elle est plus ou moins étendue selon les loca
mais il est bien certain que le chiffre 31,7°/, est beaucoup trop «
Car, sur les sus-dites 1651 exploitations, on en compte 612 n’s
que 15 animaux et même moins, parmi lesquels la proportior
réactions est de 8,3 °/, seulement. Or, les propriétaires de
exploitations font en Suède la majorité, car, sur un nombr
333994, il n’y en a pas moins de 215275 ne possédant qu
2 à 20 hectares. **)
On peut se rallier à l'opinion de Svensson, lorsqu'il dit,
20°/, des exploitations agricoles de la Suède sont infectées p:
tuberculose, et à mon point de vue, je classe cet Etat, po!
fréquence de la maladie, entre la Norwège et le Danemark.
*) Communications faites à d’autres „Landbucks kongressen“ du
Stockholm 1897, sur la période comprise du ler juin au 15 octobre
Communications écrites adressées su rapporteur.
**) Statistique officielle suédoise 1897.
Rapport de Mr. G. REGNÉR, Stockholm. 595
Je ne peux pas omettre de toucher quelques mots des cita-
tions du professeur Bang de Copenhague au dernier Congrès de
tuberculose de Paris,*) sur la fréquence de la maladie chez les
bovins suédois. Celui qui jugerait exclusivement d'après ces cita-
tions, si elles n'étaient pas éclairées par quelques explications,
pourrait arriver à croire que les bovins suédois sont attaqués de
la tuberculose dans une proportion beaucoup plus forte que les
danois. Pour ce qui concerne des chiffres jusqu’au 1° juin 1897,
les seuls qui étaient à la disposition du professeur Bang, j'ai
expliqué plus haut, comment on doit les comprendre; Bang
cite encore de plus que dans les établissements de quarantaine
allemands, les bovins suédois ont, en 1897, réagi avec 46,9 °/,
tandis que les danois n'ont réagi qu’à la proportion de 29, 4 Vo;
ce qui est tout-à-fait d'accord avec les rapports officiels. Mais. si
on examine de plus près, on trouve que dans certains établiese-
ments de quarantaine, (Warnemunde - Rostock, Lubeck, Kiel, et
Hambourg), où sont concentrés aussi bien des animaux suédois que
des danois, 6238 de ceux-là et 9020 de ceux-ci furent inspectés
à la tuberculine. Les suédois réagirent dans une proportion de
46,9 %/, et les danois de 50,5°/,. Dans les autres établissements de
quarantaine allemands où ne figkraient que des animaux danois,
la proportion était infiniment moins élevée: Altona 32,5; Flens-
bourg 12,3; Apenrade 15,5; Hoidding 26,7 et Toenning 22,9.
Quiconque est compétent en la matière, sait quelles circonstances
créent une telle situation. L’explication la plus naturelle est
que le Danemark possède des régions où la tuberculose bovine
est moins étendue que dans d’autres, et que c’étaient principale-
ment des animaux de ces régions, qui se trouvaient concentrés dans
les lieux de quarantaine dont nous venons de parler. Si les grands
districts suédois où la tuberculose n'existe que peu, ou même point,
avait pu exporter des bovins, grâce à une position avantageuse pour
le trafic avec l’Allemagne,**) la proportion des réactions constatées
chez les bovins suédois aurait été favorable.
De ce qui précède il résulte:
1) qu'à partir du 1% avril 1895 jusqu’au 1° janvier 1899 il a
été inspectés avec la tuberculine 107 829 bovins, desquels
une partie ne fut pas contrôlée,
2) que la proportion des réactions dans les effectifs tuberculinés
en totalité pour la première fois est de 31,7 °/,,
3) que ce chiffre ne donne pas l'expression exacte de l’ex-
tension de la tuberculose sur le bétail suédois, puisqu'il
est, sans aucun doute, beaucoup trop élevé.
*) Paris: Congrès pour l’Etude de la tuberculose, 1898 compte-rendus
et mémoires.
*) L'Allemagne ferme actuellement ses ports à l'importation des
bestiaux suédois.
596 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
Report of Mr Gustave REGNÉR
Military veterinary Surgeon, attached to the Board of Agriculture, Stock
(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary Colle
New-York.)
fied to speak on the subject, having been connected
the work ever since its organization. :
As soon as the importance of tuberculine in the «
nosis of tuberculosis became known, many experin
were by its help made in Sweden. Notwithstanding
difficulty there was at first in procuring it, some successes
obtained, and soon a Government grant of 1200 crowns (a
60 €) was made for the preparation of tubereuline which
then dealt out gratuitously to veterinarians, who engaged tl
selves to report on the results they might obtain. Prof
J. Svensson was charged with the preparation of tuberculine,
with the collecting of the veterinary reports.
Such was the method used from April 1" 1895 to .
15% 1897. After that, a new endowment of 2000 crowns (10
was granted.
The result that had been obtained, and the relative know!
that had been required of the general condition of the ani
showed that the time had come for the application of better ı
sures in order to eradicate tuberculosis from cattle.
By order of the Minister of the Interior, the Boards of Med
and Agriculture agreed upon certain regulations by one of w
cattle owners could not only enjoy the benefit of gratuitous tt
culination but also make tests at the expense of the State, u
the promise of taking proper measures to insure the eradicatic
the disease from among their stock.
By way of efficacious measures, the method of Bang
principally followed and in 1895 a grant of 50000 crowns (250
was made.
In accordance with the proposal of the medical and |
cultural commissions, printed communications .in which it was
cussed were sent all over the country. At the same time, anc
charge was made on the budget, of 20000 crowns (1000 £
BS his official capacity, the author thinks he is well q
Report of Mr. G. REGNÉR, Stockholm. 597
be distributed as premiums among the breeders who had best
carried out the sanitary orders and best endeavoured to prevent
the disease or struggle against it.
On the 15" of October 1897, a law was passed ordering the
slaughter of animals suffering from mammitis.
Every veterinarian had to report them to the authority, when
an indemnity was paid, according to the value of the meat, making
allowance for the portions that could still be used as food.
On the 21* of February 1898 tuberculination of all cattle im-
ported into Sweden was ordered except of that coming from Fin-
land, which (being intended for slaughter) is sent to North-Sweden.
For the years 1899 and 1900, credits of 50 000 crowns were
voted by the Chamber of Representatives.
Since January 1* 1899, other regulations have been passed, so
as to insure and fix the conditions imposed on cattle owners who
wish to benefit by the gratuitous tuberculination of their stock.
By these regulations a gratuitous inspection must be made of all
the cattle on a farm.
Gratuitous tuberculination is allowed only once a year, except
the first year, in which it is repeated after six months.
Further gratuitous tuberculination is granted only if the ow-
ners show, by veterinary certificate, that at most a month after the
first inspection, or (if this has taken place immediately before the
animals are sent to their summer pastures), before they return to
their winter quarters, proper measures for the eradication of the
disease have been taken and continued. Such measures are:
complete isolation of the sick and the suspect animals from the
healthy, complete cleaning and disinfection of the stable, feeding of
calves with boiled or sterilized milk. If the first inspection has
shown the animals to be healthy, and the owner wishes for a
second gratuitous inspection, he must prove that no fresh animal
has been introduced among his stock.
If the owner has lost his right to a second test, he cannot
regain it except by having his cattle inspected at his own expense
and afterwards complying with the above regulation.
_ Finally, the competent authorities are considering a new law,
analogous to that proposed in Denmark, by which pasteurization of
the milk and buttermilk used in feeding the domestic animals, and
the destruction of the residue in the centrifugal machines will be
regulated. |
With regard to the inoculations with tuberculine made in
Sweden, distinction must be made between those before and after
October 15” 1897.
Swenssen says that during the period from April 1895 to
October 1897, 45486 cattle were tested, among which 41,2 °o
reacted and 4,9 ‘jo remained doubtful. These figures, however,
<annot be taken as indications of the extent of the disease in Sweden
598 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
for many reasons: viz, owners of small herds had no me:
having their stock inspected; at first, inspection was limite
practised on isolated animals or on small groups, and aga
use of tuberculine was a new thing and applied only to a1
supposed to be tuberculous. Besides all this, many owner
numbers of their cattle tested and the results were not rec
The same conditions may also be observed after Oct 15%
but we find that in that period 48677 animals were tested
among them 81,7 ‘Jo reacted: however, this small percent
probably due to the fact that many small owners resor
gratuitous inspection.
The proportion of 31,7 %o might be considered as corre
far as the extent of the disease in Sweden goes, as is shot
the inspection made up to now. And yet, these figures canr
taken as an absolutely correct indication of the presence of |
culosis. While the disease prevails more or less, it is certait
31,7 ‘Jo is too high a figure. Out of 1651 farms, wher
number of animals is small, the average number of reacti
only 8,3 %o.
I believe that estimate of Svenssen to be about correct
20 °/o, and I place Sweden between Denmark and Norway
as the presence of tuberculosis is concerned.
Allow me a few words on the remarks made by Prof.
at the last Congress on tuberculosis in Paris regarding the pr
of the disease in Sweden.
By these remarks one might be induced to believe that
dish cattle are suffering from tuberculosis in greater prop
than Danish. I have already explained how up to June 1*
mistakes can be accounted for, but Bang besides mentions tl
German quarantine stations, Swedish cattle reacted in the pt
tion of 46,9 °Jo, while the average of the Danish was only 2
— figures that agree with those of the official reports. Ho
by careful observation it can be noticed that in some st
(Warnemiinde - Rostock, Lübeck, Kiel and Hamburg) were Sv
and Danish cattle are collected, 6238 of the former and 9(
the latter were tested. The Swedish reacted in the proporti
46,9 °/o and the Danish of 50,5 °/o. In other German stations
Danish cattle only were collected, the proportion is much |
Altona 32,5, Flensburg 2,3, Apenrade 15,5, Hoidding 26,7
Toenning 22,9 ‘Jo. Any one competent on the subject, will
the influences that act on scuh a situation. But the most n
explanation is that Denmark has regions where tuberculosis pr
less than in others, and that it is just from those last th:
cattle mentioned above, which were in the German stations,
If the large Swedish districts, where there is but little or no !
culosis, had exported, evidently the average of disease among
dish cattle would have been much reduced.
Report of Mr. G. REGNÉR, Stockholm. 599
From the above remarks, it results that:
1) From April 1* 1895 until January 1899, 107 820 cattle have
been tested with tuberculine; of many of them no records
have been kept.
2) The proportion of the reactions among animals tested for
the first time is 31,7 0/0.
3) This figure does not give an exact idea of the existence of
tuberculosis among Swedish cattle, as there are no Danish
that might be compared to those found on small Swedish
farms. Consequently the figure is much too high.
600 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Bericht von Josef Rudovsky
K. K. Landestierarzt in Brinn,
N ie Tuberkulose der Rinder scheint in Österreich bisher
noch in keiner so beängstigend großen Verbreitung
vorzukommen, wie dies aus andern Ländern mitge-
geteilt wird.
So sind nach dem Statistischen Jahrbuch der Stadt
Wien von den in Wien geschlachteten Rindern im
Jahre 1893: 1,79°/,, im Jahre 1894: 1,61°/, und im Jahre 1895:
1,31%, mit Tuberkulose behaftet gefunden worden.
Vom Niederösterreichischen Landes -Viehversicherungs - Fonds
wurden im Jahre 1893 für 973, im Jahre 1894 für 1156, im Jahre
1895 für 1391 und im Jahre 1896 für 1327 tuberkulöse Rinder
Entschädigungen geleistet. Der Rindviehstand in Niederösterreich
hat nach der letzten amtlichen Zählung vom Jahre 1890: 554153
Stück betragen. Auf je 1000 Rinder kommen mithin in den vor-
angeführten Jahren 1,7; 2,0; 2,5 und 2,3 Entschädigungsfälle wegen
Tuberkulose.
In Mähren sind während des fünfjährigen Zeitraumes von
1893 bis 1897 von 401694 Stück Großvieh, die in öffentlichen,
fast ausnahmslos unter tierärztlicher Aufsicht stehenden Schlacht-
häusern geschlachtet worden sind, 3477 Stück — 0,86°/, und von
273680 geschlachteten Kälbern 86 — 0,03°/, mit Tuberkulose be-
haftet gewesen.
Die nunmehr schon in den meisten Ländern Österreichs in
ziemlich großer Anzahl vorgenommenen Tuberkulin - Impfungen
haben allerdings nachgewiesen, daß die Tuberkulose der Rinder
allmählich eine größere Verbreitung gefunden hat. Die Mehrzahl
der erkrankten Rinder entgeht eben auch in Österreich der ver-
läßlichen Beschau in den Schlachthäusern und wird in Land-
gemeinden geschlachtet, wo die Beschau zumeist in den Händen
von Laien liegt.
Impfungen von Rindern mit Tuberkulin wurden in größerer
Anzahl zuerst in Mähren vorgenommen. Aber auch in den andereu
Ländern, so besonders in Niederösterreich, Böhmen und Galizien
sind solche Impfungen zur Sicherstellung der Diagnose auf Tuber-
kulose schon in namhafter Anzahl durchgeführt.
Bericht von Josef Rudovsky, Brünn. 601
Überall hat sich bei richtiger Handhabung das Tuberkulin
als ein ausgezeichnetes Diagnostikum bewährt. Jedoch darf das
Ergebnis der Temperatur-Messungen nach der Impfung nicht nach
feststehenden Formeln, sondern muß, stets dem gegebenen Falle
angepaßt, beurteilt werden.
In Mähren heträgt die Anzahl der bisher mit Tuberkulin ge-
impften Rinder etwa 6000; von 4256 Geimpften liegen genaue
Angaben vor.
Das Österreichische Ackerbau-Ministerium hat ferner der K.K.
Mahrischen Landwirtschafts-Gesellschaft zur kostenfreien Durch-
führung von Tuberkulin - Impfungen 1896 eine Geldbeihilfe und
Impf-Tuberkulin für etwa 1000 Rinder durch das bakteriologische
Laboratorium an der tierärztlichen Schule in Wien bewilligt.
Auf eine von der K.K. Mährischen Landwirtschafts-Gesellschaft
ergangene Aufforderung haben dann in 118 Gemeinden 720 Besitzer
9684 Rinder zur Impfung angemeldet, die aber im Hinblicke auf
die zur Verfügung gestellten Mittel nur bei 857 Rindern, 72 Besitzern
in 26 Gemeinden gehörig, vollständig kostenfrei vorgenommen
werden konnte.
Immerhin beweisen die schon beim ersten Versuche einge-
gangenen Anmeldungen, daß die über den Gegenstand vielseitig
belehrte landwirtschaftliche Bevölkerung Mährens der Tuberkulin-
Impfung ein reges Interesse entgegenbringt, welches sie, obwohl die
Impfungen weiterhin von den Viehbesitzern auf eigene Kosten über-
nommen werden mußten, bis heute bewahrte.
Besonders in den Gegenden, wo die Viehzucht und die Ausfuhr
von Zucht- und Nutzvieh eine größere Bedeutung gewonnen hat, findet
die Tuberkulin-Impfung, auch im Kleingrundbesitze, immer mehr An-
hänger, besonders seit es einerseits gelungen ist, nachzuweisen, daß
eine große Anzahl von Beständen noch tuberkulosefrei ist, anderer-
seits aber auch die Tuberkulose in verseuchten Beständen durch
ein entsprechendes Verfahren gänzlich zu tilgen. Die Molkerei-
und die Herdbuch-Genossenschaften zeigen kein geringes Interesse
an der Sache; die einen, weil sie für ihre Erzeugnisse eine bessere
Verwertung finden, indem sie bekannt machen, daß Milch von nur
nachgewiesen tuberkulosefreien Kühen zur Verarbeitung gelangt, die
anderen, um die Seuche in den Viehbeständen ihrer Mitglieder aus-
zurotten. Es ist auch keine Frage, daß mit der Erbringung des
Nachweises der Seuchenfreiheit bessere Preise für die zum Verkaufe
bestimmten Zuchttiere erzielt werden.
Jedoch haben die Tuberkulin-Impfungen in Mähren, wie auch
in andern Ländern, dargethan, daß die Tuberkulose weiter verbreitet
ist, als nach den Schlachtergebnissen erwartet werden durfte.
Von 4256 mit Tuberkulin geimpften Rindern, von denen die
Ergebnisse der Temperatur- Messungen nach der Impfung genau
ermittelt wurden, sind nämlich 1553 — 36,48°/, tuberkulös, 161
= 3,78°, der Tuberkulose verdächtig und 2542 — 59,72 °/, frei
von der Krankheit gewesen.
602 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Eine Zusammenstellung nach dem Alter der geimpften Tiere
giebt eine neuerliche Bestätigung der ja allgemein anerkannten
Thatsache, daß die Tuberkulose bei älteren Tieren häufiger als bei
Jüngeren vorkommt.
Tuberkulös waren nämlich:
von 470 Jungrindern unter 1 Jahr 55 = 11,7 %/,.
von 400 Stieren über 1 Jahr 80 = 20°/,
von 827 Kalbinnen über 1 Jahr 225 — 27 2 Jo,
von 186 Ochsen über 1 Jahr 62 = 33,33 °/,,
von 654 Kühen bis 4 Jahre 278 — 42 5°,
von 838 Kühen im Alter von 4—6 Jahren 371 — 44,27 °/ lo
von 881 Kühen im Alter von mehr als 6 Jahren 482 — =
54,71 °/,.
Aus einer Zusammenstellung nach dem Schlage der geimpften
Rinder geht hervor, daß
von 371 Rindern des Sudetenschlages 32 — 8,62 °/,,
von 434 des Kuhländer Schlages 67 = 15,43 uy
von 40 des Schönhengster Schlages 7 = 17 2 V0
von 649 des verschiedenen Kreuzungen entspringenden
Landschlages 161 = 24,49 %,,
von 412 Oberinnthaler Rindern 147 — 35,67 °/,,
von 289 Rindern der Simmenthaler Kreuzung 108 = 37,36°;,.
von 138 Simmenthaler Rindern 64 = 46,37 °/,,
von 806 Rindern der Shorthorn-Kreuzung 49 — 61 .91°/, u.
von 200 Holländer Rindern 132 — 66°),
an Tuberkulose gelitten hatten.
Tiere der in Mähren einheimischen Rinderschläge (Sudeten-
vieh, Kuhländer und Schönhengster) waren am wenigsten angesteckt,
was sich wohl daraus erklärt, daß sie meist im Aufzuchtsgebiete
und in Stallungen mit kleineren Viehbeständen vorkommen, wo die
Gefahr einer Ansteckung viel geringer ist als dort, wo ein häufiger
Wechsel im Viehstande durch Ankauf, oft aus fernen Gegenden,
stattfindet, und zahlreiche Tiere in großen Stallungen untergebracht
sind.
Einen Beweis dafür, daß die Rasse der Tiere von geringem
Einflusse auf die Häufigkeit des Vorkommens der Tuberkulose ist,
liefert ein Fall, wo in einem Stalle 108 Rinder verschiedener
Schläge geimpft worden waren, und nach der Impfung
von 90 Stück des Landschlages 32,
von 10 Oberinnthalern 7,
dann 5 Pinzgauer Rinder, 1 Holländer, 1 Berner und 1 Kuh-
länder Rind
eine Reaktion zeigten.
Von unbestreitbarem Einflusse auf die Häufigkeit des Vor-
kommens der Tuberkulose ist die Anzahl der in demselben Stalle
untergebrachten Rinder.
Bericht von Josef Rudovsky, Brünn. 603
‘In 49 Stallungen, wo 30 und mehr (bis 117) Rinder eingestellt
sind ie geimpft wurden, sind von zusammen 2437 Stick 1148 —
47,1 9/0;
in 25 Stallungen, wo 20—29 Rinder stehen, von zusammen
593: 201 — 33,89 °/,,
in 58 Stallungen mit 10—19 Rindern, von zusammen 773:
167 = 21,6°/, und
in 82 Stallungen mit weniger als 10 Rindern, von zusammen
453: 37 = 8,16°/,, als tuberkulös ermittelt worden.
Bemerkenswert ist, daß in der ersten Gruppe 1 Stallung, in
der zweiten 3, in der dritten -21 und in der vierten Gruppe
60 Stallungen ganz frei von Tuberkulose gefunden wurden.
Insgesamt waren von 214 Viehbeständen 85 = 39,71°/, ganz
frei von Tuberkulose, was immerhin verhältnismäßig günstig ist.
Die Verbreitung der Tuberkulose steht daher zu der Anzahl der
in einem Stalle untergebrachten Rinder und zu dem Alter derselben
in einem geraden Verhältnisse.
Auch die Absonderung der Kälber von ihren Muttertieren und
ihre Unterbringung, nach dem Absetzen, in einem eigenen Stalle,
sodann die Verteilung größerer Herden auf mehrere Stallungen
(statt der meist üblichen gemeinsamen Einstellung in einem Raume)
bieten eine gewisse Gewähr gegen das Überhandnehmen der Seuche,
umsomehr, wenn beim Einkaufe und bei der Neueinstellung von
Rindern überhaupt mit größtmöglichster Vorsicht verfahren wird.
Der Befund nach der Schlachtung stimmt, soweit Angaben
hierüber vorliegen, mit den Ergebnissen der Körpertemperatur-
messung nach der Impfung im allgemeinen überein.
Die Tilgung der Tuberkulose in einzelnen verseuchten Vieh-
beständen erfolgte entweder durch Anwendung des Bang’schen
Verfahrens oder durch Schlachtung der erkrankten Tiere.
Mit der Tilgung der Tuberkulose wird zweckmäßig in den
Gebieten, wo Aufzucht betrieben und der Viehstand der einzelnen
Höfe durch eigene Zucht ergänzt wird, zu beginnen sein. Da hier
die Tuberkulose unter dem Rindvieh nur wenig verbreitet ist —
es erwiesen sich z. B. von den hauptsächlich im Aufzuchtsgebiete
Mährens geimpften 371 Rindern des Sudetenschlages nur 32 =
8,62°/, tuberkulös —, so werden die Kosten der Tilgung verhält-
nismäßig gering sein.
Anfänge sind bereits gemacht. Nachdem in der Gemeinde
Deutsch-Lodenitz des Bezirkes Sternberg die Mitglieder der dor-
tigen Molkereigenossenschaft ihre sämtlichen in 30 Stallungen unter-
gebrachten 270 Rinder auf eigene Kosten der Tuberkulin-Impfung
unterzogen und in 5 Stallungen 19 Stück — 7°/, tuberkulös und
d Stück der Tuberkulose verdächtig befunden hatten*), so wurde
*) Eine größere Verbreitung zeigte die Krankheit nur in einem Stalle,
wo von 13 Stück 11 tuberkulös waren; in zwei Stallungen finden sich je
zwei Rinder und in weiteren zwei Stallungen je 1 Rind von der Krankheit
ergriiten. | .
604 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
die Beseitigung der kranken Rinder in Aussicht gennmmen und von
diesen keine Milch mehr in die Molkerei geliefert. Diese Molkerei-
gesellschaft ist die erste in Österreich, welche lediglich Produkte
von nachgewiesenermaßen tuberkulosefreien Rindern liefert.
Auch einzelne Besitzer, welche Milch in benachbarte Städte
verkaufen, haben mit Erfolg die Tilgung der Tuberkulose in ihren
Stallungen durchgeführt, ihren Viehbestand unter ständige tierärzt-
liche Aufsicht gestellt und so eine bessere Verwertung der Milch
erzielt. nn
| Um ferner zu bewirken, daß zur Zucht nur bestimmt tuber-
kulosefreie Tiere Verwendung fänden, hat die deutsche Sektion des
mährischen Landeskulturrates beschlossen, nur solche Stiere mit
Hilfe der Staats- und Landessubventionen anzukaufen und den
Gemeinden zur Zucht zu überlassen, welche nachweislich aus
tuberkulosefreien Herden stammen oder auf die Impfung mit
Tuberkulin nicht reagiert haben. |
Die im Jahre 1899 an 10 Orten abgehaltenen Stiermärkte
durften dementsprechend nur mit nachweislich tuberkulosefreien
Stieren beschickt werden, infolgedessen von den 131 angemeldeten
Stieren 109 = 83,2°/,, die sich als frei von Tuberkulose erwiesen,
zugelassen, dagegen 6 als der Tuberkulose verdächtig, und 16 als
tuberkulös zurückgewiesen wurden. Von der angegebenen Zahl
gehörten 61 einer Kreuzung mit Simmenthalern, 38 dem Kuhländer
und 32 dem Schönhengster Schlage an. Von den ersten haben
sich 47 als tuberkulosefrei, 5 als tuberkuloseverdächtig und 9 als
tuberkulös, von den zweiten 85 als tuberkulosefrei und 3 als tuber-
kulös, von den dritten 27 als tuberkulosefrei, 1 als tuberkulosever-
dächtig und 4 als tuberkulös erwiesen.
Die Tilgung der Rindertuberkulose auf Grund der Impfung
mit Tuberkulin wurde in Österreich schon wiederholt im Reichs-
rate, in den Landtagen, im obersten Sanitätsrate und in den
meisten landwirtschaftlichen Centralstellen der einzelnen Länder
angeregt.
Eine besondere Beachtung verdient der Antrag, den Dr. A.
Zoebl, Professor der Landwirtschaftslehre an der technischen Hoch-
schule und Landesausschußbeisitzer in Brünn im mährischen Land-
tage im Jahre 1896 eingebracht hat, deshalb, weil er das Ergebnis
einer kommissionellen Beratung über Maßnahmen zur : Tilgung der
Rindertuberkulose in Mähren ist und unverändert auch beim
Vil. österreichischen Agrartage in Wien im Jahre 1897, sowie
gelegentlich der landwirtschaftlichen Woche in Wien im Jahre 1898
vom Berichterstatter eingebracht wurde.
Die Annahme dieses Antrages wird denn auch bei dieser
Gelegenheit empfohlen. Er lautet:
1) Über die Verbreitung der Tuberkulose der Rinder und dar-
über, ob mit der Häufigkeit des Vorkommens der Rinder-
tuberkulose in einer gewissen Gegend die Tuberkulose der
Bericht von Josef Rudovsky, Brünn. 605
Menschen in einem ursächlichen Zusammenhange steht, sind
eingehende Erhebungen zu pflegen, deren Ergebnis in geeigneter
Weise zu veröffentlichen ist.
Hierbei ist auch zu ermitteln, in welcher Weise und ın
welchem Umfange die Tuberkulose der Rinder die sanitären
Verhältnisse der Menschen und die wirtschaftlichen Verhdlt-
nisse beeinflusst, dann ob örtliche Verhältnisse, Stallhaltung,
Fütterung, Alter, Geschlecht, Nutzung, Inzucht und Vererbung
die Verbreitung der Tuberkulose fördern, und ob bestimmte
Rassen mehr als andere zur Erkrankung an Tuberkulose
disponiert sind. |
2) Da Massnahmen zur Tilgung der Tuberkulose der Rinder
nur dann Aussicht auf Erfolg haben, wenn jeder Krankheits-
fall mit ziemlicher Gewissheit ermittelt werden kann, was nach
dem dermaligen Stande der Wissenschaft nicht anders als
durch die Tuberkulin-Impfung erreichbar erscheint, ist deren
Durchführung möglichst zu fördern.
3) Um die Durchführung der Tuberkulin-Impfung zu fördern, ist
die Bevölkerung in Wort und Schrift über das Wesen, sowie
die sanitären und wirtschaftlichen Nachteile der Tuberkulose,
ferner die Möglichkeit der Tilgung dieser Seuche auf Grund
der Ergebnisse der Impfung, und über die aus der. Tilgung
der Tuberkulose erwachsenden Vorteile zu belehren.
Zur Herausgabe von diesem Zwecke entsprechenden Flug-
schriften wäre eine Subvention zu bewilligen.
4) Zur Tilgung der Tuberkulose sind folgende Mittel anzu-
wenden:
a) die Durchführung der Tuberkulin-Impfung nur durch Tier-
ärzte und Bestreitung der daraus, sowie aus der Stall-
desinfektion und den allfällig erforderlichen Einrichtungen
zur Absonderung der Tiere erwachsenden Kosten aus öffent-
lichen Mitteln ;
b) die Verpflichtung der Viehbesitzer zur Durchführung der-
jenigen Massnahmen, die sich nach dem Ergebnisse der
Tuberkulin-Impfung zur Tilgung der Tuberkulose als not-
wendig erweisen und die Verpflichtung der Herdbuch- und
Viehzuchtsgenossenschaften zur Vornahme der Tuberkulin-
Impfung bei den sämtlichen Rindviehbeständen ihrer Mit-
glieder ;
c) die Entschädigung der Verluste, welche durch die Nicht-
zulassung des Fleisches geschlachteter tuberkulöser Tiere
und die auf Grund des Ergebnisses der Tuberkulin-
Impfung angeordnete Beseitigung von Tieren entstanden
sind, durch eine Versicherung ;
606
Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
d) Massnahmen gegen die Einfuhr tuberkulösen Zuchtviche
ähnlich denjenigen, welche in Frankreich und Belgien schon
bestehen ;
e) Prüfung der Stiere vor Verwendung zur Zucht auf das
Vorhandensein von Tuberkulose, Einstellung der gesunden
Zuchtstiere in besondere Stallungen und Ausschliessung der-
Jenigen Stiere, die nach dem Ergebnisse der Tuberkulin-
Impfung als tuberkulös oder der Tuberkulose verdächtig
angesehen werden müssen, von der Zucht;
f) geeignete Vorsorge, um eine Infektion der Binder durch
tuberkulöse Menschen zu verhindern;
9) Überwachung aller Massnahmen zur Tilgung der Tuber-
.kulose der Rinder durch staatliche Veterinärorgane und
einheitliche Leitung durch fachmännische Organe der zu-
ständigen Centralstellen.
5) Über die Durchführung der Tuberkulin- Impfung ist eine
Instruktion auszuarbeiten.
Die mit Tuberkulin geimpften Tiere, und zwar sowohl die,
welche reagierten, als auch die, welche nicht reagierten, sind
in geeigneter Weise dauernd, diejenigen, welche bloss als ver-
dächtig anzusehen sind, nur in vorübergehender Weise zu
kennzeichnen.
Für Tiere, die nicht reagiert haben, ist ausserdem ein
Zeugnis auszustellen, auf dem die genaue Beschreibung des
Tieres, der Zeitpunkt der Impfung und der Name des Impf-
tierarztes ersichtlich sein muss.
Die Ausstellung dieses Zeugnisses, sowie die Anordnung
der Kennzeichnung der geimpften Tiere hat durch eine be-
sondere Kommission zu erfolgen.
Rinder, die nach dem Ergebnisse der Impfung als tuber-
kulös angesehen werden müssen, sind innerhalb einer bestimmten
Zeit — nicht über zwei Jahre — durch Schlachtung zu
beseitigen.
6) Die Vieh- und Fleischbeschau ist einheitlich in einer den
heutigen Anforderungen der Sanitäts- und Veterinärpolizei
Rechnung tragenden Weise zu regeln. Hierbei ist möglichst
genau vorzuschreiben, wie in jedem einzelnen Falle einer Be-
anstandung — namentlich auch bei Tuberkulose — vorzu-
gehen ist.
Unmittelbar nach der Tuberkulin-Impfung geschlachtete
Tiere sind besonders genau zu untersuchen.
Jeder Fall von Tuberkulose, der bei der Vieh- und Fleisch-
beschau ermittelt wird, ist der politischen Bezirksbehörde des
Herkunftsortes des betreffenden Tieres mitzuteilen, damit diese
Bericht von Josef Rudovsky, Brünn. 607
Kenntnis von den durch Tuberkulose verseuchten Viehbestände
erhalte.
Alle Viehhaltungen und Genossenschaften, die den Verkauf
von Milch oder deren Produkten in grösserem Umfange
betreiben, sind einer zweckmässigen Überwachung, besonders
rücksichtlich der Tuberkulose der Rinder, zu unterstellen.
Der Verkauf und die Verarbeitung der Mich kranker
Tiere überhaupt und namentlich tuberkulöser Tiere soll ver-
boten oder nur unter gewissen Bedingungen, z. B. erst nach
vollzogener Sterilisation, gestattet werden.
7) Zum Studium aller die Tuberkulose der Rinder und ihre
Bekämpfung betreffenden Fragen ist an den tierärztlichen
Hochschulen je eine aus Pathologen, Klinikern, Bakteriologen,
Sanıtäts- und Veterinärbeamten und Landwirten bestehende
Kommission einzusetzen.
608 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques,
Rapport de M. le Dr RUDOVSKY
Vétérinaire d’Etat à Brünn.
(Traduit par Mr. LE HOUITEL, professeur, sous la direction du docteur LYDTIN,
Baden-Baden.)
A .
A tuberculose des bovins ne semble pas avoir eu en
D ( Autriche une extension aussi inquiétante que dans
ama d'autres pays.
D'après la statistique annuelle de la ville de Vienne,
on a enregistré parmi les bovins tués dans les abattoirs
municipaux, une proportion de tuberculeux s’elevant
pour, l'année 1893 à 1,79°/,; pour 1894 à 1,61°/, et pour 1895 à
1,3104.
Le nombre des bovins tuberculeux,. dont l'indemnisation fui
payée en Basse Autriche ft les caisses d’assurance d’Etat, s’éleva:
pour 1898 à 973, pour 1894 à 1156, pour 1895 à 1891 et pour
1896 à 1327. Le recencement officiel de 1890 chiffrant une po-
pulation bovine de 554153 tétes, ce nombre -nous donne pour les
quatre années précitées un pourcentage d’a peu prés 0,17; 0,20:
0,25 et 0,23 cas d’indemnisation causés par la tuberculose bovine.
En Moravie, l'on comptait durant une période de cing ans
(1893 à 1897), parmi les bovins tués dans les abattoirs publics,
pour 401694 têtes de gros bétail 3477 tuberculeux, soit 0,86%,
et pour 273680 veaux seulement 86, soit 0,03°/,.
Ces chiffres, cependant, ne peuvent servir à reconnaître le
degré de la diffusion de l’épizootie, car, en Autriche, la plus grande
partie des bovins tuberculeux échappe au contrôle d'une inspection
sanitaire, ces animaux étant abattus en grande partie dans les
communes rurales où l'inspection est insuffisante.
Par contre, les tuberculinations commencées d’abord en Mo-
ravie, continuées après dans d’autres parties de l'Empire, surtout
dans la Basse Autriche, la Bohême et la Galicie, nous éclairent
d'avantage sur l'extension du fléau.
Le nombre des bovins tuberculinés jusqu'ici en Moravie, s'é-
lève à environ 6000. Sur 4256 de ceux-ci le résultat exact fut
enregistré. |
En 1896, le Ministère de l'Agriculture accordait à la Société
agronomique de Moravie une subvention en espèces et la remise
Rapport du docteur RUDOVSKY, Brünn. 609
d'environ 1000 doses de sérum pour la tuberculination gratuite de
855 bovins, appartenant à 72 propriétaires répartis dans 26 communes.
Depuis, l'intérêt a gagné les régions de la Moravie, où l'élevage
et l'exportation du bétail reproductenr et de rente sont importants.
N s’est accentué surtout chez les petits propriétaires, depuis que
lon a prouvé d’une part, qu’un certain nombre d'exploitations
étaient intactes, et que d’autre part, l’on réussissait à éteindre la
maladie dans nombre de cheptels. Aussi, les laiteries coopératives
et les syndicats d’élevage entrérent dans le mouvement, les unes
pour élever le prix des laitages, censés francs de matières viru-
lentes, les autres pour obtenir le inême avantage par la vente
d'animaux intacts.
Le résultat des inoculations pratiquées dépassait de beaucoup
la présomption sur l’extension de la maladie en Moravie, car, sur
4256 bovins tuberculinisés on a trouvé que:
1553 — 36,48°/, étaient tuberculeux,
161 — 3,780}, étaient supposés tuberculeux,
2542 — 59, ‚72°/, étaient supposés non tuberculeux.
Un relevé comparatif, établi d’après l’âge des animaux inoculés,
a permis de remarquer, une fois de plus, que les bovins sont d’au-
tant plus exposés à la tuberculose qu'ils avancent en âge; car on
a constaté que sur:
470 bovins de moins d’un an . . . 65 = 11,7 v0 ont réagi.
400 taureaux de plus d’un an . . . 80 = 20 % oy
827 jeunes génisses de plus d’un an. 225 = 27,2", ,,
186 bœufs de plus d’un an . . . . 62 = 83 3307, »
654 vaches au-dessous de 4 ars . . 278 = 42,5 "), »
838 vaches de 4 à 6 ans . . . . . 371 — 44.97 9, »
881 vaches au-dessus de 6 ans. . . 482 — 54710",
Du relevé d’après les races auxquelles appartenaient les ino-
culés, il résulte que sur:
371 bovins de race Sudeten . . . . . . . . 32 — 8,62"/, ont réagi,
a4 ,, » » Kuhländer. . . . . . . . 67 — 16 43%, »
40 , » _», Schœnhengster .°. . . . . 7 — 17,5 % » „
649 OC, » croisement divers. . : . . . . 161 = 24,490/, 2 >
412 ,, d’Oberinnthal . . . . 147 = 85,67%, „ 5
289 ,„ de croisement de Simmenthal . . . 108 — 37,360, ,, 5
138 ,„ du Simmenthal . . . . . . 64 = 46,370, m »
806 ,, de croisement de Shorthom . . . . 499 = 61,91°;, ,, 5
200 ,, » Hollande . . . . . . . . . . 132 = 66 Vo » »
Les animaux des races indigènes se montraient les plus in-
tacts, particularité qu'il faudra attribuer, non à la race, mais à la
circonstance qu'ils faisaient partie de cheptels à faible effectif, où
le danger de contagion est beaucoup moindre que là, où le cheptel
se renouvelle constamment par des achats faits dans des contrées
éloignées, et où les animaux sont réunis en grand nombre dans la
même étable, comme on peut le voir par le tableau suivant:
39
610 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
Nombre nombres d'animaux : pourcentage
d’etables par étable total ayant réagi des réagissants
49 80 à 117 2487 1148 47,1
25 20 à 29 598 201 33,89
58 10 à 19 | 773 167 21,6
82 moins de 10 458 87 8,16
Il est intéressant de voir, que le nombre des étables com-
plètement indemnes de tuberculose se répartissait ainsi: pour le
premier groupe 1, pour le second 3, pour le troisième 21 et pour
le quatrième 60. Donc, pour l’ensemble des 214 exploitations : 85,
soit 39,71 °/).
L’extension de la tuberculose dans une étable est donc pro-
portionnelle à l’âge et au nombre des bovins qu’elle renferme.
Ii résulte aussi des observations qui précèdent, que dans une
étable distincte, la séparation des veaux d’avec leurs mères, ainsi
que la répartition du cheptel en plusieurs étables, au lieu de sa
concentration dans une unique, seront, avec la quarantaine et l’ob-
servation, pendant un mois, des animaux nouveaux-venus, d’excel-
lentes mesures contre l'introduction et l'extension de l’Epizootie.
Les observations faites sur des animaux abattus, qui avaient
été précédemment soumis à l'épreuve de la tuberculine, furent à de
rares exceptions régulièrement enregistrées; elles constataient générale-
ment l'exactitude du diagnostic posé par l'effet de la tuberculine.
Dans certains cas particuliers, l'éradication de la tuberculose
tentée dans des exploitations infectées a réussi, par l’emploi de la
méthode Bang, dans d’autres par l'abattage des animaux malades.
La lutte générale contre le fléau devra être commencée dans
les régions d'élevage où l'extension et le renouvellement des cheptels
se fait par la reproduction indigène,
Là, elle sera moins difficile et moins dispendieuse, car sur
371 bovins, inoculés principalement dans les territoires d'élevage
de Moravie, il ne s’en trouvait que 32, soit 8,62°/, de tuberculeux.
Dans la commune de Lodenitz, les membres de la laiterie
coopérative ont tuberculiné, à leurs frais, le bétail de trente étables,
réunissant un effectif de 270 bovins: 1°) cinq effectifs furent reconnus
infectés et accusaient un total de 19 animaux tuberculeux; 2°) une
étable à elle seule présenta une plus grande extension, en accusant
11 animaux atteints sur 18; 3°) deux étables présentèrent chacune
2 cas; 4°) deux autres, chacune 1 cas. L'on élimina aussitôt tous
les bovins malades, et plus une goutte de leur lait ne fut fournie
à la laiterie. La société citée fut la première en Autriche qui
commença à fournir des produits prouvés issus de vaches exemptes
de tuberculose. |
Dans plusieurs fermes qui vendent leur lait dans les villes,
les fermiers ont placé leurs exploitations sous la surveillance con-
tinuelle du vétérinaire, pour donner une plus-value à leurs laitages.
La Section allemande du Conseil d'Agriculture de l'Etat de
Moravie, a décidé à n’employer dorénavant que des taureaux
Rapport du docteur RUDOVSKY, Brünn. 611
reproducteurs trouvés intacts à l'épreuve de la tuberculine. Dans
les marchés aux taureaux, de l’année courante, l’on n’admit que
les animaux répondant aux conditions citées.
Des 131 reproducteurs amenés, 109 soit 83,2°/, étaient acceptés;
tandis que 6 supposés tuberculeux, et 16 prouvés tuberculeux
furent, de ce chef, refusés.
Parmi ces taureaux, l’on distinguait les races suivantes:
1° Race Kuhländer;
38 animaux dont: 35 intacts — 8 tuberculeux.
2° Race Schoenhengster;
32 animaux dont: 27 intacts — 4 tuberculeux — 1 supposé tuberculeux.
8° Race Simmenthal croisée;
61 animaux dont: 47 intacts — 9 tuberculeux — 5 supposés tuberculeux.
La question de l’eradication de la tuberculose, basée sur
l'emploi rationel de la tuberculine fut maintes fois soulevée en
Autriche, au Conseil d'Etat, au Landtag, au Conseil supérieur
sanitaire et dans les grands centres agricoles des Etats particuliers.
La proposition faite en 1896 au Landtag de Moravie, par le
conseiller et docteur Zoebl, professeur à l'Ecole supérieure technique
agricole de Brünn, mérite les plus grands égards, car, elle est issue
des délibérations d’une „Commission pour la lutte contre la tuberculose
en Moravie“. Le Dr Zoebl maintint son opinion à la VII=® séance
du Conseil d'Agriculture d'Autriche (Vienne 1897), ainsi que dans
maintes occasions, et fit publier divers articles dans la „Landwirt-
schaftliche Woche“ (Vienne 1898).
Il serait avantageux, que cette proposition soit aussi confirmée
par le Congrès présent.
Voici sa teneur:
1) , Vu l'extension de la tuberculose bovine en Autriche, et l’en-
semble des causes établissant sa corrélation avec la tuberculose
humaine, il est indispensable de prendre officiellement les
mesures de précaution les plus efficaces et de s'assurer: par
quelles voies et jusqu’à quel point la tuberculose bovine influe
sur l’état sanitaire des hommes et sur l’économie agricole ;
quelle action exercent sur extension du fléau la situation cli-
matologique de l'endroit, la stabulation et la tenue de l'étable,
la nourriture, l’âge, le sexe, l'emploi, l’élevage indigène, la récep-
tibilité individuelle et la susceptibilité de certaines races.“
2) , L'application des mesures tendant à l'éradication de la tu-
berculose bovine, ne semble devoir être couronnée de succès
que si chaque cas de la maladie peut être constaté d’une
manière incontestable ce qui, d’après la science actuelle, ne
semble pouvoir être réalisé que par la tuberculination.“
3) , Afin de populariser l'usage de la tuberculine, on derra par
des conférences et des publications, renseigner les populations
rurales sur les préjudices causés à l’agriculture par la tu-
berculose bovine; faire ressortir la possibilité de l'extinction
612 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
de cette épizootie, au moyen de l'épreuve à la tuberculine,
et les immenses avantages qui résulteront de cette extinction.“
„Les frais entrainant l'édition et la distribution des opus-
cules destinés à vulgariser la tuberculination, devront, vu le
but d'intérêt public de cette œuvre, être couverts par une
subvention de U Etat.“
4) „Pour arriver à l'éradication définitive de la tuberculose, les
mesures suivantes semblent devoir être préconisées :
a) L’exécution des épreuves par la tuberculine, réservée aux
seuls vétérinaires, et l'exécution aux frais de l'Etat de
toutes les mesures relatives à la désinfection d’édtables et
de leur matériel, et des frais entraînant l'isolement d’ani-
maux malades ou en observation ;
b) L'obligation de tous les propriétaires de bestiaux, de se
soumettre à l'exécution des mesures jugées nécessaires,
surtout en ce qui concerne la tuberculination; l'obligation
des sociétés d'élevage de faire exécuter cette épreuve sur
tous les bovins des exploitations de leurs membres ;
c) L’indemnisation au moyen d'assurances, des pertes résultant
de la saisie des viandes provenant d'animaux dont la tu-
berculination aurait entraîné l'abattage ;
d) L'introduction de mesures restrictives ou prohibitives sur
l'entrée des animaux d'élevage, reconnus tuberculeux, sem-
blables à celles qui sont en vigueur en France et en ‚Belgique;
e) L'examen, avant sa réception, de tout taureau destiné à
l'élevage; logement des taureaux d'élevage reconnus sains
dans des étables spéciales, et réforme immédiate de tous
les reproducteurs que la tuberculination fait reconnaître
comme tuberculeux, ou supposés tels ;
f) L’énumération des diverses précautions à prendre, pour
éviter l'infection des animaux par la tuberculose humaine;
g) La surveillance de toutes les mesures d'extinction de la
tuberculose bovine, par des organes vétérinaires officiels, et
la direction uniforme des dites mesures par des organes
techniques officiels.“
5) „La tuberculination doit être exécutée d'après une instruction
réglementaire.“
„Les animaux inoculés, réagissants ou non, doivent être
marqués; ceux reconnus tuberculeux d’une marque indélébile,
les autres d’une marque passagère.“
„Les animaux n'ayant pas réagi, doivent être l’objet de
l'établissement d'un certificat signalétique exact, mentionnant
la date de Vinoculation et le nom du vétérinaire qui l’a fait.“
„Les certificats sus-dits, ainsi que le marquage des animaux
doivent être du ressort d’une commission spéciale.*
„Les bovins reconnus tuberculeux, doivent être abattus
avant l'expiration de la seconde année suivant la constatation."
Rapport du docteur RUDOVSKY, Brünn. 613
6) „L’inspection de la viande et des animaux doit, pour ré-
pondre aux exigences actuelles de la police vétérinaire, être
réglée par des prescriptions A
„On doit, surtout sur ce terrain, préciser, autant que
possible, les cas particuliers de saisie de la viande (princi-
palement dans les cas de tucerculose); la viande des animaux
abattus après leur tuberculinisation, doit être inspectée avec
le plus grand soin.“
» Tout cas de tuberculose constaté (viande ou animal), doit
être porté immédiatement à la connaissance des autorités du
district administratif du lieu d’origine, afin de faciliter la
recherche des exploitations infectées.“
nToute exploitation ou société faisant le trafic du lait,
doit étre soumise à l'inspection sanitaire, surtout au point de
vue de la tuberculose bovine.“
„La vente et la préparation du lait provenant d’animau.r
malades, surtout de tuberculeux, devront être prohibées, ou
soumises à certaines restrictions; par exemple la stérilisation
parfaite.“
7) „On doit instituer dans les Ecoles supérieures de médecine
vétérinaire des commissions composées d’un pathologiste, d’un
clinicien, d’un bacteriologue, d'un officier du service sanitaire,
d'un vétérinaire officiel et d’agronomes pour. l'étude de la
tuberculose bovine et des mesures pour la combattre.“
614 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
Report of Dr RUDOVSKY
State Veterinarian at Brünn.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
ovine tuberculosis does not seem to be prevailing in
7 Austria to as alarming an extent as in other countries.
According to the annual statistics of the City of
2 Ro Vienna, it has been observed that among the cattle
1 slaughtered in public abbatoirs, there was a proportion
of tuberculous animals during the year 1893 of 1,79%,
in 1894 of 1,61°/,, and in 1895 of 1,31 %/,.
The number of tnberculous individuals, for which indemnity
was paid in Lower Austria, from the state insurance funds was
973 in 1893, 1156 in 1894, 1391 in 1895, and 1327 in 1896. The
official census of 1890 shows that there were in that country
554153 heads of cattle; these figures give for the four years above
named an average of about 0,17 °/,, 0,20 %,, 0,23°%/,, and 0,25%,
of indemnity due for bovine tuberculosis.
The cases of disease, observed among the animals killed in
Moravia in the years 1893 to 1897, almost exclusively in official abat-
toirs and under veterinary control, amount to 3477 out of 401 694
large animals or 0,86°/,, and to 86 out of 273680 calves or 0,034.
These figures, however, do not give an exact idea of the
prevalence of the disease in Austria, as the greatest number of
tuberculous cattle escape sanitary inspection, because of their being
killed in communes where inspection is principally in the hands of
laymen.
On the other hand, the tuberculinations which were first
begun on a large scale in Moravia, then in other parts, specially
Lower Austria, Bohemia, and Galicia, throw more light on the pre-
valence of the scourge. Up to now, the number of animals in
Moravia tested with tuberculine amounts to about 6000, from which
4256 closely observed results are recorded.
In 1896, the Secretary of Agriculture gave the Imperial and
Royal Society of Moravia a grant in money and about 1000 doses
of serum for- gratuitous tuberculination. But these means were
Report of Dr. RUDOVSKY, Brünn. 615
only applied to 855 animals belonging to 72 owners from 26 com-
munes.
The interest has not abated since. It is principally in the
region of Moravia, where the raising and exportation of cattle for
breeding purposes and rent are of greatest importance, that the
test is most in favour, especially among small owners, since on the
one hand a certain number of farms had been proved free from
tuberculosis, and on the other it was seen that a certain number of
herds could be made free from the disease.
Dairies and syndicated breeders joined the movement: the
former to give a greater value to their products, because of the
warranty they could offer of the quality of the milk, the latter to
be able to sell their stock under the same guarantee.
The results of tuberculination in Moravia have so far proved
that tuberculosis is much more prevalent than could be thought
from the records obtained. Out of 4256 animals which were tested
1553—36,48°/, were found tuberculous
T61— 8,78°/, were suspected to be tuberculous
2542—59,72 °/, were supposed free from tuberculosis,
Comparative statistics made in relation to age have shown
that it is more frequent in old animals:
Out of 470 cattle less than one year . . . . 55 or 11,7 %
400 bulls over one year ..... . 80 , 20 9%
827 heifers above one year . . . . . 225 ,, 27,2 0,
186 steers 5 . - … . 62 ,, 88,889
654 cows under four years 7 Lee
» between four and six years . 871 ,, 44,270/,
881 ,, above 6 years . . . . . . 482 ,, 54,71%,
According to breeds the results are as follows:
Out of 871 of Sudeten breed . . . . 82 or 8,62°/, reacted
484 ,, Kuhländer breed . . . 67 ,, 16,481}, ”
40 ,, Schoenhengster breed . 7 ,, 175% »
649 ,, local crossed breed . . 161 ,, 24,492}, ”
412 ,, Oberinnthaler breed . . 147 ,, 85,679, ,
289 ,, crossed Simmenthal . . 108 ,, 387,36%/, ,,
188 ” Simmenthal « 6 «© + «6 64 9 46,37°/, ”
806 ,, crossed Shorthorn . . . 499 ,, 61,91%, »
200 , Holland. ..... .182 , 66 % ,;
Native breeds (Sudeten, Kuhländer and Schoenhengster) show.
themselves the most refractory. However, this must not be attri-
buted to a relative immunity of those breeds, but to the fact that
they ordinarily furnish the bovine population of the raising districts
out of small farms where the dangers of contagion are less than
where herds are constantly changing by importation from foreign
countries and where animals are kept in large numbers stabled in
the same barn. — This may be seen from the following table.
616 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
Number of animals
. aN [2
Number of stables by stable total reacted average of reaction
49 80 to 117 2487 1148 47,1 °P
25 20 to 29 598 201 88,89 °/,
58 10 to 19 778 167 21,6 %',
82 less than 10 458 37 8,16 °/,
It is interesting to observe that the number of stables entirely
free from the disease are divided as follows: in the first group |,
the second 8, the third 21, the fourth 60, and for the total of 214
farms 85 or 39,71 %/o. |
Therefore, the extent of tuberculosis in a stable is proportional
to the age and number of animals contained in it.
From the preceding observations it also follows that the
separation of calves from their mothers and their being placed in
a separate stable, as well as the distribution of the cattle over
several barns, together with quarantine and observation of new-
comers for one month, are excellent measures against the extension
of the disease.
The record of the condition of the animals killed which had
been submitted to the tuberculine test, .proves the correctness of
the diagnosis made from the reaction following inoculation.
In some special cases the eradication of tuber¢ulosis from in-
fected places succeeded with Bang's method, or again by the
killing of the diseased animals. |
In order to sucéeed in the general eradication of tuberculosis,
the struggle, to be efficacious, ought to begin in breeding districts
where the extension and renewing of the stock takes place by home
breeding. In such districts it will be less difficult and less costly,
for out of 371 inoculated cattle, principally in the breeding districts
of Moravia, there were only 32 or 8,62 °/, tuberculous. |
In the German commune of Lodenitz, the Cooperative Dairy
tested the cattle of 30 stables, counting 270 heads: (1°) Five stables
were found infected with a total of 19 animals; (2°) one stable
only showed an extensive presence of the disease, 11 animals out
of 13; (3°) two stables showed two cases each; (4°) two others
one case each. Immediately all the sick cattle were removed and
not a drop of their milk was allowed to go to the dairy. This
firm was the first in Austria that furnished products warranted to
come from cows free from tuberculosis. u
By placing their farms under constant veterinary supervision,
‚some farmers have succeeded in getting a deservedly higher value
for their produce.
The German section of the Council of Agriculture of the State
of Moravia has decided to use henceforth only bulls found free
from tuberculosis.
In virtue of this resolution, markets were held in 1899 in ten
different places, where only animals answering to these conditions,
were admitted.
Report of Dr. RUDOVSKY, Brünn. 617
Out of 131 bulls brought to these markets 109 or 83,2°/,
were accepted, and 6 suspects, together with 16 which were proved
to be diseased, were rejected.
Among the animals presented 38 were of Kuhlander breed,
32 of Schoenhengster, and the other 61 of crossed breed of Simmen-
thal. Among the first, 35 were found free from tuberculosis and
3 diseased; of the second lot 27 were accepted, 1 was suspected
and 4 condemned; among the third 47 -were free from disease, 5
suspected and 9 tuberculous.
The question of the eradication of tuberculosis, based upon
the rational use of tuberculine, has been many times discussed in
Austria, by the State Council, in the Landstag, the Superior sani-
ary Council and in the great agricultural centres of the individual
states.
The proposition, made in 1896 to the Landtag of Moravia,
by the councillor and doctor Zoebl, professor at the Superior Technical
Agricultural Schoo] of Brunn deserves much attention, as it was
issued after the deliberation of the Commission of the struggle
against tuberculosis in Moravia. Doctor Zoebl defended his opinion
before the 7% meeting of the Council of Agriculture of Austria
(Vienna 1897), as well as in several articles published by the re-
porter in the “Landwirtschaftliche Woche” (Vienna 1898).
It would be advantageous to adopt the said proposttions :
1) Considering the extension of bovine tuberculosts and the
entirety of the causes which establish tts correlation with
human tuberculosts, tt ıs necessary that most effective
official measures be taken.
But tt ts also necessary to ascertain how, and to what |
extent, bovine tuberculosts influences the sanılary condition
of mankind and agricultural economy; what action ts
excercised on the extension of the disease by climatolo-
gical situations, condition of stable, food, age, sex, use,
private breeding, or individual receptivity; and whether
some breeds are more or less susceptible to contagion than
others. |
2) It seems that the application of measures for the eradt-
cation of bovine tuberculosis can be successful. only tf
each case of disease 1s proved with certainty, which can
only be realized by tuberculination.
3) To popularize the use of tuberculine, lectures shall be
held and publications issued to acquatnt rural populations
with the injuries to agriculture arısing from the presence
of the disease, and to point out the possibility of tts
eradication with tuberculine, and the great results ob-
tained by tt.
618 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
The expenses of the publications ought fo be covered
by a State grant, on account of the public tnterest ın-
volved.
4) The following measures ought to be taken with a new
to the final eradication of tuberculosts:
a) Tuberculine tests ought to be appited by veterinary
surgeons only, and all expenses in relation to dis-
infection of stables and their material and to tsolation
of the infected animals or of those under observation
to be charged to the State.
b) Obligation for all owners to comply with the necessary
measures, Spectally those regarding tuberculination.
Obligation for breeding soctettes to have all the stock
of their members tested with tuberculine.
c) Indemnity by means of insurance, for losses resulting
from confiscation of the meat of animals which were
condemned by tuberculine.
d) Introduction of restrictive and prohibitive measures on
the importation of breeding animals recognized as
tuberculous, similar to those tn force in France and
Belgium.
€) Inspection before admission, of all bulls used for bree-
ding; keeping of healthy breeding bulls in spenal
stables; tmmedtate removal of all those condemned by
Zuberculine as diseased, or even suspect.
f) Enumeration of the various precautions to take so as
to avoid animal infechon from human tuberculosts.
£) Supervision of all the measures by official veterinary
surgeons, and uniform direction of those measures by
official technical organs.
5) Tuberculination ought to be regulated:
Inoculated antmals, reacting or not, shall be stamped;
the first with a lasting, the second with a temporary
mark.
Of animals that have not reacted, a correct descrip-
tive record ought to be kept with the date of inoculaton
and the name of the attending veterinary surgeon.
These certificates and markings of the animals shall
be executed by a spectal commission.
Animals found tuberculous, must be killed before the
expiration of the second year from the time when the
disease was recognized.
Report of Dr. RUDOVSKY, Brünn. 619
6) The inspection of the meat and of the anımals, to answer
the present requirements of veterinary police, ought to be
regulated by legal enactments.
On this point, especially the particular cases of con-
fiscation (principally in cases of tuberculosis) shall be
precisely stated; the meat of animals killed after tuber-
culination, must be snspected with the greatest care.
All cases of tuberculosis detected (meat or antmal)
must be reported to the administrative authorities of the
place of origin, so as to facilitate the discovery of the
centres of infection.
Every farm or society, carrying on trade in milk,
must be under sanitary tnspection, especially from the
point of view of tuberculosts.
The sale and preparation of the milk of diseased
animals, spectally of tuberculous ones, must be prohibited
or subjected to certain restrictions, such as sterilization.
7) Commissions composed of a pathologtst, a clinical physician,
a bacteriologist, and santtary, veterinary, and agricultural
offtctals, ought to be created tn the colleges of veterinary
medicine. ,
620 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky
Geh. Medizinalrat, Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Dresden,
Landestierart im Königreich Sachsen.
IR
ie Überzeugung von der Notwendigkeit einer Bekämpfung
3 der Tuberkulose der Rinder hat sich in den letzten
CG VA 15 Jahren mehr und mehr Bahn gebrochen; am meisten
Cr unter den Tierärzten, weniger allgemein bei den Rind-
b viehbesitzern. Bei beiden bestehen aber Zweifel und
‚Vi verschiedene Anschauungen über die Art und Weise
einer solchen Bekämpfung, über ihre Durchführbarkeit und roraus-
sichtlichen Erfolge. Sie sind es, welche in den meisten Staaten
zur Zeit einen festen Entschlu& und ein zielbewußtes, energisches
Handeln verhindern. Es erscheint deshalb dringend erwünscht,
diese Fragen zu klären und auf Grund der bisherigen Erfahrungen
unter Berücksichtigung aller Bedenken und Sichtung aller Vor-
schläge die Grundsätze für ein Erfolg versprechendes Vorgehen
gegen den verderblichen Feind unserer Rindviehhaltung festzustellen.
Die Notwendigkeit der Bekämpfung der Tuberkulose der Rinder
ergiebt sich aus den unmittelbaren, erheblichen Wertverlusten bei
Schlachtrindern und den davon abhängigen bei Schlachtschweinen,
aus den indirekten Verlusten infolge mangelhafter Futterverwertung
und Verfalls bei den erkrankten Rindern, aus der sichtlichen Zu-
nahme der Krankheit und aus den Gefahren, welche die menschliche
Gesundheit bedrohen.
Über die Höhe der Wertverluste, welche infolge der Bean-
standung von Schlachtrindern wegen Tuberkulose alljährlich er-
wachsen, können die gefundenen Prozentzahlen über die Häufigkeit
der Tuberkulose keinen Aufschluß geben. Sie würden, da bei
weitem nicht alle tuberkulös befundenen Schlachtrinder dem Konsum
entzogen werden, nur ganz willkürliche, weit übertriebene, und daher
mehr abschreckende als überzeugende Summen darstellen. Nur
die Zahlen über die thatsächlichen Vernichtungen und Verweisungen
auf die Freibank ermöglichen annährend richtige Berechnungen
oder Schätzungen des Gesamtverlustes. Leider fehlen mangels
einer allgemeinen Fleischbeschau derartige Zahlen für das gesamte
Deutschland; doch lassen sich auf Grund der in einzelnen Ländern
und Städten festgestellten Verlustzahlen annähernd richtige, jeden-
falls nicht übertriebene Schätzungen aufstellen.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 621
Es wurden:
> von diesen auf d. Freibank
U 3 davon ; verwiesen bez.
| S 3 vernichtet teil ichtet
| # 5 | tuberkulös = ellw. vernichte
9 + 'g a N g
Länder |258 | befunden | jeeins| , 188/48
x d2|85)73| 82162 |T3
CROP 8 Slee les] br
. - Le: 2
= elo lel eslo |e] 88
e| 3 =
ım Königreich Sachsen!)
in 29 Orten i. J. 1896 . 82787 | 22768 | 27,5 | 440 | 0,58 | 1,98 | 1256 | 1,50} 5,51
in 29 Orten i. J. 1896 . 85016 | 22728 | 26,7 478 | 0,55 | 2,08 | 1291 | 1,51 | 5,68
in 84 Orten i. J. 1897 . 96848 | 28656 | 29,1 611 | 0,51 | 2,08| 1498 | 1,51 | 5,21
im Königreich Preussen?)
in 307 Orten i. J. 1895 . || 662164 | 84468 | 12,7 | 9845 | 0,58 | 4,55 | 1460 | 0,22 | 1,78
in 821 Orten i. J. 1996 . || 812781 | 107480 | 18,2 | 2862 | 0,85 | 2,70 | 8010 | 0,37 | 2,80
in 844 Orten i. J. 1897 . || 919965 | 138842 | 14,6 | 2988 | 0,82 | 2,28 | 3906 | 0,42 | 2,92
im Königr. Bayern?) 1895 . || 194204 9758 | 5,0 270 | 0,19 | 2,7 8127 | 1,61 |82,1
1896 . | 212277 | 10667 | 6,0 296 | 0,14 | 2,8 8254 | 1,58 190,5
1897 . || 288865 | 12209 | 5,2] 882 | 0,14 | 2,7 8690 | 1,58 180,2
im Ganzen . (3900757 | 482501 | 18,1 | 12017 | 0,86 | 2,78 | 22486 | 0,68 | 5,2
für das Jahr im Durchschnitt |1100252 | 144167 | 18,1 | 4006 | 0,86 | 2,78 | 7496 | 0,68 | 5,2
Nach den im Königreich Sachsen durch die Schlachtsteuer
ermittelten Verbrauch an Rindfleisch aus den Jahren 1895—1897
wurden bei einer Durchschnitts-Einwohnerzahl von 3823 267 jährlich
197153 Kinder geschlachtet. Annähernd gleichen Konsum und
gleichen Verlust durch Tuberkulose angenommen, würden in
Deutschland mit 52279 901 Einwohnern (Zählung vom 2. Dezbr. 1895)
in jedem der letzten Jahre 2695898 Rinder geschlachtet und hier-
von 9705 als ungenießbar verworfen und 18332 nur teilweise, bezw.
auf der Freibank verwertet worden sein.*)
Legt man naclı den Ergebnissen der Schlachtviehversicherungen
zu Leipzig und Zwickau den Durchschnittsverlust bei einem ver-
1) „Bericht über das Veterinärwesen im Königreich Sachsen“ 1895— 1897.
2) „Deutsche Tierärztliche Wochenschrift‘ 1896 S. 420, 1898 S. 45 und
Übersicht des Ministeriums für Landwirtschaft etc. vom 28. Juni 1898.
(Nicht vollständig insofern, als in der letzten Reihe nur die teilweise ver-
worfenen, dagegen nicht die auf die Freibank verwiesenen Tiere ent-
halten sind.)
*) „Wochenschrift für Thihde.“ von Alörecht und Göring 1898, Beilage
zu Nr. 24 Aus den relativ niederen Zahlen der Reihe 2 und 3 gegenüber
den der letzten Reihe scheint hervorzugehen, daß die auf einzelne Organe
oder Lymphdrüsen beschränkte T. nicht notiert wird.
? In den Technischen Erläuterungen zu dem Entwurfe eines Gesetzes
betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau, bearbeitet im Kaiserlichen
Gesundheitsamte zu Berlin wird die Zahl der jährlichen Rinderschlachtungen
auf 3':, Millionen, die der Schweine auf 15 Millionen geschätzt.
622 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
worfenen Rinde von 300 #, bei einem teilweise verwerteten Rinde
von 180 zu Grunde, so würden in jedem der erwähnten Jahre ein
direkter Verlust von 2911500 + 3299760 — 6211260 .@ durch
die Tuberkulose der Rinder veranlaßt worden sein.
Weniger sicher lassen sich die Wertverluste schätzen, welche
durch die Beanstandungen von Schlachtschweinen infolge von Tuber-
kulose der Schweine entstehen, weil nicht überall die Mitteilungen
über die Verwertung derselben vorliegen.
Es wurden:
von diesen .als | nurteilw.aufd.
davon i Freibank od.im
tuberkulös
Länder befunden
+
LL
3
©
5
— ©
at
Oo &
33
38
ù ©
un
©
ñ
Ge- |
an
im Königreich Preussen
in 807 Orten i. J. 18% .
in 821 Orten i. J. 1896 .
in 344 Orten i. J. 1897.
im Königreich Sachsen
in 29 Orten i. J. 18% .
in 29 Orten i. J. 1896.
in 84 Orten i. J. 1897.
im Kgr. Bayern überh. 1895 .
1896 e
1897 .
In Sachsen u. Bayern zus. .
Im Durchschnitt für das Jahr
Unter Anlehnung an den oben dargelegten Berechnungsmodus
würden in Deutschland in jedem der letzten Jahre rund 13 Mill.
Schweine zur Abschlachtung und annähernd 2600 Schweine ganz |
verworfen, 39000 aber auf der Freibank oder in sterilisiertem bezw.
ausgeschmolzenem Zustande verwertet worden sein. Einen Durch-
schnittsverlust bei ersteren von 80 #, bei letzteren von 40 4
angenommen, würde sich ein Gesamtverlust von 208 000 + 1 560 000
= 1768000 A. ergeben.
Die unmittelbaren Wertverluste infolge der Tuberkulose der
Rinder und der davon abhängigen der Schweine betragen daher
im Deutschen Reiche im Jahr annähernd 8 Millionen Mark, über-
treffen demnach weit die Verluste, welche irgend eine andere Seuche
veranlaßte.
Sehr schwer ist es, den Verlust zu beziffern, welcher infolge |
der mangelhaften Futterverwertung fund des Rückganges im Er-
nährungszustande bei tuberkulösen Tieren eintritt. Wenn man
Bericht von Dr, Siedamgrotzky, Dresden. 623
annehmen kann, daß von den tuberkulösen Rindern mindestens
diejenigen, welche bei der Schlachtung als ungenießbar oder nicht
bankwürdig erachtet werden (0,36 + 0,68 = ca. 1°/, aller
Schlachttiere) einen derartigen Ausnutzungs- und Verfallsverlust in
der gewiß niedrig bemessenen Höhe von ca. 50 A im Jahr ver-
anlassen, so würde bei jährlich 2700000 Schlachtrindern mindestens
ein Verlust von 1350000 A zu berechnen sein.
Diese Verlustzahlen sprechen um so eindringlicher für die
Notwendigkeit einer Bekämpfung der Tuberkulose, als eine bedenk-
liche Zunahme der Krankheit nicht mehr zu bezweifeln ist.
Dieselbe wird zunächst erwiesen durch die Ergebnisse der
Fleischbeschau. Wenn man auch zugeben kann, daß durch die
bessere Ausgestaltung der Fleischbeschau gegenwärtig zahlreiche
Tuberkulosefälle aufgedeckt werden, welche früher übersehen wurden,
so beweisen doch die nachfolgenden Zahlenreihen ganzer Länder,
wie einiger Schlachthöfe, auf denen nach gleichen Grundsätzen
untersucht wird, durchgängig eine langsame, aber stetige Zunahme
der Tuberkulose der Rinder wie der Schweine,
Es wurde die Tuberkulose in folgenden Prozentzahlen der
geschlachteten Tiere gefunden:
ad
be a 5 a = © © be ds i
: eg) ee) à 55] 2 | 94/92) 45
be Be/h3)| 9 85) a | 22/38] se
£ 8 5 Ë 3 ss 3 ne) in 5 a
ue | Pe
M sd a £ <
a) bei Rindern:
1888 || 1,60 4,9 — — 10,7 — 7,1 — — 12,9
1889 || 1,77 8,1 — 4,69 | 14,9 — 9,8 — — 12,3
1890 || 1,77 | 15,7 — 11,50 | 22,3 — 15,8 — 26,2 | 16,7
1891 1,99 | 17,4 — 15,0 | 26,9 — 12,2 — 21,6 | 18,6
1892 || 2,29 | 1865| — 16,1 | 27,1 6,0 | 17,1 — 20,7 | 21,5
1893 || 2,40 | 18,26] 8,24| 147 | 281 | 8,9 | 27,0 | 20,8 | 28,7 | 266
1894 | 3,18 | 21,50! 9,01 | 15,45 | 29,4 8,5 | 25,5 | 24,2 | 24,8 | 32,6
1895 || 3,65 | 27,48 | 12,7 | 17,77 | 33,2 10,4 | 26,9 | 26,4 | 26,3 —
1896 |, 3,38 | 26,721 18,2 | 20,66 | 32,9 9,8 | 33,0 | 23,8 | 27,6 —
1897 || 3,56 | 29,13 | 14,6 | 20,638 | 36,4 10,0 — 24,1 — —
b) bei Schweinen
1888 — — — — 0,8 — 0,37! — — —
1889 — — — 1,91 1,1 — 1,38| — — —
1890 — 0,84; — 1,16| 12 — 1,63| — 0,67| 0,9
1891 — 107; — 2,7 1,8 — 244; — 1,5 2,9
1892 — 1,37| — 1,32; 2,1 0,16; 3,49! — 1,3 2,7
1893 — 1,64| 0,66| 0,7 1,8 0,19 , 1,75| 2,1 2,
1894 — 2,2 0,68| 2,03; 2,6 0,22| 8,65 1,85| 8,7 2,59
1895 — 2,71 1,35| 3,08| 2,7 0,29| 3,03] 2,09; 8,4 —
1896 — 2,74| 1,80; 3,62; 2,4 0,41; 2,81 191| 8,4 —
1897 — 8,10; 2,14) 3,88! 2,7 0,53; — 3,01; — —
624 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Sprechen diese Zahlen schon allein eine beredte Sprache, 50
thun dies noch mehr die ungewöhnlich hohen Prozentzahlen einzelner.
namentlich kleinerer Schlachthöfe, welche ihren Bedarf wesentlich
aus ihrer näheren Umgebung decken. Als solche auffallende Zahlen
für Rindertuberkulose sind bemerkenswert: Löbau 45°/, (1894).
Meißen 49°/, (1895), Frankenberg 35°/, (1896), Schleswig 39°,
(1896), Zwickau 45°/, (1897), Kiel 47%, (1897). Auch die früher
nur seiten beobachtete Schweinetuberkulose nimmt unter dem Ein-
flusse der Genossenschaftsmolkereien ganz bedeutend zu: So wurden
auf dem Schlachthofe in Danzig‘) von den überhaupt geschlachteten
Schweinen 11°/, von den aus einzelnen Molkereien stammenden
60—70°/,, in Hamburg?) von 24 aus einer Hofmeierei stammenden
Schweinen 23 tuberkulös befunden.
Noch betrübendere Aussichten eröffnen die bei den Tuberkulin-
proben ganzer Bestände gefundenen Häufigkeitszahlen der Tuber-
kulose unter den Rindern. In den Berichten über das Veterinär-
wesen im Königreich Sachsen vom Jahre 1891 bis 1897 finden sich
folgende verzeichnet: 76 bezw. 79°/, (Referent), 65°/, (Schneider),
80°/, (Eber), 84 °/, (Hartenstein), 26—75°/, (Möbius), 69°/, (Noack).
72—85°/, (Röder), 57°/, (Haubold), 82°/, (Lungwitz), 69°/, (Prager),
58°, (Prietsch).
Über die Wertverluste infolge der Tuberkulose und deren
Zunahme in ausserdeutschen ‘Staaten lassen sich mangels umfang-
reicher und genauer Fleischbeschauberichte weder Berechnungen
noch Schätzungen aufstellen. Aus den zahlreichen Einzelmitteilungen
ist zu entnehmen, daß 'die Tuberkulose der Rinder überall vor-
kommt und in den Staaten mit ähnlicher Haltung der Rinder, wie
in Deutschland. annähernde Häufigkeit und Zunahme aufweist.
Endlich drängt auch die Bedrohung der menschlichen Gesund-
heit durch die Rindertuberkulose zur Bekämpfung derselben. Nach
Koch sterben ‘/, aller Menschen an Tuberkulose; Grund genug,
auch den animalen Ursprung derselben, so groß oder so klein er
sein mag, ins Auge zu fassen.
Bezüglich der Gefahren, welche der menschlichen Gesundheit
durch den Genuß des Fleisches tuberkulöser Rinder drohen, bestand
bis 1865 eine allgemeine Gleichgültigkeit. Erst nachdem von
Villemin u. A. durch zahlreiche Versuche die Spezifität der Tuber-
kulose und die Übertragbarkeit erwiesen und von Koch die letzten
Zweifel an der Spezifität, Identität und den wechselseitigen Be |
ziehungen der Tuberkulose des Menschen und der Säugetiere
beseitigt waren, sind diese Gefahren gewürdigt und durch auber- ©
ordentlich zahlreiche Versuche zu klären unternommen worden,
aus denen folgendes hervorgeht.
1) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, 1896, Seite 82.
3) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, 1898, Seite 189.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 625
Durch Einführung tuberkulöser Massen in den Verdauungs-
schlauch von zahlreichen Versuchstieren läßt sich die Tuberkulose
mit einer Wahrscheinlichkeit von 20—40°/, übertragen. Zum
Beweise sei nur auf die bekannten Zusammenstellungen von Johne
und Biedert verwiesen; erstere ergaben bei 322 Versuchstieren
43,5 °/, positive, 51,1°/, negative und 5°/, zweifelhafte, letztere bei
548 Tieren 21,7°/, positive, 66,7°/, negative und 11,6°/, zweifel-
hafte Erfolge.
Bezüglich des Blutes als des im Fleische nie vollständig
fehlenden Vermittlers der Ausbreitung der Tuberkulose ist fest-
gestellt, daß dasselbe Tuberkelbacillen enthalten kann (Weichselbaum,
Sticker und zahlreiche andere), daß tuberkulöse Erkrankungen der
Gefäßwände vorkommen (Weigert u. a.), daß durch Impfungen
mit Blut tuberkulöser Individuen die Krankheit übertragen werden
kann (Semmer, Lentz, Baumgarten, Hagemann, Butel), wenn auch
die Virulenz des Blutes nicht selten fehlt, bezw. die künstlich er-
zeugte bald verschwindet (Mac Fadyean, Nocard).
ber die Virulenz des Muskelfleisches lehrt eine Zusammen-
stellung von Leclainche, daß von 566 Impfversuchen mit Muskelsaft
tuberkulöser Rinder 17 = 3°/, positiv ausfielen, während zahlreiche
gleiche Versuche von Perroncito, Mac Fadyean und Nocard erfolglos
blieben. Mehr positive Resultate ergaben die Versuche mit dem
Muskelsafte tuberkulöser menschlicher Leichen (Steinheil, Leclainche,
Gratia und Lienaux) wahrscheinlich als Folge der hochgradigeren
Allgemeinerkrankung, wie denn auch Kastner bei 12 Versuchstieren
zehnmal positiven Erfolg erzielte, als er das Fleisch bei verkästen
Tuberkelprozessen verwendete. Auch Forsters Impfversuche mit
Hackfleisch ergaben positive Resultate. Sehr zahlreiche Fütterungs-
versuche (so von Semmer, Nocard, Perroncito, Mac Fadyean, Galtier)
blieben erfolglos, nur relativ wenige (Harrow, Brown, Martin,
Thomassen) fielen positiv aus.
Das Ergebnis läßt sich dahin zusammenfassen, daß das Fleisch
selbst hochgradig tuberkulöser Tiere sich nur ausnahmsweise
virulent erweist, womit die klinischen Erfahrungen von Bollinger
und Schottelius, daß das jahrelange fortgesetzte Verzehren des
Fleisches tuberkulöser Rinder in zahlreichen Familien ohne Nach-
teil geblieben, übereinstimmt.
So wertvoll diese Ergebnisse für die möglichst ausyedehnte
Verwertung des Fleisches tuberkulöser Tiere sind, so haben sie
andererseits, namentlich unter den Viehbesitzern, die irrtümliche
Auffassung bestärkt, als sei dann die vollständige Unschädlichkeit
tnberkulöser Schlachttiere erwiesen. Schon die Thatsachen, daß
bei generalisierter Tuberkulose häufig tuberkulöse Veränderungen
m den als Fleisch verkauften Teilen vorkommen, daß dort, wo eine
Fleischbeschau nicht besteht, tuberkulös entartete Teile in gewissen-
loser Weise in den Verkehr gebracht werden (wie dies die vom
Kaiserlichen Gesundheitsamte in den „Veröffentlichungen“ mitgeteilten
Strafsachen darthun), zeigen die Unentbehrlichkeit der Fleischbeschau
40
626 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
zur Abhaltung der weniger durch das Muskelfleisch an sich, als
durch die tuberkulös entarteten Teile veranlaßten Gefahr.
Erheblicher sind die durch die Mich bedingten Gefahren.
Die Milch tuberkulöser Kühe enthält meist Tuberkelbacillen, wenn ‘
das Euter tuberkulös erkrankt ist (Bang, Johne, Bollinger, Woodhead ;
und Mac Fadyean), zuweilen selbst, wenn Eutertuberkulose nicht '
vorliegt (Bang, Ernst, Czokor). Die Milch tuberkulöser Kühe hat :
sich bei zahlreichen Impfversuchen virulent erwiesen, besonders bei
Eutertuberkulose (Bollinger, May, Hirschberger, Bang), selbst aber,
wenn sie den gesunden Vierteln tuberkulöser Euter entnommen !
ist (Bang, May), aber auch, wenn Eutertuberkulose nicht vorlag
(Bollinger, Stein, Hirschberger, Ernst, Bang, Nocard). Selbst die _
Milchprodukte haben sich virulent gezeigt. Auch bei Fütterungs-
versuchen erwies sich die Milch tuberkulöser Tiere infektiös, auch
wenn das Euter nicht tuberkulös erkrankt war (Bang, Gerlach,
Peuch, Nedley, Ernst) und zwar nach den Zusammenstellungen von
Baum in 40—50, bezw. 30,7°/, der Fälle. Endlich beweisen ver-
schiedene klinische Einzelbeobachtungen (Lucas-Morro, Utz, Klebs,
Kruckow, Pfennigwerth, Vollers u. a.), daß die Tuberkulose durch
den Genuß der Milch erkrankter Kühe auf verschiedene Tiere
übertragen werden kann, wie dies auch weiterhin das Vorwalten
der Tuberkulose des Digestionstractus bei Schweinen (siehe oben)
und Kälbern darthut.
Unzweifelhaft besteht nach diesen bei Tieren gewonnenen
Ergebnissen des Versuchs und der Beobachtung die Gefahr für den
Menschen, durch den Genuß der Milch tuberkulöser Kühe infiziert
zu werden. Der klinische Nachweis ist natürlich relativ selten zu
erbringen, immerhin ist er durch verschiedene Einzelbeobachtungen
(Demme, Leonhardt, Stang, Johne, Röckl, Boyard u. a.) dargethan.
Er wird im übrigen gestützt durch das häufigere Vorkommen der
Darmtuberkulose bei Rindern.
Über die Größe dieser Gefahr kann man verschiedener
Meinung sein. Man kann recht wohl zugeben, daß die Milch
tuberkulöser Rinder bei gesundem Magen nichts schadet, daß im
allgemeinen die übliche Abkochung die Milch unschädlich macht,
daß ferner in vielen Fällen von Tuberkulose die. Milch nicht
infektiös ist. Trotzdem bleibt eine gewisse Gefahr, die sicher nicht
unberücksichtigt gelassen werden darf, um so mehr als ungekochte
Milch nicht nur von kräftigen Personen, sondern vielfach von Kindern
und Rekonvaleszenten genossen wird, als das Aufkochen der Milch
vielfach nur in einem flüchtigen Aufwallen besteht und der Genuß
sogenannter kuhwarmer Milch gerade in den Milchkuranstalten der
Großstädte allgemein üblich ist, endlich aber auch, weil die Ver-
breitung der Eutertuberkulose doch nicht ganz unerheblich zu sein
scheint.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 627
Bei den Ermittelungen über die Verbreitung der Tuberkulose
unter dem Rindvieh im Deutschen Reiche‘) fand sich Eutertuber-
kulose unter 7329 Rindern, bezw. unter denen .mit genaueren
Angaben über die Verbreitung im Tierkörper, bei 111 = 1,62°/,.
Da unter jenen Rindern annähernd wohl die Hälfte Kühe gewesen
sein werden, so dürften die Prozentzahlen für Eutertuberkulose bei
Kühen den in jener Zeit im Königreich Sachsen gefundenen an-
nähernd gleich kommen.
Im Königreich Sachsen ergaben sich bei den in den Schlacht-
häusern geschlachteten Kühen und Kälbern folgende Häufigkeits-
zahlen für Eutertuberkulose :?)
Von ge- |
schlachteten waren e en
Küben und tuberkulös utertuber-
in % der ge- in % der
schlachteten | tuberkulösen
Kühe und Kühe und
Kälber Kälber
0,3 8,7
0,4 8,5
0,4 1,8
0,4 1,2
28784 0,4 1,5
1894 36279 9421 156 0,4 1,7
1895 39493 12832 148 04 1,2
1896 38688 12293 141 0,4 1,1
1897 46118 16001 280 0,5 14
Aus anderen Ländern fehlen genaue Angaben über die
Häufigkeit der Eutertuberkulose. Man wird nicht fehl gehen, wenn
man annimmt, daß der Prozentsatz derselben im Verhältnis zur
Zahl der tuberkulösen Rinder annähernd der gleiche sein wird.
Jede Bekämpfung einer Seuche muß sich auf die Erfahrungen
über die Ursachen derselben stützen. In Bezug auf die Tuberkulose
sind folgende Thatsachen und Erwägungen maßgebend.
Zunächst steht fest, daß die Tuberkulose der Rinder einzig
und allein durch den Tuberkelbacillus veranlaßt wird, sowie, daß
derselbe als echter Parasit sich nicht außerhalb des Tierkörpers
vermehren, die Krankheit sich deshalb nur von Tier zu Tier fort-
pflanzen kann.
Bei der großen Resistenz des Tuberkelbacillus muß zwar die
Möglichkeit zugestanden werden, daß die von den kranken Tieren
ausgestreuten Tuberkelbacillen sich längere Zeit entwicklungsfähig
erhalten und gelegentlich wieder auf disponierte Tiere krank-
machend einwirken. Diese Möglichkeit ist aber im wesentlichen
beschränkt auf die von tuberkulösen Tieren besetzten Räume, da
1) „Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt“. 1889.
2) „Bericht über das Veterinärwesen im Königreich Sachsen“.
628 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
die im Freien verstreuten Bacillen den vernichtenden Einwirkungen
von Licht, Luft, Austrocknung und Fäulnis bald unterliegen. Die
unter den Viehbesitzern noch viel verbreitete Annahme, daß die
Tuberkelkeime überall verbreitet seien und überall von den Rindern
aufgelesen werden könnten, daß deshalb ein wirksamer Schutz vor
der Erkrankung an Tuberkulose gar nicht möglich sei, kann als
begründet nicht angesehen werden. Beweis hierfür ist, daß die
nicht minder zur Tuberkulose disponierten übrigen Haustiere
(Schafe, Schweine, Pferde) nicht die gleiche Häufigkeit der Tuber-
kulose aufweisen, wie die Rinder, daß ferner recht wohl tuberkulose-
freie Rindviehbestände vorkommen. So hat Bang‘) unter 5723
untersuchten Beständen 1274 (22°/,) völlig tuberkulosefreie nach-
weisen können.
Daß eine Vererbung der Tuberkulose bei Rindern vorkommt,
ist sicher erwiesen durch den Nachweis der Tuberkulose bei Föten
und neugeborenen Kälbern (Johne, Czokor und zahlreiche andere).
Sie spielt aber nicht die große Rolle, welche ihr früher zuerkannt
wurde. Dies wird erwiesen durch die Ergebnisse der Fleischbeschau,
welche ein ungleich selteneres Vorkommen der Tuberkulose bei
Kälbern nachweist als bei erwachsenen Tieren. So fanden sich
tuberkulös in Prozenten:
von geschlach
von von ge- von teten Kühen
Lan nd Jahr geschlach-| schlachtet.| geschlach- waren hoch-
au teten Rindern teten |Rradig tuber-
Kälbern |überhaupt| Kühen verworfen
Königreich Bayern .
Königreich Sachsen .
Aus den Zahlen ergiebt sich, daß die Tuberkulose der Kälber
ungleich seltener ist, als die der erwachsenen Tiere (1: 110—250),
und die der Kühe (1:130—500), sogar noch um das 4—20fache
zurückbleibt hinter der hochgradigen Tuberkulose der Kühe, welche
zum Verwerfen der Schlachttiere führte. Selbst wenn von einzelnen
höhere Prozentzahlen bei Kälbern gefunden wurden (z. B. von
Klepp in Kiel bis 1,18°/,),?) so muß doch aus diesen Thatsachen
der Schluß abgeleitet werden, dass die Tuberkulose nur in einer ge-
ringen Prozentzahl von den Elterntieren vererbt wird.
1) Eber, Tuberkulinprobe und Tuberkulinbekämpfung, Seite 51.
2, „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, VII, Seite 67.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 629
Immerhin wird die Vererbung als Ursache der Tuberkulose
nicht unberücksichtigt bleiben dürfen. Namentlich ist zu beachten,
unter welchen Verhältnissen sie erwartet werden kann. In dieser
Beziehung muß zwar die Möglichkeit einer konzeptionellen (ovo-
genen oder spermatogenen) Infektion zugestanden werden, obgleich
weder Erfahrungen noch positive Versuchsresultate (Gärtner) nach
dieser Richtung vorliegen. Sicher aber spielt hierbei die plazentare
Infektion die Hauptrolle Ihr Vorkommen ist durch die Unter-
suchungen von Johne, Czokor, Schmorl und zahlreichen anderen
sicher gestellt, auch experimental durch de Reuzi, Gärtner und
Galtier nachgewiesen. Das Vorwalten dieses Infektionsmodus ergiebt
sich aus der Thatsache, daß bei Kälbern vorwiegend die Leber und
die portalen Lymphdrüsen (Johne) oder die Mediastinal- und Bron-
chialdrüsen ohne Beteiligung der Lunge (Bang) tuberkulös erkrankt
gefunden werden. _
Die plazentare Übertragung der Tuberkulose läßt sich demnach
erwarten, und sind demgemäß die Kälber als der Tuberkulose ver-
dächtig zu erachten, einerseits nahezu sicher, wenn bei den be-
treffenden Kühen Uterustuberkulose gefunden wird, anderseits, da
Uterustuberkulose nach Ostertag') bei allgemeiner Tuberkulose der
Kühe in 65°/, und nach Lungwitz*) bei Peritonealtuberkulose in
57,9°/, der Fälle vorhanden ist, mit großer Wahrscheinlichkeit bei
generalisierter und bei Peritonealtuberkulose.
Weitaus am häufigsten wird die Tuberkulose extrauterin er-
worben. Dies ergiebt sich ohne weiteres aus der überall erhärteten
Thatsache, daß die Häufigkeit der Tuberkulose mit dem Alter zu-
nimmt. Nach den Zusammenstellungen von Röckl erwiesen sich
bei Kälbern unter 6 Wochen 0,4°/,, beim Jungvieh von 6 Wochen
bis zu 1 Jahre 0,6°/,, bei Rindern von 1—3 Jahren 11,4°/,, bei
solchen von 3—6 Jahren 33,1, bei Rindern über 6 Jahre alt 43,4°/,
tuberkulôs. Zahlreiche Beobachtungen an den Schlachthöfen haben
diese Verhältnisse bestätigt. Ähnliche Zahlen erhielt Bang bei
seinen Tuberkulinimpfungen.
Die Erwerbung der Tuberkulose seitens der Kälber durch
den Genuß virulenter Milch, die Fütterungstuberkulose, ist nach den
oben erwähnten Versuchsergebnissen nicht nur möglich, sondern
ihr Vorkommen wird durch den anatomischen Nachweis, durch
das Vorwalten der primären Tuberkulose des Verdauungstraktus
bei Kälbern (retropharyngeale Drüsen, Darm- und Mesenterial-
drüsen, endlich der Leber- und Portaldrüsen) bestätigt. Bang?)
fand bei 70—75°, der tuberkulösen Kälber Tuberkulose der
retropharyngealen und mesenterialen Drüsen. Uber die Häufigkeit
dieses Infektionsmodus fehlt es leider an genügenden Unterlagen.
1) „Berliner Archiv“, 14, Seite 276.
?) „Berliner Archiv“, 28. Seite 58.
3) „Zeitschrift für Tiermedizin‘, 22, Seite 1.
630 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Nach der oben erwähnten Häufigkeit der Eutertuberkulose wäre die
Krankheit mit Sicherheit bei 0,4°/, der Kälber zu erwarten. Wenn
man ferner die Häufigkeit der Tuberkulose jüngerer Tiere im Ver-
hältnis zu der älterer in Betracht zieht (nach Röckl 0,6°/, bei Jung-
vieh von 6 Wochen bis zu 1 Jahre gegenüber 33,1 °/, bei Rindern von
3—6 Jahren, nach Bang 15,5%, bei Rindern unter '/, Jahre gegen
49,3°/, bei älteren), so muß man schließen, daß die Anfütterung
der Tuberkulose 1:55 bis 3 zurücksteht hinter der sonstigen Er-
werbung. Wahrscheinlich hängt die verschiedene Häufigkeit der
Fütterungstuberkulose zusammen mit der verschiedenen Dauer der
Verabreichung der Milch an Kälber.
- Die Möglichkeit der Übertragung der Tuberkulose durch den
Koitus von männlichen auf weibliche Tiere und umgekehrt ist
nicht nur durch die Versuche von Gärtner, sondern auch durch
verschiedene Einzelbeobachtungen (Zippelius, Haarstick, Lydtin, Röckl,
Bang, Eber u. a.) erwiesen. Nach dem seltenen Vorkommen der
Tuberkulose der Hoden und des Penis spielt jedoch diese Art der
Übertragung eine ebenso untergeordnete Rolle, wie die Infektion
durch die Zitzenöffnung des Euters; denn die primäre Eutertuber-
kulose ist nur ganz vereinzelt nachgewiesen (Eberhard, Möbius),
jedenfalls sehr selten. Auch die ganz vereinzelt (Lydtin, Johne,
Johnson) beobachtete Infektion von der verletzten Haut aus hat eine
allgemeine Bedeutung nicht.
Wenn nach dem vorstehenden die tuberkulöse Infektion durch
Vererbung, Anfütterung, Koitus etc. nur für einen beschränkten
Teil der Tuberkulosefälle bei Rindern als Ursache beschuldigt
werden kann, so muss die größere Zahl derselben auf die Ansteckung
infolge des Zusammenlebens kranker und gesunder Tiere zurückge-
führt werden.
Nach dem selteneren Vorkommen der Tuberkulose des Ver-
dauungstraktus bei älteren Rindern gegenüber dem des Respirations-
apparates zu schließen, erfolgt die Infektion nur zu einem kleineren
Teile durch Abschluckung des Virus, indem die ausgehusteten
Massen abgeleckt oder mit dem besudelten Futter aufgenommen
werden. Wahrscheinlich spielt auch die Besudlung des Futters
mit dem Kote tuberkulöser Tiere eine gewisse Rolle, da nach
einem Versuche von Cadéac und Bournayt) die Tuberkelbacillen den
Darmkanal der Rinder passieren können. Auch in Staubform
können Auswurf und Kot mit dem Futter aufgenommen werden.
Nach dem, ganz bedeutenden Vorwalten der Lungen- und
Bronchialdrüsentuberkulose muß die Infektion der Rinder vor-
wiegend durch die Afmungsorgane erfolgen. Bei den Inhalations-
versuchen mit trockenem Staube gelingt die Infektion nur schwer
und selten, dagegen nach Flügge?) mit absoluter Sicherheit, wenn
1) „Schweizer Archiv für Tierheilkunde“, 38, Seite 185.
2) „Deutsche Medizinische Wochenschrift“, 1897, Nr. 42.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 631
u
fein zerteilte Tröpfchen von flüssigem Sputum benutzt werden.
Derartig feine, unsichtbare Trépfchen des Sputums entstehen beim
Husten, halten sich bei ihrer Leichtigkeit lange schwebend in der
Luft und können leicht mit dem Luftstrom eingeatmet werden.
Danach werden auch weniger die in Form zähflüssiger Schleim-
massen ausgehusteten Auswürfe und die Nasenausflüsse der tuber-
kulösen Tiere gefährlich, als die in Form von Dunstbläschen aus-
geatmeten oder ausgehusteten Inhaltsmassen der Bronchien. Unsere
Rinderhaltung, der dauernde oder stark ausgedehnte Aufenthalt in
Ställen mit mangelhaft ventilierter, stets übermäßig feuchter Luft
und das vielfach übliche Aufstellen der Rinder Kopf gegen Kopf
begünstigt diesen Infektionsmodus außerordentlich.
Der Beweis, daß die Tuberkulose durch das Zusammenleben
kranker und gesunder Tiere vermittelt werden kann, ist einerseits
durch einen Versuch von Moussu,') bei welchem 7 Rinder und 17
Ziexen ausnahmslos tuberkulös wurden, andererseits durch zahl-
reiche klinische Beobachtungen, in denen nach Einführung eines
tuberkulösen Tieres die übrigen Stallinsassen tuberkulös wurden
(Boyard,?) Bang,?) Putscher,*) Lehnert) u. a.), erwiesen. Daß diese
Quelle die häufigste ist, ergiebt sich aus der bereits ziffernmäßig er-
wähnten Zunahme der Tuberkulose mit zunehmendem Alter, aus
dem Vorwalten der Lungentuberkulose, sowie aus dem selteneren
Vorkommen der Krankheit beim Weidevieh, sowie bei den mehr
in Freiheit gehaltenen Rindern.
Inwieweit die Tuberkulose des Menschen eine Infektion der
Rinder vermittelt, ist noch nicht hinlänglich klar gestellt. Ihre
Möglichkeit muß nach den verschiedenen Impf- und Fütterungs-
versuchen zugestanden werden, wenn auch nach den Versuchen
von Frottingham®) Kälber nicht besonders empfänglich für mensch-
liche Tuberkulose zu sein scheinen. Nach den wenigen klinischen
Fällen?) zu urteilen, kann diese Art der Infektion der Rinder nicht
besonders häufig sein.
Ganz wesentlich wirkt entschieden die Disposition bei der
Rindertuberkulose mit. Infolge der langsamen Ansiedelung und
Vermehrung der Tuberkelbacillen fassen dieselben in gesunden und
widerstandsfähigen Tieren selten Boden; sie nisten sich aber leicht
ein im geschwächten Körper mit schlaffem Gewebe, stagnierenden
Sekreten, auf durch Katarrhe, mechanische und chemische Reize
verletzten Schleimhäuten. Wenn auch diese Anlage in Form ge-
tinger Widerstandsfähigkeit, namentlich bei der verbreiteten Inzucht,
1) „Wochenschrift für Tierheilkunde“, 1899, Nr. 4.
2) „Berliner Archiv“, 15, Seite 29.
») „Zeitschrift für Tiermedizin“, 16, Seite 386.
%) „Wochenschrift für Tierkeilkunde‘, 1884, Seite 47; 1885, Seite 274.
5) „Sachs’ Bericht“, 1887, Seite 56.
6) „Zeitschrift für Tiermedizin“, 16, Seite 330.
?) Bang, „Zeitschrift für Tiermedizin‘, 16, Seite 396.
632 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
bereits angeboren sein kann, so wird sie offenbar meist erworben:
einerseits durch die nicht naturgemäße Ernährung, namentlich mit
aufschwemmenden, wasserreichen Nahrungsmitteln (wie Brühfutter,
Schlempe, Wurzelwerk u. s. w. in Verbindung mit dem schwächenden
Einfluß ausgedehnter starker Milchnutzung), anderseits durch den
dauernden Stallaufenthalt, insbesondere in schlecht ventilierten,
übermäßig feuchten und warmen Stallungen, Mangel an Bewegung
in frischer freier Luft. Die durch dauernden Stallaufenthalt be-
dingte oberflächliche, unvollkommene, durch Überlastung des Pansens
beeinträchtigte Atmung muß die Stagnation von Schleim und die
Ansiedelung der Tuberkelbacillen begünstigen, namentlich wenn
noch unreine, staubige, reizende Luft Bronchialkatarrhe erzeugen
und unterhalten.
* *
*
Aus den Erfahrungen über die Ursachen ergeben sich unschwer
die Maßnahmen, welche die Bekämpfung der Tuberkulose der Rinder
erfordert. Es sind dies im wesentlichen: Ausschließung derjenigen
Kälber von der Aufzucht, welche von hochgradig tuberkulösen
Kühen abstammen, Ernährung der Kälber mit gekochter Milch,
Abschlachtung der hochgradig tuberkulösen Rinder, welche infolge
von Eutertuberkulose, Husten und Auswurf besonders gefährlich
sind, gesonderte Haltung der gesunden Tiere und des Nachwuchses,
möglichst natürliche Verpflegung. Zur Durchführung dieser Mab-
nahmen sind verschiedene Vorschläge gemacht, sie lassen sich in
folgenden Gruppen besprechen:
1) Freiwillige Tilgung der Rindertuberkulose mit hygienischen
Mitteln. Der von Landwirten kaum, wohl aber von Laien
und Ärzten geäußerte Vorschlag geht davon aus, daß die
Tuberkulose der Rinder das Produkt der unnatürlichen
Haltung derselben, des dauernden Stallaufenthaltes in
mangelhaft ventilierten Räumen, der Fütterung nicht natur-
gemäßen Futters, der übermäßigen Ausnutzung der Milch-
produktion sei und mit der Rückkehr zu den natürlichen
Verhältnissen verschwinden müsse. Ein Ungenannter ‘)
wirft der Veterinärmedizin vor, gar nicht daran zu denken,
den einzig Erfolg versprechenden Weg zu beschreiten. Die
Tuberkulose sei eine Art sozialer Krankheit. Hier könne
man nicht mit Tuberkulin, sondern nur mit gesetzlichen
Bestimmungen über nicht zu dichte Besetzung der Ställe,
Bestimmung des Luftbedürfnisses für das Haupt nach Kubik-
meter, Schaffung von Gemeindeweiden etc., radikal helfen.
So wohlmeinend derartige Vorschläge sind, so wenig ist
die angeregte Änderung der Rinderhaltung in allen dichter
bevölkerten Ländern wirtschaftlich durchführbar. Die Land-
wirtschaft verfügt mit Ausnahme der Niederungsgegenden
1) „Medizinische Wochenschrift“, 1898, Seite 728.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 633
weder über die hierzu notwendigen Weidegründe, noch über
die Mittel zur vollkommenen Gestaltung der Ställe; noch
kann sie auch die Fütterung mit Fabrikationsrückständen
und unnatürlichen Kraftfuttermitteln und die ausgedehnte
Milchnutzung entbehren, wenn die ganze Rindviehhaltung
nicht unrentabel werden soll. Wo die Verhältnisse es
irgend gestatten, namentlich in den Niederungsgegenden
und den Wirtschaften mit Vorherrschen der Aufzucht wird
die Berücksichtigung der Forderungen sicher mitwirken,
einen gesunderen, nicht disponierten Nachwuchs heranzu-
ziehen und das weitere Umsichgreifen der Tuberkulose
einzuschränken ; eine Tilgung der Tuberkulose, dort, wo
sie bereits eingenistet, wird dadurch nicht herbeigeführt
werden können.
2) Freiwillige Tilgung der Rindertuberkulose mit Hilfe von
Tuberkulin. Das Verfahren fußt auf Berücksichtigung der
hauptsächlichsten Ursachen und auf der diagnostischen
Bedeutung des Tuberkulins. Letzteres ermöglicht die früh-
zeitige Erkennung der tuberkulösen Rinder eines Bestandes
und deren vollständige dauernde Abtrennung von den
gesunden; durch Verabreichung der Milch in gekochtem
Zustande an die in der Regel tuberkulosefrei geborenen
Kälber läßt sich ein gesunder Nachwuchs und damit ein
Ersatz für die allmählich abzuschlachtenden tuberkulösen
Tiere ohne erhebliche Ausgaben heranziehen.
Dieses im wesentlichen von Bang‘) in genialer Weise
ausgestaltete Verfahren ist wenigstens in tierärztlichen
Kreisen so bekannt, daß eine ausführliche Darstellung
nicht notwendig erscheint, um so mehr, als der Herr
Koreferent dieseübernehmenwird. Die einzelnen Mafnahmen:
Impfung des ganzen Bestandes mit Tuberkulin, vollständige
Trennung der nicht reagierenden von den reagierenden
Tieren in Bezug auf Stall, Geräte, Wartepersonal, Aufzucht
der von reagierenden, aber nicht offenbar erkrankten Kühen
abstammenden Kälber in der gesunden Abteilung unter
Verabreichung von gekochter bezw. sterilisierter Milch,
baldigste Abschlachtung der offenbar erkrankten Tiere und
ein- bis zweimalige Wiederholung der Tuberkulinprobe und
der Abtrennung der dennoch infizierten Tiere ließen sich
vielleicht noch in der Richtung vervollständigen, daß auch
diejenigen Kälber noch nachträglich abgeschlachtet werden,
welche von Kühen im letzten Jahre geboren wurden, bei
denen sich bei der Schlachtung Tuberkulose des Uterus oder
des Bauchfelles vorgefunden hat.
~ Wenn auch das Verfahren große Anforderungen an den
einzelnen Viehbesitzer stellt, so ist es dennoch durchführbar
1) Bang, „Deutsche Zeitschrift für Tiermedizin“, Band 22, Heft 1.
634
Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
— ..
und gewährleistet, bei strenger Durchführung, die Besei-
tigung der eingenisteten Krankheit im Laufe von 8 bis 6
Jahren. Beides, Durchführbarkeit und Erfolg, ist durch die
glänzenden Ergebnisse Bang’s erwiesen; günstige, wenn
auch nicht so vollkommene Resultate haben mit dem
gleichen oder annähernd gleichen Verfahren Eber‘), Gut-
mann), Wilson?), Dewar*) und Referent erzielt.
Dennoch stellen sich der ausgebreiteten und allgemeinen
Anwendung des Tilgungsverfahrens erhebliche Schwierigkeiten
entgegen.
Zunächst setzt es ein genügendes Verständnis über die
sanitäre und wirtschaftliche Bedeutung der Krankheit, über
ihre Verbreitungsweise und die Mittel, ihrer Zunahme ent-
gegenzutreten, voraus. Dies Verständnis fehlt noch durch-
aus in der breiten Masse der Viehbesitzer, selbst unter dem
intelligenteren Teile derselben. Beweisend hierfür sind
Aukerungen, die in Privatunterredungen wie in öffentlichen
Verhandlungen?) hervortreten. Danach sei es Hypothese,
daß unser Rindviehbestand in so bedeutendem Maße tuber-
kulös, daß die Krankheit in der Zunahme begriffen sei,
daß das Tuberkulin einen diagnostischen Wert habe. Die
Übertragbarkeit der Krankheit auf Menschen sei noch nicht
nachgewiesen, nur vermutet; die Milch bringe keine Nach-
teile u. s. w.
Weiterhin setzt diese Tilgung ein wirkliches Interesse
der Besitzer voraus, ihre Bestände von der Tuberkulose zu
befreien. Ein solches fehlt in den dichter bevölkerten
Landesteilen in den zahlreichen Milchwirtschaften, welche
die Milch unmittelbar verwerten können, in welchen die
Kühe nur als Melkmaschinen betrachtet, tragend oder
frischmilchend gekauft, ausgenutzt und wieder verkauft
werden. Vielfach wünschen derartige Viehbesitzer über-
haupt nicht zu wissen, ob und inwieweit ihre Bestände
tuberkulös sind, da sie fürchten, durch Lieferung von Milch
oder Verkauf von Tieren, deren Erkrankung ihnen bekannt
ist, mit den Strafgesetzen in Konflikt kommen zu können.
Selbst aber, wo Verständnis und Interesse den Entschluß
zur Selbsttilgung der Tuberkulose reifen, erfordert dieselbe
eine nachhaltige Willenskraft, die vielen, vielen Rindvieh-
besitzern fehlt. Mancher geht mit Feuereifer an die ange-
regten Einrichtungen. Bald aber erlahmt dieser, {wenn
sich mehr und mehr die wirtschaftlichen Schwierigkeiten,
ee nn — ne ee
1) Eber, „Deutsche Zeitschrift für Tiermedizin“, 21, Seite 69 Tuberkulin-
probe und Tuberkulinbekämpfung beim Rinde, 1898.
2) Gutmann, „Monatsschrift für praktische Tierheilkunde“, VI, Seite 433.
3) Wilson, Jahresbericht für das Jahr 1897, Seite 49.
Dewar, „Ihe Veterinarian“, 70, Seite 11.
5) , Leipziger Zeitung“, 1898, Nr. 57.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 635
die getrennte Unterbringung und Wartung der Tiere, die
Milchabkochung, der schwierige Verkauf, der passive Wider-
stand der Dienstboten und endlich das Gerede der Leute
geltend machen. Viele der Besitzer, die das Tilgungswerk
begonnen, haben es nach wenigen Monaten oder Jahren
aufgegeben.
Endlich ist nicht zu verkennen, daß zur Selbsttilgung
Geldmittel gehören. Die geringeren Erträgnisse beim Ver-
kauf der tuberkulösen Tiere einerseits, die erhöhten Aus-
gaben bei der Vermehrung des Dienstpersonales, der wirt-
schaftlichen Einrichtungen sowie bei Neuanschaffungen
infolge stärkerer Abschiebung der tuberkulösen Tiere stellen
Anforderungen, denen viele Landwirte nicht gewachsen sind.
Wie hervorragend endlich die wirtschaftlichen Verhältnisse,
namentlich die Ergänzung des Viehbestandes durch eigene
Aufzucht, der ausgedehnte Weidegang, die Art der Kälber-
aufzucht, die Möglichkeit zu bequemer Sterilisierung bei
der freiwilligen Tilgung der Rindertuberkulose mitwirken,
hat namentlich Eber‘) auseinandergesetzt, zugleich aber
auch betont, daß sich diese wirtschaftlich günstigen Ver-
hältnisse bei weitem nicht überall vorfinden.
Aus den entwickelten Gründen wird die freiwillige
Tilgung einen ganz allgemeinen Erfolg nicht haben. Das
angeführte Tilgungsverfahren wird sicher zum Ziele führen
in Einzelwirtschaften, deren Besitzer das nötige Verständnis,
sowie Willenskraft und Geldmittel haben, ebenso in kleineren
Bezirken, Zuchtgenossenschaften und Zuchtbezirken, in
denen die Aufzucht des Rindes die wesentliche Erwerbs-
quelle bildet und ein gemeinsames Interesse, tuberkulose-
freies Rindvieh absetzen zu können, zur allgemeinen Geltung
gebracht wird. Jedenfalls werden auch selbst vereinzelte
Versuche dieser Art belehrend und anregend auf die Allge-
meinheit wirken. Dagegen wird in größeren Ländern nur
dann eine allgemeinere Anwendung des Verfahrens Platz
greifen, wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse günstig
liegen und dazu drängen, wie dies z. B. in Dänemark der
Fall ist. Für die meisten anderen Länder, namentlich für
den größeren Teil des Deutschen Reiches, ist. von der frei-
willigen Tilgung nur wenig und nur nach einem sehr
langen Zeitraume etwas zu erwarten. °
Wie wenig Neigung zur Bentitzung der Tuberkulinprobe
in landwirtschaftlichen Kreisen besteht, geht daraus hervor,
daß im Königreich Sachsen mit einem Bestande von beiläufig
600000 Rindern 1896, 3344; 1897, 2679; 1898, 3631 (im
Durchschnitt 0,5°/,) Impfungen, im Königreich Bayern mit
beiläufig 3'/, Millionen Rindern 1895, 5402; 1896, 2596;
1) Eber, „Deutsche Zeitschrift für Tiermedizin, 21, Seite 69.
636 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
1897, 2673 (im Durchschnitt 0,1 °/,) Impfungen vorgenommen
worden sind, namentlich wenn man erwägt, daß mehr als
die Hälfte Einzelimpfungen gewesen sind.
3) Freiwillige Tilgung, angeregt und unterstützt durch staatliche
Mittel. Jeder Staat hat ein sanitäres und volkswirtschaft-
liches Interesse daran, daß die Tuberkulose der Rinder nicht
weiter zunimmt bezw. getilgt wird. Es müssen deshalb
die Mittel erwogen werden, welche diesen Zwecken dienen
können. Als solche kommen folgende in Betracht:
a) Belehrungen. Sie sind angesichts der großen Gleich-
giltigkeit der Rindviehbesitzer gewiß von nöten. Sie
werden auch gewiß von Nutzen sein, namentlich wenn
sie sich nicht auf gedruckte, meist nicht gelesene Mit-
teilungen beschränken, sondern in Form immer wieder-
holter, mündlicher Besprechungen seitens der Tierärzte
in den landwirtschaftlichen Versammlungen äußern.
Leider lehrt die Erfahrung, daß sie nur langsam in
die breiten Schichten der Bevölkerung eindringen.
b) Staatsunterstützungen in der Weise, daß die Kosten
für das Tuberkulin, weiterhin die Kosten der Impfung,
eventuell die Kosten der auftretenden Impfschädigungen
unter gewissen Bedingungen auf die Staatskasse über-
nommen werden. Als Bedingung kann den Besitzern
die Verpflichtung auferlegt werden, die Kennzeichnung
der reagierenden Tiere zu gestatten, wie dies in der
Schweiz!) geschehen ist, oder das Bang’sche Tilgungs-
verfahren streng zu befolgen. Der letztere Weg ist,
nachdem bereits in Dänemark namhafte Staatsmittel
wiederholt zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt
worden sind (1898, 100000 Kronen) im Königreich
Preußen?) betreten worden; auch die Kgl. Sächs.
Landstände haben eine Summe von 30000 Mark für
das Jahr 1899 zur Verfügung gestellt. Zahlreiche Jand-
wirtschaftliche Vertretungskörperschaften (im König-
reich Preußen, Württemberg, Hessen u. a.) haben
ein solches Vorgehen angeregt.
Es ist sicher zu erwarten, daß derartige Staats-
unterstützungen die Tilgung der Krankheit in einzelnen
Viehhaltungen wesentlich fördern und durch das ge-
gebene Beispiel und den Erfolg anregen werden. Von
diesem Gesichtspunkte aus können sie auch nur
dringend befürwortet werden. Nennenswerte Erfolge
sind jedoch bis jetzt nur in Dänemark zu verzeichnen
1) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, VII, Seite 168.
2) „Rundschreiben des Minist. für Landwirtschaft“, Die Bekämpfung der
Tuberkulose betr., v. 29./7. 1896. Deutsche T. W., 1896, Seite 392.
3) „Nachrichten vom deutschen Landwirtschaftsrat“, II, Seite 111.
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Bencht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 637
gewesen. Ein allgemeinerer Erfolg auf den Stand der
Rindertuberkulose wird aber kaum oder wenigstens
erst nach sehr langer Zeit und nach Aufwendung ganz
bedeutender Mittel erzielt werden. Denn die wirt-
schaftlichen Aufwendungen sind gegenüber den ver-
hältnismäßig sehr geringen’ Kosten des Tuberkulins
und der Impfung so hohe, daß nur immer wenige
Besitzer sich zu den Versuchen bereit finden werden.
c) Forderung der Tuberkulinimpfung vor der Ankörung
von Genossenschaftshullen, für welche Staatsunter-
stützungen in Anspruch genommen werden und Über-
nahme der Impfungskosten auf die Staatskasse. Wenn
auch nach den Versuchen von Gärtner die Übertrag-
ung der Tuberkulose durch das Sperma äußerst selten
oder gar nicht erfolgt, und demnach durch die obige
Forderung ein wesentlicher direkter Einfluß auf die
Nachzucht nicht zu erwarten ist, so kann sie schon
insofern nur nützen, als sich die Ansteckung der
Kühe beim Koitus, sowie beim Nebeneinanderstehen
durch einen tuberkulösen Bullen verhüten läßt. Zu- -
dem wirkt die Forderung erziehlich und regt zu
weiteren Tuberkulinimpfungen an. Immerhin wird
aber das im Königreich Sachsen‘) angewendete Mittel
nur einen beschränkten Einfluß ausüben.
d) Forderung der Tuberkulinprobe vor Gewährung von
Staatsprämien bei Rinderschauen, wie dies im Groß-
herzogtum Baden eingeführt und im Königreich Sachsen
beabsichtigt ist. Auch dieses Mittel kann, zumal es
in der Regel nur bei jungen Tieren einmal gefordert
wird, nur von mäßigem Einflusse sein, wenn auch
ihm eine erziehliche Wirkung nicht abzusprechen
sein wird.
Aus dem Gesagten dürfte hervorgehen, daß auch bei
Anwendung dieser staatlichen bezw. genossenschaftlicher
Hilfsmittel die fakultative Bekämpfung der Tuberkulose nur
sehr langsame Fortschritte machen wird, die gegenüber der
Zunahme der Krankheit kaum einen Stillstand derselben
herbeiführen würde.
4) Staatliche Bekämpfung mit Zwangsmitteln. Die Erfahrung
hat gelehrt, daß bei allen rein contagiösen Tierseuchen von
erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung die veterinärpolizei-
liche Bekämpfung sich als das einzige sicher wirksame
Mittel zur Eindämmung und Ausrottung erwiesen hat.
Trotz anfänglichen Sträubens und zögernden Vorgehens hat
nur der Zwang die Tilgung der Rinderpest, der Schaf-
_ 1 Verordnung des Kgl. Minister. des Innern an die landwirtschaftl.
Kreisvereine vom 12, Februar 1895.
638 Bie Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
pocken, der Lungenseuche, des Rotzes ermöglicht bezw. in
baldige Aussicht gestellt. Da auch die Rindertuberkulose
eine reine Kontagion ist, wird schließlich eine Eindämmung
und Tilgung im allgemeinen (abgesehen von einzelnen be-
sonders günstig situierten Ländern) nur durch Zwangsmittel
zu erreichen sein. Die Zwangstilgung wird und muß
„kommen, so sehr man sich auch noch dagegen sträubt.
Die Schwierigkeiten für eine derartige Bekämpfung sind
allerdings ungemein größer als bei jeder anderen Seuche.
Sie liegen in der Natur der Krankheit, der langsamen Ent-
wickelung und dem undeutlichen Hervortreten, andererseits
in der starken Ausbreitung. Während die ersteren, wenn
auch mühevoll, durch die diagnostische Verwertung des
Tuberkulins überwunden werden können, verbietet die
letztere ohne weiteres die Anwendung der bei anderen
Seuchen gebräuchlichen Maßnahmen und Verwirklichung
des ideal besten Tilgungsmittels, der Abschlachtung aller
tuberkulösen Tiere.
Es gilt deshalb ein Verfahren anzuwenden, welches eine
weitere Zunahme der Krankheit verhindert und, wenn auch
weniger schnell, doch langsam und stetig eine Eindämmung
bewirkt, ohne wirtschaftlich zu stark einzuschneiden. Die
erwähnten Schwierigkeiten bestehen allerdings auch hier,
deren Beseitigung nur durch folgende Einrichtungen ge-
lingen kann.
Die erste dieser Einrichtungen ist die Einführung einer allge-
mein verbindlichen Fleischbeschau.
Die schleichende Entwickelung und die schwierige Erkennung
der Tuberkulose bedingen es, daß eine allgemeine Anzeigepflicht,
die Grundlage alles veterinärpolizeilichen Eingreifens, nicht gefordert
werden kann. Durch die allgemeine Fleischbeschau wird eine
Basis zum Handeln geschaffen, insofern sie alle Fälle von Tuber-
kulose aufdeckt. Ohne übergroße Belastung läßt sich die Einrich-
tung treffen, daß in allen Fällen von Tuberkulose, bei denen eine
Weiterverbreitung der Krankheit von dem Schlachttiere vor seiner
Schlachtung angenommen werden kann, von dem Fleischbeschauer
eine Anzeige erstattet wird, welche zu weiteren Ermittelungen die
Grundlage bietet. Einer solchen Anzeige wird es nicht bedürfen
in allen Fällen der Tuberkulose, in denen die tuberkulösen Prozesse
sich auf örtliche und abgeschlossene Erkrankungen beschränken.
Als derartige gefährlichere Fälle werden im allgemeinen nur die
der generalisierten und hochgradig ausgebreiteten Tuberkulose
aufzufassen sein, in denen das Fleisch als untauglich oder nur
bedingt tauglich zum Genuß für Menschen zu erachten ist. Den-
selben wären die Fälle von Lungentuberkulose anzuschließen, die
infolge von Erweichungsprozessen zu starken Schleim- und Eiter-
auswürfen geführt haben.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 639
Eine zweite Voraussetzung für die Durchführbarkeit der
veterinärpolizeilichen Bekämpfung der Tuberkulose ist die Einrich-
tung einer Entschädigung bezw. Versicherung gegen die Verluste,
welche bei der Fleischbeschau durch Vernichtung oder Minder-
wertigkeit des Fleisches infolge von Tuberkulose hervortreten.
Der günstige Einfluß der Entschädigung ist bereits bei der
Bekämpfung der übrigen Seuchen hinlänglich erwiesen. Selbst
dort wo eine Zwangstötung nicht erfolgt, z. B. beim Milzbrand,
fordert die Aussicht auf eine Entschädigung nicht nur die Anzeige,
sondern unterstützt auch wesentlich die Tilgungsmaßregeln von
seiten des Besitzers. Aber auch im Interesse der einzelnen Ge-
schädigten sollte für eine Entschädigung gesorgt werden. Denn
bei der starken Verbreitung der Tuberkulose wird mancher Besitzer
durch Abschlachtung seiner schwer erkrankten Tiere dem Ruine
nahe gebracht, ohne daß er bisher die genügenden Mittel hatte,
seinen Viehstand von der Tuberkulose frei zu halten.
In welcher Weise die Entschädigung eingerichtet werden soll,
ob in Form einer allgemeinen Viehversicherung mit Entschädigung
bei Schlachtungsfällen oder in Form einer allgemeinen Schlachtvieh-
versicherung oder endlich in Form einer auf Tuberkuloseschäden
beschränkten . Versicherung ist für die Zwecke der Tuberkulose-
tilgung an sich gleichgiltig, wenn diese Versicherung nur eine all-
gemeine ist. Die freiwilligen Versicherungen genügen hierzu nicht,
da sie nie alle Rinder umfassen werden. Bei der ungleichen Ver-
breitung der Tuberkulose in den einzelnen Ländern und Landes-
teilen wird ähnlich wie bei der bisherigen Seuchenentschädigung
anzustreben sein, daß sich die Versicherungsverbände nach Ländern
und Provinzen einrichten. |
Die Umlegung der durch die gezahlten Entschädigungen auf-
laufenden Summen hat in erster Linie die Gesamtheit der Rind-
viehbesitzer zu belasten und zwar je nach der gewählten Art der
Versicherung auf jedes lebende Tier oder bei Schlachtviehversicherung
auf jede Schlachtung. Bei der großen sanitären Bedeutung der
Tuberkulosebekämpfung erscheint es jedoch nicht unbillig, wenn
zu den Lasten auch die Gesamtheit der Staatsbürger bezw. die
Staatskasse eine gewisse Summe beisteuert. Kommt doch die
Eindämmung und Tilgung der Tuberkulose und der damit für den
Menschen verknüpften Gefahren der Gesamtheit zu gute. Die Höhe
dieses Zuschusses kann verschieden (20—30°/,) bemessen werden.
Die vollständige Übernahme der Lasten auf die Staatskasse läßt
sich um deswillen nicht befürworten, weil dadurch das Interesse
und die Mitwirkung der Tierbesitzer an der Tilgung der Tuber-
kulose wesentlich gemindert würde und auch eine so starke Be-
lastung der nicht Rindvieh haltenden Steuerzahler unbillig erscheint.
Von wesentlicher Bedeutung ist aber die Höhe der Entschädi-
gung. Nur bei erheblicher Entschädigung von 75—80°/, der
verlorenen Werte läßt sich eine Bereitwilligkeit der Viehbesitzer
beim Tilgungswesen erwarten; bleibt die Entschädigung erheblich
640 Die Bekämpfung der Tuherkulose unter den Haustieren.
hinter diesen Sätzen zurück , so wird jeder Viehbesitzer, so lange
wie möglich, einer Schlachtung seiner Tiere widerstreben. Auf der
anderen Seite muß ihm selbst ein Teil des Verlustes, 20—25 °%,,
auferlegt werden, damit er durch den ihm verbleibenden Schaden
zur möglichsten Verhütung weiterer Verluste angespornt wird.
Wenn diese beiden Voraussetzungen: allgemeine Fleischbeschau
und Versicherung gegen Tuberkuloseschäden bei der Schlachtung von
Rindern erfüllt sind, aber auch nur dann, läßt sich eine
veterinärpolizeiliche Bekämpfung ein- und durchführen. Allerdings
nur bei weiser Mäßigung. Nirgends gilt mehr das Wort: „das Beste
ist des Guten Feind“. Mit den weitgehendsten Forderungen wird
man nur Opposition hervorrufen, auch mildere, weniger ein-
schneidende Maßnahmen werden, wenn auch langsamer, zum Ziele
einer allmählichen Eindämmung und schließlichen Tilgung der
Tuberkulose führen.
Als Maßnahmen würden dann folgende zur Anwendung ge-
langen können:
1) Unterdrückungsmassregeln.
a) Anzeigepflicht der Fleichbeschauer für diejenigen Fälle von
Tuberkulose bei Schlachtrindern,. welche zur gänzlichen
oder teilweisen Verwerfung des Fleisches Anlaß gegeben
haben und für diejenigen, welchen eine erhöhte Ansteckungs-
gefahr zuerkannt werden muß.
b) Erörterung über die Herkunft des tuberkulösen Schlacht-
stückes.
c) Untersuchung des betreffenden Rindviehbestandes und Er-
mittelung und Kennzeichnung derjenigen Tiere, welche klinisch
wahrnehmbare Erscheinungen der Tuberkulose zeigen.
d) Abtrennung und Zwangsabschlachtung dieser (als gefährlich
zu betrachtenden) Tiere binnen einer Frist von 1—3
Monaten unter Androhung des Verlustes der Entschädigung
und andererseits Zusicherung voller Entschädigung bei
Irrtümern in der Diagnose.
e) Gründliche Desinfektion der von diesen Tieren innegehabten
Stände und deren Umgebung.
f) Unschädliche Beseitigung aller tuberkulös entarteten Teile
der Schlachttiere.
g) Vierteljährliche Nachrevision der betroffenen Bestände.
Als allgemeine Hilfsmaßregeln zum Schutze von Menschen
und Tieren könnten hiermit verknüpft werden:
h) Verbot der Benutzung der Milch der mit Eutertuberkulose
behafteten Tiere im ungekochten Zustande, sowohl zum
Genusse für Menschen als auch für Tiere.
i) Verbot der Abgabe der Magermilch seitens der Sammel-
molkereien im unsterilisierten Zustande.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 641
k) Unschädliche Beseitigung des Centrifugenschlammes.
1) Ständige Beaufsichtigung über die Milchkuranstalten und
Kindermilchwirtschaften in Bezug auf das Vorhandensein
von Tuberkulose.
Außerdem läßt sich hiermit die freiwillige Tilgung der
Tuberkulose mit Hilfe von Tuberkulin verbinden, indem der Staat
die Kosten der Impfung übernimmt, wenn sich der Besitzer zur
Durchführung der erforderlichen Anordnungen (Abtrennung der
gesunden Tiere und Aufzucht der Kälber tuberkulosefreier Kühe mit
abgekochter Milch etc., siehe oben) verpflichtet.
2. Abwehrmassregeln.
Die Einfuhr von Rindvieh aus verseuchten Ländern ist nur
insoweit zu gestatten, als es sich um Schlachttiere zur unmittelbaren
Abschlachtung auf den Schlachthöfen handelt. Die Einfuhr von
Nutz- und Zuchtrindern darf nur stattfinden, nachdem sich die
Tiere bei einer an der Grenze vorzunehmenden Tuberkulinprobe
als unverdächtig erwiesen haben.
Bezüglich der Durchführbarkeit and Wirksamkeit dieses Tilgungs-
planes werden einerseits die Forderungen als zu weitgehend, anderer-
seits als unzulänglich bezeichnet.
In ersterer Beziehung muß zunächst daran erinnert werden,
daß die Einführung der Fleischbeschau sich schon aus zahlreichen
anderen Gründen als notwendig und unabweisbar ergeben hat.
Wie sich bereits jetzt in allen größeren Schlachthöfen die Schlacht-
viehversicherung als eine notwendige Folge der Fleischbeschau in
Form von Privatversicherungen eingebürgert hat, so ist auch bei
allgemeiner Einführung der Fleischbeschau eine allgemeine Schlacht-
viehversicherung ein unabweisliches Bedürfnis und aus Gründen
der Billigkeit eine staatliche Regelung nur eine Frage der Zeit.
Der Einwurf, daß dem beamteteten Tierarzte die Erkennung
der gefährlichen tuberkulösen Tiere unmöglich sei, ist kaum halt-
bar, nachdem das Tuberkulin sich als diagnostisches Hilfsmittel
bewährt hat. Die wenigen diagnostischen Irrtümer werden außer-
dem immer nur kranke und deshalb wertlosere Tiere betreffen und
fallen deshalb kaum ins Gewicht.
Von seiten der Tierbesitzer erblickt man in der Zwangs-
schlachtung der sicher tuberkulösen Tiere eine ungerechtfertigte
Harte. Das ist sie nicht, wenn man erwägt, daß es sich um Tiere
handelt, welche mit einer stetig zunehmenden Krankheit behaftet
sind, deren baldigste Abschlachtung wegen ungenügender Futter-
verwertung und zunehmender Fleischentwertung nur im Interesse
des Besitzers liegt.
Weiter wird behauptet, daß durch ein derartiges Vorgehen
eine Massenabschlachtung und ganz enorme Kosten veranlaßt würden,
während ein genügender Ersatz durch tuberkulosefreie Tiere gar
41
642 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
nicht zu beschaffen sei. Zu diesen Einwänden haben namentlich
die hohen Prozentzahlen über die Verbreitung der Tuberkulose
unter lebenden Tieren, die ja, wie erwähnt, von 20—80°/, reichen,
Veranlassung gegeben, indem man irrtümlich annimmt, es handle
sich um Beteitigung und Entschädigung dieser bedeutenden Zahl
von Rindern.
In Wirklichkeit handelt es sich aber gar nicht um die Zwangs-
schlachtung aller tuberkulösen Rinder, sondern nur um die der
gefährlicheren, im vorgeschritteneren Stadium der Tuberkulose be-
findlichen. Nach den Ergebnissen der Fleischbeschau (s. S. 621)
sind das aber nur ca. 8°/, der überhaupt tuberkulös befundenen,
und 0,7—-1,7°/, im Durchschnitt, 1,04°/, der gesamten Schlacht-
rinder. Selbst wenn man annimmt, daß durch die. Untersuchung
der beamteten Tierärzte die doppelte Zahl herausgefunden und zur
Abschlachtung gebracht und verworfen oder auf die Freibank ver-
wiesen würde, so entstände nach den oben ausgeführten Berech-
nungen ein Verlust von ca. 12 1/, Millionen Mark im Jahr, der,
umgelegt auf ca. 17 Millionen lebender Rinder einen Einzelbeitrag
von 0,75 # pro Stück, bei Umlegung auf die Zahi der Schlacht-
rinder (ca. 2700000) einen Beitrag von 4,63 A. bedingen würde.
Diese Zahlen würden sich durch Übernahme von 25°, auf die
Staatskasse um ein Viertel vermindern. Selbst wenn man diese
Zahlen als eine starke Belastung anerkennen will, wollen sie doch
nichts besagen, wenn man bedenkt, daß auch ohne Tuberkulose-
bekämpfung, nur infolge der Fleischbeschau, alljährlich die Hälfte
der obigen Summen der Gesamtheit verloren geht.
Endlich wird behauptet, daß bei der vorgeschlagenen Zwangs-
abschlachtung der genügende tuberkulosefreie Ersatz gar nicht zu
beschaffen sei. Da es sich nicht um Massenabschlachtungen handelt,
sondern nur um frühzeitigere Abschlachtung von einer geringen
Prozentzahl, so kann, unter Beachtung der notwendigen Vorbeugungs-
mittel jederzeit der Abgang durch Aufzucht ersetzt werden.
Übrigens ließe sich den wirtschaftlichen Verhältnissen insofern
recht wohl Rechnung tragen, daß man in Rinderbeständen ohne jed-
wede Nachzucht von der Abschlachtung der gefährlicheren Tiere ab-
sehen, in denen mit vorwiegender Nachzucht schärfer vorgehen könnte.
Vielen gehen diese Vorschläge nicht weit genug. Man meint,
wenn man nur die gefährlicheren Tiere beseitigt, die übrigen
tuberkulösen aber am Leben läßt, kann eine Verminderung und
vollständige Tilgung nicht eintreten. Bis zu einem gewissen Grade
ist das zuzugeben. Da aber die Beseitigung sämtlicher tuberkulösen
Tiere nicht möglich, so würde immerhin durch dieses mildere
Verfahren zum mindesten und zunächst eine weitere Zunahme ver-
hindert, und man kann mit Sicherheit erwarten, daß, angeregt
durch neue Krankheitsfälle im Bestande, die Mehrzahl der Vieh-
besitzer auch zu der freiwilligen Tilgung in steigendem Maße ihre
Hand bieten wird. Ist aber nur erst eine gewisse Abnahme erzielt,
besonders in Ländern, in denen ohnehin die Tuberkulose nur schwach
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 643
verbreitet ist, dann läßt sich auch durch Verschärfung der Maß-
nahmen bis zur Abschlachtung aller auf Tuberkulin reagierenden
Tiere schließlich eine vollständige Tilgung erzielen. Bei einer der-
artig eingenisteten Seuche, wie es die Tuberkulose der Rinder ist,
kann man einen schnellen Erfolg nicht erhoffen. Jahrzehnte
werden vergehen, ehe ein offensichtiger Einfluß gewonnen werden
kann. Aber ein Anfang muß gemacht werden, wenn die weitere
Verseuchung zum Stillstande gebracht werden soll.
Bis jetzt sind nur wenige Staaten mit Zwangsmitteln vor-
gegangen.
In Frankreich!) wurde die Tuberkulose der Rinder durch Dekret vom
28. Juni 1888 unter die kontagiösen Seuchen eingereiht; eine gleichzeitige
Verordnung schrieb die Isolierung und Beschlagnahme der als tuberkulös
erkannten Tiere vor, die nur zur Abschlachtung ausgeführt werden dürfen.
Ein Gesetz vom 21. Juni 1898 sieht die Abschlachtung der Rinder vor, bei
denen die Tuberkulose hinlänglich festgestellt worden ist. Bei Verwertung
des Fleisches wird Entschädigung ('/, bei generalisierter, ?/ bei lokalisierter
Tuberkulose) gewährt.
In Massachusetts") ordnete 1892 ein Gesetz die Abschlachtung der
tuberkulösen Rinder gegen Entschädigung der Hälfte des Wertes an. Im
Jahr 1894 wurde die Tuberkulinprobe auf alle Verdachtsfälle und einge-
tührten Tiere ausgedehnt, sowie Tötung der reagierenden und Kennzeichnung
der nicht ‘reagierenden angeordnet. Infolge der schwierigen Durchführung
schränkte man die Abschlach auf die als krank erkannten ein und er-
höhte die Entschädigung auf den vollen Wert. Infolge hervorgetretener
Konflikte hob die Regierung die Arbeit der Sanitätskommission wieder auf,
nachdem 4—5 Millionen vergeblich ausgegeben waren.
In Belgien®) ordnete ein königlicher Befehl vom 80. Oktober 1885 an
daß die auf Grund klinischer Ersc einungen als tuberkulös erkannten und
diejenigen verdächtigen Tiere, welche auf die Tuberkulinprobe reagierten,
abgeschlachtet werden. Die ansteckungsverdächtigen Stallgenossen durften
nur zur Abschlachtung verkauft werden, ausgenommen, wenn sie auf Tuber-
kulin nicht reagiert hatten. Entschädigungen wurden gewährt zu 50°/, bei
freiwilliger Sch achtung, im Falle gänzlicher Verwerfung; bei angeordneter
Schlachtung: 70°, bei totaler Verwerfung, 25°}, bei gestatteter Fleisch-
verwertung. Die Besitzer, welche ihren Bestand der Tuberkulinisierung
unterwerfen, erhalten, bei freiwilliger Abschlachtung der verdächtigen, Ent-
schädigun wie bei angeordneter Schlachtung.
‚ Im Fahre 1896") sind 19004 Rinder in 2905 Ställen mit Tuberkulin
geimpft worden; 9289 (48,88°/,) ergaben charakteristische Reaktion. 1148
nder sind auf Anordnung, 2346 Feiwillig geschlachtet worden. An Ent-
schadigungen wurden 349480 und 372 154 in Summa 721 584 Francs ausbezahlt.
egen der starken Ausbreitung, und weil die tuberkulinisierten Rinder
sich nur gering krank und noch länger benutzbar erwiesen, milderte man
die Maßregeln. Das Reglement vom 10. August 1897 ordnete nur die Ab-
schlachtung der klinisch tuberkulösen an. Die verdächtigen werden nur
mit Zustimmung des Besitzers mit Tuberkulin geimpft und bloß nach ein-
getretener Reaktion abgeschlachtet. Die Entschädigungen betragen bei an-
geordneter Schlach 70 und 25°, bei Zuchtkühen, 50 und 25°/, für die
übrigen Rinder. Die Besitzer können die Tuberkulinprobe ihres Bestandes
verlangen, dürfen aber die reagierenden Tiere nur zur Abschlachtung ver-
1) Leclainche. La prophylaxie de la tub. bovine „Revue de la tub.‘ 18, p. 285.
1) Leclainche. La prophylaxie de la tub. bovine „Revue de la tub.‘ 18, p. 235.
3) , Annales de médecine veterinaire" 44, p. 678.
+) „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes", 1898, Seite 516.
644 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
kaufen. Sie erhalten 70, bezw. 15°/, Entschädigung für Zuchtkühe. (Aufer-
dem führte Belgien‘) eine Entschädigung von 40 Francs für tuberkulöse
Schweine ein, wenn das Fleisch verworfen wird.)
In Norwegen?) werden auf Antrag der Besitzer die Rinderbestände mit
Tuberkulin auf Staatskosten geimpft. Die mit Eutertuberkulose und vor-
eschrittener Lungentuberkulose behafteten Tiere müssen abgeschlachtet wer-
en; die verdächtigen Tiere werden gekennzeichnet, abgetrennt und dürfen nur
zur Abschlachtung verkauft werden. Ein Staatsbeitrag kann gewährt werden.
Außerdem?) muß schwedisches Vieh beim Einbringen mit Tuberkulin geimpft
und mit Brennstempeln gekennzeichnet werden.
In Deutschland ist nur die Tuberkulinimpfung der auf dem Seewege
eingeführten Rinder und Zurückweisung der reagierenden vorgesehen.
Bei der Kürze der Zeit lassen sich Erfolge dieser verschieden-
artigen Bekämpfungsarten über die Tilgung der Tuberkulose nicht
ersehen. Dagegen ergiebt sich bezüglich der Durchführbarkeit, daß
Maßnahmen ohne entsprechende Entschädigung (Frankreich und Nor-
wegen) kaum zur Anwendung gelangen und nur auf dem Papier
stehen; daß andererseits zu strenge Maßnahmen (namentlich die
Ausmerzung aller auf Tuberkulin reagierenden Tiere) mindestens
bei starker Verbreitung der Tuberkulose wirtschaftlich so ein-
schneidend und kostspielig werden, daß sie nicht aufrecht erhalten
werden können. Nur der mildere Mittelweg (unter Weglassung
der allgemeinen Anzeigepflicht, der zwangsweisen Tuberkulinimpfung
der Bestände, der Abschlachtung der reagierenden Tiere) mit Zwang
zur Beseitigung der gefährlichen Rinder mit hoher Entschädigung
läßt sich ein- und durchführen.
Nur kurzer Erwähnung bedarf es noch bezüglich der Mittel,
welche die Gefahren der Rindertuberkulose für die menschliche Ge-
sundheit abzuwehren imstande sind.
‘ Der durch den Fleischgenuß drohenden Gefahr kann nur durch
die allgemeinverbindliche Fleischbeschau begegnet werden. Selbst
wenn man die relative Unschädlichkeit des eigentlichen Muskel-
fleisches tuberkulöser Tiere zugiebt, läßt sich eine absichtliche oder
fahrlässige Verwendung der so überaus häufig tuberkulös veränderten
Organe, z. B. in verdeckter Form (Wurst), zum menschlichen Genusse
nur durch die Fleischbeschau verhüten. Die Notwendigkeit der-
selben wird auch mehr und mehr anerkannt und es steht zu hoffen,
daß ihr in allen Staaten mit dichterer Bevölkerung Rechnung ge-
tragen wird.
Schwieriger ist die Abwendung der Gefahren, welche aus dem
Milchgenusse drohen. Zwar genügt für den einzelnen der Selbst-
. schutz durch Abkochen der Milch. Bei der großen Verbreitung des
Genusses ungekochter Milch wird aber auf die Dauer ein fürsorg-
licher Zwang nicht zu entbehren sein. Zu einem allgemeinen Ver-
kaufsverbote der Milch der mit Hülfe von Tuberkulin als tuberkulôs
erkannten Kühe, wie dies der Kanton Genf gethan (Verordnung vom
1) „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes‘‘, 1898, Seite 118.
?) „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes“, 1898, Seite 1089.
s) „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes", 1897, Nr. 27.
Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 645
14. April 1896) ‘), wird man sich nur vereinzelt entschließen können,
wohl aber hinsichtlich der gefährlicheren Milch von Kühen mit
Eutertuberkulose und der als besonders für Kinder und Kranke
bestimmten Milch.
In ersterer Beziehung erscheint die Einführung der Anzeige-
pflicht bei Eutertuberkulose, das Verbot der Benützung der Milch
derselben und die Anordnung möglichst baldiger Abschlachtung der-
artiger Kühe dringend wünschenswert. Gegen die Anzeigepflicht
wird ja mit gewissem Rechte geltend gemacht, daß der gemeine
Mann die Eutertuberkulose nicht erkennen könne. Das ist zuzu-
geben. Aber die Milchproduktion ist der Nutzen der Kuh; sinkt
dieser, wie bei Eutertuberkulose, zunehmend, so wird in der Regel
tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Da diese Tiere that-
sächlich ihr Futter nicht mehr genügend verwerten, ist die Zwangs-
abschlachtung kein übermäßiger Eingriff in das Eigentumsrecht,
namentlich wenn ein Entschädigungsbeitrag aus Staatsmitteln ge-
währleistet wird. Tierärzten, zum mindesten, kann die Anzeige-
pflicht leicht auferlegt werden.
Bis jetzt hat Schweden?) durch Verordnung vom 15. Oktober 1897
die Anzeigepflicht für Tierärzte bei Eutertuberkulose, sowie Ab-
schätzung und Entschädigung eingeführt. Ferner hat Dänemark
(Gesetz vom 26. März 1898) eine Zwangsabschlachtung bei Euter-
tuberkulose mit 50 bezw. 25°/, Entschädigung vorgesehen und
“inrichtung einer bakteriologischen Milchuntersuchung in Zweifel-
fällen getroffen.?) Endlich ist auch in Norwegen die Abschlachtung
eingeführt (siehe oben). u
Wünschenswert ist ferner die ständige tierärztliche Beauf-
sichtigung derjenigen Wirtschaften, welche sich als Milchkuranstalten
oder Kindermilchwirtschaften bezeichnen. Dieselbe kann entweder
nur die Ausmerzung aller tuberkuloseverdächtigen bezw. der mit
Eutertuberkulose behafteten Kühe anstreben, oder auch die Aus-
scheidung aller auf Tuberkulin reagierenden Tiere. Die üblichen
höheren Milchpreise lassen derartige Forderungen des konsumierenden
Publikums recht wohl gerechtfertigt erscheinen.
Die Durchführung der Beaufsichtigung ist selten auf die
Dauer durch Privatübereinkommen, sicherer im Wege einer Anord-
nung der Landes- oder Gemeindebehörden zu erreichen. Schon
die öffentliche Bekanntgabe der Milchkuranstalten, welche sich der
Kontrole unterwerfen, wie dies im Großherzogtum Baden‘) geschieht,
oder die Ermächtigung, die Milch mit Zeichen des öffentlichen
Sanitätsamtes auf den Markt zu bringen, wie in Nizza°), kann
segensreich wirken.
1) „Veröffentlichungen des Kaiserl. Gesundheitsamtes“, 1898, S. 514.
2) „Veröffentlichungen des Kaiserl. Gesundheitsamtes“, 1898, S. 254.
3) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, 9, Seite 20.
‘) „Veröff. d. K. G.-A.“, 97, Seite 1024.
5) Magnan „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, 99, Seite 40.
646 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
| Die Verhütung der Tuberkulose des Schweines erfordert in
erster Linie das Verbot der Verfütterung des Centrifugenschlammes
und seine unschädliche Beseitigung. Dieser Forderung sind die
meisten deutschen Staaten nachgekommen. Schon jetzt scheint
sich der günstige Einfluß durch Seltenerwerden der generalisierten
Tuberkulose zu äußern. |
Höchst wünschenswert erscheint aber weiter die Forderung
der Sterilisierung der Magermilch in Sammelmolkereien, die auch
wegen anderer Seuchen erwünscht. Da die Technik die Durch-
führbarkeit dieser Forderung durch Konstruktion der Hochdruck-
sterilisierungs-Apparate gelöst hat, bildet sie gegenwärtig nur noch
eine Geld- bezw. Zwangsfrage. Die Kgl. Preuss. Staatsregierung
hat!) den Erlaß einer Vorschrift, wonach alle Mager- und Butter-
milch nur nach Erhitzung auf 85°C. von Sammelmolkereien abge-
geben werden darf, in Erwägung gezogen und die Landwirtschafts-
kammern ersucht, sich hierüber zu äußern. Leider scheint eine
allgemeine Zustimmung nicht einzutreten.
Auf Grund der vorstehenden Darlegungen gestattet sich
Referent folgende Resolution vorzuschlagen :
Der Kongress erklärt:
Die Tuberkulose der Rinder bedroht die menschliche Gesund-
heit und veranlasst zunehmend so bedeutende Verluste, dass
eine Bekämpfung derselben dringend notwendig ist. Dieselbe
erfordert Abschlachtung der gefährlichen tuberkulösen Tiere
und der besonders gefährdeten Kälber, Abtrennung der mi
Hülfe von Tuberkulin als tuberkulös erkannten Tiere von den
gesunden und Aufzucht der Kälber mit sterilisierter Milch.
Die freiwillige Tilgung der Rindertuberkulose seitens der
Besitzer ist möglich, wird aber nur sehr langsam und be-
schränkt zum Ziele führen. Deshalb erscheinen Unterstütz-
ungen aus Staatsmitteln höchst wünschenswert.
Eine staatliche Zwangstilgung ist nur nach Einführung
der Fleischbeschau und einer Versicherung gegen Tuberkulose-
schäden unter Gewährung eines Staatszuschusses durchführbar.
Sie ist höchst wünschenswert und wird, wenn mit einer
gewissen Milde angewendet, die weitere Zunahme der Seuche
verhindern und eine allmähliche Eindämmung derselben her-
beiführen.
1) „Deutsche tierärztliche Wochenschrift“, 97, Seite 246.
_— me —
647
Rapport du Dr SIEDAMGROTZKY
Conseiller intime, Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire
de Dresde.
(Traduit par M. NOYER, professeur à l'Ecole vétérinaire de Berne.)
EPUIS Une quinzaine d'années, la lutte contre la tubercu-
<i lose des bovidés est devenue, de plus en plus, une
nécessité. Les vétérinaires et les propriétaires de bestiaux
sont, toutefois, encore en désaccord sur les méthodes
à suivre, leur application et les résultats probables. Ces
divergences d'opinion empêchent la plupart des Etats
de prendre des résolutions fermes, suivies d'une action énergique
et soutenue. C'est pourquoi, il nous paraît désirable d’elucider,
une fois pour toutes, cette question. En tenant compte des expé-
riences faites, de toutes les objections qui ont pu être avancées,
de toutes les propositions formulées jusqu’à ce jour, nous cherche-
rons à jeter les bases d’une méthode de combat qui ait quelques
chances de succès contre ce redoutable ennemi de notre bétail.
La nécessité de la lutte contre la tuberculose des bovidés se
justifie par les pertes directes qu'elle occasionne chez les animaux
de boucherie, le dommage indirect qui résulte de la moins bonne
utilisation des fourrages, de l'augmentation constante des cas de
maladie et des dangers qu'elle présente pour la santé humaine.
Les pertes annuelles qui résultent de la saisie d'animaux de
boucherie, par suite de la tuberculose, ne peuvent être établies;
car les relevés statistiques sur la fréquence de cette maladie sont
forcément fragmentaires. Comme la plupart des animaux de tuber-
euleux ne sont pas retirés de la consommation, on obtient des
chiffres absolument fantaisistes, le plus souvent exagérés et par
conséquent plus propres à effrayer qu'à convaincre. La statistique
des saisies complètes ou des ventes à l’etal de basse boucherie
(Freibank), permet cependant une évaluation approximative de la
perte totale. Malheureusement, l'inspection des viandes n'étant pas
encore généralisée, de telles indications manquent encore pour le
territoire de l’Empire tout entier; toutefois, les données officielles
relevées dans quelques pays et quelques villes permettent une
évaluation à peu près exacte et en tous cas non exagérée:
648 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
Confisqués et
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À
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Royaumes 2 ‘a Les oy 23 oe las
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7, 0-5 4 o |=8|73 Oo |.# |05
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Saxe!) . .
29 | 1895 | 82787 | 22758 | 27,5] 440 | 0,53 | 1,98 | 1256 | 1,50 | 5,51
29 | 1896 | 85016 | 22728 | 26,7| 473 | 0,55 | 2,08 | 1291 | 1,51 | 5,68
34 | 1897 || 98848 | 28656 | 29,1| 511 | 0,51 | 2,08| 1498 | 1,51 | 5,21
Prusse?) 807 1895 || 662164 | 84468 | 12,7 | 3845 | 0,58 | 4,55 | 1460 | 0,22 | 1,73
821 | 1896 | 812731 | 107480 | 18,2 | 2862 | 0,35 | 2,70 | 3010 | 0,87 | 2,80
344 | 1897 || 919865 | 133842 | 14,6 | 2988 | 0,32 | 2,28 | 3905 0,42 | 2,92
Bavière) . | Dans 1895 || 194204 9758 | 5,01! 270 | 0,19 | 2,7 | 8127 | 1,61 92,1
tout le! 1896 || 212277 | 10667 | 501 296 | 0,14] 2,8 | 3254 | 1,58 [90,5
toire | 1897 || 238865 | 12209 | 5,2| 83 | 0,14 | 2,7 | 3690 | 1,58 I80,2
ne ns | MESSER ||
Total . . |3300757 | 482501 | 13,1 | 12017 | 0,36 | 2,78 | 22486 0,68 | 5,2
Moyenne par an. . 11100252 | 144167 | 19,1 | 4006 | 0,36 | 2,78 | 7495 | 0,68 | 5,2
La consommation de viande, dans le Royaume de Saxe, cal-
culée d’après les taxes perçues pour l'abattage, s'élève pour une
population de 3823267 habitants à 197153 bœufs par an, pour
la période de 1895—1897. Si l’on admet la même consommation
de viande pour tout le territoire de l’Empire, et que les pertes par
la tuberculose soient identiques, l'Allemagne compte, d’après lc re-
censement du 2 décembre 1895, une population de 52279901 ha-
bitants, il aurait été abattu 2695 895 bovides*); 9705 auraient été
saisis comme impropres à la consommation et 18332 auraient été
vendus à l’etal de basse boucherie. Si, d’après les résultats obtenus
à Leipzig et à Zwickau par les sociétés d'assurances du bétail de
boucherie, on admet une moins-value moyenne de 300 Mk. pour
un animal enfoui et de 180 Mk. pour un animal vendu à la
Freibank, il en serait résulté, pour chacune des années précitées,
1) „Bericht über das Veterinärwesen in Sachsen“ 1895 —1897.
2) „Deutsche tierärztlich. Wochenschrift‘ 1896 page 420, 1898 page 45
et Uebersicht d. Minister. f. Landwirtschaft v. 20/6 98 (Incomplet, car, il
n’indique que les animaux enfouis et non ceux qui ont été vendus à l’etal
de basse boucherie — Freibank —).
3) „Wochenschrift für Tierheilkunde von Albrecht und Goring“ 18%,
Beilage zu Nr. 24 (Il semblerait résulter des chiffres moins élevés des co-
lonnes 2 et 3 relativement à ceux de la dernière colonne, que les cas de
tuberculose localisés aux organes ou aux glandes lymphatiques n’ont pas été
notés).
*) Dans les instructions techniques, accompagnant le projet de loi
sur l'inspection du bétail de boucherie et des viandes, présenté par l'Office
impérial d'hygiène, le nombre des animaux de l'espèce bovine abattus
annuellement est évalué à trois millions et demi, et celui des porcs abattus
à quinze millions.
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 649
une perte totale directe de 2911500 + 3299760 = 6211260 Mk.
occasionée par la tuberculose.
Il est impossible de relever aussi exactement les pertes occa-
sionnées par la saisie des porcs de boucherie atteints de tuberculose,
car, peu de localités donnent des indications précises sur l'emploi
qui en a été fait.
rn Confi Vendus
2 SX |Tuberculeux on nsques et | à l’étal de basse
Dans les 8 3 2 TES boucherie
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Royaumes | 59 | E | 538 = (35158) |äslä
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Prusse. . 807 | 1895 || 2680841| a5508 | 1,851 — | — | — | — I- | -
821 | 1896 | 3018867| 64588 | 1,80; — | — | — | — | - | —
844 | 1897 || 3055180! 65489 | 2,141 — | — | — | - | _ | —
Saxe . . 29 1896 8384478; 10450 | 2,71 149 | 0,04 | 1,42 | 2585 | 0,66 |24,25
29 1896 419188; 11487 | 2.74 194 | 0,05 | 1,68 | 2989 | 0,71 |26,02
84 1897 446480! 18876 | 8,10 267 | 0,06 | 1,92 | 8089 | 0,69 |22,26
Bavière . | Dans | 1995 | 684187! 1194 | 0,19| 41 | 0,006! 8,5 | 856 | 0,05 129,8
tout ie 1896 || 747571! 1694 | 0,221 62 | 0,008! 8,7 | 506 | 0,07 [29,8
690757| 1816 | 0,26 47 | 0,007| 2,6 664 | 0,09 |36,6
toire | 1897
Total p. la Saxe et la Bavière || 3322656| 40517 | 1,22 | 760 | 0,02 | 1,87 | 10189 | 0,80 25,02
1107552! 13606 | 1,22 | 258 | 0,02 | 1,87 | 8879 | 0,80 |25,02
Moyenne par an. . . . .
Le mode de calcul, mentionné ci-dessus, permet d'évaluer le
nombre des pores abattus annuellement en Allemagne à 13000000;
2600 environ auraient été retirés de la consommation, 39000 utilisés,
soit dans les étaux de basse boucherie, soit stérilisés ou vendus sous
forme de graisse fondue. En calculant la moins-value moyenne à
80 Mk. pour les premiers et à 40 Mk. pour les autres, on obtient
une perte totale de 208000 +- 1560000 = 1768000 Mk.
La tuberculose des bovidés et des porcs de boucherie cause
donc à l'Allemagne une perte annuelle d’environ 8 millions de Mk.;
elle est de beaucoup supérieure aux dommages causés par une
autre maladie contagieuse quelconque.
On ne peut indiquer en chiffres la perte, provenant de
l'utilisation défectueuse des fourrages, et du dépérissement résultant
chez les animaux tuberculeux qui sont l'objet d'une saisie
totale ou partielle; 0,36 + 0,68=1°/,, environ, de tous les animaux
de boucherie accusent un déficit sur le travail et sur l’état général
équivalent à 50 Mk. par an; la moins value annuelle et totale
atteindrait, pour les 2700000 bœufs de boucherie, la somme de
1350000 marcs.
L’eloquence de ces chiffres est d'autant plus grande que l’exten-
sion croissante de la maladie n’est plus douteuse. La meilleure preuve
650 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
nous en est fournie par l'inspection des viandes; on ne peut nier
que l’augmentation des cas indiqués dans la statistique est due en
partie a une meilleure organisation du service, car l’on découvre
actuellement beaucoup de cas de tuberculose qui sont restes inconnus
autrefois, Les chiffres suivants sont relatifs à des pays entiers ou à
des abattoirs, dans lesquels les inspections se font, depuis long-
temps, d'après des règles identiques et invariables. [ls démontrent
que la tuberculose des bovidés comme celle des porcs subit une
augmentation lente, mais constante.
Année
de Bade
e
Ville de
Karlsruhe
Ville de
Bromberg
Ville de
Schwerin
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Ville de
Magdeburg
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Royaume de
Sax
a) Bovins tuberculeux:
1888 || 1,60 | 4,9 | — — |107 | — 71 | — — | 13,9
1889 | 1,77 | 8,1 | — 4,69 | 14,9 | — 9,8 | — — | 123
1890 || 1,77 | 15,7 | — | 11,50! 22,3 | — | 15,8 | — | 26,2 | 15,7
1891 | 1,99 | 17,4 | — | 150 | 26,9 | — | 12,2 | — | 21,6 | 186
1892 | 2,29 | 1865| — | 18,1 | 27,1 6,0 | 17,1) — | 20,7 | 215
1893 || 2,40 | 18,26| 8,24) 14,7 | 28,1 8,9 | 27,0 | 20,3 | 28,7 | 26,6
1894 | 3,13 | 21,50) 9,01| 15,45 | 29,4 8,5 | 25,5 | 24,2 | 24,3 | 32,6
1895 | 3,65 | 27,48 | 12,7 | 17,77 | 33,2 | 10,4 | 26,9 | 26,4 | 26,3 | —
1896 | 8,38 | 26,72 | 18,2 | 20,66 | 32,9 9,8 | 38,0 | 25,8 | 27,6 | —
1897 | 8,56 | 29,18 | 14,6 | 20,63 | 36,4 | 10,0 | — | 241); — —
b) Porcs tuberculeux :
1888 | — — — — 0,8 | — 0,37] — — | —
1889 | — — — 191; 1,1 | — 1,38| — — | —
1890 | — 0,84) — 1,16| 1,2 | — 1,63| — 0,67| 0,9
1891 | — 1,07| — 27 | 18 | — 2,44| — 1,5 | 2,9
1892 | — 1,37| — 1,32| 2,1 | 0,16; 3,49; — 18 | 2,7
1893 | — 1,64) 0,66) 0,7 | 1,8 | 0,19] 8,77| 1,75) 2,1 ,
1894 || — 2,2 | 0,68] 2,03; 2,6 | 0,22) 38,55; 1,85| 3,7 | 2,59
1895 | — 2,71] 1,35} 8,08] 2,7 | 0,29] 3,08; 2,09| 8,4 | —
1896 | — 2,74; 180) 3,52) 24 | 041| 2,81; 1,91) 3,4 | —
1897 | — 8,10| 2,14] 3888| 2,7 | 0,53| — 3,01; — | —
Si ces chiffres sont déjà significatifs, les pour cent très-élevés
obtenus dans quelques. abattoirs, surtout dans ceux qui s’approvi-
sionnent principalement dans les environs immédiats, le sont encore
davantage.
Les localités suivantes fournissent les chiffres ci-après sur la
fréquence de la tuberculose du bœuf: |
Löbau 459], (1894), Meissen 49°/, (1895), Frankenberg 35°,
(1896), Schleswig 39°/, (1896), Zwickau 45°/, (1897), Kiel 47°], (1897).
La tuberculose des porcs, rarement observée autrefois, est beau-
coup plus fréquente depuis la création de laiteries centrales ou de
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 651
sociétés de laiterie. Ainsi à l’abattoir de Danzig‘), 11 p. °/, de la
totalité des porcs abattus étaient tuberculeux, tandis que ceux de
certaines laiteries donnaient de 60 à 70 pour cent. À Hambourg ?),
sur 24 porcs, provenant d’une exploitation laïtière, 23 furent re-
connus atteints. |
L'épreuve de la tuberculine a donné, pour beaucoup de trou-
peaux, des résultats encore plus défavorables. Les rapports sur le
Service vétérinaire du royaume de Saxe, pour les années 1891—1897,
fournissent les chiffres suivants: 76—79°/, (l’auteur), 65 °/, Schneider),
80°/, (Eber), 84°/, (Hartenstein), 26—75°/, (Mebius), 69°/, (Noack),
72—85 °/, (Reeder), 579], (Haubold), 82°/, (Lungwitz), 69°/, (Prager),
58°/, (Prietsch).
Les pertes causées par la tuberculose dans les pays autres
que l'Allemagne, ne peuvent être évaluées, faute de rapports complets
et exacts sur l'inspection des viandes. De nombreuses indications
individuelles nous indiquent que la tuberculose sévit dans tous les
pays et que, dans les contrées où l'élevage du bétail se fait comme
en Allemagne, elle présente à peu près la même fréquence et
l'augmentation proportionnée.
Les dangers que présente la tuberculose des animaux pour la
santé humaine, rendent absolument nécessaire la lutte contre cette
maladie. D’après Koch, 1/, des décès doivent être attribués à la
tuberculose, aussi, ne faut-il pas perdre de vue la possibilité de
l'infection, rare ou fréquente, de l’homme par les animaux.
Jusqu'en 1865, on était en général indifférent aux dangers
que pouvait présenter, pour la salubrité publique, la consommation
de viandes tuberculeuses. Lorsque Villemin et d'autres eurent dé-
montré le caractère contagieux et la transmissibilité de la tuber-
culose, et que Koch eut levé les derniers doutes sur lidentité et
les rapports intimes entre la tuberculose de l’homme et celle des
bovidés, on se rendit compte des dangers qui en résultaient pour la
santé humaine; de très nombreuses expériences donnèrent Jes ré-
sultats suivants:
L'introduction de masses tuberculeuses dans le canal digestif,
réalisée sur un grand nombre d'animaux d’expérience, a amené une
infection dans la proportion de 20—40°/, des cas, (voir les mono-
graphies bien connues de Johne et de Biedert; la première indique
que sur 322 animaux d'expérience 43,5°/, ont donné des résultats
positifs, 51,1 des résultats négatifs et 5°/, des résultats douteux;
la seconde qui porte sur 548 animaux accuse 21,7°/, de succès,
66,7°/, d’insuccès et 11,6°/, de résultats douteux).
ll a été prouvé, que le sang qui se retrouve constamment
dans la viande, peut servir à la propagation de la maladie; car il
peut contenir des bacilles de Koch (Weichselbaum, Sticker et beau-
coup d’autres); en outre, on peut rencontrer des lésions tubercu-
1) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene‘“ 1896, p. 82.
2) La même, 1898, p. 139.
652 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
leuses dans les vaisseaux sanguins (Weigert et autres); l’inocu-
lation du sang de malades peut transmettre cette affection (Semmer,
Lentz, Baumgarten, Hagemann, Butel) ; toutefois, la virulence du sang
est souvent nulle et disparaît trés rapidement (Mac Fadyean, Nocard).
Il résulte d’une récapitulation faite par Leclainche, relativement
à la virulence de la chair musculaire, que sur 566 inoculations de
jus de viande, provenant de bœufs tuberculeux, 17, c'est-à-dire 3°/,,
ont donné des résultats positifs; beaucoup d'expériences faites par
Perroncito,, Mac Fadyean, Nocard, ont eu un résultat absolument
négatif. Les tentatives d'infection faites avec du suc musculaire de
personnes tuberculeuses, ont donné une plus forte proportion de
résultats positifs (Steinheil, Leclainche, Gratia et Liénaux) pro-
bablement, par suite du fait que la maladie accusait un caractère
de généralisation plus accentué; Kastner, sur 12 inoculations, a eu
dix fois un résultat positif en employant de la chair provenant de
sujets à foyers tuberculeux ramollis; Forster, en inoculant de la
viande hachee, obtint aussi des resultats positifs.
De très nombreuses tentatives d’infection par ingestion (Semmer,
Nocard, Perroncito, Mac Fadyean, Galtier) ont échoué; relativement
peu (Harrow, Brown, Martin, Thomassen) ont eu une isstfe positive.
Ces faits permettent de conclure, que la viande d’animaux atteints de
tuberculose, même à un haut degré, n’est qu’exceptionnellement
virulente, ce qui correspond bien aux constatations cliniques
faites par Bollinger et Schottelius, qui ont suivi de nombreuses
familles, dans lesquelles la consommation continue de viandes tuber-
culeuses a pu se faire sans présenter d’inconvénients.
Ces faits ont une très grande valeur; ils indiquent qu’on peut
utiliser, sur une grande échelle, la viande d'animaux tuberculeux;
ils ont par contre contribué à fortifier l'opinion erronée, partagée
surtout par les propriétaires de bétail, que ces résultats ont prouvé
que la chair des animaux tuberculeux est totalement inoffensive.
Dans les cas de tuberculose généralisée, on trouve des foyers tuber-
culeux dans les parties vendues comme viande; dans les localités
où l'inspection fait défaut, on en introduit, sans scrupules, des pièces
portant des lésions tuberculeuses. La publication de l'Office impérial
d'hygiène rapporte des cas constatés juridiquement. Elle démontre
qu'une inspection des viandes est nécessaire pour éviter les dangers
que présentent les parties portantes des foyers tuberculeux, bien
plus que le muscle lui-même.
Le lait peut être très dangereux; celui qui provient de vaches
. tuberculeuses renferme très souvent des bacillés de Koch, lorsque
la mamelle porte des lésions tuberculeuses (Bang, Johne, Bollinger,
Woodhead et Mac Fadyean), quelquefois même lorsque la mamelle
est indemne (Bang, Ernst, Czokor). Le lait de vaches tuberculeuses a
été reconnu virulent dans de nombreuses expériences d’inoculation,
surtout dans les cas de mammite (Bollinger, May, Hirschberger,
Bang), mais aussi, lorsqu'il était pris de quartiers sains de mamelles
tuberculeuses (Bang, May) ou même lorsque la mamelle était ab-
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 653
solument franche (Bollinger, Stein, Hirschberger, Ernst, Bang,
Nocard). On a aussi constaté, que les produits de fabrication
laiteuses pouvaient être virulents. Certaines observations cliniques et
expériences par ingestion ont établi que le lait d'animaux tuber-
culeux était virulent, même lorsque la tétine était apparemment saine
(Bang, Gerlach, Peuch, Hedley, Ernst) et cela, suivant la récapitu-
lation faite par Baum, dans les 40 à 50°/,, respectivement 36,7 °/,
des cas. Enfin diverses observations cliniques individuelles (Lucas
et Morro, Utz, Klebs, Kruckow, Pfennigwerth, Vollers et autres)
prouvent, que la tuberculose peut être transmise par la consom-
mation du lait de vaches malades, (prédominance chez les porcs
et les veaux de la tuberculose des voies digestives).
Ces résultats, obtenus par l’experimentation et par l'observation
clinique, permettent de conclure que l’homme est exposé à étre
infecté par la consommation du lait de vaches tuberculeuses. La
preuve clinique de l'infection est relativement rare, mais elle a
pourtant été faite dans certains cas (Demme, Leonhardt, Stang,
Johne, Boyard et autres); elle est du reste confirmée par la tuber-
culose intestinale assez fréquente chez les enfants.
L'importance de ce danger peut être diversement appréciée.
On peut admettre, que le lait d’animaux tuberculeux n'est pas
nuisible dans un estomac parfaitement sain, que d’autre part,
la cuisson habituelle du lait rend celui-ci inoffensif, et qu’enfin, dans
beaucoup de cas de tuberculose, le lait n'est pas infectieux.
Toutefois, il subsiste un certain danger qu’on ne peut ignorer,
d'autant plus que souvent le lait est consommé cru, non seule-
ment par des personnes en bonne santé, mais par des enfants et
des convalescents; que souvent sa cuisson consiste en une simple
ébullition; que dans les villes on prescrit souvent aux enfants
et aux convalescents le lait cru, qui est tiré de laiteries, soi-
disant modèles; et enfin que la tuberculose des mamelles est plus
fréquente qu’on veut bien le croire. Dans le Royaume de Saxe,
on a relevé le nombre de cas de mammite ci-dessous:
0
Des vaches etaient atteints 0, des vaches |‘, des vaches
et veaux
abattus
et veaux et veaux
tuberculeux | de mammite abattus tuberculeux
1888 18895 1578 58 0,3 8,7
1889 24000 2672 93 0,4 8,5
1891 12955 8852 50 0,4 13
1892 13897 4852 58 0,4 1,2
1893 28784 7175 106 0,4 1,5
1894 86279 9421 156 . 0,4 1,7
1895 39493 12832 148 0,4 1,2
1896 88688 12293 141 0,4 1,1
1897 46118 16001 _ 230 0,5 1,4
654 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
Dans ses recherches sur la fréquence de la tuberculose des
bovidés sur le territoire de l'Empire‘), Rôck! a relevé 7329 cas de
tuberculose de la mamelle chez les vaches; c’est-à-dire que, 111
= 1,62°/, des vaches, sur lesquelles on possédait des données
exactes sur la répartition des lésions tuberculeuses, présentaient
une tuberculose de la mamelle. On peut admettre que les vaches
entrent pour la moitié dans le chiffre total ci-dessus; le °/, des
manımites tuberculeuses est par conséquent à peu près égal à
celui trouvé, pour la même époque, dans le Royaume de Saxe.
Nous ne possedons pas de données exactes sur la fréquence de la
tuberculose des mamelles dans les autres pays; on peut admettre
toutefois, que le °/, est à peu près le même qu’en Allemagne, par
rapport au nombre total des animaux tuberculeux.
*
* *
La lutte contre toute maladie contagieuse se base sur l’etio-
logie. Nous savons aujourd’hui, que la tuberculose des bovidés a
pour cause unique un bacille exclusivement parasite, qui ne peut
se reproduire en dehors de l’organisme ; par conséquent, la maladie
se transmet d'animal à animal seulement. Toutefois, ce bacille
étant tenace, des germes provenant d’un animal malade peuvent
par conséquent, en dehors de l'organisme, conserver leur
vitalité, assez longtemps, pour que transportés sur des animaux,
offrant un milieu favorable, ils puissent s’y développer et exercer
leur action nocive. Cette possibilité est limitée aux locaux habités
par des animaux tuberculeux, car, disséminés à l’air libre, les
bacilles ne tardent pas à succomber sous l’action destructive de
la lumière, de l'air, de la dessication ou de la décomposition.
L'idée, encore fort répandue dans les milieux agricoles, que la
tuberculose est partout présente, que les animaux peuvent partout
la contracter et que, par conséquent, il n’est pas possible de se
préserver efficacement contre ses atteintes, est erronée; certains
animaux domestiques (moutons, porcs, chevaux) non moins prédis-
posés à la tuberculose que les bovidés, sont rarement atteints de cette
maladie; d'autre part, on rencontre souvent des troupeaux de
bovidés indemnes de tuberculose. Sur 5723 troupeaux examinés,
Bang en a trouvé 1274 (22°/,) totalement exempts de tuberculose.
La tuberculose constatée sur des foetus on des veaux nouveau-
nés, prouve à l'évidence que cette maladie peut être héréditaire
chez les bovins (Johne, Czokor et beaucoup d’autres). Toutefois,
Phérédité ne joue pas le rôle considérable qu'on veut lui attri-
buer; d’apr&s les relevés de l'inspection des viandes, la tuberculose
est bien plus fréquente chez les sujets adultes que chez les jeunes,
comme on peut le voir par le tableau suivant:
1) „Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt“, 1889.
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 655
P. % des animaux tuberculeux
un les Anné * |du total des vaches mala-
oyaumes nnees de veaux | Loyidés |des vaches] des à un degré
de abattus | abattus | abattues | avancé et
saisies
N résulte de ces chiffres que la tuberculose est beaucoup plus
rare chez les veaux que chez les bovidés adultes (1:110 à 250) et
surtout chez les vaches (1 : 130 à 500); elle est même 4 à 20 fois
moins fréquente que la tuberculose généralisée si rarement observée
chez les adultes. Quelques auteurs donnent sur la tuberculose
chez les veaux des chiffres beaucoup plus élevés, Klepp à Kiel
indique 1,18°/,'); mais en général, on peut conclure que la tuber-
culose ne se transmet héréditairement que dans un nombre de cas
très restreint. Ä
C'est pourquoi, l’hérédité ne peut être ignorée dans l’etiologie
de la tuberculose. Il est nécessaire d’en étudier les manifestations,
et admettre la possibilité d’une infection conceptionnelle (ovogène
ou spermatogéne) quoiqu'elle ne soit démontrée ni par la pra-
tique ni par des recherches expérimentales (Gärtner). En revanche,
l'infection placentaire joue un rôle principal (recherches de Csokor,
Johne, Schmori et beaucoup d’autres); elle a été réalisée experimen-
talement par Reuzi, Gärtner et Galtier. La fréquence de ce mode
d'infection découle du fait que chez le veau, le foie et les ganglions
lymphatiques du hile (Johne) ou les médiastinaux et bronchiques,
sont surtout atteints, tandis que le poumon reste indemne (Bang).
L’infection placentaire est probable, et on devra considérer
comme très fortement suspects les veaux dont la mère était
atteinte de tuberculose de l'utérus, de même, ceux issus de mère
atteinte de tuberculose généralisée ou du péritoine.
D’après Ostertag?) la tuberculose de l'utérus se rencontre
dans les 65°/, des cas de tuberculose généralisée et d’après Lung-
witz?) dans les 57,9°/, des cas de tuberculose du peritoine.
1) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, VII, p. 67.
2) „Berliner Archiv‘, 14, p. 276.
3) id. 28, p. 58.
656 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
Le plus souvent, la tuberculose s’acquiert pendant la vie extra-
utérine; la fréquence de la, tuberculose augmente avec l'âge.
Réckl donne les chiffres suivants: bovidés âgés de moins de six
semaines: 0,4°/,; de six semaines à un an: 0,6°/,; d’un à trois
ans: 11,4°/,; de trois à six ans: 33,1°/,; six ans et au dessus:
43,4 °/, tuberculeux; de nombreuses observations dans les abattoirs
ont confirmé ces données. Bang obtient les mêmes résultats dans
ses inoculations de tuberculine.
D’après les expériences mentionnées ci-dessus, l'infection
tuberculeuse des veaux par ingestion de lait ou la tuberculose
d'origine alimentaire est non seulement probable, mais sa réalité
est démontrée anatomiquement par la présence de foyers tuber-
culeux primaires dans le système digestif, chez les veaux en parti-
culier dans les ganglions rétropharyngiens, intestinaux et mésen-
tériques, dans le foie et les ganglions du hile. Chez 70 à 75°:
des veaux tuberculeux, Bang a trouvé des lésions dans les glandes
rétropharyngiennes et mésentériques. Malheureusement, nous ne
possédons pas de données exactes sur la fréquence de ce mode
d'infection. D'après les chiffres indiqués plus haut à propos de la
tuberculose des mamelles, on pourrait admettre que la tuberculose
est d'origine alimentaire sur les 0,4°/, des veaux. Si, d’autre part,
on tient compte du rapport entre la fréquence de la tuberculose
chez les adultes et chez les jeunes, (d’après Röckl, 0,6°/, sur les
animaux âgés de six semaines à un an contre 33,1 °/, sur ceux de
trois à six ans; ou d’après Bang, 15,5°/, sur les bovides de moins
de six mois contre 49,3°/, sur ceux plus âgés), on peut admettre
que la tuberculose par ingestion est aux autres causes d'infection
comme 1, quelquefois 3:55. Il est probable que la fréquence
de la tuberculose d’origine alimentaire dépend de la durée de
l'allaitement.
La possibilité d’une infection tuberculeuse par le coit est
démontrée non seulement par des expériences de Gärtner, mais
encore par une série d'observations cliniques (Zippelius, Haartick,
Lydtin, Rôckl, Bang, Eber et autres) la tuberculose des testicules
et du pénis étant rare, ce mode d'infection joue un rôle très
secondaire; il en est de même de l'introduction du virus par le
canal des trayons; la tuberculose primaire des mamelles a été
constatée très rarement (Eberhard, Môbius). Les quelques cas
(Lydtin, Johne, Johnson) d'infection à la suite de blessures super-
ficielles n’offrent pas non plus un intérêt général.
En résumé, l'infection tuberculeuse par hérédité, par l’alimen-
tation, le coit, etc., ne joue qu’un rôle secondaire. La tuberculose
bovine provient surtout de la cohabitation d'animaux sains avec
des malades.
Chez les animaux adultes, la tuberculose intestinale est moins
fréquente que la forme pulmonaire; on peut en conclure que
l'infection par ingestion est relativement rare, soit que les masses
expectorées aient été dégluties directement, soit qu'elles aient
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 657
souillé les fourrages, lesquels peuvent aussi être rendus viru-
lents par les déjections d'animaux malades, vu, que d’après une
expérience de Cadéac et Bournay‘) les bacilles de Koch traversent
l'intestin du bœuf, sans perdre leur virulence. Les déjections et
les expectorations souillent parfois aussi, après leur dessication, les
fourrages et les boissons.
Toutefois, à en juger par la prédominance des lésions tuber-
culeuses dans les poumons et les ganglions bronchiques, l’infection
chez les bovidés doit s'effectuer principalement par les voies
respiratoires. Dans les expériences d'infection par inhalation, on
réussit assez mal avec le virus desséché, tandis que, d’après Flügge,?)
on a plus de succès, si l’on emploie des matières liquides pulvé-
risées sous forme de fines gouttelettes, analogues à cellés qui se
produisent naturellement lors des accès de toux, et qui, vu leur
tenuité, se maintiennent en suspension dans l'atmosphère et peuvent
être introduites avec l'air inspiré; les expectorations grossières, sous
forme de mucosités visqueuses, ou l'écoulement nasal des malades
seraient moins à craindre que les masses bronchiques exhalées ou
expectorees sous forme de fines vésicules. Notre système d’entretien
du bétail, la stabulation permanente ou très prolongée dans des
étables mal ventilées, où l'air est chargé d'humidité, l'habitude
de placer les animaux, tête contre tête, favorisent considérablement
ce mode d'infection.
L’infection d’animaux sains, par cohabitation avec des malades,
a été démontrée par Moussu*), et par de nombreuses observations
cliniques, lequels ont établi qu'un animal tuberculeux, introduit dans
une étable saine, avait infecté le troupeau entier, (Boyard,*) Bang’)
Putscher,®) Lehnert") et autres). De plus, la tuberculose augmente
avec l’âge ; les lésions pulmonaires predominent; et la maladie est,
par contre, moins fréquente chez les animaux élevés au pâturage
ou maintenus en liberté. |
L’infection des animaux par le fait de la tuberculose humaine
est encore controversé; on doit cependant en admettre la possibilité,
bien que d’après les expériences de Frottingham les veaux n'y soient
pas très réceptifs. A en juger par les quelques faits cliniques connus,
ce mode d'infection n’est pas fréquent chez les bovidés.
La prédisposition joue certainement un rôle considérable dans
la tuberculose bovine. L'organisme d’un animal sain est un
milieu en somme peu favorable, le bacille de Koch s’y développe
1) „Schweizer Archiv für Tierheilkunde*, 88, p. 185.
?) „Deutsche med. Wochenschrift‘, 1897, .p. 42.
3) „Wochenschrift für Tierheilkunde“, 1899.
N „Berliner Archiv‘, 15, p. 29.
5) „Zeitschritt für Tiermidicin“, 16, p. 386.
6) „Wochenschrift für Tierheilkunde“, 84, p. 47, 85, p. 274.
1 „Sächsischer Bericht‘, 1887, p. 56.
42
658 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
lentement; dans un organisme affaibli, dont les tissus sont reläches,
qui présente des sécrétions stagnantes, où les muqueuses sont
lésées par le catarrhe ou des irritants mécaniques ou chimiques,
l'invasion du bacille sera beaucoup plus rapide.
Cette prédisposition peut être héréditaire, elle est le plus
souvent acquise; l'alimentation irrationnelle (fourrages aqueux,
drèches, racines de tous genres, etc.), l'influence débilitante d'une
production laitière outrée, la stabulation permanente dans des
locaux mal ventilés, humides et trop chauds, le manque de mouve-
ment et d'air frais en sont les facteurs principaux.
Dans la stabulation permanente, la respiration est superficielle,
incomplète, gênée par le poids du rumen; le mucus n'est pas
_ expectoré; l’implantation du bacille de Koch est favorisée surtout
si l’air impur est chargé de poussières irritantes, lesquelles provo-
quent et entretiennent un état catarrhal des muqueuses.
* * *
L’étiologie de la tuberculose fournit la base de mesures
prophylactiques.
Il faut, en premier lieu, exclure de l'élevage les veaux issus
de mères tuberculeuses à un degré avancé, et leur donner
du lait bouilli; les bovins atteints de tuberculose avancée accom-
pagnée de toux, ou de jetage ou de tuberculose mammaire seront
abattus; les animaux sains et leurs descendants seront séparés des
malades; enfin l'entretien du bétail sera aussi naturel que possible.
Pour remplir ce programme, on a formulé diverses propositions
qui peuvent être groupées, comme suit:
1) Lutte facultative au moyen de mesures hygiéniques.
Cette proposition n'est pas sortie de milieux agricoles; elle
a probablement été faite par un médecin ou un laïque, car son prin-
cipe indique que la tuberculose résulte de l’entretien irrationnel du
bétail, de la stabulation permanente dans des locaux mal ventilés,
de l'alimentation artificielle, de la production laitière forcée; cette
maladie disparaitrait, dès qu'on en reviendrait à une exploitation
naturelle du bétail. Un inconnu‘) reproche à la médecine vétéri-
naire de ne pas suivre la seule voie qui ait quelque chance de
succès. La tuberculose serait une sorte de mal social. La tuber-
culine serait inefficace dans cette lutte: on devrait édicter des
dispositions légales, limiter le nombre des animaux logés dans la
même étable, réglementer le cube d'air nécessaire à un animal, et
instituer des pâturages banaux.
Toutes bienveillantes que soient de pareilles propositions, leur
réalisation est impossible; on ne peut changer du tout au tout,
1) „Med. Wochenschrift‘, 1898, p. 728.
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 659
dans les contrées de population très dense, le système d'exploitation
du bétail. A part les regions du littoral, l'agriculture ne dispose
ni des prairies nécessaires, ni des ressources pécunières, indispen-
sables pour transformer les étables; elle ne peut renoncer, ni à —
l'emploi des résidus industriels divers, ni à l'emploi des fourrages
concentrés, taxés comme peu naturels, ni à la production laitière forcée.
Autrement, l'exploitation des animaux domestiques deviendrait
onéreuse. Là où les circonstances le permettent, dans le littoral,
dans les exploitations s’occupant surtout d'élevage, on devra tenir
compte de ces desiderata, et créer une descendance saine, moins
prédisposée à la tuberculose, afin d’opposer une barrière aux
envahissements de cette maladie; là, où elle règne déjà, on ne peut
espérer de la faire disparaître par ces moyens.
2) Lutte facultative contre la luberculose par l'emploi de la tuberculine.
Ce procédé repose sur l’etiologie et sur la valeur diagnostique
de la tuberculine, qui permet de reconnaître les animaux tuberculeux
d'un troupeau et de les isoler complètement des animaux sains;
les veaux qui, dans la règle, naissent exempts de tuberculose, seront
nourris au lait bouilli; ces animaux, seront élevés pour combler
les vides laissés par les sujets tuberculeux, dont on se débarassera
peu à peu, sans frais trop considérables. Ce procédé, surtout
recommandé par Bang‘) est assez connu, tout au moins dans les
cercles vétérinaires, pour qu'on nous dispense d’en faire une des-
eription detaillee, d’autant plus que notre co-rapporteur s’en est
charge.
Voici les diverses mesures prévues.
Tuberculination de tout le troupeau; séparation complète des
animaux, ayant réagi, de ceux qui n'ont pas réagi; extension de
cette dernière mesure à l’etable, aux ustensiles, au personnel;
élevage des veaux, provenant de vaches ayant réagi, mais qui ne
présentent pas de symptômes de maladie, au moyen de lait
stérilisé, dans l’étable des animaux sains; bref abattage des ani-
maux malades.
L’inoculation de tuberculine sera répétée une ou deux fois;
les sujets qui auraient réagi. seront aussi séparés. On pourrait
compléter ces mesures par l'abattage des veaux nés, dans le
courant de l’année, de mères qui, à l’abattage, ont été reconnues
alteintes de tuberculose de l'utérus ou du péritoine.
Cette façon de procéder impose d'assez lourdes charges à un
propriétaire isolé; elle est eependant exécutable ; appliquée conscien-
cieusement, elle permet d’extirper la tubereulose d’un troupeau en
trois à six ans. La possibilité de l’execution et la certitude du
succès sont demontrees par. les brillants résultats obtenus par Bang;
- 1) „Zeitschrift für Tiermedicin,“ vol. 22, p. 411.
660 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
ceux d’Eber,!) Guimann,?) Wilson’) Dewar,*) et ceux du rapporteur
sont, sinon aussi complets, du moins très favorables.
La mise en pratique large et générale de ce procédé d’ex-
tinction de la tuberculose rencontre toutefois des difficultés assez
graves. Tout d’abord, il exige un entendement complet sur l'im-
portance sanitaire et économique de cette maladie, sa diffusion et
les moyens qu’on peut employer pour la combattre. Cet enten-
dement manque encore complètement, chez la généralité des agri-
culteurs, même chez les plus intelligents.
Les opinions émises, soit dans des conversations particulières,
soit même dans des débats publics,5) en font foi; la fréquence et
l'augmentation constante de la maladie, la valeur de la tuberculine
comme moyen de diagnostic sont mises en doute. Suivant leur opinion
la transmissibilité à l’homme n'est pas prouvée, mais seulement
soupçonnée, le lait n’est pas dangereux, etc. etc.
En outre, ce moyen de lutte sous-entend que les propriétaires
ont un intérêt capital à débarrasser leur troupeaux de ce fléau.
Or, cet intérêt fait défaut dans les régions où la population est
dense, et le lait est directement livré à la consommation, où le bétail
est considéré comme une machine à lait, où les vaches, achetées
pleines ou fraîches vélées, sont utilisées un temps restreint el
passent bientôt dans d'autres mains. Souvent les propriétaires ne
désirent pas même savoir, si, et dans quelle mesure, leur bétail
est tuberculeux; car, ils craignent qu’en vendant du lait ou des
animaux, dont l’état leur est connu, de s’exposer à une action
pénale.
Lorsque l’entendement de la situation et l'intérêt ont amené
un propriétaire à engager la lutte contre la tuberculose, voyant
ce qu’elle lui coûte, la ferme volonté indispensable lui fera bientôt
défaut. Plus d'un, animé d’un zèle subit, a pris les mesures
nécessaires; mais le zèle n’a pas tardé à se refroidir par suite
des difficultés crées dans la ferıne, par la séparation des animaux,
les soins distincts, la cuisson du lait, la vente difficile, la résistance
passive du personnel et enfin la critique des voisins. Beaucoup de
propriétaires, qui avaient entrepris la lutte, l’ont abandonnée au
bout de quelques mois ou de quelques années. Enfin, il ne faut
pas oublier que la lutte individuelle exige des sacrifices pécuniaires
considérables. La vente à prix réduit des animaux tuberculeux,
le surcroît de dépenses provenant de l'augmentation du personnel
et des installations; des achats nécessaires pour remplacer le bétail
1) Eber „Deutsche Zeitschrift für Tiermedizin,“ 21, p. 69.
2) „Monatshefte für Tierheilkunde,“ VI, p. 488.
5) „Jahresbericht für das Jahr 1892,% p. 49.
*) „The veterinarian,“ 70, p. 11.
5) „Leipziger Zeitung,“ 1898, Nr. 57.
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 661
tuberculeux, entraînent des sacrifices que beaucoup d'agriculteurs
ne peuvent supporter.
Les facteurs économiques de la lutte facultative contre la
tuberculose, tels que le renouvellement du cheptel par l'élevage en
propre, l'importance plus grande du pâturage, le mode d’elevage
des veaux, la possibilité de stériliser le lait ont été mis en évidence
par Eber‘) qui fait remarquer, en même temps, que ces conditions
économiques favorables se rencontrent rarement.
Pour ces motifs, la lutte volontaire contre la tuberculose
n'aura jamais une portée générale. Ce mode de procéder mènera
sürement au but dans les exploitations agricoles où le propriétaire
instruit aura la ferme volonté et les moyens financiers nécessaires,
de mème dans les petites circonscriptions, dans les syndicats,
chez lesquels l’elevage du bétail est la principale ressource et ot
la lutte contre la tuberculose revêt un intérêt général. Dans tous
les cas, des tentatives de ce genre, même isolées, ont une action
éducatrice sur les masses et poussent à limitation. Par contre, ce
procédé ne pourra être employé d’une façon générale dans les
grands pays, que si les eirconstances économiques le permettent
ou l’exigent, comme cela a été le cas pour le Danemark. Dans
la plupart des autres pays, surtout en Allemagne, la lutte faculta-
tive offre peu de chances de succès.
Dans les milieux agricoles, l'emploi de la tuberculine n'est
pas en grande faveur; ce fait est mis en évidence en Saxe, où, sur
une population bovine de 600000 têtes, on n'a fait, en 1896, que
3344 inoculations, en 1897, seulement 2679, et, en 1898, que 3631,
soit en moyenne 0,5°/,; en Bavière, sur une population de
3500000 têtes de bétail, on n'a fait, en 1895, seulement 5402 in-
oculations, en 1896, que 2596 et, en 1897, que 2673, soit en moyenne
0,1%. Remarquons que plus de la moitié de ces inoculations ont
porte sur des animaux isoles.
3) Lutte volontaire encouragée et subventionnée par U Etat.
Chaque Etat est intéressé, au point de vue sanitaire et
économique, à lutter contre l'extension de la tuberculose du bétail.
Il doit donc étudier les moyens propres à atteindre ce but:
a) L’instruction des propriétaires de bétail est nécessaire, vu
leur grande indifférence. Elle sera utile surtout, si l'on ne
se borne pas à la donner sous forme d’imprimes, générale-
ment peu lus; des conférences données par des vétérinaires
seront beaucoup plus utiles. L'expérience démontre mal-
heureusement, que ces idées ne pénètrent que lentement
le gros de la population.
b) Les subsides de l'Etat peuvent être accordés sous forme
de fourniture gratuite de la tuberculine, de paiement des
—
1) „Deutsche Zeitschrift für Thiermedicin“, 21, p. 61.
662 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
frais d’inoculation, éventuellement par bonification des
dommages, résultant de l’inoculation. Comme condition,
on pourrait imposer aux proprietaires, l’obligation de
marquer les animaux qui ont réagi, comme cela se fait en
Suisse,!) ou bien suivre, point par point, le procédé Bang.
Le Danemark a sacrifié des sommes importantes dans ce
but (en 1898 on y a attribué 100 000 couronnes); cet exemple
a été suivi par la Prusse?) De même, la Chambre agricole
du Royaume de Saxe a voté un crédit de 30000 Mk. pour
l’année 1899. De nombreuses associations agricoles de
.Prusse, de Wurtemberg, de Hesse et d'autres Etats?) ont
suivi la même voie.
Cette intervention de l'Etat fera sûrement avancer, dans
quelques exploitations, la question de l'extinction de la
tuberculose: elle mérite d’être chaudement recommandée.
Toutefois, le Danemark seul, jusqu'ici, a obtenu un
succès bien réel. Un résultat général ne peut être espéré
qu’à la longue et en sacrifiant des sommes considérables.
Les frais, occasionnés par l’achat de la tuberculine et par
la vaccination, ne sont rien en comparaison des consé-
quences économiques si considérables que peu de proprié-
taires sont désireux de faire des essais.
c) L'épreuve de la tuberculine sera exigée pour les taureaux
des syndicats d'élevage présentés à l'approbation et pour
lesquels on demande une prime de l'Etat. Les frais d'in-
oculation seraient payés par la caisse publique.
Bien que, d’après les recherches de Gärtner, la tuber-
culose ne se transmette que très rarement ou même jamais
par le sperme, et, qu’en conséquence, on ne puisse attendre
beaucoup de cette mesure, elle peut, toutefois, avoir son
utilité. Elle permet d'éviter la contamination des vaches
conduites au taureau ou logées dans la même étable que
celui-ci. D'autre part, cette mesure a un effet éducateur
notable; elle pousse les agriculteurs à faire aussi des inocu-
lations dans leur cheptel. Toutefois, ce procédé qui est
employé en Saxe,*) n'aura jamais qu’une importance
secondaire.
d) L'épreuve de la tuberculine sera obligatoire pour les ani-
maux de concours, pour lesquels il est demandé une prime
de l'Etat, comme cela se pratique dans le Grand-Duché de
1) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygienie,“ VII, p. 168.
2) Rundschreiben des Ministeriums für Landwirtschaft, die Bekämpfung
der Tuberkulose betr. vom 29. Juli 1896. Deutsche T. W., 1896, p. 29.
5) „Bericht des Landwirtschaftsrates,“ II, p. 111.
*) Verordnung des Königl. Ministeriums des Innern an die landwirt-
schaftlichen Kreisyereine vom 12. Februar 1895.
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 663
Bade; un projet similaire a été émis dans le Royaume
de Saxe. Ce moyen ne peut avoir qu’une influ-
ence restreinte, d'autant plus qu'il s’agit généralement
_ d'animaux jeunes, pour lesquels l’inoculation n'est exigée
qu'une seule fois; cependant, on ne peut nier qu'elle ait
une certaine valeur.
En résumé, la lutte facultative contre la tuberculose,
même avec l'appui de l'Etat ou de corporations, ne dével-
oppera ses effets que bien à la longue. Vu lextension
progressive de l’epizootie, on arrivera à peine à maintenir
le status quo.
4) Lutte officielle et par des mesures obligatoires.
L'expérience prouve que, pour toutes les maladies offrant
une grande importance au point de vue économique et qui ont un
caractère nettement contagieux, les mesures de police sanitaire sont
les seules efficaces, pour obtenir la prompte disparition de l’épi-
zootie. Malgré les résistances du début, seules les mesures coerci-
tives ont rendu la lutte possible contre la peste bovine, la clavelée,
la péripneumonie et la morve. La tuberculose des bovidés est une
maladie purement contagieuse; exception faite peut-être de quelques
pays favorisés, on ne pourra s'opposer à sa marche envahissante
que par des mesures coercitives. L’abattage obligatoire est la seule
solution radicale. |
Il est vrai, que la lutte contre cette maladie présente des diffi-
cultés beaucoup plus considérables que celle contre toute autre épizootie.
Ces difficultés résident dans le caractére méme de la maladie, son
developpement lent, ses manifestations obscures, enfin, dans le fait
qu'elle est très répandue. Les premières peuvent être vaincues,
en utilisant la tuberculine; la dernière empêche d'employer les
mesures de police en vigueur contre les autres maladies con-
lagieuses, et en particulier, la mesure idéale, l'abattage de tous les
animaux tuberculeux.
Au début, il faudrat suivre un procédé qui empêche toute
propagation ultérieure de la maladie, et qui, à la longue, l'enraye
complètement, sans trop tailler dans le vif au point de vue écono-
mique. Les difficultés dont nous avons parlé, subsistent, mais
elles ne sont pas insurmontables. En premier lieu, il faut prévoir
l'institution d’une inspection générale et uniforme des viandes.
Le développement lent et le diagnostic difficile de la tuberculose
rendent impossible la déclaration obligatoire, qui est cependant la
mesure fondamentale de la police sanitaire. L'institution d’une
inspection généralisée des viandes fournira une base d'action, pour
autant qu’elle découvrira tous les cas de tuberculose.
En outre, ceux, où il est admissible, que l’animal abattu a
propagé la contagion , doivent être déclarés officiellement par
l'inspecteur des viandes. Cette déclaration, qui serait le point de
664 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
départ de nouvelles recherches, ne serait pas nécessaire dans tous
les cas de tuberculose nettement localisée, ou, lorsque les foyers
sont circonscrits; elle serait donc restreinte aux cas présentant un
danger général, c’est-à-dire, à ceux, où la tuberculose est fortement
développée, où la viande est saisie et où la vente n'est autorisée
que sous certaines conditions spéciales. Il faudrait y ajouter les
cas de tuberculose pulmonaire qui, à la suite de processus de
ramollissement, ont pu donner lieu à de fortes expectorations de
mucus et de matières purulentes.
Enfin, la promulgation de mesures de police sanitaire contre
la tuberculose a, pour corollaire, l'indemnisation ou l’assurance du
bétail, lesquelles doivent couvrir les dommages résultant de l'inspection
des boucheries, de la destruction des viandes, ou de ia moins-value
qu'elles subissent en cas de vente à la basse boucherie (Freibank).
Les heureux effets de l'indemnisation sont demontres par les
résultats de la lutte contre d’autres maladies contagieuses. Même
dans les cas où l’abattage n’est pas obligatoire, par exemple pour
la tièvre charbonneuse, la perspective d'une indemnité favorise non
seulement la déclaration des cas de maladie, mais elle facilite en-
core l'application des autres mesures de police sanitaire. Les intérêts
des propriétaires lésés méritent d’être sauvegardés; il y a lieu de
prévoir l'indemnisation, car, vu la fréquence de la tuberculose,
plus d’un propriétaire forcé d’abattre son bétail malade, pourrait
être ruiné, avant d’avoir pu utiliser les moyens efficaces de pro- |
tection contre cette maladie. Cette indemnisation peut être offerte
sous forme d’ assurance générale du bétail, avec indemnité dans
les cas d’abattage, sous forme d’ assurance du bétail de boucherie,
ou encore d'assurance limitée aux pertes par suite de tuberculose,
pourvu que cette assurance soit générale. Les assurances facul-
tatives ne suffisent pas; car elles ne comprennent jamais tous les
animaux de l'espèce bovine. Comme la tuberculose est très inégale-
ment répandue dans les divers pays et les diverses provinces, on
procèdera, comme on l’a fait jusqu'ici pour les autres épizooties,
que les assurances s'organisent par pays ou par provinces.
Les dépenses occasionnées par les indemnités, pourront être
couvertes en première ligne par une taxe à prélever sur les pro-
priétaires de bétail; suivant qu'on aura choisi l’un ou l’autre des
modes d'assurances, on imposera tout le bétail, ou bien, on pré-
lèvera la taxe sur chaque tête abattue.
Vu l'importance considérable de la lutte contre la tuberculose
au point de vue sanitaire, il parait justifié de faire supporter une
partie des charges à l'ensemble des citoyens; la caisse de l'Etat
devrait fournir une certaine somme à titre de subside La
diminution et l'extinction de la tuberculose, et, par conséquent,
des dangers auxquels l’homme est exposé de ce chef, serait
un bienfait général. Le taux de ce subside peut être évalué de
diverses manières (20 à 30°/,). Il ne paraît pas plausible de faire
supporter la perte entière par la caisse de l'Etat, d'un côté, parce
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 665
que les propriétaires ne seraient plus intéressés à la lutte et à
l'extinction de la maladie, et que leur concours ferait défaut; d’autre
part. parce qu'il ne paraît pas équitable de faire supporter une
pareille charge à tous les citoyens non propriétaires de bétail.
La fixation de la quote de l'indemnité est très importante. Le
concours des propriétaires, pour les mesures à prendre, ne sera assuré
que si l'indemnité s'élève à 70 ou 75°/, de la valeur. Si l’indemnite
est sensiblement inférieure, le propriétaire s’opposera par tous les
moyens en son pouvoir à l'abattage de ses animaux. D'un autre
côté, il est juste qu’il reste son propre assureur pour les 20 à 30%,
de la perte. Il sera ainsi intéressé à éviter, dans les mesures du
possible, une nouvelle invasion.
Lorsque ces deux facteurs (inspection généralisée des viandes
et assurance contre les pertes provenant de la tuberculose sur les
animaux abattus) seront devenus des réalités, on pourra introduire
des mesures de police sanitaire contre cette maladie. Et encore,
faudra-t-il procéder avec beaucoup de réserve. Nulle part, on ne
peut mieux qu'ici appliquer le proverbe: „le mieux est l'ennemi
du bien“. Les mesures de rigueur appellent l’opposition. Des me-
sures plus douces, moins tranchantes, amèneront, quoique plus
lentement, une diminution. générale et enfin la disparition de la
tuberculose.
On pourrait mettre en pratique les prescriptions suivantes:
1) Mesures répressives.
a) Déclaration officielle, de la part des inspecteurs des viandes,
de tous les cas de tuberculose constatés chez les animaux
de boucherie, lorsqu'ils entraînent la saisie absolue ou
relative des viandes, ou lorsque le cas présente un danger
réel, au point de vue de la propagation.
b) Enquête sur la provenance de l’animal de boucherie saisi.
c) Examen du troupeau contaminé: marque des animaux
présentant des symptômes visibles de tuberculose.
d) Séquestration et abattage d'office de ces animaux (qui
doivent être considérés comme dangereux) dans un laps
de temps d'un à trois mois; sous peine de perdre tous
droits à l'indemnité, mais sous promesse que l’animal sera
payé intégralement, s’il y a eu erreur de diagnostic.
e) Désinfection complète des étables occupées par ces animaux,
ainsi que de celles de leurs abords.
f) Destruction des parties tuberculeuses.
g) Révision trimestrielle des troupeaux atteints.
h) Interdiction de la consommation à l’état cru, pour l’homme
aussi bien que pour les animaux, du lait de vaches atteintes
de mammite tuberculeuse.
i) Interdiction de la vente du lait de centrifuge non stérilisé.
k) Destruction des résidus de centrifuge.
666 Mesures ponr combattre la tuberculose des animaux domestiques.
]) Surveillance continue, au point de vue de la tuberculose,
des laiteries modèles et de celles fournissant le lait pour
les enfants.
L'Etat pourra, en outre, favoriser la lutte individuelle contre
la tuberculose, au moyen d’inoculations de tuberculine, en prenant
les frais à sa charge, pour autant que le propriétaire s'engage
à exécuter les mesures prescrites (séparation des animaux sains.
élevage des veaux nés de mères tuberculeuses au moyen de lait
stérilisé).
2) Mesures préventives.
L'importation d'animaux provenant de pays infectés ne peut
être tolérée que s’il s’agit d'animaux de boucherie, destinés à l’a-
battage immédiat dans un abattoir public.
L'importation du bétail d'élevage ou de rente ne pourra
s'effectuer qu'après que les animaux auront été tuberculinés à la
frontière, avec un résultat négatif.
* *
*
Les opinions sur la possibilité d’application de ces mesures
et leur efficacité sont encore divergentes. Les exigences paraissent
excessives aux uns et insuffisantes aux autres. Aux premiers, nous
rappellerons tout d’abord que l'introduction de l'inspection des
viandes a été reconnue nécessaire pour bien d’autres motifs encore.
De plus, dans beaucoup d’abattoirs principaux, l’assurance du
bétail est un corollaire nécessaire de l'inspection des viandes, sous
forme d'assurance privée; l'inspection généralisée des viandes rendra
nécessaire l'inspection d’une assurance générale du bétail de bou-
cherie; pour des raisons d'équité, l'allocation de subsides de l'Etat
n'est qu'une question de temps.
On a objecté qu'il est souvent impossible aux vétérinaires sani-
taires de reconnaître les animaux tuberculeux, chez lesquels la maladie
offre un danger particulier; les précieuses qualités de la tuberculine
comme moyen de diagnostic réfutent cette objection. Les erreurs
n’atteindraient d’ailleurs, que des animaux malades et de peu de va-
leur; par conséquent, il est permis de ne pas en tenir compte. Les
agriculteurs considèrent, de leur côté, l’abattage d'office comme une
sévérité non justifiée, I] n’en est pas ainsi, car, il s'agit d’un ani-
mal, dont la maladie fait des progrès constants, et dont le bref
l'abattage est dans l’interet du propriétaire, qui se trouve menacé
de pertes par suite de la mauvaise utilisation des fourrages et de
la moins-value de la viande.
- On objecte, en outre, que ce procédé conduit à l'abattage
en masse, lequel occasionne des frais énormes, qu'il sera ensuite im-
possible de combler les vides avec des animaux exempts de tuber-
berculose. Cette opinion se fonde surtout sur les pour cent très
élevés, observés à la suite de tuberculination (20 à 80°%/,) et parce
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 667
qu'on admettait à tort qu'il fallait abattre et indemniser un nombre
si élevé d'animaux. |
En réalité, il n’est pas question de l'abattage forcé de tous
les animaux tuberculeux, mais seulement des plus dangereux, de
ceux qui se trouvent dans un état avancé de la maladie. D’après les
résultats de l'inspection des viandes, ils ne représentent que 8°/,
des animaux tuberculeux et le 0,7°/, à 1,7°/, des animaux abattus
soit une moyenne de 1,04°/,. En admettant même que la visite
des etables contaminées élèvera au double le nombre de sujets qu'il
faudra abattre et dont la viande sera l’objet d’une saisie absolue
ou relative, il en résultera d’après les calculs faits plus haut, une
perte annuelle de 12500000 Mk.?) qui, reportée sur les 17000000
de bovidés, nécessiterait une prime annuelle de 0,75 Mk. par
tête, ou qui, reportée sur les bœufs de boucherie seulement (env.
2700 000) représenterait une taxe de 4,63 Mk. par tête. Le sub-
side de l'Etat diminuerait ces chiffres de 25°/,. On ne peut con-
sidérer cette charge comme trop élevée, en songeant que, par
le seul jeu de l'inspection des viandes, la moitié de cette somme,
est perdue chaque année sans compensation.
Enfin, on prétend que les animaux sains, ne suffiront pas à
combler les vides créés par labattage obligatoire; comme il ne
s'agit pas d’abattage en masse, mais bien d'une simple avance par
l'abattage d’un nombre restreint d'animaux, il sera en tout temps,
possible de combler les vides au moyen de l'élevage. En outre,
il faudra toujours tenir compte des conditions économiques mo-
mentanées; dans les régions où l'élevage n'est pas pratiqué, on
devra temporiser et n’abattre que les animaux dangereux, tandis que
dans les régions d’élevage on pourra procéder avec plus de rapidité.
Pour beaucoup, ces propositions ne vont pas assez loin; la
suppression des animaux taxés comme dangereux seulement, et la
conservation momentanée des autres tuberculeux, ne procureraient
qu'une diminution, et jamais une disparition complète de cette
affection. Ces objections sont fondées jusqu’à un certain point. La
destruction de tous les sujets tuberculeux étant impossible, les
mesures ci-dessus entraveront au début l'augmentation de la ma-
ladie; en présence des résultats favorables, obtenus dans certains
troupeaux, les propriétaires accepteront, de plus en plus, la lutte
facultative. Lorsqu'une diminution aura été obtenue dans les pays
où la tuberculose est rare, on pourra, peu à peu, rendre les me-
sures plus rigoureuses pour arriver enfin à l'abattage obligatoire
de tous les animaux qui auront réagi à la tuberculine. La tuber-
culose est trop répandue pour qu'on puisse espérer des succès ra-
pides. Il faudra attendre des dizaines d'années avant d'obtenir un
résultat visible pour tous; si l’on veut arrêter les progrès croissants
de la tuberculose, il faut entreprendre la lutte et la continuer sans
se relâcher jamais.
1) Le Mk. vaut environ. 1 Fre. 25 c.
668 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
Peu de pays ont, jusqu'à ce jour, prescrit des mesures obli-
gatoires.
- ‘ En France,‘) la tuberculose a été inscrite au nombre des
maladies contagieuses par le décret du 26 juin 1888; un règlement
d'exécution de la même date prescrit l’isolement et la séquestration
des animaux reconnus tuberculeux, dont on ne peut se dessaisir
que pour les conduire à l’abattoir. Une loi du 21 juin 1898 pre-
voit l'abattage d'office des animaux chez lesquels on a constaté
des symptômes certains de tuberculose. En cas de saisie de la
viande, il est accordé une indemnité (de moitié si la maladie est
généralisée et des trois quarts si elle est localisée).
Dans le Massachusets?), une loi, promulguée en 1892, ordonne
Pabattage des animaux tuberculeux contre indemnité taxée à la
moitié de leur valeur. En 1894, l'épreuve de la tuberculine a été
appliquée à tous les animaux suspects et à tout le bétail importé;
les animaux ayant réagi étaient abattus et les autres étaient mar-
qués. A la suite de difficultés dans l'application, on n’a pratiqué
l'abattage que pour les animaux cliniquement malades et l’indem-
nité était égale à la valeur totale de l’animal. A la suite de con-
flits sans fin, le gouvernement a arrêté les travaux de la-commis-
sion ‘sanitaire, après qu'on eut dépensé en vain quatre à cing
millions.
En Belgique,?) une ordonnance royale, datée du 30 octobre 1895,
ordonne l'abattage des animaux reconnus cliniquement tuberculeux,
ainsi que de ceux ayant réagi à la suite d’une inoculation de tu-
berculine, Les animaux ayant habité dans l’étable, sont considérés
eomme contaminés et ne peuvent être vendus que pour la bou-
cherie, excepté s'ils n’ont pas réagi à la tuberculine. Dans les cas
d’abattage ordonné par l'autorité, lindemnité est de 75°/, si la
viande est saisie, ou de 25°/, si elle peut être livrée à la consom-
mation. Les propriétaires qui font volontairement inoculer leurs
animaux, recoivent lors de l'abattage la même indemnité que celle
accordée pour les abattages d'office.
En 1896,*) on a tuberculiné 19004 bovins dans 2905 etables;
9289, soit une proportion de 48,88°/, ont présenté une réaction
caractéristique; 1148 ont été abattus d'office et 2346 volontairement.
L’indemnite totale s’eleva à 349430 fres. pour les premiers, et
a 372154 fres. pour les seconds, soit un total de 721584 fres.
Vu la forte proportion de malades et le fait que beaucoup de ceux
ayant réagi, n'étaient que très légérement atteints, et auraient, en
conséquence, pu être utilisés encore un certain temps, ces mesures
1) Leclainche. La prophylaxie de la tuberculose bovine. Revue de la
tuberculose 18. p. 285.
2) Le même.
3) , Annales de médecine vétérinaire“ 44, p. 678.
+) „Veröff. d. Kais. Ges. Amtes‘ 1888, p. 516.
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 669
ont été adoucies. Le règlement du 10 août 1897 ordonne seulement
l'abattage des animaux cliniquement tuberculeux; les sujets supects
ne sont soumis à l'épreuve de la tuberculine qu'avec l’assentiment
du propriétaire et ne sont abattus que s'ils ont réagi. Les indem-
nités sont fixées comme suit: 70°/,, respectivement 25°/, s'ils s'agit
d'animaux reproducteurs; 50°/,, respectivement 25°/, pour les autres
animaux. Les propriétaires peuvent réclamer la tuberculination
de leurs troupeaux; la vente des animaux ayant réagi, est permise
seulement pour la boucherie. Ils reçoivent 70°/ respectivement
15°/, d’indemnité pour les animaux reproducteurs. En outre, la
Belgique paie 50 francs par porc dont la viande est saisie.{)
En Norvége*), les troupeaux sont inoculés sur réquisition du
propriétaire. Les animaux atteints de tuberculose mammaire et de
tuberculose pulmonaire avancée, doivent être abattus, les suspects
sont marqués, isolés et ne peuvent être vendus que pour la bou-
cherie. Un subside de l'Etat peut être accordé. En outre, le bétail
provenant de la Suède doit être inoculé et marqué à l’entree.?)
En Allemagne, l’inoculation obligatoire n'a été prévue que
pour les animaux importés par voie de mer; ceux qui réagissent,
sont refoulés.
Ces différents modes de lutte contre la tuberculose déploient
leurs effets depuis trop peu de temps, pour qu'on puisse en con-
stater les résultats. On a reconnu, par contre, que, l'indemnité
correspondante faisant défaut (France, Norvège), ces mesures restent
lettre morte, et ne sont pas appliquées; d’autres part les mesures
très sévères (l'abattage de tous les animaux, ayant réagi à la tu-
berculine) ne peuvent être maintenues dans les pays où la tuber-
culose est très répandue, vu les frais considérables qu’elles en-
traînent. Il faut donc suivre une voie raisonnable, abandonner la
déclaration et l’inoculation obligatoires et l'abattage des animaux
ayant réagi, en le limitant aux animaux dangereux, avec indemni-
sation des propriétaires.
Quelques mots enfin, sur les moyens à employer, pour pré-
venir les dangers que présente pour l’espèce humaine, la tuberculose
des bovidés. Le danger des viandes tuberculeuses peut être
conjuré par l'inspection des viandes. Même en admettant l’inno-
cuité relative de la chair musculaire, seule l'inspection des viandes
empéchera l'emploi frauduleux ou inconscient d'organes internes si
souvent tuberculeux, vendus en nature ou sous forme de charcu-
teris. Du reste, la nécessité de Finspection est, de plus en plus,
reconnue, et on peut espérer que tous les Etats à population dense
tiendront compte de cette nécessité.
1) „Bericht des Kais. Gesundheits-Amtes‘ 1898 Pp. 515, 1898 p. 118.
7) Le même.
3) Le même.
670 Mesures pour combattre la. tuberculose des animaux domestiques.
Il est plus difficile de se protéger contre les dangers du lait.
Les particuliers peuvent, à la rigueur, se protéger en cuisant leur
lait à fond. Toutefois, l'habitude de boire du lait cru, s’etant de
plus en plus généralisée, il est nécessaire d'établir des mesures
prophylactiques, surtout pour le lait de vaches atteintes de mam-
mite tuberculeuse, de celui qui est destiné à l'alimentation des
enfants ou des malades. En tout premier lieu, il faut exiger la
déclaration obligatoire des cas de mammite tuberculeuse, défendre
expressément l’utilisation du lait provenant de ces vaches, et les
abattre le plus tôt possible. On objecte à ce principe de la décla-
ration obligatoire que les personnes qui ne sont pas vétérinaires,
ne peuvent reconnaître la tuberculose mammaire. Cela est vrai
La production du lait étant ce qui rend les vaches utiles, si celle-ci
diminue, comme cela a lieu dans tous les cas de mammite tuber-
culeuse, on appellera un vétérinaire. C'est à celui-ci, qu’il faut im-
poser l'obligation de déclarer le cas. Comme en fait, ces vaches
ne paient plus leur entretien, l'abattage d'office ne löse pas les
intérêts privés, outre mesure, surtout si l'Etat accorde une indemnité.
La Suède‘) a, par une ordonnance du 15 octobre 1897, im-
posé aux vétérinaires la déclaration des cas de mammite tubercu-
leuse; on procède à l'abattage et l'Etat accorde une indemnité. De
même en Norvège. En outre, le Danemark (loi du 26 mars 1898)
a prévu l'abattage d'office des vaches atteintes de tuberculose des
mamelles, avec une indemnité de 50°), respectivement 25°%,; un
contrôle bactériologique du lait a lieu dans les cas douteux.
| Enfin, il serait desirable d’etablir un contröle veterinaire con-
stant dans les établissements qui s’intitulent laiteries modèles, ou
laiteries livrant du lait pour les enfants. Celui-ci peut avoir pour
but la réforme des vaches suspectes de tuberculose ou, tout au
moins, de mammite tuberculeuse, ou même de tous les animaux,
ayant réagi à la suite d'une inoculation de tuberculine; le prix
élevé du lait justifie pleinement les mesures protectrices réclamées
par le public. Un contrôle non officiel ne pourra subsister
à la longue; il sera plus efficace, s’il est rendu obligatoire par un
décret des autorités d'un pays ou d’une localité. Déjà la publication
officielle de la liste des laiteries soumises à ce contrôle, comme
cela se pratique dans le Grand-Duché de Bade;?) de même que la
marque officielle opposée sur les vases servant à transporter le lait
au marché, comme cela est pratiqué à Nice,?) peuvent avoir les
résultats les plus heureux.
| La prophylaxie de la tuberculose des porcs exige en premier
lieu l'interdiction de les nourrir avec des résidus de centrifuge; ces
1) Mitteil. des Kais. Gesundheitsamtes 1898, p. 254.
7) ibid. 1897, p. 1024.
5) Magnau, „Ztschr. f. Fleisch- u. Milchhygiene“ 99, p. 40.
Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 671
derniers doivent être détruits. Cette prescription est en vigueur
dans la plupart des Etats allemands; il semble qu’on constate déjà
les bons effets de cette mesure. En outre, il paraît très désirable de
stériliser le lait écrémé, provenant des laiteries, ce qui serait égale-
ment utile au sujet d'autres épizooties. Les techniciens construisent
actuellement des appareils de stérilisation sous pression; la stérili-
sation n’est donc plus qu’une question d'argent. Le Gouvernement
prussien a élaboré un projet de règlement, ‘) prescrivant la cuisson du
lait écrémé et du lait centrifugé à 85 degrés centigrades avant la
vente; ce projet a été soumis pour préavis à la Chambre syndicale
agricole. Jusqu'ici, on ne parait malheureusement pas en général,
être favorable à ces mesures.
CONCLUSIONS.
1) La tuberculose bovine menace la santé publique et
occastonne des dommages considérables, gut vont toujours
en augmentant; la lutte contre cette maladie est devenue
mMECESSQLTE. |.
Cette lutte exige:
2) a) L’abatiage des animaux tuberculeux à un degré dan-
gereux, de même que celut des veaux suspects;
6) la séparation des animaux reconnus tuberculeux, au
moyen de la tuberculine, de ceux qui ne le sont pas;
c) l'élevage des veaux au moyen de latt stérilisé.
3) La prophylaxie volontaire de la tuberculose par les pro-
priétatres est possible, mais ne peut conduire au but que
lentement et d'une manière limitée; c'est pourquot l’apput
de l’Etat est déstrable.
4) L’extinction au moyen de mesures obligatotres promulguees
par l’Etat, ne peut avotr lieu qu'après la création d'un
service d'inspection généralisée des viandes, et de l’assu-
vance contre les pertes par suite de tuberculose, avec sub-
sides de l'Etat. Une législation spéctale est très déstrable;
elle arrétera la propagation de la maladie, et amènera
sa disparition totale, surtout, st les prescriptions sont
appliquées avec une certaine douceur.
1) „Deutsche Tierärztl. Wochenschrift“ 1892, page 246.
672 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
Report of Dr SIEDAMGROTZKY
Professor in the superior Veterinary School of Dresden, chief veterinary
officer in Saxony.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
&) 1% about 15 years, the fight against tuberculosis of cattle
CA.
has become more and more a struggle of necessity.
Veterinarians and owners of cattle, however, still
disagree as to the methods, their modes of application
i and the results likely to follow; and those differences
of opinion are the causes why, in most of the States,
strong measures are not taken and energetic ally and steadily
carried out. For these reasons, we deem it advisable to consider
those questions once more.
In taking into consideration all the experiments that have
been made, all the objections advanced and all the proposals sug-
gested up to the present, we will try to lay down the bases of
fighting measures against this fearful enemy of our cattle breeding,
which may have some chances of success.
The necessity of the battle is proved by the direct losses that
tuberculosis occasions among animals intended for the butcher and
by the indirect injury resulting from a reduced good use of fodder,
from the constant increase of the cases, and from the dangers to
which the human race is exposed by it.
The annual losses that result from the sequestration of animals
for the butcher, becauce of tuberculosis, cannot be established, as the
statistics as to frequency are incomplete. As many of the fatting
animals are not withdrawn from consumption, numbers altogether
wrong, often exaggerated and more likely to frighten than to con-
vince, would be obtained. The statistics of the complete seque-
stration or of the sales at the Freibank allow a fairly correct estimate
of the entire loss. Unfortunately, as inspection of meat is not yet
general, such information is still missing in the entire territory of
the Empire.
However, official returns from some parts and from some
towns allow a fairly correct and at least not exaggerated estimate
to be arrived at.
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 673
Sent to the
ag Number of the Freibank, ~~
oo Number ot animais spectively par-
des the tuber- destroyed destroyed
Sa 8 culous z |
COUNTRIES 5824| ones | 8 188 re
#25 $5 |28| 4 | 35
> i: eal oO © © ews
3 ©
GE. Total | % 23 a 3 2 28
: °s | 90 =
Saxony ') |
record of 29 localities in 1895
record of 29 localities in 1896
22758 | 27,5 | 440 | 0,58 | 1,98 | 1256
22728 | 26,7| 478 | 0,65 | 2,08 | 1291
record of 84 localities in 1897 28656 | 29,1| 511 | 0,51 | 2,08 | 1498 | 1,51 | 5,21
Prussia *)
record of 807 localities in 1895 84468 | 12,7 | 8845 | 0,58 | 4,55 | 1460 | 0,22 | 1,78
record of 821 localities in 1896
record of 884 localities iu 1897
Bavaria *) 1895
107480 | 18,2 | 2862 | 0,85 | 2,70 | 9010
188842 | 14,6 | 2988 | 0,82 | 2,28 | 8905
9768 | 6,0| 270 | 0,19 | 2,7 | 8127
1896 10667 | 5,0} 296 | 0,14 | 2,8 | 8254 | 1,68 |80,5
1897 12209 | 6,2| 832 | 0,14 | 2,7 | 8690 | 1,58 |80,2
Total
average of one year
482501 | 18,1 | 12017 | 0,86 | 2,78 | 22486 | 0,68 | 5,2
144167 | 18,1 | 4006 | 0,36 | 2,78 | 7495 | 0,68 | 5,2
The consumption of meat in Saxony, calculated from the taxes
collected for slaughter, amounts for a population of 3823 267 in-
habitants to 197 153 head of cattle a year, during the period of
1895 to 1897. If the same consumption is admitted for the entire
Empire and if the losses by tuberculosis are identical, Germany
counting 52279901 inhabitants according to the census of 1895,
there were 2695895 bovines killed. (In the technical information
accompanying the projected law upon the inspection of cattle for
the butcher and of meat, presented by the Imperial Office of
Hygiene, the number of bovines killed annually is estimated at 3
and half millions and that of swine at 15 millions.) Of these
2695895 animals killed, 9705 were seized as unfit for use and
18832 sold in the shops of second class butchers.
If, from the results obtained in Leipzig and Zwickau by In-
surances Societies of cattle intended for the butcher, an average
reduced value of 300 # is estimated for each buried animal and
of 180 # for each one sold at the Freibank, the direct total loss
through tuberculosis for each above named year must have been
2911500 + 3299760 — 6211260 &
1) Report on the veterinary service in Saxony, 1895— 1897.
2) Deutsche Tierärztliche Wochenschrift 1896—-1898 and summary report
ot the Secretary of Agriculture (not complete, as it gives only animals that
were buried and not those sold as inferior meat).
3) Wochenschrift für Tierheilkunde. The author seems to doubt the
higher figure of the 24 and 84 column compared with those of the 84,
43
674 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
It is impossible to estimate as closely the losses resulting from
the seizure of pigs intended for the butcher and affected with
tuberculosis. The few positive indications relating to the subject,
are recorded on the following table.
Number of the | Sent partial]
t
|
i tothe Freib
| LÉ & | Number of animals or us
EST of destroyed in private
mg à | the tuber-
| 53 | culous : 0
be = = | u | = |
COUNTRIES vue ones 312s o | 20
22.8 Ÿ © Qe un Qe
| Ewe =e |26| 3158 | eo) 5
gee) |sgies| 8 | sales! 3
L] Fe u
| Total | % 23 SE 28 iss |
| u | 20 | “ie
Prussia |
record of 321 localities in 1896 || 3018367| 54588 | 1,80 _ | — _ _
record of 344 localities in 1897 || 3055190| 65499 | 2,14 _ _ | — _
Saxony |
record of 29 localities in 1895 || 984473} 10450 | 2,71! 149 | 0,04 | 1,42 | 2585 | 0,66 '24,25
record of 29 localities in 18% 419188] 11487 | 2.74] 194 | 0,05 | 1,68 | 2989 | 0,71 ,26,02
record of 34 localities in 1897 || 446480 13876 | 3,10 | 267 | 0,06 | 1,92 | 3089 | 0,69 '22,26
Bavaria as a whole 1895| 634187 1194 | 0,19) 41 |0,006| 3,5 | 856 | 0,05 29,8
1896 || 747571} 1694 | 0,22 62 | 0,008, 3.7 506 | 0,07 ,29,8
1897 || 690757| 1816 | 0,26 47 | 0,007| 2,6 664 | 0,09 '36,6
Saxony and Bavaria together | 8822656] 40517 | 1,22 | 760 | 0,02 |21,87 | 10189 | 0,90 |25,02
7552
record of 307 localities in 1895 || 2680841! 95508 | 1,85; — | — _ — _ -
average of one year | 110 18506 | 1,22 | 268 | 0,02 | 1,87 | 3979 | 0,90 |25,02
The above calculation permits us to estimate the number of
pigs killed yearly in Germany at 13 millions: about 2600 of which
were withdrawn from consumption and 39000 were used either
by inferior butchers, sterilized, or sold as melted lard. Calculating
the average less-value at 80 .# for the first and 40 for the others,
a total loss is obtained of 208000 + 1560000 — 1768000 M.
Tuberculosis of bovines and swine intended for the butcher.
then, inflicts on Germany an annual loss of about 8 millions of A
it is far above that due to any other contagious diseases.
The loss sustained by the defective utilization of fodder and
by the loss of the flesh of tuberculous animals, cannot be indicated
by figures. If it is admitted that tuberculous animals, which are
the object of total or partial seizure (0,36 + 0,68 — about 1 p. °°
of all animals intended for the butcher) produce a deficit, in the
work and the general condition, equivalent to 50 .# a year, the
annual and total less— value will amount, for the 2700000 fattened
beeres, to 1350000 A.
The eloquence of these figures is so great, that the extension
of the disease is no longer doubtful. The best proof of it is given
through the inspection of meat: it cannot be denied, that the in-
crease in the cases reported by the statistical department is due
partly to a better organization of the service; now many cases of
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 675
tuberculosis are discovered, which would have remained unknown
in former times; the following figures taken from entire countries
or from abattoirs where inspections are made for a long time and
according to identical and unchanged methods, show that bovine
tuberculosis, like that of swine, is slowly but constantly increasing.
M” i] Sons = (2) be
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a) cattle
1888 || 1,60 | 4,9 — — | 10,7 — 7,1 | — — 12,9
1889 | 1,77 | 8,1 — 4,69 | 14,9 — 9,8 | — — 12,3
1890 | 1,77 | 15,7 — | 11,50| 22,3 — 15,8 | — 26,2 | 15,7
1891 | 1,99 | 17,4 — | 15,0 | 26,9 — 122 | — 21,6 | 18,6
1892 | 2,29 | 1865; — |15,1 | 27,1 6,0 | 17,1 | — 20,7 | 21,5
1893 | 2,40 | 18,26| 8,24) 14,7 | 28,1 8,9 | 27,0 | 20,8 | 23,7 | 26,6
1894 | 3,13 | 21,50! 9,01| 15,45 | 29,4 8,5 | 25,5 | 24,2 | 24,3 | 32,6
1895 | 3,65 | 27,48 | 12,7 | 17,77 | 38,2 | 10,4 | 26,9 | 26,4 | 26,8 | —
1896 | 3,38 | 26,72 | 13,2 | 20,66 | 32,9 9,8 | 38,0 | 23,3 | 27,6 | —
1897 | 8,56 | 29,18 | 14,6 | 20,63 | 36,4 | 10,0 | — 24,1 | — —
b) swine
1888 | — — — — 0,8 — 0,37| — —
1889 | — — — 191| 1,1 — 1,38| — — —
1890 | — 0,84| — 1,16| 1,2 — 163; — 0,67 | 0,9
1691 | — 107| — 2,7 1,8 — 244; — 1,5 2,9
1892 | — 137) — 1,382| 2,1 0,16| 349); — 1,3 2,7
1893 | — 1,64; 0,66] 0,7 1,8 0,19; 8,77! 1,76) 2,1 2,
1894 | — 2,2 0,68; 2,03| 2,6 0,22! 3,55| 185| 3,7 2,59
1895 | — 2,71] 1,35| 3,08| 2,7 0,29; 38,08} 2,09] 3,4 —
1896 | — 2,74| 1,80| 3,52| 2,4 0,41| 2,81] 191| 3,4 —
1897 | — 8,10! 2,14| 8,88! 2,7 0,53; — 8,01| — —
If these figures are already significant, the very high per-
centages obtained in some abattoirs, are still more so, especially
in those which are principally provided from immediate surroun-
dings. The subsequent localities give upon the respective frequency
of bovine tuberculosis, the following figures:
Löbau 45 °/, (1894), Meissen 49 °/, (1895), Frankenberg 35 °/,
(1896), Schleswig 39 °/, (1896), Zwickau 45 °/, (1897), Kiel 47 °%,
(1897). Swine tuberculosis, rarely observed in former times, is
much more frequent since the creation of central dairies or societies
of dairies. For instance, at the abattoir of Danzig, 11°/, of the total
of pigs killed, were tuberculous, while in some dairies the number
rose to 60 °/, and 70 °.
In Hamburg, out of 24 pigs of a large dairy, 23 were found
diseased.
Tuberculine test has given in many herds results still more
disastrous.
676 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
The reports of the veterinary service of Saxony for the years
between 1891 and 1897 give the following figures:
76—79 °/, (by the author), 65 °/, (Schneider), 80 °/, (Eber),
84 °/, (Hartenstein), 26--75 °/, (Möbius), 69 °/, (Noack), 72—85 °/,
(Röder), 57°/, (Haubold), 82°/, (Lungwitz), 69°/, (Prôger) and
58 °/, (Prietsch).
_ The losses caused by tuberculosis in other countries besides
Germany, cannot be estimated from want of complete and exact
reports on meat inspection. Numerous indications tell us that the
disease exists in all countries and that in those where cattle bree-
ding is similar to that followed in Germany, it is as frequent and
increases in proportion.
The dangers to human health arising from tuberculosis of
animals, have at last made the fight against that disease absolutely
necessary. According to Koch one seventh of the number of
human deaths must he attributed to it. The possibility of the rare
or frequent infection of men by animals must not be overlooked.
In 1865 people were in general indifferent to the dangers
that consumption of tuberculous meat could have for public
health; but when Villemin and others demonstrated the contagious
character and transmissibility of tuberculosis, and Koch dispelled the
remaining doubts as to the identity and intimacy between human and
bovine tuberculosis, the dangers that human health ran came to be
understood and very numerous experiments brought out the follow-
ing facts: Introduction of tuberculous substances in the digestive
canal made on a large number of animals experimented upon, was
followed by infection in 20—40 °/, of cases. (See the monographs
of Johne and of Biedert. The first shows that out of 322 experiments,
43,5 °/, gave positive results, 51,1 negative and 5 doubtful; the
second reports that out of 548 animals experimented upon 21,7 °/,
became diseased, 66°/, failed and 11,6°/, were doubtful.)
It has been proved that the blood, which is found constantly
in meat, may serve to propagate the disease, because it contains
the bacilli of Koch (Weichselbaum, Sticker and many others); and
besides that, tuberculous lesions can be found in the bloodvessels
(Weigert and others). Inoculation of the blood from sick animals
may transmit the disease (Semmer, Lentz, Baumgarten, Hagemann,
Butel); however, the virulency of the blood is often absent and
disappears very rapidly (Mac Fadyean, Nocard).
It results from a recapitulation made by Leclainche in relation
to the virulency of meat, that out of 566 inoculations of juice
of tuberculous meat from cattle, 17,3°/, gave positive results; many
experiments made by Perroncito, Mac Fadyean, Nocard were nega-
tive in their results. The attempts to infect, made with human
tuberculous flesh, gave a larger proportion of positive results,
(Steinheil, Leclainche, Gratia and Liénaux), probably because the
disease assumed a more marked character of generalization. Kastner
in 12 inoculations had 10 positive results in using flesh from sub-
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 677
jects that had softened tuberculous lesions. Forster had positive
results with inoculation of chopped meat.
Many attempts of infection by ingestion have failed (Semmer,
Nocard, Perroncito, Mac Fadyean, Galtier); comparatively few were
successful (Harrow, Brown, Martin, Thomassen).
These facts justify the conclusion, that the meat of animals
suffering to tuberculosis, even from a high degree, is but exception-
nally virulent, as observed by Bollinger and Schottelius, who have
traced numerous families in which the continuous consumption of
tuberculous meat has been kept up without inconvenience.
These facts have a very great value; they indicate that the
meat of tuberculous animals can be used op quite a large scale;
but on the other hand, they have contributed to strengthen the
erroneous opinion accepted, especially by cattle owners, that these
results show the meat of tuberculous animals to be harmless.
The fact, that in cases of generalized tuberculosis, tuberculous
collections are found in the meat sold, that in localities where there
is no meat inspection, meat with tuberculous lesions is introduced
from outside (the publication of the Imperial Office of Hygiene reports
cases juridically proved); shows that inspection of meat is neces~
sary to avoid the risks presented by the parts, that carry tuber-
culous deposits, a great deal more than by the muscle itself,
Milk may be very dangerous. That of tuberculous cows con-
tains very often the bacilli of Koch, when the udder carries tuber-
culous lesions (Bang, Johne, Bollinger, Woodhead, Mac Fadyean),
sometimes even when the udder is free from disease (Bang, Ernst,
Czokor); the milk of tuberculous cows has been found virulent in
a number of experiments by inoculation, especially.in cases of
tuberculous mammæ (Bollinger, May, Hirschberger, Bang), even
when taken from sound quarters of tuberculous udders (Bang, May)
and also when the mamme were absolutely sound (Bollinger, Stein,
Hirschberger, Ernst, Bang, Nocard). |
It has been observed that products made from milk
might prove virulent. Some experiments by ingestion have shown
that the milk of tuberculous animals was virulent, even when the
teat was apparently sound (Bang, Gerlach, Peuch, Nedley, Ernst),
and that, according to the recapitulation made by Baum in 40—50 °/,
respectively, 36,7°/, of the cases. Finally, several individual clinical
observations (Lucas & Morro, Utz, Klebs, Kruckow, Pfennigwerth,
Vollers and others) prove that tuberculosis can be communicated
by the use of milk from diseased cows. (See above, the predomin-
ance of tuberculosis of the digestive apparatus in pigs and calves.)
These results obtained by experimentation and clinical observa-
tion justify the conclusion that man is exposed to be infected by
the consumption of milk from tuberculous cows. The clinical
evidence of the infection is relatively rare, but it has nevertheless
been obtained in some cases (Demme, Leonhardt, Stang, Johne, Boyard
678 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
and others); anyhow, it is confirmed by the intestinal tuberculosis
observed quite frequently in children.
The importance of this danger may be variously interpreted.
It may be admitted that the milk of tuberculous animals is not
injurious in a perfectly healthy stomach, and again that the ordinary
cooking of milk makes it inoffensive and, finally, that in many
cases of tuberculosis, the milk is not iufectious. However, there
remains some danger, which cannot be ignored, that the milk is
often consumed without being cooked, not only by healthy persons
but by children and convalescent individuals.
The danger is that often the cooking of the milk consists
simply in boiling, that raw milk from so called model dairies is
often prescribed to clfldren and convalescent persons, and, finally,
because tuberculosis of the mammæ is more frequent than is be-
lieved. In Saxony, the following cases have been recorded upon
the frequency of tuberculosis of the udder among the cows and
heifers brought to the abattoirs.
%,of the slaugh-|°, of the tuber:
Number of the] Cases of jteredcowsand| culous cows
. | heifers affec- | and heifers
tuberculous | tuberculosis |ted with tuber-! and affected
ones of the udder | culosis of the | with tuberc.
ud mam mitis
Number of
cows and
heifers
slaughtered
Year
In his researches upon the frequency of bovine tuberculosis
in German territory, Réckl has counted 7329 cases of tuberculosis
of the udder in cows, that is to say, that from the cows upon
which correct data existed in relation to the repartition of the
tuberculous lesions, 111 — 1,62°/, had tuberculous mammitis. It
can be admitted that cows enter for half in the above total num-
ber; the percentage of tuberculous mammitis is consequently about
equal to that found, for the same time, in Saxony.
We have no exact data upon the frequency of the tuberculosis
of the mamme in other countries. However, it may be admitted
that the percentage is about the same as inGermany, in proportion
to the total number of tuberculous animals.
The struggle against any contagious disease is based upon its
etiology. We know at the present lime that bovine tuberculosis is cau-
sed by a bacillus exclusively parasitic, which cannot reproduce itself
outside the organism: consequently, the disease is transmitted from
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 679
one animal to another. This bacillus, however, has great resisting
power; germs from a diseased animal may therefore preserve their
vitality outside the organism for a time sufficiently long to be
transported to animals offering a favorable medium, where they
can develop and exercise their nocive influence. This power is
anyhow limited to the places occupied by tuberculous animals;
disseminated in free air, bacilli soon succumb to the destroying.
action of light, air, dessication, or putrefaction. The idea, still widely
adopted among agriculturists, that tuberculosis exists everywhere,
that animals can take it everywhere and that consequently it is
not possible to guard effectively against it, is erroneous. Some
domestic animals (sheep, pigs, horses) no less predisposed than
cattle, are rarely affected with it and besides, herds of bovines are
often seen, which are free from it. Out of 5723 herds examined,
Bang has found 1274 — 22°/,, which were entirely exempt from it.
Tuberculosis, observed in foetus and newborn calves, proves
evidently, that this disease can be hereditary in bovines (Johne,
Czokor and others). However, the part played by heredity is not
as great, as some wish to attribute to it; from the reports of meat
inspection, tuberculosis is much more frequent in adults than in
young animals.
Percentage of tuberculous animals.
Cows, diseased
From the
Calves Of cows to extreme
COUNTRY YEAR killed oral killed degree and
sequestrated
Bavaria . . . 1895 0,02 5,0 10,85 0,42
1896 0,03 5,0 10,6 0,43
1897 0,05 5,2 11,0 045
Saxony . . . 1893 0,12 18,26 | 24,92 1,32
1894 0,18 21,50 24,68 1,19
1895 0,24 27,48 32 49 0,88
1896 0,21 26,72 81,77 0,90
1897 0,26 2913 | 34,69 0,86
From these figures, it may be seen, that tuberculosis is much
more rare in calves than in adults (1: 110 — 250) or in cows
(1: 1380 — 500), it is even 4—20 times less frequent than in ani-
mals extensively diseased and which must be seized.
Some authors give much higher figures of the tuberculosis of
calves. Klepp of Kiel gives 1,18°/,. One may conclude that tuber-
culosis is hereditary only in a very restricted number of cases.
Heredity, however, must not be entirely ignored in the etio-
logy of tuberculosis.
It is necessary to consider its manifestations. The possibility
of a conceptional infection (ovogeneous or spermatogeneous) must
680 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
be admitted, although it has not been demonstrated either in prac-
tice or by experiments (Gärtner). Yet placentar infection plays a
principal part (researches of Czokor, Johne, Schmorl, and many
others; it has been realized experimentally by Reuzi, Gärtner,
Galtier). The frequency of this mode of infection is shown by the
fact, that in calves, the liver and its lymphatic glands (Johne), the
mediastines and bronchial glands are specially affected, while the
lungs remain free (Bang).
Infection through the placenta is probable and on that account
calves born of cows having tuberculous mammitis must be con-
sidered as suspicious as well as those coming of mothers with ge-
neralized or peritoneal tuberculosis.
According to Ostertag, uterine tuberculosis is found in 65°,
of the cases of generalized tuberculosis and according to Lungaritz,
in 57°/, of those with tuberculosis of the peritoneum.
Most ordinarily, it is during extra uterine life that tuberculosis
is acquired; its frequency increases with age. Rôckl furnishes the
following figures; bovines aged less than 6 months 0,4°/,; from 6
months to 1 year 0,6 °/,; from 1 to 3 years 11,4 °/,; from 8 to 6 years
33,1 °/,; 6 years and above 43,4 °/,. These figures have been con-
firmed by numerous observations made in abattoirs. Bang found
similar results during his inoculations with tuberculine.
From the above considerations it follows that tuberculous in-
fection of calves through ingestion of milk or tuberculosis of
alimentary origin is not only probable, but anatomically demon-
strated by the primary tuberculous deposits found in the digestive
apparatus, and in particular with calves in the retropharyngeal,
intestinal, and mesenteric glands, in the liver and the lymphatics
of the hilus.
Bang found in 70—75 °/, of tuberculous calves, lesions in the
retropharyngeal and mesenteric lymphatic glands. Unfortunately,
we have no correct data as to the frequency of this mode of in-
fection. According to the figures mentioned above in relation to
tuberculosis of the udder, it might be admitted that tuberculosis
is of alimentary origin in 0,4°/, of the calves. If again we take into
consideration the proportion in the frequency of the disease between
adults and the young animals, which Réckl puts at 0,6 °/, in animals
from 6 weeks to one year against 33,1°/, in those of 3 to 6 years,
and that Bang estimates at 15,5°/, for bovines less than 6 months
against 49,3°/, for older subjects, it can be admitted that tuber-
culosis by ingestion is to the other causes of infection in the pro-
portion 1 : 55,3.
It is probable, that the frequency of tuberculosis of food origin
depends on the duration of suckling (allaitement).
The possibility of tuberculous infection through copulation is
demonstrated not only by the experiments of Gärtner but also by
individual observation (Zippelius, Haarstick; Lydtin, Röckl, Bang, Eber,
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 681
and others). Tuberculosis of the testicles and of the penis being
rare, this mode of infection plays a very secondary part.
The same is the case with the introduction of the virus through
the mammary ducts; primary tuberculosis of the mammae has been
observed very rarely (Eberhard, Möbius). The few cases of infection
by superfical wounds (Lydtin, Johne, Johnson) are also of little
general interest.
Altogether then, tuberculous infection by heredity, alimentation,
copulation, etc. acts only secondarily. It results principally from
the cohabitation of healthy with diseased animals.
In adults, intestinal tuberculosis is less frequent than pulmonary
tuberculosis; the result of which is, that infection by ingestion is rather
rare. Expectorated matter may be directly swallowed or infect the
food; this may be also infected by dejections from diseased animals;
as is shown by the experiments of Cadéac and Bournay the bacilli of
Koch may pass through the intestines and preserve their virulency ;
dejections and expectorations may also infect fodder, after their
dessication. ° |
However, judging from the frequency of tuberculous lesions
in the lungs or bronchial glands, infection of bovines must take
place principally through the respiratory tracts. Experiments of
infection by inhalation with dried virus succeed very badly, while
according to Flügge better results are obtained if sprays of liquid
mixtures are used.
These sprays are naturally reproduced in the spells of cough-
ing; on account of their fine condition, they remain suspended
in the air and are inhaled. Coarser expectorations in the shape
of viscous mucosities or the nasal discharge are less dangerous
than the bronchial collection exhaled or expectorated in the forms
of minute vesicles. Our system of keeping cattle, stabled perma-
nently or for a long time in ill ventilated barns, where the air
is loaded with dampness, the habit of having animals facing each
other, all assists considerably this mode of infection.
Infection of healthy animals by cohabitation with sick ones
has been demonstrated by Moussu and numerous clinical obser-
vations, which have shown, that entire healthy herds have been
infected by the introduction of one tuberculous animal in the barn.
(Boyard, Bang, Putscher, Lehnert and others.) Let us, besides, bear
in mind, that tuberculosis increases with age when pulmonary
lesions predominate and that the disease is less frequent among
animals reared in the field or allowed their liberty.
Infection of animals by human tuberculosis is still disputed.
Its possibility must be admitted, although according to the experiments
Of Frottingham, calves are not very receptive to human tuberculosis.
Judging from the few clinical facts related, this mode of infection
is not frequent in bovines.
Predisposition has certainly an important share in the devel-
opment of tuberculosis in bovines. The organism of a healthy
682 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
animal is after all not a good medium, the bacillus of Koch grows
slowly in it. In a weaker organism, when tissues are relaxed,
secretions slow, where mucous membranes are inflamed by catarrhal
irritation, by mechanical or chemical irritants, then the invasion
of the bacillus is much more rapid.
This predisposition may be hereditary, most ordinarily it is
acquired. The principal factors are: irrational feeding (aqueous
food, mashes, roots), depressing influence of excessive milk produc-
tion, permanent stabling in ill ventilated, damp and too warm places,
want of excercise and fresh air.
With permanent stabling. respiration is superficial, incomplete
and interfered with by the weight of the rumen, the mucus of the
bronchia is not expelled, and the implantation of the bacillus is
favoured, especially if the impure air carries irritating dust, which
keeps up the bronchial catarrhal condition.
$ $
*
Etiology of tuberculosis gives the bases for the prophylactic
measures. °
In the first place, calves born of cows in a state of advanced
tuberculosis must not be raised: calves must be fed on boiled milk:
cattle suffering from advanced tuberculosis with cough and discharge
from the nose or with mammitis must be killed: sound animals and
their offspring must be separated from the sick; finally, the keeping
of,the stock should be as natural as possible. To comply with this
programme, various propositions have been made, which can be
grouped as follows :
1) Facultative struggle by hygienic measures.
This proposition did not originate with agricultural people: it
was probably made by a physician or a layman. It starts from
the principle, that tuberculosis, being the result of irrational keeping
of cattle, of permanent stabling in ill ventilated places, of artificial
feeding and of excessive milky nutrition, it will disappear as soon
as the cattle are allowed to live naturally.
An anonymous writer reproaches veterinarians with not
following the only way, which would offer the best chance of
success. ‘Tuberculosis is a kind of social evil.
Tuberculine is ineffectual in the fight; legal measures should
be stringent, the number of animals kept in one barn ought to be
limited, the cubic measure of necessary air for each animal ought
to be maintained, and common pastures ought to be resorted to.
Though these proposals are well meant, they cannot be rea-
lized. The farming of the stock cannot be changed entirely in
countries largely inhabited. Except the littoral region, agriculturists
would not have at their disposal the necessary land nor the pecu-
niary means required to transform their barns; the use of the
various industrial products, that of so called “little natural” concen-
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 683
trated fodder, the great milk production, could not be abandoned,
otherwise the rearing of domestic animals would become onerous.
In places where circumstances allow, in the littoral, where
rearing of animals is the principal occupation, these desiderata
must be taken into consideration and sound progeny, less predis-
posed to tuberculosis so as to resist the invasion of the disease,
must be created; but where tuberculosis exists always, it cannot
be hoped to extinguish it by these means.
2) Facultative struggle by the use of tuberculine.
This method rests on the etiology of the disease and the
diagnostic value of tuberculine, which permits us to find the diseased
animals in a herd and isolate them completely from the healthy
ones. Calves, which generally are born free from tuberculosis,
should be fed on boiled milk; healthy animals should be raised to
take the places of the tuberculous, which must be killed, little by
little and without heavy expenses.
This process, especially recommended by Bang, is perfectly
well known, at least among veterinarians, and does not require a
minute description, the more that our co-reporter will give it. The
various measures advocated are: tuberculination of the whole herd;
complete separation of the animals that react from those that do not;
extension of the latter measure to the barns, objects and attendants;
raising of calves born of cows having reacted but free from clinical
symptoms, with sterilized milk in the barns of healthy animals;
slaughter of diseased animals within a short time. The inoculation of
tuberculine should be repeated once or twice; the subjects that react
must be isolated. These measures can be made more complete by
killing the calves during the year, born from cows which are found
with lesions of the uterus or peritoneum when they are killed.
This mode of action imposes heavy charges upon single in-
dividuals, it can however be executed; applied in a conscientious
manner, it will extirpate tuberculosis from a herd in 3—6 years.
The possibility of its execution and the certainty of success are
demonstrated by the brilliant results obtained by Bang, although
those of Eber, Gutmann, Wilson, Dewar and myself, are less com-
plete but yet very favourable.
The wide and general application of this method presents,
however, difficulties which are very serious. First of all, it requires
a thorough understanding of the sanitary and economical impor-
tance of the disease, of its spreading and of the means that can
be used to fight against it. This understanding is as yet com-
pletely wanting among the generality of agriculturists, even the
most intelligent. The opinions expressed in private conversations
or even in public prove it. The frequency and the constant sprea-
ding of the disease, the value of tuberculine as a mean of diag-
684 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
nosis is doubted, the transmission to man, etc., etc., is not proved
but only suspected, the milk is not dangerous etc. etc.
Besides, this method supposes that owners have a capital in-
terest to rid their stock from the scourge. But this interest does
not exist, in the regions where the population is large and the
milk directly delivered, where cattle are considered as a milk ma-
chines, where cows bought pregnant or freshly calved, are used for
a restricted time and pass in other hands. Often also, owners are
not desirous to know, whether their stock is tuberculous, or to
what extent, as they fear that by selling milk or animals, whose
condition they knew to be unsound, they would be liable to prosecution.
Even when the comprehension of the situation and his own
interest have decided an owner to untertake the struggle against
tuberculosis, his firm and continued determination will soon be
lacking. More than one, seized at first with active zeal, has begun
the necessary measures; but soon his enthusiasm has cooled in
face of the difficulties resulting in his farm from the separation
of the animals, the special care, the cooking of the milk, the
difficult sale, the passive unwillingness of his attendants, and finally
the sarcasm of his neighbours. Many who have well engaged in
the fight, have given it up after a few months or a few years.
Finally, it must not be forgotten that this individual fight demands
heavy pecuniary sacrifices: the sale at a reduced price of the tuber-
culous animals, additional expenses from new arrangements, neces-
sary purchase to replace the diseased stock, all impose sacrifices
that few can stand.
_ The economical factors of the facultative struggle against
tuberculosis, such as the renewing of the cattle by direct raising,
the greater importance of pastures, mode of raising calves, possi-
bility of sterilizing milk, have been brought out by Eder, who
remarks, at the same time, that those conditions are rarely met with.
For these reasons, a voluntary fight against tuberculosis will
never become general. It will surely succeed on agricultural estates,
where the educated owner has the firm will and the necessary
financial means, and also in small farms, in syndicates for rearing
stock, where it is the principal resource and where the struggle
against the disease is of general importance. At any rate, attempts
of this kind, though isolated, are instructive to the people and
stimulate them to imitation. On the other hand, this method can
be applied in a general way to large countries, only if the economical
circumstances allow or require it, as has been the case in Denmark.
In almost all the other countries, and especially in Germany,
a facultative struggle has but little chance of success.
In agricultural centres, the use of tuberculine is not in great
favour; this is illustrated in Saxony, where in a bovine population
of 600000 head, only 3344 inoculations were made in 1896, 2679
in 1897 and 3631 in 1898 — say on the average 0,5°/,; in Ba-
varia, with a population of 3 millions and a half, 5402 inoculations
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 685
were made in 1895, 2596 in 1896, 2673 in 1897 — say an average
of 0,1°/,; this is all the more significant as that more than half
of those inoculations were made on one animal alone.
3) Voluntary struggle encouraged and endowed by the State.
From the sanitary and economical point of view, every State
is interested in the prevention of the extension of bovine tuber-
enosis. Therefore they must study the means likely to attain this
object. |
a) The education of owners of cattle, considering their in-
difference, is necessary. It will be especially useful, if it
is given not only by printed circulars, which are in general
little read; conferences held by veterinarians will be much
more useful. Unfortunately, experience shows, that those
suggestions reach the population only very slowly.
b) State subvention may be granted under the form of gra-
tuitous delivery of tuberculine, paying expenses of inocu-
lations, eventually in given circumstances by bonus for the
damages resulting from inoculation. As a necessary con-
dition, owners would be required to submit to the obli-
gation of marking animals that had reacted, as is done in
Switzerland, and to carry out to the letter Bang’s method.
Denmark has spent large sums with this object (in
1898, 100000 crowns); this example was followed in
Prussia. Likewise the agricultural Chamber of Saxony has
voted 30000 # for the year 1899. Numerous agricultural
societies of Prussia, Wurtemberg, Hesse, and others have
done the same.
This State Subvention will certainly, in some countries,
push forward the extinction of tuberculosis, and deserves
warm recommendation. However, Denmark alone has, so
far, achieved a real success. No general result can be
looked for, except after an interval of time and at the cost
of enormous sums of money; the expenses occasioned by
the purchase of tuberculine and vaccination are nothing,
when compared with the economical consequenses, which
are such that few owners are desirous to make the attempt.
c) The tuberculine test shall be imposed for bulls of syndi-
cates for breeding, when presented for approval and for
which the State prize is demanded; expenses of inoculation
shall be paid from State funds.
Although according to the researches of Gärtner, tuber-
culosis is very rarely or hardly ever transmitted by sperm,
and consequently that but little can be expected form this
measure, it may however be useful. It allows us to avoid
contamination of cows brought to the bull or lodged with
686 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
him in the same barn. Besides, it has an instructive in-
fluence, and encourages agricuiturists ta make other in-
oculations. This method however has had in Saxony only
a secondary importance.
d) The tuberculine test shall be obligatory for all exhibited
animals for which a State Prize is demanded, as is done
in the Grand-Duchy of Baden. Saxony has a similar plan.
This measure has only a restricted influence, the more that
only young animals are presented at those exhibitions and
receive the inoculation but once; however it is not without
a certain value.
Taking it all together, the facultative struggle against tubercu-
losis, even with the aid of the State or Associations, will require a
long time to show any results, and, considering the progressive exten-
sion of the disease, it is all we can do to maintain the status quo.
4) Official struggle by means of obligatory measures.
Experience shows that for all diseases which are of great
importance from the economical point of view and have a positive
contagious character, measures of sanitary police are the only effec-
tive ones to realize the rapid extinction of the épizooty.
Nothwithstanding the difficulties at the beginning, coercive
measures alone have rendered possible the control over rinderpest,
small-pox, pleuro-pneumonia, and glanders. Bovine tuberculosis is
a purely contagious disease; except, in a few favoured countries, the
invading march of the disease cannot be resisted except by coercive
measures,
Obligatory slaughter is the only, radical solution.
It is true, that the struggle with tuberculosis presents more
difficulties than any other epizooty. These lie jn the special
character of the disease, its slow development, obscure manifestation
and lastly in the fact that it prevails extensively: the former may
be overcome, with trouble it is true, by using tuberculine; but the
latter prevents the use of the police measures employed against
the other contagious diseases, and particularly the ideal one, the
slaughter of all tuberculous animals.
At first, it will be necessary to follow a method which pre-
vents the ulterior propagation of the disease and which, in time.
arrests it completely without cutting too sharply from the economical
point of view.
The difficulties, which we have mentioned, remain but are
not insurmountable.
In the first place, general and uniform inspection of meat
must be instituted. The slow development and difficult diagnosis
of tuberculosis make obligatory declaration impossible, although it
is the fundemental measure of sanitary police. The institution of
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 687
a general inspection of meat will assure a basis of action, in so
far as it discovers all the causes of the disease. |
Besides, all cases of tuberculosis, in respect of which it is
admissible that the slaughtered animal has spread contagion, should
be declared officially by the meat inspector. This declaration,
which would become the starting clue for new researches, would
not be necessary in all cases of well marked localized tuberculosis
nor when the lesions were circumscribed; it would then be
restricted to cases presenting a general danger, that is, when the
disease is extensively developed, when the meat is seized or sold
under some special conditions. Pulmonary tuberculosis ought to
be included, as in consequence of softening degeneration of the
lesions, thick expectoration of mucosities and purulent matters
might have taken place.
Finally, the promulgation of the measures of sanitary police
has as its corollary the indemnification or insurance of cattle. This
ought to cover the damages resulting from the inspection of
slaughter houses, destroying of meat. or the reduced value of the
meat when sold by the inferior butchers.
The advantageous results of indemnification are demonstrated
by those obtained with other contagious diseases. Even in
the cases where slaughter is not obligatory, for instance in anthrax
fever, the prospect of an indemnity not only urges the declaration
of the cases of the disease but favours also the application of other
sanitary measures.
The interests of the suffering owners must be protected; there
is need to provide indemnification as, considering the frequency of
tuberculosis, more than one owner obliged to kill his diseased stock,
might be ruined without having been able to utilize effective means
of protection against the disease.
This indemnification may be offered under the form of a
general insurance of cattle, with indemnity in cases of slaughter
or under that of an insurance of fatted cattle, or again of an in-
surance, limited to losses arising from tuberculosis; but the in-
surance must be general. Free insurances are not sufficient, they
will never include all the animals of the bovine species. As tuber-
culosis is very unevenly spread in the various countries and in
the various provinces, the method of procedure should be similar
to that followed with other epizooties, — let them be organised by
countries or by provinces.
The expenses occasioned by indemnities might be covered in
the first place by taxing the cattle owners; according to the kind
of insurance, either all the animals will be taxed or only each one
tbat is killed. Considering the great importance of the struggle
against tuberculosis from the sanitary point of view, it appears
proper to make all the citizens of a country bear part of the ex-
penses; the State might advance a certain sum as a subsidy,
688 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
The diminution and extinction of tuberculosis and consequently
‘of the dangers that humanity runs by it, would be a general advantage.
The amount of the subsidy may be estimated in various ways.
(20—30 p. c.) It does not seem right to ask the State to bear
the entire loss; on the one hand, because owners would no longer
be interested in the extinction of the disease and their assistance
will be wanted, and on the other is does not seem equitable to
make citizens, who are not cattle owners, bear such a charge.
To fix the quota of indemnity is very important. The assistance
of owners for the measures to be taken, will be insured only if
the indemnity is of 70—75 p. c. of the value. If it is much lower
the owner will resist by all possible means the killing of his animals.
On another side, it is right that he should remain his own insurer
for 20—30 p. c. of the loss; he will thus be interested in preven-
ting a new invasion as much as possible.
When these two factors: generalized inspection of meat and
insurance against losses arising from tuberculosis in the animals
killed, are realized, it will be possible to establish other measures
of sanitary police against the disease. And yet much caution will
be required. Nowhere can the proverb “better is the enemy of
well” be applied more properly than here. Rigorous measures excite
opposition. Milder, less cutting measures will, though more slowly,
be followed by general diminution and finally extinction of tuberculosis.
The following regulations could be put in force:
1) Repressive measures.
a) Official declarations from the meat inspectors of all cases
of tuberculosis found in animals intended for the butchery,
‘ when total or partial confiscation is required or when there
is real danger from the point of view of propagation of the
disease ;
b) inquiry respecting the origin of the animal intended for the
butcher :
c) inspection of contaminated herds, marking the animals pre-
senting visible symptoms of tuberculosis;
d) separation and’ slaughter order for those animals (which
must be considered as dangerous) in a space of time
extending from 1 to 3 mouths; under the penalty of losing
all claims to indemnification but with promise to pay for
the whole animal in case of error of diagnosis;
e) thorough disinfection of the stalls occupied by those ani-
mals and of those adjoining ;
f) destruction of the tuberculous lesions;
g) trimestrial inspection of the affected cattle;
h) prohibition of the raw milk, for man as well as for ani-
mals, coming from cows affected with tuberculous mammitis;
i) prohibition of the sale of the non sterilized sweet milk:
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 689
k) destruction of the residues of milk preparation ;
]) continued supervision, from the point of view of tuber-
culosis, of model dairies and of those which sell milk for
children.
The State might also assist private efforts by inoculation of
tuberculine, meeting the costs of inoculation as long as the owner
engaged to execute all the prescribed measures (separation of the
healthy animals, raising of calves born of tuberculous cows with
sterilized milk).
2) Protective measures.
The importation of cattle from infected countries cannot be
allowed except for animals intended for the butcher to be killed
immediately in a public abattoir.
The importation of cattle for sale or keeping cannot take
place until the animals have been tested at the frontier with tuber-
culine, and have given a negative result.
Opinions here again differ as to the possibility of the appli-
cation of these measures and their effectiveness. For some they
are excessive, for others insufficient.
In the first place, we may say, that meat inspection has been
considered necessary for many reasons. Further, in many prin-
cipal abattoirs, insurance of cattle is a necessary corollary of
meat inspection under the form of personal insurance; generalized
inspection of meat will necessitate the creation of a general insu-
rance of cattle intended for the butcher; for reasons of equity
the allocation of the State subsidies is but a question of time.
It has been objected, that it was often impossible for sanitary
veterinarians to recognize the tuberculous animals, in which case the
disease represents a special danger: the valuable powers of tuber-
culine, as a means of diagnosis, refute that objection. At any rate,
errors would not relate to diseased animals, consequently they
would be of little importance and we need not notice them. On
their side, agriculturists consider slaughter by order as an unjusti-
fiable severity. It is not so, as the animal in question is one in
which the disease is constantly progressing and its quick slaughter
is in the interest of the owner, who is threatend with loss because
of the fodder and the inferior value of the meat.
It is also objected, that this method will cause the slaughter:
“en masse” and that this will occasion enormous expenses.
Moreover, it will be impossible afterwards to fill the places with
animals free from tuberculosis. This opinion is based upon the
very high percentages observed after tuberculine injections (20—80
p. c) and because it was wrongly admitted that it was necessary
to kill and indemnify the owners such a great number of animals.
In reality, it is not proposed to resort to obligatory slaughter
for all tuberculous animals, but only for the most dangerous, those
44
690 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
which are in an advanced stage of the disease. From the results
of meat inspection, they represent only 8 p. c. of the tuberculous
subjects and 0,7—1,7 p. c. (on the average 1,04) of the animals
killed. Even supposing that inspection of contaminated barns
should double the number of animals that had to be killed, meat
of which would be the object of conditional or absolute confiscation,
there would result, from the calculation made above, an annual
loss of 12 millions and a half of marks, which, divided by the
17 millions of bovines, would necessitate an annual loss of 0,75 #
per head, or which divided on the cattle intended for the butcher
only (about 2700000) would represent a tax of 4,63 A. per head.
The State Subsidy would reduce these figures by 25 p. c. This tax
would not be considered too high, if it were remembered that by
the simple function of meat inspection, half of this sum is lost
every year without compensation.
Finally, it is claimed that healthy animals are not in suf-
ficient numbers to fill the vacancies created by obligatory slaughter.
As the butchering of great quantities is not intended, but only
that of a simple advance by the slaughter of a limited number of
animals, it will always be possible to fill the vacant places by the
raising of new stock.
At any rate, temporary economical conditions will have to be
taken into consideration in the regions where cattle are not rai-
sed; time will be allowed and dangerous animals be killed, while
in the regions where raising of cattle is carried on, the measures
will proceed with greater rapidity.
For many, these proposals do not go far enough: for them
the removal of dangerous animals only and the temporary keeping
of the other tuberculous ones would only result in a diminution
but never complete extinction of the disease. These objections are
just, to a certain extent. But the killing of all the tuberculous
subjects is impossible.
The above measures will at first bring a reduction in the
extent of the disease; and in the presence of the favourable results
obtained in some herds, owners will endorse more and more the
facultative Struggle. When a reduction has been obtained in the
regions where tuberculosis is rare, the measures can be gradually
made more severe, so as to arrive finally at the obligatory slaughter
of all animals that will react to tuberculine.
Tuberculosis prevails too widely to hope for rapid success.
Several decades will be required before a final result, that every
one will see, is obtained; to arrest the increasing progress of
tuberculosis, the battle must be engaged in and kept up without
ever flinching.
Few countries have to this day prescribed obligatory measures.
In France tuberculosis has been placed among contagious
diseases by the law of June 1888;. a regulation of the same date
orders isolation and sequestration of animals considered as tuber-
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 691
culous, which cannot be disposed of except for the abattoir.
Another law of June 1898 prescribes the killing by order, of all
animals that have presented some symptoms of the disease. In
case of confiscation of the meat, an indemnity is granted (half, if
the disease is generalized, three quarters, if it is localized).
In Massachusetts, a law of 1892 orders the killing of the
tuberculous subjects with indemnity of half the value. In 1894 the
tuberculine test was applied to all suspected animals and all
imported cattle; those that reacted were killed, the others marked.
After difficulties in the execution of the plan, the killing was appli-
ed only for animals clinically diseased with indemnity equal to
the entire value of the animal. After continuous troubles, the
government stopped the work of the sanitary commission after
having vainly spent 4—5 millions.
In Belgium a royal order of December 1885 prescribes the
killing of animals condemmed by clinical signs as well as of those
that reacted to tuberculine. Animals that have cohabitated in the
same barn as these are considered as contaminated and cannot be
sold except for the butcher, unless they do not react to tuberculine.
In the cases of. voluntary slaughter an indemnity of 50 p. c. is
granted. In the cases of slaughter by order, indemnity is 75 p. c.,
if the meat is seized or 25 p. c., if the meat can be sold. Owners,
who demand the test for themselves, receive in case of slaughter
the same indemnity, as where the animals are killed by order.
In 1896, 190,000 bovines in 2905 barns were inoculated with
tuberculine ; 9289 (48,88 p. c.) presented a characteristic reaction ;
1148 were killed by order and 2346 by owner’s consent. The total
indemnity amounted to 349 430 francs for the first and to 372154
francs for the second, a total of 751584 francs. Considering the
great proportion of sick animals and that many of those that
reacted were only slightly affected and consequently might have
been useful for a certain time, those measures were made milder.
The regulation of August 1897 prescribes the slaughter of only
animals clinically tuberculous; suspected subjects are tubercu-
lined with the owner’s consent and killed only if they react.
Indemnities are fixed as follows: for slaughter by order 70 p. c.
to 25 p. c. for breeding animals; 50 to 25 p. c. for the others.
Owners may demand the tuberculine test for their stock. The sale
of animals that have reacted is allowed for the butchery only.
They receive 70 to 15 p.c. of indemnity for breeding animals. In
Belgium, 40 francs is paid for a pig the meat of which has been
seized.
In Norway, herds are inoculated at the owner’s request.
Animals with tuberculous mammitis and advanced pulmonary
tuberculosis must be killed; suspicious subjects are marked, isolated,
and can be sold only for the butcher. A subsidy from the State
can be granted. Besides, cattle from Sweden must be inoculated
at the frontier and marked.
692 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
In Germany, obligatory inoculation exists only for animals
imported by sea; those that reaet are not allowed to enter.
These various modes of fighting tuberculosis have been
applied for too short a time to know their results. But it has
been observed, that, when the corresponding indemnity is not
granted (France, N orway), they remain as dead regulations and
are not enforced; also that in other countries, very severe mea-
sures (slaughter of all the animals that have reacted) cannot be
maintained in the regions where the disease prevails exclusively,
Decause of the enormous expenses they impose. Therefore a wiser
way must be followed, giving up the obligatory declaration, obliga-
tory inoculation, slaughter of the animals that have reacted, and
limiting the killing to the dangerous animals with indemnification
for the losses.
Finally, a few words in relation to the means to be used to
prevent the dangers presented by bovine tuberculosis to human
health. That of the tuberculous meat can be avoided by genera-
lized inspection of meat. Even in admitting the relative harm-
lessness of the meat, meat inspection alone will prevent the frau-
dulent or unconscious use of the internal organs, which are so
often tuberculous, sold naturally or in form of sausages. Anyhow,
the necessity of inspection is more and more recognized, and it is
to be hoped that all States with large populations will understand
this necessity.
. It is more difficult to guard against the dangers presented
by milk. Individuals, it is true, may protect themselves in cooking
the milk well. However, the habit of drinking raw milk is heco-
ming more and more general, and it is necessary to establish
prophylactic measures especially for the milk of cows with tuber-
culous mammitis and for that which is intended as food for children
or sick people.
First of all, declaration of all the cases of tuberculous mam-
mitis must be made obligatory and enforced. Utilization of their
milk shall be strictly forbidden and the animals killed as soon as
possible, -To the requirement of the obligatory declaration, it is
objected that those who are not veterinarians cannot recognize
tuberculous mammitis. : It is true. Milk production is what makes
cows useful; if the production diminighes, as it does in mammitis,
a veterinarian will be called in. It is upon him principally, that
the obligatory declaration is imposed. As in fact, cows no longer
pay for their being kept, killing by order does not injure to excess
the private interests of the owner, especially if the State allows an
indemnity.
By the law of December 1897, Sweden has imposed upon
veterinarians the declaration of the cases of tuberculous mammitis;
the animal is killed and the State pays the indemnity. It is the
same in Norway. In Denmark slaughter by order of all cows with
Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 693
tuberculous mammitis is required, with indemnification of 50 to
25 p. c.; in doubtful cases bacteriological examination of the milk
is made.
Finally, it would be advisable to create a permanent veteri-
nary supervision of establishments calling themselves model dairies
or of those which sell milk for children. This supervision would
have for its object the removals of cows, suspected of tuberculosis
or at least of mammitis, and also of all animals that have reacted
after one injection of tuberculine: the high prices, at which the
milk is sold, justify the protective measures demanded by the
public. A supervision, which is not official, cannot subsist long;
it would be more effective, if it were made obligatory by order of
the authorities, local or general. An official publication of the list
of dairies receiving that supervision. as is done in the Grand-Duchy
of Baden, with placing also an official stamp upon the cans in which
the milk is transported, as is done at Nice, would certainly give
most happy results.
Prophylaxy of swine tuberculosis demands above all the pro-
hibition of feeding them with residues of milk manufacture.— The
residues ought to be destroyed.— This measure is already in force
in most of the States of Germany; good results from it are already
observed. Besides, it seems desirable, that the sweet milk, coming
from the dairies, should be sterilized. This would be useful also
in relation to other epizooties. Apparatuses are now built, by
which sterilization is only a question of money. The Prussian
Government has issued a plan of regulations prescribing the cooking
of sweet milk at 85° C before it is sold. The plan is now before
the Agricultural Syndical Chamber, but so far does not seem to be
favourably considered.
CONCLUSIONS.
1) Bovine tuberculosts threatens public health and occastons
enormous losses, which are constantly increasing, hence
the struggle against tt has become necessary.
2) This requires: a) The killing of all animals suffering
with tuberculosts in a dangerous degree; also that of
suspicious calves; b) separation of the animals condemned
as tuberculous by tuberculine from those that are not;
c) reartng of calves with stertlized milk.
3) Prophylaxy of tuberculosts by private undertaking of the
owners 15 possible, but tt must be carried out slowly and
694 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
progressively. It ıs for that reason, that State suppor
ts destrable.
4) Extinction by State obligatory measures can only take
place after the creation of a general service of met
inspection and of insurance against the losses from tuber-
culosıs, with State subsidies. Special regulation ts ver
desirable; tt will stop the propagation of the disease, ani
ıls final extinction will be realized, tf the requirements
are not too severe.
| Je.
695
Rapport de M. le Dr L. STUBBE
Inspecteur vétérinaire au Ministère de l’Agriculture de Belgique.
VELLES sont les mesures à opposer à la propagation de
la tuberculose des bovidés? Telle est la question que
le Comité du Congrés a bien voulu nous charger d’ex-
aminer.
Nous croyons bien faire en exposant les moyens
que la Belgique a employés pour combattre cette maladie.
Deux règlements ont été promulgues dans ce but; l'un date
du 30 octobre 1895, l'autre du 10 août 1897. Il a été reconnu
nécessaire de remplacer le premier règlement par le second pour
des motifs que nous indiquerons au fur et à mesure dans notre
ex posé.
L'arrêté Royal du 10 août 1897 contient la défense de vendre,
de mettre en vente ou d'échanger des animaux atteints ou suspects
d'être atteints de tuberculose.
Ces animaux doivent être tenus séquestrés, et le propriétaire
ne peut s’en déssaisir que dans les conditions (que nous verrons
plus loin) déterminées par cet arrêté.
Mais la tuberculose étant constatée dans une exploitation, qu'y
a-t-il lieu de faire des animaux reconnus:
1) cliniquement atteints;
2) cliniquement suspects d’être atteints;
3) des animaux contaminés ou suspects d’être contaminés de
tuberculose ?
Voilà les points principaux qui doivent être examinés dans la
question si importante qui nous occupe.
1) Animaux reconnus cliniquement atteints de tuberculose.
Le règlement du 10 août 1897 prescrit que tous les médecins
vétérinaires doivent signaler à l’inspecteur vétérinaire de leur cir-
conscription, les bêtes bovines qu'ils reconnaissent cliniquement
atteintes de tuberculose, et que ces animaux deivent immédiatement
696 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
être isolés et séquestrés. L’inspecteur vétérinaire est tenu de visiter
les animaux dans les huit jours, et en cas de confirmation du
diagnostic posé par le médecin vétérinaire, celui-ci ou l’inspecteur
requiert du bourgmestre l'abattage de l'animal, lequel doit avoir lieu |
dans les huit jours.
Les frais de ces visites incombent à l'Etat.
A titre de dédommagement, une indemnité est accordée au
propriétaire de la bête sacrifiée, mais ces indemnités sont différentes
les unes des autres. Si l’on a affaire à une vache utilisée pour la
reproduction ou à une génisse pleine,‘) l’indemnité est basée sur
la valeur commerciale de la bête, calculée au moment de l’abat-
tage, et comme si l’animal était sain. Elle est de 70 pour cent
de cette valeur, avec maximum de 420 francs, si la viande est
impropre à la consommation, et de 25 pour cent, avec maximum
de 150 francs, si la viande est propre à cet usage. Si les animaux
abattus comme atteints n’appartiennent pas aux catégories précitées,
l'indemnité est basée sur la valeur de la viande et est de 50 et 25
pour cent de cette valeur, suivant que la viande de la bête est
impropre ou propre à l'alimentation. Pour avoir droit à cette indem-
nité, le propriétaire est tenu de se conformer à certaines prescrip-
tions prévues par le règlement. Les frais de désinfection des établies
et d'enfouissement de cadavre restent à sa charge.
Examinons si les mesures prescrites à l'égard des animaux
cliniquement atteints de tuberculose sont justifiées. Y a-t-il lieu
de faire abattre par ordre de l'autorité, les animaux reconnus cli-
niquement atteints de la maladie? Nous n’hésitons pas à répondre
par laffirmative. Que fait-on, en effet, des animaux atteints de
maladies contagieuses autres que la tuberculose? On les fait dis-
paraître aussitôt et avec raison. L'animal phtisique doit être traité
de la même façon. S'il présente les signes cliniques de la maladie,
ne va-t-il pas continuer à infecter toute l’etable où il séjourne, en
répandant partout les bacilles. de Koch? Pourquoi se contenter,
comme le préconise mon très estimable confrère, M. Bang de Copen-
hague, de faire abattre les animaux atteints de mammite tuber-
culeuse? Nous estimons que c'est là une demi-mesure et qu'il y a
lieu de faire abattre tout animal cliniquement atteint de tuber-
culose, qu'il présente ou non les symptômes de la mammite. :
Mais, naturellement, le corollaire indispensable de cette mesure
est l'octroi d’une indemnité équitable au propriétaire.
Le Gouvernement belge a accordé de ce chef depuis la mise
en vigueur du premier règlement du 30 octobre 1895, des indem-
nités dont le montant s'élève à 829363 francs; il a été sacrifié
5070 animaux comme atteints et suspects d’etre atteints de tuber-
culose ayant réagi a la tuberculine d’une valeur globale de 1368 388
francs. Ces chiffres sont répartis comme suit, pendant les années
1896, 1897 et 1898.
1) L'état de gestation doit être prouvé par l’autopsie.
Rapport du docteur STUBBE, Bruxelles. 697
Indemnités payées, pendant les années 1896, 1897 et 1898,
pour abattage, par ordre de l'autorité, de bêtes bovines cliniqument
suspectes d’être atteintes de tuberculose: | |
mn au
Animaux £ „ | Animaux Eu
impropres E © | propres a $
Années à la 2 a à la 3 2 Observations
consom- £ & | consom- 2 nu
mation 70%, | mation 25%
francs | francs
1896 989 187168, 181017 159 41456 | 10864 | Jusqu'au 10août
(valeur (valeur 1897, l'indemnité
viande) viande) à été calculée
1897 785 157097| 109967 197 83089 | 8272 | d’après la valeur
jusqu’au (valeur (valeur viande. A partir
10 août viande) viande) de cette pod
1897 sos | 150884| 105619] 108 | 2940 | gss7 | l'indemnité à ét
. calculée d’aprés
à partir du vaches et |(valeur vaches et |(valeur la valeur com
nisses nisses °
10 août Étilisées réelle) Gtilisées réelle) merciale pour les
pourlare- pourlare- vaches et génis-
production production vas
ses utilisées pour
1898 1881 587670 411369 506 175594 48898 la reproduction.
vaches et | (valeur vaches et | (valeur |
nisses nisses
Stilisées | Teele) Étilisées | "eele)
pour la re- pourlare-
production production
Totaux | 4160 1082819) 757972 910 285569 | 71891
Il arrive rarement, il est vrai, que l’autopsie ne vienne pas
confirmer le diagnostic ,tuberculose*, posé du vivant de l'animal;
dans ce cas, le propriétaire touche une indemnité égale à la valeur
intégrale de la bête, déduction faite de la valeur de la peau et de
la viande, quand celle-ci est déclarée propre à la consommation.
Le premier règlement de 1895 allouait au propriétaire une indem-
nité basée sur la valeur de la viande. L’indemnite, calculée de cette
façon, n’était pas toujours en rapport avec la perte subie, quand il
s'agissait de femelles utilisées pour la reproduction. C’est pour rendre
l'exécution de la mesure plus facile, que le Gouvernement a accordé
dans le cas d’abattage, par ordre de l'autorité, des animaux précités,
une indemnité basée sur leur valeur commerciale, mais calculée comme
s'ils étaient sains, au moment de l'abattage. Il a été constaté depuis
lors, que l'estimation, faite de la sorte, est, dans la pluralité des
cas, fortement exagérée; aussi, va-t-on modifier, à nouveau, le mode
d'évaluation et reprendre la valeur viande mais en augmentant le
pour cent de l'indemnité.
2) Animaux reconnus cliniquement suspects d’être atteints de tuberculose.
Le médecin vétérinaire est tenu, comme pour les animaux
précédents, de faire connaître à l'inspecteur vétérinaire de sa cir-
conscription, les animaux qu’il considère comme cliniquement sus-
698 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
pects d’être atteints de tuberculose; ces animaux doivent être im-
médiatement isolés et séquestrés.
L’inspecteur vétérinaire contrôle, autant que possible, le
diagnostic du vétérinaire et, si le propriétaire y consent, la bête
suspecte est soumise à l’épreuve de la tuberculine. En cas de
réaction, elle est abattue dans les mêmes conditions que les animaux
cliniquement atteints. Si la bête fournit la réaction caractéristique,
les frais de vacations du vétérinaire sont à charge du Gouverne-
ment; dans le cas contraire, ils incombent au propriétaire.
La présente mesure est-elle justifiée au même titre que
l'abattage d'un animal cliniquement atteint de la maladie? Oui
Aujourd’hui, qu'il est facile de reconnaître l'existence de l'affection,
par l'injection de la tuberculine, il y a lieu de faire dispa-
raître ces animaux, le plus tôt possible, comme ceux qui sont
cliniquement atteints. Ils deviennent en effet, à un moment donné,
aussi nuisibles que ces derniers, par la production du jetage, de
l’expectoration et de la suppuration d’un ganglion lymphatique
situé à l'extérieur.
“Nous venons de parler de réaction caractéristique, obtenue à
la suite de la tuberculination. Sous le régime du réglement de
1895, un animal était considéré comme ayant réagi, lorsqu'il avait
fourni une réaction de 1,4 degré centigrade. Les instructions qui
accompagnent le règlement de 1897 stipulent qu'il n’y a plus lieu
de tenir compte, à l'avenir, des réactions de suspicion, et que la
réaction de 1,2 degré centigrade suffit pour considérer la bête comme
tuberculeuse. Il est arrivé, en effet, que l'on a tenu séquestrés, pour
avoir fourni des réactions de suspicion variant de 0,8 à 1 degré centi-
grade, des animaux qui ne présentaient pas de lésions tuberculeuses
à l’autopsie, abattus comme cliniquement suspects, L’indemnité accor-
dée aux propriétaires de ces animaux, est calculée de la même façon
que pour les animaux abattus comme cliniquement atteints.
3) Animaux suspects d’être contaminés ou animaux contaminés de
tuberculose.
Le premier règlement de 1895 prescrivait que toute bête qui
avait cohabité avec une autre, reconnue tuberçuleuse, soit de son
vivant, soit après autopsie, ne pouvait être vendue que pour la
boucherie, à moins que le propriétaire ne prouvât, par la tubercu-
lination, qu’elle était indemne de tuberculose. Afin de connaître la
destination que le propriétaire pouvait donner à une telle bête, il
était donc tenu de la faire tuberculiner. D en résulta que, pendant
l’année 1896, on tuberculina 20 850 animaux appartenant à 3186
exploitations. Le pourcentage d'animaux ayant réagi étant de 48,88,
on comprend que le maintien sous séquestre (car une bête ayant
réagi doit être séquestrée jusqu'au moment de son abattage) d'un
si grand nombre de têtes de bétail, la plupart utilisées pour la
reproduction était de nature à apporter des entraves très sérieuses,
Rapport du docteur STUBBE, Bruxelles. 699
et très souvent non justifiées, aux relations commerciales, Je dis
„non justifiées‘, parce que, en effet, ces animaux, à l’autopsie,
étaient trouvés porteurs de lésions tuberculeuses très limitées, loca-
lises, très souvent, aux ganglions bronchiques ou du médiastin, et
étaient, par conséquent, incapables de nuire
Il est à remarquer que l’ancien réglement prescrivait que
l'abattage de ces animaux devait avoir lieu dans l’espace d’un an.
L’indemnite accordée au propriétaire d’un animal tuberculiné,
ayant réagi, abattu pour la boucherie, était, d'après l’ancien règlement
de 70 ou de 25 pour cent de la valeur de la viande, suivant qu'elle
était impropre ou propre à la consommation. Le total des indem-
nités, payées de ce chef, en 1896, fut de 208048,86 francs et en
1897, de 397 609 francs.
Le nombre très considérable d'animaux ayant réagi et se
trouvant sous séquestre, les entraves apportées au commerce, le
chiffre élevé des indemnités payées, l’impossibilité pour les inspec-
teurs de contrôler toutes les tuberculinations, le fait que les animaux
tuberculinés, livrés à la boucherie, présentaient, dans l'immense
majorité des cas, des lésions tuberculeuses très minimes, tels furent les
motifs pour lesquels le règlement de 1897 ne rendit plus obligatoire,
elle l'était, en effet, indirectement, la tuberculination des animaux
ayant cohabité avec une bête reconnue tuberculeuse.
Mais, se désintéresse-t-on complètement de ces animaux?
Non. L’inspection des viandes étant rendue obligatoire dans toutes
les communes de notre pays, l'inspecteur vétérinaire est tenu au
courant, par les médecins vétérinaires, de tous les cas de tuber-
culose qu'ils constatent dans leur service d'expertise des viandes.
Lorsqu'un cas de tuberculose est ainsi signalé à l'inspecteur, celui-ci
requiert le médecin vétérinaire le plus rapproché de l'exploitation
d'où provient l’animal (et de préférence le vétérinaire traitant), aux
fins d'examiner, si parmi le bétail restant de l'exploitation, il ne
se trouve pas une bête cliniquement atteinte ou cliniquement suspecte
d'être atteinte de tuberculose. Dans l’affirmative, on agit à l'égard
de ces derniers animaux, comme il a été exposé plus haut, c’est-a-
dire que ceux qui sont reconnus cliniquement atteints et clinique-
ment suspects, ayant réagi à la tuberculine, sont abattus par ordre
du bourgmestre, sur la proposition du service vétérinaire.
En ce qui concerne les animaux suspects d’être contaminés
de tuberculose, l'inspecteur vétérinaire et le vétérinaire traitant
interviennent auprès du propriétaire, pour l’engager à laisser tuber-
culiner son bétail.
Les tuberculinations, évidemment, ont été moins nombreuses
en 1898 qu’en 1896; elles ont diminué de moitié (10951 ani-
maux ont été tuberculinés, appartenant à 1154 exploitations);
mais le mal n'est pas grand, pour les motifs que nous avons
indiqués plus haut. Au fur et à mesure que le cultivateur com-
prendra l'utilité de la tuberculination, ce moyen de diagnostic sera
de mieux en mieux apprécié, et on y aura davantage recours. La
700 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
tuberculination, au surplus, se fait aux frais de l'Etat et, d’autre
part, d'après le réglement de 1897, l'abattage, pour la boucherie
des animaux, ayant réagi, ne doit avoir lieu que dans le délai de
trois ans; ce délai peut encore être prolongé sur l'autorisation
spéciale du Ministre. En agissant ainsi, il est possible au pro-
priétaire de repeupler ses etables avec son propre bétail, sans étre
obligé de recourir à des acquisitions nouvelles.
Le règlement de 1895 autorisait la tuberculination de tout
bétail contaminé (à l'exception des taureaux, cependant), du moment
qu'il n'était pas destiné à être livré à la boucherie, à bref délai.
Cette disposition a donné lieu à des abus nombreux, car on
tuberculinait des bêtes qui devaient être sacrifiées pour la boucherie. |
dans un délai de deux à trois mois. Le réglement de 1897 a
modifié cet état de choses, et seules, les femelles utilisées pour la
reproduction ou destinées à cet usage sont tuberculinées aux frais
du Gouvernement, avec l'octroi d’indemnites supplémentaires, lors |
de l'abattage de ces animaux pour la boucherie.
Ces indemnités sont basées sur la valeur de la viande et sont
actuellement de 70 ou de 15 pour cent, (le règlement de 1895
prévoyait 25 pour cent) suivant que la viande est impropre où propre
à la consommalion. Le total des indemnités, payées de ce chef,
en 1898, s'élève à 276 263 francs.
En ce qui concerne les tuberculinations, pratiquées en 1898,
je ne suis pas encore à même de pouvoir indiquer comment elles
ont été réparties par province, ni de faire connaître le pourcentage
des animaux qui ont réagi à la tuberculine. Je ferai connaître ces
statistiques ultérieurement.
Mais ce que l'on sait dès maintenant, c'est que les tuberculi-
nations ont été beaucoup plus nombreuses dans certaines provinces
que dans d’autres. A quoi attribuer ce fait? C'est difficile à
indiquer. Dans une partie du pays (certainement pas la plus in-
telligente), on a mené une campagne ardente contre la tuberculi-
nation. On déconseillait aux paysans de laisser tuberculiner,
parce que les animaux qui devaient être livrés à la boucherie,
comme ayant réagi, n'avaient rien, disait-on.
Je ne puis pas abandonner ce chapitre des tuberculinations,
sans dire un mot de leur efficacité. Bien rares sont les animaux
qui, ayant réagi, n'ont pas été trouvés tuberculeux à l’autopsie.
On peut certifier que toute bête qui réagit, est tuberculeuse.
Malheureusement, les autopsies ne sont pas toujours bien faites, et
on dit que la bête n’est pas tuberculeuse, puisqu'on n’a rien trouvé!
Mais on sait aussi, d'autre part, qu’une bête, qui a réagi une
première fois, ne réagit pas toujours une seconde fois, même quand
cette dernière injection est pratiquée 45 jours après la première.
A ce titre, la tuberculine devient une arme dangereuse; car elle
permet de livrer au commerce des animaux tuberculeux, sans que
l'on s'en doute.
*
* *
Rapport du docteur STUBBE, Bruxelles. 701
D'après le règlement actuel, comme sous le régime de l’an-
cien, les animaux ayant réagi, doivent être isolés de ceux qui
sont sains, dans un local distinct, si c’est possible, et être
séquestrés. Dans beaucoup de cas, cette prescription ne peut pas
être observée, parce que les intéressés ne disposent pas de locaux
suffisants. L’isolement des bêtes ayant réagi, se fait donc, très
souvent, dans l’etable où se trouve, en même temps, le bétail sain,
et dont elles ne sont séparées que par une cloison. Cette façon de
procéder suffit-elle pour éviter toute contamination? En général,
oui, puisque du moment qu'une bête vient à présenter des symp-
tömes de suspicion de tuberculose, elle est abattue par ordre de
l'autorité, si elle réagit à la tuberculine. Mais ces symptômes pas-
sent parfois inaperçus; la bête expectore ou présente du jetage, à
l'insu du propriétaire, les matières virulentes se dessèchent et les
bacilles de Koch se répandent dans l'étable. Pour avoir toute
garantie, il est donc nécessaire de placer les animaux ayant réagi,
dans un local distinct.
Le premier règlement stipulait qu'il était défendu de donner
aux veaux des bêtes ayant réagi, le lait de celles-ci, à moins qu'il
ne fût bouilli. Cette prescription a été biffée du règlement actuel et
reproduite dans les instructions qui l’accompagnent. C’est par voie
de conseil qu'il faut intervenir ici et non par voie réglementaire.
La pasteurisation du lait et du lait écrémé est à recommander,
surtout dans les établissements, appartenant à des sociétés coopéra-
tives de laiterie. Ces sociétés commencent à s'installer un peu
partout dans notre pays, et quelques unes utilisent déjà les appareils
a stérilisation.
Telles sont les mesures prises, dans l’intérieur du pays, pour
combattre la tuberculose des bovidés.
Ii y a lieu d'espérer que ce régime sanitaire finira par avoir
raison de la maladie dans un avenir plus ou moins prochain. Le
Parlement belge, pour atteindre ce résultat, n’hesitera pas à accorder
d'importants subsides comme nous venons de le voir. Si on ajoute
les indemnités mentionnées plus haut à celles qui ont été données
depuis 1892 jusque fin 1898, pour saisies effectuées pour tuberculose
d'animaux abattus pour la consommation, on atteint un chiffre total
dindemnites s’elevant à 3850000 francs environ.
Un régime sanitaire est également institué à la frontière.
Les vaches expédiées de l'étranger, non destinées directement à la
boucherie, sont tenues en observation pendant dix jours, dans les
locaux de quarantaine établis par l'Etat. A l'expiration de ce délai,
elles sont soumises à la tuberculination. Celles qui ont fourni une
réaction, à partir de 0°8 C. inclusivement, sont marquées à l'oreille,
d'une façon indélébile, et refoulées dans le pays d’origine. Ne sont
admises à l’intérieur du pays que les vaches qui n’ont pas fourni de
réaction.
D'ici à quelques mois, le même régime sera appliqué également
aux génisses non destinées directement à la boucherie.
702 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques.
Avant de faire notre rapport, l’idée nous est venue de con-
sulter le remarquable mémoire, traitant de la phtisie mellière
présenté par notre très estimable confrère, M. le Dr. Éydtin , au
Congrès international vétérinaire tenu à Bruxelles en 1883; il
a été le premier à recommander la lutte contre la tuberculose
bovine par des mesures légales. Nous avons pu constater que les
mesures mises en vigueur, en Belgique, pour combattre la tuber-
culose, étaient déjà préconisées, à cette époque, par notre confrère:
je veux parler de l’abattage, par ordre de l'autorité, des animaux
cliniquement atteints et cliniquement suspects d'être atteints de
tuberculose. Pour lui, ces mesures, à ce moment, étaient très
utiles, même nécessaires. Elles le sont encore aujourd'hui.
En resume, nous estimons que la tuberculose des bovidés |
dott être combattue par les mesures suivantes:
1) Abattage par ordre de l'autorité,
a) des animaux cliniquement atteints de tuberculose:
6) de ceux cliniquement suspects d'être atteints de
tuberculose, ayant réagt à la tuberculine ; séquestration
de ces deux catégories d’anımaux, en attendant leur
abattage ;
Octrot d'uneindemnité équitable aux propriétaires;
2) Conseiller aux propriétaires de faire tuberculiner les
animaux qu? ont cohabité avec les bêtes précitées. Pour
les engager à recourir à la tuberculination, rendre cette
opération gratuite, et accorder des indemnités spéciales,
lorsque les animaux ayant réagi, seront abattus pour la
boucherie ;
3) Les animaux tuberculinds ayant réagi, doivent être 1solés
des animaux sains, en les plaçant dans un local séparé
et être séquestrés; tls ne peuvent être vendus que pout
la boucherie, et leur abattage se fera dans un délai
determined;
4) U ya lieu de faire pasteuriser le lait écrémé fourni
par les sociétés coopératives de latterte;
5) Le transport et l'emploi de la tuberculine doivent étre
réglementés ;
6) Il est indispensable de généraliser le service de l'inspection
des viandes.
— CIRE
703
Bericht von Dr. med. L. Stubbe
Veterinär-Inspektor im Landwirtschaftsministerium in Brüssel.
(Übersetzt von P. Kühner unter Leitung des Dr. Lydtin, Baden-Baden.)
ie Tuberkulose wurde in Belgien zuerst durch die gesetz-
a
lichen Vorschriften vom 30. Oktober 1895, später durch
die vom. 10. August 1897 bekämpft. Diese untersagen
den Handel mit tuberkulosekrankem oder -verdächtigem
Vieh und bestimmen, daß solches getrennt vom andern
gehalten werden muß und nur unter gewissen Beding-
ungen veräußert werden darf. Die Frage, die uns hier beschäftigt,
lautet: Wie ist mit den Tieren eines Bestandes zu verfahren,
wenn sie
1) klinisch krank,
2) klinisch krankheitsverdächtig,
3) angesteckt oder der Ansteckung verdächtig sind.
1) Klinisch tuberkulosekranke Tiere.
Das Reglement vom 10. August 1897 schreibt vor, daß die
Tierärzte dem Veterinär-Inspektor ihres Bezirkes alle Rinder, bei
denen sie Tuberkulose wahrnehmen, bezeichnen müssen, und daß
solche Tiere sofort zu isolieren und zu beschlagnahmen sind. Der
Veterinär-Inspektor ist verpflichtet, die Tiere binnen acht Tagen
zu untersuchen. Wird Tuberkulose festgestellt, so verfügt der
Bürgermeister auf Antrag des Veterinär-Inspektors die Schlachtung
der Tiere, die ebenfalls binnen acht Tagen erfolgen muß.
Zur Schadloshaltung wird den Besitzern zwangsweise ge-
schlachteter Tiere Entschädigung in verschiedener Höhe gezahlt.
Bei Zuchtkühen und trächtigen Färsen*) bemißt sich die Entschä-
diegungssumme nach dem Handelswert des Tieres, ohne Rücksicht
auf dessen Krankheit. Sie beträgt 70 °/, dieses Wertes, aber
keinesfalls mehr als 336 Mark (420 Francs), wenn das Fleisch nicht
als menschliche Nahrung verwendet werden darf, und 25 °/,, bis
*) Die Trächtigkeit muß durch den Befund nach der Schlachtung
festgesetzt werden.
704 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
zum Höchstbetrag von 120 Mark (150 Francs), wenn es zum Ver-
kauf freigegeben wird. Gehören die krankheitshalber geschlachteten
Tiere nicht in eine der oben genannten Kategorien, so werden 50
bezw. 25°/, vom Werte des Fleisches ersetzt, je nachdem ‘dieses
als Nahrungsmittel verkauft werden darf oder nicht.
Um mit Erfolg Anspruch auf diese Entschädigung erheben
zu können, muß der Besitzer gewisse Vorschriften der gesetzlichen
Bestimmungen befolgen. Die Kosten für die Desinfektion der Stal-
lungen, sowie für die Verscharrung des Kadavers fallen ihm zur Last,
Bei gründlicher Prüfung der Frage, ob die Zwangsschlachtung
tuberkulöser Tiere gerechtfertigt ist oder nicht, bleibt kein Zweifel
über ihre Notwendigkeit. Ich kann daher die Ansicht unseres
hochverehrten Kollegen Bang-Kopenhagen, der die Zwangsschlach-
tung auf die mit Eutertuberkulose behafteten Tiere beschränkt
wissen will, nicht teilen. Die Maßregel, die man gegen andere
Seuchen anwendet, ist jedenfalls auch zur Bekämpfung der Tuber-
kulose angebracht, natürlich unter der Voraussetzung einer ent-
sprechenden Entschädigung der Viehbesitzer.
Seit dem Inkrafttreten der ersten gesetzlichen Regelung vom
30. Oktober 1895 sind von der belgischen Regierung 829 363 francs
für zwangsweise geschlachtete Tiere (5070 tuberkulöse und ver-
dächtige) im Gesamtwerte von 1368388 francs bewilligt worden.
Diese Zahlen verteilen sich auf die Jahre 1896, 1897 und
1898 wie folgt:
Tiere, deren Tiere, deren
Fleisch nicht : Fleisch als :
G t- | geleistete "Ic t | geleistete
Jahre als waite pee wert Entschä- mitte ° wert Entschä-
geeignet war digung || geeignet war digung
70% francs francs 25 % francs francs
1896 989 187168 131017 159 41456 10364
Fleisch- Fleisch-
wert wert
1897*) 785 157097 137 88089 8272
bis zum Fleisch- Fleisch-
10. Aug. wert wert
1897*) 505 150884 108 39430 8857
seit dem | Zuchtkühe u. | gemeiner Zuchtkühe u. | gemeiner
10. Aug. || -Kalbinnen Wert -Kalbinnen Wert
1898 1881 587670 506 175594 43898
Zuchtkühe u. | gemeiner Zuchtkühe u. | gemeiner
In -Kalbinnen Wert -Kalbinnen Wert
g- Et mms
gesamt 4160 1052819 | 757972 | 910 285569 71391
|
t
*) Bis zum 10. August 1897 wurde der Entschädigung der Fleischwert, von da
für Zuchtkühe und -Kalbinnen der Handelswert zu Grunde gelegt.
Bericht von Dr. med. Stubbe, Brüssel. 705
Ergiebt sich bei der Untersuchung nach der Schlachtung, daß
die Diagnose auf Tuberkulose irrig war, so wird dem Viehbesitzer
der volle Wert des Tieres ersetzt, abzüglich des Fleischwertes,
insoweit das Fleisch verbrauchsfähig erachtet wird.
Nach der ersten Regelung (1895) wurde die Entschädigung
allgemein nach dem Fleischwerte der zwangsweise geschlachteten
Tiere berechnet. Die so festgesetzte Entschädigung stand, nament-
lich wo es sich um Zuchttiere handelte, nicht immer im richtigen
Verhältnisse zu dem Verluste. Deshalb bestimmte die Regierung,
daß für die Berechnung der Entschädigungssumme der Marktwert
der zwangsweise geschlachteten Tiere die Grundlage abzugeben habe,
bei Feststellung des letzteren aber die Tiere als im Augenblick der
Schlachtung gesund angesehen werden sollen. Da sich hierbei
jedoch herausstellte, daß die Tiere meist viel zu hoch geschätzt
wurden, ist eine abermalige Anderung der Wertung in Aussicht
genommen.
2) Klinisch tuberkuloseverdächtige Tiere.
Der Tierarzt hat, wie in dem vorher behandelten Fall, dem
Veterinär-Inspektor die Tiere, die er für verdächtig hält, zu bezeich-
nen. Die Tiere müssen sofort isoliert und beschlagnahmt werden.
Der Veterinär-Inspektor prüft die Diagnose des Tierarztes
möglichst eingehend und unterzieht, wenn der Besitzer damit ein-
verstanden ist, das Tier der Tuberkulinprobe. Reagiert es typisch,
so trägt die Regierung die Kosten des Verfahrens, andernfalls der
Besitzer, im ersteren Falle wird das Tier polizeilich getötet.
Heutzutage, wo das Vorhandensein der Krankheit durch das
Tuberkulin so leicht nachgewiesen werden kann, ist es jedenfalls
gerechtfertigt, mit den klinisch verdächtigen Tieren ebenso zu ver-
fahren wie mit den klinisch kranken. Früher oder später werden
die verdächtigen Tiere durch ihren Auswurf oder die Vereiterung
einer äußerlich liegenden Lymphdrüse (Eutertuberkulose) ebenso
gefährlich wie die schon länger erkrankten.
Unter den oben erwähnten Begriff der „typischen Reaktion“
fiel nach der Verordnung von 1895 eine Erhöhung der Körperwärne
um 1°4 C. Die Verordnung von 1897 erblickt in einer Steigerung
der Körperwärme um 1°2 C. den Beweis für das Vorhandensein
von Tuberkulose und trägt der zweifelhaften Reaktion (0°8—1° C.)
nicht mehr Rechnung, weil sie manchmal zur Schlachtung von
nachträglich tuberkulosefrei befundenen Tieren führt. Die Besitzer
krankheitsverdächtiger Tiere werden in derselben Weise entschädigt
wie die klinisch erkrankter.
3) Der Ansteckung verdächtige oder angesteckte Tiere.
Die gesetzliche Regelung von 1895 schrieb vor, daß jedes
Tier, welches mit einem, lebend oder nach der Schlachtung, als
tuberkulôs erkannten in Berührung gekommen war, entweder nur
45
1
zu Schlachtzwecken verkauft werden durfte oder auf Veranlassung
des Besitzers der Tuberkulinprobe unterzogen werden mußte. Auf
diese Weise wurden im Jahre 1896 nicht weniger als 20850 Tiere
aus 3186 Beständen mit Tuberkulin untersucht. Bedenkt man, daß
48,88 vom Hundert dieser Tiere reagierten und deshalb bis zur
Schlachtung mit Beschlag belegt wurden, daß ferner der größte
Teil hiervon im Zuchtgebrauch stand, so läßt sich nicht leugnen,
daß der Handel und Verkehr durch diese Maßregel schwere Ein-
bußen erlitt. Die Maßregel war überdies ungerechtfertigt, weil die
Tiere, wie es sich bei der Öffnung herausstellte, nur ganz unbe-
deutende örtliche Veränderungen tuberkulöser Art in den Bronchial-
und Mittelfelldrüsen zeigten und daher in keiner Weise gefährlich
werden konnten.
Dabei ist zu beachten, daß nach der früheren Regelung solche
Tiere innerhalb eines Jahres geschlachtet werden mußten. Die
Entschädigung des Besitzers wurde hier, wie in den unter 1 und 2
behandelten Fällen, bemessen. Sie belief sich im Jahre 1896 auf
insgesamt 208 048,86 francs und 1897 auf 397 609 francs. Im letzten
Jahre gab der Herr Landwirtschaftsminister nur noch in wenigen
Fällen die Erlaubnis zu amtlichen Tuberkulinproben.
Die große Zahl der Tiere, die auf Grund einer typischen
Reaktion beschlagnahmt wurden, die hohe Entschädigungssumme,
die Beeinträchtigung des Handels, die Schwierigkeiten einer tier-
ärztlichen Überwachung aller Tuberkulinimpfungen, die Thatsache,
daß der weitaus größte Teil der geschlachteten Tiere nur ganz
unbedeutende Spuren von Tuberkulose erkennen ließ, das sind die
Gründe, derentwegen durch die Neuregelung von 1897 die, wenn-
gleich nur indirekt, aber darum nicht weniger obligatorische Tuber-
kulinuntersuchung der Tiere, welche mit tuberkulosekranken
gemeinsam eingestellt waren, aufgehoben wurde.
Deshalb werden solche Tiere aber nicht unbeachtet gelassen.
Der Veterinär-Inspektor wird durch die bei der in Belgien obliga-
torischen Fleischbeschau beschäftigten Tierärzte von jedem bei
einem geschlachteten Tiere entdeckten Fall von Tuberkulose be-
nachrichtigt. Er wendet sich hierauf an den dem betreffenden
Gehöft zunächst wohnenden Tierarzt (am besten an den daselbst
praktizierenden), um festzustellen, ob sich dort weitere klinisch
kranke oder verdächtige Tiere befinden. Ist dies der Fall, so wird
mit ihnen nach den unter 1 und 2 besprochenen Vorschriften
verfahren. Die kranken und krankheitsverdächtigen Tiere werden
daher polizeilich getötet.
Betreffs der ansteckungsverdächtigen Tiere sucht der Veterinär-
Inspektor und der Tierarzt den Besitzer dahin zu beeinflussen. daß
er dieselben mit Tuberkulin untersuchen läßt. An Tuberkulin-
proben sind trotzdem, und zwar aus dem oben erwähnten Grunde,
im Jahre 1898 nur halb soviel als im Jahre 1896 vorgenommen
worden.
706 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
Bericht von Dr. med. Stubbe, Brüssel. | 707
In dem Maße, wie der Landwirt das Tuberkulin als Erkenn-
ungsmittel schätzen lernen wird, werden sich die Fälle seiner
Anwendung häufen, umsomehr als nach der Verordnung von 1897
der Staat die hieraus erwachsenden Kosten trägt. ‚Auch ist die
Frist, innerhalb welcher ein Tier nach der Reaktion geschlachtet
werden muß, auf drei Jahre verlängert worden und kann durch
besondere Erlaubnis des Ministers noch weiter ausgedehnt werden.
Auf diese Weise wird dem Viehbesitzer die Möglichkeit, seinen
Stall durch die eigene Nachzucht zu füllen, nicht genommen.
Die Verordnung von 1895 gab die Erlaubnis zur Vornahme
der amtlichen Tuberkulinimpfung aller kranken Tiere mit Ausnahme
der Bullen und derjenigen Stücke, welche zur gewerblichen Schlach-
tung binnen kurzer Zeit bestimmt wären. Diese Anordnung wurde
häufig mißbraucht, indem man zur Schlachtung bestimmte Tiere
impfte, die thatsächlich 2 oder 3 Monate später geschlachtet wur-
den, gleichgiltig ob sie reagiert hatten oder nicht. Nach dem
Reglement von 1897 können jetzt nur noch weibliche Zuchttiere,
für die bei der Zwangsschlachtung eine besondere Entschädigung
gewährt wird, auf Staatskosten der Tuberkulinprobe unterworfen
werden. Der Entschädigung wird der Wert des Fleisches zu
Grunde gelegt. Je nachdem das Fleisch ungenießbar erklärt wird,
erhält der Besilzer 70 bezw. 15 vom Hundert (nach der Regelung
von 1895 25 vom Hundert) des Fleischwertes als Entschädigung
aus der Staatskasse. Im Jahre 1898 betrug die Gesamtsumme der
geleisteten Entschädigungen 276233 francs.
Wieviel von den im Jahre 1896 angestellten Tuberkulinproben
auf jede einzelne Provinz entfallen und wie viel vom Hundert der
Impfungen das Vorhandensein der Tuberkulose angezeigt haben,
kann ich zur Zeit nicht angeben. Ich werde später die betreffende
Statistik veröffentlichen.
brigens läßt sich jetzt schon sagen, daß die Zahlen der in
den einzelnen Provinzen angestellten Tuberkulinproben weit aus-
einander gehen. Diese Erscheinung ist nicht leicht zu erklären.
Thatsächlich kämpfte man in einem Landesteile gegen die Unter-
suchung mit Tuberkulin unter dem Vorwande, daß den infolge der
Reaktion geschlachteten Tieren „gewöhnlich nichts fehle“.
Bemerkt sei noch, daß die Reaktion für das Vorhandensein
der Tuberkulose beweiskräftig ist, und daß die Krankheit stets bei
hinreichend gründlicher Autopsie nach der Schlachtung festgestellt
werden kann. Zu erwähnen ist jedoch, daß Tiere zwar bei der
ersten Impfung reagieren, bei einer zweiten, wenngleich erst sechs
Wochen später vorgenommen, aber nicht. Das Tuberkulin kann
wegen dieses Umstandes zur Verheimlichung der Tuberkulose in
bestimmten Fällen benützt werden, was leider auch durch gewissen-
lose Viehhändler geschieht.
Sowohl nach den früheren, wie nach den gegenwärtig in
Kraft stehenden gesetzlichen Vorschriften sollen Tiere, welche
708 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren.
reagiert haben, von den andern getrennt und, wenn môglich, in
eirrem besonderen Raume aufgestellt werden. Da dies aus Mangel
an geeigneten Räumlichkeiten häufig unmöglich ist, drängt sich die
Frage auf, ob denn die durch eine Bretterwand hergestellte Isolie-
rung ihren Zweck auch erfüllt. Im allgemeinen wird sie genügen;
denn jedes Tier, welches verdachterregende Erscheinungen zeigt,
wird ja auf behördliche Anordnung geschlachtet. Bleiben allerdings
die Krankheits-Symptome an einem. Tiere unbemerkt, so kann es
vorkommen, daß das kranke Tier durch seinen Auswurf andere
ansteckt. Um ganz sicher zu gehen, ist es deshalb erforderlich,
die Tiere, welche reagiert haben, in einen besonderen Stall, voll-
ständig von den gesunden abgesondert, aufzustellen.
Nach den älteren Vorschriften durfte den Kälbern, welche von
reagierenden Kühen abstammen, die Muttermilch nur in gekochtem
Zustande gegeben werden. Diese Vorschrift ist durch die spätere
Verordnung aufgehoben, aber in den dem Gesetze beigegebenen Er-
läuterungen zum Vollzuge empfohlen; denn es ist, da wo es sich
um Maäßregeln handelt, deren Ausführung nicht oder nur sehr
schwer kontrolliert werden kann, angebrachter, Ratschläge zu er-
teilen, als polizeiliche Vorschriften zu prlassen. In Sammelmolkereien
sollten, wie es in Belgien bereits vielfach geschieht, . die Voll- und
Magermilch, selbst auch die Molken stets sterilisiert werden.
Die belgischen Kammern haben zur Tilgung der Tuberkulose
gern Mittel bewilligt. Bereits 3857000 francs sind seit 1892 bis
Ende 1898 zu diesem Zwecke verwendet.
Soweit über die MaGregeln zur Bekämpfung der Tuberkulose
des Rindes im Binnenlande.
Zur Verhinderung ihrer Einschleppung über die Grenze
bestehen gleichfalls Vorschriften. Die Kühe und neuerdings auch
die Rinder, welche eingeführt werden sollen, müssen 10 Tage in
eigens hierfür vom Staate errichteten Räumlichkeiten in Quarantäne
stehen. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt die Untersuchung mit
Tuberkulin, gegebenenfalls die Zurückweisung aller Tiere, wenn sie
eine Steigerung der Körperwärme von 0,8° C. und darüber erkennen
lassen. Diese Tiere werden außerdem durch eine am Ohre ange-
brachte Marke gekennzeichnet.
Bevor ich meinen Bericht niederschrieb, habe ich die meister-
hafte Denkschrift über die Tuberkulose, die unser hochverehrter
Kollege Dr. Lydtin, der erste Rufer im Streite gegen die Seuche.
dem Internationalen tierärztlichen Kongreß zu Brüssel 1883 unter-
breitete, studiert. Dabei habe ich gefunden, daß Lydtin schon
damals die jetzt in Belgien in Kraft stehenden Maßregeln empfahl,
indem er die Zwangsschlachtung der klinisch tuberkulosekranken
und -verdächtigen Tiere für unbedingt nötig bezeichnete.
* *
*
Bericht von Dr. med. Stubbe, Brüssel. 709
Indem ich meine vorstehend mitgeteilte Ansicht kurz wieder-
hole, schlage ich als Maßregeln zur Bekämpfung der Tuberkulose vor:
1) Die Zwangsschlachtung
a) klinisch tuberculosekranker Tiere und
b) derjenigen, die der Tuberkulose klinisch verdächtig
sind und zugleich bei der Untersuchung mit Tuber-
kulin reagiert haben, sowie die vollkommene Iso-
lierung dieser Tiere bis zur Schlachtung sind
unbedingt erforderlich. Die Bewilligung einer
angemessenen Entschädigung der Viehbesitzer er-
leichtert die Ausführung der Massregeln sub 1.
2) Den Viehbesitzern ıst die Vornahme der T. uberkulinprobe
mit allen Tieren, die mit den vorerwähnten in Berührung
gekommen waren, zu empfehlen. Die Kosten des Ver-
fahrens sind vom Staate zu tragen, und ausserdem ist
bei der Schlachtung eines auf solche Weise als tuberkulös
erkannt:n Tieres eine angemessene Entschädigung zu
gewähren.
3) Die Tiere, die, ohne klinisch erkrankt zu sein, reagiert
- haben, sind von den anderen getrennt, in besonderen
Räumen einzustellen; ferner dürften sie nur zu Schlacht-
zwecken, und zwar innerhalb einer bestimmten längeren
Frist veräussert werden.
4) Die Magermilch und die Molken, welche von Sammel-
molkereten geliefert werden, müssen vor threr Verwendung
sterilisiert werden.
5) Der Versand und die Benutzung von Tuberkulin ist
gesetzlich zu regeln.
6) Die Fletschbeschau ıst allgemein einzuführen.
710 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
Report of Dr L. STUBBE
Veterinary Inspector on the Board of Agriculture in Belgium, Brussels.
(Translated by Dr. LIAUTARD, director of the American Veterinary College,
New-York.)
HAT measures must be taken to prevent the
spreading of bovine tuberculosis? Such is the
question asked of me by the Congress.— Allow
me to tell you of the means used in Belgium
with that view.
Two orders have been issued to that effect.
One dated Oct. 30%, 1895, the other August 10%, 1897. It was
found necessary to replace the former by the latter for reasons
which will be indicated further on.
The Royal order of August 1897 forbids the sale or expo-
sure for sale or exchange of animals affected or suspected of
being affected with tuberculosis.
. Such animals must be isolated and the owner cannot dis-
pose of them except under conditions, which will be consi-
dered later,
But when once tuberculosis has been detected among
the animals of a farm, what is to be done with those that are
found
a) clinically affected, or
b) clinically suspected of tuberculosis, and
c) with those that are suspected of being contaminated or
are contaminated with tuberculosis.
These are the principal points to be considered in this
very important question.
1) a. Animals clinically condemned as suffering from tuberculosts.
The Regulations of August, 1897 order, that all veterinary
surgeons must report to the veterinary inspector of their
district cattle which they have found clinically suffering from
tuberculosis, and all those animals must immediately be isolated
and quarantined.
Report of Dr. STUBBE, Brussels. 711
The veterinary inspector is bound to visit the animals
within eight days, and if he confirms the diagnosis, the Mayor
is requested to order the animals to be destroyed within eight days.
An indemnity is allowed to the owner. But that varies
according to certain circumstances and according to whether
the cow was used for breeding purposes or if she was preg-
nant. (The state of pregnancy being established at the post
mortem). In those cases the indemnity is based upon the com-
mercial value of the animal estimated at the time of slaughter
and as if it was healthy.
It is 70°/o of this value, with a maximum of 420 francs
when the meat is unfit for use, and 25°o with a maximum of
150 francs when the meat is fit for use. If the destroyed ani-
mals do not belong to either of these categories, the indemnity
is based upon the meat value and is of 50 or 25°/o of this
value according as the animals are fit or unfit for use. To be
entitled to this indemnity, the owner must comply with some
requirements regulated by the order: as disinfection and bur-
ying of carcases, which are done at his expense.
Let us consider, whether the measures prescribed against
animals clinically affected with tuberculosis are justified. Should
animals suffering from tuberculosis and condemned clinically,
be destroyed at the request of the Authorities? We do not
hesitate to answer in the affirmative. For what is done with
animals with other contagious diseases? They are disposed of
and that rightly. The tuberculosis of animals must be treated
in the same manner. If the animal shows the clinical symptoms
of the disease, will it not continue infecting the barn where it
is kept by spreading everywhere the bacilli of Koch? Why
rest satisfied, as recommended by my most esteemed colleague
Mr. Bang of Copenhagen, with the slaughter of animals affected
with tuberculous mammitis? We consider this as a half way
measure and are of opinion that all animals clinically condemned,
with or without tuberculosis of the udder, ought to be destroyed.
But of course, the unavoidable consequence of this mea-
sure is the grant of an equitable indemnity to the owner.
The Belgian Government has, of its own right, since the exe-
cution of the first order of October 1895, granted indemnities
amounting to 829363 francs. Animals (5070 tuberculous and
suspect ones) have been killed as affected, representing at the
time of slaughter an aggregate value of 1368388 francs.
These figures are represented, during the years 1896—
1897 and 1898, as follows:*)
*) In this table figure also animals killed as clinically suspected ot
being affected. In 1896 and 1897 the meat value was taken as a basis for
the estimate of indemnity, but in 1898 the commercial value was taken into
consideration.
712 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
Indem- | Indem-
Animals (Aggregate! nities paid Animals Aggregate! nities paid
Year unfit for use | value 70% fit for use value 25%.
| francs francs : francs francs
.
1896 | 989 187168 181017 |
meat |
value
1897 785 157097 109967 83089 | 8272
until meat " meat
Aug.10th value value |
1897 | 505 150884 105619 39430 : 8857
since cows and hei- | commer- cows and hei- | commer- |
Aug.10th || fers used for | cial value fers used for | cial value
breeding breeding |
1898 1881 587670 411369 506 175594 43898
cows and hei- | 'commer- cows and hei- | commer-
fers used for , cial value fers used for | cial value
breeding breeding |
Total 4160 1082819 757972 | 910 283569 | 71391
It rarely happens, that a postmortem does not confirm the
diagnosis “tuberculosis’ made during life; in this case the owner
receives an indemnity equal to the whole value of the animal,
less that of the meat, when this is declared fit for use.
In the first order of 1895, the indemnity granted to owners
in the present case, was based upon the meat value. The
indemnity estimated in this way, was not always in proportion
to the sustained loss, when it was a question of females used
for breeding. It is to render the application of this measure
easier, that the government, in cases of slaughter of those anı-
mals, considered above, when made by order of the authorities,
has granted an indemnity, based upon the commercial value.
but calculated as if they were healthy at the time of slaughter.
Since it has been calculated that the estimate made in that
way is, in the majority of cases, highly exaggerated, it is a
question whether it is not better to change the mode of
valuation again.
b. Animals recognized as clinically suspected of being affected
with tuberculosts.
The veterinarian is obliged as for the preceding animals
to report to the veterinary inspector of his district, the ani-
mals that he considers as clinically suspected of being affected
with tuberculosis. Those animals shall be immediately isolated
and sequestrated. |
Report of Dr. STUBBE, Brussels. 713
The veterinary inspector controls as much as possible the
diagnosis of the veterinary and if the owner is willing the
animal is submitted to the tuberculine test. If there is reaction,
the animal is destroyed on the same condition as those clini-
cally affected. If the characteristic reaction occurs the expenses
of the veterinarian are paid by the government; if not, by the
owner.
Is this measure justified as much as that of the slaughter
of an animal clinically affected with the disease? Yes. Now-a-
days, when the existence of the disease can be more easily esta-
blished by tuberculine injections, is imperative to dispose of
those animals as soon as possible, as is done for those which
are clinically affected. Indeed, at a given time they become
as dangerous as these by the discharge, expectoration or sup-
puration of an external lymphatic gland.
We have spoken of characteristic reaction obtained with the
tuberculine test. Under the rules of the order of 1895 a tuber-
culined animal was considered as having reacted when the
temperature rose 1°94. The instruction of the order of 1897
states that, in the future, there will be no need to take into
consideration suspected reaction and that an elevation of 1°2
shall be sufficient to consider an animal as tuberculous. It has
indeed happened, that animals have been kept in quarantine
for having shown suspicion of reaction, varying between 0°8
and 1° and which at post-mortem exhibited no tuberculous lesions.
The indemnity granted to owners of those animals is calculated
in the same manner as that of animals clinically condemned
as affected.
2) Animals that are suspected of being contaminated or that
are contaminated with tuberculosts.
The first order of 1895 stated that every animal that
hved with another, recognized as tuberculous during life or after
post-mortem, shall be sold as butcher’s meat only, unless the
owner can show, that it is free from tuberculosis. To know
what the owner was to do with his.animal, it was necessary
to resort to tuberculine. The result of this was that during
1896, 20 850 ariimals were tuberculined; they belonged to 3186
different farms. The percentage of animals that reacted being
48,88%/o, it may be understood that keeping under quarantine
(animals having reacted, must be quarantined until destroyed)
such a large number of animals, most of them used for bree-
ding, was bound after a very short time to bring serious dif-
ficulties and too often unjustifiable delays in commercial relations.
I say, unjustifiable, because, indeed, at the post mortem those
animals were found to have only tuberculous lesions, well de-
714 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
fined, very often localized to the bronchial or mediastine lymph-
atic glands, and were consequently unable to do harm.
Besides, it is to be remarked, that the old order prescribed,
that the killing of those animals was to take place within
one year.
The indemnity granted to the owner of a tuberculined
animal, which had reacted and was killed by the butcher,
was according to the old regulations 70°o or 25°%o of the
value of the meat according to its being unfit or fit for use.
The total of the indemnities paid under that rule in 1896 was
208 048,86 francs and in 1897 397609 francs. (It mus be
remarked, that during this last year, the Secretary of Agri-
culture allowed very few tests to be ınade.)
The very large number of animals that reacted and were
quarantined, the very great number of indemnities to be paid,
the delays that resulted in trade, the impossibility for the ve-
terinary Inspector to control all the tuberculine tests, the fact
that the tuberculined animals, delivered to the butcher presented
in the immense majority of cases very minute tuberculous
lesions: such were the reasons for which the order of 1897
did not make obligatory (it had been so indirectly) the tuber-
culination of animals, that had lived with an animal ac-
knowledged to be tuberculous.
But are those animals entirely ignored? No. — The in-
spection of meat being obligatory in all the communes of our
country, the veterinary Inspector is informed by the veterinarians
of all the cases of tuberculosis, that they discover in their ser-
vice of meat export. When a case of tuberculosis is reported
to the veterinary Inspector, he requests the veterinarian nearest
to the farm from which the animal comes (in preference the
veterinarian in attendance), to go and examine, if among the
animals remaining in the place there is not one, clinically
affected with or suspected of tuberculosis. In the affirmative these
last animals are treated in the same manner as those we have
alluded to, viz., those which are found clinically affected or
suspected, having reacted to tuberculine, are killed by order of
the Mayor.
As for animals suspected of being contaminated, the vete-
rinary Inspector and the veterinarian in attendance advise the
owner to have his stock tuberculined. It is evident that tuber-
culinations were less numerous in 1898 than in 1896, they
diminished by half (10951 animals belonging to 1154 farms
were tested) but there is no great harm, for the reasons we
alluded to above.
As by degrees owners understand the advantages of tuber-
culination, this mode of diagnosis will be better and better
appreciated and more resorted to. Anyhow, tuberculination is
Report of Dr. STUBBE, Brussels. | 715
made at the expense of the State and besides, by the order of
1897, the slaughter for the butcher of animals having reacted,
is not to take place before three years, and this time can even
be extended by special order of the Secretary.
In so doing the owner can renew his stock and fill his
barns with new animals without resorting to any one. The order
of 1895 allowed tuberculination of all contaminated animals
(bulls excepted, however) as long as they were not to be sent
to the butcher at short notice. This gave rise to numerous
abuses; animals that were to be delivered to the butcher in
two or three months, were tuberculined. The order of 1897
changed this and only females used for breeding or intended
for such are tuberculined at the expense of the State, with
supplementary indemnity granted to the owners, when they
are killed for the butcher.
These indemnities are based on the value of the meat
and are 70 or 15°/o (the order of 1895 proposed 25°/o) accor-
ding as it was unfit or fit for use. The total of indemnities
paid in 1898 amounts to 276263 francs.
In relation to the tuberculinations made in 1898, I am not
yet able to report how they were distributed in the provinces,
nor to state the percentage of animals which have reacted.
I will give these statistics some other time. But what is known,
at this present moment is, that the tuberculinations have been
much more numerous in some provinces than in others. To
what is this due? It is difficult to say. In one part of the
country (certainly not the most intelligent) a hard campaign
has been carried on against tuberculination. The people were
advised not to allow it, because animals which were to be
tumed to the butcher, as having reacted, it was said, had no-
thing the matter with them.
I cannot leave this subject of tuberculinations without
saying a word of their effectiveness. Animals, that having
reacted, have not been found tuberculous at the autopsy are
very rare. Itcan be affirmed that any animal that has reacted
is tuberculous. Unfortunately post-mortems are not always well
made; and saying that the animal was not tuberculous, be-
cause no lesions were found, does not decide the case.
But on the other side, it is also known that an animal
which has reacted a first time, does not always do so at a
second test, when the injection is made 48 hours after the first;
at that rate, tuberculine becomes a dangerous application, as
it permits a tuberculous animal to be delivered without its
being suspected.
According to the present regulations, as with the old
order, animals that have reacted must be separated from the
healthy, kept in a separate place if possible, and be quarantined.
716 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals.
In many instances, this cannot be done, because the interested
parties have no such places. Isolation of animals that have
reacted is then, very often, contrived in the barn where at the
same time sound animals are kept, and from which separation
is only a partition. Is this sufficient to prevent contamination?
Generally speaking, yes: as long as from the instant the animal
shows suspicious symptoms of tuberculosis, it is destroyed by
order of the authority. But those symptoms are sometimes
overlooked; the animal expectorates without being noticed by
the owner, virulent dry particles and bacilli of Koch are spread
in the barn. To be safe, it is then absolutely necessary to keep
the animals that have reacted in a special place.
The first order stated, that it was forbidden to give to
calves born from animals that had reacted, their milk unless
it had been boiled. This measure was omitted from the pre-
sent order, but is reinstated by the instructions attached to it.
Now however, it is only by advice and not by regulations that
it is forbidden. |
Pasteurization of milk, of skimmed or of butter milk, ought
to be recommended, especially in localities where cooperative
Dairies exist. Some of these Dairies begin to be organized a
little all over our country and some of them are already pro-
vided with sterilizing apparatuses.
The Parliament of Belgium have willingly voted since
1892 to 1898 the total of 3857000 francs for the eradication
of tuberculosis. Such are the measures in the interior of our
country to prevent tuberculosis of bovines.
Sanitary measures are also taken at the frontier. Foreign
cows are watched for ten days in quarantine places built by
the State. At the expiration of that time, they are tuberculined.
Those that show a reaction from 0°8 are marked on the ear
with an indelible mark and returned to the country they come
from. Only those that have not reacted are allowed to enter
the country. In a few month the above measure will also be
applied to heifers, not intended for immediate slaughter.
Before making this report we thought well to consult the
remarkable paper relating to phthisis of cattle, presented by
our very esteemed colleague Dr. Lydtin to the International
Veterinary Congress of Brussels in 1883. We notice, that the
measures taken in Belgium to prevent tuberculosis were al-
ready advocated at that time by our colleague, the first who
recommended to take police measures against bovine tuber-
culosis. I refer to the slaughter, by order of the authorities.
of animals clinically affected with tuberculosis. For Lydfu
those measures at that time were very useful, even necessary.
They are so at the present time.
Report of Dr. STUBBE, Brussels. 717
We believe then that bovine tuberculosis must be fought
with the following measures:
1) Slaughter by order of the authorıties:
a) of all animals clinically affected with tuberculosts ;
b) of all animals clinically suspected of being affected
with tuberculosis and having reacted to the tuberculine
test. Sequestration of these animals while waiting for
the time of slaughter. Equitable indemnity to owners.
2) Advice to be given to the owners to have the animals,
that have lived with those above named, subjected to
the tuberculine test. To encourage them to resort to thts,
make the operation free and grant special indemnities
when animals, that have been tuberculined and have re-
acted, are slaughtered.
3) Tuberculined animals having reacted, must be separated
from healthy ones, kept in a special place and be qua-
rantined: they cannot be sold except for the butcher and
the slaughter must be carried out in a definite period
of time.
4) The skimmed and butter milk must be stertlized or pas-
teurized by the cooperative darries.
5) The transport and the use of tuberculine ought to be
regulated.
6) If ts indispensable to organize a service of meat tin-
spection everywhere.
E.
Die Verwendung des Fleisches
und der Milch tuberkulöser Tiere.
EMPLOI DES VIANDES ET DU LAIT
PROVENANT D’ANIMAUX TUBERCULEUX.
THE USE OF THE FLESH AND MILK
OF TUBERCULOUS ANIMALS.
Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters :
BUTEL—Meaux.
DE JONG—Leiden.
OSTERTAG—Berlin.
Nebst kurzen Angaben über die Behandlung des Fleisches tuberkulöser
Schlachttiere in England und
über das Feilhalten und den Verkauf von Milch im Großherzogtum
Baden. (Tilgung der Tuberkulose in der Birkenmaierschen Milchkuranstalt
in Karlsruhe 1891.) u
Notices sur le traitement de la viande d’animaux tuberculeux en
Angleterre, et
sur le colportage et le debit de lait de vache dans le Grand-Ducht
de Bade. (Eradication de la tuberculose dans l’effectif de la laiterie modele
de Birkenmaier à Karlsruhe, 1891.)
one F)— —
|
Notes on the treatment of the meat of tuberculous animals in Great
Britain, and
on the keeping and sale of cow’s milk in the Grand-Duchy of Baden.
(Eradication of tuberculosis from the stock of the milk-cure establishment
of Birkenmaier at Karlsruhe 1891.)
721
Rapport de Mr G. BUTEL
Membre de la Société centrale de médecine vétérinaire, Meaux.
N présence du fléau sans cesse grandissant de la tuber-
2 culose, la societe a le devoir de prendre des mesures
énergiques pour préserver les populations du danger
réel, qui existe, à laisser pénétrer dans l’alimentation
publique, des viandes provenant d'animaux tuberculeux.
En 1865, Villemin démontrait la transmissibilité de
la tuberculose; mais, cette découverte, loin de persuader le monde
scientifique, donnait, au contraire, naissance à une foule de
controverses. Malgré les expériences de M. Chauveau, en 1872,
démontrant l’identité de la tuberculose bovine et humaine, rendant
ainsi suspectes les viandes d'animaux tuberculeux, cette lutte ne
prit fin qu’en 1882 lors de la publication du travail de Robert
Koch sur „la recherche et la culture du bacille de la tuberculose“.
Aujourd’hui, personne ne peut plus mettre en doute la viru-
. lence du sang, de la lymphe et de la viande. Nous rappellerons
en quelques mots, quels sont les travaux qui ont conduits à la
solution de ce problème, et tout naturellement, nous serons amenés
à examiner les mesures sanitaires qu'il conviendrait de mettre en
pratique pour enrayer l'extension du mal.
Le sang. — Les plus anciennes recherches sur la virulence
du sang remontent à 1868, époque à laquelle Villemin annonçait
à l'Académie de médecine que: „le sang défibriné en injections
hypodermiques déterminait la tuberculose“, mais que la question
de la quantité paraissait jouer un grand rôle. Deux centimètres
cubes du sang d’un homme récemment mort de phtisie tuberculeuse,
injectés à un lapin, le firent succomber au bout d’un mois à une
tuberculose généralisée. Le sang d’un lapin tuberculeux, injecté à
deux reprises à la dose de 2 centimètres cubes chaque fois, dé-
termina les mêmes lésions dans les poumons et les reins. Du sang
d'un phtisique, extrait à l’aide d’une ventouse, fut inoculé à 4 la-
pins; un seul présenta, au point d’inoculation, une masse caséeuse
el des tubercules dans les poumons.
Le 1° mai 1869, Demet, Paraskowa et Zablouis, trois médecins
grecs de Lycia, inoculérent deux à trois gouttes de sang d’un
46
x
722 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux.
homme phtisique à 2 lapins; 30 jours plus tard, l’autopsie de ces
lapins démontrait des tubercules dans les poumons et le mésentère.
Dix ans après, le savant professeur Toussaint, de l'Ecole
vétérinaire de Toulouse, injecta, dans le tissu cellulaire sous-cutané
d’un porcelet de deux mois, quelques gouttes de sang tuberculeux
d’un animal de même espèce. Au bout de plusieurs jours, une
tumeur dure, irrégulière et lobulée se développa au point d'injection
et deux mois plus tard, l’expérimentateur trouvait à l’autopsie des
granulations grises dans la plèvre, le poumon, le foie, la rate et
l’epiploon. Lors d’une nouvelle expérience, Toussaint inocula quelques
gouttes de sang d’un soldat tuberculeux à un très-beau porc, et,
à l’autopsie, il trouva un tubercule local et une phtisie complète.
M. Galtier, professeur à l'Ecole de Lyon, a obtenu deux re-
sultats positifs dans onze essais d'injection hypodermiques.
Dans ses „Etudes sur la Tuberculose“, le D" Gosselin a publié
le résultat de ses recherches: en prenant alternativement le sang
sur des phtisiques et des lapins rendus tuberculeux, il a obtenu
8 cas de tuberculose généralisée sur 13 expériences.
Enfin, le professeur Jeannel, de la Faculté de médecine de
Toulouse, a obtenu dix résultats positifs sur 24 expériences, pour
lesquelles il employait le sang de sujets dont la tuberculose expé-
rimentale ne datait que de un à huit jours.
Le tableau suivant met nettement sous les yeux les résultats
de toutes ces recherches:
Résultats
positifs Indication des sources
Villemin . .. 8 Etudes sur la tuberculose publiées
par Verneuil, t. I. p. 25.
Gosselin ... 8 id. t. I. p. 29.
Toussaint .. 5 Recueil de médecine vétérinaire
1885 p. 328.
Galtier .... 2 Police sanitaire p. 575.
Jeannel.... 10 Congrès de la tuberculose 1888
totaux 56 p. 878.
Pour expliquer la majeure partie des insuccès, il est très
important de faire remarquer, que la quantité de sang à inoculer
joue un. très grand rôle. Villemin l'avait déjà indiqué dans ses
communications à l’Académie de médecine, mais, l’honneur d'avoir
fait la lumière complete sur ce point revient à M. Chauveau qui,
par ses magistrales expériences, a trouvé la loi ‚des dilutions
virulentes‘“.
Rapport de Mr. G. BUTEL, Meaux. 728
La répartition des bacilles étant très inégale, il peut arriver
que certaines parties de la masse sanguine soient inoculées sans
résultat, tandis que certaines autres parties produisent la tuberculose.
Pour opérer d’une façon précise, il est donc nécessaire :
a) d’injecter la presque totalité de la masse sanguine, comme
l’a fait M. le professeur Jeannel qui a obtenu ainsi 10 ré-
sultats positifs sur 24 essais ;
b) de puiser le sang sur des sujets atteints de tuberculose
aiguë, ou bien, s’il s'agit de tuberculose chronique, d’attendre
la fin du processus morbide, c'est-à-dire, la période de
cachexie.
On peut donc poser en principe que le sang est toujours
virulent, mais que son degré de virulence peut être moindre, soit
dans certains points de sa masse sanguine, comme l’a prouvé
M. Chaureau, soit sur des sujets atteints de tuberculose récente.
Lymphe et ganglions lymphatiques. — „Les bacilles, disait
Yersin, se multiplient d’abord au point d’inoculation, ils pénètrent
ensuite dans les globules blancs, qui les transportent dans les
divers organes par les voies lymphatiques et sanguines; là, où
s'arrêtent ces leucocytes, commence le processus qui aboutit à la
formation du tubercule typique‘. (Annales de l’Institut Pasteur 1888,
p. 264).
Ce mode de transmission, admis de tous aujourd’hui, a conduit
MM. Arloing et Jeannel à rechercher si, en pratiquant de bonne
heure l’extirpation des ganglions lymphatiques avoisinant le point
d'inoculation, il était possible d’arréter l'expansion des bacilles dans
l'organisme.
Les résultats furent négatifs, mais, ces travaux permirent à
M. Arloing de démontrer que tel ganglion présentant l'apparence
d'une santé parfaite, pouvait être virulent, et: à l’appui de ce fait,
il cite une expérience concluante de M. Lortet, doyen de la Faculté
de médecine de Lyon:
„Le service d'inspection de Lyon avait saisi un bœuf tuberculeux,
dont l’embonpoint était néanmoins fort remarquable. La saisie ne manqua
pas de soulever de vives protestations de la part du vendeur. Le maire se
crut dans l'obligation de faire trancher le différend par une commission à
laquelle appartenait M. Lortet. Cet expérimentateur préleva, dans les masses
musculaires d’un membre postérieur, un ganglion lymphatique non tuber-
culeux à l'œil nu. Il réduisit ce ganglion en pulpe, et avec celle-ci infecta
un cochon d’Inde.“ (Arloing).
Ce fait est suffisamment probant pour qu'il ne soit pas utile
d'insister davantage. Quelles que soient les plus belles apparences,
la lymphe et les ganglions lymphatiques des animaux tuberculeux
sont virulents.
La viande. — La virulence de la viande est maintenant un
fait bien démontré. MM. Chauveau et Arloing, Galtier, Nocard et
Veyssière ont obtenu, sur ce point, des résultats positifs.
Du reste, cette nocuité découle de la virulence du sang et
des ganglions lymphatiques contenus dans les masses musculaires.
724 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux.
La virulence de la viande peut être démontrée:
a) par les inoculations,
b) par ingestion.
Inoculations. — Le suc musculaire des viandes tuberculeuses
étant recueilli et injecté soit sous la peau, soit dans le sac péri-
tonéal, a donné de nombreux résultats positifs, et le tableau ci-
après, où sont consignées nombre d'observations, établit que, sur
67 essais, il y a eu 14 succès, soit 1 sur 5.
Résul-
Expérimentateurs Essais tats Indication des sources
positifs
Bollinger. ...... Recueil de médecine vétéri-
naire, 1888 p. 661.
Gratia et Liénauz . Annales de Bruxelles, 1898
p 650.
Peuch. ........ Congrès de la tuberculose,
1888 p. 74.
Galtier ........ id. p. 76.
Veyssièreet Humbert id. p. 96.
Arloing. ..... .. Congrèssanitaire vétérinaire,
1885 p. 528.
Nocard........ Congrès de la tuberculose,
totaux 67 14 1888 p. 50.
Les résultats négatifs sont nombreux, il est vrai, mais, rappe-
lons que si pour démontrer d’une façon efficace la virulence du
sang, il est nécessaire d’injecter de grandes quantités de liquide;
il en est exactement de même pour la viande; 2 à 3 centimètres
cubes du suc provenant d’un petit morceau de muscle, est une
quantité insuffisante pour obtenir un essai concluant.
M. Galtier inocule, par exemple, 2 cobayes avec 3 centimètres
cubes d’un muscle de la cuisse d’une vache phtisique; ces cobayes
restent indemnes. Il reprend la même expérience avec les mêmes
quantités d’un muscle de l'épaule de la même vache; les sujets
meurent tuberculeux.
Il est évident que si M. Galtier s'était borné à son premier
essai, il eût conclu à la non-virulence, ce qui aurait été inexact.
Dans une expérience similaire, M. Nocard a rendu tuberculeux
1 cobaye sur 4 qu'il avait inoculés avec le même jus de viande,
et, cependant, le savant professeur d’Alfort persiste à dire: „que la
viande des bovidés atteints de tuberculose, même généralisée, ne
renferme que rarement des bacilles tuberculeux, et que lorsqu'elle
en contient, elle n'en renferme qu’un très petit nombre“.
Rapport de Mr. G. BUTEL, Meaux. 725
Nous avons le regret de ne pas partager cet avis. Aucun
physiologiste n'est en droit d'affirmer que la viande d’un animal
tuberculeux n'est pas virulente, s’il n’a pas fait porter ses expé-
riences sur la totalité du suc musculaire de cet animal.
ll est donc plus prudent, au point de vue de l'hygiène
publique, de considérer comme essentiellement virulente, toute viande
provenant d'animaux tuberculeux.
Ingestion. — M. Nocard a dit avec raison, qu'il existe une
différence énorme entre l'infection par les voies digestives et celle
résultant de l’inoculation intra-peritoneale.
Mais, ce n'est pas une raison pour nier l'existence du danger;
témoin ce passage emprunté aux leçons sur la tuberculose de
M. Arloing:
»Déjà en 1872, Harms et Gunther avaient tuberculiné deux lapins sur
quatre en leur faisant ingérer de la viande tuberculeuse. Zürn a rendu des
porcs tuberculeux à différents degrés par ingestion de lait et de chair de
vaches phtisiques. Gerlach nourrit 85 animaux avec de la chair crue de bœufs
tuberculeux; 8, c’est à dire 22, 8 ‘Jo, deviennent tuberculeux. Johne nourrit
de même 46 sujets d’espèces variées (ce qui est une condition défavorable,
puisque peu d’espèces contractent également bien la tuberculose) et constate
des lésions tuberculeuses dans la proportion de 18,1 °/o. Peuch fait consom-
mer en 10 jours 5 kilogrammes de viande crue tuberculeuse à 2 porcelets;
tous deux présentent 3 mois après une tuberculose discrète“.
Les résultats négatifs obtenus par MM. Nocard, Galtier et
Perroncito, ne sauraient infirmer ceux des expériences précédentes;
de plus, il est nécessaire d’insister, avec M. Arloing, sur ce fait
qu'un homme malade ou convalescent présente à l’évolution du
bacille un terrain beaucoup plus favorable que celui des animaux
d'expérience.
Après avoir ajouté que MM. Chauveau et Arloing ont démontré
que pour détruire le bacille de Koch, il est nécessaire de le porter
à une température de 70 degrés centigrades pendant une demie
heure, nous pourrons conclure que toute viande tuberculeuse saignante
est virulente.
Mesures sanitaires.
Elles sont de deux ordres :
a) la saisie partielle,
b) la saisie totale.
Saisie partielle. — (C'est seulement en 1888 qu’à la suite du
I" Congrès de la tuberculose, parut en France l'arrêté ministériel
inscrivant cette affection parmi les maladies contagieuses et ordon-
nant d’exclure la viande des animaux tuberculeux de la consom-
mation :
a) Si les lésions sont généralisées, c'est-à-dire, non confinées exclu-
sivement dans les organes viscéraux et les ganglions lymphatiques;
728 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
Bericht von G. Butel
Mitglied der Société centrale de médecine vétérinaire,
Schlachthoftierarzt in Meaux.
(Frei übertragen von Dr. Lydtin, Baden-Baden.)
À ie beständig zunehmende Verbreitung der Tuberkulose
erfordert nachhaltige Maßnahmen, um zu verhüten,
daß das Fleisch tuberkulöser Tiere Verwendung als
Volksnahrungsmittel findet. Es kann nämlich nicht
geleugnet werden, daß die Tuberkulose von Rindern
auf Menschen, sowie auf Tiere derselben oder einer
anderen Art überzugehen vermag. Eine Gelegenheit zur Über-
tragung der Krankheit in der erwähnten Richtung bietet der
Genuß von Fleisch und von Milch tuberkulöser Rinder.
Im nachstehenden behandle ich blos das „Fleisch“ im weiten
Sinne des Wortes. Die Behandlung der Milch überlasse ich kom-
petenteren Sachverständigen.
Im Jahre 1865 entdeckte Villemin die Übertragbarkeit der
Tuberkulose; im Jahre 1872 wies Chauveau die Nämlichkeit der
Menschen- und der Rindertuberkulose nach; aber erst, nachdem
Robert Koch im Jahre 1882 die Entdeckung des Tuberkel-Bacillus
gemacht hatte, drang die Anschauung durch (über deren Richtigkeit
heute kein Zweifel mehr besteht), „daß mittelst des Blutes, der
Lymphe und des Fleisches tuberkulöser Tiere die Tuberkulose auf
andere empfängliche Individuen übertragen werden kann“.
Ich erlaube mir zunächst die wissenschaftliche Grundlage für
die oben angeführte Behauptung zu besprechen, wobei im einzelnen
die Rolle des Blutes, der Lymphe und Lymphdrüsen und endlich
des Muskelfleisches betrachtet werden soll. Hierauf werde ich zur
eigentlichen Aufgabe, „zu der sanitätspolizeilichen Behandlung des
Fleisches tuberkulöser Tiere“, übergehen.
I. Das Blut als Ubertragungsmittel.
Die ältesten Untersuchungen gehen hierüber bis zum Jahre
1868 zurück, wo Villemin der Académie de Médecine in Paris mit-
teilte, daß subkutane Einspritzungen von defibriniertem Blute
Bericht von G. Butel, Meaux. 729
tuberkulöser Individuen die Tuberkulose erzeugten, sofern eine
größere Menge injiziert wurde. 2 ccm Blut eines an Tuberkulose
verstorbenen Mannes, gleich nach dessen Tode einem Kaninchen
eingeimpft, riefen bei diesem, nach Verlauf eines Monats, generali-
sierte Tuberkulose hervor. Das Blut eines tuberkulösen Kaninchens,
in zwei Dosen von je 2 ccm eingespritzt, erzeugte tuberkulöse
Veränderungen in den Lungen und Nieren des Versuchstieres.
Von 4 Kaninchen, denen Blut, welches durch Schröpfköpfe
einem tuberkulösen Menschen entzogen war, eingespritzt wurde,
zeigte sich bei einem, an der Einspritzungsstelle, käsige Masse und
Tuberkeln in den Lungen, als es vier Wochen später getötet wurde.
Am 1. Mai 1869 impften drei griechische Ärzte Demet, Paras-
kowa und Zablouis zwei Kaninchen mit zwei bis drei Tropfen Bluts
eines Phtisikers; 30 Tage später ergab die Obduktion dieser Kanin-
chen das Vorhandensein von -Tuberkeln in der Lunge und im
Gekröse. '
Zehn Jahre später machte der gelehrte Professor Toussaint
von der Tierarzneischule in Toulouse in das Zellgewebe eines zwei
Monate alten Ferkels eine subkutane Einspritzung mit dem tuber-
kulösen Blute eines Tieres gleicher Art. Nach Verlauf mehrerer
Tage entwickelte sich an der Einspritzungsstelle eine harte, un-
regelmäßige und gelappte Geschwulst, und zwei Monate später fand
er bei der Autopsie graue Granulationen an dem Brustfell, in der
Leber, der Milz und im Netz, Gelegentlich eines spätern Versuches
impfte Toussaint einem ganz gesund aussehenden Schweine einige
Tropfen Blut von einem tuberkulösen Soldaten ein und fand bei
der Autopsie sowohl an der Infektionsstelle Tuberkeln, als auch
sonst eine wohlausgebildete Tuberkulose.
Professor Galtier von der Tierarzneischule in Lyon erzielte
bei 11 Versuchen mit subkutaner Injektion von Blut tuberkulöser
Individuen 2 positive Resultate.
In seinen „Etudes sur la Tuberculose* hat Dr. Gosselin das
Resultat seiner Forschungen niedergelegt. Er benutzte abwechselnd
das Blut tuberkulöser Personen und tuberkulös gemachter Kaninchen
und erzielte unter 13 Versuchen 8 Übertragungen, und zwar von
allgemeiner Tuberkulose.
Endlich hat Professor Jeannel von der medizinischen Fakultät
in Toulouse 10 positive Resultate unter 26 Versuchen erzielt, für
welche er das Blut von solchen Tieren verwendete, deren künstlich
erzeugte Tuberkulose erst ein bis acht Tage alt war.
Die nachstehende Tabelle veranschaulicht die Resultate aller
dieser Untersuchungen.
730 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulôser Tiere.
Namen Positive
der Forscher Resultate
Angabe der Quellen
Villemin Études sur la tuberculose, verôffent-
licht von Verneuil, B. 1. S.29;
Gosselin ebenda, B. 1. S. 29;
Toussaint Recueil de médecine vétérinaire,
1885, S. 328;
Galtier Police sanitaire, S. 575;
Jeannel Congrès de la tuberculose, 1888,
Insgesamt
Um die zahlreichen Mißerfolge zu erklären, ist es wichtig, zu
beachten, daß die Menge des einzuspritzenden Blutes eine sehr
große Rolle spielt.
Villemin hatte hierauf schon in den Mitteilungen an die
Academie de medecine hingewiesen. Das Verdienst, vollständige
Klarheit über diesen Punkt geschaffen zu haben, gebührt jedoch
Chauveau, der durch seine meisterhaften Untersuchungen das Gesetz
der „Verdünnung der Kulturen“ fand.
Da die Verteilung der Bacillen im Körper sehr ungleich ist,
so kann es vorkommen, daß Mengen von Blut ohne Wirkung ein-
gespritzt werden können, während andere Mengen desselben Tieres
die Tuberkulose hervorrufen. Um daher mit Genauigkeit vorzu-
gehen, ist es notwendig:
a) fast die gesamte Blutmenge einzuspritzen, wie Professor
Jeannel es gethan, der so 10 positive Resultate unter 24
Versuchen erzielte;
b) das Blut Individuen zu entnehmen, die an akuter Tuber-
kulose leiden oder im kachektischen Stadium der chronischen
Tuberkulose angelangt sind.
Grundsätzlich läßt sich daher annehmen, daß das Blut tuber-
kulöser Tiere stets virulent ist, daß jedoch der Grad seiner Virulenz
sich sehr ungleich in die Blutmenge verteilt, und daß er, wie
Chauveau nachgewiesen hat, bei erst neu an Tuberkulose erkrankten
Individuen in der Regel sehr niedrig ist.
IT. Lymphe und Lymphdrüsen.
„Die Bacillen“, sagt Yersin, „vermehren sich zuerst an der Stelle
der Einimpfung; darauf dringen sie in die weißen Blutzellen ein,
welche sie durch die Lymph-, seltener durch die Blutbahn in die
verschiedenen Organe forttragen. Dort, wo sich die infizierten
Leukocyten festsetzen, beginnt der Prozeß, dessen Endergebnis die
Bericht von G. Butel, Meaux. 731
Erzeugung des typischen Tuberkels ist.“ (Annales de l'Institut
Pasteur, 1888, Seite 264.)
Der geschilderte Vorgang wird heute allgemein als richtig an-
erkannt. Er hat Arloing und Jeannel zu Untersuchungen darüber
geführt, ob im Falle rechtzeitiger Entfernung der der Impfungsstelle
benachbarten Lymphdrüsen es möglich sei, den Fortschritt der In-
fektion im Organismus zu hemmen. |
Die Ergebnisse waren negativ, jedoch lieferten sie, nach
Arloing, den Nachweis, daß eine Lymphdrüse von ganz gesundem
Aussehen virulent sein kann. Ähnlich lautet eine Beobachtung
von Lortet, Dekan der medizinischen Fakultät von Lyon.
Sie heißt:
„In Lyon hatte die Fleischbeschau ein tuberkulöses, dabei fettes
Rind beschlagnahmt, wogegen der Besitzer Einsprache erhob. Der
Streit wurde durch eine Kommission, zu der Lortet gehörte, ent-
schieden. Dieser entnahm aus den Muskelmassen eines Hinter-
schenkels eine, dem Aussehen nach nichttuberkulöse Lymphdrüse,
zerrieb sie und infizierte mit der eingespritzten Masse ein Meer-
schweinchen erfolgreich. Diese Thatsache ist beweisend.“
Mag es dahin gestellt bleiben, ob die Lymphe virulenter ist,
als die Lymphdrüsen, jedenfalls sind beide als gefährlich zu be-
trachten.
III. Das Fleisch.
Die Virulenz des Fleisches ist kaum zu bestreiten. Chauveau
und Arloing, Galtier, Nocard und Veyssière haben hinsichtlich
dieses Punktes positive Erfolge erzielt.
Übrigens hängt die Schädlichkeit mit der Virulenz des Blutes
und der Lymphdrüsen, die in den Muskelmassen enthalten sind,
zusammen.
Die Virulenz des Fleisches ist nachgewiesen:
a) durch die Einimpfung ;
b) durch die Einführung in den Verdauungsweg.
Einimpfung. — Die Einspritzung von Muskelsaft von tuber-
kulésem Fleisch, sei es unter die Haut, sei es in die Bauchhöhle,
hat zahlreiche Übertragungen der Krankheit ergeben.
Aus der nachstehenden Übersicht ist erkenntlich, daß auf 67
Versuche 14 erfolgreiche kommen, daß sich daher die Zahl der
Versuche zu der Zahl der positiven Erfolge wie 5 zu 1 verhält.
732 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
Forscher Angabe der Quellen
Bollinger. ...... 12 0 Recueil de médecine vétéri-
naire, 1888 S. 661.
Gratia und L'enaux 8 2 Annales de Bruxelles, 1888
S. 660.
Peuch......... 2 2 Congrès de la tuberculose,
1888 S. 74.
Galtier .......,. 25 6 desgl. S. 76.
Veyssiereu. Humbert 2 2 desgl. S. 96.
Arloing........ 2 1 Congrès sanitaire vétérinaire,
1885 S. 528.
Nocard........ 21 1 Congrès de la tuberculose,
1888 S. 50.
Insgesamt 67 14
Die negativen Resultate sind allerdings zahlreich; aber, wenn,
um die Virulenz des Blutes nachzuweisen, es nötig ist, große
Mengen der Flüssigkeit einzuspritzen, so gilt genau dasselbe für das
Fleisch. Zwei bis drei Cubikcentimeter vom Safte, der von einem
kleinen Stückchen Muskel herrührt, ist eine ungenügende Menge,
um einen einwandsfreien Versuch zu machen. Ferner gilt auch
vom Muskelfleisch bezw. Muskelsaft, was vom Blute gesagt ist. Die
Virulenz verteilt sich ungleichmäßig auf die Körperteile. Galtier
impfte z. B. 2 Meerschweinchen ohne Erfolg mit 3 ccm Saft,
den er dem Muskelfleisch des Schenkels einer tuberkulösen Kulı
entnommen hatte. Er wiederholte den Versuch mit der gleichen
Menge Saft aus einem Schultermuskel derselben Kuh, und die Tiere
gingen an Tuberkulose ein.
Es liegt hier klar vor Augen, daß Galtier lediglich auf Grund
des ersten Versuchs auf Nicht-Virulenz hätte schließen können, was
nach dem zweiten Versuche unzutreffend gewesen wäre.
Bei einem ähnlichen Versuche erzielte Nocard den Erfolg,
daß unter 4 von ihm mit demselben Fleischsaft geimpften Meer-
schweinchen 1 tuberkulös wurde. Trotzdem bleibt der Gelehrte
von Alfort dabei, daß „das Fleisch von Rindern, die an Tuberkulose
erkrankt sind, nur selten Tuberkelbacillen enthalte, und daß, wo
es welche enthält, ihre Zahl nur sehr klein ist.“
Wir bedauern, diese Meinung nicht teilen zu können. Kein
Physiologe ist berechtigt, zu behaupten, daß das Fleisch eines
tuberkulösen Tieres nicht virulent sei, bevor er seine Untersuchungen
auf den gesamten Muskelsaft dieses Tieres ausgedehnt hat.
Es ist jedenfalls klüger, vom Standpunkte der öffentlichen Ge-
sundheitspflege aus als wesentlich virulent alles Fleisch zu betrachten,
das von tuberkulösen Tieren herrührt.
Bericht von G. Butel, Meaux. 733
Einführung in die Verdauungswege. — Nocard hat mit Recht.
gesagt, daß ein gewaltiger Unterschied zwischen der Infizierung
durch die Verdauungswege und derjenigen durch Einimpfung. in den
Bauchfellsack besteht.
Dies ist aber kein Grund, das Vorhandensein der Gefahr zu
verneinen. Beweis dafür ist folgende Stelle, welche den Vorlesungen
Arloing’s über die Tuberkulose entnommen ist:
„schen im Jahre 1872 hatten Harms und Günther 2 von
4 Kaninchen durch Verabreichnng von tuberkulösem Fleisch tuber-
kulös gemacht.
Zürn hat Schweine in verschiedenem Grade durch Fütterung
mit Milch und Fleisch tuberkulöser Kühe infiziert.
Gerlach fütterte 35 Tiere mit rohem Fleisch tuberkulöser
Rinder; 8 d. h. 22,8 vom Hundert wurden tuberkulôs.
Johne verabreichte gleichermaßen 46 Tieren verschiedener
Gattungen (was eine ungünstige Vorbedingung ist, weil wenige
Gattungen gleichgradig empfänglich für die Tuberkulose sind}
tuberkulöse Fleischmassen als Futter und stellte später an den
Versuchstieren tuberkulöse Veränderungen im Verhältnisse von 13,1
zu 100 fest.
Peuch läßt 2 Ferkel innerhalb zehn Tagen 5 kg rohen tuber-
kulösen Fleisches verzehren; beide Tiere zeigen drei Monate danach
eine geringgradige Tuberkulose.“
Die negativen Resultate, welche Nocard, Galtier und Perroncito
verzeichnen, vermögen die positiven nicht abzuschwächen. Mit
Arloing ist an der Thatsache festzuhalten, daß ein kranker oder
genesender Mensch für die Entwickelung des Bacillus einen weit
besseren Nährboden, als der Körper der Versuchstiere, bildet.
Wenn ferner Chauveau und Arloing nachgewiesen haben, daß,
um den Koch’schen Bacillus zu vernichten, es nötig ist, ihn eine
halbe Stunde lang einer Temperatur von 70° C. auszusetzen, so
kann ich mit dem Erfahrungssatze schließen, dass alles tuberkulöse
Fleisch, so lang es blutig ist, einen mehr oder minder hohen Grad von
Virulenz zeigt.
Gesundheitspolizeiliche Massnahmen.
Sie sind zweierlei Art:
1, die bedingte Beschlagnahme, und
2. die unbedingte Beschlagnahme des Fleisches tuberkulöser
Tiere.
Bedingte Beschlagnahme. — Im Jahre 1888, infolge des ersten
Tuberkulose-Kongresses, erschien in Frankreich eine Ministerial-
verfügung, welche die Tuberkulose des Rindes in die Reihe der
ansteckenden Krankheiten stellte und die Verwendung des Fleisches
‚uberkulöser Tiere als Genußmittel unter den Voraussetzungen
verbot :
734 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
a) daß die krankhaften Veränderungen sich allgemein ver-
breitet haben, d. h. nicht ausschließlich auf die Eingeweide
und die Lymphdrüsen beschränkt geblieben sind;
b) daß diekrankhaften Veränderungen, obwohl örtlich begrentt,
den größten Teil eines Eingeweides oder die Auskleidung
der Brust- und Bauchhöhle ergriffen haben.
„Dieses vom Genuß ausgeschlossene Fleisch, sowie die tuber-
kulösen Eingeweide dürfen auch nicht als tierische Nahrung dienen,
sondern müssen vernichtet werden.“
Diese Verfügung muß als ungenügend angesehen werden;
denn sie befriedigt weder in wissenschaftlicher, noch in praktischer
Hinsicht. In der That geht sie, wie Arloing ganz richtig sagt, von
der Ansicht aus, daß virulente Bacillen bei diesen Tieren in den
Blut- und Lymphgefäßen der Muskeln und in den daselbst gelagerten
Lymphdrüsen nicht oder nur in sehr geringer Zahl vorkommen,
was jedoch in vielen Fällen nicht zutrifft.
Ferner führt die den Fleischbeschauern überlassene Beurteilung
der Ausdehnung und der Schwere tuberkulöser Erkrankungen zu
bedauerlichen Ungleichheiten in der sanitätspolizeilichen Behandlung
des Fleisches, so daß es dahin kommen kann, daß das in einer
Stadt beanstandete Fleisch in der andern für den Genuß freigegeben
wird. Viele Vorkommnisse sprechen hierfür.
Unbedingte Beschlagnahme. — Infolge der Untersuchungen
Toussaints, welcher die Schädlichkeit des Saftes von rohem und
gebratenem Fleisch nachgewiesen hat, machte H. Bouley auf dem
Internationalen veterinär-medizinischen Kongresse zu Brüssel im
Jahre 1883 den Vorschlag, das Fleisch tuberkulöser Tiere, ohne
Rücksicht auf den Grad der Tuberkulose und seine äußerlich sicht-
baren Eigenschaften, von der Verwendung zum menschlichen Ge-
nusse auszuschließen. Der Antrag wurde mit nur einer Stimme
Mehrheit angenommen.
Im Jahre 1884 beschloß der Internationale Kongreß für
öffentliche Gesundheitspflege im Haag das absolute Verbot, tuber-
kulöses Fleisch als Speise oder Futter zu verwenden, trotz des
Widerspruchs von Vallin, welcher das fette Fleisch für den Verkehr
freigegeben wissen wollte.
Einige Jahre später fand im Tuberkulose-Kongreß zu Paris
mein Vorschlag der „unbedingten Beschlagnahme“ mit allen gegen
drei Stimmen durch die Resolution Annahme: „daß mit allen
Mitteln, einschließlich der Entschädigung der Interessenten, die
allgemeine Durchführung des Grundsatzes der unbedingten Beschlag-
nahme und Vernichtung alles von tuberkulösen Tieren herrührenden
Fleisches, ohne Rücksicht auf die Schwere der spezifischen Ver-
änderungen, die an den Tieren gefunden wurden, anzustreben sei."
Dieser Beschluß wurde von einer großen Zahl von Ärzten
und Tierärzten fast aller zivilisierten Länder nahezu einstimmig
gefaßt.
Bericht von G. Butel, Meaux. 735
Endlich, im Jahre 1889, auf dem Internationalen veterinär-
medizinischen Kongresse in Paris erreichte Arloing als Berichterstatter
über die Frage der Tuberkulose mit allen gegen vier Stimmen die
Annahme folgender Resolution: „Als Speise und als Futter ist
jedes Fleisch zu verwerfen, das von tuberkulösen Tieren herrührt,
ohne Rücksicht auf den Grad der Tuberkulose und die äußerlich
sichtbaren Eigenschaften des Fleisches.‘
So gelange ich denn in guter Gesellschaft zu den
Schlusssätzen: |
1) Das Fleisch geschlachteter Tiere darf nicht fetlgehalten
oder in Verkauf gebracht werden, bevor es nicht durch
eine von Tierärzten ausgeübte Fleischbeschau als gesund
befunden worden tst.
2) Frisches, d. h. rohes, blutiges Fleisch, welches von tuber-
kulosen Tieren herruhrt, ıst als solches vom Gebrauch als
Speise und Futter auszuschliessen, gleichviel, weichen
Grad die Krankheit des geschlachteten Tieres erreicht
hat und wie das Fleisch aussieht.
3) Das Fleisch tuberkuloser Tiere muss daher, ehe es zum
Gebrauch freigegeben wird, stertlistert werden.
4) Die Eigentümer von Tieren, deren Fleisch nach erfolgter
Sterilisation für verwendbar erklärt worden ıst, sowie
die Eıgentümer beschlagnahmter lebender Tiere sind an-
gemessen zu entischädigen, tm letzten Falle jedoch nur,
wenn die Tiere vorher der Tuberkulinprobe unterworfen
worden waren.
736 The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
Report of Mr G. BUTEL
Member of the “Société Centrale de médecine vétérinaire”, Meaux.
(Extract made by Dr. LIAUTARD, professor and director of the American Veterinary
College, New-York.)
N face of the grave increase of tuberculosis, it is the
ß duty of society.to take energetic measures for protec-
ting the people from the real danger of allowing meat
from tuberculous animals to enter the market for public
7,9 consumption.
I Such is the beginning of Mr. Butel’s report.
After alluding to the discoveries of Villemin in 1865.
Chauveau in 1872, and Robert Koch in 1884, the author reviews
in a concise manner the investigations made in relation to the
virulency of the poison in the blood, lymph, and meat of tuber-
culous animals.
The Blood. After relating briefly the experiments of
Villemin in 1868 upon the “hypodermic injections of defibrina-
ted blood producing tuberculosis’, those of Demet, Paraskawa,
and Zablours in 1869, of Toussaint, Galtier, Dr. Gosselin, and
of Feannel, Mr. Butel gives a table showing that out of 56 in-
oculations of blood, 28 gave positive results. The failure in
the other instances may be explained by two considerations:
1) that the quantity of blood to be injected is a most important
factor in bringing about certain results, as already indicated by
Villemin, and finally so well demonstrated by the masterly
experiments of Chauveau upon the law of évirulent dilutions”;
2) that the distribution of the bacilli in the circulation is very
irregular. Thus it may happen, that some parts of the blood
might be injected without result, whilst others would produce
tuberculosis.
From the positive results obtained, the principle can be
admitted “that the blood is always virulent, but that its viru-
lency may be less in some of its parts or in subjects affected
with acute tuberculosis”.
Report of Mr. G. BUTEL, Meaux. 137
The Lymph or lymphatic Glands. By the experiments of
Fersin, Arloing, Feannel and Lortet, it is proved beyond doubt,
that “however healthy tuberculous animals may appear, their
lymph and lymphatic glands are virulent’.
The Meat. The virulency of the meat can be demon-
strated in two ways: by inoculation and ingestion.
a) Inoculation. By a table of 67 experiments made by
Bollinger, Gratia and Lienaux, Peuch, Galtier, Veyssière, Hum-
bert, Arloing, and Nocard, it is shown that in 14 cases the re-
sults were positive.
Certainly the negative results are numerous: but they are
due to the same cause as the failures in the experiments with
the blood, viz that “injections of 2 or 3 ccm of juice from a
small piece of meat are not sufficient to obtain a conclusive
result”.
From the point of view of public hygiene it is only pru-.
dent to conclude that “all meat from tuberculous animals is
essentially virulent”.
b) /ngestion. While Nocard makes a difference between
infection through the digestive organs and that by intraperi-
toneal inoculation, the experiments of Harms and Günther,
Zürn, Gerlach, Fohne, Peuch prove the danger of infection
through the digestive canal, Gerlach having produced the disease
in a proportion of 22,8 per cent and Yohkme in that of 13.1
per cent. If Nocard, Galtier and Perroncito have obtained
negative results, these cannot invalidate the others.
Also, Chauveau and Arloing having demonstrated that the
bacillus of Koch can be destroyed by being exposed for half
an hour to a heat of 70°C, the conclusion to be arrived at is:
“that all raw bloody meat of tuberculous animals is virulent”.
Sanitary Measures.
They are of two orders: partial and total confiscation.
Partial confiscation. In France the first law relating to
partial confiscation was issued after the first Congress for the
Study of tubercülosis; but it is an insufficient measure, which
gives no satisfaction either from the scientific or from the prac-
tical point of view. Moreover by leaving the inspector to
judge of the extent and severity of tuberculous lesions, diffe-
rences of opinion may arise which may be most detrimental
to the good administration of the law.
Total confiscation. Bouley, at the International Congress
of Brussels, in 1883, got total confiscation adopted by a majority
of one vote, for all meat “whatever the degree of the disease
and the apparent qualities of the meat”. In 1884, the Inter-
47
738 The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
national Congress of Hygiene at the Hague voted the absolute
prohibition of tuberculous meat. A few years later at the
second Congress for the Study of tuberculosis Butel by a great
majority obtained a similar vote; and in 1889, at the Inter-
national Veterinary Congress of Paris, Arloing, by an almost
unanimous vote, only 4 being against him, obtained the adop-
tion of a motion to the effect that “no raw meat of tuber-
culous animals shall be used as foot under any circumstances.
no matter to what degree the disease may exist and what may
be the apparent qualities of the meat”.
After all these considerations the conclusions of the Re-
porter are as follows:
1) Butcher’s meat cannot be allowed to be offered for sale
until tt has been passed as wholesome by a veterinary
inspector.
2) All fresh bloody meat coming from tuberculous animals
ts unfit for food whatever may be the extent of the tu-
berculosts and the apparent qualities of the meat.
3) The meat of tuberculous animals shall be stersitzed be-
fore tt ıs offered for general consumption.
4) A reasonable indemnity‘ shall be granted to owners of
animals, the meat of which shall be declared fit for
food, after stertlization; as well as to owners of animals
that had been setzed, provided that these animals shall
have been first submitted to the tuberculine test.
739
Bericht von Dr. D. A. de Jong
Staatstierarzt und Inspektor der Vieh- und Fleischbeschau in Leiden.
chon viele Kongresse haben sich mit der Frage der Ver-
wendung des Fleisches tuberkulöser Tiere beschäftigt,
ohne nennenswerte praktische Resultate zu erzielen.
Überhaupt wird, meiner Meinung nach, die Annahme
solcher Beschlüsse, welche dem praktischen tierärztlichen
Fleischbeschauer der verschiedensten Länder bei seiner
ausübenden Thätigkeit als Richtschnur zu dienen geeignet sind, auf
einem internationalen Kongresse schwer zu erreichen sein.
Ich habe daher anfänglich gezaudert, die Berichterstattung zu
übernehmen. Wenn ich es trotzdem gethan habe, so geschah es
zunächst in der Erwägung, daß die früheren, die vorliegende Frage
betreffenden Kongreßbeschlüsse immerhin insofern praktische Erfolge
erzielt haben, als sie den Wert einer guten Fleischbeschau weiten
Kreisen vor Augen führten, und deshalb auch eine wiederholte ein-
gehende Besprechung in dieser Hinsicht von Nutzen sein kann.
Sodann aber bestimmte mich zur Übernahme des Berichts der
Umstand, daß der Berner Kongreß — ich berichtete dort über die
Sterilisation des Fleisches tuberkulöser Tiere — zu der hier zu
behandelnden Frage einen erheblich anderen Standpunkt einge-
nommen hat als die früheren Kongresse, und ich daher, durch
ausführliche Darlegung meiner von den Berner Beschlüssen abwei-
chenden Anschauungen, wenn auch nicht meine Gegner umzu-
stimmen, so doch wenigstens zu erreichen hoffe, daß den Berner
Beschlüssen eine praktisch verwendbarere Forın gegeben werde.
berblicken wir nun zunächst die von den früheren Kongressen
in den angenommenen Schlußsätzen ausgesprochenen Ansichten*).
Danach forderte der Brüsseler und der Pariser Kongreß die Be-
schlagnahme von allem Fleische tuberkulöser Tiere ohne Rücksicht auf
die Ausbreitung der Krankheit. Der erste und zweite Tuberkulose-
Kongreß in den Jahren 1888 und 1891 vertraten denselben Stand-
punkt. Gleichzeitig fanden aber auch auf dem letztgenannten
Kongresse die Anträge Arloings Beifall, welcher, ohne das Prinzip
*) Dieselben sind den Mitgliedern des gegenwärtigen Kongresses in
dankenswerter Weise seitens des Ausschusses mitgeteilt worden.
740 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulôser Tiere.
der vollständigen Beschlagnahme des Fleisches von tuberkulösen
Tieren im rohen, blutigem Zustande aufzugeben, alles tuberkulöse
Fleisch der Sterilisierung, Erhitzung oder Pöckelung unterworfen und
nur dann dem Verkehr entzogen sehen wollte, wenn die Qualität des
Fleisches an sich die Zulassung in den Verkehr nicht gestatten sollte.
Der Beschluß des dritten Tuberkulosekongresses (1893) betonte
wiederum die Notwendigkeit der Sterilisierung des Fleisches tuber-
kulöser Tiere und empfahl die Anschaffung von Sterilisier-Apparaten
durch die Schlachthäuser. Darnach scheint es, als ob dieser
Kongreß die Verwendung des Fleisches aller tuberkulösen Tiere für
gefährlich erachtet habe und der Sterilisierung unterworfen sehen
wollte. Sieht man jedoch die Begründung des Antragstellers
Nocard genauer an, so erkennt man, daß derselbe unter „Tuber-
kulose* nur die generalisierte Tuberkulose verstanden, vom Fleische
der mit anderen Formen derselben behafteten Tiere aber nicht
gesprochen hat.
Der Berner Kongreß (1895), schließlich, beschränkte die Bean-
standung des Fleisches tuberkulöser Tiere auf diejenigen Fälle, ‚in
denen die tuberkulösen Veränderungen, durch ihre Ausdehnung und
ihren Charakter, dasselbe als schädlich erscheinen lassen“. Die
einzelnen Berichterstatter sprachen sich wie folgt aus.
Butel wollte alles tuberkulöse Fleisch beschlagnahmen, hielt
alles Fleisch tuberkulöser Tiere für gefährlich und sah in der
Sterilisation das einzige Mittel, um dem Fleische die Schädlichkeit
zu nehmen.
Guillebeau sprach die Ansicht aus, daß das Fleisch tuber-
kulöser Tiere, selbst bei normalem Aussehen, Tuberkelbacillen ent-
halten könne, daß andererseits die Bacillen einer Erwärmung auf
70—80° C. rasch und sicher erliegen. Er entschied sich daher
dahin, daß in Gegenden, wo das Fleisch nur gar gekocht genossen
wird, dasselbe, nach Entfernung der käsigen Herde, freigegeben
werden könne, jedoch in Ländern, wo es auch roh genossen wird,
dasselbe nur auf der Freibank oder in sterilisiertem Zustande ver-
kauft werden dürfe.
Der dritte Berichterstatter Ostertag war leider nicht erschienen
und hatte auch keinen Bericht gesandt. Seine Ansicht, die in
seinem Handbuch über Fleischbeschau niedergelegt ist, und welche
fast überall in den deutschen Staaten Eingang gefunden hat, geht
davon aus, daß zwischen lokaler und generalisierter Tuberkulose zu
unterscheiden sei, wie dies schon früher Johne gethan hat.
Ostertag vertritt die Meinung, daß nicht jedes tuberkulöse
Fleisch als schädlich anzusehen ist.
Ich selbst berichtete in Bern nur über die Sterilisation
des Fleisches tuberkulöser Tiere. Ich führte aus, daß wir
in der Sterilisation ein Mittel besitzen, um tuberkulôses
Fleisch, welches sonst der Vernichtung anheimfallen müßte,
für den menschlichen Genuß geeignet, für die Gesundheit
unschädlich zu machen. Nur in dem Falle, daß der Wert des
Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. 741
betr. Fleisches die Kosten der Sterilisation nicht übersteige, sei die
Vernichtung vorzuziehen. Ich erklärte, daß, sofern sich der Koch-
sche Bacillus in dem Fleische (sei es in den Muskeln, sei es im
Muskelsaft, sei es in den Lymphgefäßen oder -drüsen oder in den
Blutadern u. s. w.) fände, die Sterilisation zu erfolgen habe. Damit
habe ich nun nicht etwa sagen wollen, daß das Vorhandensein von
ein oder zwei Bacillen genüge, um die Sterilisation zu fordern, —
vielmehr meinte ich, „daß die Bacillen dann in ziemlich großer
Menge vorhanden sein müssen“. Erst in diesem Falle kann sich
das Fleisch im Darmkanal als infektionsfähig erweisen.
Dadurch daß Butel schließlich seine Anträge zu Gunsten der
„bedingten Beschlagnahme des Fleisches“ änderte und hierfür
Anhänger fand, kam der oben erwähnte Kongreßbeschluß zustande.
Ich komme jetzt dazu, mit einigen Worten den Standpunkt
der Verteidiger der „unbedingten“ (totalen) und jenen der Anhänger
der „bedingten“ (partiellen) Beschlagnahme näher zu erörtern.
Erstere meinen, daß das Fleisch tuberkulöser Tiere, im engeren
Sinne das Muskelgewebe mit den benachbarten Gewebeteilen, auch
bei der geringsten Ausbreitung des Prozesses, z. B. wenn der
Bacillus bloß in den Lungen- oder Bronchialdrüsen vorkomme,
als gefährlich, ja als schädlich zu betrachten sei und daher Be-
schlagnahme erheische, Dies hätten Versuche ergeben, bei welchen
durch Einspritzung von Blut und Muskelsaft tuberkulöser Tiere bei
den Versuchstieren Tuberkulose hervorgerufen worden sei. Vorge-
kommene Fehlversuche könnten die Beweiskraft der gelungenen
nicht abschwächen.
Die Anhänger der bedingten Beschlagnahme dagegen behaupten,
daß in vielen Fällen das tuberkulöse Gift nicht über die Grenzen
des zuerst angesteckten Organs hinaus oder doch nicht weiter als
bis in die damit zusammenhängenden Lymphdrüsen gelange. Die
Verbreitung der Tuberkelbacillen im Körper gehe nur durch die
Lymphbahnen; sie erreiche aber nicht die Blutbahnen und das
Muskelgewebe. Der Prozeß sei also lokalisiert geblieben, und nur
die tuberkulös veränderten Körperteile, nicht aber die übrigen, ent-
hielten Tuberkelbacillen und wären imstande, die menschliche
Gesundheit zu schädigen. Selbst wenn Tuberkelbacillen ins Blut
gelangt wären, so sei dies nicht so schlimm. Die angestellten
Versuche hätten ergeben, daß selbst in weit vorgeschrittenen Fällen
von Tuberkulose das Fleisch bezw. der Muskelsaft der Versuchstiere
sich nur ausnahmsweise als infiziert erwiesen habe, und auch dann
sei die Infektion nur durch Einspritzung, nicht vom Verdauungs-
kanal aus, durch Fütterung, erfolgt. Die Versuche hätten überdies
gezeigt, daß Blut und Fleisch des lebenden Körpers kein geeigneter
Nährboden für den Tuberkelbacillus seien. Es befänden sich also
im Fleische tuberkulöser Tiere, selbst bei starker Ausbreitung des
Prozesses, sehr selten viele Bacillen. Wenige derselben aber, mit
den Speisen aufgenommen, seien nicht imstande, der menschlichen
Gesundheit zu schaden. Die Vertreter dieser Anschauungen erachten
742 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
daher nur dann eine Beanstandung für notwendig, wenn die Aus-
breitung der Krankheit „eine große Zahl von Bacillen im Fleische“
befürchten läßt.
- Vom Standpunkte der praktischen Fleischbeschau aus ist die
Beanstandung von Fleisch mit 1 oder 2 Bacillen nicht durchführbar.
Ich stehe daher auf dem zuletzt erwähnten Standpunkte „bedingter
Beanstandung“, d. h. einer Beanstandung in denjenigen Fällen, in
welchen auf Grund der klinischen und der pathologisch-anatomischen
(und zwar makroskopischen) Untersuchung der Schlachttiere durch
den Fleischbeschauer ein Vorhandensein zahlreicher Bacillen ange-
nommen werden muß.
Nun haben, wie erwähnt, Johne und Ostertag für die Beur-
teilung tuberkulösen Fleisches zwischen „lokaler‘‘ und „generali-
sierter‘‘ Tuberkulose unterschieden.
„Lokal“ heißt die Tuberkulose im Sinne der Fleischbeschau,
wenn sie sich auf die ursprünglich erkrankten Organe oder die mit
letzteren in unmittelbarem Zusammenhange stehenden Teile des
Lymphsystems beschränkt, —
„generalisiert“ hingegen, wenn sich der Tuberkelbacillus mittels
des Blutes verbreitet und in anderen Organen tuberkulöse Ver-
änderungen verursacht hat.
Von letzterer unterscheidet man wieder zwei Formen. Die
eine ist die „chronische generalisierte‘‘ Tuberkulose, bei welcher
nur verhältnismäßig kleine Mengen von Bacillen ins Blut gelangen,
der Prozeß sich aber zu verschiedenen Zeiten wiederholt und wobet
durch die Blutbahnen andere entferntere Organe angesteckt werden
können. Diese Form tritt mit wenig drohenden Erscheinungen auf.
Die andere Form der generalisierten Tuberkulose ist die
„akute Miliartuberkulose“. Bei dieser gelangen in kurzer Zeit viele
Bacillen ins Blut; infolgedessen entstehen an vielen von einander
entfernten Orten tuberkulöse Embolien. Dieser Zustand ist in der
Regel von erheblichen akuten Symptomen begleitet, verursacht
durch einen pathologischen Vorgang, den man „tuberkulöse Septi-
kämie‘ nennen könnte, sowie durch das plötzliche Auftreten in
mehreren Organen. Natürlich kann die erstgenannte Form in die
letztere übergehen.
Wenn ferner nach der Einführung von Tuberkelbacillen in
das Blut in gewissen Organen sich Tuberkeln gebildet haben, dann
aber eine weitere Infektion auf diesem Wege nicht mehr stattfindet,
und das Individuum die Blutinfektion überstanden hat, — was
beim Einbruch von einer nicht großen Anzahl von Bacillen fast
regelmäßig der Fall ist, — kann der Prozeß sich aus den verschie-
denen Organen mittels der Lymphbahnen wieder weiter verbreiten.
In diesem Falle, wo die Generalisierung beendet ist, würde man
von „multipler lokaler Tuberkulose‘ reden können. Dieser Name ist
auch statthaft, wenn Tuberkelbacillen an verschiedenen Stellen des
Körpers von außen eingedrungen sind, und auf diese Weise ver-
schiedene Organe primär infiziert wurden. Diese Ansteckungen
Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. 743
können unabhängig von einander stattgefunden haben, z. B. in den
Lungen, im Darm, Uterus u. s. w., oder die eine ist die Folge der
anderen. So kann eine anscheinend „primäre Darminfektion‘‘ doch
sekundär, z. B. die Folge einer primären Lungenaffektion sein,
indem Sputum verschluckt und so der Darm infiziert wurde.
Die Einführung der Begriffe „lokale‘ und ,,generalisierte“
Tuberkulose in die Fleischbeschau, zum Zwecke der Beurteilung
des Fleisches tuberkulöser Tiere, sollte die Praktiker in den Stand
setzen, nach Beendigung der pathologisch-anatomischen Unter-
suchung schnell ein Urteil über Freigabe oder Beschlagnahme des
Fleisches auszusprechen. Bei „lokaler‘‘ Tuberkulose (insofern der
lokal betroffene Teil nicht das Muskelgewebe oder Fleisch ist) wäre
die Beschlagnahme auf die lokal betroffenen Teile, unter Freigabe
des übrigen Fleisches, zu beschränken, bei der „generalisierten‘
Tuberkulose aber die unbedingte und vollständige Beschlagnahme
des ganzen Schlachtstückes anzuordnen.
Wenn man jedoch auf dem Standpunkte steht, daß das
Fleisch tuberkulöser Tiere zu beanstanden sei, wenn sich viel
Tuberkelbacillen darin finden, wenn ferner feststeht, daß häufig
auch bei generalisierter Tuberkulose wenig Bacillen im Fleische
vorhanden sind, so folgt daraus, daß die Einführuug der Begriffe
„lokale“ und „generalisierte Tuberkulose“ nicht gerade geeignet ist,
das Urteil des praktischen Fleischbeschauers zu erleichtern und zu
stützen.*) -
Schon der Begriff „lokale Tuberkulose“ ist, wenigstens
theoretisch, mit Vorsicht zu gebrauchen. Von den meisten wird
angenommen, daß die Tuberkulose, insbesondere die des Rindes,
eine ausgesprochene Neigung habe, nur die Gewebe, nahe der Ein-
trittsstelle des Tuberkulose-Erregers, und die dazu gehörenden Lymph-
drüsen krankhaft zu verändern und von da selten weiter zu schreiten,
mit anderen Worten sich zu lokalisieren. Zur Erklärung dieser
Erscheinung nimmt man an, daß die dem zuerst ergriffenen Gewebe
naheliegenden Lymphdrüsen die Tuberkelbacillen nach Art eines
Filters eine geraume Zeit zurückhalten.
Greift der Prozeß weiter, so geschieht es auf auf zweierlei
Wegen, erstens und am meisten durch die Lymph- oder zweitens
durch die Blutbahnen. Letzteres ist, wenn Kapillar- oder Venen-
wandungen in den Prozess miteinbezogen werden, gar nicht aus-
geschlossen und wird gewiß mehrfach stattfinden.
Spielt sich der tuberkulöse Prozeß in der erst ergriffenen
Lymphdrüse nicht vollständig ab, sondern kriecht er mittels der
Lymphgefäße bis zu einer zweiten oder dritten Lymphdrüse fort,
so wird der Prozeß, gleich wie wenn er auf die erst ergriffene Lymph-
drüse beschränkt geblieben wäre, immer noch als ein „lokaler“
angesehen werden.
*) Vergleiche hierzu die ausführlichen Erörterungen in Ostertags
Handbuch, Seite 540.
744 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
Daß die ergriffenen Lymphdrüsen verschiedene krankhafte
Veränderungen, von der Rötung und ôdematôsen Schwellung bis
zur endlichen Verkäsung und Verkalkung, zeigen, wird dadurch
erklärt, daß die Tuberkelbacillen in den Lymphdrüsen stecken
bleiben und ihre pathogene Wirkung in dem Lymphdrüsengewebe
entfalten. Es ist ja bekannt, daß die Lymphdrüsen korpuskuläre
Elemente zurückhalten können und diese Wirkung auch auf die
Tuberkelbacillen auszuüben vermögen. Es ist aber damit durchaus
nicht gesagt, daß ein lokalisierter Tuberkelherd in einer Lymph-
drüse, solange er nicht vollständig, gewissermaßen als Sequester,
von dem gesunden Gewebe abgeschlossen ist, nicht zu jeder Zeit
Tuberkelbacillen an das zirkulierende Blut abgeben könne. Denn,
es ist nicht wahrscheinlich, daß die Lymphdrüsen alle in sie ein-
gedrungenen Bacillen zurückhalten, sondern vielmehr anzunehmen,
daß sie viele passieren lassen, von denen auch einige durch die
größeren Lymphbahnen direkt ins Blut gelangen. Anatomisch und
physiologisch gedacht, müsste dies sogar die Regel sein, und müßten
deshalb Embolien und die generalisierte Tuberkulose viel häufiger
vorkommen, als es thatsächlich der Fall ist. Man erklärt sich die
Unschädlichkeit des Eindringens von Tuberkelbacillen in die Blut-
bahnen bezw. das Ausbleiben der Embolien und ihrer Folgen durch
die, auch experimentell nachgewiesene Thatsache, daß sich Tuberkel-
bacillen in kleinerer Anzahl in der Regel im Blute verlieren bezw.
dort untergehen, und schließt daraus, daß’ das Blut für das Leben
der Tuberkelbacillen ein günstiges Medium nicht ist.
Daraus geht nun hervor, daß auch bei einem lokalen, noch
nicht vollständig sequestrierten Tuberkelherde Tuberkelbacillen in
das Blut gelangen können, daß sie aber dort meistens unschädlich
sind, weil sie gewöhnlich rasch zu Grunde gehen.
Ein lokalisierter tuberkulöser Prozeß besteht daher im eigent-
lichen Sinne des Wortes nicht. Wenn aber der Prozeß, trotzdem
von seinem Herde Bacillen in das Blut gelangen, gleichwohl loka-
lisiert bleibt, so ist dies nicht der Filterwirkung der Lymphdrüsen
allein, sondern hauptsächlich der Eigenschaft des zirkulierenden
Blutes zuzuschreiben, in der Mehrzahl der Fälle den Tuberkelerreger
zu vernichten.
In einzelnen Fällen scheint dies dem Blute jedoch nicht zu
gelingen.
So haben Beobachtungen gezeigt, daß, in Fällen ausge-
sprochener lokaler Tuberkulose der Bronchial- und Lungendrüsen,
bei. hierauf eingetretener sekundärer Infektion der Mesenterial-
drüsen, durch Verschlucken von Sputum, die Untersuchung der in
dem Muskelgewebe gelegenen Lymphdrüsen kein bestimmtes Ergebnis
lieferte, in den Nieren aber einige: wenige, ziemlich alte Tuberkeln
angetroffen wurden. Diese können offenbar nur durch Bacillen, die
mittels der Blutbahnen dahin befördert waren, entstanden sein.
Solche Fälle gehören nicht zu denen ‚chronischer generalisierter
Tuberkulose, bei welcher man als Folge fortdauernder Blutinfekiton
Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. 745
in vielen Organen Tuberkeln findet, — sie können auch nicht als
„multiple lokale Tuberkulose‘ hämatogener Entstehung angesprochen
werden, bei welcher die fortdauernde Blutinfektion nach dem Ent-
stehen sekundärer Tuberkeln aufgehört hat; — sondern es sind
dies Fälle, aus welchen hervorgeht, daß das Blut zeitweilig in
seiner Aufgabe, geringe Mengen von Tuberkelbacillen zu vernichten,
versagt hat.
Darf uns nun die Erkenntnis dieser Thatsachen abhalten, das
Fleisch von Tieren, die mit sogenannter lokaler Tuberkulose behaftet
sind, frei zu geben ?
Ich muß diese Frage entschieden verneinen; denn in den
allermeisten Fällen ist die Anwesenheit weniger Bacillen im Blute
und Fleische thatsächlich nicht schädlich und, wenn es auch vor-
kommt, daß in gewissen sehr seltenen Fällen der Tuberkelerreger
nach entfernteren Organen durch die Blutbahnen fortgeschwemmt
wird und dort zur Bildung von einzelnen kleinen krankhaften Herden
Veranlassung giebt, so kann daraus doch nicht gefolgert werden,
daß die ganze Fleischmasse, abgesehen von den Tuberkelherden
bezw. den von ihnen durchsetzten Organen, gesundheitsschädlich ist.
*
% *
In welchen Fallen ist nun das Fleisch tuberkulôser Tiere als
gefährlich für die menschliche Gesundheit zu beanstanden ?
L Zunächst ist dies der Fall bei der akuten Miliartuberkulose.
Bei der akuten Miliartuberculose gelangen plötzlich sehr viele
Bacillen ins Blut; der sonst chronische tuberkulöse Prozeß nimmt
einen akuten Charakter an und drohende Symptome treten auf.
Bei der Obduktion sind vielfach die tuberkulösen Veränder-
ungen nur an sehr wenigen Organen mit unbewaffnetem Auge zu
sehen. Sie sind meistens nur durch die mikroskopische Unter-
suchung zu erkennen.
Die massenhaft im Blute befindlichen Bazillen bergen aber
jedenfalls eine große Gefahr für den Menschen, der solches Fleisch
genießt oder mit demselben hantiert.
Hier sei nun zunächst auf die neueren, höchst wertvollen
Untersuchungen von Mac Fadyean näher eingegangen.*)
Derselbe benennt zuerst auf Grund der von ihm vorgenommenen
Obduktionen diejenigen Organe, welche in Fällen von Rindertuber-
kulose verändert befunden werden können, giebt darauf eine Be-
schreibung von den in sechs Fällen von weit vorgeschrittener
Tuberkulose wahrgenommenen Veränderungen. Sodann bekämpft
*) J. M. Fadyean. The situation and order of developement of the
lesions in bovine tuberculosis. Journal of Comparative Pathology and
Therapeutics. September 1898.
746 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
er die Meinung Ostertags, betr. die Kennzeichen der Generalisation,
indem er seinerseits behauptet, daß viele Organe, wie Leber, Milz,
Nieren und viele Fleischlymphdrüsen, leichter durch die Lymphe
als durch die Blutbahn infiziert werden, worin ich ihm nur teil-
weise beistimmen kann. Danach beschreibt er drei Versuche an
Kühen, denen er große Mengen tuberkulöser Stoffe in die Drossel-
vene eingespritzt hatte. Die Kühe, welche sämtlich innerhalb
kurzer Zeit wegen gefahrdrohender Symptome geschlachtet wurden,
zeigten insgesamt akute (hämatogene) Miliartuberkulose der Lungen.
Bei mikroskopischer Untersuchung erwiesen sich die bronchialen
und mediastinalen Lymphdrüsen verändert, die übrigen normal, mit
Ausnahme des zweiten Falles, wo eine Pharyngeal- und eine Bug-
drüse tuberkulös waren. Makroskopisch wurden also in diesen
Fällen akuter Miliartuberkulose in der Hauptsache die Lungen
verändert befunden, während bei der mikroskopischen Untersuchung
im ersten Falle die Leber und Milz, im dritten Falle die Milz sich
tuberkulös verändert zeigten.
M’Fadyean zieht aus diesem Befunde folgende Schlüsse:
1) Die Infiltration der ganzen Lunge mit Tuberkeln von ziemlich
leicher Größe ist ein niemals fehlschlagender Beweis für die
eneralisation.
2) Beim Fehlen der Lunge giebt die Untersuchung der anderen Organe
mit unbewaffnetem Auge keine Anhaltspunkte für Annahme einer
Generalisation des Prozesses.
8) In Fällen von generalisierter Tuberkulose können Milz, Leber,
Nieren mikroskopisch keine Veränderungen zeigen, obwohl die
Lunge Myriaden von embolischen Tuberkeln zeigt.
4) Die in Milz, Leber, Nieren und im allgemeinen in den Lymph-
drüsen mikroskopisch gefundenen Tuberkeln sind gewöhnlich die
Folgen lymphogener Infection und kein Beweis für die Generali-
sation mittels der Blutbahn.
Betont muß hierbei werden, daß M’Fadyean nur die akute
Miliartuberkulose ins Auge faßt, die zum Tode führt und in jedem
Falle von auffälligen Symptomen begleitet ist, nicht aber an die
chronische generalisierte Tuberkulose denkt.
Die Diagnose auf akute Miliartuberkulose erfordert beim ge-
schlachteten Tiere das Vorhandensein einer großen Zahl — nicht
nur weniger — gleichgroßer, embolischer Tuberkeln in den Lungen.
Um daher möglichen Zweifeln vorzubeugen, ist die Unter-
suchung vor dem Tode bezw. vor der Schlachtung zur Feststellung
des Vorhandenseins akuter gefahrdrohender Symptome unumgänglich
notwendig.
Der vierten Schlußfolgerung M’Fadyeans kann ich nur
mit großer Einschränkung beipflichten. Bei chronischer gene-
ralisierter Tuberkulose werden die angeführten Organe durch
die Blutbahnen infiziert, was doch auch bei Miliartuberkulose ge-
schieht, wie aus den eigenen Versuchen M’Fadyeans hervorgeht.
Daß Leber, Nieren und Milz Tuberkeln zeigen, während dies bei
vielen tiefer gelegenen Fleischlymphdrüsen nicht der Fall ist, beweist
Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. 747
höchstens, daß die Infektion der Lymphdrüsen durch die Blutbahnen
langsamer geschieht und mehr Giftstoff erfordert als die anderer
Organe und als eine Infektion durch die Lymphbahnen.
Die angeführten Versuche bestätigen also, daß in Fällen akuter
Miliartuberkulose |
1) die Tiere akute Krankheitssymptome zeigen, und
2) bei makroskopischer Untersuchung Miliartuberkeln nicht in
verschiedenen Organen zu finden sind.
Überdies ergeben jedoch weitere Versuche M’Fadyeans die
Gefährlichkeit des Fleisches in Fällen von akuter Miliartuberkulose,
die auch schon aus der großen Zahl der in die Blutbahnen ge-
langten Bacillen zu folgern ist. |
Allerdings prüfte er nicht durch Fütterung, sondern durch
Einimpfung die Infektiosität des Fleisches und anderer Teile seiner
drei erwähnten Versuchstiere und eines vierten, welches mit akuter
Miliartuberkulose, anschließend an akute heftige Prozesse,*) be-
haftet war. |
In dem ersten dieser Fälle erwiesen sich Blut, Muskeln,
glandula poplitea und glandula bronchialis, im zweiten Falle
glandula poplitea, Milz und Lunge infektiös, während die Muskeln
harmlos waren; im dritten Falle waren Blut, Muskeln, Milz, Nieren
und Bugdrüse nicht ansteckend; hingegen waren die Leber, glandula
poplitea, Bronchialdrüse und Lunge infektös; im vierten Falle war
die Milz, nicht jedoch die Muskeln infektiôs. Im ganzen hatte unter
den drei mit Blut angestellten, ebenso wie von vier mit Muskeln
vorgenommenen Versuchen, je einer ein positives Ergebnis.
Dreimal wurde mit Milzgewebe geimpft, davon zweimal mit
positivem Erfolge; in einem dieser Fälle hatte man mikroskopisch
in der Milz Tuberkeln gefunden. Dreimal wurde eine augenschein-
lich gesunde Kniekehldrüse mit positivem Ergebnis verimpft, während
in einem derselben Fälle die Impfung einer Bugdrüse ohne irgend
welches Resultat blieb.
Niere und Leber, die in einem und demselben Falle verimpft
worden waren, ergaben nur hinsichtlich der Leber einen positiven
Erfolg, den die mikroskopische Untersuchung bestätigte. Die mit
mikroskopisch krank befundenem Lungengewebe angestellten Ver-
suche fielen sämtlich positiv aus.
Aus diesen Versuchen und aus solchen anderen Forscher,
welche ich hier übergehe, ist zu folgern, daß da, wo Bacillen nicht
in großer Zahl in das Blut eingedrungen waren, das Fleisch als
ziemlich harmlos betrachtet werden kann.
In den erwähnten Fällen waren Blut- und Muskelgewebe nur
einmal, die Kniekehldrüse jedoch dreimal virulent. Hieraus geht
*) J. Mac Fadyean. The infectivity of the Blood, Muscular Tissue and
Lymphatic Glands in Generalised Tuberculosis of the ox. Journal of
Comparative Pathology and”Therapeutics. Dezember 1898,
748 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulôser Tiere.
hervor, daß sehr viele Bacillen im Blute die Lymphdrüsen gefähr-
licher machen als Muskeln und Blut, und daß in solchen Fällen
die Muskeln, infolge der Anwesenheit von Lymphdrüsen in höherem
Grade gefährlich sind.
Da das auf seine Giftigkeit geprüfte Material eingeimpft und
nicht verfüttert wurde, kann auf Grund der genannten, sowie auch
der schon früher angestellten Versuche, wieder ausgesprochen
werden, „daß selbst bei akuter Miliartuberkulose das Fleisch nur
in wenigen Fällen gefährlich ist.‘
I. Außer im Falle der akuten Miliartuberkulose wird das
Fleisch tuberkulöser Tiere zu beanstanden sein, wenn es
viel giftige Stoffe enthält.
Häufig, jedoch nicht in allen Fällen, wird dies bei chronischer
generalisierter Tuberkulose der Fall sein.
Abstand möchte ich z. B. von der Beschlagnahme nehmen,
wenn die chronische Generalisation nicht zu embolischen Prozessen
in den Muskeln und den von ihnen nicht zu trennenden Fleisch-
lymphdrüsen geführt hat, also auch nicht viele Bacillen ins Blut
gekommen sein werden. Dies gilt ebenso, wenn die Generalisation
sich auf mehrere innere Organe erstreckt hat, aber weder in den
tiefer gelegenen Fleischdrüsen, noch in dem Fleische selbst zur
Bildung von Tuberkeln geführt hat.
Die Tiere, welche an chronischer generalisierter Tuberkulose
leiden, erscheinen, lebend, selten erheblich krank; oft sind sie sogar
im besten Ernährungszustande.
Zeigen das Fleisch und die Lymphdrüsen keine Tuberkeln.
so ist es, selbst wenn sich solche in den Nieren oder in der Milz
finden sollten, nicht zu beanstanden.
Wenn ich von den Fleischlymphdriisen spreche, so meine ich
uur die „tieferliegenden‘‘, welche vollständig dem Fleische angehören,
und nicht die oberflächlichen, welche durch die in ihrer Nähe be-
findlichen tuberkulösen Entartungen der Eingeweide oder der Serosen
angesteckt sind. Das Fleisch ist daher zu beanstanden, wenn
tuberkulöse Prozesse im Fleische oder in den Fleischlymphdrisen
angetroffen werden.
Hierzu möchte ich bemerken, daß wohl kein wissenschaftlich
gebildeter Fleischbeschauer Fleisch in allen Fällen beanstanden wird, :
in denen zwar generalisierte, nicht aber akute Miliartuberkulose
besteht, und in denen wohl Eingeweide, jedoch weder Fleisch, noch
Fleischlymphdrüsen verändert sind.
Dem Einwurfe, daß bei chronischer generalisierter Tuberkulose
das Fleisch und die Drüsen gerade im Augenblicke der Schlachtung
oder kurz vorher in den Krankheitsprozeß einbezogen sein könnten,
ohne daß schon tuberkulöse Veränderungen sichtbar geworden sind,
ist entgegenzuhalten, daß die Zahl der Bacillen alsdann noch nicht
groß sein wird. °
Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. | 749
I. Aus praktischen Gründen muß ich den erwähnten Fällen
noch denjenigen der „multiplen Lokaltuberkulose‘“ hin-
zufügen.
Ergiebt in solchen Fällen die Untersuchung des Fleisches und
der dazu gehörigen Drüsen, insbesondere der letzteren, daß dieselben
tuberkulös infiziert sind und sich von dort aus das Gift, namentlich
auf lymphogenem Wege, weiter verbreitet hat, so ist durch das
Vorhandensein vieler giftiger Stoffe im Fleische eine Gefährdung
der menschlichen Gesundheit zu besorgen und daher Beanstandung
des Fleisches am Platze.
In den unter II. und III. genannten Fällen ist der Zustand
der Lymphdrüsen für die Entscheidung des Fleischbeschauers maß-
gebend.
Natürlich kann nicht das ganze Fleisch durchmustert werden.
Es ist auch nicht notwendig, daß alle Lymphdrüsen verändert sind,
sondern es genügt, wenn einzelne tiefer gelegene Fleischlymph-
drüsen Veränderungen zeigen, sofern diese nicht als die direkte
Folge von Tuberkeln in naheliegenden Organen oder Serosen auf-
zufassen sind. Es sei dabei bemerkt, daß das Kranksein der
Lymphdrüsen nicht immer in makroskopisch sichtbaren Tuberkeln
zu bestehen braucht, sondern auch Ödem, Hyperämie und An-
schwellung das Vorliegen des tuberkulösen Prozesses anzeigen
können.
Hiermit glaube ich nun alle Fälle, in denen Beanstandung des
Fleisches tuberkulöser Tiere stattfinden soll, angegeben zu haben.
Im ganzen wollte ich also sagen, daß
1) bei sogenannter lokaler Tuberkulose beschlagnahme der
veränderten Teile des Fleisches zu erfolgen hat, der Rest.
aber freigegeben werden muß;
2) bei generalisierter Tuberkulose dasselbe zu geschehen hat,
mit Ausnahme von
a) den Fällen von akuter Miliartuberkulose, bei welchen
das ganze Tier zu beanstanden ist,
b) den Fällen von chronischer generalisierter Tuberkulose,
in denen die Fleischlymphdrüsen (oder das Fleisch)
verändert sind; hier hat auch Beanstandung des
ganzen Tieres zu erfolgen;
3) bei multipler lokaler Tuberkulose wie bei chronischer
generalisierter Tuberkulose gehandelt werden, d. h. Bean-
standung des ganzen Tieres erfolgen muß, wenn das Fleisch
oder die Fleischlymphdrüsen verändert sind.
Weiter will ich noch hinzufügen, daß in Fällen von Heilung
des tuberkulösen Prozesses, von Verkalkung der Tuberkeln u. s. w.
die geheilten Teile als unschädlich betrachtet werden können.
Ich würde meinen Auftrag als nicht vollständig erledigt an-
sehen, wenn ich nicht einige Worte den vielen anderen Punkten,
750 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
welche von verschiedenen Seiten bei Beurteilung des Fleisches
tuberkulöser Tiere mit in Betracht gezogen werden, widmen wollte.
So sind zu nennen:
1) Abmagerung und Abzehrung. Diese zwei Zustände, welche
Folgen der Tuberkulose sein können, müssen bei der Be-
urteilung des Fleisches tuberkulöser Tiere von dem Begriff
»Tuberkulose“ getrennt werden und sind für sich zu be-
urteilen. Wenn der tuberkulöse Prozeß selbst keine Ver-
anlassung zur Beanstandung des Fleisches geben würde,
sondern nur die Abmagerung oder Abzehrung, so hätte die
Beschlagnahme nicht wegen der Tuberkulose, sondern
wegen der Abzehrung zu erfolgen. Mag die letztere auch
eine Folge der ersteren sein, so bildet sie doch einen Be-
anstandungspunkt für sich.
2) Weiter wäre ekelhaftes Aussehen (mauvais aspect) zu be-
sprechen. Dieser, mit Bezug auf die Beurteilung immer
vom Individuum abhängige Begriff muß ebenfalls von der
Beurteilung des Fleisches tuberkulöser Tiere getrennt
werden. Die Frage, ob ekelhafte Eigenschaften von Nahrungs-
mitteln an und für sich gesundheitsschädlich sind, ist viel-
leicht sehr interessant, doch ist sie ebenfalls von der Frage,
ob das tuberkulöse Fleisch beanstandet werden müsse, zu
trennen.
3) Zweifelhafte Fälle endlich sind, wobei ich Ostertag in jeder
Hinsicht beistimme, als ungünstige zu beurteilen.
Wie soll nun mit dem Fleische tuberkulöser Tiere weiter
verfahren werden? In dieser Hinsicht gelten zwei allgemeine Sätze
und zwar:
1) Das nicht beanstandete Fleisch und die nicht beanstandeten
Teile von tuberkulösen Tieren sind ohne weiteres freizu-
geben;
2) Das beanstandete Fleisch und die beanstandeten Teile
_ von tuberkulösen Tieren müssen sterilisiert werden.
Hier muß ich einige Worte der Deklarations- resp. Freibank-
frage widmen. Ich halte es durchaus nicht für notwendig, und
auch dem Eigentümer gegenüber für sehr unbillig, Fleisch, welches
unschädlich ist, mit Deklaration oder in Ländern, wo man Frei-
bänke kennt, auf der Freibank verkaufen zu lassen.
In dieser Hinsicht möchte ich meinen Antrag, den ich auf
dem Berner Kongreß, getrieben von dem Bestreben, eine Ueber-
einstimmung zu erzielen, gestellt habe, (compte-rendu, page 803)
widerrufen. Der dort gemachte Vorschlag geht entschieden zu weit.
Dennoch wird eine Deklaration in vielen Fällen notwendig sein.
Oft wird das an und für sich unschädliche Fleisch von tuber-
kulösen Tieren durch verschiedene Manipulationen während und
nach der Schlachtung bei Entfernung von angesteckten Teilen, von
Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. 751
Eingeweiden oder Serosen mit vielen giftigen Stoffen besudelt und
dadurch schädlich gemacht. Solches Fleisch kann an der Außen-
fläche viele Tuberkelbacillen beherbergen, welche, gerade weil sie
an der Aussenfläche sitzen, durch einfaches Kochen oder Braten
getötet werden. Dieses Fleisch will ich mit Deklaration oder auf
der Freibank mit der Angabe, daß es gut gekocht oder gebraten
werden muß, verkauft wissen. Sterilisation würde auch in diesem
Fall vorzuziehen sein, nimmt aber dem Fleische einen zu großen
Teil des Wertes.
Beanstandetes Fleisch hingegen muß stets sterilisiert werden,
sofern nicht die Kosten der Sterilisation den Fleischwert erreichen
oder übersteigen.*) Bloßes Kochen und Braten bietet keinen Ersatz
hierfür. Das sterilisierte Fleisch ist mit Deklarationszwang bew. auf
der Freibank zu verkaufen, da das kaufende Publikum ein Recht
darauf hat, die Herkunft zu erfahren.
Was die Frage der Entschädigung betrifft, so ist ein inter-
nationaler Kongreß nicht die geeignete Stelle, um hierfür Regeln
aufzustellen. Ich halte übrigens in der heutigen Zeit, wo der Eigen-
timer im Tuberkulin ein brauchbares Erkennungsmittel besitzt, eine
Entschädigung nicht unbedingt notwendig; denn das Publikum kann
zum mindesten Fleisch von gesunden Tieren verlangen und der
Lieferant ist also moralisch verpflichtet, solches zu liefern. Verletzt
er wissentlich oder fahrlässig diese Pflicht, so kann er doch nicht
auf Entschädigung Anspruch erheben. Wenn z. B. die Entschädigung
aus einer Gemeindekasse zu zahlen wäre, könnte es sonst leicht
vorkommen, daß eine solche Gemeinde die Markt- und Schlacht-
stelle für tuberkulöses Vieh in der ganzen Umgebung würde. Ist
andrerseits zu erwarten, daß die Entschädigung im Interesse der
Ausführung von Maßreln zur Bekämpfung der Tuberkulose im
Allgemeinen oder zur Durchführung einer allgemeinen Fleischbeschau
in einem Reiche oder einer Provinz wirken wird, so kann eine
rechtmäßige Entschädigung der Eigentümer, welche die gesetzliche
Vorschriften erfüllt haben, wohl von Nutzen sein.
Es muß hierbei bemerkt werden, daß die Eigentümer sich
mittelst Viehversicherungen sehr praktisch zu helfen wissen. Es
kann daher in vielen Fällen den Behörden anheimgegeben werden,
diese Versicherungen administrativ oder auch finanziell zu unter-
stützen.
Aus dem Gesagten ergiebt sich meine Stellungnahme zu den
in Bern gefaßten Beschlüssen. Ich unterlasse es daher, im Hinblick
auf den mir zugewiesenen beschränkten Raum, im einzelnen hier
nochmals darauf hinzuweisen.
* Vgl. hierzu meinen Berner Bericht.
752 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
Meine dem VII. Kongresse zu unterbreitenden Anträge lauten:
Der Kongreß wolle beschließen :
1) Im Hinblick auf die Gefahren, welche der menschlichen
Gesundheit aus dem Genuss des Fleisches tuberkulöser
Tiere drohen, ıst eine Beschau der Schlachttiere vor und
nach der Schlachtung geboten.
2) Das Fleisch tuberkulöser Tiere ıst zu beanstanden:
a) in Fallen von akuter Miliartuberkulose,
b) ın den Fällen, in welchen das Fleisch bzw. die Fletsch-
lymphdrusen tuberkulos verändert sind.
3) Freizugeben ıst das Fleisch in allen anderen Fallen,
jedoch erst nachdem die veränderten Teile bzw. Organe
beschlagnahmt sind.
4) Eine Freigabe unter Deklaration bzw. mit Verkauf auf
der Freibank hat zu geschehen tn den Fallen, tn welchen
das Fleisch, obwohl an und für sich unschädlich, äusser-
lich mit giftigen Stoffen besudelt wurde.
5) Wirklich zweifelhafte Fälle sind wie gefährliche zu be-
urteilen.
6) Beanstandetes Fleisch und beanstandete Organe müssen
stertlistert werden, sofern der Handelswert nach der
Sterilisation die Kosten dieser übersteigt.
7) Das stertlisterte Fleisch und die sterilisierten Organe
sind unter Deklaration bzw. auf der Freibank zu ver
kaufen.
8) Die Begriffe Abmagerung, schlechtes Aussehen, ekelhaftes
Aussehen und ähnliche mehr, sind für die Beurteilung
der Gefährlichkeit tuberkulosen Fletsches bedeutungslos;
sie können aber selbständig die Veranlassung für du
Beanstandung sein.
753
Rapport du Dr D. A. de JONG
Vétérinaire d’Etat à Leiden.
(Extrait fait par le professeur NOYER, Berne, et docteur LYDTIN, Baden-Baden.)
IVERS Congrès internationaux ont déjà discuté cette
SW question sans succès bien appréciable. Les congrès
vétérinaires ne doivent pas toutefois se lasser de s’en
occuper; car, c'est une vérité aujourd’hui universellement
reconnue, qu'il est d'intérêt général de régulariser
l’utilisation des viandes provenant d'animaux tuberculeux.
Il était donc utile de reporter cette question au programme
du Congrès de Bade, afin de voir si l’opinion émise à Berne a reçu
depuis l’approbation générale. Pour ma part, je ne puis, pour
plusieurs motifs, accepter ces résolutions; elles me paraissent, en
partie, incompréhensibles. Je saisis donc volontiers l’occasion
d'émettre ici mon opinion et de préciser ma manière de voir,
espérant que les décisions qui vont émaner du Congrès de Bade,
seront acceptables et profitables pour tous.
Les résolutions des précédents congrès, déjà communiqués
par le Comité d'organisation aux adhérents du nôtre, montrent
qu’à Bruxelles et Paris ainsi qu'aux Congrès pour l'Etude de la
tuberculose (1888 et 1891) on concluait à la saisie totale des
viandes provenarit de tous les animaux tuberculeux, décision,
entraînant pour l’économie générale une perte immense.
La proposition d’Arloing faite au Congrès de 1891, permit de
sortir de l’impasse, Elle visait la stérilisation de grandes quantités
de viandes, qui, sans elle, étaient perdues pour la consommation.
Survint le troisième Congrès pour l'Etude de la tuberculose,
qui adopta les propositions de Nocard, restreignant la saisie à la
viande des seuls animaux atteints de la tuberculose „generalisde“.
Le Congrès de Berne, finalement, n’admit la saisie, que dans
le cas où l'extension des alterations tuberculeuses et leur caractère
font craindre un danger pour la santé humaine.
Les divers rapporteurs émirent là-dessus les opinions suivantes:
Butel préconisa la saisie totale, ne laissant entrer dans le
trafic que la viande stérilisée. Pour lui, toute viande provenant
48
754 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux.
d’un animal tuberculeux, même à un faible degré, doit être jugée
dangereuse à l’état cru.
Selon Guillebeau, ie second rapporteur, la viande d'animaux
tuberculeux, même d’un aspect normal, doit contenir, à certains
moments, le bacille de Koch (compte rendu, p. 468). Elle est pour
cela infectieuse, même si elle ne renferme qu'un nombre restreint
de bacilles; mais, comme ceux-ci sont détruits par une témperature
de 70 à 80 degrés centigrades, la cuisson telle qu'elle se pratique
dans la cuisine ordinaire, en permet sans danger la consommation.
Quoique Ostertag, le troisième rapporteur nommé par le
comité organisateur, n'ait pas fourni de rapport, ni fait: acte de
présence au congrès, nous savons qu’il rejette de la consommation
toute viande criblée de foyers tuberculeux, même minimes en ex-
tension. [1 distingue d'après Johne entre ‚la localisation et la
généralisation du processus tuberculeux‘.
La tuberculose localisée est restreinte à un ou plusieurs or-
ganes, appartenant à la même section du réseau lymphatique qui,
dans ce cas, est le seul propagateur du processus.
Conséquement, il n'y a que les tissus ou organes altérés à
écarter, tandis que le reste, comme franc de bacilles, peut être
livré à la consommation.
Ce même auteur admet encore une autre forme de localisation,
si l'on peut dire „plus étendue“, et qu’il appelle , tuberculose loca-
lisée multiple“, causée par une infection d'organes différents, ou
par l'introduction du bacille dans les vaisseaux sanguins, mais
bientôt arrétée dans son cours par la formation de thrombus, etc.
Dans ce dernier cas, le processus se restreint à la région irriguée
par le sang infecté et s’y localise. La encore, saisie de la région
tuberculosée et libre trafic du reste.
Pendant que dans les cas de tuberculose localisée, le dernier
excepté, les lymphatiques seules sont en jeu dans la propagation
du processus, ce sont, dans la tuberculose généralisée, les vaisseaux
sanguins qui charrient le virus et le répandent dans tout l'organisme.
On voit par là, d’un côté, l’intrusion lente et restreinte du principe
virulent qui se localise dans une région anatomique déterminée;
de l'autre, son invasion rapide et brutale, de laquelle résulte
immédiatement l'infection totale de tout l'organisme. Dans le premier
cas, la presque totalité de la viande est indemne, dans le second,
le tout est infectieux.
Ostertag appelle cette forme: ,, tuberculose généralisée aiguë”,
ou ,miliaire“, affection qui mène rapidement l'individu à la mort
par suite du grand nombre de bacilles introduits dans le sang, —
et il en distingue la ,tuberculose généralisée chronique“, — où l'ir-
ruption des matières virulentes dans le sang est moins considérable,
mais se répéte de temps en temps, dissiménant dans l'organisme
des foyers tuberculeux d’äge différent.
Enfin, moi, j'ai présenté au Congrès de Berne un court
rapport sur la stérilisation de la viande, dans lequel j'ai exposé que
Rapport du docteur D. A. de JONG, Leiden. 755
ce procédé est le seul capable, de rendre apte à la consommation,
celle des animaux tuberculeux, qui, sans lui, devrait être détruite.
N en résulte que les spécialistes sont partagés en deux camps.
Les partisans de la „saisie totale ou absolue* de toutes les
viandes, provenant d'animaux tuberculeux, s'appuient sur le danger
que présente pour l’homme, l'introduction avec les aliments de tout
bacille de la tuberculose dans le tube digestif, théorie soutenue par
lexpérimentation dans laquelle le sang on le suc musculaire d’ani-
maux tuberculeux, ingéré à des sujets d'essai, les a infectés.
Les partisans de la ,saisie partielle ou relative“ sont d'accord
avec les précédants quant aux viandes des animaux atteints de la
tuberculose généralisée, mais s'en séparent lorsqu'il s’agit de celle
des animaux avec foyers tuberculeux localisés.
Ils assurent qu'ici, dans beaucoup de cas, le virus tuberculeux
franchit rarement les limites de l’organe atteint ou les ganglions
lymphatiques les plus rapprochés; que, si le processus s’étendait
quand même, ce ne serait que par les voies lymphatiques, la circu-
lation sanguine restant indemne, et que, par conséquent, il ne
pourrait être question d’une infection du sang ou de la viande.
Les organes directement atteints seraient donc les seuls dangereux.
En outre, les recherches auraient prouvé que, même dans la tuber-
culose avancée, la viande ou le suc musculaire seraient rarement
virulents et ‘que, si l'infection expétimentale avait quelquefois
réussi, le résultat positif n'avait été obtenu que par la methode de
l'injection dans les tissus ou cavités, tandis que l’ingestion stomo-
cale ne donnait qu’un résultat négatif. Ils en concluent que le
sang et les muscles sont des terrains de culture peu favorables au
bacille et que celui-ci y succombe bientôt, et ils en déduisent que
les quelques rares bacilles, ingérés avec les aliments, ne seraient
pas capables de mettre la santé humaine en danger. En conse-
quence, la viande d'animaux tuberculeux ne devrait donc être
saisie, que dans le cas où l’étendue et le caractère du processus
ferait prévoir une dissémination abondante des bacilles dans les
liquides et tissus.
Je me rallie au point de vue de l'inspection des viandes à
l'avis des partisans de la saisie „partielle“, c'est à dire de la saisie
limitée aux cas faisant admettre la présence, dans la viande, d’un
grand nombre de bacilles. Autrement dit, , l'inspection des viandes
devra se baser sur l'examen anatomique et microscopique“.
Mais, je ne puis que sur certains points suivre les auteurs
qui se basent dans l'inspection des viandes provenant d'animaux
tuberculeux, sur la distinction entre la tuberculose „locale et la
généralisée“.
Maints auteurs vont certainement trop loin, en admettant que
la tuberculose, surtout chez les bovidés, a une grande tendance à se
localiser, et en prétendant, que les ganglions lymphatiques, auraient
le pouvoir de retenir les bacilles à la manière d’un filtre pendant
un certain laps de temps, et d'empêcher ainsi leur dissémination.
756 Emploi des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux.
On peut admettre en règle, que le système lymphatique soit la
voie ordinaire de dissémination du bacille de Koch, sans cependant
exclure les voies du torrent sanguin, même dans la tuberculose
chronique et localisée. .
Je ne conteste pas qu’une partie des bacilles amenés dans les
ganglions lymphatiques, y soient retenus par le réseau ganglionnaire:
mais je suis d'avis, qu'une autre partie le traverse, pour être
versée, à la fin, dans le torrent sanguin. (Cela aura lieu dans tous
les cas, les ganglions étant peu ou fortement altérés. Mais que
deviennent alors les bacilles versés dans le sang? L'expérience
clinique et l’autopsie des animaux de boucherie ne les retrouvant
ordinairement plus, il faut admettre qu'ils sont détruits ou éliminés.
Leur disparition du courant sanguin, après injection, est
prouvée du reste par l'expérience directe.
Cependant, il y a des cas (il est vrai qu'ils sont rares), où
l'on retrouve les traces des bacilles sortant d’un foyer tuberculeux
localisé, et versés dans le sang.
En effet, on peut constater, conjointement à une localisation
pulmonaire, des foyers tuberculeux dans les ganglions du mésentère
dus, sans doute, à l’ingestion de sputum, de plus, un ou deux
tubercules dans les reins, tandis que les ganglions du système
musculaire sont apparemment sains; la tuberculose rénale ne peut
avoir ici qu'une origine hématogène. Car, les cas de ce genre ne
se rattachent ni à la tuberculose „chronique généralisée“, dans
laquelle on trouve des foyers dans la plupart des organes, à la
suite d’une infection répétée par le sang, — ni à la „tuberculose
localisée multiple‘, où l'infection par le sang a cessé complètement
après avoir produit des foyers secondaires.
Il arrive donc que les ganglions n'arrêtent pas tous les ba-
cilles, et que quelquefois le sang les porte au loin sans les detruire.
Ce que je voulais demontrer, c’est que la tendance de la
tuberculose à la localisation ne peut pas être attribué exclusivement
à la filtration ganglionaire, mais aussi à l'effet destructeur que le
sang produit sur les bacilles de Koch.
La tuberculose localisée ne prouve donc nullement que le
sang n’a pas été infecté, mais seulement que les bacilles entrés
dans la circulation n’ont pas donné lieu à la formation de foyers
tuberculeux dans des organes éloignés et dans les muscles.
Néanmoins cette considération ne pourra jamais justifier la
saisie de la viande d'animaux atteints de tuberculose localisée; car
la présence de quelques baccilles dans le sang ou le tissu muscu-
laire, ne peut rendre la viande nuisible à la santé, vu que le sang
circulant suffit pour neutraliser le virus.
* * +
Dans quels cas, maintenant, la viande d’animaux tuberculeux
est-elle dangereuse pour la santé humaine?
Rapport du docteur D. A. de JONG, Leiden. 757
Nous allons les enumerer:
1) En première ligne, „la tuberculose miliaire‘‘. Ici, les bacilles
pénètrent en tel nombre dans le sang que la maladie
prend un caractère aigu. Malgré l'apparition de symptômes
graves, l'infection tuberculeuse est, à l’autopsie de l'animal
mort ou abattu, souvent à peine visible. Si l’on ne découvre
pas les tubercules miliaires du poumon à l'œil nu, il faudra
avoir recours au microscope qui révèlera leur présence
dans presque tous les organes.
Ici il faut rappeler les précieux travaux de Mac Fadyean*) sur
cette question:
Cet auteur conclut des résultats qu’il a obtenus, que les lésions
tuberculeuses du foie, de la rate et des reins n’ont qu’une impor-
tance restreinte, lorsqu'il s’agit du diagnostic de la tuberculose
généralisée, celui-ci étant assuré par la présence de tubercules
miliaires de grandeur à peu près dzale, disséminés dans tout le
poumon. Mac Fadyean arrive de la à conclure que les foyers
tuberculeux microscopiques du foie, de la rate et des reins sont
généralement d’origine Iymphogene et ne peuvent être considérés
comme preuve de la généralisation par le sang. On voit que l’auteur
vise surtout la tuberculose aigile pendant qu'il passe sur la tuber-
culose chronique généralisée. Car il dit, que le diagnostic de la
tuberculose miliaire est hors de doute, lorsque le poumon contient
un „erand” nombre de tubercules métastatiques de grandeur égale,
endant que la présence de ,,quelques-uns“ ne suffirait pas pour
e motiver. Dans ce cas, il n’y aurait que l’examen clinique du
sujet qui décidera. Ceci, concédé, je fais cependant mes réserves
sur l’origine des tubercules. Si la propagation du processus se fait
dans la tuberculose généralisée principalement ou uniquement par
le courant sanguin, il est étonnant de voir le foie, les reins, la rate
criblés de foyers tuberculeux, tandis que beaucoup de ganglions
lymphatiques situés dans la profondeur des muscles en sont exempts.
e fait ne pourrait s’expliquer qu’en admettant que l'infection
hematogène des ganglions de la profondeur des muscles se fait
moins rapidement et qu’elle nécessiterait une plus grande quantité
de virus que celle du foie, etc., si l’on ne veut pas admettre, que
celle des ganglions se fait, non par les voies sanguines, mais par
les lymphatiques.
nfin les recherches de Mac Fadyean®) ont prouvé la nociveté
de la viande d'animaux atteints de tuberculose miliaire et introduite
par injection.
2) La viande d'animaux atteint de la „tuberculose chronique
généralisée“ doit être saisie dans tous les cas où elle contient
une grande quantité de matière virulente.
Mais, je fais mes réserves. Si les muscles et leurs
ganglions lymphatiques ne contiennent pas de foyers tuber-
culeux, la viande ne peut pas étre virulente, même si
l'extension des altérations touchent plusieurs organes in-
ternes, sans avoir toutefois amené la formation de foyers
*) Journal of Comparative Pathology and Therapeutics, September 1898.
**) Journal of Comparative Pathology and Therapeutics. Dezember 1898.
758 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux.
tuberculeux dans la viande ou dans les ganglions lympha-
tiques situés dans Ja profondeur des muscles.
Justement, dans la tuberculose chronique généralisée il
arrive assez souvent que les symptômes morbides font dé-
faut et que les animaux se trouvent en bon état de nutrition.
Donc, si la chair et les ganglions ne présentent aucune
altération tuberculeuse, la viande doit être livrée à la
consommation, même si des viscères, comme les reins et la
rate, renfermaient des foyers tuberculeux.
En parlant des ganglions de la chair, je pense, non aux
superficiels, pouvant être infectés par les viscères ou les
séreuses de leur voisinage, mais aux ganglions profondément
situés dans les masses musculaires.
Dans le cas, où ces glandes-ci et les muscles montrer-
aient des altérations tuberculeuses, alors, il n’y a pas
de doute: la saisie totale sera indiquee.*)
On pourrait objecter que la généralisation du pro-
cessus peut avoir eu lieu peu avant l'abattage sans avoir
laissé de traces visibles et que dans ce cas la viande
serait virulente says présenter aucun signe de son
altération.
Je répondrais que, dans ce cas, la viande ne contiendra
jamais un nombre de bacilles aussi considérable à la
rendre dangereuse pour la santé humaine.
3) Certains cas de tuberculose locale multiple, où l'infection
a atteint la chair musculaire ou les ganglions y attenants,
et si de là le virus s’est répandu par les voies lymphatiques,
il sera à admettre que la viande contient beaucoup de
matières virulentes et que, par conséquent, elle est nocive.
Dans les cas cités sous 2 et 3, l’état des glandes lym-
phatiques est suffisant pour fixer la décision de l'inspecteur;
car, dans les cas de tuberculose locale multiple, la présence
de foyers dans les muscles ou dans les glandes atténantes
donnera lieu à la saisie,
L'examen des ganglions est donc toujours d'une im-
portance principale, attendu que l'inspection de la masse
musculaire est fort difficile et que l’existence de quelques
ganglions tuberculenx appartenant au système musculaire,
suffit pour justifier la saisie, à moins que les lésions ne
doivent pas être considérées comme consécutives à des
foyers tuberculeux du voisinage.
Il est à noter que les tubercules, n'importe de quel
volume, ne présentent pas les seules formes de l'affection
a
*) Aucun inspecteur bien avisé ne refusera l’exeat dans les cas, où
la tuberculose, quoique généralisée, ne revêt pas le caractère miliaire et où
des viscères sont atteints, mais non la chair, ni les glandes lymphatiques y
renfermées.
Rapport du docteur D. A. de JONG, Leiden. '' 759
tuberculeuse des ganglions; la tuméfaction, l'infiltration
cedemateuse, l’hyperémie folliculaire de celles-ci étant des
symptômes tout aussi probants.
Résumons encore une fois les cas qui demandent la saisie
des viandes, provenant d'animaux tuberculeux:
1) Les cas de tuberculose locale.
Saisie des parties alteintes, le reste livré à la consommation.
2) Les cas de tuberculose généralisée pour lesquels on pro-
cèdera de la même façon, sauf:
a) les cas de tuberculose miliaire,
b) les cas de tuberculose généralisée chronique, et
c) les cas de tuberculose locale multiple, si dans b et c
les ganglions lymphatiques profonds des muscles ou la
viande elle-même sont atteints de la maladie.
Dans ces cas, la saisie totale est indiquée.
Celle-ci devra être appliquée également à tous les cas douteux.
D'après mon opinion, ni l’amaigrissement de l'animal de
boucherie, ni le mauvais aspect de la viande ne devront influencer
le jugement de l'inspecteur sanitaire, ces conditions manquant
souvent, même dans le cas de tuberculose dangereuse, et se retrou-
vant, par contre, chez des animaux de boucherie ou chez des viandes
d'une innocuité indubitable.
Quant au traitement des viandes saisies, j'opine pour leur
stérilisation, après saisie. |
Dans ma proposition faite au Congrès de Berne (voyez compte
rendu p. 504) où j'ai dit que: „en présence de la possibilité de
faire steriliser les viandes tuberculeuses, aucune saisie ne serait
justifiée“ — je suis allé trop loin. Je la révoque. Souvent la viande
d'animaux tuberculeux, par elle-même sans aucune nociveté, peut
être souillée de matières virulentes pendant les manipulations à
l’abattoir et devenir nuisible; elle peut retenir des bacilles à sa
surface, lesquels doivent être détruits par la cuisson. C'est cette
viande qui doit être saisie, pour être vendue, soit avec déclaration,
soit à l’état de basse boucherie, en invitant le consommateur à la
soumettre à une cuisson complète. Mieux vaut une stérilisation
dans l'appareil ad hoc, l’ebullition et le rôtissage ne suffisant pas
toujours pour détruire le virus.
D est sous-entendu que la stérilisation n'aura lieu, que quand
la valeur de la viande stérilisée est supérieure ou au moins égale
aux frais du procédé. (Voir pour plus ample information mon
rapport au Congrès de Berne).
Un dernier point important concerne l’indemnisation des pro-
priétaires de viande tuberculeuse.
La responsabilité de ceux-ci n’est pas toujours facile à établir
et, cependant, ils devraient être en règle avant d’avoir le droit de
demander un dédommagement. D'abord, la valeur de la tuber-
culine comme moyen de diagnostic étant aujourd’hui reconnue, le
760 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux.
propriétaire ne peut plus invoquer son manque de connaissance.
En seconde ligne, le public paie pour recevoir une viande exempte
de défauts et vices. Donc, le producteur et le vendeur ne peuvent
demander une bonification en livrant de la viande d'animaux
tuberculeux, dont l’état morbide leur devait être connue.
I paraît, en outre, être inacceptable de faire supporter
l'indemnité à une caisse publique, surtout communale; car, alors
la commune où existerait une telle caisse, deviendrait le lieu de
marché et d’abattage du bétail tuberculeux des environs.
L’indemnisation générale, embrassant tout le territoire d'un
pays ou d’une province, aurait, par contre, une influence salutaire
sur la lutte contre la tuberculose et sur l’exécution rationelle de
l'inspection de la viande.
En attendant une assurance obligatoire, les propriétaires se
protègent avec succès par le moyen de l'assurance facultative. Le
Gouvernement peut favoriser cette institution, par une subvention
‘ou une réglementation administrative.
J'arrive aux |
CONCLUSIONS:
1) Afin de préserver la santé humaine des dangers que présentent
les viandes tuberculeuses, il est necessaire de soumettre les
animaux de boucherie à ‘une inspection, avant et après
abattage.
2) La viande sera saisie dans les cas de:
a) tuberculose miliaire ;
b) lorsque la viande elle même ou les ganglions attenanis
présentent des altérations tuberculeuses.
3) La viande d'animaux tuberculeux sera abandonnée sans
condition au trafic, dans tous les autres cas; toutefois les
organes ou parties malades seront saisies.
4) Lorsque la viande aura été souillée de matières virulentes, la
vente devra s'en faire sous déclaration ou à l’étal de basse
boucherie.
5) Les cas douteux seront traités comme les cas avérés.
6) La viande et les organes saisies seront stérilisés, si leur
valeur après cette opération atteint ou dépasse les frais qui elle
entraîne.
7) Les viandes et les organes stérilisés doivent être vendus sous
déclaration, ou à l’étal de basse boucherie.
8) Dans l'inspection des viandes, les termes ,amaigrissement,
mauvais aspect“, doivent être séparés de celui de tuberculose;
ils peuvent à eux seuls motiver la saisie.
una) / mn
761
Report of Dr D. A. de JONG
State Veterinarian and Inspector of Meat in Leyden.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
EVERAL International Congresses have already dis-
cussed that question without well-marked results.
Nevertheless those international meetings ought to
reconsider it, the great importance of the regulation
of meat inspection being, at the present time, ac-
knowledged by all. It has, therefore, semeed proper
to send back this question to the Congress of Baden-Baden, to
decide, whether the opinion expressed by the Congress of Berne
on the matter has received general approval. As for me, I
cannot, for several reasons, accept those resolutions; they appear
to me partly incomprehensible. I hope, however, that my
remarks and the discussion that will follow them will lead to
resolutions acceptable to all.
The comparative study of the resolutions of the preceding
Congresses shows us that the Congresses of Brussels and Paris,
as well as the first and the second Congress on Tuberculosis,
(1888 and 1891) voted the complete seizure of all meat of
tuberculous animals, and thus occasioned heavy losses to general
economy.
To evade those losses the second Congress on Tuber-
culosis in 1891 considered favourably the propositions of Arloing;
they suggested the sterilization heating or salting of large
quantities of meat, which, without it, would have been lost as
an article of consumption.
The third Congress on Tuberculosis in 1893 voted the
resolution proposed by Nocard, to the effect of restricting seiz-
ure to the meat of animals affected with “generalized” tuber-
culosis.
Finally, the Congress of Berne agreed to seizure only in
cases where the extent and character of the tuberculous al-
terations might endanger human health.
762 The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
The various reporters expressed themselves as follows:
Butel wanted to return to total seizure and only allow
sterilized meat to go into circulation. According to him, any
meat of tuberculous animals is dangerous, even to a high degree,
while fresh.
The second reporter, Gusllebeau, expresses the opinion
that a temperature of 70 to 80° C. is sufficient to destroy the
bacilli that the meat may contain; therefore, in countries where
it is consumed raw, the sale of tuberculous meat, whatever
may be the degree of the disease, shall be allowed only in
shops of low butchery (Freibank) or, what is better, after
complete sterilization.
The third reporter, Osfertag, presented no report and was
not present. It is greatly to be regretted, as we know that
he excludes from consumption all meat riddled with tuber-
culous centres, however limited their extent. His opinion 1s
based on the ideas first advanced by ohne on “local” or “gen-
etalized” tuberculosis.
By “local tuberculosis” is understood that which is limit-
ed to the diseased organs belonging to the same section of
the lymphatic system, which, in that case, is the sole propa-
gator of the process. Therefore only the infected tissues and
organs need be removed, while the rest may be used as food.
The same author distinguishes yet another form of lo-
calization — of “more extended” localization, if one may say
so — which he calls “localized multiple tuberculosis” and which
is caused by the infection of different organs, or by the intro-
duction of the bacillus in the bloodvessels, where, however, it
is soon stopped by the formation of thrombus etc. In that
case the process is restricted to the region irrigated by the
infected blood, where it becomes localized. Here again, the
seizure of the tuberculous regions is necessary, while the rest
may be passed.
Whilst in the case of localized tuberculosis, with the ex-
ception of the last mentioned, the lymphatics alone propagate
the process, in general tuberculosis it is the bloodvessels which
carry the virus and spread it through the whole organism.
From the above it may be seen, how slowly and restric-
tedly, on the one hand, the virulent matter gains ground in a
given anatomical region where it is localized; and on the other
hand, how rapidly and violently the whole organism becomes
infected. In the former case, almost all the meat is safe; in
the latter the whole is infected.
Ostertag, moreover, distinguishes between ‘generalized
acute” or “miliary tuberculosis” — which rapidly causes death,
in consequence of the large number of bacilli introduced into
the blood — and “generalized chronic tuberculosis”, where
Report of Dr. D. A. de JONG, Leyden. 763
the invasion of the blood by the virulent matter is less con-
siderable, but is repeated from time to time, causing tuberculous
centres of different age.
Finally, I presented to the Congress of Berne a concise
report on the sterilization of tuberculous meat, in which I showed
that this process is the only one by which the meat, which
without it ought to be destroyed, can be rendered fit for use
and without danger to health.
From the above it can be seen that specialists are divi-
ded on this matter.
The advocates of total (absolute) seizure consider that the
meat of tuberculous animals is always dangerous, each bacillus
of tuberculosis, when introduced with the food into the digest-
ive canal, being apt to produce the disease. They base their
opinion on the experiments in which the blood or the mus-
cular juice of tuberculous animals ingested by experimental
subjects has given them the disease.
The advocates of partial (conditional) seizure agree with
the preceding with regard to the meat of animals affected with
generalized tuberculosis, but they differ from them with regard
to that of animals having localized tuberculous centres. They
affirm that in the latter case the tuberculous virus often does
not extend beyond the affected organ or the nearest lymphatic
glands; they admit, besides, that if the bacillus of Koch can
develop, and invade the organism, this extension takes place
only by the lymphatics, the blood remaining exempt, and con-
sequently, there can be no question of infection of the blood
or of the muscular tissue. The tuberculous process would then
be localized. Only organs directly affected, exclusively of the
other part of the organism, could threaten human health. Even
if the tuberculous virus should enter the blood, the meat
could not be very dangerous, as researches have shown that,
even in cases of advanced tuberculosis, the meat or muscular
tissue is seldom virulent, and that in such cases infection
has been obtained only by injection, while ingestion would
have given a negative result. These researches have shown
besides, that the blood and muscular tissue of the living or-
ganism are a poor medium of culture for the bacillus of tuber-
culosis, that it cannot develop in them, and soon dies; it is
concluded, therefore, that the few rare bacilli taken in with
food would not be able to endanger human health. Conse-
quently, the meat of tuberculous animals cannot be dangerous
except when the extent of the disease is such that a great
dissemination of the bacilli in the tissues is suspected; in these
cases only seizure becomes necessary.
I agree with the advocates of partial seizure, viz. of seiz-
ure limited to cases where the presence in the meat of a
764 The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
great number of bacilli is probable: in other words, inspection
of meat will have to rest on anatomical and microscopical
examination.
I am, however, of opinion that several authors have at-
tached too great importance to the difference between “loca-
lized”’ and “generalized’, tuberculosis, as far as meat inspection
is concerned.
Many writers certainly go too far when admitting that in
animals and specially in cattle, tuberculosis has a great ten-
dency to become localized and that the lymphatic glands of
the tuberculous organs have the power to retain bacilli, filter-
like, for a certain length of time, and in that way prevent their
progress. I hold to the opinion that this filtering power of the
lymphatic glands is exaggerated. One must admit, that even-
tual dissemination of the bacillus of Kock takes place by the
lymphatic vessels; but dissemination by the circulation of the
blood is not excluded.
I do not deny that part of the bacilli introduced into the
lymphatic glands, are retained there, but I believe that others
traverse them and finally get into the blood. This will take
place in any case, whether the glands be little or much affec-
ted. What becomes then of the bacilli that have entered into
the blood? As clinical experimentation and autopsy of animals
of butchery do not usually reveal them, we must conclude that
they have been destroyed or eliminated. Their disappearance
from the blood current after injection is, besides, proved by
direct experience.
There are cases, however (rare, it is true), where the
traces of bacilli, having come from localized tuberculous cen-
tres, are met with again in the blood.
Indeed, we find, together with a localized tuberculosis of
the lungs, tuberculous centres in the mesenteric glands, due,
no doubt, to the ingestion of expectorated matter, and one or
two tubercles in the kidneys, while the glands of the muscular
system are apparently sound. In such cases, renal tuberculosis
is of hematogeneous origin. For such cases are not related
to chronic generalized tuberculosis, in which centres are found
in most of the organs after repeated infections of the blood,
nor to tuberculosis with multiple localized centres where the
continuous infection of the blood, which has given rise to those
Secondary centres, has died out. Thus it may happen that the
lymphatic glands do not stop all the bacilli, and that some-
times the blood disseminates them without destroying them.
Consequently, the tendency of tuberculosis to localization
must be attributed not to the filtering power of the lymphatic
glands, but to the destroying influence of the blood upon the
bacilli of Aoch.
Report of Dr. D. A. de JONG, Leyden. 765
Therefore, localized tuberculosis does not prove that the
blood has not been infected, but only that the bacilli that have
entered the circulation, have not given rise to the formation
of tuberculous centres in distant organs and in the muscles.
Nevertheless, this consideration cannot justify the seizure
of the meat of animals affected with localized tuberculosis, for
the presence of a few bacilli in the blood or the muscular
tissue cannot render the meat injurious to health, as the cir-
culating blood is sufficient to neutralize the virus.
*
* *
It is the business of the meat inspector to specify the
cases in which meat of tuberculous animals is dangerous to
man; they are the following.
I. Acute Miliary Tuberculosis. Here the bacilli enter the
circulation of the blood in such quantity, that the disease
assumes an acute character indicated by serious symptoms; the
infection, however, is often scarcely visible to the nacked eye;
the bacilli are, notwithstanding, revealed by the microscope in
nearly all the organs.
The researches of Me Fadyean*) on this subject are very interesting.
He concluded from the results that the tuberculous lesions of the liver,
spleen, and kidneys, have but a restricted importance as far as regards the
diagnosis of generalized tuberculosis, the presence of the latter being proved
by miliary tubercles of equal size disseminated throughout the lungs. From
this, Mc Fadyean finally concludes that microscopic tuberculous centres of
the liver, spleen, and kidneys, are generally of ymphatogeneous origin and
cannot be considered as proof of generalization by the blood.
It is evident that Me Fadyean has specially in view acute tuberculosis ;
he seems to ingnore generalized chronic tuberculosis, for he says that the
diagnosis of miliary tuberculosis is quite certain, when the lung contains a
great number of metastatic tubercles of equal size; the presence of a few
only would not be enough to justify that diagnosis. To clear up the doubt,
clinical examination of the subject would have to be resorted to.
I cannot without reserve endorse Mc Fadyean’s opinion as to the origin
ot the tubercles. If general tuberculosis spreads principally or solely by
the circulation of the blood, it is astonishing to see that the liver, spleen
and kidneys, contain tuberculous centres, while many glands in the thickness
of the muscles are healthy. This fact can only be explained by admitting
that the hematogenous infection of the glands situated in the depth of the
muscles is less rapid and requires a greater quantity of virus than that of
me liver etc., if one does not adopt that the infection spreads by the lym-
phatics.
Finally, Mc Fadyean’e**) researches have shown, that the meat of
animals affected with acute miliary tuberculosis is harmful, at least it has
been proved to be so by injection.
I. Generalized Chronic Tuberculosis. Here, and in all
cases where the meat contains a large quantity of virulent
matter, seizure must be declared.
*) Journal of Comp. Pathology and Therapeutics, Sept. 1898.
**) Journal of Comp. Pathology and Therapeutics, Dec. 1898.
766 The use of the flesh and milk of tuberculous animals,
But, in my opinion, this ought not to be done uncondi-
tionally. If generalized chronic tuberculosis is not accompanied
by metastatic centres in the muscles or glands of the muscular
system, I decline to declare the seizure, even if the tuberculous
alterations extend to several internal organs without, however,
having given rise to the formation of deposits in the meat or
deep glands.
In generalized chronic tuberculosis clinical symptoms are
little marked; this form is met with in animals that are
rather fat.
If then the muscular flesh itself and the deep glands are
healthy, the meat can be delivered for use, even when the
kidneys and spleen contain tuberculous deposits; I specify here
the deep lymphatic glands of muscles, because the superficial
ones in the vicinity of the muscular system may be infected
through the intestines, or surrounding serous.
In cases where the deep seated glands and the muscles
show tuberculous alterations total seizure must be declared.*)
It might be objected that generalized chronic tuberculosis may
have promoted infection of the glands and meat, at the time
of killing or a little before, and that evolution has not had
time to take place, and that in that case the meat might be
virulent without showing any signs of alteration. To that I
will answer that in such cases the meat will never contain 4
number of bacilli large enough to endanger human health.
II. Multiple Local Tuberculosis. If the infection here
has reached the muscular tissue or surrounding glands and if
from them the virus is carried by the lymphatics, one must
admit that the meat contains a great deal of virulent matter
and that it is unwholesome.
In the cases mentioned under II and II the minute in-
. spection of the lymphatic glands gives to the inspector the
necessary elements for his decision; for in cases of multiple
local tuberculosis with formation of deposits in the muscles
and surrounding glands seizure shall be declared.
The examination of glands is always very important, be-
cause the detailed inspection of the muscular mass is very dif
ficult; it is sufficient to find a few deep glands tuberculous to
justify the declaration of seizure. However, the glandular lesions
must not be connected with tuberculosis of surrounding organs
or of serous membranes.
*) I believe, however, that no well advised meat inspector will declare
the seizure when tuberculosis, although generalized, does not assume the
acute miliary character and where viscera may be affected, while the mus
cular tissue and the glands enclosed by it dare free.
Report of Dr. D. A. de JONG, Leyden. 767
Tuberculous deposits are not the only form of glandular
disease; tumefaction, œdematous infiltration, follicular hypero-
mia are evident lesions of tuberculous infection.
I believe that I have now considered all the cases when
seizure is justified, and I sum up:
1) In cases of local tuberculosis, diseased parts shall be
seized, and the remainder delivered for consumption.
2) Generalized tuberculosis shall be treated in like manner,
except:
a) the cases of miliary tuberculosis;
b) the cases of generalized chronic tuberculosis;
c) the cases of multiple local tuberculosis where — as
in b — if the deep lymphatic glands of the muscles
or of the flesh itself are affected, total seizure is to
be ordered.
Seizure ought equally to be declared in all doubtful cases.
I will add that when tuberculosis is cured (cretification of
the deposits), the recovered parts can be considered as harmless.
I will join to this report a few words upon the loss of
flesh and the dwindling away of animals.
These two consecutive phenomena of tuberculosis, in the
inspection of meat from tuberculous animals, ought to be con-
sidered by themselves. If the condition of the disease itself
does not justify seizure, emaciation must be disregarded; other-
wise it would be on account of it and not on account of tuber-
culosis that the seizure would be ordered. Although tuber-
culous infection often brings on emaciation, this last condition
is an independent motive for seizure.
As to the treatment of tuberculous meat, I am of opinion
that it ought to be sterilized after seizure.
I must add here a few words upon the resolution I pro-
posed to the Congress of Berne (see minutes, page 504). It
runs as follows: “As sterilization permits us to render harmless
any tuberculous meat, seizure is not justified.” This resolution
went too far, and I take it back.
Often, meat of tuberculous animals, harmless by itself,
may become tainted during the various manipulations in the
slaughter house and consequently be dangerous; it may retain
bacilli on its surface which ought to be destroyed by cooking.
This meat ought to be sold with declaration or at the shop of
low butchery with the warning to the purchaser to cook it
thoroughly. Sterilization would be better.
Condemned meat must be sterilized; on this point I hold
to the opinion that sterilization ought always to be employed
when the value of the meat, after sterilization, is superior to
768 The use of the flesh and milk of suberculous animals.
the expenses of the operation (see for more information, my
report to the Congress of Berne).
A last word on an important point: the indemnity to
owners of tuberculous meat.
The responsibility of an owner is not always easy to as
certain. The value of tuberculine as a means of diagnosis is
recognized at the present day; owners can no longer plead
ignorance. The public has the right to demand that the meat
they eat comes from healthy animals; the producer has the
moral obligation to furnish such; it cannot be said that he has
a right to an indemnity when he delivers meat of tuberculous
animals, because the condition of the animal ought to have
been known. It seems awkward to make a local fund pay the
indemnities, as then the locality in question would become a
centre for the selling and killing of tuberculous cattle. General
indemnity covering the territory of a country or province,
would, on the other hand, have a beneficial influence in the
struggle against tuberculosis.
Pending the introduction of compulsory insurance, owners
protect themselves successfully by voluntary insurance. Govern-
ments ought to encourage them by subventions or adminis-
trative regulations.
The following are the conclusions I have arrived at:
1) In order to protect human health against the dangers
arısıng from tuberculous meat, tt ts necessary to have
animals for butchery examined before and after killing;
2) Meat shall be setzed:
a) in cases of miliary tuberculosts ;
b) wien tt or tts surrounding glands present tuberculous
ESTONS.
3) The meat of tuberculous animals shall be declared fit for
food in all other cases; however, dıseased organs or paris
shall be seızed.
4) When the meat has been tainted with virulent matter,
tts sale shall take place under declaration or tn shops of
low butchery (Fretbank).
5) Doubtful cases shall be treated as evident cases.
6) Condemned meat and organs must be sterilized, tf their
value after sterilization exceeds the expenses of the process.
7) Sterilized meat and organs must be sold under declaration
at shops of low butchery.
8) In meat inspection the terms “emaciation’’ and “bad
aspect’’ ought to be kept distinct from that of “‘tuber-
culosts’’; they by themselves may justify seizure.
—=>0- <>
769
Bericht von Dr. Ostertag
Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin.
n
enn Gerlach gesagt hat, daß die Ansichten über die
4 Verwendbarkeit des Fleisches kranker Tiere als
menschliches Nahrungsmittel früher schwankten, wie
die Moden, so galt dies in erster Linie von dem
Fleische tuberkulöser Tiere. Ähnlich verhält es sich
mit den Meinungen der Autoren über die Genuß-
tauglichkeit der Milch von tuberkulösen Kühen. Auch hier standen
sich schroffe Gegensätze gegenüber. Der Grund hierfür ist darin
zu suchen, daß es bis vor nicht gar zu langer Zeit an einem Mittel
gebrach, die Richtigkeit oder Unrichtigkeit der über die Verwend-
barkeit des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere aufgestellten
Anschauungen in einwandsfreier Weise darzuthun. Mit der Ent-
deckung des Tuberkelbacillus durch Robert Koch im Jahre 1882
erfuhr diese Sachlage eine entscheidende Wendung. Die Frage der
Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere trat
aus dem Stadium der theoretischen Spekulation heraus und wurde
Gegenstand sorgsamer experimenteller Prüfung.
Wenn wir die Ergebnisse der experimentellen Arbeiten über
die Virulenz des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere zu-
sammenfassen und gleichzeitig die sicheren Beobachtungen über
die Schädlichkeit der Produkte tuberkulöser Tiere in Betracht ziehen,
so ist über die Verwendbarkeit des Fleisches und der Milch tuber-
kulöser Tiere im einzelnen folgendes zu sagen.
1. Fleisch tuberkulöser Tiere.
Die Übertragbarkeit der Tuberkulose durch Fleisch oder Ein-
geweide von tuberkulösen Tieren auf den Menschen muß ausder That-
sache gefolgert werden, daß nach Kochs Feststellungen der Bacillus
der Säugetier-Tuberkulose mit dem der menschlichen Tuberkulose
identisch ist. Ferner sprechen für die Möglichkeit dieser Übertragung
die gelungenen Versuche der Übertragung der Tuberkulose durch
Verfütterung von tuberkulösen Organteilen von Tier an Tier.
Eine derartige Übertragung ist dem Referenten beispielsweise
durch Verfütterung tuberkulöser Lungenstückchen vom Rinde bei
49
770 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkuldser Tiere
sechs Ferkeln in einem Versuche gelungen, welcher durch zwei nicht
gefütterte und bei der Sektion gesund befundene Ferkel des gleichen
Wurfes kontrolliert wurde. Weiter sind als Beweise für die Ubertrag-
barkeit der Haustiertuberkulose, speziell der Rindertuberkulose, auf
denMenschen die von Pfeiffer und von Ollivier mitgeteilten Fälle zu-
fälliger Übertragung der Tuberkulose auf Menschen durch tierische
Produkte anzusehen.
Der Pfeiffer’sche Fall betrifft den Tierarzt Moser, welcher bei
der Sektion einer tuberkulösen Kuh Tuberkulose erwarb, der von
Ollivier mitgeteilte die tötliche Erkrankung von fünf Mädchen in
einem Pariser Pensionate nach dem Genusse der Milch einer mit
Eutertuberkulose behafteten Kuh.
Es muß somit als feststehend erachtet werden, daß die Tuber-
kulose durch den Genuß tuberkulöser Organe auf den Menschen
übertragen werden kann.
Wenn wir hiervon ausgehen, so lautet die nächste und
wichtigste Frage: In welchem Umfange besteht die Möglichkeit der
Tuberkuloseübertragung, ist sie regelmäßig oder nur in bestimmten
Fällen gegeben ?
Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir auf die Patho-
genese der Tuberkulose bei den Haustieren und auf die mit dem
Muskelsafte tuberkulöser Rinder vorgenommenen Experimental-
untersuchungen eingehen.
Die Tuberkulose entsteht entweder durch die Aufnahme der
Tuberkelbacillen mit der Atmungsluft — primäre Lungentuberkulose
— oder durch Aufnahme der Tuberkuloseerreger mit dem Futter
— primäre Darmtuberkulose. Diese Fälle bilden die Regel, und die
wenigen Fälle der intrauterinen und der genitalen Tuberkulose-
übertragung haben für uns lediglich als seltenere Ausnahmen ein
Interesse. Gleichgültig, wo die Tuberkelbacillen in den Tierkörper
eindringen: zunächst verbleiben sie in dem Organe, in welches sie
eingedrungen sind, und überschreiten vorerst die durch die korre-
spondierenden Lymphdrüsen gesetzte Organgrenze nicht. Die sorg-
fältigen Erhebungen, welche auf einzelnen Schlachthöfen über die
Ausbreitung der Tuberkulose bei den geschlachteten Tieren gemacht
worden sind, haben gezeigt, daß bei weitaus den meisten tuber-
kulösen Tieren die Tuberkulose, Zeit des Lebens der Tiere, auf ein
Organ, bei den Rindern z. B. die Lunge, beschränkt bleiben kann.
Hiernach muß den Lymphdrüsen bei den schlachtbaren Haus-
tieren die Fähigkeit zugesprochen werden, die Tuberkelbacillen vom
großen Lymph- und damit vom Blutstrom fernzuhalten.
Eine allgemeine generelle Tuberkulose im Sinne Weigerts kann
aber auch bei den Tieren ‘wie beim Menschen dadurch entstehen,
daß sich tuberkulöse Herde in einer Venenwand oder in der Wand
des Milchbrustganges bilden, welche, wie tuberkulöse Herde, auf
Schleimhäuten zerfallen und ihre mit Tuberkelbacillen durchsetzten
Zerfallsprodukte dem Blutstrom unmittelbar oder mittelbar zuführen.
Die in den Blutstrom gelangten Tuberkelbacillen vermögen nun an
Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 771
verschiedenen Orten tuberkulôse Läsionen hervorrufen. Es war
aber ein Irrtum, über welchen uns die Untersuchungen des um die
Lösung der vorwürfigen Frage hochverdienten Nocard aufgeklärt
haben, wenn man angenommen hat, daß nach dem Einbruch von
Tuberkelbacillen in die Blutbahn die allgemeine Tuberkulose derart
bestehen bleibt, daß Tuberkelbacillen dauernd im Blut zirkulieren.
Nocard stellte fest, daß nach der intravenösen Injektion von
Tuberkelbacillen das Blut in 4, 5 oder längstens 6 Tagen seine an-
steckende Kraft durch Untergang oder Ausscheidung der Bacillen
wieder verliert. Es kann mithin ein Tier die anatomischen Merk-
male der generellen Tuberkulose aufweisen, ohne daß in seinem
Blute und damit in seinem ganzen Körper Tuberkelbacillen zugegen zu
sein brauchen. Die Feststellung dieser Thatsache, deren Richtigkeit
durch die Verimpfung des Muskelsaftes und von Lymphdrüsen-
stückchen von Tieren mit ,abgelaufener Generalisation* vom
Referenten in völliger Übereinstimmung mit den Versuchen Nocard’s
experimentell festgestellt wurde, ist für die Praxis der Fleischbeschau
von der allergrößten Bedeutung geworden. Bemerkenswert ist, daß
die Generalisation der Tuberkulose, welche sich am geschlachteten
Tiere durch die Gegenwart von mehr oder weniger zahlreichen
spezifischen Knötchen oder Knoten in solchen Teilen kennzeichnet,
die nur durch Vermittelung des großen Blutstromes infiziert werden
können, den Ernährungszustand der Tiere nicht zu stören braucht,
daß vielmehr die typische Generalisation der Tuberkulose beim Rind
und Schwein sehr häufig, beim Schwein sogar in der Regel, mit
ausgezeichnetem Ernährungszustand einhergeht.
Demgegenüber giebt es eine zweite Form der verallgemeinerten
Tuberkulose, bei welcher der Ernährungszustand der Tiere erheblich
gestört ist, und von der wir wissen, daß sie selbst zum Tod führen
kann. Diese Form finden wir beim Vorhandensein tuberkulöser
Abscesse in den primär von der Tuberkulose befallenen Organen;
sie wird beim Rind beobachtet, wenn sich in der Lunge oder in
den Gekrösdrüsen umfangreiche erweichte Herde entwickelt haben.
In diesen Fällen der verallgemeinerten Tuberkulose lassen sich
außer der Abmagerung in den nur bei Generalisation erkrankenden
Eingeweiden (Milz und Nieren) embolische Knötchen verschiedensten
Alters nachweisen, ein Beleg dafür, daß in diesen Fällen die
Tuberkelbacillen nicht nur gelegentlich einmal, sondern sehr häufig,
vielleicht ununterbrochen in den großen Blutstrom einzubrechen
vermochten. Hier liegt also ein Verhältnis wie bei der Schwind-
sucht des Menschen vor. Séeinheil fand den Muskelsaft von
Menschen, welche an Phthise zu Grunde gegangen waren, regel-
mäßig infektiös, und ein gleiches konnte Kastner für den Muskel-
saft von tuberkulösen Rindern nachweisen, welche mit hochgradiger
Tuberkulose in fast allen Organen behaftet und bei denen die tuber-
kulösen Herde wie beim Menschen erweicht waren. Bei zwölf
tuberkulösen Tieren, bei welchen die tuberkulösen Herde trockene
Verkäsung, wie dies beim Rind und Schwein die Regel bildet,
772 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
zeigten, hatte Kastner den Muskelsaft nicht virulent gefunden,
trotzdem er als Mittel zur Prüfung der Virulenz die außerordentlich
scharfe Methode der intraperitonialen Verimpfung auf Meerschweinchen
gewählt hatte. |
In den erweichten tuberkulösen Herden lassen sich neben den
Tuberkelbacillen Eiterbakterien ermitteln, und es leuchtet ohne
weiteres ein, daß die Fähigkeit der Eiterbakterien, feste Gewebe
aufzulösen, dem Einbruch der Tuberkelbacillen und ihrer Stoff-
wechselprodukte in die Blutbahn Vorschub leisten muß.
Johne gebührt das Verdienst, in der früher vielumstrittenen
Frage der Gesundheitsschädlichkeit des Fleisches tuberkulöser Tiere
dadurch klare Begriffe geschaffen zu haben, daß er sagte, das
Fleisch könne erst dann als infiziert und daher als infektiös be-
trachtet werden, wenn die Tuberkulose generalisiert sei. Dieser
Grundsatz bedeutet einen gewaltigen Fortschritt gegenüber den
willkürlichen Doktrinen, welche hinsichtlich der Beurteilung des
Fleisches tuberkulöser Tiere aufgestellt worden waren.
Der Johne’sche Satz mußte aber nach den bereits erwähnten
Feststellungen Nocards eine Einschränkung dahin erfahren, daß „bei
der abgelaufenen Generalisation‘‘ das Fleisch nicht ohne weiteres
als infektiös angesehen werden kann.
| Nach dem Vorgetragenen kann kein Zweifel darüber bestehen,
daß das Fleisch: von solchen tuberkulösen Tieren, ‚welche infolge
der Tuberkulose abgemagert sind und derjenigen, welche die Zeichen
einer erst vor ganz kurzer Zeit erfolgten Blutinfektion (Milztumor
und Schwellung sämtlicher Lymphdrüsen, sowie miliare Tuberkel
in Lunge, Leber, Milz oder Nieren) aufweisen“, als infektiös zu be-
trachten und deshalb von der Verwendung als menschliches
Nahrungsmittel auszuschließen ist.
Anders dagegen verhält es sich mit dem Fleische von Tieren,
„bei welchen die anatomischen Merkmale der Generalisation den
Beweis liefern, daß dieselbe einem einmaligen Einbruche der
Tuberkelbacillen ihre Entstehung verdankt, welche schon vor langer
Zeit erfolgt war.“ Denn in diesen Fällen kann von einer Zirkulation
der Tuberkelbacillen im Blute keine Rede mehr sein.
Während meiner Thätigkeit als Schlachthoftierarzt wurde nach
dem Johne’schen Satze und den damals gültigen behördlichen An-
weisungen das Fleisch von allen tuberkulösen Rindern und Schweinen
vom Verkehr ausgeschlossen, welche auch nur einen Tuberkel in
der Milz oder in einer Niere erken#en ließen. Diese Tiere waren
in der Regel sehr gut genährt. Nachdem die Konfiskation der
Tiere verfügt war, hatte ich Gelegenheit, das Fleisch derselben auf
die Gegenwart tuberkulöser Veränderungen durch weitgehendste
Zerlegung zu prüfen. Hierbei ist mir aufgefallen, „daß bei der
Mehrzahl der Tiere tuberkulöse Veränderungen in der Muskulatur,
in den von der Muskulatur eingeschlossenen Knochen und in den
Lymphdrüsen fehlten.“ Diese Fälle lieferten mir den Beweis, dab
die Generalisation der Tuberkulose an der Muskulatur und an den
Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 713
übrigen Teilen, welche das Fleich des Konsums ausmachen, spurlos
vorüber gehen kann, und daß dieser Fall recht häufig ist. Die
Konfiskation des Fleisches derartiger Tiere würde nur dann that-
sächlich gerechtfertigt sein, wenn die frühere Voraussetzung richtig
wäre, daß nach dem einmaligen Einbruch von Tuberkelbacillen in
die Blutbahn die Tuberkelbacillen dauernd im Blut zu finden wären.
Diese Voraussetzung erwies sich aber als falsch, und deshalb fehlt
jeglicher Grund für die Nichtverwendung des Fleisches von Tieren,
welche das Bild einer vor längerer Zeit zustande gekommenen
generalisierten Tuberkulose zeigen.
Nun giebt es aber auch Fälle, ‚in welchen die Generalisation
der Tuberkulose zur spezifischen Erkrankung der Muskulatur eines
Knochens oder einer intermuskulären Lymphdrüse geführt hat,
während die gesamte übrige Fleischmasse von Veränderungen
tuberkulöser Art frei geblieben ist.“ In diesen Fällen wurde, weil
eine Erkrankung des Fleisches vorlag, die Gesamtmasse mit Beschlag
belegt. Hartenstein hat aber mit Recht darauf hingewiesen, daß
die tuberkulöse Erkrankung einer Fleischregion noch nichts für die
schädliche Beschaffenheit des übrigen beweise, und daß es deshalb
kaum gerechtfertigt sei, beim Vorhandensein einer tuberkulösen
Bugdrüse das gesamte Fleisch dem Verkehr zu entziehen. Es ist
lediglich eine Konsequenz des jetzt wohl allgemein als begründet
erachteten Verfahrens bei der abgelaufenen Generalisation, wenn
man beim Vorhandensein eines tuberkulösen Herdes in einer Fleisch-
region nur diese als Nahrungsmittel ausschließt.
Die tuberkulöse Erkrankung der Muskulatur, des eigentlichen
Fleisches, gehört erfahrungsgemäk zu den größten Seltenheiten.
Häufiger sind Erkrankungen der intermuskulären Lymphdrüsen und
der Knochen. Ich habe während meiner Schlachthofthätigkeit in
zahlreichen Fällen von tuberkulösen Erkrankungen des „Fleisches
des Konsums“ nur Tuberkulose eines Knochens und der korrespon-
dierenden Lymphdrüse nachweisen können, und die gleiche Beob-
achtung ist auch anderweitig gemacht worden. Aus diesem Grunde
muß es als unbedenklich bezeichnet werden, bei tuberkulöser Er-
krankung einer intermuskulären Lymphdrüse die zu dem Wurzel-
gebiet derselben gehörige Muskulatur nach Auslösung der Knochen
und der von den Knochen zu den Lymphdrüsen führenden Gefäße
in sterilisiertem Zustande in den Verkehr zu geben, wenn es sich
bei sorgsamer Zerlegung gezeigt hat, daß die Muskulatur selbst
frei von tuberkulösen Veränderungen ist. Die Sterilisierung des
Fleisches ist erforderlich, weil trotz der Untersuchung der bei der
Zerlegung zu Tage tretenden Schnittflächen nicht mit Sicherheit
behauptet werden kann, daf die Muskulatur gänzlich frei von
tuberkulösen Herden ist.
In gleicher Weise kann in den zuletzt genannten Fällen das
mit Umgehung der tuberkulösen Herde ausgeschälte Fettgewebe
durch Ausschmelzen nutzbar gemacht werden; denn zum Aus-
schmelzen des Fettgewebes sind Temperaturen erforderlich, welche
774 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
mehr als hinreichen, etwa in dem Fettgewebe vorhandene Tuberkel-
bacillen unschädlich zu machen.
Die Sterilisation des gesamten Fleisches ist vor der Inverkehr-
gabe in denjenigen Fällen vorzunehmen, in welchen der lokale
Charakter der Tuberkulose und damit die Unschädlichkeit des
Fleisches zweifelhaft ist. Dieser Zweifel kann beim Vorhandensein
tuberkulöser Cavernen in inneren Organen und gleichzeitig be-
ginnender Störung der Ernährung bestehen, wenn verschiedenalterige
embolische Tuberkel in Milz und Nieren, durch deren Existenz
der wiederholte Einbruch von Tuberkelbacillen in die große Blut-
bahn erwiesen wird, fehlen.
Steht die lokale Natur der Tuberkulose außer allem Zweifel,
so ist kein Grund vorhanden, das Fleisch dem Verkehr zu ent-
ziehen; denn bei lokaler Tuberkulose ist das Fleisch als unschäd-
lich zu betrachten. Hierfür bedarf es keiner besonderen Beweise.
Dagegen ist auch die Frage zu erörtern, ob das Fleisch bez
lokaler Tuberkulose nicht aus anderen Gründen bestimmten Ver-
kehrsbeschränkungen unterworfen werden muß. Der amerikanische
Autor Law hat gemeint, das Fleisch tuberkulöser Tiere könne,
auch wenn es keine Tuberkelbacillen enthalte, durch das in ihm
enthaltene Tuberkulin schädlich wirken. A. Eber hat aber nach-
gewiesen, daß selbst in großen Mengen Blutes stark tuberkulöser
Tiere Tuberkulin nicht nachweisbar ist.
Auch der Nährwert des Fleisches tuberkulöser Tiere ist
gegenüber dem Fleische nichttuberkulöser nicht verringert. Hierfür
hat Rumpel durch einen Fütterungsversuch mit Fleisch geringgradig
tuberkulöser Tiere bei einer Hündin einen experimentellen Beweis
beigebracht. Rumpel fand, daß nach diesem Versuche kein Grund
vorliegt, das verwendete Fleisch von tuberkulösen Tieren als
minderwertig zu bezeichnen. Durch dasselbe wurden vielmehr die-
selben Leistungen erzielt, wie durch die Verfütterung normalen
Fleisches.
Auch hinsichtlich der Resorptionsverhältnisse ergab sich bei
dem Fleische der tuberkulôsen Tiere und bei normalem Fleisch
völlige Übereinstimmung. Da das Fleisch lokaltuberkulöser Tiere
ferner in Aussehen, Farbe, Konsistenz und Haltbarkeit von dem
gesunder nicht abweicht, so besteht kein Grund, dieses Fleisch
Verkehrsbeschränkungen zu unterwerfen. Hierzu kommt, daß die
geringen Grade der Tuberkulose in der Regel „unerwartet‘‘ bei Tieren
angetroffen werden, welche im Leben das Bild ungetrübtester Ge-
sundheit dargeboten hatten.
Der Verkauf des Fleisches unter der Angabe der besonderen
Beschaffenheit ist nur dann gerechtfertigt, wenn die lokalen tuber-
kulösen Veränderungen weit ausgebreitet sind, wie bei der Erkrank-
ung des Brust- und Bauchfelles. Denn dann hat die Tuberkulose,
auch wenn sie Gesundheitsschädlichkeit des Fleisches nicht bedingt,
die Bedeutung eines erheblichen Mangels im Sinne der Fleisch-
beschau.
Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 775
Durch ein derartiges Verfahren mit dem Fleisch tuberkulöser
Tiere dürfte jede Gefahr, daß gesundheitsschädliches Fleisch in den
Verkehr gelangt, ausgeschlossen werden.
Diese Gefahr ist überhaupt nicht groß. Aus den von Nocard,
Galtier, Forster, Bang, Bollinger und seinen Schülern Hagemann,
Kastner, von Perroncito und dem Referenten mit Fleisch oder Fleisch-
saft und Blut tuberkulöser Rinder angestellten Impf- und Fütterungs-
versuchen geht hervor, daß das Fleisch bei hochgradiger Tuberkulose
zuweilen Tuberkelbacillen enthält, daß die Zahl dieser in den genannten
Teilen vorhandenen Bacillen aber in der Regel nicht groß genug ist,
um eine Fütterungstuberkulose hervorrufen zu können. In dieser
Hinsicht sind besonders die Untersuchungen von Nocard, Galtier und
Perroncito sehr lehrreich. Nocard hat den Muskelsaft von 21 Kühen,
welche mit generalisierter Tuberkulose behaftet waren, an Meer-
schweinchen intraperitoneal verimpft. Allein nur in einem einzigen
Falle hat eines von vier zu dem Versuch verwendeten Meer-
schweinchen tuberkulös gemacht werden können. Die mit dem
Fleische der tuberkulösen Kühe vorgenommenen Fütterungsversuche
sind durchaus fehlgeschlagen. Auch das Fleisch derjenigen Kuh,
welches bei einem der Meerschweinchen Impftuberkulose erzeugt
hatte, ist von vier Katzen ohne Nachteil verzehrt worden, trotzdem
jede mehr als 500 g desselben erhalten hatte. Galtier hatte durch
Verimpfung des Muskelsaftes von 15 tuberkulösen Kühen zweimal
Tuberkulose hervorrufen können; aber auch ihm ist es in keinem
einzigen Falle möglich gewesen, durch Verfütterung des Fleisches
an Katzen, Hunde, Kälber und Schweine diese Tiere tuberkulös
zu machen, obwohl die Tiere soviel von dem Fleische erhielten,
als sie fressen wollten. Perroncito hat mehr als 200 Kaninchen
und ebensovielen Meerschweinchen Fleischsaft tuberkulöser Tiere
in die Unterhaut und in die Bauchhöhle eingespritzt, ohne daß bei
einem der Versuchstiere später Tuberkulose festzustellen gewesen
wäre. Ferner blieben 4 Ferkel, welche 4 Monate lang und 12
Ferkel, welche 5 Monate hindurch mit dem Fleisch tuberkulöser
Rinder gefüttert worden waren, vollkommen gesund.
Anders liegt es bei den mit den tuberkulösen Herden durch-
setzten Organen. Diese müssen in jedem einzelnen Falle als ge-
eignet angesehen werden, die menschliche Gesundheit zu beschädigen.
Es ist deshalb mit Recht als wichtigste Aufgabe der Fleischbeschau
hinsichtlich der Tuberkulose die unschädliche Beseitigung sämtlicher
tuberkulös erkrankter Organe bezeichnet worden. Von Hartenstein
wurde die verwunderliche Thatsache beleuchtet, daß manche Sach-
verständige, welche sich bei der Beurteilung des Fleisches tuber-
kulöser Tiere der größten Strenge befleißigen, tuberkulöse Organe
ungehindert in den Verkehr geben. Derartigen Vorkommnissen ist
dadurch vorzubeugen, daßsämtlichen Fleischbeschau-Sachverständigen
für die Untersuchung der Schlachttiere zur Pflicht gemacht wird,
einen Untersuchungsmodus zu befolgen, bei dessen Beachtung auch
die Entdeckung dergeringfügigerenTuberkulosefällegewährleistet wird.
776 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
Der fragliche Untersuchungsmodus gipfelt in dem regelmäßigen
Anschneiden bestimmter Lymphdrüsen an den Eingangspforten des
tuberkulösen Virus. Die korrekte Ausführung dieser Untersuchung
läßt sich mithin leicht kontrollieren. Weiterhin ist zur Verhütung
von bedenklichen Willkürlichkeiten bei dem Verfahren mit tuber-
kulösen Organen behördlich vorzuschreiben, daß tuberkulöse Organe
stets vollständig, d. h. samt ihren Adnexen, namentlich mit den
korrespondierenden Lymphdrüsen, unschädlich zu beseitigen sind.
2. Die Verwendung der Milch tuberkulöser Tiere.
Die tierärztliche und ärztliche Litteratur enthält zahlreiche
Beohachtungen, aus denen mit Sicherheit hervorgeht, daß die
Tuberkulose durch die Verfütterung und den Genuß von Milch auf
andere Tiere (Kälber und Schweine) und auf den Menschen über-
tragen werden kann. Die bereits angeführte, von Ollivier mit-
geteilte Tuberkulose-Endemie in dem Pariser Mädchenpensionate
beweist, wie verderblich unter Umständen die Milch tuberkulöser
Kühe zu wirken vermag.
Aber auch bei der Milch verhält es sich ähnlich wie beim
Fleische der tuberkulösen Tiere. Auch die Milch ist nicht bei
jeder Form der Tuberkulose virulent. Die hierüber angestellten
Untersuchungen haben gezeigt, daß nur die Milch von abgemagerten
tuberkulösen Kühen, bei welchen, wie wir gesehen haben, Tuberkel-
bacillen häufig ins Blut und damit auch in das Euter gelangen
können, und namentlich diejenige von eutertuberkulôsen Kühen
Tuberkelbacillen enthält.
Der erste, welcher auf den starken Bacillengehalt und die
hohe Virulenz der aus tuberkulösen Eutern stammenden Milch hinwies,
war Bollinger. Hierauf prüfte May die Milch von fünf klinisch
tuberkulösen Kühen mit gesunden Eutern und erzielte ausschließlich
negative Impfresultate. Bang hat mit Milch aus tuberkulösen
Eutern Fütterungsversuche bei 5 Ferkeln und 3 Kaninchen angestellt
und bei sämtlichen 8 Tieren Fütterungstuberkulose erzeugt. Später
hat Bang die Milch von 28 klinisch tuberkulösen Kühen mit
gesunden Eutern an 48 Kaninchen verimpft und nur mit 2 Impf-
proben Impftuberkulose erzeugt, trotzdem fast alle Kühe hochgradig
tuberkulös waren.
Weitere Versuche Bangs hetrafen die Milch von 21 Kühen,
die gleichfalls sämtlich in hohem Grade mit Tuberkulose behaftet
waren. Die Milch von 17 dieser Kühe war nicht infektiös, während
diejenige der 4 übrigen Kühe Impftuberkulose erzeugte. In drei
von diesen Fällen war auch bei der genaueren Untersuchung des
Euters Tuberkulose dieses Organes nachzuweisen, und im vierten
hatte es sich um die Milch einer Kuh gehandelt, die an aus-
gebreiteter Tuberkulose verendet war.
Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 717
Bang verimpfte auch die Milch von 8 in hohem Grade brust-
kranken Frauen an Kaninchen und Meerschweinchen und fand
dieselbe in keinem einzigen Falle ansteckend.
Lucas vermochte durch die Verfütterung der Milch einer mit
Eutertuberkulose behafteten Kuh 4 Ferkel tuberkulös zu machen.
Nocard prüfte die Milch von 11 tuberkulösen Kühen und fand
nur eine Probe, welche schädlich war. Diese Probe stammte von
einer mit Eutertuberkulose behafteten Kuh.
Schmidt-Mülheim verimpfte die Milch von mehr als 50 von
Eutertuberkulose freien Milchkühen auf Kaninchen und fand letztere
durchweg gesund, trotzdem er je 50 cem Milch eingespritzt und
die Milch von zahlreichen „alten und mangelhaften‘‘ Kühen ent-
nommen hatte.
Fiorentini berichtet über die Untersuchung der Euter von 17
starktuberkulösen Kühen. Hierbei zeigten sich 12 Euter gesund
und 5 mit Tuberkulose behaftet. In den 12 gesunden Eutern konnten
weder durch histologische und bakteriologische Untersuchung noch
durch Impfung Tuberkelbacillen nachgewiesen werden. Fiorentini
faßt das Ergebnis seiner Untersuchungen dahin zusammen, daß „die
Tuberkelbacillen, entgegen der Ansicht, an welcher einige Autoren
immer noch festhalten, erst dann in die Milch übergehen, wenn das
Euter tuberkulös erkrankt ist‘.
Smith und Schröder verlangen auf Grund ihrer Untersuchungs-
ergebnisse mit der Milch tuberkulöser Kühe, daß ‚die Milch solcher
Kühe, deren Euter erkrankt ist oder die abgemagert sind, vom
Verkehr ausgeschlossen werden müsse“.
Ein von dem der eben genannten Autoren abweichendes
Resultat hat bei der Verimpfung der Milch tuberkulöser Kühe nur
Hirschberger erzielt. Dieser verimpfte dieMilch von 20 geschlachteten
tuberkulösen Kühen subkutan und intraperitoneal auf Meer-
schweinchen und erhielt mit der Milch von 11 Kühen ein positives
Resultat, darunter auch von einigen Kühen, welche nur mit lokaler
Tuberkulose behaftet und noch gut genährt waren. Die Versuche
Hirschbergers stehen aber zu denjenigen der übrigen Autoren in
so schroffem Widerspruch, daß bei den ersteren eine Fehlerquelle
angenommen werden muß. Bei der Entnahme von Milch aus den
Eutern geschlachteter tuberkulöser Kühe ist nämlich stets zu be-
achten, daß der Boden der Schlachträume, mit dem die Zitzen
beim Niederstürzen der Tiere in Berührung kommen, sehr häufig
mit tuberkulösem Material verunreinigt ist, und daß sodann beim
Entfernen der Haut leicht tuberkulöses Material auf die Striche
übertragen werden kann, und zwar durch das Messer des Schlächters,
wenn mit demselben zuvor tuberkulöse Herde angeschnitten
worden sind.
Daß das Vorhandensein von Tuberkelbacillen in der Milch
der Regel nach auf das Vorhandensein euter- und klinisch-tuber-
kulöser Kühe in einem Milchbestande zurückzuführen ist, lehren
auch die schönen Untersuchungen von Frits. Er verimpfte 46
778 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulëser Tiere.
Proben Milch aus 44 Kopenhagener Meiereien mit je 10—80 Kühen an
84 Kaninchen und 4 Meerschweinchen. Von den Impflingen starben
37 Kaninchen und sämtliche Meerschweinchen unmittelbar nach
der Impfung, wodurch 18 Milchproben ausschieden, so daß nur
noch 28 in der Versuchsreihe übrig blieben. Unter diesen waren
4, die Impftuberkulose erzeugten. Als nun die Kuhbestände, aus
denen die 4 virulenten Proben stammten, tierärztlich untersucht
wurden, stellte es sich heraus, daß zwei Proben aus Beständen mit
eutertuberkulösen Kühen und die beiden anderen. aus Beständen
stammten, unter welchen sich je eine durch Husten und Abmagerung
der Tuberkulose stark verdächtige Kuh befand.
Durch die Versuche von Bollinger, Bang, Lucas, Nocard, Schmidt-
Mülheim, Fiorentini, Smith, Schröder und Friis wird bewiesen, daß
die hauptsächlichste Gefahr der Tuberkulose-Verbreitung die Milch
eutertuberkulöser Kühe einschließt, und daß daneben noch die
Milch klinisch tuberkulöser, zumal abgemagerter Kühe als geeignet,
schädlich zu wirken, in Betracht kommt.
Hiermit steht das Ergebnis von Versuchen im Einklang,
welche auf Veranlassung des Königlich Preußischen Ministers für
Landwirtschaft, Domänen und Forsten im hygienischen Institut der
Tierärztlichen Hochschule in Berlin vom Referenten ausgeführt
worden sind. Die Versuche betrafen die Frage, ob die Milch von
Kühen, welche lediglich auf die Einspritzung von Tuberkulin rea-
gierten, aber noch keine klinische Erscheinungen der Tuberkulose
zeigten, Tuberkelbacillen überhaupt und allenfalls in solcher Zahl ent-
hält, daß durch die Milch die Tuberkulose verschleppt werden kann.
Das Material zu den Versuchen, welche am 26. März 1898
begonnen und im Laufe des vergangenen Wintersemesters zu Ende
geführt worden sind, lieferte ein bei Berlin gelegenes Rittergut,
auf welchem die Tuberkulose -Tilgung nach Bang’scher Methode
durchgeführt werden sollte. Die Prüfung der Milch der lediglich
reagierenden Kühe wurde in der Weise ausgeführt, daß zuerst die
Milch der einzelnen Kühe und nach Beendigung der betreffenden
Versuche Proben des Gesamtgemelkes während der Dauer von vier
Wochen auf ihre tuberkulöse Virulenz untersucht wurde.
Für die Untersuchung von Einzelproben standen 50 milchende
Kühe, welche reagiert hatten, zur Verfügung. Die Proben des
Gesamtgemelkes, welchein der zweiten Versuchsreihe zur Verwendung
kamen, stammten gleichfalls von durchschnittlich 50 Kühen. Die
Menge der Proben, welche jedesmal zur Prüfund verwendet wurde,
betrug etwa 1 Liter. Hiervon wurden 80 ccm des Rahmes und des
Bodensatzes ausgeschleudert und von den ausgeschleuderten Proben
40 cem Rahm- und Bodensatzgemenge nebst soviel Magermilch,
als zur jeweiligen Erzielung der 40 ccm erforderlich war, an vier
bezw. drei Meerschweinchen intraperitoneal verimpft. Der Rest der
Milchproben gelangte unter den erforderlichen Vorsichtsmaßregeln
jedesmal an vier bezw. drei Meerschweinchen zur Verfütterung.
Die Tiere nahmen die Milch in Mengen von 200—300 g gerne auf
Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 779
und verzehrten sie in 2—3 Tagen vollständig. Endlich wurde der
in den Schleuderröhren verbliebene Rest der Proben mikroskopisch
auf das- Vorhandensein von Tuberkelbacillen untersucht.
Die Versuche haben in der ersten Versuchsreihe ein negatives
Ergebnis gehabt. Die Milch blos einer Kuh tötete die intra-
peritoneal geimpften Meerschweinchen binnen weniger Tage, auch
als der Versuch wiederholt wurde. Diese Kuh ınußte daher bezüg-
lich der gespritzten Versuchstiere ausscheiden. Die mit der Mich
dieser Kuh gefütterten Meerschweinchen erwiesen sich aber als völlig
gesund, ebenso wie auch die übrigen mit den Einzelproben ge-
fütterten und gespritzten Meerschweinchen bei den später vor-
genommenen Obduktionen frei von tuberkulösen Veränderungen
befunden worden sind, mit Ausnahme eines einzigen Tieres,
welches nach Maßgabe der ermittelten Veränderungen schon vor
Vornahme der hier in Rede stehenden Versuche tuberkulös infiziert
gewesen sein mußte. Auch in den Ausstrichpräparaten waren in
keinem einzigen Falle Tuberkelbacillen nachweisbar gewesen.
In der zweiten Versuchsreihe sind vom 24. Oktober 1893 ab
14 Proben Mischmilch der reagierenden Abteilung mit 2—4tägigen
Pausen entnommen und gleich wie die Proben in der ersten
Versuchsreihe verarbeit worden. Von den in der zweiten Versuchs-
reihe gespritzten Meerschweinchen ist eines bei der 71 Tage nach
Vornahme der Impfung erfolgten Tötung mit geringer abdomineller
Tuberkulose behaftet gefunden worden. Ein zweites mit der
gleichen Milch gespritztes Meerschweinchen zeigte keine Spur von
Tuberkulose, als es ebenfalls nach 71 ‘Tagen getötet wurde. Ferner
sind von der nämlichen Milch 920 ccm an drei Meerschweinchen
verfüttert worden. Von den gefütterten Meerschweinchen starb
eines bereits am zweiten Tage und ein anderes nach 52 Tagen.
Das dritte ist wie die beiden gespritzten Tiere 71 Tage nach Be-
ginn der Versuche getötet worden. Die genaue Untersuchung ergab
weder bei dem zweiten, noch bei dem dritten gefütterten Meer-
schweinchen eine tuberkulöse Veränderung. Da sich alle übrigen
gespritzten und gefütterten Meerschweinchen der zweiten Versuchs-
reihe bei der Obduktion als völlig frei von Tuberkulose erwiesen,
so muß aus den Versuchen der zweiten Reihe geschlossen werden,
daß die Milch lediglich reagierender Kühe gelegentlich Tuberkel-
bacillen enthalten kann, ohne aber notwendigerweise bei der Ver-
fütterung schädlich zu wirken. Zu bemerken ist, daß auch in
der zweiten Versuchsreihe Tuberkelbacillen in Ausstrichen der
Schleuderbodensätze niemals ermittelt werden konnten.
Wenn sich in der zweiten Versuchsreihe einmal eine Probe
befand, welche nach dem Ergebnis der Sektion eines Impftieres
Tuberkelbacillen enthalten hat, so ist dies durch die bereits er-
wähnte Thatsache zu erklären, daß auch bei latenter Tuberkulose
gelegentlich Tuberkelbacillen in die Blutbahn einbrechen und so-
dann mit der Milch ausgeschieden werden können. Da aber die
Tuberkelbacillen bald wieder aus dem Blute verschwinden , so
780 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
schließt ein derartiges Vorkommnis keine erhebliche Gefahr der
Übertragung der Tuberkulose durch die Milch ein. Denn die ein-
malige gelegentliche Aufnahme tuberkelbacillenhaltiger Milch erzeugt,
wie bereits früher festgestellt und auch durch die von mir zugleich
mit den Injektionsversuchen vorgenommenen Fütterungsversuche
erwiesen wurde, keine Fütterungstuberkulose. Mithin kann die
Milch von lediglich auf Tuberkulin reagierenden Kühen, welche noch
keine klinische Erscheinungen der Tuberkulose zeigen, als unschäd-
lich bezeichnet werden.
Ganz anders ist es bei der Milch eutertuberkulöser und abge-
magerter tuberkulöser Tiere, besonders aber bei der Milch von
eutertuberkulösen Kühen. In keinem tuberkulösen Produkte der
Rinder sind stets so zahlreiche Tuberkelbacillen nachweisbar wie
im Sekrete des tuberkulösen Euters. Der Bacillengehalt dieses
Sekretes kommt dem des menschlichen Sputums gleich, von welchem
Bollinger nachgewiesen hat, daß seine Virulenz bei der Einimpfung
in die Bauchhöhle selbst durch eine Verdünnung von 1 : 100 000
nicht aufgehoben wird. Hierzu kommt, daß bei Eutertuberkulose
nicht etwa nur gelegentlich, wie bei einer auf die inneren Organe
beschränkten Tuberkulose, Tuberkelbacillen in die Milch übergehen,
sondern daß die Bacillen dauernd und in einer mit der fortwäh-
renden Ausbreitung des Prozesses stetig steigenden Zahl mit der
Milch ausgeschieden werden.
Der hohe und dauernde Bacillengehalt des Eutersekretes euter-
tuberkulöser Kühe, welches im Anfang den Eindruck völlig normaler
Milch machen kann, erklärt auch die widersprechenden Resultate
der Versuche, welche neuerdings in größerer Zahl über den Tuberkel-
bacillengehalt der Butter angestellt worden sind.
Obermüller hat auf Grund seiner Untersuchungen die Gefähr-
lichkeit der Milch und Milchprodukte aus Großbetrieben gegenüber
derjenigen aus Kleinbetrieben betont. Den Tierärzten war schon vor
der Feststellung Obermüllers die Gefahr der Tuberkulose-Übertragung
bekannt, welche mit der Verwendung von Milch und Milchrück-
ständen aus Sammelmolkereien als Schweine- und Kälberfutter
verknüpft ist.
Die Gefährlichkeit der Milch und der Milchprodukte aus Groß-
betrieben wird durch die Eutertuberkulose bedingt. Die Euter-
tuberkulose findet sich bei etwa 2—4 vom Hundert aller tuber-
kulösen Kühe. Deshalb ist in kleinen Betrieben, in welchen die
Milch weniger Kühe zur Verarbeitung kommt, die Möglichkeit, daß
sich unter der gesamten Milch solche von eutertuberkulösen Kühen
nicht befindet, viel größer als in Betrieben, in welchen die Milch
von mehreren hundert und selbst tausend Kühen täglich vermengt
und verarbeitet wird. In den großen Betrieben muß sich bei dem
angegebenen Teilsatze des Vorkommens eutertuberkulöser Kühe
unter der zur Verarbeitung gelangenden Milch stets solche befinden,
welche von eutertuberkulösen Kühen herrührt. Deshalb ist es, wie
durch die Untersuchungen von Lydia Rabinowitsch gezeigt wurde, sehr
Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 781
wohl möglich, daß in Großbetrieben die Milch und Milchprodukte
regelmäßig Tuberkelbacillen enthalten, während die aus kleinen
Betrieben stammenden in der Mehrzahl tuberkelbacillenfrei sind.
_ Die wichtigsten Maßnahmen zur Verhütung der Tuberkulose-
Übertragung durch die Milch tuberkulöser Kühe, Ziegen u. s. w.
dürften somit die Ausmerzung der eutertuberkulösen und der abge-
magerten tuberkulösen Milchtiere sein. Dies kann dadurch erreicht
werden, daß alle Milchtiere vor ihrer Verwendung als solche und
später in regelmäßigen, etwa l4tägigen Zwischenräumen tierärztlich
untersucht werden. |
Die in gemeinnütziger Absicht gegründete Kopenhagener Milch-
versorgungsanstalt betreibt bereits seit einer Reihe von Jahren den
Kampf gegen die Übertragung der Tuberkulose durch die Milch
tuberkulöser Kühe in der Weise, daß sie sämtliche Kühe, deren
Milch der Anstalt zugeführt wird, monatlich zweimal durch Tier-
ärzte untersuchen und die hierbei ermittelten eutertuberkulösen
Kühe sofort schlachten läßt.
Früher war die Ausmerzung eutertuberkulöser Kühe mit
Schwierigkeiten verknüpft, da man die klinischen Erscheinungen
des Leidens nicht hinreichend erkannte. Heute ist die Sympto-
matologie der Eutertuberkulose genauer studiert. Wir besitzen
jetzt ferner in der bakteriologischen Untersuchung der Milch und
in der von Nocard angegebenen Harpunierung des Euters zwei sehr
wertvolle Hilfsmittel zur sicheren Feststellung der Eutertuberkulose.
Aus diesen Gründen hat auch ein staatliches Vorgehen gegen
die Eutertuberkulose, wie es bereits in Schweden und Dänemark
besteht, eine viel größere Aussicht auf Erfolg als früher. Die
schwedischen und dänischen Tierärzte sind angewiesen, in allen
Fällen des Verdachtes von Eutertuberkulose Milchproben oder durch
Harpunierung gewonnene Euterstückchen an die bakteriologischen
Institute der tierärztlichen Hochschulen der betreffenden Länder
einzusenden. Wird durch die hier vorgenommenen Untersuchungen
der Verdacht bestätigt, so erfolgt die unverzügliche Schlachtung der
Tiere unter staatlicher Entschädigung des Besitzers. Durch eine
derartige Anordnung ist zu erwarten, daß die wichtigste Quelle der
Tuberkulose-Verschleppung durch Milch verstopft wird.
Hiernach gelange ich zu folgenden Schlußsätzen :
Zur Verhütung der Gesundheitsgefahr, welche dem Menschen
durch Genuss des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere droht,
sind folgende Massregeln und Anordnungen erforderlich:
A. Fleisch.
1) Den mit der Ausübung der Fleischbeschau betrauten Sachver-
ständigen ist eine bestimmte Untersuchungsart der geschlachteten
782 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere.
Tiere zur Pflicht zu machen, damit die Gewähr gegeben ist,
dass jeder Fall von Tuberkulose bei den geschlachteten Tieren
und in jedem solchen Falle die Ausbreitung des tuberkulösen
Prozesses mit Sicherheit festgestellt wird.
2) Die wichtigste Aufgabe der Fleischbeschau ist die Ermittelung
und unschädliche Beseitigung der tuberkulös veränderten
Organe im Zusammenhang mit ihren Anhängen.
3) Was das Fleisch tuberkulöser Tiere anbetrifft, so sind die
mit tuberkulösen Herden behafteten, durch die korrespon-
dirrenden Lymphdrüsen begrenzten Regionen ebenso zu behan-
deln wie die tuberkulös veränderten Organe.
4) Beschranken sich dir tuberkulösen Veränderungen im Fleische
auf die daselbst gelegenen Lymphdrüsen, so kann die Musku-
latur nach Auslösung der Knochen, Gelenke, Gefässe und
Lymphdrüsen und entsprechender Zerlegung im sterilisierten
Zustande in den Verkehr gegeben werden.
Bei fetten Tieren ist auch das Ausschmelzen des mit Um-
gehung der tuberkulösen Herde ausgeschälten Fettgewebes
zulässig.
5) Die Gesamtmasse des Fleisches ist dem Verkehre als mensch-
liches Nahrungsmittel zu entziehen, wenn ausgesprochene
Abmagerung oder die Zeichen einer erst vor ganz kurzer Zeit
erfolgten Blutinfektion (Milztumor und Schwellung sämtlicher
Lymphdrüsen, sowie miliare Tuberkel in Lunge, Leber, Milz
oder Nieren) bestehen.
6) Bei lokaler Tuberkulose und bei der abgeheilten, auf die
Eingeweide beschränkten Generalisation kann das Fleisch im
rohen Zustand in den Verkehr gegeben werden.
Bei erheblicher Ausbreitung des tuberkulösen Prozesses in
den Eingeweiden ist der Deklarationszwang geboten.
7) In denjenigen Fällen, in welchen der lokale Charakter der
Tuberkulose und die Unschädlichkeit des Fleisches zweifelhaft
ist (namentlich beim Vorhandensein tuberkulöser Cavernen und
beginnender Störung der Ernährung) ist die Gesamtmasse des
Fleisches vor der Inverkehrgabe zu sterilisieren.
B. Milch.
1) Die zur Milchgewinnung aufgestellten Kühe, Ziegen u. 8. w.
sind einer regelmässigen tierärztlichen Kontrolle zu unterwerfen.
2) Die Milch tuberkulöser Tiere ist vom Verkehr als menschliches
Nahrungsmittel auszuschliessen, wenn die Tiere abgemagert
oder mit Tuberkulose des Euters behaftet sind.
3) Die abgemagerten und eutertuberkulösen Milchtiere sind ent-
sprechend dem Vorgehen in Schweden und Dänemark unter
Schadloshaltung der Besitzer unverzüglich aus den Beständen
zu entfernen und zur Schlachtung zu bestimmen.
Oho
783
Rapport de M. le Dr OSTERTAG
Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire de Berlin.
I Gerlach a dit, que les opinions sur l'emploi de la viande
des animaux malades comme denrée alimentaire, ont
subi des fluctuations analogues à celles des modes, cela
s’appliquait en première ligne à la viande provenant
> d’animaux tuberculeux. Il en est, de même, de l’opinion
des auteurs sur la consommation alimentaire du lait
des vaches tuberculeuses. Les contre-courants d'opinions venaient
de ce qu’il y a encore fort peu de temps, on manquait totalement
de preuves palpables pour le bien ou le mal fondé du danger de
la consommation des viandes ou laits provenant d'animaux tuber-
culeux. Mais, la découverte du bacille de la tuberculose par Robert
Koch en 1882, fit sortir la question qui nous occupe, du statu
quo de la spéculation théorique, pour l’amener sur le terrain de
l'examen expérimental rationnel.
Si nous examinons l’ensemble des travaux et les résultats des
expériences sur la virulence de la viande et du lait d'animaux
tuberculeux, et mettons en ligne de compte les observations sur
la nociveté des produits issus des dits animaux, nous aurons à
dire ce qui suit:
1) Viande d'animaux tuberculeux.
La transmissibilité de la tuberculose par la viande, c’est-à-dire
par les viscéres d'animaux tuberculeux, sur l’homme, doit être
admise par le fait, que, d'après les constatations de Koch, le hacille
de la tuberculose des mammifères et celui de la tuberculose humaine
sont identiques. On doit admettre cette transmissibilité par le
fait qu'elle réussit de l’animal à animal par l’ingestion de parties
d'organes tuberculeux. Une transmission à réussi au rapporteur,
dans une expérience tentée sur six porcelets, auxquels on fit ab-
sorber des morceaux de poumons tuberculeux. L’exactitude de
l’experimentation fut prouvée par l’autopsie de deux autres porcelets
de la même portée, n'ayant pas été soumis à l’ingestion expéri-
mentale et qui furent trouvés exempts de tuberculose. En outre,
784 Emploi des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux.
sont à considérer comme probants de la transmissibilité de l’animal
à l’homme, les cas communiqués par Pfeiffer et Olivier. Le cas
relaté par Pfeiffer se rapporte au vétérinaire Moser, lequel a con-
tracté la maladie en faisant l’autopsie d'une vache tuberculeuse;
celui relaté par Olivier se rapporte à cinq jeunes filles d’un pen-
sionnat de Paris, mortes des suites de la maladie consécutive à
l'absorption de lait provenant d’une vache atteinte de mammite
tuberculeuse.
I s'impose la question suivante, la plus importante et
celle qui serre le sujet de plus pres: Quelle est l'extension
probable de la transmissibilité de la tuberculose et, est-elle régulière
ou casuelle?
Pour répondre à ces questions, nous devons consulter la
pathogénie de la tuberculose des animaux domestiques et les
essais expérimentaux faits à l’aide de suc musculaire de bovins
tuberculeux.
La tuberculose est causée par des bacilles de Koch entraînés
par l'air inspiré (tuberculose pulmonaire primaire), ou par ingestion
de l'agent contagifère avec la nourriture (tuberculose intestinale
primaire). Ces cas forment la règle, et le peu d'infections tubercu-
leuses d'origines intra-utérine et génitale, n’ont intérêt pour nous,
qu'à titre de rares exceptions. Quelle que soit la voie d'introduction
des bacilles de Koch dans le corps de l'animal, ils restent d’abord
dans l’organe dans lequel ils sont entrés, et ne dépassent pas im-
mediatement les glandes lymphatiques correspondantes à celui-ci.
Les relevés établis avec le plus grand soin dans différents abattoirs,
relativement à l'extension de la tuberculose constatée sur les ani-
maux qui y sont abattus, prouvent que, chez presque tous les
animaux tuberculeux, la maladie peut se restreindre, pendant toute
la vie de l'animal, sur un seul organe, chez les bovins, par exemple,
sur le poumon.
D'après cela, on doit donc admettre, chez les animaux de
boucherie, la capacité des glandes lymphatiques d’eloigner les
bacilles de Koch du courant lymphatique et consecutivement du
torrent sanguin. Ä
Une tuberculose generalisee, dans le sens de Weigert, peut se
former aussi bien chez l’homme que chez les animaux, si les pro-
duits d’un foyer tuberculeux situé sur une paroi des veines ou du canal
thoracique, ainsi que ceux formés sur les muqueuses ou séreuses
amènent, immédiatement ou après un certain temps, les bacilles
dans le courant du sang. Les bacilles, ainsi introduits dans le sang,
sont alors capables de produire des lésions tuberculeuses en divers
endroits. Mais, la supposition erronée de la circulation continuelle
des bacilles de Koch introduits dans le sang, a été mise à néant
par les magnifiques expériences de l’illustre Nocard, lesquelles ont
prouvé, qu'après ingestion intra-veineuse de bacilles de Koch, le
sang perd sa virulence après quatre, cinq, au plus six jours par
suite de la destruction ou de l’élimination des bacilles. Donc, un
Rapport du docteur OSTERTAG, Berlin. 785
animal peut présenter les signes anatomiques de la tuberculose
généralisée, sans que, pour cela, les bacilles doivent exister dans
le sang et dans toutes les parties du corps. La constatation expé-
rimentale de ce fait eut lieu au moyen de l’inoculation de suc
musculaire et de débris de glandes lymphatiques, provenant d’ani-
maux atteints de tuberculose généralisée, et les résultats des tra-
vaux du rapporteur se trouvèrent d'accord avec ceux de Nocard,
et sont devenus de la plus haute importance pour la pratique de
l'inspection. Il faut aussi signaler que la généralisation de la tu-
berculose qui se fait remarquer par l'existence de petits tuber-
cules minimes spécifiques plus ou moins nombreux, ou de foyers
dans telles parties du corps qui ne peuvent étre infectées que par
l'intermédiaire du grand courant sanguin, n’entraine pas forcément
une perturbation consécutive de Pétat nutritif des animaux, mais,
que plutôt la généralisation typique de la tuberculose chez les
bovins et les porcs (même généralement chez ces derniers) est
accompagnée d’un excellent état nutritif.
Il y a, au contraire, une seconde forme de tuberculose géné-
ralisée, chez laquelle l’état nutritif de l'animal est gravement dé-
rangé, et qui, nous le savons, peut amener la mort. Nous trouvons
cette forme, lorsque les organes attaqués par la tuberculose pri-
maire présentent des abcès tuberculeux; elle est observée chez les
bovins, si dans les poumons ou les glandes mésentériques se
forment des foyers ramollis et étendus.
Dans ces cas de tuberculose généralisée, on constate, outre
l'amaigrissement, la présence dans les viscéres (rate et reins) atteints
de la généralisation tuberculeuse, des foyers emboliques de différents
âges, prouvant que, dans ces cas, les bacilles avaient l’occasion de
pénétrer dans le torrent circulatoire, non à de rares exceptions,
mais très souvent, peut être sans interruption. Nous sommes donc
ici vis-à-vis d’une situation analogue à la phtisie tuberculeuse
humaine. Sfeinheil trouvait que le suc des muscles d'un homme
mort de phtisie, était régulièrement infectieux, et Kastner faisait
la même constatation avec le suc de muscles de bovins tuberculeux
au plus haut degré et chez lesquels les organes tuberculeux étaient
atteints comme chez l’homme. Sur douze animaux, chez lesquels
les foyers tuberculeux montraient en général une caséation sèche,
comme chez les bovins et les porcs, Kastner n'avait pas trouvé le
jus musculaire virulent, même par la méthode, si délicate, au point
de vue du contrôle de la virulence, de l'injection intra-péritonéale
sur des cobayes.
Dans les foyers tuberculeux ramollis, on peut trouver, outre
les bacilles de Koch, des bactéries du pus, ce qui prouverait que
les dites bactéries doivent aider à la dissolution des tissus solides,
d'où l'introduction des bacilles de Koch et de leur principe virulent
dans la circulation du sang.
A Johne revient le mérite d'avoir donné une conception claire
de la question, autrefois si discutée, sur la nociveté de la viande
50
786 Emploi des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux.
des animaux tuberculeux, en disant: „La viande peut être admise
comme infectieuse, si la tuberculose est généralisée“; ce qui re-
présente un progrès immense contre les doctrines antérieures qui
avaient été établies sur la question. Mais, le principe émis par
Johne, doit, d'après les constatations de Nocard, subir une restriction,
et, s'il n’y a pas d’autres causes, une généralisation ancienne ne
peut être considérée comme infectieuse.
De ce qui vient d’être dit, il n’y a pas de doute que la viande
d'animaux présentant un amaigrissement consécutif à la tuberculose,
ainsi que celle provenant d'animaux présentant, comme signe d'une
infection récente du sang, une tumeur de la rate et l’alteration
des glandes lymphatiques, ou des tubercules miliaires dans le pou-
mon, le foie, la rate ou les reins, doit être considérée comme in-
fectieuse et exclue de l'emploi alimentaire. Mais, il doit en être
autrement de la viande d'animaux, chez lesquels les signes anato-
miques de la généralisation sont apparemment dus à une intro-
duction unique et ancienne des bacilles de Koch; car, dans ce cas,
il ne peut être question d’une circulation de ces bacilles dans le sang.
Pendant mon activité comme vétérinaire d’abattoir, était
considérée comme devant être exclue de l'alimentation, en vertu
de l’avis de Johne et des règlements alors en vigueur, toute viande
d'un animal tuberculeux laissant remarquer un seul bacille de Koch
dans la rate ou dans un rein. Ces animaux présentaient généra-
lement de l’embonpoint. Quand la confiscation des animaux était
ordonnée, j'avais l'occasion d'examiner leur viande au point de
vue des alterations tuberculeuses, par une dissection très
étendue. J'étais frappé de ce que, chez la plupart des animaux,
manquaient les altérations dans les muscles, les os et les glandes
lymphatiques. Ces observations me fournissaient la preuve, que, très
souvent, la généralisation de la tuberculose peut s’accomplir, sans
laisser de traces dans la chair et autres parties constituant la viande
de consommation. Une confiscation de telles viandes serait justifiée,
si l’ancienne supposition était juste, que, de l'introduction unique
des bacilles de Koch dans le sang, doive résulter leur présence
continuelle dans le torrent circulatoire. Mais cette supposition étant
prouvée fausse, il manque donc tout fondement au retrait de la
consommation des viandes d'animaux, présentant les signes d'une
ancienne tuberculose généralisée,
Mais il y a aussi des cas où la généralisation de la tuber-
culose amène une maladie spécifique des muscles, d’un os ou d'une
glande lymphatique extra-musculaire, pendant que l'entière masse
de viande reste franche de toute altération du genre tuberculeux.
Dans ces cas, par le fait de l'existence de l’alteration morbide de la
chair, l’animal en entier devait être saisi. Mais, Hartenstein a montré
avec justesse, que l'infection tuberculeuse d'une region de viande
ne prouvait pas la nociveté des autres, et que le fait de retirer
du trafic toute la viande d’un animal, à cause de l'existence
d’une glande tuberculeuse, n'était pas justifié. Donc, le procédé
Rapport du docteur OSTERTAG, Berlin. 787
actuellement préconisé, de ne retirer du trafic, en cas de tuber-
culose généralisée révolue, que la région de viande où existe un
foyer tuberculeux, est absolument rationnel. L’engendrement de la
tuberculose dans les muscles est un cas très rare; plus fréquent
est son développement dans les glandes lymphatiques intermuscu-
laires ou dans les os. Pendant mon service à l’abattoir, j'ai pu,
dans de nombreux cas, prouver la tuberculose d’un os ou d’une
glande lymphatique correspondante, et la même observation a été
faite aussi d’autre part.
C'est pourquoi, dans le cas de tuberculose constatée dans
une glande lymphatique intermusculaire, il n’y a pas lieu d’hesiter
à accorder la mise en trafic de la viande préalablement stérilisée,
si, après ablation des os et vaisseaux lymphatiques menant des
os aux glandes, il est prouvé, que les muscles mêmes sont franches
d’alteration tuberculeuse. La stérilisation de la viande s'impose,
parce que, malgré l'inspection des surfaces visibles au découpage,
on ne peut affirmer qu'elle soit entièrement franche de foyers
tuberculeux.
Le même principe doit s'appliquer aux masses des régions
graisseuses, lesquelles peuvent être rendues utilisables, en les sou-
mettant à la fonte après ablation des parties altérées. La tem-
pérature de la fonte est plus que suffisante pour rendre les
graisses innoffensives. | |
Avant d'en accorder la libre pratique, la stérilisation s'impose
pour toute viande, faisant naître des doutes au sujet du caractère
local de la tuberculose. Ce doute peut exister, si l’on trouve des ca-
vernes tuberculeuses dans les viscères, si l’état nutritif général est
troublé et si existent des tubercules emboliques d’äges divers dans
la rate et les reins, lesquels prouvent par leur existence l’irruption
reitérée des bacilles de Koch dans le grand courant du sang.
Si la nature locale de la tuberculose est hors de doute, il
n’y a, dans ce cas, aucune raison d’exclure la viande du trafic;
car elle doit être considérée comme innocive. Pour cela, on n'a
pas besoin de preuves spéciales.
En outre doit être élucidée la question, si la viande des
animaux tuberculeux doit être soumise à certaines restrictions re-
latives à son trafic pour d’autres raisons.
L'auteur américain Law a dit: „La viande des animaux tu-
berculeux peut, même si elle ne contient pas de bacilles de Koch,
être nocive par la tuberculine qu’elle contient.‘ Mais, il a été
prouvé par A. Eber, que de grandes quantités de sang d'animaux
tuberculeux, à un degré très avancé, ne présentent pas de traces
de tuberculine.
Quant à la valeur nutritive de la viande des animaux tuber-
culeux, elle est, comparée à celle des animaux francs de tuberculose,
de même valeur. Rumpel a, en nourrissant une chienne avec de
la viande d'animaux tuberculeux, à un faible degré, prouvé expé-
rimentalement que l’on était mal fondé d’assigner une valeur
788 Emploi des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux.
nutritive moindre à la viande des animaux tuberculeux; car, avec
elle furent atteints les mêmes résultats qu'avec une viande nor-
male. Il fut prouvé aussi que la résorption n'était nullement troublée
par l'alimentation avec la viande tuberculeuse.
La viande des animaux atteints de tuberculose localisée, et
celle des animaux sains étant de même apparence, couleur, con-
sistance et capacité de se conserver, il n’existe donc aucune raison
d'en soumettre le trafic à des restrictions. Il faut encore ajouter,
que la tuberculose se trouve „a l’improviste“ à un faible degré, il
est vrai, chez des animaux n'ayant, pendant toute leur vie, manifesté
aucun symptôme morbide.
La vente des viandes sous déclaration n'est justifiée, que, si
les altérations de la tuberculose locale sont largement étendues, et
atteignent, par exemple, la plèvre ou le peritoine; car alors, même
si la nociveté de la viande ne l'exige pas, la déclaration s'impose,
parce que la tuberculose a ici une signification d’un vice considérable
dans le sens de l'inspection des viandes.
Par l'emploi d’un procédé de ce genre, doivent être écartés,
bien qu'ils ne soient pas grands, tous dangers de voir la viande
nocive, provenant d’animaux tuberculeux, entrer dans le trafic. Il
résulte des expériences par ingéstion de viande tuberculeuse ou
d'injection de suc musculaire, faites par Nocard, Galtier, Forster,
Bang, Bollinger et deux de ses assistants Hageman et Kastner,
Perroncito et le rapporteur, que la viande contient quelquefois des
bacilles de Koch, mais que leur nombre n'est généralement pas
assez élevé pour déterminer l'infection par absorption. A ce point
de vue, les essais de Nocard, Galtier et Perroncito sont très instructifs.
Nocard a, par injection intrapéritonéale, expérimenté sur des co-
bayes le suc musculaire de vingt et une vaches atteintes de tuber-
culose généralisée. Un seul des quatre cobayes, employés à cet
essai, a été infecté. L’essai par ingestion, tenté avec la viande,
donna comme le suc musculaire injecté, un résultat négatif général.
Détail particulier, la viande de la vache, dont le suc musculaire
avait infecté un cobaye, fut donnée à quatre chats, qui, quoiqu'ils
en eussent consommé chacun plus de 500 grammes, ne furent pas
infectés. Galtier avait pu créer deux fois la tuberculose par inocu-
lation du suc musculaire de quinze vaches tuberculeuses; mais il
échoua complètement par ingestion de leur viande à des chiens, des
chats, des veaux et des porcs, bien que ces animaux eussent reçu
autant de viande qu'ils en pouvaient consommer. Perroncito a, au
moyen de suc musculaire d'animaux tuberculeux, employé en in-
jection souscutanée et intrapéritonéale sur plus de deux cents
lapins et autant de cobayes, ohtenu des résultats purement ne-
gatifs. Quatre porcelets, nourris pendant quatre mois, et douze
autres pendant cinq mois, avec de la viande de bovins tuberculeux,
sont restés complètement sains.
Mais il en est tout autrement avec les viscères criblés de
foyers tuberculeux; ils doivent, dans chaque cas particulier, être
Rapport du docteur OSTERTAG, Berlin. 789
considérés comme nocifs. On a donc, avec juste raison, signifié à
l'inspection des viandes, comme devoir le plus important, au point
de vue de la tuberculose, d’ecarter tous les organes tuberculeux.
L’anomalie de certains spécialistes, lesquels jugent la viande
tuberculeuse fort sévèrement et accordent la libre pratique du
trafic d'organes tuberculeux, fut signalée par Hartenstein. On doit
prévenir la continuation d’une telle méthode d'inspection des viandes,
en établissant, pour tous les praticiens, un mode d'inspection a
suivre, visant particulièrement la recherche de la tuberculose. Le
mode d'inspection en question se résume dans l’incision de certaines
glandes lymphatiques, situées aux voies d'introduction du virus
tuberculeux. L’execution correcte de cette inspection se laisse donc
facilement contrôler. De plus, il est indispensable, pour éviter des
abus fâcheux dans la manière de procéder, qu'il soit prescrit par
l'autorité que les organes tuberculeux doivent être toujours com-
plètement éliminés avec leurs glandes lymphatiques correspondantes.
2) Emploi du lait provenant d'animaux tuberculeux.
La littérature vétérinaire et médicale contient de nombreuses
observations, desquelles il résulte sûrement, que la tuberculose
peut être transmise par l'alimentation humaine et animale au
moyen de lait, à d’autres animaux et même à l’homme. L’endemie
tuberculeuse, déjà citée par Olivier, dans un pensionnat de Paris,
prouve que le lait de vaches tuberculeuses peut étre dangereux
dans certaines circonstances.
Le lait doit pour sa virulence étre soumis aux mémes consi-
dérations que la viande, quoiqu'il ne soit pas virulent dans chaque
forme de la tuberculose. Les expériences ont prouvé, que les ba-
cilles de Koch sont seulement contenus dans le lait de vaches tu-
berculeuses cachectiques, chez lesquelles se renouvelle fréquemment
l’intrusion des bacilles dans le sang, et donc, dans la mamelle;
surtout dans le lait de vaches atteintes de mammite tuberculeuse.
Ce fut Bollinger, qui, le premier, signala la présence du ba-
cille dans le lait provenant de mamelles tuberculeuses et la haute
virulence qui en résulte. Ensuite May, examinant le lait de cinq
vaches cliniquement tuberculeuses, mais à mamelles saines, ne
trouva par inoculation que des résultats négatifs. Bang a, au moyen
de l'alimentation faite avec du lait provenant de mamelles tuber-
culeuses, créé la tuberculose d'alimentation chez cinq porcelets et
trois lapins. Plus tard, Bang a inoculé le lait de vingt-huit vaches
cliniquement tuberculeuses, mais exemptes de mammite, à quarante-
huit lapins sur lesquels il n’a constaté que deux cas de tuberculose
par inoculation, bien que toutes les vaches fussent tuberculeuses à
un haut degré. D'autres essais de Bang, touchant le lait de vingt
et une vaches également gravement tuberculeuses, prouva que le
lait de dix-sept de ces vaches n'était pas infectieux, pendant que
celui des quatre autres produisait la tuberculose d’inoculation. Un
790 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux.
examen plus approfondi prouva que trois de ces vaches étaient
atteintes de mammite, et dans le quatrième cas, il s'agissait d'une
vache, qui était morte des suites de la tuberculose étendue. Bang
inoculait aussi le lait de huit femmes phtisiques, à un haut degré,
à des lapins et des cobayes et ne trouvait aucun cas de contagion.
Lucas parvenait, par la virulence du lait d’une vache tuberculeuse,
à infecter quatre porcelets. Nocard expérimentait le lait de onze
vaches tuberculeuses et ne constatait la nociveté que dans un seul
cas, dû à une vache atteinte de mammite. Schmidt-Mulheim inocula
le lait de plus de cinquante vaches laitières, franches de mammite,
à des lapins et trouva ces derniers complètement sains, bien qu'ils
eussent reçu chacun une injection de 50 centimètres cubes et que
le lait provint d'animaux âgés et défectueux. Fiorentini cite l'exemple
de l'inspection des mamelles de dix-sept vaches fortement tuber-
culeuses, parmi lesquelles douze de ces mamelles étaient franches,
et les cinq autres atteintes de tuberculose. Chez les premières, les
saines, l’inspection histologique et bactériologique, pas plus que
l'expérience par inoculation, ne révéla la présence des bacilles de
Koch dans le lait. Fiorentini resumant ses travaux, conclut, contre
l'opinion à laquelle s’attachent encore quelques auteurs, que les
bacilles de Koch ne pénètrent dans le lait que s'il y a mammite.
Smith et Schrader, se basant sur les résultats de leurs expériences
avec le lait de vaches tuberculeuses, concluent que le lait provenant
de vaches atteintes de mammite ou de celles amaigries, doit être
exclu du trafic.
Un résultat contraire à ceux des auteurs sus-nommés n'a été
obtenu que par Hirschberger. Celui-ci, expérimentant le lait de
vingt vaches tuberculeuses abattues, au moyen d’injections souscu-
tanées et intrapéritonéales sur des cobayes, obtint des résultats
positifs. Il ajoute que quelques-unes de ces vaches présentaient les
caractères de la tuberculose locale, et étaient encore d’un excellent
enbonpoint. Mais, les expériences de Hirschberger sont tellement
en contradiction avec ce que nous savons d'autre part, que l'on
doit supposer une erreur.*)
Que l'on ne doive pas admettre la présence du bacille de
Koch dans le lait de vaches cliniquement tuberculeuses, cela nous
est encore démontré par Friis qui fit quarante-six expériences sur
quarante-quatre laiteries de Copenhague, possédant de dix à quatre-
vingt vaches. L’inoculation du lait de ces établissements, à quatre-
vingt-quatre lapins et à quatre cobayes, amena la mort de trente
sept des premiers et celle de tous les seconds. Dix-huit épreuves
*) Si on prend du lait de mamelles de vaches abattues, il faut tenir
compte que le sol de l’abattoir avec lequel les mamelles entrent en contact
en tombant, est le plus souvent souillé de matières, pouvant contenir le
virus tuberculeux, et qu'en dépouillant la bête, le boucher peut se servir
d’un couteau couvert de bacilles de Koch, s’il a aupararant coupé des foyers
tuberculeux.
Rapport du docteur OSTERTAG, Berlin. 791
de lait furent ainsi éliminées, donc, il ne restait plus qu’une série
de vingt-huit, parmi lesquelles quatre produisirent la tuberculose
des animaux inocules. A l'inspection des laiteries qui avaient fourni
les quatre preuves virulentes, on constata, que deux provenaient
de laiteries possédant des vaches atteintes de mammite, et les
deux autres de laiteries où dans chacune se trouvait une vache
suspecte de tuberculose à un haut degré.
Par les expériences de Bollinger, Bang, Lucas, Schmidt-Mülheim,
Fiorentini, Schreder et Friis il est prouvé que le danger principal
de l’extension de la tuberculose, par le lait, provient de celui de
vaches atteintes de mammite, mais, qu’il faut aussi tenir compte
du danger que présente celui de vaches cliniquement tuberculeuses
et cachectiques.
Les résultats des expériences précitées se trouvent en con-
cordance avec celles du rapporteur, exécutées sur l’ordre du Mi-
nistre de l'Agriculture, des Domaines et Forêts de Prusse, dans
l'Institut d'hygiène de l’Ecole supérieure vétérinaire de Berlin. Ces
expériences touchaient la question si le lait de vaches n'ayant pas
encore présenté les symptômes cliniques de la tuberculose, mais
ayant réagi à la tuberculine, contient des bacilles de Koch, et en
nombre tel, que, par eux, la tuberculose puisse être contractée. Le
matériel d’experimentation fut fourni par le cheptel d'une grande
propriéte située près de Berlin, sur lequel la tuberculose devait
être combattue par la méthode Bang. Les expériences furent com-
mencées le 26 mars 1898, et terminées dans le courant du semestre
d'hiver suivant. Le lait des vaches, ayant réagi à la tuberculine,
fut, pendant quatre semaines, examiné individuellement, et ensuite
collectivement, afin de juger de sa virulence, dans l'un et l’autre cas.
Pour l'examen individuel et collectif, on disposa chaque fois
de cinquante vaches laitières tuberculeuses. Chaque échantillon de
lait examiné était d’environ un litre. De cette quantité de lait
80 centimètres cubes de crême et de dépôt furent centrifugés et
40 centimètres cubes du produit mélangés avec du lait écrémé pour
Obtenir la quantité nécessaire du liquide d'injection. 40 centimètres
cubes de celui-ci furent introduits dans la cavité péritonéale de 3
ou 4 cobayes. Le reste du lait, ayant fourni les injections, fut donné
en nourriture (200 à 300 gr. par animal), à des groupes de trois
à quatre de ces animaux qui le consommèrent en deux ou trois
jours. Enfin les résidus des préparations et les verres à réaction
qui les renfermaient, furent inspectés microscopiquement.
La première série ne donna que des résultats négatifs, à
l'exception du lait d’une seule vache, dont l'épreuve et la contre-
épreuve amenaient, en peu de jours, la mort des cobayes ayant
reçu l'injection intrapéritonéale. Il fallut donc éliminer cette vache
des expériences d'injection. Par contre, les cobayes nourris du lait
de cette même vache, furent trouvés complètement intacts à l'au-
topsie, ainsi que les autres cobayes de cette série, inoculés ou
nourris, parmi lesquels un seul présenta à l'autopsie une altération
792 Emploi des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux.
antérieure aux essais en question. Tous les résidus des préparations,
ainsi que leurs verres, étaient exempts de bacilles de Koch à
l'examen microscopique.
La seconde série d'essais, commencée à partir du 24 octobre
1898, comprit quatorze épreuves de lait, tirées des animaux du
groupe réagissant, tous les deux ou quatre jours. Le mode d’expe-
rimentation fut analogue à celui de la première série.
jl ne résulta de cette seconde série d'expériences, comme
pour la première, qu'un seul cas positif. Un cobaye inoculé fut
trouvé soixante et onze jours après l'injection, infecté d’une tuber-
culose abdominale peu étendue. Un autre cobaye, inoculé avec le
même lait, ne présentait aucune trace de tuberculose. Sur trois
cobayes, ayant reçu par ingestion 920 centimètres cubes de ce
lait, un mourut le lendemain, un autre au bout de cinquante-deux
jours: A l’autopsie qui eut lieu soixante et onze jours après le
commencement des expériences, le troisième cobaye sacrifié ne
présentait aucune trace de tuberculose, pas plus du reste, que le
second cobaye mort auparavant. Comme les cobayes restants de
la seconde série, les inoculés et les nourris, se trouvèrent à l'au-
topsie complètement francs d’alterations tuberculeuses, on doit en
conclure, que le lait des vaches réagissantes peut être considéré
comme contenant parfois des bacilles de Koch, mais sans être, pour
cela, nécessairement infectieux. A remarquer, qu’aussi dans la se-
conde série d'expériences, aucun bacille n'a été trouvé, ni dans les
résidus des préparations, ni dans les dépôts de centrifugation.
Si, dans la seconde série d’expériences, un des animaux ino-
culés a été infecté par le lait, et partant de là, que le lait renfer-
mait des bacilles de Koch, il faut concéder que, même dans des
cas de tuberculose latente, les bacilles pénètrent quelquefois dans
le sang et de là aussi dans le lait. Mais puisque les bacilles de
Koch disparaissent bientôt du sang, ils ne constituent pas un
facteur sérieux de la contagion par le lait, car, une ingestion unique
de lait contenant quelques bacilles de Koch ne peut infecter, comme
il est prouvé par les expériences personnelles du rapporteur. Dont,
le lait de vaches réagissantes, mais ne présentant pas les symptômes
cliniques de la tuberculose, ne peut être considéré comme nuisible.
Il en est tout autrement du lait provenant de vaches atteintes
de mammite et de cachexie tuberculeuses. Les bacilles de Koch
pullulent dans les secretions de la mammelle tuberculeuse, com-
parables sous ce rapport au sputum humain dont Bollinger a prouve
la virulence, conservée même à une atténuation de 1:100000. Il
faut ajouter que, dans les cas de mammite, les bacilles de Koch
ne se trouvent pas fortuitement dans le lait, mais qu’ils sont con-
tinuellement excretes avec lui et même dans une proportion toujours
croissante. C'est l'aspect normal du lait au début, malgré sa richesse
en bacilles, qui nous explique les résultats contradictoires des
nombreuses expériences sur l’action infectante du beurre.
Rapport du docteur OSTERTAG, Berlin. 793
Obermuller a fait ressortir les dangers que présente le lait
pris dans des laiteries à nombreuses vaches, vis-à-vis de celui
venant de petites exploitations, ne comptant que peu de laitières.
Les vétérinaires connaissaient du reste depuis longtemps, les dangers
résultant de l’emploi du lait écrémé des laiteries coopératives comme
moyen d'alimentation animale. Le péril provient des vaches atteintes
de mammite tuberculeuse, dont le pourcentage, relatif aux bovins
tuberculeux en général, oscille entre 2 et 4; donc un petit
établissement, dans lequel est mis en trafic le lait d’un nombre
relativement restreint de vaches, présente moins de danger, qu’un
grand établissement, où des laitières atteintes de mammite ne
manquent presque jamais. |
On peut donc admettre avec Rabinowitsch, que les laitages
des grands établissements contiennent continuellement des bacilles,
pendant que ceux des petits en sont, le plus souvent, exempts.
La mesure la plus efficace contre Finfection par le lait est
le sacrifice des bêtes laitières atteintes de mammite ou de cachexie
tuberculeuses. En tout cas, les laitières devront être soumises.
avant leur exploitation, à une inspection vétérinaire, renouvelée
ensuite tous les quinze jours.
La grande laiterie de Copenhague fondée dans un but d'utilité
publique, a déjà, depuis plusieurs années, entamé la lutte contre
la tuberculose, en soumettant deux fois par mois, à l'inspection
vétérinaire, toutes les vaches laitières, et faisant abattre immédia-
tement celles reconnues atteintes de mammite.
Autrefois, l'élimination des vaches atteintes de cette affection
était assez difficile, les symptômes n’etant pas assez connus. Main-
tenant, la mammite est étudiée plus profondément, et nous possé-
dons, en outre, dans les expériences bactériologiques du lait et
dans la harponisation du pis, d'après la méthode Nocard, deux
moyens auxiliaires précieux pour sa constatation.
En Suède et dans le Danemark, le sacrifice des bêtes atteintes
de mammite tuberculeuse est de rigueur. Les vétérinaires doivent,
dans tous les cas douteux de mammite, envoyer les épreuves, pro-
venant de mamelles harponisées, aux Instituts bactériologiques des
Ecoles supérieures vétérinaires. S’il n’y a plus de doute, l'abattage
immédiat de l'animal est exécuté, suivi de l'indemnisation du
propriétaire. Par l'application d'une telle mesure la source la plus
importante de la diffusion de la tuberculose sera tarie.
CONCLUSIONS.
Comme sauvegarde de la santé de l'homme, menacée par la
consommation alimentaire des viandes et du lait provenant d'animaux
tuberculeux, les mesures et prescriptions suivantes sont nécessaires :
794 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux.
A. Viandes.
1) On doit imposer à l'inspecteur une méthode d'inspection des
animaux de boucherie, permettant de constater toute altération
tuberculeuse et de vérifier l’ertension du processus morbide.
2) Le devoir le plus important de l'inspecteur est la recherche,
l'élimination et la destruction des organes tuberculeux et de
leurs dépendances anatomiques.
3) En ce qui concerne laviande des animaux tuberculeux, on doit
traiter les régions des glandes lymphatiques correspondant
avec des foyers tuberculeux comme les organes altérés mêmes.
4) Si les altérations tuberculeuses constatées dans la viande se
restreignent sur les glandes lymphatiques des tissus charnus,
la viande ne sera livrée à la consommation que stérilisée
après Vablation des os, des articulations, des vaisseaux et des
glandes lymphatiques pathologiques et un découpage suffisant.
La graisse peut être livrée au trafic, après Vablation des
foyers tuberculeux et la fonte du reste.
5) La viande doit être en totalité exclue du trafic comme denrée
d'alimentation humaine, si il y a cachexie prononcée, ou les
traces d'une infection récente du sang (tumeur de la rate d
tuméfaction des glandes lymphatiques, ou tuberculose miliaire
de la rate, du foie, du poumon ou des reins).
6) Dans les cas de tuberculose locale, ou, si la maladie est restée
limitée aux visceres, la viande sera livrée au commerce à
l’état cru.
Existe-t-il une extension considérable du processus tuberculeux
dans les viscères, la déclaration s'impose.
7) Si le caractère local de la maladie et Vinnocuité de la viande
sont douteux (principalement en présence de cavernes tuber-
culeuses et d’un commencement de troubles dans la nutrition),
la masve totale de la viande doit être stérilisée avant sa mise
en circulation.
B. Lait.
1) Les vaches, chèvres ou autres animaux employés à la pro-
duction laitière doivent être assujétis à un contrôle vétérinaire
réqulier.
2) Le lait provenant d'animaux tuberculeux sera exclu du trafic
comme denrée alimentaire humaine, s’il provient d’animaux
émaciés ou atteints de mammite.
3) Les bêtes laitières wmaigries ou atteintes de mammite doivent
être, selon le procédé employé en Suède et en Danemark, imm-
diatement sacrifiées, en indemnisant leur propriétaire.
(Traduit par le professeur LE HOUITEL, sous la direction du docteur LYDTIN,
Baden-Baden.)
795
Report of Dr OSTERTAG
Professor of the Superior Veterinary School, Berlin.
{Extract made by Dr. LIAUTARD, professor and director of the American Veterinary
College, New-York.)
HEN Gerlach said, that opinions upon the use of
meat of sick animals as food, have varied as much
as those on fashion, he had in view, principally, the
meat of tuberculous animals. The same can be said
of the various opinions expressed upon the use of
the milk of tuberculous cows. These various cur-
rents of opinion arose from the fact, that positive proofs were
wanting in favour of or against the use of the meat and the milk
from tuberculous animals. The discovery of the bacillus of tuber-
culosis by Robert Koch in 1882 removed the question from the statu
quo of theoretical speculation, to the ground of rational experimental
examination.
In examining the whole of the works and the results of the
experiments upon the virulency of the meat and milk of tuberculous
animals, and taking into account the observations upon the nocivity
of the products of those animals, we will consider:
1) Meat of tuberculous animals.
The transmission to man of tuberculosis by the meat, that is,
by the viscera of tuberculous animals, must be admitted by the fact,
that from the observations of Koch the bacillus of tuberculosis of
mammalia and that of human tuberculosis are identical. This
transmission must also be admitted by the fact, that it occurs from
animal to animal by ingestion of parts of tuberculous organs. The
reporter has observed it, in an experiment made upon six young
pigs, which were fed with pieces of tuberculous lungs. Infection
through feeding, was proved by the autopsy of two other pigs of
the same litter, which had not been subjected to the experimental
ingestion, and which proved free from tuberculosis. The cases
communicated by Pfeiffer and Ollivier are evidences of the trans-
mission from animal to man. The case of Pfeiffer relates to the
veterinary surgeon Moser, who contracted the disease in making the
796 The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
post-mortem of a tuberculous cow; that of Olivier relates to five young
girls in a Parisian school, who died from tuberculosis caught by
the use of the milk from a cow having tuberculous mammitis.
A posteriori, the most important question, the one which relates
most to the subject, naturally arises: What is the probable possi-
bility of this transmission? Is it regular or only accidental?
To answer it, we must enter into the pathogeny of tuber-
culosis of domestic animals, and into the experimental attempts
made with the muscular juice of tuberculous cattle. ,
Tuberculosis is caused by the bacilli of Koch, introduced
through inspiration (primary pulmonary tuberculosis), or through
ingestion of the contagious element with the food (primary in-
testinal tuberculosis). These are the rule; the rare tuberculous
infections of intra-uterine or genital origin, are only interesting to
us by their rare occurrence.
Whatever may be the manner of existence of the bacilli in the
organism, they first remain in the organ which they entered and
do not pass immediately beyond the lymphatic glands, surrounding
the organic limits. The statistics gathered most carefully in various
abattoirs, relating to the extension of tuberculosis among animals
killed in those places, show, that in almost all tuberculous animals
the disease may, during the whole life of the animal, remain limited
to one single organ, for instance among cattle, in the lungs.
From this, it must then be admitted that the lymphatic glands
of domestic animals have the power of keeping the bacilli of Koch
away from the lymphatic and consequently the blood circulation.
A generalized tuberculosis, according to Weigert, cannot form as
well in man as in animals, except for the fact, that the products
of destruction from tuberculous centres, situated on a wall of veins,
or in the thoracic canal, or also from those formed upon serous, can
bring, immediately or after a certain time, the bacilli into the cir-
culation of the blood. Bacilli thus introduced into the blood, are
then able to produce tuberculous lesions in various places. But
the erroneous supposition of a constant circulation of the bacilli in-
troduced into the blood, has been annihilated by the magnificent
experiments of the celebrated Nocard, which have proved, that
after intra-venous injection of the bacilli of Koch, the blood loses
its virulence after 4,5, or at most six days, from the death or the
elimination of the bacilli. Therefore, an animal may present the
anatomical signs of generalized tuberculosis, without this fact implying
that bacilli must exist in the blood and all the other parts of thé body.
Experimental proof of this was obtained by inoculation of muscular
juice and of detritus of lymphatic glands, from animals affected
with generalized tuberculosis; and by the experiments of the re-
porter, which agreed with those of Nocard. It must also be remem-
bered that the generalization of tuberculosis, which is characterized
by the presence of minute specific tubercles, more or less nu-
merous, or by deposits in those parts of the body which can only
Report of Dr. OSTERTAG, Berlin. 197
be infected by the great cireulation of the blood, does not neces-
sarily imply a consequent disturbance of the well-fed condition of
the animals, but that rather, typical generalization of tuberculosis
in cattle and swine (even generally in these last) is accompanied
by an exellent condition.
However, there is another form of generalized tuberculosis, in
which the good condition of an animal is seriously disturbed,
and which, we know, may bring on death. We find this form,
when the organs affected with primary tuberculosis present tuber-
culous abscesses; it is observed in cattle, if softened and extended
deposits form in the lungs or in the mesenteric glands.
In those cases of generalized tuberculosis, besides the loss of
flesh, tuberculous generalization is accompanied by lesions in the
viscera affected (spleen and kidneys), with embolic centres of various
ages, showing that in those cases the bacilli had the opportunity
to enter into the circulatory current, not by way of exception, but
very often, perhaps without interruption. We are then in presence
of a situation similar to that of human tuberculous phthisis.
Steinheil has found that the juice of the muscles of a man
who had died of phthisis, was regularly infectious, and Kastner
has made the same observation with the juice of the muscles
of highly tuberculous cattle, in which the tuberculous organs
were affected as in man. Out of twelve tuberculous animals, in
which the tuberculous deposits showed in general a dessication,
as in cattle and pigs, Kastner did not find the muscular juice
virulent, even with so delicate a test, from the point of view of
virulency, as intraperitoneal injection in Guinea-pigs. In soft
tuberculous deposits, besides the bacilli of Koch, pus bacteria may
be found, which would prove, that those bacteria may assist in
the dissolution of solid tissues, hence the introduction of the bacilli
of Koch and of their virulent principle in the circulation of the blood.
To Johne is due the credit of having given a clear conception
of the question, formerly so much discussed, of the nocivity of the
meat of tuberculous animals, when he said: ‘‘Meat can be considered
as infected and therefore as infectious, if tuberculosis is generaliz-
ed” — an immense progress on the absolute doctrines, which had
been advanced on the question. But the statement of Johne, from
the observations of Nocard, must be restricted to the point that
if there are no other causes, an old generalization cannot be con-
sidered as infectious.
From what has just been said, there is no doubt, that meat
of animals, presenting a loss of flesh consequent on tuberculosis, as
well as that ofthose which, by way of evidence of a recent infection of
the blood, show an enlarged spleen, swelling of all the lymphatic
glands, or ‘miliary tubercles of the lung, liver, spleen or kidneys, must
be considered as infectious and not admitted for feeding purposes.
But, it must be different with the meat of animals, in which the
798 The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
anatomical signs of generalization may be proved as being due to
a single and old introduction of the bacilli of Koch, because in
such a case, there can be no question of a circulation of the bacilli
in the blood.
During my service as abattoir-veterinarian, any meat of a tuber-
culous animal, where only one bacillus of Koch was found in the
spleen or kidney, was considered as unfit for food, by the advice
of Johne, and the regulations in force. Those animals were ge-
nerally fat. When confiscation was ordered, I had the opportunity
to examine their meat from the point of view of the tuberculous
lesions, with many sections. I was struck in observing, that the
most of those animals were free from lesions in the muscles, bones
and lymphatic glands. These observations gave me the proof, that
very often generalization of tuberculosis may take place, without
leaving any trace in the muscles or other parts constituting meat
for use. Confiscation of such meat would be justified, if the old
supposition were correct, that from the single introduction of the
bacilli of Koch in the blood, must result their constant presence
in the circulatory current. But this supposition being proved er-
roneous, there is no more reason to remove from consumption
the meat of animals presenting the lesions of a generalized old
tuberculosis.
| But there are also cases, where generalization of tuberculosis
produces a specific affection of the muscles, bones, or extra mus-
cular lymphatic gland, while all the other mass of the meat re-
mains free from any tuberculous alteration. In such cases, the
whole animal ought to be seized on account of the existence of
the morbid alteration of the meat.
However Hartenstein has justly shown, that tuberculous in-
fection of the meat in one region did not prove the nocivity
of the others, and that to withdraw from traffic all the meat
of an animal because of one tuberculous gland, was not justifiable.
Therefore, the method actually recommended, to withdraw from
traffic, in case of generalized tuberculosis, only that region of the
meat where a tuberculous deposit exists, is entirely rational. Alter-
ations of tuberculosis in the musculature are very rare cases,
those of intermuscular lymphatic glands, or in bones, are more
numerous. During my service at the abattoirs, I was able in
numerous cases of tuberculosis, to prove the presence of the dis-
ease in bones or corresponding lymphatic glands. Similar obser-
vations have been made by others.
This is why, in cases of tuberculosis being found in an inter-
muscular lymphatic gland, there is no need to hesitate in allowing
the traffic of the previously sterilized meat, if after removal of the
bones and the lymphatic vessels running from them to the glands,
it is proved that the muscular tissue itself is free from tuberculous
alterations. Sterilization of the muscular tissue is imperative, because,
notwithstanding the inspection of surfaces that have been exposed
Report of Dr. OSTERTAG, Berlin. 799
by cutting the meat, it cannot be ascertained, if the meat is entirely
free from tuberculous deposits.
The same principle ought to be applied to the masses, re-
moved from the fatty regions, which may be rendered useful by
melting, after the removal of the adipous tissues, the temperature
required for melting, being more than sufficient to render the ba-
cilli harmless.
All meat, as to which there are doubts in relation to a local
character of tuberculosis, must be sterilized before its free use can
be allowed. These doubts may exist, if tuberculous caverns are
found in the viscera, when the general condition is deficient, or
if embolic tubercles of various ages exist in the spleen or kidneys,
which show by their presence the repeated irruption of the bacilli
of Koch in the great circulatory current.
If the local nature of tuberculosis is beyond doubt, there is
no reason to exclude the meat from traffic, as it may be considered
as harmless. For this, no special proofs are needed. But for other
reasons the question remains to be elucidated, whether the meat of
tuberculous animals ought to be subjected to some restrictions in
relation to traffic.
The American author Law has said: “The meat of tuber-
culous animals may be dangerous, even if it does not contain the
bacilli of Koch, because of the tuberculine it contains.” But A. Eber
has proved, that great quantities of blood from highly tuberculous
animals present no traces of tuberculine.
As to the nutritive value of the meat of tuberculous animals,
it is the same as that of animals that are free from tuberculosis.
Rumpel, in feeding a dog on meat of animals affected with
tuberculosis in a weak degree, has shown experimentally that it
was erroneous to attribute a less nutritive value to the meat of
tuberculous animals; because with it, results were obtained,
similar to those with normal meat. It was also shown, that
resorption was in no way disturbed, by feeding on tuberculous
meat. The meat of animals suffering from localized tuberculosis,
and that of sound animals, having the same appearance, colour,
consistency and preservability, there exists no reason to impose
restrictions on its traffic. It must also be added, that tuberculosis
appears “suddenly”, in a weak degree, it is true, in animals,
which during their whole life have manifested no morbid symp-
toms. The sale of such meat with declaration is only justified,
if the alterations of local tuberculosis are widely extensive and reach
for instance the pleura or the peritoneum; because then, if the
nocivity of the meat does not demand it, the declaration is neces-
sary, as tuberculosis has here a great significance in relation to
meat inspection.
By the use of such a method, all risks will be a voided of seeing
the noxious meat coming from tuberculous animals, delivered
to general traffic, although those risks are not very great.
800 The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
From experiments by ingestion of tuberculous meat, or by injection
of the muscular juices of such meat, made by Nocard, Galtier,
Forster, Bang, Bollinger and two of his assistants Hagemann and Kastner,
Perroncito, and the reporter, it was found that the meat contains
sometimes the bacilli of Koch, but that their number is generally not
sufficiently great to produce infection by absorption. On this, the
works of Nocard, Galtier and Perroncito are very instructive. Nocard
experimented by intraperitoneal injection on Guinea-pigs, with
muscular juices of 21 cows affected with generalized tuberculosis.
One only out of 4, in that experiment, were infected. The
experiment by ingestion, made with meat, gave, like the juice, a
general negative result. A peculiar detail is, that the meat of the
cow, the muscular juice of which had infected a Guinea-pig, being
given to 4 cats, these were not infected, although they each con-
sumed more than 500 grams of it. Galtier succeeded in developing
tuberculosis twice by inoculation of the muscular juice from 15
tuberculous cows; but failed completely with ingestion of their meat
tried with dogs, cats, calves, and pigs, although they received as much
as they could consume. Perroncito, with muscular juice of tuber-
culous animals, used in subcutaneous and intra-abdominal injections
on more than 200 rabbits and as many Guinea-pigs, obtained only
negative results. Four young pigs, fed for 4 months, and twelve |
others for five, with the meat of tuberculous cattle, remained |
perfectly sound.
But with viscera full of tuberculous deposits, it is different,
those must be considered as particulary injurious. In this case
the meat inspector is rightly required to seize all tuberculous organs;
a most important duty, in relation to tuberculosis.
The anomaly, that some specialists, although they judge
tuberculous meat very severely, still allow its free entrance into
traffic, was pointed out by Hartenstein. The continuation of such a
method of inspecting meat ought to be prevented, by establishing for
all practitioners, one mode of inspection which they must follow,
particularly in relation to searching for tuberculosis. The mode
of inspection consits in the incision of some lymphatic glands,
situated on the roads of introduction of the tuberculous virus. The
correct execution of this inspection is then easily controllable.
Moreover, it is indispensable, to avoid bad abuses, that the author-
ities should order the complete elimination of the tuberculous
organs with their corresponding lymphatic glands.
2) Use of the milk of tuberculous animals.
Veterinary and medical literature contain many observations,
from which it certainly follows, that tuberculosis can be transmitted
through human and animal feeding on milk, to other animals,
and even to man. The tuberculous endemy related by Olivier, ın
Report of Dr. OSTERTAG, Berlin. 801
a school in Paris, shows, that the milk of tuberculous cows may
in some circumstances be dangerous.
But milk, as regard its virulency, must be subjected to the same
considerations as meat; it is not virulent in every form of tuber-
culosis. Experiments have proved, that the bacilli of Koch are
found only in the milk of cachectic tuberculous cows, in which
the intrusion of bacilli in the blood, and therefore in the udder
occurs frequently, specially in the milk of cows suffering from tuber-
culous mammitis.
Bollinger was the first to mention the presence of the bacillus
in the milk of tuberculous udders, and the great virulency which
results from it. Then May, in examining the milk of five clini-
cally tuberculous cows, but with healthy udders, obtained only ne-
gative results by inoculation. Bang, in feeding five young pigs and
three rabbits, with the milk of tuberculous udders, produced tuber-
culosis in them. Later he inoculated the milk of 28 cows, clini-
cally tuberculous, but free from tuberculous mammitis, to 48 rab-
bits, in which he only observed two cases of tuberculosis by in-
oculation, although all the cows had the disease to a high
degree. Other attempts of Bang with the milk of 21 cows also
extensively tuberculous, proved, that the milk of 17 of those cows
was not infectious, while that of the other 4 produced the effect of
inoculation. A closer examination showed, that three of those cows
had mammitis. The fourth was an animal that had died from
extensive tuberculosis. Bang also inoculated rabbits and Guinea-
pigs with the milk of eight highly phthisic women, without result.
Lucas succeeded with the virulency of the milk of a tuberculous
cow in infecting four young pigs. Nocard experimented with the milk
of eleven tuberculous cows and observed no nocivity except in one
case, when the cow had tuberculous mammitis. Schmidt- Mülheim
inoculated rabbits with. the milk of more than 50 milking cows,
free from mammitis, and found them entirely sound, although they
had each received an injection of 50 cc. and the milk came from
old and broken down animals.
Fiorentini relates the case of the inspection of the udders of
17 extensively tuberculous cows, among which 12 had udders free
from disease, and the other five had diseased udders. In the first,
neither histological and bacteriological inspection of the milk, nor
experiment by inoculation, revealed the presence of the bacilli of Koch
in the milk. Fiorentin: in summing up his work, concludes, contrary
to the opinion held still by some authors, that the bacilli of Koch
exist in milk only if there is mammitis.
Schmidt and Schreder, from the results of their experiments,
conclude, that the milk coming from cows affected with mammitis
or that of cachectic cows, must be excluded from traffic.
A result, different from those related above, has been ob-
tained only by Hirschberger. Having experimented with the milk
51
802 The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
of twenty slaughtered tuberculous cows, by subcutaneous and intra-
peritoneal injection on Guinea-pigs, he obtained positive results, and
stated, that some of those cows had only the character of local
tuberculosis and were somewhat fat. However, the experiments
of Hirschberger are so much in contradiction with what we know,
that some error must be supposed. If one takes the milk from the
udder of slaughtered cows, one must take into account, that the floor
of the abattoir, with which the udder comes in contact when the cow
is knocked down and falls is most ordinarily soiled with matter,
which may contain the tuberculous virus; and again, that in skin-
ning the animal, the butcher may use a knife which is covered
with bacilli of Koch, if it has before cut through tuberculous
deposits. |
That the presence of the bacilli of Koch cannot be admitted
in the milk of clinically tuberculous cows, is again demonstrated
by the handsome experiments of Fries, who made 46 experiments,
with 44 dairies in Copenhagen, each one counting between 10 and
80 cows. Inoculation with the milk from these establishments of 84
rabbits and 4 Guinea-pigs, was followed by the death of 37 rab-
bits and of all the pigs, which excluded 18 experiments. There
remained a series of 28, among which 4 developed tuberculosis of
inoculation.
At the veterinary inspection of the dairies, which furnished
the four proofs of virulency, it was found, that two cases were
from dairies containing cows with mammitis, the two others from
dairies which had each one cow, which from her cough and
emaciation could be considered as tuberculous to a high degree.
‘From the experiments of Bollinger, Bang, Lucas, Schmidt-
Miilheim, Fiorentini, Schmidt, and Schroeder and Fries, it is proved
that the principal risk of the spreading of tuberculosis by milk,
comes from that of cows suffering from mammitis, and that which
comes from clinically tuberculous and cachectic cows, must also
be taken into consideration.
The results related above, agree with those of the reporter,
which were made by order of the Minister of Agriculture of Prussia,
in the Hygienic Institute of the Superior Veterinary School in Berlin.
Those experiments were based on this question: “Does the milk of
cows not having’ yet presented clinical symptoms of tuberculosis,
but having reacted to tuberculine, contain bacilli of Koch, and in
such number that tuberculosis can be contracted from them?”
The material for the experiments was furnished by a large
establishment near Berlin, in which the spread of tuberculosis
was treated by Bang’s method. The experiments commenced the
26" of May 1898 and were continued in the following winter se-
mester. Examination of the milk from cows that reacted to tuber-
culine, was first made individually and again collectively, every time
during four weeks, so as to judge of its virulency in both cases.
_ Report of Dr. OSTERTAG, Berlin. 803
With regard to the individual inspection, 50 cows that had
reacted, were first disposed of. The trials, on a large scale, in the
second period of the experiments, were made each time on groups
of 50 cows each. — The quantity of every sample of milk examined,
was always about one litre, which was centrifugal and from which
was taken 80 c.c. of cream and deposit, to which was added the
quantity of milk necessary to make, at the rate of 40 c. c. each, the
necessary intra-peritoneal injections for 3 or 4 Guinea-pigs, experi-
mentally inoculated. The remainder of the samples of milk was used,
with all necessary prudential measures, for feeding, in giving each
time to groups of 3 or 4 Guinea-pigs, what milk they could consume
completely in 3 or 4 days (200 or 300 grams for each animal).
Finally, the remains of the preparations and the tubes of the alem-
bies were inspected microscopically.
The first series gave only negative results, except with the
milk of one single cow, which double test killed in a few days
the Guinea-pigs having received intra peritoneal injection. This cow
was then excluded from the experiments of injection. — On the
other hand, the Guinea-pigs fed with milk from this same cow,
were found entirely healthy at the post-mortem made later, as
well as the other Guinea-pigs of that series, inoculated or fed, which
presented no special lesions, with the exception of one, which showed
at the autopsy an infection anterior to the tests. All the remains
of the preparations as well as the tubes of the alembics were free
from bacilli of Koch when examined with the microscope.
The second series of tests was begun with intervals of two to
four days on the 24% of October 1898; it included 14 experiments
of mixed milk coming from the reacting group. The experiments
were analogous to those of the first series.
As in the first also, the results from this second series gave
only one positive case, that of an injected Guinea-pig, which 71 days
after was found infected with mild abdominal tuberculosis. Another
Guinea-pig inoculated with the same milk, presented no trace of
tuberculosis at the post-mortem. Out of three Guinea-pigs, which
received by ingestion 920 c. c. of that milk, one died the next day,
one after 52 days, and at the general autopsy made 71 days after
the beginning of the experiment, the third Guinea - PIE presented
no more lesions than the sesond series, injected and fed, having
been found at post-mortem, free from tuberculous lesions. It must
be concluded, that the milk of cows reacting to tuberculine, may
be considered as containing sometimes bacilli of Koch, without
being necessarily injurious. It must also be remarked, that in the
second series of experiments, no bacillus has been found, either
in the residues of the preparations, or in the deposits in the
alembics.
If in the second series of experiments, an opportunity presented
itself to discover, at the post- mortem of one of the inoculated
animals, the presence of the bacilli of Koch, it may be said, that
804 The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
in cases of latent tuberculosis, bacilli sometimes enter the blood,
and may then be carried into the milk. But as long as the bacilli
of Koch soon disappear from the blood, such a result does nat con-
stitute a serious factor in the contagion of tuberculosis by the milk,
because the accidental absorpation of the bacilli of Kock does not
create tuberculosis, as has already been proved by experiments
of injection and ingestion made by the reporter. Therefore the
milk of cows reacting to tuberculine, but not presenting the clinical
symptoms of tuberculosis, can be considered as innocuous.
It is very different with the milk coming from cows suffering
from mammitis and cachexia. In no part of tuberculous cattle,
are the bacilli of Koch so numerous as in the secretions of tuber-
culous udders; the contents of these secretions can be compared to
the sputa of man, the virulency of which Bollinger has shown by ab-
dominal inoculation to persist even when attenuated to 1 | 100 000%.
It must also be added, that in cases of mammitis, the bacilli of
Koch do not enter the milk by chance, as in a limited tuberculosis
of internal organs, but they are always present in it, their number
is constantly increasing, and they are constantly being eliminated
from it. For this reason, specially on consideration of the normal
aspect of the milk of cows suffering from mammitis, numerous
experiments have lately been made upon the presence of this ba-
cillus of Koch in butter.
Obermüller, in relation to these facts, has called attention
to the dangers presented by the milk of large establishments, com-
pared with that of small ones. Before the observations of Obermüller,
veterinary surgeons knew already the dangers of the transmission
of tuberculosis, which were increasing with the feeding of pigs and
caives by milk and residues from cooperative dairies.
The danger of tuberculous infection, by the use of the milk
and its products, procceding from large dairy farms, is based
upon the percentage of mammitis, which is about from 2 to 4°
‘of all tuberculous cows; therefore a small establishment, in which
the milk of a relatively small number of cows is prepared, is less
liable to have milk from cows suffering from mammitis, than a
large farm, using and selling the milk of several hundreds and
even thousands of cows, among which the above mentioned pro-
portion of cows with mammitis can be counted.
It may therefore be admitted, as Rabinowitch has demonstrated,
that the milk of large establishments contains, no doubt, continually
bacilli of Koch, while that of small places is generally free from
them.
The most effective measures to prevent the spreading of in-
fection by the milk coming from’ tuberculous cows, goats etc.
are those requiring the slaughter of tuberculous milking animals,
affected with mammitis or cachexia.
Report of Dr. OSTERTAG, Berlin. 805
This could be done, if the animals, before being admitted to
their place of use, were subjected to veterinary inspection, and if
this were repeated afterwards every fifteen days.
The great dairy at Copenhagen, founded for the public benefit,
has for several years past been carrying onethe struggle against
tuberculosis, by having all the cows, whose milk comes to the
establishment, examined twice a month by a veterinary surgeon,
and by destrgying immediately those found having mammitis.
Formerly the elimination of cows affected with mammitis met
with great difficulties, because the clinical symptoms of the disease
were not sufficiently known. Now, etiology of mammitis is more
thoroughly studied, and we have besides in bacteriological experi-
ments and in the harpooning (exploring punctures) of Nocard two
precious auxiliary means to rationally establish the presence of
mammitis. Considering the importance of the question, the official
interference of the State against mammitis, as it already exists in
Sweden and Denmark, would give better hope of success than in
former times.
Swedish and Danish veterinary surgeons, in doubtful cases
of mammitis, are obliged to send samples of the milk of udder,
which they harpoon, to the bacteriological institutes of the superior
veterinary schools; if after examination, doubt is changed to certainty,
immediate killing of the animal follows, with indemnity to the owner.
By the application of such regulations, it may be expected, that the
most important source of the spreading of tuberculosis by the con-
sumption of milk will be stopped up.
CONCLUSIONS.
To prevent the danger to human health arising from the
use of the meat and milk of tuberculous animals as food, the
following measures and injunchons are requtstte:
A. MEAT.
1) A definite method of examining the slaughtered animals
ts to be enjoined on the experts entrusted with the ın-
spechon of meat, tn order to ensure a precise statement
of each case of tuberculosis among the slaughtered anı-
mals, and of the extent of the tuberculous process in
every such case.
2) The most important task of the meat tnspector ts the
finding out and harmless removal of the tuberculously
altered organs together with their appendages.
806
The use of the flesh and milk of tuberculous animals.
3) With regard to the meat of tuberculous animals, the
parts affected with tuberculous centres and bound by the
corresponding lymphatic glands, are to be treated tn the
same way as the tuberculously altered organs.
4) If the tuberculous alterations in the meat are confined
to the lymphatic glands situated in tt, the muscle may,
after cutting out of the bones, joints, vessels, and lym-
phattc glands, and adequate dissection, be handed over,
in a stertlized condition, to be used for food.
In the case of fat animals, the melting out of the fat
“issue that has been separated with avordance of the tuber-
culous centres, ts lıkewise permitted.
5) The whole of the meat ts to be withdrawn from use as
human food, tf there exist marked emactatton or the
signs of very recent infection of the blood (tumour in
the spleen, and swelling of all the lymphatic glands, as
well as militar tubercles in the lungs, lever, spleen, or
kidneys).
6) In the case of local tuberculosts and tn that of general
tuberculosts limited to the organs of the cavities, the meat
may be dealt out raw to be used as food.
Lf the tuberculous process tn the intestines ts of con-
stderable extent, the obligation to declare tt ıs to be ın-
sisted on.
7) In cases where the local character of tuberculoSis and the
harmlessness of the meat are doubtful (especially when
there are tuberculous caverns and incipient derangement
of nutrition), the whole of the meat ts to be sterilized
before being handed over as fit for food.
B. MILK.
1) The cows, goats etc. kept for datry purposes are to be
subjected to regular veterinary control.
2) The milk of tuberculous animals ts not to be used for
human food, tf the animals are emactated or affected
with tubercles in the mammae.
3) In accordance with the mode of proceeding tn the king-
dom of Sweden, the emactated and tuberculous datry
animals are to be immediately removed from the farms
and destined for slaughter, compensation betng given to
OWNETS.
Regelung des Verkehrs mit Fleisch und Milch tuberkulöser Tiere. 807
Die neuesten Vorschriften über die Behandluny des Fleisches
tuberkulöser Tiere in England.
In England sind gemäß der Vorschläge der Tuberkulosekommission
am 11. März 1899 folgende Vorschriften*) über die Behandlung des Fleisches
tuberkulöser Tiere erlassen worden:
Beschlagnahme des ganzen Tieres erfolgt:
a) wenn Miliartuberkulose beider Lungen vorhanden ist;
b) wenn sich tuberkulöse Veränderungen am Brust- und Bruchfell finden ;
c) wenn tuberkulöse Zustände im Fleische oder in den Lymphdrüsen
des Fleisches gefunden werden; |
d) wenn tuberkulüse Veränderungen verbunden mit Abmagerung des
Tieres vorliegen.
Bei sonst gesunden Tieren tritt nur Beschlagnahme der Teile mit
tuberkulösen Veränderungen ein:
a) wenn von den tuberkulösen Veränderungen blos die Lungen und
Brustiymphdrüsen betroffen sind;
b) wenn die tuberkulösen Veränderung sich nur in der Leber finden;
c) wenn tuberkulöse Veränderungen nur die Rachenlymphdrüsen
betreffen ;
d) wenn die tuberkulösen Veränderungen, in irgend einem Zusammen-
hang, auf die genannten Organe beschränkt sind, und ihre Ausbrei-
tung nicht groß ist.
Beim Schwein soll, bei der Neigung des tuberkulösen Prozesses zur
Generalisation, die Beschlagnahme des ganzen Tieres erfolgen, sofern das
Schwein überhaupt mit Tuberkulose behaftet befunden wird.
Eingeführtes Fleisch soll beschlagnahmt werden, wenn das Brust- oder
Bauchfell abgezogen ist.
Notizen über die im Grossherzogtum Baden ergriffenen Massregeln zur
Verhütung der aus dem Genusse von Kuhmilch entstehenden Gefahren.
Einige Jahre, nachdem das Reichsgesetz vom 14. Mai 1879, den Ver-
kehr mit Nahrungsmitteln, Genußmitteln und Verbrauchsgegenständen betr.,
erschienen war, trat die Verordnung des Großh. Ministeriums des Innern vom
17. Juni 1884, den Verkehr mit Milch betr., für das ganze Land‘in Kraft.
Nach § 1 dieser Verordnung ist verboten:
„Das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten von Milch (Kuh-
milch), welche von kranken Tieren, von Tieren aus an Maul- und
Klauenseuche, Milzbrand oder an Diphtherie leidenden Beständen,
oder welche von Tieren innerhalb der ersten acht Tage nach dem
Kalben gewonnen wird, sowie von bitterer, schleimiger, verdorbener,
mit Wasser verdünnter, oder mit fremdartigen Substanzen ver-
setzter Milch.“ \
„Als kranke Tiere gelten insbesondere diejenigen, welche an
Maul- und Klauenseuche, Milzbrand, Perlsucht (Tuberkulose), Pocken,
*) Weitere Vorschriften enthalten die Gegenstände, über welche die Fleisch-
beschauer zu prüfen sind, nämlich:
a) das Gesetz, die Fleischbeschau betr., und die dazu erlassenen Ausführungs-
bestimmungen;
b) die Namen und die Lage der Eingeweide der Tiere;
c) die Zeichen der Gesundheit und Krankheit der Tiere, welche zur mensch-
lichen Nahrung dienen sollen, sowohl im lebenden als im geschlachteten
ustande ; | , ,
d) die Erscheinungen und Beschaffenheit von frischem Fleisch, Eingeweiden,
Fett und Blut, und die Umstände, welche sie, oder ihre Zubereitungen,
tauglich oder untauglich zur menschlichen Nahrung machen.
808 Regelung des Verkehrs mit Fleisch und Milch tuberkulöser Tiere.
Rauschbrand, Tollwuth oder Gelbsucht, an Krankheiten des Euters,
jauchiger Gebärmutter-Entzündung, Ruhr, Pyämie, Sephthämie oder
an Vergiftungen leiden, oder mit giftigen oder stark wirkenden
Mitteln behandelt werden.“
Auf Grund dieser Verordnung erließen die meisten Stadtgemeinden
des Landes ortspolizeiliche Vorschriften über das Feilhalten und den Verkauf
von Kuhmilch. In der Stadt, in welcher der Kongreß tagt tragt die erste
ortspolizeiliche Vorschrift das Datum vom 2. Dezember 1885.*)
Wo sogen. Milchkuranstalten errichtet sind, stehen dieselben; entweder
obligatorisch oder freiwillig, unter dauernder veterinärpolizeilicher Aufsicht.
In letzterem Falle wird zeitweise Öffentlich bekannt gemacht, welche
Anstalten sich freiwillig unter Kontrolle gestellt haben.
Als nun im März 1891 die ersten größeren Versuche über die Ver-
wendung des Tuberkulins als Diagnostikum, nach einem von Geheimrat
Dr. Robert Koch entworfenen und von dem Kaiserlichen Gesundheitsamt,
sowie dem Großh. Badischen Ministerium des Innern gutgeheißenen Plane,
unter Leitung des Dr. Lydtin im Schlacht- und Viehhof in Karlsruhe ausge-
führt wurden, schritt man auch zur Tuberkulinierung der 19 wertvollen
Milchkühe der unter Aufsicht des Ortsgesundheitsrats stehenden B . ......
Milchkuranstalt daselbst. Dabei stellte sich das überraschende Ergebnis her-
aus, daß von dem kleinen Bestande von 19 Milchtieren 9 reagierten und, wie
die Schlachtung ergab, tuberkulös waren, wenn auch nur in geringer Aus-
dehnung. (Vergl. „Arbeiten aus dem Kaiserl. Gesundheitsamte, 8. Band, 1893.
Nachdem seitens des Karlsruher Ortsgesundheitsrates die nötigen
Geldmittel zur Verfügung gestellt waren, wurde auch zur Schlachtung der
übrigen Tiere des Bestandes, welche nicht reagiert hatten, geschritten. Bei
der abermaligen Impfung dieser Tiere, unmittelbar vor der Schlachtung, zeigte
es sich, daß eines derselben reagierte.
Bei der Untersuchung des geschlachteten Stückes fand man eine
Mittelfell- und eine Bronchialdrüse mit ziemlich frischen Tuberkeln in kleiner
Anzahl besetzt.
Der geleerte Stall wurde mehrmals gründlich desinfiziert.
Seitdem werden nur noch Kühe in der Anstalt aufgestellt, welche vor
ihrer Aufstellung die Tuberkulinprobe günsti bestanden haben. Außerdem
werden die Tiere durch den städtischen Tierarzt überwacht, wobei in
gewissen Zeiträumen eine abermalige Früfung, der aufgestellten Milchkühe
mit Tuberkulin vorgenommen wird. Mit den Tieren wird häufig gewechselt,
d.h. es bleiben nur wenige, längere Zeit, zur Milchnutzung aufgestellt. Sie
gehen, sobald sie abgemolken und angefleischt sind, zur Schlachtbank.
In ähnlicher Weise wird auch in andern Städten des Landes verfahren.
Jedenfalls ist in Karlsruhe, schon im Jahre 1891, es mittels der Tuber-
kulinprobe gelungen,
) einen bis dahin wohl aussehenden und für gesund gehaltenen
Milchviehbestand als ziemlich stark verseucht zu erkennen,
2) einen reinen Milchviehbestand für den abgeschlachteten einzustellen,
3) diesen Bestand bisher tuberkulosefrei zu erhalten.
*) Die pineste Bekanntmachung trägt das Datum v. 9. März 1899. Sie schreibt vor:
8. In den Ställen der Milchkuranstalten dürfen nur Tiere (Kühe) untergebracht
werden. deren Milch zu Kurzwecken oder als Kindermilch verkauft wird.
. s darf kein Tier vor Vorlage eines Zeugnisses des beamteten Tierarztes und
geliefertem Nachweis, daß das Tier geim ft und gesund befunden worden ist, in den
tall gestellt werden. Die Impfung muß jedes Jahr mindestens einmal wiederholt werden.
| ede Erkrankung eines dem Bestande der Milchkuranstalt angehörenden Tieres ist
binnen 24 Stunden dem amtlichen Sachverständigen durch den Betriebsinhaber anzu-
zeigen. Das erkrankte Tier darf für die Zwecke der Anstalt nicht benützt werden, bevor
der amtliche Sachverständige dasselbe besichtigt und die Verwend gestattet hat.
4. Die zu Anstaltszwecken verwendeten Tiere dürfen nicht über 10 Jahre alt
sein; sie müssen sich in gutem Ernährungszustand befinden. Wenn irgend thunlich
ist Trockenfütterung anzuwenden.
Règlements sur la vente de viande et de lait d'animaux tuberculeux. 809
Prescription sur le traitement de la viande d'animaux tuberculeux,
émises en Angleterre.*)
La saisie totale est prescrite :
1) lorsque la tuberculose miliaire existe dans les deux poumons;
2) lorsque des altérations tuberculeuses se présentent dans la plévre
et le péritoine;
8) si l’on découvre des altérations tuberculeuses dans la viande, ou
dans les glandes Iymphatiques de la viande;
4) lorsque l’on constate des altérations tuberculeuses, et que l’animal
est amaigri.
La saisie partielle a lieu:
1) lorsque les altérations tuberculeuses se limitent aux poumons et
aux glandes lymphatiques pectorales ;
2) lorsque les altérations tuberculeuses se trouvent seulement dans
e foie;
3) lorsque les altérations tuberculeuses n’ont attaqué que les glandes
lymphatiques rétropharyngéales ; _—
4) lorsque les altérations tuberculeuses se limitent, dans une combi-
naison quelconque, sur les dits organes, mais d’une façon minime.
Vu la tendance que possède la tuberculose à se généraliser chez le
porc, la saisie totale de tout porc attaqué de tuberculose est indiqué.
La viande importée est saisie, si elle n’est pas présentée avec la
plèvre et le péritoine.
Notices sur les mesures en vigueur dans le Grand-Duché de Bade
pour protéger le public contre les dangers du lait de vache.
En dehors de la loi de l’Empire, du 14 mai 1879, concernant le trafic
des denrées alimentaires, etc., le Ministère de l’Intérieur du Grand-Duché de
Bade prit, le 18 juin 1884, un arrêté réglant, pour toute l’étendue du Grand-
Duché, le commerce du lait de vache. Il interdit dans l’article premier le col-
portage et le débit de lait provenant 1) d’animaux malades, 2) d'effectifs,
dans lesquels existent des animaux atteints de fièvre aphteuse, de charbon
ou de diphtérite, 8) de vaches ayant vélé, depuis moins de huit jours.
Il est interdit également de mettre en trafic et de débiter du lait
amer, visqueux, corrompu, ou falsifié par addition d’eau on d’autres sub-
stances étrangères.
Sont considérés comme malades: les animaux atteints de fièvre aph-
teuse, de charbon bacteridien et bactérien, de tuberculose, de small-pox, de
la rage, de l’ictérus, de différentes maladies des mimelles, de métrite septique,
de pyémie, de septicohémie, de dysenterie, d’empoisonnement, ou ceux qui
ont été traités avec des médicaments toxiques, âcres ou très odorants.
__ Se basant sur cet arrêté, les communes urbaines édictérent des pres-
criptions locales, pour régler de leur coté, Je trafic du lait dans leur circon-
. *) D'autres prescriptions concernent l'examen des inspecteurs laïques et déter-
minent les différents points tormant des sujets à examiner; ce sont:
1) la loi sur l'inspection des viandes et les prescriptions pour son exécution;
2) les noms et la situation des viscéres des animaux; _ .
3) les symptômes de santé et de maladie des animaux, vivants ou abattus, qui
doivent, après abattage, servir de nourriture à l'homme;
4) Paspect et la qualité de la viande fraiche, des organes, de la graisse, du :
sang, et les conditions, qui les rendent impropres à l'alimentation, ainsi que
leurs préparations.
810 Règlements sur la vente de viande et de lait d'animaux tuberculeux. |
scription. La première de la ville où se tient le VII. Congrès, date du
2 décembre 1885.*) .
Les établissements appelés ,,Milchkuranstalten“ destinés à fournir un
lait de choix, sont soumis, obligatoirement ou facultativement, au contrôle
vétérinaire; les noms des établissements se soumettant volontairement au
controle, sont portés périodiquement et officiellement 4 la connaissance du
public.
Durant le printemps de 1891 on expérimenta sur une plus grande
étendue l'application de la tuberculine**) comme moyen de diagnostic. L'on
comprit dans cette expérience l'effectif de la Milchkuranstalt B.......
de Karlsruhe. composé alors de 19 vaches laitières, bêtes de premier choix
et de la meilleure apparence. L’on fut surpris de constater que 9 de ces
vaches réagissaient et présentaient les altérations d’une tuberculose peu
étendue, il est vrai, aprés leur abattage. Les animaux n’ayant pas ia la
premiére épreuve. ent abattus quelques mois plus tard. Le Conseil
d'hygiène de la ville accorda une indemnisation au propriétaire, qui avait
soumis les animaux à une seconde épreuve; un seul animal réagissait et fut
trouvé atteint -d'une tuberculose d'un ganglion lymphatique mediastin et
bronchique, à peine éclose, tandis que les autres animaux étaient intacts.
Après l'évacuation, l’étable construite et entretenue d’après les règles
modernes de l'hygiène, fut nettoyée et désinfectée radicalement à plusieurs
reprises.
Pour remonter l'effectif, on ne choisit que des bêtes âgées de 4 à 6
ans, de bonne apparence, cliniquement saines et n'ayant pas réagi à la tuber-
culination; cette épreuve fut faite, non dans l’établissement même, mais dans
une étable isolée. Pour remplacer les animaux vendus à la boucherie ou
ailleurs. et pour augmenter le cheptel, on procéda de même.
Comme auparavant, l'établissement reste sous le contrôle d’un chimiste
et du vétérinaire officiel. Ce dernier examine les animaux au moins une fois
par semaine, note leur température, et tuberculine les animaux montrant
quelques symptômes d’une infection tuberculeuse. |
Les animaux ne passent pas plus de deux à trois ans dans l’établisse-
ment; des que la production de leur lait commence à baisser et qu’ils pren-
nent de l’embonpoint, ils sont reformés.
Les ,,Milchkuranstalten“ des autres ville’ procèdent d’unemaniere analogue.
Il est agréable de constater, qu’ à Karlsruhe, en 1891 déja, on a réuss!
en employant la tuberculine :
1%) à dévoiler l’existence de la tuberculose chez 10 vaches laitières
sur 19, de très bonne apparence et considérées comme saines et
aptes à fournir un lait principalement destiné à la nourriture des
enfants et des personnes malades, débiles ou convalescentes ;
29) à reconstituer, à la place de celui abattu, un nouvel effectif intact
de tuberculose; et
8°) à le conserver tel.
*) La dernière publication, datée du 9 mai 1899, prescrit:
8. Il est interdit d'installer dans les étables de la Milchkuranstalt d'autres.
vaches que celles destinées à la production de lait pour l’usage des personnes malades
ou convalescentes et des enfants. . , , |
Toute vache destinée à ce but doit avoir été tuberculinée sans réaction, avant
son installation. . ;
L’animal sera à nouveau tuberculiné, au moins une fois par an. .
Si une des vaches tombait malade, le propriétaire est tenu d’en faire la déclaration
au vétérinaire sanitaire dans le délai de 24 heures. Le lait de cet animal ne sera utilisé
que si le vétérinaire sanitaire en donne la permission. ,
§ 4. Aucune vache installée dans l'établissement ne doit être âgée plus de dix
ans. Tous les animaux doivent montrer un bon état d’embonpoint. Il n'est pas permis
de donner du vert aux vaches laitières. :
**) Experimentations d’après les données de Robert Koch, faites avec l'agré-
ment du Conseil d'hygiène de l'Empire et du Ministère de l'Intérieur Badois, sous la
direction du docteur Lydtin.
Regulations for selling of meet and milk of tuberculous animals. 811
The latest prescriptions issued in Great Britain on behalf of the
treatment of the meat of tuberculous animals.
In Great Britain, the following prescriptions on the treatment of the
meat of tuberculous animals have been issued on the 11!b of March 1899,
according to the propositions of the Commission on Tuberculosis: *)
The entire carcase and all the organs may be seized:
a) When there is miliary tuberculosis of both lungs;
b) when tuberculous lesions are present on the pleura and peritoneum ;
c) when tuberculous lesions are present in the muscular system, or in
the lymphatic glands embedded in or between the muscles ;
d) when tuberculous lesions exist in any part of an emaciated carcase.
The carcase, if otherwise healthy, shall not be condemned, but every
part of it containing tuberculous lesions shall be seized:
a) When the lesions are confined to the lungs and the thoracic lym-
phatic glands;
b) when the lesions are confined to the liver;
c) when the lesions are confined to the pharyngeal lymphatic glands ;
d) when the lesions are confined to any combination of the foregoing,
but are collectively small in extent.
Notes on the measures taken in the Grand-Duchy of Baden for the
prevention of the danger arising from the consumption of cow's milk.
A few years after the promulgation of the Imperial law of the
14th May 1879 concerning the traffic in articles of food, of luxury, etc., an
order from the Home Department of the Grand-Duchy of Baden of June
17 1884, came into force, regulating the milk trade throughout the country.
According to § 1 of this enactment:
“The industrial sale and offering for sale of milk (cow’s milk)
coming from diseased animals; from animals belonging to stock
suffering from foot and mouth disease, anthrax, or diphtheria; or
from animals having calved within less than eight days;—also, of
bitter, pituitous, vitiated milk, milk diluted with water, or mixed
with foreign substances” — is forbidden.
“As diseased animals must be especially looked upon those suf-
fering, from foot and mouth disease, anthrax, tuberculosis, small-
. * There are further prescriptions as to the different questions of the examen
which meat inspectors have to pass before obtaining qualification :
a) the law of meat inspection and, such byelaws, regulations, etc. as may be
in force at the time he presents himself for examination;
b) the names and situations of the organs of the body ; .
c) signs of health and disease in animals destined tor food, both when alive
and after slaughter;
d) the appearance and character of fresh meat, organs, fat, and blood, and the
conditions rendering them, or preparations from them, fit or unfit for
uman .
812 Regulations for selling of meet and milk of tuberculous animals.
pox, rabies, or icterus, from affections of the mamma, dysentery.
pyaemia, septicohaemia, or poisoning, or who are being treated
with poisonous or powerful drugs.”
Taking this order for a basis, most of the urban communes of the
country issued local police regulations concerning the sale and offering for
sale of cow’s milk. In the town where the Congress is holding its meetings,
the first local police regulation is dated December 24, 1885.*) Where so-called
milk-diet-establishments have been set up, they are, either compulsorily or
voluntarily, under the constant supervision of the veterinary police. In the
latter case, the nam&s of those who have voluntarily submitted to that
control, are published from time to time.
When in March 1891 the first experiments on a large scale on the
use of tuberculine as a means of diagnosis were made at the public abattoir
in Karlsruhe, after a plan drawn up by Geheimrat Dr. Robert Koch and
approved by the Imperial Board of Health as well as by the Home Depart-
ment of the Grand- uchy of Baden, the tuberculination of 19 valuable milk-
ing cows belonging to B........ milk-diet-establishment of that place.
which was under the supervision of the local Board of Health, was proceeded
with at the same time, with the surprising result, that of the small stock of
19 milking cows 9 were found to react, and — as was proved by slaughter —
to be tuberculous, though only to a slight extent. (Comp. ,,Arbeit. des Kais.
Gesundheitsamtes, Band 8 P. 1 1898.)
The necessary sums having been granted by the local Board of Health
at Karlsruhe, the remaining animals of the stock which had not reacted,
were likewise slaughtered. After a second inoculation immediately before
slaughter, one animal was found to react. On examination of the slaughtered
animal one mediastine and one bronchial gland were found with a few
tubercles of somewhat recent formation on them.
The empty stable was once more thoroughly disinfected.
Since then, no cows are admitted to the establishment without having
previously been subjected to the tuberculine test and stood it well. Besides.
the cows are under the constant supervision of the veterinary surgeon of
the town, who at certain intervals of time applies the tuberculine test to the
milking cows of the establishment. The animals are frequently changed, i.e.
only a few are kept for any length of time for milking purposes. As soon
as they cease giving milk and begin to put on flesh, they are sent to be
slaughtered. .
Other towns throughout the Grand Duchy proceed in a similar manner.
At all events, they succeeded in Karlsruhe as early as 1891:
1) in recognizing as rather seriously infected a stock of milking cows
that up till then had been looking healthy and considered as sound:
2) in substituting a pure stock of milking cows for those that had
been slaughtered; and
8) in keeping this stock so far free from tuberculosis.
*) The latest notice is dated May 9, 1899.
In 5 8 it says: In milk-diet-establishments only those animals (cows) may be
stabled, whose milk is sold for dietetic purposes, or as milk for children. , .
‘No animal may be put in the stable without a certificate from an official veten-
narian, to the effect that the animal has been inoculated and found sound. The inocu-
lation must be repeated at least once a year. ; | |
The owner of a milk-diet-establishment is bound to give notice to the official
expert within 24 hours of the sickening of an animal belonging to that establishment.
The sick animal may not be used for the purposes of the establishment until the official
expert has inapecte it and allowed its use.
4. The animals used for such establishments may not be more than 10 years
old ; they must be in good condition. If in any way possible, the ought to have dry-
eeding.
—=”>< >
F.
Die Bekämpfung
der Schweineseuchen.
MESURES POUR COMBATTRE LES
EPIZOOTIES DE L’ESPECE PORCINE.
THE PREVENTION OF SWINE
EPIZOOTIES.
—o—
Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters :
LECLAINCHE— Toulouse.
LORENZ—Darmstadt.
PERRONCITO—Turin.
PREUSSE — Danzig.
SCHUTZ—Berlin.
UBELE—Stuttgart.
815
Rapport de Mr E. LECLAINCHE
Professeur à l’École vétérinaire de Toulouse.
ES affections groupées sous le titre de „maladies rouges“
du porc comprennent, à la fois, une forme nettement
déterminée: le ,,rouget bacillaire“ et des „infections
imparfaitement classées, dues à la bactérie ovoïde des
septicémies hémorragiques ou à des formes paracoliques“.
Le groupement des types évolutifs multiples du
rouget bacillaire est assuré facilement par la constatation du bacille
spécifique; c’est ainsi que l’on a pu successivement lui rapporter
les localisations sur l’endocarde, sur les séreuses articulaires et
nombre de formes cutanées (Knuderosen, Nesselfieber, Hautbrand,
Backsteinblatternkrankheit, Erysipèle, Prurigo, Urticaire).
La classification des autres ‚„maladies rouges“ du pore cam-
porte de nombreuses incertitudes. La question de l’unicite des
types, remise en question par les beaux travaux de Mac Fadyean
et de Preisz, ne saurait être ici discutée. Au point de vue de la
police sanitaire, le problème soulevé semble n'avoir qu’une impor-
tance secondaire, toutes les formes groupées présentant d’etroites
analogies quant à leur étiogénie et paraissant justiciables de mesures
sanitaires identiques. Sous l'expression de „pneumo-enterites“, nous
réunirons pour l'étude de leur prophylaxie, sans rien préjuger quant
à leurs rapports étiogéniques, les formes désignées sous les noms de
hog-cholera, swine plague, pneumo-enterite, swine-fever, Schweine- —
seuche, Schweinepest, svinpest, peste suina, sértésvész, sertéskoléra.
jl me paraît nécessaire d’étudier isolément la prophylaxie du
rouget et celle des pneumo-entérites; des chapitres distincts sont
consacrés à l'exposé des mesures sanitaires applicables à chaque
affection. |
I. Rouget du porc.
Le rouget du porc est signalé à l’heure actuelle dans toute
l'Europe continentale. Toutefois, la répartition est très inégale.
L'Europe centrale, la France à l'Ouest, la Russie à l'Est, consti-
tuent le domaine du rouget épizootique et la diffusion hors de cette
Zone ne s’opere que peniblement.
816 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine.
La difficulté de l’acclimatement du rouget dans la région du
“ Nord est exprimée, soit par la prédominance des formes atténuées
et bénignes, soit par la rareté absolue des accidents. La Suède et
la Norwège signalent seulement quelques centaines de cas chaque
année, et il s’agit le plus souvent de formes sans gravité. Les
chiffres fournis par le Danemark sont plus imposants :
Années : 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1897
Nombre de 997 786 1019 1372 2146 796 454 9138 8462 4152
malades:
Toutefois, l’accroissement accusé par la statistique tient à ce
qu'elle comprend, à partir de 1894, les formes cutanées bénignes
qui entrent pour les huit-dixièmes environ du total.
La Grande-Bretagne est également réfractaire au rouget épi-
zootique ; c’est à peu près exclusivement sous la forme d’endocar-
dite bacillaire que la maladie est signalée. La commission anglaise,
chargée par le Ministère de l’Agriculture d’étudier les maladies du
pore, conclut de ses recherches que „le rouget n’a, en Angleterre,
aucune tendance à la diffusion, et qu'il n’est, en dehors de la
pneumo-entérite, aucune maladie du porc qui mérite d'être visée
par la loi de 1884“.
On connaît mal l’exacte situation sanitaire des Etats du Sud
de l’Europe. L'Italie ne signale la maladie que dans quelques
provinces, surtout dans l’Emilie et la Lombardie; le rouget parait
peu fréquent dans les Principautés Danubiennes, si l’on considère
l'importance de l'élevage en ces régions.
Le rouget cause des pertes considérables en France; la maladie
sévit en permanence dans les principaux centres de l'élevage du
porc; la région du Plateau central, la Bretagne, la Vendée et le
Poitou à l'Ouest, le Dauphiné et la Provence à l'Est sont particu-
lièrement atteints. On peut évaluer à 100000 au moins le nombre
des porcs qui succombent chaque année; les animaux représentent
une valeur minima de cinq millions de francs.
L'Allemagne n’a fourni jusqu'ici que des documents incomplets.?)
En 1896, une estimation officieuse porte le montant annuel des
pertes subies à quatre millions et demi de marks; ces chiffres
semblent toutefois inférieurs de beaucoup à la réalité. Le vétéri-
naire départemental D” Mehrdorf, de Koenigsberg, estime à 2696 000
marks les dommages subis dans sa seule circonscription. Le rapport
sanitaire pour 1897 renferme, pour la première fois, des données
1) Second Report of the departmental Committee appointed by the
Board of Agriculture to inquire into the etiology, pathology and morbid ana-
tomy of the diseases classed as swine fever. London. 1897.
N) Le rouget et la pneumo-entérite (Schweineseuche et Schweinepest)
ne sont visés par les dispositions de la loi de l’Empire du 23 juin 1880 que
depuis le ler octobre 1898, (Circulaire de la Chancellerie en date du
8 septembre 1898.)
Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 817
statistiques sur les maladies rouges; on signale 33 950 cas de rouget
dans 8491 communes; 32150 animaux sont morts ou abattus (941/2°/o
des malades); le rapport reconnaît que nombre de cas ne sont pas
rapportés. Les arrondissements de Posen, Breslau, Potsdam, Franc-
fort s./O., Koenigsberg, Oppeln, Gumbihnen, Bromberg . . . . sont
surtout éprouvés. La Saxe ne signale qu'un chiffre très faible de
malades (809 morts en 1895, 745 en 1896, 47 en 1897). Les chiffres
suivants indiquent l’étendue de la contagion dans le Grand-Duché
de Bade.
Années: 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898
Nombres de 9994 7405 3014 4458 11656 6836 4960 4495 7769 1829 755 451
La Hongrie est depuis longtemps connue comme l’un des
foyers d'élection du rouget. De 1888 à 1894, le chiffre des pertes
oscille entre 16 000 et 42000; en 1895, il monte à 70000; il est
probable toutefois que cette recrudescence n'est qu’apparente, et
que de nombreuses enzooties de pneumo-entérite à marche rapide
ont été attribuées au rouget; de même, la brusque amélioration
constatée en 1897 est liée à l’action sanitaire exercée contre Ja
même maladie.
Années: 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897
Nombres de 99817 58867 25692 42299 28954 21270 28347 92888 28806 11068
morts: 18774 42800 14475 88898 22549 17478 19563 70048 21806 8500
En Russie, les gouvernements du centre sont infectés à un
haut degré; la statistique, très incomplète jusqu’ en ces derniers
temps, accuse déjà des chiffres élevés :
Années ...... 1892 1893 1894 1895
Nombres de malades . 6435 18806 86467 91090
Morts . . . . . . . 4419 12989 25376 65709
Le rouget n’est signalé qu’en de rares foyers en dehors de
l'Europe. En Afrique, il sévit sur le littoral méditerranéen (Algérie
et Tunisie). Dans les Etats Unis d'Amérique, le rouget a été con-
state à diverses reprises (1885, 1888, 1893), mais les enzooties sont
restées étroitement limitées et elles se sont éteintes sur place.
Comme en Angleterre, les autorités estiment que le rouget ne con-
stitue pas un danger appréciable pour l'élevage, et que sa prophy-
laxie relève plutôt de l'hygiène que de la police sanitaire. 1)
*
* *
Une étude plus approfondie de la répartition géographique du
rouget montre qu’il est, dans chacun des Etats envahis, des ,,pays
à rouget‘* dans lesquels la maladie est entretenue en permanence.
2) Smith. Swine erysipelas from an outbreak of swine disease. 12th and
13 Reports of the Bureau of Animal Industry. Washington, 1897, p. 166.
52
818 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine.
La diffusion en dehors de ces zones „d’infection permanente“
s'opère fréquemment ; mais, dans la plupart des foyers secondaires,
la maladie ne tend pas à persister. Tantöt une épizootie grave éclate
en pays indemne, qui décime en quelques semaines les effectifs, tantôt
la contagion s'étend de proche en proche, par voie de reptation
lente, en dehors d’un foyer anciennement constitué. Dans l’un et
l’autre cas, il est rare que la maladie s’établisse à demeure sur les
territoires qu’elle a conquis; elle s’eteint sur place, vers la fin de
la saison chaude, pour ne plus réapparaître. Parfois seulement,
le rouget importé dans une zone indemne s'y acclimate d'emblée,
et un nouveau centre d'infection permanente est créé.
En certaines régions, le rouget existe sous des formes atténuées,
différentes quant à leur expression. Ce sont tantôt des localisations
internes (endocardites, rachitisme, entérites), tantôt des accidents
cutanés (Nesselfieber, Hautbrand, Backsteinblatternkrankheit, éry-
sipèle, urticaire, prurigo). Ces accidents sont observés en des
régions déterminées, en dehors des centres d'élection du rouget
grave; on les retrouve en Danemark, dans le Hanovre, la Saxe, la
Bohême, le Luxembourg; en France, ces formes sont constatées
dans les départements du Gers, du Tarn, du Tarn et Garonne
dans le voisinage du grand foyer du Plateau central.)
Autre circonstance étiogénique bien connue et qu'il suffit de
rappeler ici: le rouget est une maladie nettement saisonnière. Les
enzooties éclatent dès le printemps, elle persistent pendant l'été,
pour disparaître à l'approche de la saison froide. Enfin il est des
„annees à rouget‘; périodiquement, à des intervalles de quelques
années (1891; 1895), le chiffre des malades est doublé ou triplé
dans tous les pays.
La plupart des modes de la contagion, directe ou indirecte,
interviennent dans la diffusion du rouget. Dans les régions infectées
en permanence, la contagion s'opère d’une étable à une autre par
les intermédiaires les plus variés (fumier, souillure des eaux):
les personnes et les petits animaux (chats, pigeons, souris)
1) Il est impossible, en l’état actuel de nos connaissances, d'interpréter
ces mystérieuses allures de la contagion. Pourquoi certains pays restent-ils
indemnes, comme la Grande-Bretagne, alors que le bacille y est certainement
importé, alors qu’on le retrouve, atténué, au sein des lésions chroniques qu'il
détermine exclusivement. Pourquoi ces différences dans l’évolution, suivant
les régions considérées? Comment interpréter ces déconcertantes variations
dans la certitude et la permanence de l’infection ?
On ne saurait invoquer l'influence de la race; les porcs anglais importés
sur le Continent sont décimés par le rouget. Le régime et le mode d’entre-
tien ne jouent aucun rôle; le rouget épizootique sévit à la fois dans les
élevages industriels du Danemark et de la Prusse et dans les pays d’ele-
vage pastoral, que les animaux soient entretenus en bandes nombreuses
comme en Hongrie, ou en petits groupes isolés, comme dans la Bretagne
ou l’Auvergne. L’experimentation montre d'ailleurs que, dans les formes
chroniques, le bacille isolé est considérablement atténué, incapable parfois de
tuer le lapin et même la souris. La question reste donc entière sous une
autre forme: Pourquoi cette atténuation du bacille en certaines localités ?
Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 819
sont des véhicules fréquents du virus. La transmission est assurée
dans les régions où les porcs vivent en demi liberté, dans les cours
et les rues des villages. Elle est certaine encore dans les pays
d'élevage pastoral; alors même qu'ils ne sont point entretenus en
troupeayx communs, les animaux sont infectés inévitablement par
les matières virulentes répandues sur les sols et dans les eaux, avec
les déjections des malades, ou par les cadavres infectés. L’agglo-
mération des porcs sur les foires et marchés, leur séjour dans des
abris infectés (cours d’auberges, étables des marchands), le colpor-
tage des porcelets, le commerce des viandes malades constituent
encore des modes fréquents de la dissémination.
La diffusion du rouget en dehors des centres d'infection per-
manents est assurée par l'exportation d'animaux malades ou con-
taminés. Les porcelets, en état de faible réceptivité et affectés de
formes bénignes, sont particulièrement dangereux. Bien souvent,
dès qu’un cas de rouget est constaté dans une étable, le proprié-
taire s’empresse de conduire les contaminés sur le champ de foire
le plus proche. Les animaux sont vendus à coup sur, en raison
même du peu d’exigences du vendeur; ils vont semer la maladie
dans toutes les directions, après avoir infecté parfois les sujets
exposés avec eux sur le marché.
* * *k
L'action sanitaire se propose un double but: attaquer et
détruire progressivement les foyers permanents; éviter la diffusion
en dehors de ceux-ci,
Les modes habituels de l’action sanitaire comprennent: la
déclaration obligatoire de la maladie; l'isolement et la séquestration
des malades; l'isolement et la séquestration des contaminés; la
destruction des cadavres: la surveillance sanitaire des lieux de
séquestration, impliquant l'exigence de toutes les mesures propres
à éviter les modes connus de la contagion indirecte; la désinfection
des locaux.
Ces prescriptions sont suffisantes en général pour éteindre des
foyers limités et de création récente, mais la méthode se montre
souvent insuffisante dans les centres permanents de la maladie.
Dans ceux-ci, le rouget est entretenu par des animaux affectés de
formes chroniques méconnues ou par certains modes éloignés de
la contagion indirecte. En ce cas, une mesure générale s'impose:
la déclaration d'infection étendue en bloc à toute la région envahie,
avec prohibition de l'importation et de l'exportation des porcs.
La marque fixe des animaux compris dans la zone infectée (boucles
métalliques rivées aux oreilles) donne toute garantie au point de
vue sanitaire.
L'efficacité d’une intervention sanitaire rigoureuse est demon-
tree par l’exemple du Grand-Duché de Bade. Sous l'influence de
l'ordre du 21 juin 1895, le nombre des cas de rouget, qui oscille
dans les dix années qui précèdent, entre 8000 et 11 000, tombe au
820 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine.
chiffre de 1829 cas en 1896, à celui de 755 en 1897, et au chiffre
réduit de 451 pour l’année 1898! j
Il est à remarquer toutefois que les conditions de l’action
sanitaire varient suivant les conditions de l’élevage et de l’entretien
des animaux dans la region. Dans les pays d’elevage ingustriel,
alors que les porcs sont entretenus en stabulation permanente dans
de grandes exploitations, une séquestration rigoureuse est exigible
et efficace. La situation est tout autre dans les régions d’elevage
pastoral; si les prescriptions de l’action sanitaire peuvent encore
être imposées alors que les animaux sont entretenus en troupeaux
par de grands propriétaires, elles deviennent illusoires et inappli-
cables dans les regions où, comme dans l'Ouest et le Centre de la
France, l'élevage est pratiqué par tous les habitants, petits pro-
priétaires et ouvriers agricoles, qui ne possèdent que quelques
animaux seulement. En ces conditions, la déclaration n'est même
pas obtenue; le serait-elle qu'il faudrait toute une armée d’agents
sanitaires pour assurer la constatation de la maladie, la surveillance
et la désinfection. La déclaration d'infection étendue à toute la
zone envahie, c'est-à-dire à des cantons entiers, parfois à plusieurs
arrondissements, ne saurait être exigée; elle équivaudrait à la ruine
immédiate d'une industrie qui est la principale ressource de popu-
lations pauvres et intéressantes.
Il ressort de cet exposé sommaire que l'intervention sanitaire
comporte des difficultés nombreuses et parfois insurmontables.
Cette insuffisance établie fait pressentir tout l'intérêt prophylactique
d'une immunisation des organismes exposés à la contagion, et la
“Vaccination apparaît comme une solution possible du probleme
soulevé.
+
* *
Dans les foyers permanents du rouget, la vaccination constitue
le mode le plus pratique et le moins onéreux de la prophylaxie.
Cette vaccination de nécessité permet d'éviter une infection tou-
jours imminente; son utilisation systématique suffit pour assurer
la disparition rapide de la contagion. En dehors des zones habi-
tuellement contaminees, la vaccination est indiquée encore, dès que
l'infection est à craindre; les modes de la contagion indirecte sont
tellement variés, qu'il est difficile de les prévoir et de les éviter;
seule encore la vaccination donne une entière sécurité dans une
région menacée ou déjà envahie.
L’immunisation des porcs à l'égard du rouget est assurée à
l'heure actuelle par différents procédés. Je laisse à l’un de mes
co-rapporteurs au Congrès le soin d'étudier ceux-ci. Il ne pourra
manquer de rendre à la „methode pasteurienne‘* l'hommage qui
lui est dû et de rappeler les services considérables qu'elle a rendus.
D'autre part M. le D" Lorenz est tout désigné pour traiter de la
séro-vaccination à laquelle son nom est attaché. Je suis heureux
de lui apporter ici les félicitations que méritent ses beaux travaux
Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 821
et de reconnaître la grande part qui lui revient dans les progrès
réalisés. |
L'expérience acquise montre toutefois qu’il ne suffit pas d’être
en possession d’une méthode d’immunisation pratique; il faut encore
en obtenir l'application, et l’on retrouve à cet égard la plupart
des difficultés que rencontre l'action sanitaire, Comme pour celle-ci,
les conditions de l’utilisation diffèrent complètement suivant les
régions considérées, et l’on ne saurait les étudier en détail. Si les .
grands propriétaires et les éleveurs industriels ont compris ou
comprendront bien vite les avantages économiques de la vaccination,
il est difficile de vaincre les résistances des paysans dans les pays
de ,,petite propriété". En nombre de circonstances, une inter-
vention de l’Etat est indispensable. Dans les pays à rouget autoch-
tone, la gratuité de la vaccination pour les porcelets et l’indemni-
sation des propriétaires pour les pertes immédiatement consécutives
constituent les principales indications. La pratique étendue de la
vaccination dans une région permet d’imposer, avec plus de
rigueur, les prescriptions sanitaires aux sujets non vaccinés, et l’on
favorise ainsi, indirectement, l'extension de la méthode.
En resumé:
Le rouget du porc peut être efficacement combattu par la
police sanitaire. Le système applicable comporte:
a) La séquestration complète des malades et des contaminés
dans des locaux parfaitement clos;
b) la destruction des cadavres et la désinfection des locaux;
c) la marque et l’immobilisation des animaux affectés de
formes chroniques ;
d) la prohibition du commerce des viandes fraîches provenant
de sujets abattus comme atteints ou comme suspects ;
e) la surveillance du commerce des porcs (colportage) et la
surveillance sanitaire des foires et marchés ;
f) la désinfection du matériel de transport.
Alors que le système ne peut être appliqué intégralement, on
doit au moins assurer la surveillance effective des foires et marchés
et réprimer sévèrement les ventes frauduleuses d'animaux contaminés.
La vaccination préventive constitue le procédé le plus écono-
mique et le plus pratique de la prophylaxie; c'est à l’encourager,
par tous les moyens, que doivent tendre les efforts des Adminis-
trations.
822 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine.
II. Pneumo-entérites.
Les pneumo-entérites du porc, rencontrées à l'heure actuelle
sur tous les points du globe, se présentent sous deux types nette-
ment distincts quant à la puissance de la contagion.
Sous une première forme, la maladie est enzootique; les foyers
se constituent difficilement et ils n'ont que peu de tendance à la
diffusion. Dans la seconde, elle affecte d’emblee un caractère épi-
zootique; sa puissance d’expansion est comparable à celle de la
fièvre aphteuse ou de la clavelée.
Les poussées épizootiques des pneumo-entérites ont des con-
séquences également différentes: tantôt la contagion s'éteint sur
place, en quelques mois ou après plusieurs années; tantôt elle
s'établit à demeure, persistant indéfiniment sous un même type et
décimant l'élevage d'un grand pays. |
Les constatations suivantes serviront d'illustration à ces
données générales.
*
* *
En France, où Ja pneumo-entérite est constatée d’une façon
certaine dès le commencement de ce siècle, les progrès de la
maladie ont été extréinement lents. Les foyers autochtones (Côtes
du Nord 1846, Tarn 1821) n'ont guère progressé pendant un
demi siècle et quelques-uns se sont éteints d'eux-mêmes.
impossible de connaître, même approximativement, le chiffre des
pertes subies; la maladie est signalée seulement à l’état sporadique
ou sous la forme d’enzooties limitées.
La situation est analogue en Belgique et en Suisse; la pneumo-
entérite sévit discrètement, sans que l'attention soit appelée specia- —
lement sur elle.
En Allemagne, l'affection est reconnue, commie en France, dès
la première moitié de ce siècle; elle sévit à l'heure actuelle dans
la plupart des provinces, mais, sauf dans l’Est, la diffusion est lente
et les enzooties s’eteignent sur place le plus souvent. Le rapport
sanitaire pour 1897 signale 11420 cas, dans 1704 communes, avec
8858 animaux morts ou abattus: les arrondissements de Breslau.
Liegnitz, Posen, Oppeln, .... sont le plus gravement atteints. Le
royaume de Saxe, infecté depuis très longtemps, ne signale que
quelques dizaines de cas de malades chaque année (47 cas en 1897).
Ainsi la pneumo-entérite affecte en certains pays un caractère
enzootique; elle est peu alarmante quant à sa gravité actuelle, et
elle se montre faiblement envahissante.
En ces pays toutefois des invasions épizootiques peuvent étre
observées. En 1887, la pneumo-entérite apparaît sous cette forme
dans le Sud-Est de la France, à la suite de l'importation de ports
provenant d'Algérie; en quelques mois, plus de 25000 parcs suc-
combent dans le seul département des Bouches-du-Rhône. Des
Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 823
épizooties analogues sont observées de temps à autre en Allemagne,
dans les Provinces de l’Est; en 1894 le département de Breslau
perd 17386 porcs (12515 morts et 4871 abattus), à la suite de
l'importation de porcs noirs du Duché de Posen (Ulrich).
C'est une extension régulière de la contagion qui se produit
en d’autres contrées infectées. En Hollande, la maladie reste can-
tonnée jusqu'en 1885, puis elle gagne rapidement jusqu’en 1892,
(9771 malades et 6922 morts) pour disparaître ensuite en quel-
ques mois. Même évolution en Danemark, où une grave épizootie
sévit en 1887.
Sous un second type, la pneumo-entérite apparaît comme
épizootie permanente; la tentative d’acclimatation réussit ici
d'emblée; la Grande-Bretagne et les Etats-Unis d'Amérique four-
nissent à cet égard des exemples démonstratifs.
En Angleterre, la swine-fever est découverte en 1862, par le
professeur Simonds, dans une ferme voisine de Windsor; en 1864,
le professeur Brown observe une enzootie dans le Berkshire (Buscot
Park). Depuis cette époque, la maladie ne cesse de s'étendre. En
1878, à la requête de plusieurs comtés et notamment des autorités
du Norfolk, la swine-fever est ajoutée à la liste des maladies con-
tagieuses visées par la loi. Les chiffres du tableau suivant mesurent
l'étendue des pertes subies:
Années . 1879 1882 1885 1888 1889 1890 1891 1892 1898
Malades . 17074 14768 88798 32241 25885 20092 32369 18957 21662
Dans les Etats-Unis de l'Amérique du Nord, l’extension de
la pneumo-enterite est plus considérable encore. D’après les
enquêtes du Bureau de l’Agriculture, l'affection est apparue pour
la première fois dans l’Ohio en 1833. En 1858, l'Illinois, l’Ohio,
l'Indiania, la Pensylvanie, le New-York et le Maryland sont atteints;
le taux de la mortalité varie entre 83 et 80 pour cent des effectifs.
Les pertes s’élèvent, d’après des évaluations officielles, à cent
millions de francs en 1870, à quatre-vingt-trois millions en 1877,
à soixante-huit millions en 1892, à cent millions en 1884, à cent-
vingt-cinq millions en 1885. A cette époque, on estime que les
pertes causées par le hog-cholera dépassent 45 millions de têtes,
représentant une valeur d’un milliard cent trente millions de francs.
Dans certains Etats, la mortalité atteint des chiffres incroyables. De
1882 à 1890, le Nebraska perd 2711317 porcs; en 1895, le mon-
tant des pertes atteint douze millions et demi de francs; en 1896, la
Pensylvanie perd de ce chef trois millions de francs et !’Iova cin-
quante millions.
*
* *
L'observation ne fournit que peu d'indications quant aux
modalités de la contagion. On ne retrouve plus ici les particu-
larités étiogéniques qui appartiennent au rouget. La pneumo-
824 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine.
entérite apparaît en toutes les saisons, elle frappe indistinctement
les animaux de tout âge et de toute race.!) Ä
Pourquoi cette forme sporadique observee en certains pays?
pourquoi, en d’autres, cette diffusion soudaine et rapide de la
maladie ?
Une première interpretation se présente immédiatement à
l'esprit. (Certaines populations résistent mieux que d’autres à
l'infection; que cette immunité relative soil due aux animaux eux-
mêmes ou aux qualités du milieu extérieur, elle est suffisamment
exprimée par ce fait que certains pays sont réfractaires à l'invasion
épizootique.
L'histoire de la pneumo-entérite montre cependant que les
régions habituellement indemnes sont exposées à des invasions
graves; l’épizootie du Sud-Est français, les épizooties hollandaises
et danoises sont probantes à cet égard. Un exemple, plus frappant
encore, nous est offert en ce moment même.
Jusqu'en 1895, l’Autriche-Hongrie reste à peu près libre de
pneumo-entérite. Cette immunité d’un grand pays exposé grave-
ment à la contagion par ses frontières de l'Est et du Sud était
difficilement explicable, et l'on n’eüt pas manqué de l’invoquer
eomme une preuve convaincante de ,,]’immunité territoriale“.
Dès la fin d’avril 1895, quelques cas de pneumo-enterite sont
constatés sur le marché de Köbanya-Steinbruch ; dans le courant
de mai, le nombre quotidien des morts s'élève graduellement de
42 à 100. Le 27 mai seulement, un ordre ministériel interdit
l’approvisionnement du marché en porcs indigènes: l’entree des
porcs serbes, considérés comme indemnes, reste autorisée. Le 28
et le 31 mai, deux porcs, provenant de Serbie, présentent des signes
de pneumo-entérite aigue et, le 1° juin, l'interdiction est étendue
aux animaux de provenance serbe.
| En même temps qu'elle décime le stock entreposé, la maladie
gagne, avec une rapidité surprenante, la Basse-Autriche, la Moravie,
la Galicie et toute la Hongrie. Les documents suivants, qui con-
cernent la Hongrie exclusivement, donneront une idée de la puis-
sance d'expansion de l'infection; le nombre des communes atteintes,
qui est de 7 au 12 juin, est de 87 au 26 juin, de 327 au 31 juillet,
de 535 au 28 août, de 736 au 25 septembre, de 921 au 30 octobre,
de 1000 au 20 novembre. Dans les six derniers mois de l’année
1895, la Hongrie perd à elle seule 365444 porcs, dont 337018
morts et 10376 abattus. En 1896, on compte 670835 malades,
1) L'influence étiogénique de la race est maintes fois invoquée, mais
elle ne peut être soutenue à l’heure actuelle. Dans les observations re-
cueillies en Hongrie, les races locales (variété de Mangalicza) fournissent 44°
de morts, alors que les croisements Berkshire donnent un taux de 15,5°
seulement; or les Berkshire sont très exposés en Angleterre même. L'influence
de l’âge est plus appréciable; les jeunes (moins d’un an) sont atteints de
référence; d’autre part, les animaux âgés sont affectés plus facilement de
ormes chroniques.
Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 825
avec 639765 morts; en 1897, la contagion frappe 514291 pores et
360 888 succombent.
On voit ce que vaut en réalité l’immunite territoriale et par
quels désastres peut être démentie la fausse sécurité qu'elle engendre.
La question posée comporte donc une autre réponse; les
différences constatées ne sont pas liées à la résistance des popu-
lations exposées: elles sont certainement fonction des variations
dans la qualité du virus.
La diversité des caractères biologiques et des propriétés patho-
gènes des bactéries isolées est démontrée par les recherches de
Smith, Mac Fadyean, Preisz, Karlinski. On peut penser avec
certains que le groupement des pneumo-entérites comprend en
réalité des affections distinctes, et s'expliquer ainsi la multiplicité
des types de la contagion dans les diverses épizooties. Au point :
de vue tout spécial de la prophylaxie pratique, ces distinctions
présenteront un intérêt immédiat alors seulement que les modalités
de la contagion seront exactement déterminées pour chacune des
formes différenciées et que des méthodes précises seront formulées
quant au diagnostic différentiel de chacune d'elles.
%* *. *
La prophylaxie des pneumo-entérites relève exclusivement de
la police sanitaire. Les méthodes d’immunisation conseillées n’ont
donné jusqu'ici que des résultats pratiques douteux ou insuffisants.
N suffit de mentionner ici les tentatives de sérothérapie pratiquées
en Hongrie, ainsi que de rappeler les intéressantes recherches de
Peters et de Schweinitz en Amérique et celles de Perroncito et de
Bruschettini en Italie.
Deux systèmes sanitaires sont applicables aux pneumo-entérites
du porc; l’un prévoit la simple surveillance sanitaire des malades
et des contaminés, l’autre comporte l'abattage general des animaux
atteints ou exposés à la contagion.
Le premier .système peut à coup sûr triompher de la maladie,
alors même qu’elle sévit à l'état épizootique; mais il ne se
montrera efficace que dans un pays qui possède à la fois une police
administrative vigilante et obéie et une organisation sanitaire com-
plète. Les modes d'intervention sont analogues à ceux qui peuvent
être préconisés contre le rouget ; toutefois la marque définitive des
animaux malades et contaminés et leur séquestration permanente
sont ici indispensables, en raison de la fréquence des lésions
chroniques persistantes.
Les avantages économiques du système sont d’ailleurs plus
apparents que réels; si les exigences limitées de l'action sanitaire
ne nécessitent aucun sacrifice pour l'Etat sous la forme d’indem-
nités, la méthode n’en est pas moins très onéreuse pour les
propriétaires.
826 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine.
Dans les pays d'élevage pastoral, la séquestration, si elle
est obtenue, ne saurait être longtemps prolongée sans entrainer
la ruine de l'industrie. Au point de vue sanitaire, le système est
d’une application difficile, en raison des difficnltés d’une surveillance
rigoureuse des suspects; quelques malades, porteurs de reliquats
chroniques, suffisent pour entretenir ou diffuser la contagion.
L'expérience indique que la surveillance sanitaire s’est montrée
insuffisante contre les épizooties étendues de pneumo-entérite.
Sans retenir l'exemple des Etats-Unis, ni même celui de la Grande-
Bretagne, qui, pour des raisons différentes, ne prouveraient rien en
l'espèce, on peut constater que l'Autriche a dû chercher un système
plus parfait pour triompher de l'affection.
La méthode du stamping-out apparaît à première vue comme
extrêmement grave au point de vue économique. L’abattage général
des malades et des contaminés exige l'indemnisation; il est même
avantageux pour l'Etat que l'indemnisation soit largement calculée;
il faut que le propriétaire ait intérêt à ne point cacher la maladie,
si l'on veut éteindre complètement et rapidement les foyers. Il est
à remarquer, toutefois, qu'il s'agit ici d'animaux toujours utilisables
pour la boucherie, et dont on peut recouvrer une partie au moins de
la valeur. D'autre part, les pertes qui résultent de la mortalité et
de la dépréciation des survivants sont telles que, dans les etables
infectées, il est souvent indiqué économiquement de sacrifier tout
l'effectif, Au point de vue sanitaire, l’abattage général comporte
des réserves, que j'ai formulées déjà, alors que la Grande-
Bretagne entreprenait, avec un admirable esprit de décision,
la campagne dont nous suivons les étapes avec un si vif intérêt.
Theoriquement parfaite alors qu’elle est appliquée à des infections
qui procèdent d’un mode déterminé de la contagion immédiate,
comme la rage et la péripneumonie, la méthode est ici moins sûre de
beaucoup; les divers modes de la contagion indirecte jouent un rôle
dont l'étendue ne peut être présumée, et leur prophylaxie est incertaine.
Depuis 1894, la Grande-Bretagne applique rigoureusement le
système du stamping-out. On sacrifie 56293 animaux en 1894,
69931 en 1895, 79586 en 1896, 40432 en 1897, 43756 en 1898.
Le nombre des foyers confirmés tombe de 6305 en 1895, à 5166
en 1896, 2155 en 1897, 2514 en 1898. La situation, on le voit,
s’est notablement améliorée; mais la victoire définitive, que nous
espérons, aura nécessité de longs efforts et de lourds sacrifices.
C'est aussi à l'abattage général que l'Autriche se propose
d’avoir recours pour lutter contre l'affection. Le projet de loi
soumis au Parlement étend aux pneumo-entérites (Schweineseuche
et Schweinepest) les dispositions appliquées avec un succès Sl
complet 4 la péripneumonie par la loi du 17 août 1892.)
1) Ce passage du rapport faisait allusion au projet de loi soumis par
le comte Thun au Reichsrat autrichien le 20 octobre 1898. Le 2 mai 1
a été promulguée une loi spèciale ordonnant l'abattage des malades et des
contaminés avec indemnisation temporaire.
Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 827
L'application de mesures aussi graves dans des pays largement
envahis par des formes épizootiques comporte des difficultés con-
siderables, En Angleterre, la maladie est entretenue surtout pour
les vieux animaux, porteurs de lésions discrètes méconnues; con-
duits sur les marchés et expédiés ensuite, ils diffusent la maladie
et créent de nouveaux foyers. Le virus est colporté aussi, de ferme
en ferme, par les individus qui font le commerce des porcs, et cet
autre mode de la contagion est encore difficile à prévenir.
Pénible et coûteuse alors qu’elle est exercée contre les formes
épizootiques de la pneumo-entérite, l’action sanitaire ne comporte
plus de difficultés sérieuses alors qu'il s'agit d’eteindre des foyers
disséminés et peu nombreux. Ici, l'abattage général apparaît théo-
riquement comme le procédé le plus efficace et le plus économique.
On a vu que la surveillance sanitaire est souvent insuffisante et
dangereuse; la marque et la séquestration définitive des contaminés,
qui donneraient seules des garanties sérieuses, sont génantes pour
les propriétaires.
Dans tous les foyers récemment créés, alors que la contagion
est limitée et que la maladie est reconnue prématurément, l’abat-
tage immédiat de tous les animaux exposés constitue l'intervention
de choix. Le système sera plus difficilement applicable dans les
foyers anciens, dans les régions d’élevage pastoral et alors que la
zone infectée est étendue et difficile à déterminer. En-ce cas, la
surveillance sanitaire (avec séquestration des malades et des con-
taminés) permettra de délimiter exactement, puis de restreindre le
foyer; l’extinction totale sera ensuite précipitée par l’abattage, par-
tiel ou total, suivant les indications particuliéres au milieu.
* * *
L’etude de l’épidémiologie des pneumo-entérites permet une
intéressante constatation: De toutes les grandes épizooties qui sont
connues dans leur origine, il n’en est aucune qui procède de
l'extension d’un foyer autochtone ancien; toutes, au contraire
relèvent de l'importation. L’epizootie française de 1887 et l'épidémie
hongroise reconnaissent sûrement cetie origine; il semble établi
que la Grande-Bretagne et les Etats-Unis ont été infectés par le
même mode.
Si l'importation d’un virus ,,renforcé“ est la condition parfois
suffisante d’une éruption épizootique, tous les efforts doivent tendre
à empêcher cette pénétration. Les pays indemnes ou infectés à
l’état sporadique doivent se défendre par la prohibition de l’impor-
tation des animaux provenant des régions où sévissent les formes
epizootiques de la maladie.
828 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine.
CONCLUSIONS.
1) Le rouget et les pneumo-entérites du porc peuvent étre
efficacement combattus par une action sanitaire appropriée.
2) En ce qui concerne le rouget du porc:
a) L’immunisation préventive des animaux exposés, constitue
le procédé le plus général et le plus économique de l’inter-
vention sanitaire; il convient de Vencourager par tous les
moyens.
b) Le choix d’un système sanitaire est subordonné aur con-
ditions très variables de l'élevage ; il comporte essentiellement :
la séquestration des malades et des contaminés; la marque
définitive des mêmes animaux; la règlementation du colpor-
tage des porcs et du commerce des viandes infectées; la
surveillance effective des foires et marchés ; la désinfection
des habitations, des marchés et du matériel de transport.
3) En ce qui concerne les pueumo-entérstes : |
a) La prophylaxie des formes épizootiques comporte des diffi-
cultés considérables et l’on ne saurait formuler d'indications
générales quant au choix d’un système sanitaire.
b) L’abattage général constitue la méthode de choix contre les
formes enzootiques ; il doit être appliqué d’emblée dans les
foyers récents ou peu étendus.
c) L’importation des porcs provenant des régions envahies par
les formes épizootiques doit être considérée comme dangereuse.
829
Bericht von E. Leclainche
Professor an der Tierarzneischule in Toulouse.
(Übersetzt von Dr. Lydtin, Baden-Baden.)
u den Schweineseuchen gehören der Stäbchenrotlauf und
zwei andere Krankheiten, welche verschiedene Namen
tragen, in der Regel als Lungen-Darmentzündungen
auftreten und hier kurz als „Schweineseuche“ (einschließ-
lich Schweinepest) bezeichnet werden.
Der „Stäbchenrotlauf“ ist leicht an seinem spezifischen
Bacillus zu erkennen. Er tritt unter der Gestalt verschiedener
Erkrankungen der Cutis als „Nesselfieber“, ,,Hautbrand“, ,,Back-
steinblattern“, „Rotlauf“ u. s. w. auf; er nimmt aber auch die
Formen der „Endokarditis“ und der ,,Gelenkentzündung“ an.
Was die beiden andern Seuchenkrankheiten anbelangt, so ist
man noch über manche Dinge in der Ungewißheit. Die Annahme,
daß die beiden Krankheiten durch einen und denselben Erreger
hervorgerufen werden, ist durch die Arbeiten von Mac Fadyean
und von Preisz in Frage gestellt. Sie soll auch hier nicht weiter
erörtert werden; denn die Ätiologie der beiden Krankheiten ist
erst in zweiter Reihe von Bedeutung.
Veterinärpolizeilich wichtiger ist der Umstand, daß die Krank-
heiten in der Art ihrer gelegentlichen Entstehung und Verbreitung
einander sehr ähnlich sind und jedenfalls vollständig gleiche Ma&ß-
regeln zu ihrer Bekämpfung und Unterdrückung erfordern. Unter
der Bezeichnung ,Schweineseuche* werden sie zusammengefaßt
und sind, je nach den Ländern, unter den Namen „hog cholera“,
„swine-plague‘“, „pneumo-enterite“, „swine-fever‘‘, „Schweineseuche“,
„Schweinepest‘‘, „swinpest‘‘, „peste suina‘‘, „sertesvesz‘‘, sertéskolera‘
bekannt.
Der Stäbchenrotlauf.
Der Stäbchenrotlauf ist heute auf dem ganzen europäischen
Kontinent verbreitet. Mitteleuropa, mit Frankreich im Westen und
Rußland im Osten, sind das Herrschaftsgebiet desselben, außerhalb
880 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
von diesem kommt er seltener vor. Es scheint, als begegne er
Schwierigkeiten, um sich im Norden einzubürgern. Schweden und
Norwegen zählen nur einige Hundert Rotlauf-Fälle im Jahre und
diese mit mildem und gutartigem Verlaufe, während die von
Dänemark gelieferten Zahlen schon erheblich größer sind, wie aus
nachstehender Übersicht hervorgeht :
Jahrgang . . . . 2 2» 2 2 . . . 1887, 1888, 1889, 1890, 1891, 1892, 1898, 1994, 1895, 1897.
Zahl der erkrankten Schweine . . 387, 786, 1019, 1872, 2146, 796, 454, 8138, 3462, 4152.
Das Anwachsen der Zahlen seit 1894 rührt daher, daß nun-
mehr auch die Erkrankungen an der gutartigen Form, welche
früher nicht zum Rotlauf gezählt wurden und vier Fünftel der
Fälle ausmachen, seit diesem Jahre mitgezählt werden.
In England ist der seuchenartig auftretende Stäbchenrotlauf
nicht beobachtet worden.
Er kommt. dort ausschließlich als eine mehr sporadische,
bacilläre Endokarditis vor. Die englische Kommission, welche
durch das Landwirtschaftsministerium mit dem Studium der Schweine-
krankheiten beauftragt war, kam in ihrem zweiten Berichte
(London 1897) zu dem Schlusse, daß in England der Rotlauf
keinerlei Tendenz zur Verbreitung zeige, und daß außer der
Schweineseuche keine Krankheiten unter den Schweinen vorkommen,
welche unter das Gesetz vom Jahre 1884 fallen könnten.
Über die Sachlage in den Staaten Süd-Europas fehlen genaue
Nachrichten. |
Aus Italien werden nur Verseuchungen aus einzelnen Provinzen,
besonders aus der Emilia und der Lombardei, gemeldet.
In den Donaufürstentümern ist der Rotlauf, obwohl hier die
Schweinezucht eine große Rolle spielt, wenig verbreitet.
Dagegen erleiden Frankreich, Deutschland und Österreich-Ungarn
alljährlich größere Verluste durch die Seuche.
In Frankreich ist der Rotlauf in allen Schweinezuchtgebieten
heimisch. Besonders heimgesucht sind die zentrale Hochebene
Frankreichs, sodann die Bretagne, die Vendee und das Poitou im
Westen, sowie das Dauphiné und die Provence im Osten. Etwa
100000 Schweine, deren Wert beiläufig 5 Millionen Francs beträgt,
erliegen alljährlich der Seuche,
Aus Deutschland sind die Nachrichten ziemlich unvollständig.
In diesem Reiche sind arst seit Oktober 1898 allgemeine Maßregeln
gegen die Seuche ergriffen worden. Nach einer halbamtlichen
Schätzung aus dem Jahre 1896 soll der jährliche Schaden, welchen
die Seuche veranlaßt, 4'/, Millionen Mark betragen. Daß diese
Schätzung hinter der Wirklichkeit zurückbleibt, geht aus einer Mit-
teilung Dr. Mehrdorf’s hervor, der den jährlichen Verlust in seinem
Dienstbezirke allein auf 2696000 Mark schätzt. In dem Jahres-
berichte 1897, herausgegeben von dem Kaiserlichen Gesundheits-
amte, sind zum ersten Male Zahlen über das Vorkommen der Rot-
Jaufseuche unter den Schweinen angegeben.
Bericht von E. Leclainche, Toulouse. 831
In 8491 Gemeinden waren 33950 Schweine an Rotlauf er-
krankt, 32 150 d. h. 94,5 vom Hundert der erkrankten starben oder
wurden geschlachtet. Der Bericht nimmt jedoch an, daß viele
Fälle nicht zur öffentlichen Kenntnis gelangten. Sehr stark waren
die Regierungsbezirke Posen, Breslau, Frankfurt a. O., Königsberg,
Gumbinnen, Oppeln, Bromberg, sowie Potsdam heimgesucht, während
das Königreich Sachsen nur wenige Verluste (1895 809, 1896 745,
1897 47 Todesfälle) zu verzeichnen hatte. Erheblich stärker sind
die Verluste im Großherzogtum Baden, welches einen ebenso großen
Flächeninhalt wie das Königreich Sachsen besitzt, aber erheblich
dünner bevölkert ist. In Baden erkrankten an Rotlauf:
Jahrgang... . .. 1887, 1888, 1889, 1890, 1891, 1892, 1898, 1894, 1895, 1896, 1897, 1898.
Zahl der Schweine . e 8894, 74065, 9014, 4458, 11 656, 6386, 4960, 44%, 7769, 1829, 756, 451.
Einen Hauptherd der Seuche bildet Ungarn. In dem Zeit-
abschnitte von 1888 bis 1894 schwankte der Jahresverlust an
Schweinen zwischen 16000 und 42000. Im Jahre 1895 stieg die
Verlustziffer plötzlich auf 70000, was sich vielleicht daraus er-
klären dürfte, daß in diesem Jahre Fälle von schnellverlaufender
Schweineseuche oder Schweinepest hinzu gekommen und zum Rot-
lauf gezählt wurden.*) Der merkwürdige Ausfall von Erkrankungen,
welcher sich 1897 bemerkbar machte, scheint die Folge der zur
Bekämpfung der Seuche ergriffenen Maßnahmen zu sein.**)
Die statistischen Nachrichten aus Ungarn geben folgendes Bild:
Jahrgang an" 1888, 1889, 1890, 1891, 1892, 1898, 1894, 1895, 1896, 1897.
erkrankten Schweine . . 22817, 58867, 26692, 42299, 28954, 21270, 28847, 92388, 28806, 11068.
Zahl ae soy Serpe eal . 18774, 42800, 14475, 83898, 22549, 17478, 19563, 70048, 21806, 8500.
In Rußland sind die zentral gelegenen Gouvernementsbezirke
hauptsächlich heimgesucht worden, wie sich aus den nachstehenden,
jedenfalls nicht ganz genauen Zahlen ersehen läßt:
Bang ee ee + + 1892, 1898, 1894, 1895.
Zahl der erkrankten Schweine . . . . . . . 6435, 18806, 86467, 91090.
Zahl der umgestandenen oder beseitigten . . . 4419, 12989, 25876, 65709.
Außerhalb Europas besitzt der Rotlauf nur wenig Herde;
zunächst wird er an der Küste des Mittelländischen Meeres, in
Algier und Tunis, beobachtet.
In den Vereinigten Staaten Amerikas trat der Rotlauf in den
Jahren 1885, 1888 und 1899 in die Erscheinung, jedoch nur in
*) Das sehr heiße Jahr 1895 scheint für die Verbreitung des Rotlaufs
sehr günstig g ge wesen zu sein, denn auch in Baden verdoppelte sich in
diesem Jahre die Durchschnittszahl der erkrankten Schweine. (D. 0.)
*) Auch in Baden ist merkwürdigerweise 1897 die Zahl der Rotlauf-
fälle ganz erheblich gegen die früheren Jahre zurückgegangen. Ob diese
Erscheinung, mit der niedrigen Jahreswärme 1896/97 zusammenhängt oder
Folge des Eingreifens polizeilicher Maßnahmen oder der Furcht vor diesen
ist, läßt sich ‘heute noch nicht entscheiden. D. Ü.
832 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
eng begrenzten Herden, die, ohne sich ausgebreitet zu haben,
wieder erloschen. Wie in England, sahen auch hier die Behörden
in dem Rotlauf keinen erheblichen Schädiger der Schweinezucht
und -haltung und überließen die Anwendung von Vorbeugema$-
regeln lediglich den Besitzern.
Ein eingehenderes Studium der geographischen Verbreitung
führt zur Erkenntnis, daß überall, wo die Krankheit vorkommt, sie
sich gewissermaßen eingenistet hat und von dort kaum mehr
weicht. Allerdings kommen häufig Verschleppungen aus diesen
Seuchennestern vor; allein die daraus entstehenden Herde erlöschen
bald wieder, ohne auf die Dauer standzuhalten. Bald entsteht
plötzlich ein sehr gefährlicher Seuchenherd, der in einigen Wochen
die Schweinebestände in einer bisher frei gebliebenen Gegend
dezimiert; bald kriecht die Ansteckung langsam von einem alten
Seuchenherd aus von Bestand zu Bestand weiter. Aber in beiden
Fällen ist es äußerst selten, daß die Krankheit sich in der neu
heimgesuchten Gegend festsetzt und erhält. Gewöhnlich erlischt
sie, wenn die heiße Jahreszeit vorüber ist, um nicht wieder zu er-
scheinen; immerhin kommt es in selteneren Fällen vor, daß der in
eine bisher seuchenfreie Gegend eingeschleppte Rotlauf sich dort
akklimatisiert und einen neuen Dauerherd bildet.
‘In manchen Gegenden tritt der Rotlauf mild auf, jedoch an
den Tieren verschieden lokalisiert, bald in innern Organen und in
Gelenken, bald nur in der Haut, an der allgemeinen Decke. Be-
merkenswert ist, daß gerade diese milden und lokalisierten Rotlauf-
Erkrankungen nur in bestimmten Gegenden, gewöhnlich außerhalb
der Dauerherde des schweren Rotlaufs, vorkommen. Häufig ist
dieser mild auftretende Rotlauf in Dänemark, in der Provinz
Hannover, im Königreich Sachsen, in Böhmen und im Großherzog-
tum Luxemburg. In Frankreich ist sein Vorkommen auf die
Departements Gers, Tarn, Tarn et Garonne, d. h. auf die Umgebung
des großen Rotlaufherdes, der sich auf der zentralen Hochebene
Frankreichs befindet, beschränkt. oo
Ferner ist noch ein anderer wohl bekannter Umstand, welcher
auf die Entstehung des Rotlaufs Bezug hat, anzuführen. Der
Rotlauf ist nämlich eine an die Jahreszeit gebundene Seuche. Sie
erscheint zumeist im Frühjahr, dauert dann den Sommer an, um
beim Eintritt der kalten Jahreszeit nahezu zu verschwinden.
Sodann giebt es Jahrgänge, in welchen die Seuche die Zahl
ihrer Opfer verdoppelt und verdreifacht, während sie in anderen
Jahren viel seltener auftritt.*)
* Beim jetzigen Stand unseres Wissens ist es nicht möglich, diese
Eigenheiten der Seuche zu erklären. Warum bleiben einzelne Länder, wie
Zz. B. Großbritannien, von der Seuche verschont, obgleich der Erreger der-
selben dort existiert, da man ihn in den chronischen Veränderun einzelner
Tiere daselbst, wenn auch im abgeschwächten Zustande vorfindet? Woher
alle diese Verschiedenheiten in der Entwicklung der Krankheit, diese
wechselnden Formen derselben u. s. w.? In der Rasse der Tiere liegt es
Bericht von E. Leclainche, Toulouse. 833
Fast alle Arten der unmittelbaren und der mittelbaren An-
steckung werden bei der Verbreitung des Rotlaufes beobachtet.
In den eigentlichen Seuchennestern wird die Krankheit von
Stall zu Stall verschleppt. Zwischenträger sind der Dünger, ver-
unreinigte Gewässer, Personen und kleinere Tiere, wie z. B. Katzen,
Mäuse, Tauben u. s. w. Gelegenheit zur Ansteckung findet sich
in den Gegenden, wo die Schweine in den Höfen oder gar in den
Dorfstraßen herumlaufen, jedenfalls aber dort, wo die Tiere auf der
Weide leben. Selbst wenn sie daselbst nicht herdenweise vereinigt
sind, so werden sie von den durch die Ausscheidungen der kranken
Tiere oder von deren Kadaver herrührenden, auf dem Boden und
im Wasser verbreiteten virulenten Stoffen infiziert. Die Ansamm-
lung von Schweinen auf den Märkten, der Aufenthalt in infizierten
Wirts- und Händlerställen, der Hausierhandel mit Ferkeln und der
Handel mit dem Fleisch kranker Tiere sind weitere Gelegenheiten
für die Verbreitung der Seuche.
Die Verschleppung des Rotlaufes, die über die Grenzen der
Dauerherde hinaus stattfindet, kommt von der Ausfuhr von kranken
oder angesteckten Tieren. Besonders gefährlich ist der sich oft
weithin erstreckende Handel mit Ferkeln. Diese Tiere haben
eine geringe Empfänglichkeit und erkranken, wenn sie allenfalls
empfänglich sind, nur in den mildesten Formen. Sobald ein Besitzer
Verdacht auf Rotlauf schöpft, bringt er die Tiere auf den nächsten-
Markt, und dort werden sie, weil zu billigem Preise feilgeboten,
sicher verkauft. Und nun zerstreuen sie den Samen der Krankheit
nach allen Richtungen, schon deshalb, weil sie die übrigen Markt-
tiere gewöhnlich angesteckt haben.
%* * %
Die Veterinärpolizei hat gegen die Seuche zwei Aufgaben zu
erfüllen :
1) die permanenten Seuchennester abzusperren und auszu-
rotten und |
2) die Verbreitung der Seuche, welche von diesen ausgeht, zu
verhindern.
Die gewöhnlichen veterinärpolizeilichen Kampfmittel sind:
Die Verpflichtung der Besitzer zur Anzeige; die Absonderung
und die Sperre der kranken Tiere einerseits und der ansteckungs-
nicht; denn dienach dem Kontinent gebrachten englischen Schweine werden
vom Rotlaufe nicht verschont, und auch die Fütterung und Haltung spielen
keine Rolle. Denn der seuchenhafte Rotlauf kommt sowohl in den Hoch-
zuchten Dänemarks und Preußens wie in den wilden Zuchten des letzt-
enannten Landes und bei der eingeschränkten Schweinehaltung in der
retagne und in der Auvergne vor. Die Versuchsstellung zeigt übrigens,
daß der Bacillus bei den chronischen Formen der Krankheit sehr abgeschwächt
und zuweilen nicht einmal fähig ist, ein Kaninchen oder einen Hasen zu
töten. Es wirft sich daher die Frage auf, welche Ursachen die Abschwäch-
ung des Bacillus in gewissen Gegenden bewirken ? Ist es der Boden?
53
834 . Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
verdächtigen andererseits; die unschädliche Beseitigung der Kadaver:
die polizeiliche Überwachung der abgesperrten Herde, besonders
in der Richtung, die angeführten Wege der Verschleppung des
Ansteckungsstoffes abzuschneiden; endlich die Desinfizierung der
verseuchten Ortlichkeiten.
Diese Maßregeln genügen gewöhnlich, um kleinere oder in
einer Gegend erst neu entstandene Herde zu tilgen; nicht aber
reichen sie häufig aus, um die dauernden Seuchennester auszurotten.
Hier wird die Seuche, die anscheinend erloschen ist, durch Tiere,
die chronisch erkrankt sind, aber nicht als krank erkannt werden,
oder aber durch gewisse entferntere Arten der indirekten Ansteck-
ung forterhalten.
In solchen Fällen ist man gezwungen, eine allgemeine Maf-
regel zu ergreifen: die ganze Gegend ist als verseucht zu erklären,
und die Ein- und Ausfuhr von Schweinen zu verbieten.
Um den Vollzug der letzteren Maßregel zu sichern, sind
sämtliche Schweine der verseuchten Gegend mit einer in das Ohr
fest eingefügten Metallmarke kenntlich zu machen.
Was sich schon mit einigen polizeilichen Präventivmaßregeln
erreichen läßt, zeigt das Beispiel im Großherzogtum Baden. In-
folge des Vollzugs der Ministerialverfügung vom 21. Juni 1895 ist
die Zahl der Rotlauffälle, welche in dem vorausgegangenen Jahr-
zehnt zwischen 3000 und 11000 schwankte, 1896 auf 1829, 1897
auf 755 und 1898 auf 451 zurückgegangen.
Jedoch ist zu bemerken, daß die Maßregeln, je nach den Be-
dingungen, unter welchen in einer gegebenen Gegend gezüchtet
und gemästet wird, zu modifizieren sein werden.
Wo die Schweine im größeren Betriebe dauernd im Stalle
gehalten sind und die Schweinezucht zur Industrie geworden ist,
verfehlt die strenge Sperre niemals ihre Wirkung. Schon anders
liegen die Dinge, wo die Schweine auf der Weide gehalten werden,
und wo halbwild gezüchtet wird. Daselbst lassen sich Sperr-
maßregeln, solange die Schweine in Herden vereinigt sind, noch
aufrecht erhalten, nicht aber dort, wo, wie in West- und
Mittelfrankreich, die kleinen Besitzer und Taglöhner in tausend
verschiedenen Ställen und oft zugleich auch auf der Weide ihre
paar Schweine zusammen halten. Unter solchen Umständen ist
schon die Erfüllung der Anzeigepflicht schwer zu erreichen; viel
weniger noch die Durchführung der übrigen Mafregeln zu erlangen;
denn dazu wäre ein ganzes Heer von Sanitätsbeamten, welche den
Ausbruch der Krankheit festzustellen und die Desinfektion der Ställe
zu überwachen hätten, erforderlich. Die Sperrung des infizierten
Landstriches, d. h. ganzer Kantone und Bezirke, zu verlangen,
hieße zu weit gehen. Überdies würde durch derartige Maßregeln
der sofortige Niedergang einer Industrie, welche die einzige Erwerbs-
quelle mancher armen und bedürftigen Bevölkerung bildet, herbei-
geführt werden. Die Bekämpfung der Seuche auf diesem Wege
begegnet daher zahlreichen, bisweilen unüberwindlichen Hinder-
Bericht von E. Leclainche , Toulouse. 835
nissen. Deshalb bleibt als einziger Ausweg die Immunisierung der
Tiere gegen die Ansteckung.
In der Schutzimpfung ist daher eine Möglichkeit zur Lösung
der Frage zu erblicken.
*
* *
Für die Dauernester der Seuche ist die Impfung das praktischste
und das am wenigsten beschwerliche Schutzmittel. Sie wird hier
als Notimpfung angewendet und bewirkt, daß die sonst drohende
Infektion wenigstens für einen gewissen Zeitraum verhindert wird.
Ihre systematische Anwendung genügt daher, um rasch über den
Herd Herr zu werden und ihn zu tilgen.
Außerhalb eines permanenten Seuchennestes ist die Impfung
in allen Fällen angezeigt, wo eine Infektion auch nur im ent-
ferntesten zu fürchten ist; denn die Arten der mittelbaren Über-
tragung des Ansteckungsstoffes wechseln so oft, daß sie nur
schwerlich stets vorauszusehen und zu vermeiden sind. Nur die
Impfung giebt eine vollständige Sicherheit in verseuchten und be-
drohten Gegenden.
Für die Immunisierung der Schweine gegen den Rotlauf giebt
es verschiedene Verfahren. Wenn einer meiner Mitberichterstatter
sich mit den Arten der Rotlaufimpfungen beschäftigt, so wird er
nicht verfehlen, der ersten unter diesen, der Pasteur’schen, die
Anerkennung zu zollen, welche sie verdient. Andererseits wird
Dr. Lorenz uns über seine Serumimpfung berichten. Es freut mich,
ihm hier meine Glückwünsche für seine schönen Arbeiten auszu-
sprechen und hervorzuheben, wie sehr er zur Klärung der Sache,
die uns beschäftigt, beigetragen hat.
Es handelt sich aber nicht allein darum, ein praktisches
Impfverfahren zu besitzen, sondern auch es anzuwenden. Hier
erheben sich aber dieselben Schwierigkeiten, wie bei der Anwendung
anderer Schutzmaßregeln. Die Besitzer großer Schweineherden und
die Hochzüchter ergreifen gewiß gern das ihnen in der Impfung
gebotene Hilfsmittel, nicht so aber die Bauern und die kleinen
Besitzer, welche aus ihrer Abneigung gegen die Impfung gewöhnlich
kein Hehl machen. Hier müßte in vielen Fällen der Staat ein-
greifen. In Ländern, wo der Rotlauf zu Hause ist, sollte die
Impfung der Ferkel und die Entschädigung der Besitzer für un-
mittelbar auf die Impfung folgende Verluste an Tieren auf Staats-
kosten erfolgen. Die Durchführung der Impfung innerhalb eines
größeren Gebiets gestattet hinsichtlich der nicht geimpften Tiere
veterinärpolizeilich strenger vorzugehen und begünstigt somit mittelbar
die Verbreitung des Impfverfahrens.
+ * »
830 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
Aus dem obigen geht hervor, daß der Rotlauf der Schweine
veterinärpolizeilich wirksam bekämpft werden kann.
Als Kampfmittel sind angezeigt:
a) die vollständige Absperrung der kranken und der ver-
dächtigen Tiere in vollkommen abgeschlossenen Ortlichkeiten;
b) die unschädliche Beseitigung der Kadaver und die Des-
infizierung der verseuchten Räume;
c) die Kennzeichnung und das Verbot der Veräußerung von
Schweinen, welche mit einer der chronischen Formen der
Krankheit behaftet sind;
d) die Einstellung des Verkehrs mit frischem Fleisch, das von
rotlaufkranken oder -verdächtigen Schweinen herrührt ;
e) die Überwachung des Hausierhandels und der Schweine-
märkte und
f) die Desinfizierung des zur Beförderung der Tiere ver-
wendeten Transportmaterials.
Ist es nicht möglich, alle die genannten Kampfmittel anzu-
wenden, so wäre doch eine wirksame Überwachung der Märkte
einzurichten und der Verkauf angesteckter Tiere thunlichst zu
verhüten.
„Die Impfung ist das zweckmäßigste und zugleich das billigste
Mittel zur Fernhaltung der Seuche.‘ Die Regierungen sollten sie
thunlichst als allgemeine Maßregel einführen.
Die Schweineseuche (einschliesslich der Schweinepest).
Die Schweineseuche erscheint in zwei Typen. Sie ist entweder
enzootisch und bildet nur selten sehr ausgedehnte Krankheitsherde;
sie hat wenig Neigung zur Ausbreitung,
oder sie hat den ausgesprochenen epizootischen Charakter und
zeigt dann, wie die Maul- und Klauenseuche und die Schafpocken,
große Neigung zur Ausbreitung.
Im nachstehenden werden die beiden Krankheiten als ene
Seuche betrachtet. Wie beim Rotlauf, beobachtet man auch bei
der Schweineseuche heftige und milde, schnell verlaufende und
chronische Erkrankungen.
Über ihr Verhalten als Seuche ist folgendes zu sagen:
Sie erlischt entweder am Orte ihres Ausbruches nach einigen
Monaten oder Jahren, oder sie setzt sich fest und dauert unter
einer bestimmten Form fort, indem sie fast ohne Unterbrechung
die Schweinehaltung schädigt.
In Frankreich wurde die Seuche etwa am Anfang des zur
Rüste gehenden Jahrhunderts festgestellt. Sie hat seither nur sehr
langsame Fortschritte gemacht. Die Hauptherde (Cötes du Nord
1846, Tarn 1821) haben kaum einen Fortschritt seit den letzten
50 Jahren gemacht und einige sind erloschen. Verlustzahlen waren
nicht erhältlich, da die Krankheit sporadisch erscheint.
Bericht von E. Leclainche, Toulouse. 837
Ähnlich liegen die Verhältnisse in Belgien und in der Schweiz.
In Deutschland erschien die Krankheit, wie in Frankreich, in
der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts und hat sich jetzt
über alle Teile des Reiches verbreitet, jedoch nur im Osten Fuß
gefaßt, während sie in den übrigen Teilen bald nach ihrem Er-
scheinen wieder zu erlöschen pflegt. Nach dem Jahresberichte des
Kaiserlichen Gesundheitsamtes waren 1897 11420 Fälle in 1704
Gemeinden zur Anzeige gekommen. 8858 Schweine starben oder
wurden geschlachtet. Am meisten heimgesucht waren die Regierungs-
bezirke Breslau, Liegnitz, Posen und Oppeln, während die Krankheit
im Königreich Sachsen, wie der Rotlauf, äußerst selten ist (47 Fälle
im Jahre 1897).
Die chronische Form und das enzootische Auftreten, wobei
die Krankheit wenig Neigung zeigt, sich auszubreiten, kommt in
bestimmten Gegenden häufiger vor als anderswo.
Jedoch kann auch in diesen eine epizootische Verbreitung der
Krankheit beobachtet werden. So erschien sie 1887 infolge der
Einfuhr algerischer Schweine im Südosten Frankreichs, wo ihr in
dem einzigen Departement der Bouches du Rhöne im Laufe einiger
Monate mehr als 25000 Schweine zum Opfer fielen.
Ein ähnlich seuchenartiges Auftreten ist in Deutschland be-
obachtet worden. So berichtet Dr. Ulrich, daß der Regierungs-
bezirk Breslau im Jahre 1894 nicht weniger als 17386 Schweine
(davon 12515 umgestanden und 4871 geschlachtet) infolge der Ein-
fuhr schwarzer polnischer Schweine aus der Provinz Posen verlor.
In Holland blieb die Krankheit bis 1885 örtlich beschränkt,
breitete sich aber bis 1898 mehr und mehr aus (9771 kranke, von
denen 6922 mit Tod abgingen), und verschwand hierauf nach
einigen Monaten. Ähnlich so in Dänemark, das 1887 schon von
der Seuche betroffen wurde.
In anderen Fällen erscheint die Krankheit nur als Seuche
und zwar als dauernde. Ist sie irgend wo eingedrungen, so akkli-
matisiert sie sich, wie es die Beispiele von England und Nord-
amerika zeigen.
In England wird das ,,Swine fever‘ zuerst 1862 durch Simonds
auf einem Gute in der Gegend von Windsor und 1864 durch
Brown in Bukshire (Buscot Park) entdeckt. Seit dieser Zeit breitet
sich die Krankheit unaufhörlich aus. Auf Verlangen mehrerer Graf-
schaften und insbesondere der Behörden von Norfolk wurde die
Seuche unter die gesetzlich zu bekämpfenden aufgenommen.
Die Verluste Englands beziffern sich:
Jahrgang . . 1879, 1882, 1885, 1888, 1889, 1890, 1891, 1892, 1898.
Za | ger ere 17074, 14768, 88798, 82241, 25885, 20092, 32369, 13957, 21662.
Nach den Nachrichten aus den Vereinigten Staaten erschien
die Seuche zum ersten Male 1833 in Ohio. Fünfundzwanzig Jahre
838 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
später waren, außer dem genannten Staate, noch Illinois, Indiana,
Pensylvanien und New-York ergriffen. Von 100 Schweinen erkrankten
zwischen 33 und 80 Stück. Die Verluste wurden nach amtlichen
Ermittelungen geschätzt: 1870 auf 100 Millionen Frances, 1877 auf
83 Millionen, 1892 auf 68 Millionen, 1884 auf 100 Millionen und
1885 auf 125 Millionen. Im ganzen nimmt man an, daß in jener
Zeit 45 Millionen Schweine, im Werte von 1180 Millionen Francs,
an der hog-cholera zu Grunde gegangen sind.
In Nebraska allein fielen von 1882—1890 nicht weniger als
2711317 Schweine; 1895 betrug der Wertverlust in diesem Staate
allein 12{/, Millionen Francs, 1896 in Pensylvanien 3 und in Jowa
sogar 50 Millionen.
Über die verschiedenen Arten der Verbreitung der Seuche lehrt
die Erfahrung nur wenig. Die Eigentümlichkeiten, welche in dieser
Hinsicht der Rotlauf zeigt, fehlen hier. Die Schweineseuche und die
Schweinepest kommen in jeder Jahreszeit vor und befallen Schweine
jeder Altersstufe und Rasse.*)
Woher kommt es, daß die Krankheit in gewissen Ländern
nur sporadisch, in andern aber plötzlich seuchenartig auftritt?
Sind im ersten Falle die Schweinebestände seuchenfest, oder
ist die Umgebung, in welcher sie leben, dem Krankheitserreger
und seinem Fortkommen ungünstig?
Die Fragen dürften kaum zu bejahen sein; denn wir beo-
bachten, daß bisher frei gebliebene Gegenden plötzlich von einer
schweren und ausgebreiteten Verseuchung heimgesucht werden,
wie z. B. der Südosten Frankreichs, dann Holland, Dänemark und
Schweden. 7
Ein auffälliges Beispiel hiefür liefert Osterreich-Ungarn, das
bis 1895 von der Seuche verschont blieb und, weil es stets von
Osten und Süden bedroht war und dennoch nicht ergriffen wurde,
eine wirkliche Boden-Immunität zu besitzen schien.
Als aber im April 1895 einige Fälle von Schweineseuche auf
dem Markt zu Köbanya-Steinbruch festgestellt waren, fielen schon
im Mai täglich 42—400 Schweine. Im folgenden Monate sperrte die
Regierung den Markt gegen die Zufuhr von Schweinen aus dem
Inlande ab und ließ nur noch serbische Schweine zu, welche an-
geblich immun sein sollten. Ende Mai wurde die Seuche auch an
2 Stück der letzteren entdeckt und folglich auch die Zufuhr aus
*) Nach den in Ungarn gemachten Beobachtungen werden von der
Landrasse (Mangalizer Schweine) 44 v. H., von den Berkeshire-Beständen
nur 15,5 v. H. tötlich befallen. In England sind dagegen die Berkshires zur
Erkrankung sehr geneigt. Richtig ist auch, dass unter einem Jahre alte
Schweine am meisten fallen; bei älteren Schweinen ist die chronische Form
äufiger.
Bericht von E. Leclainche, Toulouse. 839
Serbien untersagt. Während nun die Seuche die Schweinebestände
des Steinbrucher Parkes dezimierte, verbreitete sie sich mit über-
raschender Schnelligkeit in Ungarn, Galizien, Mähren und Nieder-
Oesterreich. In Ungarn waren am 26. Juni 1895 nur 87, am
81. Juli schon 327, am 28. August 535, am 25. September 736,
am 30. Oktober 921 und am 20. November 1000 Gemeinden ver-
seucht. In der zweiten Hälfte des Jahres 1895 verlor Ungarn
365444 Schweine, wovon 337018 umgestanden sind. 1896 stieg
die Zahl der erkrankten Schweine gar auf 670835 (639765 umge-
standen), um 1897 auf 514291 (360833 umgestanden) herunter-
zugehen.
Mit der Bodenimmunität ist es folglich nichts. Es bleibt daher
nur die Vermutung, daß der Ansteckungsstoff wechselnd stark und
schwach ist.
Die Vermutung wird durch die Forschungen im Laboratorium
bekräftigt. In der That haben de Schmith, Mac Fadyean, Preisz
und Karlinski gezeigt, wie die isolierten Bakterienkulturen ver-
schiedenartige biologische Eigenschaften und pathogene Kräfte
sitzen.
Mit andern Forschern könnte man selbst zu der Annahme
kommen, daß thatsächlich ganz verschiedene Krankheiten in der
Gruppe der Schweineseuchen vereinigt sind, und daß sich daraus
die Vielgestaltigkeit der Ansteckungsarten bei den verschiedenen
Seuchen erklärt.
Jedoch wird die Unterscheidung der verschiedenen hierher
gehörenden Krankheiten nur dann einen praktischen Wert für die
Krankheitsverhütung haben, wenn einmal die Modalitäten der An-
steckung für jede der differierenden Krankheiten genau erkannt
und praktische Ermittelungsverfahren für deren Differentialdiagnose
gefunden sein werden.
Die Vorbeugung der Schweineseuche gehört ganz in das
Gebiet der Veterinärpolizei.
Die Impfung hat, wie aus den serotherapeutischen Versuchen
in Ungarn, aus den interessanten Forschungen Peters in Amerika
und von Perroncito-Bruschettini in Italien erhellt, bisher zweifelhafte
und ungenügende Ergebnisse geliefert.
Die Veterinärpolizei kann sich entweder auf die Ermittelung,
Isolierung und Überwachung der kranken und angesteckten Be-
stände beschränken oder radikaler verfahren, d. i. zur allgemeinen
Tötung der kranken und der von der Ansteckung berührten Schweine
übergehen.
Das erstgenannte, mildere Verfahren wird oft, selbst wenn die
Krankheit seuchenartig auftritt, zur Verhütung einer Weiterver-
840 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
breitung genügen. Aber es ist nur in Ländern ausführbar und
nützlich, welche eine vollendete Polizeiverwaltung und ein wohl-
geordnetes Veterinärwesen besitzen. Es wird alle die Maßregeln
einbegreifen, welche aus veterinärpolizeilichen Gründen bereits gegen
den Rotlauf empfohlen wurden. Jedoch ist hier die Kennzeichnung
und die dauernde Absonderung der erkrankten’ und ansteckungs-
verdächtigen Tiere umso notwendiger, als gerade bei der Schweine-
seuche chronische und latente Erkrankungen sehr häufig vorkommen.
Man rühmt die staats- und privatökonomischen Vorteile des milden
Verfahrens. Indessen sind diese nur scheinbar. Wenn der Staat
auch Entschädigungsgelder spart, so ist doch die Maßregel äußerst
lästig für die Besitzer und kann dort, wo die Schweine auf der
Weide gehalten werden, kaum längere Zeit hindurch aufrecht er-
halten werden, ohne den Ruin der Schweinezucht und -haltung
herbeizuführen. Außerdem bietet die Anwendung große Schwierig-
keiten, besonders hinsichtlich der verdächtigen, d. h. der chronisch
und latent erkrankten Tiere, welche nach dem scheinbaren Er-
löschen des Seuchenherdes übrig bleiben, und die Seuche dann
weiterverbreiten.
Wenn die Seuche eine sehr große Ausdehnung gewonnen
hat, so ist überhaupt nicht mehr an eine polizeiliche Beobachtung
und Absperrung zu denken. So war auch schließlich Oesterreich-
Ungarn gezwungen, auf andere Weise gegen die Seuche vorzugehen.
Die Tötung sämtlicher kranker und verdächtiger Tiere erscheint
allerdings auf den ersten Blick als eine äußerst tief in das wirt-
schaftliche Leben einschneidende Maßregel. Ohne Entschädigung ist
sie gar nicht denkbar, und die Entschädigung muß reichlich be-
messen werden, damit jede Verheimlichung unterbleibt, und die
Herde so rasch als möglich getilgt werden können. Sie verliert
aber an Schärfe, wenn man bedenkt, daß die getöteten Tiere
meistens ein genießbares Fleisch liefern, wodurch ein großer Teil
ihres Wertes erhalten bleibt, daß viele der durchseuchten Tiere
kein Fleisch mehr anlegen und kränkeln, und daß daher nicht
wenige Besitzer, schon um ihres eigenen Vorteils willen, zur
Schlachtung schreiten.
Bei der Empfehlung der allgemeinen Tötung sind jedoch einige
Vorbehalte zu machen, die ich bereits ausgesprochen habe, als
Großbritannien, mit bewunderungswerter Entschlossenheit, den
Feldzug gegen die Schweineseuchen eröffnete.
Man kann nämlich mit der Keulung sicheren Erfolg bei
Krankheiten erwarten, die durch unmittelbare Ansteckung von
Tier zu Tier, wie die Wut und die Lungenseuche sich verbreiten,
keinen ebenso sicheren aber, wo die Seuche häufig durch Vermittler,
die oft unbekannt sind und bleiben, übertragen wird.
Seit 1894 wendet Großbritannien trotzdem das Stamping out
Verfahren rücksichtslos an. 1894 wurden 56293 Schweine, 1895
deren 69931, 1896 sogar 79586, 1897 schon weniger, nämlich
40432 und 1898 nur noch 43756 polizeilich getötet. Die Zahl der
Bericht von E. Leclainche, Toulouse. 841
festgestellten Herde fällt von 6305 im Jahre 1895, auf 5166 im
Jahre 1896, auf 2155 im Jahre 1897, und erhebt sich wieder auf
2517 im Jahre 1898.
Eine ganz wesentliche Beschränkung des Seuchenstandes ist
nicht zu verkennen; aber bis zum endlichen Sieg wird es noch
große Anstrengungen und schwere Opfer kosten.
Auch Österreich-Ungarn wird nach einem dem Parlamente
vorgelegten Gesetzentwurfe in ähnlicher Weise vorgehen.*) Die Vor-
schriften des Gesetzes vom 17. August 1892, welche sich so glänzend
bei der Tilgung der Lungenseuche bewährt haben, sollen auch gegen
die Schweineseuchen Geltung erhalten.
Aber es bleibt immer ein schweres Wagestück in weit ver-
seuchten Ländern mit der Keule vorzugehen.
In England wird die Seuche stets durch die älteren Schweine,
welche in der latenten Form die Krankheit leider forterhalten, und,
indem die Tiere auf die Märkte und von da nach allen Richtungen
hinausgehen, weiter verbreitet. Von Hof zu Hof vertragen die
Personen, die den Schweinehandel besorgen, den Ansteckungsstoff.
Und hier ist schwer abzuhelfen.
Weniger schwierig gestaltet sich das Keulungsverfahren, wenn
es sich um die Tilgung einzelner zerstreuter Herde handelt. Hier
erscheint die durchgreifende Tötung ganzer Bestände als das
wirksamste und ükonomischste Kampfmittel, aber vor allem dort,
wo erst neue Herde in sonst reiner Gegend entstanden sind, als-
bald erkannt und zur Anzeige gebracht werden.
Schwieriger ist die Ausführung der Maßregel in älteren Herden,
deren Ausdehnung nicht leicht ermittelt werden kann, sowie in
Weidebezirken.
Hier wird ein gemischtes Verfahren einzuhalten sein, zunächst
die Absonderung der kranken und verdächtigen Schweine, um den
Herd abzuschließen, und hierauf die Tötung der Tiere in Teilbe-
ständen, unter Umständen auch der ganzen Herde.
*
* *
Alle bisher bekannt gewordenen größeren Seuchenausbrüche
sind nie von einem im Inlande befindlichen Herde ausgegangen.
Alle lassen sich in ihrer Herkunft auf aus dem Auslande eingeführte
Tiere zurückführen.
Die 1887 in Frankreich und die in Ungarn aufgetretene Ver-
seuchung ist sicher durch eingeführte Tiere verursacht. Auch ist
es höchst wahrscheinlich, daß die Seuchen in England und in
Nordamerika in der gleichen Weise entstanden sind.
Wenn die Einschleppung eines „verstärkten“ Ansteckungs-
stoffes Seuchenausbrüche der gefährlichsten Art verursacht, so ist
*) Das Gesetz ist am 2. Mai 1899 veröffentlicht.
842 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
mit allen Mitteln anzustreben, daß eine derartige Einschleppung
verhütet wird. Mit andern Worten: Die seuchenfreien oder nur
von sporadischen Fällen heimgesuchten Länder haben die Einfuhr
von Schweinen aus Ländern, in welchen die Seuche herrscht, aufs
strengste zu verbieten.
Leitsätze:
1) Der Schweinerotlauf und die Schweineseuche können durch
veterinärpolizeiliche Massnahmen wirksam bekämpft werden.
2) In Betreff des Rotlaufs
a) ist die Schutzimpfung der der Ansteckung ausgesetzten
Tiere das beste und billigste Mittel. Sie ist thunlichst zu
fördern und zu verbreiten ;
b) die Auswahl der veterinärpolizeilichen Massnahmen ist
durch die wechselnden Verhältnisse der Schweinehaltung
und -zucht bedingt. Die hauptsächlichsten sind: Abson-
derung der kranken und ansteckungsverdächtigen Schweine;
dauernde Markierung dieser Tiere; Regelung des Schweine-
handels, insbesondere des im Umherziehen betriebenen, und
des Verkehrs mit Fleisch, das von kranken oder _ver-
dächtigen Tieren herrührt; die veterinärpolizeiliche Uber-
wachung der Märkte einschliesslich der Wochenmärkte;
die Desinfektion der Ställe, Schuppen u. s. w., sowie der
Marktplätze und des Transportmaterials.
3) In Bezug auf die Schweineseuche
a) die Bekämpfung des epizootischen Auftretens der Krank-
heit im Inlande ist schwierig. Es ist daher nicht möglich,
bestimmte Schutzmassregeln anzugeben ;
b) die allgemeine Tötung ist beim enzootischen Auftreten der
Seuche jeder anderen Massregel vorzuziehen. Sie sollte
sofort in neu entstandenen und kleinen Herden zur An-
wendung gelangen;
c) die Einfuhr von Schweinen aus Gegenden, wo die Krankheit
als Seuche erscheint, ist als gefährlich anzusehen.
843
Report of Mr E. LECLAINCHE
Professor at the Veterinary School of Toulouse.
(Translated by Dr. LIAUTARD, professor and director of the American Veterinary
College, New-York.)
X HE diseases grouped under the name of Red Diseases of
Swine, include both a well determined form, the bacillar
rouget, and some imperfectly classed infections, due to
the ovoid bacteria of hemorrhagic septicemias or to para-
colic forms.
The grouping of the numerous evolutionary types
of the bacillar rouget is easily done by ascertaining the presence
of the specific bacillus; it is thus that the localizations upon the
endocardium, upon the articular serous membranes and numerous
cutaneous forms (Knuderosen, Nesselfieber, Hautbrand, Backstein-
blattern-Krankheit, erysipelas, prurigo, urticaria) have been referred
to it. |
The classification of the other “red diseases of swine” is less
simple. The question of the unicity of types, revived by the splendid
works of Mac Fadyean and of Preisz, cannot be discussed here.
From the point of view of sanitary police, the problem raised
seems to have but a secondary importance, all the grouped forms
presenting close analogies as far as their etiogeny and being appar-
ently amenable to identical sanitary measures.
It seems to me necessary to study one by one the prophylaxis
of rouget and that of pneumo-enteritis; separate chapters are
given to the account of the sanitary measures to be applied to
each disease.
Chapter I. Rouget.
Rouget of swine is, at the present time, reported from the
whole of Western Europe.
However, its spread is very uneven; central Europe, the west
of France, the east of Russia form the domain of epizootic rouget;
outside this zone it scarcely spreads at all.
The difficulty of acclimatization of rouget in the northern
regions is shown either by the greater number of attenuated and
844 The prevention of swine epizooties.
mild forms, or by the absolute rarity of complications. From Sweden
and Norway only a few hundred cases are reported each year and
those generally not of a severe form. The figures given by Den-
mark are more important:
Year . . . 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 18%
Number of sick 387 786 1019 1372 2146 796 454 8138 3462 4152
However, the increase shown by ihese statistics is accounted
for by the fact that, from 1897, they include the mild cutaneous
forms which make up about eight tenths of the whole number.
Neither is Great Britain a favourable soil for epizootic rouget:
it is almost exclusively under the form of bacillar endocarditis that
the disease is found to exist there. The English commission ap-
pointed by the Board of Agriculture to study the diseases of swine.
concludes from its enquiries that ‘“‘Rouget has, in England, no ten-
dency to spread and that besides pneumo-enteritis there is no
disease of swine coming under the purview of the law of 1884."
The exact sanitary condition of the Southern States of Europe
is not well known. Italy reports the disease only in a few pro-
vinces, specially in Emilia and Lombardy; rouget does not seem
frequent in the Danubian provinces, considering the large extent
to which pigs are reared in those regions.
Rouget causes considerable losses in France, Germany, Austria-
Hungary, and Russia.
With regard to France, the disease exists permanently in the
principal pig breeding centres of the region of the central plaieau,
Brittany, Vendée, Poitou in the West, Dauphiné and Provence in
the East, are specially infected. The number of pigs which succumb
to it each year, can be estimated at 100000, representing a mini-
mum value of five million francs.
Until now, Germany has only published incomplete documents)
In 1896 an official estimate puts the annual loss at four and
a half millions of marks; however, these figures appear to be far
below the reality. The departmental veterinarian Mehrdorf, of
Königsberg, estimates at 2696000 marks the losses suffered in his
district alone. The sanitary report for 1897 contains for the first
time statistic data relating to the red diseases; 33950 cases of
rouget are reported in 849! communes: 32150 animals died or
were killed (94 !/, p. 100); the report acknowledges that many cases
were not recorded. The districts of Posen, Breslau, Potsdam,
Frankfort, Königsberg, Gumbinnen, Oppeln, Bromberg suffered
especially. From Saxony only a small number of sick animals
1) Second Report of the departmental committee appointed by the Board
of Agriculture to inquire into the etiology, pathology, and morbid anatomy of
the diseases classed as swine ferer. London 1897.
| The provisions of the imperial law of June 234 1880 were not applied
to Rouget and Pneumo-enteritis (Schweineseuche and Schweinepest) until the first
of October 1898 (Circular from the Imperial Chuncery dated 8. Sept. 1898).
Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 845
is reported (809 dead in 1895, 745 in 1896, 47 in 1897). The
following figures indicate the severity of the contagion in the
Grand-Duchy of Baden.
Years . . . . 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1898 1894 1895 1896 1897 1898
Number of animals8394 7405 3014 4458 11656 6336 4960 4495 7769 1829 755 451
Hungary has long been known as one of the chief centres
of rouget. From 1888 to 1894 the losses vary between 26000
and 42000. In 1895 they rise suddenly to 70000: it is however
probable that this increase is only apparent, and that numerous
enzooties of pneumo-enteritis, the course of which is rapid, have
been attributed to rouget: in the same manner the sudden im-
provement to be observed in 1897 is due to the sanitary measures
applied against that same disease.
Years . . . . 1888 1889 1890 1891 1892 1898 1894 1895 1896 1897
Number of animals 22817 58867 25692 42299 28954 21270 28847 92888 28806 11068
Dead. . . . . 18774 42800 14475 83898 22549 17473 19568 70048 21806 8500
In Russia the central districts are infected to a high degree;
the statistics, which have been very incomplete until lately, already
give high figures:
Years . . 2x 2 2 . . 1892 1893 1894 1895
Number of sick . . . 6485 18806 86467 910%
Dead ....... 4419 12939 25376 65709
Rouget is observed only in a few centres outside Europe. In
Africa, it exists on the Mediterranean coasts (Algeria and Tunisia).
In the United States of America, it has been observed at various
times (1885, 1888 and 1893); but the enzooties remained limited
to narrow surfaces and died out without spreading. As in Eng-
land, the authorities believe that the disease does not constitute a
serious danger to the breeding of pigs, and that its prophylaxy
depends more on hygiene than on sanitary measures. {)
+ * +
A deeper study of the spread of rouget from the geographical
point of view shows that, in each of the invaded countries, there
are “rouget territories’ in which the disease is permanent. It
spreads frequently beyond these permanent zones, but in most
of the secondary centres, it has no tendency to remain. Some-
times a serious epizooty, which in a few weeks kills all the stock,
occurs in a country previously free from disease; at others the
contagion spreads little by little, by way of slow reptation, beyond
an old established centre. In both cases, it is rare, if the disease
1) Smith — Swine erysipelas from an outbreak of swine disease,
124 and 18th Reports of the Bureau of Animal Industry, Washington 1897,
P. 166.
846 The prevention of swine epizooties.
remains established on the territories it has conquered; it dies
out towards the end of the warm season not to reappear.
Sometimes however, having been imported into a free zone.
rouget gets acclimated from the start, and a new centre of per-
manent infection is created.
In some regions, rouget exists in attenuated forms, differing
in character. Sometimes there are internal localizations (endocar-
dites, rachitism, enteritis), at others, cutaneous accidents (Nessel-
fieber, Hautbrand, Backsteinblatternkrankheit, erysipelas, urticaria,
prurigo). These conditions are observed in defined regions, out-
side the chosen centres of severe rouget; they are found in Den-
mark, Hanover, Saxony, Bohemia, and Luxemburg, in France in
the departments of Gers, Tarn, Tarn and Garonne, in the neighbour-
hood of the great centre of the central plateau. *)
Another well known etiogenetic circumstance and that may be
here mentioned is that rouget is a disease clearly of season. En-
zooties burst out in the spring, continue during summer, and
disappear as the cold season approaches. And again there are
“years of rouget” periodically, at intervals of several years (1891,
1895), when the number of sick animals is doubled or trebled in
all countries.
Rouget is spread by contagion, direct or indirect. In the
permanently infected regions, contagion works from one barn to
another through various ways (manure, dirty water); people and
small animals (cats, pigeons, mice) are frequently vehicles for trans-
mitting the virus. Transmission is sure in regions where pigs are
kept in semi-liberty in yards and streets of villages. It is also
certain in the countries where the animals are bred on pastures;
even when the animals are not kept in common flocks, they are
unavoidably infected by the virulent substances left on the ground
or in the water, by the evacuations of the sick and by infected
carcasses. The herding together of pigs at fairs or in markets,
their stay in infected places (inn yards, sheds of dealers) the hawk-
1) It is impossible, with our present knowledge, to explain these
mysterious ways of the contagion. y should some Countries remain free,
as Great Britain, when the bacillus is certainly imported, when it is found
attenuated, in the chronic lesions which it exclusively gives rise to? Why
these differences in the development according to the regions we have been
considering ? How can we explain these confusing variations in the certainty
and permanency of infection?
Influence of breed cannot be pleaded: English pigs imported on the
continent are decimated by rouget. The diet and mode of ceping make
no difference; epizootic rouget rages at the same time in the industrial
breeding places of Denmark and Prussia, and in the pastoral breeding
places, whether the animals are kept in large flocks as in Hungary, or ın
isolated small groups as in Brittany and Auvergne Besides, experiments
show that in chronic forms the isolated bacillus is considerably attenuated
and sometimes unable to kill rabbits or mice. The question then remains
the ame in another form: Why this attenuation of the bacillus in some
ocalities
Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 847
ing about of young pigs, the trade in diseased meat, are also
frequent modes of dissemination.
The exportation of sick or contaminated animals is a sure
mode of spreading rouget outside the permanent centres of infec-
tion. Young pigs, when in a state of weak receptivity and suffering
from mild forms are specially dangerous. Very often, when a case
of rouget is discovered in a shed, the owner hurriedly sends the
contaminated animals to the nearest market. Such animals are
readily sold, the seller not being too exacting as to price; and they
are removed spreading the disease in all directions, sometimes after
having infected those that were with them exposed for sale in the
market.
*
* *
Sanitary action has a double object: to attack and destroy
progressively the permanent centres, and to prevent the spreading
of the disease beyond them.
The ordinary processes of this action are; obligatory decla-
ration of the disease; isolation, sequestration of the sick and con-
taminated; destruction of carcasses; sanitary inspection of the
localities of sequestration, implying all the necessary measures to
avoid the known modes of indirect contagion; disinfection.—
In general these prescriptions are sufficient to destroy small
centres and those of recent formation, but in permanent centres
they often prove insufficient. In the latter, rouget is kept up by
animals suffering from misunderstood chronic forms, or by certain
remote ways of indirect contagion. In such cases, a general
measure imposes itself; declaring the entire invaded region to be
infected and prohibiting the importation and exportation of pigs.
The regular mark of all the animals in the infected zone, that
cannot be removed (a metal clasp fastened to the ears), is sufficient
guarantee from the sanitary point of view.
The efficiency of strict sanitary intervention is demonstrated
by the results obtained in the Grand-Duchy of Baden.— Under the
influence of the order of the 21% of June 1895, the number of
cases of rouget, which in the ten preceding years had varied
between three thousand and eleven thousand, drops to 1829 in 1896,
to 755 in 1897, and to 451 in 1898.
Let it be remarked, however, that the requirements of the
sanitary action vary according to the conditions of breeding and
keeping of the animals in the region. In countries where indus-
trial breeding prevails, where the pigs are always kept shut up,
in sties on large farms, a severe sequestration is effective. But the
situation is altogether different in pastoral breeding districts; if the
directions of the sanitary action can still be enforced where the
animals are kept in flocks by great owners, they become illusive
and cannot be applied in regions where, as in the west and centre
of France, the breeding is carried on by every inhabitant, small
648 The prevention of swine epizooties.
owners or agricultural labourers, who have only a few animals. In
those conditions, even the declaration is not obtained; and if it
were, a whole army of sanitary inspectors would be necessary to
ascertain the disease and ensure the inspection and disinfection
of the pig-sties. The declaration of infection, extended to the
whole of the invaded zone, that is to entire cantons, sometimes to
several districts, cannot be exacted; it would be equivalent to the
immediate ruin of an industry which is the principal resource of
poor and interesting populations.
From this brief consideration it can be seen that sanitary
intervention presents numerous and sometimes insurmountable diffi-
culties. This established fact heightens the prophylactic interest
that attaches to immunization of the organisms liable to contagion,
and vaccination appears as a possible solution of the problem. —
* * *
In permanent centres of rouget, vaccination is the most prac-
tical and least onerous process of prophylaxy. This needful vacci-
nation shows a way of escape from an always threatening infection:
its systematic use is sufficient to insure the rapid disappearance of
the contagion. Outside the usually contaminated zones, vaccination
is advisable as soon as infection threatens; the ways of indirect
contagion vary so much that it is difficult to foresee and avoid
them; here again, vaccination alone gives complete security to a
threatened or already invaded region. |
The immunity of pigs against rouget, is at the present time
ensured by several methods. I leave their consideration to one of
my co-reporters. He will not forget to give the Pasteurian method
the homage due to it and to recall the great services it has already
rendered. On the other hand, Dr. Lorenz is well designated to
speak of sero-vaccination, with which his name is connected. I am
happy on this occassion to present to him the congratulations that
his important labours deserve, and to acknowledge the great share
that he has had in bringing about the results already obtained.
The experience already acquired shows however, that it is not
enough to possess a practical method of giving immunity; its
application must be obtained, and it is there that most of the
difficulties that meet sanitary intervention, occur. Here again the
conditions of usefulness differ entirely according to the regions
under consideration; they cannot be discussed in detail. If great
owners and industrial breeders have understood or will soon un-
derstand the economical advantages of vaccination, it is difficult to
overcome the objections of farmers in the countries of “small
properties.” In a number of circumstances, state interference is
necessary. In countries where autochtonal rouget prevails, gratuit-
ous vaccination of young pigs and indemnification of owners for
immediately consecutive losses, are the principal measures required.
Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 849
The extended practice of vaccination in a region allows of a
more severe application of the sanitary measures to non-vacci-
nated subjects, and in this way the extension of the method is
indirectly stimulated.
To resume:
Rouget of pigs can be effectively overcome by sanitary mea-
sures. They comprise:
a) complete sequestration of the sick and contaminated in
perfectly closed places;
b) destruction of dead bodies and disinfection of premises;
c) marking and prevention of removal of animals affected
with chronic forms of the disease :
d) prohibition of trade in the fresh meat of animals destroyed
for being affected or ‚suspected;
e) supervision of the pig trade (colportage) and sanitary in-
spection of fairs and markets;
f) disinfection of the means of transport.
_
When these measures cannot be applied integrally, an effec-
tive inspection of fairs and markets ought at least to be insured
together with severe suppression of the fraudulent sale of contam-
inated animals.
Preventive vaccination constitutes the most economical and
practical means of prophylaxy. All the administrations ought to
exert themselves to encourage it.
Chapter 2. Pneumo-enteritis.
Pneumo-enteritis of swine which at the present time we meet
with on all parts of the globe, presents itself under two clearly
distinct types, as far as the power of contagion goes.
Under one form, the disease is enzootic; its centres are formed
with difficulty and have but little tendency to spread. Under the
second, it assumes from the start an epizootic character; its ex-
pansive power can be compared to that of the foot and mouth
disease, or of variola.
Epizootic outbreaks of pneumo-enteritis have also different
results: sometimes the contagion dies on the premises, in a few
months or after several years; at other times it comes to stay,
remaining indefinitely with the same type and destroying the breed
of a large country.
The following figures will illustrate these statements.
x
* +
In France where pneumo-enteritis has been ascertained to
exist since the beginning of this century, the progress of the dis-
ease has been very slow. Autochtonal centres (Côtes du Nord
54
850 The prevention of swine epizooties,
1846, Tarn 1821) have not increased much for half a century
whilst others have disappeared of themselves. It is impossible to
know, even approximately, the number of losses; the disease is
. reported only as sporadic or as limited enzooties.
An analogous situation exists in Belgium and in Switzerland;
pneumo-enteritis prevails quietly without attracting special attention.
In Germany, the disease has been recognized, as in France,
since the first half of this century: at the present time it exists in
most of the provinces, but, except in the East, it spreads slowly,
and in most cases the enzooties die out on the spot. The sanitary
report for 1897 declares 11420 cases in 1704 communes with 8858
dead or destroyed; the districts of Breslau, Lieguitz, Posen, Oppeln
are the most affected. From Saxony, infected a long time since,
only a Wi dozen of sick animals are reported every year (47 cases
in 1897).
Therefore, pneumo-enteritis in some countries assumes an
epizootic character; it is but little alarming as far as its present
activity goes and shows little invading tendency. In those countries,
however, epizootic invasion may be observed. In 1887, pneumo-
enteritis appeared under that form in the south east of France after
the importation of pigs from Algeria; in a few months more than
25000 animals died in the departments des Bouches du Rhone
alone. Similar epizootics are observed from time to time in the
eastern provinces of Germany; in 1894 the department of Breslau
lost 17 386 pigs (12515 died and 4871 destroyed), after an im-
portation of black pigs from the duchy of Posen (Ulrich).
In other infected countries a regular spreading of the con-
tagion occurs. In Holland, the disease remains limited to one place
until 1885, then spreads rapidly until 1892 (9771 sick and 6922
dead) and disappears a few months after. The disease follows
the same course in Denmark where a severe epizootic raged in 1887.
Under a second type, pneumo-enteritis takes a permanent
epizootic form: in this case the attempt at acclimatization succeeds
from the first. Great Britain and the United States of America give
demonstrative proofs to that effect.
In England swine fever is discovered in 1862 by Prof. Simonds
in a farm near Windsor; in 1864 Prof. Brown observes an enzootic
in Berkshire (Buscot Park). Since that time the disease goes on
spreading. In 1878 at the request of several countries, and spe-
cially of the Norfolk authorities, swine fever is added to the list
of contagious diseases animed at by laws.
The extent of the losses is measured by the following table:
Years 1879 1882 1885 1888 1889 1890 1891 1892 188
Sick 17074 147638 88798 82241 25885 20092 82369 13957 21662
In the United States of America, the extension of pneumo-
enteritis is still greater. — According to the investigations of the
Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 851
Secretary of Agriculture, the affection is noticed for the first time
in Ohio in 1833. In 1858 the States of Illinois, Ohio, Indiana,
Pennsylvania, New-York, and Maryland are affected; the deaths
vary between 33 & 80°/, of all animals. The losses, according to
official valuations, amount to 100 millions of francs in 1870, 88
millions in 1877, 68 millions 1892, 100 millions in 1884, 125 mil-
lions in 1885. At that time it was estimated that the losses caused
by hog-cholera exceed 45 millions of animals, representing a value
of 1130 millions of francs. In some States the mortality reaches
incredible figures; from 1882 to 1890 that of Nebraska lost 2711317
pigs; in 1895 the amount of losses reaches 12 millions and a half
of francs, in 1896 the State of Pennsilvania loses on its own
account 3 millions of francs, that of Jowa 50 millions.
%
Observation gives but few indications relating to the moda-
lities of the contagion. The etiogenic peculiarities that belong to
rouget are not present here. Pneumo-enteritis appears at all
seasons, attacking without distinction animals of every age and
every breed.!)
What is the reason of this sporadic form appearing in some
places? Why is there in others, such a sudden and rapid spread
of the disease ?
A first explanation comes immediately to the mind. Some
populations resist infection better than others; whether this relative
immunity be due to the animals themselves or to the condition
of the external surroundings, it is sufficiently expressed by the fact
that some countries are refractory to epizootic invasion.
The history of pneumo-enteritis, however, shows that regions
that are usually free are exposed to severe invasions, as the epi-
zootics of the South East of France, of Holland, Denmark and
Sweden prove. A still more striking example is presented to us at
the present moment.
» Until 1895, Austria-Hungary remained about free from
pneumo-enteritis. This immunity of such a large country, seriously
exposed to contagion at its eastern and southern frontiers, was
difficult to explain, and it would certainly have been mentioned
as a convincing proof ‚of „territorial immunity‘“.—
1) The etiogenic influence of the breed has often been insisted upon,
but it cannot be pleaded in the present day.— In observations collected in
Hungary, local breeds (variety of Mangalicza) give 44 p°/o of deaths, whereas
crossed Berkshire only give 15,5 p°%o. And Berkshires are much exposed in
England. The influence of age is more noticeable; the young animals, less
than 1 year old, are more readily attacked; on the other hand, old animals
are more easily affected by chronic forms.—
852 The prevention of swine epizooties.
Towards the end of April 1895, some cases of pneumo-
enteritis are observed on the market of Kübanya-Steinbruch; in
the month of May the daily number of deaths gradually rises from
42 to 800.— Not till the 27% of May. does a ministerial order for-
bid supplying the market with indigenous pigs; the importation of
pigs from Servia, considered to be free from disease, remains
authorized. On the 28" and 31* of May, two pigs from Servia,
show signs of acute pneumo-enteritis, and on the 1* of June, the
prohibition is extended to animals from Servia.
At the same time the disease spreads with surprising rapidity.
Lower Austria, Moravia, Galicia, and the whole of Hungary are
infected. The following documents relating to Hungary exclusively.
will give an idea of the extreme rapidity with which the infection
spreads: the number of affected communes which was 7 on the
12% of June is 87 on the 26", 327 the 31“ of July, 535 the 28%
of August, 736 the 25! of Sept., 921 the 30'* of October, 1000 the
20'% of November. In the six last months of 1895, Hungary alone
lost 365 444 pigs (337018 dead, 10376 destroyed). In 1896 there
are 670 835 sick ones with 639765 dead; in 1897, 514291 become
affected and 360 838 die. —
So much for the value of territorial immunity — it gives rise
to a false security that may at any time be denied by such disasters.
The proposed question therefore implies another answer; the
differences that have been observed, have no connection with the
resistance of the exposed populations: they are cértainly due to
variations in the quality of the virus.
The diversity of the biological character and the pathogenous
properties of isolated bacteria is demonstrated by the researches of
Mc Fadyean, Preisz, Karlinski. One may believe with some that
the group of diseases known as pneumo-enteritis includes really
such different affections, and thus explain the multiplicity of the
types of contagion in the various epizooties, From the altogether
special point of view of practical prophylaxy, those distinctions
will only present an immediate interest if the modalities of con-
tagion be exactly established with regard to each one of the
differentiated forms, and also precise methods prescribed for the
differential diagnosis of each one.
*
* *
Prophylaxy of pneumo-enteritis depends exeläsively on sani-
tary measures. The methods of immunization that have been
suggested, have hitherto only given doubtful or insufficient practical
results. We need only mention the experiments in serotherapy
made in Hungary, and the interesting researches of Peters and of
Schweinitz in America, of Perroncito and Bruschettini in Italy.
Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 853
Two sanitary systems can be applied against pneumo-enteritis
of pigs: one provides for simple sanitary watching of the sick and
contaminated, the other admits of the general slaughter of the sick
or of those that have been exposed to contagion.
The first system can certainly get the better df the disease;
but it can only be effective in a country where there is a watchful
and well obeyed police administration with a complete sanitary
organization. The measures are identical with those advocated
against rouget; however in this case the distinct marking of the
sick and contaminated, together with their permanent sequestration,
are indispensable, on account of the frequency of lasting chronic
esions.
The economic advantages of this system are however more
apparent than real; if the limited requirements of the sanitary
authority do not necessitate any expenses to the State, in the
shape of indemnities, the method is no less onerous to owners.
In the countries where pastoral breeding exists, sequestration,
if it can be carried out, cannot be kept up a long time without
ruining the industry. From the sanitary point of view, the system
is difficult to apply, on account of the difficulties in the way of
closely watching the suspected animals: a few sick ones, carriers
of chronic lesions, are sufficient to keep up or spread the contagion.
Experience shows that sanitary supervision has proved insuf-
ficient against the wide-spread epizooties of pneumo-enteritis.
Without counting the examples of the United States, nor even
that of Great Britain, which for various reasons would prove
nothing in the case, it may be observed that Austria has been
obliged to resort to a more perfect system to overcome the
affection.
The method of Stamping out seems at first sight extremely
severe from the economical point of view. General slaughter of
the sick and contaminated demands indemnification; it is even in
the interest of the. State that it should be generous; the owner
must feel it to be in his own interest not to conceal the disease,
if the centres of infection are to be entirely and quickly destroyed.
However, it is to be observed that here we are speaking of animals
that can always be utilized by the butcher and part of whose
value at least can be recovered. On the other hand, the losses
that are due to mortality and diminution in value of the surviving
are such that in infected barns, it is often advisable, from the
point of view of economy, to sacrifice the whole of the stock.
From the sanitary point of view, general slaughter demands
some reservations that J already mentioned, when Great Britain
with an admirable determination undertook the campaign, whose
progress we follow with so great an interest. Theoretically perfect,
when it is applied to infections which proceed from a determined
mode of immediate contagion, as rabies and pleuro-pneumonia,
the method is here much less certain; the various modes of indirect
854 The prevention of swine epizooties.
contagion play a part, the extent of which cannot be supposed,
and their prophylaxy is uncertain.
Since 1894, Great Britain has rigorously applied the stamping
out process. In 1894, 56293 animals are killed, 69931 in 1895,
79586 in 1896, 40432 in 1897, 43756 in 1898.— The number of
confirmed centres drops from 6305 in 1895 to 5166 in 1896, 2155
in 1897, 2517 in 1898. The situation is much improved, but the
final victory that we hope for, will have required long efforts and
heavy sacrifices.
Austria also proposes to resort to general slaughter as an
effective remedy against the disease. The bill submitted to Parlia-
ment extends to pneumo-enteritis (Schweineseuche und Schweine-
pest) the measures applied with such complete success to pleuro-
pneumonia by the law of the 17% of August 1892.*)
The application of such severe measures in countries to a
large extent invaded by epizootic forms presents great difficulties.
In England the disease is kept up specially by old animals carriers
of overlooked hidden lesions; they are taken to the market and
thence disperse in various directions, spreading the disease and
creating new beds of infection. The virus is also carried from
farm to farm by the persons trading in pigs; this is a mode of
contagion difficult to control.
Difficult and costly as it is when applied against epizootic
forms of pneumo-enteritis, sanitary work has no longer serious
difficulties to meet, when it is only a question of destroying a few
scattered centres.
In this case, general slaughter appears theoretically as the
most effective and most economical process. — We have seen how
insufficient and dangerous sanitary supervision is; marking and
absolute sequestration of the contaminated animals, which would
alone give serious guarantees, are annoying to owners and un-
willingly submitted to.
In all centres of recent creation, when the contagion is limited
and the disease is prematurely discovered, immediate slaughter of
all the exposed animals is the intervention preferred. The system
will be more difficult to apply in old centres, in the regions of
pastoral breeding, and when the infected zone is extensive and ill
defined. — In this case, sanitary supervision — with sequestration
of the sick and contaminated — will enable the limits of the centre
to be defined and then reduced: total extinction will afterwards
be accelerated by partial or general slaughter according to the
peculiar circumstances of the locality.
*) The law is published 1899, May the second.
*
* *
Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 855
By the study of the epidemiology of pneumo-enteritis an inter-
esting fact has been ascertained. Among all the great epizooties
whose origin is known, there is none which proceeds from the
extension of an old autochtonal centre; all, on the contrary, are
due to importation. The French outbreak in 1887, and that of
Hungary had certainly such an origin; it seems to be an established
fact that Great Britain and the United States were infected in the
same way.
If the importation of a “strengthened” virus is sometimes a
sufficient condition of an epizootic outbreak, all efforts must tend
to prevent this importation.
Countries free from the disease or infected only sporadically
must protect themselves by prohibition of the imporlation of ani-
mals from regions where epizootic forms of the disease exist.
CONCLUSIONS.
1) Rouget and fneumo-enteritis of pigs can be effectively
controlled by proper santtary measures.
2) Concerning Rouget:
a) Preventive tmmunization of exposed animals constt-
tutes the most general and most economical method of
santtary action; tt ought to be encouraged by every
means.
b) The selection of a santtary system depends on the very
different conditions of breeding: tt includes essentially:
sequestration of the sick and contaminated pigs; perma-
nent marking of those same animals; regulation of the
trade tn pigs and the sale of infected meat; effective
superviston of fatrs and markets; disinfection of
localities, markets, and means of transport.
3) Concerning pneumo-enterttis:
a) The prophylaxy of eptzootic forms presents great diıffi-
culties and it 1s not possible to lay down general
directions relating to the choice of a santtary system.
b) General slaughter ts the preferred method with enzootec
forms ; tt ought to be applied from the start in fresh
or small centres.
c) Importation of pigs from parts invaded by epizootic
forms must be considered as dangerous.
—t 4e -—
856 _ Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
Bericht von Dr. Lorenz
Großh. Obermedizinalrat in Darmstadt.
on denjenigen Schweinekrankheiten, welche als Seuchen
anzusehen sind, und gegen welche in vielen Staaten
Maßnahmen bereits getroffen wurden, kommen haupt-
sächlich zwei Gruppen in Betracht. Die erste wird
durch die Schweineseuche (einschließlich der Schweine-
pest), die andere durch den Stäbchenrotlauf gebildet.
Noch auf dem Berner internationalen Kongreß standen sich
hinsichtlich der ersten Gruppe zwei Ansichten gegenüber.
Die erste betrachtete die Schweineseuche (einschließlich der
Schweinepest) ätiologisch als eine und dieselbe Krankheit, während
die andere für jede der beiden Krankheiten einen besonderen
Erreger annahm.
Durch die Arbeit von Preisz („Zeitschrift für Tiermedizin“,
2. Bd. 1. H.) ist etwas mehr Licht in die Sache gekommen.
Preisz bespricht die Eigenschaften der ursächlichen Mikroorganismen
beider Krankheiten. Den der Schweinepest hält er für den Erreger
einer spezifischen Krankheit, den anderen aber, welcher bei
schweineseuchekranken Tieren gefunden wird, und den er als
„bacillus septicus suis“ bezeichnet, für einen ubiquitär vorkommenden
Spaltpilz, der für sich allein eine verheerende Seuche bei Schweinen
nicht wohl erzeugen könne, sondern meistens nur als Begleiter des
Schweinepestbacillus gefunden werde und bei den schweinepest-
kranken Tieren die bekannten Lungenveränderungen hervorrufe.
Ich glaube zwar, daß die Preisz’sche Ansicht nicht unbestritten ist.
und daß noch viele Fachleute die Möglichkeit annehmen, die
Schweineseuche könne auch ohne Schweinepest als verheerende
Seuche auftreten, und behaupten, dies selbst beobachtet zu haben.
Hierzu will ich mitteilen, daß ich wiederholt ganz vereinzelte Fälle
von Schweineseuche in sonst gänzlich seuchefreien Beständen fest-
gestellt habe. In diesen Fällen wurde jedesmal der Erreger der
Schweineseuche in der erkrankten Lunge nachgewiesen.
Auch bei Offenlassung der etwa noch streitigen Frage unter-
liegt es wohl keinem Zweifel, daß das Auftreten der Schweineseuche
und der Schweinepest in einem Bestande fast regelmäßig auf eine
x
(
URHEBER el u
Bericht von Dr. Lorenz, Darmstadt. 857
Infektion von außen zurückgeführt werden kann, und daß das
wiederholte Auftreten derselben in einem und demselben Gehöfte
entweder durch erneute Einschleppung verursacht worden ist oder
darauf beruht, daß die inzwischen hinzugekommenen Schweine in
den Stallungen, aus denen der Erreger, nach dem früheren Seuchen-
ausbruche, nicht vollkommen beseitigt war, infiziert wurden. Wir
können hieraus schließen, daß die Schweineseuche (einschließlich
Schweinepest) durch eine gehörige Überwachung der Handels-
schweine, durch Entfernung der Tiere bezw. Ausleerung der ver-
seuchten Stallungen und deren gründliche Desinfektion mit Erfolg
bekämpft werden kann. Eine mehr wirtschaftliche Frage ist es,
ob nicht, an Stelle der Evakuation verseuchter Bestände, die Not-
impfung treten solle und ob diese schütze. Letzteres kann übrigens
nicht mehr bezweifelt werden.
Etwas anders verhält es sich mit der „Rotlaufseuche der
Schweine‘.
Wir baben es hier mit einer Krankheit zu thun, welche sich
aetiologisch wesentlich von der Schweineseuche und von der Schweine-
pest unterscheidet. Es ist zwar nicht zu bestreiten, daß auch der
Schweinerotlauf in seuchenfreie Bestände eingeschleppt werden
kann; doch dürfte diese Art der Verbreitung im allgemeinen nicht
von solcher Bedeutung sein, wie das regelmäßig wiederkehrende
Auftreten des Rotlaufs unter den Schweinen eines bestimmten
Gehöftes, einer bestimmten Ortschaft oder einer ganzen Gegend,
ohne äußerlich wahrnehmbare Veranlassung.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Rotlauf immer noch
wegen seines massenhaften Auftretens als die verheerendste aller
Schweineseuchen anzusehen ist. Während wir es aber bei der
Schweineseuche und bei der Schweinepest mit Krankheiten zu thun
haben, die vor nicht allzulanger Zeit in Europa unbekannt waren,
finden wir schon in den ältesten Schriften den Rotlauf unter den
verschiedensten Namen angeführt.
Wie bekannt, haben die älteren, rauher gezüchteten und ge-
haltenen Schweineschläge dem Rotlauf besser zu widerstehen ver-
mocht, und erst mit der Veredelung der Schweinezuchten haben
die Schädigungen, welche der Schweinerotlauf veranlaßt, und seine
Bekämpfung an Bedeutung gewonnen.
Wiederholt habe ich Gelegenheit gehabt, Vorschläge zur Be-
kämpfung des Schweinerotlaufs zu machen: 1893 im Deutschen
Veterinärrat zu Berlin, 1895 auf dem Berner Kongreß, 1897 im
Deutschen Veterinärrat zu Kassel, und in allen Fällen die Schutz-
impfung empfohlen, davon überzeugt, daß, in seinen Hauptherden,
der Rotlauf durch andere Mittel nicht zu besiegen ist. Meine An-
sicht habe ich seither nicht geändert, und so trete ich auch jetzt
wieder vor Sie hin, um dieselbe aufrecht zu erhalten.
Die Erfahrung, daß der Rotlauf in manchen Gegenden, sogar
in bestimmten Gehöften, alljährlich unter gewissen Einflüssen, ins-
besondere im Nachsommer bei feuchtwarmer Witterung, fast
858 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
regelmäßig auftritt, ohne daß sich im geringsten eine Einschleppung
nachweisen läßt, gab mir Veranlassung, anzunehmen, daß der Er-
reger des Schweinerotlaufs außerhalb des Tierkörpers zu leben
vermöge.
Daß der Rotlaufbacillus saprophytisch vegetieren kann, ist
leicht nachzuweisen; denn er wächst nicht nur in künstlichen
Nährstoffen in Gesellschaft der mannigfachsten Arten von Fäulnis-
bakterien, sondern er läßt sich auch noch lange in fauligen Ab-
gängen aus Rotlaufkadavern nachweisen. Er geht hier nicht allein
nicht unter, sondern er gedeiht manchmal ganz wohl, während der
gleichfalls saprophytische Milzbrandbacillus in faulenden Flüssig-
keiten schnell abstirbt, und wenn er nicht die Eigentümlichkeit
besäße, Sporen zu bilden, wohl schon längst ausgestorben wäre. Der
Rotlaufbacillus hat die Sporenbildung nicht nötig, um sich in einer
faulenden Umgebung lebenskräftig zu erhalten. Damit will ich
nicht sagen, daß der Rotlaufbacillus keine Sporen bilde: Ich habe
sogar Ursache, das Gegenteil anzunehmen, obschon meine Beweis-
mittel nicht kräftig genug sind, um es zu behaupten.
Der Nachweis, daß der Rotlaufbacillus thatsächlich in der
freien Natur vorkomme, ist schwierig zu erbringen, es sei denn,
man huldige a priori der Ansicht, da& der Bacillus der Mäuse-
septikämie und der Rotlaufbacillus identisch seien. Obschon dieser
noch nicht in der freien Natur aufgefunden wurde, während das
Vorkommen des Bacillus der Mäuseseptikämie von Robert Koch im
Wasser der Panke, eines Nebenflüßchens der Spree, und von
Rintaro Mori im Kanalwasser zu Berlin festgestellt ist („Zeit-
schrift für Hygiene‘, Bd. 4, 1888, S. 47 u. s. f.), behaupte ich, daß
die Bacillen beider Krankheiten einer und derselben Art angehören,
und stütze mich dabei auf die Thatsache, daß die gegen Mäuse-
septikämie immunisierten Kaninchen und Mäuse auch stets gegen
den Rotlauf geschützt sind und umgekehrt. Die Einwände, die
hiergegen gemacht wurden, und die sich auf unbedeutende morpho-
und biologische Unterschiede gründen, halte ich für nicht stich-
haltig, weil derartige Verschiedenheiten an dem Rotlaufbacillus
schon vielfach wahrgenommen sind. Dieser Stäbchenpilz verändert
sich, je nach dem Nährboden, nicht unerheblich in Gestalt und
Wachstum. Jensen in Kopenhagen hat über die Wachstumsdifferenzen
des Rotlaufbacillus eingehende Studien gemacht und darauf hin-
gewiesen, daß manche Rassen des Rotlaufbacillus das Vermögen
besitzen, die Nährgelatine zu verflüssigen, andere nicht oder weniger.
Ich selbst habe eigentümliche Veränderungen in Form und
Wachstum bei der Kultur des Rotlaufbacillus in Flüssigkeiten, in
denen andere Bakterien gezüchtet waren, sowie nach seiner mit
anderen Pilzen gemeinschaftlich bewerkstelligten Kultur beobachtet.
Ich habe z. B. bei der erstgenannten Züchtungsart den Rotlauf-
bacillus in Fäden auswachsen und Knäuel bilden sehen („Archiv
für Tierheilkunde“, Bd. 18, S. 44—45).
Bericht von Dr. Lorenz, Darmstadt. 859
Gegenwärtig besitze ich einen Schimmelpilz, welcher, in Ge-
meinschaft mit Rotlaufbacillen in Peptonbouillon gezüchtet, bewirkt,
daß die Stäbchenpilze, wenn sie später wieder durch das Platten-
verfahren in Reinkultur gewonnen sind, nach Einstichen in Gela-
tine, nicht mehr wie vordem in Flaschenbürstenform wachsen,
sondern glatte runde Kolonien bilden. Diese Wachstumsform geht
erst nach mehrmaligem Umzüchten in Gelatine allmählich wieder
in die ursprüngliche über. (Ich werde die verschiedenen Kulturen
und Präparate den Interessenten während des Kongresses vorzeigen).
Über das Vorkommen des ächten Rotlaufbacillus in der freien
Natur sind meines Wissens eingehende Untersuchungen noch nicht
vorgenommen. Es ist dies eine Lücke, welche auszufüllen wohl
der Mühe lohnen dürfte. Spricht doch die Art des Auftretens der
Seuche eher für eine Infektion aus dem Mittel, das die Schweine
umgiebt, als für die Ansteckung von Tier zu Tier. Z. B. tritt der
Rotlauf zuweilen auf, wenn die Schweine in Waldungen getrieben
werden, wie dies u. a. 1896 in einigen Orten der hessischen Rhein-
ebene der Fall war, wo die Herden die geschädigten Kieferwald-
ungen von der Raupe der sogenannten „Föhreneule* befreien
sollten. Schon einige Tage nach dem Austrieb der Schweine
brach der Rotlauf in der heftigsten Form unter ihnen aus. Es
singen täglich Schweine ein, sodaß die Besitzer sich schließlich
weigerten, ihre Tiere nach dem Walde zu schicken. Merkwürdiger-
weise hörte mit dem Einstellen des Weidegangs der Rotlauf in
jenen Orten plötzlich auf.
Eine ähnliche Beobachtung wurde mir von einem Großgrund-
besitzer aus der Provinz Posen mitgeteilt. Unter seinen Schweinen
trat regelmäßig der Rotlauf auf, sobald er sie zur Weide gehen
ließ. Er half sich schließlich, indem er die Schweine vor dem
Beginn der Weidezeit impfte.
Im Herbst 1898 habe ich einmal den Nachweis des Vor-
kommens des Rotlaufbacillus im Boden, im Wasser oder in
sonstigen der freien Natur zugehörigen Medien versucht. Aus
einer Jauchegrube, in der ich Rotlaufkeime vermutete, fing ich
Larven der gewöhnlichen Sumpffliege (Eristalis), spülte sie in reinem
Wasser sorgfältig ab und untersuchte ihren Saft. Da ich Bakterien
darin fand, welche Rotlaufbakterien ähnlich waren, verimpfte ich
von dem Saft jener Larven kleine Mengen (0,05 bis 0,1 ccm) auf
fünf größere Mäuse. Diese blieben zwar am Leben, doch schien
es mir, als ob einige derselben eine zeitlang krank gewesen seien,
denn sie sträubten die Haare und fraßen weniger, als vordem. Ich
untersuchte die fünf Mäuse auf ihre Immunität gegen Rotlauf,
indem ich ihnen etwa 3—4 Wochen später 0,01 ccm einer für
Mäuse besonders virulenten Backsteinblatternkultur einspritzte,
welche Mäuse fast regelmäßig binnen zwei Tagen tötet. Von den
fünf Mäusen blieben merkwürdigerweise drei am Leben, und
zwei gingen wesentlich später ein, als es sonst geschieht.
860 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
Wiederholte Verimpfungen von Rotlaufkulturen auf die drei Mäuse
ergaben, daß die Tiere hochgradig immun geworden waren. Die
Versuche mußte ich beim Eintritte des Winters abbrechen ; ich werde
sie aber im Laufe des Sommers 1899 fortsetzen. |
Daß Rotlaufkulturen ihre Virulenz für Mäuse und Tauben
fast vollständig einbüßen können, habe ich ebenfalls wahrgenommen.
Ich besitze Kulturen von ganz verschiedener Stärke, sogar
solche, die in größeren Dosen Mäuse und Tauben nur ausnahms-
weise und dann immer erst nach längerer Zeit töten, aber auch
solche, welche dies in der Gabe von 0,01 ccm bei Mäusen wie
Tauben regelmäßig schon in 11/, bis 2 Tagen bewirken. Eigen-
tümlicherweise verhält sich das Schwein jenen anscheinend schwach
virulenten Rotlaufkulturen gegenüber nicht so wie Mäuse und Tauben:
denn die gleichen Kulturen rufen bei Schweinen oft noch recht
hochgradige Reaktionen hervor.
In Übereinstimmung hiermit habe ich gefunden, daß Rotlauf-
kulturen, welche von Schweinen stammten, die an sehr akutem
Rotlauf eingegangen waren, auf Mäuse eine wesentlich schwächere
Wirkung ausübten, als die von der leichtesten Rotlaufform, den Back-
steinblattern (fälschlich auch Nesselfieber genannt), entnommenen. Die
für Mäuse und Tauben beobachtete Virulenz giebt daher keinen Maf-
stab für die Beurteilung der genannten Eigenschaft für Schweine;
zeigt doch auch der Pasteur’sche „premier Vaecin“ sich für Mäuse
hochgradig virulent, indem er diese Tiere meist binnen drei Tagen
tötet.
Wenn ich im vorstehenden angedeutet habe, welchen Ver-
änderungen im Wachstum und in der Virulenz der Rotlaufbacillus
unterworfen ist, so wollte ich hieraus eine Erklärung für das ver-
schiedenartige Auftreten der Krankheit selbst geben , zugleich aber
auch daraus ableiten, welche Schwierigkeiten die Tilgung des Rot-
laufes bezw. die Vernichtung der Krankheitskeime an Orten, an
welchen der Rotlauf stationär geworden ist, begegnen muß. Jeder
Fachmann, der aufmerksam und gründlich beobachtet hat, wird
dabei die Überzeugung gewonnen haben, daß weder die Tötung der
erkrankten Tiere, noch die Desinfektion der verseuchten Ställe u. s. W.,
sondern nur die Festigung der Gesundheit der Schweine gegen die
vielseitigen und andauernden Angriffe des hier scheinbar überall
vorkommenden Krankheitserregers, d. h. nur die Impfung Abhülfe
schaffen kann; sei es nun, daß man sie als Schutzimpfung schon
frühzeitig in den gefährdeten Beständen zur Ausführung bringt,
oder daß sie erst, wenn die Seuche aufgetreten ist, als Notimpfung
angewendet wird.
Zur Zeit kennt man zwei Arten von Schutzimpfungen. Die
eine besteht in der Einverleibung abgeschwächter Rotlaufkulturen —
es ist dies die Pasteur’sche Methode — und die mittelst Porcosan.
Die andere ist die Verwendung immunisierten Serums in Ver-
bindung mit Rotlaufkulturen.
Bericht von Dr. Lorenz, Darmstadt. 861
— u
Ich darf mir zuschreiben, der erste gewesen zu sein, welcher
das zuletzt genannte Impfverfahren in Anwendung brachte.
Ob es gelingt, das Problem zu lösen, mit toten Materien, sei
es, daß sie aus Rotlaufkulturen oder aus immunisierendem Blut-
serum gewonnen werden, ein Schutzmittel gegen die Seuche her-
zustellen, bleibt abzuwarten. Näher auf die Vorteile und Nachteile
der bis jetzt bekannten Impfmethoden einzugehen, unterlasse ich
und beschränke mich auf die Wiederholung der von mir dem
VI. Internationalen Tierärztlichen Kongreß vorgeschlagenen und
von diesem mit Stimmenmehrheit angenommenen Resolutionen.
Dieselben lauten:
a) Die Impfung ist ein unentbehrliches Mittel bei der Bekämpfung
des Schweinerotlaufs.
b) Der Kongress nimmt daher Veranlassung, die Aufmerksamkeit
der Regierungen darauf zu lenken und ihnen zu empfehlen,
durch Gewährung von Mitteln die Anwendung der Rotlauf-
impfung zu unterstützen, und durch Überwachung der Impf-
ungen und Einführung einer geeigneten Impfstatistik den
Wert der verschiedenen Impfverfahren zu ergründen.
862 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine.
Rapport de M. le Dr LORENZ
Conseiller médical supérieur à Darmstadt.
(Traduit par M. ZÜNDEL, vétérinaire d'arrondissement, Mulhouse.)
prendre principalement en considération; le premier
comprend la peste porcine (Schweinepest) et la pneu-
monie contagieuse (Schweineseuche); l'autre le rouget.
Au Congrès international de Berne encore, on se trou-
vait, à propos du premier de ces groupes, en présence
de deux opinions; les uns admettaient l'identité étivlogique de la
peste porcine et de la pneumonie contagieuse, d’autres croyaient
à l'existence d’un genre différent pour chacune de ces maladies.
Les travaux de Preisz (Zeitschrift für Tiermedizin, 2° vol., 1% cahier)
ont amené un peu de clarté dans cette question. Prejsz décrit les
caractères des microorganismes étiologiques des deux maladies. Il
croit que celui de la peste porcine est spécifique; par contre, il dit
que le microorganisme trouvé chez les porcs atteints de pneumonie
contagieuse (et qu’il désigne sous le nom de „bacillus septicus suis“),
se trouve partout; celui-ci ne peut, par lui-même, provoquer une épi-
zootie dangereuse, mais il se trouve, le plus souvent, en compagnie
du bacille de la peste porcine qui cause chez les animaux atteints de
la peste les lésions pulmonaires connues. L'opinion de Preisz est
contestée et beaucoup de personnes admettent encore la possibilité
de l'existence de la pneumonie contagieuse comme épizootie parti-
culière, et disent l'avoir observée. Moi-même, j'ai constaté des cas
isolés de pneumonie contagieuse dans des étables jusque là indemnes de
peste porcine et de pneumonie contagieuse, et chaque fois j'ai trouvé
le germe de la pneumonie contagieuse dans le poumon malade.
Laissant de côté ces questions controverses, il est hors de doute,
que l'apparition de la pneumonie contagieuse et de la peste por-
cine dans une étable peut être régulièrement ramenée à une in-
fection venant du dehors, et que l’apparition répétée dans la même
étable est causée, soit par une nouvelle introduction du germe, soit
par une désinfection insuffisante, les pores nouvellement introduits
s'étant infectés dans les locaux mêmes.
On peut, en général, admettre que la pneumonie contagieuse
et la peste porcine doivent être combattues par une surveillance
Q
: 6 eux groupes de maladies contagieuses du porc sont à
Rapport du docteur LORENZ, Darmstadt. 863
sérieuse des porcs de commerce, par l'évacuation des étables
infectées et leur radicale désinfection. La question, si la vaccination,
dont l'efficacité n’est plus douteuse, doit être préférée à l'évacuation,
dépend, avant tout, des conditions économiques.
ll en est autrement, du rouget. Cette maladie se distingue
tout à fait de la peste porcine et de la pneumonie contagieuse au
point de vue biologique. Certes, on ne peut pas contester que
parfois le rouget peut être introduit dans des établissements in-
demnes jusque-là, mais ce mode de propagation n’a, en général, que
peu d'importance en présence de l'apparition régulière du rouget
parmi les porcs d’une ferme ou d’une localité entière. Il est certain
que le rouget demeure encore la plus dangereuse de toutes les
épizooties de l’espèce porcine.
La peste porcine et la pneumonie contagieuse étaient en-
tièrement inconnus en Europe, il y a peu de temps encore; le
rouget, par contre, est déjà mentionné, sous diverses dénominations,
dans les plus vieux écrits. Il est certain que les vieilles races de
porcs, par leur élevage plus rustique, offraient plus de résistance à
la maladie et ce n'est que depuis la transformation de l'élevage
que les pertes causées par le rouget ont pris une si grande im-
portance.
J'ai eu souvent l'occasion de faire des propositions pour
combattre le rouget, entre autres en 1893, au Conseil vétérinaire
d'Allemagne (Session de Berlin), en 1895, au Congrès international
de Berne, en 1897, lors de la session de Cassel du Conseil vétéri-
naire d'Allemagne, et chaque fois j'ai recommandé la vaecination
préventive, convaincu que, dans ses foyers principaux, le rouget
ne peut pas être vaincu autrement. Je n'ai pas changé d’opinion
depuis et je reviens devant vous, Messieurs, pour défendre encore
une fois ma manière de voir. Le fait, que le rouget apparaît presque
régulièrement dans certaines porcheries suivant l'état de l’atmos-
phère, en particulier vers la fin de l’été, par un temps humide et
chaud, sans que l'on puisse. prouver l'infection du dehors, m'a
donné l’idée que le bacille du rouget doit pouvoir vivre en dehors
de l’organisme animal, à peu près comme le fait le bacille du
charbon. |
La preuve que le bacille du rouget peut exister comme sa-
prophyte, est facile à démontrer: en effet, non seulement il prospère
dans les bouillons artificiels en compagnie de toutes sortes de
bactéries de putréfaction, mais on le trouve assez longtemps encore
dans les débris décomposés d'animaux morts du rouget. Il n'y perit
point et parfois y prospère très bien, alors que le bacille également
saprophyte du charbon est bien vite détruit dans les liquides putrides
et aurait disparu depuis longtemps, s’il ne possédait pas la faculté
de produire des spores. Le bacille du rouget peut se passer de
cette production de spores, qui, toutefois, peut avoir lieu. J’ai des
raisons pour l’admettre, mais je ne puis l’avancer n’ayant point de
preuves suffisantes. >
864 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine.
La preuve que le bacille du rouget se trouve à l'état libre
dans la nature, est difficile à fournir, si on n’admet pas, a priori,
Yidendité des bacilles du rouget et du bacille de la septicémie des
souris. Le premier n’y a pas encore été trouvé, mais la présence du
second a été constatée par Koch dans l’eau de la Panke (affluent
de la Sprée) et par Mori dans l’eau du canal de Berlin (Zeitschrift
für Hygiene, 4 vol. 1888, p. 47 et suiv.).
Pour ma part, je prétends que les bacilles de ces deux ma-
ladies appartiennent .à la même espèce et je m’appuie sur le fait
que les lapins et les souris immunisés contre la septicémie des
souris sont également réfractaires au rouget et vice-versa. Les ob-
jections basées sur des différences morphologiques et biologiques
de peu d’importance me semblent peu fondées, le bacille du rouget
changeant de forme et de croissance selon le terrain nourricier.
Jensen, de Copenhague, a fait des recherches sur ces différences, et
a montré que quelques races de bacilles du rouget liquéfient la
gélatine, alors que d’autres le font moins ou pas du tout.
J'ai moi-même observé de curieuses modifications de formes
et de croissances du bacille du rouget dans des liquides où l'on
avait cultivé d'autres bactéries, ainsi que dans des cultures simul-
tanées de bacilles du rouget et d’autres bactéries. Dans le premier
cas, j'ai vu le bacille du rouget croître en longs filaments et former
des pelotons (Archiv f. Thierheilkunde, 18'*™* t, pp. 44-55).
En ce moment je possède un hyphomycète cultivé simulta-
nement sur du bouillon peptonise avec des bacilles du rouget;
ceux-ci, quand on les reprend en cultures pures et qu’on fait des
piqûres sur gélatine, ne croissent plus en goupillon, mais en colonies
rondes et lisses. La forme normale n’est reprise que peu à peu à la
suite d’ensemencements repétés. (Je présenterai mes préparations
au Congrès).
J’ignore si l’on a entrepris des recherches sur l'existence du
bacille du rouget à l’état libre. C’est une lacune qu’il conviendrait
de combler ; car la manière dont le rouget apparaît, parle plus en
faveur d’une infection par les milieux que d'animal à animal.
C'est ainsi que le rouget se présente parfois, quand on fait
pâturer les porcs en forêt, comme en 1896, en Hesse, dans
quelques communes de la plaine du Rhin. Les troupeaux de porcs
devaient débarrasser les forêts de pinastres infectés de chénilles du
„Sphinx pinastre‘“. Après quelques jours de päture, le rouget fit
son apparition avec beaucoup de violence. Tous les jours des porcs
périrent ; aussi les propriétaires refusèrent d’y envoyer päturer leurs
porcs. Chose curieuse, les pertes cessèrent, sitôt que les porcs furent
retirés. Un grand propriétaire de la province de Posen m'a dit
avoir fait la même observation: le rouget faisait régulièrement son
apparition parmi ses porcs dès qu'il les envoyait au pacage, et il
a dû y remédier par la vaccination avant la période de pâture.
Rapport du docteur LORENZ, Darmstadt. 865
En automne 1898, j'ai essayé de prouver l'existence du bacille
du rouget dans le sol, l’eau et les autres milieux supposés aptes à le
contenir. J’ai pris, dans une fosse à purin, où j’espérai trouver des
germes du rouget, des larves d’eristalis commune, lesquelles j'ai
nettoyées soigneusement. J'ai trouvé dans leur suc des bacilles
ressemblant aux bacilles du rouget, et j'ai inoculé à des souris de
petites quantités (un dizième ou un vingtième de centimètres cube)
de ce suc; les souris survecurent; mais je remarquai qu'elles
restèrent malades pendant quelques temps; le poil était hérissé et
l'appétit moindre qu'auparavant. J'ai voulu, par la suite, voir si ces
souris étaient immunisées contre le rouget, et leur ai inoculé, 8 à
4 semaines plus tard, un centième de centimètre cube de culture
très virulente, quantité qui ordinairement suffit pour tuer une
souris en deux jours. Sur les cinq souris, trois survécurent, les
deux autres périrent, il est vrai, mais beaucoup plus tard.
Des inoculations répétées montrèrent que les trois souris
étaient immunisées à un haut degré. J'ai dû interrompre mes essais
à cause de l’hiver, mais je compte les reprendre en été.
J'ai également constaté que des cultures de rouget peuvent
perdre leur virulence presque totalement. Je possède des cultures
de force très différentes, quelques-unes, même à forte dose, ne
tuant les souris et les pigeons qu’exceptionellement et cela encore
très lentement, d’autres, à la dose d’un centième de centimètre
cube tuant régulièrement les animaux après un jour et demi
à deux jours. Le porc ne réagit pas comme les pigeons et les
souris, car les cultures faiblement virulentes provoquent souvent chez
lui de très violentes réactions. De même, des cultures provenant
de porcs atteints du rouget aigu produisent sur la souris une
réaction beaucoup moins intense, que celles provenant d'animaux
légèrement atteints. La virulence observé sur le pigeon ou la souris
ne peut donc pas servir de mesure pour le porc; on sait d’ailleurs
que le premier vaccin Pasteur est également très virulent pour la
souris, qu’il tue le plus souvent au bout de trois jours.
J'ai indiqué ci-dessus les modifications de croissance et de
virulence du bacille du rouget. Ces modifications donnent l’expli-
cation des différentes modes d'apparition de la maladie. D'autre
part, elles font prévoir les difficultés que présentera l'extinction
de la maladie ou plutôt la destruction des germes dans les
endroits où le rouget est stationnaire. Tout vétérinaire qui aura
observé attentivement et soigneusement le rouget, doit avoir acquis
la conviction qu’il ne suffit pas d’abattre les animaux malades et
de désinfecter les étables, mais qu’il importe de fortifier la santé
et la constitution des porcs contre les attaques multiples et con-
tinues d’un germe partout répandu, et auxquelles on ne peut
opposer que la vaccination. Celle-ci pourra être préventive, ou
bien avoir lieu par nécessité lorsque la maladie aura fait son
apparition.
50
866 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine.
Pour le moment, on connaît deux modes de vaccination pré-
ventive: 1° la méthode Pasteur et la vaccination par le Porcosan, et 2°
le systeme Lorenz.
La methode de Pasteur et la vaccination par le Porcosan
comportent l’inoculation de cultures atténuées; l’autre vaccination
est basée sur l'emploi du sérum d’animaux immunisés conjointement
avec les cultures. Je puis m’attribuer le mérite d’avoir été le premier
à employer la seconde manière de vaccination. Reste à voir si le
problème de produire avec des matières mortes obtenues des cultures
du rouget ou d’un sérum immunisant un moyen de garantie contre
la maladie, pourra se résoudre favorablement,
Je me dispense de noter en détail les avantages et les in-
convénients des méthodes actuelles de vaccination, je me bornerai
à reprendre la résolution que le VI™* Congrès international a adopté
sur ma proposition :
a) L’inoculation préventive est un moyen indispensable dans la
lutte contre le rouget du porc.
b) Le Congrès attire l'attention des Gouvernements sur ce sujet.
Il leur demande de soutenir pécuniairement les inoculations,
et d’en surveiller les effets afin d'établir, par statistique, la
valeur des divers procédé.
867
Report of Dr LORENZ
Superior Medical Councillor, Darmstadt.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
~ HERE are two groups of contagious diseases of swine,
which deserve principal consideration. The first in-
cludes swine pest (Schweinepest) and contagious
pneumonia (Schweineseuche); the other, rouget.
Again at the International Congress of Berne, two
Opinions prevailed in relation to the first group; some
admitted the etiological identity of swine pest and contagious
pneumonia, others believed in a different germ for each dis-
ease. Preisz, by his works, has thrown a little light on the
question. He describes the characters of the etiological micro-
organisms of the two diseases. He believes that that of swine
pest is specific; and adds that the microorganism found in swine
suffering from contagious pneumonia, which he names “bacillus
septicus suis”, is found everywhere and cannot of itself give
tise to a dangerous epizooty; but that it is most ordinarily found
in company with the bacillus of swine pest and causes, in pigs
affected with pest, the pulmonary lesion that is found. The
opinion of Prersz is discussed, and many are still admitting the
possibility of the existence of contagious pneumonia as epizooty
and say that they have observed it. For my own part, I have
observed isolated cases of contagious pneumonia in stables
otherwise entirely exempt from that disease and each time I
have found the germ of contagious pneumonia in the diseased
lung. — But leaving aside the different opinions, it is beyond
doubt that the appearance of contagious pneumonia and swine
pest:ean regularly be traced back to an infection from outside
and that repeated returns of the disease in the same stable
are caused, either by a new introduction of the germ or by
an insufficient disinfection, the fresh pigs having become in-
fected in the barns themselves. |
One may therefore conclude, that contagious pneumonia
and swine pest must be fought against by severe watching of
86S The prevention of swine epizooties.
the pig trade, by the removal of animals, the evacuation of the
infected stables and their thorough disinfection.
As to the question whether vaccination, the effectiveness
of which is no longer doubtful, is to be preferred to evacuation,
it depends above all on the economical condition.
It is different with rouget which differs altogether from the
other two diseases from the biological point of view. Of course,
it cannot be contested that sometimes rouget can be introduced
into places heretofore free from it; but this method of propaga-
tion has generally but little importance in presence of the regular
appearance of rouget among the pigs of a farm, a place or an
entire community. The fact is incontestible that rouget remains
still the most dangerous of all swine epizooties.
Swine pest and contagious pneumonia were entirely un-
known in Europe, until a short time ago; on the other hand,
rouget is already mentioned, under various designations, in the
oldest works: but the old breeds of pigs by harder raising were
able to resist the disease better, and it is only since the intro-
duction of improvements in the breeding and raising, that the
losses it causes have assumed such great importance.
I have often had occasion to make propositions against
rouget: in 1893, to the Veterinary Council of Germany, in 1895,
to the International Congress of Berne, in 1897, at the meeting
of Cassel, and each time I have recommended preventive
vaccination, convinced as I was that in its principal centres,
rouget cannot be overcome otherwise. I am still of the same
opinion, and I am here, Gentlemen, to defend my ideas once
more before you. The fact, that rouget appears almost regularly
in some countries and even in some pig sties, under given
influences, especially towards the end of summer, in damp and
warm weather, without the slightest possibility of tracing it to
an infection from outside, has suggested to me the idea that
the bacillus of rouget must be able.to live outside the animal
organism, somewhat as the bacillus of anthrax does.
The proof that the bacillus of rouget may exist as sapro-
phyte, is easy indeed, it grows not only in artificial cultures
in company with all kinds of bacteria of putrefaction, but it
is still found a long time after in the putrefied remains of car-
cases of animals that have died of rouget. It does die in them,
but sometimes grows very well, while the bacillus of anthrax,
also a saprophyte, is rapidly destroyed in the liquids of putre-
faction, and would have disappeared entirely a long time since,
if it had not the power to throw out spores. The bacillus of
rouget does not need this faculty of spore-producing, which
nevertheless may take place. I have reason to believe that it
is so, but I have not as yet sufficient proof of it.
Report of Dr. LORENZ, Darmstadt. 869
It is difficult to prove, that the rouget bacillus exists freely
through nature, if, a priori, to the identity of the bacillus of rou-
get and that of septicemia of mice is not admitted. The first
has not yet been found, but the presence of the second has
been detected by Koch in the water of the Panke (affluent of
the Spree) and by Mor: in that of the canal of Berlin.
For my own part, I claim that the bacilli of these two
diseases belong to the same species, and I rest my opinion on
the fact that rabbits and mice, immunized against septicemia
of mice are equally refractory to rouget and vice versa. Ob-
jections based on morphological and biological differences of
little importance seem to me unfounded, as on this point, dif-
ferences have already been observed. The form and growth
of the bacillus of rouget change according to cultures. Fersen
of Copenhagen has made researches on those changes and has
shown that some breeds of the bacillus of rouget liquify gela-
tine, while others do not or do it less.
I have often observed curious changes of form and growth
of the bacillus of rouget in liquids, in which other bacteria
had been in cultures and also in cultures, where the bacillus
of rouget was simultaneously with other bacteria. In the first
case I have seen the bacillus of rouget give long threads and
form little masses.
I have at present an hyphomicitis, grown simultaneously
on peptonized bouillon with bacilli of rouget. When these are
retaken in pure cultures and placed on gelatine, they do not
grow any more in cob web shape, but form round smooth
colonies. The normal form returns only by degrees, after re-
peated cultures. (I will show these preparations during the
Congress.) |
To. my knowledge, no researches have been made of the
existence of the bacillus of rouget in the free state. It is a point
worthy of inquiry, as the very manner in which rouget appears,
speaks more in favour of an infection through surroundings,
than of infection from one animal to another. Thus rouget
sometimes occurs when pigs are sent to pastures in woods,
as in 1896 in Hesse, in some communes in the plain of the
Rhine. Herds of pigs had been sent to clear the woods, which
were infected with worms of the “sphinx pinastris”. After a
few days of pasturing, rouget developed with great severity.
Pigs were dying every day, and the owners refused to let
them pasture any longer. It is a curious fact, that as soon as
the pigs left the woods, the deaths stopped suddenly.
A large owner from the province of Posen said to nıe,
that he had the same experience; rouget appeared regularly
among his stock as soon as he sent them to pasture, but he
prevented it by vaccinating them beforehand.
870 The prevention of swine epizooties.
In the autumn of 1898, I attempted to prove the presence
of the bacillus of rouget in the earth, the water or other ap-
propriate media. I took from a manure pit, that I thought con-
tained germs of rouget, larvæ of “common eristalis”. I cleaned
them thoroughly and examined their juice. I found in it bacilli
that resemble those of rouget, and I inoculated mice with a
small quantity of that juice (1/10 or 1/20 cubic centimeter); the
mice survived, but they seemed to me, as if they were sick
for some time, their coat was staring and their appetite dimin-
ished. I wanted to see afterwards, if these mice were im-
munized against rouget, and after 3 or 4 weeks I inoculated
them with 4/100 cubic centimeter of very virulent culture, which
ordinarily kills a mouse in two days. Out of the five mice,
three survived; the other two died much later than is ordinarily
the case. Repeated inoculation showed, that the three mice
were immunized to a high degree. I was obliged to stop my
experiments on account of winter, but intend to resume them
in summer.
I have also observed that cultures of rouget may
lose their virulence almost entirely. I have cultures of very
different strength; some even in large doses, kill mice and
pigeons only exceptionally, and when death takes place it 1s
only after some little time; others at the dose of 1/100 cubic
centimeter kill regurlarly between one and a half or two days.
Pigs do not react as pigeons and mice, as those weak virulent
cultures often produce with pigs very virulent reactions. In
the same way, cultures from pigs suffering from acute rouget
have produced on mice a much less intense reaction, than
cultures from slighter cases. Therefore virulency towards
pigeons or mice cannot be used as a standard measurement
for pigs: at any rate it is known that the first Pasteur vaccine
is also very virulent in mice, which it kills after three days.
I have indicated above the changes of growth and viru-
lency, to which the bacillus of rouget is subject.
These changes give the explanation of the different modes
-of the appearance of the disease. And besides, they indicate
the difficulties that must be met to eradicate the disease or
better destroy the germs in the places where it is in perma-
nence. Every veterinarian who has attentively and carefully
observed rouget, must be convinced, that it is not sufficient to
kill all the sick animals and disinfect the sties, but that it is
important to support and strengthen the general condition
of the pigs against the numerous and continous attacks of a
germ, existing everywhere; that is to say, that vaccination
alone can be called in to help. This vaccination may be pre-
ventive or will be applied necessarily, when the disease has
made its appearance.
Report of Dr. LORENZ, Darmstadt. 871
For the present two modes of vaccination are known.
First, the Pasteur method and the vaccination by Porcosan,
which is made by inoculation of attenuated cultures. The other
consists in the use of immunized serum conjointly with cultures.
I may clain the merit of having been the first to resort to
this second mode of vaccination. It remains to be seen, whether
the problem will be solved by discovering a means of protection
against the disease in the dead matter obtained either with
cultures of rouget, or with the immunizing serum.
I abstain from speaking of the advantages and objections
respecting those methods of vaccination, and will only renew my
motion, already adopted at the VIth International Veterinary
Congress:
a) Preventive inoculation 1s a necessary measure for the pre-
vention of rouget of swine;
b) Congress calls the attention of Governments to thts fact,
asks them to give financial support to inoculations, to
watch their effects, and by statistics establish the value
of the vartous methods used.
872 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine.
Rapport de M. le Dt E. PERRONCITO
Directeur et professeur à l'Ecole de médecine vétérinaire et professeur à la
faculté de médecine, président de l’Academie royale de médecine de Turin.
Italie, nous avons réussi à combattre la péripneumonie
contagieuse avec l'isolement des bovidés affectés et avec
les inoculations préventives d'après la methode Willems.
— Et quoique dans la majorité des cas l'on envoye a
©) Yabattoir les bovidés malades, c'est à la vaccination
L que notre agriculture doit d’avoir été sauvée des grands
dommages que cette affection a produit dans d’autres pays. C’est pour
cela que je ne peux pas oublier ce que, dans la pratique, ont fait
avec tant d'intelligence et tant d’habilite les vétérinaires Mazzini,
Molina et les regrettés Montemerlo et Collilanzi qui ont été les
promoteurs principaux de la vaccination Willems, dans le Novarese.
la Lomelline et la Lombardie.
De la même manière on procède depuis 1882, avec brillant
succès, dans la lutte contre le charbon bactéridien par la vacci-
nation Pasteur-Roux-Chamberland et contre le charbon symptomatique
d'après la méthode Arloing, Cornevin et Thomas.
Après les découvertes faites sur la nature des épizooties des
porcs et sur la possibilité d’attenuer les virus ou d'utiliser leur
produits vaccinants, je ne crois pas que l’on puisse adopter d’autres
moyens prophylactiques contre ces infections.
Avec le vaccin Pasteur-Thuiller pour le rouget, j'ai été témoin,
dans plusieurs endroits, des très bons résultats obtenus; et avec
le vaccin Perroncito-Bruschettini l'on continue à avoir de nombreux
résultats très encourageants en Italie et à l'Etranger.
Des deux épizooties qui sévissent parmi les porcs, la pneumo-
entérite et le rouget, la première seulement a une grande impor-
tance en Italie. En effet, bien que dans plusieurs traités on parle
du rouget en Italie, par exemple dans la dernière édition du traité
de Nocard et Leclainche, il est un fait positif, c’est qu’en général
on fait confusion entre cette maladie et la pneumo-entérite in-
fectieuse; il suffit qu’un porc présente des taches rougeätres sur
la peau pour que les propriétaires et même les vétérinaires croient
avoir à faire au rouget.
Rapport du docteur E. PERRONCITO, Turin. 873
En examinant les nombreux organes d'animaux qui arrivent
fréquemment à mon laboratoire, j'ai très rarement pu découvrir
ia presence du microbe du rouget, tandis que le bacille du choléra
ou pneumo-entérite infectieuse des pores est très fréquent.
Cette épizootie sévit depuis plusieurs années en Italie, causant
des pertes énormes, et l’on peut dire qu’il n’y a pas une province
qui en soit à l'abri. | |
Je ne présente pas de données statistiques pour confirmer
cette assertion, mais il est certain que les pertes annuelles s'élèvent
à plusieurs millions de francs.
Cette affection, qui est rangée parmi les septicoémies hémorra-
giques de Hueppe, déterminées par un bacille ovoide, a été l'objet
de nombreuses recherches, surtout par Salmon, Smith, Billings,
Selander, Preisz, Voges etc. Et il n’est pas encore décidé defini-
tivement si nous nous trouvons en présence de deux infections
diverses, ou si les différences que nous observons, trouvent leur
explication dans les modifications de la virulence d’un seul micro-
organisme. Salmon, Smith et surtout Preisz sont partisans de la
dualité de l'affection; pour nous, nous sommes plus volontiers
d'accord avec M. Nocard qui rapporte à une seule bactérie les
différentes affections des porcs. Notre opinion est appuyée sur les
nombreuses observations qui, depuis plusieurs années, ont été faites
dans mon laboratoire, qui nous ont amenés à la conclusion que
les différences, même très grandes des microorganismes isolés dans
les cas très variés des septicémies hémorragiques des porcs, peuvent
disparaître lorsque, avec le passage dans le corps des animaux,
on porte au maximum leur virulence.
Certes, cette question sera résolue seulement quand on pourra
artificiellement transformer une espèce dans une autre. Encou-
ragés par les succès obtenus par M. Nocard dans ses expériences
sur la tuberculose aviaire, nous nous sommes proposés d’aborder
ce problème, utilisant deux cultures originales du ,,bacillus suis
septicus‘‘ et du „bacillus suis pestifer‘‘ qui nous ont été gracieusement
données par M. Preisz; les premiers résultats obtenus nous permet-
tent d’espérer d’être sous peu à même de présenter une contri-
bution importante à la solution de cette question.
Mais le but principal que le D" Bruschettini et moi, nous
nous sommes proposé, a été de trouver un vaccin très actif et
d'application pratique et facile, pour empêcher la diffusion du
choléra des porcs qui cause des dommages si graves à l’agriculture
de tous les pays.
Le principe qui nous a guidé dans nos recherches, a été celui
d'utiliser les cultures douées du maximum de virulence et stérilisées
par des méthodes qui ne détruisent pas leur substance active.
Nous savions, par des recherches antérieures, que peu ou
rien ne peut être espéré de la sérothérapie dans la prévention
des affections septicémiques, et notre attention fut dirigé vers
874 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine.
l'obtention de cultures qui, tout en possédant une puissance vacci-
nante considérable, fûssent dépourvues, en tout ou au moins en
grande partie, de substanees toxiques qui gênent le processus d’im-
munisation. Nos espoirs n’ont pas été déçus.
Il y a déjà deux ans que notre vaccin est expérimenté sur
une très grande échelle et la majorité des résultats est toujours
très favorable.
Je ne veux pas ici rapporter toutes les communications qui
nous ont été adressées; je me borne à communiquer comment en
Italie, par exemple, tous les grands propriétaires qui ont adopté
notre vaccin au commencement de 1897, continuent aujourd'hui à
vacciner leurs animaux, en nous donnant des certificats très flatteurs.
Dans la Bosnie et l’Herzegovine, les vaccinations ont eu un
succès complet ainsi que nous l’a rapporté M. le Dr Karlinski de
Gracanica, chargé par le gouvernement de diriger les vaccinations
préventives. En Roumanie, les expériences faites dans des diverses
localités où l’épizootie sévissait, ont été couronnées par les plus
brillants succès et d'après les communications de M. le prof. Lo-
custeanu et M. le D* Constantinescu la pratique des vaccinations
se répand de jour en jour dans ce pays.
Sans doute, on a eu aussi des insuccès, mais quand on ré-
fléchit avec calme, on ne peut en être étonné, quand on se rappelle
l’histoire de toutes les pratiques hygiéniques nouvelles et de toutes
les innovations qui ont été apportées dans la thérapie et la pro-
phylaxie des maladies infectieuses.
Nombreuses sont les causes qui peuvent faire varier le résultat
d'une expérience, et c’est seulement après des années d'observations
qu’il est possible de donner une décision certaine sur l'utilité des
moyens prophylactiques. Et je souhaite que des expériences im-
partiales et rigoureuses soient faites sur l'efficacité du vaccin que
nous proposons, pour pouvoir bientôt donner un jugement définitif
sur son utilité ou son inefficacité.
875
Bericht von Dr. E. Perroncito
Professor und Direktor an der Tierarzneischule, Professor an der medizini-
schen Fakultät und Präsident der Kinigl Akademie der Medizin in Turin.
(Übersetzt von P. Kühner unter Leitung des Dr. Lydtin, Baden-Baden.)
ie Lungenseuche des Rindes hat Italien durch Absperrung
Sm der Seuchenherde und Impfung der Rinder nach dem
Willems’schen Verfahren mit Erfolg bekämpft. Wenn auch
of ein großer Teil der befallenen Rinder geschlachtet werden
mußte, so hat die italienische Landwirtschaft es doch in
erster Linie der Impfung zu verdanken, daß sie weniger
Seuchenverluste erlitten hat, als andere Länder. Deshalb sei hier
der Tierärzte Mazzini, Molina, Montemerlo und Collilanzi, die mit so
viel Intelligenz und Geschick das Impfverfahren Willems in Novarra,
in Lomellina und in der Lombardei eingeführt haben, gedacht.
In ähnlicher Weise geht man seit 1882 mit glänzendem Er-
folge bei der Bekämpfung des Milzbrandes durch das Pasteur-Rour-
Chamberland -Impfverfahren und bei der des Rauschbrandes nach
der Methode Arloing, Cornevin und Thomas vor.
Nach den über die Natur der Schweineseuchen und über die
Möglichkeit der Abschwächung des Virus, sowie über die Verwend-
barkeit der aus diesen gewonnenen Schutzstoffen gemachten Ent-
deckungen, bin ich auch hier der Ansicht, daß es keine besseren
Vorbeugungsmittel gebe, als die Impfung.
Mit der Impflymphe Pasteur-Thuiller gegen den Rotlauf sind,
wie ich bezeugen kann, an verschiedenen Orten sehr gute Resultate
erzielt worden; dasselbe kann von den Erfahrungen, die mit der
Lymphe Perroncito-Bruschettini sowohl in Italien als im Ausland
gemacht wurden, gesagt werden.
Von den zwei Seuchen, der Schweineseuche (Pneumo-enterite)
und dem Rotlauf, die in den Schweinebeständen am häufigsten
vorkommen, hat nur die erste eine große Ausdehnung in Italien
gewonnen.
Obgleich in verschiedenen Abhandlungen von dem Rotlauf in
Italien die Rede ist, wie z. B. in der letzten Auflage der Arbeit
von Nocard und Leclainche, so ist diese Erkrankungsart hierzulande
doch selten.
876 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
Wohl geschieht es oft, daß der Rotlauf mit der Schweine-
seuche verwechselt wird. Manche Besitzer und selbst Tierärzte
glauben, daß ein Schwein, sobald es nur ein ‚paar rote Flecke auf
der Haut zeigt, am Rotlauf erkrankt sein müsse. Bei der Unter-
suchung der zahlreichen tierischen Organe, die in mein Laboratorium
gebracht werden, fand ich nur ganz selten den Bacillus des Rot-
laufs, sehr oft aber den der Schweineseuche bezw. der Schweinepest.
Die in Italien als ansteckende Pneumo-Enteritis bezeichnete
Schweineseuche herrscht hierorts séit mehreren Jahren, verursacht
große Verluste und hat wohl keine Provinz verschont.
Ich gebe keine statistischen Zahlen, um meine Behauptung
zu belegen, kann aber versichern, daß die jährlichen Verluste sich
nach Millionen Francs beziffern.
Die Krankheit, die zu den durch einen eiförmigen Bacillus
erzeugten hämorrhagischen Septikämien (Hueppe) gezählt wird, ist
der Gegenstand vieler Untersuchungen, namentlich von Salmon,
Smith, Billings, Selander, Preisz, Voges u. s. w. gewesen.
Bis heute ist noch nicht entschieden , ob zwei verschiedene
Krankheiten (Schweineseuche, Schweinepest) ‘unter den Formen einer
akuten oder chronischen Lungen-Darmentzündung vorliegen, oder
ob die beobachteten Unterschiede in dem Auftreten der Krankheit
ihre Erklärung in dem Virulenzgrade eines und desselben Krankheits-
‘erregers finden. Salmon, Smith und besonders Preisz treten dafür
ein, daß jede der beiden Krankheiten einem besonderen Mikro-
organismus ihre Entstehung verdanke, während ich mit Nocard zur
Ansicht neige, daß die unter dem Namen Pneumo-Enteritis des
Schweines zusammengefaßten Infektionen nur von einem und dem-
selben Bakterium eingeleitet werden. Meine Ansicht stützt sich auf
zahlreiche Beobachtungen, die seit einer Reihe ven Jahren in
meinem Laboratorium gemacht wurden. Sie führten zu der Er-
kenntnis, daß alle, selbst die größten Differenzen in der Gestalt der
bei verschiedenen Formen der hämorrhagischen Septikämie des
Schweines isolierten Mikroorganismen verschwinden, wenn man
diese, im Durchgang durch den Tierkörper, zur höchsten Virulenz
ringt.
Die Frage wird wahrscheinlich gelöst werden, sobald es ge-
lingt, eine Species des Bacillus künstlich in die andere überzuführen.
Ermutigt durch die Erfolge Nocard’s in der Erforschung und
Behandlung der Vogel-Tuberkulose, habe ich unter Benützung von
Originalkulturen des „bacillus suis septicus“ und des „bacillus suis
pestifer“, die mir in dankenswerter Weise von Dr. Preisz übersendet
worden waren, Versuche angestellt, deren erste Ergebnisse er-
warten lassen, daß sie zur Klärung der Sache in meinem Sinne
führen werden.
Der Hauptzweck, den Dr. Bruschettini und’ ich verfolgten,
war aber der, ein wirksames und praktisches Impfverfahren zu
finden, um den Verheerungen der Schweineseuche Einhalt zu
gebieten.
Bencht von Dr. E. Perroncito, Turin. 877
Wir verwenden hiezu auf das Maximum der Virulenz gebrachte
Kulturen, welche durch ein besonderes, die wirksame Substanz
nicht berührendes Verfahren, sterilisiert sind.
Durch vorausgegangene Untersuchungen hatten wir uns von
der Aussichtslosigkeit der Serotherapie bei den septikämischen
Prozessen überzeugt. Wir richteten daher unsere. Bestrebungen
dahins Kulturen zu erhalten, welche eine beträchtliche Schutzkraft
(puissance vaccinante) besitzen, dabei aber môglichst von toxischen
Stoffen frei sind, welche die Immunisierung beeinträchtigen. Die
Hoffnungen, welche wir in unsere Arbeiten gesetzt hatten, wurden
nicht getäuscht.
Seit 2 Jahren wird unser Impfstoff in grofem Stile und mit
meistens günstigem Erfolge angewendet.
Ich will hier keine Zahlenreihen angeben. Ich beschränke
mich darauf, mitzuteilen, daß in Italien das Impfverfahren seit 1897
in allen größeren Schweinebeständen eingeführt ist, und daß seine
Wirkung gelobt wird.
In Bosnien und in der Herzegowina waren die von Dr.
Karlinski in Gracanica geleiteten und im Auftrage der Regierung
nach unserem Verfahren durchgeführten Impfungen von durch-
schlagendem Erfolge begleitet.
Dasselbe geschah in Rumänien, wo die Impfungen bei ver-
schiedenen recht heftigen Seuchenausbrüchen vorgenommen wurden.
(Vergl. Berichte des Prof. Dr. Locusteanu und des Dr. Constantinescu-
Bukarest.) |
Ohne Zweifel giebt es auch Mißerfolge, besonders am Anfange,
wenn das Verfahren sich einführt. Das ist aber eine allgemeine
Erfahrung, die bei der Anwendung therapeutischer und hygienischer
Methoden stets von neuem gemacht wird.
Die Zeit wird ja lehren, wo noch Fehler stecken. Ich hoffe,
daß eine sachliche und scharfe Prüfung unseres Impfverfahrens
bald ein entscheidendes Urteil über dessen Nützlichkeit ermög-
lichen wird.
878 The prevention of swine epizooties.
Report of Dr E. PERRONCITO
_ Director and Professor of the Superior Institute of Veterinary Medicine,
Professor of the Faculty of Medicine and President of the Medical Academy,
Turin.
(Transladet by Dr. LIAUTARD, Professor and Director of the American Veterinary
College, New-York.)
n Italy we have succeeded in controlling contagious
R pleuro-pneumonia, by means of isolation of the affected
animals and the preventive inoculations of Willems. And
although in the majority of cases, affected animals are
sent to the abattoirs, it is to vaccination that our agricul-
ture owes its. immunity. from the great losses that this
disease causes in other countries. For this reason I cannot forget
the names of those veterinarians — Mazini, Molina, Montemerlo
and Collilanzi — who have been the principal promotors of vac-
cination after Willems’s method in Novara, Lomellina and Lombardy.
Since 1882, the same process has been used with brilliant
success against bacteridian anthrax with the Pasteur-Roux - and
Chamberland vaccine, and against bacterian anthrax with that of
Arloing, Cornevin and Thomas.
After the discoveries made as to the nature of swine epizoo-
ties and the possibility of attenuating their virus and using the
products thus obtained for vaccination purposes, I do not believe
that any other prophylactic means can be used against those
infections.
With the Pasteur-Thuillier vaccine, I have witnessed many
very good results in rouget cases; and with the Perroncito-Bruschettini
vaccine very encouraging results are continually being obtained in
Italy and other countries.
Of the two epizogties that attack swine, pleuro-enteritis and
rouget, the first only has a great importance for Italy. — Indeed,
although several authors have spoken of Rouget in Italy, among
them Nocard and Leclainche in the last edition of their work, it
is a positive fact that very often the two diseases are mistaken
for each other; a pig has red spots on the skin and at once the
owner and even the veterinarian cry: Rouget!
Report of Dr. E. PERRONCITO, Turin. 879
I have very seldom found the microbe of rouget in the many
organes sent to my laboratory, but on the contrary that of infec-
tious pneumo-enteritis has been very frequent.
This epizooty has been prevailing in Italy for many years,
and it may be said that there is not a province where it cannot
be found.
I will not give you statistics, but I can affiem that the yearly
losses reach several millions.
This affeetion, which is classed among hemorrhagic septi-
cæmias of Hueppe, due to ovoid bacilli, has been the object of
numerous researches, especially by Salmon, Smith, Billings, Selander,
Preisz, Voges etc.
And it is not yet certain whether we are in the presence of
two distinct affections, or if the differences that are observed, can
be explained by changes in the virulence of a single microorganism.
Salmon, Smith, and specially Preisz, are advocates of the duality
of the disease; as for us, we rather agree with Nocard who con-
siders the various affections of swine due to one and the same
species of bacteria. — Our opinion is based upon the numerous
observations which, for several years, have been made in my
laboratory, and have led us to the conclusion that the differences,
even the greatest, of isolated microorganisms in the many various
cases of hemorrhagic septicæmias of swine, can disappear when,
by the passage through the body of animals, .their virulence is
raised to its maximum.
Probably the question will be solved only, when it has become
possible by artificial means to transform one species into another.
Encouraged by the success Prof. Nocard obtained in aviary tuber-
culosis, we proposed to ourselves to work out that problem, using
two original cultures of ,,B. suis septicus‘ and „B. suis pestifer‘“,
which were graciouly given to us by Mr. Preisz. The first results
obtained justify the hope that we may be able soon to offer an
important contribution to the solving of this question,
But the principal object that Dr. Bruschettini and I have had
in view, was to find a very active vaccine having great immunizing
power, to prevent the extension of hog cholera which causes such
losses to the agriculture of every country.
The principle that guided us has been that of utilising cul-
tures having the maximum of virulence, and sterilising them by
methods which would not destroy their active element.
We knew from previous researches that little or nothing can
be expected from serotherapy in the prevention of septiccemic
affections and our endeavours were directed only to obtaining cul-
tures which, while possessing a great vaccinating power, would be
entirely free from, or at least contain very few, toxic substances
which prevent immunization. — Our expectations were not dis-
appointed.
880 The prevention of swine epizooties.
For two years already our vaccine has been tried extensively,
and the generality of the results is always very favourable to it.
I will not here give all the communications we have received
on the subject, but will only say that in Italy all large stock owners
who have used our vaccine since 1897 keep using it and send us
most flattering reports of their success.
In Bosnia and Herzogovina vaccination has had a complete
success, according to Dr. Karlinski of Gracanica, who was charged
by the Government to carry on preventive vaccination; in Roumania,
the reports of Prof. Locusteanu and Dr. Constantinescu state that
the results were most brilliant and that the practice of vaccination
is rapidly spreading.
No doubt, there have been failures. But they are not to be
wondered at, when one takes into consideration what has occurred
with all new hygienic treatments and all innovations that have
been introduced in the therapeuty and prophylaxy of infectious
diseases.
The causes that may affect the result of an experiment are
numerous, and it is only after years of observation, that it is
possible to come to a positive conclusion on the value of prophy-
lactic measures. — I hope that impartial and severe tests will be
applied to try the efficacy of the vaccine that we propose, so as
to allow à positive judgment as to its value or its inefficacy to be
arrived at.
881
Bericht von Preusse
Königlicher Veterinärassessor in Danzig.
uf dem VI. Internationalen tierärztlichen Kongreß in
Bern 1895 hatten Direktor Zschokke in Zürich
und Professor Dr. Preisz in Budapest über das
Thema ‚Die Bekämpfung der Schweineseuchen“
referiert. Es wurde der von Zschokke gestellte Antrag
. angenommen; derselbe lautet:
‘1) Die Schweineseuche und die Schweinepest sind aus ätiologischen
und praktischen Gründen unter gemeinschaftlichem Namen den
staatlich zu bekämpfenden Seuchen anzureihen, der Anzeigepflicht
zu unterstellen und ins Seuchenbulletin, getrennt vom Stäbchen-
rotlauf, aufzunehmen.
2) Das weitere Bekäm fungsverfahren wird am besten durch die
einzelnen Länder nac aßgabe ihrer Gesetze und lokalen Ver-
hältnisse geregelt. |
In seinem sehr ausführlichen Referat hat Zschokke eingehend
begründet, daß die beiden Krankheiten, Schweineseuche und
Schweinepest, veterinärpolizeilich als eine einheitliche Seuchen-
krankheit zu behandeln seien, daß der Schweinerotlauf von dieser
jedoch getrennt werden müsse. Mit der Annahme des Antrages
Zschokke ist diese Frage erledigt, und es erübrigt sich daher, noch-
mals näher. darauf einzugehen.
Die Frage, ob Schweineseuche und Schweinepest auch ätio-
logisch ein- und dieselbe Krankheit darstellen, hat nunmehr nur
noch ein rein wissenschaftliches Interesse.
Über den Rotlauf der Schweine ist auf dem Berner Kongresse
nicht näher verhandelt worden. Dagegen wurde über die Schutz-
vorrichtungen gegen diese Seuche diskutiert und die Annahme des
folgenden, beim Kongreß eingebrachten Antrages beschlossen :
1) Die Schutzimpfung ist ein unentbehrliches Mittel bei der Be-
kämpfung des Schweinerotlaufs.
2) Der Kongreß nimmt daher Veranlassung, die Aufmerksamkeit der
Regierungen darauf zu lenken und ihnen zu empfehlen, durch Ge-
währung von Mitteln die Anwendung der Rotlaufschutzimpfung zu
unterstützen und durch Überwachung der Impfungen und Ein-
führung einer Impfstatistik den Wert der verschiedenen Impf-
verfahren zu ergründen.
56
#
882 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
Das, was auf dem Berner Kongreß beschlossen wurde, war
also gewissermaßen ein Feldzugsplan zur wirksamen Bekämpfung
der Seuchenkrankheiten der Schweine, welche bei der stetig zu-
nehmenden Bedeutung der Schweinezucht für die Landwirtschaft
von erheblichem allgemeinem Interesse sind. Jetzt gilt es mun, zum
Teil wenigstens, das Facit aus den Erfahrungen zu ziehen, welche
seitdem bezüglich dieser Frage gemacht worden sind. Die ersten
Anregungen zu einem gesetzlichen Einschreiten gegen die Seuchen-
krankheiten der Schweine liegen bei uns in Deutschland mindestens
10 Jahre zurück. Die technische Deputation für das Veterinärwesen
in Preußen, der Landwirtschaftsrat und das Landesökonomie-
kollegium haben wiederholt gesetzliche Maßnahmen gegen die ge-
nannten Krankheiten gefordert. So schwebten auch begeits 1887
bei den beteiligten Reichs- und Landesbehörden Verhandlungen,
welche die Einführung diesbezüglicher gesetzlicher Maßnahmen zum
Ziele hatten, leider jedoch ohne Erfolg blieben. Im Jahre 1894
wurde in Preußen mit der Anordnung der Anzeigepflicht für
Rotlauf und Schweineseuche begonnen; aber erst durch die Ver-
ordnung vom 8. September 1898 ist dieselbe nunmehr in ganz
Deutschland einheitlich durchgeführt worden.
In anderen Ländern wurden bereits früher schon Maßnahmen
gegen Schweineseuchen getroffen.
Gegen die Schweineseuche (Schweinepest, Schweinefieber) be-
stehen Bekämpfungsmaßregeln in Irland seit 1880, in einzelnen
Staaten Nordamerikas seit 1885, in England seit 1886, in Schweden
und Dänemark seit 1887, in Norwegen seit 1890, in der Schweiz
seit 1892, in Österreich seit 1895, in Rumänien seit 1896.
Die Maßnahmen gegen Rotlauf sind noch älteren Datums.
So hatte Dänemark 1857 ein Gesetz erlassen, welches durch die
Verordnung vom 29. Januar 1873 auf den Rotlauf ausgedehnt
wurde. Belgien besitzt derartige Bestimmungen seit 1882, Öster-
reich und Italien seit 1885, die Schweiz seit 1887, Frankreich seit
1888. Die Niederlande haben durch den Beschluß vom 27. März
1888 Maßnahmen gegen Schweineseuche und Rotlauf ergriffen.
In Rußland sind entsprechende Bestimmungen. meines Wissens
auch zur Zeit noch nicht vorhanden.
Die in den einzelnen Ländern zur Bekämpfung der Schweine
seuche gegebenen Vorschriften sind teilweise verschieden; in den
meisten Ländern ist jedoch dem Besitzer von Schweinen die Anzeige
von dem Ausbruch einer derartigen Seuchenkrankheit zur Pflicht
gemacht. _ |
Hierbei will ich bemerken, daß, meiner Überzeugung nach,
diese Anzeigepflicht die wichtigste aller staatlichen Bekämpfungs-
maßregeln ist, deren Einführung die Vorbedingung für weitere
wirksame Vorschriften ist, und ohne welche jede staatliche Seuchen-
bekämpfung wirkungslos bleibt.
Bericht von Preusse, Danzig. 883
Schweineseuche.
Was nun zunächst die „Schweineseuche‘ anbetrifft, so sind über
die Fragen, was Schweineseuche ist und welche bisher als be-
sondere Krankheiten angesehenen Seuchen unter diesen Begriff
zusammenzufassen sind, auf den letzten Kongressen so eingehende
Erörterungen gepflogen worden, daß ich hier nicht näher darauf
einzugehen brauche. Auch über die intra vitam und post mortem
beobachteten Erscheinungen haben Berufenere bereits referiert, Ich
verstehe unter Schweineseuche eine ansteckende, teils akut, teils
subakut, teils chronisch verlaufende Lungen- und Darmentzündung,
welche durch einen zu den Gürtelbacillen gehörigen Parasiten
hervorgerufen wird. Ich bezeichne also kurzweg mit dem Namen
„Schweineseuche“ auch alle anderen hierher gehörigen Krankheiten,
die mit den Namen „Schweinepest, hog cholera, swine plague,
pneumo-enteritis, Schweinefieber, pig typhoid, hog fever‘ benannt
werden.
Die Verluste, welche die Schweineseuche verursacht hat, sind
sehr erheblich. Eine genaue zuverlässige Statistik fehlt leider hier-
über. Am verheerendsten hat die Seuche in den 70er und 80er
Jahren in Amerika und England gewütet. In dem ersteren Lande,
in welchem sie bereits seit den 50er Jahren bekannt ist, soll sich
der durch die Seuche verursachte Verlust in den verschiedenen
Jahren auf 11 bis 30 Millionen Dollars belaufen haben. Im Jahre
1885 sollen über 25°/, des gesamten Schweinebestandes der Seuche
erlegen sein. Auch in England, in welchem Lande sie seit Anfang
der 60er Jahre beobachtet wird, sind die Verluste durch die Seuche
teilweise recht erheblich gewesen; am größten in der Mitte der
80er Jahre. 1885 fielen fast 40000 Schweine der Seuche zum
Opfer , 1886 über 35000, d. h. 1'/,°/, des Gesamtbestandes. Von
England kam die Schweineseuche nach Dänemark, Schweden-Nor-
wegen und von dort nach Deutschland und dem übrigen europä-
ischen Festlande. Es ist fraglich, ob die Seuche nicht bereits
früher in Deutschland geherrscht hat, und ob sie nicht vielfach
mit dem Rotlauf verwechselt worden ist. Die von Roloff beschriebene
käsige Darmentzündung der Schweine darf wohl auch hierzu ge-
rechnet werden; vielleicht spielt auch die Tuberkulose hierbei
eine Rolle.
Was nun das Auftreten der Seuche in den einzelnen Ländern
anbetrifft, so liegen mir, nur bezüglich weniger, zuverlässige Meld-
ungen vor.
In Frankreich gewann die Seuche von 1892 ab eine größere
Ausbreitung. Am Schlusse dieses Jahres waren 47 Bestände betroffen;
die meisten verseuchten Bestände, nämlich 109, wurden im August
ermittelt. Am Ende des Jahres 1893 belief sich die Zahl der be-
fallenen Bestände auf 41, im September auf 43; Ende 1894 auf
125, im November auf 162; Ende 1895 auf 37, im August auf 199;
884 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
Ende 1896 auf 4, im Juli auf 52; Ende 1897 auf 8 und im Juni
auf 24.
Die Seuche hat demnach hier abgenommen.
In Grofbritannien ist seit 1894 die Abschlachtung erkrankter
und der Ansteckung verdächtiger Schweine angeordnet. Vorher
erkrankten 1889 25885 Schweine, 1890 29092, 1891 32349, 1892
13957 und 1893 15402 Schweine. Im Jahre 1894 gingen 7231
Schweine ein und 56292 wurden abgeschlachtet, 1895 verendeten
10917 Schweine und wurden 69931 geschlachtet, 1896 wurden
81038 und 1897 40423 Schweine geschlachtet.
Die Seuche hat demnach auch hier abgenommen.
In Rumänien kamen 1895 580, 1896 1405 und 1897 246
Fälle von Schweineseuche vor.
In Österreich-Ungarn gewinnt die Seuche von 1895 ab eine
größere Bedeutung. In der Mastanstalt Steinbruch brach in
diesem Jahre eine der größten Epizootien aus. Es sollen in einem
Bestande von 141000 Schweinen vom 17. Mai bis 4. Juni allein
32461 gefallen sein, also fast ein Viertel des Gesamtbestandes. In
Österreich waren Ende 1895 263 Gemeinden verseucht; die größte
Zahl entfällt auf den Anfang August mit 1395 Gemeinden;
Ende 1896 waren 282 Gemeinden von der Seuche heimgesucht
gegen 535 im Anfange des Juli; 1897 am Jahresschluß 141 gegen
327 gegen -Ende Oktober.
In Ungarn waren am Jahresschluß 1895 999 Orte verseucht,
Anfang Dezember 1015; Ende 1896 1119, Mitte September 2204;
1897 am Schluß des Jahres 808 und Mitte September 1807 Orte.
- In Bosnien und der Herzegowina fielen 1896 23362 und 1897
10504 Schweine. Wir sehen also im Jahre 1897 auch in den
österreichischen Staaten einen Rückgang der Seuche.
Für Deutschland besteht erst seit kurzem eine allgemeine
Statistik. Es lassen sich daher nur die Zahlen aus dem Jahr 1897
wiedergeben und zwar auch nur für einige Länder.
In‘Preufen wurden im Jahre 1897 1604 Gemeinden mit 2905
Gehäften von der Schweineseuche betroffen ; es gingen an derselben
8722 Schweine ein. Für das Jahr 1898 sind diese Zahlen noch
nicht bekannt. Es läßt sich jedoch bereits jetzt ersehen, daß die
Seuche in Preußen von 1897 bis 1898 nicht abgenommen hat.
In meinem Bezirke speziell ist sie jedoch seit 1895 erheblich
zurückgegangen.
Die Maßnahmen gegen die Schweineseuche einerseits und den
Rotlauf andererseits- sind in den meisten Ländern verschieden. In
Deutschland sind, außer der Anzeigepflicht, spezielle Vorschriften
überhaupt nicht gegeben. Diese sind vielmehr den Landesregier-
ungen vorbehalten geblieben. Die meisten Staaten, insbesondere
auch Preußen, haben hierbei die beiden Seuchenkrankheiten
gemeinsam behandelt.
Die preußische Regierung hatte sich darauf beschränkt, Direk-
tiven für die Seuchenbekämpfung zu geben, die Anordnung von
Bericht von Preusse, Danzig. 885
Maßregeln selbst jedoch den einzelnen Landespolizeibehörden über-
lassen. Trotzdem sich die höchste technische Instanz in Preußen für
eine Trennung von Schweineseuche und Rotlauf ausgesprochen
hatte, blieben die Maßnahmen für beide Seuchen dieselben. Erst
neuerdings ist eine gesonderte veterinärpolizeiliche Behandlung zu-
gelassen worden. Seitens des Herrn Regierungspräsidenten in
Danzig ist daher jetzt eine neue landespolizeiliche Anordnung er-
lassen, welche eine Trennung der beiden Seuchen enthält.
Meines Erachtens kann der Rotlauf unmöglich veterinärpolizeilich
ebenso behandelt werden wie die Schweineseuche, ebensowenig, wie
man Milzbrand und die Lungenseuche der Rinder oder die Maul- und
Klauenseuche zusammenwerfen kann, da der Charakter der beiden
Seuchen ein wesentlich verschiedener ist. Der Schweineseuche-
bacillus ist nicht ubiquitär wie der Rotlaufbacillus. Von einzelnen
Bakteriologen wird zwar angenommen, daß der erstere identisch
mit dem Bacillus der Kaninchenseptikämie, der Hühnercholera,
der Wild- und Rinderseuche und ähnlicher zur Gruppe der
hämorrhagischen Septikämie gehörigen Krankheiten ist. Wenngleich
eine nahe Verwandtschaft dieser Krankheitserreger nicht abgeleugnet
werden kann, so darf, meiner Meinung nach, doch von einer
Identität derselben nicht die Rede sein; denn sonst müßte doch
einmal ein Übergang der einen in die andere Krankheit beobachtet
werden, wie dies z. B. bei der Säugetiere- und Vogeltuberkulose
der Fall ist. Bei der Allgegenwart der Septikämiebacillen wäre
dann auch eine autochthone Entstehung der Schweineseuche sehr
wohl möglich. . Eine solche ist aber entschieden zu bestreiten. Die
Schweineseuche kann nur durch Ansteckung hervorgerufen und
weiter verbreitet werden, und zwar durch kranke Tiere selbst oder
durch Zwischenträger. Ganz . anders verhält sich dies: beim Rot-
lauf. Der Rotlaufbacillus ist nur ein fakultativer Parasit, der
überall im Erdboden vorhanden ist. Zur Entstehung des Rotlaufs
ist daher eme von anderen Orten herrührende Ansteckung nicht
erforderlich. In nachstehendem werde ich deshalb die Maßregeln
zur Bekämpfung der Schweineseuche und des Rotlaufs gesondert
betrachten.
*
* *
Man unterscheidet zwischen allgemeinen und speziellen Maß-
regeln. Die ersteren dienen zur Verhinderung der Einschleppung
und der Weiterverbreitung einer Seuche im allgemeinen. Hierzu
gehört auch die Anzeigepflicht, welche ich; wie ich bereits angeführt
habe, für die erste und wichtigste aller Bekämpfungsmaßregeln
halte. Die Schweineseuche wird, ihrem Charakter entsprechend,
in sehr vielen Fällen durch den Handelsverkehr mit Schweinen
eingeschleppt und weiterverbreitet. Es ist daher in erster Linie
eine veterinärpolizeiliche Überwachung des Schweinehandels er-
forderlich. In einzelnen Bezirken Preußens ist angeordnet, daß die
Schweinehändler die zum Handel bestimmten Schweine durch einen
886 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
beamteten Tierarzt untersuchen lassen und ein Kontrollbuch führen
müssen. Diese Maßregel ist, meines Erachtens, nur von geringem
Wert, da bei dem oft chronischen und verborgenen Verlauf der
Schweineseuche die kranken Schweine bei diesen Untersuchungen
nicht immer ermittelt werden können. Bei dem täglich wechseln-
den Bestande der durch Hausierhandel vertriebenen Schweine ist
es ja auch gar nicht möglich, sie alle tierärztlich zu untersuchen.
Eine wirksame Kontrolle darüber, daß auch immer alle verhandelten
Schweine in das Kontrollbuch eingetragen worden sind, ist auch
nicht durchzuführen. Das Verlangen nach° Ursprungszeugnissen
für die Handelsschweine ist gleichfalls praktisch von wenig Wert
und zwar mangels der Möglichkeit, die Schweine derart zu be-
zeichnen, daß sie jederzeit als die in das Buch eingetragenen erkannt
werden können. Wie wenig derartige Maßnahmen nützen, lehrt
die Thatsache, daß gerade diejenigen preußischen Provinzen, für
welche dieselben bestehen, auch heute noch für die am meisten
verseuchten zu gelten haben. Die auf den Schweinehandel bezüg-
lichen veterinärpolizeilichen Maßnahmen können sich auf eine
tierärztliche Überwachung der festen Stallungen der Händler und
der Schweinewochenmärkte, auf Vorschriften über die Reinigung
und Desinfektion der Handelsställe, der Handelstransportwagen und
der Marktplätze, und auf Treibverbote beschränken.
Im Regierungsbezirk Danzig hat sich die Anordnung gut
bewährt, daß sämtliche mit der Bahn in den Bezirk eingeführten
Schweine vor ihrem Abtrieb vom Bahnhofsterrain durch den be-
amteten Tierarzt untersucht werden müssen. Der Nutzen dieser
Maßregel ist weniger ein direkter, als ein indirekter, indem dadurch
die Händler veranlaßt werden, beim Ankauf der Schweine vor-
sichtiger zu Werke zu gehen und nur aus unverdächtigen Beständen
zu kaufen. Infolge dieser Maßnahmen kommen jetzt nur noch
verhältnismäßig wenig Seucheneinschleppungen vor.
Was nun die speziellen Vorschriften betrifft, die in den Fällen
eines festgestellten Seuchenausbruches angewendet werden müssen,
so teilen sich dieselben in solche, welche die Weiterverbreitung
der Seuche von dem ursprünglichen Seuchenherd aus verhindern
sollen, und solche, welche eine Vernichtung des Ansteckungsstoffes
bezwecken.
Zu den ersterwähnten Maßregeln gehören folgende:
1) Gehöftssperre.
Diese hat in allen Fällen einzutreten, und dürfen Ausnahmen
nur für die direkt zum alsbaldigen Abschlachten bestimmten Schweine
zugelassen werden. Eine Trennung der kranken von den gesunden
Schweinen ist hierbei zwecklos. Die Gehöftsperre muß streng
durchgeführt werden. Die verseuchten Ställe müssen gegen das
Betreten durch fremde, unbefugte Personen, insbesondere durch
Händler und Fleischer, streng abgeschlossen werden. Sind mehrere
Bericht von Preusse, Danzig. 887
Gehôfte einer Ortschaft verseucht, so muß dementsprechend Orts-.
sperre eintreten. Bei dem langen-Inkubationsstadium und dem oft
chronischen und verborgenen Verlauf der Seuche ist die Sperre,
wofern nicht die Beseitigung des ganzen Schweinebestandes erfolgt,
erst dann wieder aufzuheben, wenn seit dem letzten Krankheitsfall
mindestens eine Frist von vier Wochen verstrichen ist. Zschokke
hält zwar 20 Tage für ausreichend. Diese Frist ist jedoch, meines
Erachtens, zu kurz bemessen.
2) Das Verbot, Fleisch notgeschlachteter Schweine aus dem Seuchen-
gehöft in ungekochtem Zustande abzugeben.
Pökeln und Räuchern des Fleisches zerstört den Ansteckungs-
stoff erfahrungsgemäß nicht vollständig; erst durch ausreichendes
Kochen wird derselbe vernichtet. Durch ungekochtes Fleisch ab-
geschlachteter Schweine hat schon oft eine Verschleppung der
Seuche stattgefunden.
Zwecks Vernichtung des Ansteckungsstoffes in dem Seuchen-
gehöft ist erforderlich: |
3) Zweckmässige Beseitigung der Kadaver verendeter, und der Abfälle
und des Abwaschwassers geschlachteter Schweine, sowie des Düngers
aus dem Seuchenstall.
Die sicherste Beseitigung der Kadaver und der Abfälle ist
Verbrennen oder Kochen; wo dieses nicht angängig ist, tiefes
Vergraben nach vorheriger Behandlung mit. Desinfektionsmitteln.
4) Tötung der kranken, der Krankheit und der Ansteckung
verdächtigen Schweine.
Dies ist zweifellos das sicherste, schnellste und demgemäß
praktischste Mittel, um einen Seuchenherd so schnell als möglich
zu beseitigen. In Deutschland steht der polizeilichen Anordnung
dieser Maßregel die Gesetzgebung entgegen; es bleibt also hier die
Tötung der eigenen Initiative des Schweinebesitzers vorbehalten.
Der augenblickliche große Verlust, der hiermit verbunden ist,
hinderte diese oft, die Tötung des ganzen Bestandes auszuführen.
In England ist seit 1894 die Keulung der kranken und verdächtigen
Schweine angeordnet, und wurden jährlich 50000 L. St. zu Ent-
schädigungszwecken ausgesetzt. In Österreich wurde im vorigen
Jahre der. Erla& eines ähnlichen Gesetzes beabsichtigt.*) Jedenfalls
ist die gesetzliche Anordnung der Tötung seuchenkranker und
-verdächtiger Tiere sehr zu empfehlen. Eine derartige Maßregel
erfordert natürlich auch eine Entschädigung der betroffenen
*) Ist inzwischen erschienen.
888 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
Schweinebesitzer, sei es, daß diese vom Staate geleistet oder durch
Errichtung von Zwangsversicherungen gedeckt wird. Auf die
Entschädigungsfrage komme ich beim Rotlauf noch zurück.
Meines Erachtens nach ist die gesetzlich vorgeschriebene Tötung
seuchekranker und -verdächtiger Schweine eine besonders wichtige
Maßregel zur wirksamen Bekämpfung der Schweineseuche.
5) Desinfektion des verseuchten Stalles und aller mit kranken Tieren
in Berührung gekommenen ‚Gegenstände.
- Über die Notwendigkeit dieser Maßregel dürfte wohl kein
Zweifel obwalten. Da der Ansteckungsstoff sich in den Ställen
und besonders im Fußboden lange Zeit wirksam erhalten kann, so
muß die Desinfektion eine möglichst gründliche und umfassende
sein. Auf die Wahl der Desinfektionsmittel hommt es hierbei
weniger an, da das Kontagium diesen gegenüber sich wenig
widerstandsfähig zeigt. Die Desinfektion darf sich nicht auf den
Stall beschränken, sondern muß sich auch auf die Jaucherinnen
und -gruben, Dungstätten, Tummelplätze und Futterbehälter er-
strecken. Es ist wiederholt beobachtet worden, daß dort, wo die
Desinfektion nicht nach diesen Grundsätzen ausgeführt wurde, die
Schweineseuche selbst nach Monaten wieder von neuem unter den
in den Stall frisch eingebrachten Schweinen ausbrach.
Ich will mich hier noch mit ein paar Worten über „die Schutz-
impfung gegen Schweineseuche“ auslassen. Seit längerer Zeit bereits
sind Laboratoriumsversuche gemacht worden, welche beweisen sollen,
daß die Immunisierung kleinerer Versuchstiere gegen das Kontagium
der Schweineseuche möglich sei. Dieses suchte man auf ver-
schiedenen Wegen zu erreichen: durch Infektion abgeschwächter
Kulturen, durch reine Toxine oder durch Antitoxine enthaltendes
Blutserum. Auf diese Art experimentierten Chantemesse, Smith
und Moor, Stlberschmid, Salmon u. a. Detimers und Billings
wandten zuerst Schutzimpfungsversuche gegen Schweineseuche
praktisch an. Hierbei sollen günstige Resultate erzielt worden sein.
Salmon hält allerdings die Erfolge dieser Schutzimpfungen für
weniger günstig. Perroncito und Bruschettini unternahmen sodann
1896/97 Schutzimpfungsversuche gegen Schweineseuche, die nach
ihrer Angabe sehr günstige Resultate hatten. Das von diesen
Forschern angewandte Verfahren wurde in Deutschland von Voges,
Casper, Willach und Malkmus, in Ungarn von Ujhelyi, teils bei
kleineren Versuchstieren, teils bei Schweinen nachgeprüft. Hierbei
hat sich dasselbe aber nicht als geeignet zur Immunisierung von
Schweinen erwiesen. Andererseits will Allary günstige Erfolge
hiermit erzielt haben. In Ungarn wurden mit dem Schutzimpf-
verfahren Versuche in größerem Maßstabe ausgeführt. An 15
seuchefreien Plätzen wurden 250 gesunde Schweine geimpft; von
Bericht von Preusse, Danzig. 889
diesen fielen später 44°/,. Von 9316 scheinbar gesunden Schweinen
fielen nach der Impfung 2565, also fast 30°%,. Von 542 nicht ge-
impften Schweinen fielen 209 = 38,5%,. Der Perroncito’sche
Impfstoff hat hier also eine günstige Wirkung nicht ausgeübt. In
Ungarn sind dann später zahlreiche Versuche mit Blutserum teils
kranker, teils wieder genesener Schweine ausgeführt worden, so
von Preisz, Fuchs, v. Tisza, Ujhelyi, Tatoy, v. Nyary, Toth, Hacks
u. a. Diese Versuche, die bereits im großen vorgenommen worden
sind, haben ein günstigeres Ergebnis gehabt. Die geimpften Schweine
haben nach der Impfung, wenn auch nicht alle volle Immunität,
so doch eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber der natür-
lichen Infektion gezeigt. Neuerdings werden von Beck in Höchst
a. M., Schreiber-Landsberg a. W. und Ostertag-Berlin wirksame
Schutzimpfverfahren gegen Schweineseuche angegeben. Die Be-
antwortung der Frage, inwieweit diese Impfverfahren Erfolg haben,
muß späteren Versuchen vorbehalten bleiben. Zur Zeit läßt sich
dies noch nicht übersehen. So wünschenswert es auch ist, ein
wirksames Schutzimpfverfahren zu besitzen, so benötigen wir das-
selbe doch nicht so dringend, da wir in der energischen Anwendung
der obengenannten veterinärpolizeilichen Maßnahmen ein wirksames
Mittel zur Bekämpfung der Schweineseuche besitzen.
Der Stäbchenrotlauf.
Anders steht es beim ,Rotlauf*. Zur Bekämpfung dieser Seuche
bestehen in vielen Ländern, teilweise schon seit längerer Zeit,
gesetzliche Vorschriften, wie ich bereits erwähnt habe. Auch in
Deutschland wird jetzt nach Einführung der Anzeigepflicht überall
veterinärpolizeilich gegen den Rotlauf eingeschritten. Leider fehlt
es auch jetzt, wie bisher, an einer zuverläßigen Statistik. In
Deutschland macht nur Baden hiervon eine Ausnahme. Hier wird
bereits seit 1887 eine genaue Statistik über den Rotlauf geführt.
In Baden trat derselbe sehr verschieden auf. In einzelnen Jahren
kamen mehr Rotlauffälle vor, in andern wieder sehr viel weniger,
Zu den rotlaufärmeren gehören die Jahre 1889, 1890, 1893, 1894,
1896 und 1897 mit Verlusten von 2511, 3730, 4665, 3587, 1783
und 709 Schweinen; rotlaufreiche Jahre waren 1887, 1888, 1891,
1892 und 1895 mit Verlusten von 7353, 6550, 10075, 7353 und
6488 Schweinen. '
Abgesehen von den beiden letzten Jahren 1896 und 97 war
also weder eine bedeutende Zu- noch eine beträchtliche Abnahme
der Rotlauffälle in der Reihenfolge der Jahre vorhanden. Der
Grund, weshalb der Rotlauf so unregelmäßig auftritt, weshalb in
einem Jahre, wie z. B. 1890, ein Verlust von 3730, im darauf-
folgenden Jahre aber von 10075 Schweinen zu verzeichnen war,
läßt sich nicht angeben. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Witterungs-
verhältnisse und Grundwasserstand von Einfluß sind. Es dürfte
890 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
sich empfehlen, einmal nach dieser Richtung hin genauere Beob-
achtungen anzustellen.
In den Jahren 1896 und 1897 hat der Rotlauf in Baden sehr
abgenommen. Ich bin geneigt, diesen Rückgang darauf zurück-
zuführen, daß immer mehr und mehr Schutzimpfungen ganzer
Schweinebestände ausgeführt werden.
In anderen Ländern sind ähnliche Erfahrungen gemacht
worden. In vielen jedoch hat der Rotlauf im letzten Decennium
stark zugenommen.
Dänemärk hatte 1890 nur einen Verlust von 531 Schweinen,
1891 von 837, 1892 von 386, 1893 von 454, in den folgenden
Jahren von 2030, 3462, 2824 und 2816 Schweinen.
In Norwegen kamen 1891 nur 154 Fälle zur Kenntnis, von
da an nahm der Rotlauf allmählich zu bis 1895, in welchem Jahre
939 Fälle vorkamen ; 1896 wurden 762, 1897 744 Fälle beobachtet.
In Italien hatte der Rotlauf bis 1893 abgenommen; er herrschte
in diesem Jahre in 76 Gemeinden, im folgenden Jahre aber in 121
und im Jahre 1895 sogar in 488 Gemeinden.
In Frankreich hat er ebenfalls zugenommen. Hier wurden die
meisten Gehöfte fast durchweg in den Monaten Juli, August und
September befallen. Im August 1890 waren 46 Gehöfte verseucht,
September 1891 81, Oktober 1892 97, August 1893 123 Gehöfte.
In den folgenden Jahren nahm der Rotlauf anfangs etwas ab,
später aber wieder erheblich zu; im September 1896 waren 150
Gehöfte verseucht, im August 1897 aber 267.
Am schlimmsten war Österreich und Ungarn heimgesucht. Auch
in diesen Ländern, aus denen die Anzahl der verseuchten Gemeinden
monatsweise wiedergegeben ist, treffen die meisten Seuchenfälle auf
die Monate Juli und August. Während die Höchstzahl der ver-
seuchten Gemeinden in den Sommermonaten der Jahre 1890— 1894
zwischen 57 und 144 schwankte, stieg sie im Monat August 1895
auf 250 und im August 1896 auf 387 Gemeinden; im Juli 1897
waren nur 232 Gemeinden verseucht. In Ungarn tritt der Rotlauf
schon seit Jahren sehr stark auf. In den Jahren 1891—1894 belief
sich die Höchstzahl in den Monaten Juli und August auf 241 bis
399 Gemeinden. Im August 1895 stieg sie auf 961. Seitdem hat
die Seuche wieder sehr abgenommen. So waren im August 1896
nur 290 und im August 1897 bloß noch 174 Gemeinden verseucht.
Aus Preußen liegt eine genauere Statistik erst seit 1897 vor.
Im Jahre 1891 sind zwar auch einmal Erhebungen angestellt
worden; die hierbei ermittelten Zahlen waren aber sehr unzuver-
läßig, und können daher hier nicht näher berücksichtigt werden.
1897 wurden 17628 Gehöfte mit einem Gesamtverluste von 30 981
Schweinen, und in den ersten drei Quartalen 1898 (bezüglich des
4. liegt mir noch kein Material vor) 15131 Gehöfte mit einem
Gesamtverluste von 26802 Schweinen betroffen. Eine Abnahme
der Seuche ist demnach hier nicht zn verzeichnen, auch nicht in
meinem engeren Heimatsbezirke. Der Schaden, den der Rotlauf
Bericht von Preusse, Danzig. 891
verursacht, ist sehr erheblich; 1897 betrug er etwa eine Million Mark
und ist auch 1898 sicherlich nicht geringer geworden. Von dem
Gesamtverluste entfallen annähernd 83°/, auf die sechs östlichen
Provinzen der Monarchie. Die meisten Rotlauffälle kamen auch
hier in den Sommermonaten vor. Im 3. Quartal allein wurden
etwa die Hälfte aller Rotlauffälle beobachtet. Aus diesen Angaben
geht hervor, daß die in vielen Ländern schon seit einer Reihe von
Jahren bestehenden Verordnungen zur Bekämpfung des Rotlaufs
nichts genützt haben. Die in einzelnen Ländern in den beiden
letzten Jahren beobachtete Abnahme der Seuche ist vielleicht eine
Folge der Schutzimpfungen, wie ich dies bezüglich Badens bereits
angeführt habe. *)
Es entsteht nun die Frage: Sind hiernach nicht alle veterinär-
polizeilichen Maßnahmen als überflüssig zu bezeichnen oder sind die
bisherigen für eine erfolgreiche Bekämpfung des Rotlaufs nicht
geeignet?
Ich neige der letzteren Ansicht zu. Die Rotlaufkrankheit der
Schweine ist eine Bodenseuche und der Rotlaufbacillus ein fakul-
tativer Parasit, der vielleicht in einer bis jetzt uns nicht bekannten
Form überall im Erdboden ein saprophytisches Dasein führt, nur
gelegentlich in den Schweinekörper übergeht und hier Rotlauf
erzeugt. Hierfür spricht das vermehrte Auftreten des Rotlaufs im
Sommer und bei Schweinen, die auf die Weide getrieben werden
oder Grünfutter erhalten. Eine Einschleppung der Ansteckung von
außerhalb ist zur Entstehung des Rotlaufs nicht immer erforderlich.
Wenngleich sich diese Seuche auch durch direkte oder indirekte
Übertragung des Kontagiums von kranken Tieren aus, weiter ver-
breiten kann, so ist doch die Neigung zu einer derartigen Über-
tragung nicht so groß wie bei der Schweineseuche. Aus diesem
Grunde können Maßnahmen, wie Gehöft- und Ortssperre, Beschränk-
ungen im Verkehr, soweit sie nicht gerade kranke Tiere betreffen,
als zwecklos und daher überflüssig bezeichnet werden. Auch die
für die Schweineseuche als besonders wichtig empfohlene polizeiliche
Anordnung der Tötung kranker und verdächtiger Tiere ist zweck-
los, da der Rotlauf ein sehr akutes, schnell verlaufendes Leiden ist,
und da bei Ausbruch desselben in einem Stall gewöhnlich nicht
alle Tiere betroffen werden. Es giebt zwar auch beim Rotlauf eine
chronische Form, an der meistens die vom akuten Rotlauf genesenen
Schweine leiden. Bei der hohen Sterblichkeitsziffer dieser Seuche
(90°/, und darüber) ist diese Form jedoch verhältnismäßig selten.
Eine Überwachung des Schweinehandels, ähnlich wie bei der
Schweineseuche, erweist sich auch beim Rotlauf als nützlich, da
die Seuche erfahrungsgemäß oft durch Handelsschweine weiter ver-
breitet wird.
Bei der veterinärpolizeilichen Bekämpfung des Rotlaufs wird
es daher der Hauptsache nach auf diejenigen Maßnahmen ankommen,
+ Trifft für Baden nicht zu. D. Red.
892 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
welche dazu dienen, den in einem verseuchten Bestande vor
handenen Ansteckungsstoff zu vernichten.
Hierzu gehört in erster Linie eine zweckmäßige Beseitigu
der Kadaver in der gleichen Weise, wie bei der Schweineseuch
‚Abkochung des Fleisches notgeschlachteter Schweine innerhalb
Seuchengehöftes und gründliche, unschädliche Beseitigung der :
fälle und des Abwaschwassers des Fleisches. Letzteres darf ni
ohne weiteres fortgegossen werden, sondern ist vorher zu desin
zieren (am zweckmäßigsten durch frisch gelöschten Kalk); schließ);
ist auch hier eine sorgfältige Stalldesinfektion erforderlich.
Rotlaufbacillus ist zwar verhältnismäßig leicht zerstérbar; da er si
jedoch besonders im Fußboden unterhalb des Stalles vorfindet, s
wird bei der Desinfektion hierauf das Hauptgewicht zu legen sei
-Durchseuchter Fußboden ist auf jeden Fall unschädlich zu machen
und durch Kies, Sand oder Schlacke, nicht Humus, zu ersetze
Der Grund, weshalb diese Vorschriften, die fast überall hestehen.
nicht ausreichend gewirkt. haben, liegt zweifellos darin, daß sie
nicht in der gewünschten Weise zur Anwendung kommen.
Hier ist ein Punkt, der dringender Abhilfe bedarf. Naturgemäß
wird jeder Schweinebesitzer beim Ausbruch von Rotlauf in seinem
Bestande noch zu retten versuchen, was zu retten ist. Hierbei wird
sehr oft nicht mit der nötigen Vorsicht verfahren, und wenn dann
die Polizeibehörde Kenntnis erhält und die nötigen Maßregeln an-
ordnet, so ist es gewöhnlich zu spät. Hier kann nur eine Änder-
ung eintreten, wenn dem Besitzer eine Entschädigung für seine
‚Verluste gewährleistet wird. Die Frage der Entschädigung habe
ich bereits bei der Schweineseuche berührt. Bezüglich des Rotlaufs
‚besteht meines Wissens noch nirgends eine gesetzliche Entschädig-
ungspflicht, Preußen hat zwar schon einmal einen dementspre-
chenden Anlauf gemacht, jedoch bisher ohne Erfolg. Die betreffen-
den Gesetzentwürfe sind nicht Gesetz geworden. Es ist nicht zu
-verkennen, daß die Frage der Entschädigung bei beiden besprochenen
‘Schweineseuchen ihre ganz besonderen Schwierigkeiten hat, nament-
lich wenn die ‘Beiträge durch eine Zwangsversicherung, zu der alle
beteiligten Schweinebesitzer herangezogen werden, gedeckt werden
sollen. Lydtin hat dies bereits in sehr treffender Weise ausgeführt.
(Siehe ,,D. tierärztliche Wochenschrift" 1895, Nr. 15.) Am einfachsten
läßt sich die Frage lösen, wenn der Staat die betreffenden Mittel dazu
hergiebt, wie dies in England für die Schweineseuche der Fall ist.
Diese Mittel würden zwar anfangs recht erheblich sein müssen,
sich aber zweifellos sehr bald verringern, zumal wenn beim Rot-
lauf mit der Gewährung der Entschädigung die Forderung ver
bunden wäre, jeden Schweinebestand, in welchem derselbe zum
Ausbruch kommt, der Schutzimpfung zu unterwerfen. Hier komme
ich nun auf die für die Bekämpfung des Rotlaufs wichtigste Frage.
Wenn wir nicht imstande sind, die Schweine vor dem Ein
dringen der Rotlaufbacillen zu schützen, so bleibt nichts andere
übrig, als sie unempfänglich zu machen, Hierzu giebt es ZW!
Bericht von Preusse, Danzig. 893
—
« - ege. Entweder es werden nur solche Schweinerassen zur Zucht
:rwvendet, welche von Natur nur wenig oder gar nicht empfänglich
i[.r Rotlauf sind,*) oder die Schweine müssen künstlich durch Ein-
ipfung geeigneter Stoffe immunisiert werden. Zur Herbeiführung
ner aktiven Immunität beï den Schweinen ist die Einverleibung
- ender. Rotlaufbacilen unumgänglich notwendig. Da nach den
‚.ehütz’schen Untersuchungen die Bacillen eine wachsartige unlös-
- che Hülle besitzen, so können, wenn die Bacillen abgetötet in
. le Tierkörper eingebracht werden, ihre Toxine nicht gelöst werden.
. Nese können daher auch keine immunisierende Wirkung auf das
. eimpfte Tier ausüben. Daß dem so ‘ist, haben die nach dieser
. tichtung hin angestellten Versuche erwiesen. Solange daher nicht
. in Verfahren zur Auflösung der wachsartigen Hülle des Rotlauf-.
~ Jacillus gefunden ist, solange muß die Immunisierung mit lebenden
otlaufbacillen ausgeführt werden. Damit aber diese den geimpften
Tieren nicht verderblich werden können, muß ihre Virulenz herab-
zesetzt werden. Die bisherigen zur Immunisierung von Schweinen
gegen Rotlauf angewendeten Impfmittel sind der Pasteur’sche
Impfstoff, das Porcosan und das Lorenz’sche Schutzserum in Ver-
bindung mit Rotlaufkulturen. Neuerdings ist von dem Mitarbeiter.
von Schüz, von Voges, ein Impfstoff empfohlen worden, welcher
sowohl heilend als immunisierend wirken soll. Über die Herstellung,
die Beschaffenheit und die Wirkung dieses Impfstoffes kann ich
.mich nicht näher auslassen, da diese noch zu wenig bekannt sind.
Bezüglich der anderen Impfstoffe darf ich wohl alles Wissenswerte.
als bekannt voraussetzen. Nach der wissenschaftlichen Prüfung
der drei erwähnten Vaccinen durch Schütz und Voges unterliegt es
keinem Zweifel, daß allen dreien eine immunisierende Wirkung
zukommt. Verhältnismäßig am unzuverläßigsten hat sich das Por-
cosan erwiesen.
Der Pasteur'sche Impfstoff und das Porcosan wirken sehr
ungleichmäßig. Der erstere hat besonders oft Erkrankungen und
Todesfälle im Gefolge; zuweilen versagt er auch, indem die ge-
impften Tiere sich nach der Impfung nicht als immun erweisen.
Es sind Verluste bis zu 7,58°/, nach der Pasteur’schen Impfung
beobachtet worden. Das Porcosan ist weniger gefährlich, hat
jedoch ebenfalls Verluste und Erkrankungen herbeigeführt, die bis
zu 2°), betragen haben. Häufig wirkt die Einspritzung des Porcosans
nicht immunisierend. Die Unregelmäßigkeiten erklären sich dadurch,
daß es bei der Art und Weise der Herstellung der Impfstoffe nicht.
möglich ist, stets eine konstante Virulenz zu erhalten. Die Ab-
schwächung der Virulenz geschieht beim Pasteur’schen Mittel durch
Mitigation, mehrfache Durchimpfung von Kaninchen, beim Porcosan.
*) Hierauf hat Schütz ganz besonders aufmerksam gemacht. Nach
seinen Untersuchungen besitzen die feineren englischen Schweine, ins-
besondere Yorkshire und Berkshire, eine große Empfänglichkeit für Rotlauf.
Bei den großen Vorzügen aber, die gerade diese Schweine haben, ist deren
Ausschließung von der Zucht praktisch nicht allgemein durchführbar.
894 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
durch Glycerin. Dabei ist es unmöglich, jederzeit den herzustellen-
den Impfstoff auf denjenigen Virulenzgrad zu bringen, welcher den
Schweinen Immunität verleiht, ohne sie krank zu machen. Es ist
ferner die Individualität der geimpften Tiere. zu berücksichtigen.
Ich habe bereits erwähnt, daß sich ‘die Schweine in Bezug auf
Empfänglichkeit gegen Rotlauf sehr verschieden verhalten. Es ist
daher wohl möglich, daß der Impfstoff das eine Mal zu viel, das
andere Mal zu wenig abgeschwächt ist, im ersteren Falle keine
oder nur geringe Immunität, im anderen Falle Erkrankung und
selbst Tod verursacht. Besonders beim Porcosan kommt eine zu
starke Abschwächung öfter vor. Beiden Verfahren hängt dann
noch der Übelstand: an, daß die Immunität erst etwa 14 Tage nach
der Injektion eintritt,
Anders steht es beim Lorenz’schen Verfahren. Hier geschieht
die Abschwächung der Rotlaufbacillen erst im Körper des zu
immunisierenden Tieres. Letzteres wird durch Schutzserum passir
immun gemacht und erst dann erfolgt die Injektion virulenter
Rotlaufbacillen, welche durch die dem Tiere vorher beigebrachte
passive Immunität sofort in ihrer Virulenz abgeschwächt werden,
aber dennoch imstande sind, die Organe zur Bildung von Schutz-
stoffen anzuregen. Die Immunität tritt daher bei dem Lorenz’schen
Verfahren sofort nach der Einspritzung des Schutzserums ein.
Vorausgesetzt, daß das letztere vorher auf den erforderlichen Gehalt
an Immunisierungseinheiten geprüft war, und daß die Rotlauf-
bacillen. die nötige Virulenz besaßen, muß die Wirkung des
Lorenz’schen Verfahrens immer eine nahezu konstante sein. Dies
hat denn auch die Erfahrung gelehrt. Es kommen bei diesem
Verfahren Erkrankungen nur in ganz verschwindender Zahl vor,
höchstens 0,2 °/,, — Todesfälle fast gar nicht. Die Versuche, welche
mit dem Lorenz’schen Impfverfahren gemacht worden sind, zählen
nach Tausenden, sie sind durchweg günstig ausgefallen. Von
besonderem Interesse ist ein Bericht des Departements - Tierarztes
Dr. Mehrdorf in Königsberg*) über Impfungen, die auf Veranlassung
der Ostpreußischen Landwirtschaftskammer gemacht worden sind.
Vom Mai bis September 1898 sind in Ostpreußen 22 161 Schweine
mit Schutzserum und Kulturen geimpft worden, darunter 8831 Schweine
in verseuchten Gehöften. Die Ergebnisse der Impfungen sind folgende:
1) In verseuchten Gehöften sind nach Anordnung der Impfung
Neuerkrankungen an Rotlauf nicht mehr vorgekommen.
2) Die Einspritzung einer zwei- bis vierfachen Serumsmenge
hat in der Mehrzahl der Rotlauferkrankungen (58 °/,) zur
Genesung der betreffenden Schweine geführt.
3) Bei 0,04°/, der geimpften Schweine sind Erkrankungen an
Nesselausschlag mit günstigem Ausgang beobachtet worden.
*) Vergl. Nr. 9 des Jahrganges 1899 der „Deutschen landwirtschaft-
lichen Presse“.
Bericht von Preusse, Danzig. 895
4) Es ist der Nachweis nicht erbracht, daß nach dem
Lorenz’schen Verfahren geimpfte Schweine nachträglich an
Rotlauf erkrankt sind.
5) Während unter nicht geimpften Schweinen der Rotlauf
ausgebrochen ist, sind nach Lorenz geimpfte Schweine der-
selben Bestände an Rotlauf nicht erkrankt.
6) Gehöfte, in denen sonst der Rotlauf regelmäßig aufgetreten
ist, sind nach Anwendung der Lorenz’schen Schutzimpfung
von der Seuche verschont geblieben.
Ich will hier noch eines Falles Erwähnung thun, den ich vor
kurzem beobachtet hatte, und welcher anscheinend wie ein Miß-
erfolg des Lorenz’schen Verfahrens aussieht. Kurz nach der Impf-
ung eines Schweinebestandes traten mehrfache Erkrankungen an
Rotlauf ein. Die Sektion der Kadaver ergab jedoch, daß es sich
um Mischinfektion von Rotlauf u. Schweineseuche handelte. Letztere
war bereits vor der Impfung vorhanden gewesen und hatte ver-
mutlich die Wirkung des Schutzserums aufgehoben, eine Beobacht-
ung. die auch von Preisz gemacht worden ist.
ber das Voges’sche Impfverfahren vermag ich nichts zu be-
richten, da mir Erfahrungen über dasselbe noch nicht vorliegen.
Wenn auch das Verlangen von Lorenz nach einer Überwachung
der verschiedenen Schutzimpfverfahren und Einführung einer Impf-
statistik im allgemeinen noch nicht erfüllt ist, so läßt. sich jetzt
bereits ersehen, daß von allen .Methoden die Lorenz’sche Schutz-
impfung die sichersten Resultate bezüglich einer ungefährlichen
Immunisierung der Schweine gegen Rotlauf ergeben hat.
Ich will jedoch nicht unterlassen, auf einen Nachteil aufmerk-
sam zu machen, der allen drei bisher gebräuchlichen Impfmethoden
innewohnt. Bei allen drei wird mit lebenden Rotlaufbacillen
operiert. Die injizierten Bacillen überschwemmen das Blut der
geimpften Schweine und verbleiben in demselben etwa 14 Tage.
Wenn nun auch für gewöhnlich eine Ausscheidung der Bacillen
durch den Darm nicht stattfindet, so ist es doch möglich, daß
durch geringe Verletzungen mit Blutaustritt Rotlaufbacillen in den
Stall gelangen. Ebenso kann dies durch Verschütten von Impfstoff
geschehen. Bei Anwendung der Schutzimpfungen gegen Rotlauf
ist daher Vorsicht durchaus geboten. Laien muß die Vornahme
der Impfungen gänzlich verboten werden. Aus diesem Grund
empfiehlt es sich daher, zunächst nur in solchen Schweinebeständen
Impfungen vorzunehmen, in denen Rotlauf herrscht oder vor nicht
zu langer Zeit geherrscht hat. Eine Schutzimpfung sämtlicher,
auch der bisher vom Rotlauf verschont gebliebenen Schweinebestände,
dürfte sich erst dann’ empfehlen, wenn ein Impfverfahren, bei
welchem lebende und virulente Rotlaufbacillen nicht zur Verwend-
ung kommen, gefunden ist.
896
Die Bekämpfung der Schweineseuchen,
Ich schließe mit folgenden Sätzen:
Die zur Bekämpfung der Schweineseuche einerseits und
des Rotlaufes andererseits anzuordnenden veterinärpolizeilichen
Massregeln können verschieden sein. Für beide Seuchen-
krankheiten ist in erster Linie die durchgängige Einführung
der Anzeigepflicht erforderlich.
.a) Schweineseuche.
Die strenge Durchführung veterinärpolizeilicher Massnahmen
ist geeignet, diese Seuche wirksam zu bekämpfen. Hierzu
gehört auch besonders die polizeiliche Anordnung der Tötung
verseuchier Schweinebestände.
b ) Rotlauf.
Zur ‚Bekämpfung des Rotlaufs sind veterinärpolizeiliche
Massnahmen nicht entbehrlich. Dieselben können jedoch milder
sein, wie diejenigen gegen Schweineseuche. Die Einführung
der Entschädigungspflicht für an Rotlauf eingegangene Schweine
in Verbindung mit der Schutzimpfung würde diese Massnahmen
wesentlich unterstützen. Die Impfung wird polizeilich anzu-
ordnen sein, sobald in einem Schweinebestand der Rotlauf
zum Ausbruch gekommen ist, und sofern es sich um Schweine-
bestände handelt, die als Rotlaufherde zu bezeichnen sind.
Als das zur Zeit zuverlässigste und beste Impfverfahren ist
das von „Lorenz“ angewendete zu empfehlen.
897
Rapport de M. PREUSSE
Assesseur vétérinaire du Gouvernement à Danzig.
(Extrait fait par F. CREMER, sous la direction du docteur LYDTIN, Baden-Baden.)
9
E Congrès de Berne, se basant sur les faits acquis par
les observations cliniques et les recherches scientifiques,
déclarait, sur les propositions du docteur Zschokke—Zu-
rich, qu'il y a utilité de distinguer entre les pneumo-
G entérites (Schweineseuche et Schweinepest) et le rouget
bacillaire de l’espèce porcine. Il opinait ensuite que les
pneumo-enterites devraient être inscrites au nombre des maladies
contagieuses devant être combattues par des mesures publiques,
et il conclut finalement que la lutte officielle contre ces deux
groupes de maladies contagieuses (pneumo-entérites et rouget) serait
à régler par la législation et l'Administration des divers Etats selon
leurs besoins et moyens.
Tl n’y a plus de doute que les pneumo-entérites aiguë et
chronique forment un groupe de maladies aussi nettement conta-
gieuses que la péripneumonie du gros bétail et toujours dues à
l'importation, tandis que le rouget bacillaire est, comme les maladies
charbonneuses, plutôt une enzootie, une affection du sol. Il est
donc juste de faire, en police: vétérinaire, la distinction, stipulée
par le Congrès de Berne, entre ces deux groupes de maladies du
pore, l’une demandant une prophylaxie différente de l'autre.
Dans la suite de mon rapport, je mettrai les pneumo-entérites
au singulier, la genèse et la forme des maladies visées sous ce nom
étant insignifiantes pour la police vétérinaire qui leur est applicable.
Il est déplorable que la police n'ait pas été mieux guidée
quand elle négligeait si longtemps ces épizooties ou quand, malgré
leur nature bien différente, elle les attaquait par de mesures sem-
blables ou identiques.
En Allemagne la première impulsion d’une intervention poli-
cière contre les fléaux, dont il s’agit, remonte à peu près à dix ans;
mais, l’obligation de la déclaration du rouget et de la pneumo-
enterite ne date que du 1° septembre 1898, alors que, dans
d’autres pays, des mesures préventives et répressives contre ces
épizooties étaient en vigueur depuis plus longtemps. Elle l’étaient
57
898 Mesures pour combattre les épizooties de l’espéce porcine.
déjà contre les pneumo-entérites : 1880 en Irlande, 1885 dans divers
Etats de l’Union du Nord de l'Amérique, 1886 en Angleterre, 1887
en Suède et en Danemark, 1890 en Norvège, 1892 en Suisse, 1895
en Autriche et 1896 en Roumanie.
Le rouget, maladie déjà bien connue avant la pneumo-entérite,
était combattu par des mesures édictées, pour la plupart, bien an-
térieurement : en Belgique 1882, en Danemark 1857, en Suisse 1887,
en France 1888. Malgré leur date différente elles se ressemblaient,
étant calquées les unes sur les autres.
Une ordonnance du président de la province de Westpreussen,
nouvellement parue, en fait exception, en prescrivant des mesures
particulières pour chacune des deux épizooties porcines.
L’Autriche et l’Empire allemand sont saisis actuellement de
la préparation de lois spéciales pour combattre la pneumo-entérite
séparément du rouget du porc.
D'accord avec les vues modernes sur la nature des épizooties
porcines si nettement relevée par le Congrès de Berne, je traiterai
distinctement les deux groupes de maladies, en commençant par
la pneumo-entérite du porc.
De 1870 à 1890 cette épizootie a fait le plus de ravages en
Angleterre et dans les Etats-Unis de l'Amérique du Nord. Dans
ceux-ci, la maladie causait des dommages énormes montant an-
nuellement de 11 à 30 millions de dollars. En Angleterre, le nombre
des victimes s’eleva pour la seule année 1885 à 40000 porcs et
pour l’année suivante à 35 000, soit à 1,5°/, des effectifs du Royaume.
D’Angleterre, la pneumo-entérite se répandit en Danemark,
en Suède et en Norvège, de là en Allemagne et plus tard dans les
autres pays du Continent. Depuis 1892 elle prit de l’extension en
France.
La Roumanie ne fut pas épargnée. En 1895 on y comptait
508 communes infectées: en 1896, 1405 et en 1897, 246.
En 1895, eclata en Autriche-Hongrie une des plus fortes
épizooties. Elle avait pris naissance au grand depöt-marche de
Steinbruch pres Budapest, où sur 141000 porcs 32461 succombèrent
du 17 mai au 4 juin.
En Autriche, à la fin de septembre 1895, 263 communes étaient
envahies par l'épizootie. Au commencement d'août, on en comptait
1395. Depuis ce temps, le nombre des communes ‘envahies oscillait
et, à la fin d'octobre 1897, ne se chiffrait plus qu'à 327.
En Hongrie, à la fin 1895, 999 villages étaient encore infectés.
Depuis 1896, la maladie a été également signalée en Bosnie
et en Herzégovine
Une statistique de morbité bien établie manque encore en
Allemagne. Les chiffres recueillis en 1897 comprennent 1604 com-
munes et 2905 fermes et la perte de 8722 porcs.
Rapport de Mr. PREUSSE, Danzig. 899
Les chiffres exacts font défaut pour 1898; mais il paraît
qu’en Prusse l’épizootie n’a pas diminué pendant les deux dernières
années, quoique, depuis 1895, l’on constate un mieux sensible dans
ma province (Westpreussen).
Cette courte revue, quoique incomplète, démontre sans doute
la nécessité de mesures répressives contre ce fléau qui, plus d’une
fois, a porté un grave préjudice à l’élévage ou l’a ruiné même,
en causant de nombreuses pertes à l’agriculture déjà si éprouvée.
La question se pose maintenant: ,,Comment faut-il engager
la lutte contre cette epizootie?“ |
Etant contagieuse à un haut degré et toujours due à l’im-
portation, cette maladie doit être combattue, en première ligne, par
des mesures empêchant son introduction de l’étranger.
A l'intérieur du pays, il faudra enrayer son extension par
les moyens ordinaires: la déclaration imposée au propriétaire, à
son représentant, au vétérinaire et même à d’autres personnes; la
constatation technique de l’eruption de la maladie; la sequestration
des fermes infectées, l’isolement des animaux malades: et la désin-
fection périodique et terminale des lieux et objets souillés par les
matières virulentes.
Toutes ces mesures, tant préventives que répressives, appli-
quées également à d’autres épizooties, doivent être modifiées et
complétées quant à la pneumo-entérite porcine,
Par exemple, la visite périodique de l'effectif des marchands,
le contrôle de leurs registres commerciaux et l'obligation d’uu cer-
tificat d’origine pour les porcs offerts aux acheteurs, surtout en
les colportant, n’ont, d'après mon observation, qu’une valeur relative.
Par contre, la désinfection des porcheries commerciales et
banales, le nettoyage et la désinfection des endroits de marchés
aux porcs, ensuite des wagons et des voitures ayant servi au
transport de ces animaux, me paraissent plus utiles. Mais, la mesure
préventive la plus efficace est l'examen au débarquement, par le
vétérinaire officiel, de tous les pores amenés en chemin de fer
pour n'importe quelle destination ultérieure,
La séquestration devrait s'appliquer aux fermes et pâturages
non seulement infectés, mais aussi aux suspects, et ne devra cesser
qu’un mois après le dernier cas de maladie ou si les lieux ont été
eomplètement évacués.
Pendant la séquestration, on pourra permettre de transporter
des porcs non malades à l’abattoir, pour y être immédiatement
abattu. On séquestrera tout ou partie d'une commune, si dans
celle-ci se trouvent plusieurs fermes infectées.
D'après les observations recueillies en plusieurs endroits, il
n'est pas sans danger de mettre en circulation la viande fraiche
ou même préparée provenant d'animaux infectés. Pour cette raison,
s'impose l'interdiction de la circulation de viande fraîche, fumée ou
salée provenant de porcs atteints ou suspects de pneumo-entérite.
900 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine.
Une cuisson suffisante est le seul moyen rationnel pour rendre
cette viande innocive.
Les cadavres et les issues des porcs infectés ayant succombé
ou qu’on aura dû abattre. les excréments et litières de ces animaux,
l'eau ayant servi au lavage de ceux morts ou abattus sont également
des objets très aptes à répandre la maladie; ils devront être, selon
leur nature, détruits par la combustion, la cuisson prolongée ou
l’enfouissement, en ce cas, après désinfection suffisante.
Le porc étant uniquement destiné à fournir sa chair comme
viande alimentaire, les propriétaires se décident volontiers à l'abat-
tage des animaux malades ou menacés de le devenir. En effet,
l'abattage est souvent le moyen le plus économique pour sauver
des valeurs qui, dans le courant de l’épizootie, se perdraient par la
maladie et ses suites. L’abattage est aussi le moyen le plus rationnel
pour éteindre le foyer infecté, restant dangereux aussi longtemps
qu’il existe. Nous voyons aussi que dans quelques pays l’abattage
figure parmi les mesures de police vétérinaire, par exemple, en
Angleterre. |
L’abattage officiel sera suivi naturellement de l’indemnisation
des propriétaires lésés, soit par l'Etat, soit par des caisses d'assu-
rances.
La loi anglaise de 1894 a servi de modèle à une loi projetée
en Autriche (depuis publiée).
Pour l'éradication complète de l’épizootie, il faut une désin-
fection soignée de tout le matériel, des endroits infectés, ainsi que
des vêtemerts et chaussures des personnes, ayant été en contact
avec les animaux malades.
J'ajoute encore quelques mots sur la vaccination. On ne peut
pas dire qu'elle a généralement réussi, malgré qu'on a essayé plu-
sieurs procédés différents. Quant à moi, je n'ai pas grande confiance
en l'utilité de cette operation.
Du reste, elle n’est pas absolument nécessaire, puisque nous
possédons dans l'application des mesures de police vétérinaire pro-
posées, un moyen suffisant pour éteindre les foyers épizootiques qui
disparaitront complètement si nous réussissions d'empêcher l'in-
troduction de la maladie de l'étranger.
Le rouget bacillaire
est assez répandu, dans certains pays de l'Allemagne. Dans d'autres
il est à peine connu.
Le nombre des victimes de la maladie varie d’années en
annees.
D'après la statistique du Grand-Duché de Bade, la plus com-
plète qui existe, l’épizootie parut avec peu d’extension dans les
Années : 1889 1890 1898 1894 1896 1897
Nombre de malades: 2511 8730 4665 8587 1783 709
Rapport de Mr. PREUSSE, Danzig. 901
Par contre, elle sévissait fortement dans les
Années : 1887 1888 1891 1892 1895
Nombre de malades: 7358 6550 10075 7353 6488
La cause de ces grandes variations de chiffres pour les malades
n’est pas encore éclaircie. Est-ce l’influence de la température, du
terrain, ou de l’eau? On l’ignore.
En general, le rouget a considérablement progressé pendant
les dix dernières années. En 1890 le Danemark ne comptait que
531 cas; mais l’année suivante on en constatait déjà 300 de plus.
Pour les années 1892 et 1893, ils se reduisaient à 386 et 454,
Te les années suivantes ils remontaient à 2030, 3462, 2824
et .
En Norvège, il n’y eut, en 1891, que 154 cas de déclarés: à
partir de cette année le rouget progressa jusqu’en 1895, dans la-
quelle 939 animaux etaient atteints, et retrograda en 1896 a 762
et l’année suivante à 744 cas observés.
En Italie, l’épizootie qui avait diminué jusqu’en 1890, prit
depuis une extension plus considérable.
Il en est de même en France, où en septembre 1896 l’on
comptait 150 fermes infectées, tandis qu’en août 1897 le chiffre
s'élevait à 267.
L’Autriche et la Hongrie sont les pays les plus éprouvés.
Le plus grand nombre de cas déclarés tombent, comme il
fut observé du reste dans d’autres pays, dans les mois de juillet
et d'août.
En Hongrie, on comptait pendant l'été 1895 près de 1000 com-
munes infectées. Depuis ce temps, l’épizootie diminuait rapidement.
Ainsi en août 1896, il n’y avait plus que 290 communes atteintes
et, à la même époque de l’année suivante, il n’en restait que 174.
Les pertes que subit la Prusse, ne sont pas exactement
constatées.
En tout cas, il n’y a pas de diminution dans le nombre des
éruptions épizootiques. La maladie sévit fortement dans les provinces
orientales de la monarchie, surtout durant les mois de juillet, août
et septembre. Dans la province que j'habite, les pertes qu'elle causa,
s’évaluérent pour la seule année de 1897 à 1000000 marcs.
Les mesures à prendre contre le rouget dévieront sensiblement
de celles proposées contre la pneumo-entérite, celle-ci étant une
maladie importée et nettement contagieuse, tandis que le rouget
est, comme je l’ai dit à l’entrée de mon rapport, une affection
originaire du sol. En effet le bacille de rouget est un parasite fa-
cultatif qui se trouve dans le sol de certaines régions, se transmet
accidentellement à l'animal et engendre la maladie. De son côté,
celle-ci est transmissible, par le sang et les excrétions des animaux
atteints, à d’autres animaux même d'espèce différente. Il y a
902 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine.
donc des foyers permanents de la maladie qui ne s’éteignent pas
toujours malgré l’évacuation des porcheries. La maladie surgira
de nouveau en temps propice, quand il y aura un effectif nouveau
sur place. Le contrôle pénible du trafic, comme il est urgent pour
la fièvre aphteuse et autres maladies nettement contagieuses, n’a
pas une grande valeur pour une maladie plutôt sédentaire que volage.
Une surveillance du commerce de porcs, comme elle est pro-
posée par rapport à la pneumo-entérite, serait néanmoins une
mesure utile contre le rouget, la maladie étant parfois propagée
par le colportage de porcs, surtout de porcelets qui sont souvent
atteints d’une forme bénigne et difficilement reconnue par le vendeur
et l'acheteur.
Les propriétaires, leurs représentants et les vétérinaires de-
vront être obligés de faire la déclaration. Considérant que les
foyers naissants sont d'autant plus dangereux, que les éleveurs et
les engraisseurs ont intérêt à vendre aussi vite que possible leurs
animaux atteints ou menacés afin d'éviter des pertes sensibles, et
qu'ils répandent ainsi la maladie, je suis même d'avis que l'Etat
devra indemniser les propriétaires des pertes causées par ie rouget,
afin d'obtenir la déclaration dans tous les cas et en temps utile.
De cette manière la police sera en mesure d'isoler tout foyer, et
d'empêcher, jusqu'à son extinction, toute vente clandestine.
L’abattage des animaux atteints ou suspects n’est pas justifié,
le rouget étant une affection aiguë dont la marche est ordinairement
très rapide.
D’après la pathogenöse, il est hors de doute que la désinfection
est une mesure de grande efficacité contre le rouget. Elle doit
s'étendre à tous les lieux où les animaux malades ont séjourné.
Le foyer principal de l'infection se trouve souvent sous le plancher
des porcheries ou dans le sol des pâturages. Contre ceux-ci, il
faudra diriger les efforts de la désinfection.
Malgré toutes ces mesures, nous ne pouvons pas protéger tous
les porcs contre le rouget, qui attaque du reste aussi d'autres
animaux tels que les souris, lesquelles sont dévorées par les pores.
Donc il ne reste plus qu’à rechercher les pores qui résistent
à l'infection par leur propre nature. L'on prétend qu'il y a cer-
taines races peu susceptibles de contracter le rouget. Je ne veux
pas contester cette avance; mais je trouve que son application
n'est pas bien exécutable.
Il faudra donc immuniser artificiellement les pores et les
vacciner.
Les vaccins en usage jusqu'à présent sont celui de Pasteur,
le „Porcosan“, et le sérum de Lorenz, combiné à des cultures de
rouget.
Le docteur Voges, collaborateur de Schutz reeommande un
nouveau sérum, lequel ne m'est pas assez connu pour me permettre
d'en parler.
Rapport de Mr. PREUSSE, Danzig. 908
Quant au vaccin de Pasteur, il est le plus usité, mais occa-
sionne, parfois, des maladies graves ou la mort des vaccinés. Il ne
donne pas toujours une immunité positive.
Le „Porcosan‘‘ est recommandé par les uns et rejeté par les
autres. Sa valeur est encore incertaine.
La méthode de Lorenz est, selon mon observation, celle qui
offre le moins de danger et qui assure l'immunité d’une manière
complète. |
Je conclus en disant :
que les mesures prophylactiques de la pneumo-entérite porcine
d'une part et celles du rouget bacillaire de l’autre doivent être
ordonnées et prises séparément.
La déclaration obligatoire et Visolement sévère ainsi qu'une
désinfection à fond sont applirables aux deux épizooties.
La mesure la plus efficace contre la pneumo-entértte est
l'abattage général des effectifs infectés.
Contre le rouget, il n’y a que la vaccination préventive et
l'indemnisation des pertes causées par la maladie qui sont à
recommander.
La vaccination devrait être obligatoire pour les effectifs
dans lesquels le rouget fait apparition d'années en années, et
de plus, dans ceux où il vient de faire éruption.
La vaccination la moins dangereuse, donnant les résultats
les plus rassurants, est celle dite de LORENZ.
904 The prevention of swine epizooties.
Report of Mr PREUSSE
Chief Veterinary Surgeon, Danzig.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Professor and Director of the American Veterinary
College, New-York.)
ST the International Veterinary Congress at Berne
in 1895, Dr. Zschokke of Zürich, and Prof. Preis
of Budapest presented reports upon the prophy-
75 laxy of the red diseases of swine. The following
- resolution of Dr. Zschokke was adopted:
a) The two diseases classified under the name
of 71 pneumo-enteritis are, for practical reasons, indicated under
a general name among the epizooties to be fought against by
the State. They must at the same time be separated from
“rouget” on the declaration ticket.
b) The method of prophylaxy shall be much better regu-
lated, according to the requirements of the law and of local
conditions.
In the details of his report, Dr. Zschokke has well estab-
lished that the two diseases designated as pneumo-enteritis, ought
to be treated by sanitary veterinary police as epizootic affections
and that rouget must nevertheless be distinguished from them.
With the adoption of the resolution, the question was
solved; it has yet to be considered in detail. The question
whether pneumo-enteritis presents ‘also the same analogy, as
far as its etiogeny is concerned, has now a purely scientific
interest. Rouget of swine has not been treated with more
detail at the Congress of Berne; but, vaccination as a protection
against that epizooty has been discussed, and the following reso-
lution of Dr. Lorenz was accepted:
a) Vaccination is an indispensable treatment in combating
rouget.
b) On this point, Congress takes this opportunity to call
the attention of governments upon this question in recommend.
ing: to diffuse and advocate vaccination against rouget either
by making it gratuitous, or giving indemnities, or supervising
Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 905
the operation, and also by the publication of statistics of vac-
cination, to decide as to the value of the various methods used.
To tell the truth, what was then decided at the Congress
of Berne was a plan of campaign to struggle with efficacy
against pneumo-enteritis which, by the constant increase of pig
breeding, has become of great and general interest to agri-
culture. The question now is to see what benefit can be
gained from the experiments which have since been made on
this point.
With us, in Germany, the first impulse to use legal inter-
ference against epizooties of swine, dates back about 10 years.
The veterinary commission of Prussia, the Council of agriculture,
and different land owners have, at various times, requested the
application of legal measures relating to them. Already in
1887 discussions had taken place with a view to the intro-
duction of such measures; but they where of no avail.
In 1894, obligatory declaration of rouget and pneumo-
enteritis was introduced in Prussia; but it was only by the
order of September 8% of last year that this obligatory declar-
ation was adopted throughout Germany.
In other countries, preventive measures against epizooties
were taken much sooner.
Prophylactic measures against pneumo-enteritis (swine
fever, swine pest) have existed in Ireland since 1880, in some
States of North-America since 1885, in England since 1886, in
Norway since 1890, in Switzerland since 1892, in Austria since
1895, and in Roumania since 1896.
The measures against rouget have existed for a still longer
time. For instance, in 1857, a law was already in force in
Denmark which, by an ordinance of January 1873, was extend-
ed from rouget to pneumo-enteritis (Milzbrand agties, Rosen-
hos swinet). Belgium has had similar regulations since 1882,
Austria and Italy since 1885, Switzerland since 1887, France
since 1888.
As far as I know, they do not yet exist in Russia.
The measures for the prophylaxy of pneumo-enteritis vary
with the various countries; nevertheless, in most of them de-
claration is made obligatory to owners of stock. I will say
now that I consider this declaration as the most important
measure that a State can require; not until it is exacted, can
other effective measures be taken. Without it, all prophylaxy
is without effect.
What is pneumo-enteritis? How many diseases, considered
as being different until now, are included in that denomination?
I understand by pneumo-enteritis a pulmonary or intest-
inal inflammation, acute, subacute, or chronic, due to a para-
site, an ovoid bacillus. To be concise, I also call pneumo-enteritis
906 The prevention of swine epizooties.
all the other affections known as Schweinepest, hog cholera,
swine plague, swine fever, pig typhoid.
The losses caused by pneumo-enteritis up till now are
enormous. Unfortunately, there are no reliable and exact
statistics of them. It was in the 70° and 80° that the disease
did most harm in England and in America. In the latter
country the affection had already been known since 1850, and
the losses during those years varied between 11 and 30 million
dollars. In 1885, more than 25°/o of the pigs died of the
epizooty.
In England, where the disease has been observed since
1860, the losses were also very great. In 1885, nearly 40000
animals fell victims to the disease, and in 1886, more than
35000, that is 11/2 °Jo of the entire stock.
From England pneumo-enteritis passed to Denmark, Swe-
den, Norway, and thence reached Germany and the other con-
tinental States. It is not known if the disease did not exist
before in Germany and had been mistaken for rouget. Perhaps
the caseous enteritis described by Rolof, and tuberculosis, may
also have been counted in it.
In relation to the appearance of the disease in the various
States, I have but little positive information. Since 1892, it
has spread very much in France, but gradually diminished
until we reach 1897. In Great Britain, slaughter of the sick
and suspected is now required. Before that, 25885 were affec-
ted in 1889, 29092 in 1890, 32349 in 1891, 13957 in 1892,
and 15402 in 1893. . In 1894, 7231 animals died of the disease,
and 56292 were slaughtered; in 1895, 10917 died and 69931
were killed; in 1896, 81038 were destroyed, and in 1897, 40423.
Here then the epizooty has been diminishing. In Roumania,
there were in 1895, 580 cases; in 1896, 1405; in 1897, 246. In
Austria-Hungary, the epizooty has been increasing since 1895;
in the central market of Steinbruch, one of the most severe
outbreaks occurred that year; out of 141000 animals, 32461
died in the time between the 17th of May and the 4th of June,
almost 25°. In Austria, 263 communes were infected at the
end of 1895. Towards the end of December 1896, there were
282. In July 1896 the figures had gone up to 535, and at the
end of October 1897 had sunk again to 327. In Hungary, at
the beginning of December 1895, 1015 cummunes were infected.
In Bosnia and Herzegovina, 23362 pigs died in 1896 and 10504
in 1897. Ä
Therefore the disease had diminished in Austria in 1897.
It is only a short time since that in Germany general
statistics began to be kept; on this account only the number
of the cases which occured in 1897 can be known, and that
only for a few places. In that year, 1604 communes with 2905
Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 907
farms were infected, 8722 animals died. The number of sick
for 1898 is not yet known. But it may be taken for granted
that in Prussia, the disease has not diminished from 97 to 98.
In my own district only it has considerably diminished
since 189.
The preventive measures against pneumo-enteritis on one
side and rouget on the other, are different in most coun-
tries. Besides the obligatory declaration, no special orders have
been enacted in Germany: they were left to the governments
of the various States. Most of them treated the two diseases
alike, especially Prussia, where the Government contented
itself with issuing restrictive orders with a view to the prophy-
laxy of epizooties, but left the arrangement of the measures to
the local authorities. In Prussia, although the members of the
technical commission had decided to separate the two diseases,
the prescription remained the same for both. It is only recently
that a treatment distinguishing between the two diseases and
allowing to take different measures against each one of them has
been applied by the veterinary police. The President of Danzig
has issued a police ordinance which separates the two diseases.
For me, it is just as impossible to treat, by veterinary police,
rouget like pneumo-enteritis, as it is to mistake splenitis, peri-
pneumonia, and foot and mouth disease, the characters of those
two affections being very different. The bacillus of pneumo-
enteritis is not ubiquitary like that of rouget. It is true, that
some bacteriologists admit that the first of these bacilli is
identical to that of septicemia of rabbits, of chicken cholera, of
diseases of cattle, of game, and of other cutaneous diseases be-
longing to hemorrhagic septicemias. Although some analogy
between the agents of these affections cannot be denied, it is
my opinion that there can be no question of identity between
them; as otherwise the transition of one of the diseases to the
other would have been observed at least once, as happens, for
instance, with tuberculosis of mammalia and that of birds. An
autochtonous origin of pneumo-enteritis might be very possible
with the ubiquity of the bacilli of septicemia, but this origin
can assuredly be contested. The disease can only arise from
contagion and be propagated by it, either through affected
animals or through intermediates. With rouget all is different.
The bacillus of rouget is only a facultative parasite which
is found everywhere in the ground. As for the disease it self,
infection must not necessarily by transmitted by another (diseased)
animal. Further on I shall consider individually the measures
of prophylaxy of pneumo-enteritis and of rouget: those mea-
sures must be divided into general and special. The object of
the former is to prevent the introduction and spreading of a
disease. Generally speaking, obligatory declaration can be
908 The prevention of swine epizooties.
classed among them, being, as I have already observed, the
most important of the prophylactic measures.
Pneumo-enteritis may in many cases, according to its
character, be imported and spread by colportage. From the
beginning an active supervision of veterinary police is required
for the trade in pigs. In some districts of Prussia, cattle dealers
are required to have their animals examined at stated periods
by an official veterinarian and to keep a register open to his
control. I believe that this restriction is of little value, as, on
account of the chronic and often concealed character of the
disease, all diseased pigs cannot always be detected at that
examination. The number of animals changing constantly by
the effect of the daily trade, it is impossible for the veterinarian
to examine them all. An effective control which would involve
the registering of all the pigs, is impossible. The requirement
of a certificate of origin for all the pigs of trade would have
little practical value, as it would be impossible to mark them
all so as to distinguish them from those entered in the register.
The proof that these restrictions do little good is found
in Prussian provinces, where they are in force and which, never-
theless, are known as the most infected. Restrictions of veter-
inary police in relation to the trade of colportage of pigs must
be limited to sanitary supervision of markets, fairs, and barns
of dealers, and to orders regulating the cleaning and disinfection
of barns, pig houses, fairs, markets, and means of transport.
In the district of Danzig, there is an order which prescribes
the veterinary examination, at the place of arrival, of all pigs
brought by rail-roads. The advantages of this measure are
more indirect than direct, as it obliges the dealers to be more
prudent in buying only animals free from suspicion of contagion.
Thanks to this measure, importations of contagion are rela-
tively few.
In relation to the special measüres required when the
outbreak of the disease is recognized, they are of two kinds:
1) Those that will prevent the spreading of the disease, out-
side its place of election; 2) those which have for object the
destruction of the contagious matter in the centre of the dis-
ease itself.
Among the first we find:
1) Complete sequestration of the sick in perfectly enclosed
places, except of those that are to be immediately
killed. In separating the sick from the healthy animals
nothing is gained. Sequestration of the pigs in farms
must be strictly enforced. Entrance to infected barns
must be forbidden to dealers, butchers, and unauthorized
persons. If in a village several farms are infected, the
Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 909
whole village must be sequestered. With the long period
of incubation and the chronic and often concealed form
of the disease, sequestration cannot be raised before
four weeks after the last case of sickness, provided
the entire flock has not been killed. Dr. Zschokke be-
lieves that 20 days are sufficient; I think’it is too short.
2) The sale of fresh meat coming from destroyed animals
must be prohibited. Observations have shown that the
virus is not destroyed by smoking or salting of the
meat. It is only destroyed by sufficiently strong cook-
ing. The use of raw meat of destroyed animals has
often been the cause of the spreading of the disease.
The destruction of the virus in the centres of in-
fection demands:
a) The destruction of the cadavers and their issues and
the disinfection of the water used to clean them,
also of the manure of the infected barns.
The surest way to destroy the cadavers and issues
is to burn or cook them. If this is not possible, they
must be buried deeply after thorough disinfection.
b) The slaughter of all sick, suspected, and contaminat-
ed animals. This is no doubt the surest and quickest
method to annihilate an infectious centre. In Ger-
many, the legislation is contrary to that ordinance
of police; the measure is left to the initiative of the
owners.
The great losses that these measures imply, are
such that often the whole of the stock cannot be
destroyed.
In England, slaughter of the affected or exposed
animals has been in force since 1894, and every
year 50000 pounds sterling are granted for indem-
nities. Last year a similar order was thought of in
Austria. The application of such measures demands
naturally that the owners receive indemnities either
from the state or from an obligatory insurance.
I shall have to come back to the question of indemnity
when speaking of rouget. In my opinion, a law
ordering the killing of affected or suspected animals
is a measure of the highest importance in the pro-
phylaxy of epizooties.
c) Complete disinfection of barns and all material which
has been in contact with the diseased animals. No
one will doubt the absolute necessity of this measure.
As the virus keeps for a long time in barns and in
910 The prevention of swine epizooties.
the earth, the disinfection shall be as thorough and ©
extensive as possible. Contagion having weak resis-
ting power, the choice of the disinfectants is of little
importance. Disinfection must not only be applied
to barns but also to troughs, manure pits, reser-
voirs and others. It has often been observed that
where disinfection has not been carried out properly,
epizooties have recurred after months among the
fresh animals introduced into the barns.
Let me add a few words upon preventive vaccination.
Already a long time since, experiments have been made in
laboratories to prove that immunization of small animals against
contagion was possible. Several methods were tried, first in-
jections of weakened cultures, then the toxic and antitoxic
serums. Such were the attemps made by Chantemesse, Smith,
Moore, Stlberschmid, Salmon, among many. Dettmers and
Billing were the first to apply practically preventive vaccina-
tion against pneumo-enteritis. Some good results were ob-
tained. Salmon considers the effects of vaccination doubt-
ful. Perroncito and Bruschettint made other experiments in
1896—1897. According to their reports, these were success-
ful. The method used by them was tried in Germany partly
on small animals, partly on pigs by Voges, Casper, Willach,
Malkmus, in Hungary by Ujhelyı. But it was proved that the
method did not succeed in granting immunity. Adlary, however,
claims to have used it with advantage. In Hungary the results
that were obtained by this mode of vaccination were very in-
teresting. In 15 villages not infected, 250 pigs were inoculated;
449/o of them died later. Out of 9316 pigs apparently exempt
from infection, 2565 died after vaccination — about 30%. Out
of 542 others not inoculated, 209 died — 38,5°o. The serum of
Perronctto has thus not been very successful.
Numerous experiments have been made in Hungary with
the toxic serum, partly on animals that were sick, partly on
some that had recovered; for instance by Pretsz, Fuchs, v. Tısza.
Ujhelyt, Tatoy, v. Nyary, Toth, Hacks, and others.
These experiments, which had been made on a large scale.
gave better results. The vaccinated animals have shown that
if after inoculation complete immunity was not granted, at
least it gave a great force of resistance to natural infection.
Lately effective means of vaccination against pneumo-enteritis
have been discovered by M. Beck of Höchst on the Main,
Schreiber of Landsberg, and Ostertag of Berlin. What their ad-
vantages will be is not yet known, as the results have not
been verified to this day. No matter how desirable it is to
have an effective system of preventive vaccination against
Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 911
pneumo-enteritis, it is not strictly indispensable, as we can
readily control it by the application of the measures I have
alluded to.
It is not the same with rouget As I have remarked,
this disease exists in may countries and, for a long time past,
legal measures have been taken against it. In Germany also,
where obligatory declaration is introduced, everywhere the
sanitary police has special measures to control it.
Unfortunately, correct statistics cannot be obtained, except
for the Grand-Duchy of Baden. There, we find good statistics
of the rouget, since 1897, when the disease appeared under
various forms. In some years it was more prevalent than in
others. It was less severe
iM ee ew ee 1889 1890 1898 1894 1896 1897
the number of sick was. 2511 8780 4665 3587 1788 709
It was much more so in:
1887 1888 1891 1892 1895 with
7358 6550 10075 73838 6488 sick animals.
Except in the two last years, there was no further
decrease of the disease. Why rouget prevails more in one
year than in another, we cannot say. For instance, in 1890,
3730 pigs are affected and the next year 10075. Local con-
ditions of temperature, territory and water may be accused;
observations in those directions ought to be made.
In 1896 and 1897 rouget diminished considerably in the
Grand-Duchy of Baden. I think this improvement can be
considered as due to preventive vaccination. Similar experi-
ences have been made in other countries. In many, the disease
has considerably increased in the last ten years. The follow-
ing figures show the losses Denmark has suffered:
in 1890 1891 1892 and 1893 there were
531 887 3886 454 sick animals.
In the years following 2030, 3462, 2824 and 2816 animals
were again affected in that country. In Norway, in 1891, there
were only 154 cases declared; from that year, rouget increased
until 1895 when there were 939 animals diseased; in 1896, 762
and in 1897, 744. In Italy the disease had diminished until
1893, but in that year it spread to 76 communes, the year
after to 121, and in 1895 to 488. In France, rouget has also
progressed. Almost all the outbreaks occur in July, August and
September. In August 1890 there were 46 farms infected; in
September 1891, 81; in October 1892, 97; in August 1893, 123.
After that the disease decreases somewhat and soon again in-
912 The prevention of swine epizooties.
creases; in September 1896, 150 farms are infected; in August
1897, 267. Austria and Hungary are the countries that have
suffered most. There also we have monthly reports of the
communes affected. In these two countries, July and August
are the months when the disease prevails. During the summer
of 1890 to 1894 the number of communes varies between 57
and 144; in August 1895 it rises to 250, in August 1896 to 387.
In Hungary, rouget has existed extensively for years. From
1891 to 1894, the number of communes which were infected,
varies from 241 to 399. In August 1895, the number reaches
961. Since that date, the disease has diminished; in August
1896 there are only 290 infected communes, in August 1897
only 174. In Prussia exact statistics of red diseases can only
be obtained for 1897. In 1891 attempts to make them failed
as the figures recorded are not correct. In 1897, 17628 com-
munes were infected and 30981 pigs died. During the first
nine months of 1898, 15131 farms were infected, and 26 802
animals died. The statistics of the three last months of that
year I have not yet seen. From all this, it can be noticed
that the disease has not decreased in that direction. In my
small distriet nothing indicates that the disease is subsiding.
The losses sustained because of rouget are considerable. In
1897 they reached 1 million marks and they were certainly
not less in 1898. Nearly 83°/o of the totality of the losses were
sustained by the six oriental provinces of the country. Here
also it is in the summer that the greatest number of infections
is observed; half of the outbreaks of rouget occurred in July
August and September. From these statements, it can be
judged that, even in countries where prophylactic measures have
existed for a long time, they have proved of little advantage.
The diminution of the disease which has been observed during
the last two years in some countries may perhaps be due to
preventive vaccination, as has already been seen in the Grand-
Duchy of Baden, yet it remains to be proved that all. the mea-
sures taken by the veterinary police have been useless, or
whether they have not been in conformity with the prophylaxy
of rouget. This last supposition I am inclined to accept.
Rouget is an affection coming from the soil. Its bacillus
is a facultative parasite which perhaps exists at the present
time all over the globe, has a saprophysical life, is acci-
dentally transmitted to pigs, and produces rouget. This is
shown by the great diffusion of the disease in summer, and by
the infection of animals which go into the fields, or receive
green fodder. Contagion, brought from other sources, is not
necessary for the spreading of rouget. Although it may extend
by the transmission of the virus from diseased animals, this
contagion, or rather the disposition to this transmission, cannot
Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 913
be very great and consequehtly cannot have the same impor-
tance as in pneumo-enteritis. For that reason measures such
as complete sequestration of diseased animals, and restrictions
on the trade and traffic, can be considered as useless. In the
same way, the slaughter of diseased or suspected subjects which
for pneumo-enteritis is prescribed by the police, should be
unnecessary, rouget being an acute disease whose course is
very rapid. When the disease breaks out in a barn not all
the animals are affected. It is true that rouget assumes also
a chronic form; however, generally only animals which have
had the acute disease will suffer from it, but with the great
mortality caused by that disease (90°/o and more) this form
is comparatively rare.
A supervision of the pig trade (colportage) such as that
prescribed for pneumo-enteritis is very useful for rouget; the
disease being, as we know, often propagated in that way. To
control rouget effectively, the sanitary police shall especially
take measures to destroy the hot-bed of the affection. To do
this, cadavers shall be destroyed; cooking of the meat from
killed animals must be done within the infected farm; issues
and water used by animals must be removed. The water must
not be thrown away at random, but shall first be disinfected,
say with quick-lime. Barns shall also be disinfected thoroughly,
because, although the bacillus is easily destroyed, it is found
on the floor of barns; their disinfection is very important.
Damp wooden floors shall be removed and replaced by stones,
gravel or cement. If, up til now, these prescriptions have
been but little effective, although they exist everywhere, it
is no doubt because they were not carried out as they should
have been. This state of affairs must be remedied.
When rouget breaks out in a herd, every owner is naturally
anxious to save all he can. Very often he is imprudent, and
when the authorities are notified, it is too late. This will not
be changed until a system of indemnities is established. As
for pneumo-enteritis I have already spoken of it. With regard
to rouget, as far as I know, indemnity exists nowhere. Prussia
has tried but failed. Projects of law have been proposed, but
they remained projects. It is evident that the question presents
great difficulties, especially if the indemnities are to be paid
from an obligatory insurance fund.
Lydtin has already treated this question. It would be easily
solved, however, if the state would grant the necessary sub-
vention as is done in England for pneumo-enteritis. Of course
at first large sums would be required, but they would soon be
smaller, especially if in granting them, the condition were in-
sisted on, that all the animals of the herd where the disease
had appeared, should be vaccinated.
58
914 The prevention of swine epizooties.
Here I touch on the most important question of the prophy-
laxy of rouget. If we cannot protect pigs from the invasion
of the bacillus, we must render them insensible to it There
‘are two means of accomplishing this.
First: use for breeding and raising only breeds of animals
which by nature are little susceptible to it. Schütz has already
called attention to that point. To judge from experiments he
has made, the best English pigs, specially those of Yorkshire and
Berkshire, are very susceptible, but on account of advantages
that these pigs present, this plan could not be put in practice.
Second: all pigs should be immunized by vaccination. To
obtain complete immunity, inoculation of the living bacilli of
rouget is indispensable.
We know, from the researches of Schütze, that bacilli have
an insoluble serous envelope; when they are introduced into
the body of an animal, they cannot become isolated from their
toxine, neither after being dead. Therefore they cannot have
any immunizing power on animals that are vaccinated. This
has been proved by experiments. Consequently as long as a
means to dissolve the serous envelope of the bacillus has not
been found, immunity must be obtained with the living ba-
cillus itself. But to avoid that this bacillus in such a condition
‘should prove injurious its virulency must be reduced.
The vaccines used until now for immunization of pigs
against rouget are: the serums of Pasteur, the preventives of
“porcosan” and of Lorenz combined with cultures of rouget.
Lately a collaborator of Schütz, Voges has recommended a
serum not only for immunization but also to cure sick animals.
I cannot consider this question at length, as it is not sufficiently
known. As to the others, I suppose every one is acquainted
with them. They have been treated by Schütz and Voges.
There is no doubt that the three methods succeed. On an
average, the method of “porcosan” has given the least good
results. That of Pasteur often occasions sickness or death and
not uncommonly has no influence on inoculated animals which
are refractory to immunization. Losses up to 7,58°/o have been
observed with vaccination by the Pasteur method. That of
“‘porcosan”’ is less dangerous, but yet losses up to 2°!» have
also been caused by it. Very often, after injection of the
serum of “porcosan”, immunity does not last. In relation to
the causes of the various effects of these two serums, it may
be said that with their mode of reproduction it is not pos-
sible to obtain a constant virulency.
The virulency of the serum of Pasteur is reduced by
modification of the vaccines of rabbits; that of “porcosan” by
a chemical preparation of glycerine. It is thus perfectly 1m-
possible always to obtain for the serum a constant degree of
Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 915
virulency which does not infect pigs and still grants them im-
munity. Besides, the individuality of animals must be consi-
dered. I have already said that pigs are not all equally sus-
ceptible to contagion. It is very possible for a serum to be
once too strong and again not strong enough; in the latter
case it will grant only slight temporary immunity; in the former
it may promote the disease or even cause death. It is especially
the serum of “porcosan” which is often too weak and then
does not act enough. Both methods are objectionable, because
they give immunity only two weeks.after the first injection. It
is different with Zorenz’s method. Here the bacillus is attenu-
ated within the animals.
The animal is made passively immune by a preventive
serum, then the virulent bacilli are inoculated.
Their virulency is at once attenuated by the passive im-
munity it has received; but nevertheless they are still in a
condition to promote the formation of preventive substances.
Therefore in Zorenz’s method immunity takes place immedia-
tely after the injection of the serum, provided this has been
tested before inoculation in relation to the strength of immu-
nization required, as the bacillus of rouget shall have been for
its degree of virulence. The effect of the method of Zoren:
must be constant. With this method, the number of diseased
animals has decreased very much, scarcely 0,2 jo of mortality.
The number of experiments made by that process is counted
by thousands; they are generally successful. Departmental ve-
terinarian Mehrdorf of Königsberg has made by request of the
Agricultural Commission a very interesting. report on those
vaccinations. In eastern Prussia, 22161 pigs were vaccinated
with preventive serum and cultures, between May and Septem-
ber of 1898; among them 3831 belong to infected farms. Here
are the results:
1) In the infected farm, there was no new case of rouget
after the vaccination.
2) Injections of one, two, or four doses of serum have in
most cases of rouget been followed by 58°/o of recov-
eries.
3) A mild form of nettle-rash has occured in 0,04°o of
the vaccinated pigs.
4) It has not been proved that pigs vaccinated by the
method of Lorenz have afterwards been affected with
rouget.
5) The farms where the disease reappeared regularly, have
not been infected any more after application of the
method of Lorenz.
916 The prevention of swine epizooties.
Here I may mention one case that I observed some time
ago and which might be considered as a failure of the method.
Shortly after the vaccination of a herd, many of the animals
became affected with rouget. Post-mortem of the cadavers
showed that the cases were from an infection partly of rouget
and partly of pneumo-enteritis. This last existed previous to
vaccination and had probably destroyed the efficacy of the
serum. This observation has also been made by Pressz. I can
report nothing in relation to Voges’ method, as my experiments
with it have been too limited.
If notwithstanding the desire of Lorenz, a general invest-
igation into all the systems of vaccination has not been made
together with general statistics, it can certainly be noticed al-
ready that of all the methods that of Lorenz gives the surest
results, especially as far as the danger is concerned that may
accompany the immunization of pigs against rouget.
I cannot help calling attention upon a fault which
belongs to the three methods in use. All the operations are
done with the living bacilli of rouget. The injected bacilli
float in the blood of the vaccinated animals and remain there
about two weeks; if ordinarily the secretion of the bacilli does
not take place through the intestines it is, nevertheless, possible
that the bacillus within the blood may be introduced into the
barn through small bleeding wounds. It can also be spread,
should the vials containing the virus be upset. Therefore, too
much care cannot be taken in the application of the preventive
vaccination for the prevention of rouget.
The preparation of the vaccine matter ought to be for-
bidden to laymen. On this account vaccination ought to be
applied first in herds where the disease exists or has existed
before. Preventive vaccination of all the herds cannot be ad-
vised except when a method of vaccination shall have been
found in which living and virulent bacilli of rouget would not
e used.
I conclude in saying that the measures of prophylaxis
against pneumo-enteritis and rouget can differ. For both,
first of all, declaration must be obligatory everywhere.
1) PNEUMO-ENTERITIS. Severe application of th
measures of veterinary police ts often effective in con-
trolling the disease. General slaughter of the infected
herds ts espectally necessary.
2) ROUGET. For tts prophylaxy, police measures arc
necessary, but need not be as severe as for pneumo-enter-
Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 917
stıs. Preventive vaccination and obligatory indemnity
for animals that have died would also facılıtate the
work.
Vaccination shall be ordered by the police, 1f rouget
has appeared ın a herd or in herds which might be con-
sidered as hot-beds of infection.
The best and surest system of vaccination that can be
recommended up to the present time ts that of “Lorenz”.
918 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
Bericht von Dr. Schütz
Geh. Regierungsrat, Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin.
Ueber Serum zur Heilung des Rotlaufes der Schweine.
2 9
ÆN er Rotlauf ist das Produkt der Rotlaufbacillen, welche
Gifte bilden. Die Gifte wirken auf eine große Anzahl
von Körperorganen, welche unter dem Bilde einer
Septikämie erkranken. Mithin ist der Rotlauf durch
Magen- und Darmentzündung, Schwellung der Milz und
Trübung der großen Parenchyme (Leber, Nieren, Muskeln
und Herzfleisch), also durch Veränderungen ausgezeichnet, welche
in kurzer Zeit wieder ausgeglichen werden können, wenn die
Schweine nicht inzwischen zu Grunde gegangen sind.
Wenn aber die Rotlaufbacillen in die Blutbahn eingedrungen
sind, wobei es gleichgültig ist, ob dies auf natürlichem oder künst-
lichem Wege erfolgt ist, so treten nicht nur die oben angegebenen
Veränderungen an den Organen ein, sondern die Schweine bilden
auch ein Gegengift (baktericide Substanzen), welches die Wirkung
des mit den Bacillen eingedrungenen Giftes aufhebt. Das Gegengift
ist also ein Reaktionsprodukt des lebenden Organismus, und die
Bildungsstätten des Gegengiftes sind nach unserer jetzigen Ansicht
Milz, Lymphdrüsen und Knochenmark. Ja, noch mehr! Wenn
durch das eingeführte Gift die Bildung des Gegengiftes angeregt
ist, so wird nicht nur dieses Gift unschädlich gemacht, sondern
soviel Gegengift erzeugt, daß es im Blute, z. B. derjenigen Schweine,
welche den Rotlauf überstanden haben, nachzuweisen ist, und diese
reiche Produktion des Gegengiftes dauert lange Zeit, unter gewissen
Umständen für das ganze Leben der Schweine, an. Auf der
Produktion des Gegengiftes beruht diejenige Eigenschaft von Menschen
und Tieren, welche als aktive Immunität bezeichnet wird.
Mithin ist die Bildung des Gegengiftes eine normale Funktion
gewisser Körperzellen, und diese Funktion kann durch immer
größere Mengen von Gift, welche den Tieren beigebracht werden,
so gesteigert werden, daß eine Hypersekretion von Gegengift erfolgt.
In diesen Fällen ist soviel Gegengift im Blute enthalten, daß das
Serum gebraucht werden kann, um am Rotlauf erkrankte Schweine
zu heilen oder gesunde Schweine eine Zeit lang immun zu machen
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 919
(passive Immunität). Die Immunität, welche nach dem eingespritzten
Serum aber entsteht, ist nur von kurzer Dauer, weil das Gegengift
aus dem Körper der Schweine sehr bald wieder ausgeschieden wird.
Im allgemeinen haben jedoch die wissenschaftlichen Versuche ge-
lehrt, daß die passive Immunität um so länger dauert, je größer
der Immunisierungswert des eingespritzten Serums ist.
Schweine, welche am Rotlauf erkrankt oder denen lebende
Rotlaufbacillen eingespritzt worden sind, bilden das Gegengift
langsam und schwer, andere Tiere, z. B. Schafe, bilden es viel
leichter, und bei den im Auftrage des Herrn Ministers für Land-
wirtschaft, Domänen und Forsten in Preußen ausgeführten Ver-
suchen ist es sogar gelungen, ein Serum herzustellen, dessen Wert
denjenigen des Lorenz’schen Serumpräparates um das vielfache
übertrifft.
Das Lorenz’sche Präparat ist ein wieder aufgelöster Nieder-
schlag aus denı Serum von immunisierten Schweinen, welcher mit
Hülfe von Calciumchlorid und Magnesiumsulfat hergestellt wird.
Das Magnesiumsulfat bringt die Eiweißkörper im Serum zum Ge-
rinnen, und da sich das Gegengift an die geronnenen Eiweißkörper
anheftet, so muß es auch im Niederschlage derselben enthalten sein.
Die Herstellung eines Niederschlages ist aber notwendig, weil das
Serum von immunisierten Schweinen arm an Gegengift ist, so daß
mit Hülfe des bloßen Serums eine aktive Immunität bei Schweinen
ohne Gefahr nicht herbeigeführt werden kann. Es mußte daher
das Gegengift aus dem Serum herausgefällt werden, um eine kon-
zentriertere Lösung desselben zu den in Rede stehenden Zwecken
anfertigen zu können. Anders liegt die Sache bei dem Mittel,
welches im Auftrage des oben genannten Herrn Ministers hergestellt
ist. Dieses Mittel ist ein reines Serum, welches so große Mengen
von Gegengift enthält, daß es nicht nur benutzt werden kann, um
aktive oder passive Immunität bei Schweinen herbeizuführen, sondern
um Schweine, welche bereits am Rotlauf erkrankt sind, auch
wieder gesund zu machen. Hierzu kommt noch folgendes: Nach
den bis jetzt vorliegenden Beobachtungen ist es nicht unwahr-
scheinlich, daß der Begriff des Gegengiftes kein einfacher ist,
sondern daß mit diesem Namen mehrere Körper bezeichnet werden,
die im Sinne eines Gegengiftes wirken, und daß im Lorenz’schen
Präparate, also im Niederschlage aus dem Serum, vielleicht andere
Körper oder nur einige derselben enthalten sind, während im
reinen Serum das ganze Gegengift, also alle Körper zur Wirkung
kommen. Ob diese Voraussetzung zutrifft oder nicht, darüber
werden weitere Versuche bald Aufschluß geben.
Dieses hochwertige Serum kann mit einem Desinfektionsmittel
verglichen werden. Während z. B. der frisch gebrannte Kalk ein
Mittel ist, um die Bacillen zu zerstören, welche von kranken
Schweinen mit dem Kote und Urin ausgeschieden worden sind und
am Stalle, an den Gerätschaften desselben u. s. w. haften, ist das
hochwertige Serum imstande, den Körper der Schweine selbst zu
920 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
desinfizieren. Dieses Serum stellt daher eine physiologisch und
chemisch indifferente Substanz dar, welche weder das Gift zerstört,
noch im unlöslichen Zustande ausfällt und nichtsdestoweniger im-
stande ist, beliebig große (Juantitäten des Giftes unschädlich zu
machen. Es ist ein inneres Desinfektionsmittel. Man kann daher
jeden Seuchenausbruch coupieren, wenn man allen Schweinen des
verseuchten Bestandes, gleichviel ob sie bereits krank, bezw. infi-
ziert oder nech gesund sind, das Serum verabreicht und darauf
den Stall desinfiziert. Der ersten Desinfektion, die gleich nach der
Verabreichung des Serums stattfinden kann und nur den Zweck
hat, die im Stalle bereits vorhandenen Bacillen zu vernichten und
der Ausbreitung der Seuche durch Verschleppung der Bacillen
möglichst vorzubeugen, muß eine zweite Desinfektion folgen, weil
das Serum zwar die Bacillen im Blute, aber nicht die im Darme
der Schweine zerstört. Denn die Infektion der Schweine findet
fast ausnahmslos vom Darm aus statt, und nicht nur kranke,
sondern auch viele noch gesund erscheinende, aber bereits infizierte
Schweine haben Bacillen im Darminhalte, ja selbst Schweine eines
verseuchten Bestandes, welche ganz gesund bleiben, können Bacillen
im Darme aufweisen. Im Darme finden die Bacillen außerordent-
lich günstige Bedingungen zur Vermehrung und deshalb scheiden
jene Schweine Rotlaufbacillen mit dem Kote aus. Diese Aus
scheidung dürfte nach den Beobachtungen über das Vorkommen
der Bacillen im Blute infizierter, bezw. kranker Schweine etwa
drei Wochen lang dauern. Mithin muß die zweite Desinfektion
etwa drei Wochen nach der Verabreichung des Serums stattfinden.
Sollte man im übrigen das hochwertige Serum benutzen wollen,
um auch aktive Immunität bei gesunden Schweinen hervorzurufen,
so könnte dies mit Hülfe einer gewöhnlichen, also nicht nur einer
abgeschwächten Reinkultur der Rotlaufbacillen geschehen. Denn
das Serum enthält so viel Gegengift, daß auch Reinkulturen ge-
wöhnlicher Rotlaufbacillen ohne Schaden von den Schweinen er-
tragen werden. Giftstärkere Bacillen müssen aber eine größere
und länger andauernde Immunität bei Schweinen hervorrufen als
abgeschwächte Bacillen. Auch hat die Erfahrung gelehrt, daß der
gewünschte Zweck vollkommen erreicht werden kann, wenn Serum
und Reinkultur gleich hintereinander bei den Schweinen eingespritzt
werden. Mithin würde auch das Verfahren, um aktive Immunität
bei gesunden Schweinen mit dem hochwertigen Serum zu erzeugen,
ein sehr einfaches sein.
921
Rapport du docteur SCHÜTZ
Conseiller intime, Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire
de Berlin.
e
(Traduit par Mr. LE HOUITEL, professeur, sous la direction du docteur LYDTIN,
Baden-Baden.)
Le vaccin curatif du rouget.
E rouget est dû à des bacilles distincts qui produisent
le virus de cette maladie. Ce virus agit sur un grand
nombre d’organes lesquels subissent des alterations septi-
cémiques. Donc, le rouget est distingué par des inflam-
mations de l’estomac et de l’intestin, une dilatation de
la rate et des troubles dans les organes parenchymateux
tels que le foie, les reins, le cœur et les muscles, perturbations qui
peuvent, si les porcs n’ont pas péri dans l'intervalle, disparaître
dans un temps relativement court.
Si les bacilles du rouget entrent artificiellement ou natu-
rellement dans le torrent circulatoire, leur action ne cause pas
seulement les perturbations citees, mais elle entraine aussi la for-
mation d’un antidote bactericide, lequel annule l’action du virus.
Cet antidote est donc un produit de réaction de l’organisme vivant,
fourni par la rate, les glandes lymphatiques et la moelle. De
plus, si la formation de l’antidote est mise en activité par le virus
introduit, il se produit assez de matiere anti-virulente pour qu’on
en puisse prouver la présence dans le sang de porcs guéris du rouget.
La production de cet antidote dure fort longtemps, même, sous l’in-
fluence de certaines circonstances, pendant toute la vie de l’animal.
C'est sur le principe de production de cet agent protecteur que
repose, chez l’homme et chez les animaux, la qualité que l’on
nomme „limmunite active‘.
La formation de cet antidote est une fonction normale de
certaines cellules de l'organisme; elle peut être majorée par l’intro-
duction d’une quantité croissante de virus, laquelle amène une
922 Mesures pour combattre les épizooties de l’espéce porcine.
surabondance de la sécrétion de l’agent protecteur. Dans ce cas
l'agent bactéricide se produit dans le sang en quantité telle, qu'i
peut guérir des porcs atteints du rouget ou immuniser temporaire-
ment d’autres: ,,immunité passive“. L’immunite qui se produit
après l'injection du sérum, n’a qu’une durée assez courte à cause de
l'élimination rapide de l’antidote par l'organisme. Mais, l’expérience
a prouvé, par des essais scientifiques, que la durée de l’immunite
passive augmente avec le pouvoir immunisateur du sérum injecté.
Tous les porcs ne présentent pas le même degré de suscepti-
bilité relativement à la production du principe bactéricide, soit
qu'ils aient contracté le rouget par inoculation ou par contagion
accidentelle. Fait remarquable, le porc ne produit l’antidote que
difficilement, tandis que d’autres animaux, le mouton par exemple,
le forme en témps plus court et en quantité plus grande. Les expé-
riences, exécutées sur l’ordre du Ministre de l'Agriculture, des
Domaines et des Forêts de Prusse, ont fourni un sérum, dépassant
en qualité de beaucoup la preparation Lorenz. Celle-ci est un
précipité redissous de sérum de porcs immunisés. Le précipité se
prépare à l’aide de chloride de calcium et de sulfate de magnésie.
Ces substances amènent la coagulation de l’albumine des sérums.
Le principe bactéricide, s’attachant à l’albumine doit donc être
enveloppé dans le précipité obtenu. La préparation d’un précipité
est indispensable; car le sérum des porcs immunises est pauvre
en antidotes, et avec le sérum seul on n’obtiendra guère une
immunite active, excluant tout danger pour les vaccinés. Il faut
donc extraire du sérum le principe bactéricide, pour pouvoir en
préparer une solution concentrée capable de remplir efficacement
le but proposé.
Il en est tout autrement du sérum préparé à Berlin. Celui-ci
est très pur,. contenant l’antidote du virus du rouget en telle
quantité, qu'il peut non seulement: déterminer l’immunité active
ou passive chez les vaccinés, mais encore amener la guérison
d'animaux sous le coup de la maladie.
Ce sérum d'une haute valeur peut être comparé à un dés-
infectant, par exemple tel que la chaux vive. Tandis que celle-ci
est employée avec succès comme agent de destruction des bacilles
évacués avec les déjections des porcs malades qui infectent l'étable
et le matériel, le sérum a le précieux pouvoir de désinfecter le
corps même des porcs. Il représente donc une substance physi-
ologiquement et chimiquement indifférente, capable de rendre
innocive une quantité de virus si considérable qu'elle soit. C'est
un désinfectant d'usage interne.
On peut donc couper la maladie et étouffer toute nouvelle
éruption de rouget, si l’on injecte le sérum à tous les porcs d'une
exploitation, malades ou non (désinfection du corps des animaux).
et si cette opération est suivie d’une désinfection rationnelle des
porcheries (désinfection de l'entourage des porcs). Cette dernière
s’effectuera en deux fois. La première désinfection doit être faite
Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. 928
immédiatement après l'injection du sérum; elle a pour but de
détruire les bacilles déjà épandus et d'éviter la diffusion de l’épi-
zootie par leur colportage. On doit en entreprendre une seconde;
car le sérum détruit bien les bacilles qui circulent dans le sang,
mais non ceux contenus dans l'intestin. C’est précisément de ces
derniers qu’emanent presque toujours les cas d'infection nouveaux.
Là est le danger. Les déjections de porcs malades, même s'ils
paraissent sains, contiennent des bacilles. On peut même en
trouver dans les déjections de porcs d’une exploitation contaminée
lequels sont restés en bonne santé.
Les expériences ont permis de constater que l'élimination de
bacilles avec les déjections des porcs infectés dure à peu près trois
semaines. Donc, la seconde désinfection devra avoir lieu trois
semaines après l'injection du sérum.
En outre, si l’on voulait employer le nouveau sérum pour
produire une immunité active chez des porcs sains, cela pourrait
se faire avec l'aide d'une culture pure et non affaiblie du bacille
du rouget; car le sérum en question contient un antidote si
puissant, que grâce à lui, les porcs peuvent supporter les cul-
tures les plus virulentes sans danger. Les bacilles d’une culture
très virulente produisent même une immunité de plus longue durée
que des bacilles atténués.
L’expérience a donc prouvé que le but désiré peut être
complètement atteint, si le sérum et la culture pure sont injectés
l'un après l'autre. Le procédé pour produire l’immunite active du
porc est très simple et praticable avec ce sérum précieux.
924 The prevention of swine epizooties.
Report of Dr SCHÜTZ
Professor of the Superior Veterinary School, Berlin.
Translated by Dr. LIAUTARD, Professor and Director of the Americaf Veterinary
College, New-York.)
Serum to cure and prevent Bacillar Rouget.
G >» OUGET is due to specific bacilli which produce the
“ virus of this disease. This acts om'many organs which
7 undergo septicemic changes.
The disease is characterized by inflammation of
2) the stomach and intestines, enlarged spleen and distur-
bances of organs such as liver, kidneys, muscles and
heart, disturbances which may disappear in a relatively short time.
if in the meanwhile the pigs have not died.
If bacilli of rouget have entered artificially or naturally into
the circulation, their action is not to produce the above named
disturbances, but it gives rise to the formation in the animal of a
bactericide antidote which destroys the action of the virus introduced
with the bacilli. This antidote then is a product of reaction from
the living animal; we think it is furnished by the spleen, lymphatic
glands, and the marrow. Moreover, the formation of the antidote
started by the introduced virus, does not destroy it, but produces
enough of antivirulent matter to furnish the proof of its presence
in pigs having been ailing with rouget.
The activity of producing this antidote lasts for a long
time, even during the entire life of a pig, under the influence of
certain circumstances. It is on the principle of the production of
this protective agent that, in many animals, rests what is known as
active immunity.
The formation of this antidote is a normal function of some
cells of the organism; it may be increased by the introduction of
a larger quantity of virus which stimulates the secretion of the
protective agent. In this case the bactericide agent is in such
quantity in the blood, that the serum can be used to cure sick
Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 925
— er . _ CS ee ee
pigs or give temporary immunity (passive immunity) to healthy
animals. The immunity produced by the injection of the serum
is of rather short duration, because of the elimination of the-
antidote by the organism. However, the experience derived from
scientific trials show that passive immunity lasts so much longer
as the immunising value of the injected serum is gr@ater.
Pigs do not always present the same degree of susceptibility
in relation to the production of the bactericide agent, but the
cases differ according to the condition of their having contracted
rouget by inoculation or naturally. Some produce the antidote
slowly and with difficulty, others (like sheep for instance) form it
very easily. In experiments made by order of the Secretary of
Agriculture, Domains and Forests of Prussia, a serum has been
made which is far ahead of the preparation of the serum of Lorenz.
The last preparation is a second solution of a precipitate of
serum of immunized pigs, prepared with chloride of calcium and
sulphate of magnesia. This last substance co-agulates the albumen
of the serums, the bactericide agent adheres to the albumen, and
must exist in the precipitate.
The preparation of a precipitate is indispensable, because the
serum of immunized pigs is poor in antidote, and with the serum
alone there canbe no active immunity without danger to the pigs
which are to be treated. Therefore the bactericide principle had
to be extracted from the serum to allow of the preparation a con-
centrated solution to attain the object in view.
It is altogether different with the serum made by ministerial
order, which is a pure serum, containig the antidote of the rouget
virus in such a quantity that it can not only grant active or pas-
sive immunity in healthy animals, but also cure the sick ones.
Besides, from the observations gathered up to the present
time, it may be supposed that the antidote of the virus of rouget
is not a ,simple“ but a ,,ompound“ made of various substances
acting in the favourable sense; and also that into the preparations
of Lorenz there enter (in the composition of the precipitate of the
serum) only some of those substances or other foreign bodies;
whilst in the pure serum, the bactericide principle being active,
all the substances act against the virus. To know whether this
supposition is right or wrong, experiments will soon come and
throw light on it.
This highly valuable serum can be compared to a disinfectant.
While for instance quick-lime is a destructive agent of bacilli re-
jected with the fæces of diseased animals and which have infected
the stable and its material, this precious serum may disinfect the
body itself. It then represents an indifferent physiological and
chemical substance which does not destroy the virus nor drop
to an insoluble state, but is, howewer, able to render innocuous
any quantity of virus. It is a disinfectant for internal use. Therefore
any outbreak of rouget can be arrested, if the serum is injected to
926 The prevention of swine epizooties.
all the pigs of a farm, whether healthy or already diseased (disin-
fection of the body of the animals), and this operation be followed
by rational disinfection of pigs-pens (disinfection of surroundings).
The first local disinfection, which can be done immediately after the
injection of the serum, has forits object the destruction of the ba-
cilli already spread outside and is to prevent the extension of the
epizooty by being transported. A second disinfection is nec
because the serum destroys, it is true, the bacilli of the blood, but
not those contained in the intestines.
But we must not overlook that it is from the latter all cases
of infection occur, and that dejections of sick or even apparently
healthy animals, but already affected, contain bacilli. They can
even be found in feeces of pigs of a contaminated establishment
which may have remained in good health.
Experiments have shown that the elimination of bacilli by fecal
droppings of infected pigs lasts about three weeks. Therefore the
second disinfection must be done three weeks after the injection
of the serum.
Besides, if one wished to use the new serum to obtain active
immunity in ‘healthy pigs, it could be obtained by using pure culture
of the bacillus of rouget, without requiring the use of a weak
culture; because the said serum contains such a powerful antidote,
that thanks to it, pigs can stand without danger the inoculation
of pure cultures of the bacillus. More virulent bacilli must produce
immunity of longer duration than weak bacilli.
Therefore, experience shows that, the desired object can be
entirely reached, if serum and pure culture are injected one after
the other. The process required to produce active immunity in
healthy pigs with this precious serum is very simple.
Bericht von Dr. Uebele
Tierärztlicher Hilfsarbeiter am Kgl. Württembergischen Medizinal-Kollegium.
Ueber die Schutzimpfungen gegen Schweinerotlauf in
Württemberg.
I. Vorversuche.
uf Veranlassung des Württemb. Ministeriums des Innern
À wurden in den Jahren 1890 bis 1895 durch den
tierärzilichen Referenten des Medizinalkollegiums,
Regierungsrat Beisswänger, Versuche mit der Schutz-
impfung gegen Schweinerotlauf nach dem Pasteur’schen
und dem Lorenz'schen Verfahren angestellt.
Für die Versuche nach dem Pasteur’schen Verfahren (1890—93)
erwiesen sich die Lymphen anfangs, solange sie aus Paris bezogen
wurden, bei der Untersuchung als mehr oder weniger verunreinigt.
Später, nach der Errichtung der Stuttgarter Zweiganstalt der
Pasteur’schen Gesellschaft, waren die von dort bezogenen Kulturen
rein; die Giftigkeit blieb jedoch, da die Stammkulturen auch jetzt
noch aus Paris bezogen wurden, schwankend.
Es sind im ganzen 10 Versuche von Mai 1890 bis Dezember
1893 an 6 Orten (zu 4 Oberämtern gehörig) angestellt worden.
Das Alter der Impflinge erstreckte sich bei allen Versuchen,
einen ausgenommen, bis zu 4 Monaten; bei 5 Versuchen war das
Alter der Impflinge nicht höher als 12 Wochen. Nur bei einem
Versuche fanden 7 Impflinge in einem Alter von über 4 Monaten
Verwendung. Letztere dürfen, als nach Pasteur’scher Vorschrift zu
alt, nicht in Betracht gezogen werden. Außerdem muß ein Versuch
außer Berücksichtigung bleiben, da möglicherweise bei demselben
andere Krankheitserreger Einfluß ausgeübt haben, sowie ferner ein
Schwein, das schon vor der Impfung kränklich gewesen war und
nach der Schlachtung vom empirischen Fleischbeschauer mit
„Drüsenknoten am Halse‘ behaftet befunden wurde.
Hiernach verbleiben 115 Impflinge, von welchen 26 erkrankt
sind (im Anschluß an die Impfung mit Lymphe I 24, mit Lymphe
II 2), d.h. 22,6°/, der Impflinge. Hiervon sind (und zwar yon den
828 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
24) 4 nachweisbar an Rotlauf gefallen — 15,4°/, der insgesam:
erkraukten und 3,5°/, der geimpften Schweine. Von den weiteren
22 erkrankten Impf lingen wurden 2 wegen der Folgen der Impf-
krankheit frühzeitig, 2 ohne zwingenden Grund geschlachtet, 2 be-
hielten eine gewisse Schwäche im Hinterteil, 16 sind vollständiz
genesen. Die Erkrankungsziffer erhöhte sich in einzelnen Versuchs-
reihen bis 38,5°/, und 100°/,, die Sterblichkeitsziffer bis 3,8°,
und 30 °/,.
Ein etwaiger Einwand, die Erkrankungs- und Todesfalle seien
zufallig und unabhängig von der Impfung eingetreten, ware un-
berechtigt.
Bei 2 Versuchen sind, trotz der Impfung, nachtraglich natür-
liche Ansteckungen durch Rotlauf erfolgt, teilweise mit tôtlichem
Ausgange. |
Für das Lorenz’sche Verfahren wurden Serum und Kulturen
direkt von Darmstadt bezogen.
Es wurde 8 Versuche in der Zeit von Januar 1893 bis Mai
1895 an 4 Orten (in 4 Oberämtern) angestellt.
Bei 6 Versuchen erhielten, neben dem Serumpräparat, 111
Impflinge je 2 Kultureinspritzungen, 47 (zur Mast bestimmte) je
1 Kultureinspritzung, bei.einem Versuche (Dezember 1894) 41 Impf-
linge mit Rücksicht auf die Jahreszeit neben dem Serumpräparat
gleichfalls nur 1 Kultureinspritzung.
Bei einem anderen Versuche erhielten 8 Schweine, die schon
früher mif Serum und Kultur (1 sogar wiederholt nur mit Kultur}
behandelt worden waren, je 1 Kultureinspritzung.
Das Gewicht der einzelnen Impflinge schwankte zwischen 19
und 127 kg.
Außer Betracht gelassen für das Gesamtergebnis sind ein.
Schwein, welches am Tage der Serumeinspritzung wegen ,Darm-
verschlingung“, und ein anderes, welches vorher kränklich gewesen:
und 10 Tage nach der Serumeinspritzung notgeschlachtet worden war.
Es verbleiben 200 Impflinge. Von diesen erkrankten nur 1
Stück im Anschluß an die Serumeinspritzung — 0,5°/, der geimpften.
Schweine. Ein Todesfall an Rotlauf kam bei 1 Impfling vor, jedoch
erst sechs Monate, nachdem das Tier 1 Kultureinspritzung erhalten.
hatte. 7 gleichzeitig und in gleicher Weise geimpfte Schweine ertrugen
nach fünf Monaten, ohne nochmalige Serumeinspritzung, eine voll-
giftige Kultur, sodaß der Endpunkt des Impfschutzes nach einmaliger
Kultureinspritzung zwischen dem fünften und sechsten Monat zu
liegen scheint. Ein anderes Schwein ertrug nach einer Einspritzung
von 2 Kulturen nach dreizehn Monaten, ohne vorgängige Serum-
behandlung, bei ungestörtem Wohlbefinden eine vollgiftige Kultur.
Nach den so gemachten Erfahrungen wurde im Jahre 1896.
die Lorenz’sche Methode auf ihre Durchführbarkeit im großen.
geprüft.
Bericht von Dr. Uebele, Stuttgart. 999
In 48 Gemeinden (in 19 Oberämtern) wurden auf Staatskosten
487 Schweine geimpft, von denen — einen zweifelhaften Fall ab-
dur i. gerechnet — keines bis zum Ablauf des Jahres 1896 an Rotlauf
- gefallen ist, obwohl die Seuche in den meisten der fraglichen
" zemeinden "herrschte und 1147 nicht geimpfte Schweine in den
- Impforten (52 auf Gehôften, wo die geimpften verschont blieben)
. bis Ende 1896 an Rotlauf erkrankten.
II. Öffentliche Schutzimpfungen.
Durch ministerielle Anordnung wurden 1897 staatliche Schutz-
- Impfungen angeordnet.
| In Gemeinden, in denen zu bestimmten Terminen mindestens
20 Impflinge beim Ortsvorsteher angemeldet worden waren, wurde
gegen eine feste Gebühr die Impfung auf Staatskosten ausgeführt.
Die Gebühren deckten (5°/, Einziehungsbelohnung für den Orts-
vorsteher) lediglich die den Tierärzten zustehende Belohnung und
betrugen je nach dem Gewichte der Impflinge 25 Pfg. bis 2 Mark,
bei wiederholter Impfung (nur mit Kulturen) 50 Pfg.; bei mehr als
50 Impfungen an einem Tage und Orte jedoch ein Fünftel, bei mehr
als 75 zwei Fünftel, bei mehr als 100 drei Fünftel weniger. Ver-
einigung mehrerer Gemeinden war gestattet. Die Impfungen erfolgten
unter Oberleitung des Medizinalkollegiums durch besonders damit
betraute und instruierte Tierärzte.
Das bakteriologische Laboratorium des Medizinalkollegiums
lieferte die Impfstoffe und sterilisierte die Impfspritzen, deren Be-
schaffung gewöhnlich die betreffenden Amtskörperschaften über-
nahınen.
Die Impfärzte haben Listen zu führen, enthaltend die Namen
der Tierbesitzer, nähere Bezeichnung der geimpften Tiere, Alter,
Lebendgewicht, Verbrauch an Serum und Kulturen. Die Liste ist
14 Tage nach der letzten Kulturimpfung mit Bericht über den
Verlauf des Impfgeschäftes dem Medizinalkollegium einzureichen.
Der Einzug der Gebühren erfolgt durch den Ortsvorsteher auf Grund
von Listen des Impfarztes. Ein Ersatz für Impfschäden und -ver-
Juste findet nicht statt.
Die Eigentümer der Impflinge sind, im Falle des Eingehens
oder der Notschlachtung eines Impflings wegen Rotlauf oder Rot-
laufverdacht, zur möglichst frischen Einsendung der Milz an das
bakteriologische Laboratorium verpflichtet. Die Ortsvorsteher über-
wachen die Ausführung der Vorschrift.
Auf Grund der Impfliste der Impfärzte werden durch die
Oberämter Jahresberichte an das Medizinalkollegium aufgestellt.
Die Zusammenstellung dieser Berichte ergiebt für das Jahr 1897:
In 215 Gemeinden (46 Oberämtern) wurden 7178 Schweine
geimpft (davon 62 schon im Vorjahr geimpfte nur mit Kulturen).
Von diesen erkrankten in der kritischen Zeit nach der Impfung 16
in der Weise, daß ein ursächlicher Zusammenhang zwischen
59
930 Die Bekämpfung der Schweineseuchen.
Impfung und Erkrankung nicht ausgeschlossen werden konnte, ob-
wohl das typische Bild des Impfrotlaufs in keinem Falle vorlag. Von
diesen 16 Schweinen sind 8, einschließlich 3 vorher schon kranker.
gefallen; 2 dauernd in der Ernährung zurückgeblieben ; 6 vorüber-
gehend krank, und zwar 4 an Quaddelausschlag, 1 an knötchen-
formigem Hautausschlag, 1 an Bläschen am Hals und Rücken.
Bei einem Fall ist eine Übertragung des Rotlaufs von Impf-
lingen auf nicht geimpfte Tiere zu vermuten.
Von 3 zur Zeit der Impfung rotlaufkranken Tieren genasen 2.
Nach Ablauf der kritischen Zeit bis Ende 1897 erkrankten
noch 12 Schweine (2 gefallen; 9 notgeschlachtet ; 1 genesen); nur
in 2 Fällen ist amtlich Rotlauf festgestellt; die anderen sind
zweifelhaft. Von den nicht geimpften Schweinen derselben Ge-
meinden erkrankten 1311 und zwar 68 in Gehöften, in welchen die
geimpften Tiere gesund blieben.
Die Zusammenstellung für 1898 ergiebt:
In 242 Gemeinden (52 Oberämtern) wurden 9093 Schweine
geimpft (davon 344 nur mit Kultur, ohne Serum, wiedergeimpft).
In der kritischen Zeit nach der Impfung kamen 13 zum
teil möglicherweise mit der Impfung in ursächlichem Zusammenhang
stehende Erkrankungen vor (2 Schweine gefallen, 1 notgeschlachtet,
10 genesen). Von den 13 Tieren erkrankten nach der Serumein-
spritzung 6 (4 unter Fiebererscheinungen, Rötung der Haut; 2 da-
von gingen ein, 2 genasen; das fünfte bekam nach der Serum-
injektion einen Quaddelausschlag und das sechste rote, markgroße
Flecken, die bald vergingen). 5 Tiere (von den 13) erkrankten
nach der ersten Kultureinspritzung, 1 notgeschlachtet wegen ver-
ringerter Futteraufnahme, ohne daß Rotlauferkrankung festgestellt
worden; 1 zeigte Lähmungserscheinungen in der Nachhand, 3, an-
geblich rotlaufähnliche Symptome.
Die 2 anderen in der kritischen Zeit erkrankten Schweine
waren schon 1897 vorgeimpft; 1 davon soll Fiebererscheinungen
gezeigt haben, dem Verenden nahe gewesen sein, ist jedoch genesen:
das andere, ein trächtiges Mutterschwein, erkrankte nach Verab-
reichung von 2 cem Kultur unter Fiebererscheinungen mit starkem
Drängen und Lähmung der Nachhand. Nach Injektion von 15 ccm
Heil-Serum ferkelte es normal und blieb gesund. In 2 Fällen
verschlimmerte sich möglicherweise eine vorher vorhandene
Erkrankung, endete aber mit Genesung. In 3 Fällen genasen
Schweine, die vor der Injektion rotlaufähnliche Erscheinungen gezeigt
hatten. Eine entfernte Möglichkeit einer Übertragung des Rotlaufs
von Impflingen auf nicht geimpfte Schweine liegt in 1 Falle vor.
Nach Ablauf der kritischen Zeit bis zum Schluß des Jahres
erkrankten 15 Schweine (8 notgeschlachtet, 7 genesen). Tierärztlich
wurde davon in 3 Fällen Rotlauf festgestellt. In 2 Fällen (1, amtlich
Bericht von Dr. Uebele, Stuttgart 931
——————— ce a eo
festgestellt) war das Gehôft schon zur Zeit der Serumimpfung ver-
seucht, 1 Fall davon kann möglicherweise auf eine schon vor
Beginn der Impfung erfolgte Infektion zurückgeführt werden.
Unter den nicht geimpften Schweinen derselben Gemeinden
kamen in derselben Zeit 796*) Falle von Rotlauf vor (53 in Ge-
hôften mit verschont gebliebenen geimpften Schweinen).
Die Durchführung der staatlichen Schutzimpfungen stellte
ziemliche Anforderungen an die Staatskasse. Der Gesamtaufwand
betrug:
1898: 12623,87 AM. (1897: 11479,74 #.). Die Einnahmen
beliefen sich auf 5083,82 4 (1897: 4160,73 M), so daß die Staats-
kasse mit 7885,05 A. (7319,01 #.) belastet blieb. Die Belohnung
der Impfärzte erforderte 5498,85 (4406,89) M, die Impfstoffe, der
Versand etc. 6875,02 (7072,95) &
Die Einzelimpfung kostete 1,39 (1,57) „A, wovon die Staats-
kasse 0,83 (0,99) «A übernahm.
Im Jahre 1899 wurden für die angeordnete staatliche Schutz-
impfung etwa 10000 Schweine angemeldet.
*) Die geringe Gesamtzahl der Rotlauferkrankungen ist zurückzuführen
auf eine Beschränkung in der Ausdehnung der Krankheit und vermutlich auf
Verheimlichungen infolge der Einführung der Anzeigepflicht.
032 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine.
Rapport du docteur UEBELE
Assistant vétérinaire près de l'Office médical du royaume de Wurtemberg.
(Traduit par M. HAAS, médecin vétérinaire d'arrondissement, Metz.)
Les vaccinations préventives contre le rouget du porc
dans le Wurtemberg.
I. Expériences préparatoires.
UR l'ordre du Ministre de l'Intérieur, M. Beisswänger,
conseiller vétérinaire attaché à l'Office medical, entre-
prit, durant les années 1890-1895, des expériences
concernant la vaccination préventive contre le rouget
suivant les méthodes Pasteur et Lorenz. ,
Expériences suivant la méthode Pasteur.
Dans les premières années, de 1890-1893, le vaccin provenait
de Paris, il était plus ou moins pur; après que la société Pasteur
eût créé un établissement à Stuttgart, les cultures livrées par ce
dernier étaient pures, mais, leur degré de virulence fut très variable.
Du mois de mai 1890 au mois de décembre 1898, il fut fat
10 expériences réparties sur 6 communes. Les porcs vaccines étaient,
en moyenne, âgés de 8 à 4 mois, un seul avait dépassé cet äge.
Ce dernier n’entre pas en ligne de compte, puisque, suivant les
prescriptions de Pasteur, on ne doit pas dépasser la limite d'âge
indiquée. Deux autres cas ne peuvent également figurer dans la
recapitulation; car il est à présumer que le premier porc a été
infecté par un autre germe pathogène et que le second était déjà
atteint du rouget.
Il restait donc, en tout, 115 porcs vaccinés dont 26 sont
tombés malades, c'est-à-dire 22,6 °/,; de ces 26 animaux, 4 ont péri
du rouget soit 15,4°/, des malades et 3,5°/, des vaccinés. Sur les
22 porcs restants, 2 ont été abattus à la suite de complications
Rapport du docteur UEBELE, Stuttgart. 933
provenant de la vaccination, 2 autres sans cause apparente, et 2 ont
conservé une faiblesse de l’arriere-train; dans 2 autres cas, les
vaccines ont contracte le rouget, bientöt suivi de mort.
Expériences suivant la méthode Lorenz.
Du 1° janvier 1893 jusqu’en mai 1895, M. Beisswänger fit
8 expériences, réparties sur 4 communes, avec de la lymphe de
Lorenz. 111 porcs reçurent chacun, à côté du sérum préventif,
2 injections de culture; 88 une seule injection. Le poids des porcs
vaccinés oscillait entre 19 et 127 kilogr. Dans le premier nombre,
un seul tomba malade aussitôt après l’inoculation (0,5°/,) et se remit
complètement au bout de quelques jours; dans le deuxième, un porc
ayant reçu une injection de culture, succomba au rouget 6 mois
après la vaccination; 5 porcs ayant reçu une seule injection de
culture, en supportérent une seconde 5 mois après, tandis qu’un
autre ayant reçu 2 injections de culture virulente, en supporta
encore une après 13 mois.
A la suite de ces expériences, on opéra, en 1896, sur une
grande échelle des expériences suivant la méthode Lorenz. Il fut
vacciné aux frais de l'Etat, 1487 porcs dans 48 communes diffe-
rentes, et à la fin de l'année 1896, sauf un cas douteux, aucun des
vaccinés n’avait succombé au rouget, bien que cette maladie régna
dans les communes en question et y fit périr 1147 porcs non
vaccinés. |
IT, Vaccinations préventives publiques.
En 1897, les vaccinations préventives furent organisées par
ordonnance ministérielle. Dans toutes les communes où l’on déclarait
au moins 20 porcs, le Gouvernement les faisait vacciner à ses frais
en prelevant une taxe fixée d'avance.
Cette taxe était destinée à couvrir les frais du vétérinaire, et
était fixée suivant le poids de chaque animal, de 25 Pfennig à
2 Marks, et à 50 Pfennig pour une deuxième inoculation.
S'il se présentait plus de 50 porcs dans le même endroit et
le même jour, cette taxe était réduite d’un cinquième, pour plus
de 75 porcs de deux cinquièmes, pour plus de 100 de trois cin-
quièmes.
La vaccination était pratiquée par des vétérinaires spéciale-
ment désignés à cet effet. Le laboratoire bactériologique fournissait
le vaccin et stérilisait les seringues. Les vétérinaires tiennent des
listes renfermant les noms des propriétaires, la désignation des
animaux vaccinés, leur âge, leur poids, ainsi que la quantité du
sérum et des cultures ayant servi. Ces listes sont envoyées 15 jours
après la dernière vaccination à l'Office medical avec un rapport
complémentaire.
934 Mesures pour combattre les épizooties de l’esp&ce porcine.
La taxe est perçue par le maire de la commune. En cas
de pertes le propriétaire n’a pas droit à une indemnité. En outre,
il est obligé, en cas de mort d’un animal vacciné, de remettre la
rate toute fraîche au maire de la commune qui la fait parvenir
au laboratoire bactériologique.
La récapitulation des rapports des vétérinaires vaccinateurs
donne, pour l’année 1897, les résultats suivants:
Dans 215 communes furent vaccinés 7178 porcs, dont 16 tom-
bèrent malades du rouget; de ces malades 8 périrent, 2 restèrent
cachectiques, tandis que 6 guérirent complètement.
Après l’&coulement de la période critique qui suit l’inoculation,
12 autres porcs tombèrent malades (2 succombèrent, 9 furent abattus,
1 guérit), mais, le rouget n’a été officiellement constaté que 2 fois;
les autres cas étaient douteux.
Par contre, dans ces mêmes communes, 1311 porcs non vac-
cinés tombèrent malades, et parmi ceux-ci un grand nombre dans
68 étables où les vaccinés demeurèrent sains.
La récapitulation pour l’année 1898 donnent les résultats
suivants :
Dans 242 communes 9093 porcs furent vaccinés, parmi lesquels
se trouvaient 344 vaccinés de l’année précédente, qui ne reçurent,
cette fois-ci, qu’une seule injection de culture virulente sans sérum.
Pendant la période critique, après l’inoculation, 18 porcs tombèrent
malades (2 morts, 1 abattu, 9 guéris).
Après la période critique jusqu’à la fin de l'année 1898, 15
autres porcs devinrent malades (8 abattus, 7 guéris). Dans 3 cas le
rouget a été constaté parmi ces derniers, et dans 2 autres cas dans
une ferme qui était déjà infectée lors de la vaccination.
Parmi les porcs non vaccinés de ces mêmes communes, 7%
tombèrent malades du rouget; dans 53 fermes envahies les vac-
cinés sont restés indemnes.
Ces vaccinations ont coûté des sommes assez importantes à
l'Etat. Les dépenses se sont montées en 1898 à 12623 Marks,
les recettes à 5083 Marks, de sorte que l'Etat a dû supporter la
différence. Les vétérinaires vaccinateurs ont touché ensemble
5498 Marks, le vaccin et les frais d'envoi se sont élevés à 6875
Marks.
Chaque vaccination a .donc coûté 1 Mark 39 Pfennig et à
l'Etat 83 Pfennig.
Pour l’année courante, 10000 porcs ont été déclarés pour la
vaccination préventive.
985
Report of Dr UEBELE
Assistant Veterinary Surgeon at the Royal Medical College of Wurtemberg.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Professor and Director of the American Veterinary
College, New-York.)
PREVENTIVE VACCINATIONS AGAINST ROUGET IN WURTEMBERG.
I. Preparatory Experiments.
Y order of the Secretary of the Interior, Mr. Beisswänger,
veterinary adviser attached to the Medical Office,
made during the years between 1890 and 1895, experi-
ments in relation to preventive vaccination against
rouget by the Pasteur and Lorenz methods.
a) With the method of Pasteur:
During the first years, from 1890 to 1893, as long as the
vaccine was obtained from Paris, it was more or less impure;
after the creation of an establishment at Stuttgart, by the French
sociely, the vaccine, obtained from this new place, was pure, but
its degree of virulence unreliable.
From May, 1890, until December, 1893, ten experiments were
made, covering 6 communes. The pigs that were vaccinated, were
on an average between 12 weeks and 4 months old: one only was
older. This one is not counted in the result, as according to the
prescriptions of Pasteur, 4 months is the limit of age, that must
not be exceeded.
Two other cases must not be considered either, as it is pro-
bable, that the first had been infected by another pathogenous
germ, and the second was already suffering from rouget.
After this, there remained 115 vaccinated pigs, of which 26
became sick with rouget, that is 22,6°/,; of those 26 four died from
086 The prevention of swine epizooties.
rouget or 15,4°/, of the sick and 3,5, of the vaccinated; — of
the 22 remaining, 2 were killed because of complications following
vaccination, 2 were killed without any cogent reason, 2 remained
weak in the hind quarters; in 2 other cases the vaccinated took the
disease and died.
b) With the method of Lorenz:
From January 1893 to May 1895, Mr. Beisswänger made 8
experiments, extending over 4 communes, with the lymph of
Lorenz. 111 pigs received each, besides the preventive serum, 2
injections of culture; 88 only one injection of culture. The weight
of the animals varied between 19 and 127 Kgs. Out of this
number, only one fell ill, almost immediately after inoculation
(0,5°/,), but recovered entirely in a few days. Another having
received one injection of culture, died with rouget 6 months after
vaccination; 5 pigs having received but one injection, received and
stood a second well, 5 months after, while another having received
two injections of virulent culture, stood one more after 13 months.
After these experiments, the method of Lorenz was tried
in 1896, upon a large scale.
1487 pigs were vaccinated in 48 communes, at the expense of
the State; and at the end of 1896, except one doubtful case, none
of the vaccinated had died from rouget, although the disease was
prevailing in the said communes, and 1147 pigs, which had not
been vaccinated, died.
II. Public preventive vaccination.
In 1897 preventive vaccinations were ordered by the Secretary
of the Interior.
‘In each commune where it was declared, that there were 20
pigs to vaccinate, the government had it done at its own expense
charging a small tax. fixed in advance. This tax was to defray
the expenses of the veterinary surgeon, and was fixed according to
the weight of the animal: 0,25 A to 2 M; and 0,50 A for a
second inoculation. If more than 50 pigs were presented in the
same village on the same day, the tax was reduced by 1/5%, for
more than 75 pigs by 2/5'®, for more than 100 by 3,5'%.
The vaccinations were carried out under the direction of the
Medical College, by specially appointed and instructed veterinary
surgeons. The bacteriological laboratory furnished the vaccine and
sterilized the syringes.
Veterinary surgeons must keep lists of the names of the
owners, the number and description of vaccinated animals, their
age, weight, and the quantity of serum and cultures used. These
lists are returned to the Medical Office two weeks after the vacci-
nation, with a complementary report.
Report of Dr. UEBELE, Stuttgart. 037
The tax is collected by the mayor of the commune. In the
event of the death of the animal, the owner receives no indemnity.
Besides, he is obliged to send the fresh spleen ofthe dead animal
to the bacteriological laboratory, and the mayor of the commune
has to see to this regulation being carried out. The summary of
the reports received for the year 1897 gives the following results:
In 215 communes, there were vaccinated 7178 pigs of which
16 fell ill with rouget, of those 8 died; 2 remained cachectic, the
other 6 recovered entirely.
After the critical period following inoculation, 12 other pigs
fell sick, (2 died, 9 were killed, 1 recovered) but rouget was offi-
cially certified but twice, the other cases were doubtful.
In those communes, 1311 pigs were not vaccinated, and fell
sick, and among them 68 were in barns, where the vaccinated
remained healthy.
The summary for 1898 gives the following results: In 242
communes, 9093 pigs were vaccinated, among which 344 had been
vaccinated the year before and this time received only one injec-
tion of virulent culture without serum. During the critical period
after inoculation, 13 pigs fell ill (2 died, 1 was killed, 10 reco-
vered).
After the critical period until the end of 1898, 15 other pigs
fell sick (8 were killed, 7 recovered). In 8 cases, rouget was
ascertained by veterinary surgeons, and in 2, of which one was
officially attested, the farm had already been infected, when vaccina-
tion was applied. |
Among the pigs from those communes, which were not vacci-
nated, 796 fell sick with rouget, 53 of them belonged to farms,
where vaceinated animals remained healthy.
These preventive vaccinations are a heavy expense to the
State. In 1898, the expenses amounted to 12 623,87 M — the
assets from taxes were 5083,82 M — the balance was made up
by the State. The veterinary surgeons received altogether 5498,85 4 ;
vaccine and expenses of delivery amounted to 6875 AM.
Each vaccination cost therefore 1,39 A, of which the State
paid 0,83 M
For the current year, applications for the vaccination of 10 000
pigs have already been made.
C.
Die Erweiterung des tierarztlichen
Unterrichts
insbesondere die Errichtung von Seuchenversuchs-
anstalten und von Lehrstühlen für vergleichende
Medizin an den tierärztlichen Hochschulen.
EXTENSION DE L’ENSEIGNEMENT
VETERINAIRE
ORGANISATION D’INSTITUTS CONSACRES A
L'ÉTUDE DES MALADIES EPIZOOTIQUES (INSTITUTS
D'HYGIÈNE VETERINAIRE), FONDATION DE CHAIRES
DE MEDECINE COMPAREE DANS LES ECOLES DE
MEDECINE VETERINAIRE.
THE EXTENTION OF VETERINARY
INSTRUCTION
ESPECIALLY BY THE ESTABLISHMENT OF INSTITUTES
FOR MAKING EXPERIMENTS IN EPIDEMIC DISEASES AND
CHAIRS OF COMPARATIVE MEDICINE IN VETERINARY
HIGH SCHOOLS.
te —————
Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters :
DEGIVE—Cureghem-Bruxelles.
KITT—München.
MALKMUS—Hannover.
NOCARD—Alfort-Paris.
NOGUEIRA—Lissabon.
SCHUTZ—Berlin.
941
Rapport de M. le prof, DEGIVE
Directeur et Professeur à l’École royale supérieure de médecine vétérinaire
de Cureghem-Bruxelles.
"ENSEIGNEMENT vétérinaire, comme la science qu'il a pour
mission de vulgariser, tend naturellement à progresser,
à se perfectionner, à réaliser son idéal d’une façon de
plus en plus” complète.
L'idéal de notre enseignement professionnel con-
siste dans la formation de médecins vétérinaires aussi
utiles que possible à la société.
On sait que les services rendus par le médecin vétérinaire
sont de deux ordres principaux: les uns spéciaux ou professionnels,
réalisés par l’application directe de ses connaissances techniques à
l'exploitation des animaux domestiques; les autres généraux ou
sociaux, déterminés par l’emploi de ses ressources générales à la
réalisation de la plus grande somme d'ordre et de paix parmi les
membres de l'humanité.
Les nombreux cas qui réclament quotidiennement l'application
de notre savoir professionnel peuvent être rangés sous cinq chefs
principaux : |
1) Le rétablissement de la santé chez les animaux malades
ou atteints d'accidents divers;
2) La limitation et l'extinction des maladies contagieuses,
épizootiques :
3) La constatation et l’appréciation des qualités et des défauts
des animaux;
4) La conservation, la production et l'amélioration des animaux
en vue de leurs destinations variées;
5) La vérification des denrées animales destinées à l’alimen-
tation de l’homme.
Pour remplir de la façon la plus convenable son double rôle
d’économiste et d’hygieniste, le médecin vétérinaire doit posséder,
au degré voulu, la science de son art, science qui comprend :
a) La connaissance des animaux à l’état sain et à l’état anor-
mal, sous le double rapport statique ou anatomique et
dynamique ou physiologique ;
942 Extension de l’enseignement vétérinaire.
b) La connaissance des êtres et des choses (agents, appareils.
conditions et opérations) qui interviennent dans la consti-
tution, la conservation et la ınodification des animaux soit
à l’état normal, soit à l’état anormal;
c) La connaissance des droits et des devoirs, des lois et des
règlements relatifs à l’utilisation des animaux domestiques.
Il est à remarquer que l’enseignement vétérinaire, dont le
but est de procurer ces connaissances, ainsi que les aptitudes re-
quises pour en faire un emploi utile, en se perfectionnant, a une
tendance à s’uniformiser et à prendre partout le caractère et le
niveau de celui de la médecine humaine.
Ii doit être dans les vœux de tous de voir les deux médecines.
ces deux filles d’une même mère, occuper le même rang scientifique,
et, par un accord fraternel entre leurs représentants, combiner
leurs ressources de façon à réaliser la plus grande somme de profit
et de bien-être pour l’humanité.
C'est en vue d'atteindre ce résultat que les organisateurs du
Congrès international, heureusement inspirés, ont eu l'excellente
idée de mettre à l’ordre du jour de ses prochaines assises cette
importante question: fondation de chaires de pathologie comparée
dans les Ecoles de médecine vétérinaire.
Avant de rechercher dans quelle forme et dans quelles limites
cette ‘utile réforme peut être réalisée, nous examinerons cet autre
mode d'extension de notre enseignement professionnel au sujet
duqucl le Congrès est aussi appelé à émettre son avis: l’organisation
d'instituts consacrés à l'étude des maladies épizootiques, contagieuses
et infectieuses.
1. Organisation d’instituts consacrés à l'étude des maladies épizootiques,
contagieuses et infectieuses.
En admettant que l’enseignement de toutes les écoles de
médecine vétérinaire soit organisé d’une manière irréprochable et
que les élèves aient suivi cet enseignement avec assez d'application
pour subir avec un plein succès leurs divers examens, ceux-ci ne
peuvent pas ignorer que la somme de connaissances et d’aptitudes
attestées par leur diplôme ne constituent qu'un minimum; ils
doivent savoir que leur premier et principal devoir professionnel
est de développer ces connaissances et de perfectionner ces aptitudes
dans la plus large limite possible.
I importe qu'ils sachent, comme tous ceux qui exercent un
art, que cet art vise un but économique, esthétique ou humanitaire,
que l’Art n'est qu'une application de la Science; qu'une œuvre
d'art, quelle qu'elle soit, n'est que l’incarnation d'une idee, la rea-
lisation d’une donnée scientifique, et que celui-là sera le plus ca-
pable de produire des œuvres convenables, c'est-à-dire conformes
à l'idéal poursuivi (économique, esthétique, moral) qui possède une
connaissance plus approfondie des éléments qui entrent dans l'or-
Rapport du prof. DEGIVE, Cureghem-Bruxelles. 943
ganisation des êtres et des choses complexes sur lesquels et à l’aide
desquels il doit effectuer ses opérations. L'artiste, par conséquent
le médecin vétérinaire, qui a conscience de ses obligations, ne doit
rien négliger pour acquérir cette lumière indispensable à tous ceux
qui veulent, dans la limite de leurs moyens, contribuer à la réa-
lisation du seul but légitime de tout travail: ajouter au bien-être
et à la félicité universels.
*
* *
Parmi les moyens dont le medeein veterinaire dispose pour
developper son instruction professionnelle et perfectionner ses fa-
cultes, il faut placer au premier rang le grand livre de la nature.
C'est dans ce livre de vie en effet que la pratique journalière
Yoblige à lire incessament, et où il peut, par un travail méthodique
et réfléchi, s’exercer à découvrir les caractères, les attributs et les
rapports réels des mille et une formes — normales et anormales
— sous lesquelles apparaissent toutes choses, notamment les ani-
maux et les agents ou substances capables de les constituer ou de
les modifier.
Au profit de son travail personnel le médecin vétérinaire peut
ajouter celui réalisé par d’autres intelligences qui se trouve exposé
dans des cahiers de notes, dans des cours autographiés ou imprimés,
dans les ouvrages classiques, les monographies et les publications
périodiques.
*
* *
Appéciant toute l’importance d’une solide instruction profes-
sionnelle, bon nombre de Gouvernements et d’Administrations ont
subordonné l'octroi de certaines fonctions (service sanitaire) ou de
certaines promotions (service militaire) au résultat d'un examen
technique complémentaire. Cet examen constitue un excellent moyen
d'entretenir l’habitude du travail et le goût de l'étude chez des
esprits que les distractions de la vie et les exigences de la pratique
exposent trop à l'indifférence et à l’atrophie scientifique. La valeur
de ce moyen est suffisamment établie par les résultats qu’il a donnés
en Allemagne et particulièrement dans le Grand-Duché de Bade.
On sait que, dans ce dernier pays, on ne peut occuper une place
importante dans le service vétérinaire sanitaire, notamment celle
de vétérinaire de circonscription *), qu'après avoir subi avec succès
de sérieuses épreuves — écrites, orales et pratiques, — portant
sur trois ordres de matières, savoir: la police sanitaire et les ma-
ladies contagieuses, — la jurisprudence commerciale et les vices
redhibitoires, — l’hygiène et l'élevage.
Je présume que c’est en vue de rendre cet examen plus
fructueux et de fournir à ceux qui sont appelés à le subir le moyen
de s'y préparer plus convenablement que l'on a conçu l’idée de
*) Accordée à 54 titulaires.
944 Extension de l’enseignement vétérinaire.
créer un enseignement post-scolaire ayant pour objet l'étude des
maladies contagieuses et infectieuses.
*
* *
L'utilité d’un enseignement post-scolaire étant admise, il im-
porterait de savoir d’abord s’il convient d’en restreindre le pro-
gramme à l’étude des maladies contagieuses et infectieuses, et en-
suite, jusqu'à quel point il peut être nécessaire de créer, à son
usage, des instituts spéciaux.
Pour faire produire à cet enseignement tous ses effets utiles,
je suis d’avis qu’il devrait être destiné, non seulement aux vete-
rinaires fonctionnaires, mais aussi aux praticiens qui ont le désir
de s’instruire. Je pense encore qu’il ne devrait pas être limité aux
maladies épizootiques et aux mesures de police sanitaire; quelques
séances seraient, ce me semble, utilement consacrées au dévelop-
pement de diverses questions offrant un intérêt économique ou scien-
tifique d'actualité, choisies dans le domaine de la thérapeutique,
de la zootechnie et de la physiologie. Ces dernières séances servi-
raient particulièrement à exposer les idées nouvelles et les progrès
réalisés dans ces différentes branches.
J’estime que, dans pareil enseignement, on devrait écarter
avec soin les details encombrants et s’en tenir, s’il s’agit de patho-
logie. aux faits principaux, aux données essentielles qui doivent
servir de flambeau pour la détermination de la pathogénie et du
diagnostic de la maladie, ainsi que des moyens les plus propres à
en prévenir et enrayer le développement.
* * *
L’enseignement post-scolaire devant étre essentiellement utili-
taire, il conviendrait de le rendre aussi pratique, aussi démonstratif
que possible. Les démonstrations devraient surtout porter sur des
animaux malades et des piéces pathologiques; elles devraient, entre
autres choses, comprendre l'examen macroscopique et microsco-
pique de liquides et de tissus pathologiques, ainsi que l'exécution
des principales inoculations expérimentales et préventives.
Comme ces démonstrations exigent des installations appropriées
— auditoires, laboratoires, logements pour animaux, — ainsi que
des instruments et des appareils spéciaux, on conçoit qu'elles ne
peuvent être convenablement faites que dans des établissements
déjà pourvus de ces installations et de ces appareils, comme les
écoles vétérinaires et certains instituts bactériologiques, ou dans des
instituts ad hoc, spécialement organisés pour les cours dont il s’agit.
* * *
Dans les pays peu etendus, l’enseignement post-scolaire pour-
rait ötre donne au chef-lieu du pays; dans les pays comme la
France, l’Allemagne, etc., où les distances sont trop grandes, on
Rapport du prof. DEGIVE, Cureghem-Bruxelles. 945
pourrait utilement le donner dans plusieurs grandes villes. Dans
les pays ou les contrées où il n'existe pas d’école vétérinaire ni
d’instituts bactériologique convenable, il devrait nécessairement être
créé et aménagé des instituts spéciaux.
Il va de soi que les cours en question devraient être de
préférence confiés aux professeurs actuellement chargés de l’en-
seignement professionnel, dont la compétence est lé mieux en
rapport avec la nature des matières à traiter. [1 ne pourrait être
fait d'exception à cette règle que dans le cas où le pays, comme
le Grand-Duché de Bade, ne posséderait pas d’école vétérinaire et
dans celui où les écoles vétérinaires et partant les professeurs, ne
seraient pas en nombre suffisant.
* * +
J'estime qu'une vingtaine de séances seraient’ suffisantes pour
développer, chaque année, le programme de l’enseignement post-
scolaire.
Afin d’en faire profiter le plus grand nombre possible, les cours
devraient être donnés le dimanche, à l’époque de l’année que l'on
jugerait la plus convenable, en été ou en automne. En donnant
deux séances par jour, une le matin et une l’après-midi, le nombre
des déplacements serait relativement fort limité.
Si un programme très détaillé du cours était publié, les au-
diteurs disposeraient ainsi d’un excellent moyen pour retenir ce
qu'ils ont vu et entendu, et pour en retirer un plus grand profit.
* * *
L'enseignement post-scolaire étant surtout d’utilité publique,
PEtat devrait naturellement le prendre à sa charge et l’offrir gra-
tuitement à tous ceux qu'il peut intéresser. Aux médecins vétérinaires
qui se decideraient à le suivre, il devrait accorder le libre parcours
ou une réduction sur le prix du parcours sur les voies ferrées.
N me paraît inutile d’insister pour faire ressortir combien
seraient relativement minimes les dépenses nécessitées par l’en-
seignement dont il s’agit, eu égard à la somme considérable de
profits qu’en retireraient l’agriculture et l’humanité.
*
* *
En conséquence de ce qui précéde, et pour me résumer, je
crois devoir formuler les conclusions suivantes :
1) Il est désirable que les Gouvernements complètent l’en-
seignement vétérinaire actuel par un enseignement post-
scolaire convenablement organisé.
2) L'enseignement post-scolatre doit être principalement con-
sacré à l'étude des maladies contagteuses et infectieuses;
60
946 Extension de l’enseignement vétérinaire.
_ tl pourra utilement étre élendu à quelques questions
intéressantes ressortissant .à d’autres branches de la mé-
decine vétérinaire.
3) Les cours seront de préférence confiés à des médeans
vétérinaires fatsant partie du corps enseignant d'une
école de médecine vétérinaire.
4) L'enseignement post-scolaire dott être gratuit et ouvert
à tous les médecins vétérinaires du pays ou de la contrée
où tl est organisé.
5) Des instituts spéciaux devraient être organisés dans les
pays ou les contrées où d'autres établissements (écoles
vétérinaires ou instituts bactériologiques) ne peuvent en
tentr lieu.
*
II. Fondation de chaires de médecine comparée dans les écoles de
médecine vétérinaire.
L'enseignement vétérinaire, nous l'avons dit plus haut, doit
viser au développement le plus parfait, parceque le plus utile, du
médecin vétérinaire sous le double rapport spécial ou professionnel
‘et général ou scientifique.
Pour savoir jusqu’à quel point la fondation d’un cours de
médecine comparée peut contribuer à réaliser cet idéal, il importe
d’abord de définir ce qu'il faut entendre par médecine comparée, et
de montrer sous quelle forme cette dernière pourrait le plus con-
venablement entrer dans le programme des études vétérinaires.
On sait que la médecine, à la fois art et science, a pour objet
l'étude des êtres vivants au point de vue spécial de la conservation
et du rétablissement de leur santé, autrement dit de leur état
normal.
Connaître les différentes formes sous lesquelles peuvent se
présenter l’état normal et l’état anormal d’un être; connaître les
divers facteurs qui interviennent dans la détermination ou génèse
de ces formes normales et anormales, constituent les deux parties
essentielles de la. science médicale.
L'application de ces connaissances, c’est-à-dire: a) le discerne-
ment de ces mêmes formes (normales et anormales) et de leur déter-
minisme: b) le maniement des facteurs qui interviennent dans leur
production (l'écartement et l’annihilation des facteurs nuisibles,
combinés à l'emploi judicieux des facteurs utiles), forment les deux
parties cardinales — diagnostic et traitement — de l'art medical.
Telle est la médecine, vue en elle-même, dans son unite,
envisagée sous ses deux faces — comme science et comme art —
.d’une façon générale, relative à l'être vivant, abstraction faite de
l'espèce et du genre auxquels il appartient.
Rapport du prof. DEGIVE, Cureghem-Bruxelles. 947
Considérée dans ses divers objets la médecine prend autant
de formes spéciales, le tronc se divise en autant de branches, qu’il
existe d'espèces ou de catégories d'êtres vivants. C'est ainsi qu'on
peut distinguer :
1) Autant de médecines simples qu’il y a d’espèces animales:
médecine humaine, chevaline, bovine, porcine, etc. ;
2) Autant de médecines composées ou comparées qu’il y a de
groupements et de comparaisons possibles entre les diffé-
rentes espèces d'êtres: médecine comparée des espèces
végétales, — des espèces animales, — des animaux do-
mestiques (médecine vétérinaire), — de l'homme et des
animaux domestiques, etc.
La question soumise au Congrès se rapporte évidemment à
cette dernière, à l'étude comparée des maladies de l’homme et des
animaux domestiques
Comme toute médecine particulière, la médecine comparée;
ainsi entendue, n'est que la médecine générale envisagée d’une
façon spéciale et comparative chez l’homme et les animaux.
Suivant l'objet qui sert de terme de comparaison, il faut
distinguer deux médecines comparées: celle où la médecine humaine
est comparée à la médecine vétérinaire, et celle où la médecine
animale est comparée à la médecine humaine.
Cette dernière, destinée aux médecins de l’homme, fait au-
jourd’hui l'objet d'un enseignement spécial en Allemagne, notamment
à l’Université de Kiel, et dans toutes les universités de l’Empire
d'Autriche.
Le cours organisé dans ces derniers établissements est à
examen et obligatoire pour les médecins qui veulent occuper un
emploi officiel dans le service sanitaire.
Dans le cours qu'il donne à l’université de Kiel, M. le
D" Scheidemühl fait l'étude succincte de chaque maladie considérée
chez l’homme d’abord et chez les animaux ensuite, en 'envisageant
successivement: l’etiologie, la symptomatologie et la marche, le
diagnostic, le pronostic, le traitement et la prophylaxie. Quand il y
a lieu, il ajoute l'historique, la bactériologie ou la parasitologie.
Pour les médecins vétérinaires, l'étude des maladies devrait
être faite en sens inverse; chaque affection ne devrait’&tre considérée
chez l’homme qu’en dernier lieu, comparativement avec la même
maladie étudiée d'abord chez les animaux. Je ne sache pas qu'un
enseignement de ce genre ait figuré jusqu’à ce jour au programme
d'une seule école de médecine vétérinaire,
Ce n'est que d'une manière partielle et fort incomplète qu’un
enseignement comparatif se fait actuellement dans nos écoles pour
l'anatomie descriptive, l'histologie, l’embryologie, la teratologie, etc.
Il est à remarquer que pour l’enseignement de la pathologie,
particulièrement de la pathologie spéciale, le rapprochement des
948 Extension de l’enseignement vétérinaire.
deux médecines, à notre point de vue du moins, reste toujours à
réaliser.
S'il est vrai que les professeurs vétérinaires font des incursions
dans le domaine de la pathologie humaine pour y puiser des élements
utiles à leur enseignement, il n'est pas moins certain que ces
incursions, forcément incomplètes et limitées aux faits les plus
essentiels, n’atteignent pas un grand nombre de données que les
professeurs autant que les praticiens auraient intérêt à connaître,
ceux-là pour leur enseignement, et ceux-ci pour leur exercice pro-
fessionnel.
*
* *
Il n'existe pas de meilleur moyen, à mon avis, de faire pro-
fiter, au degré voulu, la médecine des animaux des lumières acquises
par la médecine de l’homme, que celui indiqué par les organisateurs
du Congrès: la création d’un enseignement spécial de pathologie
comparée.
Cet enseignement ne pouvant avoir pour but de faire du
médecin vétérinaire un médecin de l’homme, il devrait nécessairement
être essentiellement scientifique; il devrait servir à montrer des
faits généraux et des principes plutôt que des applications et des
faits particuliers.
Le cours de médecine comparée, tout en étant de science
pure, serait en même temps un cours utilitaire par les applications
dont la lumière acquise peut inspirer l’idée ainsi que les moyens
d'exécution.
L'enseignement de la pathologie comparée peut être réalisé
de deux manières. On peut, ou le combiner à l’enseignement actuel
de la pathologie spéciale, ou en faire l'objet d’un ceurs spécial et
indépendant.
La première manière, en apparence la plus simple et la plus
pratique, butte malheureusement à deux difficultés qui la rendent
inapplicable dans bon nombre d'établissements. Je veux parler de
la division apportée à l’enseignement de la pathologie médicale ou
interne d’une part, et du défaut de compétence, concernant la
pathologie humaine, des professeurs vétérinaires chargés de cet
enseignement, d’autre part.
A propos de la première difficulté, on se demande comment
il serait possible de faire une comparaison convenable entre 1a
tuberculose humaine, par exemple, et les tuberculoses animales
(bovine, chevaline, canine, etc.) si celles-ci étaient enseignées par
plusieurs professeurs ?
Il serait beaucoup plus avantageux et plus rationnel, à mon
avis, d’affecter, ainsi qu'il a été conçu, un cours spécial à l’en-
seignement dont il s’agit.
x
Rapport du prof. DEGIVE, Cureghem-Bruxelles. 949
Pour constituer le programme de ce cours, qui, pour rester
utile, ne peut avoir qu’une extension assez limitée, il y a lieu de
distinguer les maladies exclusivement propres aux animaux ou à
l'espèce humaine et les maladies communes à l’homme et aux animaux.
Parmi les affections qui atteignent à la fois l’homme et les
animaux, toutes celles, et ce sont les plus nombreuses, qui n’offrent
pas de particularité différentielle méritant de fixer l'attention, de-
vraient naturellement être passées sous silence.
A mon avis, le nouveau cours devrait comprendre :
1) Une simple mention des maladies animales qui n’atteignent
pas l’espéce humaine;
2) Une description sommaire de celles qui sont exclusivement
propres à l’homme;
3) Une étude comparative des maladies communes à l'homme
et aux animaux qui présentent des particularités ou des
différences qui méritent d'être signalées.
L’attention devrait être particulièrement fixée sur les maladies
qui ont été l’objet d’une étude plus complète chez l’homme que
chez les animaux, telles les maladies des centres nerveux, les
epcéphalopathies et les myélopathies.
Afin de donner à cet enseignement un caractère aussi mé-
thodique que possible, on passerait successivement en revue les
différentes maladies générales d'abord, et les diverses affections
localisées ensuite.
Parmi les maladies générales viendraient en première ligne
les maladies contagieuses transmissibles des animaux à l'homme,
puis suivraient les autres maladies infectieuses ou microbiennes et
les intoxications. Au nombre des maladies infectieuses je compte
la carcinomatose et la sarcomatose.
Pour ce qui concerne les maladies localisées, qui seraient
étudiées par appareil, il y aurait lieu de considérer plus spécialement
celles qui reconnaissent pour causes des agents infectieux ou
parasitaires.
Les affections locales comme les affections générales seraient
envisagées sous les divers points de vue habituels: étiologie, symp-
tomatologie, anatomie pathologique, diagnostic, traitement, prophy-
laxie tant humaine qu’animale.
*
+ *
Au début, avant que l’enseignement nouveau n’ait porté ses
fruits, on reconnaitra qu’il ne pourrait être convenablement donné
que par un médecin vétérinaire qui a fait des études complètes
de médecin humaine. Pour comparer deux choses, pour en saisir
les analogies et les différences réciproques, il est évidemment in-
dispensable d'en posséder une connaissance aussi complète que
possible,
*
* *
950 - Extension de l’enseignement vétérinaire.
Il me paraît inutile d’insister pour faire ressortir les sérieux
avantages que présenterait un cours de médecine comparée conçu
dans l'esprit, et circonscrit dans les limites, que je viens d’indiquer.
Grâce aux connaissances spéciales et générales que lui pro-
curerait cet enseignement, le médecin vétérinaire aurait une in-
telligence mieux armée non seulement pour résoudre les importants
et difficiles problèmes que soulève journellement l'exercice profes-
sionnel, mais encore pour prêter son concours utile à l’elucidation
des questions, tant scientifiques que pratiques, traitées dans les
sociétés, les académies, les corps savants, ainsi que dans les conseils
d'hygiène et les comités de salubrité dont il est appelé à faire
partie au même titre que le médecin de l’homme.
En possession de connaissances solides, appuyées sur des faits
puisés dans les deux médecines, le praticien vétérinaire aurait une
plus grande confiance en soi et pourrait intervenir d’une manière
plus efficace lorsque, éventuellement, il se trouverait en présence
d'une personne malade, dont l'état réclamerait des soins immédiats.
Si les connaissances procurées par le cours de pathologie
comparée sont à ce point avantageuses pour ceux qui se destinent
à la pratique médicale, on conçoit à quel degré elles doivent étre
utiles à ceux qui se destinent à l’enseignement comme aussi à tous
ceux qui voudraient consacrer leur activité à des recherches
expérimentales de laboratoire. Ces derniers, suffisamment documentés
sur la pathologie de l’homme et des animaux, en connaitraient mieux
et les besoins et les ressources, autant de guides précieux pour
diriger, coordonner et juger leurs travaux. On sait que certains
cas morbides, en l’une ou l’autre espèce, ont parfois une valeur
équivalente à celle de certaines expériences.
*
* *
Je ne prévois qu’une seule objection possible contre la
création d’un cours spécial de médecine comparée.
Le programme de ce cours, dira-t-on, comprend une quantité
de matière dont le développement exigera un certain nombre
d'heures dont le total représentera une durée sensible. Or, partout
on se plaint déjà que le temps fait défaut; on signale que l’on ne
dispose pas d'un nombre d'heures suffisant pour développer comme
il convient les cours théoriques actuellement organisés. A cela on
peut répondre qu'il ne serait pas difficile de trouver place pour le
nouveau cours, si l’on voulait se décider à retrancher de nos pro-
grammes tout ce qu'ils renferment d’inutile.
N est permis de considérer comme inutile dans un enseignement
tout ce qui peut en être supprimé sans nuire à la formation, à la
culture intellectuelle. |
Il est incontestable que l’enseignement de nos écoles, comme
celui des universités en général, présente un défaut sérieux,
Rapport du prof. DEGIVE, Cureghem-Bruxelles. 951.
d’autant plus grave qu’il est. plus ancien et invetere: nos cours
théoriques ont généralement trop d’extension et embrassent une
quantité de details qui sont plutôt de nature à contrarier qu’à
favoriser le développement intellectuel. |
On persiste à perdre de vue que les lois de la formation des
intelligences sont en tous points assimilables à celles qui régissent
le développement des corps.
Qui ne sait que pour produire un organisme dont le déve-
loppement et l'énergie se rapprochent le plus possible de l'idéal,
il convient qu’à des exercices sagement gradués on combine une
alimentation contenant, dans une proportion élevée, les éléments
jugés les plus substantiels, les plus nutritifs, les plus fortifiants, et,
par contre, renfermant en quantité aussi restreinte que possible, tous
les éléments peu substantiels et indifférents qui ont plutôt pour effet
de relâcher et d’encombrer la trame organique que de la former et
de la consolider ?
De même que, pour les corps, on compose des rations, qui,
sous un petit volume, contiennent une forte proportion de prin-
cipes substantiels, ainsi pour les esprits, on pourrait, on devrait
former des rations, disons des cours, qui, sous une extension
restreinte, renfermeraient, dans une proportion aussi élevée que
possible les vérités les plus nutritives, les plus fortifiantes, les plus
fécondes, les plus générales, les plus lumineuses, les plus capables,
en un mot, de former des esprits larges et vigoureux, des intelli-
gences élevées et des jugements sûrs.
Pas plus pour former un esprit que pour développer un corps,
il ne peut être rationnel d’administrer tout ce qui nourrit, tout ce
qui peut nourrir; pour l’un autant que pour l’autre, il convient de
choisir ce qui nourrit le mieux, et de ne donner que ce qui suffit
au développement normal.
On oublie trop que la nutrition intellectuelle, à plus de titres
encore que la nutrition corporelle normale, doit être essentiellement
intensive et dynamique et non avoir le caractère extensif et hyper-
trophique qu'elle revêt trop souvent aujourd'hui; on perd de vue
qu’on doit fournir à l'intelligence des forces pour juger et discerner,
comme on en donne aux muscles et aux tendons pour mouvoir et
marcher; on semble méconnaître que ce qui importe à l’eleve, ce
n’est pas d'acquérir un gros bagage de connaissances spéciales, mais
l'aptitude à apprendre, c'est-à-dire la puissance, le goût et la
méthode de l'étude scientifique.
Au lieu de viser, ainsi qu’on le fait trop généralement encore,
à donner des cours aussi étendus et aussi complets que possible, mon
avis est qu’on devrait plutôt s’attacher à les avoir aussi restreints et
aussi incomplets que possible, je veux dire aussi débarrassés que cela
peut être de tout ce qui n’est pas nécessaire au bon développement
de l'esprit.
L’exposé complet et détaillé d’une matière quelconque ne peut,
selon moi, avoir d'utilité que sous forme de publication, auto-
952 Extension de l’enseignement vétérinaire.
graphiée ou imprimée, où l'élève et le praticien peuvent librement
puiser ce qui peut contribuer à entretenir et à accroître leur
instruction.
Si de nos cours théoriques on voulait écarter la masse des
faits accessoires et des détails qui sont plutôt de nature à sur-
charger et obscurcir les jeunes intelligences qu’à les fortifier et les
éclairer; si on voulait s'appliquer à leur inculquer les faits géné-
raux ou essentiels qui, pareils à des flambeaux, projettent leur
lumière sur un grand nombre d'objets et permettent d’en saisir les
plus menus détails, si on voulait, dis-je, réduire et condenser
l’enseignement théorique, en même temps qu'on réaliserait ainsi
une très importante amélioration des études, on rendrait libre
beaucoup plus d'espace qu'il n'en faut pour faire place au nouveau
cours de médecine comparée.
Si la création de ce cours pouvait amener un pareil résultat,
le Congrès de 1899 aurait à son actif deux réformes de la plus
haute valeur. En produisant à la fois, l’extension avec l'élévation,
et de notre enseignement et des nos connaissances professionnelles,
ces deux réformes contribueraient à rehausser le prestige de la
Médecine vétérinaire et lui créeraient de nouveaux titres | à l'estime
et à la considération publique.
CONCLUSIONS:
En conséquence de ce qui précide j'at l'honneur de proposer
au Congrès d'émettre les voeux suivants:
1) Qu'il soit créé un cours spécial de pathologie comparée
dans les écoles de médecine vélérinaire ;
2) que ce cours soit essentiellement scientifique; qu'il att
spécialement pour but de faire connaitre aux médecins
vétérinaires les maladies exclusivement propres à l'espèce
humaine, atnst que les principales particularités et les
différences que présentent les affections communes à l'homme
el aux animaux.
953
Bericht von Professor Degive
Direktor der Tierärztlichen Hochschule in Brüssel.
(Auszugsweise Übersetzung von Professor Lüpke, Stuttgart.)
Wissenschaft überhaupt, ist Vollkommenheit; er bezweckt,
Tierärzte heranzubilden, die der menschlichen Gesell-
schaft von größtmöglichstem Nutzen sind.
Zwiefach sind die Dienste, die der Veterinärmediziner
der Menschheit leistet: die direkte Anwendung seiner
Fachkenntnisse in der Haustierpflege und die Verwertung der er-
worbenen Kenntnisse, um Ordnung und Frieden in ausgedehntestem
Maße in der menschlichen Gesellschaft fördern zu helfen.
Um diese doppelte Rolle des Ökonomikers und Hygienikers
recht treffend zu erfüllen, muß der Veterinärmediziner ausgebreitete
Kenntnisse auf allen Gebieten seines Faches besitzen.
Der tierärztliche Unterricht, dessen Aufgabe es ist, diese
Kenntnisse zwecks praktischer Nutzanwendung zum geistigen Eigen-
tum seiner Schüler zu machen, geht in seinem Streben nach Voll-
kommenheit denselben Zielen nach, wie die Menschenheilkunde.
Diese beiden Kinder einer Mutter denselben wissenschaftlichen
Rang einnehmen und ihre Vertreter brüderlich mit einander vereint
zu sehen in dem Streben, zu Nutz und Frommen der Menschheit
zu wirken, muß der Wunsch aller Beteiligten sein.
Es war ein glücklicher Gedanke der Veranstalter des Kon-
gresses, die zur Erreichung dieses Zieles hochwichtige Frage der
Gründung von Lehrstühlen für vergleichende Pathologie an den tier-
ärztlichen Hochschulen auf seine Tagesordnung gesetzt zu haben.
Bevor wir aber erörtern, wie dieses Ziel verwirklicht werden
kann, werden wir uns mit der anderen Frage zu beschäftigen haben, ©
zu welcher der KongreB Stellung nehmen soll, zu der Organisation
von Instituten zum Studium der Seuchenkrankheiten.
as Ziel des tierärztlichen Unterrichts, wie der tierärztlichen
Q
954 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
I. Errichtung von Seucheninstituten.
Selbst wenn der Unterricht der tierärztlichen Bildungsanstalten
tadellos organisiert ist, und die Studenten ihn mit Erfolg genossen
haben, besitzen diese doch nur ein Mindestmaß von Kenntnissen,
welches zu vergrößern sie unablässig bestrebt sein müssen. Sie
müssen sich bewußt sein, daß die Ausübung der Praxis nur eine
Anwendung der Wissenschaft ist, welche andauernde Pflege fordert.
Viele Staaten, wie fast das ganze Deutsche Reich und ins-
besondere das Großherzogtum Baden, haben die Anstellung be-
amteter Tierärzte wohlüberlegt von einer besonderen Prüfung ab-
hängig gemacht. Die Kandidaten bedürfen zu dieser schwierigen
Prüfung einer tüchtigen und vielseitigen Vorbereitung, besonders
auch im Fache der Tierseuchen, und deshalb hat man in Baden,
in richtiger Würdigung der Sachlage, einen Nachschul-Unterricht im
Fache der Seuchenlehre geschaffen. Dieser Unterricht ist offenbar
notwendig. Er muß aber nicht nur den beamteten, sondern auf
Wunsch allen Tierärzten erteilt werden. Ferner darf er nicht auf
die Tierseuchen und die Seuchenpolizei beschränkt werden, sondern
soll in einigen Vorträgen verschiedene wichtige ökonomische und
wissenschaftliche Fragen aus den Gebieten der Therapie, der Tier-
zuchtlehre und der Physiologie behandeln.
Auf diesem Wege werden die Hörer mit den neuen Ideen
und wichtigen Fortschritten in den genannten Zweigen der Wissen-
schaft vertraut gemacht. Man muß dabei jede Überladung mit
Einzelheiten vermeiden und betreffs der Pathologie sich streng an
die hauptsächlichsten Thatsachen und Ergebnisse der Pathogenese
und der Diagnostik, sowie an die Mittel halten, welche der Ent-
stehung von Krankheiten vorbeugen und deren Verbreitung hemmen.
Der Nachschul-Unterricht muß äußerst praktisch und demonstrativ
gehalten werden. Die Demonstrationen haben sich auf krauke Tiere
und pathologische Präparate zu erstrecken. Sie sollen u. a. die
makroskopische und mikroskopische Untersuchung von pathologischen
Flüssigkeiten und Geweben, sowie die wichtigsten experimentellen
und präventiven Impfungen umfassen.
Da für diesen Unterricht Hörsäle, Laboratorien, Tiergelasse,
Instrumente und Apparate erforderlich sind, so muß er in Anstalten
abgehalten werden, welche, wie die tierärztlichen Hochschulen, die
bakteriologischen oder eigens für diesen Zweck errichteten Institute
allen diesen Anforderungen genügen. In kleinen Ländern könnte
der Unterricht in der Hauptstadt erteilt werden, in großen, wie
Frankreich und Deutschland, in verschiedenen größeren Städten.
Länder, welche keine tierärztliche Hochschule und kein bakterio-
logisches Institut besitzen, sollten besondere Anstalten dafür gründen.
Selbstverständlich sind in erster Linie diejenigen aktiven
Professoren mit dem Unterricht zu betrauen, welche die betreffenden
Fächer an den Hochschulen lehren.
Bericht von Professor Degive, Brüssel. 955
Von dieser Regel sollte nur dann abgegangen werden, wenn
ein Staat, wie Baden, keine tierärztlichen Hochschulen hat, oder
wenn letztere und die Zahl ihrer Professoren nicht ausreichen.
Zwanzig Sitzungen pro Jahr würden genügen, um das Pro-
gramm des Nachschul-Unterrichts zu erfüllen.
Um eine rege Beteiligung. an demselben zu ermöglichen, sollte
man den Unterricht Sonntags in günstiger Jahreszeit, im Sommer
oder Herbst, erteilen und jedesmal zwei Sitzungen abhalten, vor-
mittags und "nachmittags eine.
Die Kosten der Kurse hätte der Staat zu bestreiten, und über-
dies wäre den Teilnehmern freie oder billigere Beförderung auf der
Eisenbahn zu gewähren, da der Unterricht im Interesse des öffent-
lichen Wohles erteilt wird.
‚Im Hinblick auf den großen Nutzen, welchen die Landwirt-
schaft und das Gemeinwohl aus diesen Kursen ziehen würde, er-
scheint der Kostenaufwand minimal.
Ich komme zu folgenden Schlußsätzen :
1) Es ist erwünscht, dass die Regierungen den tierärztlichen
Unterricht durch einen wohlorganisierten Nachschul-Unterricht
vervollständigen.
2) Dieser Unterricht muss hauptsächlich dem Studium der Seuchen-
und Infektionskrankheiten gewidmet sein ; er könnte vorteilhaft
auf einige interessante Fragen anderer "Zweige der Tierheil-
kunde ausgedehnt werden.
3) Die Vorträge sollten vorzugsweise Tierärzten aus den Lehr-
körpern tierärztlicher Hochschulen anvertraut werden.
4) Der Unterricht muss allen Tierärzten des Landes oder
Landesteils, in welchem er eingerichtet wird, kostenlos erteilt
werden.
5) Besondere Seucheninstitute müssen in denjenigen Ländern und
Landesteilen, in welchen andere Institute (tierärztliche Hoch-
schulen oder bakteriologische Institute) nicht vorhanden sind,
errichtet werden.
*
II. Gründung von Lehrstühlen für vergleichende
Heilkunde an den tierärstlichen Hochschulen.
Da der tierärztliche Unterricht in doppelter Richtüng — in
praktischer und in wissenschaftlicher — für den Veterinärmediziner
von allergrößter Wichtigkeit ist, so muß die allerhöchste Voll-
kommenheit das Ziel der Entwickelung dieses Unterrichts sein.
956 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Um zu ermessen, inwieweit die Errichtung eines Lehrstuhls
für vergleichende Heilkunde zur Erreichung dieses hohen Zieles
beitragen kann, müssen wir zunächst den Begriff „vergleichende
Heilkunde“ erklären, um sodann zu untersuchen, in welcher Form
die letztere am zweckmäßigsten in dem tierärztlichen Studienplane
Aufnahme findet.
Bekanntlich hat die Heilkunde — zugleich eine praktische
Thätigkeit und eine Wissenschaft — das Studium der animalen
lebenden Wesen zum Gegenstande, besonders hinsichtlich der Er-
haltung und Wiederherstellung ihrer Gesundheit, mit anderen Worten
ihres Normalzustandes,
Die Kenntnis der verschiedenen Formen, unter denen sich der
normale und der anormale Zustand zeigen kann, die Kenntnis,
andererseits, der verschiedenen Faktoren, welche bei der Bestimmung
oder Genesis dieser normalen und anormalen Formen in Frage
kommen, bilden die beiden wesentlichsten Teile der medizinischen
Wissenschaft.
Die Anwendung dieser Kenntnisse, d. h.
1) die Unterscheidung der erwähnten Formen (der normalen
und anormalen) und ihrer Bestimmungsmethoden,
2) die praktische Nutzbarmachung der bei threr Entstehung
mitwirkenden Faktoren (die Beseitigung und Vernichtung der
schädlichen, verbunden mit der verständigen Verwertung der nütz-
lichen Faktoren) bilden die beiden Hauptteile — Diagnostik und
Heilbehandlung — der medizinischen Praxis.
Das ist die Medizin — als Wissenschaft und als Praxis — als
einheitliches Ganzes aufgefasst ; sie hat zum Gegenstande die Lebe-
wesen ohne Rücksicht auf deren Art und Gattung.
Betrachtet man sie dagegen in ihren verschiedenen Objekten,
so nimmt die Medizin soviel besondere Formen an, teilt sich der
Stamm in soviel Äste, als es Arten oder Klassen von lebenden
Wesen giebt.
Man muß deshalb unterscheiden
1) ebensoviel einfache Medizinen als es Tierarten giebt, nämlich
Menschen-, Pferde-, Rinder-, Schweinemedizin u. s. w.,
2) ebensoviel zusammenfassende oder vergleichende Medizinen.
als Gruppierungen und Vergleiche zwischen den verschiedenen
Arten lebender Wesen möglich sind, also vergleichende
Medizin der Pflanzenarten, — der Tierarten, — der Haus
tiere (Veterinärmedizin, — der Menschen und der Haus-
tiere u. s. w.
Die vom Kongreß zu behandelnde Frage bezieht sich offen-
sichtlich auf diese letztere, auf die vergleichende Betrachtung der
Krankheiten des Menschen und der Haustiere.
Bericht von Professor Degive, Brüssel. 957
Wie jede besondere Medizin ist die sogenannte „vergleichende“
nichts anderes als allgemeine Medizin, betrachtet von einem beson-
deren Gesichtspunkte, nämlich dem der Vergleichung zwischen
Mensch und Tier.
Je nach dem Objekte, von welchem man bei der Vergleichung
ausgeht, sind zwei Arten vergleichender. Medizin zu unterscheiden,
nämlich diejenige, bei der die‘Menschenheilkunde der Tierheilkunde
und diejenige, bei der die Tierheilkunde der Menschenheilkunde
vergleichend gegenüber gestellt wird.
Die letztere, für die Menschenärzte bestimmt, bildet heute in
Deutschland, besonders an der Universität Kiel, und an allen
Universitäten Österreichs einen besonderen Unterrichtsgegenstand.
In den letztgenannten Anstalten ist dieses Fach Prüfungs-
gegenstand und obligatorisch für diejenigen Ärzte, welche ein
öffentliches Amt im Sanitätsdienste bekleiden wollen.
In Kiel giebt Dr. Schneidemühl in seiner Vorlesung zuerst eine
kurzgefaßte Übersicht aller bei dem Menschen, sodann aller bei den
Tieren beobachteten Krankheiten, indem er nacheinander Ätiologie,
Symptomatologie und Verlauf, Diagnostik, Prognose, Behandlung und
Bekämpfung in den Kreis seiner Betrachtungen zieht.
Wenn sich Gelegenheit dazu bietet, knüpft er noch Geschichte,
Bakteriologie oder Parasitologie an.
Für die Veterinärmediziner müßte das Studium der Krank-
heiten in umgekehrtem Sinne stattfinden; jede Krankheit müßte
beim Menschen erst in letzter Linie in Betracht gezogen werden,
im Vergleich mit der zuvor besprochenen nämlichen Krankheit bei
den Tieren.
Mir ist nicht bekannt, daß ein derartiger Unterricht bis jetzt
in dem Lehrplan einer einzigen tierärztlichen Hochschule er-
schienen wäre.
Nur teilweise und ganz unzureichend findet ein vergleichender
Unterricht gegenwärtig an unseren Schulen bei der beschreibenden
Anatomie, der Histologie, Embryologie, Teratologie u, s. w. statt.
Es ist merkwürdig, daß hinsichtlich des Unterrichts in der
Pathologie, besonders in der speziellen Pathologie, die Gegenüber-
stellung beider Medizinen noch auf Verwirklichung wartet.
Wenn es wahr ist, daß die Lehrer der Tierheilkunde bisweilen
Streifzüge in das Gebiet der menschlichen Pathologie unternehmen,
um daher brauchbare Grundsätze für ihren Unterricht zu entnehmen,
so ist es nicht minder sicher, daß diese Streifzüge, notgedrungen
unvollständig und auf die allerwesentlichsten Punkte beschränkt,
nicht eine sonderlich große Zahl von Thatsachen betreffen, wie, sie
kennen zu lernen, für Lehrer und Praktiker erwünscht wäre, für
jene im Interesse ihres Unterrichts, für diese im Interesse ihrer
praktischen Berufsthätigkeit
* *
958 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Es giebt, meiner Meinung nach, kein besseres Mittel, um in
dem beabsichtigten Maße die Tiermedizin aus den von der
Menschenmedizin gesammelten Erfahrungen Nutzen ziehen zu lassen,
als dasjenige, auf welches die Veranstalter des Kongresses hin-
gewiesen haben, nämlich die Schaffung eines besonderen Unterrichts
in vergleichender Pathologie.
Dieser Unterricht kann natürlich nicht das Ziel verfolgen,
aus dem Tierarzt einen Menschenarzt zu machen, er müßte vielmehr
wesentlich wissenschaftlich sein, müßte dazu dienen, auf allgemeine
Thatsachen und Grundregeln, nicht aber auf die Nutzanwendung
und Besonderheiten hinzuweisen.
Der Unterricht in der vergleichenden Heilkunde, obwohl rein
wissenschaftlich, würde zu gleicher Zeit praktischen Zwecken dienen,
insofern, als die erworbene Erkenntnis zum Nachdenken über ihre
Anwendung und die Mittel ihrer Ausführung anregen würde.
Der Unterricht in der vergleichenden Pathologie kann nun
auf zweierlei Weise verwirklicht werden. Entweder man verbindet
ihn mit dem bestehenden Unterricht in der speziellen Pathologie,
oder man macht aus ihm einen besonderen, unabhängigen Unter-
richtsgegenstand.
Die erste Methode, augenscheinlich die einfachere und prak-
tischere, stößt leider auf zwei Schwierigkeiten, die sie an einer
beträchtlichen Zahl von Anstalten undurchführbar machen würde.
Ich meine einerseits die Teilung, welche man im pathologischen
Unterricht der inneren Medizin gemacht hat, andererseits den
Mangel an Qualifikation bei den mit diesem Unterrichte zu be-
trauenden Professoren der Tierheilkunde hinsichtlich der humanen
Pathologie.
Betreffs der ersten Schwierigkeit frägt es sich, ob z. B. die
Menschen- und die tierische (Rinder-, Pferde-, Kaninchen-)Tuber-
kulose angemessen verglichen werden könnten, wenn die eine und
die andere durch verschiedene Lehrer vorgetragen würden.
Meiner Meinung nach würde es jedenfalls vorteilhafter und
richtiger sein, für dieses Fach, wie es ja auch ins Auge gefaßt ist,
nach einem besonderen Unterricht zu streben.
Um den Studienplan für diesen Lehrgegenstand, der, um nutz-
bringend zu sein, nur eine mäßige Ausdehnung erhalten darf.
festzusetzen, ist es angebracht, zwischen den Krankheiten zu unter-
scheiden, welche den Tieren oder dem Menschen ausschließlich
eigentümlich sind und solchen, welche Mensch und Tier gemein-
sam sind.
Unter den Krankheiten, welche gleichermaßen Menschen und
Tiere befallen, wären natürlich alle diejenigen — und das ist die
weitaus größte Zahl —, welche keine nennenswerten unterschied-
lichen Merkmale zeigen, mit Stillschweigen zu übergehen.
Meiner Ansicht nach hätte das neue Lehrfach zu umfassen:
1) eine einfache Erwähnung derjenigen Tierkrankheiten, welche
den Menschen nicht anstecken,
Bericht von Professor Degive, Brüssel. 959
2) eine summarische Beschreibung derjenigen Krankheiten,
welche ausschließlich dem Menschen eigentümlich sind,
3) eine vergleichende Betrachtung der den Menschen und
Tieren gemeinschaftlichen Krankheiten, soweit sie Besonder-
heiten zeigen, die näherer Erwähnung wert sind.
Besondere Aufmerksamkeit wäre denjenigen Krankheiten zuzu-
wenden, welche am Menschen eingehender als bei den Tieren
studiert worden sind, wie die Nerven-, Gehirn- und Rückenmarks-
krankheiten.
Um den Unterricht so methodisch wie möglich zu machen,
sollte man nacheinander zunächst die einzelnen allgemeinen Krank-
heiten und darauf die verschiedenen örtlichen Erkrankungen be-
sprechen.
Unter den allgemeinen Krankheiten kämen in erster Linie die
ansteckenden Krankheiten in Frage, die von den Tieren auf den
Menschen übertragbar sind; sodann hätten die Infektions- und
parasitären Krankheiten und die Vergiftungen zu folgen. Zu den
Infektionskrankheiten zähle ich auch Krebs und Sarkom.
Was die lokalisierten Krankheiten, die vergleichsweise zu
studieren wären, betrifft, so möchte ich hier eine eingehendere
Besprechung derjenigen Krankheiten für zweckmäßig halten, welche
durch infektiöse oder parasitäre Erreger veranlaßt werden.
Lokale wie allgemeine Krankheiten wären beim Menschen und
bei den Tieren unter den verschiedenen üblichen Gesichtspunkten
der Ätiologie, Symptomatologie, pathologischen Anatomie, Diagnostik,
Heilbehandlung und Bekämpfung zu betrachten.
*
* *
Anfanglich, solange der neue Unterricht noch keine Früchte
gezeitigt hat, dürfte er zweifelsohne zweckmäßig nur durch Tierärzte
gegeben werden, welche die vollständigen human - medizinischen
Studien absolviert haben. Denn um zwei Dinge mit einander zu
vergleichen, um ihre gemeinsamen und unterschiedlichen Merkmale
zu erfassen, ist eine möglichst eingehende Kenntnis beider schier
unerläßlich.
*
+ *
Es scheint mir überflüssig, mich mit der Aufzählung all der
-wichtigen Vorteile aufzuhalten, die ein in dem angeführten Sinne
und Umfange gestalteter Unterricht der vergleichenden Heilkunde
bringen kann.
Dank den auf Grund dieses Unterrichts erworbenen besonderen
und allgemeinen Kenntnissen, würde der Veterinärmediziner nicht
allein besser vorbereitet den wichtigen Aufgaben gegenüber treten,
die ihm sein praktischer Beruf täglich zu lösen giebt, sondern er
würde auch seinerseits zu der Aufhellung der — wissenschaftlichen
960 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
und praktischen — Fragen beitragen können, welche in den
wissenschaftlichen Gesellschaften, den Akademien, den gelehrten
Körperschaften, im Gesundheitsrat und den Sanitätskommissionen
erörtert werden, in welche er als Teilnehmer mit gleichen Rechten
und Titeln wie der Menschenarzt berufen wird.
Im Besitze gediegener Kenntnisse, gestützt auf Erfahrungen
aus beiden Medizinen, würde der praktische Tierarzt mehr Selbst-
vertrauen gewinnen und könnte auch gelegentlich erfolgreich ein-
treten, wo in seiner Gegenwart etwa jemand schneller ärztlicher
Hilfe bedarf.
Wenn die durch die vergleichende Pathologie erworbenen
Kenntnisse von so erheblichem Vorteile für diejenigen sind, die sich
dem praktischen Heilberuf widmen, so kann man ermessen, wie
groß der Nutzen für diejenigen sein wird, welche sich dem Lehr-
beruf widmen und für jene, welche sich experimenteller Thätigkeit
und Laboratoriumsarbeiten zuwenden.
Letztere, hinreichend bewandert in der Pathologie des Menschen
und der Tiere, würden besser deren Bedürfnisse und ihre Be-
friedigungsmittel kennen und geeignete Vorstandsbeamte abgeben,
um die Laboratoriumsarbeiten zu beaufsichtigen, anzuordnen und
kritisch zu beurteilen; ergeben doch bekanntlich gewisse krankhafte
Zustände bei der einen und der anderen Art bisweilen dieselben
Erscheinungen, wie gewisse Versuche sie zeigen.
* * *
Nur einen einzigen Einwurf gegen die Schaffung eines be-
sonderen Unterrichts in der vergleichenden Heilkunde glaube ich
erwarten zu dürfen.
„Der Lehrplan dieses Faches‘, könnte man sagen, „umfaßt
soviel Stoff, seine Behandlung würde eine solche Zahl von Stunden
erfordern, daß deren Gesamtdauer erheblich sein würde.“
Nun klagt man allenthalben aber schon darüber, daß es an
Zeit mangelt, man bedauert, daß man nicht die nötige Anzahl
Stunden habe für die gehörige Pflege der z. Zt. vorhandenen
theoretischen Fächer.
Darauf läßt sich antworten, daß es nicht so schwer wäre, für
den neuen Unterrichtsgegenstand Platz zu schaffen, wenn man sich
dazu verstehen wollte, von unseren Lehrplänen alles Unnütze zu
streichen.
Als unnütz aber kann man in dem Unterricht alles das an-
sehen, was gestrichen werden kann, ohne daß die geistige Aus-
bildung und Entwickelung darunter leidet.
Unbestreitbar ist, daß der Unterricht unserer Schulen, wie
der Universitäten im allgemeinen, an einem ernstlichen Übelstande
krankt, welcher umsomehr Beobachtung verdient, als er alt und
eingewurzelt ist, nämlich daß unser theoretischer Unterricht ganz
allgemein zu ausgedehnt ist und sich mit einer Menge Einzelheiten
|
Bericht von Professor Degive, Brüssel. 961
befa&t, welche vielmehr dazu angethan sind, die geistige Ent-
wickelung zurückzuhalten, als sie zu fördern.
Man beachtet noch viel zu wenig, daß die Verstandesbildung
sich in allen Punkten nach ähnlichen Gesetzen vollzieht, wie die
körperliche Entwickelung.
Wer wüßte nicht, daß zum Aufbau eines Körpers, der in
seiner Entwickelung und Leistungsfählgkeit dem Ideal möglichst
nahe kommt, man mit Übungen, die in verständigem Gleichmaß
fortschreiten, eine Ernährung verbinden muß, die in aufsteigendem
Verhältnis möglichst substantielle, möglichst nahrhafte und kräftigende
Stoffe, und andererseits so wenig wie möglich nährstoffarme und
wertlose Bestandteile enthält, da die letzteren vielmehr das organische
Gewebe schlaff machen, den Körper unnütz füllen, anstatt ihn fort-
zubilden und zu festigen?
Ebenso wie man für den Körper tägliche Rationen zusammen-
stellt, die bei mäßigem Umfange eine beträchtiche Menge substantieller
Bestandteile enthalten, ebenso könnte, ja sollte man für den Ver-
stand Rationen, nennen wir sie Unterrichtspensen, festsetzen, welche
in beschränkter Ausdehnung möglichst viele, höchst nützliche, höchst
stärkende, höchst fruchtbare, höchst allgemeine, höchst einleuchtende
Wahrheiten enthalten, mit einem Worte, Wahrheiten, die hohe
Intelligenz und sicheres Urteil heranzubilden geeignet sind.
Für die Geistesbildung, ebensowenig wie für die körperliche
Entwickelung, entspricht es den Grundsätzen einer gesunden Ver-
nunft, wenn man alles, was zur Nahrung dient oder dienen könnte,
benutzt, vielmehr soll man hier wie dort das Nahrhafteste aus-
suchen und nur das verwenden, was zu einer normalen Entwicke-
lung hinreicht.
Man vergißt viel zu oft, daß die geistige Ernährung auf noch
viel mehr Gebieten als die normale körperliche besonders intensiv
und kräftig sein muß, und keinen extensiven und hypertrophischen
Charakter tragen darf, den sie leider heutzutage sehr häufig an-
nimmt; man übersicht, daß der Verstand Kraft braucht für Kritik
und Urteil, wie die Muskeln und Sehnen zum bewegen und gehen;
man scheint zu verkennen, daß das, was der Schüler nötig hat,
nicht die Aneignung eines großen Ballastes von Spezialkenntnissen
ist, sondern die Kunst zu lernen, d. h. die Fähigkeit, das Verständnis
und die Methode wissenschaftlichen Studiums.
Anstatt, wie es noch ganz allgemein geschieht, darnach zu
streben, möglichst umfangreiche und vollständige Vorlesungen zu
halten, sollte man, meiner Meinung nach, sich lieber anheischig
machen, sie so kurz gefaßt und unvollständig wie möglich zu
halten, ich will sagen, möglichst entkleidet von allen Zuthaten, die
nicht zu einer gesunden Verstandesentwickelung erforderlich sind.
Die vollständige, bis ins einzelne gehende Abhandlung irgend
eines Stoffes kann, meiner Meinung nach, nur Nutzen haben durch
Veröffentlichung — mag sie handschriftlich oder durch den Druck
geschehen —, wo Schüler und Praktiker nach Belieben das, was
61
962 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
zur Erhaltung und Erweiterung ihrer Kenntnisse beitragen kann,
entnehmen mögen.
Wenn man aus unserem theoretischen Unterricht die Masse
von Nebenfächern und Einzelheiten ausmerzen würde, welche mehr
dazu dienen, den Verstand der jungen Leute zu überbürden und
zu verwirren, als denselben zu stärken und aufzuklären, wenn man
sich lieber damit befassen wollte, den Schülern die allgemeinen
oder wesentlichen Thatsachen einzuprägen, welche gleich Fackeln
ihr Licht auf eine große Anzahl Gegenstände werfen und die
kleinsten Einzelheiten derselben unterscheiden lassen, wenn man,
sage ich, den theoretischen Unterricht beschränken und eindämmen
wollte, so würde man mit einem Schlage eine sehr wichtige Ver-
besserung des Unterrichts erreichen und gleichzeitig für den neuen
Lehrgegenstand der vergleichenden Heilkunde soviel Raum schaffen,
als irgend nötig ist.
Wenn die Errichtung dieses Lehrstuhls ein derartiges Resultat
herbeizuführen vermöchte, so würde der Kongreß von 1899 zu
seinen Erfolgen zwei Reformen von allergrößter Wichtigkeit zählen.
Durch gleichzeitiges Erreichen der Erweiterung und Verbesser-
ung unseres Unterrichts wie unserer Kenntnisse, würden diese
Reformen, ausgehend von der Bedeutung unseres Standes, dazu
beitragen, das Ansehen der Veterinärmedizin zu erhöhen und zu
ihrer Wertschätzung und öffentlichen Beachtung aufs neue Veran-
lassung geben.
Schlusssätze:
In Verfoly des vorstehenden habe ich die Ehre, dem Kongress
vorzuschlagen, folgende Wünsche aussprechen zu wollen:
1) Dass an den tierärztlichen Hochschulen eine besondere Vor-
lesung für vergleichende Pathologie eingerichtet werden möge;
2) dass diese Vorlesung wesentlich wissenschaftlich gehalten werde;
dass sie besonders dem Zwecke dienen möge, die Veterinär-
mediziner mit den dem Menschen eigentümlichen Krankheiten
bekannt zu machen, ebenso wie mit den hauptsdchlichsten
Merkmalen. und Unterschieden, welche diejenigen Krankheiten
aufweisen, die dem Menschen und den Tieren gemeinsam sind.
963
Report of Prof. DEGIVE
Professor and Director of the Veterinary College at Brussels.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
R W/ ETERINARY education, like the science which it aims at
Q popularizing, has a tendency to advance, improve, and
realize its ideal in the most complete manner.
The ideal of our. professional education consists in
training veterinarians so as to render them as useful
of as possible to society.
The services required from veterinarians are of two principal
orders: some, special or professional, consisting in the direct ap-
plication of their technical knowledge for the farming of domestic
animals; the others, general or social, tending, by the application
of their general resources, to the realization of the greatest amount
of order and peace among humanity.
The numerous cases which claim every day the application
of our professional talent, may be classified under five principal
heads:
1) Restoration to health of sick or disabled animals;
2) Arrest and stamping out of contagious and epizootic dis-
eases;
3) Detection and confirmation of the qualities and defects ot
animals;
4) Conservation, production, and improvement of animals in
relation to their future utilization;
5) Inspection of animal food for human consumption.
To fill to the best advantage his double part of economist
and hygienist, the veterinarian must have acquired the necessary
proficiency in the science of his art, a science which comprehends:
a) the knowledge of animals in sound and abnormal condi-
tions, both in relation to statics or anatomy and dynamics
or physiology ;
964 The extention of veterinary instruction.
b) the knowledge of the facts and things (agents, apparatus,
conditions, and operations) which intervene in the consti-
tution, conservation, and modification of animals, either in
a normal or abnormal state;
c) the knowledge of the rights and duties, laws and regu-
lations, relating to the utilization of domestic animals.
It must be remarked that veterinary education, the object of
which is to impart all that knowledge as well as the necessary
aptitude to apply it usefully, in its effort at improvement, has a
tendency to become uniform and to assume everywhere the same
character and level as the teaching of human medicine.
It must be the wish of all to see both medicines, daughters
of the same mother, occupy the same scientific rank, and by brotherly
understanding between their representatives, combine their resour-
ces, so as to realize for humanity the greatest possible amount of
benefit and comfort.
It is with a view to this result that the Organizing Committee
of this Congress, in a moment of happy inspiration, has had the
excellent idea of putting into their programme the important
question of the creation of chairs of comparative pathology in
Veterinary Schools.
Before inquiring in what form and to what extent this useful.
reform can be realized, let us examine this other mode of extend-
ing our professional instruction, upon which the Congress is also
called to give its opinion.
1) The organization of institutes for the study of epizootic,
contagious, and infectious diseases.
Admitting that in all veterinary schools the instruction is
organized in a perfect manner, and that students have followed it
with sufficient application to successfully pass their various examin-
ations, they must be aware that the amount of knowledge and
ability vouched for by their degree, is after all but a minimum,
and that their first and principal duty is to increase this know-
ledge and improve this ability to the largest possible extent.
It is important that, like all those who practise an art, they
should realize that that art aims at an economical, æsthetical, or
humanitarian object, that Art is but an application of Science,
that a work of art, whatever it may be, is but the incarnation of
an idea, the realization of a scientific principle, and that he who
possesses a more thorough knowledge of the elements that make
up the complex beings or things, upon which and with which he
is to operate, will best be able to produce good work, that is,
Report of Prof. DEGIVE, Brussels. 965
work which is in conformity with the ideal he had in view (econo-
mical, æsthetical, moral).
The artist, consequently the veterinarian, who believes: in his
obligation, must neglect nothing to acquire this light, which is so
necessary to all those who wish, in the limit of their means, to
contribute to the realization of the only legitimate object of all
work, namely, to add to the welfare and happiness of all.
Among the means at the disposal of the veterinarian, to de-
velop his professioràl education and improve his faculties, the great
book of nature must be considered first of all. Indeed it is in that
book of life that by his daily practice, he is: obliged to read con-
stantly and where by methodical and thoughtful labour, he can
train himself to discover the character, attributes, and real relation
of the thousand and one forms — normal and abnormal — under
which all things appear, specially animals, and the agents or sub-
stances which constitute or are apt to modify them.
To the benefit of his persona] work, the veterinarian can add
that realized by others, and which he can find in note books,
autographical or printed works, monographs, and periodicals.
* * *
Appreciating the great importance of solid professional in-
struction, a good many governments and administrations have made
the admission to some functions (sanitary service) or to some pro-
motion (military service) dependent on the result of a complement-
ary technical examination. This is an excellent means of stimu-
lating the habit of work and the taste for study among those who
by the distractions of life and the exigencies of practice, are liable
to sink into a state of scientific indifference and neglect. The
value of the method is sufficiently proved by the results obtained
in Germany, and especially in the Grand-Duchy of Baden. It is
known that in the latter country an important position in the
veterinary sanitary service, or among district veterinarians cannot
be obtained, unless the candidates have successfully passed serious
written, oral, and practical examinations on subjects of three dif-
ferent orders, viz. sanitary police and contagious diseases; com-
mercial jurisprudenc and redhibitory vices; hygiene and breeding.
I presume that it was with the object of making this exam-
ination more fruitful in good results and of offering to those who
may be called to pass it, the means to better prepare themselves,
that the idea was suggested of organizing post-graduate instruction
for the study of contagious and infectious diseases.
* * *
The advantages of a post-graduate course being admitted, it
is important to consider, first, if it is proper to restrict its pro-
gramme to the study of contagious and infectious diseases, and
966 The extention of veterinary instruction.
to consider afterwards, how far it would be necessary to establish
special institutes for it.
To obtain from such teaching every possible advantage, I be-
lieve that it ought to be open, not only to official veterinarians
but also to practitioners anxious to be instructed. I also believe,
that it ought not to limit its curriculum to epizootic diseases and
sanitary measures; it seems to me that several lectures could be
advantageously delivered upon the development of various questions
having an economical or special scientific interest, taken from the
domain of therapeutics, zootechny, and physiology. These lectures
would be especially useful in explaining new ideas and the pro-
gress made in the different branches.
I think that, in such instruction, unnecessary details ought
to be carefully avoided, and that it ought to remain limited, in the
case of pathology for instance, to the principal facts and essential
data which may serve for the determination of the pathogeny and
diagnosis of the disease, as well as of the proper means to prevent
and arrest its development.
* *
As the post-graduate instruction is to be essentially utilitarian,
it will be necessary to make it as practical and demonstrative as
possible. The demonstrations ought to be specially made on sick
animals, and with pathological specimens; they ought also to in-
clude the macroscopic and microscopic examination of pathological
fluids and tissues, as well as the performing of experimental and
preventive inoculations.
As these demonstrations require special arrangements — lec-
ture room, laboratories, lodgings for animals, special instruments
and apparatus, — they can be properly made only in establish-
ments already provided with all these requisites, such as veterinary
schools, and some bacteriological institutions, or in some insti-
tutions ad hoc, specially organized for such lectures.
*
* *
In small countries, post-graduate instruction could be given in
the capital; in countries like France, Germany, and others, where
distances are too great, it could be given in several large cities.
In countries where there are no veterinary schools or good bac-
teriological institutions, special institutes with proper accommod-
ation ought necessarily to be created.
As a matter of course, these lectures should, in preference, be
delivered by professors actually engaged in professional teaching
and whose department is most nearly related to the nature of the
subjects to be considered. The only exception to this rule would
Report of Prof. DEGIVE, Brussels. 967
be in cases where the country, like the Grand-Duchy of Baden,
has no veterinary school, and where the professors are few in number.
* * *
I suppose, that about twenty lectures in one year would be
sufficient to cover the programme of the post-graduate course.
So as to be of advantage to the greatest possible number
of students, the lectures ought to be delivered on Sunday and at
a time of the year which would be considered as most convenient,
summer or autumn. With two lectures a day, one in the morning
and one in the afternoon, the number of extra journeys would be
relatively few. .
By the publication of the detailed programme of the course,
students would obtain an excellent means of remembering what
they had seen and heard and derive greater benefit from it.
* * *
Post-graduate instruction being essentially for the public good,
it ought to be charged to the State and given gratuitously to all
that are interested in it; veterinarians who decided to take it,
ought to have a reduction in the fares from Railroad companies.
It seems to me unnecessary to insist in order to show how
relatively small the required expenses would be for the State in
supporting the proposed instruction, when compared to the good
that agriculture and mankind would derive from it.
x
* *
Consequently, from what I have said above and to sum up,
I come to the following conclusions:
1) It is advisable for Governments to complete the actual veterin-
ary instruction by adding a well organized post- graduate
course ;
2) Post-graduate instruction shall be principally for the study
of contagious and infectious diseases ; it might be extended
to some interesting questions dependent on other branches of
veterinary medicine ;
3) By preference, the lectures shall be delivered by professors
belonging tn a velerinary school ;
4) The post-graduate course must be gratuitous and open to all
the veterinarians of the country where it is organized ;
5) Special institutions ought to be established in countries where
others, like veterinary schools or bacteriological institutes, do
not exist.
*
* *
968 The extention of veterinary instruction.
IT. Creation of Chairs of Comparative Medicine in Veterinary Schools.
We have already stated that veterinary education ought to
be as complete as possible in order to be as useful as possible to
the veterinarian, both from the special or professional, and the
general or scientific point of view.
In order to know how far the creation of chairs of compar-
ative medicine may contribute to realize this, let us first consider
what must be understood by comparative medicine and see under
what forms it may most advantageously be included in veterinary
studies.
It is well known that the object of medicine, which is an art
as well as a science, is the study of living beings, from the special
point of view of keeping them in, or returning them to health, in
other words, of their normal condition.
The knowledge of the various forms under which an indivi-
dual may present himself in his normal or abnormal state, as well
as of the various factors which have a share in the production of
those forms, constitutes medical science in its two essential parts.
The application of that knowledge, that is:
1) The distinction between the forms (normal or abnormal)
and their causes;
2) the handling of the factors which contribute to their pro-
duction (the removal, the destruction of the injurious
factors, combined with the proper application of useful
factors) is medical art in its two principal parts: diagnosis
and treatment.
Such is medicine considered in itself, looked at from both
sides — as science and art —. It has for object the living being, no
matter to what species or kind it may belong.
Considered in the light of its own various objects, medicine
assumes as many various forms; the trunk of the tree divides in
as many branches as there are species or categories of living beings.
Thus there are:
1) As many single medicines as there are animal species, —
human medicine, equine, bovine, porcine etc.;
2) as many comparative medicines as there are possible groups
and comparisons of the various species of individuals, —
comparative medicine of vegetables, of animals, of domestic
animals (veterinary of man and domestic animals) etc.
The question presented to the Congress evidently relates to
this last, the comparative Study of the diseases of man and domestic
animals.
Like all special medicine, comparative medicine is but general
medicine considered in a special manner, and comparatively between
Report of Prof. DEGIVE, Brussels. 969
men and animals. According to the object of comparison, two
kinds of comparative medicine must be considered: one, where
buman medicine is compared to veterinary medicine, and the other,
where the latter is compared to human medicine.
This last, the special domain of physicians of men, is at the
present time the object of special instruction in Germany, principally
at the University of Kiel, and in some Universities of Austria.
The course in these last places includes examinations and is oblig-
atory for physicians who intend to occupy an official position in
the Sanitary Service.
In his course at the University of Kiel, Dr. Schneidemühl
gives a short sketch of each disease in man first and in animals
afterwards, considering successively its etiology, symptomatology,
progress, diagnosis, prognosis, treatment, and prophylaxy.
If advisable, he adds the history, bacteriology or parasitology.
For veterinary surgeons, the study of the diseases ought to
be reversed, a disease ought to be considered in man, only after
having been studied in animals.
I am not aware that such a method has ever been followed
in any veterinary school.
The instruction in comparative medicine is at present only
very partially and incompletely given in our schools for descriptive
anatomy, histology, embryology, teratology etc.
It is to be observed, that from our point of view at least, in
the teaching of pathology, of special pathology in particular, the
comparison of the two medicines remains yet to be realized.
If it is true that veterinary professors borrow sometimes
from human pathology to illustrate their own teaching, it is not
less certain that they do so in an incomplete manner, limited to
the most essential parts, and never extending beyond data that
teachers as well as practitioners ought to possess: the teachers for
their teaching, the practitioners for their professional practice.
*
* *
In my opinion, there is no better means of getting the
medicine of animals to benetit as it ought to do, by the knowledge
acquired by human medicine, than to follow the plan indicated by
the Committee of Organization of this Congress: the creation of
special opportunities for instruction in comparative pathology.
This instruction will not aim at making the veterinary surgeon,
a physician of men; it must necessarily be essentially scientific,
and serve to demonstrate general facts and principles, rather than
special applications and facts.
The course of comparative medicine, while remaining pure
science, would nevertheless be useful, in the application of the
970 The extention of veterinary instruction.
required knowledge, by suggesting ideas as well as the means of
carrying them out.
The teaching of comparative pathology can be realized in
two ways. It may be combined with the present instruction in
special pathology, or be made an independent course.
The first method is apparently the simplest and most prac-
tical. Unfortunately there are two difficulties which render it
impracticable in many establishments. I am referring to the divi-
sions which exist in the teaching of medical or internal pathology,
on the one hand, and on the other, to the want of knowledge
in human pathology, on the part of the veterinary professors
who have charge of this teaching.
In connection with the first difficulty, one may ask, how
could it be possible to make a convenient comparison between
human tuberculosis, for instance, and that of animals (bovine
equine, canine etc.) if these were taught by several professors?
It would be much more advantageous and rational, in my
Opinion, to have, as it is proposed, a special course for the in-
struction in question.
In drawing up the programme of this course, which, to remain
useful, ought to be quite limited, it is necessary to distinguish
between the diseases that are exclusively proper to animals or man,
and those that are common to both.
Among affections which attack both man and animals, all those
which do not offer differential peculiarities, deserving attention, —
and they are the most numerous, — should naturally be ommitted.
In my opinion, the course ought to include:
1) A simple mention of the diseases proper to animals, and
which do not affect man;
2) A concise description of the diseases exclusively proper
to man;
3) A concise comparative study of the diseases common to
both, and which offer peculiarities and differences deserv-
ing to be mentioned. Attention ought to be specially
called to the affections which, have been the subject of
more complete study in man than in animals, such as
the diseases of the nervous system, encephalopathies, and
myelopaties.
In order to give the course as methodic a character as
possible, the different general diseases should be reviewed first,
then the localized affections.
Among the general diseases would come first the contagious
diseases transmissible from animals to man, then the infectious or
microbian affections, and the intoxications. Among _ infectious
diseases I include carcinomatosis and sarcomatosis.
Report of Prof. DEGIVE, Brussels. 971
As for localized affections, which would be studied by
means of apparatus, it would be proper to consider more specially
those that are caused by infectious or parasitic agents.
x
* *
At the beginning, before the new instruction could have borne
fruit, it will be acknowledged, that only a veterinary surgeon who
has made complete studies in human medicine, would be fitted to
give such a course. To compare two things, and observe their
similarities and their differences, requires an equal knowledge of
* * *
I think it useless to insist on the great advantages that a
course of comparative medicine would offer, if conceived in the
spirit and limited to the points I have just mentioned.
Thanks to the special and general knowledge that he might
derive from such education, the veterinary surgeon would be
better prepared, not only to solve the important and difficult
problems that he meets daily in practice, but also to assist in
clearing up questions, scientific as well as practical, which are
discussed in academies, learned societies, as well as councils of
Hygiene, Sanitation etc., to which he is likely to be called, on the
same footing as the physician. — In possession of solid knowledge
supported by facts obtained in both medicines, the veterinary surgeon
would have greater confidence in himself and would be able to act
more effectively when, by chance, he found himself in the presence
of an individual who might require immediate medical attention.
If the knowledge obtained from instruction in comparative
pathology is so highly advantageous to those who intend practising
medicine, it can be understood to what degree it would be useful
to those who intend to become teachers, and also those who desire
to devote themselves to experimental researches in the laboratory.
These last being sufficiently informed as regards the pathology of
men and animals, would know better their requirements and the
means of satisfying them, and would be so many precious guides to
direct, arrange, and judge of the work done in the laboratories,
It is known, that some morbid cases, in one or the other species,
have sometimes an equivalent value to that of certain experiments.
*
%* *
I see but one possible objection to the creation of a special
course of comparative medicine.
It will be said, the programme of this course includes a quan-
tity of matter to be unfolded, which will require a certain number
972 The extention of veterinary instruction.
of hours, whose total will amount to a considerable figure. Every-
where we hear the complaint that more time is wanted, that the
number of hours required for the proper development of the
theoretical courses already existing is insufficient. ‘The answer
to this objection is, that room could easily be made for the new
department, if all that is superfluous were taken off from the old
curriculum.
We may very properly consider useless in a curriculum all
that can be omitted without interfering with the intellectual
drilling.
There is no doubt, that instruction in our schools, and at
universities in general, has one serious fault, which is so much
the more serious, the older and more inveterate it is; our theoret-
ical courses are too extended, they cover too many details, which
are more likely to confuse than to assist the intellectual growth.
We continually lose sight of the fact, that the laws of the
formation of the intellect are in every point similar to those which
regulate the development of the body.
Everyone knows, that to produce an organism, whose growth
and energy shall be nearest to ideal, it is necessary to combine
carefully graduated exercises, with food containing, in a high pro-
portion, the elements considered as most substantial, nutritive and
strengthening, and on the other hand, in quantities as restricted
as possible, the elements of little or no nutritious value, the effect
of which is to relax and overload the organism rather than to
form and consolidate it.
In the same way as for the body rations are prepared which,
in a small volume, contain a great proportion of substantial prin-
ciples, so for the mind rations, let us say courses, ought to be
prepared which, under a restricted form, would contain in as high
a proportion as possible, the most nutritious, fortifying, fecundating.
general, and clear truths, which are best able to form large and
vigorous minds, clear intellects, and sound judgments.
It is not less rational to form the mind, than to develop the
body, to give all that nourishes, all that can nourish. For one
as well as for the other, thai which feeds best must be selected,
and of that only what is sufficient to normal growth.
It is too often forgotten, that intellectual nutrition, more than
normal bodily nutrition, must be essentially intensive and dynamic
and not have the extensive and hypertrophic character that it
assumes; it is too often forgotten at the present day that in order
to judge and discern, the intellect must receive strength similar
to that given to muscles and tendons, in order to move and walk;
we seem to overlook that what is important to the student, is not
to obtain a big load of special knowledge, but the aptitude to learn,
that is, the power, taste, and method required for scientific study.
Instead of trying, as it is still too generally done, to give
courses of lectures as extentive and complete as possible, my opinion
Report of Prof. DEGIVE, Brussels. 978
is, that we ought rather make them as restricted and incomplete
as possible, I mean as free as can be, of all that is not necessary
to intellectual development.
A complete and detailed account of any subject cannot, in
my opinion, be of utility, except in the shape of an autograph or
other printed publication, where the student and the practitioner
may freely take what. may contribute to keep up or improve their
education.
.If the mass of accessory facts and details, which overload and
tire young intellects rather than fortify and enlighten them, were
removed from our theoretical courses; if efforts were made to in-
culcate general or essential facts on them, if theoretical instruction
were reduced or condensed, much time would be gained, which
would make room for the admission of the new course on compar-
ative medicine.
If the creation of such a course could bring about such a
result, the Congress of 1899 would have to its credit two reforms
of the highest importance.
In extending and at the same time elevating our instruction
and our knowledge, and consequently our professional value, these
two reforms would contribute to improve the standing of the
veterinary profession and create for its members new titles to
public esteem and consideration.
CONCLUSIONS.
I have the honour to express the following wishes:
1) That a special course of comparative physiology be created
in schools of veterinary medicine ;
2) that this course shall be essentially scientific, its special object
being to make veterinary surgeons acquainted with the diseases
exclusively proper to man, as well as with the principal
peculiarities and differences that exist between the diseases
common to man and animals.
974 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Bericht von Dr. Kitt
Professor an der Tierärztlichen Hochschule in München.
LR
ie Schilderungen unbefriedigter Bedürfnisse und mangel-
<@ hafter Einrichtungen des tiermedizinischen Unterrichts-
eX wesens nehmen in der Geschichte der tierarztlichen
)|
Bildungsanstalten den breitesten Raum ein. Was vor
einem Jahrhundert, der Gründungszeit der ältesten
Tierarzneischulen, schon Begehr war, in den Entwürfen
eines W. v. Humbold, Cothenius und C. v. Voit als Erfordernis tier-
ärztlicher Lehrinstitute erkannt und betont worden, ist nur wenigen
derselben rechtzeitig, voll und ganz, den meisten erst verspätet,
halb oder knapp zu teil geworden, vielen ganz versagt geblieben.
Gar manche Lehrstätte verkümmerte darüber, und die Klagen und
Mängel der bestehenden sind, innerhalb und außerhalb derselben,
immer wieder laut geworden. Die oftmaligen Anläufe zu Re-
organisationen beschränkten sich meist auf den Wechsel der Auf-
sichtsbehörden, brachten wohl auch einige schätzenswerte Neuer-
ungen und Ergänzungen, blieben aber häufig wieder stehen oder
gerieten in ein so langsames Tempo, daß sie mit den wachsenden
Ansprüchen, welche an die Ausbildung eines Tierarztes gestellt
werden, nicht überall gleichmäßig Schritt halten konnten. In den
letzten Decennien, in welche die Erhebung der meisten Tierarznei-
schulen zu Hochschulen fällt, ist allerdings manche Verbesserung
vorgenommen, insbesondere für reichlichere Ausstattung dieser
Schulen mit Unterrichtsmaterial und Lehrkräften gesorgt worden,
aber die schnellen und großen Fortschritte jener Wissenschaften,
auf welchen die tierärztliche Berufsthätigkeit sich aufbaut, der
Umfang und die neuzeitliche Erweiterung der Studienaufgaben, die
zahlreichen, einer veterinärärztlichen Forscherarbeit harrenden
Fragen, insbesondere auf dem Gebiete der Seuchenkunde, Seuchen-
bekämpfung und Fleischbeschau, lassen für einzelne Zweige der
Tiermedizin die derzeitig gegebenen Studieneinrichtungen in ver-
schiedenen Ländern noch recht unzureichend erscheinen. Die tier-
ärztliche Presse hat, mehr oder minder berechtigt, über die ihr
tadelnswert oder änderungsbedürftig erscheinenden Verhältnisse,
welche da und dort in den Betrieben des tierärztlichen Erziehungs-
Bericht von Dr. Kitt, München. 975
systems fortherrschen, sich oftmals ausgelassen; es ist nicht an-
gängig, auf alle diese, teils wirklichen, teils nur in der Meinung
einzelner Persönlichkeiten bestehenden Mißstände und Unterlassungs-
fehler Punkt für Punkt einzugehen, um so weniger, als die gerügten
Zustände nicht allgemein bestehen. Jeder Lehrkörper der diversen
Hochschulen weiß selbst am besten, inwieweit in seinem Wirkungskreis
noch Institutionen abgängig sind, welche zur möglichst gründlichen
Ausbildung der Tierärzte gehören, und sucht solche herbeizuführen.
Einige Hochschulen sind darin den andern weit vorausgeeilt und
haben Spezialitäten, welche sie besonders auszeichnen.
Es ist z. B. interessant zu sehen, wie die österreichischen
Tierarzneiinstitute, an welchen medizinisch durchgebildete Professoren
wirken, das Verlangen nach der Maturitätsvorbildung der Studieren-
den bereits durchgesetzt haben, wie eben da eine dem Universitäts-
modus konforme Approbation und eine ganz vortreffliche Studien-
ordnung, ferner (in Ungarn) eine für die technische Fertigkeit der
jungen Tierärzte eminent nützliche Einrichtung besteht, nämlich
die, eine große Zahl Studierender monatelang auf größere landwirt-
schaftliche Güter einzuquartieren, um sie in Tierpflege, Tierzucht,
Geburtshilfe etc. praktisch zu unterweisen.
Auch andere tierärztliche Hochschulen haben neue Lehrgegen-
stände aufgenommen, welche zur allgemeinen Ausbildung der zu-
künftigen Tierärzte beitragen und deshalb Nachahmung verdienen.
An der Dresdener Tierärztlichen Hochschule z. B. werden die
jungen Tierärzte mit Landwirtschaftslehre vertraut gemacht, an der
Münchener existiert ein von Tierärzten zahlreich besuchter Lehrkurs
über Biologie der Fische, Fischzucht und Fischkrankheiten, an der
Berner Tierarzneischule erfreut sich die ambulatorische Klinik und
die Bujatrik einer seltenen Ausdehnung.
Welche hohe Stufe die Tiermedizin und ihre durch die Ver-
bindung mit der Landwirtschaftsschule vorteilhaft bestellte Unter-
richtsstätte unter der Leitung von Prof. Dr. med. Bang in Kopenhagen
einnimmt, ist bekannt. Die Litteratur der jährlichen Forschungs-
ergebnisse verkündet uns ferner, weich’ reges Schaffen von den
französischen Schulen ausgeht, welchen Aufschwung die Studien
und damit die Leistungen der Tierärzte in Schweden, Norwegen,
England, Amerika und Japan genommen haben.
Mit den soeben erwähnten Vorzügen und Spezialitäten einzelner
Anstalten ist schon Vermerk gegeben über das anderwärts Er-
strebte, über die Wünsche nach gleichartigen Einrichtungen. Die-
selben und andere Punkte sind von verschiedener Seite wiederholt
in Vorschlag gebracht und ist öffentlich darüber diskutiert worden.
Ich verweise auf die energischen Darlegungen, welche Professor
J. Feser in einem Vortrage über die Notwendigkeit der Reform des
tierärztlichen Unterrichts in Deutschland (1873, Berlin, Hirschwalds
Verlag) gegeben hat, auf die erschöpfende Schilderung, mit welcher
Geh. Oberregierungsrat Dr. Lydtin die Bedeutung und Thätigkeit
der Tierärzte im .modernen Kulturstaat zeichnete, insbesondere auch
976 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
auf die „Geschichte der Tierheilkunde* (Berlin, 1885, bei Paul
Parey), deren reichaltigen Stoff Professor Dr. Eichbaum, in vor-
trefflichster Weise sachlich beurteilt und sorgsam zusammengetragen,
in einem Buche niedergelegt hat..
Als Hauptpostulate zähle ich hiernach in Kürze auf:
1) Forderung des Maturitätszeugnisses für die Studteren-
den der Tiermedizin und Verlängerung der Studienzeit.
2) Hochschulmässige Institutionen (zweijähriger Wechsel des
durch den Lehrkörper wählbaren Rektorates, Zuführung
ausreichender Lehrkräfte, insbesondere Zulassung von
Privatdozenten, welche aus den Assistenten, Militar-
tierarzten, Staatstierärzten etc. hervorgehen und nach den
Universitatsregeln als qualifiziert erkannt werden).
3) Ausdehnung des Unterrichts durch Vorlesungen uber
Landwirtschaftslehre, Demonstrationen landwirtschaft-
licher Betriebe, eventuell mehrwöchentliche Unterweisung
je einer Anzahl Studierender im 8. Semester auf Staats-
gütern, in Gestüten und Schlachthäusern.
4) Förderung des Versuchswesens, insbesondere Errichtung
und genüpende Ausstattung von Seuchenversuchsstationen.
Über das letztgenannte Bedürfnis mich näher zu äußern, ist
der mir gewordene Auftrag; ich habe die Bedeutung solcher
Seuchenversuchsstationen für Unterricht und Praxis der Tierärzte
außer in zahlreichen intern gebliebenen Schriftstücken schon einmal
in einer Publikation (Monatshefte für praktische Tierheilkunde,
II. Band) zu beleuchten versucht und muß daher früher Gesagtes
hier nochmals einflechten.
Die schweren Verluste und Schädigungen der Viehzucht und
des Nationalvermögens durch verheerende Tierseuchen haben be-
kanntlich hauptsächlich zur Gründung der Tierarzneischulen Anlaß
gegeben; das Studium und die Bekämpfung solcher Seuchen, von
denen ein Teil auch direkt Gesundheit und Leben des Menschen
gefährdet, war und ist somit eine der ersten Aufgaben des Tier-
arztes; sie wurde in Angriff genommen und in vieler Richtung
erfolgreich durchgeführt, teils von den praktischen Tierärzten,
welche ihre Beobachtungen und Erfahrungen sammelten, verwerteten
und die Grundlage schufen für die Veterinär-Polizei, teils von den
Lehrern an jenen Pflegestätten der Tierheilkunde durch experimentelle
Forschung. Die allgemeinen Fortschritte der humanen Medizin
und Naturwissenschaften ermöglichten die Aufdeckung des Wesens
vieler Seuchen und brachten, insbesondere in den letzten Jahr-
zehnten, durch die genialen Arbeiten eines Rob. Koch, Pasteur,
Behring, Bang, Nocard und Roux und den Schülern dieser Koryphäen,
eine Fülle von Erfindungen wichtigster Art. Diese neuen Errungen-
schaften entkeimten aber vornehmlich den pathologischen und
Bericht von Dr. Kitt, München. 0977
hygienischen Instituten der Universitäten und den großen für all-
gemeine Studien über Infektionskrankheiten eigens ins Leben
gerufenen Laboratorien, deren wissenchaftliches Arbeiterheer sich
meist aus Medizinern und Chemikern rekrutiert.
Es werden eben solche Institute, welche mit reichen Mitteln
bedacht sind, sowie unter der Leitung eines zur Berühmtheit ge-
langten Gelehrten stehen, der Sammelplatz zahlreicher Forschungs-
beflissener. Sie erlangen namentlich solche Helfer, welche ohne
anderweitige Dienstpflichten, ohne oder mit nur wenig Unterrichts-
obliegenheiten, ganz und gar nur experimentellen Problemen sich
widmen können, wodurch bei geeigneter Arbeitsteilung eine gründ-
liche Inangriffnahme zahlreicher Einzelheiten sich bewerkstelligen
läßt, deren planmäßiges Zusammenwirken dann wichtige Fragen
entscheidet. So trat mehr und mehr eine Verschiebung in der Art
ein, daß an jenen Anstalten, als deren eigentliche Aufgabe man
die Ergründung und Bekämpfung der Krankheiten des Menschen
betrachten könnte, die Erforschung der Tierseuchen besonders
kultiviert wurde, während an den Tierarzneischulen, in Ermangelung
entsprechender moderner Einrichtungen, die Versuche über Tier-
seuchen sich vielfach nur in den engsten Grenzen bewegen, oft
nur soweit, daß das Notdürftigste des Unterrichts seine Erledigung
findet. Mit dieser Gegenüberstellung der Verhältnisse möchte ich
nicht standesegoistische Motive kund geben, als ob bloß die Ver-
treter der Tierheilkunde das Anrecht an derlei Unternehmungen
hätten. Die Tiermedizin ist vielmehr in fast allen ihren Zweigen
so sehr durch die Mithilfe anderer Wissenschaften entstanden, fußt
fortgesetzt auf alten und neuen Lehrsätzen und Ergebnissen der
humanen Medizin und hat soviel Berührungspunkte mit derselben,
daß .statt separatistischer Neigungen weit eher Allianzbestrebungen
am Platze sind. Die Naturwissenschaften sind die Urquellen vieler
Berufsarten, aus ihnen schöpft jedwede Industrie, die Land- und
Forstwirtschaft und die Medizin; zu diesem Borne war und bleibt
die humane Medizin die Führerin der Tierheilkunde, worüber jede
Seite ihrer Lehrbücher und Zeitungen, .jedes Blatt ihrer Historie
Zeugnis ablegt. Aber auf dem Pfade. welchen beide als die Helfer-
innen in der Not der Krankheiten weiter schreiten, ist der Tier-
arzt durch eigene Beobachtungen und selbständiges Schaffen: so
als Forscher aufgetreten, daß seine Fachkenntnisse ins Gewicht
fallen und ihrerseits der Volkswohlfahrt und der humanen Medizin
Dienliches bringen.
Diese beiderseitige Erwägung kommt namentlich für das
Studium der Tierseuchen und deren Bekämpfung und für den
Unterricht in der Tierheilkunde in Betracht. Schon das Faktum,
daß an Universitätsinstituten soviel über Tierkrankheiten in Versuch
genommen wird, aus dem Verhalten pathogener Keime im Tierleib
ein Rückschluß auf die Ansteckungskrankheiten des Menschen
gemacht wird, zeigt den Wert des Gegenstandes für die Lösung
und Erklärung allgemein interessierender Fragen. Sollen ferner
62
978 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
die an bakteriologischen und hygienischen Anstalten erschlossenen
Thatsachen ins Praktische übersetzt werden, so bedarf es gewöhn-
lich der Mitwirkung der Tierärzte. Der Bakteriologe oder Mediziner
wiederum, welcher die Spezialerfahrungen der Tierheilkunde igno-
riert, würde in der Beurteilung von Krankheitszuständen der Haus-
tiere, in seiner Auffassung über natürliche Ansteckungsbedingungen,
über die Tragweite prophylaktischer Maßnahmen u. s. w. oft auf
Irrwege geraten. Daher entwickelte sich an verschiedenen Orten
das erfreuliche Verhältnis, daß auch tierärztliche Arbeitskräfte an
solche Institute herangezogen wurden. Umgekehrt ist es für den
Tierarzt notwendig, sich mit den wissenschaftlichen Gesichtspunkten
vertraut zu machen, welche durch Laboratoriums- und Experimental-
arbeiten gewonnen werden. Daß dies schon von Anfang an,
während des ganzen Studienganges des sich dem tierärztlichen
Fache zuwendenden jungen Mannes, also an den tierärztlichen
Hochschulen geschehen muß, ist selbstverständlich. Den Lehrern
an den tierärztlichen Hochschulen kann aber nicht die Rolle zuge-
dacht werden, lediglich die von anderer Seite gemachten Entdeck-
“ ungen, Experimente und Lehrmeinungen vom Katheder aus zu er-
zählen, sondern der tierärztliche Unterricht ist vorweg und immerdar
ein demonstrativer; die Naturgeschichte der Seuchen, die klinischen
und anatomischen Bilder derselben können aus Büchern und bloßen
Vorlesungen allein nicht erlernt werden. Der Lehrer, welcher seine
Sache ordentlich machen will, muß, ebensowohl durch Beherrschung
der ganzen Technik der Laboratoriumsarbeiten wie durch wieder-
holte beobachtung von Krankheitsfallen und durch Nachprüfung
der Experimente anderer, soviel eigene Erfahrung besitzen, daß
er seinen Schülern nicht lediglich als Vorleser erscheint. Die
Tierärzte, welche doch berufen sein sollen, die seûchenhaften
Krankheiten der Tiere schnell und richtig zu erkennen und zu
tilgen, müssen also unbedingt in ihrer Studienzeit Anschauungs-
unterricht erhalten. Eine genügende Beschaffung des Unterrichts-
materials dazu ist aber nur durch wohl ausgestattete Seuchen-
versuchsstationen möglich.
Die geographische und zeitweilige Einschränkung der Seuchen
bringt es mit sich, daß manche derselben Jahre und Jahrzehnte
lang nicht: an dem Zugangsmaterial einer Klinik zu Gesicht kommen.
Mancher Tierarzt hat den Milzbrand, Rauschbrand, die Schweine-
pest, Tollwut, Geflügelcholera u. a. in der Zeit seiner Studien nur
aus Büchern und Kollegienheften kennen gelernt, nie damit zu
thun gehabt; wenn er dann später einem bezüglichen Vorkommnisse
begegnet, muß das Gefühl der Unsicherheit seine Entschlüsse be
einflussen oder kann die Unkenntnis ihm und anderen Schaden
bringen. Eine Seuchenversuchsstation ..ergänzt hier zweckmäßig
das jeweilig in den Tierspitälern Vermißte, indem eine beträchtliche
Anzahl Infektionskrankheiten, so oft es gewünscht und nötig wird,
durch das Impfungsexperiment vorgeführt werden kann; so der
Milzbrand, Rauschbrand, Rotz, Starrkrampf, Stäbchenrotlauf, die
Bericht von Dr. Kitt, München. 979
Schweinepest, Geflügelcholera, verschiedene Septikämien, Tuberkulose,
Tollwut, Euterentzindungen, Kuhpocken, Druse, Gastromyeosis
ovis, Fleischvergiftungen u. s. w.
Der Gedanke, daß die Vorweisung geimpfter Krankheiten
nicht den bei natürlicher Ansteckung zu gewärtigenden Krankheits-
bildern entspräche, ist für die Mehrzahl solcher Experimente nicht
angebracht. Denn dadurch, daß man den natürlichen Ansteckungs-
modus getreulich zu kopieren sucht, erhält man den gewünschten
Verlauf der Krankheit. Wer die geradezu klassischen Sektionsbilder
des Fütterungsmilzbrandes beim Rind und Schaf, des Impfrausch-
brandes beim Rind und der Septikämien, die Symptome der an
geimpfter Mastitis, Tollwut, Tetanus, Schweinerotlauf, Schweinepest
erkrankten Tiere gesehen hat, wird zur Überzeugung gekommen
sein, wie treffend die Befunde sich mit denen der auf natürliche
Weise erworbenen Krankheiten decken. Natürlich giebt es auch
Abweichungen, atypischen Verlauf der Impfkrankheiten, was jedoch
für die Instruktion auch wieder sein Gutes hat, da bei natürlicher
Ansteckung uns ebenfalls vielerlei Varianten der Krankheitsfälle
begegnen, somit die Belehrung über diverse Möglichkeiten sich
erstreckt.
Alle die Hilfsmittel der Jetztzeit, welche das Diagnostizieren
von Seuchen erleichtern, ebenso die Technik der Schutzimpfungen
würden dem Tierarzte fremd bleiben, wenn man an den tierärzt-
lichen Hochschulen das Versuchswesen nicht üben könnte.
Zur Schulung in mikroskopischen und bakteriologischen Kursen,
sowie zur pathologischen Anatomie sind Tierversuche absolut er-
forderlich. Der Student soll die Herstellung mikroskopischer Prä-
parate über Milzbrandbacillen, Tuberkelbacillen, Rauschbrandbacillen,
über die Organismen des Rotlaufs, der Schweinepest, Druse, der
Septikämien, Fleischvergiftungen u. s. w. lernen und selbst be-
thätigen ; er soll sehen, wie sich diese Dinge, nicht bloß im Kultur-
glase, sondern im Tierkörper vorstellig machen, soll Verständnis
gewinnen über die Entstehungsbedingungen der Seuchen. Das läßt
sich nicht anders geben als durch Impfungsversuche an kleinen und
großen Tieren. Kollegien über Seuchenlehre, welche nicht von
Demonstrationen erwähnter Art begleitet und von Experimenten
gestützt sind, sinken zur bloßen Büchervorlesung herab.
Man kann sich keinen Physiologen denken ohne experimentelle
Thätigkeit, keinen Anatomen ohne Sektionstechnik, keinen Chemiker
ohne Reagentien, keinen Botaniker, Kliniker, Pathologen u. s. w.
ohne praktische Bethätigung ihrer Wissenschaft. Alle haben ihren
Unterricht demonstrativ gestaltet und schöpfen ihre Kenntnisse aus
praktischer Beschäftigung mit ihrem Gegenstand. Daß man über
Tierseuchen nicht zeitgemäß vortragen kann ohne Versuchsstudien
und ohne Versuchsdemonstrationen, ist eine so selbstverständliche
Sache, daß weitere Worte darüber nicht zu verlieren sind.
Dem Einwande, daß Seuchenversuchsstationen eine (Quelle
und Gefahr der Ansteckung für die Nachbarschaft, einen ständigen
980 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Seuchenherd inmitten der Städte oder des Landes bilden, fremde
bereits getilgte Seuchen hier künstlich wachgerufen und verpflanzt
werden, ist zu begegnen. Wohl besteht die Ansteckungsgefahr in
hohem Maße bezüglich der auf den Menschen übertragbaren Tier-
seuchen für den Experimentator, wie vereinzelt leider traurige Bei-
spiele bewiesen haben; aber eben derselben Gefahr ist jeder Arzt
und Tierarzt so und so oft ausgesetzt (Behandlung diphtheriekranker
Kinder, typhuskranker Personen, Untersuchung rotzkranker Pferde,
wutkranker Hunde, Infektion bei Geburtshilfe und Sektionen). Das
bringt der Beruf eben mit sich.
Gerade an einer Seuchenversuchsstation ist zu lernen, wie
man solche Selbstinfektionen thunlichst vermeiden kann, und wie
man beim Umgang mit seuchekranken Tieren das Wartepersonal,
die Tierbesitzer zu verwarnen und zu behüten hat.
Die isolierte, abgesperrte Lage, in welcher Seuchenversuchs-
stationen sich befinden müssen, sichert eine Gefahrlosigkeit um so
mehr zu, als bei Errichtung im Stadtrayon die landwirtschaftlichen
Betriebe mit Viehzucht fern liegen, und weil die einmal in die
Station gebrachten Versuchs-Tiere dieselbe nicht mehr verlassen,
sondern, dem Tode verfallen, mit ihren Ansteckungsstoffen durch
die üblichen Desinfektions- und Vernichtungsverfahren Beseitigung
finden.
Es wird die Aufgabe der ihrer Verantwortlichkeit bewußten
Vorstände der einzelnen Abteilungen solcher Stationen sein, durch
gehörige Beaufsichtigung und durch Anordnung von Vorsichtsma&-
regeln, jeweils durch Einschränkung besonders gewagter Versuche
mit leicht verschleppbaren Seuchen, die Gefahr für die Umgebung
auf ein Minimum zu reduzieren.
Die bisherige Führung der bestehenden Stationen, auf welchen
jährlich in Menge mit Milzbrand, Rotz und dergleichen hantiert
wurde, dürfte den Beweis hierfür erbracht haben.
Seuchenversuchsstationen sind die besten Isolierungsplätze für
seuchenverdächtige Tiere. Wenn irgendwo in Stadt und Land ein
Tier seuchenverdächtig befunden wird, so kann die Kontumazierung
wohl am besten an solcher durch abgesonderte Lage, mit geeigneten
Stallungen und anderen Einrichtungen, sowie geschultem Personal
versehene Anstalt vollzogen und können so die Gehöfte des Land-
mannes von der Seuchengefahr befreit werden.
Bei Vorhandensein solcher Seuchenversuchsstationen erledigt
sich von selbst und gleichzeitig auch das Bedürfnis der Forschung.
Sowohl im Verlaufe der Versuche, welche zu Unterrichtszwecken
gemacht werden, wie nach besonderen Plänen , sind Experimente
in Angriff zu nehmen, welche die Ausfindigmachung von Schutz-
und Heilmitteln gegen Tierseuchen, die Vervollkommnung und
Kontrolle bereits gefundener Mittel zum Gegenstand haben, dem
Desinfektionsverfahren Unterlage geben, über die Entstehungs-
bedingungen der Seuchen Klarheit verschaffen und diagnostische
Bericht von Dr. Kitt, München. 981
Kunstgriffe lehren. Bei solchem Betriebe lassen also die Seuchen-
versuchsstationen mehrseitigen Nutzen erwarten, nämlich:
1) als Unterrichtsattribut durch die gründliche wissenschaftliche
und praktische Ausbildung der Tierärzte über Seuchenkunde,
allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie ;
2) durch Hülfeleistung zur raschen exakten Seuchendiagnose;
3) durch Kontrolle der von industriellen Etablissements be-
ziehbaren Schutz- und Heilstoffe, sowie Desinfektionsmittel ;
4) durch Selbstbereitung und Abgabe diagnostischer und
Schutzimpfungsstoffe ;
5) durch Erforschung der mannigfachen Fragen auf dem Ge-
biete der Seuchenkunde, Fleischbeschau und Hygiene.
Die Existenz solcher Seuchenversuchsstationen an den tierärzt-
lichen Hochschulen eröffnet auch hierbei einer großen Anzahl von
Tierärzten die Möglichkeit zu intensiven wissenschaftlichen Unter-
nehmungen, zu Detailstudien, wie sie an den Universitäten alljähr-
lich von zahlreichen Leuten gesucht und gepflegt werden. Wenn
auch die Tierarzneischulen nicht den Zweck haben, bloß Gelehrte
zu erziehen, sondern praktische Tierärzte ins Land zu senden, so
hat eine größere Anteilnahme an wissenschaftlichen Studien für
den angehenden wie für den fertigen Tierarzt einen hoch anzu-
schlagenden Wert. Der wissenschaftliche Ausbau der Tiermedizin
vollzieht sich wegen der geringen Zahl von Arbeitsstätten und
Arbeitskräften im Vergleich zur Menschenmedizin verhältnismäßig
langsam. Einer Unzahl von Dingen ist eine wissenschaftliche
Prüfung noch nicht zu teil geworden. Tierärzte, welche durch
verlängertes Verbleiben an wissenschaftlichen Instituten oder durch
erneuten Besuch derselben in die Gegenstände der Bakteriologie,
pathologische Anatomie und Seuchenkunde sich mehr vertiefen, so
exakt wissenschaftlich arbeiten lernen, daß sie als selbständige
Forscher aufzutreten vermögen, werden für die Anforderungen,
die ihrer im Staats- und Privatdienste warten, eine erwünschte
Tüchtigkeit mitbringen. Aus ihnen erwächst uns auch ein Stamm
best qualifizierter Fächmänner, welche als Dozenten für Bakteriologie,
Hygiene, pathologische Anatomie, Seuchenkunde, Veterinärpolizei
an Tierarznei- und Landwirtschaftsschulen namentlich in Betracht
kommen dürften.
Auf dem Programm der zu erörternden Unterrichtsbedürfnisse
steht auch die Frage der Errichtung von Lehrstühlen für vergleichende
Medizin. An tierärztlichen Hochschulen halte ich einen solchen
Lehrstuhl für überflüssig aus dem einfachen Grunde, weil ohnehin
der Inhalt fast‘ aller Fächer der Tierheilkunde vergleichend mit
humaner Medizin doziert wird. Der pathologische Anatom kann
gar nicht anders als vergleichend sein Fach vortragen; der Kliniker,
Geburtshelfer, Pharmakologe ist mehr oder minder gezwungen, auf
982 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
die Verhältnisse, wie sie beim Menschen ähnlich oder anders be-
stehen, hinzuweisen. Die Vorträge über Bakteriologie und Seuchen-
kunde haben selbstverständlich die Pathologie des Menschen herein-
zuziehen, der Tieranatom, Histologe, Embryologe gedenkt des
Körperbaues des Menschen und der verschiedensten Tiertypen in
vergleichender Demonstration. Alles das so zu beherrschen, um es
zu lehren, dürfte einer einzelnen Persönlickheit schwer fallen.
Abgesehen von der Stundenzahl, die hiezu nötig wäre, käme
höchstens ein Sammelsurium von Kapiteln heraus, welche ohnehin
schon von den erwähnten Spezialisten in richtigem Zusammenhange
eingestreut, den Studierenden zur Kenntnis gebracht werden. Viel
notwendiger, ersprießlicher und erwünschter, auch um einen Aus-
gleich durch Entlastung einzelner Professoren, sowie Erweiterung
der Detailkenntnisse und Lerngelegenheiten herbeizuführen, ist
die Zulassung von Privatdozenten an tierärztlichen Hochschulen,
eine Einrichtung, welche im Lehrkörper der Münchener tierärzt-
lichen Hochschule seit längerem in Vorbereitung ist und der Tier-
medizin tüchtige Männer, eifrige und freudige Forscher zu geben
verspricht.
983
Rapport du docteur KITT
Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire de Munich.
{(Traduit par le professeur LE HOUITEL, Baden-Baden, et revu par M. ZÜNDEL,
Mulhouse.)
ES réclamations au sujet de l’insuffisance notoire de tout
ce qui a rapport à l’enseignement vétérinaire prennent
une large place dans l’histoire de nos écoles.
Déjà, il y a un siècle, lors de la création des pre-
mières écoles vétérinaires, de Humboldt, Cothenius, et
de Voit avaient établi une liste des instituts nécessaires
à ces écoles. Rares sont les écoles qui ont vu la réalisation com-
plète et en temps voulu de ce programme et, pour la plupart, cette
réalisation n’a été que très incomplète et toujours tardive, de sorte
que beaucoup ont dû y renoncer entièrement.
Plus d’une école vétérinaire a périclité par suite de ce manque
d'organisation et celles qui ont subsisté, n’ont cessé de se plaindre
et de demander les perfectionnements nécessaires. On a souvent
essayé une réorganisation, mais généralement on s’est contenté de
mettre nos écoles sous la dépendance d’un autre Ministère. Quelques
innovations et quelques perfectionnements utiles ont été parfois
amenés par ces essais de réorganisation, mais, bien souvent, on
s’arrétait dans la marche en avant, ou bien celle-ci devenait tellement
jente que les écoles n’ont pu partout faire face aux exigences
toujours grandissantes de la profession et donner à leurs élèves le
degré d'instruction absolument nécessaire. Depuis vingt ans, la
plupart des écoles vétérinaires ont eu le rang de facultés, et, il
faut le reconnaître, on y a introduit maintes améliorations par
l'augmentation du personnel enseignant et par le perfectionnement
du matériel d'enseignement; mais cela ne suffit pas. Les rapides et
énormes progrès qu'a fait la science vétérinaire, l'extension des
programmes et des sujets d’études imposés aux étudiants vétéri-
naires, les nombreuses recherches encore à faire sur les épizooties,
sur les moyens de les combattre, sur l'inspection des viandes, démon-
trent l'insuffisance des instituts existants dans la plupart des pays.
084 Extension de l’enseignement vétérinaire.
Les journaux vétérinaires ont souvent relaté ce qui, dans le
système d'enseignement professionnel, leur semblait faire défaut,
ou ce qu’ils croyaient être sujet à critique; mais, il est d'autant
moins possible de mentionner ici tous ces griefs et tous les incon-
vénients énoncés, qu'ils n'existent pas partout au même degré.
Le corps enseignant des écoles est mieux à même que qui-
conque, de juger jusqu’à quel point certaines institutions nécessaires
à l’enseignement aussi complet que possible des élèves, dépendent
de son cercle d’action; il cherchera tout naturellement à les observer
ou à les créer. Quelques écoles vétérinaires sont du reste, dans cet
ordre d'idées, bien en avance sur les autres et possèdent des spé-
cialités qui les distinguent entre toutes. Sous ce rapport, il est
très intéressant de voir, que les Instituts vétérinaires autrichiens,
auxquels sont attachés des professeurs médecins, sont parvenus à
imposer à leurs candidats, d’abord l'obligation du certificat de
maturité (baccalauréat ès-sciences et ès-lettres), puis un exellent
programme d’études, et enfin le mode d'examen universitaire. En
Hongrie, un certain nombre d'étudiants est envoyé, pour faire un
stage de plusieurs mois, dans de grandes exploitations agricoles,
pour y apprendre la zootechnie, l'élevage et l’obstetrique pratiques.
Je considère ce procédé comme éminemment utile aux jeunes
vétérinaires. D’autres écoles ont admis dans leurs programmes
des objets d’études tendant à compléter et à étendre le cadre
des connaissances des futurs vétérinaires. A Dresde par exemple,
les étudiants suivent un cours d'agriculture. A Munich, on
a organisé un cours de pisciculture très fréquenté par les vété-
rinaires, A Berne, les services de l'école vétérinaire comportent
une clinique ambulante et un cours de pathologie bovine d'une
rare extension. À Copenhague, l’enseignement vétérinaire s’est élevé
à un degré remarquable, grâce à la réunion, sous la direction de
M. le professeur D’ Bang, de l’école vétérinaire avec l'école d’agri-
culture. Les journaux professionnels, les ouvrages publiés, les rap-
ports annuels de leur côté, montrent quel travail ardent et opiniâtre
est fourni par les écoles françaises, et lessor que prennent les
études et la pratique vétérinaire en Suède, en Norwège en Angle-
terre, en Amérique et au Japon.
L’indication des avantages et des spécialités des différentes
écoles, dispense de mentionner les désiderata des autres. Ceux-ci
du reste ont été fréquemment l'objet de propositions et ont déjà
souvent été discutés en public. Je rappelerai à ce sujet l'excellent
exposé que J. Feser a fait dans sa conférence sur la nécessité de
réformer l'enseignement vétérinaire en Allemagne (1875 Berlin,
Hirschwald éditeur); la sérieuse et complète étude de M. le D" Lydtin,
sur le rôle et l'importance des vétérinaires pour notre époque,
enfin le traité de l’histoire de la vétérinaire, écrit de main de
maitre et de la façon la plus soignée, par M. le professeur D” Eich-
baum (Berlin, 1885, chez Paul Parey).
Rapport du docteur KITT, Munich. 985
Je mentionnerai brièvement les postulats suivants:
1) L'obligation du certificat de maturité complet pour les
étudiants en médecine vétérinaire, et la prolongation de
la durée des etudes.
2) L'organisation universitaire des écoles vétértnatres, élection
du recteur par le corps des professeurs;. création d'un
personnel enseignant suffisant; admission de professeurs
aggrégés recrutés parmi les assistants, les vétérinaires
fonctionnaires ou les vétérinaires militaires dont les
capacités auront été reconnues suivant les usages univer-
stfatres.
3) L'introduction dans les programmes d'études d’un cours
d'agriculture suivi de démonstrations pratiques ef éven-
tuellement d'un stage de plusieurs semaines dans une
ferme modèle, dans un haras ou dans un abattoir. (Ce
stage se ferait pendant le 8™ semestre).
4) L’encouragement des méthodes expérimentales, en partt-
culier, la création dans les écoles vétérinarres et l’tnstal-
lation suffisante d’instituts consacrés à l'étude des maladies
contagteuses.
Je m’etendrai plus spécialement sur cette dernière question.
J'ai déjà parlé de l'importance des instituts spéciaux pour l'étude
des maladies contagieuses dans de nombreux travaux et j'ai déjà
publié mes idées sur ce sujet dans la ,,Monatschrift für practische
Thierheilkunde (2=° volume)". Je vais donc, dans ce rapport, me
répéter en partie.
Ce sont principalement les pertes énormes causées directement
et indirectement par les maladies contagieuses des animaux qui
ont amené les divers Etats à créer des écoles vétérinaires. L'étude
des maladies épizootiques, et des moyens de les combattre était et
est encore un des premiers devoirs du vétérinaire. Cette étude fut
commencée et continuée sous beaucoup de rapports avec succès
d'une part par les vétérinaires praticiens, qui, réunissant leurs ob-
servations et leur expérience, formèrent le premier fond de la police
sanitaire vétérinaire, d'autre part par les professeurs des écoles
vétérinaires qui y joignent la recherche expérimentale. Les progrès
de la médecine humaine et des sciences naturelles ont permis de
découvrir la nature d’un grand nombre de maladies contagieuses.
Depuis vingt ans surtout, les admirables travaux de Koch, Pusteur,
Behring, Bang, Nocard, Roux et de leurs élèves leur ont permis de
faire un grand nombre d'importantes découvertes. Mais ces travaux
ont été faits presque toujours dans les instituts de pathologie et
d'hygiène des universités ou dans les grands laboratoires fondés
spécialement pour l'étude des maladies infectieuses, dont le per-
sonnel se recrute le plus souvent parmi les médecins et les chi-
mistes. Ces institutions sagement dotées et placées sous la direction
d’un savant renommé attirent de nombreux expérimentateurs qui
986 Extension de l’enseignement vétérinaire.
n'ayant pas d’autres obligations de service et n’étant pas ou n'étant
que très peu retenu par l’enseignement, sont à même de se donner
entièrement à leurs recherches. Avec une bonne distribution de
travail on peut, dans ces conditions, faire faire l’étude approfondie
de nombreux détails, dont la réunion amène la solution de questions
importantes.
C'est ainsi que de plus en plus un déplacement s’est produit
dans le genre de recherches de ces institutions, qui, en principe,
devaient s'occuper des maladies de l’homme et qui maintenant s'oc-
cupent surtout de recherches relatives aux maladies contagieuses
des animaux, tandis que dans les écoles vétérinaires, à défaut
d'organisation convenable, les expériences et les essais sur les épi-
zooties sont très restreints et se bornent à ce qui est indispensable
à l’enseignement.
Ce ne sont pas des motifs d’egoisme professionnels qui m'ont
poussé à faire cette comparaison et je ne veux pas dire que, seuls,
les représentants de la médecine vétérinaire ont le droit de faire
ces recherches. Bien au contraire, le travail en commun me semble
préférable à toutes les tendances séparatrices, car la médecine des
animaux ne peut se passer des théories et des résultats de la
médecine humaine, comme elle a dû, lors de sa création, faire,
pour presque toutes ses branches, de nombreux emprunts aux
autres sciences.
Les sciences naturelles sont la source d’où puisent toutes les
professions techniques. La médecine humaine a été et reste le guide
de la vétérinaire vers cette source, comme en témoignent nos livres
d’enseignement, nos journaux et chaque page de notre histoire
professionnelle; mais tout en poursuivant le méme chemin, les
vétérinaires ont prouvé, par leurs observations et leurs travaux
personnels, qu'ils sont également hommes de science et que leurs
connaissances professionnelles sont à prendre en considération sé-
rieuse, Ce complétement réciproque est surtout nécessaire pour
l'étude des maladies contagieuses des animaux et des moyens de
les combattre, de même pour l’enseignement de la médecine vété-
rinaire en général. Le grand développement que les expériences
sur les maladies contagieuses des animaux ont pris dans les in-
stituts des universités, les conclusions tirées de la manière dont
les germes pathogenes se comportent dans l’organisme animal, au
point de vue des maladies contagieuses de l’homme, montrent
l'importance du sujet par la solution et l’éclaircissement des questions
d'intérêt commun aux deux branches de la médecine. Du reste,
dès que les faits établis par les instituts bactériologiques doivent
entrer dans le domaine de la pratique, on a régulièrement besoin
du concours des vétérinaires, car les bactériologues et les médecins
de l’homme s'ils ignorent les faits spéciaux de la médecine vété-
rinaire, feront souvent fausse route dans leur conception des
symptômes et dans leurs idées sur les conditions d'infection, l’im-
portance des mesures prophylactiques, etc. C'est pour ces motifs
Rapport du docteur KITT, Munich, 987
que des collaborateurs vétérinaires ont été attachés à la plupart
des instituts bactériologiques. Mais les vétérinaires aussi doivent
connaître les points de vue scientifiques que l’on obtient par les
travaux de laboratoire et par l’experimentation. Or, il est clair
que ces travaux doivent être pratiqués dès le début et pendant
toute la durée des études; ils doivent donc se faire à l’école vété-
rinaire. D'autre part, les professeurs de nos écoles vétérinaires ne
peuvent pas se borner à parler ex cathedra des découvertes et des
expériences faites par d’autres et de leurs théories, ils doivent, avant
tout et toujours, donner à leur enseignement la forme d&monstrative;
car l'histoire naturelle des maladies contagieuses, leurs formes
cliniques et anatomiques ne peuvent pas être apprises dans des
livres ou des cahiers de cours. Le professeur qui veut bien remplir
sa mission, doit connaître toute la technique des travaux de labo-
ratoire; il doit avoir acquis par l'observation répétée des cas de
maladies et par le contrôle des expériences faites ailleurs, un fond
de savoir persormel, pour ne pas faire sur ses auditeurs l'impression
d’un simple lecteur. Les vétérinaires dont la mission sera de reconnaître
rapidement et de combattre efficacement les maladies contagieuses
des animaux, devront, déjà pendant leur études, avoir suivi un
enseignement pratique; mais cet enseignement ne pourra être donné
que dans des instituts spécialement consacrés à l’etude des maladies
contagieuses, parfaitement installés et faisant partie des écoles vé-
térinaires. Les maladies contagieuses sont parfois rares et il arrive
souvent que l’une ou l’autre ne se présente pas pendant de longues
années et ne peut donc rentrer dans le cadre d’observations d'une
clinique. Combien de vétérinaires n’ont pas vu, pendant leur séjour
à l’école, le charbon, la peste porcine, la rage, le choléra des poules,
etc.; ils ne les connaissent que par les livres et ils n’ont jamais
pu s’en occuper autrement. Si plus tard, dans leur carrière, ces
vétérinaires se trouvaient en présence d’une de ces maladies, leur
incertitude doit naturellement influencer leurs décisions, sans compter
que ce manque de connaissances peut leur nuire, à eux ou à
autrui. Une station pour les maladies contagieuses complèterait
très utilement les hôpitaux des écoles vétérinaires, si elle est orga-
nisée pour créer à volonté, par l’inoculation, les cas nécessaires
aux démonstrations, par exemple de fièvre charbonneuse, du charbon
symptomatique, de la morve, du tétanos, du rouget du porc, de la
peste porcine, du choléra des poules, des différentes variétés de
septicémie, de la tuberculose, de la rage, des mammites, du cow-pox, de
la gourme, de la gastromycose du mouton, des intoxications par la viande,
etc. L’objection que les maladies provoquées par des inoculations
expérimentales ne ressemblent pas aux maladies de contagion acci-
dentelle, n’est pas exacte. Car, si on s’attache à imiter fidèlement le
mode naturel d'infection, on obtient la marche désirée de la maladie.
Quiconque a vu les autopsies tout-à-fait classiques d'animaux inoculés,
par exemple, de fièvre charbonneuse (par injection), de charbon
symptomatique, de différentes formes de septicémie et les symptômes
988 Extension de l’enseignement vétérinaire.
des maramites, de la rage, du tétanos, du rouget, de la peste por-
cine, provoqués experimentalement, a pu s’assurer que les altérations
sont identiques à celles des sujets naturellement atteints. Certai-
nement, il y a parfois des variations et des marches atypiques dans
quelques cas de maladies d’inoculation; mais ces cas sont également
instructifs, puisque l'infection naturelle, elle aussi, subit de nom-
breuses variantes; l'instruction trouvera justement dans ces cas une
extension très profitable.
Les nouveaux moyens pour faciliter le diagnostic des maladies
contagieuses et la technique des vaccinations préventives resteraient
étrangers aux vétérinaires, si on ne pouvait leur enseigner les divers
procédés d’expérimentation déjà dans les écoles vétérinaires.
Les cours de micrographie, de bactériologie et d'anatomie
pathologique ne seront complets que s’ils comprennent des expé-
riences sur l’animal. L'étudiant doit apprendre à faire les prépara-
tions des bacilles du charbon, des bacilles de Koch, de ceux du rouget,
de la peste porcine, de la gourme, des septicémies et des intoxicat-
ions de viande. Il doit faire ces préparations lui-même, s'appliquer
à rechercher les microbes sur le cadavre et à reconnaître comment
les maladies contagieuses se développent. Tout cela ne peut
s’apprendre que par des expériences sur de petits et de grands
animaux. Un cours sur les maladies contagieuses, sans les démon-
strations indiquées tantôt, tomberait au niveau de simples lectures
littéraires. On ne peut pas s’imaginer la physiologie sans
expériences, l’anatomie sans dissection, la chimie sans réactifs, la
botanique, la clinique, la pathologie sans démonstrations; tous ces
enseignements comprennent l’occupation pratique avec leur objet;
car on ne peut plus, de notre temps, faire un cours de maladies
contagieuses sans expériences démonstratives. Cela semble si naturel
qu’il est oiseux de s'étendre là-dessus.
L'on pourra nous faire remarquer, que les instituts proposés
renferment une menace et une source de contamination pour le
voisinage, un foyer permanent de contagion au centre d’une ville
ou d’un pays, et que des maladies y sont artificiellement entre-
tenues et peuvent se propager au dehors. (Certainement, l’experi-
mentateur est souvent exposé à s’infecter; de tristes exemples
l'ont malheureusement prouvé, mais tout médecin ou vétérinaire
est exposé journellement aux mêmes dangers lors du traitement
d’enfants atteints de diphtérie ou de personnes malades du typhus,
lors de l'examen de chevaux morveux et de chiens enragés, etc.
Ces dangers comme les infections à la suite des accouchements
ou des autopsies sont des risques professionnels. Or, c'est juste-
ment dans les instituts proposés que l'on apprendra comment
faire pour éviter ces accidents d'infection et mettre le personnel
chargé de soigner les animaux et leurs propriétaires en garde
contre ces dangers. |
Les établissements affectés aux maladies contagieuses devront.
certainement, être isolés et séparés; cette situation donnera d’autant
Rapport du docteur KITT, Munich. 989
plus de garantie qu’etant établis à l'intérieur de villes, ils seront
éloignés des exploitations agricoles, d’autre part, les animaux amenés
a la station y mourront et seront détruits avec toutes les matières
infectieuses. Les directeurs des stations connaissant leur respon-
sabilité, sauront du reste réduire le danger pour les alentours à son
minimum, par une bonne surveillance et de la prudence et en
restreignant, s’il y a lieu, les expériences trop hardies. La direction
des instituts actuels, dans lesquels on manipule journellement de
grandes quantités de virus différents démontre suffisamment le bien
fondé de ce que j’avance.
Les instituts d’epizooties sont les meilleurs lieux d'isolation
des animaux suspects de maladie contagieuse. Si, dans un district,
un animal est déclaré suspect et transféré à l'institut, on affranchira
non seulement les exploitations agricoles et autres de tout danger
d’epizootie, mais encore les installations spéciales de l'institut et
son personnel bien stylé faciliteront beaucoup la surveillance de
l'animal et l’exécution des mesures sanitaires.
Jl faudra. dans les instituts demandés, faire, aux cours
d’epizooties et d’après un plan déterminé, des expériences dont le
but sera de rechercher les moyens préventifs et curatifs contre les
maladies contagieuses, de perfectionner et de contrôler les moyens
déjà connus: d'établir les bases des desinfections; d’éclaircir les
modes de propagation des épizooties et d’enseigner les moyens
de diagnostic. Les services que l’on doit attendre des instituts sont:
1) l’enseignement scientifique et pratique pour tout ce qui a
rapport aux épizooties, la pathologie générale et l’anatomie
pathologique;
2) l'établissement exact et rapide du diagnostic des maladies
contagieuses :
3) le contrôle des produits livrés par l’industrie et destinés
à la prophylaxie ou à la guérison des maladies, ou à la
désinfection:
4) la preparation et le débit des matières de diagnostic ou
d’inoculation préventive;
5) toutes les recherches relatives aux maladies contagieuses,
à l'inspection des viandes et à l’hygiène.
La creation de ces instituts offre, en outre, à beaucoup de
vétérinaires la possibilité d'entreprendre certaines études de détail.
Le but des écoles vétérinaires est de former des praticiens et non
exclusivement des savants; pour les praticiens aussi, la participation
plus intensive à des travaux scientifiques a une grande valeur.
Le développement scientifique de la médecine vétérinaire est
proportionnellement plus lent que celui de la médecine humaine,
par suite du nombre plus restreint de ces laboratoires et de tra-
vailleurs. Aussi, un grand nombre de questions n’a pas encore
été soumis à un examen scientifique. Les vétérinaires qui, par
990 Extension de l’enseignement vétérinaire.
un séjour prolongé ou des stages répétés dans les instituts scien-
tifiques, auront approfondi leurs connaissances en bactériologie,
en anatomie pathologique et en matière de maladies contagieuses,
sauront travailler exactement et scientifiquement; ils seront capables
de le faire par eux-mêmes et répondront à toutes les exigences
dans leur carrière privée ou administrative. C'est parmi un tel
personnel dûment qualifié que les écoles vétérinaires et agricoles
trouveront leurs professeurs de bactériologie, d'hygiène, d'anatomie
pathologique, de maladies contagieuses et de police sanitaire.
Dans le programme des questions relatives à l’enseignement
de la médecine vétérinaire figure ,celle de la fondation de chaires
de médecine comparée dans les écoles vétérinaires". A mon point de
vue, cette création est absolument superflue, pour la raison que toutes
les branches de la médecine vétérinaire sont enseignées en com-
paraison avec les branches correspondantes de la médecine humaine.
Le professeur d'anatomie pathologique ne peut professer sa
science que par comparaison; le clinicien, le professeur d’obstetrique,
le pharmacologue sont plus ou moins forcés de mentionner les
situations analogues chez l’homme; les cours de bactériologie et de
maladies contagieuses ne peuvent pas se faire sans mention de
la pathologie humaine; les professeurs d'anatomie, d’histologie,
d’embryologie vétérinaires. sont obligés de faire également des
démonstrations comparatives de la structure du corps humain
et de celle des différents types d'animaux. Il est difficile à une
seule personne de posséder toutes ces connaissances en quantité
suffisante pour pouvoir les enseigner, et il est à craindre que le
cours de médecine comparée, sans tenir compte du nombre né-
cessaire de leçons, ne soit qu'une compilation de chapitres déjà
traités par leurs spécialistes et portés à la connaissance des étudiants
ailleurs et en bonne continuité. Je crois qu'il est plus nécessaire,
plus avantageux et même désirable de dégrever certains professeurs
en admettant des agrégés (Privatdocenten) dans nos écoles. Ceux-i
pourraient donner de l'extension aux connaissances de détail. Cette
innovation est en préparation à l'Ecole de Munich, depuis quelques
temps; elle promet de donner à la science vétérinaire des hommes
capables et des chercheurs zélés et de bonne volonté.
991
Report of Dr KITT
Professor at the Veterinary College, Munich.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
x HE complaints that are made in relation to the insuff-
iciency of veterinary education, are assuming an impor-
tant part in the history of our schools.
A century ago, at the time of the creation of the
first veterinary schools, von Humboldt, Cothenius and von
Voit had made out a list of the requirements which they
thought necessary to those schools. But in very few of them this
programme has been completely carried out; for the majority, it has
remained incomplete, and many had to give up the attempt.
More than one school has gone down, because of the want
of such organization, and many that have lived are still suffering
and are in want of necessary improvements. Reorganization has
often been attempted, but generally a change from the supervision
of one Ministry to that of another, is all that was gained. Some
innovations, some useful improvements have at times been realized
by these attempts at reorganization; but often they were stopped
short or were made so slowly that they were never equal to the
requirements of scientific progress, and students could not be edu-
cated as they should be. — For the last 20 years most of the
veterinary schools have got the rank of faculties, and it must be
acknowledged that many improvements have been introduced by
the increase of the teaching staff and the improvements, in the
material of education. But that is not sufficient. The rapid and
enormous progress made by veterinary science, the extension of
the curriculum and programmes of studies imposed on veterinary
students, the numerous investigations that remain to be made upon
epizooties, the means to control them, the inspection of meat, all
show the insufficiency of the existing institutions in most countries.
Veterinary journals have often called attention to what seems
to them as wanting in the present system of professional teaching
or inviting criticism. But it is impossible to mention here all the
faults and wants as they are not alike everywhere. The teaching
992 The extention of veterinary instruction.
staff of these colleges is better able than anyone, to judge to what
extent some institutions necessary to the most thorough education
of students, depend on their circle of action; and naturally they
will try to improve or create them. Anyhow, some veterinary
colleges are far ahead in that direction, in comparison with
others, and possess facilities which distinguish them among all.—
On this point, it is interesting to notice, how veterinary institutions
in Austria, to whieh medical teachers are attached, have succeeded
in imposing on their candidates, first the obligatory degree (bachelor
of sciences and of letters), then an excellent curriculum of studies,
and finally, a university examination. In Hungary, a certain num-
ber of students are obliged to make a stage of several months in
large agricultural establishments, to learn practical zoology, the
breeding and raising of animals, and obstetrics. — I consider this
as essentially useful to young veterinarians. In other veterinary
schools, studies have been introduced with the object of completing
and increasing the knowledge of future veterinarians. They deserve
imitation. In Dresden, for instance, students follow a course on
agriculture In Munich, there is a course on pisciculture, much
patronized by veterinarians. In Berne, there are among the ser-
vices of the school an ambulant clinique and a very extensive
course of bovine pathology. In Copenhagen, veterinary education
has reached the highest degree, thanks to Prof. Dr. Bang who
succeeded in uniting the veterinary school to that of agriculture.
Professional journals, the published works, the annual official re-
ports show what amount of good and solid work is done by the
French schools and also the progress that veterinary studies and
practice are making in Sweden, Norway, England, America and
Japan. —
Having indicated the advantages and facilities of different
schools I shall consider the wants of others. At all events, these
have frequentiy been the object of various proposals and have already
been often discussed. — I will recall on this subject the excellent
paper of Prof. J. Feser, on the necessity of reforms in veterinary
education in Germany, and also the learned and complete study of
Dr. Lydtin upon the work and importance of veterinarians of our
days, and finally the history of veterinary science, written in such
a masterly and careful manner by Prof. Dr. Eichbaum.
I will briefly mention the following particulars:
1) Obligatory degree of bachelors for veterinary students and
extension of the length of studies.
2) University organization of veterinary colleges; election
of a rector by the staff of professors; creation of a suf-
ictent teaching staff; admission of. adjuncts (Privat
Docenten), recrutted among assistants, official or milrtary
Report of Dr. KITT, Munich. 993
vetertnartans, whose ability shall be recognized according
to university methods.
3) Introduction in the curriculum of a course on agricul-
ture, wth practical demonstrations and afterwards a
stage of several weeks in a model farm, a stud, or in
abattoırs. (This stage would take place in the 8" se-
mester.)
4) Encouragement of experimental methods, and spectally
the creation in vetertnary schools of well appotnted tn-
stttutions devoted to the study of contagious diseases. —
I will return to this further on. —
I have already written on this subject and expressed my
opinion in the ‘“Monats-Schriften für praktische Tierheilkunde 2°
vol.” — Therefore I am obliged to repeat myself somewhat here.
It is principally the enormous losses produced directly or in-
directly by contagious diseases of animals, that have induced States
to create veterinary schools. The study of epizootic diseases and
the means to control them have been and are yet among the
principal duties of the veterinarian.
This study was begun and will be successfully continued in
many respects, on one side by the practitioners who, gathering
their observations and their experience, laid the first foundation of
veterinary sanitary police; and on the other, by the professors of
the school, who introduced experimental methods. The progress
of human medicine and the natural sciences has allowed the dis-
covery of the nature of a great number of contagious diseases.
Specially for the last 20 years, the admirable works of Koch,
Pasteur, Behring, Bang, Nocard and Roux and their pupils, have
allowed important discoveries to be made. But those labours were
done almost always in institutes of pathology and of hygiene, in
universities or great laboratories, created specially for the study of
infectious diseases, with a staff recruited most ordinarily among
physicians and chemists. Those institutes being richly endowed,
and placed under the control of a renowned scientist, attracted
numerous experimentators who, having no other obligations and
being little or not at all prevented by their duties as teachers were
able to give themselves entirely to their researches. With proper
distribution of the work, it may be possible, in such conditions,
to obtain a serious knowledge of numerous details, which collected
together result in the solution of important questions. Thus, more
and more, a displacement has taken place in the direction of the
researches undertaken at those institutions, which from the beginning
had made it their object to consider diseases of man and which
now are principally occupied with researches relating to contagious
diseases of animals, while in veterinary schools, from want of proper
organization, experiments and studies of epizooties are restricted
63
994 The extention of veterinary instruction.
to what is strietly indispensable to the education of the students.
I do not make this comparison from motives of professional
egoism, and I do not wish to say that representatives of veterinary
medicine alone have the right to make those researches. Far from
it. On the contrary, the work made in common is for me far
superior to any separative tendencies; medicine of animals cannot
do without the theories and results of human medicine, and since
its creation she has had to borrow for almost all its branches from
the other sciences.
Natural sciences are the source from which all technical pro-
fessions draw. Human medicine has been and remains the guide
of veterinary medicine, as is shown by our classical works. our
journals and every page of our professional history; but in follow-
ing the same road, veterinarians have proved by their own ob-
servations and independent work, that they, too, are seientific
men, and that their professional knowledge must be taken into
serious consideration. This exchange is specially necessary for
the study of contagious diseases of animals and their means of
controlling them as well as for the teaching of veterinary medicine
in general. The great number of experiments relating to conta-
gious diseases of animals, that have been made in institutes and
universities, the conclusions arrived at on the action of pathogeneous
germs upon the animal organism, ‘from the point of view of con-
tagious diseases of man, show the importance of the subject for
the solution and elucidation of questions of interest common to
both branches of medicine. At any rate, from the moment when
the facts established by bacteriological institutions, entail the
domain of practice, the assistance of veterinarians is generally
necessary, because bacteriologists and physicians, if they are ignor-
ant of the special facts of veterinary medicine, will often make
mistakes in their conception of symptoms, and in their ideas upon
the conditions of infection, the importance of prophylactic measures
etc. For these reasons, veterinary collaborators have become ad-
juncts to institutes of bacteriology. But veterinarians must also be
acquainted with the scientific points of view that are arrived at
in the laboratory and by way of experimentation. And it is evi-
dent, that such work must be done from the beginning and during
the entire duration of the studies, and therefore must be carried
on at college. Moreover, professors in our colleges cannot be satis-
fied with speaking ex cathedræ, of discoveries and experiments made
by others and of their theories; they must, before all things and
always, give to their teaching a demonstrative form, as the natural
history of contagious diseases, their clinical and anatomical forms,
cannot be taught by books or notes. The professor who wishes
to fill his mission well, must be acquainted with all the technical
part of laboratory work, he must, by repeated observation of cases
of disease and by experiments of his own by way of controlling
those of others, have acquired sufficient personal knowledge, not
Report of Dr. KITT, Munich. 995
to appear before his listeners merely as one who repeats a lesson.
Veterinarians, whose mission it is to recognize rapidly contagious
diseases of animals, and struggle with effectiveness against them,
should, already during their time of study, receive practical in-
struction, which cannot be obtained, except in institutes, specially
devoted to the study of those diseases, perfectly organized and
forming part of veterinary colleges.
Contagious diseases are sometimes rare, and it occasionally
happens that one or another does not appear for many years and
consequently cannot be the subject of clinical observations. How
many veterinarians are there who, while at college, did not see
a case of anthrax, swine pest, rabies, chicken cholera etc., — knew
them only by their readings, and never had an opportunity to
study them otherwise. If later in their career they are brought in
presence: of one of those diseases, their doubts must necessarily
influence their actions; besides, this want of knowledge may be
injurious to them and others.
A station for contagious affections would be a very useful
addition to the hospitals of veterinary schools, if it were organized
to create at will, by vaccination, cases necessary to the demon-
stration for inst. of anthrax fever, symptomatic anthrax, glanders,
tetanus rouget, porcine pest, chicken cholera, various forms of
septicemia, of tuberculosis, rabies, mammitis, cowpox, strangles,
gastromycosis of sheep, intoxication by meat etc.
The objection. that diseases produced by experimental in-
oculations do not resemble those by direct contagion, is not exact.
For if the natural mode of infection is closely followed, the desired
progress of the disease will be realized. Whoever has seen post-
mortems, altogether classical, of animals inoculated for: instance
with anthrax fever (by injection) with symptomatic anthrax, with
the various forms of septicemia, and has also witnessed the symp-
toms of mammitis,. rabies, tetanus, rouget, swine pest experimentally
developed, has been able to assure himself that the alterations
were identical with those of animals naturally affected. It is true
that there may be modifications and atypical manifestations in some
cases of inoculation; but these are themselves instructive, natural
infection also presenting numerous variations. Education will benefit
by the examination of such cases.
The new means to facilitate the diagnosis of contagious
diseases and the technics of preventive vaccinations would remain
unknown to veterinarians, if the various methods of experimen-
tation were not already taught in veterinary colleges.
Courses of micrography, bacteriology, and pathological ana-
tomy are complete only if they include experiments on animals.
The student ought to learn how to make preparations of the
bacillus of anthrax, of that of Koch, of rouget, of swine pest,
strangles, septicæmias, and meat intoxications. He must make the
preparations himself, and not look at them only through culture
996 The extention of veterinary instruction.
glasses: he must also learn how to look for them in cadavers, and
learn to understand how contagious diseases develop. — All this
cannot be learned except by experiments on small and large ani-
mals. A course of teaching on contagious diseases without those
indicated demonstrations will soon drop to the level of simple
literary lectures. — One cannot think of physiology without ex-
periments, of anatomy without dissection, of chemistry without
analysis, of botany, clinics, pathology without demonstrations. All
these branches include practical teaching of their subject, and cer-
tainly in our days a course of contagious diseases cannot be given
without demonstrative experiments. lt seems so natural, that it
is useless to insist. |
Presumably the objection will be made, that the proposed
institutions might become a threatening source of contamination
for the surroundings, a permanent centre of contagion in the
middle of a town or a country, and that foreign diseases, at pre-
sent stamped out, would be artificially kept up, and might be
propagated beyond their proper limits. — Certainly, the experi-
mentalist is very liable to become himself infected with diseases
transmissible to man, but physicians and veterinarians are daily
exposed to the same danger, when treating children suffering from
diphteria, or persons affected with typhus, and when examining
glanderous horses, or rabid dogs etc. These dangers, like the in-
fections following parturitions or autopsies, are professional risks.
And it is just in those proposed institutes that people will learn
how to avoid these accidents of infection, and how to put the
keepers and owners of animals on their guard against these dangers.
Institutions connected with contagious diseases, ought to be
isolated and separated. Being erected in cities, they are far
from agricultural establishments, and such a situation gives the
greatest security; the animals that are brought to the station, do
not leave it any more and when dead are destroyed, and disposed
of, together with any infectious matter they may contain, with
careful use of disinfectants. Directors of stations knowing their
responsibility, will know at all events how to reduce the danger
to the neighbourhood to its minimum, by watchful supervision
and prudent care, and also in putting a stop, if required, to too
risky experiments. The direction of the existing institutes, in which
quantities of dangerous contagious matter are daily handled, suffi-
ciently shows the truth of the above remarks. —
Institutes for contagious diseases are the best places for the
isolation of animals suspected of contagious diseases. If in a district,
an animal is declared suspect and transferred to the institution,
then not only all agricultural or other establishments will be pro-
tected from all danger of epizooty, but besides the special arrange-
ments of the institution and the well educated staff will consider-
ably facilitate the observation of the animal and the execution of
the sanitary measures.
Report of Dr. KITT, Munich. 997
In the proposed institutions, it will be necessary, according
to the requirements of the course and following. a definite plan,
to make experiments, whose object will be to find preventive
and curative means against contagious diseases; to improve and
control those already known, to decide on the processes of dis-
infection, to study the modes of spreading of epizooties, and teach
the means of diagnosis. The advantages to be derived from those
institutions are:
1) Scientific and practical education upon all that relates to
epizooties, general pathology, and pathological anatomy;
2) The correct and rapid diagnosis of contagious diseases;
3) The control of the products sold in commerce and used
for the prophylaxy of, or recovery from, those diseases or
for disinfection;
4) The preparation and sale of the substances employed to
assist diagnosis, or for preventive inoculation ;
5) All researches relating to contagious diseases, to meat in-
spection, and hygiene. —
The creation of such institutions would besides offer to many
veterinarians the possibility of undertaking special detail works. —
The object of veterinary schools is to form practitioners and not
learned men only. But for practitioners also, a closer participation
in scientific work is of great value.
The scientific extension of veterinary medicine is in proportion
slower than that of human medicine, on account of the more
limited number of workers. For this reason, a great number of
questions have not yet been submitted to scientific inquiry.
Veterinarians who, by a long sojourn or repeated stages in
scientific institutions, have improved their knowledge in bacteriology,
pathological anatomy, and on the subject of contagious diseases,
will be able to work scientifically by themselves, they will do it
and still answer all the exigencies of their private or administrative
career. It is among a staff, so well qualified, that veterinary and
agricultural schools will find their professors of bacteriology, hygiene,
pathological anatomy, of contagious diseases, and of sanitary police.
In the programme of questions relating to the education in
veterinary colleges, stands that of the creation of chairs of com-
parative medicine. From my point of view, this is absolutely super-
fluous, for the reason that all the branches of veterinary medicine
are taught in comparison with the corresponding ones of human
science. The professor of pathological anatomy can only teach by
comparison, the clinical physician, the professor of obstetrics, the
pharmacologist, are more or less obliged to mention analogous
conditions in man; the course on bacteriology and contagious dis-
eases cannot be held without referring to human pathology; the
998 The extention of veterinary instruction.
professors of anatomy, histology, veterinary obstetrics, are also ob-
liged to make comparative demonstrations of the human body and
of that of the different types of animals. It will be difficult to
find a single person possessing all this knowledge, and able to
teach it; and it is to be feared that the course of comparative
medicine, without counting the number of lectures it would require,
will prove but a complication of subjects already treated by spe-
cialists and presented to students elsewhere and more consecutively.
I believe that it is more necessary, advantageous, and desir-
able to relieve some professors, by the appointment of adjuncts in
our colleges. They could extend the teaching of detail. This
innovation has for some time been in preparation at the veterinary
college of Munich, and promises to give veterinary science, men
of ability and active and zealous investigators.
999
Bericht von Dr. Malkmus
Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover.
Studierenden in einer bestimmten Zahl von Semestern
derart auszubilden, daß sie imstande sind, die an
of einen Tierarzt herantretenden Aufgaben selbständig zu
erfüllen. Fertige, in allen Aufgaben gewandte Tierärzte
vermag die Schule nicht auszubilden. Nur in der
praktischen Thätigkeit, unter eigener Verantwortlichkeit und im
Kampfe um das Dasein kann der neuapprobierte Tierarzt zum voll-
endeten Praktiker heranreifen. Um aber diesen weiteren Ausbau
seines Könnens bewirken, sowie den Fortschritten der Wissenschaft
folgen zu können, muß der junge Tierarzt auf den wissenschaft-
lichen Grundlagen stehen, auf denen die Heilkunde aufgebaut ist.
Seine technische Erziehung muß auch soweit gediehen sein, daß er
die Methoden der Forschung und des Handelns durch praktische
Ubungen sich angeeignet hat, damit er den mannigfachen von ihm
geforderten, praktischen Leistungen gewachsen ist.
Das Maß der Fachbildung soll dem jeweiligen Stande der
Wissenschaften entsprechen; wir sehen es dem entsprechend von
Jahr zu Jahr steigen.
Die Ausbildung der Tierärzte wird aber nicht allein von dem
Stande der Wissenschaft bestimmt, sondern in höherem Grade
durch die von dem Staate und den Privaten gemachten, den Zeit-
verhältnissen entspringenden Anforderungen, die der aufklärenden
Wissenschaft oft weit vorauseilen und sie auch in bestimmte
Bahnen drängen.
Es ist die Pflicht der Lehrer an den tierärztlichen Hochschulen,
die Studierenden mit den Fortschritten der Wissenschaft bekannt
zu machen und sie im modernen wissenschaftlichen Geiste zu
erziehen.
Zahlreich sind die Einrichtungen und Verbesserungen an allen
Hochschulen, die darauf hinzielen, die Ausbildung der Studierenden
der Tierheilkunde dem Fortschreiten der Wissenschaft und den
auftauchenden Anforderungen entsprechend zu gestalten. Im großen
und ganzen aber ergiebt sich die bedauernswerte Thatsache, daß
die Ausbildung der Tierärzte, weder in wissenschaftlicher noch in
en tierärztlichen Hochschulen fällt die Aufgabe zu, die
Q
1000 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
praktischer Beziehung, den großen und raschen Fortschritten der
Wissenschaft und der Technik, sowie den umfassenden Anforder-
ungen der speziellen Heilkunde, der Gesundheitspflege der landwirt-
schaftlichen Nutztiere, sowie der öffentlichen Veterinär- und Sänitäts-
polizei Schritt zu halten vermochte. Dieser Thatsache vermögen sich
weder die Regierungen, noch die Landwirte, am wenigsten gar die
Tierärzte selbst zu verschließen.
Meine Aufgabe ist es in erster Linie, die einzelnen Mängel
klar darzulegen, ihre Ursachen zu beleuchten und auf ihre Abstell-
ung hinzudrängen.
Mit Recht und in richtiger Erkennung der Pflicht hat der
internationale tierärztliche Kongreß „die Erweiterung des tierärzt-
lichen Unterrichts an den tierärztlichen Hochschulen* auf die
Tagesordnung seiner Verhandlungen gesetzt. Als Referent glaube
ich mich nicht darauf beschränken zu dürfen, darzulegen, welche
Disziplinen dem tierärztlichen Unterricht etwa neu anzufügen sind,
sondern ich will nicht unterlassen, auch darauf hinzuweisen, inwie-
fern die bereits gepflegten Disziplinen einer Erweiterung und Ver-
vollkommnung bedürftig sind, um Tierärzte heranzubilden, die den
praktischen Anforderungen, dem Stande der Wissenschaft ent-
sprechend, nachzukommen in der Lage sind.
Es ergeben sich daraus so bedeutungsvolle Konsequenzen, daß
dieselben zu übergehen unverzeihlich wäre.
Der geschäftsführende Ausschuß hat für die vorliegende Frage
Referenten aus allen Ländern ernannt, in denen sich die Tierheil-
kunde einer besonderen Blüte und Förderung von seiten des Staates
erfreut. Ich fühle mich deshalb auch berechtigt, lediglich die Ver-
hältnisse an den deutschen tierärztlichen Hochschulen zu beleuchten
und überlasse es den ausländischen Kollegen, auch ihre Verhält-
nisse klar zu legen. Um meinen Bericht nicht von vornherein
weitläufig zu gestalten, setze ich den deutschen Lehrplan und die
Prüfungsordnung als bekannt voraus.
I.
Die Ausbildung in den naturwissenschaftlichen Fächern darf
keine allgemeine wissenschaftliche, sondern muß den Bedürfnissen
der Tierheilkunde speziell angepaßt sein.
Einst pries man es im ärztlichen Stande für zweckmäßig, dab
die Mediziner mit anderen Studierenden zusammen die Vorträge
über Chemie, Physik, Botanik und Zoologie hörten; heute hat man
sich davon überzeugt, daß diese Ausbildung unzureichend und ver-
fehlt ist. Was hat der Mediziner gewonnen, wenn er mit Chemi-
kern susammen ein ganzes Semester, eine Vorlesung über Chemie
der Anilinfarbstoffe hört? Er maß die ganze organische und an-
organische Chemie kennen lernen, kann aber für das Studium dieses
Faches nur zwei Semester verwenden; es muß deshalb der Stoff
in einer für ihn speziell geeigneten Weise ausgewählt und zusammen-
Bericht von Dr. Malkmus, Hannover. 1001
gedrängt vorgetragen werden. Ebenso soll es mit der Physik, der
Zoologie und der Botanik gehalten werden, die bei zweckmässiger
Einteilung des Stoffes auch in einem Semester erledigt werden
können. Es kommt nicht darauf an, den Studirenden der Tier-
heilkunde mit den eingehendsten Einzelheiten dieser Wissenszweige
bekannt zu machen, sondern er soll vor allem beobachten und
naturwissenschaftlich denken lernen. Den biologischen Verhältnissen
in der Tier- und Pflanzenwelt muß die größte Aufmerksamkeit
zugewendet werden.
In der Botanik sind die landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und
die Grundbedingungen für ihre gedeihliche Entwickelung besonders
zu würdigen; außerdem muß der Tierarzt die Futter- und Gift-
pflanzen kennen. In der Physik wären praktische Übungen im
Photographieren zweckmäßig. Die naturwissenschaftlichen Fächer
nehmen heute im Studium der Tierheilkunde gegenüber den Fächern
der eigentlichen Fachdisziplin einen zu breiten Raum ein und ge-
nügen trotzdem nicht den Anforderungen der tierärztlichen Praxis.
Hier heißt es einerseits Beschränkung auf das notwendige, anderer-
seits aber bessere vorbereitende Ausbildung für das eigentliche
Fachstudium.
IL.
Das Studium der Tierheilkunde soll sich nicht auf die Haus-
tiere beschränken, sondern auf alle landwirtschaftlichen Nutztiere
sich ausdehnen.
Längst ist Fischzucht und Bienenzucht in den Bereich der
landwirtschaftlichen Betriebe aufgenommen. Diese Betriebszweige
vermögen dem Landwirte, bei sachgemäßer Pflege, erhebliche
Nebenerträgnisse zu geben und sind einer weiteren Entwickelung
und Förderung bedürftig. Niemand ist besser geeignet als der
Tierarzt, hier helfend und unterstützend mitzuwirken, weil er die
nötigen anatomischen und physiologischen Vorkenntnisse hierüber
bereits besitzt. Er kommt mit den Landwirten am meisten in Be-
rührung und hat am häufigsten Gelegenheit, belehrend und anregend
zu wirken. In dem Unterricht, wie er heute besteht, wird nur hie
und da einmal gelegentlich auf Krankheiten der Fische und Krebse
hingedeutet. Die tierärztliche Hochschule in München ist allein
bahnbrechend vorausgegangen, indem sie eine Professur für Fisch-
kunde schuf und einen hervorragenden Zoologen als Lehrer berief.
Und damit ist sie einem schon längst gefühlten und auch aus-
gesprochenen Bedürfnisse nachgekommen; denn heute schon werden
nicht selten die Tierärzte um Rat und Hilfe in Notfällen ange-
gangen, weil sie naturgemäß für sachverständig gehalten werden.
Leider vermögen sie selten mit Rat oder That zu helfen, weil sie
der Wohlthat eines besonderen Unterrichts bisher entbehrten, nicht
blos zu ihrem Nachteil, sondern hauptsächlich zum Schaden der
Landwirtschaft, welche die Bienen- und Fischzucht zu ihren ren-
tablen Betriebszweigen zählt.
1002 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
II,
Die Tierzucht muß nicht nur theoretisch, sondern auch
demonstrativ praktisch gelehrt werden.
Ein nicht geringer Teil der Studierenden der Tierheilkunde
entstammt den Städten und hat noch niemals Gelegenheit gehabt,
Tiere im Stalle zu beobachten, geschweige denn die Aufzucht und
Pflege derselben kerinen zu lernen. Der auf den tierärztlichen
Hochschulen erteilte theoretische Unterricht vermag gerade inbezug
auf Tierzucht die praktische Beobachtung nicht zu ersetzen. Auch
die Beurteilungslehre nimmt immer festere Formen an und gründet
sich mehr und mehr auf die Ergebnisse von Messungen des Tier-
körpers. Es ist dringend notwendig, daß die Studierenden mit den
Meßverfahren vertraut gemacht werden und Gelegenheit erhalten,
insbesondere Messungen an Rindern verschiedener Rassen vorzu-
nehmen und dieselben darnach zu begutachten. Die Studierenden
müssen ferner Gelegenheit erhalten, hochtragende Tiere zu beob-
achten, ihre Pflege aus eigener Anschauung kennen zu lernen und
namentlich bei der Pflege des neugeborenen Tieres selbstthätig
mitzuwirken. Das alles kann geboten werden, wenn besondere
„Tierzucht-Institute* an den tierärztlichen Hochschulen errichtet
werden, in denen Rinder, Schafe, Schweine und Geflügel verschie-
dener Rassen gehalten und den Studierenden demonstriert werden.
Durch unentgeltliche Aufnahme und Pflege können daselbst auch
Pferde verschiedener Rassen von Händlern vorübergehend leihweise
erhalten werden, um den Studierenden die Eigentümlichkeiten der
einzelnen Rassen und die Fehler in der Bauart vorzuführen.
Die Kosten der Erhaltung einer derartigen Anstalt würden .gar
nicht so erheblich sein, da beim Wiederverkauf der Tiere mindestens
der Einkaufspreis gelöst werden würde.
Die Anstalt würde aber auch nach anderer Richtung der
Ausbildung der Tierärzte förderlich sein, indem diesen die Möglich-
keit geboten würde, eine Geburt bei Tieren zu sehen, gegebenen-
falls dabei kunstgerechte Hilfe unter Anleitung des Lehrers zu
leisten; denn
IV.
auch in der Geburtshilfe bedürfen die Studierenden einer besseren
praktischen Ausbildung. Es mag Vielen sonderbar erscheinen, aber
‘es ist Thatsache, daß eine große Zahl, wenn nicht die Mehrzahl der
mit der Approbation als Tierarzt entlassenen jungen Männer noch
niemals eine Geburt gesehen hat. Kein Zweig der Tierheilkunde
wird so von der praktischen Erfahrung getragen und ist so von der
handlichen Geschicklichkeit abhängig wie die Geburtshilfe, und doch
muß sich der Unterricht aus Mangel an Unterrichtstieren auf theore-
tische Vorträge und Demonstrationen an Phantomen beschränken.
Gewiß kann nicht alles in Wirklichkeit gezeigt werden, auch die
Phantome sind nicht zu entbehren; allein es sollte doch jeder
Bericht von Dr. Malkmus, Hannover. 1003
Studierende wenigstens einige Geburten zu beobachten Gelegenheit
haben, um von diesen die Bedeutung anderer ermessen zu können.
V.
Die bisher erörterten Vorschläge zielen auf die Erweiterung
längst bestehender Unterrichtsgegenstände, entsprechend den An-
forderungen der Neuzeit hin.
Nun haben sich außerdem noch im Laufe der Zeit zwei Unter-
richtsfächer aus der Notwendigkeit heraus entwickelt, die weder in
der deutschen Prüfungsvorschrift noch im Lehrplan vorgesehen
sind: „die technische Veterinärpolizei und die Fleischbeschau.“
Dem Bedürfnisse Rechnung tragend, haben die Hochschulen
diese Materien, soweit die räumlichen Verhältnisse, die Zeit und
die Lehrkräfte ausreichen, gepflegt und sie zu besonderen Lehr-
gegenständen gemacht. Es muß aber mit Bedauern zugegeben
werden, daß die Unterweisung der Studierenden in diesen beiden
dem öffentlichen Wohle dienenden Zweigen der praktischen Tier-
heilkunde nicht in dem Umfange erfolgt, wie es der Wichtigkeit
und dem Stande der Wissenschaft entspricht.
Der Titel des zu erörternden Gegenstandes weist ganz be-
sonders auf den ersteren der beiden Wissenszweige hin, indem es
die „Errichtung von Seuchenversuchsanstalten“ zur Besprechung stellt.
Man könnte geneigt sein, anzunehmen, daß hiermit Anstalten
lediglich zur wissenschaftlichen Erforschung der Seuchen gemeint
seien; das entspricht aber nicht der Absicht des Auftraggebers.
Es sollten vielmehr diese Anstalten der Erweiterung des Unterrichts
der Studierenden dienen. Wir Tierärzte selbst müssen zugeben,
daß die bisherige Unterweisung in der Seuchenlehre eine durchaus
unzureichende ist. Die meisten Tierärzte verlassen die Hochschule,
ohne jemals Fälle der wichtigsten Tierseuchen selbst gesehen zu
haben, wie z. B. Rotz, Milzbrand, Tollwut, Lungenseuche. Ist es
unter solchen Umständen verwunderlich, wenn die Diagnosen der
Tierärzte in der Praxis soviel zu wünschen übrig lassen, daß z. B.
der preußische Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten
sich wiederholt veranlaßt gesehen hat, die Diagnose auf Rotz und
Lungenseuche in den tierärztlichen Hochschulen in jedem einzelnen
Falle nachprüfen zu lassen?
Die statistischen Erhebungen während eines Jahres haben er-
geben, daß 12°, der Rotzdiagnosen verfehlt waren, in wieviel
Fällen der Rotz, der thatsächlich vorhanden war, nicht erkannt
wurde, bleibt unermittelt. Ich habe Grund zu der Annahme, daß
es um die Feststellung von Milzbrand und Lungenseuche nicht
besser steht.
Die Staatsregierung selbst trägt bis zu einem gewissen Grade
die Verantwortung für diesen Mißstand, indem sie nicht Fürsorge
trifft, daß den Tierärzten eine bessere Ausbildung zuteil wird.
Die Unterrichtskurse, welche einzelne deutsche Bundesstaaten
ihren beamteten Tierärzten erteilen lassen, sind nicht allen zu gute
1004 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
gekommen, ganz abgesehen davon, daß sie sich zumeist auf
bakteriologische Übungen erstreckten. Es ist aber durch die Ein-
richtung der Kurse seitens der Behörden anerkannt, daß die be-
amteten Tierärzte einer besseren Ausbildung bedürfen. Bei den
bereits in der Praxis stehenden Tierärzten kann der Mangel nur
durch zweckmäßige Lehrgänge und zwar nur an tierärztlichen
Hochschulen nachgeholt werden, während doch schon die Studieren-
den, allen Anforderungen. und dem Stande der Wissenschaft ent-
sprechend, gleich von vornherein ausgebildet werden sollten.
Die Seuchenlehre ist ein Teil der internen Pathologie; es ist
aber nicht statthaft, daß der interne Kliniker seuchenkranke Tiere,
welche den Bestimmungen des Viehseuchengesetzes entsprechend
von anderen Tieren abgesondert werden müssen, in dem Spital
des internen Klinikers aufgenommen und von ihm den Studierenden
demonstriert werden. Die Gefahr der Übertragung der Seuchen-
krankheiten auf andere noch gesunde Tiere ist eine zu große; sie
erfordert, daß die betreffenden kranken Tiere in einer besonderen
Anstalt untergebracht werden, die mit den anderen klinischen In-
stituten in keinerlei Verbindung steht. Die Bedeutung und der
Umfang der Seuchenlehre erfordert auch eine besondere Lehrkraft,
sodaß das Seucheninstitut auch einem besonderen Ordinarius zu
unterstellen ist.
Eine diesen Anforderungen entsprechende Anstalt ist in der
Lage, die Studierenden in der Untersuchung und Feststellung der
Seuchen, in der bakteriologischen Untersuchung, in den verschiedenen
diagnostischen und in den Schutzimpfungen, sowie in der ganzen
Desinfektionslehre zu unterrichten. Zunächst wird den Hochschulen
dadurch die Möglichkeit geboten, ihren heiligsten Pflichten zu ent-
sprechen und den Studierenden diejenigen Kenntnisse und Fertig-
keiten beizubringen, welche die veterinärpolizeilichen Aufgaben
täglich von ihnen verlangen. Die Seucheninstitute können außer-
dem aber zweckmäßig der weiteren wissenschaftlichen Erforschung
der Seuchen dienen, um neue Mittel und Wege zu finden, vermöge
derer man der Viehseuchen Herr zu werden vermag. Der gesteigerte
Handelsverkehr mit Tieren überhaupt, der häufigere Wechsel der
Bestände bei den Viehbesitzern vermehrt die Gelegenheit zur Aus-
breitung von Tierseuchen; die intensive Viehwirtschaft, wie der
Ackerbau verweichlichen die Tiere und machen sie für Seuchen-
krankheiten empfänglicher. Thatsächlich will es unter den jetzigen
Zeitverhältnissen nicht recht gelingen, der weiteren Ausbreitung der
Seuchen Einhalt zu thun oder gar. sie auf kleinere Bezirke zu
beschränken. Alles drängt nach der Auffindung neuer Schutzmaß-
nahmen. Der Staat muß hierfür Mittel auf Mittel gewähren und
die tierärztlichen Hochschulen, welche die richtigen Stätten für die
Seuchenforschung sind, entbehren derselben.
Seitdem man die Gefahren erkannt hat, welche dem Menschen
durch den Genuß des Fleisches kranker Tiere drohen, mebrt sich
nicht nur. die Zahl der unter amtlicher Aufsicht stehenden ôffent-
Bericht von Dr. Malkmus, Hannover. 1005
lichen Schlachthäuser, auch die Gesamtheit der Staatsbürger will
gegen diese Gefahren geschützt sein. Die Fleischbeschau gewinnt
täglich an Bedeutung und es besteht der Plan, sie obligatorisch auf
das ganze Reich auszudehnen. Der Tierarzt ist auch hier der
nächste Sachverständige und die Hochschulen haben dafür zu sorgen,
daß nur Tierärzte in der Praxis entlassen werden, die mit den
notwendigen .. Kenntnissen ausgerüstet sind. Auch hierin ist eine
praktische Unterweisung unumgänglich notwendig; sie kann natur-
gemäß nur an geschlachteten Tieren, also bloß in einem größeren
Schlachthause, erfolgen.
Die Hochschulen in München und in Dresden haben den sehr
zweckmäßigen Anfang gemacht, indem sie den Studierenden in
14tägigen prakiischen Lehrgängen auf dem dortigen Schlachthofe
Unterricht in der Fleischbeschau erteilen lassen. Auch das Lehrer-
Kollegium der tierärztlichen Hochschule in Hannover trägt sich mit
der dahingehenden Absicht, den Studierenden durch den Direktor
des Schlachthauses Unterricht in der praktischen Fleischbeschau
erteilen zu lassen, jedoch müssen den Hochschulen die hierzu
nötigen Mittel erst bewilligt werden. —
Nach dem Titel des ersten Verhandlungsgegenstandes ist nun
weiter noch die „Errichtung von Lehrstühlen für komparative
Medizin“ an den tierärztlichen Hochschulen zur Erörterung gestellt.
In Deutschland ist eine derartige Forderung weder von seiten der
Tierärzte noch der Hochschulen erhoben worden. Komparativ
wird der Unterricht heute bereits erteilt insofern, als die Krank-
heiten bei den verschiedenen Haustieren in allen Einzelfächern
berücksichtigt werden, auch, wo es zweckmäßig erscheint, auf be-
sondere Zustände und Vorgänge beim Menschen hingewiesen wird.
Es ist jedem Ordinarius überlassen, inwieweit er die Verhältnisse
des Menschen in den Kreis seiner Betrachtungen ziehen will.
Das bis jetzt Gebotene reicht in dieser Beziehung für den
tierärztlichen Beruf vollkommen aus und es kann deshalb die Er-
richtung besonderer Lehrstühle für komparative Medizin als not-
wendig nicht anerkannt werden. Angesichts der zahlreichen und
erheblichen Mängel, welche die Ausbildung der Tierärzte auf
anderen Gebieten ihres Berufes aufweist, kann ich es nicht für
zweckmäßig erachten, noch weitere unnötige Disziplinen für das
Studium zu fordern. Beschränken wir uns auf das, was dringend
notwendig ist und überlassen es der weiteren Entwicklung der
Veterinärwissenschaft, später auch auf eine Vervollkommnung des
Unterrichts in dieser Hinsicht bedacht zu sein. —
Die Anforderungen, welche bei der Approbationsprüfung an
den tierärztlichen Kandidaten zu stellen sind, ergeben sich aus dem
Stande der Wissenschaft und den Bedürfnissen der tierärztlichen
Thätigkeit; sie sind durch diese beiden Punkte derart festgelegt,
daß über ihre Ausdehnung für die tierärztlichen Hochschulen kein
Zweifel obwalten kann. Naturgemäß müssen sie im Laufe der Zeit
immer mehr steigen.
1006 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Mit der Festlegung solcher Anforderungen in Form von
Studienplänen und Prüfungsvorschriften ist die Aufgabe der Staats-
behörde noch nicht erschöpft; sie hat auch dafür. Sorge zu tragen,
daß der Studierende in der Lage ist, die erforderten Kenntnisse
und Fertigkeiten sich anzueignen. Vom Studierenden selbst ist
eine gewisse Reife des Alters und ein Maß von Vorkenntnissen zu
verlangen, welche ihn befähigen, dem Unterricht zu folgen. Das
Studium der Tierheilkunde ist ein sehr umfangreiches und schwieriges:
in den naturwissenschaftlichen Fächern stellt es zweifelsohne höhere
Anforderungen als das der humanen Medizin, indem die Anatomie
und Physiologie nicht nur mit einem Individuum, sondern mit
mehreren sehr verschieden gearteten zu rechnen hat. Die eigentliche
Fachbildung ist ebenso intensiv und ausgedehnt wie die medizinische;
die wenigen spezialistischen, meist nicht einmal obligatorischen
Fächer der humanen Medizin werden durch die besonders wichtigen,
spezifisch tierärztlichen Fächer, wie Hufbeschlag, Tierzucht, Fleisch-
beschau und Veterinärpolizei vollständig aufgewogen. _
Die Anforderungen, welche inbezug auf Vorbildung der Arzte
maßgebend sind, müssen demnach auch für die Tierärzte geltend
werden. Wenn der junge Mann mit der Reife für Prima das
tierärztliche Studium beginnt, so steht er zumeist im 17ten bis
18ten Lebensjahre; es fehlt ihm noch die Reife des Lebens, welche
für ein so ernstes Studium vorhanden sein soll. Seine Ausbildung
ist so wenig vollständig und abgerundet, daß er dem logischen
Gedankengange in den schwierigen wissenschaftlichen Fragen nicht
zu folgen vermag. Hat er nach Absolvierung des Studiums die
tierärztliche Approbation erlangt, so werden von ihm in der Praxis
Entscheidungen über wissenschaftlich und wirtschaftlich wichtige
Fragen verlangt, die eine volle Mannesreife voraussetzen.
Es ist ferner eine Thatsache, daß nicht wenige der Studieren-
den an den tierärztlichen Hochschulen dieses Studium nicht aus
Liebe zu dem Berufe, sondern nur deshalb ergriffen haben. weil
sie auf dem Gymnasium wegen Mangel an Fleiß oder an Fähigkeit
nicht weiter kommen konnten, welche daher auch für das Studium
der Veterinärmedizin nicht wohl veranlagt sind.
Ausgereifte Studierende sind allein imstande, die wissen-
schaftlichen Lehren geistig aufzunehmen, zu ihrem dauernden
Eigentum zu machen und späterhin auch noch der fortschreitenden
Wissenschaft zu folgen.
Die Tierheilkunde ist in rascher Entwicklung begriffen und
die Tierärzte, welche sich die neueren Errungenschaften der
Wissenschaft und Technik nicht anzueignen vermögen, werden
schon nach einem Jahrzehnt als zurückgeblieben angesehen.
Einstimmig mit den deutschen tierärztlichen Hochschulen
haben die deutschen Tierärzte wiederholt erklärt, daß für das
Studium der Tierheilkunde das Maturitätszeugnis erforderlich ist.
Diese Grundbedingung für eine sachgemäße Ausbildung der Tierärzte
muß allen weiteren Maßnahmen, die auf eine Vervollständigung
Bericht von Dr. Malkmus, Hannover. 1007
der tierärztlichen Ausbildung gerichtet sind, vorausgehen; denn der
Studierende von heute ist schon nicht imstande, dem Unterrichte
gehörig zu folgen, geschweige denn, wenn die Anforderungen noch
erhöht werden.
Die einzelnen Disziplinen auf den tierärztlichen Hochschulen
haben allmählich eine solche Ausdehnung angenommen, daß in der
vorgeschriebenen Studienzeit von sieben Semestern eine einiger-
maßen vollständige theoretische und praktische Ausbildung der
Studierenden nicht mehr verlangt werden kann. Es drängen sich
namentlich während des eigentlichen Fachstudiums, d. h. vom
fünften Semester an die Vorlesungen und praktischen Übungen
derart zusammen, daß mit einer einstündigen Mittagspause die
Studierenden von früh morgens bis abends 6 oder 7 Uhr in An-
spruch genommen sind. Es liegt auf der Hand, daß nach solchen
geistigen Anstrengungen die Studierenden nicht mehr imstande sind,
das tagsüber gehörte noch einmal kurz durchnehmen zu können,
um es in ihrem Geiste zu befestigen. Mit Rücksicht auf die Über-
lastung der Studierenden ist die Zahl der Vorlesungen und Übungen
schon in einem Grade beschränkt, der es nicht mehr gestattet, die
einzelnen Disziplinen in ihrem ganzen Umfange vorzutragen und
die Studierenden in den Fertigkeiten gehörig zu üben. Namentlich
die klinischen, bakteriologischen und operativen Übungen sind auf
so kurze Zeit zusammengedrängt, daß von einer ausreichenden
Übung nicht mehr die Rede sein kann.
Der Mangel läßt sich nur durch ein weiteres klinisches
Semester beseitigen; in dem jetzigen siebensemestrigen Studium
entfallen die vier ersten Semester auf die Ausbildung in den vor-
bereitenden Wissenschaften, sowie in Tierzucht und Hufbeschlag,
bloß drei Semester bleiben für die eigentliche Fachbildung übrig.
Berücksichtigt man dabei, daß die Studierenden ein Semester an
den Kliniken als Auskultanten teilnehmen und nur während der
beiden letzten Semester klinisch praktisch thätig und dabei noch
auf drei, vier, selbst fünf Kliniken verteilt sind, so ergiebt sich,
daß die Ausbildung in den einzelnen Kliniken durchschnittlich
kaum drei Monate im ganzen dauert, also jedenfalls keine durch-
greifende sein kann. Kommen nun gar noch die eingangs als not-
wendig bezeichneten weiteren praktischen Übungen hinzu, so würde
die Zeit weiterhin beschränkt, so daß man wohl sagen kann, es
wird vielerlei, aber nichts ordentlich im Studium betrieben. Es-
wirkt dabei noch die ungenügende Reife und Vorbildung der
Studierenden, die den Unterricht erschwert, sehr hinderlich. Schon
jetzt zeigt sich, daß die Mehrzahl der Studierenden nach Beendigung
des siebensemestrigen Studiums noch ein weiteres Semester hospi-
tieren, um das nachzuholen, was sie bisher versäumen mußten.
Wenn auch ein kleiner Teil der Kandidaten das Studium, dem
Lehrplan entsprechend, in sieben Semestern absolviert, so lehrt
doch die Beobachtung, daß dies nur die begabtesten und fleißigsten
Schüler vermögen. Der Lehrplan muß aber auf den Durchschnitts-
1008 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
schüler zugeschnitten sein, und das kann man vom siebenseme-
strigen Lehrplan beim besten Willen nicht behaupten.
Die Erweiterung und Vertiefung des Wissensgebietes der
Tierheilkunde hat nicht allein die an den Studierenden zu stellen-
den Anforderungen vermehrt und erhöht, auch die Aufgaben der
Lehrer sind gewaltig gewachsen. Es ist unmöglich, daß ein
Einzelner das ganze Gebiet der Tierheilkunde in seinen Feinheiten
geistig und praktisch verfolgt; denn jedes Hauptfach erfordert die
ganze Kraft eines Mannes, wenn er es vollständig beherrschen und
an seiner weiteren Entwickelung thätigen Anteil nehmen will, wie
man dies füglich von einem Hochschullehrer erwarten darf. Es
kann daher auch der Dozent nur in einem Hauptfache Vollkommenes
eisten.
Für einzelne Fächer, die wenig Berührungspunkte unter sich
und mit den Hauptfächern der tierärztlichen Wissenschaft haben,
müssen besondere Hilfslehrer herangezogen werden, die spezielle
Fachleute auf dem betreffenden Gebiete sind und die Disziplinen,
den Bedürfnissen des Tierarztes angepaßt, lehren. Es sind dies
folgende Fächer:
a) Zoologie, b) Botanik, c) Physik, d) Geflügelzucht, e) Fisch-
zucht, f) Bienenzucht.
Es ist als besonders wünschenswert zu bezeichnen, daß mit
der Anstellung von Assistenten nicht gekargt wird. Sie dienen
hauptsächlich zur Unterstützung der Dozenten, andererseits erlangen
sie selbst dadurch eine vollkommene Ausbildung in dem Spezial-
fache und können später als Ersatz für frei werdende Dozenten-
stellen dienen. Selbstverständlich sollen die Assistenten approbierte
Tierärzte sein; nur in der Chemie und Pharmazie hat man bisher
zumeist eine Ausnahme gemacht, ich meine, zum Nachteil der
Tierheilkunde. Zweifellos werden sich junge Tierärzte finden, die
auch in diesen Fächern den an einen Assistenten zu stellenden
Ansprüchen genügen, ebenso gut wie die nichttierärztlichen Assi-
stenten, welche die Bedürfnisse der Tierärzte gar nicht kennen.
Die Folgen des heutigen Zustandes machen sich z. Z. besonders
fühlbar, wo es sich um Tierärzte mit besonderer Ausbildung in der
Chemie handelt.
Fasse ich hiernach zusammen, inwiefern eine Erweiterung des
Unterrichts an den tierärztlichen Hochschulen notwendig erscheint,
so ergiebt sich folgendes:
1) Der Unterricht in Chemie, Zoologie, Botanik und Physik ist
von besonderen Fachmännern in einer den Anforderungen
des Tierarztes entsprechenden Gestalt zu erteilen.
2) Das Studium der Tierheilkunde soll sich auf alle landuirt-
schaftlichen Nutztiere erstrecken.
Bericht von Dr. Malkmus, Hannover. 1009
3) Der Unterricht in der Tierzucht und in der Geburtshilfe
muss mehr praktisch demonstriert werden; zu diesem Zwecke
sind an den tierärztlichen Hochschulen besondere Tierzucht-
anstalten zu errichten.
4) Der Unterricht in der Lehre von den ansteckenden Tier-
krankheiten und von deren Bekämpfung kann ordnunysmässig
nur in besonderen Seuchen -Versuchs - Anstalten erfolgen; die
Errichtung solcher Institute muss deshalb an allen tierärzt-
lichen Hochschulen erstrebt werden.
5) Den bakteriologischen Übungen ist mehr Zeit und Pflege zu
widmen.
6) Der Unterricht in der Fleischbeschau erfordert eine besondere
praktische Unterweisung in einem grossen öffentlichen Schlacht-
hause.
1010 Extension de l’enseignement vétérinaire.
Rapport du docteur MALKMUS
Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire de Hannovre.
(Traduit par le professeur NOYER, Berne.)
ES écoles vétérinaires ont la tâche de former les élèves,
dans un nombre fixe de semestres, afin qu’ils puissent
remplir les fonctions qui incombent à un vétérinaire.
L'école ne peut pas former des vétérinaires accomplis,
rompus à toutes les exigences; c’est dans la pratique
seulement, sous sa propre responsabilité et au milieu
de la concurrence, que le jeune vétérinaire peut se développer et
devenir un praticien accompli.
Pour arriver à ce degré de perfection et pouvoir suivre les
progrès de la science, le jeune vétérinaire doit posséder les bases
scientifiques sur lesquelles la médecine vétérinaire est fondée.
Son éducation théorique doit lui permettre d'acquérir, par
des exercices pratiques, les méthodes de recherches scientifiques,
afin qu’il soit à la hauteur des diverses tâches qui lui incombent
dans la vie.
Le degré de son éducation professionnelle doit correspondre
à l’état momentane de la science.
L'enseignement du vétérinaire est fixé, non seulement par
l'état de la science, mais aussi par les exigences temporaires de
l'Etat et des particuliers; exigences qui sont souvent les précurseurs
de la science explicatrice et qui la poussent dans des voies déter-
minées. .
Les professeurs des écoles vétérinaires ont le devoir de faire
connaitre 4 leurs éléves les progrés de la science, de leur inculper
l'esprit scientifique moderne.
De nombreuses innovations et améliorations ont été réalisées
dans toutes les écoles vétérinaires; innovations qui ont pour but
d'adapter l’enseignement au progrès de la science et aux exigence
toujours croissantes de la vie moderne.
On a malheureusement constaté qu'en général l’enseignement
vétérinaire ne s’est développé, ni en raison des progrès scientifiques,
ni au point de vue pratique, de telle façon qu'il puisse répondre
Rapport du docteur MALKMUS, Hannovre. 1011
aux immenses progrès de la science et de la technique et aux
grandes exigences de la médecine spéciale, de l'hygiène des animaux
agricoles, des services sanitaires vétérinaires.
Ni les autorités, ni les agriculteurs et encore moins nous
autres vétérinaires ne pouvons ignorer cet état. de choses.
Notre devoir est tout trace; il consiste à démontrer clairement
chaque défaut existant, à en rechercher les causes et en exiger la
prompte suppression. C’est avec raison que le congrès international
vétérinaire a inscrit à son ordre du jour „l’extension de l’enseignement
dans les écoles vétérinaires“.
Je ne crois pas devoir seulement indiquer quelles sont les nouvelles
branches à introduire dans l’enseignement; mais je veux plutôt dé-
montrer les améliorations et les extensions à réaliser dans les branches
actuelles, afin que les vétérinaires puissent mieux répondre aux
exigences de la pratique.
Le comité d'organisation a nommé des rapporteurs de tous
les pays dans lesquels l’art vétérinaire est en progrès constant et
favorisé par l'Etat. C’est pourquoi il me semble permis de ne parler
que des conditions des écoles vétérinaires d'Allemagne et de laisser
aux collègues étrangers le soin d'expliquer leur situation particulière.
Pour ne pas trop étendre mon rapport, j’admets que les
programmes d'enseignement et d'examens allemands sont connus.
1) L'enseignement des sciences naturelles ne doit pas être général,
mais plutôt adopté spécialement aux besoins de l’art vétérinaire.
Les milieux médicaux admettaient autrefois que les étudiants
en médecine suivissent les cours de chimie, physique, botanique et
zoologie avec les autres étudiants; aujourd'hui on a reconnu que
cette instruction est insuffisante et non conforme au but. — A
quoi cela sert-il au médecin d’avoir entendu, de concert avec les
chimistes et pendant tout un semestre, la chimie des couleurs
d’aniline?
ll doit apprendre à connaître toute la chimie organique et
anorganique, mais ne peut employer que deux semestres pour l'étude
de cette branche; c'est pourquoi il faut que la matière lui soit ex-
posée dans une forme appropriée et choisie.
Il en est de même de la physique. de la zoologie et de la
botanique qui, par une division rationnelle du temps, peuvent par-
faitement être lues en un semestre.
Il n'est pas nécessaire que les élèves vétérinaires connaissent
les moindres détails de ces branches; ils doivent avant tout apprendre
à observer et à penser au point de vue de l’histoire naturelle. —
La plus grande attention doit être accordée aux rapports biologiques
des règnes animal et végétal.
Le cours de botanique doit vouer un intérêt spécial aux plantes
agricoles, aux conditions de leur développement rationnel; en outre
le vétérinaire doit connaître les plantes fourragères et vénéneuses.
1012 Extension de l’enseignement vétérinaire.
Dans la physique, il serait bon de pratiquer des exercices
photographiques.
Les sciences naturelles occupent aujourd’hui une trop grande
place dans l'étude de la médecine vétérinaire, si on les compare
aux branches spéciales de l’art; malgré cela elles sont insuffisantes
pour les exigences de la pratique vétérinaire.
Il s’agit donc en premier lieu, de restreindre cet enseignement
aux choses nécessaires et d’en obtenir une meilleure préparation
dans les études professionnelles.
2) L'étude de la médecine vétérinaire ne doit pas être restreinte aux
animaux domestiques, mais elle doit prendre en considération
tous les animaux utiles à l'agriculture.
y a longtemps que la pisciculture et l’apiculture ont pris
place dans l'économie rurale; par des soins entendus elles peuvent
rapporter à l’agriculteur de beaux bénéfices secondaires et ont
besoin de développement et de soutien.
Nul n'est mieux placé que le vétérinaire pour aider et guider
efficacement l’agriculteur sur ce point, car il possède des bases
physiologiques et anatomiques nécessaires; il est souvent en contact
avec les agriculteurs et a également très souvent l’occassion d'agir
d'une façon instructive et impulsive.
Dans l’enseignement actuel on a, de temps en temps, l’occasion
d'attirer l’attention sur les maladies des poissons et des écrevisses.
A ce point de vue l’école vétérinaire de Munich est allée brillamment
de l'avant; elle a inauguré une chaire de pisciculture et y a appelé
comme professeur un zoologiste éminent.
Ii est dans l'intérêt de l’agriculture que les vétérinaires étudient
aussi la pisciculture, l’apiculture et les branches analogues; c'est à
dire que l’enseignement dans les écoles vétérinaires soit complété
dans ce sens. — Dans les cas urgents, on fait déjà souvent appel
aux conseils et à l’aide des vétérinaires; parcequ’on les tient pour
les personnes les mieux instruites dans ces questions; actuellement
ils ne peuvent en aucune façon répondre à cet appel; il leur manque
pour cela les connaissances qu’un spécialiste éprouvé est seul à
même de leur donner.
3) La zootechnie ne doit pas être enseignée seulement en théorie, mais
plutôt par des démonstrations et par la pratique.
Beaucoup d'élèves vétérinaires viennent de la ville et n'ont
jamais eu l’occasion d'observer les animaux à l'écurie; a plus forte
raison n'en connaissent-ils pas l'élevage et l'hygiène. L'enseignement
théorique de la zootechnie ne peut remplacer l'observation pratique.
L'étude de l’Exterieur se précise de plus en plus et se base
sur les mensurations.
Rapport du docteur MALKMUS, Hannovre. 1013
La nécessité d’habituer les élèves à l'emploi des systèmes de
mesurage s'impose; ils doivent également avoir l’occasion de me-
surer et de comparer des bovins de races différentes.
L'observation des animaux en gestation, l'étude des soins à
leur donner avant et après le part, l'hygiène des nouveaux-nés sont
aussi une nécessité absolue.
Tous ces avantages peuvent être offerts par des Instituts de
zootechnie, installés dans les écoles vétérinaires; dans lesquels l’on
entretiendrait des bovins, des moutons, des porcs et de la volaille
de différentes races et qui serviraient aux démonstrations.
Il est possible d'obtenir à titre de prêt, de la part de mar-
chands, des chevaux de races différentes et en les soignant gra-
tuitement, on pourrait ainsi démontrer aux étudiants les particu-
larités des différentes races et les défauts éventuels de conformation.
Les dépenses occasionnées par l'entretien d'un pareil institut
seraient peu élevées, car le prix de vente des animaux atteindrait
sûrement au moins le prix d'achat.
Cet institut rendrait en outre de grands services aux vétéri-
maires, dans un autre sens: il leur donnerait la possibilité d'assister
à un accouchement chez les animaux et éventuellement d'appliquer
les règles de l’obstétrique sous la direction du professeur.
4) Une meilleure éducation pratique est nécessaire en obstétrique.
Actuellement un grand nombre, sinon la majorité des jeunes
diplômés n’ont jamais vu un accouchement. Aucune branche de
l’art vétérinaire n’exige autant d'expérience pratique et d’habilete
manuelle que l’obstetrique; malgré cela, son enseignement se borne
à des conférences théoriques et des démonstrations au fantôme. Il
est sans doute impossible de présenter à l’école tous les cas de la
pratique; les exercices au fantôme sont donc nécessaires; mais
chaque élève devrait avoir l’occasion d’observer au moins quelques
cas réels, afin de se former le jugement.
Les propositions ci-dessus ont pour but l'extension d'un en-
seignement existant depuis longtemps; afin de le mettre au niveau
des exigences modernes.
5) L'enseignement de la police vétérinaire et de l'inspection des viandes
de consommation.
En plus, les exigences modernes ont motivé la création de
deux branches nouvelles d'enseignement: la police sanitaire vétérinaire
et l'inspection des viandes; ni le programme d'examens ni celui des
études n’en font mention. Pour répondre à ce besoin, les écoles
vétérinaires ont institué des cours spéciaux qui doivent forcément
tenir compte du temps et du personnel disponibles.
Malheureusement, l’enseignement de ces deux branches si utiles
au bien-être général, n’est pas à la hauteur de leur importance ni
des progrès de la science.
1014 Extension de l’enseignement vétérinaire.
Le titre de cet exposé vise spécialement le premier de ces
deux points: la fondation de stations d'essais sur les épizooties.
On pourrait supposer que ces instituts seraient destinés spécialement
à l'étude scientifique des epizooties; au contraire is doivent plutot
servir à développer l’enseignement.
Les vétérinaires doivent eux-mêmes reconnaître que l'en-
seignement actuel des épizooties est absolument insuffisant. La
plupart des vétérinaires quittent l'école sans avoir jamais vu un
cas de morve, de charbon bactéridien, de rage, de pneumonie in-
fectieuse.
Peut-on s'étonner si dans des circonstances pareilles, le
diagnostic des vétérinaires praticiens laissent tant à désirer; aussi,
par exemple, le Ministre de l'Agriculture de Prusse s’est souvent
cru obligé de faire contrôler dans les écoles vétérinaires tous les
diagnostics de morve ou de pneumonie contagieuse. Les recherches
statistiques d'une année ont prouvé que 12°/, des diagnostics de
morve étaient erronés, Nous ne connaissons pas le nombre de cas
de morve déclarée où le diagnostic a fait défaut. J'ai mes raisons
de croire que le diagnostic de la pleuro-pneumonie contagieuse
et du charbon bactéridien n'est pas plus assuré.
La responsabilité de ces faits incombe, jusqu’à un certain point,
au Gouvernement lui-même, qui ne donne pas à l’enseignement vétéri-
naire le développement nécessaire.
Les cours spéciaux que certains Etats de l'Empire ont fait
donner à leurs fonctionnaires vétérinaires, n’ont pas profité à tous;
en outre ils n’ont porté, en général, que sur la bactériologie. En
créant ces cours, les autorités ont reconnu que l'instruction des
vétérinaires officiels a besoin d'un plus grand perfectionnement.
Les écoles vétérinaires doivent combler cette lacune en insti-
tuant des cours spéciaux pour les praticiens. Les élèves réguliers
doivent, par contre, recevoir à l’école un enseignement coınplet.
Les maladies contagieuses forment un chapitre special de la
médecine interne; toutefois, le clinicien interne ne peut recevoir
dans son hôpital et démontrer aux étudiants des cas d’épizooties
qui doivent êtr traités à part.
L'importance des maladies contagieuses exige la création d’une
chaire spéciale à laquelle se rattacherait naturellement l'institut en
question. Un institut de ce genre, bien outillé, permettrait de
donner un exposé complet des méthodes de recherches bactériolo-
giques, des inoculations révélatrices ou préventives et de la désin-
fection. Les écoles pourraient ainsi remplir leurs devoirs les plus
sacrés. L'institut pourrait en même temps faire des recherches sur
les maladies contagieuses.
Le commerce d’animaux croissant toujours et les rapports entre
propriétaires de bestiaux étant plus fréquents, rendent plus facile
extension des épizooties; d’un autre côté l'alimentation intensive
affaiblit les animaux et augmente leur receptivité. Donc, la répres-
sion des épizooties devient toujours plus difficile. Tout le monde
Rapport du docteur MALKMUS, Hannovre. 1015
réclame de nouvelles mesures prophylactiques; c’est pour cela que
l'Etat doit fournir aux écoles vétérinaires le moyen de faire des
recherches dans cette direction.
La consommation des viandes d'animaux malades présente
un certain danger pour la société humaine; pour y rémedier, on a
créé des abattoirs publics soumis à une surveillance officielle ; le
nombre en augmente chaque jour; la société tout entière exige une
protection efficace.
L’inspection des viandes acquiert une importance toujours plus
grande; il est question de la rendre obligatoire pour tout le terri-
toire de l’Empire allemand. Ici également, le vétérinaire est le spé-
cialiste autorisé; les écoles ont le devoir de donner un enseignement
tel que les vétérinaires diplômés possèdent dans ce domaine toutes
les connaissances voulues. Une instruction pratique est absolument
nécessaire; c’est-à-dire qu'elle devra se faire à l’abattoir.
L'école de Dresde a fait le premier pas: elle fait donner aux
élèves des cours pratiques de quinze jours sur l'inspection des
viandes dans l’abattoir de la ville. L’école de Hannovre va suivre
cet exemple.
5) Cours de Médecine comparée.
Il est question en outre de la création de chaires de medecine
comparée dans les écoles vétérinaires.
En Allemagne une demande de ce genre n’a pas encore été
formulée ni par les vétérinaires, ni par les écoles.
Déjà maintenant, l’enseignement est comparé dans ce sens
que, dans toutes les branches, on considère les maladies chez les
différents animaux, et où cela paraît opportun l'exposé comprend
les données de la médecine humaine. Chaque professeur est libre
de juger jusqu’à quel point il doit tenir compte des maladies de
l'homme. Ce qui a été fait jusqu’à présent dans ce domaine suffit
amplement à la profession vétérinaire et la création de chaires
spéciales de médecine comparée ne peut pas être considérée comme
une nécessité. Vu les grandes et nombreuses lacunes que présentent
certaines branches de l’enseignement vétérinaire, on ne peut exiger
dès l’abord de nouvelles branches d’études superflues. Nous devons
restreindre l’enseignement au strict nécessaire et laisser au déve-
loppement futur de la science vétérinaire le soin de compléter plus
tard notre éducation professionelle,
Le programme des examens professionnels répond aux exi-
gences de la science actuelle et des besoins de la pratique. Il est
naturel que ce programme augmente insensiblement. La tâche des
Gouvernements ne se borne pas à la promulgation de programmes
d'études et d'examens, il a en outre le devoir de fournir aux élèves
les moyens d'acquérir les connaissances et les aptitudes exigées.
L'élève lui-même doit avoir une certaine maturité d’äge et un degré
de connaissances préliminaires tel qu’il puisse suivre l’enseignement.
1016 Extension de l’enseignement vétérinaire.
L'étude de l’art vétérinaire est très étendue et difficile; dans
les sciences naturelles elle exige certainement beaucoup plus que
la médecine humaine; car l'anatomie et la physiologie n'ont pas à
compter avec une seule, mais avec beaucoup d'espèces très diffé-
rentes. — L'enseignement professionnel est aussi approfondi et
étendu qu’en médecine humaine où les quelques branches spécialisées
ne sont pas même obligatoires; d'ailleurs celles-ci sont amplement
balancées par les très importantes branches de l'art vétérinaire
telles que: la maréchalerie, la zootechnie, l'inspection des viandes
et la police vétérinaire.
Les connaissances préparatoires que l’on exige des médecins
doivent également être exigées des vétérinaires. Le certificat de
1è classe du gymnase correspond à l’âge de 17 a 18 ans; celui
qui commence à cet âge l’étude de la médecine vétérinaire est in-
suffisamment préparé. Son éducation est incomplète, il ne peut
pas, vu son âge, suivre le raisonnement dans les questions scientifiques
difficiles; lorsqu’a la fin de ses études il a obtenu son diplôme, il
doit résoudre dans la pratique des questions scientifiques et écono-
miques importantes, qui supposent une maturité virile complete.
En outre, il est reconnu que beaucoup d'élèves vétérinaires
embrassent cette profession non pas par vocation, mais seulement
parcequ’ils n'ont pu suivre l’enseignement du gymnase; ils sont
“donc également trop peu doués pour ces études.
Le niveau intellectuel des élèves des ‘écoles vétérinaires doit
par conséquent être relevé; l'assimilation complète des données
actuelles de la science et de ses progrès en dépend.
La médecine vétérinaire fait de rapides progrès; ses adeptes
qui ne pourront suivre son évolution scientifique et technique se
trouveront sous peu dans un état d’inferiorite marquée.
D'accord avec les écoles vétérinaires, les vétérinaires allemands
ont déclaré à plusieurs reprises que le certificat de maturité doit
être exigé pour les études vétérinaires. La réalisation de cette demande
doit précéder toute extension de l’enseignement; actuellement déjà,
il est souvent difficile à l’élève de suivre les cours avec fruit; quelle
sera sa situation lorsque la matière de l’enseignement sera encore
augmentée.
Les branches spéciales ont pris une telle extension que les
études complètes, théoriques et pratiques, ne peuvent plus se faire
dans les sept semestres réglementaires. Pendant les études profes-
sionnelles proprement dites, c’est-a-dire 4 partir du cinquiéme se-
mestre, les cours et les exercices pratiques sont si nombreux que
les étudiants sont occupés depuis le grand matin jusqu'à six ou
sept heures du soir avec une interruption d’une heure au milieu du
jour. Il est clair qu'après de pareils efforts d’esprit, les étudiants
ne sont plus en état de revoir rapidement ce qu'ils ont entendu
pendant la journée et de se le fixer dans l'esprit. Pour ne pas les
surcharger, on a déjà réduit le nombre des cours et des exercices
à un tel degré, qu'il n'est plus possible d'enseigner chaque branche
Rapport du docteur MALKMUS, Hannovre. 1017
dans toute son étendue et de pratiquer beaucoup d'exercices. Spé-
cialement les exercices cliniques, bactériologiques et opératoires
sont réduits à des Japs de temps si courts qu’on ne peut plus
parler d'exercices suffisants : Ce défaut ne peut se corriger que par
Vadjonction d'un semestre clinique.
Des 7 semestres d’études actuels, les 4 premiers sont consacrés
aux études propédeutiques ainsi qu’à la zootechnie et à la maré-
chalerie; seuls les 3 derniers sont réservés aux études profession-
nelles proprement dites.
On remarquera que les élèves prennent part aux cliniques
comme auscultants pendant un semestre, et que c’est seulement
pendant les deux derniers qu'ils peuvent pratiquer et qu’en outre
ils sont disséminés dans quatre ou cinq cliniques. On peut en
conclure que l'instruction dans chaque clinique dure à peine trois
mois en tout; c'est dire qu’elle ne sera dans aucun cas bien appro-
fondie. Si nous ajoutons les exercices pratiques reconnus plus haut
comme nécessaires, le temps d’etüdes sera de nouveau réduit de
telle sorte qu’on pourra dire à bon droit que l’on étudie beaucoup
de choses, mais rien à fond.
La maturité et la préparation incomplètes des élèves sont
également embarrassantes, et ne permettent pas des études très
rapides. Déjà maintenant la plupart des élèves, après avoir terminé
les sept semestres, étudient encore pendant un semestre comme hospi-
tants, afin d'approfondir leur savoir. Il est done avéré que le pro-
gramme d’études ne peut être réalisé; l'observation démontre que
seuls les étudiants les mieux doués et les plus assidus en sont
capables. Le plan d'études doit être appliqué aux élèves moyens
et celui de sept semestres ne peut pas, avec la meilleure volonté,
être admis comme tel.
L'extension du domaine scientifique de la médecine vétérinaire
a augmenté non seulement les exigences vis-à-vis des élèves, mais
encore la tâche du corps enseignant.
Il est impossible qu’une seule personne puisse dominer tout
l’ensemble de la médecine vétérinaire jusque dans ses moindres
détails. Au contraire chaque branche principale demande toute la
force d’un homme, s’il veut la dominer entièrement et prendre une
part active à son développement ultérieur, ce que l’on peut par-
faitement attendre d’un professeur d’école supérieure. L'enseignement
approfondi est nécessairement limité à une seule branche principale.
Certaines branches indépendantes peuvent être confiées à des
professeurs spécialistes possédant à fond leur matière d'enseignement
et capables de l’adapter aux besoins du vétérinaire; ce sont la
zoologie, la botanique, la physique, l’aviculture, la pisciculture et
l’apiculture.
De plus, le nombre des assistants doit être augmenté dans la
mesure du possible; car ils peuvent décharger dans une certaine
mesure les professeurs auxquels ils sont attachés et acquérir en
1018 Extension de l’enseignement vétérinaire.
même temps des connaissances approfondies; le recrutement du
corps enseignant sera d'autant plus facile
Les assistants doivent être vétérinaires diplômés.
C'est seulement dans la chimie et la pharmacie qu'on a jusqu’à
present fait exception et cela je crois au détriment de la science
vétérinaire. Un jeune vétérinaire peut occuper ces postes avec au-
tant de succès qu'un assistant non vétérinaire qui ignore les exi-
gences de la profession. Les inconvénients de l’état actuel se font
Je plus sentir au moment où l’on a besoin de vétérinaires spécia-
lement perfectionnés en chimie.
En résumé l'extension de l'enseignement vétérinaire doit em-
brasser avant tout les points suivants:
1) L'enseignement de la chimie, zoologie, de la botanique e de
la physique doit être donné par des professeurs spéciaux ed
cela dans une forme répondant aux exigences de l'art vétéri-
naire. .
2) L'étude de la médecine vétérinaire doit s'étendre sur tous les
animaux utiles à l’agriculture.
3) L'enseignement de la zootechnie doit être plus spécialement
pratique et démonstratif; c’est pourquoi l’on devra installer
dans les écoles vétérinaires des instituts zootechniques spéciaux.
4) L'enseignement des maladies contagieuses et de leur répression
ne peut s'effectuer réqulièrement que dans des stations d'essais
sur les épizooties. Les écoles vétérinaires devraient toutes pos-
séder un institut de ce genre.
5) Il faut vouer plus de temps et de soins aux exercices bacté-
riologiques.
6) L'enseignement de l'inspection des viandes exige une instruction
pratique spéciale dans un abattoir public. |
1019
Report of Dr MALKMUS
Professor at the Veterinary College, Hannover.
(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
4 HE object of veterinary colleges is to educate young
; students in a given number of semesters so as to
enable them to fulfil the duties of the veterinarian;
but schools cannot turn out accomplished men: prac-
tical work of their own has yet to come to make
their education complete.
In schools it is the duty of the teachers to initiate their
students in the progress made by science.
As science is continually advancing and improving, changes
must necessarily be constantly introduced in the schools and
carried out by the teachers.
Unfortunately, while great improvements have been intro-
duced many more are still wanted, and this Congress has done
wisely in placing the subject of the extension of veterinary
instruction on its programme.
As other reporters will also have to speak on the same
subject I do not intend to consider what new branches could
be introduced in the present system of education, but will rather
explain to you the improvements I should like to see realized
in the now existing branches and in the space of time they
require confining myself, however, principally to the consider-
ation of the German schools.
1) Instruction in natural sciences ought not to be general but
more spectally adapted to the wants of vetertnary art.
In former days medical students were required to follow
courses on chemistry, physics, botany and zoology with the
other students, but now it is acknowledged that this instruction
does not answer its purpose. The student has to learn organic
and inorganic chemistry, but as he has but two semesters to
1020 The extention of veterinary instruction.
do it, these branches must be presented to him in a special
and selected manner. The same can be said of physics, zoology
and botany, which by careful distribution of time may be con-
sidered in one semester. Minute details of these branches are
not useful to veterinary students. The greatest attention ought
to be given to the biological relations to the animal and vege-
table kingdom. Botany ought to be considered in relation to
agricultural plants, fodder, and toxic vegetation. Photography
ought to be taught practically when considering physics. At
present, natural sciences occupy too much time in veterinary
studies when compared with the special scientific branches of
the art, and yet they are insufficient for the exigencies of
practice.
Therefore teaching must be restricted to the necessary
studies so as to gain time for a better preparation in those that
are essentially professional.
2) The study of veterinary medicine must not be restricted to
domestic animals, but ought to embrace all animals useful to
agriculture.
Pisciculture and apiculture have long been playing an im-
portant part in rural economy, and no one is better able than
the veterinarian to assist agriculturists in these matters, possess-
ing as he does all the necessary physiological and anatomical
data. The school of Munich has a chair of pisciculture with
an eminent zoologist as professor.
3) Zootechny cannot be taught by theory alone, but requires
demonstration and practice.
The teaching must not only be theoretical but practical.
Practical teaching in zootechny can never be replaced br
theoretical instruction. The knowledge of the external form
of animals is now becoming more and more precise by the
application of mensuration. Students ought to be made fami-
liar with it.
The observation of animals in a state of gestation, the
cares they require before and after parturition, the hygiene of
the newborn are of utmost importance. All this can be taught
in institutes of zootechny established in veterinary schools. The
expenses incurred would be light and most defrayed by the
sale of the animals raised.
Report of Dr. MALKMUS, Hannover. 1021
4) A more thorough practical teaching 1s equally necessary in
obstetrics.
How many young veterinarians leave school who have
never witnessed a case of labour, and yet no branch of our
art requires so much practical observation.
How is this department taught? by plates, by mannikins.
These are insufficient.
5) Instruction in sanitary medicine and inspection of meat.
And again, by the requirement of modern exigencies two
more branches, sanitary medicine and inspection of meat, have
become of the greatest importance in veterinary instruction, and
yet in the programme of many schools they are not mentioned.
If they are taught, the instruction is not on a level with the
importance of the subjects nor with the progress of science.
By the above remarks we do not wish to refer only to
the creation of institutes for the scientific study of epizooties;
on the contrary, they will serve to improve education generally.
All veterinarians acknowledge that the present teaching regar-
ding epizooties is absolutely imperfect. Many young graduates
leave the school and have never seen a case of glanders, of
bacterian anthrax, of rabies, of infectious pneumonia.
Is it surprising if mistakes in diagnosis are made by our
young practitioners? The responsibility of those mistakes falls
to a certain extent on the government itself which does not
give veterinary instruction the necessary development.
There are in the curriculum of the schools vacuums that
ought to be filled; special departments ought to be created
and specialist teachers appointed; above all, the lectures on
sanitary medicine and meat inspection need improvement. For
this last, practical teaching is of the utmost importance, and
the example given by the school of Dresden ought to be fol-
lowed by all the colleges: the school of Hannover will follow
the same course at an early date. At Dresden the students
receive and perform practical work for fifteen days at the city
abattoir.
6) The Chatr of Comparative medicine.
In veterinary medicine, most of the teaching is already
comparative, and each professor is at liberty to judge how far
in his lectures he can take into account the diseases of man.
What has been done so far is amply sufficient for the profession,
and the creation of special chairs of comparative medicine
cannot be considered as a necessity. It would constitute an
entirely superfluous addition.
1022 The extention of veterinary instruction.
If changes are to be made — they ought to have refer-
ence to the admission of students and their requirements and
also to the length of time given to the studies. — The certi-
ficate of maturity ought to be required. The special branches
have gained such importance, that a course of the usual seven
semesters is now too short. The addition of a clinical semester
has become necessary. Some branches such as zoology, botany,
physics, aviculture, pisciculture, apiculture, can be taught by
specialists, and the number of assistants, who ought to be
graduated veterinarians, must be increased.
Upon the whole, the extension of veterinary education
ought to cover first of all the following points:
1) The teaching of chemistry, zoology, botany, and physics
ought to be given to specialist teachers ın a form ans-
wering the needs of veterinary art.
2) The study of veterinary medtcine ought to extend to all
antmals useful to agriculture.
3) Instruction in zootechny ought especially to be more prac-
tical and demonstrative ; on that account special zootechnic
institutes ought to be created tn veterinary schools.
4) Instruction tn contagtous diseases and in thetr prophy-
laxy cannot be effectively carried out except in expert-
mental stattons of eptzoottes. Veterinary schools ought
to be provided with such institutes.
5) More time and attention must be given to exerctses on
bactertology.
6) Instruction in meat inspection must include special prat-
tual teaching in large public abatforrs.
1023
Rapport de Mr Ed. NOCARD
Professeur à l’École nationale vétérinaire d’Alfort, Membre de
l'Académie de médecine, à Paris.
A 6™° question vise 3 points bien distincts:
1) Extension de l'enseignement vétérinaire;
2) Fondation de chaires de Médecine comparée dans les
écoles vétérinaires;
3) Organisation d’Instituts consacrés à l’étude des ma-
ladies épizootiques (Instituts d'hygiène vétérinaire).
*
* *
1) Extension de l'enseignement vétérinaire.
Que faut-il entendre par cette formule?
S'agit-il de multiplier les centres d’enseignement? ou d'élargir
le champ d'action des centres actuels, en augmentant le nombre
des matiéres qu’ils sont chargés d’enseigner, ou en donnant plus
d'importance à telle ou telle de ces matières?
J'aime à penser que la dernière interprétation est la bonne.
J'estime en effet que les Ecoles actuelles sont en nombre
suffisant; (je parle de la France, bien entendu, et des pays voisins);
on ne pourrait les multiplier sans faire de grosses dépenses qui
seraient bien mieux utilisées ailleurs et sans abaisser le niveau des
études. — Mais il serait superflu d’insister; nul ne contestera qu’à
disperser ses efforts, on risque de n’aboutir à rien.
Au contraire, tout le monde sera d'accord pour émettre le
vœu qu’on améliore sans cesse l’enseignement actuel, de façon à le
rendre plus complet et plus profitable pour les élèves, de façon à
faire des vétérinaires plus aptes à remplir leur mission.
Dans un Congrès international comme celui-ci, on ne peut
que s’en tenir à des indications générales, — l'organisation de
l’enseignement et les améliorations qu’il réclame variant avec chaque
pays. — Ainsi ferai-je.
L’indication générale qui m’apparait la plus urgente, s'applique
au côté pratique de l'enseignement. Il faut s’efforcer de plus en
1024 | Extension de l’enseignement vétérinaire.
plus de substituer les leçons de choses à l’enseignement purement
dogmatique; il faut multiplier les démonstrations et les exercices
pratiques qui, seuls, donneront au vétérinaire la complète possession
des choses qu'il doit connaître.
Chacune des chaires de nos écoles doit donc avoir les moyens
matériels de donner cet enseignement. Il faut à chacune un
laboratoire bien outillé, avec le personnel nécessaire pour y diriger
les élèves.
*
* *
2) Médecine comparée.
Est-il nécessaire, est-il urgent de créer dans les Ecoles vété-
rinaires une chaire de médecine comparée?
Je ne le pense pas.
En France tout au moins, nos élèves trouvent, dans l’ensemble
des cours qu'ils sont astreints à suivre, tout ce qu'il leur est in-
dispensable de connaître à ce point de vue. On peut dire que chaque
chaire contribue pour sa part à donner aux élèves les idées géné-
rales et les notions de médecine comparée qui leur sont nécessaires.
C'est la caractéristique de notre .enseignement.
Il suffit pour s’en convaincre de feuilleter le programme des
cours d'anatomie, de zoologie, de zootechnie, de thérapeutique et
de pathologie générales, comme ceux d'anatomie descriptive, d’em-
bryologie, de tératologie, de physiologie ou d'anatomie pathologique.
Le programme des cours des maladies contagieuses et des
maladies parasitaires comprend un paragraphe spécial intitulé:
» Transmission à l’homme pour chacune des maladies qui sont com-
munes à l’homme et aux animaux ou qui sont transmissibles de
l'un à l’autre.
Dans ces conditions, la création d’une chaire de Médecine
comparée ne paraît pas vraiment urgente. ;
* * *
3) Instituts d'hygiène vétérinaire.
La 3™° question au contraire est de première importance pour
tous les pays.
L'étude scientifique des maladies épizootiques qui causent tant
de pertes à l’agriculture est une nécessité absolue.
L'observation clinique a donné depuis longtemps tout ce qu'on
en pouvait espérer. — C'est à l’experimentation que sont dus les
progrès réalisés depuis quelques 20 ans dans la connaissance et la
prophylaxie de certaines maladies épizootiques.
En pareille matière, la condition de tout progrès, c'est de
multiplier les expériences, c'est d’experimenter sans cesse; or, ces
expériences, possibles à peu de frais pour les maladies transmissibles
Rapport de Mr. Ed. NOCARD, Alfort-Paris. 1025
aux petits animaux de laboratoire (choléra des poules, charbon,
rouget, morve, tuberculose, rage, etc.) deviennent chaque jour plus
laborieuses et plus coûteuses, à mesure qu'on aborde les contagions
mieux différenciées, qui ne frappent qu’un petit nombre d’especes
ou parfois qu’une seule espèce.
La dépense devient considérable quand on ne peut expéri-
menter que sur de grands animaux, et quand chaque expérience
doit durer des semaines ou des mois.
Les maladies charbonneuses (sang de rate et charbon sympto-
matique) sont inoculables à beaucoup de petits animaux; ce sont
des maladies à évolution rapide; on peut donc, en peu de temps
et à peu de frais, faire beaucoup d'expériences. Aussi est-on
arrivé très vite à connaître tous les particularités qui les concernent.
Mais l’application aux grands animaux des superbes résultats
obtenus dans le laboratoire, n’a été rendue possible que par les
grosses subventions qu'ont obtenues MM. Pasteur et Arloing. L’Agri-
culture de tous les pays a largement bénéficié des sacrifices alors
consentis par notre Ministère de |’ Agriculture.
Ce que je viens de dire des vaccinations charbonneuses, s’ap-
plique exactement à la vaccination contre le rouget du porc, dont
l'élevage hongrois, notamment, a retiré de si grands avantages
aussi longtemps qu’il a pu échapper aux ravages de la peste et de la
septicémie porcines.
Le tétanos et la morve sont des maladies dont l'étude expé-
rimentale est relativement facile, puisqu'elle peut se faire sur les
petits animaux. Cependant, sans l’aide matériel que m’a donné
notre Institut Pasteur, il m’eüt été impossible de préparer du sérum
antitétanique en quantité suffisante pour le distribuer par milliers
de doses aux vétérinaires praticiens et de démontrer qu’employé
préventivement, il est toujours et complètement efficace.
De même, c’est grâce au concours matériel de la Compagnie
Générale des voitures et du Ministère de la Guerre, que j'ai pu
établir les bases de la prophylaxie de la morve du cheval, montrer
que la contagion de la morve se fait surtout par les voies digestives
et prouver que certaines formes de morve, limitées au poumon, sont
spontanément curables.
Ce sont aussi les difficultés matérielles qui ont longtemps
retardé le progrès de nos connaissances en matière de péripneu-
monie. Cette maladie est spéciale aux animaux de l'espèce bovine;
on ne peut donc opérer que sur des bovidés, dont l'achat coûte
cher, dont l'entretien et la nourriture coûtent plus cher encore, car
l’incubation et l’évolution de la maladie sont souvent très longues.
De plus, il faut, à chaque expérience, opérer sur plusieurs sujets,
si l’on veut se mettre à l’abri des chances d'erreur qui résultent
des différences considérables de réceptivité que présentent souvent
des animaux de même provenance. |
65
1026 Extension de l’enseignement vétérinaire.
Si nous avions eu un établissement bien outillé où, par ordre.
on eût mis systématiquement à l'étude cette maladie, et rien que
celle-là, cela eût couté cher sans doute, mais il n’est pas douteux
que l’on ne fût parvenu depuis longtemps déjà à la solution du
probleme, et il suffit de supputer le chiffre total des indemnités
payées par l'Etat depuis 15 ans pour voir que la dépense, si élevée
qu'on la suppose, serait depuis longtemps couverte et au-delà par
les économies réalisées sur ces indemnités.
Je n’en veux citer pour preuve que ce qui vient de se passer
en Allemagne au sujet d’une maladie, plus grave encore que la péri-
pneumonie, et non moins mystérieuse dans son essence, non
moins difficile à élucider. Je veux parler de la fièvre aphteuse.
Depuis 10 ans, la fièvre aphteuse sévit dans toute l’Europe
centrale. En dépit des mesures sanitaires les mieux conçues, les
plus rigoureuses et les plus sévèrement appliquées, elle fait chaque
année d'énormes ravages.
En 1896, le Ministère de l'Agriculture prussien et le Gouverne-
ment de l’Empire constituent une commission qu'ils chargent d’etu-
dier la maladie aux lumières de la science moderne. Le Ministère
met à la tête de cette commission un savant de premier ordre, le pro-
fesseur Löffler. Il demande au Reichstag, qui le vote sans hésiter,
un crédit de 40 000 marks. La commission se met à l’œuvre. —
Résultats : En moins de 2 ans, le mystère est dévoilé. Sans connaître
le microbe de la maladie, — tel Pasteur pour la vaccination antira-
bique, — Löffler montre qu'on peut vacciner efficacement contre
elle. Le problème est donc résolu, au moins théoriquement.
Reste l'application pratique. Comme toujours en pareille ma-
tiere, on s’est d’abord heurté à de grosses difficultés et l'on a eu des
accidents; — il n’est pas douteux pourtant qu'on ne réussisse a
tourner les unes, à éviter le renouvellement des autres et qu'on ne
soit prochainement en possession d’un moyen pratique de restreindre
dans une large mesure, sinon de supprimer entièrement, les pertes
incalculables que chaque grande épidémie de fièvre aphteuse inflige
aux pays qu'elle envahit.
* * *
La production du bétail est l’une des branches principales de
l'industrie agricole; elle ne peut prosperer sans un bon état sani-
taire; d'où la nécessité, — si bien reconnue et démontrée d'une
façon si éclatante par les Anglais, — de mesures sanitaires rigou-
reuses, appliquées plus rigoureusement encore.
Pourtant, l’exemple de l'Allemagne, où l’on sait aussi ce que
e’est que d’appliquer les règlements, prouve qu'il est des maladies
contre lesquelles des mesures sanitaires les mieux conçues sont
impuissantes; il faut donc chercher ailleurs les moyens de s’en
préserver.
C'est dans l’etude scientifique de ces maladies, dans la recherche
de la cause, des modes de contagion, des conditions ce la guérison
Rapport de Mr. Ed. NOCARD, Alfort-Paris. 1027
et de l’immunité consécutive qu'on peut trouver la solution du
problème.
Il y a donc lieu de poursuivre la création d’Instituts spéciaux
consacrés à l’étude des maladies contagieuses et de leur prophy-
laxie, soit par la vaccination préventive, soit par l'application de
mesures sanitaires rationnelles.
Ces Instituts comporteraient une grosse installation, un gros
budget, un nombreux personnel qui devrait s’y consacrer exclu-
sivement. Il y faudrait aussi beaucoup de locaux, indispensables
pour l'isolement, parfois longtemps prolongé, des animaux en expé-
rience. Mais les résultats qu’on est en droit d'en espérer, compen-
seraient bientôt et au delà les sacrifices qui auraient été consentis.
* >» + *
L’étude des maladies infectieuses, tel doit étre le but principal
de l'établissement projeté. — Ce ne serait pas le seul.
I devrait encore jouer le rôle d’une véritable école d’appli-
cation pour tous les vétérinaires qui ambitionnent de participer a
la direction du service sanitaire.
Le dipléme de vétérinaire ne donne pas, tpso-facto, toutes les
aptitudes nécessaires pour tous les postes auxquels le vétérinaire a
le droit de prétendre. Ce dipléme atteste seulement que son titulaire
possède le minimum de connaissances nécessaires pour devenir, s’il
continue à travailler, apte à remplir ces différentes fonctions.
Mais de même qu'en sortant de notre Ecole polytechnique,
les élèves doivent passer, soit par l’Ecole des Mines ou l'Ecole des
Ponts et chaussées avant d’être nommés ingénieurs, soit par l'Ecole
d'application de Fontainebleau, avant d’être nommés lieutenants
d’Artillerie; — de même, ceux de nos élèves qui se destinent a
l’armée, doivent faire un stage à l'Ecole de Saumur; de même aussi
-ceux qui se destinent à l'inspection de la boucherie savent qu'il
leur faut d’abord apprendre la pratique du métier et font pour la
plupart un stage volontaire de plusieurs semaines ou de plusieurs
mois auprès des Inspecteurs de la boucherie de Paris ou des
grandes villes; de même encore beaucoup de ceux qui se destinent
à la pratique civile, reconnaissent l’utilite de faire un stage plus ou
moins prolongé auprès d’un vétérinaire praticien expérimenté; c’est
ce qui explique pourquoi les places d’aides sont si recherchées.
Pourquoi n'en serait-il pas de même pour les fonctions de
vétérinaire sanitaire? La connaissance approfondie des lois et des
règlements sanitaires n’est qu’une partie de ce que doivent connaître
les vétérinaires du service. Il faut avant tout qu'ils soient en
mesure d'établir avec certitude le diagnostic. de la maladie qui
nécessite leur intervention. — Or, les procédés de diagnostic dont
nous disposons à l’heure actuelle, sont pour la plupart empruntés
aux méthodes nouvelles de la bactériologie et de l’experimentation.
Sans y être complètement étrangers, nos élèves ne sont pas, pour
la plupart, assez maîtres de ces méthodes, pour en user en toute
1028 Extension de l’enseignement vétérinaire.
certitude et trancher sûrement les cas litigieux, où parfois de grands
intérêts sont en jeu.
Ceux qui briguent l'honneur de diriger le service sanitaire de
leur circonscription (département ou district) devraient être assez
familiarisés avec ces méthodes nouvelles pour y recourir en toute
sécurité et en tirer des conclusions certaines.
Il y aurait donc lieu d’annexer à l'établissement dont il s’agit,
un laboratoire d'enseignement pratique où les vétérinaires désireux
de se tenir au courant des progrès de la science, de se perfectionner
dans la pratique de la bactériologie et de l’experimentation, vien-
draient faire un stage plus ou moins prolongé.
On aurait ainsi une véritable pépinière de vétérinaires instruits,
au courant des nouvelles méthodes, tout-à-fait aptes à trancher les
difficultés de diagnostic qui sont si fréquentes, si troublantes, et
parfois si graves, en matière de Police sanitaire. C'est parmi ces
vétérinaires ainsi préparés qu’on pourrait choisir les chefs de service
des départements.
*
* *
Ce n’est pas tout encore. Nous recevons chaque jour 2
l'Ecole d’Alfort, — et il doit en être de même partout, — une
avalanche de pièces ou de produits pathologiques, récoltés ça et là
par des vétérinaires praticiens qui veulent être renseignés sur la
nature, l’origine ou la signification de chacun d’enx.
C'est tout naturel: — nous sommes les ,Consultants-nés“ de
nos anciens élèves, et, pour ma part, je me suis toujours efforce
de leur répondre, dans la mesure de mes moyens. — Il n’en est
pas moins vrai que, souvent, il nous est impossible de consacrer à
l'étude de ces pièces tout le temps qui serait nécessaire. D'autre
part, pour une pièce vraiment intéressante, il en est un très grand
nombre qui sont inutilisables ou sans aucun intérêt, et nous perdons
ainsi un temps précieux qui pourrait être mieux employé.
L'établissement projeté serait tout désigné pour étudier ces
produits et pour répondre aux demandes de consultations. Les
vétérinaires praticiens qui, à l’heure actuelle, n’osent pas s'adresser
à leurs anciens maîtres, craignant d’être importuns et ne voulant
pas abuser de leur complaisance, n’hesiteraient pas à s'adresser au
laboratoire à ce destiné.
On sauverait ainsi nombre de piéces intéressantes qui sont
actuellement perdues; on trouverait dans ces envois, les éléments
nécessaires aux manipulations et aux recherches des vétérinaires-
stagiaires; on les habituerait à ce rôle de consultant qu'ils auront
plus tard à remplir dans le poste officiel auquel ils aspirent.
Rapport de Mr. Ed. NOCARD, Alfort-Paris. 1029
En resume:
1) Il convient d'imprimer à l'enseignement vélérinatie un
caractère plus pratique, en substituant, le plus possible,
les leçons de choses aux leçons purement théoriques, en
multipliant de plus en plus les démonstrations et les
exercices pratiques.
2) La création de chaires de médecine comparée n'apparaît
pas comme une chose nécessatre, nt même d'une réelle
utılıte.
3) Il y a lieu, au contraire, de poursuivre la création
d'Instifuts expérimentaux, déstinés
a) à l'étude scientifique, systématiquement et patiemment
poursuivie, des maladies épizootiques gut sont encore
mal connues;
b) à préparer, pour le service sanitaire départemental,
des vétérinaires connaissant à fond les maladies con-
tagteuses, les moyens expérimentaux ou bactériologiques
d’en faire le diagnostic avec certitude, et les conditions
précises de leur prophylaxte;
c) à la diagnose des produits ou des pieces pathologiques
recueillis par les vétérinaires praticiens.
1030 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Bericht von Dr. Nocard
Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Alfort-Paris,
Mitglied der Académie de médecine.
(Übersetzt von Professor F. Lüpke, Stuttgart.)
N À er vorliegende Gegenstand der Tageserdnung zerfällt in
3 drei Teile:
1) Die Ausdehnung des tierärztlichen Unterrichts;
2) die Begründung von Lehrstühlender vergleichenden
Heilkunde an den tierärztlichen Hochschulen;
3) die Einrichtung von Instituten zum Studium der
Seuchenkrankheiten (tierärztliche hygienische Institute).
big
L
As
1) Die Ausdehnung des tierärztlichen Unterrichts.
Wie haben wir die Forderung nach Erweiterung des tierärzt-
lichen Unterrichts aufzufassen ? Handelt es sich darum, die Bildungs-
stätten zu vermehren oder das Arbeitsfeld derselben dadurch zu
erweitern, daß man die Zahl der Disziplinen vermehrt oder der
einen oder anderen von ihnen größere Bedeutung beilegt ?
Ich halte die letztere Auffassung für die beste.
Ich bin in der That überzeugt, daß die Zahl der vorhandenen
Schulen genügt (ich spreche wohlverstanden von Frankreich und
von den Nachbarländern).
Die Vermehrung der Zahl der Schulen würde nicht ohne
Aufwendung großer Mittel, welche man besser anderweitig ver-
wenden sollte, nicht ohne Beeinträchtigung ihrer Bedeutung und
Schmälerung ihrer Hilfsmittel oder Herabsetzung ihrer wissenschaft-
lichen Höhe durchzuführen sein.
Doch es ist überflüssig, dies so stark zu betonen, denn jeder-
mann weiß, daß, wenn man seine Kräfte zersplittert, man nichts
erreicht.
Im Gegenteil, jedermann wird mit uns übereinstimmen in
dem Wunsche, den bestehenden Unterricht unaufhörlich verbessert,
vervollständigt und für die Studierenden zweckmäßiger ausgestattet
zu sehen. Nur dann werden wir Tierärzte ausbilden, die für ihren
Beruf gut vorbereitet sind.
Bericht von Dr. Nocard, Alfort-Panis. 1031
Auf einem internationalen Kongresse wird es nur möglich
sein, sich mit den Grundzügen zu befassen, während deren Nutz-
anwendung für die Organisation und Verbesserung des Unterrichts
jedem einzelnen Lande überlassen werden muß.
Die dringlichste Forderung betrifft, nach meiner Meinung, die
praktische Seite des Unterrichts.
Wir müssen bestrebt sein, den rein dogmatischen Unterricht
mehr und mehr durch Besprechungen von Fällen zu ersetzen oder
zu ergänzen. Die Demonstrationen und praktischen Übungen,
welche dem Tierarzte allein den Besitz dessen, was er wissen muß,
gewährleisten, müssen vermehrt werden. Für jeden Lehrgegenstand
unserer Schulen müssen ‘die Mittel zur Verfügung stehen, um diesen
Anschauungs-Unterricht erteilen zu können. Hierzu ist ein wohl
ausgestattetes Laboratorium, mit dem für den Unterricht notwendigen
Personal, erforderlich.
2. Die vergleichende Heilkunde.
Liegt eine Notwendigkeit oder gar ein dringendes Bedürfnis
dafür vor, an den tierärztlichen Hochschulen einen Lehrstuhl für
vergleichende Heilkunde zu schaffen ? '
Ich glaube nicht.
In Frankreich wenigstens finden die Studierenden in der
Gesamtheit der Unterrichtsgegenstände alles, was sie in dieser
Hinsicht unbedingt wissen müssen. Man darf wohl sagen, daß
jeder Lehrer auf seinem Gebiete die Studierenden mit den notwendigen
allgemeinen Gedanken, Grundlehren und Begriffen der vergleichenden
Medizin bekannt macht. Das ist eine Eigentümlichkeit unseres
Unterrichts. Um sich hiervon zu überzeugen, darf man nur das
Verzeichnis der Vorlesungen über Anatomie, Zoologie, Tierzucht,
Therapie, allgemeine Pathologie, beschreibende Anatomie,Embryologie,
Teratologie, Physiologie und pathologische Anatomie durchblättern.
Das Vorlesungsverzeichnis über kontagiöse und parasitäre
Krankheiten enthält bei jeder Krankheit, welche von Tier auf
Mensch und umgekehrt übertragbar ist, einen besonderen Abschnitt,
überschrieben mit „Übertragung auf den Menschen“.
Bei dieser Sachlage entspricht die Schaffung eines Lehrstuhls
für vergleichende Heilkunde wahrhaftig keinem dringenden Bedürfnisse.
3) Tierärztliche hygienische Institute.
Diese dritte Frage ist hingegen von der hervorragendsten Be-
deutung für alle Länder.
Das wissenschaftliche Studium der Tierseuchen, welche der
Landwirtschaft so außerordentliche Verluste bereiten, ist eine ab-
solute Notwendigkeit.
Die klinische Thätigkeit hat seit langer Zeit schon geleistet,
was man von ihr erwarten konnte. — Dem Experimente verdankt
1032 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
man die seit etwa 20 Jahren zu verzeichnenden Fortschritte in der
Kenntnis und in der Bekämpfung gewisser Seuchenkrankheiten.
Auf einem derartigen Gebiete sind Experimente die Vorbedingung
für jeglichen Fortschritt; man muß unaufhörlich experimentieren.
Nun sind diese Experimente mit geringen Kosten auszuführen bei
Krankheiten, welche auf kleine Impftiere übertragbar sind (Geflügel-
cholera, Milzbrand, Rotlauf, Rotz, Tuberkulose, Wut etc.); sie
werden schwieriger und kostspieliger, je mehr man sich mit Seuchen
beschäftigt, welche sich erheblicher von den andern unterscheiden
und nur eine kleine Zahl von Tierarten, oft pur eine einzige Art,
zu befallen pflegen. Beträchtlich werden die Ausgaben, wenn man
nur mit großen Tieren die Versuche anstellen kann, und wenn
jedes Experiment Wochen und Monate dauert.
Milzbrand und Rauschbrand sind auf viele kleinere Tiere
übertragbar; es sind Krankheiten mit äußerst schneller Entwickelung:;
mit ihnen kann man daher unter Aufwand von wenig Zeit und
Kosten viele Experimente machen und ihre charakteristischen Eigen-
tümlichkeiten kennen lernen. |
An großen Tieren jedoch hat sich die Erlangung hervor-
ragender Ergebnisse im Laboratorium nur durch so namhafte Mittel
erzielen lassen, wie sie Pasteur und Arloing zur Verfügung gestellt
worden sind. Der Landwirtschaft aller Länder sind die Opfer,
welche unser Landwirtschaftsministerium damals gebracht hat, in
ausgedehntem Maße zugute gekommen.
Was ich soeben von den Milz- und Rauschbrandimpfungen
gesagt habe, gilt geradeso von der Impfung des Schweinerotlaufs,
aus der bekanntlich die ungarische Schweinezucht solange großen
Nutzen gezogen hat. als sie den Verheerungen der Schweineseuche
zu entgehen vermocht. Tetanus und Rotz sind Krankeiten, deren
experimentelles Studium verhältnismäßig leicht ist, da es sich an
kleinen Tieren ausführen läßt. Indessen, ohne die außerordentliche
materielle Unterstützung unseres Pasteur’schen Instituts, wäre es
mir unmöglich gewesen, Tetanusserum in genügender Menge her-
zustellen, um es in Tausenden von Dosen an praktische Tierärzte
abzugeben und zu beweisen, daß dasselbe als Vorbeugungsmittel
von unbedingter Wirksamkeit ist.
Ferner habe ich es der thatkräftigen Unterstützung der Com-
pagnie generale des voitures und des Kriegsministeriums zu danken,
daß ich die Grundlagen der Bekämpfung des Rotzes fesstellen und
zeigen konnte, daß die Übertragung des Rotzes sich vornehmlich
durch die Verdauungswege vollzieht.
So vermochte ich auch zu beweisen, daß gewisse, auf die
Lungen beschränkte Formen des Rotzes spontan heilbar sind.
Materielle Schwierigkeiten haben auch den Fortschritt unserer
Kenntnisse über die Lungenseuche lange zurückgehalten. Diese
Krankheit ist dem Rindvieh eigentümlich; man kann daher nur an
Rindern experimentieren, deren Beschaffung teuer ist, und deren
Unterhaltung und Fütterung noch mehr kostet, da die Inkubation
Bericht von Dr. Nocard, Alfort-Paris. 1033
und Entwickelung der Krankheit oft sehr lange dauert. Überdies
muß man jedes Experiment an mehreren Tieren ausführen, wenn
man sich nicht der Möglichkeit von Irrtümern aussetzen will, welche
in der beträchtlichen Verschiedenheit der Empfänglichkeit der Tiere
derselben Herkunft begründet sind. Wenn wir eine vollkommen
ausgestattete Einrichtung besessen hätten, in welcher bestimmungs-
gemäß das systematische Studium dieser Krankheit, and nur dieser
ganz allein, vorgenommen worden wäre, so würde das zweifellos
ein kostspieliges Beginnen gewesen sein. Aber sicherlich wäre man
seit langer Zeit auch schon zur Lösung des Problems gelangt.
Ein flüchtiger Blick auf die Gesamtsumme der vom Staate
seit 15 Jahren gezahlten Entschädigungen genügt, um zu erkennen,
daß die Ausgaben für ein eingehendes experimentelles Studium der
Lungenseuche des Rindes, so hoch man sie immer bemessen mag,
durch die ersparten Entschädigungen längst vollkommen, ja darüber
hinaus gedeckt worden wären.
Ich will zum Beweise hierfür nur anführen, was in Deutsch-
land bezüglich einer anderen weit schädlicheren Krankheit, nämlich
bezüglich der Maul- und Klauenseuche, geschehen ist, einer Krank-
heit, deren Wesen nicht weniger in Dunkel gehüllt, nicht weniger
schwierig aufzuklären war.
Seit 10 Jahren wütet die Maul- und Klauenseuche in ganz
Mittel-Europa. Trotz der zweckmäßigsten, schärfsten und auf das
strengste durchgeführten polizeilichen Maßnahmen verursacht sie
alljährlich enorme Verluste.
1896 beauftragte nun der preußische Landwirtschaftsminister
eine Kommission damit, diese Krankheit im Lichte der modernen
Wissenschaft zu studieren. An die Spitze dieser Kommission trat
ein Gelehrter allerersten Ranges, Professor Löffler aus Greifswald.*)
Er forderte und erhielt vom Landtage 40000 AM Die
Kommission begab sich an’s Werk und nach weniger als 2 Jahren
war das Geheimnis enthüllt. Ohne den Erreger der Krankheit zu
kennen, ähnlich wie Pasteur bei der Impfung der Tollwut, wies
Löffler eine wirksame Schutzimpfung gegen die Maul- und Klauen-
seuche nach. Die Aufgabe ist also wenigstens theoretisch gelöst.
Es bleibt nur übrig, diese theoretischen Errungenschaften nutzbar
zu machen. Wie immer in solchen Dingen ergaben sich hierbei
Schwierigkeiten und traten unvorhergesehene Zwischenfälle ein.
Indessen ist nicht zu bezweifeln, daß die einen zu beseitigen, die
andern zu vermeiden sind und daß binnen kurzen ein Mittel ge-
funden sein wird, um die unberechenbaren Verluste, welche jeder
Ausbruch der Maul- und Klauenseuche den Ländern zufügt, in
großem Maßstabe einzuschränken, wenn nicht vollständig aus der
Welt zu schaffen.
*) Einen ähnlichen Auftrag erhielt auch eine Kommission am Sitze des
Kaiserl. Gesundheitsamtes.
* * *
1034 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Die Tierzucht ist ein Hauptzweig der Landwirtschaft; sie kann
ohne einen guten Gesundheitszustand nicht gedeihen. Deshalb
sind — wie dies die Engländer in einer so in die Augen springen-
den Weise erkannt und bewiesen haben — strenge Polizeima&-
regeln und eine noch strengere Anwendung derselben geboten.
Indessen beweist das Beispiel Deutschlands, wo der hohe
Wert einer genauen Erfüllung gegebener Vorschriften erkannt ist,
daß es Krankheiten giebt, gegen welche die besten Polizeimaßnahmen
ohnmächtig sind; deshalb muß man auf andere Mittel sinnen, um
sich ihrer zu erwehren.
Im wissenschaftlichen Studium dieser Krankheiten, im Suchen
nach ihren Ursachen, nach der Art und Weise der Übertragung,
nach den Bedingungen der Heilung und der etwa nachfolgenden
Immunität wird die Lösung des Problems zu finden sein.
Man muß daher die Errichtung besonderer Institute anstreben,
welche dem Studium der ansteckenden Krankheiten und ihrer
Verhütung, sei es durch Schutzimpfung, sei es durch die Anwend-
ung zweckmäßiger Polizeimaßregeln, gewidmet sind.
Diese Institute müssen in großem Maßstabe angelegt werden;
sie erfordern große Mittel und ein zahlreiches, ausschließlich für
sie bestimmtes Personal, ferner Stallungen in hinreichender Zahl
und Ausdehnung, für die oftmals lange dauernde Isolierung der
Versuchstiere. Alsdann würden aber auch die erzielten Resultate
für die gebrachten Opfer und darüber hinaus Ersatz bieten.
* * *
Das Studium der infektiösen Krankheiten muß zwar das Haupt-
ziel des projektierten Instituts sein, aber nicht das einzige. Es
müßte auch die Rolle einer wahren Vorbereitungsschule für alle
Tierärzte übernehmen, welche die Absicht haben, sich dem Dienste
der Seuchenbekämpfung zu widmen. Mit dem Approbationsschein
empfängt der angehende Tierarzt keineswegs alle die notwenigen
Fähigkeiten für die Amtsstellen, auf deren Erlangung er Anspruch
hat. Der Schein bestätigt bloß, daß der Tierarzt das Mindestmaß
der notwendigen Kenntnisse besitzt, um, wenn er fortfährt zu
arbeiten, fähig zu werden, verschiedene Funktionen amtlicher und
nichtamtlicher Art zu erfüllen.
Aber ebenso wie die Jünger unserer polytechnischen Schule
später die Bergakademie- oder die Ingenieurschule, oder die Artillerie-
schule zu absolvieren haben, ehe sie als Minen- oder als Wasser-
oder als Straßenbau-Ingenieure oder als Artillerieoffiziere Anstellung
finden, müssen die Kandidaten für die Militärveterinärmedizin zuerst
die Kavallerieschule in Saumur besuchen und ebenso wissen auch die-
jenigen, welche sich dem Schlachthausdienste widmen, daß sie erst
die Praxis desselben kennen lernen müssen, und absolvieren daher
eine freiwillige Lehrzeit von melıreren Wochen oder Monaten in dem
Bericht von Dr. Nocard, Alfort-Paris. 1035
Schlachthause von Paris oder anderer großer Städte. Ebenso
erkennen viele, welche in die Praxis eintreten wollen, den Nutzen
eines mehr oder weniger langen Aufenthaltes bei einem erfahrenen
praktischen Tierarzte an.
Das erklärt, daß Assistentenstellen sehr gesucht sind.
Warum soll es nicht ebenso mit den Funktionen eines Seuchen-
tierarztes sein? Die gründliche Kenntnis der Gesetze und Vor-
schriften ist nur ein Teil dessen, was die beamteten Tierärzte
wissen müssen. Vor allen Dingen müssen sie mit Sicherheit die
Diagnose der Krankheit stellen können, welche ihr Einschreiten
notwendig macht. Die diagnostischen Verfahren, über welche wir
zur Zeit verfügen, liegen zumeist auf dem neuen Gebiete der
Bakteriologie und des Experiments. Zwar sind unsere Studenten
hierin nicht unerfahren, aber die meisten beherrschen die Methoden
doch nicht in dem Maße, um sich ihrer mit Zuverlässigkeit zu be-
dienen und um zweifelhafte. Fälle, bei welchen bisweilen große
Interessen auf dem Spiele stehen, mit Sicherheit entscheiden zu
können.
Diejenigen, welche nach der Ehre streben, den veterinär-
polizeilichen Dienst ihres Bezirkes (Departements und Distrikts) zu
leiten, müssen aber so vertraut mit diesen neuen Methoden sein,
daß sie sich ihrer mit vollendeter Sicherheit bedienen und bestimmte
Schlüsse aus den Ergebnissen ziehen können.
Es wäre demnach angezeigt, mit dem zu errichtenden Institut
ein Laboratorium für praktischen Unterricht zu verbinden, in
welchem Tierärzte, die sich in der Wissenschaft auf dem Laufenden
erhalten und in der Praxis der Bakteriologie und des Experiments
vervollständigen wollen, einen kürzeren oder längeren Aufenthalt
nehmen könnten.
Auf diese Weise würde eine wahre Pflanzschule wohl unter-
richteter Tierärzte entstehen, die, vertraut mit den neuesten
Methoden, durchaus befähigt sein würden, die so häufigen, stören-
den und bisweilen so bedeutungsvollen diagnostischen Schwierig-
keiten auf dem Gebiete der Seuchenpolizei zu überwinden.
Aus diesen so vorbereiteten Tierärzten könnte man alsdann
die Departementstierärzte auswählen.
* * *
Dies ist noch nicht alles. Wir erhalten jeden Tag in Alfort
— und das wird wohl anderwärts ebenso sein — eine Menge
pathologischer Präparate von praktischen Tierärzten, welche über
die Natur, die Entstehung und Bezeichnung eines jeden derselben
Aufschluß wünschen.
Es ist selbstverständlich, daß wir die „geborenen Berater“
unserer früheren Schüler sind, und ich war stets bemüht, ihren
1036 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Wünschen nach Möglichkeit zu entsprechen. Zwar muß gesagt
werden, daß auf einen wirklich interessanten Fall eine große Zahl
gewöhnlicher Fälle kommen.
Man verliert hiermit viel kostbare Zeit, welche besser ver-
wendet werden könnte.
Dem zu errichtenden Institute sollte man auch die Untersuchung
dieser Präparate und die Aufgabe zuweisen, die Gesuche der
praktischen Tierärzte um Aufklärung zu beantworten. Dann würden
auch diejenigen Ärzte, welche jetzt nicht wagen, sich an ihre
früheren Lehrer zu wenden (aus Furcht, ungelegen zukommen oder
ihre Gefälligkeit zu mißbrauchen), nicht zögern, sich an das dazu
bestimmte Laboratorium zu wenden.
Man würde so eine Anzahl von Präparaten erhalten, die jetzt
verloren gehen, und in den Einsendungen willkommenes Material
für die Ubungen und Untersuchungen der zur Nachschule an-
wesenden Tierärzte besitzen. Diese können dabei in die Thätigkeit,
Gutachten zu erstatten, die ihnen später in dem erstrebten Berufe
des Departementstierarztes zufallen würde, eingeführt werden.
Schlusssätze:
1) Es empfiehlt sich, dem tierärztlichen Unterricht eine mehr
praktische Richtung zu geben, indem soviel als möglich die
rein theoretischen Vorlesungen durch Besprechungen von Fällen
ersetzt, die Zahl der Demonstrationen und praktischen Übungen
vermehrt würden.
2) Die Errichtung von Lehrstühlen für vergleichende Medizin
erscheint weder notwendig, noch von praktischem Werte.
3) Dagegen ist die Errichtung von Experimental-Laboratorien
zu betreiben, welche bestimmt sind:
a) zum wissenschaftlichen, systematischen und andauernden
Studium der Seuchenkrankheiten, welche noch wenig
erforscht sind;
b) für den Veterinärbeamtenberuf Tierärzte auszubilden,
welche die ansteckenden Krankheiten und die experimen-
tellen und bakteriologischen Mittel zur sicheren Fest-
stellung dieser Krankheiten, sowie die Bedingungen für
ihre Bekämpfung genau kennen;
c) für die Feststellung der Diagnose der von praktischen
Tierärzten eingesandten pathologischen Präparate.
—0—
1037
Report of Dr NOCARD
Professor of the National High School of Veterinary Medicine in Alfort,
Member of the Academy of Medicine.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
4 HE sixth question on the programme presents three
very distinct points:
1) Extension of veterinary education;
2) Creation of chairs of comparative medicine in veter-
inary schools;
3) Organization of institutions for the study of epizootic
diseases (Institutes of Veterinary Hygiene).
*X
* *
1) Extension of Veterinary Education. What ts meant by ıt?
Does it mean increasing the number of the places of edu-
cation or enlarging the field of action of those now in existence,
by increasing the number of subjects they have to teach, or by
giving more importance to one or the other of those subjects ?
I trust this last meaning is the proper one.
Indeed, I believe that existing schools are now sufficient
in number. (It is understood that I speak for France and coun-
tries in her vicinity.)
The number of schools could not be increased without
involving large expenses, which would be better utilized in
some other direction, without diminishing their importance or
their resources and without lowering the level of the studies.
But it is useless to insist; no one will contest that by dividing
the efforts, you run the risk of not accomplishing anything.
On the contrary, every one will agree in the wish that
the present instruction should be constantly improved, so as
to make it more complete, and more beneficial to students, by
enabling them to become better veterinarians.
1038 The extention of veterinary instruction.
In an international Congress like this, one can only dis-
cuss general principles. Their application, as well as the
organization and improvement of the teaching, must be left to
each particular country.
The point which seems to me most pressing relates to
the practical side of instruction. It is becoming more and more
necessary to substitute teaching of things (leçons de choses)
for purely dogmatical teaching: there must be more demon-
strations as well as more practical exercises, for they alone
make the veterinarian fully competent in all respects.
Therefore every one of the chairs at our schools ought
to have the material means to give such instruction. Each
one must have a well provided laboratory with the necessary
staff to guide the students.
* *
2) Comparative Medicine.
. Is it necessary, is it urgent to create a chair of compara-
tive medicine in veterinary schools?
I do not think so.
In France at least, our students receive, in the sum
total of the lectures they have to attend, all that is necessary
from that point of view. It can be said that each chair con-
tributes its part towards giving students the general ideas and
notions of comparative medicine, which are necessary for them.
That is the characteristic of our instruction.
To be convinced of it, one has only to glance at the pro-
gramme of the lectures on anatomy, zoology, zootechny, thera-
peutics, general pathology, descriptive and pathological anatomy,
embryology, teratology and physiology.
The programme of the lectures on contagious and parasitic
diseases, includes a special part “Transmission to man”, treating
of the diseases common to both man and animals and trans-
missible from one to the other.
Under such circumstances, the creation of a chair of com-
parative medicine does not appear really necessary.
*
* Kk
3) Institutes of Veterinary Hygiene.
This third question is, on the contrary, of the highest im-
portance to all countries.
The scientific study of epizootic diseases, which cause
such great losses to agriculture, is an- absolute necessity.
Report of Dr. NOCARD, Alfort. 1039
Clinical observation has, long ago, done all that could be
expected of it. It is to experimentation that the progress of
the last 20 years in the knowledge and prophylaxy of some
epizootic diseases is due.
In a matter like this, the essential condition of any pro-
gress, is to multiply the experiments, to experiment continually;
but those experiments, which can be made at small cost as
regards diseases transmissible to animals used in laboratories
(chicken-cholera, anthrax, rouget, glanders,, tuberculosis, rabies
etc.) become every day more difficult and more costly as more
differentiated contagions are considered, which affect only a
small number of species or sometimes only one.
Expenses become very great when the experiments can
only be made with large animals and when each experiment
is to last several weeks or months.
For the inoculation of anthracoid diseases (bacterian and
bacteridian anthrax) many small animals can be used; they
are diseases that develop rapidly, and with little time and little
expense many experiments can be made. On that account all
their specific peculiarities have soon been recognized.
But the application to large animals of the splendid results
obtained in laboratories, has been made possible only by the
large endowments obtained by Mess‘ Pasteur and Arloıng. Agri-
culturists of all countries have much benefited by the sacrifices
our Secretary of Agriculture has been willing to make.
What I have just said of anthrax vaccinations applies
equally to vaccination against Rouget of pigs. In Hungary
especially, pig-breeding reaped great benefit from it as long as
it escaped the ravages of swine pest.
Tetanus and glanders are diseases the experimental study
of which is comparatively easy, as it can be made on small
animals. However, without the material assistance that I re-
ceived from our Pasteur Institute, it would have been impos-
sible for me to prepare the antitetanic serum in sufficient quan-
tity to distribute it by thousands of doses to practitioners and
prove its absolute efficiency as a preventive.
Thanks, likewise, to the material help of the General Cab
Company and to the Secretary of War, I was able to put the
prophylaxy of glanders in horses on a sound basis to show
that contagion takes place principally through the digestive
tract, and to prove that certain forms of glanders, localized in
the lungs, can disappear spontaneously.
And it is on account of material difficulties that the pro-
gress of our knowledge concerning pleuro-pneumonia, has been
so slow. This disease is peculiar to cattle. Experiments can
only be made on animals of that species; they are dear, their
keep and their food cost still more, as the incubation and
1040 The extention of veterinary instruction.
development of the disease are sometimes very long. Besides,
each experiment has to be made on several animals, if one
wishes to avoid mistakes, which may occur owing to the various
degrees of receptivity in animals even when coming from the same
source. If we had a well organized establishment where accor-
ding to the statutes the study of this disease, and this only,
could have been carried on systematically, it would have cost
much, no doubt; but it is certain that we should long since
have succeeded in solving the problem: and if we add up the
amount of the indemnities paid by the State for the last 15
years, we shall see that the expenses of the experiment, great
as they may be supposed to have been, would long ago have
been covered, and even more than covered, by the savings
made from those indemnities.
I will only point, by way of proof, to what has just occured
in Germany, in relation to a disease still more serious than
pleuro-pneumonia, not less difficult to elucidate. I refer to foot
and mouth disease.
For 10 years this affection has been prevailing in all
Central Europe. Notwithstanding the best sanitary measures,
severe in themselves and strictly enforced, the losses it has
caused each year have been enormous. In 1895 the German
Secretary of Agriculture organized a commisson, which he
charged to study the disease with all modern scientific means.
A first-rate savant, Prof. Loffler, was appointed chairman. —
He asked for and obtained a credit of 40000 marks, and the
commission set to work with the result that in less than 2 years
the mystery was unveiled. Without knowing the microbe of
the disease, as Pasteur did with anti-rabic vaccination, Loffler
shows that vaccination can be effectively used against foot and
mouth disease. The problem then is solved, theoretically at
least.
The practical application remains. Here again, as on
similar occasions, great difficulties stood in the way and acci-
dents occurred. — There is no doubt, however, that the former
will be entirely overcome and the latter avoided, and that at
an early date a practical means will be found by which the
enormous losses caused by each great epizooty of foot and
mouth disease, will be greatly reduced if not entirely obviated.
*
* *
Cattle breeding is one of the principal branches of agri-
cultural industry; without good sanitary conditions it cannot
prosper; hence the necessity, which has been so well under-
stood and so brilliantly demonstrated by England, of severe
sanitary measures, applied with still more severity.
Report of Dr. NOCARD, Alfort. 1041
However, the example of Germany, where they know how
to enforce the laws, shows that there are diseases against which
the best conceived sanitary measures are powerless: means to
prevent them must be looked for elsewhere.
It is in the scientific study of those diseases, by inquiring
into the cause, modes of contagion, conditions of recovery and
consequent immunity, that the answer to the problem can be
found.
Therefore there is good reason for urging on the creation
of special institutions devoted to the study of contagious dis-
eases and their prophylaxy, either by preventive vaccination or
by the application of rational sanitary measures.
These institutes would require extensive arrangements, a
big budget and a numerous staff, who would give all their
time to it. Separate localities will be required for the isolation
— which may last a long time — of animals under experiment.
The good results which would be gained would soon more than
repay the sacrifices made.
* *
The study of infectious diseases must be the principal ob-
ject of these institutes; but it would not be the only one.
They ought to be true “Ecoles d'application” for all veter-
inarians anxious to participate in the work of sanitary service.
The veterinary diploma does not ipso facto imply all the
necessary aptitudes for all the positions which the veterinarian
has the right to claim. The diploma only certifies that its
owner possesses the minimum of necessary knowledge to be-
come able to fill those different positions, if he continues to
study.
But, as in coming out of our polytechnic school the stu-
dent must pass through either the school of Mines or of the
Highway Department before becoming a civil engineer, or
again the Staff College at Fontainebleau before becoming a
lieutenant of artillery — so those of our graduates who intend
to enter the army, must pass through the school at Saumur,
and those who intend to enter the service of meat inspection
go and learn the practical part of the work by making a vol-
untary stay of several weeks or months with the inspectors
of Paris or other large cities; and again those who intend to
take up civil practice, altogether feel the need of a stay more
or less long, with an experienced veterinarian, a fact which
explains why positions of assistants are so scarce.
Why should it not be the same for the functions of the
sanitary service? The thorough knowledge of the sanitary laws
66
1042 The extention of veterinary instruction.
and regulations is but a part of the requirements of the veter-
inarians of that service. Before all things, they must be able
to make with certainty the diagnosis of the disease they have
to deal with.
Our present means of diagnosis are mostly borrowed
from the new methods of bacteriology and experimentation.
Without being entirely strangers to them, our students are, for
the most part at least, not sufficiently masters of those methods.
to use them with certainty and decide positively, in doubtful
cases where great interests may be at stake.
Those whose ambition is the direction of the sanitary ser-
vice of their circumscription (department or district) ought to
be familiar with those methods in order to be able to resort
to them with all confidence and draw positive conclusions
from them.
It would be advantageous to annex to those institutes a
laboratory of practical teaching, where veterinarians desirous
to keep up with the progress of science, to improve in the
practice of bacteriology and experimentation, might make a stay
of varying duration.
In this way these institutes would become true nurseries
of educated veterinarians, who would be thoroughly conversant
with all the new methods and perfectly able to settle the difh-
culties of diagnosis which are so frequent, so troublesome and
sometimes so serious in sanitary police. The veterinarians
thus trained would be well qualified to become departmental
chiefs of the service.
k
That is not all. — We receive daily at Alfort — and it
must be the same everywhere — numerous pathological spe-
cimens and products sent by practitioners here and there, who
ask about their nature, origin etc.
This is only natural; we are the born counsels of our old
students, and to me it is always a great pleasure to answer
them. Nevertheless it is true that for one interesting specimen
there are many which cannot be used and have no interest.
Thus precious time is lost which might be better employed.
The proposed institute would be designed for the study
of those specimens and for the purposes of consultation. Prac-
tising veterinarians, who at present hesitate to apply to their
former teachers, fearing to be troublesome and unwilling to
abuse their kindness, would no longer hesitate to apply to the
laboratory established for that work.
Many interesting specimens would in that way be saved,
which are otherwise lost; and they would also serve as neces-
Report of Dr. NOCARD, Alfort. 1043
sary elements for the manipulations and researches of the stay
veterinarians, who would be drilled in consultation work,
which they might have to do later on in an official capacity.
Let us summarize:
1) It ıs necessary to give vetertnary instruction a more prac-
tical direction by substituting as much as possible the
teaching af things (leçon de choses) for purely theoretical
lectures, and by increasing the number of practical de-
monstrations and exerctses.
2) The creation of chatrs of comparative medicine does not
seem necessary or even really useful.
3) On the contrary, wt 15 necessary to push ahead the cre-
ation of experimental institutes having the following
objects in view:
a) the scientific study, systematically and manutely carried
out, of still imperfectly known epizootic diseases ;
b) to prepare for the departmental sanitary service, vele-
rinarians having an intimate knowledge of contagtous
diseases, of the experimental or bactertological means
to make their diagnosis with certainty, and of the
precise condition of their prophylaxy.
c) to dtagnose the pathological products or specimens col-
lected by practising veterinarians.
1044 Extension de l’enseignement vétérinaire.
Rapport du docteur P. NOGUEIRA
Professeur à l'École de médecine vétérinaire et d'agriculture de Lisbonne.
Portée de l’enseignement vétérinaire.
vÉRIR les animaux malades et empêcher par des moyens
prophylactiques et de police sanitaire, la propagation
des maladies contagieuses ou infectieuses qui sévissent
sur les espèces domestiques, tel a été jusqu'à présent
l'objet principal de l’enseignement vétérinaire.
Parallèlement à ce but, l’enseignement vétérinaire
vise aussi par l'hygiène à la conservation de la santé des animaux,
et par les méthodes zootechniques à l'amélioration des races ani-
males utilisées par l'homme,
De ces deux buts de l’enseignement vétérinaire, le premier
lui appartient en propre; le second lui est souvent disputé par
l’enseignement agronomique. Toutefois les connaissances approfondies
de l'anatomie et de la physiologie animales donnent et donneront
toujours au vétérinaire une compétence supérieure que nul autre
technicien ne peut lui contester.
Depuis quelque temps, une autre tâche incombe à l'enseignement
vétérinaire — celle de renseigner les élèves sur les principes qui
règlent l'inspection des viandes et des animaux de boucherie,
puisque dernièrement et à juste titre la société a confié aux vété-
rinaires le rôle d’inspecteurs des aliments d’origine animale.
Voilà, pour le côté utilitaire, le triple objet des études théo-
riques et pratiques professées dans les écoles vétérinaires.
Cependant, ce côté n'est pas, ne doit pas être, le seul. Déjà
Bourgelat, le fondateur des écoles vétérinaires, prévoyait une plus
grande portée à l’enseignement de ces écoles, quand il invitait les
médecins à en fréquenter les cours, qui pouvaient les aider à ré-
soudre bien des problèmes de la médecine humaine. Il faisait ainsi
une haute affirmation du caractère essentiellement comparatif des
études vétérinaires, et son esprit philosophique devinait la grande
masse de faits et de lois que la médecine vétérinaire devait apporter
plus tard à l’autre médecine.
Rapport du docteur NOGUEIRA, Lisbonne. 1045
Depuis Bourgelat, les écoles vétérinaires n'ont fait que s’en-
gager de plus en plus dans la voie des etudes comparatives. La
comparaison s’6tablit d’abord et naturellement entre les différentes
espèces animales qui font l'objet de la médecine vétérinaire. C'est
ainsi que l’anatomie, la physiologie, la pharmacologie et la patho-
logie furent simultanément étudiées et comparées sur le cheval, le
bœuf, le mouton, la chèvre, le porc, le chien, etc. De la révélation
des ressemblances et des différences anatomiques et physiologiques
chez ces animaux jaillirent des traits de lumière qui vinrent éclairer
vivement les phénomènes pathologiques, permettant dès lors une
classification plus simple et plus rationnelle des maladies.
Ce fut ensuite la comparaison entre l'anatomie, la physiologie,
la pharmacologie et la pathologie de nos animaux et celles de
l’homme. Ce grand travail se poursuit encore et a déjà rendu cé-
lèbres les noms des vétérinaires Chauveau, Arloing, Lesbre, Ellen-
berger, Colin, Schneidemuhl, etc.
De leur côté, les médecins se sont, en tout temps, occupés de
faire des études comparatives, d'abord pour ce qui regardait la
physiologie et la pharmacologie, dernièrement pour ce qui a trait
à la pathologie; mais leur expérimentation emploie presque exclu-
sivement les petits animaux de laboratoire, de préférence aux ani-
maux qui font l’objet de la clinique vétérinaire et dont l’organisation
est pourtant plus rapprochée de celle de l’homme.
Avant Pasteur, cette somme énorme de travaux comparatifs,
accomplis par les médecins et les vétérinaires, a resserré étroitement
les deux médecines; mais il restait toujours entre elles un vide,
que seul le génie de Pasteur a su remplir, liant à jamais la mé-
decine des animaux à celle de l’homme, au grand profit de l'une
et de l’autre.
Ce furent en effet l’etude de la contagion et la découverte
des microorganismes pathogènes qui forcèrent les deux médecines
à se reconnaître comme sœurs issues de la même mère — la mé-
decine générale.
Déjà, avant Pasteur, médecins et vétérinaires s'étaient trouvés
sur ce terrain commun, comme, par exemple, Davaine et Delafond
étudiant la bactéridie charbonneuse, Chauveau, Colin et Villemin
expérimentant sur le virus tuberculeux, et la commission lyonnaise,
composée de médecins et de vétérinaires, s’attaquant au probleme
de l'unité ou de la dualité de la vaccine et de la variole.
Cependant Pasteur arrive, le microbe du choléra des poules
est trouvé, après ce microbe bien d’autres encore sont dévoilés
dans les virus de nos animaux domestiques, et de ce fond essen-
tiellement vétérinaire déborde un fleuve de conceptions nouvelles
qui renversent la doctrine surannée de l’etiologie des maladies con-
tagieuses. En France, en Allemagne, en Italie, partout, les vétéri-
naires, à l’égal des médecins, se mettent à travailler avec ardeur
à l’œuvre récemment créée par Pasteur, et celui-ci trouve en un
1046 Extension de l’enseignement vétérinaire.
vétérinaire, Henri Bouley, le défenseur le plus convaincu et le
vulgarisateur le plus éloquent de la nouvelle doctrine.
Dès ce moment, l'entente était faite entre les représentants
des deux médecines. L’etude de la contagion a été poursuivie de
part et d’autre d'après les méthodes pasteuriennes accrues de celles
de Robert Koch, et, partout, médecins et vétérinaires se donnent
les mains pour arriver à éteindre ou à réprimer ces terribles ma-
ladies qui, comme la tuberculose, la morve, le charbon, la rage,
sévissent sur les animaux et de là s'étendent à l’homme.
Opportunité de l'extension de l'enseignement vétérinaire.
De ce qui vient d’être exposé il découle que jusqu’à présent
les écoles vétérinaires, tout en. poursuivant l’objet principal et im-
médiatement utilitaire de leur enseignement professionnel, n'ont
jamais cessé d’apporter une appréciable contribution à la médecine
générale, c'est-à-dire, aux sciences médicales envisagées dans ce
qu’elles ont de plus abstrait. Cette intervention de la médecine
vétérinaire dans la constitution de la biologie doit assurer aux
vétérinaires un rang scientifique aussi distingué que celui dont
jouissent depuis longtemps les médecins.
On peut toutefois objecter à l'enseignement vétérinaire qu'il
a atteint cette situation d’une manière fortuite, par la nature même
des phénomènes biologiques qu'il étudie, et non par un esprit
systématique, auquel obéisse à dessein l’organisation de cet en-
seignement. A une pareille objection nous devons opposer et les
principes qui, de l’aveu de Bourgelat, ont présidé à la création des
écoles vétérinaires et la tradition non interrompue des tendances
de l’enseignement de ces écoles.
Cependant, l'occasion n'est-elle pas déjà venue d'élargir le
cadre de l’enseignement classique vétérinaire par la creation de
chaires tout spécialement consacrées aux études de la médecine des
animaux comparée à la médecine de l’homme?
L'instruction actuellement acquise par les vétérinaires ne les
met-elle pas à même d'entreprendre la solution des grands problèmes
de la médecine générale par la méthode comparative qui s’est déjà
montrée si féconde en résultats?
Les travaux comparatifs réalisés par les vétérinaires dans les
domaines de l’anatomie, de la physiologie et surtout de la patho-
logie des maladies contagieuses permettent de répondre affirma-
tivement à ces questions, car ces travaux démontrent que les
vétérinaires se sont assez familiarisés avec les méthodes expéri-
mentales, pour se croire en droit de contribuer d'une manière
officielle à accroître ou à modifier les conceptions de la médecine
générale par l’emploi de ces mêmes méthodes.
Pour atteindre ce but, l’enseignement en question doit être
à la fois théorique et pratique. L'enseignement théorique servira à
donner aux élèves les connaissances acquises à la science par
Rapport du docteur NOGUEIRA, Lisbonne 1047
l'application de la méthode comparative, dont il faut dégager les
principes fondamentaux, et discuter et coordonner les résultats.
L'enseignement pratique aura pour objet la démonstration de ces
principes et poussera à la découverte de faits nouveaux dont la
science puisse tirer quelque profit.
Enseignement de la pathologie des maladies contagieuses.
Dans les deux médecines, ce sont les maladies contagieuses
ou infectieuses qui, à Vheure actuelle, préoccupent le plus les
esprits. La gravité de ces affections et les découvertes, réalisées ou
prévues, de la microbiologie justifient pleinement une telle préoccu-
pation. |
L'étude de cette classe de maladies a encore beaucoup de
lacunes à combler, et l’enseignement vétérinaire peut d'autant moins
s'en désintéresser, que c’est sur ce terrain que les méthodes com-
paratives trouvent leur meilleur emploi et que la profession vété-
rinaire est appelée à rendre de plus grands services à la société.
L'intérêt qu’eveille l’etude des épizooties, sous le point de
vue spéculatif, ainsi que pour le traitement, la prophylaxie et la
police sanitaire, exige que les écoles vétérinaires possèdent une
chaire spécialement consacrée à l’enseignement de la pathologie
des maladies contagieuses. Cet enseignement ne peut être efficace
que s’il fait accompagner les notions théoriques d’un grand nombre
de démonstrations et d'exercices bactériologiques, ainsi que de
l'observation clinique de plusieurs animaux attaqués de ces maladies.
Un laboratoire de bactériologie et quelques infirmeries destinées
à recevoir et à tenir en séquestre les animaux affectés de maladies
contagieuses, voilà ce qu'il est indispensable d’annexer à la chaire
où cette branche de la pathologie soit professée, d’après le type
déjà adopté par les écoles vétérinaires de plusieurs pays.
Le laboratoire peut servir non seulement aux démonstrations
et aux exercices pratiques courants de la bactériologie classique,
nécessaires à l'instruction des élèves, mais encore aux recherches
expérimentales sur la pathogénie des maladies contagieuses, ainsi
qu’à la préparation des vaccins, des sérums préventifs ou curatifs,
et des liqueurs révélatrices, telles que la tuberculine et la malléine.
La préparation de ces produits dans les laboratoires des écoles
vétérinaires aurait pour résultat une plus grande économie dans
l'acquisition de ces substances et, en même temps, une garantie
plus sûre de leur pureté et de leur efficacité, pourvu qu'il y eût
de l’uniformité dans les méthodes de fabrication et que l’on re-
nonçât à vendre le privilège exclusif de l'emploi de ces méthodes
à des entreprises industrielles et commerciales.
D'un autre côté, comme dans les écoles vétérinaires, ordi-
nairement établies dans les grandes villes, il est difficile d'obtenir
des animaux malades des espèces bovine, ovine, caprine et porcine,
il est à désirer que les gouvernements favorisent l'acquisition de
1048 Extension de l’enseignement vétérinaire.
ces animaux attaqués de maladies contagieuses, en dotant les écoles
d’un plus grand budget ou en permettant le transport gratuit de
ces animaux dans les chemins de fer et leur maintien sans frais
dans les infirmeries des écoles.
Il serait aussi avantageux de créer dans les écoles vétérinaires,
pour l’enseignement de la pathologie des maladies contagieuses ou
infectieuses, un cours de mycologie, complémentaire de celui de
bactériologie. En effet, beaucoup de maladies contagieuses des ani-
maux et de l’homme sont causées par des champignons inférieurs,
et même un certain nombre de parasites, pendant quelque temps
considérés comme bactéries, ont fini par être rangés parmi les
champignons. La chaire de pathologie des maladies contagieuses
dans les écoles vétérinaires aurait donc beaucoup à profiter de la
création d’un cours de mycologie qui permettrait en outre aux
vétérinaires d'aborder l'étude des maladies mycosiques des plantes,
pour la meilleure intelligence des rapports existant entre les patho-
logies animale et végétale.
Fondation de chaires de médecine comparée dans les écoles vétérinaires.
Y a-t-il lieu de fonder dans les écoles vétérinaires une chaire
de médecine comparée?
Dans les parties précédentes de ce rapport il a été dit que
depuis Bourgelat les tendances de l’enseignement vétérinaire se sont
constamment portées vers les études comparées entre la médecine
des animaux et celle de l’homme. Prétendre qu'une chaire de smé-
decine comparée est chose superflue ou déplaçée dans nos écoles
serait donc méconnaitre le véritable esprit de l'enseignement vété-
rinaire et la longue liste des services que cet enseignement a déjà
rendus à la médecine générale.
La question peut être envisagée d’une façon différente.
Puisque dans les écoles vétérinaires les méthodes comparatives
sont déjà en usage pour l'étude de l'anatomie, de la physiologie,
de la pathologie et de la pharmacologie, y a-t-il lieu de créer dans
ces écoles une chaire spéciale de médecine comparée?
Il y a certainement lieu; car, ainsi que la pathologie générale
a été dérivée de la pathologie spéciale par la comparaison des
phénomènes morbides classés en groupes et par le dégagement des
lois ou des rapports qui relient entre eux ces différents phénomènes,
ainsi la médecine générale résulte de l'étude comparative et systé-
matique des phénomènes anatomiques, physiologiques, pathologiques
et thérapeutiques chez l’homme et chez les animaux, pour en dé-
couvrir les analogies ou les dissemblances et en faire ressortir les
lois ou les principes généraux, que la médecine humaine ou la
médecine vétérinaire peuvent utiliser plus tard pour interpréter les
faits particuliers et mettre les méthodes d'observation et d’experi-
mentation sur la voie de nouvelles recherches.
Rapport du docteur NOGUEIRA, Lisbonne. 1049
L'enseignement de la médecine comparée trouve donc sa
place à la dernière année des cours des écoles vétérinaires, afin
que les élèves puissent eux-mêmes mettre à contribution les faits
et les lois qu'ils ont étudiés dans ces différents cours.
Une des matières à introduire dans le programme de la nou-
velle chaire de médecine comparée serait sans doute l'histoire de
la médecine humaine et de la médecine vétérinaire. La comparaison
des méthodes et des doctrines qui se sont succédées dans les sciences
médicales et la connaissance des progrès ou des arrêts que ces
sciences en ont ressenti, ne peuvent être qu’un précieux subside
pour l'enseignement de la médecine comparée.
CONCLUSIONS:
1) L'enseignement vétérinaire a toujours employé, pour l’observa-
tion et pour l'expérimentation, les méthodes comparatives.
2) L'emploi de ces méthodes dans l'étude des maladies contagieuses
des animaux domestiques a beaucoup contribué aux progrès
de la médecine générale.
3) Il y a lieu de créer dans toutes les écoles vétérinaires une
chaire consacrée à l'étude des maladies contagieuses ou in-
fectieuses.
4) Cette chaire aura pour annexes un laboratoire bactériologique
et des infirmeries pouvant tenir en séquestre les animaux
attaqués de maladies contagieuses.
5) L'enseignement de la bactériologie doit être accompagné de
celui de la mycologie.
6) La solidarité scientifique exige qu'on ne maintienne pas en
secret les procédés de préparation des vaccins, sérums et autres
produits bactériologiques.
7) Il est à désirer que les Gouvernements facilitent aux écoles
vétérinaires l'acquisition ou l'udmission d'animaux affectés de
maladies contagieuses.
8) I y a lieu de fonder dans les écoles vétérinaires une chaire
de médecine comparée.
9) L'histoire de la médecine humaine et de la médecine vétérinaire
doit entrer dans le programme de cette chaire.
a
1050 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Bericht von Dr. Paula Nogueira
Professor an der landwirtschaftlichen und tierärztlichen Hochschule, Lissabon.
(Auszug gefertigt von P. Kühner unter Leitung von Dr. Lydtin, Baden-Baden.)
as Studium auf den tierärztlichen Hochschulen, — so
führt der Berichterstatter aus, — habe sich anfänglich
auf die Behandlung kranker Tiere, die Bekämpfung
der ansteckenden Krankheiten durch die Prophylaxe
und die Seuchenpolizei beschränkt, fernerhin auf die
Gesundheitspflege und die Verbesserung der Vieh-
schläge und endlich auf die Fleischbeschau ausgedehnt. Allein
damit sei nur den Nutzzwecken der Wissenschaft genügt. Schon
Bourgelat habe aber, indem er die Studenten der Medizin zum
Besuche der veterinärmedizinischen Kurse aufforderte, erkannt,
wieviel die ersteren hierbei lediglich durch den Vergleich
an Wissen gewinnen würden.
Innerhalb der Veterinärmedizin selbst sei die nunmehr
erreichte einfachere und sinngemäßere Gruppierung der Krank-
heiten nur durch die auf den Gebieten der Anatomie, der
Physiologie, der Arzneimittellehre und der Pathologie bei dem
Vergleich der verschiedenen Haustiere unter einander gemachten
Beobachtungen ermöglicht worden. Darnach habe man die-
selben Vergleiche zwischen dem menschlichen und dem tie-
rischen Organismus angestellt, durch welche Arbeiten bereits
die Namen der Tierärzte Chauveau, Arloing, Ellenberger, Colin,
Schneidemühl u. a. berühmt geworden sind.
Die Ärzte ihrerseits haben von jeher vergleichende Stu-
dien gemacht, deren Gegenstand jedoch vorzugsweise die kleinen,
dem Menschen unähnlicher organisierten Tiere gewesen sind
Thatsächlich sei es das Studium der Ansteckung und die Ent-
deckung der krankheitserregenden Mikroorganismen gewesen.
welche die zwei medizinischen Wissenschaften zu der Erkenntnis
brachte, daß sie beide Zweige einer, der allgemeinen Medizin, sind.
Schon vor Pasteur haben Ärzte und Tierärzte auf dem
genannten Gebiete gemeinschaftlich gearbeitet, so Davaine und
Delafond bei der Erforschung des Milzbrandbacillus, Chauveau,
Colin and Villemin bei den Versuchen über den Ansteckungs-
stoff der Tuberkulose und ferner in der bekannten Lyoner
Kommission, die aus Ärzten und Tierärzten zusammengesetzt
Bericht von Dr. P. Nogueira, Lissabon. 1051
war, um zu untersuchen, ob das wirkende Agens der Schutz-
blattern und das der eigentlichen Blattern ein und dasselbe
sei oder nicht. Nachdem Pasteur den Bacillus der Hühner-
cholera und viele andere Mikroben als den Ansteckungsstoff
der Krankheiten von Haustieren gefunden hat, und die alte Lehre
von der Ätiologie der ansteckenden Krankheiten durch diese Ent-
deckungen stark erschüttert worden ist, haben die Arzte und
Tierärzte Deutschlands, Frankreichs und Italiens gemeinsam an
dem neu geschaffenen Werke gearbeitet. Seit jener Zeit seien
die beiden Wissenschaften mehr und mehr verschmolzen, indem
ihre Vertreter fortan vereint die Studien über die Ansteckung
nach den Methoden von Kock und Pasteur betrieben.
Berichterstatter zieht aus dem vorstehend Gesagten den
Schluß, daß die tierärztlichen Hochschulen sehr wohl geeignet
sind und dazu beigetragen haben, die medizinische Wissenschaft
auch in ihren abstraktesten Teilen zu bereichern, weshalb der
Tierarzt die Gleichstellung mit dem Arzte füglich beanspruchen
dürfe. Auch befinde sich der Einwand, daß mehr der Zufall als
ein systematischer Zug die Veterinärwissenschaft in ihre jetzige
Stellung gehoben habe, im Widerspruch mit den Prinzipien und
den Tendenzen, nach welchen der tierärztliche Unterricht seit
Bourgelat geleitet wird.
Hieran knüpft Berichterstatter die Frage nach der Errich-
tung von Lehrstühlen für vergleichende Medizin. Die von Tier-
ärzten bereits ausgeführten Arbeiten bewiesen,. daß erstere mit
den experimentalen Methoden des Vergleiches hinreichend ver-
traut und befähigt seien, die allgemeine Medizin ausbauen zu
helfen. Am meisten sei von der vergleichenden Methode auf
dem Gebiete der ansteckenden Krankheiten zu erwarten. Im
Hinblick auf den großen Wert einer gründlichen Kenntnis der
Pathologie der Viehseuchen hält Berichterstatter es für angezeigt,
daß gerade für diesen Zweig der Veterinärwissenschaft besondere
Lehrstühle errichtet werden. Einen Nutzen dürfe man von ihnen
jedoch erst dann erwarten, wenn der theoretische Unterricht von
klinischen Beobachtungen und bakteriologischen Untersuchungen
begleitet werde. Das für letztere zu schaffende Laboratorium ließe
sich gleichzeitig zur Herstellung von Impfstoffen, Heil- und
Schutzserum und von diagnostischen Mitteln, wie das Tuber-
kulin und das Malléin, benutzen. Auf diese Weise könnten die
genannten Substanzen zuverläßig rein und dabei billiger als früher
geliefert werden. Allerdings müsse die Herstellung in allen diesen
Laboratorien nach der gleichen Methode geschehen und dürfe
nicht Privatunternehmern überlassen werden. Im Budget der
tierärztlichen Hochschulen sei ein Posten zur Anschaffung der
zum Studium erforderlichen kranken Tiere vorzusehen.
Berichterstatter empfiehlt ferner die Eröffnung * mykolo-
gischer Kurse, indem er auf die Thatsache hinweist, daß die
1052 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Erreger vieler ansteckender Krankheiten, die anfangs für Bak-
terien gehalten wurden, sich später als Pilze entpuppten. So
werde auch die natürliche Verbindung der Tiermedezin mit
der Pflanzenheilkunde hergestellt.
Weiter weist Berichterstatter die Notwendigkeit der Er-
richtung eines besonderen Stuhles für vergleichende Medizin
nach. Ebenso wie die „Allgemeine Pathologie“ aus der „Spezi-
ellen“ durch die Vergleichung entstanden sei, habe das ver-
gleichende Studium der anatomischen, physiologischen, patho-
logischen und therapeutischen Erscheinungen der humanen
Medizin einerseits und der Tierheilkunde andrerseits zur Entsteh-
ung der „Allgemeinen Medizin“ geführt. Habe man es für
nützlich befunden, einen besonderen Lehrstuhl für „Allgemeine
Pathologie“ zu gründen, so müsse auch die „Allgemeine Medizin“,
die Zusammenstellung der gemeinsamen Grundsätze und Gesetze
aller medizinischen Wissenszweige, besonders doziert werden.
Der Unterricht in der vergleichenden Medizin sei in das letzte
Jahr des Studiums zu legen, weil er den Studierenden Gelegen-
heit zur Anwendung der früher erworbenen Kenntnisse biete.
Der neu zu errichtende Lehrstuhl solle außerdem die Ge-
schichte der menschlichen und der Veterinärmedizin in sein
Programm aufnehmen.
Der Berichterstatter faßt seine Schlußsätze, wie folgt, zu-
sammen:
1) Der tierärztliche Unterricht hat sich zu Beobachtungen
und Versuchen stets der vergleichenden Methoden bedient.
2) Die Anwendung dieser Methoden bei der Erforschung
der ansteckenden Krankheiten der Haustiere hat viel zu
dem Fortschritt der allgemeinen Medizin beigetragen.
3) Es ıst angezeigt, in allen tierärztlichen Hochschulen
Lehrstühle zum Studium der ansteckenden Krankheiten
_ zu errichten.
4) Diese Lehrstühle sollen über ein bakteriologisches Labo-
ratorium und über einen Stall für ansteckend kranke
Tiere verfügen.
5) Die Kurse über Bakteriologie sind mit denen uber Myko-
logie zu verbinden. |
6) Es ist unstatthaft, die Wege zur Herstellung von Impf-
stoffen, Serum und anderen bakteriologischen Erzeugnissen
geheim zu halten.
7) Es ist erwünscht, dass die Regierungen den tierärztlichen
Hochschulen den Erwerb ansteckend kranker Tiere erleichtere.
8) Es ist angezeigt, in den tierärztlichen Hochschulen Lehr-
stühle für vergleichende Medizin zu errichten.
9) Von diesen aus sollen auch die Geschichte der humanen
und die der Veterinärmedizin gelesen werden.
1053
Report of Dr P. NOGUEIRA
Professor at the School of Veterinary Medicine, Lisbon.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
1) Aım of Veterinary Education.
g re to the present time the principal object of veterinary
education has been: how to cure diseases of animals
and how to prevent the spreading of contagious and
infectious diseases. — It has also embraced hygiene
and zootechnic, but although the education given
in agricultural schools involves the two last named, the superior
competency of veterinarians cannot be disputed.
Of late years, inspection of meat has been added to the
curriculum, and all constitute the practical and useful object of
the theoretical and practical teaching of existing veterinary
schools.
But there is another: which was already foreseen by Bour-
gelat when he insisted on the essentially comparative nature
of the studies of physicians and veterinarians. — Since the day
of the foundation of veterinary schools, comparison between
the diseases of the various species of animals has been taught,
and from it originated the great discoveries which have made
the names of Chauveau, Arloing, Lesbre, Ellenberger, Colin,
Schneidemuhl etc. celebrated.
Physicians have worked in the same direction, but it is
to Pasteur and to his genius that the great progress made in
general medicine is due, which found in Aouley such an elo-
quent advocate and made the understanding between the two
medicines as thoroughly intimate as it is to-day.
From Pasteur and Robert Koch, all, both physicians and
veterianians, work hand in hand to reach the same object, “put
out or repress those terrible diseases which, like tuberculosis,
glanders, carbuncle, and rabies, affect animals and attack man”.—
1054 The extention of veterinary instruction
2) Necessity for the Extension of Veterinary Education.
From the above remarks, it is evident that to this day,
veterinary schools have contributed to the elevation of medical
sciences.
But yet, it can be objected that veterinary education has
reached this situation only by an “incidental manner, and the
nature proper to the biological phenomenon that it teaches
and not by a systematic spirit to which its organization pur-
posely obeys’ — and yet the ideas of Bourgelat are still remai-
ning and their tradition remains the same.
However; has not the time come to increase the curn-
culum of the classified veterinary education, by the creation of
special chairs for the study of diseases of animals compared to
those of man?
The comparative work done by veterinarians in anatomy.
physiology, and special pathology of contagious diseases, justify
an affirmative answer, as they “demonstrate that veterinarians
have become so familiarized with experimental methods, as to
believe themselves entitled to contribute in an official manner
to the increase or modification of the conceptions of general
medicine, by the use of similar methods.”’
To reach this object, the reformed education, as we con-
sider it, must be theoretical and practical.
“The former will serve to give students knowledge, added
to science, by the application of comparative methods”, and the
second “will have for its object the demonstration of those
principles and stimulate the discovery of new facts which may
be beneficial to science.”
3) Teaching of the Pathology of Contagtous Diseases.
Contagious diseases are at present the principal subject
of both medicines.
Many obscure points have yet to be cleared up, and vete-
rinarians cannot remain indifferent, as it is on this ground that
comparative methods will find their application and that the
professions will be called to render the gréatest services to
Society.
The importance of the study of epizootic diseases demands
that veterinary schools should have a special department of
pathology of contagious diseases, which ought to consist of
theoretical and: practical teaching and to be aided by the creation
of a laboratory of biology and of infirmaries (hospitals).
The laboratory is to be used for the demonstration of
classical bacteriology and also “for experimental researches, as
well as for the preparation of vaccine, preventive and curative
Report of Dr. P. NOGUEIRA, Lisbon. 1055
serums etc.” The preparation ought to remain in the hands
of those laboratories to insure their purity and efficacy.
The hospitals should be for the reception of animals affected
with contagious diseases and, as animals of bovine, ovine, ca-
prine species may sometimes be difficult to obtain, by veter-
inary schools located in large cities, Governments ought to
establish a special budget in their favour to facilitate the pur-
chase, transport and keeping of the said animals in those
hospitals.
A course of mycology ought also to be created in veter-
inary schools, which would allow veterinarians to study mycosic
diseases of plants.
4) Chair of Comparative Medicine in Veterinary Schools.
Taking into consideration the remarks made in the first
part of this report, the fact that, since Bourgelat, the tendencies
of veterinary education have always been towards a compara-
tive study between the diseases of animals and those of man,
the idea of the creation of a Chair of Comparative Medicine
in veterinary schools seems to assume great importance.
Comparative methods have existed in veterinary schools ever
since their foundation; and a special chair of comparative medicine
“ought to be created. Because, as general pathology has sprung
“from special pathology by the comparison of the morbid phe-
‘nomena, classed in groups, and by the development of the laws
“or relations which unite these various phenomena together,
“so general medicine results from the comparative.
“A systematic study of the anatomical, physiological,
“pathological, and therapeutical phenomena in man and animals
“is required, to show the resemblances and the differences
“and bring out the laws or general principles that human and
“veterinary medicine may afterwards utilize to understand the
“peculiar facts and place the methods of observation and re-
“presentation on the road to new researches.”
The study of comparative medicine has its place during
the last year of the student’s studies. It ought to include as
one of its essential features the history of Human and Vete-
rinary Medicine.
CONCLUSIONS.
1) Veterinary education has always used comparative methods,
both for observation and experimentation.
2) The use of these methods tn the study of contagious dts-
eases of domestic animals has contributed much to the
progress of general medicine.
1056
The extention of veterinary instruction.
3) A chair for the study of contagious or infectious diseases
ought to be created ın all veterinary schools.
4) This chair ought to have for annexes a bacteriologial
laboratory and hospitals to receive animals affected with
contagious diseases.
5) The teaching of mycology must be part of that of bac-
Zeriology.
6) Scientific solidarity demands that the methods of prepa-
ration of vaccine, serums, and other bacteriological pro-
ducis shall not remain secret.
7) I 1s desirable that Governments should assist veterinary
schools in purchasing or keeping animals affected with con-
tagious diseases.
8) If ts advisable fo create tn veterinary schools a Chatr of
Comparative Medicine.
9) The history of human and of veterinary medicine shalt
enter tnto the programme of that department.
1057
Bericht von Dr. Schütz
Geh. Regierungsrat, Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin.
n den akademischen Lehrer werden mannigfache An-
À forderungen gestellt, denen er in dieser oder jener
9 Weise gerecht werden soll, von dem Staate, welcher
ihm die Ausbildung der studierenden Jugend anver-
traut, damit sie für spätere Lebensberufe in genügen-
der Weise vorbereitet werde, von der studierenden
Jugend selbst und endlich von den Fachgenossen, welche Weiter-
bildung und Förderung der Wissenschaft von ihm erwarten.
Besonders gilt das Gesagte von einem Lehrer medizinischer*)
Fächer. Der Mathematiker, der Physiker, der Chemiker, der
Zoologe und der Botaniker können ihr Fach als reine Wissenschaft
vertreten; sie brauchen keine angewandte Mathematik und Physik
für Baumeister, keine Chemie für Techniker, keine Zoologie für
Menschenärzte, Tierärzte und Forstmänner und keine Botanik für
Landwirte und Pharmaceuten zu lehren. Der Lehrer medizinischer
Fächer dagegen muß neben den wissenschaftlichen auch praktische
Ziele in seinem Unterrichte verfolgen und auf die Bedürfnisse des
praktischen Berufes weitgehende Rücksicht nehmen. Ich will dies
an denjenigen Fächern zeigen, welche im medizinischen Studium
die breite und unentbehrliche Grundlage bilden, auf welcher alle
übrigen medizinischen Fächer weiter bauen: an der Anatomie und
Physiologie, ohne deren genaue Kenntnis ein erfolgreicher Betrieb
der Pathologie nicht möglich ist. Und doch darf der Anatom und
Physiolog nicht aus dem Auge verlieren, daß die Anatomie und
Physiologie nicht nur medizinische Hülfswissenschaften sind, sondern
auch als reine Wissenschaften ihr eigenes, inhaltsreiches Leben
führen und sich Ziele stecken, die von den Bedürfnissen des
praktischen Lebens unabhängig sind und über dieselben hinausgehen.
*) Ich brauche das Wort: Medizin im Sinne von Virchow, „daß
zwischen Tier- und Menschenheilkunde wissenschaftlich keine Scheidegrenze
ist. oder sein sollte; das Objekt ist verschieden, aber die Erfahrungen, die
aus dem Objekte zu schöpfen sind, sind Lehrsätze, welche die Grundlage
der Doktrinen bilden. Daher hat sich auch von seiten der Wissenschaft die
Verbindung zwischen Tier- und Menschenarzneikunde immer inniger ge-
staltet.‘‘
67
1058 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Der Wirkungskreis des Anatomen und Physiologen muß sich
also nach mehreren Richtungen hin ausdehnen, wenn er ganz er-
füllt werden soll. In welcher Weise werden nun Anatom und
Physiolog als Forscher und Lehrer der verschiedenen Aufgaben,
welche Wissenschaft und Praxis ihnen stellen, zu lösen versuchen?,
und inwieweit werden sie die Studierenden der Medizin in die
Anatomie und Physiologie als Wissenschaften gleichzeitig einführen?
Es erscheint mir als ein dankbares Beginnen, wenn ich in
dem diesjährigen tierärztlichen Kongresse meinen Standpunkt in
der angeregten Frage darlege und in kurzen Zügen auseinander zu
setzen versuche, wie ich die Stellung des Anatomen und Physio-
logen, ja, des Lehrers medizinischer Fächer überhaupt im Lehrplane
einer Hochschule beurteile, und in welcher Weise dieselben nach
meiner Meinung ihre Stellung auszufüllen bemüht sein müssen.
Den Ausgangspunkt des anatomischen Unterrichts bildet die
beschreibende Anatomie (Anthropotomie, Zootomie). Dieselbe verschafft
uns einen Einblick in die Art und Weise, wie sich der Körper des
Menschen und der Tiere aus zahlreichen, verschieden wirkenden
Teilen oder Organen zusammensetzt: aus Knochen, Bändern, Muskeln,
Nerven, Blutgefäßen, Drüsen u. s. w. Alle diese Teile sind meistens
schon durch Zergliederung mit dem Messer oder der Scheere für
sich darstellbar und in ihrer Form und Verbindung mit den
Nachbarteilen auf das genaueste zu erkennen. Um allein die be-
schreibende Anatomie zu beherrschen, muß der Studierende viel
Zeit und angestrengte Thätigkeit aufwenden.
Von allen Zweigen, über welche sich der Wirkungskreis des
Anatomen erstreckt, ist die beschreibende Anatomie für das medi-
zinische Studium der wichtigste und deshalb auch der am meisten
gepflegte und am frühesten ausgebildete Zweig der Anatomie.
Jetzt ist sie im ganzen soweit in sich abgeschlossen und vollendet,
daß selten, und dann vorzugsweise auf dem Gebiete der Nerven-
und Gehirnanatomie, bedeutendere Entdeckungen veröffentlicht
werden. |
Während aber der Anatom auf dem Gebiete der beschreibenden
Anatomie als Forscher nur spärliche Früchte ernten kann, findet
er als Lehrer ein reiches Arbeitsfeld, auf welchem er sich durch
die besondere Methode seines Unterrichtes um die Studierenden
große Verdienste erwerben kann. Das Wesentliche dieser Methode
besteht darin, daß der Lehrvortrag mit Demonstrationen verknüpft
wird, und daß sich an die Lehrvorträge die praktischen Übungen
des Präpariersaales anschließen. Dabei muß der Lehrer in den
Vorträgen und noch mehr in den praktischen Übungen die
Studierenden vor allen Dingen zur Beobachtung anleiten, d. h. zum
methodischen und planmäßigen Gebrauche ihrer Sinneswerkzeuge.
Um aber mit Erfolg beobachten zu können, ist es notwendig, daß
der Studierende angehalten wird, sich eine Summe von Fertig-
keiten, namentlich manuelle Geschicklichkeit, zu erwerben.
Denn die Naturobjekte müssen erst in einen zur Beobachtung
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1059
geeigneten Zustand versetzt werden, sie müssen mit Instrumenten
zerlegt oder mit Hülfe anderer Methoden zur Untersuchung vor-
bereitet werden. Diese Technik will eingeübt sein und kann oft
erst mit vieler Ausdauer erlernt werden. Zu einem guten Menschen-
und Tierarzte gehört eben nicht allein Urteilskraft, Gedächtnis und
Phantasie, sondern auch ein nicht geringes Maß von Geschicklich-
keit; gleichwie bei einem Künstier zur Fähigkeit, künstlerisch zu
gestalten, noch die Beherrschung der Kunstmittel hinzugesellt
sein muß.
Je mehr der Studierende in den anatomischen Vorträgen und
auf dem Präpariersaale die richtige Anleitung und Schulung er-
fahren und sich in der Naturbeobachtung und im Gebrauche der
oben genannten Hülfsmittel geübt hat, um so leichter wird es ihm
später in den klinischen Semestern werden, gute Krankheitsdiagnosen
zu stellen. Ein lebendiges Bild vom Baue des gesunden Menschen
and der gesunden Tiere in seinem Gedächtnisse bewahrend und in
Beobachtung geübt, wird er rasch und leicht krankhafte Veränder-
angen, z. B. eine Geschwulst und eine Verlagerung der Teile, erkennen
und imstande sein, sie methodisch zu beschreiben.
Mithin betrachte ich es zwar als eine Hauptaufgabe des ana-
tomischen Lehrers, daß er Anschauungsunterricht im weitesten
Sinne des Wortes treibt. Allein ich erblicke hierin nicht das
einzige Mittel, durch welches der anatomische Stoff dem Lernenden
zugänglicher gemacht werden muß. Ein anderes, nicht minder
wirksames Mittel zur Erreichung dieses Zieles muß das Bemühen
des Lehrers sein, den Unterricht zu beleben und das Interesse für
den Gegenstand zu steigern, indem er bald auf die Rolle, welche
die einzelnen Organe im lebenden Organismus spielen, also auf ihre
Funktion, in geeigneter Weise mit Rücksicht nimmt, bald auf die
wissenschaftlichen Probleme eingeht, welche sich an die anatomischen
Thatsachen anschließen lassen. Mithin soll der anatomische Unter-
richt nicht nur ein Anschauungsunterricht, sondern gleichzeitig ein
wissenschaftlicher Unterricht sein.
Dadurch kommen wir zu den übrigen Zweigen, welche in den
Wirkungskreis des Anatomen gehören: die vergleichende Anatomie,
die Gewebelehre und die Entwicklungsgeschichte, und betreten das
Feld, auf welchem der Anatom auch als Forscher zur Zeit vorzugs-
weise thätig ist. Wir wenden uns der Stelle zu, an welcher die
Aufgaben des. Anatomen in sehr verschiedener Weise beurteilt
werden, je nachdem sich die Beurteiler von. praktischen oder
wissenschaftlichen Gesichtspunkten leiten lassen. Denn zwischen
der beschreibenden Anatomie und den drei anderen Fächern
besteht der Gegensatz, daß nur die erstere für die menschen- oder
tierärztliche Ausbildung unerläßlich ist, vergleichende Anatomie,
Gewebelehre und Entwicklungsgeschichte aber am kranken Menschen
oder kranken Tiere nicht unmittelbar praktisch auszunutzen und
für den handelnden Menschen- oder Tierarzt nur insofern von
Bedeutung sind, als sie seine Urteilskraft in naturwissenschaftlichen
1060 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Dingen erweitern und dadurch gleichzeitig für seinen eigenen
Beruf schärfen.
Als die beschreibende Anatomie in der Menschenheilkunde
nach der Blüteperiode im 16. und 17. Jahrhundert einen vor-
läufigen Abschluß gefunden hatte, blieben die wahren Forscher in
ihrem Wissensdrange nicht mehr bei der Untersuchung des mensch-
lichen Körpers stehen, sondern wandten sich, um über die Stellung
desselben in der Natur Aufschluß zu bekommen, zu der Zer-
gliederung ähnlicher Organismen; sie betrieben im Hinblick auf
den Menschen vergleichende Anatomie. Und je mehr auf diesem
weiten Gebiete immer größere Probleme auftauchten, um so mehr
dehnte sich die Forschung auf-andere, dem Menschen nicht mehr
ähnliche Organismen aus, bis allmählich die gesamte Organismen-
welt der vergleichenden Betrachtung unterworfen wurde. Diesen
Aufschwung nahm die vergleichende Anatomie am Anfange unseres
Jahrhunderts. Und als die vergleichende Anatomie sich nach allen
Richtungen hin entfaltet und für sich das allgemeine Interesse
wachgerufen hatte,. da sproßten die Histologie und Entwicklungs-
geschichte aus ihrem Schoße hervor und nahmen auf dem von ihr
vorbereiteten Boden eine überraschend schnelle Entwicklung.
So wurde in unserem Jahrhundert die morphologische Richtung
in der Anatomie die herrschende und tonangebende. Sie wurde
getragen durch das umfassende Genie des vielbewunderten Curier,
durch Meckel, den berühmten Hallenser Anatomen und durch
Johannes Müller, welcher Jahrzehnte lang das geistige Haupt der
morphologischen Schule in Deutschland war. Zu diesen Männern
gehörte auch Gurlt, der größte deutsche Anatom in der Tier-
heilkunde.
In der Tierheilkunde, welche die Haustiere zum Gegenstand
medizinischer Forschungen macht, hatte die Anatomie von vorn-
herein eine vergleichende Richtung. Mit Rücksicht auf seinen
wirtschaftlichen Wert war das Pferd zwar der Mittelpunkt des
Lehrvortrages und der praktischen Übungen im Präpariersaale.
Allein der medizinischen Beschreibung des Pferdes schloß sich
sofort diejenige der übrigen Haustiere an, welche doch einen ganz
verschiedenen Bau haben. Dazu kam, daß die Namen für die
Knochen, Blut- und Lymphgefäße, Eingeweide, Drüsen und Sinnes-
organe aus der Anatomie des Menschen übernommen werden
mußten, und daß deshalb das Studium der letzteren notwendige
Voraussetzung für einen Anatomen in der Tierheilkunde war.
Auch Histologie und Entwicklungsgeschichte hatten von Anfang an
einen vergleichenden Charakter und gaben das eigentliche und
natürliche Forschungsgebiet der Anatomen in der Tierheilkunde ab.
Ich will jedoch die Frage, welche Aufgaben die Anatomie zu
erfüllen hat, nicht durch den Hinweis auf die Geschichte entscheiden,
sondern auf die Sache selbst eingehen. Denn es handelt sich um
eine prinzipielle Frage: Soll die Anatomie als selbständige
Wissenschaft oder soll sie nur in soweit gelehrt werden, als sie
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1061
für die praktischen Bedürfnisse des Menschen- und Tierarztes
erforderlich ist. In letzterem Falle würde sie sich unter die Bot-
mäßigkeit der Physiologie und der klinischen Fächer begeben.
Wem es.Ernst damit ist, daß der Menschen- und Tierarzt
sich über das Niveau des handwerksmäßigen Schaffens durch
wissenschaftlichen Sinn erhebt, für den kann die oben erwähnte
Frage wohl nicht anders beantwortet werden als dahin, daß auf
unseren Hochschulen vor allen Dingen wissenschaftliche Anatomie
gelehrt werden muß... Um so mehr muß dies verlangt werden, als
ja viele Studierende anderer Berufe sich zu ihrer allgemeinen
Ausbildung auch eine Kenntnis des menschlichen oder tierischen
Körpers erwerben wollen.
Der Anatom, welcher den menschlichen Körper oder den
Körper der Haustiere gründlich verstehen will, darf denselben
nicht für sich allein betrachten, sondern er muß ihn im Zusammen-
hange mit den übrigen Organismen zu begreifen lehren. Darum
müssen sich zur beschreibenden Anatomie noch die vergleichende
Anatomie, die Gewebelehre und die Entwicklungsgeschichte als er-
gänzende Fächer hinzugesellen.
Worin besteht nun das Wesen der vergleichenden Anatomie?
Wenn man das gesamte Tier- und Pflanzenreich überblickt, so
kann man beobachten, daß die unzähligen Organismen in ihrem
Bau einander ähnlich sind. Dabei lassen sich von der einfachsten
Form bis hinauf zu der zusammengesetztesten Übergänge nach-
weisen. An diese Thatsache knüpft der vergleichende Anatom an;
er beschränkt sich nicht auf die genaueste Untersuchung jedes
einzelnen Organismus, sondern er sucht das Gleichartige zwischen
den verschiedenen organischen Formen herauszufinden, indem er
die durch strenge Untersuchung erhaltenen Formbefunde vergleicht
und sie je nach ihrer Ähnlichkeit in nähere oder entferntere Be-
ziehungen zu einander setzt. Durch Betrachtung aller Organismen
z. B. findet der vergleichende Anatom, daß der Mensch und alle
Tiere und Pflanzen nach demselben Grundprinzip gebaut sind,
insofern sie aus einzelnen Zellen zusammengesetzt sind oder selbst
nur einzelne Zellen sind. Wenn er dann die verschiedenen Tier-
formen vergleicht, so erhält er das schon etwas speziellere Ergebnis,
daß sich die Zellen bei ihnen zu besonderen Schichten oder
Blättern anordnen. Noch mehr spezialisiert ist seine Aufgabe,
wenn er nur eine Tierklasse untersucht, oder wenn er ein Organ-
system, oder nur ein einzelnes Organ in seine verschiedenen
Wandlungen verfolgt und das Typische vom Besonderen abzu-
scheiden versucht.
In allen diesen Fällen beruht sein Verfahren auf Beobachtung
und Vergleichung. Es ist vergleichende Naturbetrachtung, welche
von ihm planmäßig als wissenschaftliche Methode ausgebildet wird.
Dabei fördert er die Erkenntnis, daß ein gesetzmäßiger Zusammen-
hang zwischen den Organismen besteht, und schon diese Erkenntnis
1062 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
ist von großem wissenschaftlichen Werte, selbst wenn wir nicht
imstande wären, die Ursachen für diesen Zusammenhang anzugeben.
Die Gewebelehre erhielt ihr wissenschaftliches Fundament erst
im Jahre 1839 mit der Begründung der Zellentheorie durch
Schleiden und Schwann, und nur die morphologische Vergleichung
des pflanzlichen und tierischen Organismus war es, welche zu
dieser Theorie geführt hat. In der Histologie reichen sich tierische
und pflanzliche Morphologie zu gegenseitiger Förderung beständig
die Hände, und wenn man die Gewebelehre ihres vergleichenden
Charakters beraubt, so sinkt sie zur gedankenlosen Gewebs-
beschreibung herab. Gerade an den Resultaten in der Histologie
kann man erkennen, daß die vergleichende Betrachtung der Natur-
objekte schon an sich sehr wertvoll ist, und daß reine wissenschaft-
liche Bestrebungen die größte praktische Bedeutung erlangen
können, Denn im Anschlusse an die Zellentheorie ist die Cellular-
pathologie entstanden und hat die Physiologie reichen Gewinn für
die Erklärung der Lebensprozesse gezogen.
Hiernach reicht der Unterricht in der Gewebelehre in andere
Disziplinen des medizinischen Wissens hinein und nimmt neben
der Anthropotomie die Lehrthätigkeit des Anatomen am meisten
in Anspruch.
Endlich ist auch die Entwicklungsgeschichte ein wichtiges Glied
in der Erkenntnis der organischen Formenwelt, welches in inniger
Verbindung mit der vergleichenden Anatomie steht und sich nur
dadurch von derselben unterscheidet, daß sie sich nicht mit den
ausgebildeten Formen, sondern mit den in der Bildung begriffenen
beschäftigt. Die Entwicklungsgeschichte beschränkt sich nicht auf
die Beobachtung und Beschreibung eines einzelnen Organismus,
sondern geht überall vergleichend zu Werke. Diese Richtung hat
Ernst v. Baer durch sein grundlegendes Werk angebahnt. Durch
das Studium der Entwicklungsgeschichte lernen wir die Thatsache
kennen, daß die Organismen aus einfachsten Zuständen sich ent-
wickeln, daß auch der komplizierteste Organismus aus einer einzigen
Zelle hervorgeht und eine Stufenreihe von Metamorphosen durch-
läuft, welche an bleibende Zustände niederer Organismen erinnern.
Aus dem vorstehenden ergiebt sich, daß die eigentliche Auf-
gabe und das so überaus weite und noch ergiebige Arbeitsfeld des
Anatomen die Morphologie ist. Der Anatom soll den Studierenden
der Medizin nach den verschiedenen Richtungen hin Gelegenheit
geben, sich eine Kenntnis der menschlichen und tierischen Formbil-
dung anzueignen und auf Grund der Entwicklungsgeschichte und der
vergleichenden Anatomie zu einem wissenschaftlichen Verständnisse
derselben zu gelangen. So wird die Anatomie am besten in den
Studierenden das Fundament legen, auf welchem mit Erfolg das
Studium der physiologischen Vorgänge und später das eigentliche
menschen- oder tierärztliche Studium, dasjenige der pathologischen
Vorgänge begonnen werden kann. So wird der anatomische
Unterricht auch ein Glied in dem gesamten naturwissenschaftlichen
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1063
Unterricht; dann wird er alle diejenigen zu sich heranziehen,
welche als zukünftige Lehrer und Förderer der Naturwissenschaften
einen Einblick in den gesetzmäßigen Bau des menschlichen und
tierischen Körpers gewinnen wollen.
Nach der strengen Methode der vergleichenden Forschung
arbeitet auch die Physiologie.
Wir sind bei einem Wendepunkte in der Physiologie angelangt,
wie er deutlicher sich nicht bemerkbar machen kann. Was diesen
Wendepunkt in der Physiologie charakterisiert, ist nicht schwer
zu erkennen. Denn während wir die groben chemischen und
physikalischen Erscheinungen am Körper zum größten Teile kennen
gelernt haben und zwar durch die genialen Forschungsmethoden
und die gewaltigen Entdeckungen der Forscher unserer Zeit, können
wir die allgemeinen, die elementaren Lebenserscheinungen nicht
erklären. Wir kennen die Gesetze der Herzthätigkeit, der Blut-
bewegung, des Luftwechsels in den Lungen, der Muskelzuckung
und der Nervenleitung; wir kennen die Leistungen der Sinnes-
organe; wir wissen, in welcher Weise die Verdauungssäfte auf die
Nahrung einwirken; wir kennen die anatomische Grundlage vieler
psychischer Vorgänge. Aber alles das sind nur die Massenwirkungen
großer Teile des Körpers; die eigentlichen Rätsel des Lebens sind
noch nicht gelöst.
Um aber diese Rätsel zu lösen, muß der Physiolog einen
anderen Weg einschlagen, dessen Fruchtbarkeit das Aufblühen der
Anatomie bereits glänzend bewiesen hat; ich meine den Weg der
cellularen Forschung.
In der Muskelzelle liegt das Rätsel der Herzbewegung, der
Muskelkontraktion; in der Drüsenzelle ruhen die Ursachen der
Sekretion; in der Epithelzelle, in der weißen Blutzelle liegt das
Problem der Nahrungsaufnahme, der Resorption, und in der
Ganglienzelle schlummern die Geheimnisse der Regulierung aller
Körperleistungen. In der Zelle haben die Lebensvorgänge ihren
Sitz, und wenn die Physiologie die Erforschung der Lebens-
erscheinungen als ihre Aufgabe betrachtet, so muß sie die letzteren
an dem Orte untersuchen, wo der Herd der Lebensvorgänge ist,
d. i. in der Zelle. Die Organphysiologie muß sich deshalb zu einer
Zellenphysiologie entwickeln. Hierin liegt nur der natürliche Ent-
wicklungsgang, welcher zuerst die groben Leistungen der Organe
ins Auge faßt und dann tiefer und tiefer dringt, bis er bei der
Zelle angelangt ist. Wie die Anatomie ausgegangen ist von den
großen Organen des Körpers, um erst in unserem Jahrhundert bis
zu den kleinsten Elementen desselben, den Zellen, zu gelangen,
mil deren feinster morphologischer Erforschung der glänzende
Fortschritt der modernen Anatomie sich vollzog, so mußte auch
die Physiologie beginnen mit der Erforschung der großen, augen-
fälligen Organfunktionen und konnte erst in unserer Zeit heran-
treten an die Lebenserscheinungen der Zelle. Eine Cellular-
1064 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
physiologie läßt sich aber nur mit Hülfe der vergleichenden Methode
begründen.
Stellt man. sich aber auf den vergleichend-physiologischen
Standpunkt, den zuerst Johannes Müller in Deutschland vertrat, so
eröffnet sich ein unabsehbar weites Arbeitsgebiet für cellular-
physiologische Untersuchungen. Die vergleichende Untersuchung
zeigt zunächst die wichtige Thatsache, daß die elementaren Lebens-
erscheinungen an jeder Zelle beobachtet werden können, sei sie
eine Zelle aus irgend einem Gewebe der höheren Tiere, sei sie aus
einem Gewebe der niederen Tiere, sei sie aus einem Gewebe der
Pflanzen oder sei sie schließlich eine. freilebende Zelle, ein selbst-
ständiger einzelliger Organismus. Jede dieser Zellen zeigt die all-
gemeinen Lebenserscheinungen in ihrer individuellen Form. Mit
dieser Erfahrung ausgerüstet, hat es der Forscher nur nötig, für
jeden speziellen Versuchszweck aus der Fülle der Formen die ge-
eignetsten Objekte auszuwählen.
Jede Zelle, welcher Art sie auch sei, versieht alle elementaren
Funktionen des Lebens. Ohne sich zu ernähren, ohne: zu atmen,
ohne Stoffe auszuscheiden u. s. w. kann die Muskelzelle ebenso-
wenig ihre Bewegungen ausführen wie die Amoebe. Es giebt
überhaupt keine Zelle, die nur das eine thäte, denn es liegt in der
Natur des Lebensprozesses, daß er nach verschiedenen Seiten hin
in die Erscheinung tritt. Freilich wird man für die Erforschung
einer elementaren Lebenserscheinung auch unter den einzelligen
Organismen stets solche Objekte wählen müssen, bei denen sie
besonders deutlich hervortritt. Man wird für die Untersuchung
der Sekretion Zellformen wählen, bei denen der Sekretionsakt der
Untersuchung leicht zugänglich ist, ebenso wie man für das
Studium der Kontraktionserscheinungen auch nur Objekte nehmen
wird, an denen Kontraktionsbewegungen direkt sichtbar sind.
Ferner wird es notwendig sein, die Lebenserscheinungen an ver-
schiedenartigen Zellformen vergleichend zu behandeln, denn nur
eine vergleichende Cellularphysiologie ist imstande, das Spezielle
und Unwesentliche vom Allgemeinen und Wesentlichen zu unter-
scheiden. Die Wahl des Objektes wird in jedem einzelnen Falle
ganz allein von der gegebenen Aufgabe bestimmt werden.
Die Morphologie, die Vorläuferin der Physiologie, hat auch
hier der physiologischen Untersuchung den Weg bereits geebnet.
Wir kennen heute den Bau der Zellen, seien sie freilebend, seien
sie zu Geweben verbunden, bis in äußerst feine Einzelheiten hinein,
und manchen wichtigen Aufschluß, manche wertvolle Anregung
betreffs der Lebenserscheinungen, z. B. der Gewebszellen, der Zellen
des Centralnervensystemes, der Drüsen und der Muskeln haben wir
der histologischen Forschung zu verdanken.
Auch in der Pathologie bildet die Zelle den Gegenstand der
Forschung. Denn die cellulare Theorie des. Lebens führt ohne
weiteres zu der cellularen Theorie der Krankheit.
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1065
Vor etwa 50 Jahren begann Virchow seine Arbeit, um den
Bann abzuschütteln, welcher sich um die Medizin gelegt halte.
Welche Mühe hat es gekostet, die durch tausend Bande der
Sprache und der Überlieferung gesicherte Humoralpathologie zu
stürzen, und an ihrer Stelle eine einfache, auf wirkliche Anschau-
ung und auf unmittelbaren Versuch gegründete Wissenschaft von
den Geweben und ihrer Bedeutung für Pathologie und Therapie
aufzurichten. Zu der genannten Zeit waren die Beschreibungen
von Schleiden über die Anfänge der pflanzlichen und die von
Schwann über die Anfänge der tierischen Gewebselemente eben zu
voller Geltung gelangt. Die neue, sogenannte „Zellentheorie* war
die alte Lehre von der Generatio aequivoca, angewendet auf die
Bildungsvorgänge innerhalb der Tiere und Pflanzen. Die Richtig-
keit der Theorie glaubte man durch die Organisation der Exsudate
und „Rohblasteme“ bestätigen zu können. Und doch hat sich alles
als irrig erwiesen. Aber was Schwann unsterblich gemacht hat, ist
nicht die „Zellentheorie*, nicht die Lehre von der Entstehung der
Zellen aus dem Cytoblastem, sondern der Nachweis, daß sich alle
Gewebe aus Zellen entwickeln, und daß demnach alle physiologische
und pathologische Thätigkeit auf die Zelle zurückzuführen ist.
Auf diesem Nachweis konnte Virchow später weiter bauen und die
auf unermüdlicher und fortgesetzter Beobachtungsthätigkeit be-
ruhende Lehre von der kontinuierlichen Fortpflanzung der Zellen
innerhalb der Individuen (,,omnis cellula e cellula“) begründen.
Diese Lehre wurde die Grundlage der Cellularpathologie.
Nun wäre es vermessen, wenn man behaupten wollte, alles
das, was Virchow zum Aufbau der cellularpathologischen Doktrin
beigebracht hat, sei vollkommen. Aber ich finde auch bei unbe-
fangener Prüfung nicht, daß die neuere Forschung Gesichtspunkte
ergeben hat, durch welche in der Grundlage der cellularpathologischen
Anschauung eine Änderung herbeigeführt worden wäre. Denn das
letzte Ziel der cellularpathologischen Untersuchung ist die Lokali-
sation der Krankheit. Dies ist. der Punkt, von wo aus die Cellular-
pathologie ihre größten Einwirkungen auf den Gesamtgang der
modernen Medizin ausgeübt hat.
Die pathologischen Forscher sind daher berechtigt, ihr Streben
auf den anatomischen Grund der Krankheit zu richten. Aber ich
kann nicht sagen, daß es ausreichend ist, wenn dies nur vom
pathologisch-anatomischen Standpunkte aus geschieht. Denn ob-
schon die neuere Medizin den pathologisch-anatomischen Forsch-
ungen am meisten zu verdanken hat, so kann man doch damit
nicht auskommen. Man muß sich nur klar machen, wie die
Untersuchungen auszuführen sind. Jede wissenschaftliche Betrachtung
muß auf die anatomische Grundlage gerichtet sein, gleichviel, ob
sie am kranken Menschen, am kranken Tiere, oder am Kadaver
ausgeführt wird. Denn jede Art von Veränderung, welche wir
wahrnehmen, tritt an bestimmten Teilen des Körpers ein. In ge-
wissen Teilen hat sie ihren Sitz, von da geht sie aus, immer kann
1066 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
man sie auf einen bestimmten Herd der Wirksamkeit lokalisieren.
In diesem Sinne bedeutet die Forderung anatomischer Grundlagen
nicht, daß nur das Resultat der pathologisch-anatomischen Unter-
suchung die Basis des menschen- oder tierärztlichen Wissens sein
sollte; auch der Kliniker muß auf die anatomische Grundlage
zurückgehen, aber er thut dies häufig nur in der Betrachtung, nur
im Geiste, nicht, wie der pathologische Anatom, in Wirklichkeit.
Deshalb müssen die Vorgänge an der anatomischen Grundlage auch
chemisch und physikalisch, d. h. physiologisch erforscht werden.
Neben der pathologischen Anatomie steht die pathologische
Physiologie; beide. haben die Pathologie zu einer selbständigen
Wissenschaft gemacht. Die Pathologen müssen sich aber bewußt
bleiben, daß dieses Selbständigmachen der Pathologie, diese Er-
hebung der Pathologie zum Range einer Naturwissenschaft vor
allen Dingen erfordert, daß die Pathologen ihre Unabhängigkeit
darin wahren, daß sie keiner fremden Wissenschaft gestatten, ihre
Hypothesen ohne weiteres in die Pathologie einzuführen, und daß
sie die letztere nicht in die Stellung einer bloß angewandten
Wissenschaft zurückdrängen lassen. Das aber können die Patho-
logen nur, wenn sie selbst an der Arbeit bleiben und selbst etwas
leisten. Die Pathologen müssen fortfahren, ihre eigenen Tier-
versuche zu machen, d. h. sie müssen mit Hülfe der experimen-
tierenden Methode auch fernerhin versuchen, die Ursachen und den
Verlauf der Krankheiten dadurch festzustellen, daß sie dieselben
künstlich bei Tieren erzeugen. Dadurch kommen aber die Patho-
logen in die giückliche Lage, überall anerkannt zu sehen, daß jeder
Fortschritt in der Pathologie auch einen Fortschritt in der Anatomie
und Physiologie nach sich zieht.
Der Patholog kennt nur noch das, was der naturwissenschaft-
lichen Forschung zugänglich ist; wie jeder andere Naturforscher
kennt er nur Körper und Eigenschaften von Körpern, und beide,
Körper und Eigenschaften, lernt er durch die Vorgänge an den-
selben, durch die Bewegung, kennen. Sobald der Mensch oder das
höher organisierte Tier die ersten Stadien des Eilebens durchlaufen
hat, sehen wir die Bewegungserscheinungen an ihnen nicht bloß
auf Zellenbildung und Zellumbildung beschränkt, sondern aus
den Zellen haben sich Gewebe, Organe und Organsysteme mit
komplizierten Bewegungsgesetzen gebildet. Spricht der Patholog
von einer Krankheit, so meint er damit diejenigen Bewegungs-
erscheinungen, welche er an krankhaft veränderten Geweben,
Organen und Organsystemen wahrnehmen kann. Darin liegt aber
das Gemeinschaftliche, in dem sich Mensch, Tier und Pflanze
begegnen. Und überall, wo der Patholog diese Bewegungs-
erscheinungen verfolgt, findet er, daß sie von bestimmten chemischen
und physikalischen, d. h. mechanischen Bedingungen abhängen,
wie jede andere Erscheinung in der Natur. Dabei hat der Patholog
schon lange die vergleichende Richtung eingeschlagen. Dem tier-
ärztlichen Pathologen lag diese Richtung näher als dem menschen-
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1067
ärztlichen, aber auch der letztere überzeugte sich bald, daß nicht
alle Krankheiten bei dem Menschen vorkommen, daß auch die
pathologischen Vorgänge von den Besonderheiten der Spezies ab-
hängen, und daß das tiefere Verständnis für die Krankheiten der
einzelnen Organe des Menschen erst aus einer Vergleichung mit
den Krankheiten derselben Organe bei den Tieren hervorgeht.
Anatomie, Physiologie und Pathologie, die großen Zweige der
Medizin, sind vergleichende Wissenschaften, und es ist Aufgabe
aller Lehrer an einer Hochschule, dieselben nicht nur im Hinblick
auf äußerliche Zwecke, ob jemand Menschen- oder Tierarzt werden
will, sondern als lebendige, in der Fortentwickelung begriffene
Wissenschaften vorzutragen. Denn dadurch wird der Zuhörer in
die weitere geistige Entwicklung hineingezogen, mit Interesse für
die genannten Wissenschaften erfüllt und, was gewiß das höchste
Ziel eines jeden Unterrichtes ist, zu selbständiger geistiger
Thätigkeit angeregt und vorgebildet. Es war ein Fehler im Unter-
richte der alten Tierarzneischulen, daß der Interessenkreis der
Studierenden zu früh eingeengt wurde, und daß an Stelle einer
freieren Entwicklung von vornherein das beschränktere und ein-
seitige Brotstudium trat. Ich habe manchen Tierarzt gesprochen,
der in den Gang des praktischen berufes eingetreten, es zu spät
bedauert hat, sich nicht rechtzeitig einen Schatz naturwissenschaft-
licher Allgemeinbildung angeeignet zu haben. Ferner habe ich oft
gehört, daß das berufsmäßige Wissen eines Menschen- oder Tier-
arztes ohne naturwissenschaftliche Allgemeinbildung nur Stückwerk
ist, und daß die letztere für ihn ebensowenig entbehrt werden kann,
. wie für andere Berufe die humanistische Allgemeinbildung.
Die Hochschulen nehmen unter den Bildungsanstalten den
ersten Rang ein, weil sie nicht nur Lehrinstitute, sondern auch
Stätten sind, an welchen die Wissenschaft nach allen Richtungen
hin eine Weiterbildung erfahren. Darum erwartet man von einem
Hochschulprofessor, daß er in voller Beherrschung der Disziplin,
welche er als Lehrer vertritt, den Besitzstand derselben auch als
Forscher aus innerem Antriebe zu verbessern und zu vermehren
bemüht ist. Für Lehre und Forschung sind aber die vergleichenden
Beobachtungen unentbehrlich. So ist die für das Verständnis der
Lebens- undKrankheitsprozesse überausbedeutungsvolle Protoplasma-
theorie hervorgezogen aus dem vergleichenden Studium der pflanz-
lichen und tierischen Zellen; so haben wir in den letzten 10 bis
20 Jahren an der Entdeckung der Kernteilung aufs neue erfahren,
welchen Einfluß die Ergebnisse einer vergleichenden Betrachtung
der Naturobjekte für Anatomie, Physiologie und Pathologie er-
langen können. Keine von ihnen läßt sich ohne vergleichende
Kenntnisse lehren, und die Forschung in ihnen ist ohne die Ver-
gleichung ganz unmöglich. Und dabei ist es gleichgültig, ob die
Vergleichung zwischen Mensch und Tieren oder zwischen Tieren
und Tieren erfolgt. Die Vergleichung eröffnet ein unabsehbar
weites Arbeitsgebiet für anatomische, physiologische und pathologische
1068 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Untersuchungen, und sie ist zum Verständnisse der Medizin, welche
doch die Wissenschaft vom gesunden und kranken Menschen oder
Tiere ist, unbedingt notwendig. Ja, die Medizin ist ihrem innersten
Kern und Wesen nach eine vergleichende Wissenschaft. Daraus geht
hervor, dass es: der Errichtung von Lehrstühlen für vergleichende
Medizin an den tierärztlichen Hochschulen nicht bedarf, sondern dass
schon zur Zeit auf den Lehrstühlen derselben vergleichende Anatomie,
Physiologie und Pathologie vorgetragen werden, und dass sich nament-
lich die jetzigen Lehrer an den tierärztlichen Hochschulen grosse Ver-
dienste durch die vergleichende Methode ihres Unterrichtes um die
studierende Jugend erworben haben.
Ich komme nunmehr zur zweiten Frage: ob es sich empfiehlt,
Seuchenanstalten an den tierärztlichen Hochschulen einzurichten,
Eine Reihe von reinen Fachschulen hat sich in den letzten
Jahren zu höheren Unterrichtsanstalten weiterentwickelt. Man hat
diesen Anstalten auch die bedeutsame Bezeichnung von „Hoch-
schulen* verliehen, welche in früherer Zeit fast nur für die Uni-
versitäten gebräuchlich war. Aus den Tierarzneischulen sind tier-
ärztliche Hochschnlen geworden. Dem Lehrkörper der letzteren
hat man eine zum Teil von den Universitäten entlehnte Einrichtung
gegeben. Ein Rektor leitet die Geschäfte der Hochschulen und
vertritt sie nach außen. Die Studierenden bewegen sich in den
Formen des akademischen Lebens, und der Unterricht wird in
ähnlicher, aft in derselben Weise, wie an den Universitäten, erteilt.
Nun zeigte sich aber an den tierärztlichen Hochschulen genau das-
selbe, was wir an anderen, z.B. den technischen Hochschulen, hatten
wahrnehmen können. Die tierärztlichen Hochschulen konnten in
ihrer weiteren Entwicklung nicht bei der Pflege des rein Prak-
tischen stehen- bleiben, sondern sie mußten sich ebenso sehr der
wissenschaftlichen Seite annehmen. Denn ohne Fortschritt der
wissenschaftlichen Erkenntnis stockt mit der Zeit auch alles prak-
tische Handeln; das Befruchtende liegt einzig und allein in der
Wissenschaft. Die tierärztlichen Hochschulen waren daher gezwungen.
überall Umschau zu halten, ob sie sich nicht das, was ihre frisch
emporblühenden Schwesteranstalten, wie die technischen und
Jandwirtschaftlichen Hochschulen, zu so hoher Blüte gebracht hatte,
auch zu Nutze machen könnten. Man ließ die Studierenden an den
Vorlesungen anderer Hochschulen, welche hierzu besonders ein-
gerichtet waren, teilnehmen. Man benutzte die Lehrkräfte, welche
sich durch ihre Thätigkeit an anderen Hochschulen einen großen
Ruf erworben hatten, auch zum Unterrichte für die Studierenden
der tierärztlichen Hochschulen; man richtete neue Vorlesungen und
neue Kurse ein und baute neue Institute.
Nun liegt das Wesen der: Universitäten aber darin, daß sie
für alle gelehrten Berufe die grundlegende wissenschaftliche Vor-
bildung geben wollen und müssen, während sie sich auf die prak-
tische Seite der Ausbildung nur insoweit einlassen, als diese mit
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1069
dem wissenschaftlichen Verständnisse notwendig verknüpft ist.
Hierin liegt das Eigenartige des Universitätsunterrichts gegenüber
dem Unterrichte auf tierärztlichen, technischen und anderen Hoch-
schulen. Die Theologen, Juristen und Philologen sind noch lange
nicht für die~praktische Bethätigung ihres Berufes fertig, wenn sie
die Universität verlassen, sicherlich nicht in dem Grade, wie die
auf einer tierärztlichen Hochschule fachgemäß ausgebildeten jungen
Männer. Der besondere praktische Unterricht, der schon gegen-
wärtig an den tierärztlichen Hochschulen auf anerkennenswerter
Höhe steht und an ihnen fort und fort weiter ausgebildet wird,
unterscheidet die tierärztlichen Hochschulen von den Universitäten
und macht sie den technischen Hochschulen beinahe gleich. Was
die Menschenärzte anbetrifft, so verbringen sie nur einen kleineren
Teil ihrer Studien an den Universitäten, einen viel größeren
dagegen in besonderen Fachinstituten, in denen sie die tech-
nische Schulung als Arzt erhalten. Die Ausbildung, welche die
Menschenärzte erhalten, ist mithin derjenigen auf einer Fachschule
sehr ähnlich, und dies wird noch mehr der Fall sein, wenn die in
neuerer Zeit ausgesprochenen Wünsche über die zu erstrebende
größere praktische Ausbildung der Menschenärzte erfüllt sind. Eine
tierärztliche Hochschule besteht zwar aus einer Sammlung medi-
zinischer Fachinstitute, in welchen in Universitätsweise gelehrt
wird, im übrigen ist sie aber durch die reichliche praktische Aus-
bildung, welche sie ihren: Studierenden gewährt, eine Fachschule
und keine Universität. Daß eine Universität eine tierärztliche
Hochschule in sich aufnehmen und dieselbe wissenschaftlich zu
hoher Blüte entwickeln kann, will ich nicht bestreiten; ich muß
aber bezweifeln, daß dadurch dem eigenartigen Unterrichte an
einer tierärztlichen Hochschule gedient ist. Denn jede Fachschule,
welche einer Universität angegliedert wird, muß etwas von ihrer
technischen, d. h. praktischen Seite aufgeben. Hierzu sind aber
die tierärztlichen Hochschulen am wenigsten geeignet, und die er-
staunlichen Fortschritte, welche die tierärztlichen Hochschulen in
den letzten 25 Jahren gemacht haben, werden sie auch fernerhin
machen, wenn man ihnen ihre Eigenartigkeit erhält, welche, wie
in den technischen Hochschulen, in der Besonderheit des Unter-
richtes, d. h. in der glücklichen Verbindung zwischen der Wissen-
schaft und der Praxis liegt. Deshalb ist die Frage berechtigt, ob
die Einrichtungen der tierärztlichen Hochschulen genügen, um nicht
bloß die Fühlung mit anderen Hochschulen zu unterhalten, bezw.
die Gleichstellung mit denselben zu erringen, sondern auch ein
genügendes Maß praktischer Ausbildung den jungen Tierärzten zu-
teil werden zu lassen.
Ich sehe von den Hülfs- und Nebenfächern ab, welche auf
einer tierärztlichen Hochschule gelehrt werden, und wende mich
denjenigen Fächern zu, welche am kranken Tiere unmittelbar
auszunutzen sind, und deren Kenntnis deshalb für die Ausbildung
1070 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
eines Tierarztes unerläßlich ist. Zu diesen gehören die Anatomie,
Physiologie und Pathologie.
Vor wenigen Jahrzehnten noch wurde die Anatomie mit der
Physiologie zusammen vom Anatomen an den tierärztlichen Hoch-
schulen gelehrt, seitdem aber hat sich die Physiologie als ein
selbständiger Wissenszweig von ihrem Stamme losgelöst. Nun-
mehr ist die Morphologie die eigentliche Aufgabe und das so
überaus weite und ergiebige Arbeitsfeld des Anatomen. In ihr
liegt der Schwerpunkt seiner Thätigkeit. Im anatomischen Institute
wird das Fundament gelegt, auf welchem mit Erfolg das Studium
der Funktionen in den physiologischen Vorlesungen und später das
eigentliche tierärztliche Studium der krankhaften Vorgänge begonnen
werden kann.
Nun sind die Zellen als Träger sowohl des Lebens als der
Krankheit anzusehen. Es ist selbstverständlich, daß dieser Satz,
insofern er ein theoretischer ist, nicht unmittelbar für die medi-
zinische Praxis benutzt werden kann. Der Menschen- und Tierarzt
hat es fast niemals mit einer Zelle, sondern mit einer Summe von
Zellen zu thun, und das Leben und die Krankheit im Sinne der
Physiologen und Pathologen wird immer in dieser letzteren Weise
verstanden werden müssen. Wenn es sich darum handelt, das
Leben und die Krankheit zu verstehen, den Hergang zu begreifen,
dann bleibt nichts anderes übrig, als auf die Elementarbestandteile
zurückzugehen, und diese Elementarbestandteile sind für den
Menschen- und Tierarzt die Zellen. Aber wenn auch den Zellen
die oben mitgeteilte Bedeutung zuzusprechen ist, so ergiebt sich
daraus noch nicht, daß die Pathologie eine bloße Übertragung
physiologischer Gesetze ist, so etwa, daß wenn man theoretisch
eine oder die andere Bedingung verändert, man auch sogleich
durch ein einfaches Rechenexempel die veränderte Wirkung finden
kann. Ich gebe zu, daß in vielen Gebieten die Physiologie ganz
unmerklich in die Pathologie übergeht, so daß beide kaum von ein-
ander geschieden werden können, daß z. B. die Lehre von den
Heilungsprozessen nicht zu unterscheiden ist von der Lehre der
physiologischen Regulationsvorgänge. Im übrigen aber ist die
Pathologie keine angewandte Physiologie, wie wir gesehen haben,
sondern eine selbständige Wissenschaft mit eigenem Arbeitsfelde
und eigener Thatigkeit.
50 Jahre lang hat Virchow gekämpft für die Emanzipatian
der Pathologie und während dieser langen Zeit hat er Menschen-
und Tierärzten immer von neuem zugerufen, daß wir in der
Pathologie nicht nur physiologisch denken, sondern auch physiologisch
arbeiten müßten. Der unermüdlichen Beobachtungsthätigkeit dieses
strengen und gewissenhaften Mannes haben wir es vornehmlich zu
verdanken, daß die pathologische Physiologie von der normalen
Physiologie abgezweigt wurde. Damit war die Pathologie frei ge-
macht und konnte sich auch nun nach Art einer Naturwissenschaft
selbständig weiterentwickeln. Nunmehr fing man an festzustellen,
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. - 1071
welche Erscheinungen die Krankheiten im Körper hervorrufen, und
versuchte darauf, wenn nötig, mit Hülfe des Experiments das
Zustandekommen der beobachteten Erscheinungen zu erklären.
Dabei wurden die unendlichen Fortschritte gemacht, welche die
neueren Untersuchungen über das Wesen und den Verlauf der
Krankheitsprozesse in der Erkennung und Behandlung der letzteren
hervorgerufen haben. Dann erst, als man klinisch, d. h. mit Hülfe
der pathologischen Physiologie festgestellt hatte, daß z. B. eine
Lungenentzündung wirklich vorhanden war, konnte man die Be-
handlung derselben mit diesem oder jenem Mittel versuchen.
Damit begann auch eine neue Zeit für die Therapie, bei der eine
sichere Entwicklung nur möglich ist, wenn sie an sichere Unter-
suchungen anknüpft. Die Therapie erhob sich von dem empirischen
Standpunkte aus, wo sie von praktischen Menschen- und Tierärzten
und von Klinikern gepflegt worden war, durch die Verbindung mit
der pathologischen Physiologie zu einer Wissenschaft, welche sie
vorher nie war.
Auch die pathologische Anatomie, welche früher als ein Anhang
der Klinik galt, hat sich die ihr gebührende Stellung nur mühsam
erringen können. Aber während an den Universitäten die pathe-
logische Anatomie schon längst offiziell anerkannt war und sich
zu einer wirklich methodischen, umfassenden und geordneten
Wissenschaft erhoben hatte, wurde ihr diese Stellung an den tier-
ärztlichen Hochschulen erst im Jahre 1870 offenkundig zuerkannt.
In diesem Jahre wurde der erste Lehrstuhl der pathologischen
Anatomie an der tierärztlichen Hochschule zu Berlin errichtet, und
diesem Vorgange folgten sehr bald alle tierärztlichen Hochschulen
in Deutschland. Die pathologische Anatomie wurde nunmehr nicht
mehr beiläufig und stückweise von Klinikern getrieben, sondern
erlangte eine selbständige wissenschaftliche Stellung und _ stellte
einen durch Verordnungen geregelten Teil des tierärztlichen Unter-
richtes dar. Und heute kann man sagen, daß die Einführung der
pathologischen Anatomie in den täglichen Gebrauch der Tierärzte der
sicherste Fortschritt war, welchen die Tierheilkunde je gemacht hat.
Die drei großen Zweige der Pathologie: die pathologische
Physiologie, die pathologische Anatomie und die Arzneimittellehre
werden jetzt in besonderen Instituten der tierärztlichen Hochschulen
{den Kliniken, den pathologischen Instituten und den pbarmakolo-
gischen Instituten) gelehrt und angewendet. Das trifft auch für
die Universitäten zu, in denen allerdings noch für die Krankheiten
einzelner Organe, z. B. der Augen, Ohren, Zähne u. s. w. spezielle
Kliniken eingerichtet worden sind. Nur dem vierten und letzten
Zweige der Pathologie: der Gesundheitspflege (Hygiene), d. h. der
Lehre von den Ursachen der Krankheiten und von den Mitteln,
die Krankheiten zu verhüten, fehlte das Material und die Werkstatt.
Die Verheerungen, welche die Cholera verursacht hatte,
wurden der Grund, daß man die Einschleppung derselben festzu-
‘1072 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
stellen und ihre Weiterverbreitung durch hygienische Maßnahmen
zu verhindern suchte. Diese Bemühungen gingen von England aus,
wo man das Sanitätswesen auf Grundlage der Medizinalstatistik
und der Hygiene zuerst planmäßig organisierte. Die Erkenntnis,
daß es vermeidbare Krankheiten giebt, ist der dauernde Gewinn
dieser Forschungen. In Deutschland erweckte Pettenkofer durch
seine Untersuchungen über die Cholera das Verständnis für die
äußeren Bedingungen, unter denen sich die Seuchen entwickeln.
Ferner gestatteten die Fortschritte auf dem Gebiete der Natur-
wissenschaften viele einzelne Gegenstände, wie Heizung und Venti-
lation, Kleidung, Grundwasser und Bodenluft, Nahrungsmittel und
Ernährung experimentell zu untersuchen. Später waren es beson-
ders die Entdeckungen von Pasteur und Koch, welche neue Arbeits-
gebiete erschlossen und durch Anwendung neuer Forschungsmethoden
die Möglichkeit gaben, die Entstehung und Verbreitung der
Infektionskrankheiten experimentell festzustellen. Ich halte es für
überflüssig, einzelne Methoden aufzuzählen, welche in der Hygiene
anzuwenden sind. Es sind eben viele Methoden brauchbar, wie sie
gerade der spezielle Versuchszweck erfordert. Zur Lösung der ihm
entgegentretenden Frage kann der Hygieniker chemische, physi-
kalische, anatomische, bakteriologische u. s. w. .Untersuchungs-
methoden anwenden. Aber alle sollen nur zu einem Zwecke
gebraucht -werden: zum Schutze, zur Erhaltung und Steigerung der
Gesundheit der Menschen und der Tiere.
Das was sich bei den Untersuchungen in der natürlichen und
künstlichen Umgebung des Menschen und der Tiere an Krankheits-
ursachen ergeben hat, und was aus diesen Ergebnissen für unsere
ätiologischen Anschauungen und für die praktischen hygienischen
Maßnahmen abzuleiten ist, und der Hinweis auf die Punkte, wo
erst durch weitere Untersuchungen Aufschluß über die Atiologie
von Krankheiten zu erwarten ist, bildet den Lehrgegenstand des
hygienischen Unterrichtes. Und zur Sicherung des wissenschaft-
lichen Fortschrittes gehören hygienische Institute, welche jetzt in
der ganzen Welt nach deutschen Vorbildern eingerichtet werden.
Auch werden alle tierärztlichen Hochschulen in Deutschland in
kurzer Zeit mit hygienischen Instituten ausgestattet sein.
Was die übrigen Zweige der Medizin betrifft, so tritt die
Hygiene noch am meisten in Berührung mit der allgemeinen
Pathologie, welche sich gleichfalls mit der Ätiologie beschäftigt.
Wenn sich aber auch allgemeine Pathologie und Hygiene in der
Erforschung der Krankheitsursachen vielfach berühren, so sind doch
die Gesichtspunkte etwas verschieden, von denen aus das ätiologische
Material bearbeitet wird. Die allgemeine Pathologie beschäftigt
sich mit der Störung, welche die äußere Ursache herbeigeführt hat,
und mit der Bedeutung dieser Störung für die Gesundheit des
Menschen oder der Tiere; sie beachtet die Eingangspforten , durch
welche die Ursachen in den Körper eingedrungeñ sind, und die
Wege, auf denen sie sich im Körper ausgebreitet haben. Die
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1073
Hygiene dagegen hat ein hohes Interesse an der Entstehung und
Verbreitung der Ursachen außerhalb des Menschen oder der Tiere
und an den Bedingungen, unter denen sich die Ursachen in dem
Boden, dem Wasser, der Luft u. s. w. erhalten und vermehren.
Selbstredend kann eine scharfe Grenze zwischen allgemeiner Patho-
logie und Hygiene ebensowenig gezogen werden, wie zwischen
innerer Medizin und Chirurgie. Denn für die allgemeine Pathologie
ist es nicht selten notwendig, auch das Verhalten der Ursachen
außerhalb des Körpers des Menschen oder der Tiere festzustellen,
und die Hygiene wird oft in die Lage kommen, auch das Wirken
der Ursachen im Körper des Menschen und der Tiere zu verfolgen.
Hierin liegt aber kein Grund, um nach strengen Abgrenzungen der
in Rede stehenden Gebiete zu suchen, weil es für die Studierenden
nur vorteilhaft sein kann, wenn sie einen so wichtigen Gegenstand,
wie die Ursachen der Krankheiten, von verschiedenen Gesichts-
punkten aus betrachten lernen.
Im vorstehenden habe ich darzulegen versucht, welche Stellung
der Anatom, Physiolog und Patholog im Lehrplane einer tierärzt-
lichen Hochschule einzunehmen hat, und in welcher Weise er die
Stellung auszufüllen bemüht sein muß. Denn zunächst sind die
Hochschulen für den Unterricht vorhanden und ist jeder Lehrer
verpflichtet, die Aufgaben zu erfüllen, welche ihm im Plane der
Hochschulen angewiesen sind. Nebenbei wird es immer noch von
dem Lehrtalente und namentlich von der besseren Einsicht, welche
der Lehrer von seiner Aufgabe besitzt, abhängen, ob er in höherem
oder geringerem Grade seinen Unterricht zu einem fruchtbringenden
zu gestalten vermag.
Vier Professoren teilen sich in die Vorträge über die Patho-
logie: zwei Professoren stellen den Sitz und die Natur der Krank-
heiten, der eine mit Hülfe der pathologischen Physiologie (mediz.
Kliniker und Chirurg) und der andere mit Hülfe der pathologischen
Anatomie (pathologische Anatom) fest, der dritte Professor sucht
nach Arzneimitteln, um die Krankheiten zu heilen (Pharmakolog)
und der vierte Professor verhindert das Auftreten der Krankheiten
(Hygieniker).
der Menschenheilkunde sind die genannten vier Fächer
noch in Unterabteilungen zerlegt und werden die Krankheiten
einzelner Organe, wie der Augen, der Ohren, des Keblkopfes u. s. w.
in besonderen Kliniken von Spezialisten gelehrt. Etwas Ähnliches
liegt in der Tierheilkunde beim Hufbeschlage vor, der eigentlich in
der Hygiene erledigt werden sollte, aber seiner Wichtigkeit wegen
eine besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt verlangt und deshalb
einem Fachmanne übertragen ist, der gleichzeitig einen Teil der
Chirurgie, nämlich die Krankbeiten des Hufes, zu vertreten hat.
Für weitere Abtrennungen besteht aber in der Tierheilkunde kein
Bedürfnis, denn die sporadischen Krankheiten haben bei Haustieren
eine viel geringere Bedeutung: als bei Menschen. Ich erinnere an
die Augenkrankheiten der Menschen. Die Augenheilkunde in der
68
1074 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
Menschenmedizin hat im Laufe der letzten 40 Jahre unglaubliche
Fortschritte gemacht und vermöge derselben sich zum Range einer
der vorzüglichsten Wissenschaften erhoben, und dies ist zum teil
dadurch bedingt gewesen, daß es Physiologen nicht verschmäht
haben, sich mit praktischer Augenheilkunde zu beschäftigen. Ich
mache ferner auf die Krankheiten der übrigen Sinnesorgane, des
Nervensystemes, des Harnapparates, des Herzens u. s. w. des
Menschen aufmerksam. Auf allen diesen Gebieten hat sich in
‚wenigen Jahren ein Fortschritt des Wissens vollzogen, wie er
meiner Erfahrung nach kaum auf irgend einem anderen Gebiete
sonst stattgefunden hat. Ganz anders liegt die Sache bei den
Tieren. Wenn auch einzelne Apparate der Tiere, z. B. der Be-
wegungsapparat des Pferdes, an sporadischen Krankheiten häufiger
leiden als andere, weil sie oft gebraucht werden und deshalb den
Störungen häufiger ausgesetzt sind, so kann man doch mit Recht
behaupten, daß die sporadischen Krankheiten bei Tieren viel
seltener vorkommen als bei Menschen. Ja, ich bin der Meinung,
‘daß die Pathologie an einer tierärztlichen Hochschule überhaupt
'nicht gelehrt werden kann, wenn sich der Lehrer in seinem Vor-
trage auf die sporadischen Krankheiten der Tiere beschränken muß.
‘Denn viel wichtiger, nicht nur in ökonomischer, sondern auch in
medizinischer Beziehung sind bei Tieren die Seuchen. (Infektions-
krankheiten), welche den verschiedenen Instituten der Pathologie
an einer tierärztlichen Hochschule, namentlich dem pathologisch-
anatomischen und dem hygienschen Institute, das wichtigste Unter-
richtsmaterial liefern, ohne welche ein erfolgreicher Betrieb der-
selben und damit eine tüchtige Ausbildung der Tierärzte nicht
möglich ist. In den Kliniken, dem pathologisch-anatomischen und
‘hygienischen Institute, muß den Studierenden der Tierheilkunde
häufig und nach verschiedenen Richtungen hin Gelegenheit gegeben
werden, sich eine Kenntnis der Krankheiten bei Tieren anzueignen,
um namentlich auf Grundlage vergleichender Beobachtungen zu
einem wissenschaftlichen Verständnisse derselben zu gelangen. So
wird in den genannten Instituten am besten das Fundament gelegt,
auf welchem das Studium der krankhaften Vorgänge mit Erfolg
begonnen und fortgesetzt werden kann.
Aber nicht nur im Interesse des Unterrichtes, sondern auch
zur Förderung der Kenntnisse über die Seuchen dürfen an den
tierärztlichen Hochschulen Seuchen und sporadische Krankheiten
der Tiere nicht getrennt werden. Denn die Seuchenlehre wird den
größten Nutzen haben, wenn die ätiologischen, pathologisch-ana-
tomischen und pathologisch-physiologischen Forschungen getrennt
und von Männern geleitet werden, welche auf den genannten
-Gebieten eine erfolgreiche und fruchtbare Wirksamkeit als Lehrer
und Forscher ausgeübt haben. Dann werden die genannten In-
stitute auch diejenigen zu sich heranziehen, welche als zukünftige
Lehrer und Förderer der Pathologie einen tieferen Einblick in den
Entwicklungsgang der krankhaften Prozesse gewinnen wollen.
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1075
Es ist deshalb an einer tierärztlichen Hochschule kein Platz
für einen Professor der Seuchenlehre, bezw. für ein Seuchen-
institut. Auch an den ‚Universitäten giebt es keine Seucheninstitute
und liegt kein Bedürfniß vor, solche Institute zu errichten, nament-
lich in Deutschland, wo an allen Universitäten hygienische Institute
erbaut sind, und damit das Lehrgebiet der Pathologie auch nach
derjenigen Seite hin ausgedehnt ist, welche bisher nicht genügend
beachtet war, nämlich: die Ursachen der Gesundheitstörungen zu
ermitteln und auf Grund dieser Ermittelungen das Zustandekommen
dieser Störungen zu verhüten. Wenn man an den Universitäten
besondere Kliniken für Kinder, welche mit Diphtherie, Masern u. s. w.
behaftet sind, und für Erwachsene eingerichtet hat, welche am
Typhus u. s. w. leiden, so ist dies nicht im Interesse des Unter-
richtes geschehen, sondern um die Übertragung der genannten
Krankheiten auf Individuen zu verhindern, welche an anderen Krank-
heiten leiden und in demselben Krankenhause untergebracht sind.
Dagegen bin ich der Meinung, daß in der großen Summe der
Seuchen, denjenigen eine größere Aufmerksamkeit zu teil werden
muss, zu deren Bekämpfung der Staat besondere Maßregeln an-
geordnet hat. Das ist der Grund, weshalb an den tierärztlichen
Hochschulen Deutschlands besondere Vorlesungen über Veterinär-
Polizei, welche einen Teil der Staatstierheilkunde ausmacht, ein-
gerichtet worden sind. Denn es ist doch der natürliche und regel-
mäßige Zustand, daß die Tierärzte, welche der Staat anstellt, um
die öffentlichen Interessen wahrzunehmen. über die in Rede stehenden
Seuchen ganz besonders unterrichtet sind. Die Studierenden der
tierärztlichen Hochschule sind daher mit den gesetzlich angeord-
neten Tilgungsmaßregeln gegen die Seuchen und mit den Gründen,
auf welchen diese Maßregeln beruhen, bekannt zu machen, und da
diese Gründe meist wissenschaftlicher Art sind, so müssen in dem
Vortrage über Veterinär-Polizei die Anatomie, Physiologie und
Ätiologie der bezeichneten Seuchen in einem geeigneten Umfange
gleichzeitig besprochen werden. Namentlich wird die Unterscheidung
dieser Seuchen von anderen ähnlichen Krankheiten ein besonderer
Gegenstand dieses Vortrages sein. Dadurch aber wird die Veterinär-
Polizei mit den oben genannten Fächern der Pathologie vielfach in
Berührung treten und eine nicht zu unterschätzende Ergänzung der-
selben bilden. Penn für den jungen Tierarzt kann es nur vorteilhaft
sein, wenn er schon im Unterrichte wahrnimmt, daß die einzelnen
Fächer nicht um ihrer selbst willen, sondern als Teile eines Ganzen
betrieben werden.
Nun kann man der Ansicht sein, daß die Veterinär-Polizei
den hygienischen Instituten als Lehrgegenstand gleichzeitig zu über-
weisen sei, weil die Bekämpfung von Seuchen mit gesetzlichen
Vorschriften zu den praktischen hygienischen Maßnahmen gehört.
Das letztere wird jedermann zugeben; zweifelhaft bleibt aber, ob
eine solche Überweisung für die Sache vorteilhaft ist; und dies
muß ich bestreiten. Zunächst müssen nach meinem Dafürhalten
1076 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
alle lebenden kranken Tiere, gleichgültig ob sie an sporadischen
Krankheiten oder an Seuchen leiden, und ob gegen die Seuchen
gesetzliche Tilgungsmaßregeln vorgeschrieben sind oder nicht, das
Unterrichtsmaterial für diejenigen Männer abgeben, welche die
Leitung der Kliniken und damit den Unterricht in der pathologischen
Physiologie übernommen haben. An den tierärztlichen Hochschulen
Deutschlands sind Kliniken für größere Haustiere (speziell für
Pferde) und für kleinere Haustiere (speziell für Hunde) eingerichtet.
Die rotzigen und die räudigen Pferde werden den ersteren, die
tollwutkranken Hunde den letzteren zu überlassen sein. Alle übrigen
mit Seuchen, an deren Unterdrückung der Staat gleichfalls ein
Interesse hat, z. B. mit Lungenseuche, Maul- und Klauenseuche,
Milzbrand, Pocken u. s. w. behafteten Tiere sind bei dem Lehrer
der ambulatorischen Klinik, welche speziell für Rinder, Schafe und
Schweine bestimmt ist, am besten untergebracht. Daß auch diese
Abgrenzungen keine definitiven sind, versteht sich von selbst, denn
milzbrandkranke Pferde können auch dem Leiter des Spitals für
größere Haustiere an einer tierärztlichen Hochschule und rotzige
und räudige Pferde dem Leiter einer ambulatorischen Klinik ge
legentlich einmal zugeführt werden. Aber an der Hauptsache,
nämlich an der Überlassung aller kranken Tiere an die Kliniker
wird dadurch nichts geändert.
Auch hat die Vorlesung über Veterinär-Polizei in dem Leiter
der ambulatorischen Klinik ihren geeignetsten Vertreter, weil er in
seiner klinischen Thätigkeit, namentlich wenn er die Funktionen
eines beamteten Tierarztes gleichzeitig zu vertreten hat, am meisten
Gelegenheit hat, die gesetzlichen Maßregeln gegen die Seuchen an-
zuordnen, ihre Ausführung zu überwachen und ihre Zweckmäßig-
keit zu prüfen. Gerade darin liegt aber der wichtigste Teil seines
Unterrichtes. Auch darf man nicht unbeachtet lassen, daß eine so
praktische Wissenschaft wie die Veterinär-Polizei, welche doch die
aus den wissenschaftlichen Forschungen gewonnenen Resultate und
die Folgerungen, welche aus diesen Resultaten für unsere ätio-
logischen Anschauungen abgeleitet werden, in der Praxis verwertet,
nur von Männern fruchtbringend vertreten werden kann, welche
sich mit den wirtschaftlichen Verhältnissen nach allen Richtungen
hin vertraut gemacht haben und deshalb leicht imstande sind,
die gesetzlich angeordneten Tilgungsmaßregeln dem gegebenen Falle
anzupassen. Deshalb können auch die Studierenden der Tierheil-
‘kunde nicht oft genug von der Anordnung und von dem Erfolge
solcher Maßregeln Kenntnis nehmen.
Dagegen dürfte es sich empfehlen, die Vorträge über die Fleisch-
beschau und die Milchkontrolle, also Maßregeln, welche zum Schutze
der Gesundheit des Menschen notwendig sind, den hygienischen
Instituten der tierärztlichen Hochschulen zu überweisen. Denn wenn
man der Hygiene die Aufgabe zuteilt, alle diejeriigen Dinge in der
Außenwelt aufzusuchen, welche Krankheiten bei Menschen oder
Tieren veranlassen oder die Leistungsfähigkeit derselben herabsetzen
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1077
können, so werden die in Rede stehenden Vorträge in den hygieni-
schen Instituten am besten aufgehoben sein. Auch wird dadurch
die Grenze zwischen der Fleischbeschau und der pathologischen
Anatomie am leichtesten zu finden sein. Während in den Vor-
trägen und Demonstrationen über Fleischbeschau und Milchkontrolle
nur diejenigen Eigenschaften des Fleisches und der Milch beachtet
werden, welche für die Gesundheit des Menschen, bezw. der Tiere
von Bedeutung sind, beschränkt sich die pathologische Anatomie
hierauf nicht, sondern lehrt gleichzeitig alle übrigen Veränderungen
der Muskeln, des Fettgewebes u. s. w., welche bisher bei Tieren
beobachtet worden sind. Mit der Überweisung der Vorträge über
Fleischbeschau und Milchkontrolle an die hygienischen Institute
vergrößert Sich auch das Arbeitsfeld derselben, indem die Studieren-
den in ihnen sich die Kenntnisse erwerben sollen, welche zur
Überwachung der Schlachthäuser u. s. w. notwendig sind,
Ich habe die Fächer, aus welchen der Unterricht an einer
tierärztlichen Hochschule zusammengesetzt ist, und die Institute, in
denen dieser Unterricht erteilt wird, aufgeführt, um schließlich zu
zeigen, daß eine Seuchenanstalt keine Unterrichts-, sondern nur
eine Forschungstätte sein könnte. Die Forschung in dieser Anstalt
würde sich vornehmlich auf die Auffindung von Mitteln zu erstrecken
haben, mit welchen das Auftreten von Seuchen bei den Tieren
verhindert oder die Seuche, wenn sie ausgebrochen sein sollte,
unterdrückt werden können. Die Anstalt würde dem Institute von
Pasteur zu Paris, dem Institute für Infektionskrankheiten von Koch
zu Berlin, dem Institute für experimentelle Pathologie zu Peters-
burg u. s. w, ähnlich sein, welche für den Unterricht überhaupt
nicht bestimmt sind und deshalb mit den Universitäten in keiner
direkten Verbindung stehen.
Nun bin ich der Meinung, daß gegen die Einrichtung von
derartigen Seuchenanstalten nichts einzuwenden ist, wenn die In-
stitute der tierärztlichen Hochschulen gleichfalls über hinreichende
Mittel verfügen, um auch ihrerseits an den wissenschaftlichen
Forschungen teilnehmen zu können. Ja, nach meiner Meinung
muß den genannten Instituten nicht nur diese Möglichkeit erhalten,
sondern es muß ihnen auch unbenommen bleiben, welche Aufgaben
sie in den Kreis ihrer Forschungen hineinziehen wollen. Denn ein
physiologisches Institut muß sich ebenso gut mit der Lösung ätio-
logischer Probleme beschäftigen können, wie ein hygienisches; und
ein klinisches Institut muß an der Erforschung der anatomischen
Veränderungen, welche den Krankheiten zu Grunde liegen, gerade
so mitwirken können, wie ein pathologisch-anatomisches Institut.
Dagegen bleibt es zweifelhaft, ob eine solche Anstalt an einer tier-
ärztlichen Hochschule errichtet werden soll oder nicht.
Die. Errichtung einer Seuchenanstalt an einer tierärztlichen
Hochschule würde zwar den Vorteil haben, daß die Anstalt mit
einem geeigneten Lehrinstitute vereinigt werden könnte, und daß
die Verbindungen, welche die verschiedenen Institute einer Hoch-
1078 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts.
schule mit den Tierbesitzern haben, für die Beschaffung des wissen-
schaftlichen Materials benutzt werden könnten. Man darf jedoch
die Rücksichten, welche die verschiedenen Institute der Seuchen-
anstalt zu Teil werden lassen dürften, nicht überschätzen; denn
die Institute werden das von den Tierbesitzern erhaltene brauch-
bare Material zu ihren eigenen Untersuchungen verwenden und
der Seuchenanstalt nur Nebensächliches überlassen, was für die
Forschung von geringerem Werte ist. Ferner ist zu beachten, daß
die Institutsvorstände an einer Hochschule gleichzeitig Unterricht
zu ertheilen haben, an den Prüfungen und zahlreichen anderen
Arbeiten teilnehmen müßen, so daß ihnen für wissenschaftliche
Forschungen nur wenig Zeit übrig bleiben dürfte. Dies wird nament-
lich für solche Forschungen zutreffen, welche mühevoll und zeit-
raubend sind. In solchen Fällen könnten zwar die Assistenten dem
Professor einen Teil der Arbeiten abnehmen und dadurch den Fort-
gang der Untersuchungen fördern. Allein, wer sich mit wissen-
schaftlichen, besonders experimentellen Arbeiten beschäftigt hat,
weiß, daß den Assistenten, auch wenn sie die besten sind, nur
die leichteren Thätigkeiten überlassen werden können, während
alle wichtigeren Experimente vom Professor selbst ausgeführt werden
müssen. Dies erfordert viel Zeit, namentlich jetzt, wo die ge-
wöhnlichen ätiologischen Forschungen nicht mehr ausreichen, um
neue Krankheitserreger oder neue Impfmethoden zu entdecken,
bezw. unsere ätiologischen Kenntnisse über die Seuchen zu ver-
größern. |
Ich bin daher der Meinung, daß es im Interesse der Sache
liegen dürfte, mit der Leitung der Seuchenanstalt einen Mann zu
beauftragen, welcher weder Unterricht zu erteilen,-noch an sonstigen
Arbeiten teilzunehmen hat, wie sie an einer tierärzlichen Hoch-
schule gefordert werden. Damit fällt aber die Notwendigkeit fort,
die Seuchenanstalt an einer tierärztlichen Hochschule einzurichten,
und es bleibt nur noch die Frage zu beantworten, ob nicht eine
andere Stelle für die Errichtung der Anstalt geeigneter sein dürfte.
Dabei fallen mir sofort das Institut für Infektionskrankheiten
von Koch in Preußen, das Kaiserliche Gesundheitsamt in Deutsch-
land, das Institut von Pasteur in Frankreich u. s. w. ein. Die
Vereinigung der Seuchenanstalt, z. B. mit dem Institute für In-
fektionskrankheiten von Koch würde in der Weise herzustellen sein,
daß in dem letzteren eine besondere tierärztliche Abteilung ein-
gerichtet würde, mit dessen Leitung ein geeigneter Tierarzt zu
betrauen wäre. Die spezielle Einrichtung dieser Abteilung lasse ich
unberücksichtigt, weil sie nicht Gegenstand des jetzigen Berichtes
sein kann. Zur Begründung meiner Ansicht möchte ich erwähnen,
daß im Institute für Infektionskrankheiten von Kock schon jetzt
an der Ätiologie der Tierseuchen in demselben Maße gearbeitet
wird, wie an der Ätiologie der Menschenseuchen, und zwar von
Männern, welche nicht nur hervorragend hierzu geeignet sind,
sondern auch die Erforschung der Ätiologie der Seuchen sich zur
Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1079
Lebensaufgabe gemacht haben. Der Leiter der tierärztlichen Ab-
teilung würde durch die Verbindung mit den Leitern der übrigen
Abteilungen des Institutes für Infektionskrankheiten über die Er-
gebnisse aller Arbeiten unterrichtet sein, und diese Ergebnisse für
die unter seiner eigenen Leitung stattfindenden Forschungen ver-
werten können. Dies würde wahrscheinlich fortfallen, wenn die
Seuchenanstalt an einer tierärztlichen Hochschule eingerichtet wäre;
mindestens würde es aber zu den größten Ausnahmen gehören,
daß sich zwei oder mehrere Institute einer tierärztlichen Hochschule
die Ergebnisse ihrer noch nicht abgeschlossenen wissenschaftlichen
Arbeiten in dem Umfange gegenseitig mitteilen, daß sie dieselben
zu ihren eigenen wissenschaftlichen Forschungen verwerten können.
Auch darf man nicht außer acht lassen, daß die wissenschaftlichen
Forschungen in den Instituten einer tierärztlichen Hochschule nie-
mals den Umfang und die Bedeutung erlangen können, wie die-
jenigen in den verschiedenen Abteilungen des Koch’ schen Institutes,
welches zu diesem Zwecke ausschließlich eingerichtet it. Nun
könnte man sagen, daß eine ähnliche Verbindung, wie sie zwischen
den verschiedenen Abteilungen des Koch’schen Institutes besteht,
dadurch erreicht werden könnte, daß die Seuchenanstalt in tier-
ärztlichen Hochschulen eingerichtet würde, welche mit einer Uni-
versität verbunden, bezw. in einer Universitätsstadt gelegen sind,
so daß dem Leiter der Seuchenanstalt die Gelegenheit gegeben
würde, sich mit den Leitern der Universitätsinstitute zu gemein-
samer wissenschaftlicher Arbeit zu vereinigen. Ich kenne diese Ver-
einigung genau und gebe gern zu, daß sie für einzelne Arbeiten
von großem Nutzen war. Allein, die Bedürfnisse der Seuchen-
anstalt, über welche das staatliche Interesse besonders entscheiden
dürfte, würden mit denen der Universitätsinstitute nur selten über-
einstimmen, und deshalb dürfte an eine gemeinschaftlich wissen-
schaftliche Arbeit von Seuchenanstalt und Universitäts-Instituten
kaum zu denken sein.
1080 Extension de l’enseignement vétérinaire.
Rapport du docteur SCHÜTZ
Conseiller intime, Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire
de Berlin.
{Extrait fait par le professeur LE HOUITEL, sous la direction du docteur LYDTIN,
Baden-Baden.)
I le mathématicien, le physicien, le chimiste, le zoologue
et le botaniste peuvent représenter leurs branches comme
des sciences abstraites et renoncer à montrer leur appli-
fe: cation a l'architecture, à la pharmacie, à la science
7 A forestière etc., le professeur chargé d'une chaire de l’une
ad des branches de la médecine*), au contraire, doit ex-
poser dans son enseignement non seulement les bases scientifiques,
mais encore les buts pratiques.
L'étude de la pathologie n’est pas possible sans une profonde
connaissance de l'anatomie et de la physiologie, disciplines inde-
pendantes et fort bien définies de la science médicale.
. Le cercle d’action de l’anatomiste et du physiologiste, pour
être bien rempli, doit s'étendre dans différentes directions.
Je vais énumérer la manière dont l’anatomiste et le physio-
logiste et tout professeur de l’une des deux branches de la médecine,
doivent remplir les fonctions qui leur sont dévolues.
L'enseignement anatomique comprend: l'anatomie descriptive
(anthropotomie, zootomie); il nous présente en détail, comment est
organisé le corps de l’homme ou de l’animal; il nous montre les
rôles particuliers et les fonctions correlatives d’une multitude de
parties et d'organes agissant différemment, lesquels nous sont pré-
sentés en leur nature, leur forme et leurs attaches ainsi qu’en leurs
rapports avec les parties voisines. De toutes les branches relevant
de l’enseignement anatomique, l'anatomie descriptive est, pour
l'étude de la médecine, la branche la plus importante. Elle est
maintenant si complète et si distincte en elle-même, que très rares
sont les travaux qui viennent la renchérir, si ce n'est dans le
*) Jemploie le mot Médecine“, dans le sens de Virchow: „entre les
médecines vétérinaire et humaine il n'y a pas scientifiquement de distinction,
ou il ne doit pas en exister; le rapprochement entre les deux sciences s'est
opéré de plus en plus du côté scientifique.“
Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. 1081
domaine des nerfs et des centres nerveux; par contre, l’ana-
tomiste trouve en elle un champ d'activité incommensurable, dans
lequel il peut, suivant la méthode spéciale à son enseignement,
acquérir de grands mérites. Le principe absolu de cette méthode
est, qu'il doit lier l'enseignement donné du haut de la chaire avec
les démonstrations expérimentales et rattacher l’enseignement oral
aux exercices pratiques de préparation. Mais, pour être à même
d'observer avec fruit, il est indispensable que tout élève en médecine
s’astreigne d'acquérir un quantième satisfaisant d’habilete et de
dextérité pour manipuler les divers instruments dont il doit faire usage.
Celui qui aura acquis des connaissances parfaites et une
technique irréprochable en anatomie, sera maitre dans le diagnostic
et dans la chirurgie. Cette technique ne peut être acquise qu'avec
beaucoup de perséverance, après de nombreux essais et beaucoup
d'attention dans la pratique technique. Ce qui est surtout indis-
pensable de la part du professeur, c’est d’animer son enseignement,
d’insister sur le rôle que jouent les organes spéciaux dans l’orga-
nisme vivant, et sur les problémes scientifiques se rattachant aux
faits anatomiques. Cct enseignement ne doit pas se borner à des
démonstrations oculaires et auriculaires, mais il doit être scientifique.
Nous arrivons progressivement aux branches relevant du cercle
d'action de l’anatomiste, qui sont: l'anatomie comparée, l’histologie
et l’ontogenie. Ces disciplines n'ont pas, pour le praticien de l’une
ou de l'autre branche de la médecine, une utilité directe; mais, par
leur connaissance approfondie, celui-ci acquerra une force de jugement
plus subtile par laquelle il s'ouvrira un plus vaste horizon dans
sa carrière.
Lorsque l’anatomie descriptive arriva dans la phase principale de
son histoire, après la période florissante des XVI=® et XVII®* siècles,
les experimentateurs ne se bornèrent plus à l'inspection du corps
humain, mais ils commencèrent la dissection des organismes ana-
logues, en vue de l'anthropologie: ils firent de l’anatomie comparée
sur des organismes de plus en plus dissemblables à ceux de l’homme,
jusqu’à ce que le monde organisé tout entier eut été soumis à
l'observation comparative. L’anatomie comparée prit cette extension
au commencement de notre siècle; c’est à cette époque, que sortirent
de la souche commune l’histologie et l’ontogenie qui prirent bientôt
un rapide développement. C’est ainsi que, peu à peu, s’accentua la
direction morphologique de l'anatomie, portée au plus haut degré
par le mémorable Cuvier, dont les travaux furent complétés par
Meckel, Johannes Muller et Gurlt. Dans la science vétérinaire, l’ana-
tomie recut, des le début, une direction comparative.
Par suite de sa valeur agricole, le cheval fut tout naturellement
le point central des cours et des exercices pratiques des salles
d'expérience. A la description du cheval se joignit de suite
celle d’autres animaux domestiques. On adopta pour les nomen-
clatures des branches diverses: ostéologie, syndesmologie,
angiologie, splanchnologie, adénologie ..., la terminologie de l’ana-
1052 Extension de l’enseignement vétérinaire.
tomie humaine dont l'étude devint une condition nécessaire pour
l’anatomiste de la médecine vétérinaire. Il en fut de même, pour
Vhistologie et pour l’ontogénie qui prirent le caractère comparatif
dès le début.
| L’anatomie doit être enseignée comme science indépendante,
et non seulement comme une discipline devant pourvoir aux diffé-
rentes nécessités professionnelles, car, quiconque veut s'élever au-
dessus du niveau des praticiens empiriques, doit se rappeler que
la base solide de son savoir, et plus tard de son pouvoir, est la
connaissance scientifique exacte de l’objet qu'il traite.
Ensuite, beaucoup d'étudiants d’autres branches du savoir
humain veulent acquérir une connaissance complete de l’anthropo-
tomie et de la zootomie, non seulement comme auxiliaires de leur
instruction générale, mais encore comme provision intellectuelle né-
cessaire pour s’illustrer dans leur carrière. L’anatomiste qui veut
comprendre exactement la construction du corps humain et celle
de l'animal, n’y arrivera jamais en les étudiant isolément. C’est
pour cela, que l’anatomie comparée, l’histologie et la morphologie
doivent se relier à l’anatomie déscriptive comme branches complé-
mentaires. |
Quelle est cette science, l'anatomie comparée? Elle s'étend
comme l'anatomie sur la morphologie, l’histologie, l’ontogénie. Si
on l’envisage au double point de vue de la phytotomie ou de la
zootomie, on observe que les organismes ont de grandes analogies
dans leur construction. L’anatomie comparée prouve que l’homme,
les animaux et les végétaux sont construits d’après le même principe
fondamental, lequel s’accentue encore, si l’on observe les différentes
formes animales d’abord, ou si l'on spécialise les recherches sur
un système d'organes et si l’on essaye de séparer les typiques de
ceux servant de prototypes ou de ceux qui s’en distinguent. L'enseig-
nement de l’histologie ne reçut ses bases scientifiques qu'en 1839,
après la publication de la théorie cellulaire, due aux travaux de
Schleiden et Schwann. Ce fut grâce à la comparaison histologique
des organismes animaux et végétaux.
Dans la morphologie et l’histologie, les organismes de l’un et
de l’autre règne de la nature se ressemblent en tous points, et
donnent l’idée d’une construction basée sur des lois éternelles, mais,
si l’on ôte à l'exposé de l’histologie son caractère comparé, on
tombe à une description mécanique.
L'enseignement histologique entre dans d'autres branches
descriptives de la science médicale et réclame, de pair avec l'an-
thropotomie, toute l’activité d'enseignement de l’anatomiste.
L’ontogenie, enfin, est une discipline importante pour la con-
naissance des formes organiques, qui se rattache intimement à
l’anatomie comparée, mais s’en distingue par le fait qu'elle ne
s'occupe pas seulement des organismes apparents, mais aussi de
Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. | 1083
— ————…—…—…—
ceux en formation. Elle ne se restreint pas à l'observation et la
description d'organismes particuliers, mais elle les embrasse tous.
Par l'étude de l’ontogenie nous reconnaissons que les organismes
les plus complexes émanent de développements successifs d’une
seule cellule, laquelle passe par une série de transformations et de
métamorphoses, dont les échelons rappellent l’état normal d’orga-
nismes plus inférieurs.
L’anatomiste doit donner aux étudiants en médecine l’occasion
de s’approprier les connaissances sur la manière de construction
des formes humaines et animales et d'arriver, par l’ontogenie et
l’anatomie comparée, à leur inculquer l’ensemble de la science
anatomique. Il les mettra ainsi au point désiré pour aborder en
premier lieu les études physiologiques et plus tard les études patho-
logiques.
La sévère methode de l'étude comparative est aussi la règle
de direction des études physiologiques.
La physiologie, malgré les méthodes d'expériences geniales et
les découvertes importantes des expérimentateurs de notre temps,
n’a pas pu encore nous dévoiler les véritables énigmes de la vie,
lesquelles, de ce fait, ne sont pas encore approfondies. Pour aborder
ces énigmes, le physiologiste doit quitter la route de l'observation
macroscopique du processus de la vie, et s'engager dans une autre
direction qui est celle de , l'exploration cellulaire’.
Dans la cellule musculaire est l'énigme des mouvements du
cœur; dans la cellule des glandes reposent les causes de la sécré-
tion; dans les cellules épithéliales et lymphatiques est le problème
complexe de l'absorption et de la nutrition ainsi que celui de la
résorption; dans les cellules ganglionaires dorment les mystères de
la régularité des fonctions vitales. Donc, si la physiologie considère
l'apparition vitale et ses manifestations comme but de son orien-
tation, elle doit rechercher et observer celles-ci dans leurs foyers,
c'est-à-dire, dans la cellule.
La physiologie des organes doit donc se développer en une
physiologie cellulaire, c’est-la le point de départ de Ja marche de
cette science, qui a eu d’abord en vue les fonctions grossières des
organes et qui, aprés une série d’observations consécutives, est
arrivée 4 la cellule: tel est aussi le brillant résultat de la marche
de l’anatomie moderne.
La théorie d’une physiologie cellulaire n’est possible que par
la méthode comparative; elle fut élucidée en Allemagne par Johannes
Muller.
Toute cellule laisse observer les apparitions vitales élémentaires.
Mais, pour étudier une fonction spéciale, on choisira de pré-
férence telle cellule qui est facile à observer dans cette fonction.
Là aussi, les études seront comparatives pour distinguer l'essentiel
de l’insignifiant.
1084 Extension de l’enseignement vétérinaire.
La morphologie a précédé la physiologie et lui a ouvert les
voies en lui applanissant les difficultés des expériences physiolo-
giques. L’histalogie a ensuite déblayé les voies ouvertes par la
morphologie. Nous connaissons aujourd’hui la construction des
cellules, soit qu’elles vivent séparément par elles-mêmes, soit qu’elles
soient liées en tissus.
Les fonctions élémentaires de la vie s’operent dans toute
cellule quelqu’en soit la nature. Sans nutrition, sans respiration,
sans élimination etc., la cellule musculaire ne peut pas plus
exercer de mouvement que n'importe quel protozoïde. La cel-
lule est aussi un sujet de recherches par la pathologie, car la
théorie cellulaire de la vie mène directement à la théorie cellulaire
de la maladie.
Il y a à peu près 50 ans, que Virchow tira la médecine de
l’inertie dans laquelle elle se trouvait, plongée dans la pathologie
humorale.
A cette époque, parurent les commentaires de Schleiden sur
les formations élémentaires des tissus phytologiques, et ceux de
Schwann sur celles des tissus zoologiques. De là l’axiome „Omnis
cellula e cellula“ et l'origine de la pathologie cellulaire.
Il serait présomptueux d'affirmer que tout ce que Virchow a
rapporté pour l'établissement de la doctrine pathologique cellulaire,
ne puisse subir quelques améliorations, mais le but final de la re-
cherche pathologique cellulaire étant la localisation de la maladie,
c'est de ce point qu'elle conduit la marche de la médecine moderne.
Les expérimentateurs pathologistes seront donc bien fondés.
s'ils ont une tendance d'investigation sur la base anatomique de
la maladie. Il faut seulement se pénétrer de la façon d’experimenter;
toute recherche scientifique doit être réglée sur une base fonda-
mentale anatomique, qu'elle soit exécutée sur un être malade,
homme ou animal, ou sur un cadavre; toute perturbation, se ma-
nifestant visiblement dans certaines parties du corps, doit donc se
localiser sur des foyers fixes.
Si la pathologie a conquis son indépendance comme science
naturelle complète, elle le doit surtout à l’anatomie et à la physio-
logie pathologique. Mais il est indispensable que les pathologistes
ne permettent à aucune science étrangère d'introduire leurs hypo-
thèses sans contrôle. Pour conserver l'indépendance à leur science,
les pathologistes doivent continuer à faire leurs essais sur les ani-
maux avec l’aide de la méthode expérimentale, et continuer surtout
leurs opérations cherchant à déterminer les causes et la marche de
la maladie.
Dès que l’homme ou l'animal a dépassé les premières phases
de la vie ovaire, nous voyons les apparitions de mouvement non
restreintes à des formations et des reformations consécutives de
cellules, mais étendues à la formation de tissus, d'organes, et de
systèmes organiques ayant tous un but déterminé et des mouve-
ments compliqués. Si le pathologiste parle d’une maladie, il y
Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. 1085
comprend ces apparitions d’alterations lesquelles il peut percevoir
dans des tissus, des organes ou des systèmes organiques malades,
C'est sur ce point que les organismes humain, animal et végétal
entrent en conformité. Partout où le pathologiste épie ces
apparitions, il constate qu'elles dépendent des mêmes et im-
muables conditions chimico-physiques, c'est-à-dire mécaniques,
comme toutes les autres manifestations de la nature. On prouve
ainsi, que le pathologiste a déjà pris depuis longtemps le chemin
de la pathologie comparée. Le pathologiste vétérinaire s’est avancé
dans cette direction beaucoup plus loin que son collègue de la
médecine humaine; mais ce dernier s’est bientôt persuadé, que les
maladies des animaux ne se présentent pas toutes chez l’homme,
que les processus pathologiques dépendent aussi des particularités
des espèces, et que la parfaite compréhension des affections des
organes particuliers de l’homme ressortit d'une comparaison avec les
mêmes affections étudiées sur les organes correspondants chez les
animaux.
L’anatomie, la physiologie et la pathologie formant les trois
grandes branches de la médecine, sont des sciences comparées.
C'était une grande faute de l’enseignement des anciennes écoles de
médecine vétérinaire de ne pas comprendre la valeur de ce système
scientifique et de resserrer trop rapidement le cercle d'intérêt des
étudiants, que l’on condamnait à des études visant trop uniquement
le côté matériel de l'existence. Il n’y a pas de doute que le savoir
purement professionel d'un médecin ou d’un vétérinaire est impar-
fait, et que la possession des sciences littéraires et naturelles leur
est aussi nécessaire qu’à tous les autres représentants des sciences
universitaires.
Les écoles supérieures occupent le premier rang parmi les
établissements d'instruction, parce que ce sont des endroits où la
science doit acquérir un développement continuel dans toutes les direc-
tions; aussi le professeur de ces écoles doit-il remplir entièrement les
conditions d'aptitude et de fermeté. C'est ainsi que nous avons vu,
en comparant les études de ces vingt dernières années, quel degré
de profondeur peuvent atteindre l'anatomie, la physiologie et la
pathologie, et que la comparaison est nécessaire pour la compré-
hension de la médecine, qu’il s’agisse de l’homme ou de l'animal.
La médecine étant par elle-même une science comparative, i
resulte qu’il n’est pas nécessaire de créer des chaires d'enseignement
de médecine comparée dans les Ecoles supérieures de médecine vétéri-
naire, car l'enseignement comparé existe déjà dans l'anatomie, la
physiologie, la pathologie.
J'arrive maintenant à la question de l'organisation d’Instituts
consacrés à l’etude des maladies épizootiques, Pendant les dernières
années, nous avons vu se transformer en Ecoles supérieures de
médecine vétérinaire un certain nombre d'établissements, qui,
jusque-là, n'avaient en vue que le côté professionnel de la carrière.
1086 Extension de l’enseignement vétérinaire.
A l’appui de ce titre d’Ecole supérieure, autrefois, purement
universitaire, on a doté ces écoles d’une organisation empruntée
aux Universités. Il s'est présenté pour les Ecoles supérieures vété-
rinaires les mêmes exigences, que pour les autres écoles, les Ecoles
techniques par exemple. Elles ne pouvaient, dans l'intérêt de leur
propre essor, s'arrêter aux seuls soucis de la pratique, mais elle
devaient encore embrasser le côté scientifique de leur spécialité.
Les Ecoles supérieures vétérinaires se trouvèrent bientôt obligées
d’imiter les institutions fraîchement écloses, afin d'entrer dans le
progrès où se trouvaient les Ecoles supérieures techniques et agricoles.
Lorsque les théologues, les juristes et les philologues quittent
l'Université, ils sont bien loin d'avoir abordé le côté pratique de
leur carrière aussi profondément que les jeunes gens instruits
d'après les procédés propres des Ecoles supérieures vétérinaires;
car l'enseignement pratique spécial donné actuellement par ces
écoles supérieures est arrivé à un tel point, qu'il faut les distinguer
des Universités et les rapprocher plutôt des Ecoles supérieures
techniques. L’eleve en médecine humaine ne passe que la plus
faible partie de son temps d'étude à l’Université, il occupe l’autre
dans des instituts spéciaux. L'instruction du médecin vétérinaire
est, au contraire, acquise dans des écoles réunissant toutes les
institutions spéciales de médecine, et qui font d'elles, non des
Universités, mais des Ecoles spéciales supérieures. Toute Ecole
spéciale rattachée à une Université doit abandonner quelque chose
de son caractère technique. Les Ecoles supérieures de médecine
vétérinaire sont les moins propres à subir cet amoindrissement
si elles veulent garder intégralement leur spécialité, laquelle, comme
dans les Ecoles supérieures techniques, repose sur l'union heureuse
de la théorie et de la pratique.
En tout cas, l'anatomie est, comme nous l'avons dit plus haut,
la base des études dans les Ecoles vétérinaires.
Dans l'anatomie prédomine la morphologie et finalement la
cellule et sa fonction. Sans connaissance de la forme et de la
vie de la cellule, l'étudiant ne comprendra pas la pathologie et la
thérapeutique.
L’anatomie physiologique et l'anatomie pathologique, enseignées
dans les Ecoles supérieures de médecine vétérinaire, sont des branches
d’une utilité médiate et immédiate vis-à-vis des maladies animales
étudiées par les vétérinaires. C'est à tort qu'on les classe parmi
les disciplines auxilaires; elles sont plutôt des branches principales,
et indépendantes.
Virchow a combattu, durant cinquante ans, pour l'émancipation
de la pathologie, et pendant ce temps il n'a cessé de prêcher aux
médecins de l’homme ainsi qu’à ceux des animaux, non de penser,
mais encore de travailler physiologiquement; grâce à lui, la patho-
logie dégagée de la physiologie, sa souche primitive, put ainsi
continuer à se développer dans le principe d’une science naturelle
spéciale.
Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. 1087
A partir de cette époque, l'on constata que les maladies
produisaient certaines apparitions et altérations dans les corps, on
essaya de les expliquer et de les éclaircir à l’aide d'expériences
successives. On réalisa ainsi des progrès immenses sur l'évolution
des maladies et sur leur traitement, et on créa une thérapeutique
scientifique.
Aussi, l'anatomie pathologique, considérée autrefois comme
une des subdivisions de l’enseignement clinique, n’arrivait que
péniblement à la situation qui lui est due; dans les Universités,
elle était depuis longtemps établie et dotée d’instituts particuliers.
Ses débuts ne furent définitivement marqués, dans la médecine des
animaux, gue par la création, en 1870, dans l'Ecole supérieure de
médecine vétérinaire de Berlin, de la première chaire d'anatomie
pathologique, exemple qui fut bientôt suivi par les autres Ecoles
d'Allemagne.
L’anatomie pathologique devint une partie distincte du pro-
gramme de l’enseignement supérieur vétérinaire; cette transformation
fut un des plus notables progrès de la médecine des animaux. Ce
fut le point de départ d'une ère nouvelle pour la thérapeutique,
rendue possible par l’experimentation; elle s’eleva alors, par la
physiologie pathologique, au rang de science.
La physiologie pathologique, l'anatomie pathologique et la
pharmacologie sont les trois branches pathologiques actuellement
enseignées dans les Universités et dans les Instituts spéciaux.
Mais il manquait encore une branche principale: l'hygiène.
Elle ne pouvait pas être traitée convenablement, car le matériel
et l'institut particulier lui faisaient défaut.
Les ravages causés par le choléra exigèrent des mesures hy-
giéniques pour combattre la propagation du fléau.
Cette circonstance donna naissance à l’hygiène scientifique.
Le mouvement parti d'Angleterre se propagea en Allemagne,
ou Pettenkofer confirma, par ses expériences, les présomptions géné-
rales. Il établit les conditions extérieures du développement de
certaines maladies contagieuses. Les progrés faits par les sciences
naturelles permirent d’aborder les questions du chauffage, de la
ventilation, des eaux du sous-sol, des émanations terrestres, de
l'alimentation etc. Plus tard les nouvelles méthodes expérimentales
permises par les découvertes de Pasteur et de Koch, ouvrirent de
nouvelles voies vers la possibilité de constater et de combattre
l'explosion des maladies contagieuses, en permettant aux hygiènistes
d'employer les méthodes cliniques, physiques, anatomiques, bacté-
riologiques, etc. Il résulte des expériences sur les causes des maladies
de }’homme et des animaux, que nous devons attendre de l’hygiene
maints éclaircissements sur l’etiologie de ces maladies. D’après le
modèle allemand, la création d’Instituts d'hygiène se prépare par-
tout. Aussi, les Ecoles supérieures vétérinaires allemandes seront
dotées sous peu de ces Instituts.
1088 Extension de l’enseignement vétérinaire.
De toutes les branches de la médecine, l'hygiène est celle qui,
du côté étiologique, se rapproche le plus de la pathologie générale.
Celle-ci s'occupe aussi de l’etiologie, mais particulierement
des effets produits par les causes extérieures, soit chez l’homme,
soit chez les animaux, en observant les voies d’introduction de ces
causes et celles du développement de leurs effets dans l'organisme.
L’hygiene, au contraire, s'intéresse à la formation des causes exté-
rieures, c’est-à-dire, en dehors de l'organisme humain ou animal,
et aux conditions dans lesquelles ces causes subsistent et s’amplifient
dans les milieux naturels et artificiels. On comprendra sans peine,
qu'il n’est pas possible de fixer exactement les limites de la pathologie
générale et celles de l'hygiène; car toutes, indifféremment, remontent
toujours soit à leurs causes, soit à leurs effets. La question de la
pathologie est dévolue à quatre professeurs. Deux constatent le
siège et la nature de la maladie, l’un à l’aide de la physiologie
pathologique (médecin et chirurgien clinicien), l’autre avec l’aide de
l'anatomie pathologique (anatomiste pathologiste). Le troisième re-
cherche les procédés thérapeutiques basés sur la pharmacologie
(pharmacologue), le quatrième enfin s'occupe de la prophylaxie
hygiènique des maladies (hygièniste). Dans la médecine humaine
ces quatre disciplines se ramifient encore, pour traiter les maladies
d'organes isolés tels que, oreilles, larynx, yeux . . .
Dans la médecine vétérinaire, la maréchalerie qui devrait
faire partie de l'hygiène, offre un cas similaire. A cause de son
importance, elle exige les soins d’un spécialiste. Par contre, la
nécessité de spécifier, ne s’impose pas pour d’autres subdivisions
de la médecine vétérinaire; car les maladies sporadiques sont d’une
signification beaucoup moindre chez les animaux que chez l'homme.
Le professeur de pathologie ne peut pas, en vétérinaire, se restreindre
dans son enseignement sur les maladies sporadiques, lesquelles sont
proportionellement rares; le champ des maladies infectieuses est
beaucoup plus important à cultiver et à éclairer sous le point de
vue des différentes branches pathologique, anatomique et hygiénique.
Pour continuer les études avec succès et s'approprier la connais-
sance des différents points de la maladie, il est uniquement ne-
cessaire à l'étudiant d'approfondir les questions sur lesquelles se
basent les processus morbides. Dans l'intérêt de l’enseignement, les
études devront être conduites dans ce sens par d’eminents cliniciens
aussi erudits dans l'étude des maladies épizootiques, que dans celles
dites sporadiques. Mais, ni dans les Ecoles supérieures de médecine
vétérinaire, ni dans les Universités il n'y a aucune nécessité de
maintenir un professeur spécial de l’enseignement des maladies
épizootiques ou de créer un institut pour l’étude des épizooties.
Si dans des Universités on a érigé des cliniques spéciales pour
les enfants diphtériques, varioleux ..... , pour des adultes typhiques
ou atteints d’autres maladies essentiellement contagieuses, cela n'a
été fait que pour éviter la contagion des personnes hospitalisées
dans le même établissement.
Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. 1089
Ce qui distingue les maladies sporadiques des épizootiques,
c'est, entre autres, le mode de leur traitement spécial en rapport
avec leur mode de genèse et de propagation. L'Etat a ordonné
des mesures particulières pour combattre les épizooties; l'exécution
de ces mesures et leur surveillance incombe à la police vétérinaire
officielle, exercée en grande partie par des médecins vétérinaires. Il
est donc de la plus grande importance, que les étudiants des Ecoles
supérieures vétérinaires soient renseignés sur les mesures ordonnées
par la loi contre les maladies contagieuses. Les causes qui engendrent
des épizooties doivent être traitées scientifiquement; l’enseignement
qui les concerne doit englober à la fois la police vétérinaire, l’ana-
tomie, la physiologie et l’etiologie. Un sujet spécial de cet enseigne-
ment sera principalement la distinction entre ces épizooties et
d’autres maladies de même apparence. On pourrait admettre que
la police vétérinaire étant par ses prescriptions légales d’ordre
hygiénique, doit être enseignée dans les Instituts d'hygiène, mais,
d’après mon avis, les animaux atteints de n’importe quelle maladie,
appartiennent au matériel d'instruction du professeur clinicien.
Les Ecoles supérieures vétérinaires possèdent des cliniques
pour les grands et pour les petits animaux. Aux premières sont
conduits, entre autres, les chevaux morveux et galeux; aux secondes,
les chiens enragés. Les animaux atteints d’autres affections conta-
gieuses dont l'extinction est d'intérêt primordial pour l'Etat, relèvent
de la clinique ambulatoire créée spécialement pour les bovins, les
ovins et les porcs; c’est la qu'on s'occupe des cas de péripneu-
monie, fièvre aphteuse, maladies charbonneuses etc. Mais, ces attri-
butions ne sont pas immuables; car la clinique de l'Ecole peut
accepter des chevaux atteints du charbon, ou bien, la clinique
ambulatoire traiter des chevaux morveux ou galeux.
L'enseignement de la police vétérinaire a, sans doute, son
meilleur représentant dans le chef de la clinique ambulatoire. Chargé
des fonctions de vétérinaire officiel, il est obligé de prescrire les
mesures légales contre les épizooties, d’en surveiller l’exécution et
d’en juger l'opportunité. Tous ces points sont de la plus haute
importance pour l’enseignement, et il paraîtra d’autant plus com-
pétent, que ses connaissances lui permettent la haute appréciation
des conditions légales et économiques.
Comme nous l'avons vu, le thème de l'hygiène est la recherche —
de tout ce qui, extérieurement, devient pour l’homme ou l'animal
une cause de maladie. A ce but, il est sans doute de toute impor-
tance d'établir des Instituts d’hygiene dans les Ecoles supérieures
vétérinaires et d’ y faire des cours d'inspection des viandes et du
lait. Cette inspection permet de découvrir et d’ecarter les pernicieuses
influences que ces denrées peuvent avoir sur la santé humaine ou
animale; l'anatomie y est pour beaucoup, car, elle démontre la
première les altérations des graisses, des muscles, des tissus ....
Cet enseignement permettra à l'étudiant d'acquérir les connaissances
69
1090 Extension de l’enseignement vétérinaire,
qui lui sont indispensables pour la surveillance des abattoirs et des
étaux de boucherie.
J'ai cité l’une après l’autre les disciplines enseignées dans une
Ecole supérieure vétérinaire et j'ai désigné les instituts, dans lesquels
les étudiants reçoivent l'instruction particulière. Comme j'ai démontré
que l'enseignement dans les maladies épizootiques et dans la police
vétérinaire trouve la meilleure place à la clinique interne et ambulatoire,
un institut particulier pour l'étude de ces maladies ne devra jamais
être un institut d'enseignement, et n’aroir que la destination désignée
par son litre.
Le principe des Instituts d’épizooties doit être semblable à
celui de l’Institut Pasteur à Paris, de Koch à Berlin et des Instituts
de pathologie à Saint-Pétersbourg, lesquels ne sont pas liés directe-
ment aux Universités et n'ont pas l’enseignement en vue.
Je ne vois aucune nécessité d’attacher un tel institut à une
Ecole supérieure vétérinaire. Îl y aura, au contraire, avantage à
l'établir indépendant, sous la direction d’un savant qui pourra vouer
ses heures de travail exclusivement à l'étude des épizooties: il ne
le pourrait, étant professeur à une école où l’enseignement et d’autres
occupations scientifiques l’empêchent à remplir son devoir principal.
On fera mieux de suivre l'exemple donné par l’Institut pour les
maladies infectieuses de Koch, l’Institut de l'Office d'hygiène de
l'Empire Allemand et l’Institut Pasteur.
A l'Institut pour les maladies infectieuses de Koch, l’on pourrait,
par exemple, organiser, sous la direction d'un vétérinaire, une divi-
sion dite d’épizooties; je ne parlerai pas ici des détails, puisque
ce n'est pas l’objet posé à la discussion, mais je remarque que
dans cet institut des savants d’une haute compétence sur l’experi-
mentation étiologique des maladies travaillent actuellement a
l’etiologie des épizooties, dans la même mesure qu'à celle des épi-
démies. Le chef de la division est tenu au courant de tous les
travaux par les autres chefs de service et peut utiliser les résultats
communiqués pour ceux faits sous sa direction.
Si un Institut destiné à l'étude des maladies épizootiques était
fondé dans une Ecole supérieure vétérinaire combinée avec une Uni-
versité, il pourrait exceptionnellement communiquer ses résultats à
l'Institut universitaire afin de lui en permettre l'emploi dans ses
expériences scientifiques.
Quoique je reconnaisse volontiers que cette liaison a déjà
existé entre savants et qu'elle a été même d'une grande utilité, je
pense que les besoins d’un Institut d’epizooties et d’un Institut
universitaire ne s’accorderont que rarement et que leur liaison ne
sera pas de longue duree.
1091
Report of Dr SCHUTZ
Privy Councillor, Professor at the Superior School of Veterinary Medicine,
Berlin.
(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
VERY one knows how numerous are the obligations,
which are constantly facing the professor at a uni-
versity, — obligations towards the State, which has
entrusted him with the high mission of instructing
“the youth of Schools,” and preparing them in a
thoroughly efficient manner for their future career
— obligations towards the young students themselves, and
lastly obligations towards the colleagues, who expect him to
do his share towards the development and promotion of science.
These remarks apply especially to a teacher of medicine.*)
The mathematician, physicist, chemist, zoologist, and bot-
anist can treat their branches as abstract sciences. The teacher
of one of the branches of medicine, on the contrary, must in
his instruction keep in view both the practical and professional,
together with the scientific objects. This is what I wish to
demonstrate, in relation to some branches of the study of
medicine.
Progressive practice in pathology is not possible without
a thorough knowledge of anatomy and physiology — complete
and well defined sciences, which do not depend on the neces-
sities of practical life, but reach beyond them.
The sphere of action of the anatomist and physiologist, to
be well filled; must extend in various directions. How wi
they try to accomplish the different tasks that are set them by
I use the word “medicine” in the sense given by Virchow. Between
the sciences of veterinary and human medicine there is scientifically no
distinction, at least there ought to be none; the object is different, but the
experiences that are to be drawn from the object, are rules, which form the
basis of the doctrines. Hence the closer union of the medicine of man and
that of animals, which science has been endeavering to bring about.
1092 The extention of veterinary instruction.
science and practice? And how far will they initiate the student
in anatomical and physiological science?
I wish to define as shortly as may be, my point of view
in judging the position of the anatomist and physiologist, and
indeed that of the teacher of any one of the branches of med-
icine, as well as to indicate the manner in which, in my
opinion, they ought to fulfil their functions.
The point of departure in anatomical instruction is de-
scriptive anatomy (anthropotomy, zootomy); it shows us in detail,
how the body of a man or an animal is organized; it shows
us the peculiar character and the correlative functions of the
various parts and organs, which are exhibited by anatomical
teaching in their nature and form, as well as their relation to
surrounding parts.
Of all the branches, relating to anatomical instruction, de-
scriptive anatomy is for the study of medicine the most import-
ant. It is now so complete and distinct by itself, that import-
ant discoveries in it are of very rare occurrence, except in
the matter of neurology and anatomy of the nervous centres.
Notwithstanding, the anatomist finds in descriptive anat-
omy a field of incommensurable activity, in which he may
render great services by the special method of his teaching.
The principle of this method is the union of oral and exper-
imental teaching, and the combination of the lectures in the
amphitheatre with practical work in the dissecting room.
But to be able to observe with benefit to themselves, it
iS indispensable for all students of medicine, that they should
acquire a certain amount of skill, especially of manual dexterity,
as the objects of experimentation and study must first be pre-
pared for observation, and this dexterity can be obtained only
by repeated attempts and much perseverance. He who has
acquired a thorough knowledge and accomplished technical
ability, will be a master of diagnostic and in surgery.
The more detailed and practical instruction a student has
received, the more practice he has had in the observation of
nature and in technical work, the easier it will be for him
during the succeeding clinical terms, to make good diagnoses,
to recognize at once morbid alterations and to describe them
methodically.
What is specially wanted in a professor is the power of
making his teaching alive, insisting now on the function of
any special organ in the living organism, now on the scientific
problem related to the anatomical facts. Therefore, instruction
must not be satisfied with auricular or ocular demonstrations,
it must be scientific.
Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1098
In that way we reach progressively the other branches
lying within the province of the anatomist: comparative anat-
omy, histology and morphology.
Comparative anatomy, histology, and morphology are not
of direct utility to practitioners of either branch of medicine;
but a thorough knowledge of them will enlarge their judgment
regarding matters belonging to natural science in general, and
thus sharpen it for the purposes of their profession.
When descriptive anatomy in human medicine had reached
the first turn of its history after the flourishing epoch of the
16. and 17. centuries, investigators remained no longer satisfied
with the inspection of the human body, but they began to
dissect similar organisms, and with a view to anthropology,
made experiments in comparative anatomy, on organisms more
and more different from man, until the entire creation of the
organized world was subjected to comparative observation. It
was at the beginning of the 19th century, that comparative anatomy
received that wonderful impulse, and gave rise to histology
and morphology, which soon reached so high a degree of de-
velopment.
Thus, little by little, the morphological direction of ana-
tomy became more marked, finding its most distinguished ex-
ponents in the immortal Cuvzer, and such men as Aeckel,
Fohannes Müller, and Gurlt.
In veterinary science, anatomy received from the first a
comparative direction. From its agricultural value, the horse
was naturally the central object of the lectures and practical
exercises in the dissecting room. But to the discription of the
horse, those of other domestic animals, often of very different
construction, were soon added.
The result was that for the nomenclature of the various
branches: osteology, syndesmology, angiology, splanchnology,
adenology etc., the names of the corresponding organs in
human anatomy were adopted, the study of which organs be-
came a necessary supposition for the student of veterinary
anatomy. The same took place in histology and morphology,
which from the beginning assumed a comparative character.
Anatomy ought to be taught as an independent science,
and not only in so far as it may be necessary to professional
requirements, for whoever wants to get beyond the level of an
empirical practitioner, must remember that the firm base of
his knowledge, and later on of his capability, is an exact scien-
tific knowledge of the object he treats. This must be insisted
on, the more resolutely, as many students desire to obtain
complete knowledge of anthropotomy and zootomy not only as
an auxiliary to their general instruction, but also as necessary
1094 The extention of veterinary instruction.
intellectual luggage in order to enter their profession well
provided.
The anatomist, who wishes to understand exactly the con-
struction of the human and animal body, will never succeed
by studying them apart. For that reason, comparative anatomy,
histology, and morphology must be united to descriptive anatomy
as complementary branches. :
Now, what constitutes comparative anatomy? It extends,
like anatomy proper, to morphology, histology and ontogeny.
If considered from the double point of view of phytotomy and
zootomy, it is observed that innumerable organisms are found
to have great analogies in their construction. Comparative
anatomy shows that man and all animals, as well as all vege-
tables, are made according to the same fundamental principle,
being composed of similar organs; we find this principle still
‚better marked, if we observe first the different forms and then
one variety or class of animals, or again if we specialize the
researches on one system of organs or a single organ, or in
trying to isolate the typical from the special form.
Histology received its scientific basis in 1839, by the foun-
dation of the cellular theory of Schleiden and Schwann, which
was only arrived at by the histological comparison of zoological
and phytological organisms. The histology and the morpho-
logy of plants and that of animals always go thogether; and
if the comparative character is taken off from histology, there
remains but a senseless description.
Thus it is seen, that histological instruction is concerned
in other descriptive branches of the medical art, and, with
anthropotomy, demands all the activity of the anatomical in-
structor.
Finally, ontogeny is also an important factor in the know-
ledge of organic forms; it is intimately related to comparative
anatomy, and only differs from it in concerning itself not only
with perfectly developed organisms, but with the successive
developments of a single cell, which passes through a series of
transformations and metamorphoses, each of which resembles
the normal state of an inferior organism.
The anatomist must give medical students the opportunity
of obtaining the knowledge of the construction of human and
animal forms, and by ontogeny and comparative anatomy,
arriving at a scientific comprehension of the same. He will
thus place them in the necessary position to undertake phy-
siological studies, and later, pathological ones. In this manner,
anatomical instruction will attract all those who, as future
teachers and promoters of natural science, desire to obtain an
insight into the laws of construction of the human and animal
body.
Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1095
The severe method of comparative study is also the rule
of conduct in physiological studies.
Phystology, notwithstanding the ingenious method of re-
search and the important discoveries of the experimentators of
our days, has not yet solved the true enigmas of life.
To approach these enigmas, the physiologist must abandon
microscopical inquiry into the processus of life and strike out
another direction, viz. that of the exploration of cells.
In the muscular cells is .the enigma of the movements
of the heart; in the glandular cells rest the causes of secretion;
in the epithelic and lymphatic cells lies hidden the complex
problem of absorption and nutrition as well as that of resorp-
tion; in the lymphatic glandular cells the mysteries of the
regularity of vital functions are concealed. Therefore, if phys-
iology considers inquiry into all manifestations ot life its spe-
cial task, it must study them in their origin, that is, in the
cells. Organic physiology must develop into cellular physiology.
This is the natural evolution of that sciene, which has for its
first object the rough functions of the organs and after a series
of consecutive observations, has proceeded to cells. This is
the brilliant result of modern anatomy.
Each cell shows the elementary manifestations of life.
However it will be preferable for the study of a given fonction,
to choose that cell, which shows this function most distinctly.
Here, too, the study must be comparative by way of distinguishing
what is essential from what is trifling.
The theory of a cellular physiology is only possible by
the comparative method. It has first been cleared up in Germany
by Johannes Müller.
Morphology preceded physiology, opened the way to
it and reduced the difficulties of physiological experiments;
then histology cleared the road for morphology. We know
at the present day the construction of cells, whether they live
freely by themselves or are prouped together in tissues.
Every cell, whatever may be its nature, performs all the
elementary functions of life. Without feeding itself, without
respiration, without elimination of substances etc., the muscular
cell can no more move than any protozoid.
The cell forms also the subject of the researches of
pathology, because the cell theory of life lead directly to the
cell theory of disease.
It is nearly 50 years since Virchow began by his magni-
ficient labours to shake off the chains that bound the wing of
medicine. At the same time appeared the commentaries ot
‚Schleiden upon the elementary formation of phylotomical tissues
and of Schwann on that of zootomical tissues.
1096 The extention of veterinary instruction.
It would be presumptuous to affirm that all Virchow has
said to establish the pathological cell theory, is above improve-
ments. But the final object of pathological cellular research
being the localization of disease, it is from that point that it
has exercised its greatest influences upon the general march
of modern medicine.
Pathologists will therefore do well in directing their
investigations to the anatomical basis of disease. Only one
must have a clear idea of the method of carrying on investi-
gations. All scientific observation must be regulated according
to a fundamental anatomical basis, whether it be executed on
a diseased individual, man or animal, or upon a dead body.
Every perceptible alteration, occurring in some definite part of
the body, can be localized upon definite centres.
From what has just been said, it must not be supposed,
that the results of pathological-anatomical experiments can be
the only basis of the two branches of medicine; the clinical
physician, must also fall back on the fundamental anatomical
basis, which must be chemically and physically, that is to say,
physiologically, experimented upon.
If pathology has won its freedom as a complete and
independent natural science, it owes it specially to pathological
anatomy and pathological physiology. It is therefore indispens-
able that pathologists should keep their independence and leave
in their works no loophole which might give entrance to foreign
sciences and would push back their teaching to the rank of a
secondary accessory science.
In order to preserve the indispensable independence of
their science, pathologists must continue to make their own
experiments on animals with the aid of the experimental
method, so as to fix the causes and establish the course of
the diseases by producing them artificially in animals.
As soon as man or the animal of a high order has passed
beyond the first stages of oval life, we do not see the mani-
festations of movement limited only to consecutive formations
and reformations of cells, but from the cells have arisen tissues,
organs and organic systems, having determined objects and
complicated movements. If the pathologist speaks of disease,
he includes in it those manifestations of changes, which he may
perceive in diseased tissues, organs or organic systems. This
is the point of contact between man, animal and plant.
Wherever the pathologist watches these manifestations of
movement, he notices that they depend on definite and immu-
table chemico-physical, i. e. mechanical, conditions, as all other
manifestations of nature do. It is thus proved, that the patho-
logist has already for a long time past taken the way of com-
parative pathology. The zootomist pathologist has gone further
Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1097
in that direction than his anthropotomist colleague; but soon
the latter became satisfied that not all the diseases exist in
man, and also that pathological processes depend on pecularities
of the species, and that perfect comprehension of the affections
of the separate organs of man is only gained by comparison
with the affections in the corresponding organs of animals.
Anatomy, physiology, and pathology, the three great
branches of medicine, are comparative sciences. It was a great
mistake of the old schools of veterinary medicine not to have
understood the value of such a scientific system, to have nar-
rowed too early the students’ circle of interest, and instead of
giving it a more extensive development to have restricted in-
struction to studies having only the material side of life in view.
I have conversed much with veterinary surgeons already
more or less advanced in life, all of whom expressed their
regret not to have accumulated at the proper time a large
amount of general scientific information. I have often heard
it said, that the professional knowledge of a physician or a
veterinary surgeon without general scientific education, was
insufficient.
Universities and colleges occupy the first rank among
places of instructions, not only on account of their programmes,
but especially because they are places where science constantly
widens its sphere in all directions. For this reason it is ex-
pected of a university professor, that having complete mastery
of the branch of science which he represents as teacher, he
should by spontaneous researches endeavour to stimulate and
constantly improve the already acquired knowledge. Thus we
have seen in the last twenty years to what degree anatomy,
physiology, and pathology have been influenced by comparative
studies. None of those sciences can be taught without com-
arison, and it is absolutely indifferent whether the comparison
is between man and animal, or between individuals of the same
species.
Comparison is absolutely necessary for the comprehension
of medicine, whether in man or animal, healthy or diseased.
Indeed, medicine ts ttself a comparative science, Hence there
ts no need to create chairs of comparative medicine tn veterinary
colleges; because already now, the actual occupants of the various
chatrs of instruction at those colleges are using the comparative
method of teaching.
*
I now come to the question of the organization of insti-
tutes for the study of epizootic diseases. During the last few
1098 The extention of veterinary instruction.
years we have seen transformed into veterinary colleges a
certain number of schools which up to that time, had only had
in view the professional side of the carreer.
Besides having the name of colleges, which in older times
belonged essentially to universities, these schools were organized
much in the same way as universities. A rector regulated
their work and represented them. Regarding instruction and
discipline, students were subject to academic forms. But veter-
inary colleges made the same experiences as other schools
(for inst. technical schools). In the interest of their own growth,
they could not remain satisfied with the routine of practice,
but had to embrace the scientific side of their speciality; be-
cause if practice does not follow the progress of science, it
will soon decline. The veterinary colleges were therefore ob-
liged to imitate the recently opened institutions, by way of
partaking in the progress then made by the superior technical
and agricultural schools.
Theologists, jurists, philologists, when they leave the uni-
versity, are far from being as well prepared for the practical
exercise of their profession, as the young men who have been
trained according to the methods special to veterinary colleges.
The special practical instruction, which in those colleges has
already reached such a high degree, and is being constantly im-
proved, distinguishes them from universities, and makes them
almost equal to technical colleges. The student of human
medicine passes only a little of his time at the university, the
rest is spent in special institutions for the practical instruction
of physicians. The veterinary surgeon is altogether trained at an
establishment which, on the contrary, combines ample practical
teaching with the methods of the university, while embracing
a number of special institutes of medicine, which makes it not
a university, but a special college.
Any special school attached to a university must give up
something of its technical, that is, practical side. Veterinary
colleges are the last to stand such reduction, which is forbidden
by the extraordinary progress they have made in the last
twenty-five years, and by those still greater that may be ex-
pected, provided these colleges, maintain the integrity of their
pecularity which, as in the superior technical schools, rests upon
the fortunate union of theoretical science and practical applic-
ation.
Anatomy, physiology, and pathology, in veterinary colleges,
are branches of immediate utility in relation to diseases of
animals studied by veterinary surgeons; they, therefore, must
be considered as essential and independent branches.
Virchow for 50 years fought for the emancipation of patho-
logy, and during that time, he never stopped urging anthro-
Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1099
potomists and zootomists alike not only to think but also to
work physiologically. Thanks to him, pathology being separated
from its primitive source, physiology, could continue to develop
as an independent natural science. It was then that the changes
which diseases produce in the body were observed, and that
with successive experiments attempts were made to explain
how the observed changes came about. Immense progress in
the knowledge of the development and treatment of diseases
was thus made and scientifical therapeuty was created.
Meanwhile pathological anatomy, which was formerly con-
sidered as one of the subdivisions of clinical teaching, was slowly
and painfully making its way to the position due to it. Uni-
versities, it is true, were long before endowed with special in-
stitutes for its study.
But it was not admitted into zootechnical institutions till
1870, when the first Chair of pathological anatomy in the veter-
inary college of Berlin was created; an example, which was
soon followed by the other veterinary colleges of Germany.
Pathological anatomy became a distinct part of the curriculum
of veterinary instruction; and this innovation constitutes the
most noticeable progress veterinary medicine ever made. It
was the beginning of a new era for therapeutics, which can
only work with any certainty if based on experimentation.
Therapeutics leaving then empirical methods, rose to the rank
of a science, by means of pathological physiology.
Pathological physiology, pathological anatomy, materia
medica, are the three great pathological branches actually
taught at veterinary colleges in special institutions. But for
the proper teaching of the fourth branch of pathology, hygsene,
which includes instruction in the causes of diseases and the
means of avoiding them, the institute and the necessary ma-
terial were wanting.
The ravages caused by cholera, demanded hygienic mea-
sures to prevent the introduction and spreading of the scourge.
Having started from England, the movement reached Germany,
where Pettenkofer proved by his experiments on cholera that
there are diseases that can be avoided. He demonstrated the
external conditions of the development of contagious diseases.
Besides the progress made in natural sciences rendered it
possible to consider from a hygienic point of view such quest-
ions as heating, ventilation, underground water, emanations
from the ground, food etc. — Later, the new experimental
methods, indicated by the ingenious discoveries of Pasteur and
Koch, opened new fields of work and pointed out the possibility
of stating and preventing the eruption of contagious diseases,
in allowing hygienists to resort to clinical, physical, anatomical,
1100 The extention of veterinary instruction.
bacteriological methods etc. The creation of Institutes of hy-
giene, according to the German model, is now planned every-
where. All superior veterinary colleges of Germany will soon
have such institutes.
From the experiments on the causes of the diseases of
man and of animals, it follows that we can expect from hygiene
much informations on the etiology of the diseases. Such ought
to be the object of the teaching of hygiene, and to insure the
scientific progress of this science, so-called “hygienic institutions”
are indispensable.
Of all the branches of medicine, hygiene is the one which
stands closest to pathology by the etiological side. General patho-
logy looks for the effects that external causes produce in man
and animals; it observes the ways by which these causes have
entered and spread in the body.
Hygiene, on the contrary, is interested in the origin of
causes outside of the human or animal organism and in the con-
ditions in which these causes persist and multiply in natural
and artificial media.
It will easily be understood that it is not more possible
to draw an exact line of demarcation between general patho-
logy and hygiene, than between medicine and surgery. Because
in the same way that, starting from effects, pathology must
often look back to external causes, hygiene must often go back
from these causes to their effects on organisms.
The subject of pathology belongs to four professors. Two
of them observe the seat and nature of the disease, one with
pathological physiology (medical and surgical clinician), the other
with pathological anatomy (pathological anatomist); the third
professor inquires into the therapeutic processes based upon
materia medica (pharmacologist); finally the fourth prevents
the appearance of diseases (hygienist). In human medicine,
these four great branches are again divided; thus we have the
diseases of special organs (eyes, ears, larynx etc.) treated by
specialists in special clinics. Something similar exists in veter-
inary medicine, with horse-shoeing, which properly belongs
to hygiene, but on account of its importance requires the at-
tention of a specialist. But the necessity of specialization does
not exist with regard to other subdivisions of veterinary me-
dicine, because sporadic diseases are of much less importance
in domestic animals than in man. Pathology cannot be taught
in a superior veterinary college, if the professor is obliged to
restrict himself in his teachings to sporadic diseases; for those
diseases as well as the infectious ones, furnish to the various
pathological, anatomical and hygienic branches, the material
or instruction without which the progressive work insuring
the solidity of complete veterinary instruction is impossible.
Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1101
In every institute, in every veterinary clinic, opportuni-
ties ought to be given to students as often as possible, to ac-
quaint themselves with the diseases of animals from the com-
parative as well as other points of view. In that way the
foundations are best laid for a successful study of processes.
It is not only in the interest of instruction, but also of the
advancement of the knowledge of epizootic diseases that in
veterinary colleges epizootic and sporadic diseases be not
separated.
Eminent specialists must be placed at the head of the
etiological, pathologico-anatomical, and physiological departments.
Thus organized, those veterinary institutes will draw to
them all those, who as intending professors or pathological
experimentators will feel the necessity to be thoroughly ini-
tiated in the etiology and processes of diseases.
However, there ts no place in a veterinary college for a
Professor of epizoofies, nor for an epizootic institute, where ts
none either tn universities, and there 1s no necesstty to create one
in any of those tustitutions.
If in universities special clinics have been created for
children having diphtheria, smallpox etc. and for adults affec-
ted with typhus or other contagious diseases, it has been done
only to avoid the infection of other patients in the same
hospital.
One of the differences between sporadic and epizootic
diseases consists in the different modes of their treatment. The
State has ordered special measures for fighting and eradicating
epizooties; the execution of these measures and their super-
vision belong to the official veterinary police composed prin-
cipally of veterinarians. It is therefore of the greatest impor-
tance that students of superior veterinary colleges should be
For it is nan the measures ordered by law against epizooties.
instructed otural that men, to whom the State may one day
entrust the care of the public interest, should be well prepared
for their work. Epizooties resulting from causes which require
scientific study, the teaching of veterinary police at veterinary
colleges must include the anatomy, physiology, and etiology of
those epizooties. A special object of this instruction shall princip-
ally be the differential diagnosis between these epizooties and
other diseases having a similar appearance.
It may be admitted that veterinary police belonging with
its legal regulations to hygiene, its teaching ought to be given
in hygienic institutes. But whether animals affected with an
epizootic disease can be considered as having anything to do
with those institutes is contestable.
Veterinary colleges have clinics for large and small do-
mestic animals. To the first belong, besides others, horses
1102 The extention of veterinary instruction.
suffering with glanders and scab; to the second rabid dogs.
But animals suffering from other epizootic diseases the extinc-
tion of which is of primordial importance to the State, belong
to ambulatory clinics created specially for cattle, sheep, and
swine. At those clinics, cases of pleuro-pneumonia, foot and
mouth disease, anthrax etc. will be treated. But this sub-
division is not immutable, and it may happen that horses with
anthrax are sometimes brought to the clinic for large animals,
while others affected with glanders or scab are prescribed for
at the ambulatory hospital.
Instruction in veterinary police has its best interpreter in
the person of the chief of the ambulatory hospital. Especially
if he has an official position, he will on many occasions have
to organize legal measures against epizooties, see to their being
carried out and judge of their opportuneness. All these matters
are of the greatest importance in his teaching, and he will be
all the more competent, because his office giving him oppor-
tunities for a high appreciation of practical agronomic conditions,
he will be so much better able to adopt legal measures of ex-
tinction when required. Therefore his students can never take
too much notice of the regulations he may prescribe and of
the results of such measures. On the other hand, it would be
very advantageous to transfer meat and milk inspection to the
hygienic institutes. For if it is the task of hygiene to search
for everything that from outside may become a cause of dis-
ease in man or animal, it is evident that the above named
departments could nowhere be more properly looked after than
in hygienic institutes.
While in the lectures and demonstrations on meat and milk
inspection stress is laid only on those qualities of meat and
milk that affect the health of man or animals, pathological
anatomy is not so restricted, but teaches at the same time all
other alterations of fat, muscles, tissues, etc. that have been ob-
served in animals up to the present. This instruction combined
with that given by the hygienic institute will enlarge the sphere
of activity of the student and enable him to obtain the neces-
sary knowledge for the service of abattoirs.
I have cited, one by one, the disciplines taught in a superior
veterinary college, and enumerated the institutes for the special
instruction of the students. Having demonstrated that the
proper place for the teaching on the subjects of epizootic dis-
eases and veterinary police is the internal and ambulatory
clinic, I have proved that a special institute for the study of
epizooties ought never to be a teaching institute, but have only
in view the object indicated by its title. In principle, such
hygienic institutes would be similar to those of Pasteur in Paris.
Koch in Berlin and the St. Petersburg institutes of experimental
Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1103
pathology, which are not directly related to universities and
do not aim at teaching.
I see no necessity for connecting such an institute with
a veterinary college. It would, on the contrary, be advanta-
geous to establish it independently under the direction of a
professor, who could devote his working hours exclusively to
the study of epizooties; this he could not do as a professor of
a school where teaching and other scientific occupations would
prevent his fulfilling his principal study. It would be well to
follow the example given by Koch’s Institute for infectious
diseases, the Imperial Board of Health in Germany, and Pa-
steur’s Institute.
If the epizootic institute were incorporated with that of
Koch, for instance, a veterinary division would have to be
created, which would be under the direction of a veterinary
surgeon. In Xoch’s institute, savants of high standing wo have.
made etiological experimentation of contagious diseases in men
the object of their life, have at the same time been working at
the etiology of epizooties. The chief of the veterinary division
would be kept informed by the other chiefs of service, of the
results of all the various work done, and he might be able to
utilize them for the experiments made under his own direction.
This would probably not take place, if the epizootic institute
were set up in a veterinary college; at least it would be a
very exceptional case, if two or more institutes at a veterinary
college were to exchange communications on the unfinished
results of their work to such an extent as to make use of them
in their own. A connection similar to that which exists be-
tween the various divisions of Koch’s institute would not be
possible, whether the epizootic institute were attached to a vete-
rinary college, or to a university, although I willingly acknow-
ledge that similar connections have already existed between
learned men, and been useful for their special work. But the
requirements of an epizootic institute, such as the one we are
considering, would rarely work well together with universities,
their respective needs being for the most part widely divergent.
Consequently there is little prospect of any scientific work being
done by them in common.
H.
Das Veterinärbeamtentum.
LE VETERINAIRE FONCTIONNAIRE
PUBLIC.
VETERINARY OFFICIALS.
Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters:
LYDTIN—Baden-Baden.
LIAUTARD—New-York.
1107
Bericht von Dr. Lydtin
Geheimer Oberregierungsrat in Baden-Baden.*) _
ls der Geschäftsausschuß das Veterinärbeamtentum zum
Verhandlungsgegenstand wählte, hielt er es für an-
9 gezeigt, am Ende eines für den tierärztlichen Beruf
so bedeutsamen Jahrhunderts einen kurzen Blick auf
die Entwicklung des in der Veterinärpolizei thätigen
Beamtenkörpers zu werfen und im Zusammenhang
damit auf die Mittel und Wege hinzuweisen, welche zur Durch-
führung der aus der Lösung der auf die Tagesordnung gesetzten
Fragen sich ergebenden Leitsätze notwendig und geeignet erscheinen.
Die Geschichte zeigt, was der Veterinärpolizei-Organismus, je
nach seiner Entwickelungsphase, geleistet hat, und lehrt, was weiter
geschehen muß, um ihn zur Erfüllung neuer und größerer Auf-
gaben zu befähigen. |
Wenn der Kongreß die Gutachten der Koryphaeen aller Kultur-
staaten über die aufgestellten Fragen, welche die gesamten wirt-
schaftlichen Verhältnisse des Volkses berühren, einholt, so muß er
auch in Betracht ziehen, ob die Schlüsse dieser Gutachten nicht blos
im allgemeinen, sondern auch mit Rücksicht auf die bestehende
Organisation der Veterinärpolizei, insbesondere auf die Qualität der
Veterinärbeamten, ausführbar seien, oder ob nicht, in dieser Hinsicht,
eine Vervollkommnung oder Verbesserung einzutreten habe.
Der VII. Kongreß schafft hiermit keine neue Arbeit; auch die
älteren Kongresse haben für die Bekämpfung der Rinderpest, der
Lungenseuche, der Tollwut, des Rotzes u. s. w. Grundsätze aufgestellt,
die heute längst in Gesetzesform gekleidet und, nach den über den
Vollzug erteilten Ratschlägen, in den verschiedenen Staaten, wenn
auch in einzelnen nicht ganz mit dem erhofften, so doch im all-
gemeinen mit unverkennbarem Erfolge durchgeführt sind.
Aber mehr als seine Vorgänger will der gegenwärtige Kongreß
hervorheben und nachdrücklich betonen, daß die auf der zuver-
*) Der Stoff für den vorliegenden Bericht wurde von den H.H. Kollegen,
welche in dankenswerter Weise meine Umfrage vom 8. Mai 1899 beant-
worteten, geliefert, hierauf vom Bureau der Geschäftslei zusammengestellt
und von Herrn Dr. Friedrich Müller, Assistent am Hygien. Institut der
Universität Freiburg, gesichtet.
1108 Das Veterinärbeamtentum.
lässigsten Grundlage beruhenden Gesetzesvorschriften für sich allein
nicht genügen, um den mit ihnen beabsichtigten Zweck zu er-
reichen, sondern daß hierzu auch wohl vereigenschaftete Ausführungs-
Organe gehören. Zum Vollzug von Gesetzen über die Abwendung und
Unterdrückung der Viehseuchen, über den Verkehr mit Nahrungs-
mitteln tierischer Herkunft, über die staatliche Pflege der Viehzucht sind
Sachverständige erforderlich, welche dem Staate dauernd zur Ver-
fügung stehen und für ihre dienstlichen Ratschläge und Handlungen
öffentlich verantwortlich sind. Von ihren Kenntnissen und Fähig-
keiten, sowie von ihrer sittlichen Kraft ist die Wirksamkeit der
Gesetze zum großen Teile bedingt. Lehrt doch die Erfahrung, daß
mehr erreicht wird mit unvollkommenen, aber verständig ausge-
führten, als mit den vollkommensten, dagegen mangelhaft vollzogenen
Gesetzen.
Gesetzliche Bestimmungen über die Seuchenbekämpfung und
über den Verkehr mit Nahrungsmitteln hat es schon frühzeitig
gegeben ; dagegen gebrach es anfänglich an geeigneten Organen,
um sie zu vollziehen oder ihren Vollzug sachverständig zu über-
wachen.
An der Wende des 18. zu dem 19. Jahrhundert gab es noch
wenig tierärztlich gebildetes Personal überhaupt und, bei der dürftigen
Ausstattung der Lehranstalten und dem geringen Bildungsmaße der
Schüler, insbesondere kaum solches, welches sich zum Öffentlichen
Dienst geeignet hätte. In jener Zeit hatten die Haustiere auch
nicht die große Bedeutung für die Landwirtschaft wie heute, und
ihr Wert sowie der Preis der wichtigsten aus ihnen gewonnenen
Produkte stand niedrig. Die Städte waren noch nicht in dem Maße
herangewachsen, daß ihnen die Zufuhr von Nahrungsmitteln Sorge
bereitet und Pflichten auferlegt hätte, die später um so schwerer
wurden, je mehr die Fleisch- die Pflanzenkost ersetzte. Der Handel
mit Haustieren bewegte sich noch in engen Schranken, und die durch
die Maut bewachten Landesgrenzen konnten, so lang Friede war,
gegen jede Seuchengefahr geschlossen werden.
Unter diesen Umständen genügten beamtete Mediziner zur
Beratung und Unterstützung der Staatsveterinärpolizei, zumal sie
Gutachten der tierärztlichen Lehranstalten einholen und praktische
Tierärzte als Gehilfen zur Ausführung der veterinärpolizeilichen
Vorschriften heranziehen konnten. Doch überall dort, wo Hand
angelegt werden mußte, trat der Arzt zurück, und überließ dem Tier-
arzte die Geschäfte der tierärztlichen Gesundheits- und Krankenpflege.
In jener Zeit brauchte man auf der einen Seite höher ge-
bildete Tierärzte für die Erteilung des tierärztlichen Unterrichtes,
die Beratung der höheren Verwaltungsbehörden und die ärztliche
Behandlung der wertvollen Pferdebestände, die in den fürstlichen
Marställen und Gestüten gehalten wurden. Andererseits sollten
Leute ausgebildet werden, um in den bäuerlichen Wirtschaften bei
den unter den Haustieren vorkommenden Schäden, Krankheitsfallen
und Schwergeburten Hilfe zu leisten. Hierfür eigneten sich nach
Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1109
damaliger Anschauung besonders die Schmiede, welche schon wegen
des von ihnen ausgeübten Hufbeschlages von alters her, auch bei
den reitenden und fahrenden Truppen, zu tierärztlichen Verricht-
ungen herangezogen wurden. Die Haustierbesitzer der Städte und
die Bezirksverwaltungsbehörden konnten sich dagegen mit diesen
Kurschmieden nicht begnügen, sondern verlangten einen etwas
gebildeteren Tierarzt, der in allen Fällen sachverständig wäre und
im öffentlichen Ansehen zwischen dem wissenschaftlich gebildeten
höheren und dem Kurschmiede stand.
Demnach gestaltete sich auch der tierärztliche Unterricht.
Die höher gebildeten Tierärzte gingen aus dem ärztlichen Stande
oder aus Tierärzten mit besserer Vorbildung, die an Universitäten
“ gehört hatten, hervor; die praktischen Tierärzte waren diejenigen,
die nach Absolvierung des vollständigen Lehrganges an einer
Tierarzneischule die tierärztliche Staatsprüfung bestanden hatten,
während die Kurschmiede den Hufbeschlag und einige tierärztliche
Heilverrichtungen an den Tierarzneischulen oder an besonders
hierfür eingerichteten Anstalten, wozu auch die alten Roßarznei-
schulen gehörten, erlernten.
Nichts hat, in vielen Hinsichten, dem öffentlichen Interesse
und insbesondere der Landwirtschaft weniger genützt und dem
Veterinärwesen mehr geschadet, als diese abgestufte Ausbildung des
tierärztlichen Personals. Die Zahl der höher gebildeten Tierärzte
und deren Einfluß war zu klein, um durchzugreifen und Nutzen
zu bringen. ‘Die Kurschmiede aber, deren Leistung ebenso gering
als ihre Anmaßung groß war, brachten durch ihre Unwissenheit
Fach und Stand in Mißkredit und erdrückten durch ihre Zahl und
Konkurrenz das Aufkommen der für die verständige Tierheilpflege
ausgebildeten Techniker.
Heute ist dieser unheilvolle Zustand in fast allen Ländern,
einige, wie Österreich und Rußland, ausgenommen, verschwunden.
Es ist leicht begreiflich, daß die Staatsverwaltungen nicht
blos für die Erteilung des tierärztlichen Unterrichts, sondern auch
für die Zwecke der Veterinär- und Gesundheitspolizei, die gewöhn-
lich auf Staatskosten höher gebildeten Tierärzte zu öffentlichen
Funktionen beriefen. Auch fanden diese Techniker Anstellung in
fürstlichen Marställen und Gestüten. Sie waren die ersten Veterinär-
beamten der Neuzeit und, da sie gegenüber den praktischen Tier-
ärzten eine gesichertere Existenz und höheres Ansehen genossen,
auch durch Titel und andere Ehren ausgezeichnet wurden, die
Aristokratie des Standes.
* * *
Bei dem Militär entwickelte sich das Veterinärwesen zuerst.
In der meisten Staaten (Rußland und die Niederlande abge-
rechnet) löste es sich von dem Medizinalwesen ab und befreite sich
allmählich von der handwerksmäßigen Ausübung des Hufbeschlages.
1110 Das Veterinärbeamtentum.
Anfänglich waren die Militärkurschmiede, ihrer Ausbildung
entsprechend, als Handwerker, unabhängig von einander, dem Chef
eines kleineren Truppenteils disziplinär und technisch unterstellt.
Nur in Spanien erhielten sie von vornherein einen höheren Rang.
In Frankreich blieben sie Handwerker bis 1843.
Von da ab entwickelte sich im französischen Heere eine der
militärärztlichen und pharmazeutischen nachgebildete Veterinär-
organisation. Die Tierärzte wurden durch Königliche Patente an-
gestellt und seit 1852 erfolgte in ungleichen Zeiträumen (1861,
1875, 1878, 1884 und 1898) eine Besserstellung des Militär-
Veterinärpersonals, das sich heute aus 1 dirigierendem Tierarzt
(mit der Auszeichnung als Oberst), 9 Prinzipaltierärzten I. Klasse
(Oberstlieutenants), 46 Prinzipaltierärzten Il. Klasse (Majors), 149
Tierärzten I. Klasse (Rittmeister), 220 Tierärzten Il Klasse
(Lieutenants und Unterlieutenants) zusammensetzt und dessen Be-
soldung das Militär-Budget jährlich mit 1419470 Francs belastet.
Die weitere Vermehrung und Besserstellung des Personals ist im
Gange.
In England, in Belgien, in den Niederlanden und in Spanien,
in Italien, in Griechenland, sowie in Schweden, Norwegen und
Rußland herrschen ähnliche Verhältnisse. Im österreichisch-
ungarischen Hecre sind die Tierärzte höhere Militärbeamte, ebenso
wie in der deutschen Armee, in welcher jedöch die Unterroßärzte,
wie auch die Unterärzte mit den Wachtmeistern rangieren. Veterinär-
gehilfen und Kurschmiede giebt es nur in der russischen und in
der österreichisch-ungarischen Armee.
In allen Staaten führen die Militärärzte den ihnen gebührenden
Titel mit verschiedenen Abstufungen als: „Haupt*-, „Corps“-,
»Ober*-, „Unter*-Tierärzte oder Veterinäre; in Deutschland (Bayern
ausgenommen) heißen sie „Roßärzte“.
Heute werden in der Regel die Kriegsministerien in Veterinär-
sachen durch einen besonderen Ausschuß, in welchem Offiziere,
Ärzte und Tierärzte Sitz und Stimme haben, beraten. In einzelnen
kleineren Staaten geschieht dies, wie es auch früher in den süd-
deutschen Ländern der Fall war, durch einen Veterinärreferenten
(Oberstabs- oder Stabsveterinär). In Preußen besteht eine Militär-
veterinär-Inspektion, mit einem Stabsoffizier an der Spitze, der durch
Tierärzte beraten wird. Das Institut tierärztlich gebildeter Militär-
Veterinär-Inspektoren existiert nur in wenigen Staaten.
Nahezu in allen Heeren ist ein Oberveterinärbeamter dem
Generalkommando der einzelnen Heereskörper beigegeben und jede
reitende und fahrende Truppenabteilung mit einer mehr oder minder
großen Anzahl von Veterinären versehen. Diese finden auch bei
den Kavallerie- und Artillerieschulen verschiedener Staaten als
Lehrer für Veterinärkunde, Exterieur und Hufbeschlag, und bei den
Militärhufbeschlagschulen, in welchen die Schwadrons- und Batterie-
schmiede ausgebildet werden, teils als selbständige, teils nur als
technische Leiter Verwendung.
Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1111
Von den Militärveterinären wird nicht allein die vollkommene
Ausbildung als Veterinärkliniker, sondern auch umfassende und
eingehende Kenntnisse in der Beurteilung des Truppenpferdes, in
der Veterinärhygiene überhaupt, insbesondere im Hufbeschlag, in
der Stallpflege und in der Futterkunde gefordert. Außerdem muß
der Militärveterinär die zur Ernährung der Truppen erforderlichen,
von Tieren herrührenden Nahrungsmittel zu beurteilen verstehen
(Fleischbeschau) und sämtliche militärische Vorschriften, welche
seinen Dienst betreffen, kennen.
Er soll fähig sein, die Schmiede in Ausübung des Huf-
beschlages zu unterweisen und zu überwachen, mündlich und
schriftlich, kurz, bestimmt und formgerecht zu melden und statistisch
zu arbeiten. Im übrigen hat er im Umgang mit Offizieren, Unter-
offizieren und Soldaten den militärischen Takt zu bewahren und
sich stets als pflichttreue wohldisziplinierte Militärperson zu führen,
In Preußen rekrutiert sich das roßärztliche Personal aus den
Eleven, welche in der militärisch organisierten Roßarzneischule den
erforderlichen militärischen Geist empfangen. In Frankreich haben
die in die Armee eintretenden Abiturienten der Tierarzneischule
einen Lehrgang in der Kavallerieschule zu Saumur zu vollenden,
ehe sie in einen Truppenteil eingestellt werden.
In allen Heeren hat die tüchtigere Ausbildung und die bessere
Stellung der Militärveterinäre ihre Früchte gezeitigt, wie beispiels-
weise aus der folgenden Übersicht, die den Zustand im französischen
Heere betrifft, hervorgeht.
Es fielen dort jährlich unter 1000 Pferden an Krankheiten:
vor 1843 . ..... woe + + + .
nach 18488 . . . . 2 22 . . . . . . . 70
nach 1860. . . . . . . . . . . . . 28
von 1871 bis 1881 infolge der Kriegsjahre . . 40
seit 1881 . . . . . . 0 . we ew ew . . . . 20
Einen ähnlichen Rückgang der Verlustziffer zeigt der Pferde- und
Maultierbestand des portugiesischen Heeres, dessen Militärveterinärwesen
sich fast ebenso wie das französische entwickelte.
Mortalität in
Jahrgang Prozenten
1852—62 . > 2 2 2 a2 2 © 2 we . 7,87
1868—67 . . . . . . ee « … . 6,43
1868—72 . . . . . . . oe . . 654
1895-98 . . . . . Leu 3,59
Das Veterinärbeamtenkorps hat seine Notwendigkeit und
Nützlichkeit für die Armee bewiesen und die entsprechende Aner-
kennung dafür gefunden; denn während am Anfange des Jahr-
hunderts kaum einige Tierärzte als Veterinärinspektoren in den
verschiedenen Heeren angestellt und die tierärztlichen Funktionen
hauptsächlich in den Händen von Kurschmieden, welche die An-
ordnungen der kommandierenden Offiziere auszuführen hatten, ge-
legen waren, zählen die Militärveterinäre am Ende des Jahrhunderts
1112 Das Veterinärbeamtentum.
nach Tausenden und sind zu Militärbeamten, teilweise mit hoher
Rangstellung vorgerückt.
. Allmählich arbeiten sie sich zu einem mit der militärischen
Disziplin und Hierarchie im Einklang bleibenden selbständigen
und geachteten technischen Korps herauf.
&
* *
Nebenbei haben auch die in fürstlichen Marställen angestellten
Tierärzte infolge ihrer Leistungen eine höhere Rangstellung und
erweiterte Befugnisse erhalten.
Hinsichtlich der Verwendung der Tierärzte in den Gestüten
verweise ich auf die Mitteilung über die Tierzucht.
*
* *
Nicht so leicht und rasch ging es mit der Entwicklung des
Civilveterindrwesens.
Anfänglich nur zur Bekämpfung der Viehseuchen bestimmt,
hat es im Laufe des Jahrhunderts seinen Thätigkeitsbereich auch
auf wichtige Zweige der öffentlichen Gesundheitspflege(Fleischbeschau,
Milchkontrolle, Beaufsichtigung der mit tierischen Rohstoffen
arbeitenden technischen Anlagen, Bereitung von Impfstoffen u. s. w.)
sowie auf die staatliche Fürsorge für die Veterinärhygiene und
Hebung der Zucht der landwirtschaftlichen Haustiere ausgedehnt.
* + *
In der Bekämpfung der Viehseuchen hatte das unter Leitung
der Mediziner stehende Veterinärwesen bei den schweren Aus-
brüchen, die am Ende des 18. und am Anfange des 19. Jahrhunderts
das kontinentale Europa heimsuchten, trotz der hervorragenden
Thätigkeit vieler Arzte und Tierärzte, kein Glück.
Dieser Mißerfolg regte die Regierungen an, das öffentliche
Veterinärwesen zu reorganisieren und wirksamer zu gestalten.
Indessen scheiterten die in dieser Hinsicht gemachten Versuche
merkwürdigerweise an der Abneigung der gesetzgebenden Körper-
schaften und der landwirtschaftlichen Vertretungen gegen die Ver-
mehrung des Staatsbeamten-Personals und mehr noch an ihrem
offenbaren Mißtrauen in die Fähigkeit und die Zuverlässigkeit der
Tierärzte.
Nichtsdestoweniger war das Bedürfnis, Tierärzte für den
öffentlichen Dienst anzustellen, vorhanden. Es machte sich beson-
ders frühzeitig in denjenigen Staaten geltend, in welchen der Klein-
und Mittelbesitz vorherrscht, d. h. wo der Viehbesitzer der Mittel
entbehrt, seinen Haustierbestand gegen gewisse Gemeingefahren
selbst zu schützen, und bei der Erkrankung von Tieren einer
ständigen und verständigen Hilfe dringend bedarf.
Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden 1113
Was der Staat nicht auszuführen vermochte, unternahmen
nun die Gemeinden, einzeln oder verbunden. Sie beriefen Tierärzte,
übertrugen ihnen veterinär- und sanitätspolizeiliche Funktionen und
warfen ihnen einen Gehalt aus, zu welchem ihnen die Staatskasse
an vielen Orten kleine Beiträge zuschoß, was andere Gemeinden
{Distrikte, Amtskorporationen und Bezirke) wieder aneiferte, dem
gegebenen Beispiele zu folgen.
So erhielten die Regierungen von unten herauf, d. h. von
dort, wo das Bedürfnis für eine geordnete veterinäre Hilfe, (welche
der Großgrundbesitzer entbehren zu können glaubte), lebhaft gefühlt
wurde, neue Anregungen, um die ersten Anfänge einer staatlichen
Veterinär-Organisation, die in den meisten deutschen Staaten, in
Frankreich, in Spanien und Portugal, in Österreich und sogar in
Rußland bereits gemacht waren, etwas weiter auszubilden und
insbesondere den Provinzial- und Bezirksregierungen, aber auch den
kleinen Verwaltungsbezirken (Kreisen, Ämter u. s. w.) veterinär-
technische Gehilfen, wenn auch nur als Funktionäre beizugeben.
Inzwischen war durch die Erhöhung des Vorbildungsmaßes,
sowie durch die Erweiterung und Vertiefung des Unterrichts an
den Tierarzneischulen das Tierheilpersonal leistungsfähiger geworden.
Das Vertrauen in seine Thätigkeit und sein Ansehen waren ge-
wachsen.
Mit anerkennenswerter Ausdauer nahmen die Regierungen
neue Anläufe, um durch Vermehrung der Mittel für den tierärzt-
lichen Unterricht und für die Besoldung von Staats- und Amts-
veterinären das Veterinärwesen zu heben, alletn ohne zunächst mehr
als die Emanzipation des Veterinärwesens von der ärztlichen Leitung,
die Vermehrung der Lehrkräfte und Lehrmittel an den tierärztlichen
Lehranstalten und die Bewilligung kleiner Gehalte für die mit
amtlichen Funktionen betrauten Tierärzte zu erreichen.
Nur in ganz wenigen Staaten, so z. B. im Großherzogtum
Hessen, waren die den Kreisverwaltungen beigegebenen Tierärzte
wirkliche Staatsbeamte mit Anspruch auf Alters- und Hinterbliebenen-
Versorgung.
Gegenüber den bisher betrachteten Staaten blieben diejenigen
mit vorherrschendem Großgrundbesitz zurück. England und die
nordamerikanischen Staaten hielten es nicht für nötig, irgend eine
Vorsorge gegen Viehseuchen zu treffen, ja nicht einmal einen
veterinärtechnischen Beirat anzustellen.
Die Kriege der 60er Jahre verschleppten die Rinderpest aus
Rußland und andern östlichen Reichen nach Deutschland, weiteren
kontinentalen Staaten und diesmal auch nach England. Dahin war
die in jener Zeit dort noch nicht bekannte Lungen- und später
auch die Maul- und Klauenseuche durch Importvieh, das die
Kontrolle der tierärztlich nicht gebildeten Hafeninspektoren passiert
hatte, gelangt.
Während nun in Deutschland die Rinderpest alsbald erkannt
und trotz der damals sehr mannigfaltigen partikularen Gesetz-
1114 Das Veterinärbeamtentum.
gebung durch energische Maßregeln der von den Tierärzten unter-
stützten Staatspolizei nahezu in ihren ersten Herden erstickt wurde,
dezimierte sie, namentlich in Holland, Belgien und in England, fast
ungehindert die Viehbestände in großer Ausdehnung.
Die Vereinigten Staaten Nordamerikas sahen gegen Mitte des
Jahrhunderts ihre Vieh- und Schweineherden gleichfalls durch
verheerende Seuchen heimgesucht und hatten, wie England, Ver-
luste zu verzeichnen, deren Höhe die in Deutschland für das
schützende Veterinärwesen bis dahin aufgewendete Geldsumme um
das Hundertfache übertraf. Hierdurch änderten sich in diesen
Staaten die Ansichten über den Wert eines wohleingerichteten
öffentlichen Veterinärwesens. Durch die Wucht der Ereignisse
gezwungen, rafften sie sich auf, um, das Versäumte nachholend, in
wenigen Jahren eine Veterinärorganisation aufzubauen, die an
Vollkommenheit und Kraft diejenige der in dieser Hinsicht voraus-
gegangenen Staaten in manchen Punkten übertrifft.
Die 70er Jahre, bei deren Beginn abermals, infolge des
deutsch-französischen Krieges, die Ansteckungsstoffe aus ihren ver-
borgenen Winkeln aufgewirbelt und mit den Kriegsheeren und
ihrem Gefolge weithin und allerwärts verschleppt wurden, brachten
wiederum Pferde-, Rinder- und Schweineseuchen, die jedoch haupt-
sächlich nur in den veterinärpolizeilich minder geschützten Ländern
größere Verluste verursachten. Angesichts dieser Ereignisse drängte
sich die Notwendigkeit einer gründlichen Revision der Seuchen-
gesetzgebung und die Organisation des Veterinärdienstes gebieterisch
auf Die Regierungen erkannten, daß thunlichst gemeinsam und
gleichartig gegen die Gemeingefahr vorgegangen werden müsse.
Die Delegierten verschiedenen Staaten traten in Wien zusammen,
um die Grundlagen für die Bekämpfung der Rinderpest nach
Maßgabe der Resolutionen der Internationalen Tierärztlichen Kongresse
zu Hamburg, Wien und Zürich zu schaffen. Die von dem Inter-
nationalen Kongresse zu Wien angeregte regelmäßige Desinfizierung
des zur Beförderung von Haustieren benutzen Eisenbahn- und
Schiffmaterials fand allgemeine Zustimmung. Bald darauf erschienen
in den meisten Staaten zunächst Gesetze zur Abhaltung und
Unterdrückung der Rinderpest, denen kurze Zeit später andere
gegen die übrigen Viehseuchen folgten.
In diesen Gesetzen wurde die amtstierärztliche Thätigkeit bei
der Seuchenbekämpfung geregelt und so der gesetzliche Boden für
die Organisation des Civilveterinär-Beamtentums gelegt.
Einige Staaten versuchten sich vertragsmäßig zur Seuchen-
bekämpfung zu verbinden.
Inzwischen hatten die wissenschaftliche Entdeckung und die
Forschungsmethoden, unter welchen die von Pasteur und Koch
bahnbrechend waren, die Ätiologie der Viehseuchen aufgeklärt, und
nachdem schon durch andere Forscher die Übertragung von an-
steckenden und parasitären Krankheiten der Tiere auf den Menschen
erwiesen waren, die Veterinärmedizin auf die naturwissenschaftliche
Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1115
Grundlage gestellt und ihre Nutzanwendung gekräftigt und er-
weitert. Die tierärztlichen Lehranstalten wurden, den Fortschritten
der Wissenschaft entsprechend vervollkommnet und als „Hoch-
schulen* organisiert.
Heute wird das öffentliche Veterinärwesen entweder un-
mittelbar vom Ressort-Ministerium (Inneres, Kultus und Medizinal-
angelegenheiten, wie früher in Preußen — Landwirtschafts-
ministerium) oder von einer Mittelstelle des betreffenden Ministeriums
(Medizinalkollegium, Obermedizinalrat, Landwirtschaftsdirektorium
u. s. w.) geleitet. In manchen Ländern ist die Direktion des
tierärztlichen Unterrichts von der des praktischen Veterinärwesens
getrennt.
Die Berater der Landesregierungen über das Veterinärwesen
sind nur noch in wenigen Staaten Mediziner, in den meisten Tier-
ärzte und Landwirte; in vielen bestehen außerdem Ausschüsse
(Seuchen-Veterinärkommission, technische Deputation, Landwirt-
schaftsrat), welche Gutachten über allgemeine Veterinärangelegen-
heiten auf Verlangen erstatten und sich aus Landwirten, Ärzten
und Tierärzten zusammensetzen. Dem Deutschen Reichsamte des
Innern ist das Kaiserliche Gesundheitamt unterstellt, das zur
Behandlung veterinärer Angelegenheiten einen Tierarzt als ordent-
liches Mitglied besitzt und überdies fünf weitere Tierärzte als außer-
ordentliche Mitglieder zur Beratung heranziehen kann.
Die bei den Zentralbehörden angestellten Veterinärbeamten
steigen bis zu Ministerialräten (Österreich) auf und werden den
übrigen Mitgliedern der Zentral- und Mittelstellen gleichgestellt.
Der englische Chief Veterinary Officer bezieht eine Besoldung von
20000 «#4 und sein Gehilfe 17500 A
Zur Unterstützung der Zentralbehörden giebt es in ver-
schiedenen Staaten, in welchen den kleinen Bezirken beamtete
Tierärzte fehlen, „Veterinärinspektoren“, die zum Unterschiede von
den sedentären „Reiseinspektoren* heißen, weil sie, im Lande
umherreisend, den Vollzug veterinärer Anordnungen überwachen
und nötigenfalls erzwingen. Da sie vom Staate gut gestellt und
vom Publikum vollständig unabhängig sind, alle Zustände daher
sachlich beurteilen, bilden sie ein Institut, das vor der Einrichtung
der auf Privatpraxis angewiesenen beamteten Tierärzte manchen
Vorzug hat.
Müssen doch letztere mit Rücksicht auf die Abhängigkeit von
ihren Klienten offenbare Mißstände nachsichtiger beurteilen, als es
sich mit dem öffentlichen Wohle verträgt.
Wanderinspektoren giebt es nur in England, Irland und
Ungarn. Frankreich besoldet zwar gleichfalls 3 Generalinspektoren,
die jedoch eine von den englischen verschiedene Funktion ausüben,
und von denen einer nicht Tierarzt ist.
Die belgischen Veterinärinspektoren (15, davon einer beim
Landwirtschaftsministerium) nehmen etwa eine ähnliche Stelle wie
die österreichischen Landestierärzte, die preußischen Veterinär-
1116 Das Veterinärbeamtentum.
assessoren, die franzôsischen und rumanischen Departemenisveterinäre,
die Provinzialtierärzte in Portugal und Spanien und die russischen
Gouvernementstierärzte ein. Sie sind meistens vom Publikum un-
abhängig und können ihren Pflichten obliegen, ohne Gefahr zu
laufen, wegen einer durch den Dienst gebotenen Verletzung privater
Interessen bei der nächsten Neuwahl, wie es in den russischen
Zemstwobezirken und auch teilweise in der Schweiz der Fall ist,
ihre Stelle zu verlieren.
Die in die Klasse der hierher gehörenden beamteten Tierärzte,
sowie die weiteren bei den Bezirks- oder Kreisregierungen (Bayern)
. als Referenten bestellten Veterinärbeamten beziehen Gehalte, welche
von 2500 Æ bis 6000 .# ansteigen und haben Anspruch auf
Alters- und Witwenversorgung.
In vielen deutschen Staaten, so im Königreich Sachsen, in
Bayern, in Württemberg, in Baden, in Hessen und in einigen
kleineren Ländern haben auch die bei den unteren Verwaltungs-
behörden (Amtshauptmannschaften, Bezirks-, Ober- oder Kreisämter)
angestellten Veterinäre die Eigenschaft von Staatsbeamten im Sinne
des allgemeinen Beamtengesetzes (1100—2500 .# Gehalt).
In den übrigen Teilen des Deutschen Reiches sind sie wohl
Beamte, aber doch in ihrem hauptsächlichen Einkommen auf die
tierärztliche Praxis angewiesen, während sie in Staaten, wie Frank-
reich z. B. von den Bezirken oder von den Gemeinden berufen
sind und ein kleines oder kein Funktionsgehalt beziehen.
Einen sehr wichtigen Organismus bildet das Institut der
„Grenztierärzte“. In den meisten größeren Reichen entspricht es
seinem Zwecke, die Einschleppung von Viehseuchen und die Ein-
fuhr gesundheitsschädlicher Waren tierischer Herkunft zu verhüten,
vollkommen.
Das durch seine geographische Lage vor den Gefahren des
kleinen Grenzverkehrs geschützte englische Inselreich besoldet in
seinen Häfen acht Veterinärinspektoren, deren Gehalte sich zwischen
2000 und 10000 .# bewegen. In Rußland funktionieren als
Beamte der Grenzpolizei neunzehn in das Grenzgardekorps eingereihte
Tierärzte mit dem Rang und Gehalt ihrer Charge. Rumänien
besitzt ein ziemlich vollkommen ausgebildetes Institut und in Ungam
besorgen Staatstierärzte den Grenzdienst. Die einzelnen deutschen
Staaten, welche an der Reichsgrenze liegen, haben teils voll-
beschäftigte Grenztierärzte (Preußen 4, Bayern und Baden je 2,
Königreich Sachsen und Elsaß-Lothringen je 1, ferner Staats- und
Polizeitierärzteindengrößeren Hafenplätzen Hamburg,Lübeck,Bremen)
angestellt, teils zahlreiche Kreis- und Bezirkstierärzte mit der tier-
ärztlichen Grenzaufsicht betraut. Ähnlich verhält es sich in Öster-
reich. In der Schweiz sind -7 vollbeschäftigte (3500—4500 Francs
Gehalt) und 66 praktizierende Veterinäre (100—3100 Francs jährliche
Belohnung) als Grenzbeamte thätig. An der Landesgrenze Italiens
funktionieren staatlich angestellte Tierärzte (1200-2000 Francs
Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1117
Gehalt), während unter den Häfen nur Genua einen staatlichen
Grenztierarzt besitzen soll.
Weniger hoch entwickelt ist die Grenzveterinärpolizei in
Frankreich, Spanien und Schweden, wo die in den Häfen und an
den Grenzen angestellten Tierärzte kein festes Gehalt beziehen,
sondern Gebühren nach Stückzahl der untersuchten Tiere und
Waren erhalten.
In Holland und Portugal giebt es in seuchenfreien Zeiten
keine Grenzveterinärbeamten.
*
* *
Die Wünsche, welche verschiedene Internationale Tierarztliche
Kongresse, besonders diejenigen von Zürich (1867) und von Brüssel
(1883) ausgedrückt haben, sind zum größten Teil in Erfüllung ge-
gangen. Fast in allen Staaten stehen bei den Zentral-, Provinzial-,
Kreis- und Bezirksbehörden, sowie an den hauptsächlichen Grenz-
stationen Veterinärbeamte als Konsulenten oder Vollzugsorgane im
Dienste, und mehr und mehr hat sich die Ansicht Bahn gebrochen,
daß, auf dem Gebiete der Seuchenpolizei, tierärztlich gebildete
Beamte unbedingt nötig und, wenn sie eine von Privaten und
Gemeinden unabhängige Stellung einnehmen, am zuverlässigsten
sind. Es genügt nicht mehr, Tierärzte nur teilweise zu gewissen
Funktionen heranzuziehen und für jedes Geschäft abzulohnen.
Durchaus verwerflich ist es, die Tierärzte anzuweisen, daß sie die
Belohnung für Dienstverrichtungen von den Interessenten, ins-
besondere von den Viehbesitzern, selbst einfordern und erheben.
Wenn die Ausführung von Geschäften im Öffentlichen Interesse liegt,
so hat der Staat auch die Verpflichtung mit seinen Mitteln dafür
aufzukommen.
Ständige und in strammer Zucht stehende Beamte leisten
ungleich mehr als nichtständige und ungebundene.
Nicht überall wurde aber die Wichtigkeit des Veterinär-
beamtentums richtig geschätzt. Das französische und das italienische
Veterinärwesen steht z.B. in dieser Hinsicht hinter dem österreichischen
und rumänischen, von dem deutschen ganz abgesehen, weit zurück.
Daher erklären sich auch die verschiedenen Wirkungen sonst
gleichartiger Gesetze.
Die Rinderpest, die bei Beginn des Jahrhunderts ganz Europa
verheerte, ist heute, dank der strammen deutschen Veterinärpolizei,
und später auch der österreichisch-ungarischen, der rumänischen
und der russischen auf einige Gouvernements Rußlands zurück-
gedrängt.
Welche Verluste hatte nicht England zu erleiden, nachdem
1842 die Lungenseuche, und in den Jahren 1865, 1872 und 1877
die Rinderpest wiederholt eingeschleppt wurde. Erst nach längerem
Zögern kam die Organisation der Veterinärpolizei zustande. Sobald
1118 Das Veterinärbeamtentum.
sie in Funktion trat, minderten sich die Verluste, und heute ist die
Rinderpest schon längst, aber aueh die Lungen- und die Maul-
und Klauenseuche in Großbritannien getilgt.
Österreich hat in kurzer Zeit seine Kronländer von der
Rinderpest und der Lungenseuche gesäubert und mit welch’
verhältnismäßig geringen Opfern hat sich Deutschland jedesmal von
der Rinderpest. befreit und die Tollwut, die Lungenseuche und den
Rotz nahezu ausgerottet.
Der strammen Veterinär-Organisation ist es in Baden gelungen,
1870—72 das Land von der Rinderpest freizuhalten, obschon die
Nachbarländer Elsaß-Lothringen und die bayerische Rheinpfalz
verseucht waren, während, unter ganz ähnlichen Verhältnissen, 55
Jahre früher, nahezu der ganze Viehbestand dieser Länder in die
Pestgrube wanderte.
So hat sich der Schutz gegen die Seuchen gekräftigt, seit
eigens für diesen Zweck bestimmte Beamte berufen sind. Gegen
sie wendet sich allerdings der Groll der Viehbesitzer, der verkaufs-
lustigen Viehhändler, der Schlächter, der Wirte und Geschäftsleute
leute der Marktorte, weil diese sich durch die Hemmung des Vieh-
handels, durch das Verbot der Abhaltung von Viehmärkten u. s. w.
in ihrem privaten Interesse geschädigt sehen. Die Sperrungen sind
allerdings betriebsstörende und verlustbringende Maßnahmen; sie
sind aber nötig, um die Ausbreitung der Seuchen zu hindern,
welche durch den Viehverkehr und insbesondere durch den Vieh-
handel unterhalten und gefördert wird. Sie sind Übel, wie die
Seuchen selbst; aber von zwei Ubeln hat man stets das kleinste
gewählt. Wie nun jedes Ding seine zwei Seiten hat, so haben auch
die Schutzmaßregeln gegen die Seucheneinschleppung aus dem Aus-
lande dazu beigetragen, der inländischen Viehzucht, die durch den
Viehhandel stets in Frage gestellte Stabilität des Absatzes zu sichern
und einen neuen Aufschwung zu geben. Damit mögen sich die
geschmähten Tierärzte zufrieden geben.
*
* *
Wenden wir uns der Betrachtung des Veterinärbeamtentums
im Dienste der öffentlichen Gesundheitspflege zu, so sehen wir in
allen Kulturstaaten Tierärzte im Amte, um die Gewinnung und
den Vertrieb des Speisefleisches sanitätspolizeilich zu kontrollieren.
Dabei werden die Tierärzte als Schlachthausdirektoren, -verwalter
oder -inspektoren, als Fleischbeschauer, Markttierärzte u. s. w. von
den Gemeinden verwendet.
Während Belgien, Portugal, Spanien, Frankreich, die süd-
deutschen Staaten und einige Kronländer Österrichs, überhaupt alle
Gebiete, welche einst unter römischer Weltherrschaft standen,
schon seit alters Fleischschaueinrichtungen und öffentliche Schlacht-
häuser besitzen, — in Baden trifft dies selbst für viele kleinere
Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1119
Gemeinden zu — haben die nordischen Staaten erst seit Er-
kenntnis der Trichinengefahr mit dem Bau ôffentlicher Schlacht-
häuser begonnen. England hat soeben erst die Fleischbeschau
gesetzlich geregelt und dem deutschen Reichstag liegt zur Zeit
der Entwurf eines Fleischschaugesetzes zur Beratung vor.
Auch die übrigen Kulturstaaten, so neuerdings Schweden, sind
mit der Regelung der Fleischbeschau und der damit zusammen-
hängenden Errichtung von öffentlichen Schlachthäusern beschäftigt.
Das Schlachthaus in Moskau, mit welchem ein pathologisches
Museum, cin Secier- und ein Mikroskopiersaal verbunden ist, hat
z. B. 8 Millionen Francs gekostet, ein Aufwand, der durch die
Erstellungskosten ähnlicher Anstalten in den Großstädten Mittel-
und Westeuropas noch übertreffen wird.
Eine in sämtlichen Gemeinden gleichartig durchgeführte Fleisch-
beschau besitzen Baden, Bayern, Württemberg, das Großherzogtum
Hessen und die Provinz Hessen-Nassau, neuerdings auch das
Königreich Sachsen, und, von außerdeutschen Staaten, einige Kron-
länder Österreichs und hauptsächlich Belgien. Ein ganzes Heer von
tierärztlichen Beamten übt die Fleischbeschau an denVieh-undSchlacht-
höfen der Großstädte Berlin, Wien, Hamburg, Paris, Marseille (ge-
wöhnlich über 60 tierärztliche Beamte mit einer größeren Anzahl von
Gehilfen) aus. Die meisten dieser Beamten haben Anrecht auf
Alters- und Witwenversorgung und beziehen Gehälter von 3000
bis 10000 A. In England ressortiert die Fleischbeschau von dem
Gesundheitsamte; Arzte und Veterinärinspektoren üben sie aus.
In Italien entbehren noch 6000 Gemeinden der amtlichen Fleisch-
kontrolle und in Rußland ist sie nur in den größeren Städten
eingeführt. |
Für die sanitätspolizeiliche Aufsicht über die Schlachtvieh-
und Fleischmärkte sind fast überall besondere Veterinärbeamte
angestellt.
In einzelnen Staaten wird das vom Auslande eingeführte zu
Schlacht- und auch zu andern Zwecken bestimmte Vieh in be-
sonderen Anstalten auf seinen Gesundheitszustand geprüft.
Auch der Milchhandel, und — auf Wunsch der betreffenden
Besitzer oder zwangweise — die Milchkuranstalten sind in einzelnen
Ländern oder Gemeinden der Aufsicht von Veterinärbeamten
unterstellt.
Bei dem gewaltigen Umfange des Konsums von Fleisch und
sonstigen animalischen Lebensmitteln und den für die menschliche
Gesundheit und für die Haustierbestände damit verbundenen Gefahr
ist heute schon ein stattliches Heer von Veterinärbeamten in der
Staats- und Gemeinde-Gesundheitspflege thätig. Gleichwohl ist ihre
Zahl, der steten Ausbreitung und Verbesserung der sanitätspolizei-
lichen Einrichtungen entsprechend, noch immer in der Zunahme
begriffen.
*
* *
1120 Das Veterinärbeamtentum.
Hier anknüpfend bleibt zu erwähnen, daß, bei der Bereitung
der animalen Vaccine, Tierärzte, teils als Leiter der Anstalten, wie
z. B. in Belgien und Luxemburg, beschäftigt, teils mit der Gewinnung
der Lymphe beauftragt, wie z. B. in Schweden, teils unter der
Leitung von Ärzten mit den nötigen tierärztlichen Funktionen be-
traut sind, wie z. B. in verschiedenen deutschen Staaten.
&
* *
Ein anderes Gebiet, auf dem ebenfalls die Anstellung wissen-
schaftlich geschulter Veterinärbeamter Platz greift, ist das der
„Tierzucht“.
Die Betrebungen, diesem landwirtschaftlichen Betriebszweige
die durch die Anatomie, Physiologie, Ontologie, Pathologie und
Veterinärhygiene gegebene wissenschaftliche Grundlage zu sichern,
sind noch nicht sehr weit gediehen. Noch große Anstrengungen
werden in dieser Hinsicht zu machen sein. Da der Tierarzt gerade
die genannten wissenschaftlichen Fächer nicht blos in den Hörsälen
und aus den Büchern, sondern praktisch in den Sektions- und
Versuchsräumen erlernt hat, ist er berufen, zunächst an der
wissenschaftlichen Begründung der Tierzucht mitzuwirken, namentlich,
wenn er sich durch praktische Erfahrung und scharfe Beobachtung
eine besondere Befähigung auf diesem Gebiete erworben hat.
Angesehene tierärztliche Autoren, welche über Tierzucht ge-
schrieben haben, sind in allen Ländern zahlreich. An den meisten
tierärztlichen und auch an landwirtschaftlichen Hochschulen tragen
Tierärzte über Tierzucht vor. Sehr zweckmäßig ist namentlich die
Verbindung der tierärztlichen und landwirtschaftlichen höheren
Lehranstalten, wie sie in Kopenhagen und in Lissabon erfolgreich
vollzogen ist. In Frankreich wirkt ein Tierarzt an der staatlichen
Gestütschule und in diesem Lande, sowie in einigen andern, ist die
Leitung von landwirtschaftlichen Mittelschulen eigens dafür vor-
gebildeten Tierärzten anvertraut.
In der Pferdezucht sind tierärztliche Beamte schon längst als
Gestütstierärzte, -inspektoren, -direktoren und selbst als Landstall-
meister thatig.
Der Unterricht im Hufbeschlage wird ausschließlich von Tier-
ärzten in den dafür bestimmten Anstalten, die gewöhnlich auch
unter ihrer Leitung stehen, erteilt.
In Ländern mit kleinerem Grundbesitz findet der Tierarzt
auch in der praktischen Tierzucht, hauptsächlich in der Rinder-
zucht als Vorstand oder als Mitglied der Körkommission, Wander-
lehrer, Zuchtinspektor, Schriftführer von Zuchtgenossenschaften
so... Verwendung.
Dem Tierarzte ist dort, wie keinem andern, die Gelegenheit
geboten, den Stand der Viehzucht in den einzelnen Ställen und
Ortschaften seines Berufskreises kennen zu lernen und zu vergleichen
Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1121
und daraus, wie aus den wirtschaftlichen Verhältnissen der Züchter,
die nötigen für die Viehzucht förderlichen Schlüsse zu deren Nutz-
anwendung zu ziehen. Bisher hat sich die Thätigkeit der Tierärzte
sowohl bei der Körung und Prämiierung von Zuchttieren wie
innerhalb der Züchtervereinigungen bewährt, wie aus den Verhand-
lungen landwirtschaftlicher Versammlungen und des Landtages
verschiedener Staaten hervorgeht.
*
* *
Im Anschlusse an die Seuchenpolizei, die Fleischbeschau und
die staatliche Pflege der Viehzucht hat sich in der Viehversicherung
ein neues Feld der Thätigkeit für die Tierärzte erschlossen. Zu-
nächst dem Bedürfnisse der kleinen Leute unter den Viehbesitzern
entsprungen, die, ortsweise, sich den durch Krankheit oder Unfall
entstandenen Verlust an Rindern gegenseitig vergüten, entstanden
später ausgedehnte Versicherungsanstalten, meist private Unter-
nehmungen spekulativer Köpfe, bis endlich in den jüngsten Jahren
auf Grund der Seuchengesetze eine gegenseitige Zwangsversicherung
der Haustierbesitzer zu dem Ende eingeführt wurde, die Verluste,
welche durch die polizeiliche Beseitigung gewisser angesteckter,
unheilbarer oder tötlich kranker Tiere entstehen, aus gemeinschaft-
licher Kasse zu ersetzen. In der allerjüngsten Zeit ist in einzelnen
Staaten, so in Baden und Bayern, auch in einigen österreichischen
Kronländern und in einzelnen Kantonen der Schweiz, die Vieh-
versicherung staatlich geregelt worden. Es bestehen dort staatlich
geleitete Versicherungsanstalten, in denen Veterinärbeamte thätig
sind. Voraussichtlich wird das staatliche Viehversicherungswesen
in allen Ländern Eingang finden und die Hilfe von tierärztlichem
Personal in größerem Maße in Anspruch nehmen.
*
* *
Rechnen wir zu den Veterinärbeamten — es sind nicht die
geringsten unter ihnen — die zahlreichen Lehrer an den Hoch-
schulen und an den Universitäten, die Arbeiter und Hilfsarbeiter
in den hygienischen und bakteriologischen Instituten und an den
Anstalten für die Bereitung von Impfstoffen, so ergiebt sich daraus,
wie groß und wie mannigfaltig das Bedürfnis für die Heranziehung
öffentlich thätiger Tierärzte sich im Laufe der letzten 30 Jahre
entwickelt hat. |
Dieses Bedürfnis ist im Wachsen begriffen. Um den be-
rechtigten, ja nur den notwendigsten Anforderungen zu genügen,
ist eine erhebliche Vermehrung des amtstierärztlichen Personals
erforderlich. |
- Diese vollzieht sich ohne Schwierigkeiten; hat sich doch die
Zahl der Studierenden vervierfacht. |
71
1122 Das Veterinärbeamtentum.
Ä Wichtiger, als nach der Zahl, ist die Frage, ob die Qualität
der Veterinärbeamten den Aufgaben entspricht, welche der Beruf
an sie stellt.
Es- darf nicht verschwiegen werden, daß, wie auch einige
Berichterstatter sich nicht gescheut haben, es auszusprechen, das
tierärztliche Beamtenpersonal noch sehr ungleichartig ausgebildet
ist und in den bei der Exekutive thätigen und mit dem Publikum
verkehrenden Klassen, zuweilen die gute Erziehung, die allgemeine
Bildung, die sittliche Reife und selbst die nötigen Kenntnisse und
Fertigkeiten für die Bethätigung der Berufsgeschäfte mehr oder
minder vermissen läßt. Und doch ist gerade den Beamten dieser
‘Kategorie die Begutachtung über die Notwendigkeit oftmals tiefer
Eingriffe der Veterinärpolizei in das Eigentum und der Schutz
nicht blos dieses, sondern auch des wertvollsten Staatsgutes, die
Gesundheit und das Leben der Bürger und ihrer Familien an-
vertraut.
. Häufig haben sie nicht nur einem großen Kreise gegenüber
autorativ aufzutreten, sondern auch selbständig und unter der
eigenen Verantwortlichkeit, auf ihr Wissen und Gewissen, Ent-
scheidungen zu treffen, die für die Gesundheit, das Eigentum, das
Wohl und Wehe nicht nur einzelner, sondern ganzer Bevölkerungs-
kreise von nachhaltigstem folgenschwerstem Einflusse sind.
Die Mannigfaltigkeit der verschiedenen Zweige des veterinär-
amtlichen Berufes, hier Seuchengesetzgebung, dort Fleischbeschau,
‘am dritten Orte Viehzucht, stellt ganz besonders hohe Anforder-
ungen an den Tierarzt. der, in den Öffentlichen Dienst zu treten,
beabsichtigt. _ Das auf 7 bis 8 Semester zusammengedrängte
Studium ist zu knapp bemessen ; es ermöglicht selten, die Reife
für die Verwaltung eines dieser Berufszweige zu erlangen. In
manche ist der angehende Tierarzt so gut wie nicht eingeführt.
Und selbst diejenigen Tierärzte, welche sich nach Ablauf der
Schulzeit durch besonderes Studium für ihre Amtsthatigkeit vor-
bereitet haben, klagen nicht selten, daß sie während der ersten
Dienstjahre in vielen Fragen, die ihr Beruf an sie stellt, sich einer
gewissen Unsicherheit nicht erwehren können und deshalb zuweilen
.fehl giengen.
Welche Anforderungen werden nicht an die höheren Veterinär-
beamten gestellt, besonders an diejenigen, welche die Landes- und
Provinzialbehörden zu beraten, die technischen Grundlagen für
. Gesetzentwürfe und Neuorganisationen einschließlich der Statistik
zu bearbeiten und dabei das übrige Beamtenpersonal in seinen
vielseitigen Berufsarten technisch zu leiten und zu kontrollieren
haben?
Sind die Aufgaben, welche dem Vorstande einer tierärztlichen
Hochschule erwachsen, wohl geringer als die eines andern Beamten.
der eine Öffentliche Anstalt mit zahlreichem Personal und Material
zu verwalten hat?
Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1123
Daß Beamte, welchen so wichtige und verantwortungsvolle
Aufgaben im öffentlichen Dienste gestellt sind, eine durchaus abge-
schlossene allgemeine und fachliche Bildung besitzen müssen, ist
z. Zt. allgemein anerkannt und in verschiedenen Staaten in
Schweden, Belgien, Frankreich zur Vorschrift geworden. Jüngst
erst hat Österreich die volle Hochschulreife für den Eintritt in das
Studium der Veterinärmedizin gefordert und die Berner Universität
hat für den Anschluß des dortigen Tierarzneiinstituts an sie die
Maturität der Studierenden der Veterinärmedizin zur ersten Be-
dingung gemacht.
In andern Staaten wurde zwar das Vorbildungsmaß erhöht,
leider nicht bis zum Abschluß der Schulreife. In diesen wendeten
sich vielfach gerade solche jungen Leute dem tierärztlichen Studium
zu, die aus irgend einem Grunde, Mangel an Talent, Fleiß oder
sittlichem Ernst das Endziel der Schule nicht erreichen konnten.
Leute, die nicht etwa aus Neigung, sondern durch die Not gedrängt,
zum tierärztlichen Berufe greifen, sind am wenigsten geeignet, ein
brauchbares Beamtenpersonal zu geben. Sie kommen schon zu
jung auf die Hochschule, unreif für das Studium und unreif für
die akademische Freiheit, welche sie dort finden und oft miß-
brauchen.
Die Vielseitigkeit des Berufes erfordert, daß gleich in den
ersten Semestern die grundlegenden Fächer, namentlich Anatomie,
Physiologie und Ontologie, sowie die Hilfswissenschaften gründlich
studiert werden.
Wie oft geschieht es? Am seltensten von den jungen Herren,
die unwillig und unzeitig in das Studium der Veterinärmedizin
eintreten. Für die gründliche Erlernung der vielen angewendeten
Fächer und für die praktischen Übungen ist, da die Zeit mangelt,
eine starke Willenskraft und eine unermüdliche Ausdauer erforderlich,
die wohl bei gereiften und berufseifrigen Studierenden , nicht aber
bei den anderen gefunden werden.
Deshalb schon die Forderung der Vollreife. Man sollte
glauben, daß die stete Vermehrung des staatlichen und kommunalen
Beamtenpersonals, welcher die zunehmende Frequenz der tierärzt-
lichen Lehranstalten stets vorausgegangen ist, die reichliche Be-
soldung der mittleren und höheren Veterinärbeamten und auch die
Rangstellung, die der Bedeutung und Verantwortlichkeit ihres
Amtes entspricht, zwingend darauf hinweisen würden, von den
Trägern dieser Ämter das allgemeine Bildungsmaß zu fordern, das
alle andern Beamten in verantwortlicher Stellung nachzuweisen
haben. Diese Forderung ist im: Interesse der Landwirtschaft und
der öffentlichen Gesundheit unbedingt zu stellen.
Obgleich der tierärztliche Unterricht und die tierärztliche
Approbationsprüfung sich an manchen Schulen den Universitäts-
einrichtungen und -vorschriften nähern oder diesem wie in Brüssel,
und neuerdings in Wien und Budapest gleich geordnet sind, wird
es doch für nötig erachtet, Tierärzte, welche sich der Beamten-
1124 Das Veterinärbeamtentum.
laufbahn widmen wollen, nach einer mehr oder minder langen
Thätigkeit, einer Staatsprüfung über die zur Erfüllung der Auf-
gaben in der Veterinärpolizei, in der Fleischbeschau, in der
Haustierpflege und -zucht erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten
zu unterziehen und, wie es in den meisten deutschen Staaten ge-
ordnet ist, von dem Ausfall der Prüfung das Zeugnis für die
Qualifikation zum beamteten Tierarzt abhängig zu machen.
| Bei der Durchführung dieser Maßregel hat sich das Bedürfnis
für „die Einrichtung besonderer Lehrkurse“ über die genannten
Fächer herausgestellt.
Aber auch die so vorbereiteten und geprüften Tierärzte sollten
nach bestandener Prüfung nicht unmittelbar in die verantwortliche
Stellung eines Veterinärbeamten einrücken.
Wie der Jurist eine mehrjährige praktische Vorbereitungszeit
vollendet, ehe ihm das Amt eines verantwortlichen Richters oder
Verwaltungsbeamten übertragen wird, wie der Schulmann nach
Beendigung des Studiums ein Seminar- und ein Probejahr vor der
Anstellung zurücklegt, so sollte der Veterinäramtskandidat vor seiner
Anstellung als selbständiger Beamte auf dem Bureau eines Staats-
oder Polizeitierarztes oder in einem öffentlichen Schlachthofe oder
in einem Zuchtbezirke als Gehilfe des beamteten Technikers be-
schäftigt und allmählich in seinen künftigen Beruf eingeführt
werden, damit er, mit brauchbaren praktischen Erfahrungen aus-
gerüstet, erfolgreich zu wirken vermag.
Während seiner Vorbereitung übt er sich im schriftlichen
Verkehr mit amtlichen Stellen, in der Fertigung statistischer
Arbeiten, in den besten diagnostischen Methoden, sowie in der
Anwendung und in dem Vollzug gesetzlicher Vorschriften. Er
erlernt die sachverständige und pünkliche Ausführung der von den
Vorgesetzten gegebenen Weisungen und gewöhnt sich an Ordnung
innerhalb und außerhalb des Dienstes.
‘Er erwirbt sich allmählich die Fähigkeit, ein wohlbegründetes
selbständiges Urteil abzugeben, nachdem er unter der Führung des
Oberkollegen die Mängel seines Wissens und Könnens erkannt hat,
und so zur Selbstzucht gelangt ist, in welcher das beste Mittel zur
Vervollkommnung liegt.
Dermaßen ausgebildete Veterinärbeamte werden den Vollzug
der Gesetze wesentlich erleichtern und fördern; mit reichlichen
Zinsen werden sie das Kapital heimzahlen, welches zu ihrer Aus-
bildung verausgabt wurde.
Mögen die Tierärzte aus der Geschichte des Veterinärbeamten-
tums Vertrauen in die unbesiegliche Kraft der Veterinärwissenschaft
gewinnen! Einstens, sogar von Gebildeten geringgeschätzt, hat sie
in dem nahezu abgelaufenen Jahrhundert im öffentlichen Leben
Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1125
aller Kulturvölker eine große Bedeutung erlangt und einen viel-
seitigen Einfluß ausgeübt. Daraus mögen die Tierärzte den Mut
schöpfen, im kommenden Jahrhundert in nützlichen Leistungen mit
allen andern Berufsarten zu wetteifern.
Mögen sie aber auch in Dankbarkeit und Verehrung der
Regierungen und ihrer Leiter gedenken, die schon frühzeitig den
Wert des öffentlichen Veterinärwesens erkannt und seine Organi-
sierung gefördert haben. An dieser Stelle ist der Name unseres
Ehrenpräsidenten, des Wirkl. Geh. Rat Dr. Eisenlohr, zu nennen,
der als Ministerialrespiziept, als Ministerialdirektor und Ministerial-
präsident das badische Veterinärwesen mustergiltig herangebildet
hat nach dem Willen und im Sinne unseres allergnädigsten Protektors
des Grossherzogs Friedrich von Baden.
1126 Le vétérinaire fonctionnaire public.
Rapport du docteur LYDTIN-Baden.
(Traduit sous la direction de l'Auteur par le professeur Le HOUITEL— Baden.)
E Comité d'organisation pensait, en inscrivant ce titre au
programme des délibérations du Congrès, qu'il était
opportun de jeter, à la fin d’un siècle si propice à notre
profession, un coup d'œil sur le développement de la
police vétérinaire et sur son personnel technique. Par
cette revue rétrospective, il voulait rechercher et indiquer
les voies qui conduisent à la réalisation des principes issus des
débats du Congrès sur les questions mises à l'ordre du jour.
Si l’histoire nous montre quelle évolution a suivi le corps
vétérinaire officiel et quelle fut son action dans les différentes
étapes parcourues, elle nous renseigne aussi sur son avenir et sur
les conditions qui lui permettront de rendre des services plus pré-
cieux et plus étendus.
Le Congrès, en traitant des questions du plus haut intérêt
pour l'économie générale et en imposant par ses résolutions de
nouvelles tâches à la police vétérinaire, devait donc examiner si le
corps vétérinaire officiel est capable par son nombre et ses qualites
actuelles de répondre aux devoirs qui lui incomberont.
En cela le Congrès suit les traces de ses prédécesseurs, qui,
eux aussi, ont posé les principes des prescriptions applicables à
diverses épizooties, sans négliger de s’occuper de l’organisation de
la police vétérinaire appelée à prendre et à faire exécuter les me-
sures préventives et de répression.
Mais, le Congrès actuel voulait une fois de plus, faire ressortir
que les prescriptions les mieux fondées n’atteindront jamais leur
but sans le concours d’organes capables de les exécuter d'une manière
rationnelle. Or, comme il s’agit ici de questions du domaine de la
Vétérinaire, ces organes seront à prendre parmi les membres de
notre profession. C'est de leurs connaissances, de leur capacité et
de leur moralité que dépendra, en grande partie, l'efficacité des
mesures. L'expérience prouve que des lois imparfaites mais bien
exécutées donnent de meilleurs résultats que les plus parfaites dont
l'exécution laisse à désirer.
Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1127
La législation de la police vétérinaire est plus ancienne que
son organisation. Au commencement de ce siècle, le personnel
instruit en Vétérinaire était encore très clair-semé. Les médecins
y suppléaient, prenant la haute direction, mais laissant la pratique
aux professionnels. En attendant, le nombre des vétérinaires sortis
des écoles grandissait, mais pas en proportion des besoins multiples.
D'un côté, il fallait des professeurs et des vétérinaires capables
de conseiller des Gouvernements, d’un autre, pour les campagnes,
des hommes aptes à donner des soins aux animaux malades, blessés
ou mettant bas, enfin, pour les villes, des vétérinaires plus instruits
et répondant mieux aux exigences de la population urbaine.
Dans quelques pays, pour satisfaire ces besoins, on scinda,
en conséquence, l'instruction vétérinaire. Telle fut l’origine des
»maréchaux-experts", qui n’existent plus qu’en Autriche et en Russie,
après avoir fait un tort immense aux vétérinaires qu'ils écrasaient
par leur nombre ct leur concurrence sans rendre des services à
l’agriculture.
Il est compréhensible que ce ful parmi les premiers vétéri-
naires scientifiquement instruits que l'Etat choisissait les professeurs
des écoles et les fonctionnaires de l'hygiène vétérinaire. C'est aussi
parmi eux que les princes trouvèrent à qui confier les soins de
leurs écuries et des haras. Ce fut le début du corps des vétérinaires
de l'Etat dont les membres possédaient vis-à-vis des praticiens des
moyens d'existence plus assurés en même temps qu'ils obtenaient
plus de considération.
*
> . >
La Veterinaire se developpa en premier dans les armees.
Dans la plupart des Etats (excepte la Russie et les Pays-Bas),
elle s’émancipait peu à peu de la médecine et d’un autre côté se
libérait de la pratique de la maréchalerie.
Les vétérinaires militaires qui, au début, n'étaient que des
artisans, traités comme tels dans la troupe, à l'exception de l'Espagne
où leur situation fut meilleure dès le commencement, gagnaient
peu à peu, en raison de leur instruction progressive, des positions
plus avantageuses et plus considérées. Ce mouvement commença
en France en 1843 où les vétérinaires militaires furent, pour la
première fois, nommés en vertu de patentes royales. Et depuis
1852, leur position, s’approchant de celle des membres des corps
de santé et de pharmacie militaires, s’ameliora successivement
(1861—1875—1878—1884—1898) de sorte que le cadre comprenait
en dernier lieu:
1 Vétérinaire Directeur avec rang de colonel,
9 Vétérinaires principaux de lére classe avec rang de lieutenant-colonel,
46 » ” ” 2ème ” ” ” ” chef d’escadron,
146 . ,, de 1ère classe avec rang de capitaine,
220 ” „ orme „ 5 » _» lieutenant ou sous-lieutenant.
1128 -Le vétérinaire fonctionnaire public.
Ils emargent au budget pour la somme de 1419470 francs.
Actuellement il s'opère une nouvelle amélioration du corps vétérinaire
français sous le double rapport du nombre et de la position.
Les vétérinaires militaires anglais, belges, hollandais, espagnols,
italiens, grecs, suédois, norvégiens et russes occupent à peu près
la même position que leurs collègues français. Nous les trouvons
employés militaires‘ différemment gradués dans l’armée austro-
hongroise et dans celle de l'Allemagne où les sous-vétérinaires
(grade le plus bas-des médecins vétérinaires) ainsi que les sous-
médecins ne tiennent que le rang le plus élevé parmi les sous-officiers.
Des „marechaux-experts“ et „des compagnons-vétérinaires“
n’existent plus que dans les armées russe et austro-hongroise.
L'organisation vétérinaire militaire, qui a généralement so2
centre de direction au Ministère de la Guerre, comprend les vété-
rinaires supérieurs attachés à celui-ci, des vétérinaires adjoints aux
commandements de corps d'armée et ceux disseménés dans les
corps de troupe montés et attelés. D'autres sont détachés comme
professeurs ou instructeurs dans les écoles de cavalerie ou d’artil-
lerie, et comme directeurs administratifs ou techniques des écoles
spéciales où se forment les maréchaux d’escadron ou de batterie.
En Autriche-Hongrie et en Russie des vétérinaires militaires font
partie du personnel technique des haras organisés militairement.
En Portugal ils en sont même les directeurs.
Dans la plupart des grands Etats le Ministre de la Guerre
prend conseil d’une commission d'hygiène composée d'officiers, de
médecins et de vétérinaires; dans de plus petits c'est un vétérinaire
militaire d’un rang supérieur qui assume les fonctions.
En Prusse existe une ,,Inspection vétérinaire militaire,“ ayant
un officier supérieur en tête, conseillé par des vétérinaires. Des
inspecteurs de la carrière ne se trouvent que dans quelques armées
comme, par exemple, en France.
Les vétérinaires militaires font un service très compliqué qui
demande une instruction complète dans la clinique vétérinaire, dans
l'extérieur du cheval, dans l'hygiène vétérinaire, surtout dans la
maréchalerie et les connaissances pratiques pour juger les four-
rages et examiner les denrées d'origine animale fournies à la troupe.
Ils doivent connaître à fond les règlements de leur service et no-
tamment les prescriptions légales concernant les épizooties. Pour
le reste, ils doivent observer les règles de l'honneur et de la disci-
pline militaire.
En Prusse, les vétérinaires militaires sortent d'une école spé-
ciale organisée militairement, tandis qu’en France les candidats
pour la médecine vétérinaire militaire font un stage d’un an à
l'Ecole de cavalerie de Saumur après leur sortie d'une des trois
Ecoles de l'Etat.
Les relevés suivants montrent l'influence bienfaisante exercée
par l’amelioration progressive de l'instruction et de la position
hierarchique des veterinaires militaires.
Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1129
Sur 1000 chevaux l’armée française en perdit annuellement par suite
de maladies:
avant 1843... . 1 ........... . . . . 89
après 1848 . . . . . . ww . . . . . . . . . . . 70
après 1860 . . 28
de 1870 à 1881 (consécutivement ‘aux années de guerre). . 40
depuis 1881. . . . 2... + 20
Dans l’armée portugaise, où les progrès de la médecine vété-
rinaire militaire s'accordent d'assez pres avec ceux faits en France,
les pertes se chiffrent:
de 1852 à 1862 . . à 7,850, de 1868 à 1872 . . à 5,499,
de 1868 à 1867 . . à 6,430), de 1895 à 1898 . . à 8,590),
Au commencement du siècle nos collègues de toutes les
armées, celle de l'Espagne exceptée, étaient des „Inar&chaux-experts“
sous les ordres de leurs chefs d’escadron ou de batterie, payés et
traités en sous-officiers; ils manquaient même dans certains corps.
Aujourd’hui, à la fin du siècle, ils comptent par milliers et beaucoup
d’entre eux occupent des emplois militaires supérieurs. Ils forment
un corps technique estimé très utile à la bonne conservation des
chevaux de troupe et garantissent la santé des hommes contre les
d'intoxication par les viandes corrompues ou malsaines.
%* * %*
La Vétérinaire civile ne se développait que très peniblement.
Placée dans la plupart des Etats sous la direction des médecins,
elle fut impuissante à enrayer les grandes épizooties de la fin du
dernier siècle et du commencement de l'actuel. Après ce résultat
déplorable les Gouvernements, soucieux de leur devoir, tentèrent à
plusieurs reprises d’établir une organisation plus efficace de la vé-
térinaire publique. Malheureusement ils échouèrent, le plus souvent,
devant l'opposition que les classes dirigeantes et des députés agri-
coles manifestaient contre l'augmentation des fonctionnaires, et
devant la méfiance qu’inspiraient alors la capacité et la moralité
de certains membres du corps vétérinaire. Mais le besoin de vété-
rinaires instruits à la disposition publique, que l’on ne voulait pas
reconnaître dans les cercles de grands propriétaires, se fit jour dans
les pays où dominent la petite et la moyenne propriété. Là, le
plus grand nombre de cultivateurs est ordinairement hors d'état
de sauvegarder par ses propres forces les troupeaux contre le danger
des épizooties, et éprouve le besoin d’avoir à sa portée des pratic-
iens habiles en cas de maladie ou d'accident survenant parmi les
animaux d'exploitation.
Dans ces pays, l’organisation vétérinaire prit naissance d'en
bas, grâce à l'initiative de communes, isolées ou groupées, appelant
des vétérinaires à des fonctions officielles rétribuées. Les Gouver-
nements, en vue d'encourager les municipalités dans cette voie,
payèrent une partie des émoluments de ces nouveaux fonctionnaires
sanitaires.
1130 Le vétérinaire fonctionnaire public.
Sur cette base, les Gouvernements, faisant de nouveaux efforts,
arrivèrent peu à peu à adjoindre des vétérinaires officiels aux ad-
ministrations des provinces, départements ou autres grandes divisions
territoriales. Quelques-uns réussirent même à établir des vétérinaires
d'arrondissement ou cantonnaux lesquels du reste, excepté dans la
Hesse, où ils prirent le caractère de fonctionnaires de l'Etat, furent
de simples employés fournissant leurs services contre de légers
appointements payés par une caisse publique, ou à titre casuel.
Par contre, les pays de grandes propriété foncières ne s occu-
paient guère de pareilles mesures. L’Angleterre et les Etats-Unis
de l'Amérique du Nord par exemple, ne voyant aucune nécessité
à la protection contre les épizooties, manquaient même d'un conseil
d'hygiène vétérinaire.
Les guerres qui survinrent de 1860 4 1871 entrainerent Ja
diffusion de la peste bovine dans différents pays continentaux et
en Angleterre, où depuis 1842 la péripneumonie avait déjà fait
apparition, suivie par la fièvre aphteuse malgré l'inspection des
animaux aux ports d'arrivée, confiée, il est vrai, à des laïques.
Les Etats-Unis subirent un sort semblable et voyaient leurs trou-
peaux décimés par différentes épizooties telles que la peripneumonie,
la pneumo-entérite porcine et la texas-fever; tandis que, no-
tamment, les Etats Allemands, malgré la multiplicité de leur légis-
lation, arrivèrent à étouffer la peste bovine presque dans ses foyers
primaires avec des sacrifices relativement modérés. L’Angleterre et
les Etats-Unis payèrent leur insouciance cent fois plus cher que
ne leur aurait coûté une organisation vétérinaire semblable à celle
de notre pays. Instruit par cette expérience déplorable et grâce au
revirement de l'opinion publique ils créerent en quelques années
des services vétérinaires si bien organisés que leur efficacité dépassa
bientôt celle obtenue ailleurs.
Aujourd'hui le service vétérinaire est organisé dans tous les
Etats civilisés, se bornant dans les uns à la police des épizooties,
s'étendant autre part sur certains services de l'hygiène publique et
sur la zootechnie. .
Il relève soit du Ministère de l'Intérieur, soit de celui de
l’Agriculture.*)
Dans la plupart des Etats existent des commissions ou des
conseils composés d’agronomes, de médecins et de vétérinaires
pour éclairer le Gouvernement sur des questions de principe. De
plus, des conseillers techniques, la plupart vétérinaires ou médecins
comme en Hollande et en Russie ou agronomes comme en Italie,
sont attachés aux Ministères de ressort. Ces conseillers peuvent
atteindre de hautes situations; en Angleterre, le ,,Chief vétérinary
officer‘ du Ministère de l’Agriculture touche un traitement de 25000
francs et son aide de 21000.
*) La direction de l’enseignement vétérinaire est, dans certains pays,
détachée de celle de la police sanitaire.
Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1131
Une institution particulière est celle des ,, inspecteurs voyageurs“
(en Angleterre, en Irlande et en Hongrie), attachés à la direction
générale et se transportant, munis des pouvoirs les plus étendus,
dans les contrées menacées ou infectées par des maladies épizootiques.
Ils y surveillent et, au besoin, y imposent l'exécution des mesures
d'hygiène légales. Leur indépendance vis-à-vis du public leur préte
une liberté d'action précieuse qui manque, malheureusement, aux
inspecteurs sédentaires, exerçant leur profession et exposés par là
à dépendre plus ou moins de la clientèle.
En France existent trois inspecteurs généraux dont l’un n'est
pas vétérinaire. |
Dans d’autres pays, comme la Belgique, où l’un des inspecteurs
est attaché au Ministère de l'Agriculture, ces fonctionnaires résident
au siège du gouvernement des provinces, d’où ils surveillent la
police vétérinaire de leur circonscription. Une institution semblable
existe en Prusse (assesscur-vétérinaire auprès du Président supérieur
de chaque Province, et vétérinaires départementaux auprès du
Président de toute grande division administrative provinciale) et
rend vraiment de bons services. Les vétérinaires départementaux
en France, en Roumanie, en Espagne, au Portugal, les „Landes-
tierärzte‘‘ auprès des gouvernements des pays de la Couronne
d'Autriche, les vétérinaires d'Etat de la Hongrie et ceux des gou-
gernements de Russie occupent des situations similaires et touchent
des traitements variant entre 8125 et 7500 francs avec droit à la
retraite reversible. Citons encore les Cantons Suisses et les Zemstwos
Russes, où les vétérinaires sanitaires sont élus par les administrés
et sont, par là, quelque peu entravés dans leur liberté d'action.
Dans la plupart des .pays, nous voyons, même auprès de
l'administration des petites circonscriptions territoriales, des vétéri-
naires officiels, les uns véritables fonctionnaires de l'Etat, les autres
simples employés ou agréés par le Gouvernement. Les premiers
jouissent d’un traitement de 1400 à 3000 francs, tandis que les
autres ne reçoivent que des émoluments ou des honoraires de
vacation.
*
* *
Une autre institution, d’une importance capitale, est celle des
,vétérinaires frontières“, stationnés aux voies d’entree de terre et
de mer. Ils sont commis d’examiner non seulement les animaux
vivants importes ou transitants, mais encore les viandes et autres
produits de provenance animale destinés à l’entree.
Les Iles Britanniques, protégées par leur situation géographique
exceptionnelle contre le petit trafic de frontière, ont placé huit
inspecteurs dans leurs principaux ports, touchant des traitements
de 2500 a 12000 fres. Les dix-neuf inspecteurs russes sont incor-
porés dans le corps militaire des douanes et prennent le rang de
leur charge. La Roumanie, ainsi que la Hongrie et d’autres pays
de l'Est possèdent une organisation assez complète de leur service
1132 Le vétérinaire fonctionnaire public.
frontière. L'Allemagne se protège par un grand nombre d’inspecteurs,
dont dix, sans compter ceux des ports, sont attachés exclusivement
à ce service, tandis que les autres ne l’exercent qu’à des heures et des
endroits déterminés. L'organisation en Autriche en diffère peu. La
Suisse possède sept inspecteurs aux principales voies d’entrée (3500
à 4500 francs d’appointements) et 66 pratiquants aux autres (100 à
3100 francs d’indemnité annuelle). L'Italie protège sa frontière par
un certain nombre d’inspecteurs vétérinaires (1200 à 2000 francs d’ap-
pointements), et en entretient un, exclusivement attaché au port
de Gênes. En France, en Espagne et en Suède les vétérinaires
frontières et ceux employés dans les ports n’ont pas de fixe; ils sont
payés „aux pieces“ d’après un tarif. Aux Pays-Bas et au Portugal
le service n'existe pas en temps ordinaire.
* * * >
Les vœux émis par les Congrès de Zurich (1867) et de
Bruxelles (1883) ont été réalisés. Au centre du Gouvernement,
dans les provinces et à la périphérie des Etats fonctionnent des
vétérinaires officiels conseillant, dirigeant ou exécutant les mesures
protectrices de la fortune et de la santé humaine. Aussi, l'opinion
publique a fini par reconnaître que le service de la police des
épizooties exigerit des vétérinaires instruits, indépendants de la
clientèle et des municipalités, et qu'ils devaient être appointés par
l'Etat et non payés par les intéressés.
Il est regrettable que certains Etats soient restés en arrière
sous ce rapport. Ils en supportent les conséquences; car nous voyons
que les épizooties continuent d'y régner et qu’elles disparaissent,
par contre, sous l’action d’un organisme de police vétérinaire in-
dépendant et doué des moyens nécessaires. Preuve l'Angleterre
qui, manquant d’une organisation vétérinaire, vit les épizooties
s'étendre et ravager ses exploitations, mais s’affranchissait de ces
fléaux dès que l’organisation vétérinaire était créée et fonctionnait.
— preuve aussi l'Allemagne, qui protège par sa garde de la fron-
tiere de l’Est les Etats occidentaux de l’Europe contre l'introduction
de la peste bovine, — qui, toujours, en étouffait rapidement les
premiers foyers produits en temps de guerre par l’approvisionnement
intensif des troupes, — qui, en outre, expurgeait presqu'entièrement
son territoire de la rage canine, de la morve et de la péripneu-
monie. — Voyez encore l'Etat Badois où, 55 ans auparavant, la
peste bovine faisait table rase du bétail et qui parvint, grâce
à son excellente organisation sanitaire, à se protéger (1870 à 1872)
contre ce même fléau qui ravageait la Bavière Rhénane et l’Alsace-
Lorraine, pays limitrophes. Citons encore, l’Autriche-Hongrie, af-
franchie aujourd’hui de la peste bovine et de la péripneumonie, la
Roumanie et la Russie qui, grâce à leur service vétérinaire réor-
ganisé, ont refoulé la peste dans des régions lointaines.
*
* *
Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1138
Envisageons maintenant l’organisation vétérinaire au „service
de l'hygiène publique.
Dans les pays qui se trouvaient autrefois sous la domination
de l’Empire Romain, le contrôle empirique des denrées alimentaires
et principalement celles d’origine animale, existait depuis longtemps.
Les municipalités avaient établi des abattoirs publics, mesure rap-
pelée par un décret de Napoléon I. Par contre, les Etats du Nord
qui ne possédaient que quelques règlements tombés en désuétude,
ne reprirent l'inspection communale des viandes de boucherie que
lorsque fut révélé le danger de la trichinose.
Depuis, les abattoirs d'un nouveau modèle et répondant aux
exigences d’une police d'hygiène rationnelle, se construisent dans
les villes de tous les Etats civilisés et même, comme dans le
Grand-Duché de Bade, dans les petites communes rurales.
A Moscou on a érigé un abattoir avec des annexes telles que
des salles de dissection, un cabinet de microbiologie et un musée
pathologique. Les frais s’eleverent à 8 millions de francs, somme
cependant dépassée dans d’autres villes de l’Europe par la construction
d'établissements analogues.
L’inspection obligatoire des viandes existe pour toute l'étendue
du territoire et d’une manière uniforme dans les Grands - Duchés
de Bade et de Hesse, dans les Royaumes de Bavière, de Wurttemberg
et de Saxe, dans la province de Hesse-Nassau, dans quelques Etats
de la Couronne d'Autriche et notamment dans le royaume de
Belgique. Ajoutons que l'Angleterre vient de régler l'inspection des
boucheries et que le Reichstag Allemand est saisi d’un projet de
loi sur la matière.
Malgré les prescriptions officielles, l'Italie manque encore,
dans beaucoup de communes, d’une inspection de police sanitaire;
en Russie elle n'existe que dans les centres populeux.
Le service d’inspection sanitaire des grandes villes comme
Paris, Berlin, Vienne, Hambourg, Marseille, Bordeaux occupent
généralement de 20 à 60 vétérinaires, directeurs ou inspecteurs,
secondés par un grand nombre d'aides, et touchant des appoin-
tements de 3000 à 12500 francs. Ces importantes administrations
comprennent également des inspecteurs vétérinaires chargés de la
surveillance des grands marchés aux animaux de boucherie.
Quant au contrôle du lait, il est plutôt du ressort de la police
foraine; cependant, dans quelques pays ou villes, il est exercé par
des vétérinaires, qui surveillent les laiteries de production, soit par
ordre de police, soit sur la demande des entrepreneurs.
Ajoutons encore, comme relevant de l’hygiène publique, l'emploi
des vétérinaires dans la préparation de la vaccine et des différents
produits protecteurs ou révélateurs des maladies infectieuses des
animaux domestiques.
Si nombreuses que soit l’armée des vétérinaires exigée par la
police sanitaire, les dangers résultants du trafic des produits alimen-
1134 Le veterinaire fonctionnaire public.
taires de provenance animale, chaque jour plus actif, en imposent
l’augmentation et le perfectionnement.
*
* *
Depuis longtemps les Gouvernements font des efforts en faveur
de l’amelioration des races chevalines. Ils établissent des haras et
des jumenteries, entretiennent des dépôts d’étalons et soumettent
les reproducteurs employés à la monte foraine à une expertise de
santé et de bonne conformation. Toutes ces mesures impliquent
l'emploi d'experts, choisis en grande partie parmi les vétérinaires.
Aussi, voyons-nous nos collègues chargés des fonctions de
vétérinaires traitants, d’inspecteurs et de directeurs des haras do-
maniaux ou princiers. D’autres sont attachés aux dépôts d’etalons,
ou nommés membres, même présidents des commissions d’expertise
pour l'approbation des reproducteurs.
Les écoles civiles de maréchalerie dont le nombre augmente
d'année en année, sont dirigées principalement par des vétérinaires.
Depuis quelque temps les efforts des Gouvernements se dirigent
aussi du côté de l'amélioration des autres espèces d'animaux do-
mestiques et ‚surtout des races bovines. Des stations d'élevage sont
érigées dans des territoires propicès, soit aux frais, soit avec la
subvention de l'Etat. Dans les régions à propriété divisée, les
communes entretiennent des taureaux reproducteurs, lesquels sont,
comme ceux des particuliers employés à la saillie, soumis au même
contrôle que les reproducteurs de l’espèce chevaline. Des syndicats
d’eleveurs se forment et soldent des secrétaires et des inspecteurs
pour enregistrer et reviser les cheptels des syndiqués.
Les Gouvernements instituent des primes d’encouragement
pour les éleveurs de toutes les espèces d'animaux domestiques et
organisent des concours où un jury distribue les primes d'après
des règles uniformes. |
Dans les écoles supérieures et secondaires d'agriculture, établies
aujourd’hui presque partout, on fait des cours de zootechnie,
d'hygiène et de police vétérinaire.
A toutes ces occasions, le vétérinaire s'impose par ses études
en anatomie, en physiologie, en ontogénie et en hygiéne comme
le mieux préparé à remplir les tâches d’inspecteur, d’expert ou de
professeur. If dirige méme certaines écoles d’agriculture, et la
liaison des Ecoles supérieures d’agriculture et de médecine vétérinaire.
telle qu’elle existe à Copenhague et à Lisbonne, a porté de bons
fruits.
*
* *
»L’assurance des propriétaires d’animaux domestiques‘! contre
les pertes par maladie ou accident, découlant des mesures de la
police vétérinaire et sanitaire, ouvre un nouveau champ d’activite
Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1135
au vétérinaire. Les assurances mutuelles locales, déjà anciennes, ne
suffisent pas pour plusieurs raisons. Les compagnies d'assurance,
étendant leur action sur un territoire plus vaste, n'ont pas toujours
gagné la confiance publique. Par contre, les assurances mutuelles
obligatoires créées pour l'indemnisation des pertes causées par
certaines maladies épizootiques, ont éveillé le désir des populations
rurales de les voir s'étendre sur toutes les pertes et même celles
consécutives à la prohibition d'animaux ou de viandes de boucherie.
Comme les populations préfèrent voir le Gouvernement, plutôt que
des particuliers, administrer ces caisses, celles-ci sont devenues
comme, par cxemple, dans les Etats badois et bavarois des instituts
publics employant de preference des veterinaires pour la gestion
des affaires et le contröle des animaux. Sans doute, d’autres Etats
suivront cet exemple et prélèveront dans le corps vétérinaire les
agents nécessaires à ce nouveau service.
*
* *
Comptons encore parmi les fonctionnaires de l’Etat, et ce ne
sont pas les moins éminents, les vétérinaires professants aux Ecoles
supérieures de médecine vétérinaire et d'agriculture ainsi qu'aux
Universités, et ceux qui se vouent aux travaux scientifiques d&ns
les Instituts d’hygiene et de bacteriologie; nous verrons alors
combien sont grands et multiples les besoins qui apellent l’activité
des vétérinaires au service public.
Ces besoins s’accroissent encore. Pour répondre aux exigences
les plus pressantes, l'augmentation du personnel vétérinaire s'impose.
Elle s’accomplit sans difficulté grâce à l'augmentation progressive
du nombre d'étudiants.
Mais les exigences du service public sont devenues non
seulement plus nombreuses, mais aussi plus compliquées, et, par
leur nature.plus difficiles à contenter. Reste donc à savoir, si les
qualités des vétérinaires publics y correspondent. A ce point de
vue, plusieurs de nos rapporteurs regrettent la diversité du degré
d'instruction et d'éducation du personnel vétérinaire, et l’on n’a
pas même hésité à dire que parmi les vétérinaires sanitaires en
.contact avec le public il y en a, qui manquent parfois des
connaissances nécessaires pour l’accomplissement de leur devoir,
ou du tact d'hommes bien élevés ou même de moralité. Il est
très possible que l’on exagère ou que l’on se trompe sur ce point,
.mais il est regrettable que de pareilles récriminations s’ébruitent.
Le seul moyen pour les faire taire est l'amélioration de l'éducation
et de l'instruction de ces fonctionnaires.
Car c'est justement à eux qu’incombe le jugement sur la
nécessité de mesures coercitives, empiétant sur la propriété parti-
culière et visant la protection non seulement de celle-ci mais
encore du bien le plus précieux de l'Etat, la santé et la vie des
citoyens et de leur famille. |
1136 Le vétérinaire fonctionnaire public.
Il est vrai, la multiplicité des études vétérinaires réserve à la
perfection des études de grandes difficultés lesquelles ne peuvent
être vaincues que par une préparation complète, l’assiduite et la
capacité de l'étudiant de s’assimiler les matieres enseignées. Donc,
pas de surmenage.
On doit exiger de l'étudiant d’abord la maturité, c’est-à-dire
le baccalauréat ès-lettres ou ès-sciences et en second lieu une durée
d’études professionnelles d’au moins neuf à dix semestres, conditions
remplies jusqu'ici par la Belgique, par la Suède, tout récemment
par l’Austriche-Hongrie et partiellement par la France. En Suisse
aussi, l’Universte de Berne, sollicitée à s’incorporer l’Ecole vétéri-
naire de cette ville, n’y consent qu’en imposant le baccalauréat
aux étudiants en médecine vétérinaire.
En Allemagne où l’on ne demande qu'une maturité tronquée
et sept semestres d’études professionnelles, les vétérinaires ne cess-
ent pas de pétitionner pour obtenir une revision radicale des
prescriptions sur l’examen d’approbation.
Le vétérinaire, sortant de n'importe quelle école, ne sera
jamais capable de remplir, sans préparation ultérieure, les tâches
d’un service public; car à l’école il n’apprend que les principes de
la science et entrevoit à peine les méthodes de son application.
Il n’acquiert la capacité d'exercer l’une ou l’autre branche de son
art, qu'en y dirigeant ses études spéciales et en les combinant avec
la pratique.
Aussi un grand nombre de Gouvernements n’emploient que
des vétérinaires diplomes, qui, après un certain temps d'exercice,
auront satisfait à un second examen sur toutes les branches de la
Vétérinaire publique. Cet examen étant d'ordinaire très rigoureux
et se composant d'épreuves orales et écrites ainsi que d'exercices,
tels que dissection et travaux de microscopie, a éveillé le besoin
de cours de préparation spéciaux, donnés ou dans les écoles
vétérinaires, ou dans des instituts ad hoc (séminaires).
Mais, même les vétérinaires ainsi préparés ne peuvent se
défendre d’une certaine hésitation dans la période de leur début.
Quelques-uns parmi eux accomplissent, pour cette raison, un stage
chez un chef vétérinaire d’un pays ou d’un département, dans un
abattoir de grande ville, dans un haras domanial ou particulier.
La grande responsabilité qu’assument les vetérinaires dans
beaucoup d’emplois du service public semble indiquer que tous
ceux qui ont l’intention de se vouer à ce service, passent ce stage
de preparation qu’accomplissent, du reste, les legistes, sans exception,
avant de devenir titulaires.
* *
Puissent les vétérinaires en lisant cette esquisse de l’histoire
de leur profession reconnaître la vigueur invincible de leur
science laquelle, peu estimée à ses débuts, même par les érudits
Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1137
de l’époque, a conquis, dans le courant du sciècle, des domaines
nouveaux, et qui a marqué d’une façon indéniable son influence
bienfaisante sur la vie sociale des peuples civilisés. [ls y puiseront
la force et le courage nécessaires pour concourir, au siècle venant,
avec toutes les autres professions à l'amélioration du bien-être
général.
Ils se rappelleront que le revirement de l’opinion publique à
leur égard date du moment où la Vétérinaire, placée sur le terrain
de la science par les immortels travaux de Pasteur et de Koch,
fournissait les moyens efficaces pour combattre les épizooties et
pour prévenir certains dangers, menaçant la santé humaine. Ils
n’oublieront pas que les Gouvernements, ainsi avisés, promulguèrent
des lois appelant le vétérinaire au service public et désignant son
cercle d’action. C’est donc aux Gouvernements qui, plus d’une
fois, ont soutenu la cause de l'organisation vétérinaire contre
l'opinion publique égarée, que le corps des vétérinaires officiels
doit, pour la plus grande partie, son évolution depuis les derniers
trente ans.
Un des Gouvernements qui a souvent pris l'initiative dans la
marche en avant, est celui du pays où le Congrès a reçu l’hospi-
talité. A la tête de l'Administration de l'Intérieur de ce pays, nous
voyons notre Président d'honneur, Monsieur Eisenlohr, depuis 1868
gérant des affaires vétérinaires d’abord comme conseiller ministériel,
puis directeur et aujourd’ hui Président du Ministère, interprète
fidèle de la volonté généreuse de Son Altesse Royale le Grand-Duc
Frédéric, notre très vénéré Protecteur.
72
1188 Veterinary officials.
Report of Dr LYDTIN
Baden-Baden.
(Translated by S. MAURER, Lichtenthal, and P. KUHNER, Baden, under the
direction of the author.)
The Veterinary Office.
NUUCH is the title of one of the subjects to be discussed at
Mm {he VIIth International Veterinary Congress. In inserting
it in its programme, the Organizing Comittee thought
+ it advisable, at the end of a century which, for the ve-
N terinary profession, has been so fruitful of important
U results, to trace the development of the body of tech-
nical officials acting as veterinary police, and to point out the ways
and means of carrying out the guiding principles which will have
been evolved in the course of the debates on the questions sub-
mitted to the Congress.
History shows, what the organization of veterinary police has
effected according to its various phases of development, and teaches |
at the same time, what more should be done to fit it for the ac-
complishment of new and still greater tasks.
The Congress, in seeking the opinion of the most eminent
and competent men of all civilized countries on the questions which
concern political economy as a whole, must also take into consi- |
deration whether the conclusions arrived at be practicable not only
in a general way, but also with regard to the existing organization
of veterinary police, especially the quality of veterinary officials, or
whether, in that respect, there be a need of improvement and |
reform.
Herein the VII. Congress is guided by the same principles as
its predecessors. They suggested measures for the suppression of
cattle plague, pleuro-pneumonia of cattle, rabies, glanders etc.
which have long since become laws, and as such have, in some
States, been carried out with undoubted success. They showed at
the same time that, in order to turn to good purpose the advice
given, technical aid is indispensable, and that on its qualification
success depends more or less.
The present Congress insists with even greater emphasis on
the need of capable agents to carry out the legal enactments which,
|
Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1139
— 2.
without them, could not attain their end, however wisely conceived
they might be and however sound their basis. Professional spe-
cialists, who are always at the disposal of the State and who are
responsible to the public for their professional advice and actions,
are absolutely indispensable to the rational execution of all laws
relating to the prevention and extirpation of epizooties, the control
of the trade in animal products, the care of national cattle-breeding
etc. On their knowledge and ability, as well as moral fibre, more
than on anything else, depends the efficacy of the laws. Does not
experience itself teach us, that more good is done by imperfect
laws rationally carried out, than by the most perfect laws faultily
executed ?
The first official orders relating to the fight against epizooties
and the traffic in articles of animal food, were issued long ago.
But at first there was a want of special agents capable of carrying
them out or seeing to their rational execution.
At the close of the eighteenth century and the beginning of
the nineteenth, there was, generally speaking, no properly educated
veterinary staff, and, owing to the insufficiency of the teaching
establishments and the low educational level of the pupils, especially
none fit for the public service. Domestic animals, at that time,
had not the same importance in farming as they have now. Their
prices and those of their chief products were low. Towns had
not grown to such a size that the food supply became a care and
a duty, which increased in proportion as animal diet took the place
of vegetable fare. The trade in domestic animals was very limited
and the frontiers, guarded as they were by custom-house officers,
could, in times of peace, be closed against any danger from epi-
zooties. Under those circumstances, medical officers sufficed for
the amount of advice and support required by the veterinary State
police, the more so as they could submit any question to the ver-
dict of a veterinary institution, and appoint veterinary practitioners
as assistants in the work of carrying out the orders of the veter-
inary police. But wherever manual help was required, especially
in the care of healthy animals and the treatment of the sick, the
medical man would have nothing to do with it.
What was required, at that time, was, on the one hand, better
educated veterinary surgeons as teachers of veterinary science,
advisers to the higher administrative authorities, and doctors of
the valuable horses which were kept in princely stables and studs.
On the other hand, a set of men were to be educated to give help
on peasant farms in cases of accidents, illness, and hard labour
among domestic animals. According to the notions of those times,
the smiths who, on account of being in the habit of shoeing horses,
had from of old been employed to discharge veterinary functions
for the cavalry and artillery troops, were considered fit persons
for the performance of those services. However, the owners of
domestic animals in towns, and the district administrations, were
1140 Veterinary officials.
not satisfied with those farriers, but required a somewhat better
educoted veterinary surgeon, who was competent in all cases, and
who, in the public consideration, stood between the scientifically
educated veterinary surgeon and the farrier.
The teaching was in accordance with these arrangements.
The more highly educated veterinary surgeons sprang from the
class of medical men, or of veterinary surgeons who had a better
preparatory education by having been at some university; the veter-
inary practitioners were those who, after having completed their
course at a veterinary school, had passed the veterinary State exam-
ination; whilst the farriers learnt shoeing and some veterinary
arts in the veterinary schools, or in special institutions established
for the purpose, to which belonged also the old farriery schools.
Nothing has been of so little use to the public welfare,
especially to farming, and done so much harm to the cause of
veterinarians, as this gradation amongst them. The more highly
educated were too few in number to have much influence, and the
farriers, whose performances were as poor as their arrogance was
great, and who, by their ignorance, brought discredit on their
branch and profession, by their number and competition crushed
the rising technicists who had been trained in a rational veterinary
method.
Now, this disastrous state of things has passed away in almost
all countries, except Austria and Russia.
One can easily understand that governments appointed the
more highly educated veterinary surgeons who had, as a rule, been
trained at the expense of the State, to fill public posts not only
as veterinary teachers, but also for the purposes of veterinary
and sanitary police. These technicists also found employment in
princely stables and studs. They were the first veterinary officials
of modern times, and as they enjoyed a more assured existence
and greater consideration as compared to veterinary practitioners,
and also had titles and honours conferred on them, they formed
the aristocracy of their profession. |
*
. *
Veterinary Organization received its first impulse from the
army.
In most States, except Russia and the Netherlands, it became
separated from the medical department. It also freed itself by
degrees from the practice of shoeing.
At first, the military farriers, in accordance with their edu-
cation, and independently of each other, were subordinated as
handicraftsmen, both technically and disciplinarily, to the chief of
a small body of troops. Spain was the only country where, from
the first, they were given a higher rank. In France, they remained
artisans till 1843.
Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1141
From that date, a veterinary organization was formed in the
French army, in imitation of the military medical and pharmaceutical
organizations.
The veterinary surgeons were appointed by Royal commission,
and since 1852 there have been at irregular intervals (1861, 1875,
1878, 1884, and 1898) improvements in the position of the veter-
inary staff, which is now composed of a directing veterinary sur-
geon (with the distinction of a colonel), 9 principal veterinary sur-
geons I. Class (lieutenant colonels), 46 principal veterinary surgeons
II. Class (Majors), 149 veterinary surgeous I. Class (captains), 220
veterinary surgeons II. Class (lieutenants and second lieutenants),
and whose pay amounts to a yearly charge on the military budged
of 1419470 francs. The further increase of the staff and impro-
vement of its position is in progress.
In England, Belgium, the Netherlands, Spain, Italy, and Greece,
as well as in Sweden and Norway, and also in Russia, the condi-
tions of rank for military veterinary surgeons are similar to those
in France. In the Austro-Hungarian army, the veterinary surgeons
are superior military officials, as also in the German army, in
which latter, however, the second horse doctors, as well as the
second doctors, are counted among the non-commissioned officers.
In the Russian and Austro-Hungarian army there are still veterinary
workmen and farriers.
In all States, the military veterinary surgeons are given the
title due to them, with the different degrees of ‘Chief, Regimental,
Upper, Under,” Veterinary Surgeons; it is only in Prussia where
they are called ‘Horse Doctors.”
As a rule, the Ministry of War is assisted by a special com-
mittee consisting of officers, doctors, and veterinary surgeons, ad-
vising it. In some smaller States, as was formerly the case in the
South German countries, this is done by a veterinary reporter.
(Upper Staff, or Staff Veterinarian.) In Prussia, there is a military-
veterinary inspection with a staff officer at its head, who is ad-
vised by veterinary surgeons. The institution of military-veterinary
inspectors exists only in a few States.
In almost every army an upper veterinary official is attached
to the staff of the generals commanding the different divisions,
and every mounted body of troops has its contingent of veterinary
surgeons. The latter are also employed as teachers of veterinary
science, exterior, and farriery, in the cavalry and artillery schools
of various States, and independently, or as technical directors in
military shoeing schools, in which the farriers of squadrons and
batteries are trained.
The qualifications required of military veterinary surgeons
include not only their complete education as veterinary clinical
physicians and surgeons, but also extensive and thorough knowledge
of troop horses, of veterinary hygiene in general, especially of
farriery, the care of stables, and the knowledge of fodder. In ad-
1142 Veterinary officials.
dition, they must be able to judge of the articles of food which
are animal products and are destined for the troops (meat inspec-
tion), and to know all the military rules which concern their ser-
vice. They must be capable of instructing and superintending
blacksmiths in the art of shoeing horses, of making short, definite,
and correct verbal and written reports, and working out statistics.
In their intercourse with officers, non-commissioned officers, and
soldiers, they must observe military etiquette, and conduct them-
selves at all times as conscientious, well-disciplined military persons.
In Prussia, horse doctors are taken from among the pupils
of a special school, where they are imbued with the requisite
military spirit. In France, the young men passing from the veter-
inary schools into the army, have to attend a course of instruc-
tion in the cavalry school at Saumur, before being enrolled.
The beneficial effect of the improved education and position
of military veterinary surgeons was not long in making itself felt,
as is shown by the following statistics concerning the mortality
among horses in the French army. Out of 1000 horses there died
every year from illness
before 1848 . . ..... 2 . . 87
after 1848 . ....... re 2. 70
after 1860 ......... se. ee. 28
from 1871 1881 in consequence of the war . 40
since 1881 .......... ..
A similar decrease in the mortality is noticed among the
horses and mules in the Portuguese army, whose military veterinary
organization is almost the same as the French.
Years Percentage of-Mortality
1852 62 , rn 7,85
1863—67 . . . . . . . . ee 6,43
1868 -72 . . . . . . . . . . 5,49
1875-98 . . . . . . . . . . 3,59
The need and usefulness of the corps of military veterinary
surgeons have been proved, and its services duly appreciated ; for
whereas, at the beginning of the century, there were scarcely any
veterinary surgeons appointed as inspectors in the different armies,
and the functions which are their special domain, were mostly
entrusted to farriers, who were obliged to execute the orders of the
commanding officers, the military veterinary surgeons now, at the
end of our century, are counted by thousands, some of them hav-
ing attained high military official positions. By degrees they are
becoming an independent and esteemed technical corps, in harmony
with the military hierarchy and discipline.
* * %
At the same time, the veterinary surgeons appointed to prince-
ly stables, thanks to their ability, have received higher rank and
extended powers.
Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1143
With regard to the veterinary surgeons in studs, I refer those
who are interested in the question, to the report on horse and
cattle breeding.
%
%* *
The development of the civil veterinary department was less
easy and rapid.
Being at first only intended to combat epizooties, it extended
its sphere of activity, in the course of the century, to important
parts of public sanitation (inspection of meat, control of milk,
supervision of technical establishments where raw animal products
are worked, preparation of vaccine....), as well as the care, be-
longing to the State, of veterinary hygiene, and the improvement
of the breeds of agricultural domestic animals.
*
* *
In fighting against the epizooties, which visited continental Europe
so heavily at the end of the eighteenth and the beginning of the ninet-
eenth century, veterinary organization, under medical direction, was
not successful, in spite of the conspicuons exertions of many doctors
and veterinary surgeons. This failure induced the governments to
reorganize and improve the public veterinary department. Strange
to say, their efforts met with resistance from the legislative bodies
and agricultural representatives, who objected to the increase in
the number of state officials, and besides had evident misgivings
as to the capabilities of the veterinary staff.
Nevertheless, the need of veterinary surgeons for the public
service did exist and early made itself felt, especially in those States,
in which small and medium proprietors predominate, that is to
say, where the owner of cattle has not the means on his own
account to protect his stock against certain common dangers, and
has difficulty in finding constant and rational help in the event of
their falling sick. |
What the State was unable to accomplish, the communes
now undertook to do, either singly, or in groups. They appointed
veterinary surgeons, charged them with different functions of veter-
inary and sanitary police, and gave them a salary, to which, in
many places, the Treasury added small contributions, thus anim-
ating other communes, districts, and bodies, to follow their
example.
The governments, being in this manner encouraged from
below, i. e. from directions where the need of regular veterinary
help, which large land-owners consider themselves able to do
without, was deeply felt, set about perfecting the first beginnings
of a State organization of the veterinary department, which had
already been made in most German States, in France, Spain, Por-
1144 Veterinary officials.
—
tugal, Austria, and even Russia, by appointing veterinary technical
assistants to the provincial and district governments and smaller
administrative districts, though not as regular functionaries.
Meanwhile, the veterinary staff had become more efficient by
the raising of the standard of preliminary education, as well as
the improvement in the extent and quality of the instruction in
the veterinary schools. The confidence in their activity, and their
authority, had grown.
With laudable perseverance the governments renewed their
efforts to raise the veterinary department by increasing the sub-
sidies for veterinary instruction, and the salaries of State and of-
ficial veterinarians, without, however, attaining more than the
emancipation of the veterinary branch from the medical department,
an increased teaching staff and material at the veterinary schools,
and the grant of small salaries to the veterinary surgeons who had
official functions to discharge.
It was only in a very few States, in the Grand Duchy of
Hesse, for instance, that the veterinary surgeons appointed to
district administrations, were real State officials, having claim to
an old age pension and an annuity for their widows.
In comparison to the States we have been considering thus
far, those in which large land-owners predominate, were backward.
England and the North American States did not consider it neces-
sary to take any preventive measures against epizooties, nor even
to appoint a veterinary expert as adviser.
By the wars of the sixties, the cattle plague was carried from
Russia and other Eastern countries to Germany and more distant
continental States, and this time, also to England. Pleuro-pneu-
monia, which until then had been unknown there, and later on,
foot and mouth disease, had found their way into the country
through imported cattle which had been passed by the harbour-
master, who was not a trained veterinarian.
Whilst in Germany the cattle plague was at once diagnostic-
ated, and, in spite of the somewhat mixed legislation of the dif-
ferent States, was stamped out in its first central seats by means
of the energetic measures of the State police supported by veterin-
ary surgeons, it devastated almost unchecked a vast number of
farms in Holland, Belgium, and England.
The United States of America were in like manner visited,
about the middle of the century, by terrible epizooties, and, like
England, suffered losses which exceeded a hundredfold the sums
spent in Germany on a protective veterinary organization. This
experience had the effect of changing their views on the value of
a well appointed veterinary department.
Forced by the weight of circumstances to rouse themselves,
they succeeded in a few years in establishing a veterinary organiz-
ation, which in its perfection and strength on some points sur-
passes that of the States whose example they had followed.
Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1145
The seventies, at the beginning of which, in consequence of
the Franco-German war, the seeds of contagion were once more
stirred up from their hidden corners and carried far and wide with
the armies and their followers, again brought epizooties of horses,
cattle, and pigs, without, however, their causing great losses, except
in the countries which were less protected by veterinary police.
In the face of these events, the necessity for a thorough
revision of the legislation concerning epizooties, and the organization
of the veterinary service became imperative. The governments saw
that to resist the common danger: effectively, they must join their
forces us as much as possible and proceed on identical lines. The
delegates of various States met in Vienna in order to agree on the
bases of the attack on the cattle plague, in accordance with the
resolutions passed at the International Congresses of Hamburg, Vienna
and Zurich. The disinfection of the means of transport (railway
trucks and ships) of domestic animals, which had been mooted at
the International Congress at Vienna, was generally consented to.
Soon afterwards, laws for the prevention and suppression of
cattle plague were promulgated in most States and were shortly
followed by some against the other epizooties.
By these laws, the functions of official veterinary surgeons in
fighting epizooties were regulated, and thus the legal foundation
of the organization of the civil veterinary department was laid.
some States sought to make conventions with each other for
the fight against epizooties.
Meanwhile, the scientific discoveries and methods of research,
of which Pasteur and Koch were the pioneers, threw light on the
etiology of epizooties, and after the transmissibility of contagious
and parasitic diseases from animals to man had been proved by
other explorers, veterinary medicine was placed on the basis of
natural science, and its practical application strengthened and
extended. In accordance with the progress of science, the veterinary
schools were improved and organized as colleges.
Now, the public veterinary service is either under the im-
mediate direction of a government department (Home Office. Public
Worship and Instruction, Medical Affairs — as formerly in Prussia
— Board of Agriculture), or of an intermediate department of the
respective Office (Medical College, Upper Medical Counsillor, Direction
of Agriculture ....). In some countries, the direction of veterinary
instruction is separated from that of veterinary practice.
The government advisers on veterinary matters are no longer
medical men, except in a few countries; in most others, they are
veterinary surgeons, and agriculturists; in many, there exist besides,
committees (veterinary commissions, technical deputation, agri-
cultural council) which, on application, give a professional opinion
on general veterinary affairs, and are composed of farmers, doctors,
and veterinary surgeons. The German Home Office has under it
an Imperial Board of Health, which counts among its ordinary
1146 Veterinary officials.
members one veterinary surgeon for the settlement of veterinary
affairs, and which can besides call in five other veterinary surgeons,
who are extraordinary members, to take part in its deliberations.
The veterinary ofticials appointed to posts under the central
authorities, rise to the rank of ministerial councillors (Austria), and
are on an equality with the other members of the central and
intermediate government boards.
In England, the Chief Veterinary Officer draws a yearly
salary of 20000 .A, and his Assistant 17500 4.
By way of assisting the central authorities, there are, in some
States, where there are no official veterinary surgeons in the small
districts, “veterinary inspectors’, who in contra-distinction to the
resident inspectors, are called ‘“travelling inspectors”, because they
travel about the country superintending and, if necessary, enforcing
the carrying out of veterinary orders. Being well paid by the
State, and absolutely independent of the public, they are able to
take an entirely objective view of things, and thus form an insti
tution which has many advantages over that of official veterinary
surgeons who are dependent on private practice, and who, on that
account, are liable to judge more leniently of evident abuses tha
is consistent with the public welfare. Such travelling inspector
are solely appointed in England, Ireland, and Hungary. In France.
indeed, there are also three paid inspectors-general; but ther,
functions are different from those of the English inspectors, ar
one of their number is not a veterinarian. |
belgian veterinary inspectors (15, one of whom is attache;
to the Board of Agriculture) occupy about the same position :
the Austrian veterinary country surgeons, the Prussian veterin
assessors, the French and Roumanian departmental] veterinari
the provincial veterinary surgeons in Portugal and Spain, andt
Russian governmental veterinary surgeons. They are mostly in
pendent of the public, and need not be afraid of losing tm
appointment at the next election, if, in the performance of
duties, they have been obliged to injure private interests, as so
times happens in the Russian Zemstwo districts, and als
Switzerland.
The official veterinary surgeons belonging to this class.
well as those who are employed as reporters to the district boar
draw salaries rising from 2500 A to 6000 AM, and have a ci
to an old age pension and an annuity to their widows.
In many German States, as in the kingdom of Saxony.
Bavaria, Wurtemberg, Baden, and Hesse, and in some sm:
countries, veterinary surgeons in the service of the lower adi
trative boards (prefectoral districts, district courts, superior
wicks, or circuit courts) have the quality of state officials ic
sense of the general law concerning civil servants.
In the other parts of the German Empire they are it:
government officials, but, for their principal income they ha
Report of Dr LYDTIN, Baden. 1147
rely on their veterinary practice, whilst in States like France, for
instance, they are appointed by the districts or communes, and
draw a small salary, or none at all, for the discharge of their
functions.
There is another very important organization, that of “Veterin-
ary Frontier Surgeons”. In most large countries it entirely answers
its purpose, which consists in preventing the spread of epizooties,
and the importation of animal products that may prove injurious
to health.
England, protected as it is, by its geographical situation, from
the dangers of the small froutier traffic, has 8 veterinary inspectors
residing in its chief ports, whose salaries vary between 2000 4 and
10000 4 In Russia, 19 veterinary surgeons act as officials of
the frontier police, and are enrolled in the corps of the Frontier
Guards, with the rank and salary of their office. Roumania possesses
an almost perfectly organized institution, and in Hungary the frontier
service is attended to by State veterinarians.
The different German frontier States have both appointed
fully occupied veterinary frontier surgeons (Prussia 4, Bavaria and
Baden 2 each, kingdom of Saxony, and Alsace-Lorraine 1 each,
besides State and police veterinary surgeons in the great ports,
Hamburg, Lubeck, Bremen), and also entrusted numerous veterinary
district surgeons with the veterinary supervision of the frontier.
The case is similar in Austria. In Switzerland 7 fully occupied
veterinarians (salaries from 3600 francs to 4500 francs) and 66 veterin-
ary practitioners (100 francs to 3100 francs yearly remuneration)
attend to the frontier service. On the Italian frontier, veterinary
surgeons appointed by the State (salaries from 1200 francs to 2000
francs) discharge their functions, whilst among the ports Genoa alone
is said to have a veterinary frontier surgeon appointed by the State.
Veterinary frontier police is not so highly developed in France,
Spain and Sweden, where the veterinary surgeons appointed to
ports and frontiers, receive no fixed salary, but are paid fees,
according to the number of the animals and goods examined.
In Holland and Portugal there exist no veterinary frontier
officials, when there are no epizooties.
*
%* *
The wishes expressed by different International Veterinary
Congresses, especially those of Zurich (1868) and Brussels (1883)
have in a great measure been fulfilled. In nearly all the States,
official veterinarians are employed as counsel or executive agents
by the central, provincial, and district authorities, as well as on
the principal frontier stations, and the opinion has gained ground,
that officials trained as veterinary surgeons are absolutely necessary
for an efficient police against epizooties, and that they are most
1148 Veterinary officials.
to be relied on, if they are independent of private persons and
communes. It no longer suffices, from time to time to call in
veterinary surgeons for certain functions and to pay them for every
service. And it is altogether objectionable that they should ask
for and draw their remuneration for services rendered, from the
interested parties, especially the cattle owners themselves.
If the discharge of certain business is for the public benefit,
it is the duty of the State to provide the means for it.
Permanent officials, under strict discipline, achieve infinitely
more than professional free lances.
But the importance of a veterinarian class of civil officers
was not everywhere properly appreciated. In France and Italy,
for instance, the veterinary department is, in this respect, far be-
hind those of Austria and Roumania, not to mention those of
Germany.
Hence the different effects of otherwise similar laws.
The cattle plague which, at the beginning of the century,
devastated the whole of Europe, is now driven back to some parts
of Russia, thanks to the strict German veterinary police, and later
on also the Austrian, Hungarian, Roumanian, and Russian.
What losses did England not suffer, when in 1842 pleuro-
pneumonia, and in 1865, 1872, and 1877, the cattle plague had
repeatedly been brought into the country! And yet she hesitated
some time before organizing a veterinary police. But as soon as
that was done, the losses decreased, and now the cattle plague,
and with it pleuro-pneumonia and. foot and mouth disease, have
long been stamped out in Great Britain.
Austria succeeded, in a short space of time, in ridding its
crown lands from the cattle plague and pleuro-pneumonia, and at
what small sacrifice has Germany not only freed itself from the
cattle plague, but also almost entirely extirpated rabies, pleuro-
pneumonia, and glanders,
The Grand Duchy of Baden, thanks to the strict organization
of the veterinary service, succeeded in Keeping entirely free from
cattle plague, although the disease was very prevalent in the neigh-
bouring countries of Alsace-Lorraine and the Bavarian Palatinate.
When 55 years before, the same epizooty invaded those countries,
nearly the whole of their stock fell victims to it.
The protection against epizooties has become more efficient
in proportion to the number of special officials appointed for the
purpose. But they have to bear the ill-will of the cattle owners,
whose interests are injured, of the cattle dealers who are anxious
to make bargains, of the butchers, innkeepers, and tradespeople of
market towns. They accuse veterinary surgeons of obstructing the
cattle trade, of causing the prohibition of cattle fairs, and all kinds
of restrictions upon the cattle trade, the insistence on passports for
cattle .... Restrictions are certainly onerous and apt to cause loss-
es, and ought the reforeto be as gentle as possible, or avoided alto-
Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1149
gether. But the closing of frontiers is necessary, where there is a
danger of the cattle traffic spreading the epizooty and often carrying it
to a great distance. This is especially the case with diseases that are
easily carried. The evil of closing is certainly less than that of in-
fection, and it is well known that of two evils the lesser is generally
chosen. But as everything has its two sides, the tiresome but
indispensable protective measures against the introduction of
epizooties from föreign countries, have also contributed to secure
a steady market for home breeding, which is constantly threatened
by the foreign cattle trade, and to give it a fresh impulse. Let
this be a consolation to the much abused official veterinary surgeons.
x
* *
In all countries, we find veterinary surgeons employed as
sanitary officers. They perform the functions of directors, in-
spectors, and managers of abattoirs, of meat inspectors and surveyors
of market places etc. and are appointed by the communes.
Belgium, Portugal, Spain, France, the South German States,
and several of the Austrian crown lands, generally speaking all
countries formerly belonging to the Roman Empire, have long been
provided with public abattoirs — in Baden, for instance, even
small communes are supplied with such institutes. In the Northern
contries, however, no public abattoirs were constructed before the
discovery of trichinosis. England has just regulated meat inspection.
In the German Reichstag a bill on meat inspection is now being
discussed. The other civilized States, latterly Sweden in particular,
are likewise proceeding with the regulation of meat inspection
and the erection of public slaughter houses.
The abattoir of Moscow, which has a pathological museum,
a dissecting room and a room for microscopical research, connec-
ted with it, has been constructed at a cost of 8 million francs, an
amount which is still far below that spent on similar institutes in
several cities of Northern and Western Europe. '
An uniform organization of meat inspection in all communes
is found in Baden, Bavaria, Württemberg, the Grand-Duchy of
Hesse, the ‘province of Hesse-Nassau, in the kingdom of Saxony,
and, among foreign countries, in several of the crownlands of
Austria, and in Belgium. In Berlin, Vienna, Hamburg, Paris, and
Marseilles, a whole army of veterinary functionaries (generally aßove
60 veterinary surgeons with numerous assistants) is employed at
the slaughter houses and cattle yards, for the purposes of meat
inspection.
Most of these functionaries have a claim to old age pensions,
and provision for their widows; their salaries rise from 3000 #
to 10000 «#4. In England, meat inspection constitutes part of the
Board of Health, and is entrusted to physicians and veterinary
1150 Veterinary officials.
surgeons. In Italy, there are 6000 communes where meat escapes
all control; in Russia only the large towns have it inspected.
Special veterinary functionaries are called upon almost every-
where for the service of sanitary police in cattle and meat mar-
kets. In some countries, the imported cattle are isolated from the
native ones and watched as to their state of health.
The milk trade and — on the request of the respective owners
or compulsorily — the milk diet establishments, are also subjected
to veterinary control, in some States or even communes.
Though the number of veterinary functionaries employed by
States and communes to meet the danger resulting for man and
animals from the constantly increasing use of animal food, is very
considerable, it is still continually growing, and necessarily so, on
account of the constant extension and improvement of sanitary
organization.
It may be mentioned here that veterinary surgeons are em-
ployed as directors of the respective institutes, to prepare animal
vaccine, as for instance, in Belgium and Luxemburg, or they dis-
charge veterinary functions under the direction of physicians
(States of Germany).
* *
There is another province of activity for the veterinary sur-
geon, viz cattle breeding.
The endeavours to give a scientific basis to this branch of
agriculture by means of anatomy, physiology, ontology, pathology.
and veterinary hygiene, are not yet very far advanced. Great
efforts have yet to be made in this direction, especially by the
veterinarians, who have made the above disciplines the object not
only of theoretical but also of practical studies, in the dissecting
room and by experiments. Having a kindred profession and pos-
sessing the necessary knowledge, they are eminently fitted to con-
tribute to the scientific progress in cattle breeding.
Distinguished veterinary surgeons, what have written books
on cattle breeding or are lecturing on the subject at veterinary or
agricultural colleges, are found in all countries. It is even to be
recommended to unite veterinary and agricultural institutes, as has
been done at Copenhagen and Lisbon. In France, a veterinary
surÿeon is teacher at the public stud school, and the direction of
secondary agricultural schools there and in some other countries is
entrusted to veterinarians specially trained for the purpose.
As to horse breeding, veterinary functionaries have long been
employed as stud veterinarians, inspectors, directors, and even
state equerries. The instruction in horse shoeing is exclusively
left to veterinary surgeons, who often are directors of. the respect-
ive institutes.
Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1151
In countries where small landed properties predominate, almost
every travelling teacher, inspector of breeding farms, secretary of
breeding societies etc. will be found to be a fully occupied veter-
inary surgeon. Agricultural instructors, as a rule, have less occasion
to inspect the stock of the individual owners than the veterinary
surgeon, whose activity in choosing bulls for breeding purposes and
as arbiter at cattle shows, has proved to be very useful, as appears
from the debates at agricultural meetings and in the Chamber of
Deputies (Baden, Bavaria).
*
* %*
In connection with the measures against epizooties, with meat
inspection, and the supervision, by the State, of cattle breeding,
a new sphere of activity has opened out for veterinary surgeons
in Cattle Insurance. Having its origin in the need of small cattle
owners, who compensated each other locally for the loss in cattle
resulting from sickness or accidents, it developed afterwards into
large insurance offices, mostly private undertakings of speculators,
until within the last few years, based upon the laws on epizooties,
compulsory insurance of owners of domestic animals was introduced,
with the object of indemnifying them out of a common fund for
the losses sustained by the doing away with, by order of the police,
of certain infected, incurable, or mortally sick animals. Quite
recently, Cattle Insurance has been publicly regulated in some
States, as in Baden and Bavaria, in several Austrian crown lands,
and in some cantons of Switzerland. In these countries, the Insurance
Offices, which are under the direction of the State, employ veterin-
ary officials. Presumably, State Insurance wili be adopted in all
countries, and in a larger measure call in the assistance of veterin-
ary technicists.
Including among veterinary functionaries the numerous — and
indeed not the least — teachers at colleges and universities, the
employees and their auxiliaries of hygienic and _ bacteriological
institutes and of the establishments for the preparation of vaccine,
we can see how many and various are the services the veterinary
surgeon is called to render to the public now-a-days.
The number of these services is constantly growing. To meet
the just or even the most urgent requirements, the staff of veterin-
ary functionaries must be considerably increased. This can be
done without any difficulty, the number of students in some colleges
having quadrupled.
The more important question is, whether the capabilities of
the veterinary functionaries are equal to their tasks.
lt is undeniable — and some of the reporters have not
hesitated to say so — that the veterinary functionaries vary very
much as to the degree of training, and that many in their inter-
1152 | Veterinary officials.
course with the public, are often lacking in education, in general
culture, moral maturity, and even in prefessional knowledge and
accomplishments. And yet these officials are the very men who
are frequently called upon to judge of the necessity of serious
interference of the veterinary police with private property and the
protection not only of it, but of the most valuble possession of the
State, the health and life of its citizens and their families.
They often have to represent the authorities and to answer
for decisions of the utmost importance for the weal or woe not
of single individuals only but of whole centres of population.
The multiplicity of the various branches of the veterinay
office, such as legislation on epizooties, meat inspection, cattle
breeding etc., requires great capacity on the part of the veterinary
functionary. Therefore a course of 7 semestres study is rarely
sufficient for the attainment of the maturity requisite for the
administration of any of those branches. And even he who after
having left school has made one of them his speciality, will often
complain that in the beginning he could not help feeling uncertain
about many questions and thus sometimes failed.
Indeed, much is required from thesuperior veterinary functionary,
especially from him who is called to consult with the State and
provincial authorities, who has to work out the technical bases
including statistics for laws and re-organizations, and besides has to
control and watch the other employees in all their various functions.
Several States considering the great responsibilities of this class of
functionaries, insist on their having a complete general and pro-
fessional education.
Thus no student is admitted at the veterinary colleges in
Austria and at that of Berne unless he has the full maturity
required for universities.
In other States, the standard of preparatory education at least,
was raised, but as a complete course at school (final examination
entitling to matriculation at a university) was not insisted on, it
was found that just those young men turned to veterinary studies,
who, for some reason — want of talent, application, or moral
earnestness — were not able to reach the final goal of school.
Such people, who take up the veterinary profession, not from in-
clination but driven by necessity, are least fitted to become useful
officials.
Again, these youths enter the veterinary college at too early
an age, before they are ripe for the study and for the academical
freedom they find there, and often abuse.
The many-sidedness of this profession requires, that at the
outset the pupil should thoroughly learn the fundamental sciences,
especially anatomy, physiology, and ontology, as well as the auxili-
ary natural sciences.
How often is this done? Certainly, most rarely by the young
gentlemen who, against their inclination and before they were ripe
Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1158
for it, took up the study of veterinary medicine. As the time is
short for the thorough mastery of the many applied sciences and
practical exercises, a strong will and indefatigable perseverance are
requisite, which one may expect to find among mature and earnest
students, but would look for in vain among others.
This untoward state of things might be remedied by the in-
sistence on full maturity on the one hand, and on the other, by
the extension of the time of study.
One would think, that the constant increase of the State and
communal veterinary staff, which was always preceded by increased
attendance at the veterinary schools, and also the handsome pay
of the higher and highest veterinary officials, as well as their rank,
which corresponds with the importance and responsibility of their
office, sufficiently indicated the propriety of requiring from the
bearers of those offices the same measure of general education, as
all other officials, even when not placed in responsible positions,
have to give proof of. This condition is to be made, first of all,
in the interest of agriculture and public health.
Although veterinary instruction and the veterinary examination
for a certificate in many colleges are somewhat similar to the
arrangements and rules at universities, or are co-ordinate with
them, as in Brussels, and lately also in Vienna and Budapest, it
is considered necessary that veterinary surgeons, desirous of entering
upon an official career, after a more or less prolonged period of
practical work, should pass a state examination in the subjects
which are requisite for the performance of the tasks of veterinary
police, meat inspection, and the care and breeding of domestic
animals.
According to the rule prevailing in most German States, the
certificate of qualification for an official veterinary surgeon depends
on the result of the examination.
In the carrying out of this regulation, the need of instituting
special courses of instruction in the branches named, became evident.
But even when thus prepared and examined, veterinary sur-
geons ought not to be appointed to a responsible post immediately
after their successful examination. As the law-student has to
prepare himself by several years of practical work for the post of
a responsible judge or administrating official, as the pedagogue,
after completing his studies at the university, has to give proof of
his ability by a couple of years’ work in the seminary and else-
where, before being definitively appointed, so the veterinary can-
didate for employment under government ought to work as assistant
in the office of a veterinary police or State official, or in a public
slaughter-house, or in a breeding distriet, in order to be made
familiar with his profession, and, equipped with useful practical
experience, to be able afterwards to work with all the greater
success as a government official.
73
1154 :_ Veterinary officials.
In the course of this preparation he gains proficiency in of-
ficial correspondence, in statistical work, in the best diagnostic
methods, and in the application and execution of legal ordinances.
He learns how to carry out exactly and with professional know-
ledge, the directions of his superiors, and acquires orderly habits
both as regards his service and outside it. By degrees, he becomes
capable of giving a well-founded, independent opinion, after having
been made aware, under the guidance of his superior colleague, of
the deficiencies of his own knowledge and abilities, and having
thus arrived at the conviction of the need of self-examination and
self-discipline, which are the best means of improvement.
A staff of officials thus educated, will essentially aid the
execution of the laws relating to the veterinary department, and
amply repay the capital spent on its education.
From the history of the veterinary body, let veterinary sur-
geons draw confidence in the invincible strength of their science,
which, though at one time despised even by the well informed.
has during the 19% century attained such great importance and
such wide influence in the public life of all civilized States; and
let them take fresh courage to rival all the other professions in
useful work, in the century to come. But let them also remember
with gratitude and veneration the governments and their chief
advisers, Who early recognized the value of a public veterinary depart-
ment and aided its organization. May I be allowed to mention here the
name of our Honorary President, the Acting Privy Councillor Dr.
Eısenlohr, who as ministerial reporter, as ministerial director, and
ministerial president has succeeded in making the veterinary de-
partment of the Grand-Duchy of Baden to be a model for all the
others, according to the wish and intention of our Most Gracious
Patron, the Grand Duke Frederick of Baden.
1155
Report of Dr A. LIAUTARD
Director of the American Veterinary College.
pared with that of Europe, may be considered as
still in its infancy, the work that has already been
done is not to be ignored, particularly in the special
branch of Sanitary Medicine.
How could it be otherwise? America being destined
to become the market of the whole world, the duty was imposed
upon her of seeing not only to the protection of her own stock,
but also to the qualities of her products of exportation, whether
live animals, or carcasses, or various preparations, which had to
be examined before being admitted to European markets.
As the United States developed, as her commerce increased,
and her international relations multiplied, it became her duty to
protect herself from the presence and the introduction of contagious
diseases, and to be able to answer for the qualities of the products
she was sending far away across the Atlantic. —
Already some years ago, these were endangered: the presence
of pleuro-pneumonia widely spread among her cattle, of hog-
cholera, and of trichinosis killing so many of her pigs, had caused
European countries to shut their doors to her products. Measures
had therefore to be taken, and after several difficulties the Bureau
of Animal Industry was created in 1884 by an act of Congress,
with the object:
“to prevent the exportation of diseased cattle and provide means
for the suppression and extirpation of pleuro-pneumonia and other
contagious diseases among domestic animals’, and also to prevent the
importation of contagion into the country.
The direction of this special bureau of the Department of
Agriculture was entrusted to Dr. E. Salmon; it is to him that the
greatest part of the work done is due, and by his efforts that the
bureau has been brought to that state of efficiency which now makes
it one of the most perfectly organized Departments of Sanitary
Veterinary science in the whole world. — At first, as indicated by
(are the American veterinary science, when com-
1156 Veterinary officials.
the letter and the spirit of the law of 1884, which created the
Bureau of Animal Industry, its duties were almost entirely confined
to the eradication of contagious pleuro-pneumonia, which it succeed-
ed so well in stamping out that, after a working period of less than
five years and at a cost of about 1500000 Dollars, from that date
not one single case has existed in that country.
But little by little, it became necessary to extend its sphere
of work, and successively Congress passed new laws, enlarging it
and demanding more from it, always with the idea of general and
commercial protection.
In 1890 an act was issued providing “for the inspection of
meat for exportation, and prohibiting the importation of adulterated
articles of food or drinks”. This act began to take effect in 1891
and was shortly after followed by another which provided “for the
inspection of live cattle, hogs, and the carcasses, and products there-
of which are articles of interstate commerce, and for other purposes”.
These three acts constitute the entire object of the existence of
the Bureau of Animal Industry; they define its work, viz: Eztir-
pation of contagious diseases at home — Prevention of importation
of contagious diseases from foreign lands. — Inspection of meat for
home consumption and of that exported to foreign countries.
It is unnecessary to state that these three fundamental laws
were amended at various times, as the occasion required. Among
these amendments, which had the effect of rendering the work
more thorough and efficient, I may mention that of 1895 relating
“to the inspection of cattle and sheep for export.”
At the beginning of the creation of the Bureau of Animal
Industry, its organization was no easy matter: the people was not
prepared for it, had not yet been educated to appreciate its use-
fulness, the number of veterinarians suited to be appointed and do
satisfactory work there, was comparativly small; but little by little
and as years went by, these obstacles were overcome, and a corps
of efficient workers was obtained. You can form an idea of the
importance of the Bureau of Animal Industry when I tell you that
now it is divided into the following sections :
1) The inspection department, to which is assigned work of
an executive nature, including the eradication of contagious diseases,
the inspection of export and import animals, meat inspection,
inspection of transport vessels, and the regulation of the traffic in
Southern cattle (to prevent the spread of Texas fever).
2) The pathological department, which is principally engaged
in investigating the diseases among domestic animals in order to
determine their nature, causes, and treatment, together with the
most practical method of prevention.
3) The biochemical department, to which are assigned the
chemical problems arising during the investigation of disease, and
the preparation of tuberculine, malleine, and the various serums
for the prevention and cure of diseases.
Report of Dr. A. LIAUTARD, New-York. 1157
4) The zoological laboratory, to which is assigned the study
of the parasites affecting our domestic animals, and of the diseases
which they induce.
5) The dairy department, which collects and disseminates
information relating to the dairy industry in the United States.
6) The miscellaneous department, which has the supervision
of the accounts and expenditure, conducts the general correspon-
dence in regard to diseases and the animal industry of the country,
and directs the field investigations.
7) The experimental stations; where the animals used in the
experiments are kept, where small animals for these purposes arc
bred, and where antitoxine serums for animal diseases are prepared. —
Permit me now to Jay before you a few facts showing the
amount and, what may interest you most, the kind of work done.
I refer to the examination of animals for export and the
inspection of meat both for interstate and export trade.
1. Examination of animals for export.
In his report of 1897 Dr. Salmon says: “The fear expressed
by foreign governments of the introduction of pleuro-pneumonia and
Texas fever from the United States, made it necessary to adopt
some method by which the history of the animals exported could
be ascertained and the animals inspected, numbered, and registered,
so that a certificate could be issued ‘showing freedom from contagion.
Occasionally it was alleged by the English inspectors, that some
of our cattle were suffering from pleuro-pneumonia when landed
at the British ports. In two cases, German inspectors reported
our cattle affected with Texas fever when they reached Hamburg.
The German reports plainly show that the two lots of cattle were
not affected with the same disease and that the diagnosis in one
case at least must have been incorrect. Such occurrences, however,
emphasize the importance of supervising the trade, as our live
cattle and fresh beef have been entirely excluded from Germany
since this alleged discovery of disease.”
“It was found to be by no means a simple matter, at first,
to obtain the history of the cattle purchased for export, and to
mark them for identification with a numbered tag. Such tags had
been put in the ears of cows in the pleuro-pneumonia inspection,
without any serious trouble, but it was quite another kind of
work to go into the stock yards and put tags in the ears of the
powerful and bellicose steers, many of which had never recognized
the sovereignty of men”. —
To fully appreciate this difficulty one must know Texan cattle
and have approached them.
“By perseverance, however, the details of a practical system
were worked out. Tagging chutes were constructed through which
the cattle passes in single file and where the tag could easily be
1158 Veterinary officials.
attached to the ear with an ordinary hog ringer.” And now this
work is in full swing, the cattle are tagged at the first stock yards
to which they are shipped, their feeding places are ascertained, a
note is made of the cars in which they are forwarded, and the
inspector of the bureau at the next unloading point and also at
the port from which they are to be exported, are notified. In this
way, the inspector at the port can conscientiously give a certificate
of freedom from contagious disease after the animals have passed
his inspection.
Sheep are also inspected before exportation, but are not
tagged. |
The following figures show the amount of work that this
system has accomplished:
Cattle
—
YEAR
number of
Inspections
number of
number number
Inspections
tagged exported
2. Inspection of Meat.
Inspection of meat was begun officially in 1891. The law
requires that the inspected meat be marked for identification, and
this is accomplished by fastening a meat inspection tag to each
quarter or piece, with a wire and lead seal.
These tags enable the consumer to learn whether the meat
which he is buying has been inspected, because if the wires are
properly sealed, the tags cannot be removed from one piece and
attached to another. The tags are also intended under the law as
a means of identifying meat which may be shipped from one state
to another or to any foreign country.
When the law is fully complied with, only inspected meat
can be used in interstate or foreign commerce. — All meat shipped
abroad is now inspected, and has been since the beginning of the
fiscal year 1892. In 1892 there were inspected for export 1190771
quarters of beef; in 1893, 1036809; in 1894, 2417 312 quarters
and 4022 smaller pieces. — In 1892 there were inspected for the
same purpose 583361 carcasses of sheep and 59089 of calves.
In 1893, 92947 carcasses of calves and 870512 of sheep. —
Report of Dr. A. LIAUTARD, New-York. 1159
I am unable to give you the figures for 1895, 1896 and 97,
no doubt they are proportionately the same. The inspection and
tagging of canned meat, salted meat, and smoked meat, are done
in the same manner, and the number of those articles is enormous.
The number of animals inspected before slaughter in official abattoirs
counting cattle, calves, sheep, and hogs, is as follows:
year 1891 83 891 year 1895 18 783 000
1892 3809 459 1896 28 275 739
1893 4 885 633 1897 26 541 812
1894 12 944 056 1898 31 213 966
The microscopical examination of pork is a matter which receives
the greatest attention at the hands of the Bureau of Animal
Industry, carried on as it is by a large body of assistant microscopists.
According to Dr. Sulmon’s reports the following table shows
the exports (in pounds) of microscopically inspected pork since 1892
to 1898 inclusive:
to countries requiring to countries not requiring
years inspection inspection total
1892 22 025 698 16 127 176 88 152 874
1893 8059 758 12 607 652 20 677 410
1894 18 845 119 16 592 818 35 487 937
1895 39 355 230 5 739 368 45 094 598
1896 21 497 321 1 403 559 22 900 880
1897 42 570572 1001783 48 572 855
1898 120 110 356 ° 161308 120 271 659
That the work performed by the Bureau of Animal Industry
is immense, and that in the United States Sanitary Medicine is not
behind the efforts made in Eurpean countries, can be readily
appreciated by the preceding figures, and no doubt can be enter-
tained as to the thorough execution of all the Jaws and regulations,
when we glance for a moment at the organization of the body of
workers who compose the staff of meat inspectors.
This staff is composed of two classes of agents — the pro-
fessional, viz. the veterinarians who fill the position of inspectors
and assistant inspectors; and the non professional, consisting of
stock examiners, taggers, and assistant microscopists. The stock
examiners are men who have had experience as butchers, cattle
dealers, buyers etc. They are able to assist the veterinarians very
much in making ante-mortem examinations, and supervising the
marking of the meat and other products. The taggers do the work
of labourers, putting on tags, stamping boxes, cancelling stamps etc.
The assistant microscopists are all engaged in the trichina inspec-
tion. They have been trained in the work and are under the
supervision of a microscopist who in most cases is a veterinarian.
1160 Veterinary officials.
This little army, 877 strong, is divided as follows: 157 in-
spectors, 1 live stock agent, 145 stock examiners, 207 taggers, 319
assistant microscopists; the balance is made up of clerks and
labourers. .
The keep of this army amounts to about 400000 Dollars
a year. It is a small sum for the amount of work it does, and
certainly, when you take into consideration the good results and
the benefit that are derived from it, due credit cannot be refused,
nor the efforts remain unrecognized, and I may be allowed to ask,
if the example is not worthy to be followed.
1161
Rapport du docteur A. LIAUTARD
Directeur de l’Americain Veterinary College, New-York.
= IEN que la science vétérinaire américaine, comparée à
73 à celle d'Europe, puisse encore être considérée comme
dans son enfance, on ne peut rester indifférent aux
5 > travaux qu’elle a déjà accomplis, surtout dans la
branche spéciale de médecine sanitaire.
Comment pouvait-il en être autrement? Comme futur
marché du monde entier, un devoir lui était imposé; non seulement
celui de veiller à la protection de ses propres animaux, mais aussi
sur les qualités de ses produits d'exportation, soit vivants, morts ou
sous forme de préparations diverses, devant être examinés avant
leur admission sur les marchés européens.
Par suite du développement des Etats-Unis et de l'expansion
de leurs relations commerciales internationales, ce fut un devoir
pour eux de se protéger contre la présence et l’introduction des
maladies contagieuses et de plus d’être à même de garantir la
qualité des produits qu’ils envoyaient d’une manière si étendue au
delà de l'Atlantique. .
Déjà, il y a quelques années, apparut un danger menaçant;
la présence de la péripneumonie, qui sévissait sur une grande
‘échelle parmi ses bestiaux, du choléra des porcs et de la trichinose
qui tuaient un si grand nombre de porcins, avait obligé quelques
Etats d'Europe à fermer leurs portes aux produits américains; c’est
“lors que des mesures durent être prises et qu'après bien des diffi-
cultés, le „Bureau de l’Animal Industry“ fut créé en 1884 par une
doi du Congrès ayant pour but ,,d’empécher l'exportation de bestiaux
malades et de prendre les mesures nécessaires pour la suppression
et l’extirpation de la péripneumonie et d’autres maladies contag-
ieuses parmi les animaux domestiques et aussi d'empêcher l’im-
portation de maladies contagieuses dans le pays.“
La direction spéciale de ce bureau du Ministère de l’Agri-
culture fut confiée au D" E. Salmon, et c'est à lui qu'est due la
plus grande partie du travail accompli et c'est à ses efforts que
de Bureau doit d’être aujourd’hui une des administrations de science
‘sanitaire vétérinaire les plus efficaces du monde entier.
1162 Le vétérinaire fonctionnaire public.
Tout d’abord, comme l’indiquent la lettre et l’esprit de la loi de
1884, par laquelle fut créé le Bureau de l’Animal Industry, son objet
était presque exclusivement l'extinction de la péripneumonie con-
tagieuse, ce ne fut qu'après une période d'efforts de cing ans et au
prix d’environ 1500000 dollars, qu'il réussit à la réaliser, mais
d'une façon si radicale que, depuis lors, pas un cas de peripneumonie
contagieuse n’existe dans le pays.
Mais petit à petit, il devint nécessaire d’augmenter sa sphère
d'action et successivement le Congrès promulgua de nouvelles lois,
l’etendant et lui demandant davantage, toujours dans l'idée de
protection générale et commerciale.
En 1890, une loi fut promulguée concernant , l'inspection des
viandes pour l'exportation et défendant l'importation de denrées
de mauvaise qualité‘. — Cette loi fut bientôt suivie d’une autre
sur „l’inspection des bestiaux et porcs, vivants ou abattus, et de leurs
produits au point de vue du commerce entre les Etats ou pour
tout autre objet“.
Ces trois lois forment la base entière du but de la création
du Bureau de l'animal industry; elles delimitent ses travaux, à
savoir: „Eteindre les maladies contagieuses dans les Etats-Unis. —
Empêcher l'importation de la contagion des pays étrangers. —
Inspecter les viandes destinées à la consommation nationale et
de celles qui sont destinées à l'exportation".
Il est inutile de dire que ces lois fondamentales furent amen-
dées en diverses circonstances et suivant les besoins afin de per-
mettre aux travaux du Bureau d'être plus parfaits et plus efficaces;
— parmi ces amendements, j'en citerai un de 1895, qui a rapport
à l'inspection des bestiaux et des moutons pour l’exportation.
Au commencement de la création du Bureau de l’Animal
Industry, son organisation fut difficile; la population ne s’y attendait
pas, on ne comprenait ni sa nécessité ni ses avantages; le nombre
des vétérinaires qui auraient pu y être attachés et y rendre des
services était comparativement restreint; mais peu à peu et comme
le temps s’ecoulait, ces obstacles furent surmontés et un nombre
suffisant de bons travailleurs fut obtenu. — On peut se faire une
idée de l'importance de l’organisation telle qu'elle est aujourd'hui,
en considérant la répartition du travail de ses sept divisions:
1) La division d'inspection: ses travaux sont de nature exécu-
toire; ils comprennent l'éradication des maladies contagieuses,
l'inspection des animaux exportés et importés, celles des
viandes, des bateaux de transport et les régulations con-
cernant les mouvements des bestiaux du Sud (pour se
garantir de la fièvre du Texas).
2) La division de pathologie, qui fait principalement des in-
vestigations sur les maladies des animaux domestiques
pour établir leur nature, cause et traitement, ainsi que
les meilleures mesures pour les empêcher.
Rapport du docteur A. LIAUTARD, New-York. 1163
3) La division de biochimie, qui doit résoudre les problèmes
chimiques découlant de l’investigation des maladies; la
préparation de la tuberculine, de la malléine et des diffé-
rents sérums nécessaires pour la prévention ou la guérison
des maladies.
4) Le laboratoire de zoologie, où l'on étudie les parasites qui
affectent nos animaux domestiques, et les maladies qu'ils
provoquent.
5) La division des laiteries, qui rassemble les informations
qu'elle peut recueillir sur l'industrie du lait aux Etats-
Unis et les distribue dans tout le pays.
6) La division des divers, chargée de la comptabilité et de la
correspondance ayant rapport aux maladies et à l’industrie
animale du pays. — Elle dirige les investigations dans les
campagnes.
7) Les stations expérimentales, où sont gardées les animaux sur
lesquels on expérimente, où sont élevés les petits animaux
d’experimentation et où sont préparés les sérums d’antitoxine.
x
* *
Permettez-moi maintenant de vous présenter quelques faits
sur les sujets qui vous intéressent le plus, l'examen des animaux
d'exportation et de la viande pour le commerce du pays et de
celle d'exportation.
I. Examen des animaux d'exportation.
Dans son rapport de 1897 le Dr Salmon dit: Les craintes des
Gouvernements étrangers relatives à l'introduction de la peripneu-
monie ou de la fièvre du Texas, venant des Etats-Unis, exigeaient
l'adoption d’une méthode permettant l’immatriculation et l’enregistre-
ment des animaux exportés, afin de les pourvoir de certificats
d’origine et de santé attestants qu'eux et leurs régions de prove-
nance sont francs d’épizootie. De temps à autre les inspecteurs
anglais prétendirent avoir trouvé la péripneumonie chez des bestiaux
d'Amérique débarqués dans des ports anglais.
Dans deux occasions des inspecteurs allemands constatèrent
la fièvre du Texas chez des animaux débarqués à Hambourg. Les
rapports allemands ont prouvé que les deux transports de ces
bestiaux n'avaient pas la même maladie et que chez l’un d'eux le
diagnostic avait donc été erroné. De tels faits montrèrent l’impor-
tance d'une grande supervision; car les bestiaux américains sont,
depui slors, exclus des ports d'Allemagne.
Au début, il ne fut pas facile d'exécuter la mesure prouvant
l'origine des animaux d'importation, laquelle avait été appliquée
avec le plus grand succès lors de la lutte contre la péripneumonie,
et qui consistait à leur river dans le cartilage de l’oreille une plaque
métallique numérotée.
1164 Le vétérinaire fonctionnaire public.
Mais il y avait une grande différence entre les vaches péri
pneumoniques et les bœufs du Texas, animaux sauvages se refusant
à s’apprivoiser et se revoltant furieusement contre toute autorité.
ll faut avoir vu ces bestiaux et les avoir approchés pour
apprécier combien les difficultés étaient grandes.
Néanmoins avec de la patience on y arriva. Des passages
très étroits furent construits, où un seul animal pouvait entrer
et être maintenu pour recevoir une plaque métallige à l’oreille avec
une pince perforatrice analogue à celle employée pour placer les
anneaux dans les groins des. porcs. Ce travail est maintenant en
pleine exécution; les animaux sont marqués avec la plaque au
premier marché où ils sont amenés; les places où ils reçoivent leur
nourriture sont connues; on prend note du wagon dans lequel ils
sont expédiés, et à la station où ils débarquent, l'inspecteur recoit
toutes les informations nécessaires qu’il transmet à l'inspecteur du
port étranger de débarquement.
De cette façon ce dernier est à même de donner un certificat
de franchise de maladie contagieuse après avoir inspecté l'animal.
Les moutons sont inspectés avant l'exportation, mais ne sont
pas marqués comme les bovins.
Les tableaux suivants montrent ce travail accompli jusqu à
présent :
Bestiaux Moutons
Années | _
PRESS Nombres pres Nombres Nombres Nombres
d’inspections marqués des exportés | d’inspections | des exportés
1893 611 542 280 570 289 240 — —
1894 725 248 860 580 863 585 135 780 85 800
1895 657 756 324 389 324 299 704 044 350 806
1896 815 882 877 639 365 345 733 657 422 603
1897 845 110 410 379 390 554 348 108 184 5%
1898 859 346 418 694 400 512
297 719 | 147 907
II. Inspection des viandes.
L’inspection des viandes fut commencée d’une manière officielle
en 1891. La loi exige que la viande examinée soit marquée d'une
manière reconnaissable. Cela est fait à l’aide d'une plaque métallique
fixée à tout quartier ou morceau de viande, par un fil de fer et
muni d’un cachet officiel — Ce moyen permet à l'acheteur de
savoir si la viande qu'il achète, a été examinée, car si le cachet est
bien fixé au fil de fer, la plaque métallique ne peut être enlevée
et changée d'un morceau sur un autre. — C’est encore un moyen
de contrôle pour la viande transportée d’un Etat dans un autre,
ou exportee à l'Etranger.
Rapport du docteur A. LIAUTARD, New-York. 1165
Lorsque la loi est bien exécutée, seule la viande inspectée
peut être employée pour le commerce entre les Etats ou avec
l'étranger. — Toutes les viandes exportees sont examinées de cette
manière et l'ont été depuis 1892.
Dans cette année, on a examiné pour l'exportation 1190771
quartiers de boeuf; en 1893, 1036809; en 1894, 2417312 quartiers
et 4022 petites pièces.
En 1892, 583361 moutons et 59089 veaux abattus furent in-
spectés — en 1893, 92947 veaux et ‘870412 moutons.
Je n’ai pas les chiffres pour 1895, 1896 et 1897; il n’est pas:
douteux qu'ils soient dans les mêmes proportions. —
L’inspection et le marquage de la viande en conserves, salée
et fumée est faite de la même manière, — Le nombre des articles
inspectés est énorme. —
Le nombre d'animaux examinés avant l'abattage dans les
abattoirs officiels, tant en bovins, veaux, moutons que porcs sont
les suivants:
1891 83 891 1895 18 783 000
1892 8 809 459 1896 28 275 739
1893 4 885 683 1897 26 541 812
1894 12 944 056 1898 81 213 906
*
* *
L’examen microscopique de la viande est l’objet de l’attention
la plus sévère de la part du Bureau de l’Animal Industry, — elle
est faite par un corps d’assistants microscopistés nombreux. Voici
les chiffres donnés par le D' Salmon dans son dernier rapport.
Au pays qui ne
demandent pas
Aux pays qui réclament
M .
l'inspection l'inspection
1892 22 025 698 livres 16 127 176 88 152 874
1893 8059758 „ 12 607 652 20 671 410
1894 18845119 „ 16 592 818 35 437 987
1895 89 355 230 „ 5 739 368 45 094 598
1896 21497321 ,, 1 403 559 22 900 880
1897 42570572 ,, 1 001 788 48 572 355
| 1898 120 1103856 „, 161 303 120 271 659
* * *
On peut par les tableaux qui précèdent se rendre bien compte
de l’immensite du travail exécuté par le Bureau de l’Animal Indu-
stry, et combien les Etats-Unis sont peu en arrière des efforts faits
dans les Etats d'Europe, et on ne peut avoir aucun doute sur
1166 Le vétérinaire fonctionnaire public.
l'exécution parfaite des lois et de leur régulation, si pour un mo-
ment on examine l'organisation du service de l'inspection des
viandes.
Ce service est composé de deux sortes d'agents — les profes-
sionnels, c'est-à-dire les vétérinaires qui remplissent les positions
d’inspecteurs et d’assistants inspecteurs, — les non professionnels, c’est-
à-dire ceux qui examinent les bestiaux, ceux qui les marquent, et
les microscopistes.
Les examinateurs de bestiaux sont des personnes qui comme
bouchers, acheteurs de bestiaux etc. peuvent aider et aident les
veterinaires en examinant les animaux avant l’abattage; ils sur-
veillent les marquages des viandes et de leurs produits.
Les marqueurs placent les marques, timbrent les boites et
annullent les anciens timbres etc. — Les microscopistes sont charges
des recherches de trichines. [ls ont tous reçu une instruction spéciale
et sont sous la direction d’un microscopiste en chef, qui est, dans
la majorité des cas, vétérinaire,
Cette petite armée de 877 employés est ainsi divisée: 157
inspecteurs, 1 agent de bestiaux, 145 examinateurs de bestiaux,
207 marqueurs, 319 assistants microscopistes; le reste comprend des
commis et des ouvriers. Les appointements de tout ce personnel
montent à 400 000 Dollars par an. — C'est bien peu pour la quantité
de travail qui est faite: et certainement si on prend en considér-
ation les bons résultats et les avantages qui en sont la conséquence,
on ne peut se refuser d’en reconnaître la valeur; et même, j'oserai
demander à quelques uns des Etats Européens, — cet exemple
n'est-il pas bon à suivre?
1167
Bericht von A. Liautard
Direktor und Professor an den American Veterinary College New-York.
(Übersetzt von P. Kühner unter Leitung des Dr. Lydtin, Baden-Baden.)
kann, da es erst vor 40 Jahren ins Leben gerufen
wurde, im Vergleich mit dem Europas als in der Kind-
heit stehend, bezeichnet werden. Nichtsdestoweniger
sind seine Leistungen, namentlich auf dem Gebiete
der Hygiene, nicht zu unterschätzen.
Amerika, dem Weltmarkte der Zukunft, liegt die Pflicht ob,
nicht nur seine Viehbestände zu schützen, sondern auch die gute
Beschaffenheit der Exportware, handle es sich nun um lebende
oder geschlachtete Tiere oder um Erzeugnisse aus denselben, zu
gewährleisten. Die Waren sind daher vor ihrer Zulassung zum Export
einer strengen Kontrolle zu unterwerfen.
Als die Vereinigten Staaten in den äußern Verkehr eintraten,
als ihr Handel zunahm und ihre internationalen Beziehungen mannig-
facher wurden, sahen sie sich genötigt, Maßregeln sowohl zur Be-
kämpfung der im Binnenlande herrschenden Seuchen, als auch
gegen die Einschleppung ansteckender Tierkrankheiten zu ergreifen.
Bereits seit längerer Zeit waren die einheimischen Bestände
durch die Lungenseuche, die sich stark ausbreitete, und durch
Schweineseuchen, sowie durch die Trichinose, denen viele Tiere
zum Opfer fielen, stark bedroht. Dadurch, daß verschiedene euro-
päische Staaten sich infolge dieser Verhältnisse veranlaßt sahen,
gegen die amerikanische Einfuhr Sperre zu verfügen, wurde der
Anstoß zur Gründung des „Bureau of Animal Industry‘, welches nach
Überwindung von mancherlei Schwierigkeiten durch den Kongreßakt
von 1884 ins Leben gerufen wurde, gegeben.
Die Einrichtung verfolgte anfänglich den Zweck, die Ausfuhr
von krankem Vieh zu verhindern, die Mittel zur Tilgung der
Lungenseuche und anderer ansteckender Krankheiten zu schaffen
und die Einschleppung von Seuchen zu verhüten.
Die Leitung dieser Sonderabteilung des Landwirtschaftsmini-
steriums wurde Herrn Dr. E. Salmon übertragen. Ihm ist ein großer
Teil der bereits errungenen Erfolge zu verdanken. Seinen Anstreng-
ungen gelang es, das Bureau zu einem der wirksamsten Werkzeuge
der Sanitäts-Veterinärpolizei heranzubilden.
as Veterinärwesen der Vereinigten Staaten Nord-Amerikas
a
1168 Das Veterinärbeamtentum.
Ganz ursprünglich war der Zweck des Bureaus, wie das Gesetz
von 1884 sagt, lediglich die Tilgung der Lungenseuche. Diese
gelang so vollkommen, daß nach Ablauf von 5 Jahren, während
welcher 1500 000 Dollars verausgabt wurden, kein einziger Krank-
heitsfall in den Vereinigten Staaten mehr vorkam.
Nach und nach wurde es nötig, das Thätigkeitsfeld des Bureaus
auszudehnen, ein Bedürfnis, welchem der Kongreß Rechnung trug,
indem er die Befugnisse des Bureaus im Hinblick auf das Verlangen
_nach Gesundheits- und nach Handelsschutz erweiterte.
Im Jahre 1890 wurde ein Gesetz erlassen, welches die Beschau
alles zur Ausfuhr bestimmten Fleisches vorschreibt und die Einfuhr
gefälschter Nahrungsmittel und Getränke verbietet. Dieses Gesetz
trat 1891 in Kraft und kurz darauf ein weiteres, betreffend die
Untersuchung von Schlachtvieh und der aus ihnen gewonnenen
Fleischwaaren, soweit sie für den auswärtigen Handel oder zu
sonstigen Zwecken bestimmt sind.
Den Vollzug dieser drei Gesetze zu überwachen, ist heute
Sache des Bureau of animal Industry. Seine Aufgaben sind so-
nach: die Tilgung der ansteckenden Krankheiten im Binnenlande,
die Verhinderung der Einschleppung ansteckender Krankheiten vom
Auslande und die Untersuchung des Fleisches, welches zur Ausfuhr
oder zum Verbrauche im Inlande bestimmt ist.
Es leuchtet ein, daß die drei Gesetze wiederholt, je nach Be-
dürfnis, durch Zusatzbestimmungen, welche die Thätigkeit des
Bureaus einschneidender und wirksamer gestalteten, vervollkommnet
wurden, so namentlich durch die Novelle von 1895 über die Unter-
suchung von Rindvieh und Schafen, welche vor der Ausfuhr vor-
zunehmen ist.
Die Organisierung des Bureau of animal Industry bot große
Schwierigkeiten. In den beteiligten Kreisen fehlte das Verständnis
für die neue Einrichtung; die Zahl der verfügbaren und geeigneten
Tierärzte war verhältnismäßig gering. Im Laufe der Jahre wurden
diese Hindernisse jedoch überwunden und das nötige Beamten-
personal war herangebildet worden.
Damit Sie sich eine richtige Vorstellung von der Bedeutung
des Bureaus machen können, will ich hier die Sektionen aufzählen,
in welche es eingeteilt ist:
1. Die Untersuchungs-Abteilung, deren Arbeit exekutiver Art
ist und in der Tilgung der ansteckenden Krankheiten, in
der Untersuchung der für die Ein- und Ausfuhr bestimmten
Tiere, in der Fleischbeschau, in der Schiffs-Inspektion und
in der Regelung des Viehverkehrs mit dem Süden (zur
Verhinderung der Verbreitung des Texasfiebers) besteht.
2. Die pathologische Abteilung, die sich vorwiegend damit
beschäftigt, etwaige Krankheiten unter den Haustieren fest-
zustellen, die Natur, die Ursache, die Heilbehandlung und
das zweckmäßigste Verfahren zur Vorbeugung der Krank-
heiten zu ermitteln.
Bericht von A. Liautard, New-York. 1169
3. Die biochemische Abteilung, welche die bei der Erforschung
der Krankheiten auftauchenden Fragen zu lösen sucht, so-
dann das Tuberkulin, das Mallein und die verschiedenen
Arten von Heil- und Schutzserum bereitet.
4. Das zoologische Laboratorium, wo die Studien über die
krankheitserregenden Parasiten unserer Haustiere be-
trieben werden.
5. Die milchwirtschaftliche Abteilung, welche den Stand des
Molkereiwesens in den Vereinigten Staaten untersucht und
hierüber berichtet.
6. Die gemischte Abteilung, die sich mit der Überwachuug
der Buchführung, den Einnahmen und Ausgaben, ferner
mit der Korrespondez über die Seuchen und die Landes-
Viehzucht befaßt und Erhebungen an Ort und Stelle macht.
7. Die Versuchsstationen, wo die zu Versuchen erforderlichen
kleinen Tiere gehalten und gezüchtet und Antitoxine her-
gestellt werden.
Gestatten Sie mir an ein paar Beispielen zu zeigen, welche
Arbeitslast zu bewältigen ist. Ich denke hierbei zunächst an die
Untersuchung des zur Ausfuhr bestimmten Viehes und Fleisches,
d. h. an die Punkte, welche Sie am meisten interessieren dürften.
1. Die Untersuchung des Export-Viehes.
Dr. Salmon sagt in seinem Berichte fir das Jahr 1897:
Die Befürchtung, welche von seiten fremder Regierungen
hinsichtlich der Einschleppung der Lungenseuche und des Texas-
fiebers aus den Vereinigten Staaten gehegt wurde, zwangen zur
Einführung eines Verfahrens, durch welches der Nachweis der Her-
kunft und der Gesundheit der Tiere mit Sicherheit erbracht werden
konnte. Zu diesem Zwecke waren die Tiere vor der Ausfuhr zu
untersuchen, einzutragen und zu zeichnen, ehe das Zeugnis,
welches ihre Gesundheit bekundete, ausgestellt werden durfte. Es
hatten nämlich englische Inspektoren behauptet, daß verschiedene
aus Amerika gekommene Rinder bei der Landung in britischen
Häfen von der Lungenseuchr ergriffen waren. In zwei Fällen be-
richteten deutsche Inspektoren, daß das Texasfieber bei Rindern
amerikanischer Herkunft festgestellt sei. Aus den deutschen Be-
richten ging hervor, daß die beiden in Rede stehenden Transporte
nicht mit der gleichen Krankheit behaftet waren, daß daher eine
der Diagnosen auf Texasfieber nicht aufrecht erhalten werden konnte.
Derartige Zwischenfälle lassen die Bedeutung und die Notwendig-
keit der Überwachung des Handels erkennen. Denn seit der angeb-
lichen Entdeckung von ansteckenden Krankheiten unter amerikani-
schem Exportvieh ist die Einfuhr von Rindern und von Ochsenfleisch
nach Deutschland verboten.
Es stellte sich bald heraus, daß es keineswegs einfach war,
die Herkunft aller zum Export bestimmten Tiere zu ermitteln und
74
1170 Das Veterinärbeamtentum.
diese mit einer Nummermarke zu versehen. Derartige Marken wurden
ohne besondere Mühe bei der Lungenseuchetilgung an den
Ohren der Kühe befestigt; ungleich schwieriger und gefährlicher
war die Arbeit, als es sich darum handelte, die wilden, unbändigen
und kampfeslustigen Stiere auf den Weideplätzen aufzusuchen und
mit der Ohrmarke zu zeichnen.
Um diese Schwierigkeiten ermessen zu können, muß man mit
Texasrindern zu tlıun gehabt haben.
Indes wurde mit Beharrlichkeit ein praktisches Verfahren ge-
funden. Man trieb die Tiere einzeln durch einen engen Gang,
wobei die Ohrmarke mit einer Zange, wie sie bei der Markierung
von Schweinen verwendet wird. befestigt werden konnte.
Jetzt vollzieht sich das Geschäft regelmäßig wie folgt: die
Tiere werden in dem ersten Stapelhof, in den sie nach der Aus-
schiffung gelangen, markiert, ihre Futterplätze werden bestimmt
und die Wagen, in denen sie befördert wurden, vorgemerkt.
Hierauf erfolgt die Bezeichnung des Inspektors für die nächste
Verladestation und desjenigen für den Exporthafen. Auf diese
Weise wird es dem letzteren ermöglicht, mit gutem Gewissen die
Gesundheitszeugnisse für die Tiere, welche er untersucht hat, aus-
zustellen.
Schafe werden ebenfalls untersucht, aber nicht gezeichnet.
Nachstehende Zahlen geben an, welche Arbeitslast nach diesem
System bewältigt worden ist:
An Rindern wurden
mit der Ohr- | 3
marke ver- | ausgeführt | untersucht ı ausgeführt
sehen |
An Schafen
Jahr
untersucht
—m————
1893 611 542 280 570
1894 725 243 360 580 135 780 85 800
1895 657 756 324 339 704 044 850 808
1896 815 882 377 639 733 657 422 603
1897 845 116 410 379 348 108 184 596
1898 859 346 418 694 297 719 147 907
2. Fleischbeschau.
Die Fleischbeschau wurde im Jahre 1891 eingeführt. Nach
dem Gesetze muß das untersuchte Fleisch (Viertel und einzelnes
Fleischstück) mit einer Marke, die mittelst eines Drahtes an dem
Fleisch befestigt wird, gekennzeichnet werden. Durch diese Marke
wird es dem Konsumenten ermöglicht, sich davon zu überzeugen,
daß das Fleisch, welches er kauft, untersucht ist. Da die Draht-
stücke durch die Plombe zusammengehalten werden, ist es ausge-
Bericht von À. Liautard, New-York. 1171
schlossen, daß die Marke weggenommen und an ein anderes Stück
Fleisch unversehrt angebracht werden kann. Die Marke hält so
gut, daß sie auch zur Kontrolle für Fleisch dienen kann, das inner-
halb des Landes oder außerhalb desselben verschickt wird.
Bei pünktlichem Vollzug des Gesetzes kann nur untersuchtes
und markiertes Fleisch in den Verkauf gelangen. Inbesondere wird
alles zur Ausfuhr bestimmte Fleisch in dieser Weise seit 1892 be-
handelt; so in den genannten Jahren 1190771 Viertel von Ochsen,
1893 deren 1036809, 1894 sogar 2417312 und 4022 kleinere
Fleischstücke. Außerdem wurden 583361 Hämmel und 59089
Kälber im Jahre 1892, und 870512 Hämmel sowie 92947 Kälber
im Jahre 1893 für den Export untersucht. Die Zahlen für die
folgenden Jahre konnte ich mir nicht beschaffen.
Die Besichtigung und Kennzeichnung der Fleischkonserven,
des Pöckel- und Rauchfleisches vollzieht sich in der gleichen Weise.
Die Masse der besichtigten Fleischwaren ist außerordentlich groß.
Die Zahl der vor und nach der Schlachtung in den öffentlichen
Schlachthäusern besichtigten Tiere (Rinder, Kälber, Schafe und
Schweine) ist von Jahr zu Jahr in der Zunahme begriffen.
Sie betrug:
im Jahre 1891 88891 Tiere im Jahre 1895 18783000 Tiere
nn» 1892 8809450 „ » n . 1896 28275789 „
~ nn 1898 4885688 „, , » 1897 26541812 „
» n 1894 12944056 „, »n.. 1898 81213966 „
Die mikroskopische Untersuchung des Schweinefleisches wird
unter der Aufsicht des Bureau of animal Industry besonders sorg-
fältig ausgeführt. Nach dem jüngsten Berichte des Dr. Salmon
sind folgende Zahlen zu verzeichnen:
Pfunde
in den Gegenden,
in den Gegenden,
Jahrgang welche die Unter- |wo die Untersuchung Im Ganzen
suchung eingeführt nicht verlangt
haben
1892 22 025 698 16 127 176 88 152 874
1893 8 059 758 12 617 652 20 677 410
1894 18 845 119 35 437 937
1895 39 355 230 45 094 598
1896 27 497 321 22 900 880
1897 42 570 572 45 572 355
1898 120 110 356 120 271 659
Daraus ist ersichtlich, welche Arbeit von dem erwähnten
Bureau geleistet wird und daß die Vereinigten Staaten Nordamerikas
heute in der Organisation der Fleischbeschau nur wenig hinter den
europäischen Ländern stehen.
1172 Das Veterinärbeamtentum.
ro eng
Der Vollzug der Fleischbeschaugesetze ist durch zweierlei Be-
amte gesichert: zunächst durch die tierärztlich gebildeten Inspektoren
und deren Assistenten; sodann durch Gehilfen, welche das Vieh
untersuchen, solche, die das Fleisch markieren, und endlich die-
jenigen, welche mikroskopieren.
Die Viehbeschauer werden aus der Reihe der Metzger und
Viehhändler genommen und unterstützen die Tierärzte bei der Be-
sichtigung der lebenden Schlachttiere; auch überwachen sie die
Markierung der Schlachtstücke und der Fleischteile.
Die Markierer bringen die Marken an, stempeln die Blech-
büchsen und beseitigen die gebrauchten Marken und Büchsen.
Die Mikroskopiker sind Trichinenschauer, erhalten eine be-
sondere Ausbildung und stehen unter der Aufsicht des Ober-
beschauers, welcher ein Tierarzt ist.
So ist ein kleines Heer von im ganzen 877 Beamte entstanden,
darunter 157 Inspektoren, 1 Viehverkaufsagent, 145 Viehbeschauer,
207 Markierer und 319 Mikroskopiker; die übrigen sind Arbeiter
und Schreiber. Der Gehalt der Angestellten macht insgesamt eine
Summe von 400000 Dollars aus.
Diese Summe ist gegeñüber der Leistung klein, besonders
wenn man die schönen Ergebnisse und alle Vorteile in Betracht
zieht, die aus der Arbeit erwachsen. Der durch diese geschaffene
Wert ist nicht zu schätzen, und dürfte daher auch mancher euro-
päische Staat sich ein Beispiel an amerikanischen Einrichtungen
nehmen.
1173
Anhang.
=
Bericht von Dr. Arndt
Departementstierarzt in Oppeln.
ie mit dem internationalen Viehverkehr verbundenen
SW Gefahren der Seuchenverbreitung haben schon wieder-
holt die Thätigkeit der internationalen tierärztlichen
of Kongresse, ganz besonders derjenigen vom Jahre 1883,
1889 und 1895 in Anspruch genommen. Auch der
diesjährige VII. Kongreß hat sich mit dieser Frage an
erster Stelle zu beschäftigen. In der Fassung jedoch, in welcher
die Angelegenheit diesmal zur Behandlung gestellt ist, ist ein
wesentlicher Unterschied gegen früher festzustellen. Auf dem Kongreß
zu Paris lautete das diesen Gegenstand betreffende Thema: „Zweck-
mäßigkeit und Organisation eines internationalen Verfahrens zur
Unterdrückung der Tierseuchen“ — auf demjenigen zu Bern: „Inter-
nationale Tierseuchenpolizei, Vorschlag einer internationalen Kon-
vention betreffend den Viehverkehr.‘“ Während hiernach auf den
letzten beiden Kongressen schon aus dem Thema als springender .
Punkt als Endziel der gemeinschaftlichen Beratungen ersichtlich
war: eine Vereinbarung unter den Staatsregierungen herbeizuführen,
auf Grund welcher sich ein unbeschränkter, internationaler Vieh-
verkehr entwickeln könne, ist in dem diesmal zur Behandlung
stehenden Thema dieses Ziel nicht angedeutet.
Diese Einschränkung des gegenwärtigen Themas muß wohl
als eine absichtliche und auch zweckmäßige angesehen werden, als
die Folge der Fruchtlosigkeit aller bisherigen Bestrebungen in dieser
Richtung. Seit mehr als 10 Jahren sind die auf die Herbeiführung
internationaler Konventionen abzielenden Beschlüsse olıne jedes
Ergebnis geblieben, weder diejenigen des Kongresses zu Paris, noch
die von Bern haben bei den leitenden Staatsbehörden eine Würdigung
erfahren. Auch der den Vorgängen und Verhandlungen der letzten
Kongresse Fernstehende wird sich des Eindrucks nicht haben er-
wehren können, daß die Bemühungen, allgemein verbindliche Ver-
1174 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
träge betreffend einen unbeschränkten internationalen Viehverkehr
zustande zu bringen, von vornherein aussichtslos waren und dem-
nach auch geblieben sind.
Was meine persönliche Stellungnahme zu dieser Frage betrifft,
so erachte ich das Streben nach einer Konvention, welche den
Staaten irgend welche bindende Verpflichtung zur Offenhaltung der
Grenzen für den Viehverkehr auferlegt, nicht nur für ein vergeb-
liches, sondern auch für ein nicht zweckmäßiges Beginnen.
Wiederholt schon ist in den früheren Verhandlungen hervor-
gehoben worden, daß für die ganze Frage politische Erwägungen
maßgeblich bezw. ausschlaggebend sind, und daß daher die Be-
handlung derselben fast mehr noch Sache der politischen und
diplomatischen als der tierärztlichen Vertreter ist. Betont muB
jedenfalls immer wieder werden, daß die Interessen der einzelnen
Länder am Zustandekommen eines freien internationalen Vieh-
verkehrs außerordentlich ungleiche, ja sogar entgegengesetzte sind
und daß die Produktionsländer wesentlich andere Interessen haben
als die Konsumtionsländer. Ganz abgesehen jedoch von dieser
politischen Seite der Angelegenheit glaube ich aus „rein veterinären“
Erwägungen das Streben nach allgemein verbindlichen Viehverkehrs-
verträgen als unzweckmäßig bezeichnen zu müssen.
Zunächst wird wohl als ein unbestrittener Erfahrungssatz
allgemein anerkannt werden, daß der sicherste Schutz gegen die
Einschleppung von Seuchen die völlige Grenzsperre ist und dab,
je absoluter und rücksichtsloser die Sperre durchgeführt wird, desto
mehr das Niveau der Seuchengefahr herabsinkt. Auch die best-
redigierte und vorsichtigste Konvention läßt bezüglich der Ein-
schleppung wenigstens gewisser Seuchen im $tich und gewährt
nicht zur Hälfte die Sicherheit gegen die Seuchenverbreitung, wie
die volle Grenzsperre.
Wer Gelegenheit gehabt hat, vergleichende Beobachtungen an
zwei ausgedehnten Landesgrenzen mit verschiedenartigen Verhält-
‚ nissen bezüglich des Viehverkehrs anzustellen — völlige Grenz-
sperre auf der einen, Konvention auf der andern Seite — wird
mit mir übereinstimmen. Jedenfalls würde es mir leicht gewesen
sein, aus eigener Wahrnehmung das einwandfreieste Beweismateria)
beizubringen, wenn anders mir bei der aufs kürzeste bemessenen
Frist zur Herstellung des Referates Zeit geblieben wäre, mich mit
diesem Punkte näher zu befassen. Man wird daher zugeben müssen,
daß es nicht möglich erscheint, derartige Konventionen bezw. der-
artige vertragsmäßige Veterinärmaßregeln zu schaffen, daß bei einer
Ausdehnung derselben auf alle oder doch den größten Teil der
kontinentalen Staaten der Viehverkehr zu einem ungefährlichen
wird. Die Unmöglichkeit liegt hier nicht zum wenigsten mit in
der Verschiedenartigkeit des Kulturzustandes in den einzelnen
Ländern. Selbst wenn es gelingen möchte, die Veterinär-Organi-
sation, den veterinären Überwachungsdienst, ja auch die Thätigkeit
aller übrigen für den Viehverkehr in Frage kommenden Behörden
Bericht von Dr. Arndt, Oppeln. 1175
auf Grund konventioneller Maßnahmen gleichmäßig auszugestalten,
so wäre damit das Ziel doch nicht erreicht: Die Durchführung der
Maßnahmen ist zu sehr vom Kulturzustande der interessierten Be-
völkerung abhängig, von der Fähigkeit derselben, die geplanten
Maßnahmen zu verstehen und dieselben zu unterstützen.
Ferner kommt in Betracht, daß Konventionen doch immer
auf eine bestimmte, nicht zu kurz bemessene Zeit hinaus abge-
schlossen werden müssen. Nun wissen wir aber, daß die Tier-
seuchen in ihrem Auftreten und Verlauf sich nicht immer gleich
bleiben, sondern zuweilen ihren Charakter ändern, daß lange Zeit
hindurch milde verlaufene Seuchen auf einmal einen bedenklichen,
mit großen Verlusten einhergehenden Verlauf annehmen, ja daß
neue, bis dahin kaum bekannte Krankheiten mit ausgesprochener
Seuchennatur plötzlich auftauchen und zur Entwickelung und Ver-
breitung kommen. Angesichts dieser Erfahrungsthatsache würde
unter Umständen eine Konvention, welche auf längere Zeit hinaus
einer Absperrung der Grenze entgegensteht, die bedenklichsten
Folgen nach sich ziehen. Wenn z. B. in den Resolutionen des
V. Kongresses zu Paris unter Ziffer 8 gesagt ist:
„Wenn eine ansteckende Tierkrankheit in einer bestimmten Entfernung
von der Grenze eines Landes ausbricht oder herrscht, sollen die benach-
barten Staaten die Einführung bestimmter Tierarten oder tierischer Produkte
nicht untersagen, wenn in dem verseuchten Lande Sorge getragen wird,
daß die Seuchenherde abgesperrt bleiben und die weitere Verbreitung der
ansteckenden Krankheit durch alle Mittel verhindert wird.“
so wird, bei der Unmöglichkeit, die Weiterverbreifung der Seuchen
mit voller Sicherheit zu verhindern, eine derartige Verpflichtung
unter Umständen sehr verhängnisvoll werden.
Nach diesen Erwägungen vermag ich nicht für die allgemeine
Einführung internationaler Konventionen einzutreten, welche die
freie EntschlieBungsfahigkeit der Staaten bezüglich der Erweiterung
oder Beschränkung des Viehverkehrs festlegen und damit der be-
rechtigten Forderung des Schutzes der landwirtschaftlichen Vieh-
bestände zuwiderlaufen. Keineswegs will ich damit die Bedeutung
von Konventionen an sich in Frage ziehen, ich wiederhole nur,
daß es nach meiner Ansicht auch vom rein veterinären Standpunkte
nicht angängig erscheint, Konventionen zu schaffen, die für alle
oder doch eine größere Zahl von Staaten passend sind, wie auch
überhaupt mit Anträgen auf Herbeiführung solcher Vereinbarungen
an die Staatsregierungen heranzutreten.
Während nun auf der einen Seite die Anstrebung allgemeiner
Konventionen nicht opportun erscheint, so ist doch auf der andern
ein völliger Grenzabschluß für viele Länder aus wirtschaftlichen
Gründen nicht möglich, sondern ein mehr oder weniger umfang-
reicher Viehverkehr mit den Nachbarländern erforderlich; ja es
muß auch zugestanden werden, daß — wie schon mehrfach ange-
führt wurde — selbst für Länder ohne eigentlichen Auslandsvieh-
1176 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
verkehr doch eine gewisse Gefahr von Seucheneinschleppungen
besteht (Schmuggel, Grenzverkehr). Es ergiebt sich daher die
weitere Frage, in welcher Weise der Kongreß die ihm gestellte
Aufgabe, gegen die Seuchenverbreitung im Gefolge des internationalen
Viehverkehrs anzukämpfen zur Erledigung bringen soll.
In Beantwortung dieser Frage möchte ich meine Ansicht
dahin zusammenfassen, daß der Kongreß seine Thätigkeit darauf
beschränken solle:
1. Die Schutzmaßregeln zusammenzustellen, welche geeignet
sind, die mit dem internationalen Viehverkehr verbundenen
Gefahren auf das erreichbar niedrigste Maß zurückzuführen.
2. Diese Zusammenstellung den Staatsregierungen zu über-
reichen mit dem Anheimstellen, die in derselben angegebenen
Maßnahmen zur Anwendung zu bringen.
In diesem Sinne werde ich mir auch erlauben die von mir in
Vorschlag zu bringende Resolution aufzustellen.
Auch mit dieser Beschränkung wird naclı meinem Erachten
die Thätigkeit des Kongresses in der fraglichen Angelegenheit eine
nutzbringende sein. Diejenigen Länder, welche Interessen am Vieh-
export haben, werden sich bald genug dazu verstehen, auch ohne
Vereinbarungen Einrichtungen zu schaffen, welche als die geeig-
netsten zur Verhinderung der Seuchenverbreitung erkannt werden,
nicht minder auch diejenigen Länder, welche eine Zufuhr von Vieh,
sei es Schlachtvieh, sei es Nutzvieh, notwendig haben. Ja auch
selbst die Länder, welche in der Lage sind, sich vom Welthandel
im Viehverkehr abzuschließen, dürften veranlaßt sein, diejenigen
Maßnahmen, welche sich auf den Grenzschutz und Verkehr im
Grenzgebiet beziehen, zur Anwendung zu bringen.
*
* *
Bezüglich der Maßnahmen selbst, welche ich — nächst der
völligen Grenzsperre — für geeignet ansehe zum Schutze gegen
die Seuchenverbreitung durch den internationalen Viehverkehr,
glaube ich mich in einem nennenswerten Widerspruche mit den
zum Teil mustergiltigen Vorschlägen der Herren Referenten der
früheren Kongresse — und wohl auch des gegenwärtigen — nicht
zu befinden. Nur bezüglich der Verwirklichung dieser Maßnahmen
muß ich auf dem oben von mir dargelegten Standpunkte verbleiben,
daß ich es für unzweckmäßig halte, die allgemeine vertragsmäßige
Durchführung solcher Maßnahmen anzustreben, daß ich es vielmehr
für ausreichend erachte, dieselben hier zusammenzustellen und
den Staaten die völlige oder teilweise Anwendung derselben zu
überlassen.
Viel Neues werde ich daher in der nachfolgenden Darstellung
der geeignet erscheinenden Schutzmaßregeln nicht zu bringen ver-
mögen; ich darf mich auch wohl — um unnötige Wiederholungen
Bericht von Dr. Arndt, Oppeln. 1177
zu vermeiden — kurz fassen und mich darauf beschränken, die in
Betracht kommenden Maßnahmen, soweit dieselben bereits wieder-
holt die allgemeine Anerkennung gefunden haben, kurz aneinander
zu reihen und eine Begründung nur zu einzelnen, mir besonders
wichtig erscheinenden Punkten anzufügen. Letztere wird durch
Kleindruck kenntlich gemacht sein.
Die Schutz-Maßnahmen, welche gegen die Seuchverbreitung
im Gefolge des internationalen Viehverkehrs in Frage kommen,
lassen sich in 2 Gruppen zusammenlegen :
À) in solche, welche nur in mittelbarer Beziehung zum Vieh-
verkehr stehen; dieselben bilden gewissermaßen eine uner-
läßliche Vorbedingung für eine wirksame Überwachung
des Viehverkehrs,
B) in solche, welche den Viehverkehr unmittelbar und im engeren
Sinne betreffen. |
*
* *
A. Massnahmen, welche nur in mittelbarer Beziehung zum Viehver-
kehr stehen.
1. „ weckmäßige Veterinär - Organisation“: Höchste
Anforderung bezüglich der Vorbildung zum tierärztlichen Studium
und des Studiums selbst. Ausbildung und Anstellung beamteter
Tierärzte mit gesichertem, pensionsfähigem und von privater Thätig-
keit unabhängigem Einkommen zur Überwachung des Viehverkehrs.
Zentralisation der Veterinärverwaltung mit technischen Sachver-
ständigen in der Zentralbehörde. Errichtung von Seuchenversuchs-
stationen.
Hierzu bemerke ich folgendes: Die Forderung, für die Vorbildung der
Tierärzte das höchste erreichbare Maß (maturitas) vorzuschreiben, resultiert
aus der Erfahrung, daß gerade die Überwachung des Viehverkehrs an die
Charakterfestigkeit und sittliche Reife der damit betrauten Beamten die
denkbar größten Antorderungen stellt, und daß derartige Eigenschaften am
sichersten durch eine möglichst hohe Schulbildung gewährleistet werden.
Aus denselben Gründen ist auch die Anstellung besonderer, beamteter Tier-
ärzte erforderlich, welche bezüglich ihrer Thätigkeit bei der Viehkontrolle
von den Interessenten völlig unabhängig sein müssen; es empfiehlt sich, an
den Landesgrenzen Beamte anzustellen, die ausschließlich den Viehverkehr
zu überwachen haben, während derselbe im Inlande von den Amtstierärzten
im Nebenamte überwacht werden kann. Die Schaffung von Zentralbehörden
mit technischen Sachverständigen für die Veterinär-Verwaltung größerer
Distrikte, wenn angängig des ganzen Staates, bietet so augenscheinliche
Vorteile, nicht nur hinsichtlich der Anordnung gleichartiger Maßnahmen,
als auch namentlich für einen geordneten und pünktlichen Seuchennachrichten-
dienst, daß eine Begründung hierfür überflüssig erscheint. Die Einrichtun
von Seuchenstationen denke ich mir, bezüglich des Viehverkehrs deshal
von besonderem Nutzen, als es Aufgabe dieser Anstalten sein muß, nicht
nur für die Diagnose und Bekämpfung der Seuchen, sondern auch für die
Erprobung und Bestimmung der besten Desinfektionsmittel und deren zweck-
mäßigste Anwendung die maßgeblichen Versuche anzustellen.
1178 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
2. Die „gesetzliche Seuchenbekämpfung“: Mit gesetz-
lichen Maßregeln sind zu bekämpfen: Rinderpest, Milzbrand, Wut,
Rotz, Maul- und Klauenseuche, Lungenseuche, Pockenseuche der
Schafe, Rotlauf und Schweineseuche, Tuberkulose der Rinder, Ge-
flügelcholera, Räude der Pferde und Schafe. Als Unterdrückungs-
maßregeln sind in Anwendung zu bringen: a) die Anzeigepflicht,
b) die amtliche Feststellung, c) die Publikation der Seuchenaus-
brüche, d) die Beschränkung in der Benützung von Tieren, tieri-
scher Produkten und dem Verkehr giftfangender Gegenstände, e) die
Absperrung von Tieren, Ställen, Gehöften, Orten, Weiden, Gebieten,
f) die polizeiliche Beobachtung verdächtiger Tiere, event. Kenn-
zeichnung derselben durch Marke oder Brand, g) die Tötung er-
krankter und verdächtiger Tiere, h) die Schutzimpfungen, i) die
Entschädigung, k) Unschädliche Beseitigung von Kadavern u. dgl.
und Desinfektion, in gewissen Fällen durch besonders angestellte
Desinfektoren.
Die Aufnahme der Geflügelcholera unter die gesetzlich zu bekämpfen-
den Seuchen halte ich für dringend notwendig, weil diese Seuche durch den
internationalen Viehverkehr besonders schnell und leicht verbreitet wird.
Die Bekämpfung der Tuberkulose auch auf Schweine auszudehnen, erübrigt
sich nach meinem Erachten, da die Schweinetuberkulose in der Hauptsache
Fütterungstuberkulose ist und mit der Unterdrückung der Rindertuberkulose
von selbst zurückgehen wird Ebenso dürfte der Bläschenausschlag bei
seiner Unerheblichkeit nicht länger — wie in vielen Ländern — eine gesetz-
liche Bekämpfung erfordern. Zur Desinfektion bemerke ich, daß die Aus-
bildung und Anstellung von Desinfektoren, welche als amtliche Hilfsorgane
für bestimmte Bezirke zu verpflichten sind, sich sehr nützlich erweist bei
gewissen Seuchen, deren Kontagtum schwer zerstörbar ist, oder bei der
Desinfektion öffentlicher Anlagen (Viehbuchten, Handelsställe u. dgl.). Die
Desinfektoren werden zweckmäßig aus der Zahl der Fleisch- bezw. Trichinen-
schauer genommen und gleichzeitig für Desinfektionen bei Seuchenkrank-
heiten der Menschen, wie der Tiere ausgebildet.
3. „Der Seuchen-Nachrichtendienst“. Empfehlenswert
erscheint: a) über die Ausbrüche und die Bewegung der Seuchen
im Inlande zu bestimmten periodischen Terminen Meldungen an
eine Zentralstelle zu erstatten und an letzterer die eingangenen
Meldungen alsbald zusammenzustellen und zu veröffentlichen.
b) Seuchenausbrüche auf größeren Viehsammelplätzen (Viehmärkten)
unabhängig von den periodischen Meldungen sofort telegraphisch
der Zentralbehörde mitzutheilen und durch diese zu veröffentlichen.
c) Die von benachbarten Ländern veröffentlichten Seuchenausweise
ebenfalls durch die öffentliche und Tagespresse alsbald bekannt
zu geben.
Die Frage des Seuchen-Nachrichtendienstes ist in so erschöpfender
Weise von Berdez auf dem Berner Kongreß behandelt worden, daß weitere
Bemerkungen zu derselben entbehrlich erscheinen. Was indessen die Ein-
richtung internationaler Bureaus für die Seuchenbenachrichtigung anbelangt,
so bin ich der Meinung, daß diese Benachrichtigungen, selbst wenn die-
selben telegraphisch eingehen, bei der Schwerfälligkeit des Verwaltungs-
apparates meist nur einen Wert für die zurückliegende Zeit haben werden,
Bericht von Dr. Arndt, Oppeln. 1179
und daß daher ihre Bedeutung für die Abwendung der Gefahren des Vieh-
verkehrs bei gewissen Seuchen (Maul- und Klauenseuche, Geflügelcholera)
nur eine beschränkte sein wird. Hier wird ein internationales Meldebureau
der Regel nach zu spät kommen; tür die andern Seuchen aber mit minder
rapider Verbreitung (Lungenseuche, Rotz, Schweineseuchen u. a.) dürfte die
Tagespresse in ihrer heutigen Entwickelung ausreichen.
B. Massnahmen, welche den Viehverkehr unmittelbar betreffen.
Dieselben erstrecken sich auf:
1. „den Viehverkehr im Inlande“,
2. „die Ein- und. Durchfuhr“‘,
3. „den sogenannten kleinen Grenzverkehr‘.
1. „Maßnahmen betreffend den Viehverkehr im Inlande“.
a) „Markthandel, Viehmarkte‘‘. Bei der Anlage von Markt-
plätzen, namentlich von bedeutenderen Märkten ist Bedacht zu
nehmen auf möglichst unmittelbaren Anschluß an die Eisenbahnen,
Herstellung eines event. desinfizierbaren Fußbodens und Vorrichtung
zum reihenweisen Anbinden der Tiere, Zulassung nur eines oder
weniger Zugänge und Trennung in der Aufstellung der Tiere nach
Art und Gebrauchszweck. Die Überwachung des Marktviehs wird
erleichtert durch die Forderung der Beibringung von Ursprungs-
zeugnissen für Großvieh, in welchen die Herkunft aus seuchenfreien
Ortschaften durch die Ortsbehörde bescheinigt ist; die zum Markte
gebrachten Tiere müssen beim Auftrieb einzeln tierärztlich unter-
sucht werden.
Daß eine ‚geordnete und streng durchgeführte Überwachung der Märkte,
wie überhaupt des Viehhandels im Inlande in direkter Beziehung zum inter-
nationalen Viehverkehr steht und einen wesentlichen Einfluß auf die Herab-
setzung der Gefahren des letzteren hat, wird niemand bezweifeln; die dieser-
halb zu stellenden Forderungen bedürfen daher einer besonderen Begründung
wohl nicht. Zur Frage der Desinfektion von Marktplätzen möchte ich nur
kurz bemerken, daß eine solche, oder doch wenigstens eine Desinfektion
einzelner Teile nicht nur auf den Zentralviehhöfen der großen Schlacht-
häuser, sondern auch auf kleinen Viehmärkten gar nicht selten erforderlich
wird, daß daher die Forderung eines geeigneten Fußbodens unerläßlich er-
scheint. Wenn auch nicht überall ein gepflasterter oder cementierter Unter-
grund zu haben sein wird, so muß doch jedenfalls ein Marktplatz mit tiefem
Sandboden — wie er nicht selten gefunden wird — namentlich für die in
kurzer F rist sich wiederholenden Märkte, als durchaus unzulässig bezeich-
net werden.
b) „Überwachung des Händlerviehs“. Verpflichtung der den
Handel mit Vieh gewerbsmäßig betreibenden Personen, zur Führung
von Kontrollbüchern, aus denen nicht nur der jeweilige Bestand,
sondern auch die Herkunft und der Verbleib der gehandelten Tiere
ersichtlich ist. In Zeiten besonderer Seuchengefahr, bezw. für Tiere,
durch welche häufig Seuchen verschleppt werden, Schweine, empfiehlt
sich die Anordnung einer in kurzen Zwischenräumen (3—5 Tagen) zu
wiederholenden tierärztlichen Untersuchung. Die zur Einstellung von
Handelsvieh benutzten Stallungen, ebenso die Transportfuhrwerke
der Händler sind einer regelmäßigen Desinfektion zu unterwerfen.
1180 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr
eee
c) Viehverkehr auf der Eisenbahn im Inlande. Beschränkung
der Versendung von Tieren im Inlande auf bestimmte Eisenbahn-
stationen, welche für den Viehverkehr geeignete Einrichtungen
haben (massive, leicht desinfizierbare Rampen und Viehbuchten),
und welche unter dauernder, tierärztlicher Beaufsichtigung stehen.
Tierärztliche Untersuchung aller mit der Eisenbahn zu versendenden
Tiere unmittelbar vor dem Einladen; bei Transporten über gewisse
Zeit- und Entfernungsgrenzen hinaus Wiederholung der Unter-
suchung beim Ausladen. Desinfektion aller zum Viehverkehr be-
nutzten Wagen nach dem Entleeren, ebenso der Rampen, Vieh-
buchten nach dem Gebrauche.
Die dauernde Überwachung des Eisenbahnviehverkehrs im Inlande
hegt ebenfalls im Interesse des internationalen Viehverkehrs, da dieselben
Bahnhôfe und Transportmittel sowohl für den Inlands- wie für den Auslands-
verkehr dienen. Die Untersuchung der zu versendenden Tiere wird deshalb
zweckmäßig schon beim Einladen vorgenommen, weil hierbei seuchenkranke
oder verdächtige Tiere von vornherein vom Transport ausgeschlossen werden
können. Eine Wiederholung der Untersuchung auch beim Ausladen wird
bei denjenigen Transporten, welche mehr als etwa drei Tage in Anspruch
nehmen, von Nutzen sein.
2. Maßnahmen betreffend die Ein- und Durchfuhr von
Vieh, tierischen Produkten etc.
a) „Eintrittsstellen“. Der Ein- und Durchgangsverkehr von
Vieh und tierischen Produkten ist auf bestimmte Grenzübergangs-
stellen zu beschränken, — für Pferde: Eisenbahn- und Landüber-
gangsstellen; für Wiederkäuer, Schweine und Geflügel: lediglich
Eisenbahnübergänge. — Die letzteren müssen mit geräumigen
Rampen, Buchten und Ställen zum Ausladen, Unterbringen (Füttern
und Tränken) und Untersuchen der Tiere versehen sein. Diese
Anlagen entsprechen ihrem Zweck nur dann hinreichend, wenn
dieselben, unter möglichster Vermeidung von Holz, aus Stein und
Eisen und mit undurchlässigem cementiertem Fußboden hergestellt,
sowie mit Einrichtungen zur Wasserspülung unter Druck ver-
sehen sind.
Die Zulassung von Landübergängen für Pferde ist im Interesse der
Bewohner der weiteren Grenzgebiete wünschenswert und schließt auch
erhebliche Bedenken bezüglich der durch Pferde übertragbaren Seuchen
nicht ein, sofern eine tierärztliche Überwachung der Landübergänge überall
durchgeführt werden kann. Für Wiederkäuer und Schweine dagegen und
namentlich für Geflügel erscheint die Landeinfuhr wegen der leichten und
schnellen Verbreitung der diesen Tieren eigentümlichen Seuchen unstatthaft.
b) ,Ursprungszeugnisse*: Alle aus einem Staatsgebiet in das
andere übertretenden Tiere müssen durch Viehpässe (Ursprungs-
zeugnisse) gedeckt sein, welche von den Polizeibehörden des Her-
kunftsortes ausgestellt sind, eine beschränkte Giltigkeit von höchstens
8 Tagen haben und den Nachweis enthalten, daß die Tiere bei
der Absendung seuchenfrei waren, eine bestimmte Zeit, etwa
4 Wochen, im Herkunftsorte gestanden haben und daß im letzteren
Bericht von Dr. Arndt, Oppeln. 1181
und dessen Umgebung eine auf die betreffende Tierart übertragbare
Seuche nicht herrscht. Für Großvieh (Pferde und Rinder) sind
Einzelpässe erforderlich, für Kleinvieh genügen Kollektivpässe.
c) „Grenzuntersuchung‘“. Zur Untersuchung der zur Ein- und
Durchfuhr bestimmten Tiere und tierischen Produkte an den Grenz-
übergängen müssen besondere, von den Interessenten des Vieh-
verkehrs völlig unabhängige Beamten — Grenztierärzte — ange-
stellt werden, welche in direktem dienstlichen Verkehr mit den
oberen Grenzverwaltungsbehörden stehen. Denselben ist neben der
Kontrolle der Ein- und Durchfuhr noch die Aufsicht über den
anderweiten, sogenannten kleinen Grenzverkehr, wie überhaupt die
Beobachtung über den Stand und die Bewegung der Viehseuchen
im Grenzgebiet zu übertragen. Die Untersuchung der eingeführten
Tiere muß nach dem Ausladen auf der Rampe bezw. an den in
Verbindung mit der Rampe eingerichteten Viehbuchten und bei
Tageslicht erfolgen, eine Untersuchung im Wagen ist unzulässig.
Viehsendungen, welche seuchenkrank oder verdächtig befunden
werden, oder welche nicht durch die erforderlichen Ausweise ge-
deckt sind, müssen nach Aufnahme eines Protokolls und unter
Benachrichtigung der Grenzbehörde des Ausfuhrlandes zurückge-
wiesen werden; Sendungen, bei welchen erst nach erfolgtem Grenz-
übertritte eine Seuche festgestellt wird, sind nach den im Inlande
geltenden Bestimmungen zu behandeln.
d) „Verschiedene Behandlung der eingeführten Tiere je nach
ihrer Bestimmung.“ Das zur Einfuhr bestimmte Vieh hat eine ver-
schiedene Behandlung zu erfahren, je nach dem Zwecke, zu welchem
es eingeführt wird und je nach der Tierart, welcher es angehört.
Bezüglich des Schlachtviehs jeder Art empfiehlt es sich, die
Einfuhr nur unter der Bedingung zuzulassen, daß dasselbe von der
Greuzeintrittsstelle aus in plombierten Wagen nur in bestimmte
Schlachthäuser zur Abschlachtung in vorgeschriebener Frist einge-
führt wird. Diese Schlachthäuser müssen mit besonderem Bahn-
anschluß, besonderer Ausladerampe und getrennt liegenden Ställen
für das von jeder Berührung mit dem Inlandsvieh fern zu haltende
Auslandsvieh versehen sein und zudem unter dauernder, veterinär-
polizeilicher Aufsicht stehen.
Nutzvieh dagegen ist einer Observation nach der Einfuhr zu
unterstellen. Für Rinder ist dieselbe auf 6 Monate, für Schweine,
Schafe, Ziegen auf 4 Wochen zu bemessen; während dieser Zeit
müssen die betreffenden Tiere in besonderen Ställen und getrennt
von jeder Berührung mit anderem Vieh aufgestellt werden, die-
selben dürfen erst nach Ablauf der Observationsfrist und nach
wiederholter tierärztlicher Untersuchung, und zwar Rinder nach
zuvoriger Tuberkulinprobe mit negativem Ergebnis, in den freien
Verkehr gelangen. Pferde sind am Grenzeingange mit einem be-
sonderen Kennzeichen (Brand am Huf) zu versehen, dieselben dürfen
zwar nach erfolgtem Grenzübertritt in den freien Verkehr gelangen,
sind jedoch für die Dauer von wenigstens drei Monaten einer alle
1182 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr.
14 Tage zu wiederholenden amtstierärztlichen Untersuchung zu
unterstellen. Eingeführtes Geflügel ist an den Grenzeingangsstellen
einer dreitägigen Quarantäne zu unterwerfen.
Die verschiedenartige Behandlung der Nutztiere rechtfertigt sich aus
der Verschiedenartigkeit der bei denselben vorkommenden Seuchenkrank-
heiten. Nach den Erfahrungen, die namentlich bezüglich der Einschleppung
der Rotzkrankheit, wie auch hinsichtlich der Geflügelcholera gemacht worden
sind, erscheinen die in dieser Beziehung eführten Forderungen als uner-
läßliche zur Verhütung der Gefahren, welche mit der Einfuhr dieser Tiere
verbunden sind. Die Anordnung der Tuberkulinprobe für Nutz-Rinder vor
deren Eingang ins Inland glaube ich mit Rücksicht auf die hierzu erforder-
liche lange Quarantäne nicht empfehlen zu sollen ; statt dessen dürfte die
Anordnung der Probe während der Observationszeit vorzunehmen sein, mit
der Maßgabe, daß die Tiere nur bei negativem Ergebnis der Probe in den
freien Verkehr gelangen dürfen.
e) „Desinfektion“. Die im internationalen Viehverkehr be-
nutzten Transportmittel (Eisenbahnwagen, Rampen, Verladegeräte)
sind unverzüglich nach dem Entleeren bezw. nach stattgehabter
Benutzung zu desinfizieren. Die Desinfektion der Eisenbahnwagen
hat am Orte des Entladens durch besonders für diesen Zweck ge-
schulte Personen und unter Kontrolle eines Amtstierarztes zu er-
folgen. Das Begleitpersonal der Viehsendungen ist gleichfalls einer
Desinfektion der Kleider und des Schuhwerks zu unterziehen.
Die sub a bis e enthaltenen Vorschläge werden auch in sinn-
gemäßer Weise bezüglich des Schiff-verkehrs anzuwenden sein.
f) Endlich sind. als Schutzmittel im Sinne des Themas noch
„gewisse Erleichterungen‘ für den großen, über weite Gebiete sich
erstreckenden Viehverkehr vorzusehen, insoweit als dieselben dazu
beitragen, die Transportunbilden zu verringern und damit die
Tiere widerstandsfähiger auch gegen die Erkrankung an Seuchen
zu erhalten, oder auch die Möglichkeit einer Ansteckung während
des Transports zu verringern.
Hierher gehören vor allem die Einrichtung von Viehzügen
mit beschleunigter Fahrgeschwindigkeit, und ferner die Verwendung
von Wagen, welche eine für den Viehverkehr geeignete Ausrüstung
haben, insbesondere eine ausreichende Ventilation zulassen und
auch die Möglichkeit des Fütterns und Tränkens im Wagen während
des Transportes gewähren.
In letzter Beziehung verdienen die nach dem Plane des russischen
Ingenieurs Rikorskoff in Moskau erbauten und auf den russischen Bahnen
schon vielfach in Betrieb befindlichen Wagen besondere Beachtung.
3. Maßnahmen betreffend den sog. kleinen Grenzverkehr.
Zum Schutze gegen die Seuchengefahr durch den Verkehr
im Grenzgebiete zwischen benachbarten Ländern, soweit überhaupt
ein Grenzverkehr zugelassen wird, empfehlen sich nachstehende
Maßnahmen:
Bericht von Dr. Arndt, Oppeln. 1183
nn nn,
Für die zu Weidezwecken oder im wirtschaftlichen Betriebe
bis auf bestimmte Entfernungen hin die Grenze überschreitenden
Tiere ist die Ausstellung von Passierscheinen erforderlich. Dieselben
müssen von der Ortsbehörde des Ursprungsortes ausgestellt sein,
eine genaue Beschreibung der betreffenden Tiere, sowie den Nach-
weis enthalten, daß die letzteren aus seuchenfreien Orten stammen.
Falls unter dem auf der Weide im Grenzgebiete befindlichen
Vieh eine Seuche ausbricht, muß dasselbe bis zum völligen Er-
löschen der Seuche auf der Weide verbleiben.
Die von den Grenzvekturanten benutzten Pferde, welche die
Landesgrenze täglich bezw. regelmäßig überschreiten, sind einer
periodischen, alle 4 Wochen zu wiederholenden, amtstierärztlichen
Untersuchung zu unterziehen. Der Vermerk über die stattgehabte
Untersuchung ist in ein von dem Gespannleiter zu führendes
Revisionsbuch einzutragen.
Zur Eindämmung und Unterdrückung des Viehschmuggels ist
die Einführung von Viehregistern für Rindvieh und Schweine in
den der Grenze nahe gelegenen Ortschaften zweckmäßig.
Nach diesen Ausführungen bitte ich Sie, folgendem Schlussantrage
zustimmen zu wollen.
_ Der VII. Internationale Tierärztliche Kongress giebt der
Überzeugung Ausdruck, dass der sicherste Schutz vor Seuchen-
einschleppungen nur durch eine vollständige Grenzsperre zu
erzielen ist. In der weiteren Erwägung, dass einerseits ein
völliger Grenzschluss für die meisten Staaten nicht durch-
führbar ist, dass anderseits aber die mit dem zwischenstuat-
lichen Viehverkehr verbundenen Seuchengefahren im Wege
internationaler Konventionen nicht erfolgreich behoben werden
können, und dass der Durchführung der letzteren grosse
Schwierigkeiten entgegenstehen, nimmt der Kongress von der
Anbahnung derartiger Konventionen Abstand.
Dagegen erachtet es derselbe für angezeigt, alle zur Seuchen-
bekämpfung beim Viehverkehr geeiyneten Massnahmen zu-
sammenzustellen und diese Zusammenstellung den im Kongress
vertretenen Staaten zur Beachtung angelegentlichst zu empfehlen.
Der Kongress beauftragt den geschäftsführenden Ausschuss
mit der Ausführung dieses Beschlusses.
1184 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international
Rapport du docteur ARNDT
Vétérinaire départemental à Oppeln.
(Traduit par M. ZÜNDEL, vétérinaire d'arrondissement, Mulhouse.)
ES congrès vétérinaires se sont à différentes reprises
occupés des dangers de propagation des maladies épi-
zootiques par le trafic des animaux. Cette question
occupera de même le VII® Congrès international. D'abord,
il est à constater qu’une modification importante a eu lieu
au titre de ce sujet. Tandis qu’au Congrès de Paris on cher-
chait à obtenir „une convention internationale concernant les mesures
à prendre contre les épizooties" et qu’au Congrès de Berne on de-
mandait „une convention sur le trafic international du bétail“, le
programme du VII* Congrès ne prévoit plus que „la recherche des
mesures préventives contre la propagation des maladies épizootiques
par le trafic“. Cette restriction est justifiée par le résultat négatif
des décisions antérieurs. Il semble certain que des conventions
internationales, admettant la libre circulation du bétail, ne pourront
être obtenues de longtemps, car ce sont, avant tout, des raisons
politiques qui régissent cette question. Mais, des raisons purement
vétérinaires prouvent non moins l’inutilité et l’inopportunité de
conventions, obligeant les Etats à ouvrir leurs frontières au bétail
étranger.
fl est, en effet, admis par tout le monde que la fermeture
complète des frontières est le moyen le plus sûr de se protèger
contre l'introduction des maladies contagieuses et que le danger
de propagation est d’autant moindre que la fermeture est plus
absolue et plus stricte. Les conventions, les plus prudentes et les
mieux rédigées, sont inefficaces, au moins vis-à-vis de certaines
épizooties, et ne donnent pas une partie de la sûreté qu’assurerait
la fermeture complete. Il suffit, pour s’en convaincre, de comparer
deux grands rayons de frontière, dont l’un est soumis à la ferme-
ture, l’autre au régime d'une convention. On conviendra aussi,
qu'il semble impossible de faire des conventions s'étendant a tous
ou au moins à la plupart des Etats du Continent; car, si l'on
arrivait même à règler uniformément dans tous ces Etats l’orga-
nisation vétérinaire et le service de surveillance et les autres admi-
Rapport du docteur ARNDT, Oppeln. 1185
nistrations dont relève le trafic du bétail, le but prévu par une con-
vention ne serait pas encore atteint; car l'exécution des mesures dépend
surtout du degré de compréhension et de l’appui que les mesures
trouvent auprès de la population intéressée, conditions qui manquent
souvent. Les conventions, d’autre part, devront être conclues pour
un laps de temps assez long; or, les maladies contagieuses ne restent
pas toujours les mêmes, elles changent parfois de caractère, des
maladies bénignes prennent subitement une marche dangereuse,
causant de nombreuses pertes; puis il y a l'apparition de maladies
inconnues jusqu'alors qui peuvent se propager sans réspecter la
frontière, En présence de ces faits, une convention, empêchant la
fermeture des frontières pour un temps plus ou moins long, peut
devenir funeste. Le Congrès de Paris demandait par exemple dans
sa resolution:
Si une maladie contagieuse éclate ou règne dans un Etat, à une
certaine distance des frontières, les gouvernements des pays voisins n’inter-
diront pas l'entrée de certains animaux ou produits, si, dans le pays envahi,
l’on a pris soin de circonscrire les foyers de contagion, et de s'opposer par
tous les moyens à l’extension de la maladie.
Or un tel engagement peut avoir des suites très fâcheuses,
vu l'impossibilité d'empêcher, d’une manière absolument sûre, la
propagation de certaines maladies contagieuses,
Je ne puis donc recommander la conclusion de conventions
intérnationales qui empêcheraient les Etats de régler à leur guise
l'entrée du bétail. Mais, si, d’une part, la conclusion de conventions
générales ne paraît pas opportun, il faut, d’une autre, reconnaître
que beaucoup de pays ne peuvent fermer complètement leurs
frontières pour des raisons économiques, et que même les pays
sans trafic de bétail étranger sont exposés au danger par la
contrebande et les relations de frontière.
A mon avis le Congrès devrait se borner:
1) à établir les mesures capables de réduire au minimum les
dangers amenés par le trafic international du bétail;
2) à en soumettre l’enumeration aux Gouvernements et leur
en demander l'application. |
Même avec cette restriction le Congrès fera œuvre utile. Les
Etats intéréssés à exporter les animaux appliqueront ces mesures
sans convention; les pays intéressés à importer du bétail de boucherie
ou d'élevage feront de même, quant aux pays qui peuvent s’isoler
au point de vue de ce trafic, eux aussi auront tout intérêt à appliquer
celles de ces mesures qui ont rapport au service de frontière et au
trafic dans les districts limitrophes.
Les mesures préventives contre la propagation des maladies
épizootiques par le trafic des animaux (en dehors de la fermeture
absolue des frontières) peuvent être divisées en deux groupes. Le
premier comprend les mesures indirectes, formant les conditions fonda-
mentales et indispensables pour l'efficacité de la surveillance du trafic
du bétail, le second les mesures touchant directement ce trafic.
75
1186 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international
A. Mesures indirectes.
1) Organisation du service vélérinaire. — Exigences portées au
maximum par rapport aux études préparatoires et aux études
vétérinaires proprement dites, Nomination, après préparation spé-
ciale, de vétérinaires officiels chargés de la surveillance du trafic
du bétail; (ces fonctionnaires devront avoir un traitement assuré,
avoir droit à la retraite et être indépendants de toute clientèle
privée). Centralisation de l’administration vétérinaire et adjonction
de conseillers vétérinaires à l'administration centrale. Création
d’instituts pour l’étude des épizooties.
2) Législation sanitaire. — Les épizooties à combattre léga-
lement devront être: la peste bovine, la charbon, la rage, la morve,
la fièvre aphteuse, la péripneumonie, la clavelée, le rouget du pore
et la pneumo-entérité, la tuberculose, le choléra des poules, la gale
des équidés et des bovins. Les mesures légales devront comprendre:
a) la déclaration obligatoire; b) la constatation officielle; c) la publi-
cation des cas de maladie; d) les restrictions dans l’emploi des
animaux, des produits de provenance animale, et dans la circulation des
objets pouvant colporter le contage; e) la séquestration des animaux,
des écuries et étables, des fermes, des localités, des pâturages et
même des districts; f) la surveillance sanitaire des animaux suspects,
le marquage assurant leur identité; g) l'abattage des animaux malades
ou suspects; h) les vaccinations préventives; i) les indemnités;
k) la destruction des cadavres, et 1) la désinfection, dans certains
cas, au moyen d'appareils ad hoc.
3) Service de renseignements. — Il parait utile: a) de faire
envoyer à jour fixe des rapports sur la marche des épizooties à un
bureau central qui réunira et publiera aussitôt ces rapports; b) de
communiquer à ce bureau central, par télégramme, indépendamment
des rapports périodiques, chaque apparition de maladie contagieuse
dans les grands centres de réunion d’animaux (marchés aux bestiaux);
c) de faire publier le plus tôt possible, par la presse, les bulletins
publiés par les pays limitrophes.
B. Mesures directes.
Ces mesures s'étendent :
1) au trafic intérieur;
2) à l’entrée et au transit des animaux;
3) au trafic des districts frontières.
1) Mesures concernant le trafic intérieur.
a) Marchés aux bestiaux. — Les marchés aux bestiaux, surtout
les plus importants, devront autant que possible être reliés à la voie
ferrée par un embranchement. Le sol des places de marché doit
Rapport du docteur ARNDT, Oppeln. 1187
être facile à désinfecter. Les entrées seront les moins nombreuses
possible et les animaux disposés en ranger, séparés par espèces
et d’après la destination. La surveillance des marchés sera facilitée
par l'exigence de certificats émanant des autorités de l'endroit
d’origine et constatant qu’il n’y existe pas de maladie contagieuse.
Les animaux amenés seront visités individuellement par le vétérinaire
Chargé du contrôle.
b) Surveillance des animaux de commerce. — Les personnes
faisant habituellement le commerce de bestiaux, devront tenir des
registres permettant de contrôler à tout moment l'effectif, la pro-
venance et la destination des animaux. En cas de danger d’epi-
zootie, il est utile de prescrire, pour les animaux d'un contage
facile, des visites sanitaires rapprochées à 8 à 5 jours d'intervalle.
Les étables et les voitures des marchands devront être soumises à
‘une désinfection périodique.
c) Trafic par chemin de fer. — Restriction de l'expédition des
animaux à certaines gares munies d'installations (quais en maçon-
nerie, enclos .... faciles à désinfecter). Ces gares seront mises sous
Ja surveillance permanente d’un vétérinaire. Visite vétérinaire im-
médiatement avant l’embarquement de tout animal devant être
transporté au delà d'une certaine distance. Seconde visite au
débarquement. Désinfection des wagons, des rampes, des barrières,
aussitôt après leur emploi.
2) Mesures concernant l'entrée et le transit des animaux et des
produits de provenance animale.
a) Postes de frontière. — L'entrée et le transit des animaux
et des produits de provenance animale devront être restreints a
certains postes de frontière. Les ruminants; les porcs et la volaille
n’entreront qu'en chemin de fer. Les gares frontières devront être |
munies de quais de débarquement appropriés à la visite sanitaire,
-en outre d’etables et d’enclos pour fourrager et abreuver les animaux.
Ces installations devront &tre construites en pierre et en fer,
sans bois; le sol devra être imperméable et cimente, il devra y
avoir des appareils permettant l’arrosage sous pression.
b) Certificats d'origine. — Tous les animaux passant d’un pays
à l’autre devront être accompagnés de certificats délivrés par
l'autorité de l'endroit d’origine. Ces certificats ne devront être
valables que 8 jours au plus et mentionner que les animaux étaient
indemnes de maladie contagieuse au départ, qu'ils se trouvaient
depuis un certain temps (par exemple quatre semaines) dans la
localité et que ni dans celle-ci ni dans ses environs n'existent de
maladies contagieuses transmissibles à l'espèce en question. Les
<ertificats pourront être collectifs pour les petits animaux et devront
être individuels pour les chevaux et les grands ruminants.
1188 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international.
c) Visite de frontière. — La visite sanitaire des animaux ou
des denrées animales, devant être importées ou transitées, devra être
faite repar des fonctionnaires (vétérinaires de frontière) entièrement
indépendants, mais en relation de service directe avec les auto-
rités administratives de la frontiére, En dehors du contrôle de
l’entree et du transit, ces vétérinaires devront être chargés de la
surveillance de ce qu'on appelle le petit trafic de frontière, ainsi que
de l’observation de la marche des maladies contagieuses dans la région
frontière. La visite des animaux introduits devra se faire après le
débarquement, sur le quai ou dans les enclos, de jour et jamais
dans les wagons. Les animaux malades ou suspects ou ceux qui
ne sont pas accompagnés de certificats en règle, seront refoulés
après procès verbal et avis à l'autorité compétente du pays expor-
tateur. Si la maladie n'est constatée qu'après l'importation, les
mesures seront celles prescrites pour le bétail indigène.
d) Traitement des animaux importés selon leur destination. —
Les animaux importés doivent être traités différemment selon leur
espèce et destination. |
Les animaux de boucherie ne devraient être importés qu'en
wagons plombés, directement de la station d'entrée à certains
abattoirs et y être abattus dans un délai déterminé. Ces abattoirs
devront être munis d'un embranchement de voie ferrée, de quais
de débarquement particuliers et d’étables permettant d'empècher
tout contact avec le bétail indigène; ils devront, en outre, demeurer
sous la surveillance d’un vétérinaire.
Les animaux de rente devront être mis en- observation: dès
leur entrée, pendant au moins six mois pour les bovins, quatre
semaines pour les porcs, les moutons et les chèvres. Pendant ce
temps les animaux importés devront être placés séparément, de
manière à éviter tout contact avec d’autres animaux, et étre soumis
à des visites sanitaires répétées; les bovins devront en outre être
assujetis à une épreuve de tuberculine. Les chevaux devront être
marqués au sabot; on peut en autoriser la circulation des l’impor-
tation, mais il est utile de les faire visiter tous les quinze jours
pendant trois mois par le vétérinaire sanitaire. La volaille devra
être subir aux postes de frontière une quarantaine de trois jours.
e) Désinfection. — Les wagons, quais, rampes mobiles, etc.
ayant servi à des transports d'animaux, seront désinfectés imme-
diatement après le débarquement ou après chaque emploi. La dés-
infection des wagons se fera à l’endroit de débarquement, sous le
contrôle du veterinaire sanitaire, par un personnel special; les
vêtements et les chaussures des personnes ayant accompagné les
animaux devront également être désinfectés.
Les propositions faites de a) à e) s'appliqueront également
aux transports par bateaux.
f) Il reste à prévoir certaines mesures facilitant le trafic à
grandes distances, lequelles permettront de réduire les fatigues du
Rapport du docteur ARNDT, Oppeln 1189
voyage et rendront ainsi les animaux plus résistants à l'infection
ou diminueront les possibilités d’infection en route. Ce sont l’or-
ganisation de trains de bestiaux à marche rapide, et l'emploi de
wagons appropriés au transport, suffisamment ventilés et permettant
de fourrager et d’abreuver en route.
3) Mesures concernant le petit trafic de frontiere.
Pour prévenir les dangers que peut amener l’autorisation du
trafic dans les "districts frontière, il est indiqué de Prendre les
mesures suivantes. Les animaux passant la frontière et s'en éloignant
jusqu'à une certaine distance pour rester en päture ou y être em-
ployés à des travaux doivent être accompagnés de certificats délivrés
par l’autorité communale de l’endroit d’origine, Ces certificats devront
mentionner les signalements exacts des animaux et indiquer que ces
derniers proviennent d’endroits francs de maladies contagieuses.
Les animaux en pâture au moment de l'apparition d’üne épizootie
dans les pacages situés dans le district frontière, devront y rester
jusqu'à l’extinction complète de la maladie.
Les chevaux, passant journellement ou régulièrement la fron-
tière, devront être soumis tous les mois à une visite vétérinaire;
cette visite devra être mentionnée dans un livret que le conducteur
des animaux portera sur lui. Il est utile, pour empêcher la contre-
bande, d'imposer dans toutes les communes des districts frontière,
la tenue de listes des bovins et des porcs y existant.
J'ai l'honneur de proposer les conclusions suivantes:
Le VII" Congrès international vétérinaire exprime la
conviction que seule la fermeture complète des frontières
empêche l'importation des maladies contagieuses. Considérant
qu'une fermeture complète n’est pas réalisable pour la plupart
des Etats, mais que, d'autre part, les dangers de propagation
des maladies épizootiques par le trafic international ne peuvent
pas être conjurés par des conventions entre les différents Etats
dont l'exécution présente de grandes difficultés, le Congrès
renonce à proposer leur mise à l'étude. Mais il lui semble
utile de receuillir toutes les mesures capables d'empêcher la
propagation des maladies épizootiques et de les recommander
instamment aux Gouvernements représentés au Congrès.
Le Congrès charge son Comité d'organisation de l'exécution
de cette décision.
——070t¢@/00——
1190 International Measures against the spread of epizooties.
Report of Dr ARNDT
Departmental Veterinary Surgeon, Oppeln.
(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College,
New-York.)
T various epochs, veterinary congresses have discussed
the question of the danger arising from the spreading.
of epizootic diseases by the traffic in animals. —
The VIltb Congress will also have to consider it.
However, an important change has already taken
place. The Congress of Paris attempted to obtain
“an international agreement relating to the measures to be taken
against epizooties”, while that of Berne demanded “an agree-
ment upon the international traffic in cattle”: ‘In the programme
of the VII! Congress, the question is reduced to the concerting of
preventive measures against the spreading of epizootic diseases by
traffic. This restriction is due to the negative result of anterior
decisions. And it seems certain that an international agreement,
admitting the free circulation of cattle, cannot be realized for a
long time, because the question is, above all, dependent on political
reasons. But there are other, purely veterinary, reasons, which
show the uselessness and inconvenience of conventions obliging the
various States to open their frontiers to foreign cattle.
lt is indeed admitted by everyone, that the complete closing
of the frontiers is the surest way to prevent the introduction of
contagious diseases, and that the danger of their spreading is
diminished in proportion to the degree of strietness used in the
carrying out of that precaution. — Other measures, even very wise
and well considered ones, are not effective enough, at least with
regard to one or another epizooty, — and give only half the
security offered by the complete closing of the frontiers.
One may become convinced of it by comparing two exten-
sive frontier lines, one of which is closed and the other subject
to a convention. It will also be granted, that is seems impossible
to make regulations, covering all, or at least most, of the continental
States; because, even if the veterinary organization of them all
as well as the service of supervision and all the other adminis-
Report of Dr. ARNDT, Oppeln. 1191
trative departments relating to the traflic in cattle, were regulated
by conventions, the object could not be realized, because the exe-
cution of the measures would still chiefly depend on the degree
of comprehension and support they would find among the population
concerned. — The conventions, besides, ought to be made for a
definite length of time, but contagious diseases do not always remain
the same, they sometimes change their character; diseases which
are benignant for a long time assume suddenly a dangerous nature,
and cause great losses; and again, diseases hitherto unknown, may
develop and spread. In face of these facts, a measure preventing the
closing of the frontiers for a varying time, may become injurious.
The Congress of Paris demanded for instance in Section 8:
“If a contagious disease appears or exists in a State, at some distance
from the frontiers, the governments of the countries adjoining shall not pre-
vent the entrance of some animals or their products, if measures have been
taken to limit the centres of contagion in the invaded country, and to pre-
vent in all possible ways the spreading of the disease.” —
But the realization of such a proposal might have very dis-
astrous effects, considering the impossibility of preventing in an
absolutely sure way the propagation of contagious diseases,
Therefore I cannot recommend the general conclusion of inter-
national conventions which would prevent the various states from
regulating at their will the importation of cattle; but if on the
one hand the conclusion of general conventions does not seem
opportune, on the other it must he admitted, that many countries
cannot close their frontiers completely on account of economical
reasons, and that even those which have no real traffic in foreign
cattle, are exposed to a certain danger from the spreading of a
contagious disease, through smuggling and frontier traffic.
I am of opinion, that the Congress ought to be satisfied with:
1) framing measures likely to reduce to their minimum the
dangers resulting from international of cattle trade;
2) submitting them to governments and asking for their
application. By that alone, the Congress would already do a good
work. The states interested in exportation, wouid apply these
measures without convention; the states interested in importing
butchery meat or breeding animals would do likewise; as to the
countries which can isolate themselves with regard to the cattle
trade, they also would find it to their interest to apply those
among them which relate to the frontier service and to the traffic
in the frontier districts.
Preventive measures against the spreading of epizootic diseases
by traffic in animals (except absolute closing of the frontiers) may
be divided into two groups. The first includes the indirect measures
constituting a preliminary and indispensable condition of the effective
supervision of the cattle trade; the second relates to the measures
directly concerning the traffic.
1192 International Measures against the spread of epizooties.
À) Indirect measures.
1) Organization of the Veterinary Service. Requirements car-
ried to the maximum in relation to preparatory studies and
veterinary studies in particular. Appointment, after special pre-
paration, of official veterinary surgeons, to take charge of the
supervision of the cattle trade. These veterinary surgeons shall
receive remuneration from the state, have the right to a pension
and be independent of all private practice. Centralization of the
veterinary adininistration and appointment of consulting veterinary
surgeons to the central administration. Creation of experimental
stations for the study of epizooties :
2) Sanitary legislation. Epizooties to be fought with legal
measures are: Rinderpest, anthrax, rabies, glanders, foot and mouth
disease, pleuro-pneumonia, variola, rouget of swine, pneumo-enteritis
of pigs, tuberculosis, chicken cholera, scab in horses and sheep.
The legal measures shall consist of: a) obligatory declaration:
b) official statement; c) publication of cases of the disease; d) re-
strictions in the use of animals, their products and the circulation
of objects likely to carry infection; e) sequestration of infected
animals, stables, farms, localities, pastures and districts; f) sanitary
supervision of suspected animals, their identification by marking;
g) slaughter of diseased or suspected animals; h) preventive vaccin-
ations; i) indemnities; j) destruction of cadavers etc., and in some
cases disinfection with proper appliances.
3) Intelligence department. It seems advantageous: a) to send
on fixed days, reports upon the progress of epizooties, to a central
bureau, which will classify and publish them at once; b) to report
to that bureau, by telegraph, besides the periodical returns, every
appearance of contagious disease in places where a great many
animals are gathered together (cattle markets): ce) to publish as
soon as possible, by official journals and by the press, bulletins
published by the neighbouring countries.
B) Direct measures.
These extend 1) to the internal traffic; 2) to the importation
and transport of animals; 3) to the traffic in frontier districts.
1) Measures relating to internal traffic.
a) “Cattle markets”. These, specially the large ones, shall
be as much as possible in direct communication with a railroad.—
The ground must be such that it can easily be disinfected. They
shall be provided with means to secure the animals arranged in
rows; they will have only one or very few entrances; animals
must be separated by species and according te their destination.
Supervision of the markets will be made easier by the presentation
Report of Dr. ARNDT, Oppeln. 1193
of a certificate of origin from the authorities, stating, that there is
no contagious disease in the place where the animal comes from.
Animals thus brought, shall be individually examined by the official
veterinary surgeon.
b) “Supervision of trade animals”. The persons trading ordin-
arily in animals shall keep registers to permit control at any time,
of their stock, as well as of the place of origin and of destination.
In case of danger of epizooties, it is useful to examine animals
which carry the germs easily, every 5 or 6 days. Stables and trucks
of dealers must be disinfected at those periods.
c) “Traffic by rail”. Restriction of the starting of animals at
fixed stations with masonry wharves which can be easily disinfected.
These shall be under veterinary supervision. Immediate veterinary
inspection, before loading, of every animal to be transported beyond
a certain distance or a certain time. Another inspection at time
of unloading. Disinfection of all the waggons, trucks etc. as they
are used.
2) Measures concerning the importation and transport of animals
and their products.
a) “Frontier stations’. The importation and transit of animals
and their products must be restricted to fixed frontier stations or
depots. Horses may be allowed to enter by rail or by road;
ruminants, swine, and poultry, only by rail. Railroad frontier stations
shall be provided with wide wnarves for unloading and inspection,
with stables and barns, to store food, and troughs for watering
the animals.
These installations shall be made of stone or iron, not wood;
the ground cemented, and the places provided with easy means of
sprinkling.
. 0) “Certificates of origin”. All animals passing from one state
to another shall be provided with certificates of origin, given by
the authority of the state they come from. These certificates shall
be valid for 8 days at most, and shall mention that the animals
were free from contagious disease in starting, that they had been
for a certain time (for instance 4 weeks) in the locality of origin,
and that there exists no contagious disease transmissible to the
species of animal in question, in the locality or the vicinity. Certi-
ficates may be collective for small animals, but shall be individual
for horses and large ruminants.
c) “Inspection at the frontier’. Sanitary inspection of the
animals or of animal products to be imported or passing in transit,
shall be made by official frontier veterinary surgeons who ought
to be entirely independent, but in direct professional relation
with the administrative authorities of the frontiers. Besides this
control of importation and transit, those veterinary surgeons shall
1194 International Measures against the spread of epizooties.
have charge of the supervision of what is called the small frontier
traffic, and also observe the course of contagious diseases in the
frontier region. The inspection of imported animals shall take place
after unloading, on the wharf or in the pens; it must be done in
the day time and never in the vans. Diseased or suspected animals,
or those whose certificate of origin is not in good order shall be
sent back after being officially reported upon, and notice has to be
sent to the proper authority of the importing State. If the disease
is only discovered after importation, the measures to be applied
are those which are prescribed by the State for the native stock.
d) “Treatment of imported animals, according to their destination”.
Imported animals must be. treated in different ways, according to
the purpose for which they are imported, and according to their
species. Importation of butchery animals of all species, ought not
to be allowed except if transported directly, in sealed trucks, from
the station of entrance to the abattoirs to be killed within a fixed
time. These abattoirs shall be provided with a special line of rails,
with special wharves for unloading, and barns to prevent any contact
with the indigenous stock; they must besides be always under
veterinary supervision.
Animals which are to be used, shall be placed under obser-
vation after their importation. This observation shall last 6 months.
for cattle, and 4 weeks for swine, sheep, and goats. During that
time, imported animals ought to be kept separately, so as to avoid
all contact with other animals, and be submitted to frequent sanitary
inspection ; cattle ought besides to be tested with tuberculine. Horses
ought to be marked on the hoof; their circulation may be allowed,
but it is necessary to have them inspected every 15 days, during
8 months, by the official veterinary surgeon. Poultry ought to be
subjected to a quarantine of three days at the frontier.
e) “Disinfection”. Objects, (waggons, wharves, gangways etc.)
which have been used for the transport of animals, ought to ‘be
disinfected immediately after unloading or after every time they.are
used. Disinfection of the waggons ought to be made at the place
of unloading, under sanitary veterinary control, by persons drilled
at hoc; the clothing and shoes of the staff who has travelled with
the animals ought also to be disinfected.
The propositions made from a to.e are also applicable to
boats, when used for the transport of animals.
f) There are some measures remaining to be provided in
relation to facilities for transport at long distances, as far as they
may reduce the fatigues of the journey and thereby make animals
more able to resist infection, or reduce the chances of infection
while on the road, — such as the organization of fast cattle-trains,
the use of waggons properly fitted up and sufficiently ventilated and
allowing the feeding and watering of the animals during the journey.
Report of Dr. ARNDT, Oppeln. 1195
3) Measures concerning the small frontier traffic.
To prevent the spreading of disease which may result from
traffic in the frontier districts of adjoining countries, if this traffic
is authorized, it is advisable to take the following measures:
Animals passing the frontier, to go to a pasture at some
distance, or such to be used for work, must be furnished with
certificates given by the communal authority of the place of origin.
Those certificates ought to mention the exact description of the
animals, and state, that the places they were coming from, were
free from contagious'diseases. Animals in pastures situated in the
frontier district, must remain there if an epizooty breaks out, until
the complete extinction of the disease is stated.
Horses, passing the frontier daily, or regularly, ought to be
submitted every month to veterinary inspection; this shall be recorded
in a small book, which the driver must always have with him. To
prevent fraud it is necessary, that correct lists of the cattle and
swine existing in the communes of the frontier districts, should
be made.
CONCLUSIONS:
The VII" International Veterinary Congress expresses
the conviction, that the complete closing of the frontiers
ts the only guarantee against the importation of contagious
disease.
But recognizing thts would be tmpracticable for most
of the states, and that bestdes dangers of the spreading
of epizootic diseases by international traffic could not be
prevented by the conventions between the different states,
and that their execution would present great difficulties,
the Congress declines to take the proposal of such conventions
into consideration, but believes tt useful that the different
states should unite in applying all the measures calcu-
lated to prevent the propagation of epizootic diseases by
the trade in antmals, and urgently recommends these
measures to the governments represented at the Congress,
and charges the committee of organization with the execution
of this dectston.
Berichtigung. — Corrections. — Emendation. 1197
Berichtigung. *)
—— = = eee
Auf Wunsch des betreffenden Herrn: ist folgendes im Texte
seines Berichtes zu ändern:
Bericht Regner:
Seite 587, Zeile 20 von oben: fällt „mehr“ aus.
” 987, „ 11 von unten; lies: „20000“ statt 2000.
» 988, „ 2 von oben; lies: „Schlachtviehes‘‘ statt Viehes.
-, 988, ,, 18 und 14 von oben; lies: „zweite und dritte“ statt
dritte und vierte,
„ 988, ,, 13 von unten; beizufügen: „sofern es nicht vorher
geimpft und dabei reaktionsfrei befunden wurde“.
CORRECTIONS.*)
D’apres les relamations des auteurs ci-dessous on est prie
de lire
Rapport REGNER:
page 592, ligne 3 du haut, au lieu de: l’Administration de l’Agri-
culture, „Institut Vétérinaire‘.
„ 592, ligne 7 du pied, au lieu de: 2000 couronnes (environ
2788 fres.), „20000 couronnes (environ 27880 fres.‘‘)
„ 594, ligne 18 du pied, au lieu de: 1865, „13657“.
*) Für diese Berichtigung ist die Schriftleitung nicht verantwortlich.
**) La rédaction ne répond pas des corrections ci-dessus.
1198
Rapport du docteur DE JONG:
L’auteur nous avise que l’expression de , tuberculose multiple
locale‘ lui est personnelle et ne se trouve pas dans le „Handbuch“
d’Ostertag.
Il prie en outre de lire:
page 755, ligne 10 du pied, au lieu de: microscopique, „ma-
croscopique“.
„ 797, ligne 2 du haut, au lieu de: la tuberculose miliaire —
„la tuberculose miliaire aiguë“.
„ 759, ligne 24 du haut, à la suite de: .... après saisie; „les
viandes non saisies peuvent être abandonnées sans autres
mesures. |
Dans ma proposition faite au Congrès de Berne
(voyez Compte-rendu page 803) où j'ai dit que la viande
abandonnée des animaux tuberculeux doit être vendue
avec déclaration — je suis allé trop loin, mené par le
désir d'arriver au Congrès à un résultat pratique. Je la
révoque. Néanmoins la viande d’animaux tuberculeux,
souvent par elle-même sans aucune nociveté, peut maintes
fois être souillée de matières virulentes pendant les mani-
pulations à l’abattoir et devenir nuisible; elle peut retenir
des bacilles à sa surface, lesquels doivent être détruits
par la cuisson. C'est cette viande qui doit être saisie
pour être vendue, soit avec déclaration, soit à l’éfal de
basse boucherie, en invitant le consommateur à la sou-
mettre à une cuisson complète. Mieux vaut une stérili-
sation dans l’appareil ad hoc, l’ébullition et le rôtissage
ne suffisant pas toujours pour détruire le virus, mais ce
procédé cause une plus grande diminution de valeur.“
„La viande saisie doit être sterilisee; il est sous-
entendu que la sterilisation n’aura lieu que quand la
valeur de la viande stérilisée est supérieure ou au moins
égale aux frais du procédé (Voir pour plus ample infor-
mation mon rapport au Congrès de Berne).“
Traduction du Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY:
page 647; M. le Professeur Noyer prie de lire le sous-titre avec la
“ modification suivante: ,, Traduit par M. Borgeaud, Directeur
des abattoirs 4 Lausanne, sous la direction du professeur
Noyer, Berne“.
1199
EMENDATION.*)
According to the wishes of the respective authors the follow-
ing amendements are to be made:
Report of M. REGNER:
page 597, line 16% from the bottom; to be continued: .... “unless
the animal is before tested with tuberculine without to
have reacted.”
Report of Or. de JONG:
The author informs us that the expression “multiple local
tuberculosis” is his own and will not be found in Ostertag’s
“Handbuch”.
Page 764, line 2% from the top; read: “macroscopical” unstead of
microscopical.
Page 767, line 11" and following ought to run thus:
b) “the cases of generalized chronic tuberculosis, and
c) the cases of multiple local tuberculosis—if the deep lymphatic
glands of the muscles or the flesh itself are affected.
In these cases total seizure is to be ordered.”
And later on (line 17" from the bottom): .
“As to the treatment of tuberculous meat, I am of opinion
that it ought to be sterilized after seizure. The non seized meat
can be delivered for consumption.”
“I must add here a few words upon the resolution I proposed
to the Congress of Berne (See minutes page 803). It runs as
follows: ‘The delivered meat of tuberculous animals ought to be
sold with declaration’. I have proposed this resolution in order
to arrive to concordance with the other reporters, but it went
too far and I take it back.”
*) The redaction declines any responsability as to these rectifications.
1200
“Often however, meat of tuberculous animals, harmless by
itself, may become tainted during the various manipulations in the
slaughter house and consequently be dangerous; it may retain
bacilli on its surface which ought to be destroyed by cooking.
This meat ought to be sold with declaration or at the shop of
low butchery with the warning to the purchaser to cook it
thoroughly. Sterilization would be better, but it diminishes in higher
degree the value of the meat.”
Page 768, line 16% from the bottom, read: “inherent” unstead of
“surrounding.”
16 37 >09
sup 1478
DO2S SF605
World Veterinary Con- [I5
gress, 7th, Baden- 1899
Baden, 1899. vel =
Siebenter Interna-
tionaler Tierärztlicher
Kongress.
002823
SF605
World Veterinary Con- I5
gress, 7th, Baden- 1899 |
Baden, 1899. vel |
Siebenter Interna-
tionaler Tierirztlicher
Kongress.
D2763