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Full text of "Siebenter Internationaler Tierärztlicher Kongress, Baden-Baden, 7.-12. August 1899"

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THE HTALTH SCIENCES LIBRARY 
UNIVERSITY Of CALIFORNIA, DAVIS 














THE HTALTH SCIENCES LIBRARY 
UNIVERSITY Or CALIFORNIA, DAVIS 








Siebenter Internationaler 


Tierärztlicher Kongress 


Baden-Baden, 7.—12. August 1899. 


I. Band. 


Organisation, Mitgliederliste und Berichte. 


Herausgegeben vonder Geschäftsleitung. 
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BADEN-BADEN. 
Druck von Ernst Kölblin, Hofbuchdruckerei. 
1899. 


TRE HOALTH SCIENCES LIBRARY 
UNIVERSITY OF CALIFORNIA, DAVIS 





ve. 


VIRE CONGRES INTERNATIONAL 


DE 


MÉDECINE VETERINAIRE 
BADEN-BADEN, 7 A 12 AOUT 1899. 


DT 


TOME I. 


AR 


VIE INTERNATIONAL CONGRESS 


VETERINARY SURGEONS 
BADEN-BADEN, 7—12 AUGUST 1899. 


VOLUME I. 


Unter dem Protektorate 


Seiner Königlichen Hoheit des 


Grossherzogs Friedrich 


ae” 











Inhalts-Verzeichnis. 





TABLE DES MATIERES. — TABLE OF CONTENTS. 


— Ba  — 


Organisation und Mitgliederliste. 
ORGANISATION ET LISTE DES ADHÉRANTS. — ORGANIZATION AND LIST OF MEMBERS. 


pag. 
Organisation. . . done ee ee + XIII 
Organisation du Congres : en ee ee + XIX 
Organization . . 2 oe XXIV 
Geschäftsausschuß, Ehrenmitglieder, Delegirte u. S. W. 

Comité, Membres honoraires, Délégués etc. . . . . . XXIX 
Committee, Honorary Members, Delegates &c. . 

Alphabetisches General-Verzeichniss der Mitglieder 

Liste générale des membres du Congrès. . . . . . . XLV 
General List of the members . soe ee ee 

Satzungen . > 2: . nm nn LXXII 
Statuts . . . . nenne... LAXVII 
Regulations, . . » . 2 2 . . 2 . . . . . . . . LXXXIU 
Programm . . ee nn... LXXXVIII 
Programme (en francais). en ee ee + + XCI 
Programme (in English). . . . . . . . . . . . . XCIV 


Berichte. — Rapports. — Reports. 


. À 


Sehutzmassregeln gegen die Verbreitung von Tierseuchen im Gefolge 
des internationalen Viehverkehrs. 


Mesures précentires contre la propagation des maladies épizootiques par le 
trafic international des animaux domestiques. 


Preventice measures against the spread of epizooties in consequence of the 
international cattle trade. 
| . pag. 
Bericht des Herrn Hutyra . . . > >: 2 2 2 2 . . . 5 


Rapport de M. Hutyra. - » : 2: 2 2 2 ewe . . . 33 


VIIT 


Report of Mr. Hutyra . 

Rapport de M. Leblanc . 

Bericht des Herrn Leblanc 

Report of Mr. Leblanc . . 

Bericht des Herm Brändle . 

Rapport de M. Brändle . 

Report of Mr. Brändle. 

Report of Mr. Cope. . 

Bericht des Herrn Cope 

Rapport de M. Cope. . 

Bericht des Herrn Lothes . 

Rapport de M. Lothes . 

Report of Mr. Lothes 

Bericht des Herrn Arndt . 

Rapport de M. Arndt . 

Report of Mr. Arndt 

Lettre de M. Potterat . . . 

Bericht des Herrn Potterat . . 
Information supplied by Mr. Potterat . 


B 
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


The prevention of foot and mouth disease. 


Rapport de M. Cagny . 
Bericht des Herrn Cagny . 
Report of Mr. Cagny. . . 
Report of Mr. Cope . 
Bericht des Herrn Cope 
Rapport de M. Cope 

Bericht des Herrn Dammann 
Rapport de M. Dammann. 
Report of Mr. Dammann . . 
Rapport de M. Furtuna 
Bericht des Herrn Furtuna . 
Report of Mr. Furtuna 
Bericht des Herrn Hafner 
Rapport de M. Hafner . 
Report of Mr. Hafner . 
Bericht des Herrn Hess 
Rapport de M. Hess. 
Report of Mr. Hess . . 
Bericht des Herrn Lindgrist . 


72 


92 
929 
107 
113 
121 
141 
153 
1173 
1184 
1190 


162 
164 


169 
177 
181 
184 
212 
224 
243 
269 
286 
295 
315 
324 
333 
350 
363 
372 
393 
409 
418 





IX 


pag. 
Rapport de M. Lindqvist. . . . . . . . . . . . . 428 
Report of Mr. Lindqvist . . a 6488 


Bericht über die Hecker’sche Schutzimpfung . + + « . 436 
Rapport sur la vaccination recommandée par M. Hecker . 489 
Report on Mr. Hecker’s vaccination. . . . . . . . . 441 


C 


Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


Réglementation de Vinspection efficace des viandes au point de vue des nouvelles 
données de la science. 


The newest suggestions for an effectual meat inspection. 


pag. 
Bericht des Herrn Edelmann . . . . . . . . . . . 445 
"Bericht des Herm Kjerrulf . . . > . . . . . . . . 461 
Bericht des Herrn Postolka . . . . . . . . . . . . 475 
Rapport de M. Edelmann. . . . . . . . . + + . 482 
Rapport de M. Kjerrulf . . . . . . . . . . . . . 491 
Rapport de M. Postolka - . . . . . . . . . . . . 503 
Report of Mr. Edelmann - - . : . . . . . . . . . 509 
Report of Mr. Kjerrulf . . . . . . . . . . : . . 518 
Report of Mr. Postolka . . > . . . . . . . . . . 528 
D 
Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 
Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 
The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 

pag. 
Bericht des Herrn Bang . . . . . . . . . . . . . b31 
Rapport de M. Bang . . . …. . . «+ + + 552 
Report of Mr. Bang. - . : . . . . ee + + + 568 
Bericht des Herrn Malm . . - . : . 2 . . . . . . «2578 
Rapport de M. Malm . » . . : 2 2 . . . . . . . 571 
Report of Mr. Malm . . . . . 2 . . . . . . . . 581 
Bericht des Herrn Regnfr . . . . . . . . . . . . 586 
Rapport de M. Regnér. . . . . 2 . . © . . . . . 591 
Report of Mr. Regnér . . . . > > 2 . . . . . . . 59% 
Bericht des Herrn Rudorsky. . . . . . . . . . . . 600 
Rapport de M. Rudovsky. . . . 2 . . . . . . . . 608 


Report of Mr. Rudoosky'. . . . . . . . . . . . . 614 


X 


pag. 
Bericht des Herrn Siedamgrotzky . - . . . . . . . + 620 
Rapport de M. Siedamgrotzky . . + . + . + + + 647 
Report of Mr. Siedamgrotzky 672 
Rapport de M. Stubbe . Me ee « + + + + + 695 
Bericht des Herm Stubbé. . . . . . . . . . . . . 703 
Report of Mr. Stubbé - . . . . . . . . . . . . . 710 


E 
Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 
Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux. 


The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


Pag- 
Rapport de M. But . . . . . . . . . . . . . . 12 
Bericht des Herm Butel . . . . . . . . . . + . 728 
Report of Mr. But. . . . . . . . . . . . . . . 736 
Bericht des Herrn de Jong Le ee + « + + 189 
Rapport de M. de Jong . -» . . . . . . ee . . 753 
Report of Mr. de Jong. . . . : . . . . . . . . . 761 
Bericht des Herm Ostertay . nennen 769 
Rapport de M. Ostertag . . : . . 2 . . . . . . . 78 
Report of Mr. Ostertag. . . 795 
Vorschriften über die Behandlung des F leisches tuber- 
kulôser Tiere in England . . . . 807 


Verhütung der aus dem Genusse von Kuhmilch entstehen- 
den Gefahren im Großherzogtum Baden . . . . 807 
Prescriptions sur le traitement de la viande d’animaux 
tuberculeux, émises en Angleterre. . . 809 
Protection du public contre les dangers du lait de vache 
par les mesures prises au Grand-Duché de Bade . 809 
Prescriptions issued in Great Britain regarding the 
treatment of the meat of tuberculous animals . . 811 
Notes on the measures taken in the Grand-Duchy of 
Baden for the prevention of the danger arising from 
the consumption of cow’s milk . . . . . . . . 811 


F 
Die Bekämpfung der ‘Schweineseuchen. 
Mesures pour combattre les épizooties de l’espece porcine. 
The prevention of swine epizooties. 


Rapport de M. Leclainhe . . . . . . . . . . . . 815 
Bericht des Herrn Leclainche . . . . . . . . . . . 829 
Report of Mr. Leclainche . - . . : . . . . . . . . 84 


XI 


Bericht des Herrn Lorenz 
Rapport de M. Lorenz. . 
Report of Mr. Lorenz . 
Rapport de M. Perroncito . 
Bericht des Herrn Perroncito 
Report of Mr. Perroncito . 
Bericht des Herrn Preusse 
Rapport de M. Preusse 
Report of Mr. Preusse . 
Bericht des Herm Schütz 
Rapport de M. Schütz . 
Report of Mr. Schütz 
Bericht des Herrn Ueber . 
Rapport de M. Uebele . 
Report of Mr. Uebele — 


G 


Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 
Extension de l’enseignement vétérinaire. 


The extension of ceterinary instruction. 


Rapport de M. Degire . 
Bericht des Herrn Degive . 
Report of Mr. Degive 
Bericht des Herm Kitt 
Rapport de M. Kitt . 

Report of Mr. Kitt . . ; 
Bericht des Herrn Malkmus . 
Rapport de M. Malkmus . 
Report of Mr. Malkmus 
Rapport de M. Nocard . 
Bericht des Herrn Nocard 
Report of Mr. Nocard . 
Rapport de M. Nogueira . 
Bericht des Herrn Nogueiru . 
Report of Mr. Nogueiru 
Bericht des Herm Schütz. 
Rapport de M. Schütz . 
Report of Mr. Schütz 


pag- 
856 
862 
867 
872 
875 
878 
881 
897 


918 


924 


982 
935 


941 
955 
963 
974 
985 
991 
999 
1010 
1019 
1023 
1030 
1087 
1044 
1050 
1053 
1057 
1080 
1091 





XH 


H 
Das Veterinärbeamtentum. 


Le vétérinaire fonctionnaire public. 


Veterinary officials. 


Bericht des Herrn Lydtin. 
Rapport de M. Lydtin . 
Report of Mr. Lydtin . . 
Report of Mr. Liautard 
Rapport de M. Liautard . 
Bericht des Herrn Liautard . 


Berichtigungen 
Corrections 
Emendations . 


Pag. 
1107 
1126 
1138 
1155 
1161 
1167 


Pag. 
119% 
1197 
1199 


XIII 


L 
Organisation des Kongresses. 


Der vom 16. bis 21. September 1895 zu Bern tagende VI. Inter- 
nationale Tierärztliche Kongreß faßte in seiner letzten Sitzung 
nahezu einstimmig folgende Beschlüsse: 


1. Als nächster Kongreßort wird, die Annahme der Groß- 
herzoglich Badischen Regierung vorbehalten, die Stadt 
Baden bezeichnet. 

2. Der VII. Kongreß soll im Jahre 1899 stattfinden. 

3. Die Organisation des VII. Kongresses wird den badischen 
Mitgliedern des VI. Kongresses übertragen mit der Er- 
mächtigung, erforderlichenfalls weitere Mitglieder beizuziehen. 

Gleichzeitig wurde an Se. Königliche Hoheit den Grcssherzog 

Friedrich von Baden nachstehendes Huldigungstelegramm abgesandt: 


„Der VI. Internationale Tierärztliche Kongreß, in Interlaken zur 
Schlusssitzung versammelt, bringt Ew. Königlichen Hoheit ehr- 
farchtsvolle Huldigung dar und bittet, den VII. Kongreß im Jahre 1899 
in Baden, dem Lande des musterhaft eingerichteten Veterinärwesens, 
abbalten zu dürfen.“ Potterat. Noyer. 


Seine Königliche Hoheit geruhte darauf telegraphisch zu erwidern: 


„ich danke den Mitgliedern des Kongresses für die 
sehr freundliche Mir gewidmete Huldigung. 

Ich freue Mich, dass Sie beabsichtigen, den VII. Kon- 
greß im Grossherzogtum Baden abzuhalten. Ich be- 
grüsse Ihre Bestrebungen mit aufrichtiger Teilnahme.“ 

Friedrich. 

Mit der Ausführung der gefaßten Beschlüsse wurde seitens 
des Geschäftsausschusses für den VI. Kongreß der Geh. Ober- 
regierungsrat Dr. Lydtin, Baden-Baden, beauftragt. 

Dieser lud im Mai 1896 deutsche und fremde Tierärzte zu 
«iner Vorbesprechung über die Organisation des nächsten Kongresses 
nach Stuttgart, gelegentlich der dort im Juni 1896 abgehaltenen 
Wanderausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, ein. 

Der Einladung folgten über hundertfünfzig deutsche Tierärzte, 
‘dann Vertreter der Veterinär-Medizin aus Oesterreich-Ungarn, 
Frankreich, Belgien, Luxemburg und der Schweiz. Unter den An- 
wesenden befand sich Professor Noyer aus Bern, der General- 
sekreär des VI. Internationalen Kongresses. 

Die Versammlung sprach ihre Freude über die Abhaltung 
des VII. Kongresses auf deutschem Boden aus und gab sodann 





XIV 


einem Antrage des Oberregierungsrats Göring aus München: „den 
Geschäftsausschuß aus einer kleineren Anzahl badischer Tierärzte 
zu bilden und diesem Geschäftsausschusse das Recht zu verleihen, 
weitere Mitglieder beizuziehen‘‘ — ihre Zustimmung. | 

Es wurden hierauf von der Versammlung in den Geschäfts- 
ausschuß gewählt: 


Berner, Großh. Veterinärrat in Pforzheim, 

Braun, Großh. Bezirkstierarzt in Baden, | 

Fuchs, Großh. Bezirkstierarzt und Schlachthofdirektor in 
Mannheim, 

Görig, Schlachthoftierarzt in Karlsruhe, 

Hafner, Großh. ‚Regierungsrat und technischer Referent für 
das Veterinärwesen bei dem Großh. Ministerium des Innern 
in Karlsruhe, 

Dr. Lydtin, Geh. Oberregierungsrat in Baden, und 

Stadler, GroBh.. Verbandsinspektor in Karlsruhe. 

Der Geschäftsausschuß erwählte Dr. Lydtin zum Vorsitzenden, 
Regierungsrat Hafner zum Stellvertreter und Gérig zum Schrift- 
führer. 

In Gemäßheit der ihm erteilten Ermächtigung ergänzte sich 
der Geschäftsausschuß durch Zuwahl folgender Mitglieder: 


Beisswänger, Regierungsrat und Mitglied des Medizinalkollegiums 
in Stuttgart, 

Dr. Dammann, Geheimer Regierungs- und Medizinalrat, Pro- 
fessor und Direktor der Königlichen Tierärztlichen Hoch- 
schule in Hannover, 

Dr. Dieckerhoff, Geheimer Regierungsrat, Professor und Rektor 
der Königlichen Tierärztlichen Hochschule in Berlin, 

Dr. Ellenberger, Geh. Medizinalrat, Professor an der König- 
lichen Tierärztlichen Hochschule in Dresden, 

Dr. Esser, Geheimer Medizinalrat und ord. Professor an der 
Universität Göttingen, Präsident des deutschen Veterinärrats, 

von Fricker, emer. Professor und Direktor der Königlichen 
Tierärztlichen Hochschnle in Stuttgart, 

Göring, Oberregierungsrat, Referent für Veterinärwesen und 
Viehzucht im Königlichen Staatsministerium des Innern, 
Landestierarzt in Bayern, München, 

Hahn, Hofrat und Direktor der Königlichen Tierärztlichen 
Hochschule in München, 

Dr. Lorenz, Ober-Medizinalrat in Darmstadt, 

Noyer, Professor an der Tierarzneischule in Bern, 

Dr. Pflug, ord. Professor der Veterinärmedizin an der Uni- 
versität in Gießen, 

Röckl, Geheimer Regierungsrat, ordentliches Mitglied des 
Kaiserlichen Gesundheitsamtes in Berlin, 

Dr. Schmaltz, Professor an der Königlichen Tierärztlichen 
Hochschule in Berlin, 





XV 


Dr. Schütz, Geheimer Regierungsrat, Professor an der König- 
lichen Tierärztlichen Hochschule in Berlin, 

Dr. Siedamgrotzky, Geh. Medizinalrat, Professor an der König- 
lichen Tierärztlichen Hochschule in Dresden und Landes- 
tierarzt des Königreichs Sachsen, 

Dr. Sussdorf, Professor und Direktor der Königlichen Tier- 
ärztlichen Hochschule in Stuttgart, 

Zipperlen, Professor an der landwirtschaftlichen Akademie 
und Mitglied des Medizinalkollegiums in Hohenheim, 


Als weitere Mitglieder und Schriftführer traten dem Aus- 
schusse bei: 

Dr. med. Casper, Tierarzt in Höchst a. M., zugleich General- 
sekretär, ferner 

Dr. Olt, Docent an der Königlichen Tierärztlichen Hochschule 
in Hannover, und 

Siegen, Staatstierarzt in Luxemburg, als Mitglieder des General- 
sekretariates. 


Zunächst wendete sich der Geschäftsausschuß mit einer 
Eingabe an den Stadtrat in Baden und erhielt unter dem 12, März 
1897 — Nr. 2717 — die Antwort, daß der Stadtrat beschlossen 
habe, zur Abhaltung des im Jahre 1899 stattfindenden VII. Inter- 
nationalen Tierärztlichen Kongresses die erforderlichen Räumlich- 
keiten unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, sowie durch geeignete 
Veranstaltungen des Kur-Komites den Teilnehmern entsprechende 
Vergnügungen anzubieten. 

Eine zweite Eingabe richtete der Geschäftsausschuk an das 
Großh. badische Ministerium des Innern. Die hohe Stelle erklärte 
sich im Erlasse vom 18. März 1897 — No. 7002 — mit der Abhaltung 
des VII. Internationalen Tierärztlichen Kongresses in Baden einver- 
standen und auch bereit, seiner Zeit Einladungen zum Kongresse an 
die auswärtigen Regierungen zu vermitteln. 

Um die staatlicherseits in Aussicht gestellte Unterstützung aus 
öffentlichen Mitteln zu erhalten, mußte dem hohen Ministerium ein 
genau und ausführlich begründeter Voranschlag unterbreitet werden. 
Nachdem dies geschehen, eröffnete das Ministerium dem Geschäfts- 
ausschusse unter dem 10. Mai 1898 — No. 14848 — daß der 
Herr Reichskanzler auf Anregung der Großherzoglichen Regierung 
10000 .& als Beihilfe aus der Reichshauptkasse und die Landes- 
regierung zu demselben Zweck 2000 .# bewilligt haben. 

Dem Beispiele der badischen und württembergischen Fach- 
vereine, welche 1200, bezw. 500 .# beisteuerten, folgend, haben 
die meisten deutschen tierärztlichen Vereine durch namhafte Bei- 
träge in der Höhe von zusammen 7625 # den Kongreß in dankens- 
werter Weise unterstützt. 

Als das Kongreßunternehmen hierdurch finanziell nahezu ge- 
sichert war, wurde der Termin für die Abhaltung des Kongresses 
endgiltig auf die Tage vom 7.—12. August 1899 und der Preis 


XVI 


einer Mitgliedskarte auf 12 A, derjenige einer Damenkarte auf 
6 M. festgesetzt. 

Bei der Aufstellung der Verhandlungsgegenstände wurden die- 
jenigen berücksichtigt, welche von den vorausgegangenen Kongressen 
behandelt, aber noch nicht zum endgültigen Abschluß gebracht 
worden waren, wie die Verbreitung der Tierseuchen im Gefolge 
des internationalen Viehverkehrs, die Verwendung des Fleisches und 
der Milch tuberkulöser Tiere und die Maßregeln gegen die Rinder- 
tuberkulose, sodann die auf der allgemeinen Tagesordnung stehen- 
den, wie die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche und der 
Schweineseuchen und die Organisation einer wirksamen Fleisch- 
beschau, endlich Fragen, welche die Gegenwart und Zukunft des 
Veterinärfaches betreffen, wie die wissenschaftliche Ausbildung der 
Tierärzte und das Veterinärbeamtentum. 

Hierauf folgten die Unterhandlungen mit den als Bericht- 
erstatter in Aussicht genommenen Herren, deren Namen und Titel 
in dem nachstehenden Programm genannt sind. 

Da bei den Berner Beratungen ein Teil der Mitglieder über die 
Beschlüsse der vorausgegangenen Kongresse und die Stellungnahme 
der letzteren zu den verhandelten Fragen nicht hinreichend unter- 
richtet schien, ließ der Geschäftsausschuß den Mitgliedern alle ein- 
schlägigen, durch den Generalsekretär Dr. Casper zusammengestellten 
Resolutionen früherer Kongresse und größerer Versammlungen, 
gedruckt in den drei Sprachen, zugehen. 

Als Kongreßsprachen wurden die deutsche, englische und 
französische bestimmt. Es war vorauszusehen, daß die Einführung 
der englischen als Kongreßsprache ganz erhebliche, durch die zu 
erwartende Teilnahme der englisch sprechenden Kollegen sich nicht 
aufwiegende Mehrkosten verursachen werde. Der Ausschuß war 
aber der Ansicht, daß trotzdem die englische Sprache mit zu ver- 
wenden sei, um dem Kongresse den Charakter der Internationalität 
zu wahren, was thatsächlich in hohem Maße gelungen ist. 

Mit der Führung der finanziellen Geschäfte wurde ein Bankhaus 
von Weltruf, die „Filiale der Rheinischen Kreditbank in Baden-Baden“, 
unter Kontrolle des Vorsitzenden des Geschäfts-Ausschusses, beauftragt. 


Um eine starke Beteiligung des Auslandes herbeizuführen, 
wurde beschlossen, in allen Staaten Unterausschüsse zu bilden. 
Es wurden deshalb durch Rundschreiben vom 25. Mai 1898 die 
einfluBreichsten Männer des Auslandes ersucht, an die Herren 
Tierärzte und Agronomen ihres Landes einen Aufruf zur Beteiligung 
an dem VII. Kongresse zu erlassen. 

Gleichzeitig wurden die Leiter der Fachzeitschriften aller Länder 
angegangen, durch Aufnahme diesbezüglicher Anzeigen und Mit- 
teilungen die Aufmerksamkeit der Leser auf den Kongreß hin- 
zulenken und zur Beteiligung an demselben einzuladen. 

Die auswärtigen Regierungen wurden durch das Auswärtige 
Amt des Reiches zur Beteiligung an dem Kongresse bezw. zur Ab- 
sendung von Vertretern eingeladen, während die Großh. Badische 


XVII 


Regierung die Einladungen an die übrigen deutschen Bundes- 
rerierungen übernahm. 

Von seiten des Geschäftsausschusses wurden die größeren 
Städte des In- und Auslandes, sämtliche tierärztliche Vereine, die 
tierirztlichen und landwirtschaftlichen Lehranstalten und die deut- 
schen Universitäten, ferner die landwirtschaftlichen Vertretungs- 
körper und Vereine, die Fachzeitschriften und größeren politischen 
Zeitungen und hervorragende Männer der Wissenschaft, alle in der 
yeeioneten Fassung, ersucht, sich am Kongresse zu beteiligen bezw. 
Vertreter zu entsenden. 

Eine besondere Ehrung wurde dem Unternehmen dadurch 
zuteil, daß Seine Königliche Hoheit Grossherzog Friedrich von 
Baden geruhte, am 24. Mai 1899 eine Deputation, bestehend aus 
4 Mitgliedern und dem Vorsitzenden des Geschäftsausschusses, zu 
empfangen und das Protektorat über den Kongreß zu übernehmen. 

Die Satzungen des VII. Kongresses (s. S. LXXV) wurden nach 
dem Vorbilde der früheren entworfen, von dem Ausschuß gebilligt 
und, nachdem sie wie alle anderen Veröffentlichungen ins Französische 
und Englische übersetzt worden waren, in zahlreichen Exemplaren 
an die tierärztlichen Fachzeitschriften und die inzwischen auf An- 
regung des Geschäftsausschusses in allen Ländern gebildeten Unter- 
ausschüsse versandt. 

Zur Bewältigung der grossen Arbeitsmenge, die haupt- 
sächlich dem Vorstande des Geschäftsausschusses zur Last fiel, war 
es erforderlich, Hilfskräfte, besonders zur Übersetzung der von den 
Referenten eingereichten Berichte, in Anspruch zu nehmen. Man 
fand dieselben in den Herren Kreistierarzt Haas-Metz, Professor 
Lüpke-Stuttgart, Professor Noyer-Bern,*) Staatstierarzt Siegen-Luxem- 
burg, Kreistierarzt Zündel-Mülhausen und dem Vorsitzenden des 
Geschäftsausschusses, welche sich zur Anfertigung von Übersetz- 
ungen in’s Französische erboten. Trotzdem war bei der Menge und 
Dringlichkeit der Arbeit die Heranziehung von zum Teil hoch 
honorierten Hilfskräften nicht zu umgehen, bis Herr Dr. Liautard, 
Professor und Direktor des „American Veterinary College‘, New- 
York, der sich im Winter 1898/99 in Paris aufhielt, in höchst 
dankenswerter Weise die erforderlichen Übersetzungen vom Fran- 
zösischen ins Englische und umgekehrt übernahm. Immerhin waren 
auch dann bezahlte nicht fachliche Hilfskräfte nicht zu entbehren. 
Das Geschäftsbureau war zeitweilig mit vier und fünf Hilfsarbeitern 
besetzt. **) Dadurch jedoch, daß die fachmännischen Uebersetzer 
höchstens baare Auslagen berechneten und auch die Herren Bericht- 
erstatter mit wenigen Ausnahmen nur den Ersatz geringer Auslagen, 
jedoch kein Honorar beanspruchten, sind dem Kongreßunternehnien 


* Mit Unterstützung der Herren Borgeaud-Lausanne und Maillard- 
Freyburg (Schweiz). . 
*) Darunter für die Schriftleitung Herr Paul Kühner-Baden, vom 2. Jan. 
bis 16. Aug. 1899 und Herr Kurt Plehwe-Charlottenburg, Referendar a. D., 
vom 15. April bis 12. August 1899. 


IT 


XVIII 


erhebliche Auslagen erspart worden, wofür hier der pflichtschuldige 
Dank ausgesprochen wird. 

Die Berichte wurden in der Reihenfolge, in welcher sie ein- 
liefen, übersetzt und durch die Schriftleitung druckfertig gemacht. 
Da die Zeit Knapp war, und manche Berichte verspätet einliefen, 
muBten bezahlte Ubersetzer verwendet werden, welche hohe An- 
sprüche machten. Dabei stellte es sich, mit Rücksicht auf die 
Finanzlage des Kongresses, als notwendig heraus, einige besonders 
umfangreiche Berichte zu kürzen und die Übersetzungen in die 
beiden anderen Sprachen nur auszugsweise zu geben. Sehr viele 
Berichte, insbesondere die französischen und englischen, waren mehr- 
fach abzuschreiben und konnten überhaupt nur in reinster Schrift 
an die Druckerei gegeben werden, um die Zahl der Korrekturen 
und somit die Kosten zu vermindern. Das Lesen der Korrektur- 
bogen, besonders der französischen und englischen, mußte Spezialisten 
anvertraut werden, was ebenfalls die vorausgesehenen Kosten um das 
mehrfache erhöhte. Trotz großer Schwierigkeiten konnten sämtliche 
Berichte in den drei Sprachen allen Mitgliedern vor Eröffnung des 
Kongresses zugestellt werden. 

Um die Verhandlungen des VII. Kongresses zu ersprießlichen 
und allgemein befriedigenden Abschlüssen zu führen, hat der 
Geschäftsausschuß ‚‚Sektionssitzungen“ anberaumt, in welchen die 
einzelnen Gegenstände des Programmes, vor ihrer Behandlung durch 
den Kongreß selbst, durchberaten werden sollen. Die Sektions- 
sitzungen, an welchen sich vor allem die betreffenden Bericht- 
erstatter beteiligen werden, sollen diesen Gelegenheit geben, sich 
zu gemeinschaftlichen Anträgen zu vereinigen. 

Für die sofortige Übersetzung und schriftliche Festlegung der 
Ansprachen, insbesondere der Anträge und Beschlüsse in den 
Kongreßsitzungen, wurde eine genügende Anzahl Dolmetscher und 
Stenographen vertragsmäßig berufen. 


Die Drucklegung der Berichte und Verhandlungen wurde der 
Hofbuchdruckerei von E. Kölblin-Baden-Baden übertragen. 

Der Kommission für Aufstellung einer veterinär-anatomischen 
Nomenklatur wurden zur Bestreitung der Druck- und sonstigen 
Kosten 2500 M. als Beitrag aus Kongreßmitteln in Aussicht gestellt. 

Sehr dankenswert war es, daß der Stadtrat in Baden unter 
Beteiligung des Geschäftsausschusses besondere Wohnungs- und 
Festausschüsse bildete. 

Anerkennung verdienen die Damen der Stadt Baden, welche 
ein Komite bildeten, um die Damen der Herren Teilnehmer zu 
bewillkommnen und zu führen. 

Die Stadt Baden rüstete sich, die Teilnehmer des Kongresses 
in altgewohnter Weise festlich zu empfangen. 


Das Reisebureau Schick in Baden befaßte sich auf seine Gefahr 
mit der Organisation von Ausflügen, die während der Kongreßtage 
nach Bühl bei Baden, Karlsruhe und Heidelberg, sowie nach dem 
oberbadischen Rinderzuchtgebiete stattfinden sollten. 





XIX 


GRGANISATION DU CONGRES. 


(Traduit par M. Zündel, Mulhouse.) 


Le VI™* Congrès international de médecine vétérinaire, réuni 
à Berne du 16 au 21 Septembre 1895, avait décidé dans sa dernière 
séance : 
1° Sous réserve de l'acceptation du Gouvernement grand-ducal 
badois, le prochain Congrès se réunira à Baden; 
2° Le Ville Congrès aura lieu en 1899; 
3° L'organisation du VII™* Congrès est confiée aux membres 
badois du VI™* Congrès, avec droit de cooptation. 
En même temps le bureau adressa à S. A. R. le Grand-Duc 
de Bade le telegramme suivant: 


Le VIme Congrès international de médecine vétérinaire réuni à Inter- 
laken en séance de clôture, présente ses hommages respectueux à Votre 
Altesse Royale et demande l’autorisation de réunir, en 1899, le VIme 
Congrès dans le Grand-Duché de Bade, pays de l’organisation modèle 
du service vétérinaire. Potterat. Noyer. 


Son Altesse Royale a daigné répondre par télégramme : 


»Je remercie les membres du Congrès des hommages qu'ils m'ont 
présentés. Je me réjouis de votre intention de réunir le VIlme Congrès 
dans le Grand-Duché de Bade. Je prends sincèrement intérêt à vos 
travaux.« Friedrich. 


Le Comité d’organisation du VJ™° Congrès chargea M. le con- 
seiller supérieur Dr. Lydtin, Baden-Baden, de l'exécution des 
décisions du Congres. 

Sur l’invitation de M. le Dr. Lydtin, plus de cent cinquante 
vétérinaires allemands, austro-hongrois, belges, français, luxembour- 
geois et suisses, se réunirent à Stuttgart au mois de Mai 1896, en 
union préparatoire. M. le professeur Noyer, de Berne, sécrétaire 
général du VI™* Congrès, assista à cette réunion. Sur la propo- 
sition de M. Gering, conseiller supérieur du gouvernement à Munich, 
l'assemblée décida de composer le Comité d'organisation du futur 
Congrès d’un petit nombre de vétérinaires badois et de donner à 
ce comité le droit de s’adjoindre d'autres membres. L'assemblée 
nomma pour faire partie du Comité d'organisation : 


MM. Berner, conseiller vétérinaire à Pforzheim, 
Braun, vétérinaire d'arrondissement 4 Baden-Baden, 


XX 


Fuchs, vétérinaire d'arrondissement et directeur de l’abattoir 
de Mannheim, 

Gerig, vétérinaire de l’abattoir de Karlsruhe, 

Hafner, conseiller du Gouvernement, chef de service vété- 
rinaire au Ministère de l’intérieur à Karlsruhe, 

Dr. Lydtin, conseiller supérieur intime à Baden-Baden, 

Stadler, inspecteur-vétérinaire à Karlsruhe. 


Le Comité d'organisation nomma président le Dr. Lydtin, 
vice-président M. Hafner et secrétaire M. Gerig. Conformément 
à l’autorisation qui lui avait été donné, le Comité d'organisation 
désigna comme membres adjoints : 


MM. Beisswänger, conseiller du Gouvernement et membre du 
collège médical à Stuttgart, 


Dr. Dammann, conseiller médical intime et directeur de 
l’école supérieure de médecine vétérinaire de Hannovre, 


Dr. Dieckerhoff, conseiller intime, professeur et recteur de 
l’école supérieure de médecine vétérinaire à Berlin, 


Dr. Ellenberger, conseiller médical intime et professeur à 
l’école supérieure de médecine vétérinaire de Dresde, 


Dr. Esser, conseiller médical intime, professeur à l’univer- 
site de Goettingen, président du Conseil vétérinaire 
allemand, 

de Fricker, directeur émérité de l’école supérieure de mé- 
decine vétérinaire de Stuttgart, 


Gering, conseiller supérieur du Gouvernement, chef du 
service vétérinaire au Ministère de l’intérieur à Munich, 

Hahn, conseiller aulique et directeur de l’école supérieure 
de médecine vétérinaire de Munich, 

Dr. Lorenz, conseiller médical supérieur à Darmstadt, 

Noyer, professeur à l’école vétérinaire de Berne, 

Dr. Pflug, professeur de médecine vétérinaire à l'université 
de Giessen, 

Reckl, conseiller intime, membre effectif de l'Office im- 
périal de santé à Berlin, 

Dr. Schmaltz, professeur à l’école supérieure de médecine 
vétérinaire de Berlin, 

Dr. Schütz, conseiller intime, professeur à l’école supérieure 
de médecine vétérinaire de Berlin, 

Dr. Siedamgrotzky, conseiller médical intime, professeur 
à l’école superieure de médecine vétérinaire de 
Dresde, chef du service vétérinaire du royaume 
de Saxe, 

Dr. Sussdorf, directeur et professeur de l’école supérieure 
de médecine vétérinaire de Stuttgart, 

Zipperlen, professeur à l’Académie agricole de Hohenheim, 
membre du Collège médical de Wurtemberg. 


XXI 


Le Comité désigna comme secrétaire général M. le Dr. Casper, 
vétérinaire à Hôchst sur le Mein, et comme secrétaires : 


MM. Dr. Olt, chargé des cours à l'école supérieure de méde- 
cine vétérinaire de Hannovre, 
Siegen, vétérinaire du Gouvernement à Luxembourg. 


Le Comité d'organisation s’adressa en premier lieu au Conseil 
municipal de la Ville de Baden qui répondit le 12 Mars 1897, que 
le Conseil avait décidé de mettre gratuitement à la disposition du 
Congrès de 1899 les locaux nécessaires et d'offrir par les soins du 
Comité des Bains des distractions appropriées aux participants du 
Congrès. En second lieu, le Comité d'organisation s’adressa au 
Ministère grand-ducal de l'Intérieur qui, par décision du 18 Mars 
1897, autorisa la réunion du VII™¢ Congrès à Baden et voulut bien 
se charger d'inviter les différents Gouvernements à se faire représenter 
au Congrès. 

A l'effet d'obtenir une subvention du Gouvernement, le Comité 
d'organisation soumit au Ministère un projet de budget complet 
et motivé, sur quoi il reçut l'avis, par lettre du 10 Mars 1898, que 
M. le Chancelier de l’Empire avait, sur la demande du Gouvernement 
grand ducal badois, alloué au Congrès une subvention de 10000 # 
sur les fonds de l'Empire et que le gouvernement badois, de son 
cote, accordait une subvention de 2000 4. 


Les sociétés vétérinaires badoise et wurtembergeoise fournirent 
une cotisation de 1200 et de 500 A, de leur côté la plupart des 
sociétés vétérinaires allemandes participèrent aux frais du Congrès 
par des cotisations se montant au total à 7625 #. 


L'entreprise paraissant assurée au point de vue financier, le 
Comité fixa la date de la réunion du Congrès au mois d’Aoüt 
(du 7 au 12) et la cotisation à 12 4; le prix des cartes de dames 
fut fixé à 6 A. 

Les sujets à traiter par le Congrès furent, en premier lieu, 
choisis parmi ceux qui avaient été discutés aux Congrès antérieurs 
et qui n’y avaient pas trouvé de solution définitive; tels la pro- 
pagation des épizooties à la suite du trafic international, l'emploi 
de la viande et du lait des animaux tuberculeux, les mesures à 
prendre contre la tuberculose. En second lieu, le Comité s’arréta 
aux questions à l’ordre du jour comme la lutte contre la fièvre 
aphteuse, la lutte contre les épizooties de l'espèce porcine, l’organi- 
sation du service d'inspection des viandes, enfin aux questions 
Interessant la profession, comme l'enseignement professionnel et 
l'organisation du service sanitaire. 


Ce programme établi, le Comité entra en pourparlers avec 
les rapporteurs, dont la liste est indiquée ci-dessous. 


Les discussions du Congrès de Berne avaient montré que les 
résolutions prises par les Congrès antérieurs qui se rapportaient aux 
questions à l’ordre du jour, n'étaient pas assez connues. Le Comité 
d'organisation chargea en conséquence son secrétaire général, M. le 


XXII 


Dr. Casper, de réunir ces résolutions et celles d’autres grandes assem- 
blées en une brochure qui fut imprimée et envoyée, après traduction, 
à tous les membres du Congrès. 

Le Comité d'organisation avait décidé que les langues alle- 
mande, française et anglaise seraient les langues officielles du Congrès. 

La gestion financière fut confié, sous le controle du président 
du Comité d'organisation, à la succursale de Baden de la Rheinische 
Credit-Bank. 

Le Comité décida ensuite la création de sous-comités dans 
tous les Etats et, afin d'arriver à une participation nombreuse de 
l'étranger, demanda par circulaire du 25 Mai 1898 aux personnages 
influents de l'étranger d'inviter les vétérinaires et les agronomes de 
leurs pays à participer au VII™* Congrès. En même temps, les 
directeurs de tous les journaux professionels furent priés d'appeler 
l'attention de leurs lecteurs sur le Congrès. Les Gouvernements 
étrangers furent invités par l'Office impérial des Affaires Etrangères 
à envoyer des délégues au Congrès. Le Gouvernement grand-ducal 
badois fit les mêmes invitations aux autres gouvernements allemands. 
Le Comité d’organisation, de son côté, s’adressa dans le même but à 
toutes les grandes villes de l’intérieur et de l'étranger, à toutes les 
sociétés vétérinaires, aux écoles vétérinaires et agricoles, aux univer- 
sités allemandes, aux chambres représentatives et aux sociétés 
agricoles, aux journaux professionnels et aux grands journaux poli- 
tiques ainsi qu’à certaines personnalités scientifiques. 

S. A. R. le Grand-Duc Frédéric de Bade honora tout spéciale- 
ment le Congrès en daignant, le 24 Mai 1899, accorder une audience 
à une députation du Comité d'organisation et en voulant bien 
accepter le haut protectorat du Congrès. 

Dans le but de faciliter la discussion et la solution des 
questions à l’ordre du jour, le Comité d'organisation décida de 
préparer de réunions de sections, ayant pour but de condenser, 
autant que possible, les opinions des rapporteurs, pour les traduire 
en propositions uniques, destinées à être discutées, puis votées en 
séance plénière. 

Les statuts du VII" Congrès furent élaborés d’après les statuts 
des Congrès antérieurs: ils furent, après avoir été adoptés par le 
Comité d'organisation et après traduction, expédiés aux journaux 
professionnels et aux sous-comités formés dans les différents pays. 

Les travaux préparatoires du Congrès, qui incombèrent pres- 
qu’entiérement au président du Comité d'organisation, demandérent 
ladjonction d’auxiliaires, en premier lieu pour la traduction 
des rapports. 

MM. Haas, vétérinaire d’arrondissement a Metz, 

Lüpke, professeur à l’école supérieure de médecine vétéri- 
naire de Stuttgart, 
Noyer, professeur à l’école vétérinaire de Berne, *) 


*) Assisté par MM. Borgeaud-Lausanne et Maillard-Fribourg en Suisse. 


XXII 


Siegen, vétérinaire du gouvernement à Luxembourg, 

Zündel, vétérinaire d'arrondissement à Mulhouse, 
et le président du Comité d'organisation se chargérent des traductions 
en français ou en allemand. Toutefois la quantité et l’urgence 
de travail obligea le Comité d'organisation de faire faire quelques 
traductions contre un salaire parfois très élevé par d’autres personnes 
jusqu'à ce que M. le Dr. Liautard, directeur de l'American Veteri- 
nary College à New-York, se chargea très obligeamment de faire les 
traductions d'anglais en français et vice-versa. On ne put cependant 
pas se passer d’auxiliaires salariés. Le bureau du Comité d’orga- 
nisation occupa jusqu'à quatre et cinq aides. Mais comme les 
traducteurs appartenant à la profession ne voulurent porter en 
compte que tout au plus leurs déboursés effectifs et que les rappor- 
teurs, sauf quelques exceptions, n’accepterent pas d'honoraires en 
dehors du remboursement de leurs frais, le Comité fit de sérieuses 
économies sous ce rapport et il en exprime ici les sincères remerciments, 

Les rapports furent traduits dès leur arrivée (qui fut parfois 
tres en retard), des considérations financières et le peu de temps 
disponible obligèrent d'autre part les traducteurs à abréger la 
traduction de certains rapports et de n’en donner que des extraits. 
Les rapports en langue française et anglaise ne purent, en outre, 
ètre donnés à l’imprimerie qu'après copie afin d'éviter les frais de 
grandes correctures. La correcture des épreuves, surtout celle des 
imprimés français et anglais, dut être confiée à des spécialistes ce 
qui a augmenté sensiblement les frais prévus. 

Malgré ces difficultés on réussit à publier dans les trois langues 
tous les rapports avant la réunion du Congrès. 

Pour la traduction immédiate des discours, principalement 
des propositions et des résolutions pendant les séances du Congrès, 
le Comité s’assura le concours d’un nombre suffisant de traducteurs 
et de sténographes. 

Les travaux d'imprimerie avaient été confiés à l'imprimerie 
de la cour, E. Kelblin à Baden. 

Le Conseil Municipal de Baden à bien voulu d'autre part se 
charger, avec la collaboration du Comité d'organisation, de former 
un Comité spécial de logement et des fêtes. 

Il reste à mentionner que les dames de la Ville de Baden 
eurent l'obligeance de former un Comité qui se chargea de recevoir 
les dames des Congressistes. 





XXIV 


GRGANIZATION OF THE CONGRESS. 


(Translated by M. Liautard, director and professor of the American Veterinary College, 
New-York.) 


The VI® International Veterinary Congress held at Berne froin 
the 16% to 21" of September 1895 at its last session moved : 


1° Provided that the Government of the Grand-Duchy of Baden 
will accept, the next Congress shall be held at Baden- 
Baden. 

2° The VII® Congress will be held in 1899. 

3° Its organization is placed in the hands of the members 
for the Grand-Duchy of Baden, present at the VI Congress, 
with power to add to their number. 


At the same time the committee addressed to His Royal Highness 
the Grand-Duke Frederick of Baden the following telegram : 


“The VIth International Veterinary Congress holding its closing session 
at Interlaken presents its respectful compliments to Your Royal Highness 
and begs the authorization to hold the VIIth Congress in 1899 in the 
Grand-Duchy of Baden, the birth place of the model organization of 
the veterinary service.” Potterat. Noyer. 


His Royal Highness answered by telegram : 


“I thank the members of the Congress for the compliments I have 
received and am pleased at their intention of holding the VII Congress 
in the Grand-Duchy of Baden. I take the greatest interest in your 
work,” Frederick. 


The Committee of Organization of the VI Congress charged 
Dr. Lydtin of Baden-Baden with the execution of the decisions of 
the Congress. 

Following the invitation of Dr. Lydtin, more than one hundred and 
fifty veterinarians from Germany, Austro-Hungary, Belgium, France, 
Luxemburg and Switzerland, held in Stuttgart, in May 1896, a pre- 
paratory meeting. Professor Noyer of Berne, general secretary of 
the VI Congress, was present. On the motion of Mr. Gering, superior 
councillor of the Government in Munich, the meeting decided to form 
the Committee of Organization of the next congress with a few 
veterinary surgeons from Baden, giving them power to increase 
their number by the addition of other members. 


XXV 


The following members were selected to constitute the Com- 
mittee of Organization : 


Messrs. Berner, veterinary councillor at Pforzheim, 
Braun, veterinary surgeon of the district of Baden-Baden, 
Fuchs, veterinary surgeon of the district and director of 
the abattoir at Mannheim, 
Geerig, veterinary surgeon of the abattoir at Karlsruhe, 
Hafner, governmental councillor, chief of the veterinary 
department of the Home Secretary at Karlsruhe, 

Dr. Lydtin, privy superior councillor at Baden-Baden, 
Stadler, veterinary inspector at Karlsruhe. 


Dr. Lydtin was elected president of the Committee; Mr. Hafner, 
vice-president; Mr. Gerig, secretary. According to the power given 
to it, the Committee appointed as adjunct members: 


Messrs. Beisswänger, governmental councillor and member of the 
medical college at Stuttgart, 

Dr. Dammann, privy medical councillor and director of the 
superior veterinary school of Hanover, 

Dr. Dieckerhoff, privy councillor, professor and rector of 
the superior veterinary school of Berlin, 

Dr. Ellenberger, privy medical councillor and professor at 
the superior veterinary school of Dresden, 

Dr. Esser, privy medical councillor, professor at the Uni- 
versity of Goettingen, president of the German veter- 
inary council. 

ton Fricker, emeritus director of the superior veterinary 
school of Stuttgart, 

Gering, superior governmental councillor, chief of the veter- 
inary department of the Home Secretary at Munich, 

Hahn, aulic councillor and director of the superior veterinary 
school of Munich, 

Dr. Lorenz, superior medical councillor at Darmstadt, 

Noyer, professor at the veterinary school of Berne, 

Dr. Pflug, Professor of veterinary medicine at the Uni- 
versity of Giessen, 

Reckl, privy councillor, member of the Imperial board of 

health at Berlin, 

Dr. Schmaliz, professor at the superior veterinary school 
at Berlin, 

Dr. Schütz, privy councillor, professor at the superior 
veterinary school of Berlin, 

Dr. Siedamgrotzky, privy medical councillor, professor at 
the superior veterinary school of Dresden, Chief of 
the veterinary service of Saxony, 





XXVI 


Messrs. Dr. Sussdorf, director and professor of the superior veter- 
inary school of Stuttgart, 
Zipperlen, professor at the agricultural academy of Hohen- 
heim, member of the medical college of Wurtemberg, 
Dr. Casper, veterinary surgeon at Hæchst on the Main, was 
appointed General secretary, and as secretaries: 
Dr. Olt, lecturer at the superior veterinary school of Hanover, 
Siegen, Chief of the veterinary service of Luxemburg. 

At first, the Committee of Organization applied to the Municipal 
Council of the city of Baden, which on the 12" of March 1897 
replied, that the Council had decided to offer the Congress of 1899, 
free of charge, the necessary halls for the meetings, and also, through 
the Baths Committee, to provide recreations and amusements for 
the members of the Congress. 

The Committee of Organization then made application to the 
Home Secretary of the Grand-Duchy, who, by decision of the 
18% of March 1897, authorized the holding of the meeting of the 
VI[™ Congress at Baden, and promised to invite the various govern- 
ments to send representatives to the Congress. 

To obtain a subvention from the Government, the Committee 
of Organization presented to the Secretary a complete budget, and 
on the 10% of March 1898 received notice that the Chancellor of 
the Empire had, at the request of the Government of the Grand- 
Duchy of Baden, granted the Congress a subvention of 10000 Marks 
from the Imperial funds, and also that the Government of Baden 
had, on its side, granted an allowance of 2000 Marks. 


The veterinary societies from Baden and Wurtemberg gave 
a contribution of 1200 and of 500 Marks; and on their side, most 
of the German veterinary societies provided towards the expenses 
of the Congress by amounts which formed a total of 7625 Marks. 


Success being assured from the financial point of view, the Com- 
mittee fixed the date of the meeting for the month of August (from 
the 7“ to the 12") and the fee of each member at 12 Marks; the 
ladies’ at 6 Marks. 

The subjects to be treated by the Congress were selected, in 
the first place, among those which had been discussed at previous con- 
gresses and which had not been finally disposed of; such as: the 
spreading of epizooties in consequence of international cattle trade, 
the use of the meat and milk of tuberculous animals, the measures to 
be taken against tuberculosis. In the second place, the Committee 
considered the questions of the day, such as the fight against foot and 
mouth disease, that against swine epizooties, the organization of 
meat inspection, and finally the questions interesting the profession, 
such as professional teaching and organization of the sanitary service. 

This programme being accepted, the Committee communicated 
with the reporters, the list of which is given further on. 

The discussions at the Congress of Berne having shown that 
the resolutions taken at previous Congresses, in relation to questions 


XXVII 


ui the new programme, were not sufficiently known, the Committee 
of Organization requested its general secretary, Dr. Casper, to make 
a collection of these resolutions and those of other large meetings, 
which has been printed and distributed, after translation, to all the 
members of the Congress. The Committee had decided that German, 
English and French should be the official languages of the Congress. 

The financial management was committed to the branch 
establishment of the Rheinische Credit Bank at Baden and placed 
under the control of the President of the Organization Committee. 

To obtain a large foreign participation, the creation of sub- 
committees in all States had been decided upon and circulars 
dated May 25 1898 were sent to influential foreign veterinary 
surgeons to invite members of the profession and agriculturists to 
take part in the VII Congress. At the same time the editors of 
all the professional journals were urged to call the attention of their 
readers to the Congress. Foreign governments were invited by the 
Imperial Foreign Office to send delegates. The Government of 
Baden issued the same invitation to other German Governments; on 
its side the Committee of Organization applied with the same object 
to all the large cities of Germany and other countries, to all the 
veterinary Societies, to the veterinary and agricultural schools, to 
German universities, to representative bodies, Agricultural Societies, 
professional and important political journals, as well as to some 
eminent scientific men. 

His Royal Highness, the Grand Duke Frederick of Baden, 
did a special honour to the Congress in receiving on the 24th of May 
1899, a deputation of the Committee of Organization and kindly 
granting his high protectorate to the Congress. 

With the object of facilitating the discussion and the settlement 
of the questions of the programme, the Committee of Organization 
decided to arrange section meetings, by way of condensing, as much 
as possible, the opinions of the reporters, and reducing them to simple 
motions to be discussed and voted upon at the general meeting. 

The regulations of the VIIt Congress were made from those 
of previous meetings. Having been adopted by the Committee of 
Organization and then translated, they were sent to the professional 
journals and the sub-committees formed in the various States. 

_ The preparatory works of the congress, which were almost 
entirely done by the President of the Committee of Organization, 
required the appointment of assistants, in the first place for the 
translation of the reports. 


Messrs. Haas, veterinary surgeon of the district of Metz, 
Lüpke, professor at the superior veterinary school of Stuttgart 
Noyer, professor at the veterinary school of Berne, 
Siegen, chief of the veterinary service of Luxemburg, 
Zündel, veterinary surgeon of the district of Mülhausen, 
and the president of the Committee took charge of the translations 
M French and German. However, the quantity and the urgency of 


XXVIII 


the work obliged the Committee to have some translations done 
by other persons who were paid for them, sometimes at high figures. 
until Professor Doctor Liautard, director of the American Veterinary 
College of New-York, very kindly took charge of the translations 
into English and of English into French. However, paid assistants had 
yet to be employed. The bureau of the Committee of Organization 
had as many as four and five secretaries. But as the translators 
belonging to the profession did not accept anything except their 
actual expenses, and as the reporters, with few exceptions, refused 
all remuneration beyond the re-imbursing of their own expenses, the 
Committee saved much money on these accounts and is happy to 
express here its sincere thanks. 

The reports were translated as soon as they had arrived (that 
date was sometimes very late); financial considerations and want 
of time made it necessary to shorten some translations, and in 
some cases only extracts could be made. It was possible to give the 
French and English reports to the printers only after they were 
copied so as to avoid typographical errors. The printing proofs, 
especially the French and English ones, had to be given to specialists, 
which increased the expenses to a sensible extent. Notwithstanding 
all these difficulties, the Committee succeeded in publishing, before 
the meeting of the Congress, all the reports in three languages. 

The printing was done hy the Court’s printing establishment, 
E. Kelblin of Baden-Baden. 

For the immediate translation of the speeches, and particularly 
of the motions and resolutions of the sittings of the Congress, the 
Committee had secured the assistance of a sufficient number of 
translators and shorthand writers. 

The Municipal Council of Baden had, on the other hand, taken 
charge of the formation of a special Committee for lodging and 
amusements, in connection with the Committee of Organization. 

It remains to state that the ladies of the city of Baden have 
had the kindness to form a special Committee for the reception of 
the ladies of the members of the Congress. 


XXIX 


Mitglieder des Kongresses. 


Membres. — Members. 


Ehrenpräsident. 
Président d'honneur. — Honorary president. 
Excellenz Dr. Eisenlohr, Wirkl. Geh.-Rath I. Klasse, Minister des Innern, 
Karlsruhe. 
Geschäftsausschuss. 
Comité d'organisation. — Committee of management. 

Vorsitzender: Dr. Lydtin, Geh. Oberregierungsrat, a. o. Mitglied 
President: des Kaiserlichen Gesundheitsamtes, Baden- 
Chairman: Baden. 

Stellvertr. Vorsitzender: Hafner, Regierungsrat und technischer Referent 
Vice-President: für Veterinärwesen und Viehzucht im Mini- 
Vice-Chairman : . sterium des Innern, Karlsruhe. 

Generalsekretär: 

Secretaire general: Dr. med. Casper, Tierarzt, Höchst a. Main. 

General secretary: 

| Gôrig, Schlachthoftierarzt, Karlsruhe. 
Schriftführer : Dr. OH, Docent an der Königl. Tierärztlichen Hoch- 
Secrétaires : 
. schule, Hannover. 
Secretaries: 


Siegen, Großh. Staatstierarzt, Luxemburg. 


Brsswänger, Regierungsrat und ordentl. Mitglied des Medizinalkollegiums, 
Stuttgart. 

Berser, Großh. Veterinärrat, Pforzheim. 

breux, Großh. Bezirkstierarzt, Baden-Baden. 

Dr. Dammann, Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Professor und Direktor 
der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Hannover. 

Dr. Dieckerhoff, Geh. Regierungsrat, Professor und Rektor der Königl. Tier- 
ärztlichen Hochschule, Berlin. 

Dr. Ellenberger, Geh. Medizinalrat, Professor an der Königl. Tierärztlichen 
Hochschule, Dresden. 

Dr. Esser, Geh. Medizinalrat, ord. Professor an der Universität, Präsident 
des deutschen Veterinärrats, Göttingen. 


XXX 





von Fricker, emer. Professor und Direktor der Königl. Tierärztlichen Hoch- | 


schule, Mitglied des Kônigl. Medizinal-Kollegiums, Stuttgart. 


Fuchs, Ph, Großh. Bezirkstierarzt, Direktor des stadt. Schlacht- und Vieh- | 


hofes, Mannheim. 

Goering, Ph. Oberregierungsrat im Ministerium des Innern und Landes- 
tierarzt, München. 

Hahn, Hofrat, Professor und Direktor der Kgl. Tierärztl. Hochschule, München. 

Dr. Lorenz, Grofh. Ober-Medizinalrat, Hof- und Landesgestüts-Veterinärarzt, 
Darmstadt. 

Noyer, E., Professor der Tierarzneischule, Bern. 

Dr. Pflug, o. 6. Professor an der Universität, Gießen. 


Reckl, Geh. Reg.-Rat, ordentl. Mitglied des Kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin 


Dr. Schmaltz, Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Berlin. 


Dr. Schütz, Geh. Regierungsrat, Professor an der Königl. Tierärztlichen 


Hochschule, Berlin. 


Dr. Siedamgrotzky, Geh. Medizinalrat, Professor an der Konig]. Tierärztlichen — 


Hochschule und Landestierarzt, Dresden. 

Stadler, Verbands-Inspektor und Bezirkstierarzt, Karlsruhe. 

Dr. Sussdorf, Professor und Direktor der Königl. Tierärztlichen Hochschule, 
Stuttgart. 

Zipperlen, Professor an der Landwirtschaftlichen Akademie und Mitglied des 
Königl. Medizinalkollegiums, Hohenheim. 


Ehrenmitglieder. 
Membres honoraires. — Honorary Members. 


Chauveau, C., inspecteur général des Ecoles vétérinaires, membre de l’Académie 
de médecine, Paris. 


Dr. Koch, R., Geheimer Rat, Professor, Direktor des Instituts fiir Infektions- 
krankheiten, a. o. Mitglied des Kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin. 


Dr. Lydtin, A., Geheimer Oberregierungsrat, a. o. Mitglied des Kaiserlichen 
Gesundheitsamtes, Baden-Baden. 

Dr. Réu, M., Professor, K. K, Hofrat, emer. Direktor der Tierarzneischule, 
Graz. 


Ehrengäste. 


Hotes invités. — Invited Guests. 


* Dr. Battlehner, Geheimrat, Medizinalreferent im Ministerium des Innern in 
Karlsruhe. 

* Dr. Baumgartner, Medizinalrat, dirig. Arzt des stadt. Krankenhauses, Baden. 

* Bismarck, Graf von, Major a. D., auf Lilienhof bei Ihringen. 

Dr. Bollinger, Geh. Ober-Medizinalrat, Professor an der Universitat München. 

Dr. Deucher, eidgenöss. Bundesrath, Ehrenpräsident des VI. Internafionalen 
Tierarztlichen Kongresses, Bern. 

* Fieser, R., Bürgermeister der Stadt Baden. 

* Gönner, Alb., Oberbiirgermeister der Stadt Baden-Baden. 


* Die mit Sternchen bezeichneten Gäste haben am Kongresse teilgenommen. 


XXXI 


* Haape, Geh. Regierungsrat und Großh. Amtsvorstand in Baden-Baden. 

° Hebting, H, Großh. Amtmann, Baden. 

*Dr. Kelch, Geh. Oberregierungsrat, Vortragender Rat im Reichsamt des 
Innern, Berlin. 

*Dr. med. Köhler, Wirkl. Geh. Oberregierungsrat, Direktor des Kaiserlichen 
Gesundheitsamtes, Berlin. 

*Dr. Krems, Ministerialrath, Referent für Landwirthschaft im Ministerium 
des Innern, Karlsruhe. 

* Küster, Geh. Regierungsrat, Vortrag. Rath im Königl. Preuss. Ministerium 
für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Berlin. 

*Dr. Löffler, Geh. Medizinalrat, Professor an der Universität Greifswald. 

* Noyer, Professor, Generalsekretär des VI. Internationalen Tierärztlichen Kon- 
gresses, Bern. 

* Potierat, Oberst, eidgen. Oberpferdearzt und Viehseuchenkommissär, Präsident 
des VI. Internationalen Tierärztlichen Kongresses, Bern. 

*r. Raupach, Excellenz, Wirklicher Staatsrat, Professor und Direktor des 
Veterinär-Instituts, Dorpat (Rußland). 

Reinhard, Karl, Großh. Oberamtmann, Baden 

* Röckl, Johann Georg, Geh. Regierungsrat, ordentl. Mitglied des Kaiserlichen 
Gesundheitsamtes, Berlin. 

* Dr. Schliep, Sanitätsrat in Baden-Baden. 

Dr. Schotteliue, Professor an der Universität Freiburg (Breisgau). 

Schroeter, Regierungsrat und Hilfsarbeiter im Königl. Preuß. Landwirthschafts- 
Ministerium, Berlin. 


Delegierte der Regierungen. 
Délégués des gouvernements. — Government Delegates. 


Argentinien: Sivori, Fréderico, vétérinaire, Buenos-Aires. 


Belgien : Degive, professeur et directeur de l’Ecole royale de médecine 
vétérinaire, Brüssel. 
Dr. Stubbé, inspecteur vétérinaire au Ministère d'agriculture, 
Brüssel, 
Bulgarien: Bitschef, P., Kreistierarzt, Varna. 
Tuleff, Ican, Chef der tierärztlichen Abteilung im Handels- 
und Ackerbau-Minsterium, Sofia. 


Canada : Dr. Eachran, M., Professor, Chief veterinary adviser to 
the Government of Canada, Montreal. 

Dänemark : Dr. med. Bang, Chefarzt des Veterinärwesens, Professor 
an der Kônigl. Tierärztlichen Hochschule, Kopen- 
hagen. 

Ecuador : Dr. Dammann, Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Direktor 
der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Hannover 

England: Cope, C. A., Chief veterinary officer of the Board of Agri- 


culture, London. 
Dr. Mc. Fadyean, Professor and President of the Royal 
Veterinary College, London. 


XXXII 


Frankreich : Chauveau, Inspecteur général des Ecoles vétérinaires, 
Landwirtschafts- membre de l’Académie de médecine, Paris. 
ministerium. Arloing, professeur et directeur de l’Ecole nationale vété- 
rinaire, Lyon. 
Barrier, professeur à l'Ecole nationale vétérinaire, conseiller 
général de la Seine, Alfort-Paris. 
Constant, C., vétérinaire inspecteur des services sanitaires 
au Ministère de l’agriculture, Paris. 
Leclainche, E., professeur à l’Ecole nationale vétérinaire, 
Toulouse. 
Lesbre, professeur à l'Ecole nationale vétérinaire, Lyon. 
Nocard, Ed., professeur à l'Ecole nationale vétérinaire, 
membre de l’Académie de médecine, Alfort-Paris. 
Teyssandier, inspecteur des services sanitaires des animaux, 
Paris. 
Kriegs- Aureggio, vétérinaire principal de 1re Classe, inspecteur 
Ministerium du service vétérinaire du 8e, 13e, 14e et 15€ corps 
d'armée, Lyon. 
Verwaltung 
von Algier : Ismert, G. T. R., vétérinaire, Alger. 
Regentschaft 
von Tunis: Ducloux, inspecteur de l’Elevage dans la régence à Tunis. 
Japan : Tokishige, Hatsukuma, Assistent-Professor an der landwirt- 
schaftlichen Abteilung der Universität, Tokio. 
Luxemburg : Siegen, Staatstierarzt, Luxemburg. 
Marocco: Sid-Hach Mahommed-Bennona, délégué marocain. 
Sid-Mostafà-Zandi. 
El-Arbi-ben-Dahman, interprète de l'Ambassade de Maroc. 
Natal: ' Theiler, Landestierarzt, Pretoria. 
Niederlande: Dr. Ruysch, Ministerialrat im Ministerium des Innern, 
s’Gravenhage. 
Dr. Wirtz, Direktor der Staats-Tierarzneischule, Utrecht. 
(Kriegsministerium) Hinze, Oberstleutnant, Cheftierarzt, s’Gravenhage. 
Norwegen: Dr. Malm, Direktor der tierärztlichen Angelegenheiten im 
Ministerium des Innern, Christiania. 
Österreich-Ungarn: 


a) Österreich: 


b) Ungam: 


Peru: 
Portugal: 


Sperk, K. K. Ministerialrat, Referent für das Veterinär- 
wesen im K. K. Ministerium des Innern, Wien. 

Dr. Hutyra, Universitäts-Professor und Rektor der Königl. 
Tierärztlichen Hochschule, Budapest. TS 

Dr. von Rétz, Stefan, Professor an der Kônigl. Tierärzt- 
lichen Hochschule, Budapest. 

Tdtray, Königl. Ungar. Oberstaatstierarzt, Budapest. 


Dr. Middendorf, Peruanischer Konsul, Berlin. 


Dr. Nogueira, professeur à l’Institut agronomique et vété- 
rinaire, Lisbonne. 


Rumänien: 


Russland: 


Sehweden: 


Sehwelz : 
Bundesrat: 


Canton Bern: 
Cant. Fribourg: 


Canton Zürich: 
Cant. Lausanne: 
Cant. St.Gallen: 


Serbien: 


Transvaal: 
Uruguay: 
Venezuela : 


XXXII 


Joeu, Chef du service vétérinaire civil, Bucarest. 

Loeusteanu, professeur et directeur de l’Ecole supérieure 
de médecine vétérinaire, Bucarest. 

Riegler, Chef de section a l’Institut de Bactériologie, 
Bucarest. 


con Raupach, Excellenz, wirklicher Staatsrat, Professor 
und Direktor am Tierärztlichen Institut, Dorpat. 


Kjerrulf, Städtischer Ober-Veterinär, Stockholm. 


Potterat, Oberst, eidgen. Oberpferdearzt und Viehseuchen- 
Kommissär, Bern. 

Noyer, Professor an der Tierarzneischule, Bern. 

Hess, Sanitätsrat, Professor an der Tierarzneischule, Bern. 

de Scholler, président du conseil d’Etat, Fribourg. 

Maillard, G., vétérinaire, Fribourg. 

Hirzel, Sanitätsrat, Professor an der Tierarzneischule, Zürich. 

Borgeaud, directeur des abattoirs, Lausanne. 

Brändle, Sanitätsrat, Cantontierarzt, St. Gallen. 


Popovitsch, Chef-Tierarzt im Königl. Serb. Ministerium 
des Innern, Belgrad. 


Theiler, A., Landestierarzt, Pretoria. 
Garabelli, Minister von Uruguay, Paris. 
Vollmer, Konsul fir Venezuela, Hamburg. 


Vereinigte Staaten von Nord-Amerika: 


Dr. Noergaard, Director of the path. department of the 
Bureau of Animal Industry, Washington. 


Deutschland: 


Reiehsregierung: Dr. med. Köhler, Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat, 


Preussen : 
(Landwirtschafts- 
ministerium). 


Direktor des Kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin. 
Dr. Kelch, Geheimer Oberregierungsrat, Vortragender Rat, 
Veterinär-Referent im Reichsamte des Innern, Berlin. 
Rœckl, Geheimer Regierungsrat, ordentliches Mitglied des 
Kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin. 


Küster, Geheimer Regierungsrat, Vortragender Rat im 
Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und 
Forsten, Berlin. 

Dr. Dammann, Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Pro- 
fessor und Direktor der König]. Tierärztlichen Hoch- 
schule, Hannover. 

Dr. Dieckerhoff, Geh. Regierungsrat, Professor und Rektor 
der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Berlin. 

Dr. Schütz, Geh. Regierungsrat, Professor an der Königl. 
Tierärztlichen Hochschule, Berlin. 


II 


XXXIV 


(Kriegs- Delegierte deutsche Militärtierärzte. 
ministerium.) Vétérinaires militaires délégués des Gouvernements allemands. 
German military veterinarians. 


a) Seitens der Kgl. Inspektion des Militar-Veterinarwesens : 


Grammlich, Königl. Oberroßarzt, Inspicient der Militar- 
Roßarztschule. 


b) Auf Anregung des Königl. Preuss. Kriegsministeriums 
seitens der Generalkommandos und der einzelnen 
Truppenteile: 


Die Corpsroßärzte: 
Bleich, Danzig (17. Armee-Corps). 
König, Kassel (11. A.-C.). 
Plätiner, Karlsruhe (14. A.-C.). 
Pötschcke, Metz (16. A.-C.). 
Qualitz, Hannover (10. A.-C.). 
Reck, Frankfurt a. M. (18. A.-C.). 
Strauch, Breslau (6. A.-C.). 
Thietz, Magdeburg (4. A.-C.). 
Wesener, Posen (5. A.-C.). 


Die Oberroßärzte: 
Christiani, Darmstadt. 
Duvinage, Stendal. 
Ehlert, Frankfurt a. M. 
Graf, Merseburg. 
Höhnke, Darmstadt. 
Krause, Hanau. 
Pfund, Karlsruhe. 
Reinländer, Oldenburg. 
Rind, Kassel. 

Scholtz, Karlsruhe. 
Schröder, Rastatt. 
Steffens, Hannover. 
Tetzner, Metz. 
Timm, St. Johann. 
Zeitz, Magdeburg. 


Die Roßärzte: 
Amann, Rastatt. 
Brose, Durlach 
Geismar, Karlsruhe. 
Krankowski, Bromberg. 
Krill, Karlsruhe. 
Moll, Hagenau. 
Werner, Kassel. 


Der Unterroßarzt: 
Dr. Hock, Demmin. 





XXXV 


Bayern: Goering, Oberregierungsrat im Königl. Ministerium des 
Innern und Landestierarzt, München. 
Sachsen : Dr. Siedamgrotzky, Geh. Medizinalrat, Professor an der 
(Königreich). Königl. Tierärztlichen Hochschule, Dresden. 


Württemberg: Beisswänger, Regierungsrat, ordentl. Mitglied des König]. 
Medizinal-Kollegiums, Stuttgart. 
Dr. Sussdorf, Professor und Direktor der Königl. Tierärzt- 
lichen Hochschule, Stuttgart. 
Zipperien, Professor, Mitglied des Königl. Medizinal- 
Kollegiums, Hohenheim. 
13.tKönigl.Württ.) Bub, Corpsroßarzt, Stuttgart. 
Armee-Corps. Kauffmann, Oberrofarzt, Ulm. 
Weinbeer, Oberroßarzt, Stuttgart. 


Baden: Dr. Krems, Ministerialrat, Technischer Referent für Land- 
wirtschaft im Ministerium des Innern, Karlsruhe. 
Hafner, Regierungsrat, Technischer Referent für das 
Veterinärwesen im Ministerium des Innern, Karlsruhe. 
Hessen : Dr. Lorenz, Obermedizinalrat, Darmstadt. 


Keekienburg - Schwerin: 
Peters, Großh. Veterinärrat, Marstall - Oberroßarzt und 
Obertierarzt, Schwerin. 


Oldenburg : Dr. Greve, Landes-Obertierarzt, Mitglied des Landes- 
Medizinal-Kollegiums, Oldenburg. 


Braunsehweig: Saake, Kreistierarzt, Mitglied des Ober-Sanitäts-Kollegiums, 
Wolfenbüttel. 
Sachsen - Meiningen: 
Dr. Vaerst, Medizinal - Assessor, Mitglied der Medizinal- 
Deputation und Amtstierarzt, Meiningen. 


Sachsen - Coburg - Gotha: 

Dr. Lungershausen, Landestierarzt, Coburg. 
Anhalt: Piri, Landestierarzt und Veterinär-Assessor, Dessau. 
Sehwarzburg - Rudolstadt: 

Maximilian, Hof- und Bezirkstierarzt, Rudolstadt. 
Sehaumburg - Lippe: 

Lungershausen, Landestierarzt, Bückeburg. 
Lübeek : Fenner, Staatstierarzt, Lübeck. 
Bremen: Dr. med. Focke, Mitglied des Gesundheitsrates, Bremen. 
Elsass - Lothringen: 


Feist, Regierungsrat und Landestierarzt, Strassburg. 


XXXVI 


Delegierte Tierärztlicher und anderer hôherer Lehranstalten. 


Déléqués des Ecoles vétérinaires et d'autres Instituts d'enseignement supérieurs. 
Delegates from Deterinary Colleges and other High Schools. 


Alfort, Ecole nationale de médecine veterinaire: 
Trasbot, professeur et directeur 
Berlin, Königliche Tierärztliche Hochschule: 
Dr. Dieckerhoff, Geh. Regierungsrat, Professor und Rektor. 
Dr. Schütz, Geh. Regierungsrat, Professor. 
Bern, Tierarzneischule: 
Berdez, Professor und Direktor. 
Brüssel, Ecole royale de médecine vétérinaire : 
Laho, professeur. 
Mosselmann, professeur. 


Bucarest, Ecole supérieure de médecine vétérinaire: 
Locusteanu, professeur et directeur. 


Budapest, Königliche Tierärztliche Hochschule: 
Dr. Hutyra, Professor und Rektor. 
Dr. con Rdtz, Stefan, Professor. 
Dorpat, Veterinär-Institut: 
con Raupach, Excellenz, Wirkl. Staatsrat, Direktor und Professor. 
Dresden, Königliche Tierärztliche Hochschule: 
Dr. Elienberger, Geh. Medizinalrat, Professor. 
Dr. Siedamgrotzky, Geh. Medizinalrat, Professor. 
Edinburgh, New Veterinary College: 
Williams, W , Professor and Director. 
Williams, W. Owen, Professor. 
Hannover, Königliche Tierärztliche Hochschule: 
Dr. Dammann, Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Professor 
und Direktor. 
Dr. Malkmus, Professor. 
Kasan, Veterinär-Institut: 
Holzmann, C., Professor. 


Kopenhagen, Königliche Tierärztliche Hochschule: 
Dr. Bang, Professor, 
Dr. Friis, Professor. 
Lemberg, K. und K. Tierärztliche Hochschule : 
Dr. Szpilmann, Professor und Rektor. 
Lissabon, Institut agronomique et vétérinaire: 
Dr. Nogueira, professeur. 
London, Royal Veterinary College: 
Dr. Mc. Fadyean, professor and president. 
Lyon, Ecole nationale vétérinaire : 
Arloing, professeur et directeur. 
Cadéac, professeur. 
Lebre, professeur. 








XXXVII 


Montreal, Mc. Gill, University: 
Eachran, M., Professor. 
München, Königliche Tierärztliche Hochschule : 
Dr. Kitt, Professor. 
Dr. Stoss, Professor. 
New-Castle (England) Royal Veterinary College: 
Trigger, President. 
New-York, American Veterinary College: 
Dr. Liautard, Professor and Director. 
Prag, Medicin. Fakultät der K. K. Deutschen Karl Ferdinand Universität: 
Dexler, Professor der Tierseuchenlehre. 
Stockholm, Königliches Veterinär-Institut: 
Lundgren, Professor und Direktor. 
Stuttgart, Königliche Tierärztliche Hochschule: / 
Dr. Sussdorf, Professor und Direktor. 
Tokio (Komaba-Tokio), College of Agriculture Imperial University : 
Tokishige, H., Assistant Professor. 
Toulouse, Ecole nationale vétérinaire: 
Neumann, professeur. 
Leclainche, professeur. 
Turin, Ecole vétérinaire supérieure : 
Perroncito, professeur et directeur. 
Utrecht, Königliche Staatstierarzneischule : 
Dr. Wirtz, Professor und Direktor. 
van Esveld, Professor. 
Zürich, Tierarzneischule : 
Dr. Zschokke, Professor und Direktor. 


Delegierte der Städte und Provinzen. 


Délégués des municipalités et départements. — Delegates from municipalities 
and counties. 


Aachen: Bockelmann, Schlachthof-Direktor. 

Amsterdam: van der Sluys, Obertierarzt, Direktor des städt. Schlacht- 
und Viehhofes. 

Antwerpen: Weemaes, directeur de l’abattoir. 


Apolda (Sachsen): Gerlach, Direktor des städt. Schlacht- und Viehhofes. 
Berlin : Reissmann, Direktor der städtischen Fleischschau. 
Brandenburg : Schrader, Schlachthof-Direktor. 


Breslau : Marschner, Schlachthof-Obertierarzt. 
Bucarest : Popescu, directeur de l’abattoir. 
Budapest: Breuer, Schlachthaus-Obertierarzt. 


Charlottenburg: Seifert, Konig]. Kreistierarzt. 
Crajova'Rumänien’ Augustin, vétérinaire de la ville. 


XXX VIII 


Darmstadt : Dr. Garth, Schlachthof-Direktor. 

Dresden: Dr. Edelmann, Direktor der städt. Fleischbeschau. 
Fiume: Munich, Kommissär des Schlachthauses. 

Freiburg (Breisgau) Metz, Schlachthof-Verwalter. 

Halle a.S.: © Reimers, Direktor des Schlacht- und Viehhofes. 
Heidelberg: Zahn, Schlachthof-Inspektor und Bezirkstierarzt. 
Hildesheim: Jacobs, Schlachthaus-Inspektor. 


Höchst a. M.: Müller, Königl. Kreistierarzt, Schlachthof-Inspektor. 


Ilfov (Rumänien): Alerandrescu, vétérinaire de département. 
Departement 


Karlsbad (Böhmen) Messner, Stadttierarzt und Leiter derSchlachthofverwaltung. | 


Karlsruhe: Bayersdörfer, Direktor des städtischen Schlacht- und Vieh- 
hofes. 

Kattowitz: Andrich, Schlachthof-Direktor. 

Köln (Rhein): Goltz, Schlachthof-Direktor. | 

Königsberg: Maske, Direktor des städtischen Schlacht- und Viehhofes. | 
(Ostpreußen) ! 

Landau (Pfalz): Feil, Schlachthof-Direktor und Bezirkstierarzt. 

Leipzig: Hengst, Schlachthof-Direktor. 

Magdeburg: Colberg, Direktor des Schlacht- und Viehhofes. 

Mannheim: Fuchs, Schlachthof-Direktor und Bezirkstierarzt. 

München: Mölter, städt. Obertierarzt am Schlachthof. 

Nürnberg: Rogner, Schlachthof-Direktor. 

Paris: Veber, Adrien, Vice-président du Conseil municipal, avocat 

(Département à la cour d’appel de Paris. 

de la Seine) Le Grandais, secrétaire du Conseil municipal. 


Achille, conseiller général de la Seine. 

Barrier, professeur à l’Ecole nationale vétérinaire d’Alfort, 
conseiller général de la Seine. 

Duprez, chef du service vétérinaire du département de la 
Seine. 

Fourest, vétérinaire, conseiller général de la Seine. 

Pforzheim: Berner, Großh. Veterinärrat. 
Distel, Stadtrat. 


Plauen (Sachsen): Angermann, Schlachthof-Direktor. 


Potsdam: Klepp, Schlachthof-Direktor. 

Rostock: Längrich, Schlachthof-Inspektor. 
Schwerin: Wilbrandt, Schlachthof-Direktor. 
Spandau: Schubarth, Schlachthof-Direktor. 


Straßburg (Elsaß): Goetz, Schlachthof-Direktor. 

Straubing (Bayern) Heiss, Schlachthof-Direktor und Bezirkstierarzt. 

Teleorman, Rumänien (Département): Bibire, vétérinaire de département, 
Turnu-Magurele. 

Zwickau: Rieck, M., Direktor des Schlacht- und Viehhofes. 











XXXIX 


Delegierte Tierärztlicher Gesellschaften und Vereine. 


Délégués de sociétés et corporations vétérinaires. — Delegates from 
veterinary #ssociations. 


Belgien. 
Société royale de médecine publique: 
Laho, professeur à l’école royale de médecine vétérinaire, Bruxelles. 
Mosselmann, professeur à l’école royale de médecine vétérinaire, 
Bruxelles. 
Cercle de médecine vétérinaire de Charleroi: 
Daloze, vétérinaire, Charleroi. 


Deutschland. 
Deutscher Veterinärrat : 


Dr. Esser, Geh. Medizinalrat, ord. Professor an der Universität, 
Königl. Departementstierarzt, Präsident des Veterinärrates, 
Göttingen. 


Preussen. 
Tierärztlicher Provinzialverein für Ostpreußen: 
Dr. Mehrdorf, Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär- 
Assessor, Königsberg. 
Verein Westpreussischer Tierärzte: _ 
Preusse, Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-Assessor, 
Danzig. 
Verein Brandenburger Tierärzte: 
Klein, Konig]. Kreistierarzt, Berlin. 
Dr. Peter, Königl. Kreistierarzt, Angermünde. 
Verein Berliner Tierärzte: 
Dr. Ostertag, Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, 
Berlin. 
Tierärztlicher Provinzialverein im Reg.-Bezirk Köslin: 
Brietzmann, Königl. Departements-Tierarzt, Köslin. 
Dr. med. Schwarz, Schlachthof-Direktor, Stolp. 
Tierärztlicher Provinzialverein für Posen: 
Heyne, Königl. Departements-Tierarzt u.Veterinär-Assessor, Posen. 
Verein Schlesischer Tierärzte: 
Dr. R. Arndt, Königl. Departements-Tierarzt, Oppeln. 
Arndt, F., Königl. Kreistierarzt, Landshut. 
Kattner, Königl. Kreistierarzt, Neustadt, O.-S. 
Klipstein, Königl. Kreistierarzt, Jauer. 
Scharmer, Konig]. Departements-Tierarzt, Liegnitz. 
Tierärztlicher Centralverein der Provinz Sachsen, der Anhaltischen und 
Thüringischen Staaten: 
Colberg, Schlachthof-Direktor, Magdeburg. 
Pirl, Landestierarzt und Veterinär-Assessor, Dessau. 


XL 


Verein Thüringer Tierärzte: 
Dr. Künnemann, Medizinal-Assessor,Leiter derVeterinärklinik, Jena. 
Dr. Lungershausen, Landestierarzt, Coburg. 
Dr. Vaerst, Medizinal-Assessor und Amtstierarzt, Meiningen. 
Wallmann, Königl. Departements-Tierarzt, Erfurt. 
Verein Schleswig-Holsteinischer Tierärzte: 
Eiler, Königl. Kreistierarzt, Flensburg. 
Tierärztlicher Verein der Provinz Westfalen: 
Johow, Königl. Departements-Tierarzt, Minden, 
Verein der Schlachthoftierärzte im Reg.-Bezirk Amsberg: 
Albert, Direktor des städt. Schlachthauses, Iserlohn. 
Verein Rheinpreussischer Tierärzte: 
Koll, Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär- Assessor, 
Koblenz. 
Dr. Lothes, Königl. Departements-Tierarzt, Köln. 
Schmitt, Königl. Departements-Tierarzt, Düsseldorf. 
Verein der Tierärzte des Reg.-Bezirks Aachen: 
Dr. Schmidt, Königl. Departements-Tierarzt, Aachen. 
Verein der Tierärzte des Reg.-Bezirks Düsseldorf: 
Schmitt, Königl. Departements-Tierarzt, Düsseldorf. 
Verein Kurhessischer Tierärzte: 
Tietze, Konig]. Departements -Tierarzt und Veterinär - Assessor, 
Kassel. 
Verein der Tierärzte des Reg.-Bezirks Wiesbaden: 
Pitz, Königl. Kreistierarzt, Eltville. 
Verein der Tierärzte des Saargebietes: 
Mette, Königl. Kreistierarzt, Saarbrücken. 
Dr. Steinbach, Königl. Departements -Tierarzt und Veterinär- 
Assessor, Trier. 


Bayern. 
Verein Münchener Tierärzte: 
Molter, Städt. Obertierarzt, München. 
Tierärztlicher Kreisverein für Oberbayern: 
- Schmutterer, Königl. Bezirkstierarzt, Ebersberg. 
Tierärztlicher Kreisverein für Niederbayern: 
Saurer, Städt. Bezirkstierarzt, Landshut. 
Tierärztlicher Kreisverein für Oberfranken: 
Engel, Heinr., Königl. Bezirkstierarzt, Bayreuth. 
Mack, Gust., Königl. Bezirkstierarzt, Forchheim. 
Tierärztlicher Kreisverein für Mittelfranken: 
Schweinhuber, Königl. Bezirkstierarzt, Ansbach. 
Tierärztlicher Kreisverein für Unterfranken: 
Bossert, Königl. Bezirkstierarzt, Würzburg. 
Tierärztlicher Kreisverein für die Pfalz: 
Thomas, Königl. Bezirkstierarzt, Ludwigshafen. 
Tierärztlicher Kreisverein für Schwaben und Neuburg: 
Junginger, Königl. Bezirkstierarzt, Mindelheim. 


XLI 


Württemberg. 
Tierärztlicheg Verein für Württemberg: 
Ostertag, Königl. Oberamtstierarzt, Gmünd. 


Sachsen (Königreich). 

Verein für die Kreishauptmannschaft Leipzig. 

Hengst, Königl. Bezirkstierarzt und Schlachthofdirektor. 
Verein für die Kreishauptmannschaft Zwickau: 

Uhlich, Königl. Bezirkstierarzt, Chemnitz. 

Baden. 

Verein Badischer Tierärzte: 

Braun, Großh. Bezirkstierarzt, Baden-Baden. 


Hessen. _ 
Landesausschuß der drei veterinär-medizinischen Provinzialvereine in Hessen: 
Dr. Lorenz, Ober-Medizinalrat, Darmstadt. 
Veterinär-medizinischer Provinzialverein für Oberhessen : 
May, Großh. Kreis-Veterinärarzt, Friedberg. 


. Oldenburg. 
Verein Oldenburger Tierärzte: 
Dr. Greve, Großh. Amtstierarzt, Oldenburg. 


Mecklenburg. 
Verein Mecklenburger Tierärzte: 
Peters, Grofh. Veterinärrat und Obertierarzt, Schwerin. 


Braunschweig. 
Tierärztlicher Verein im Herzogtum Braunschweig: 
Saake, Herzogl. Kreistierarzt, Wolfenbüttel. 


Hamburg - Altona. 
Tierarztlicher Verein von Hamburg-Altona: 
Vollers, Staatstierarzt, Hamburg. 


Elsass-Lothringen. 
Tierärztlicher Verein von Elsaß-Lothringen: 
Haas, Kaiserl. Kreistierarzt, Schlachthof-Oberinspektor, Mitglied 
des Bezirks-Gesundheitsrates, Metz. 
Zünde, Kaiserl. Kreistierarzt, Mülhausen. 


England. 
Medical Society, London: 
Dr. Brien, C. M. O., London. 
National Veterinary Association: 
Bloye, W. H., F. R. C. V. S., Plymouth. 
Central Veterinary Medical Society: 
Sutcliffe-Humdall, President, London. 


XLII 


Western Counties Veterinary Medical Association: 
Dunstan, John, President, St. Mellion. 
Lancashire Veterinary Medical Association: 
Locke, @. H., Honorary Secretary, Manchester. 
Wolstenholme, J. B., F. R. C. V. S., Manchester. 
Midland Counties Veterinary Association: 
Malcolm, John, President, Birmingham. 
Eastern Counties Veterinary Medical Society: 
Taylor, J. B. O., Secretary, Weston-Norwich. 


Frankreich. 


Société des sciences médicales vétérinaires de Lyon: 
Arloing, professeur et directeur de l’Ecole nationale vétérinaire, 
Lyon. - 
Cadéac, professeur à l’Ecole nationale vétérinaire, Lyon. 
Société vétérinaire du Loiret: 
Lucet, vétérinaire, Courtenay. 
Société vétérinaire de la Marne: 
Gobéant, J. L., vétérinaire, Reims. 
Société vétérinaire du Nord: 
Dervaux (père), vétérinaire, Armentières. 
Garet, vétérinaire, Douai. 
Société vétérinaire de l’Oise: 
Cagny, vétérinaire, Senlis. 


Fapan. 
Central-Veterinary Association of Japan: 
Tokishige, Hatsukuma, Assistant Professor of the College of 
Agriculture Imperial University, Tokio. 


Niederlande. 


Verein zur Beförderung der Tierarzneikunde in den Niederlanden: 
Hengeveld, M. J., Staats-Distriktstierarzt, Haarlem. 


Österreich-Ungarn. 


a) Österreich: 
Verein der Tierärzte in Österreich: 
Toscano, Anton, städt. Obertierarzt, Wien. 
Markiel, Niederösterreichischer Bezirkstierarzt, Gaming. 


b. Ungarn: 
Landesausschuß der ungarischen Tierärzte; 
Gracsdnyi, Königl. ungar. Veterinär-Inspektor, Pozsony. 
Dr. von Rdiz, Stefan, Professor an der Königl. Tierärztlichen 
Hochschule, Budapest. 
Siposs, Isidor, Bezirkstierarzt, Budapest. 
Sperling, Jos., Königl. ungar. Staatstierarzt, Budapest. 
Feiler, Alfred, Comitatstierarzt, Temesvär. 


XLIH 


Rumänien. 


Société de médecine vétérinaire, Bucarest: 
Locusteanu, professeur et directeur de l’Ecole supérieure de 
médecine vétérinaire, Bucarest. 
Starcorici, C., inspecteur vétérinaire, Bucarest. 


Russland. 
Tierärztlicher Verein in Kasan: 
Sapunoff, Tierarzt, Kasan. 
Finnischer tierärztlicher Verein: 
Löfmann, Gouvernementstierarzt, Kroroborg. 


Schweden. 


Schwedischer tierärztlicher Verein: 

Kjerrulf, stadt. Oberveterinär, Stockholm. 
Stockholmer Veterinär-Gesellschaft : 

Kjerrulf, städt. Oberveterinär, Stockholm. 
Svenska Fälveterinär sällskapet : 

Regnér, Königl. Bataillonsveterinär, Stockholm. 


Schweis. 


Gesellschaft Schweizerischer Tierärzte: 
Berdez, Direktor der Tierarzneischule, Bern. 
Ehrhardt, Professor an der Tierarzneischule, Zürich. 
Suter, Nationalrat, Tierarzt, Liestal. 
Verein Bernischer Tierärzte: 
Dr. Guillebeau, Professor an der Tierarzneischule, Bern. 
Eichenberger, Bezirkstierarzt, Niedau. 
Gesellschaft Züricher Tierärzte: 
Dr. Zschokke, Direktor der Tierarzneischule, Zürich. 
Ehrhardt, Professor an der Tierarzneischule, Zürich. 
Société des vétérinaires vaudois : 
Borgeaud-Brugger, À., directeur des abattoirs, Lausanne. 


Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. 
Massachusetts Veterinary Association: 
Dr. Frothingham, L., President, Boston. 


Delegierte Landwirtschaftlicher Vertretungskörper u. Vereine. 


Délégués de sociétés agricoles. — Delegates from agricultural associations. 
Deutschland. 
Preussen. 


Deutscher Landwirtschaftsrat: 
Dr. Dade, Generalsekretär. 
Bund der Landwirte: 
Lucke, C., Gutspächter, Mitglied des Reichstages, Patershausen 
bei Offenbach (Hessen). 


XLIV 


von Kiesenwetter, Rittmeister a. D., Berlin. 
Klapper, E., Schriftsteller, Berlin. 
Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg : 
Gans Edler Herr zu Putlitz, Vorsitzender des Sonderausschusses 
für Seuchen- und Veterinärwesen, Rittergutsbesitzer auf 
Gr. Pankow. 
Dr. Joest, Direktor der Rotlauf-Impfanstalt, Prenzlau, z. Z. München. 
Helfers, Direktor der Rotlauf-Impfanstalt, Prenzlau. 
Kieckhäfer, Königl. Kreistierarzt, Berlin. 
Landwirtschaftskammer für die Provinz Pommern: 
Graf von Schwerin-Löwitz, Vorsitzender der Kammer, Mitglied 
des Abgeordnetenhauses. 
Landwirtschaftskammer für die Provinz Posen: 
Endell, Major a.D., Vorsitzender der Kammer, Rittergutsbesitzer 
auf Kiekrez (Posen). 
Marks, Zuchtdirektor, Posen. 
Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen: 
von Mendel- Steinfels, Königl. Landesökonomierat, Direktor der 
Kammer, Mitglied des Abgeordnetenhauses, Halle a. S. 
Hecker, Tierarzt, Leiter des seuchenpathologischen Instituts der 
Landwirtschaftskammer für die ProvinzSachsen, Halle a.S. 
Landwirtschaftskammer für den Reg.-Bez. Wiesbaden: 
Bartmann-Lüdicke, Gutspächter, Riederhöfe b. Frankfurt a. M. 
Landwirtschaftlicher Verein Aachen: 
Dr. Schmidt, Königl. Departementstierarzt, Aachen. 
Bayern. 
Bayerischer Landwirtschaftsrat: 
Dr. Vogel, Landesinspektor für Tierzucht, München. 
Baden. 
Badischer Landwirtschaftsrat: 
Klein, Präsident des bad. Landwirtschaftsrates, Landtagsabge- 
ordneter, Wertheim. 


Mecklenburg. 


Mecklenburgischer patriotischer Verein für Ackerbau, Industrie und sittliche 
Kultur: 
Rettich, M., Großh. Domänenrat, Mitglied des Reichstags. Rostock. 


Frankreich. 


Société pour l’alimentation rationelle du bétail, Paris: 
Mir, Eugène, Sénateur, president de la société. 


Österreich. 


Landwirtschaftliche Sektion der K.K. Mährischen Gesellschaft zur Beförderung 
der Landwirtschaft, Natur- und Landeskunde: 
Rudovsky, Jos., K. K. Landestierarzt, Brünn. 





Alphabetisches Gesamt-Verzeichnis der 
Mitglieder des Kongresses. 


MEMBRES DU CONGRÈS. — MEMBERS OF THE CONGRESS. 


A 


Achille, conseiller général de la Seine, Paris. 

Ackermann, F. G., Tierarzt, Ronneburg (Sachsen-Altenburg). 

Albert, Schlachthof-Tierarzt, Iserlohn (Westfalen). 

Alexandrescu, D., vétérinaire du département, Ilfov (Rumänien). 

Alexandru, Roman, vétérinaire militaire, Giurgiu (Rumänien). 

d’Alleux, Adolf, Distriktstierarzt, Edenkoben (Bayern). 

Amann, Ernst, Königl. Roßarzt, Rastatt (Baden). 

Anckly, J., Kaiserl. Kreistierarzt, Kolmar (Elsaß). 

André, Aug., directeur de l’abattoir, Charleroi (Belgien). 

Andrich, Bernh., Schlachthofdirektor, Kattowitz (Oberschlesien). 

Angermann, R., Schlachthofdirektor, Plauen (Vogtland). 

Annales de médecine vétérinaire, Brüssel. 

Antonescu, A., vétérinaire de la ville, Calärasi (Rumänien). 

Antonescu, G. G., vétérinaire de la ville, Galatz (Rumänien). 

Antonescu, S., veterinaire de la zone, Stefanesti (Rumänien). 

Arloing, M., professeur et directeur de l’Ecole nationale vétérinaire, Lyon. 

Arndt, F., Königl. Kreistierarzt, Landeshut (Schlesien). 

Arndt, M. F. R., Dr., Kgl. Departementstierarzt, Oppeln (Schlesien). 

Arup, J., Veterinär-Konsulent der Königl. dänischen Regierung, Hamburg- 
Eilbeck. 

Attinger, Joh., Zuchtinspektor, Nürnberg. 

Augstein, O., Dr., Königl. Kreis- und Grenztierarzt, Ortelsburg (Ostpreusen). 

Augustin, Vucoi, vétérinaire de la ville, Craiova (Rumänien). 

Aureggio, vétérinaire principal de Ière Classe, Inspecteur du service vétéri- 
naire du 8e, 13e, 14°, et 15“ corps d’armée, Lyon. 

Awde, W., Veterinary Surgeon, Stockton on Tees (England). 


XLVI 


Bach, E., Tierarzt, Thun (Kanton Bern). 

Bacq, G., vétérinaire, Saint Gérard Namur (Belgien). 

Bacus, vétérinaire, Bouillon (Belgien). 

Baer, August, Bezirkstierarzt-Adjunkt, Winterthur (Schweiz). 

Bang, R., Dr., Chef-Arzt des Veterinärwesens, Professor an der Königl. 
tierärztlichen Hochschule, Kopenhagen. 

Barrier, G., professeur à l’Ecole nationale vétérinaire, conseiller général de 
la Seine, Alfort-Paris. 

Bartmann-Lüdicke, Gutspächter, Riederhdfe bei Frankfurt a. M., Vorstands- 
Mitglied der Landwirtschaftskammer ftir den Reg.-Bez. Wiesbaden. 

Basel, J., Königl. Roßarzt, Stuttgart. 

Bass, Eugen, Tierarzt, Görlitz (Schlesien). 

Bassi, Robert, professeur à l’Ecole vétérinaire, Turin. 

Baudine, L., vétérinaire, Floreffe (Belgien). 

Bauer, Georg, Tierarzt, Haslach (Baden). 

Bauer, Otto, Tierarzt, Rheinbischofsheim (Baden. 

Baum, H., Dr., Professor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Dresden. 

Baumgirtel, J., Königl. Bez.-Tierarzt, Oschatz (Sachsen). 

Bayersdörfer, F., Direktor des stadt. Schlacht- und Viehhofes, Karlsruhe. 

Becker, Hermann, Königl. Roßarzt, Wittenberg (Sachsen). 

Becker, Tierarzt, Pakosch (Posen). 

Beisswänger, Hugo, Regierungsrat und ordentliches Mitglied des Königl. 
Medizinalkollegiums, Stuttgart. 

Benkendérfer, A., Tierarzt, Mosbach (Baden). 

Bennona, E., Sid Hach Mahommed, délégué marocain, Tanger (Marocco). 

Bens, Louis Hub., Königl. Oberroßarzt, Vorsteher der Militär-Lehrschmiede, 
Breslau. 

Bentze, Th., vétérinaire de département, Calärasi (Rumänien). 

Berdez, Henri, Direktor und Professor an der Tierarzneischule, Bern. 

Berger, Max, Großh. Bezirkstierarzt, Bühl (Baden). 

Berlioz, Dr., Paris. 

Berndt, E., Königl. Departementstierarzt, Gumbinnen (Ostpreussen). 

Berner, Heinrich, Großh. Veterinärrat, Pforzheim (Baden). 

‚Bernhard, M., Königl. Kreistierarzt, Ranis (Provinz Sachsen). 

Bertschy, Meinr., Bezirks-Tierarzt, Düdingen, Kanton Freiburg (Schweiz). 

Bettendorf, H. J. A., Dr., Schlachthofverwalter, Uerdingen (Rheinpreussen). 

Betegh, Ludwig, Comitats-Tierarzt, Nagy-Ajta (Ungarn). 

Bettelhäuser, F., Tierarzt, Duisburg (Rheinprovinz). 

Bibire, vétérinaire de département, Turnu-Magurele (Rumänien). 

Bibliothèque de l’Ecole royale vétérinaire, Brüssel. 

Bierschenk, Gutsbesitzer, Wichmannshausen, Bez. Kassel. 

Bissauge, Baron, vétérinaire, Orleans. 

Bitscheff, P., Kreistierarzt, Varna (Bulgarien). 

Blaim, Theodor, Veterinär-Assistent für den Stadtbezirk II, München. 





XLVII 


Bleich, Emil, Königl. Corps-Rofarzt, Danzig. 

Blome, Ludw., Königl. Departements- und Kreistierarzt, Arnsberg (Westfalen). 

Bioye, W. H., F. R. C. V. S., President of the National Veterinary 
Association, Plymouth (England). 

Bium, Samuel, Schlachthaustierarzt, Budapest. 

Boboc, vétérinaire militaire, Bucarest. 

Bockelmann, K., Schlachthof-Direktor, Aachen. 

Bodenmüller, Josef, Königl. Bezirks-Tierarzt, Erlangen (Bayern). 

Bodon, Max, Assistent an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Budapest. 

Böhm, Ludwig, Dr., Königl. Bezirkstierarzt, Stadtamhof (Bayern). 

van Bömmel, Anton, Dr., Tierarzt, Würzburg. 

Bongert, J., Königl. Roßarzt, Assistent an dem Hygien. Institut der Königl. 
tierärztlichen Hochschule, Berlin. 


Bontz, Georg, Königl. Oberamtstierarzt, Krailsheim (Württemberg). 
Borgeaud, Albert, Inspecteur de l’abattoir, Lausanne (Schweiz). 
Bossert, Königl. Bezirkstierarzt, Würzburg. 

Botez, A., vétérinaire de département, Buzen (Rumänien). 

Botsch, W., Distrikts-Tierarzt, Ilshofen (Württemberg). 

Bouchet G., vétérinaire, Creil (Oise). 

Bouleanu, C., vétérinaire de département, Tecuci (Rumänien). 
Boulescu, vétérinaire de l’abattoir, Galatz (Rumänien). 

Bovy, J., veterinaire, Hollogne-sur-Geer (Belgien). 

Braedel, Königl. Kreistierarzt, Stuhm (Westpreussen). 

Braham, P., vétérinaire, Battice (Belgien). 

Brindle, Konrad, Sanitätsrat, Kantontierarzt, St. Gallen (Schweiz). 
Bräuer, Kari, Königl. Bezirks-Tierarzt a. D., Annaberg (Sachsen). 
Bräuer, K., Tierarzt, Uehlingen (Baden). 

Braun, Frd., Großh. Bezirkstierarzt, Baden-Baden. 

Bredo, H., vétérinaire, Duffel (Belgien). 

Breuer, Albert, Schlachthaus-Obertierarzt, Budapest. 

Bricoult, N., vétérinaire, Bassily (Belgien). 

Brien, C. M. O., Dr., Fellow of Medical Society, London. | 
Brietzmann, Karl, Königl. Departements- und Kreistierarzt, Köslin(Pommern). 
Bril, J., vétérinaire, Stabroeck (Belgien). 

Brose, Otto, Königl. Roßarzt, Durlach (Baden). 

Brouvier, L., veterinaire, Liege (Belgien). 

Bruyèrie, S., vétérinaire, Rebecq-Rognon (Belgien). 

Bub. Friedrich, Königl. Korpsroßarzt, Stuttgart. 

Buchner, J., Königl. Stabsveterinär im 8. Feld-Artillerie-Regiment, München. 
Budapest, Fleischbeschaustation für Markthallen, Budapest. 
Bugyovatz, Schlachthaustierarzt, Budapest 

Bühler, Fr. W., Amtstierarzt, Haigerloch (Hohenzollern). 

Burggraf, R., Schlachthofdirektor, Guben (Provinz Brandenburg). 
Burtin, Jean, veterinaire, Juprelle (Belgien). 

Buss, Friedr. Karl Ernst, Königl. Oberroßarzt, Frankfurt a. M. 
Buss, Georg, Tierarzt, Elzach (Baden). 

Butel, G., veterinaire de l’abattoir, Meaux (Seine et Marne). 

Bützier, Karl, Dr., Schlachthofdirektor, Trier. 


XL VIII 


C 


Cadéac, R., professeur de cliniqtfe à l'Ecole nationale vétérinaire, Lyon. 

Cagny, Paul, vétérinaire, Senlis (Oise). 

_ Cantiget, P. H. N., vétérinaire, Preuilly (Indre et Loire). 

Capitanescu, J., vétérinaire de département, Focsani (Rumänien). 

Carl, J., Großh. Bezirkstierarzt, Neckargemünd (Baden). 

Carlier, A., vétérinaire, Tertre (Belgien). 

Caroyer, R., vétérinaire, Soignies (Hennegau, Belgien). 

Casper, Dr. med., Tierarzt, Höchst a. M. (Hessen-Nassau). 

Catescu, J., vétérinaire de département, Tulcea (Rumänien). 

Centralausschuss der landwirtsch. Vereine im Herzogtum Sachsen-Altenburg. 

Chartier, E., vétérinaire, Gilly (Hennegau, Belgien). 

Chauveau, C., Inspecteur général des Ecoles vétérinaires, membre de 
l'Académie de Médecine, Paris. 

Christiani, A., Königl. Oberroßarzt, Darmstadt. 

Claes, J. H., Inspecteur veterinaire, Bilsen (Limbourg, Belgien). 

Ciausnitzer, Otto, Oberroßarzt a. D. und Schlachthofdirektor, Dortmund. 

Cobiitz, G. L., Tierarzt, Mannheim. 

Colbach, J. L., vétérinaire, Saint-Hulbert (Belgien). 

Coiberg, Gustav, Oberroßarzt a. D., Direktor des Schlacht- und Viehhofes, 
Magdeburg. 

Combaret, Charies, vétérinaire, Moulins (Allier, Frankreich). 

Condrus, M., vétérinaire de département, Braila (Rumänien). :. 

Conradt, E., vétérinaire, Dolhain-Limburg (Belgien). 

Constant, Camili, vétérinaire, Inspecteur des services sanitaires au Ministère 
de l'Agriculture, Paris. 

Contamine, J., vétérinaire, Péruwelz (Hennegau, Belgien). 

Conte, A. vétérinaire de département, Montpellier (Herault, Frankreich). 

Cools, H. J. D., vétérinaire, Lierre (Anvers, Belgien). 

"Cope, A. C., Chief Veterinary officer of the Board of Agriculture (London). 

Corbeanu, vétérinaire de département, Tergu-Jiu (Rumänien). 

Cornu, C. H. J., vétérinaire, Brasmenil (Hennegau, Belgien). 

Csänyi, Emerich, Königl. ung. Staatstierarzt, Nagy-Värad (Ungarn). 

Cseh, Josef, Königl. ung. Staatstierarzt, Trencsen (Ungarn). 


D 


Dade, Dr., Generalsekretär des Deutschen Landwirtschaftsrats, Berlin. 

Dahman, El-Arbi-ben, Interprète de la Mission du Maroc, Tanger (Marocco). 

Daloze, E., vétérinaire, Charleroi (Belgien). 

Dammann, Dr., Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Professor und Direktor 
der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Hannover. 

Däpp, Ernst, Bezirkstierarzt, Oppligen (Kanton Bern). 


XLIX 


Davisters, L., vétérinaire, Hévillers (Belgien). 

Deborre, P., vétérinaire, Canne (Limburg, Belgien). 

De Coninck, vétérinaire, Gand (Belgien). 

Decroly, vétérinaire, Brugelette (Belgien). 

Deculescu, P., vétérinaire de département, Slatina (Rumänien). 

Degavre, A., vétérinaire, Horebeek-Sainte-Marie (Belgien). 

Degive, A., professeur et directeur de l’Ecole royale de médecine vétérinaire, 
Brüssel. 


Dehalu, M., vétérinaire, Avans (Belgien). 

Dehaye, F. S., veterinaire, Gosselies (Belgien). 

Deigendesch, Fr., Königl. Departements- und Bezirkstierarzt, Sigmaringen 
(Höhenzollern). 

Delcroix, J., vétérinaire, Nassogne (Belgien). 

Déle, E. J., vétérinaire, Anvers (Belgien). 

De Lombaerde, J. V. A., veterinaire, Schaerbeck (Belgien). 

Demetrescu, D., vétérinaire de la ville, Romnicu-Vélcei (Rumänien). 

Demetrescu, D., vétérinaire de département, Filiasi (Rumänien). 

Demetrianu, J., veterinaire de la ville, Plvesti (Rumänien), 

De Mestere, Armand, vétérinaire, Cruyshautem (Belgien). 

De Moulin, M. F. G., vétérinaire, Montzen (Belgien). 

Denis, J. J., vétérinaire, Genappe (Belgien). 

Dentier, A., Königl. Oberamtstierarzt, Ravensburg (Württemberg;). 

De Ruysscher, A., vétérinaire, Lokeren (Belgien). 

Dervaux, vétérinaire, Armentières (Nord). 

Desmet, H., veterinaire, Furnes (Belgien). 

Desmet, P., veterinaire, Lichtervelde (Belgien). 

Dessart, professeur à l’Ecole royale de médecine vétérinaire, Brüssel. 

Deubel, Karl, Königl. Bezirkstierarzt, Hechingen (Hohenzollern). 

Deutsch, Miian, Königl. Bezirksveterinär, Krizevac (Kroatien). 

Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, Berlin. 

Deutscher Landwirtschaftsrat, Berlin. 
Dexier, Herm., Professor der Tierseuchenlehre und Veterinärpolizei an der 
Deutschen Universität in Prag. 
Dieckerhoff, W., Dr., Geh. Regierungsrat, Professor und Rektor der Königl. 
tierärztlichen Hochschule, Berlin. 

Diehn, R. W., Dr., Hoftierarzt, Frankfurt a. M. 

Distel, Stadtrat, Pforzheim (Baden). 

Dockal, K. K. Landestierarzt für Böhmen, Prag. 

Dollar, J. A. W., M. R. C. V.S. Vice-President of the Royal College of 
Veterinary Surgeons, London. 

Dormeyer, K., Polizeitierarzt, Berlin. 

Dörrwächter, H., Großh. Berzirkstierarzt und Verbands-Inspektor, Karlsruhe. 

Dosse, Gg., Königl. Roßarzt beim Feldartillerie-Regiment Nr. 17, Gnesen 
(Posen). 

Dotremont, H., vétérinaire, Hougaerde (Belgien). 

Dotter, E., Großbh. Bezirkstierarzt, Lörrach (Baden). 

Dragos, D., vétérinaire de département, Jasi (Rumänien). 


IV 


L 


Drygalsky, B. H.E. von, Königl. Grenz- und Kreistierarzt, Lyck (Ostpreußen). 

Ducloux, chef du service veterinaire, Tunis. 

Duli, Ad., städtischer Polizeitierarzt, Würzburg. 

Dunstan, John, President of the Western Counties Veterinary Medical 
Association, St. Mellion (England). 

Dupont, W. V., veterinaire, Liege (Belgien). 

Duprez, chef du service vétérinaire du département de la Seine, Paris. 

Oupuis, Dr., professeur à l’Ecole royale de médecine vétérinaire, Brüssel. 

Duthoit C., vétérinaire, Messines (Belgien). 

Duthoit, J. B., vétérinaire, Tournai (Belgien). 

Duvinage, C., Königl. Oberroßarzt, Stendal (Sachsen). 


E 


Eachran, M., Professor, Chief veterinary adviser to the Government of 
Canada, Montreal (Canada). 

Eber, A., Dr., a.o., Professor, Direktor des Veterinär-Institutes der Universität 
Leipzig. 

Eberle, R., praktischer Tierarzt, Höchst i. O. (Hessen). 

Eberbach, K., Tierarzt bei der bad. Pferdeversicherungsanstalt, Karlsruhe. 

Eberlein, Dr. phil. et med., Dozent an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, 
Berlin. 

Edelmann, R., Dr., Direktor der Fleischbeschau und städtischer Obertierarzt, 
Dozent an der Königl. Ticrärztlichen Hochschule, Dresden. 

Egge, G., Tierarzt, Schwaan (Mecklenburg-Schwerin). 

Eggeling, A., Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Berlin. 

Eggimann, Bezirkstierarzt, Langnau, Kanton Bern. 

Eggmann, Conr., Tierarzt, Amrisweil (Schweiz). 

Ehlert, Erich Fr. W.. Königl. Oberroßarzt, Frankfurt a. M. 

Ehling, A., Tierarzt, Winsen (Hannover). 

Ehrhardt, Jakob, Professor an der Tierarzneischule und Bezirkstierarzt, 
Zürich. 

Ehrmann, Königl. Oberamtstierarzt, Schorndorf (Württemberg). 

Eichbaum, Karl, Dr., Professor an der Universität Gießen. 

Elchenberger, Ad., Bezirkstierarzt, Niedau (Schweiz). 

Eichhorn, Fr. Georg, Kônigl. Bezirkstierarzt, Rochlitz (Sachsen). 

Eiler, Ad. Fr., Konig]. Kreistierarzt, Flensburg (Schleswig). 

Einwächter, A., Großh. Bezirkstierarzt, Neustadt im Schwarzwald. 

Eisenhardt, W., Oekonom, Lichtenthal (Baden). 

Eisenlohr, Dr., Exzellenz, Wirklicher Geh. Rat I. Klasse, Minister des 
Innern, Karlsruhe. 

Elttel, G., vétérinaire de la zone, Tulcea (Rumänien). 

Ekart, Chr., Distriktstierarzt, Otterberg (Pfalz). 

Ellenberger, Dr., Geh. Medizinalrat, Professor an der Königl. Tierärztlichen 
Hochschule, Dresden. 





LI 


Ellinger, Rich., Dr., Großh. Bezirkstierarzt, Dermbach (Sachsen-Weimar). 

Eischner, M. C., Königl. Kreistierarzt, Kolmar (Posen). 

Elsner, Gustav, K. K. Bezirkstierarzt, Staab (Böhmen). 

Emmerich, Julius, Kôünigl. Kreistierarzt, Weilburg (Hessen-Nassau). 

Endeil, Major a. D., Rittergutsbesitzer, Vorsitzender der Landw.-Kammer 
für die Provinz Posen, auf Kiekrz (Posen). 

Eigen, Friedrich, Königl. Bezirkstierarzt, Kaiserslautern. 

Engei, Heinrich, Königl. Bezirkstierarzt, Bayreuth. 

Engelen, Wilh., Oberroßarzt a. D., Saarbrücken (Rheinpreußen). 

Enz, Tierarzt, Offenburg (Baden). 

Esser, Hub. Jac., Dr., Geh. Medizinalrat, ordentlicher Professor der Medizin 
an der Universität, Königl. Departements- und Kreistierarzt, 
Präsident des Deutschen Veterinärrats, Göttingen. 

van Esveld, Professor an der Königl. Staats - Tierarzneischule, Utrecht. 

Eusebio, Molina Serrano, Madrid. 

Even, V., Direktor der Rivista veterinaria, Buenos-Aires (Argentinien). 


F 


Faber, Jul., Großh. Bezirkstierarzt, Durlach (Baden). 

Fadeux, vétérinaire, Namur (Belgien). 

Mc. Fadyean, John, Dr., Professor and President of the Royal Veterinary 
College, London. 

Fally, V., directeur de l’abattoir, St. Gilles, (Belgien). 

Fambach, L., Dr., Königl. Bezirkstierarzt, Glauchau (Königreich Sachsen). 

Faucon, G., vétérinaire, Houdeng-Aimeries (Belgien). 

Faucounler, J., vétérinaire, Givry, (Belgien). 

Favre, Cam., Bezirkstierarzt, Sion (Kanton Wallis). 

Fecher, J., vétérinaire Liege (Belgien). 

Feeger, Heinrich, Tierarzt, Krefeld (Rheinprovinz). 

Fehsenmeier, Aug., Großh. Bezirkstierarzt, Vet. tech. Hilfsarbeiter im Großh. 
Minist. d. I., Karlsruhe. 

Fehsenmeier, Hch., Großh. Bezirkstierarzt, Radolfzell (Baden). 

Feil, Karl, Königl. Bezirkstierarzt, Landau (Pfalz). 

Feiler, Alfred, Comitatstierarzt, Temesvär (Ungarn). 

Feist, Georg, Regierungsrat und Kaiserl. Landestierarzt, Straßburg (Elsaß). 

Felbaum, H., Königl. Kreistierarzt, Graudenz (Westpreußen). 

Felisch, Dr., Königl. Kreistierarzt, Inowrazlaw (Posen). 

Fenner, Staatstierarzt, Lübeck. 

Férir, L. F. J., vétérinaire, Tintigny (Belgien). 

Feser, Herm., Distriktstierarzt, Abensberg (Niederbayern). 

Filip, N., dirigent technique de l’Institut zootechnique de l'Ecole vétérinaire, 
Bucarest. 

Finger, Tierarzt, Weferlingen (Sachsen). 


LIT 


Finkler. Dr., Stuttgart. 

Firlefyn, M., vétérinaire, Anvers (Belgien). 

Fischer, Lorenz, Großh. Bezirkstierarzt, Pforzheim (Baden). 

„ Fischer, O., cand. med. vet., Hannover. 

Fisher, C. W., Veterinary Surgeon, Burlington (England) 

Flatten, W., Dr. Tierarzt, Köln a. Rh. 

Flückiger, S., Bezirkstierarzt, Münchenbuchsee, Kanton Bern (Schweiz). 

Flum, Th., Großh. Bezirkstierarzt, Eberbach (Baden). 

Focke, W. O., Dr. med., Mitglied des Gesundh.-Rates, Bremen. 

Fossoul, E., veterinaire, Limont (Belgien). 

Foth, Dr., Königl. Kreistierarzt, Wreschen (Posen). 

Fourest, M., vétérinaire, conseiller général de la Seine, Paris. 

Frank, Herm., Grofih. Bezirkstierarzt, Emmendingen (Baden). 

Frasch, A., Tierarzt in Hayingen (Württemberg). 

von Fricker, emer. Professor und Director der Königl. tierärztlichen Hoch- 
schule u. Mitglied des Königl. Medizinal-Kollegiums, Stuttgart. 

Friedrich, C., Königl. Kreistierarzt, Halle a. S. 

Friis, St., Professor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Kopenhagen. 

Frothingham, Dr., president of the Massuchetts Veterinary Association, 
Boston, U. S. A. 

Frundescu, N., vétérinaire de département, Botosani (Rumänien). 

Fuchs-Imlin, Gg., Kaiserl. Kreistierarzt, Strassburg (Elsaß). 

Fuchs, Ph., Groh. Bezirkstierarzt, Director des stadt. Schlachtviehhofes, 
Mannheim. 

Furger, Anton, Grenztierarzt, Buchs (Schweiz). 

Furtuna, J. St., Dr., Inspecteur veterinaire, Bucarest. 


G 


Ganter, Karl, Grofßh. Bezirkstierarzt, Krozingen (Baden). 

Garabeili, Luis, Minister von Uruguay, Paris. 

Garet, veterinaire, Douai (Nord). | 

Garth, Dr. Schlachthausdirektor, Darmstadt. 

Gassner, Daniel, Großh. Bezirkstferarzt, Ettlingen (Baden). 
Gautier-Didier, Veterinär, Kopenhagen-Cristiansborg. 

Gavard, Georg, vétérinaire, Genf. 

Gavard, John, vétérinaire, Genf. 

Gavrilescu, C., professeur à l'école supérieure vétérinaire, Bucarest. 
Gedoeist, professeur agrégé à l’Ecole royale de médecine vétérinaire, Brüssel. 
Gehri, Gustav, Großh. Bezirkstierarzt, Buchen (Baden). 

Geismar, Joh. J. P., Königl. Roßarzt, Karlsruhe. 

Geissendörfer, G., Tierarzt, Windsheim (Mittelfranken). 

Gerlach, Eugen, Direktor d. stadt. Schlachthofes, Apolda (Sachsen- Weimar). 
Gerster, K., Tierarzt, Gelterkinden (Schweiz). 

Gillard, Aug., vétérinaire frontière, Le Locle (Kanton Neuchâtel). 


LI 


Gobéant, J. L., vétérinaire, Reims (Marne). 

Göhre, R., Dr., Königl. Kreistierarzt, Rotenburg (Bez. Kassel). 

Goldbeck, P., Dr., Königl. Roßarzt, Saarburg (Lothringen). 

Goltz, Johann, Schlachthofdirektor, Köln a. Rh. 

Görig. A., Schlachthoftierarzt, Karlsruhe. 

Gering, Ph., Oberregierungsrat im Minist. d.I., Landestierarzt, a. o. Mitglied 
des Kais. Gesundheits-Amtes, München. 

Göttelmann, Eug., Tierarzt, Erstein (Elsaß). 

Goetz, Karl, Schlachthofdirektor, Straßburg (Elsaß). 

Götz, H, Tierarzt, Benken (Schweiz). 

Goudmann, H., vétérinaire, Liege (Belgien). 

Graber, Gottl., Tierarzt, Kölliken (Schweiz). 

Gracsänyi, Julius, Königl. ung. Veterinärinspektor, Pozsony (Ungarn). 

Grat, F. W. G., Königl. Oberroßarzt Merseburg (Sachsen). 

Graffunder, Otto, Königl. Kreistierarzt, Landsberg a. W. (Brandenburg). 

Grammlich, Königl. Oberroßarzt, Inspicient der Militär-Roßarztschule, Berlin. 

Gratia, G., professeur à l’Ecole royale de médecine vétérinaire, Brüssel. 

Greiner, Anton, K. K. Veterinärinspektor, Wien. 

Greither, H.. Zuchtinspektor, Donauwörth (Bayern). 

Greuse, A. H., vétérinaire, Namur (Belgien). 

Greve, Dr., Landesobertierarzt, Mitglied des Landesmedizinalkollegiums, 
Oldenburg. 

Greve. L., Dr., Großh. Amtstierarzt, Oldenburg. 

Griesor, Ernst, Königl. Kreistierarzt, Naumburg (Provinz Sachsen). 

Grips, J., Kreistierarzt, Rheinbach (Rheinprovinz). 

Grob, M., Bezirkstierarzt, Rapperswyl, (Kanton St. Gallen). 

Gross. Charles, vétérinaire cantonal, Lausanne. 

Grossenbacher, Fr., Bezirkstierarzt, Burgdorf (Kanton Bern.‘ 

Grote, Dr., Schlachthoftierarzt, Halle a. S. 

Grube. A., Tierarzt, Krefeld (Rheinprovinz). 

Gruber, Adolf, Großh. Bezirkstierarzt, Kehl (Baden). 

Gruber. Karl, Distriktstierarzt, Obergünzburg (Bayern). 

Gryspeert, R., veterinaire, Ypres (Belgien). 

Guillebeau, Alf., Dr., Professor an der Tierarzneischule, Bern. 


H 


Haack, K., Tierarzt, Groß-Bieberau (Hessen). 

Haag. Adolf, Tierarzt, Straßburg (Elsaß). 

Haarstick, Otto, Tierarzt, Hildesheim (Hannover). 

Haas, R., K. K. Landestierarzt, Wien. 

Haas, Vincenz, Kaiserl. Kreistierarzt, Schlachthof-Oberinspektor, Mitglied des 
Bezirks-Gesundheitsrates, Metz (Lothringen). 

Häberle, H., Assistent an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Stuttgart. 

Haefke, Dr. phil., Agriculturchemiker, Kassel. 


LIV 


Hafner, Fr., Regierungsrat und technischer Referent für Veterinärwesen und 
Viehzucht im Ministerium des Innern, Karlsruhe. 

Hahn, Karl, Geh. Hofrat, Professor und Direktor der Königl. Tierärztlichen 
Hochschule, München. 

Hammer, Karl, Tierarzt, Mutterstadt (Pfalz). 

Hammer, K., Großh. Bezirkstierarzt, Wertheim (Baden). 

Hamoir D., veterinaire, Bois-Borsu (Belgien). 

Hansen, Dr., Professor, Güter-Direktor, Ober-Glogau (Oberschlesien). 

Hansoulie, L., vétérinaire, Verviers (Belgien). 

Harde, A., Königl. Kreistierarzt, Badbergen (Hannover). 

Häring, F., Tierarzt, Sohrau (Oberschlesien). 

Harms, Friedrich, Großh. Amtstierarzt, Jever (Oldenburg). 

Hauck, Heinrich, Schlachthofverwalter, Sulzbach (Rheinpreußen). 

Hauger, A., Tierarzt, Tiefenbronn (Baden). 

Hausbrunner, Paul, Bezirkstierarzt, Budapest. 

Havelange, L., vétérinaire, Chénée (Belgien). 

Haszman, Josef, Bezirkstierarzt, Budapest. 

Hecker, C., Leiter des seuchen-pathologischen Instituts der Landwirtschafts- 
kammer für die Provinz Sachsen, Halle a. S. 


Heichlinger, Otto, Königl. Bezirkstierarzt, Wegscheid (Bayern). 

Heieck L., Distriktstierarzt, Haag (Bayern). 

Heiss, Schlachthofdirektor, Straubing (Bayern.) 

Heitzmann, B., Großh. Bezirkstierarzt und Inspektor des Verbandes der 

‘ oberbadischen Zuchtgenossenschaften, Mefikirch (Baden). 

Helfers, August, Direktor der Rotlauf-Impfanstalt, Prenzlau (Brandenburg). 

von Heildorf, Rittergutsbesitzer, Mitglied des Abgeordnetenhauses, auf Zingst 
bei Nebra (Sachsen) 

Henchoz, Aif. vétérinaire frontière, La Plaine (Kanton Genf). 

Hendrickx, F., professeur à l’Ecole royale vétérinaire, Brüssel. 

Hengeveld, M. J., Staats-Distrikts-Tierarzt, Haarlem (Holland). 

Hengst, W., Schlachthof-Direktor, Leipzig. 

Henin, F. P. J., veterinaire, Yvoir (Belgien). 

Henning, Dr., Staatstierarzt, Bloemfontein (Orange-Freistaat). 

Henninger, J., Großh. Bezirkstierarzt, Lahr (Baden). 

Herbst, Otto, Tierarzt, Wolfhagen (Hessen-Nassau). 

Hermanutz, Karl, Königl. Oberamtstierarzt, Böblingen (Württemberg). 

Herren, Ernst, Bezirkstierarzt, Langenthal (Schweiz). 

Herrmann, Otto, Königl. Kreistierarzt, Ottweiler (Rheinpreußen). 

Hess, Ernst, Sanitätsrat, Professor an der Tierarzneischule, Bern. 

Heuberger, Ludwig, Königl. Bezirkstierarzt, Kirchheimbolanden (Pfalz). 

Heuze, G., H., vétérinaire, Ayeneux (Belgien). 

Heymann, H., Tierarzt, Schneidemühl (Posen). 

Heyne, Paul, Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-Assessor, Posen. 

Hilienbrand, Gebh., Tierarzt, Kenzingen (Baden). 

Himpel, Georg, Tierarzt, Malsch (Baden). 

Hink, August, Grofßh. Bezirkstierarzt, Müllheim (Baden). 

Hinrichsen, M., Königl. Departements-Tierarzt, Münster (Westfalen). 

Hinze, J. J., Oberstleutnant, Cheftierarzt, s’Gravenhaage (Holland). 


LV 


Hirschberg, C., Königl. Kreistierarzt, Freystadt (Niederschlesien). 

Hirschland, Alb., Königl. Kreistierarzt, Essen (Rheinpreußen). 

Hirzel, Johann, Sanitätsrat, Professor an der Tierarzneischule, Zürich. 

Hock, J., Dr., Unterroßarzt, Demmin (Pommern). 

Hock, O., Großh. Bezirkstierarzt, Waldkirch (Baden). 

Hohenheim, Akademie Hohenheim. 

Höhnke, E. A., Königl. Oberroßarzt, Darmstadt. 

Hofmann, Karl, Königl. Oberamtstierarzt, Sulz (Württemberg). 

Hofstadt, H., Königl. Oberamtstierarzt, Marbach (Württemberg). 

Hogwall, O., Distrikts-Veterinär, Oster-Fernebo (Schweden). 

Holburn, Alf., M. R. C. V. S., Manchester. 

Holtzhauer, Fr. Wiih., Konigl. Departements- und Kreistierarzt, Lüneburg. 

Holzhausen, R., Tierarzt, Großammensleben (Sachsen). 

Holzmann, C., Professor an der Tierarzneischule, Kasan (Rußland). 

Honegger R., Tierarzt, Hinweil (Kanton Zürich). 

Hornthal, Jakob, Tierarzt, Kassel. 

Hosemann, Kaiserl. Kreistierarzt, Forbach (Lothringen). 

Hoskins, W. Horace, Dr., Veterinary Surgeon, Editor of the Journal of 
comparative Medicine, Philadelphia. 

Hottinger, Rud, Tierarzt, Wädensweil (Kanton Zürich). 

Hotton, L., vétérinaire, Havinnes (Belgien). 

Hougardy, E., vétérinaire, Huy (Belgien). 

Huber, F., Großh. Bezirkstierarzt, St. Blasien (Baden). 

Huicq, L., vétérinaire, Pipaix (Belgien). 

Hutyra, Dr, Universitäts- Professor und Rektor der Königl. Tierärztlichen 
Hochschule, Budapest. 


J 


Jacob, August, Königl. Kreistierarzt, Posen. 

Jacobs, Karl, Chr., Dr., Schlachthaus-Direktor, Hildesheim (Hannover). 

Jacometretzo, Deleg. d. Commission permanente de propaganda de Zaragöza, 
Madrid. 

Jacops, P., veterinaire, Termonde (Belgien). 

Jacot-Guillarmod, Marc., vétérinaire frontière, Les Verrières (Neuchâtel). 

Jaeger, Joh., Tierarzt, Kandern (Baden). 

Jaeger, Paul, Tierarzt, Benfeld (Elsass). 

Janné, L. F., Distriktstierarzt, Boermond (Holland). 

Jans, J., vétérinaire, Petit-Jamine (Belgien). 

Jans, J., veterinaire, Gheel (Belgien). 

Janssen, Franz, Schlachthofdirektor, Elberfeld (Rheinprovinz). 

Januschke, Eduard, K. K. Veterinärinspektor, Wien. 

Vaské, Géza, Assistent an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Budapest. 

Jeanneret, James, vétérinaire frontière, Chaux-de-Fonds (Schweiz). 

Jeikmann, Joh. Fried., Dr., Tierarzt, Frankfurt a. M. 

Jensen, Wilh., Königl. Kreistierarzt, Itzehoe (Schleswig-Holstein). 





LVI 


Jerke, M., Assistent an der Veterinär-Klinik, Jena. 

Jess, P. H. C., Dr., Tierarzt, Charlottenburg. 

Jliescu, vétérinaire de département, Rämnicu-Sarat (Rumänien). 

Jmminger, Josef, Königl. Kreistierarzt, Würzburg. 

Jocu, G., chef du service vétérinaire civil, Bucarest. 

Joest, Dr., Direktor der Rotlauf-Impfanstalt in Prenzlau. 

Johnson, Freed, London. 

Johow, P., Königl. Departements- u. Kreistierarzt, Minden (Westfalen). 

Jonas, Alfred, Hamburg. 

Jonescu, inspecteur vétérinaire, Bucarest. 

De Jong, Dr. Staatsveterinär, Leiden (Holland). 

Jsaachsen, Haakon, Professor an der Landwirtschafti. Hochschule, Aas 
b. Christiania (Norwegen). 

Jsepponi, E , Kantons- u. Grenztierarzt, Chur (Schweiz). 

Jsmert G. T. R., vétérinaire, Alger. 

Jung, Peter, Königl. ung. Ober-Staatstierarzt, Budapest. 

Junginger, E., Königl. Bezirkstierarzt, Mindelheim (Bayern). 

Just, Robert, Tierarzt, Schkölen (Prov. Sachsen). 

Jvlev, G., vétérinaire de département, Piatra-Neamtzu (Rumänien). 


K 


Kaden, Richard, Konig]. Oberroßarzt, Münster (Westfalen). 

Kaiser, Dr., Professor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Hannover. 

Kälble, Dr. med., prakt. Arzt u. appr. Tierarzt, München. 

Kalteyer, A., Königl. Kreistierarzt, Eschwege (Hessen-Nassau). 

Kampmann, K. J. Th., Dr., Königl. Kreistierarzt, Wiesbaden. 

Karelle, L., vétérinaire, Burdinne, Liége (Belgien). 

Kaspar, Arn., Tierarzt, Adlisweil (Kanton Zürich). 

Katschinsky, Paul, Tierarzt, Hagenau (Elsaß). 

Kattner, H. A. E., Königl. Kreistierarzt, Neustadt (Oberschlesien). 

Katzke, Georg, Königl. Roßarzt im Dragonerregiment Nr. 11, Stallupönen, 
(Ostpreussen). 

Kauffmann, Ph., Königl. Oberroßarzt, Ulm a. D. 

Kegel, E. A. K., Königl. Kreistierarzt, Gerdauen (Ostpreußen). 

Kelch, Dr., Geh. Oberregierungsrat, Vortragender Rat im Reichsamte d. I, 
Berlin. 

Keleti, Josef, Comitatstierarzt, Komärom (Ungarn). 

Keller, Alb., Tierarzt, Basel. 

Kelly, Tierarzt, St. Gallen (Schweiz). 

Kerstenne, L., vétérinaire, Crisnée (Belgien). 

Keuten, Jacob, Dr., Königl. Kreistierarzt, Geldern (Rheinpr.). 

Kieckhäfer, Kari, Aug., Königl. Kreistierarzt, Berlin. 

von Kiesenwetter, Rittmeister a. D., Delegirter des Bundes der Landwirte, 
Berlin. 








LVII 


Kiess, W., Königi. Oberamtstierarzt, Tübingen (Württemberg). 

Kjerruit, Städt. Ober-Veterinär, Stockholm. 

Kiräly, Eugen, Schlachthaustierarzt, Budapest. 

Kirst, W., Königl. Kreistierarzt, Oberroßarzt a. D., Tilsit (Ostpreußen). 

Kissel, E., vétérinaire, La Louvière (Belgien). 

Kitt, Dr. med., Professor an der Kgl. Tierärztlichen Hochschule, München. 

Klapper, E., Schriftsteller, Delegirter des Bundes der Landwirte, Berlin. 

Klee, R., Dr., Dirig. Universit.-Tierarzt, Leipzig. 

Kiein, H., Königl. Kreistierarzt, Berlin. 

Klein, Präsident des badischen Landwirtschaftsrates, Landtagsabgeordneter, 
Wertheim (Baden). 

Kienzi, Viktor, Schlachthoftierarzt, Solothurn (Schweiz). 

Klepp, C. F. H. J., Schlachthofdirektor, Potsdam. 

Klingner, E., Tierarzt, Roda (Sachsen-A.). 

Klipstein, E., Königl. Kreistierarzt, Jauer (Schlesien). 

Klosterkemper, Dr., Königl. Departements-Tierarzt, Osnabrück (Hannover). 

Kneip, Hch., Sanitätstierarzt, Völklingen (Rheinpr.). 

Knüsel, Pet., Sanitätsrat, Luzern (Schweiz). 

Kober, Rud., Königl. Kreistierarzt, Erkelenz (Rheinpr.). 

Koch, Alois, Dozent für Tierheilkunde, Baden b. Wien. 

Koch, Fried. Wilh. Schlachthofdirektor, Barmen. 

Koch, Robert, Dr. med., Geheimrat, Ehrenmitglied des Kongresses, Berlin. 

Koczourek, Franz, Königl. ungar. Veterinär - Inspektor, Sätoralja -Ujhely 
(Ungarn). 

Köhler, Dr. med., Wirkl. Geh. Oberregierungsrat, Direktor des Kaiserl. 
Gesundheits-Amtes, Berlin. 

Köhler, Tierarzt, Cranzähl bei Annaberg (Sachsen). 

Kohler, Anton, Königl. Oberamtstierarzt, Urach (Württemberg). 

Kohler, Jul. L., Tierarzt, Barr (Elsaß). 

Kohlhepp, G., Großh. Bezirks- und Marstalltierarzt, Karlsruhe. 

Kohlhepp, K., Großh. Bezirkstierarzt, Bretten (Baden). 

Köhring, Eduard, Tierarzt, Diedenhofen (Lothringen). 

König, Oskar, Königl. Bezirkstierarzt, Bautzen (Sachsen). 

König, G. A., Königl. Korpsroßarzt, Kassel. 

Koll, Ph., Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-Assessor, Koblenz. 

Kopp, Ph., Schlachthofinspektor, Metz (Lothringen). 

Koschel, O. R. E., Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-Assessor, 
Breslau. 


Kösler, Königl. Oberamtstierarzt, Freudenstadt (Württemberg). 

Kotik, Josef, Kaiserl. Königl. Bezirkstierarzt, Pilsen (Böhmen). 

Kozma, Dionys, Schlachthaustierart, Budapest. 

Kramer, Friedrich, Großh. Bezirkstierarzt, Triberg (Baden). 

Krankowski, H., Königl. Roßarzt, Bromberg (Posen). 

Kraus, Gottfried, Tierarzt, Odenkirchen ı Rheinprovinz). 

Krause, Franz, Königl. Oberroßarzt, Hanau (Hessen-Nassau). 

Krems, Dr., Ministerialrat, Referent für Landwirtschaft im Ministerium des 
Innern, Karlsruhe. 

Krill, Jos., Königl. Roßarzt, Karlsruhe. 


LVIII 


Krolikowski, St., Professor an der Kaiser]. Königl. Tierärztlichen Hochschule, 
Lemberg (Galizien). 

Kroner, H., praktischer Tierarzt, Gernsbach (Baden). 

Kronshage, Alb., Fürstl. Kreistierarzt, Schôtmar (Lippe-Detmold). 

Krôtenheerdt, K., Zuchtviehgeschäft, Plauen (Vogtland). 

Krüger, E., Schlachthofinspektor, Lobsens (Posen). 

Krüger, O., Königl. Kreistierarzt, Marggrabowa (Ostpreußen). 

Kubickl, Jos., Professor, städtischer Obertierarzt, Lemberg (Galizien). 

Kühn, Hans, Königl. Roßarzt, Hannover. 

Künnemann, O., Dr., Medizinalassessor, Lehrer und Leiter der Veterinär- 
Klinik an der Universitat Jena. 

Küster, Geh. Regierungsrat, Vortragender Rat im Königl. Preuß. Ministerium 
für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Berlin. 

Kunze, R. O., Königl. Bezirkstierarzt, Flöha (Sachsen). 

Kurtz, Franz, Königl. ungar. Veterinär-Inspektor, Budapest. 

Kussmann, E., Tierarzt, Mrotschen (Posen). 


L 


Laho, professeur à l’Ecole royale de médecine vétérinaire, Brüssel. 
Lang, W., Kaiserl. Grenz- und Kreistierarzt, Metz (Lothringen). 
Langner, H., Schlachthoftierarzt, Chaux-de-Fonds (Kanton Neuchâtel). 
Längrich, Fried., Schlachthofinspektor, Rostock (Mecklenburg-Schwerin). 
Laessig, H., Redakteur der Molkereizeitung, Berlin. 

Landes-Kultur-Rat für das Königreich Sachsen. 

Landwirtschaftskammer für die Provinz Ostpreußen. 


» für die Provinz Westpreufen. 

» fir die Provinz Brandenburg. 

” fiir die Provinz Pommern. 

»  ” für die Provinz Posen. 

5 für die Provinz Schlesien. 

5 für die Provinz Sachsen. 

„ für die Provinz Schleswig-Holstein. 


» für den Reg.-Bezirk Kassel. 
für den Reg.-Bezirk Wiesbaden. 

Landwirtschafts-Gesellschaft, Königliche für Hannover. 
Landwirtschaftlicher Hauptverein Hildesheim. 
Landwirtschaftlicher Verein für Rheinpreußen. 
Landwirtschaftlicher Hauptverein für Mecklenburg-Strelitz. 
Laurencin, Ch., vétérinaire, Arlon (Belgien). 
Lavalard, E., administrateur de la Compagnie generale des Omnibus, Paris. 
Lavigne, C., veterinaire, Assesses (Belgien). 
Le Berre, A., veterinaire, Lannion (Cötes du Nord). 
Leblanc, Camill, membre de l’Académie de médecine, secrétaire général 

de la Société centrale de médecine vétérinaire, Paris. 


LIX 


Leclsinche, E., professeur à l’Ecole nationale vétérinaire, Toulouse. 

Letebvre, A., vétérinaire, Bastogne (Belgien). 

Legrand, E., vétérinaire, Hamoir (Belgien). 

Le Grandais, secrétaire du Conseil municipal, Paris. 

Lehmke, F., Tierarzt, Emmerich (Rheinpreußen). 

Leistikow, Jul. K. Alb., Veterinärassessor, Königl. Departements- und Kreis- 
tierarzt, Magdeburg. 

Lekeux, V., vétérinaire, Jehay-Bodegnée (Belgien). 

Lempen, Rob., Bezirkstierarzt, Biel (Kanton Bern). 

Lenz, Tierarzt, Erbendorf (Bayern). 

Leonhardt, Dr., Professor, Königl. Departements- und Kreistierarzt, Frank- 
furt a. M. 

Léonard, W., vétérinaire, Silenrieux (Belgien). 

Lesbre, T. H., professeur d’Anatomie à l’Ecole nationale vétérinaire, Lyon. 

Leuthold, Casp., Tierarzt, Thalweil (Kanton Zürich). 

Levens, H, Tierarzt, Goch (Rheinpreußen.) 

Lévéque, E., Königl. Kreistierarzt, Saarburg (Lothringen). 

Leyendecker, H., Großh. Bezirkstierarzt, Mefkirch (Baden.) 

Liautard, A., Dr., Professor and Director of the American veterinary College, _ 
New-York. 

Lignières, L. M. G, chef de travaux à l'Ecole de médecine vétérinaire, 
Alfort-Paris. 

Linard, J., vétérinaire, Lennick-Saint-Quentin (Belgien). 

Lindqvist, emer. Professor und Direktor der Tierärztlichen Hochschule, 
Stockholm. 

Liska, Samuel, Königl. ungarischer Staatstierarzt, Budapest. 

Lison, A., vétérinaire, Flobecq (Belgien). 

Lloyd, W. H., Ebrington. 

Locke, G. H., Honorary Secretary of the Lancashire Veterinary Medical 
Association, Manchester. 

Locusteanu, A. J., directeur et professeur de l’Ecole supérieure de médecine 
veterinaire, Bucarest. 

Lôffler, Dr. Geh. Medizinalrat, o. 6. Professor an der Universität Greifs- 
wald. 

Lôfmann, O. V., Gouvernementstierarzt, Kronoborg (Finnland). 

Löhr, F, Tierarzt, Königslutter (Braunschweig). 

Lorenz, Gust, Dr., Obermedizinalrat, Hof- und Landesgestüts-Veterinärarzt, 
Darmstadt. 

Loesch, Hch., Großh. Bezirkstierarzt, Überlingen (Baden). 

Lopitzsch, Königl. Oberroßarzt, Diedenhofen (Lothringen). 

Lothes, R., Dr., Königl. Departementstierarzt, Köln a. Rh. 

Louis, C., Königl. Bezirkstierarzt, Neustadt a. H. (Pfalz). 

Lucet, D. A., veterinaire, Courtenay (Loire). 

Lucke, C., Gutspächter, Mitglied des Reichstages, Delegirter des Bundes 

° der Landwirte, Patershausen bei Offenbach (Hessen). 

Lund, J., Schlachthofinspektor, Lübeck. 

Lundgren, Joh. Pet., Professor und Director der tierärztlichen Hochschule, 
Stockholm. 


LX 


Lungershausen, A., Landestierarzt, Bückeburg (Schaumburg-Lippe). 

Lungershausen, H., Dr., Landestierarzt, Koburg. 

Lüpke, Carl Fried., Professor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, 
Stuttgart. 

Lydtin, Aug., Dr., Geh. Oberregierungsrat, a. o. Mitglied des Kaiserlichen 
Gesundheits-Amtes, Baden-Baden 

Lydtin, Aug., Großh. Bezirkstierarzt, Bruchsal (Baden). 


Maas, Otto, Königl. Kreistierarzt, Treuenbrietzen (Brandenburg). 

Mack, Gustav, Königl. Bezirkstierarzt, Forchheim (Bayern). 

Mackel, M., Staatstierarzt in Grevenmacher (Luxemburg). 

Magureanu, M. Inspecteur vétérinaire, Bucarest. 

Maier, Adolf, Tierarzt, Neckarbischofsheim (Baden). 

Mälzer, Hugo, Grofßh. Bezirkstierarzt, Altenburg (Sachsen-Altenburg). 

Maillard, Gust., vétérinaire, Fribourg (Schweiz). 

Malcolm, John, President of the Midland Counties Veterinary Association, 
Birminghan. 

Malkmus, Dr., Professor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Hannover. 

Mallet, L., vétérinaire, Benet (Vendée). 

Maim, ©. Dr., Direktor des Veterinärdepartements im Ministerium des 
Innern, Christiania. 

Mann, Fr., Dr. phil., Hildesheim (Hannover). 

Mans, vétérinaire, Ches d. Haecht (Belgien). 

Marggraff. Alb., Königl. Kreistierarzt, Speyer (Pfalz). 

Märk, Gabriel, Tierarzt, Budapest. 

Markert, A., Königl. Bezirkstierarzt, Bergzabern (Pfalz). 

Markiel, Franz, Niederösterreichischer Bezirkstierarzt, Gaming ( Österreich). 

Marks, Carl, Zuchtdirektor, Posen. 

Marquart, Hub., Großh. Bezirkstierarzt, Weinheim (Baden). 

Marschner, Ludwig, Schlachthof-Obertierarzt, Breslau. 

Martin, Paul, Dr., Professor an der Tierarzneischule, Zürich. 

Marx, D. Tierarzt, Sandhausen (Baden). 

Marxer, L, Tierarzt, Vaduz (Fürstentum Liechtenstein). 

Maske, Hugo, Direktor des städtischen Schlacht- und Viehhofes, Königsberg 
(Ostpreussen). 

Masure, A., vétérinaire, Estaimbourg (Belgien). 

Matschke, Königl. Kreistierarzt, Cochem (Rheinprovinz). 

Mattern, H., Tierarzt, Haßloch (Pfalz). 

Maximilian, H. W., Hof- u. Bez.-Tierarzt, Rudolstadt (Schwarzburg-Rudolstadt) 

May, Jakob, Grofsh. Kreis-Veterinärarzt, Friedberg (Hessen). ° 

Mayer, Konig]. Oberamtstierarzt, Geißlingen (Württemberg). 

Mehrdorf, Dr., Königl. Departements-Tierarzt u. Veterinärassessor, Königsberg. 

Meier, K. F. G., Tierarzt, Ketzin (Brandenburg). 





LXI 


Meier, M., Kantonstierarzt, Bremgarten (Kanton Aargau). 

Meitzer, Fr, städtischer Tierarzt, Renchen (Baden). 

von Mendel-Steinfels, Konig]. Landesökonomierat, Direktor der Landwirt- 
schaftskammer für die Provinz Sachsen, Halle a. S. 

Menges, Jacob, Kaiserl. Kreistierarzt, Saargemünd (Lothringen). 

Mönnard, L. A., veterinaire, Gouy-le-Pieton (Belgien). 

Merkle F., Großh. Bezirkstierarzt, Offenburg (Baden). 

Messner, Franz, Stadttierarzt und Leiter der Schlachthofverwaltung, Karlsbad 
(Böhmen). 


Messerli, R., Bezirkstierarzt, Schwarzenburg (Kanton Bern). 

Mette, Aib. Aug., Königl. Kreistierarzt, Saarbrücken (Rheinprovinz). 

Metz, Ph., Schlachthausverwalter, Freiburg (Breisgau). 

Metzger, R., Tierarzt, Furtwangen (Baden). 

Mey, S., Tierarzt und Direktor des Schlachthofes, Riga (Russland). 

Meyer, F., Schlachthofdirektor, Frankfurt a. O. 

Meyer, Hch., Schlachthofverwalter, St. Johann (Rheinprovinz). 

Michallescu, N., inspecteur vétérinaire, Bucarest, 

Michel, H., Kaiserl. Grenztierarzt, D.-Avricourt (Lothringen). 

Michez, E , vétérinaire, Neufville (Belgien). 

Middendorf, Ernst, Dr., Peruanischer Konsul, Berlin. 

Mieckley, Ed., Gestiitsidspektor, Beberbeck (Hessen-Nassau). 

Milles, Franz, Schlachthausinspektor, Krizevac (Kroatien). 

Mincu, D., vétérinaire de la zone, Darabani (Rumänien). 

Mir, Eugène, Sénateur, President de la Société pour l’alimentation rationelle 
du bétail, Paris. 

Mock, Aug., Großh. Bezirkstierarzt, Tauberbischofsheim (Baden). 

Model, Friedrich, Königl. Oberamts-Tierarzt, Gerabronn (Württemberg). 

Mölter, Ferd., städt. Obertierarzt, München. 

Moens, B., veterinaire, Neufville (Beigien). 

Moiseanu, St, vétérinaire de la ville, Roman (Rumänien). 

Moll, M., Königl. Roßarzt, Hagenau (Elsaß). 

Monseur, E. L., vétérinaire, Laecken (Belgien). 

Morlion, C , vétérinaire, Staden (Belgien). 

Morot, Ch., vétérinaire sanitaire, Troyes (Aube). 

Morgenthaler, Aib., Bezirks-Tierarzt, Bern. 

Mosseimann, H., professeur à l’Ecole royale vétérinaire, Brüssel. 

Motas, C., chef de travaux à l'Ecole supérieure vétérinaire, Bucarest. 

Motoc, A., vétérinaire de la ville, Bucarest. 

Mouquet, A. E., vétérinaire, Paris. 

Müller, F., Bezirks-Tierarzt Adj, Malters (Schweiz). 

Müller, H., Tierarzt, Biebrich (Hessen-Nassau). 

Müller, J. L. G., Königl. Kreistierarzt, Höchst a. M. (Hessen-Nassau). 

Müller, R., Königl. Roßarzt, Pirna (Sachsen). 

Müller, W., Großh. Bezirkstierarzt, Waldshut (Baden). 

Müller, W., Schlachthoftierarzt, Mannheim. 

Muff, Maur., Tierarzt, Sempach (Luzern). 

Munich, Frz., Kommissär des Schlachthauses, Fiume. 

Muser, E., veterinaire, Thumaide (Belgien). 





LXII 


N 


von Nädaskay, Adalbert, Dr., Professor an der Königl. Tierärztlichen 
Hochschule, Budapest. 

Naef, Rud., Tierarzt, Turbenthal (Kanton Zürich). 

Nagorsky, W., Dr. med., Veterinär-Inspektor am Landwirtschaftsministerium, 
St. Petersburg. 

Naumann, Carl, Otto, Tierarzt, Olbernhau (Sachsen). 

Neagu, Al., veterinaire de la ville, Botosani (Rumänien). 

Neckebroeck, H., veterinaire, Sotteghem (Belgien). 

Nehrhaupt, Wilh., Tierarzt, Köln a. Rh. 

Neimaler, A. Tierarzt, Hardheim (Baden.) 

Nerinckx, B., vétérinaire, Hal (Belgien). 

Netyk, W., Tierarzt, Protivin (Bühmen). 

Neumann, professeur à l'Ecole nationale vétérinaire, Toulouse. 

Nevejan, L., vétérinaire, Langemarck (Belgien). 

Niebel, W., Königl. Kreistierarzt, Berlin. 

Niebuhr, L., Oberroßarzt a. D., Ilmenau (Sachsen-Weimar). 

Niekraszevicz, Erazm., Tierarzt, Minsk (Rußland). 

Noack, Jul., Dr., Königl. Bezirkstierarzt, Leipzig. 

Noack, Otto, Veterinary Surgeon, Philadelphia. 

Nocard, Ed., professeur à l’Ecole nationale de médecine vétérinaire, 
membre de l’Academie de médecine, Alfort-Paris. 

Noergaard, V., A., Dr., Director of the path. departement of the Bureau of 
Animal Industry, Washington. 

Nogueira, Paula, Dr., professeur à l’Institut agronomique et vétérinaire, 
Lisbonne. 

Nolte, F. W., Königl. Kreistierarzt, Berent (Westpr.). 

Notz, G., Tierarzt, Kerzern (Schweiz). 

Noyer, Em., Professor an der Tierarzneischule, Bern. 

Nuss, J, Großh. Kreisveterinärarzt, Rimbach i. O. (Hessen). 

Nutt, Heinr., Königl. Kreistierarzt, Brakel (Westfalen). 

Nys, H., vétérinaire, Diest (Belgien). 


O 


Oberländer, Großh. Bezirkstierarzt, Apolda (Sachsen-Weimar). 

Oceanu, Paul, Professeur à l’Ecole vétérinaire, Bucarest. 

Oestern, T., Tierarzt, Salzdetfurth (Hannover). 

Oesterreich, Ludwig, Leutnant, Stuttgart. 

Oger, P., veterinaire, Seraing (Belgien). 

Olivet, François, vétérinaire cantonal et frontière, Genève (Schweiz). 
Oiivier, C., vétérinaire, Baranzy (Belgien). 

Olt, À. Dr., Dozent an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Hannover. 
Olver, Harry, Veterinary Surgeon, Tamworth (England). 

Onghena, E., veterinaire, St. Nicolas (Belgien). 





LXIIT 


Oppermann, F., cand. med. vet., Hannover. 

Oribe, Felix, Buxarero, Secrétaire honoraire de la Légation de l’Uruguay en 
France, Paris. 

Ostertag, Rob., Dr. med., Professor an der Kônigl. tierärztlichen Hoch- 
schule, Berlin. 

Ostertag, J. M., Königl. Oberamtstierarzt, Gmünd (Württemberg). 

Oswald, Karl, Großh. Bezirkstierarzt, Donaueschingen (Baden). 

Ow, von, Großh. Bezirkstierarzt, Stockach (Baden). 


pP oe 

Pack, C., Veterinary Surgeon, Lymington (England). 

Paravicini, Dr., Technischer Hilfsarbeiter für Veterinärwesen im Ministerium 
des Innern, Karlsruhe. 

Parmentier, V. G., vétérinaire militaire, Malines (Belgien). 

Pauchenne, X., vétérinaire militaire, Paliseul (Belgien). 

Pauli, Ernst, Königl. Depart.- Tierarzt, Hilfsarbeiter im Landwirtschafts- 
ministerium, Berlin. 

Pelschimovsky, Syivest., Kaiserl. Rath, K. K. Landestierarzt, Linz (Öster- 
reich). 

Perl, Arnold, Comitatstierarzt, Györ (Ungarn). 

Perroncito, professeur et directeur de l’Ecole vétérinaire, Président de 
l’Academie de médecine, Turin. 

Persu, G. A., professeur à l’Ecole supérieure vétérinaire, Bucarest. 

Peter, A., Dr., Königl. Kreistierarzt, Angermünde (Brandenburg). 

Peters, Austin, Dr., Veterinary Surgeon, Boston. 

Peters, Fried., Großh. Veterinärrat, Marstall - Oberroßarzt und Ober- 
tierarzt, Schwerin. 

Peters, P., Königl. Kreistierarzt, Emden (Hannover). 

Petit, G., vétérinaire, Haine-Saint-Pierre (Belgien). 

Petrescu, H., veterinaire de la ville, Tulcea (Rumänien). 

Petrescu, J., vétérinaire de la zone, Mangalia (Rumänien). 

Pfanz-Sponagel, Oscar, Grofsh. Bezirkstierarzt, Schönau i. W. (Baden). 

Pfeiffer, W., Dr., Repetitor an der Königl. tierärztlichen Hochschule, Berlin. 

Pfister, G., Tierarzt, Wädensweil (Kanton Zürich). 

Pflanz, Julius, Tierarzt, Gross-Strelitz (Oberschlesien). 

Pflug, Dr., o. 56. Professor an der Universität Gießen. 

Pfund, Wilh., Königl. Oberroßarzt, Karisruhe-Mühlburg (Baden). 

Piepteanu, D., vétérinaire de la zone, Galatz (Rumänien). 

Piérard, G. J., vétérinaire, Bouillon (Belgien). 

Piot, Bey, vétérinaire en chef des domaines de l’Etat Egyptien, Cairo. 

Pirko, F., Vertreter des Landesausschusses, Wien. 

Piri, Adolf, Landestierarzt und Veterinärassessor, Dessau (Anhalt). 

Pitz, E. G., König]. Kreistierarzt, Eltville (Hessen-Nassau). 

Plagemann, Dr. phil., Naturforscher, Hamburg. 

Plättner, Königl. Korpsroßarzt, Karlsruhe. 

Plessow, H., Herzogl. Kreistierarzt, Ballenstedt (Anhalt). 


LXIV 


Pletzer, H., Distriktstierarzt, Schwabmünchen (Bayern). 

Plész, Béla, Dr, Professor an der Kgl. Tierärztlichen Hochschule, Budapest. 

Poenaru, J., professeur à l’Ecole supérieure vétérinaire, Bucarest. 

Polus, L., veterinaire, Montenacken (Belgien). 

Popescu, E., directeur de l’abattoir, Bucarest. 

Popovitsch, Alex. L., Chef-Tierarzt im Königl. serbischen Ministerium des 
Innern, Belgrad (Serbien). 

Popp, August, Königl. Oberamtstierarzt, Mergentheim (Württemberg). 

Poskin, C. K., veterinaire, Noville-sur-Mehaigne (Belgien). 

Postolka, städtischer Amtstierarzt, Wien. 

Potiaux, L., vétérinaire, Binche (Belgien). 

Pötschcke, Fr. W, Königl. Korpsroßarzt, Metz (Lothringen). 

Potterat, Oberst, eidgenöss. Oberpferdearzt und Viehseuchenkommissär, Bern. 

Pouleur, J., veterinaire, Chätelet (Belgien). 

Preisz, Hugo, Dr., Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, 
Vorstand des staatl. bakteriol. Institutes, Budapest. 

Preusse, Max, Königl. Departementstierarzt und Veterinär-Assessor, Danzig. 

Prevöt, L. A., directeur de l’Annexe de l’Institut Pasteur, vétérinaire, Garches 
(S. et O.) 

Prietsch, R., Königl. Bezirkstierarzt, Grimma (Sachsen). 

Protopopescu, D. vétérinaire de l’abattoir, Bucarest. 

Prouveur, vétérinaire, Athis (Belgien). 

Provlanu, J., vétérinaire de regiment, Bärlad (Rumänien). 

Pureur, D., vétérinaire, Couvin (Belgien). 

Purnode, F., veterinaire, Fosses (Belgien). 

Pusch, G., Dr., Landesviehzuchtdirektor, Professor an der König. Tierärztlichen 
Hochschule, Dresden. 

Putlitz, Gans Edler Herr zu, Rittergutsbesitzer auf Gr.-Pankow (Branden- 
burg), Vorsitzender des Sonderausschusses für Seuchen- und 
Veterinärwesen und Abgeordneter der Landwirtschaftskammer 
für die Provinz Brandenburg. 


Q 


Qualitz, Aug., Königl. Korpsroßarzt, Hannover. 


R 


Räber, Rud., Schlachthoftierarzt, Bern. 

Radoslaw, Kristof, Dr., Landesveterinärinspektor und Veterinär der Landes- 
hauptstadt, Agram (Kroatien). 

Radulescu, C, Vétérinaire de département, Ramnicu-Vélcei (Rumänien). 

von Ratz, Stefan, Dr., Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, 
Budapest. 

Rau, C. F., Fabrikant, Karlsruhe. 

von Raupach, Excellenz, Wirkl. Staatsrat, Professor und Direktor desVeterinär- 
Instituts, Dorpat (Ruf land), 


LXV 


Rauscent, J., vétérinaire. Huppaye (Belgien). 

Razsovits, Franz, Comitatstierarzt, Nagy-Igmänd, Ungarn. 

Rebmann, A., Tierarzt, T68 (Kanton Zürich). 

Rechsteiner, Dan., Tierarzt, Speicher (Kanton Appenzell). 

Reck, A., Königl. Korpsroßarzt, Frankfurt (Main). 

Rectemvald, Dr., Veterinary Surgeon, Pittsburg (Pensylvanien). 

Regnér, Königl. Bataillonsveterinär, Stockholm. 

Reichenbach, Herm., Tierarzt, Basel. 

Reichie, M., Grenztierarzt, Singen (Baden). 

Reimann, R., Tierarzt, Leipzig. 

Reimers, H. F. E., Schlachthofdirektor, Halle a. S. 

Reinicke, M. L., Königl. Oberroßarzt, Darmstadt. 

Reiniger, Niki., Grenztierarzt, Allschwyl (Kanton Basel). 

Reinhardt, R., Tierarzt, Stuttgart. 

Reinländer, Albin, Königl. Oberroßarzt, Oldenburg. 

Reisinger, A., Distriktstierarzt, Amorbach (Bayern). 

Reissmann, Erh., Direktor der städtischen Fleischschau, Berlin. 

Remy, G., vétérinaire, Liege (Belgien). 

Renneboog, A., veterinaire, Alost (Belgien). 

Renz, C., Kantonstierarzt, Basel (Schweiz). 

Repic, Oswald, Königl. Kreistierarzt, Pozarevac (Serbien). 

Rettich, M., Großh. Domänenrat, Mitglied des Reichstags, Abgeordneter des 
Patriotischen Vereins in Mecklenburg, Rostock. 

Reu, Friedrich, Tierarzt, Görwihl (Baden). 

Reul, A, professeur à l'Ecole royale vétérinaire, Brüssel. 

Reynders, G., vétérinaire, Tongres (Belgien). 

Richter, H. J., Königl. Kreistierarzt, Löwenberg (Schlesien). 

Richter, P., Königl. Kreistierarzt, Siegburg (Rheinpreußen). 

Rieck, M., Schlachthofdirektor und Amtstierarzt, Zwickau (Sachsen). 

Riegler, P., chef de la section vétérinaire à l’Institut de Bactériologie, 
Bucarest. 

Rievel, H, Dr., Königl. Kreistierarzt, Marburg (Hessen). 

Rind, Rudolf, Königl. Oberroßarzt, Kassel. 

Ringwald, F., Großh. Bezirkstierarzt, Wolfach (Baden). 

Ristow, Julius, Schlachthoftierarzt, Magdeburg (Sachsen). 

Röbert, Bruno, Königl. Bezirkstierarzt, Annaberg (Sachsen). 

Roeckl, Johann Georg, Geh. Regierungsrat, ordentliches Mitglied des 
Kaiserl. Gesundheitsamtes, Berlin. 

Rödiger, W., Herzogl. Bezirkstierarzt, Roda (Sachsen-Altenburg). 

Rogge, Karl Otto, Tierarzt, Potsdam. 

Rogner, K., Schlachthofdirektor und Bezirkstierarzt, Nürnberg. 

Roll, Moritz, Prof. Dr., K. K. Hofrat, emer. Direktor der Tierarzneischule, 
Ehrenmitglied des Kongresses, Graz, 

Römer, K., Großh. Bezirkstierarzt, Sinsheim (Baden). 

Roempler, Adaib., Königl. Kreistierarzt, Schrimm (Posen). 

Rosselet, C. A., Bezirkstierarzt Adjunkt, Eschenbach (Kanton Luzern). 

Roessler, E., Herzgl. Kreis- und Gestütstierarzt, Köthen (Anhalt). 

Rossier, F., prakt. Tierarzt, Oos (Baden). 


V 


LXVI 


Rosoux, E., vétérinaire, Hannut (Belgien). 

Rosoux, P., vétérinaire, Havelange (Belgien). 

Rôtzer, Anton, Zuchtinspektor, Miesbach (Bayern). 

Roux, Leopold, vétérinaire, Grenoble (Frankreich). 

Rubell, Oskar, Dr., Prof. an der Tierarzneischule, Bern. | 

Rudovsky, Jos, K K. Landestierarzt, Abgeordneter des K. K. Mährischen 
Gesellschaft zur Beförderung der Landwirthschaft, Brünn ı Mähren). 

Rueher, F. Xaver, Kaiserl. Kreistierarzt, Diemeringen (Elsaß). 

Ruelens, H., vétérinaire, Liege (Belgien). 

Ruoff, Eugen, Königl. I. Hoftierarzt, Stuttgart. 

Ruser, W., Schlachthofdirektor, Kiel. 

Rust, Otto, Königl. Korpsroßarzt, Straßburg (Elsaß). 

Rusterholz, A., Dozent an der Tierarzneischule, Zürich (Schweiz). 

Ruysch, W. P, Dr., Ministerialrat im Ministerium d. I., S’Gravenhage. 

Rziha, Arthur, Königl. ungar. Oberstaatstierarzt, Nyitra (Ungarn). 


Saake, Herm., Herz. Kreistierarzt, Mitglied des Obersanitätskollegiums, 
Wolfenbüttel (Braunschweig). 

Saas, Karl, K. K. Landestierarzt, Wien. 

Sahner, Ernst, Königl. Kreistierarzt, Sayan (Schlesien). 

Salb, A., Tierarzt, Pforzheim (Baden). 

von Saldern, Ritterschaftsdirektor, Mitglied des Sonderausschusses für 
Veterinärwesen der Landwirtschaftskammer für Brandenburg, 
Perleberg. 

Salembier, L., veterinaire, Leuze (Belgien). 

Sallinger, August, Distriktstierarzt, Windsbach (Bayern). 

Salvisberg, A. W., Bez -Tierarzt, Tavannes (Jura). 

Sander, J., Kaufmann, Hamburg. 

Sandoz, A., veterinaire sanitaire, Neuchätel (Schweiz). 

Sapunoff, Tierarzt, Kasan (Rußland). 

Sauer, G., Tierarzt, Neustadt a. d. H. (Pfalz, Bayern). 

Saur, Stadtdirektions- u. I. städt. Schlachthaustierarzt, Stuttgart. 

Saurer, Josef, Städt. Bezirkstierarzt, Landshut (Bayern). 

Sauter, Max, Grofßh. Bezirkstierarzt, Wiesloch (Baden). 

Schäfer, Gottfried, Dr., Kreisveterinärarzt a. D., Herausgeber des „Tierärztl. 
Central-Anzeigers“, Friedenau-Berlin. 

Schäfer, H., Sanitäts-Tierarzt, Dudweiler (Rheinpr.). 

Schaible, Franz, Großh. Bezirkstierarzt, Eppingen (Baden). 

Schaller, M., Königl. Bezirkstierarzt, Zwickau (Sachsen). 

Scharmer, Königl. Departementstierarzt, Liegnitz (Schlesien). 

Scharsich, Kurt, Königl. Kreistierarzt, Striegau (Schlesien). 

Schaub, E., Tierarzt, Löffingen (Baden). 

Schauber, Königl. Bezirks-Tierarzt, Landau a. Isar (Bayern). 

Schell, A., Professor und Königl. Departements-Tierarzt a. D., Bonn a. Rh. 


LXVI 


Schellenberg, K., Tierarzt, Zürich. 

Schenk, Max, Schlachthof-Direktor, Düsseldorf (Rheinprovinz). 

Scherwitz, Tierarzt, Berlin. 

Schiel, Polizeitierarzt, Wandsbek (Schleswig). 

Schiele, J., Distriktstierarzt, Isny (Württemberg). 

Schlake, R. F. C., Königl. Oberroßarzt, Vorstand der Militärlehrschmiede, 
Königsberg (Ostpreußen). 

Schlatter, G.. Schiachthof- und Bezirks-Tierarzt, St. Gallen (Schweiz). 

Schlatter, Tierarzt zu Freihof, Wyl tKanton St. Gallen). 

Schlegel, Dr. phil., Leiter des Tierhygienischen Instituts der Universität 
Freiburg (Baden). 

Schlitzberger, Ed., Königl. Kreistierarzt, Kassel. 

Schmaltz, Reinhold, Dr., Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, 
Berlin, 

Schmid, Königl. Oberamts-Tierarzt, Horb (Württemberg). 

Schmid, Tierarzt, Friedrichshafen (Württemberg). 

Schmidt, Adolf, Königl. Bezirks-Tierarzt, Kulmbach (Bayern). 

Schmidt, Alb., Rittergutsbesitzer und Ingenieur, Bomblin (Posen). 

Schmidt, Dr., Königl. Departements- und Kreistierarzt, Aachen. 

Schmidt, Chr., Großh. Kreisveterinärarzt, Nidda (Hessen). 

Schmitt, Theod., Königl. Departements-Tierarzt, Düsseldorf. 

Schmitz, H., Königl. Kreistierarzt, Mülheim a. d. Ruhr. 

Schmutterer, Max, Königl. Bezirks-Tierarzt, Ebersberg (Oberbayern). 

Schneidemühl, Dr., Professor an der Universität Kiel. 

Schneider, Ed, Bezirks-Tierarzt, Biglen (Bern). 

Schneider, K., Tierarzt, Salem (Baden). 

Schnepel, H., Königl Kreistierarzt, Rinteln (Hessen-Nassau). 

Schnyder, Ottmar, Bezirks-Tierarzt, Horgen (Zürich). 

Scholl, All., vétérinaire, Gembloux (Belgien). 

Scholler, de, Président du Conseil d’Etat, Fribourg (Schweiz). 

Schönenberger, A., Bezirks-Tierarzt, Bütschwyl (St. Gallen). 

Scholtz, K. L. G., Königl. Oberroßarzt, Karlsruhe (Baden). 

Schossleltner, K. K. Landestierarzt, Salzburg. 

Schrader, Schlachthof-Direktor, Brandenburg a. H. 

Schreiber, O., Dr., Direktor der Rotlauf-Serum-Gesellschaft, Landsberg a. W.' 

(Brandenburg). 


Schröder, H. Fr. C., Königl. Oberroßarzt, Rastatt (Baden). 

Schröder, Karl, cand. med. vet., Berlin. 

Schropp, Otto, Tierarzt, Stühlingen (Baden). 

Schubarth, P., Schlachthof-Direktor, Spandau. 

Schuemacher, B., Großh. Bezirks-Tierarzt, Freiburg (Baden) 

Schulz, Königl. Oberroßarzt, Hagenau (Elsaß). 

Schütz, Dr., Geh. Regierungsrat, Professor an der Kgl. Tierarztl. Hochschule, 
a. o. Mitglied des Kaiserlichen Gesundheits-Amtes, Berlin. 

Schwaimair, A., Städt. Bezirks-Tierarzt, Augsburg (Bayern). 

Schwarz, Ernst, Bezirks-Tierarzt, Bern (Schweiz). 

Schwarz, Herm. Aug- Oskar, Dr. med., Schlachthof-Direktor, Stolp (Pommern). 

Schweinturth, A, Tierarzt, Markdorf (Baden). 





LX VIT 


Schwelnhuber, Königl. Bezirks-Tierarzt, Ansbach (Bayern). 

Schwenszky, Hermann, Hufbeschlaglehrer an der Königl. Tierärztlichen 
Hochschule, Budapest. 

von Schwerin-Löwitz, Graf, Vorsitzender der Landwirtschaftskammer für 
die Provinz Pommern, auf Löwitz (Pommern). 

Seemann, Th, int. Kreistierarzt, Zell a. Mosel (Rheinprovinz). 

Seiberth, A,, Tierarzt, Neunkirchen (Rheinprovinz). 

Seiffert, Max, Königl. Kreistierarzt, Charlottenburg. 

Sergescu, J, vétérinaire de département, Turn-Severin (Rumänien). 

Servatius, Max, Großh. Bezirks-Tierarzt, Engen (Baden). 

Seyderheim, R., Oberroßarzt a. D., Strassburg (Elsass). 

Seyfert, R. G, Dr., Schlachthoftierarzt, Pirna (Sachsen). 

Siedamgrotzky, Dr., Geh. Medizinalrat, Professor an der Königl. Tierärzt- 
lichen Hochschule, Landestierarzt, a. o. Mitglied des Kaiserl. 
Gesundheits-Amtes, Dresden. 

Siegen, Carl, Großh. Staatstierarzt und Direktor des Staatsinstitutes für 
Erzeugung animalischer Lymphe, Luxemburg. 

Siegert, P., Schlachthausverwalter, Tarnowitz (Schlesien). 

Sigi, Eduard, Königl. Veterinärarzt im 3. bayer. Feld-Artillerie-Regiment, 
München. 

Sigmund, Benj., Schlachthausverwalter, Basel. 

Simmat, Julius, Königl. Kreistierarzt, Schlawe (Pommern). 

Simon, V., vétérinaire, Visé (Belgien). 

Simulescu, R., vétérinaire de département, Roman (Rumänien). 

Siposs, Isidor, Bezirkstierarzt, Budapest. 

Sitaru, J., vétérinaire de la ville, Turn-Severin (Rumänien). 

Sivori, Fréderico, vétérinaire, Buenos-Aires. 

Sluys, van der, Obertierarzt, Direktor des städt. Schlacht- und Viehhofes, 
Amsterdam. 

Snoeck, A., veterinaire, Menin (Belgien). 

Snoeck, L., vétérinaire militaire, Bruges (Belgien). 

von Sobolewsky, V., Kaiserl. Kreistierarzt, Gdow (Gouvernement St. 
Petersburg). 

‚Sochaniewicz, Teofil, Tierarzt bei dem galiz. Landesausschuß, Lemberg. 

Soukup, Josef, Fürstl. Schwarzenb. Domänentierarzt, Protivin (Böhmen). 

Späth, L., Grofh. Bezirkstierarzt, Achern (Baden). 

Sperk, Bernhard, K. K. Ministerialrat, Referent für das Veterinärwesen im 
K. K. Ministerium des Innern, Wien. 


Sperling, Jos., Königl. ungar. Staatstierarzt, Budapest. 

Spitzer, Königl. Kreistierarzt, Dramburg (Pommern). 

Spring, ©., Tierarzt, Hilders (Hessen-Nassau). 

Stadelberger, August, Tierarzt, Seckenheim (Baden). 

Stadier, Verbands-Inspektor und Großh. Bezirkstierarzt, Karlsruhe. 

Stamatescu, chef de travaux à l'Ecole supérieure de médecine vétérinaire, 
Bucarest. 

Stämpfii, Hans, Bezirkstierarzt, Münsingen (Kanton Bern). 

Stappen, Friedr. W., Königl. Kreistierarzt, Nakel (Posen). 

Starcovici, C., inspecteur vétérinaire, Bucarest. 








LXIX 


Starcovici, Th., vétérinaire de département, Ploesci (Rumänien). 

Staupe, M., Königl. Kreistierarzt, Biedenkopf (Hessen-Nassau). 

Stavrescu, vétérinaire militaire, Bucarest, 

Steffens, Paul, Königl. Oberroßarzt, Hannover. 

Steibing, G., Großh. Bezirkstierarzt, Altbreisach (Baden). 

Stein, Fr., Kreistierarzt und Oberroßarzt am Herzogl. Marstall, Dessau 
(Anhalt). | 

Steinbach, Peter, Dr., Veterinär-Assessor, Königl. Departements- und Kreis- 
tierarzt, Trier. 

Steinmeyer, A., Roßarzt a. D., Weißenfels (Provinz Sachsen). 

Stempel, H. J. H., Tierarzt, Utrecht (Holland). 

Stenger, Joh., Königl. Bezirkstierarzt, Königshofen (Bayern). 

Stephan, H. E. W., Königl. Kreistierarzt, Gleiwitz (Schlesien). 

Steuert, Ludw., Dr., Professor an der Königl. Akademie, Weihenstephan 
(Bayern). 

Stockmann, Stewart, Professor of the Royal Dick Veterinary College, 
Edinburgh. 

Stolp, W., Stadttierarzt, Möckmühl (Württemberg). 

Stoss, Anton, Dr., Prof. an der Königl. tierärztlichen Hochschule, München. 

Straaten, Otto van, Königl. Kreistierarzt, Dinslaken (Rheinprovinz). 

Stragier, J., vétérinaire, Warneton (Belgien). 

Strauch, Franz, Königl. Korpsroßarzt, Breslau. 

Strittmatter, Anton, Großh. Bezirkstierarzt, Pfullendorf (Baden). 

Ströse, Aug., Dr., Direktor der städtischen Fleischbeschau, Hannover. 

Struska, John, Dr., ord. Prof. an der tierärztlichen Hochschule, Wien 

Stubbé, Dr. med., insp. vétérinaire au Ministère d’Agriculture, Brüssel. 

Studer, K., Grenz- und Schlachthofinspektor, Schaffhausen (Schweiz) 

Sturm, Martin, Großh. Bezirkstierarzt, Bonndorf (Baden). 

Sussdorf, Dr., Professor und Direktor der Königl. tierärztlichen Hoch- 
schule, Stuttgart. 

Sutclitte-Humdall, President of theCentral Veterinary Medical Society, London. 

Suter, Joh., Nationalrat, Liestal (Basel-Land). 

Szakall, Julius, Dr., Tierarzt, Budapest. 

Szidon, Julius, Assistent an der Kgl. tierärztlichen Hochschule, Budapest. 

Szpilman, Josef, Dr., Excellenz, Professor und Rektor d. K. K. tierärztlichen 
Hochschule, Lemberg. 


T 


Tannebring, Wilh., Königl. Kreistierarzt, Querfurt (Provinz Sachsen). 

Tänzer, Ferd., K. K. Veterinär-Inspektor, Brünn (Mähren). 

Tätray, Joh., Königl. ungur. Oberstaatstierarzt, Budapest. 

Taylor, J. B. O., Secretary of the Eastern Counties Veterinary Medical 
Society, Weston-Norwich (England), 

Tempel, M., Dr., Oberroßarzt a. D., Chemnitz (Sachsen). 

Terzig, Svetisiav, Gemeinde-Tierarzt, Belgrad (Serbien). 

Tetzner, K., Kaiserl. Oberroßarzt, Metz. 








LXX 


Teyssandier, inspecteur des services sanitaires des animaux, Paris. 

Theiler, A., Landes-Tierarzt, Pretoria (Südafrikanische Republik). 

Theurer, Königl. Oberamtstierarzt, Künzelsau (Württemberg). 

Thierry, Emilie, Directeur de l’Ecole d’Agriculture, Beaune (Cöte-d’or). 

Thietz, Alb., Königl. Korpsroßarzt, Magdeburg. 

Thomas, H, vétérinaire, Mons (Belgien). 

Thomas, Ph., Königl. Bezirks-Tierarzt, Ludwigshafen (Pfalz). 

Thoms, H., Dr., Königl. Kreis-Tierarzt, Montabaur (Hessen-Nassau.) 

Tietze, P., Königl. Departements-Tierarzt und Veterinär-Assessor, Kassel. 

Timm. Karl, Königl. Oberroßarzt, St. Johann (Rheinprovinz). 

Timus, V., Sous-chef de service vétérinaire civil au Ministère de l’Interieur, 
Bucarest. 

Tirolf, H., Kaiserl. Kreis-Tierarzt, Bolchen (Elsaß-Lothringen). - 

Tokishige, Hatsukuma, Assistent-Professor an der Landwirtschaftlichen 
Abteilung der Universität, Tokio (Japan). 

Torre, Peter, K. K. Landes-Tierarzt, Zara (Dalmatien). 

Toscano, Anton, städt. Obertierarzt, Wien. 

Tossins, J., vétérinaire, Braives (Belgien). 

Toussaint, J, veterinaire, Samson (Belgien). 

Traeger, M, Königl. Kreis-Tierarzt, Belgard (Pommern). 

Trasbot, professeur et directeur de l’Ecole nationale de médecine vétérinaire, 
Alfort-Paris. 

Trapp, K, Schlachthof-Tierarzt, Straßburg (Elsaß). 

Trigger, R. C., President of the Royal Veterinary College, New-Castle upon 
Tyne (England). 

Trips, M., Tierarzt, Stuttgart. 

Trombitäs, ignatz, Königl. ungar. Oberstaats-Tierarzt, Kaposvär (Ungarn). 

Tuleff, Ivan, Chef der tierärztlichen Abteilung im Handels- und Ackerbau- 
ministerium, Sofia (Bulgarien). 


U 


Uebele, G., Dr., Hilfsarbeiter der Tierärztlichen Abteilung des Medizinal- 
Kollegiums, Stuttgart. 

‚Udrisky, Gh., professeur à l’Ecole supérieure vétérinaire, Bucarest. 

Ueps, Alex., stud. med. vet., Riga (Rußland). 

Uhlich, Karl Wilhelm, Königl. Bezirks-Tierarzt, Chemnitz. 

Uhlyärik, Titus, Königl. ungar. Staats-Tierarzt, Budapest. 

Ujhelyi, Emerich, Professor an der Landwirtschaftlichen Akademie, Magyar- 
Ovär (Ungarn). 

Ulm, R., Großh. Bezirks-Tierarzt, Mannheim. 


V 


Vaerst, Dr., Medizinal-Assessor und Amtstierarzt, Meiningen. 
Vaeth, J. G., Großh. Bezirks-Tierarzt, Heidelberg. 

Väleanu, D., veterinaire de division, Jasy (Rumänien). 

Van Autgaerden, L, vétérinaire, Tirlemont (Belgien). 


LXXI 


Van den Eeckhout, A., vétérinaire, Maldeghem (Belgien). 

Vanderiinden, vétérinaire, Gand (Belgien). 

Van de Wiele, J., vétérinaire, Wyngene (Belgien). 

Van Gerven, J., vétérinaire, Eeschen (Belgien). 

Van Heerswynghels, V., vétérinaire, Westerloo (Belgien). 

Van Passen, L., vétérinaire, Londerzeel (Belgien). 

Van Trappen, L., vétérinaire, Somergen (Belgien). 

Van Waliendeel, Toroueren (Belgien). 

Vasilescu, C. V., professeur à l’Ecole supérieure vétérinaire, Bucarest. 

Vasiliu, Gr., vétérinaire de département, Husi (Rumänien). 

Vassianu, vétérinaire de la ville, Piatra-Neamtu (Rumänien). 

Vater, H., Konig] Kreistierarzt, Eupen (Rheinpr.) 

Veber, Adrien, Avocat à la Cour d’appel de Paris, Vice-président du Conseil 
municipal, Paris. 

Verlinde, C., vétérinaire, Anvers (Belgien). 

Veterinaria, veterinär-medizinischer Verein an der Kônigl Tierärztlichen 
Hochschule, Stuttgart. 

Vincenti, M., Königl. Bezirks-Tierarzt, Miesbach (Ober-Bayern)' 

Vogel, Dr., Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Stuttgart. 

Vogel, L., Dr., Landes-Inspector für Tierzucht, München. 

Vogg, E., Königl. Bezirks-Tierarzt, Rehau (Bayern). 

Voliers, Detlef, Staats-Tierarzt, Hamburg. 

Vollmer, F. H., Konsul für Venezuela, Hamburg. 

Vontobel, H., Bezirks-Tierarzt-Adj., Rüti (Kt. Zürich). 


Ww 


Wagemans, J., vétérinaire, Tirlemont (Belgien). 

Wagner, Hch., stadt. Tierarzt, Stuttgart : 

Walker, E. R., Bacteriolog, Mucktesor (Indien). 

Wallmann, Ernst, Königl. Departements- und Kreistierarzt, Erfurt (Sachsen). 
Walther, P. H., Königl. Bezirks-Tierarzt, Borna (Sachsen). 
Wanner, Jos., Bezirks-Tierarzt, Gross-Dietwyl (Kt. Luzern). 
Wassmann, V. R., Königl. Kreistierarzt, Berlin. 

Weemaes, P., vétérinaire, Anvers (Belgien). 

Wehrle, Erwin, Großh. Bezirks-Tierarzt, Mosbach (Baden). 
Weiler, A., Distrikts-Tierarzt, Alsenz, (Pfalz). 

Weinbeer, Jul. Franz, Konig]. Oberroßarzt, Stuttgart 
Weinhold, Ernst, Königl. Oberroßarzt, Lüben (Schlesien). 
Weinsheimer, K., Dr., Großh. Kreis-Veterinärarzt, Darmstadt. 
Weiss, J., Tierarzt, Pfirt (Elsass). 

Weissenberger, H., Tierarzt, Erzingen (Baden). 

Welte, J., Großh. Bezirks-Tierarzt, Ettenheim (Baden). 

Weiz, J., Großh. Bezirks-Tierarzt, Rastatt (Baden). 

Werner, Rudoit, Königl. Roßarzt, Kassel. 

Wertz, B., veterinaire, Soignies (Belgien). 

Wesener, W., Königl. Korpsroßarzt, Posen. 





LXXI 


Wienke, K. W., Königl. Kreis-Tierarzt, Wittenberg (Sachsen). 

Wilbecq, Dr., vétérinaire, Rebecq-Rognon (Belgien). 

Wilbrandt, K., Schlachthaus-Direktor, Schwerin (Mecklenburg). 

Willach, P., Dr, Tierarzt, Luisenthal b. Saarbrücken (Rheinprovinz). 

Wille, R., Königl. Hofstabsveterinär, München. 

Willerding, Dr., Repetitor an der Kgl. tierärztlichen Hochschule, Berlin. 

Williams, W., Professor of the New Veterinary College, Edinburgh. 

Williams, W. Owen, Professor of the New Veterinary College and Redactor 
of the Veterinary Journal, Edinburgh. 

Windeis, veterinaire, Avelghem (Belgien). 

Wirtz, A. W. H., Dr., Professor und Direktor der Staatstierarzneischule, 
Utrecht (Holland). 

Wisser, Aug., Tierarzt, Marne (Holstein). 

Witzel, K., Distriktstierarzt, Trostberg. (Bayern). 

Wolffhügei, K., Tierarzt, Freiburg (Baden). 

Wolstenholme, J. B., F. R. C. V. S., Manchester. 

Wörner, H. A., Tierarzt, Feudenheim (Baden). 

Wortmann H, Schlachthausverwalter, Castrop (Westfalen). 

Wrugg, T. P. R. C. V. S., London. 

Wuilcot, Ch., vétérinaire, Thulin (Belgien). 

Wundt, L., Tierarzt, Endingen (Baden). 

Wurm, Joh., K. K. Bezirkstierarzt, Feldkirch (Voralberg). 

Wyssmann, S., Sanitätsrat, Bezirkstierarzt, Neuenegg (Canton Bern). 


Zageimeler, Dr., Schlachthoftierarzt, Nürnberg. 

Zahn, Fr., Schlachthaus-Direktor u. Großh. Bezirkstierarzt, Heidelberg. 

Zahn, Max, Sanitätstierarzt und Schlachthofverwalter, Saarbrücken (Rhein- 
provinz). 

Zandi, Sid-Mostafa-, Tanger (Marocco). 

Zeitz, R., Königl. Oberroßarzt, Magdeburg. 

Zernecke, Dr., Königl. Kreistierarzt, Elbing (Westpreußen. 

Zimmermann, August, Assistent an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, 
Budapest. 

Zipp G., Tierarzt, Rommerskirchen (Rheinprovinz). 

Zipperlen, W., Professor an der Königl. landwirtsch. Akademie, Mitgl. des 
Medizinalkollegiums, Hohenheim (Württemberg). 

Zschokke, E., Dr. med., Direktor und Prof. der Tierarzneischule, Zürich. 

Zühl, Schlachthofdirektor, Stargard (Pommern). 

Zundel, Herm., Großh. Bezirkstierarzt, Lörrach (Baden). 

Zündel, Joh., Kaiserl. Kreistierarzt, Mülhausen (Elsaß). 

Zwick, Dr., Prosektor am anatomischen Institut der Königl. tierärztl. Hoch- 
schule, Stuttgart. 





LXXII 


Satzungen des Kongresses. 


§ 1. 
Der Kongreß setzt sich zusammen: 


a. aus Ehrenmitgliedern, 
b. aus ordentlichen und 
c. aus außerordentlichen Mitgliedern. 


§ 2. 


Ehrenmitglieder sind solche Persönlichkeiten, welche von den voraus- 
À enen Kongressen die Ehrenmitgliedschaft erhalten haben, oder die 
ın Anbetracht ihrer wissenschaftlichen Arbeiten und ihrer dem Stande und 
der Wissenschaft geleisteten Dienste von dem VII. Kongresse hierzu er- 
wählt werden. " 
§ 8. 


Ordentliche Mitglieder sind: 

a. Die zum Kongref} abgesendeten Vertreter der hohen Regierungen, 

b. die Vertreter der tierärztlichen und landwirtschaftlichen Lehranstalten 
höherer Ordnung, . 

c. die Vertreter landwirtschaftlicher Korporationen, 

d. die Vertreter der tierärztlichen Vereine, 

e. die Abgesandten der staatlichen und kommunalen Verwaltungen 
der öffentlichen Gesundheitspflege, sowie der staatlichen und städti- 
schen hygienischen Institute 

f. approbierte Tierärzte und Ärzte, welche, gleich wie die unter a 
bis f Genannten, den persönlichen Beitrag von 12 A, bezw. 15 Frcs., 
7fl. östr. und holl. Währung, 10,5 Kronen schwed. bezw. dänischer 
Währung oder 6 Rubel einbezahlt haben. 


§ 4. 
Außerordentliche Mitglieder sind: 
a. Landwirte, 
b. Apotheker, 
welche nicht unter § 8 fallen, 
© Kandidaten der Veterinär-Medizin, sofern sie (a, b u. c) den persön- 
lichen Beitrag von 12 .# (vgl. $ 8) geleistet haben. 
Der Geschäftsausschuß ist befugt, an einzelne der unter §§ 3 und 4 
genannten Persönlichkeiten Freikarten zu vergeben. 


§ 6. 


, Sämtliche Mitglieder ($$ 2, 8 und 4) sind berechtigt, an den Beratungen 
telzmehmen und das Wort zu ergreifen. 


$ 6. 


. Stimmberechtigt sind jedoch nur die Ehren- und ordentlichen Mit- 
glieder (§§ 2 und 3). 





LXXIV 
87. 


Die Hauptsitzungen finden im großen Saale des Konversationshauses 
in Baden statt und beginnen jeweils morgens 9 Uhr. 


§ 8. 


Die Hauptsitzungen sind öffentlich, 


89. 


Für das Bureau (vgl. $ 10 der Satzungen) und die stimmberechtigten 
Mitglieder — ferner für die außerordentlichen Mitglieder, — sodann für die 
eingeladenen Gäste, — endlich für die übrigen Hörer sind, für letztere so- 
weit es der Raum gestattet, besondere Sitzplätze bereit gehalten. 


§ 10. 


In der ersten Hauptsitzung erwählt die Versammlung das Bureau, nämlich: 


6 Sitzungspräsidenten, gegebenenfalls einen oder mehrere Ehren- 
prasidenten, 

12 Sitzungsvicepräsidenten, 

den Generalsekretär, 

3 Stellvertreter desselben und 

6 Stimmenzähler. 


§ 11. 


Der Ehren-, bezw. der Sitzungs-Präsident leitet die Verhandlungen 
und trifft die in Versammlungen üblichen parlamentarischen Anordnungen. 
Er ist verpflichtet, den Vollzug der Satzungen des Kongresses zu überwachen. 

Bei Verhinderung des I. Vorsitzenden übernimmt der älteste Vice- 
präsident, gegebenfalls der zweite, die Leitung der Verhandlungen. 


§ 12. 


Die Verhandlungen werden in deutscher und französischer, bei ge- 
nügender Anzahl von englisch sprechenden Mitgliedern, auch in englischer 
Sprache geführt. 


§ 18. 


Die Ansprachen, die Anträge und die Beschlüsse der Versammlung 
werden durch die von dem Geschäftsausschuß bestimmten Übersetzer in den 
Kongreßsprachen wiedergegeben. 


§ 14. 


Am Beginne jeder Hauptsitzung verliest der Generalsekretär die Ein- 
läufe und hierauf bei den auf die erste Sitzung folgenden das in den Kongreß- 
sprachen abgefaßte Protokoll über die Anträge und die Abstimmungen der 
vorausgegangenen Hauptsitzung. 


§ 15. 


Nach Genehmigung des Protokolls durch die Versammlung wird zur 
Beratung der nach dem Programm des Kongresses auf die Tagesordnung 
gestellten Gegenstände übergegangen. 


§ 16. 


Zur Absetzung eines programmmäßig vorgesehenen Gegenstandes bezw. 
zur Aufstellung eines anderen, im Programm angegebenen, ist ein Antrag 
erforderlich, welcher in der vorausgehenden Sitzung gestellt und von minde- 
stens 20 Mitgliedern unterstützt wird. Der Antrag gilt als angenommen, 
wenn sich mehr als die Hälfte der in der Sitzung anwesenden stimm- 
berechtigten Mitglieder dafür ausspricht. 





LXXV 


§ 17. | 


Der Sitzungspräsident erteilt zunächst dem Hauptberichterstatter, 
gegebenenfalls den einzelnen Berichterstattern in der mit diesen vereinbarten 
Reihenfolge, das Wort. Diese erläutern oder ergänzen den von ihnen er- 
statteten gedruckten Bericht. Eine Verlesung des gedruckten Berichts ist 
nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Versammlung zulässig. 


§ 18. 


Die Kongreßmitglieder, welche sich an den Verhandlungen durch eine 
Anrede oder einen Antrag zu beteiligen wünschen, haben sich auf einem 
Zettel, auf welchem sie ihren Namen und Titel einschreiben, beim General- 

zu melden; der Vorsitzende erteilt ihnen in der Reihenfolge ihrer 
Anmeldungen das Wort. Mehr als zweimal soll einem und demselben Redner 
das Wort in der Regel nicht erteilt werden. Für die erste Ansprache eines 
Redners wird ein Zeitraum von 10 Minuten, für seine zweite ein solcher 
von 5 Minuten gewährt. 


§ 19. 


Rednern, welche sich in ihrer Ansprache von dem Gegenstande, der 
verhandelt wird, entfernen, kann durch den Vorsitzenden das Wort ent- 
zogen werden. 


§ 20. 
Die Verhandlung über einen Gegenstand wird geschlossen : 


a wenn die Liste der angemeldeten Redner erschöpft ist, 
b. wenn der Antrag auf Schluß von 15 Mitgliedern unterstützt und von 
der Versammlung mit einfacher Stimmenmehrheit angenommen wird. 


§ 21. 


‚ Ehe zur Abstimmung über die gestellten Anträge geschritten wird, 
erteiltderVorsitzende den Berichterstattern bezw.Antragstellern dasSchlußwort. 


§ 22. 


Vor der Abstimmung verliest der Generalsekretär den Wortlaut der 
gestellten Anträge. Der Vorsitzende stellt dieselben in der Reihenfolge, die 
er bestimmt, gegebenenfalls nach Genehmigung durch die Versammlung, 
zur Abstimmung. 


§ 23. 


__ Sowohl der Vorsitzende, als auch eine Zahl von mindestes 10 Mit- 
gledem können beantragen, daß die Abstimmung über einen Gegenstand 
unterbleibe. Der Antrag gilt als angenommen, wenn die einfache Stimmen- 
mehrheit der Versammlung sich für denselben entscheidet. 

In diesem Falle fait der Vorsitzende die Hauptergebnisse aus den 
erhandlungen zusammen, teilt sie der Versammlung mit und ordnet die 
Aufnahme ıhres Inhaltes in das Protokoll an. 


§ 24. 


Findet eine Abstimmung statt, so werden die Stimmen derjenigen, 
welche einen gestellten Antrag annehmen, gegebenenfalls auch derjenigen, 
welche denselben ablehnen, gezählt. 

_. Eme Abstimmung durch Namensaufruf findet statt, sobald ein bezüg- 
licher Antrag von 20 Mitgliedern unterstützt wird. 


§ 25. 
| „geder ordnungsmäßig gestellte und zur Abstimmung gebrachte Antrag 
gilt angenommen, wenn sich eine einfache Stimmenmehrheit für den- 
selben ergiebt. 
Im Falle der Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden. 


LXXVI 


§ 26. 


In das Protokoll ist geweils die Zahl der zustimmenden, bei einer 
erheblichen Minderheit auch die der ablehnenden Mitglieder, bei nament- 
licher Abstimmung auch die Namen derselben aufzunehmen. 


§ 27. 


Das Verzeichnis der Mitglieder, die Berichte der vom Geschäftsaus- 
schuß aufgestellten Berichterstatter, sowie das stenographische Protokoll der 
Verhandlungen werden als Kongrefibericht unter Berücksichtigung der 
Kongreßsprachen vom Generalsekretär veröffentlicht. 


§ 28. 
Der Kongreßbericht wird sämtlichen Mitgliedern kostenfrei zugestellt. 


§ 29.*) 


Die deutschen Mitglieder des Kongresses erwählen eine fünfgliederi e 
Kommission, welche nach Beendigung sämtlicher Geschäfte des Kongreß- 
ausschusses, längstens nach einem Jahre, die Kongreßrechnung prüft, ver- 
bescheidet und veröffentlicht. 

Ein Auszug aus der Rechnung ist sämtlichen deutschen tierärztlichen 
Vereinen, welche Geldbeiträge gegeben haben, zuzustellen. 


ee ee 
——————————— eee 


Nachtrag. 


§ 1. 
Zur Förderung der Kongreßarbeiten bildet der Kongreß sieben Sektionen: 


a. eine Sektion für die Beratung der Schutzmaßregeln gegen die 
Verbreitung von Tierseuchen im Gefolge des internationalen Vieh- 
verkehrs und für die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche; 

b!. eine für die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren; 

b®?. eine für die Verwendung des Fleisches und der Milch tuber- 
kulöser Tiere; 

b?, eine für die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleisch- 

beschau; 

c. eine für die Bekämpfung der Schweineseuchen; 

d. eine für die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts, insbesondere 
die Errichtung von Seuchenversuchsanstalten und von Lehrstühlen 
für vergleichende Medizin an den tierärztlichen Hochschulen; 

e. eine für die Feststellung des Endergebnisses der Arbeiten über die 
Aufstellung einer einheitlichen anatomischen Nomenklatur in der 
Veterinärmedizin bezw. die Ausführung der bezüglichen Beschlüsse 
des VI. Kongresses. 


§ 2. 


Jeder Sektion wird ein besonderer Raum für die Verhandlungen zur 
Verfügung gestellt. 
§ 8. 


Jede Sektion setzt sich zunächst aus den Berichterstattern über den 
Gegenstand, welchen die Sektion zu behandeln hat, zusammen. 


*) Besonderer Paragraph, welcher nur fiir die deutschen Mitglieder des Kon- 
gresses angefiigt ist. 


LXX VIT 


Sie bestimmt die Zeit ihrer Beratungen und bezeichnet dieselbe dem 
Vorsitzenden des Geschäftsausschusses, 


§ 4. 
Jede Sektion erwählt ihren Vorsitzenden und ihren Schriftführer und 
deren Stellvertreter. 
jeder Sektion wird seitens des Geschäftsausschusses die genügende 
Anzahl von Dolmetschern beigegeben. 


$ 5. 


Sämtlichen Mitgliedern des Kongresses steht es frei, an den Verhand- 
lungen der Sektionen teilzunehmen. 


§ 6 
Zweck der Verhandlungen in den Sektionen ist, die Ansichten der 


Berichterstatter thunlichst zu bestimmten Anträgen an die Hauptversammlung 
zu vereinigen. 
8 7. 


lingt dies, so erwählt die Sektion einen Hauptberichterstatter, 
weicher die von der Sektion beschlossenen Anträge in der Hauptversamm- 
lung vertritt. 
§ 8. 


Können sich die Berichterstatter nicht zu bestimmten Anträgen an die 
Hauptversammlung vereinigen, so haben diejenigen Berichterstatter, welche 
sch mit den anderen ihrer Sektion nicht zu vereinigen vermögen, ihre 
Anträge bei der Hauptversammlung besonders zu vertreten. 


§ 9. 


_ Der Vorsitzende und der Schriftführer der Sektion haben die Beschlüsse 
dieser, sowie die Anträge von Berichterstattern, welche von den genannten 
Beschlüssen abweichen, dem Generalsekretär beim Beginne der Sitzung 
schriftlich zu überreichen. 


§ 10. 


__ Die Verhandlungen der Sektionen werden, soweit sie niedergeschrieben 
sind, zu den Kongreßakten genommen, jedoch nicht veröffentlicht. 


LXX VIII 


STATUTS DU CONGRES. 


Le Congrès comprend: , 


a) des membres honoraires, 
b) des membres effectifs, 
c) des membres extraordinaires. 


§ 2, 


Le titre de membre honoraire du VIIme Congrès est acquis de droit 
aux personnes qui ont déjà obtenu ce titre dans un des congrès précédents. 
Il peut être décerné par le Congrès aux personnes qui ont mérité de la 
médecine vétérinaire par leurs travaux scientifiques, ou par les services 
rendus à la profession. 


§ 3. 
Sont considérés comme membres effectifs du Congrès: 


a) Jes délégués officiels des Gouvernements, 

b) les délégués des écoles supérieures de médecine vétérinaire ou 
d'agriculture, 

c) les délégués des associations agricoles, 

d) les délégués des sociétés de médecine vétérinaire, 

e) les délégués des administrations d’hygiène publique et des instituts 
d'hygiène, soit gouvernementaux, soit municipaux, 

f) les vétérinaires et les médecins diplômés qui, comme les personnes 
indiqués de a jusqu’à f, ont payé la cotisation personelle de 15 fr.*) 


§ 4. 
Sont admis comme membres extraordinaires: 


a) les agronomes, 
b) les pharmaciens 
non compris au § 8, 
c) les étudiants en médecine vétérinaire. 
Leur cotisation est également de 15 francs. 
Le comité d’organisation est autorisé 4 délivrer des cartes de faveur 
a l’une des personnes indiquées aux §§ 8 et 4. 


§ 5. 


Tous les membres (§§ 2, 3 et 4) ont le droit de participer aux délibé- 
rations du Congrés et de prendre la parole. 


§ 6. 


Les membres honoraires et effectifs (§§ 2 et 3) seuls ont droit de scrutin. 


_. *) Dans les programmes des congrès internationaux de médecine figurent les 
vétérinaires également au titre de members effectifs. 











LXXIX 


§ 7. 
Les séances du Congrés auront lieu dans la grande salle de la Maison 
de Conversation 4 Baden, et commenceront toujours 4 9 heures du matin. 


§ 8. 
Les séances du Congrés sont publiques. 


§ 9. 
Des sièges spéciaux sont réservés aux membres du bureau (voir § 10 
du règlement) et aux membres ayant droit de scrutin, puis aux membres 
extraordinaires et invités et finalement au public. 


§ 10. 


Dans sapremiére séance le Congrés constituera son bureau comme suit: 
6 présidents de séance, au besoin un ou plusieurs présidents 
honneur, 
12 vice-présidents de séance, 
1 sécrétaire général, 
3 sécrétaires suppléants, 
6 scrutateurs. 


§ 11. 


Le président d’honneur ou le président de séance dirige les délibéra- 
tions et prend les mesures d’ordre en usage dans les assemblées parlementaires. 
I] surveille l'exécution du règlement du Congrès. 

En cas d’empéchement du premier président, c’est le vice-président 
le plus âgé ou le second, qui dirige les débats. 


§ 12. 


\ Les délibérations du Congrès auront lieu en français et en allemand, au 
en anglais, si le nombre des membres parlant cette langue l'exige. 


§ 13. 


Les discours, les propositions et les conclusions de l’assemblée seront 
heiss, dans les langues du Congrès, par des traducteurs désignés à cet 
et par le comité d'organisation. 


§ 14. 
Au début de chaque séance, le sécrétaire général donne lecture des 


Correspondances et du procès-verbal, rédigé dans les langues admises par le 
Congrès, des propositions et des votes de la séance précédente. 


§ 15. 


Après l’adoption du procès-verbal l’assemblée procède à la discussion 
questions portées à l’ordre du jour. 


§ 16. 


._ Le remplacement d’une question, mise à l’ordre du jour, par une autre, 

sente au programme, doit être présenté dans la séance qui précède, par 

2) signatures au moins. La proposition en question est adoptée, si plus de 

a poitie des membres présents, ayant droit de scrutin, se prononcent en 
veur. 


§ 17. 


. „Le president de séance accorde la parole d’abord aux rapporteurs 
pancipaux et, le cas échéant, aux autres rapporteurs, d’après un tour de rôle 


LXXX 


arrêté d'avance. La lecture d’un rapport imprimé ne peut avoir lieu qu'avec 
le consentement formel de l'assemblée. 


§ 18. 


Les membres du Congrès qui veulent prendre part aux délibérations 
par une proposition ou un discours, en feront la déclaration par écrit au 
sécrétaire général, en mentionnant leur nom et titre. Le président leur 
accorde la parole à tour de rôle de leur inscription. En général la parole 
ne peut être accordée plus de deux fois au même orateur. La durée de la 
première communication ne pourra dépasser 10 minutes, celle de la seconde 

minutes. 


§ 19. 


Le président peut retirer la parole aux orateurs qui s’écartent de la 
question en discussion. 


§ 20. 


La discussion sur un objet est close: 
a) si la liste des orateurs inscrits est épuisée, 
b) si la proposition de clôture est appuyée par 15 membres et 
votée par l’assemblée à la majorité absolue. 


§ 21. 


Le président accorde au rapporteur ou à l’auteur d'une proposition 
une dernière fois la parole avant de procéder au scrutin. 


§ 22. 


Avant le vote le sécrétaire général donne lecture du texte des pro- 
positions faites. Le président fixe le rang de priorité, au besoin du consente- 
ment de l’assemblée, et les soumet au scrutin. 


§ 28. 


Le président ainsi qu’un nombre d'au moins 10 membres peuvent faire 
la proposition de ne pas mettre aux voix telle ou telle question. La pro- 
position est admise par la majorité absolue des membres votants. 

Dans ce cas le président fait le résumé des discours, le communique 
à l’assemblée et en ordonne l'insertion au procès-verbal, 


§ 24. 


En cas de scrutin le nombre des voix, pour et contre la proposition, 
sera compté. Le scrutin aura lieu par appel nominal, si la proposition est 
appuyée par 20 membres. 


§ 25. 
Toute proposition, faite en conformité des présents statuts, soumise au 


scrutin, est adoptée ou rejetée à la majorité absolue des voix. En cas de 
parité de voix, c’est celle du président qui décide. 


§ 26. 


| Le nombre des voix favorables et contraires à une proposition, surtout 
si la minorité est grande, sera consigné dans le procès-verbal. En cas de 
scrutin nominal, les noms des votants y seront inscrits. 


LXXXI 


§ 27. 


La liste des membres, les rapports du commité d’organisation, les 
proces-verbaux sténographiques des séances seront Qublies par les soins du 
scretaire général dans les angues admises par le Congrès. 


§ 28 


Le compte rendu du Congrès sera envoyé gratuitement à tous les 
membres. 


ANNEXE. 


§ 1. 
Pour faciliter les travaux du Congrés, on créera sept sections, savoir: 


a) une pour la discussion des mesures préventives contre la propa- 
gation des maladies épizootiques par le trafic international des 
animaux et des mesures a prendre contre la fiévre aphteuse, 

b!)une pour combattre la tuberculose des animaux domestiques, 

b'}une pour discuter l’emploi des viandes et du lait, provenant des 
animaux tuberculeux, 

b')une pour la réglémentation de l’inspection efficace des viandes 
au point de vue des nouvelles données de la science, 

c) une pour deliberer sur les mesures contre les épizooties de 
l'espèce porcine, 

d) une pour l'extension de l’enseignement vétérinaire, principalement 
pour la création d’instituts d'hygiène vétérinaire et de chaires 
de médecine comparée dans les Ecoles de médecine vétérinaire, 

e) une pour résumer les travaux concernant la nomenclature zoo- 
tomique universelle, c’est-à-dire pour l’éxécution des résolutions 
votées par le VIme Congrès. 


§ 2. 


Un local sera réservé pour les délibérations de chaque section. 


§ 8. 


Chaque section se compose des rapporteurs respectifs. 


_ Elle fixe le jour et l’heure de ses délibérations et en informe le pré- 
‘ident du comité d'organisation. 


§ 4. 


Chaque section fait élection d’un président, d’un sécrétaire et de leurs 
suppléants. 


Le comité d'organisation mettra à la disposition des sections le nombre 
sutfisant d’interprétes. 


§ 5. 


_ Tous les membres du congrés ont la faculté de prendre part aux 
delibérations des sections. 


VI 


LXXXII 
§ 6. 


Les délibérations des sections ont pour but de réunir, autant que 
possible, les opinions des rapporteurs en propositions formelles pour être 
présentées à l’assemblée. 

§ 7. 


Dans ce cas la section nomme un rapporteur général qui communique 
à l’assembl&ee les propositions formulées. 


§ 8. 
Dans le cas contraire, c’est-a-dire si les avis des rapporteurs sont 
partagés, ceux des rapporteurs qui n’ont pu s’entendre avec les autres, feront 
des propositions particulières à lassemblée. 


§ 9. 


Les présidents et les sécrétaires de section communiquent au sécrétaire 
général et avant l’ouverture de la séance générale les résolutions, de méme 
que les propositions des rapporteurs, contraires aux susdites résolutions. 


§ 10. 


Les travaux des sections, ayant été rédigés par écrit, seront déposés 
aux archives du Congrès et ne seront pas publiés. 





LXXXIIL 


REGULATIONS OF THE CONGRESS 


§ 1. 
The Congress consists of: 
a) Honorary Members, 


b) Regular Members and 
c) Extraordinary. Members 


§ 2. 


Honorary Members are such persons as have received honorary 
membership from previous Congresses, or who, in consideration of scientific 
labours and services rendered to the profession and to science, are now 
elected Honorary Members by the VII. Congress. 


§ 8. 
Regular Members are: 


a) Representatives sent by the principal Governments to the Congress, 

b) Representatives of high class veterinary and agricultural Institutes, 

c) Representatives of agricultural bodies, 

d) Representatives of veterinary societies, 

e) Deputies of state and town administrations for the care of public 
health, also of state and town hygienic Institutes. 

f, Certificated veterinary surgeons and surgeons who like those 
included under a to f, have paid a personal fee of 12 s. 


§ 4. 
Extraordinary Members are: 
a) Agriculturists, 
b) Chemists 
not included under § 3, and 
c) undergraduates of veterinary science, — all three when having 
paid the personal fee of 12 s. (see § 3.) 
The Committee of Organization is empowered to give certain of those 
named under §§ 3 and 4 free tickets. 


§ 5. 
All Members (§§ 2, 8 and 4) have the right to be present at and take 
part in the discussions. 


§ 6. 
Only Honorary and Regular Members have however the right to vote. 


§ 7. 
The principal Sessions will take place in the large hall of the Con- 
versation House in Baden and will commence at 9 a. m. 


LXXXIV 


§ 8. 


The principal Sessions are open to the public. 


§ 9. 


For the Bureau (see § 10 of the regulations) and those Members 
who have the right to vote — also for Extraordinary, Members for invited 


guests — and lastly for the rest of the audience, for the latter as far as 
room allows, special seats will be provided. 
§ 10. 


At the first principal Session the meeting will elect the Bureau, viz.: 
6 Presidents, eventually one or more Honorary Presidents, 
12 Vice-Presidents, 
the General Secretary, 
3 Proxies for the same, and 
6 Tellers of votes. 


8 11. 


The Honorary President or the President of the Session shall direct 
the proceedings and exercise over the meetings the usual parliamentary 
authority. He is empowered to see that the regulations of the Congress 
are carried out. If the Ist Chairman be unable to be present, the eldest 
Vice-President, in certain cases the next in order, shall direct the pro- 
ceedings. 


§ 12, 


The proceedings will be conducted in German and French; if there 
be a sufficient number of English-speaking Members, also in English. 


§ 18. 


The speeches, motions, and resolutions of the meetings will be repeated 
by an interpreter appointed by the Committee of Organization, in the various 
languages allowed by the Congress. 


§ 14. 


At the commencement of each principal Session the General Secretary 
will read the letters etc. and then minutes of the motions and votings of 
the previous principal Session in the languages fixed upon by the Congress 
in the first Session. 


§ 15. 


After the minutes have been adopted by the meeting, it will proceed 
to consider the subjects in the order of the day according to the programme 
of the Congress. 

§ 16. 


The setting-aside of one subject placed on the programme and the 
substitution of another can only be done by a motion put to the previous 
Session and supported by at least 20 Members. The motion will be consi- 
dered adopted if more than half the Members present who have the right 
to vote, give their votes for it. 


§ 17. 


The President of the Session shall next call upon the principal 
reporter, if necessary upon certain other reporters in order of succession, 
to speak. These shall explain or supplement the printed report brought in 
by them. The reading aloud of the printed report can only take place by 
special permission of the meeting. 


LXXXV 


8 18. 


Those Members of the Congress who wish to take part in the proceed- 
mgs by an address or speech, must give written notice to the General 
Secretary, giving their names and titles. The Chairmann will call upon 
them to speak in the order of their application As a rule, the same speaker 
shall not be called upon more than twice. The first time a Member shall 
be allowed to speak for 10 minutes, the second time for 5 minutes. 


§ 19. 


_ Speakers, who in their speeches wander from the subject under dis- 
cussion, may be called upon by the Chairman to sit down. 


§ 20. 
The Consideration of any subject shall be concluded: 
a) When the list of speakers is exhausted, 


b) When the motion to conclude it, is supported by 15 Members 
and accepted by the meeting by a simple majority. 


§ 21. 


_ Before a division is taken on any motion raised, the Chairman 
will call upon the reporters or movers to speak a closing word. 


§ 22. 


Before the division the General Secretary shall read over the wording 
of the motions under consideration. The Chairman shal] put these to the 
vote im the order determined by him, in certain cases, after approval by the 
meeting. 

§ 23. 

__ Both the Chairmann and also a number of at least 10 Members can 
decide that a matter shall not be put to the vote. The motion shall be con- 
sidered adopted when the meeting by a simple majority decides for it. 

In this case, the Chairman shall sum up the principal points of the 


proveedings, communicate them to the meeting, and order particulars of them 
to be included in the minutes 


§ 24. 


If a division be taken, the votes of those who vote for, in certain 
cases also of those who vote against, the motion shall be counted. 
_ A division by a calling-over of names shall be taken as soon as any 
motion is supported by 20 Members. 


§ 25. 


Every motion brought forward according to order and put to the vote 
Shall be considered as adopted if a simple majority vote for it. 

In case of an equal number of votes for and against, the Chairman 
shall have a casting-vote. 


§ 26. 


In the minutes the number of those who vote for, and if there be a con- 
siderable minority, also the number of those who vote against a motion, shall 
be reported; in certain divisions also the names of the voters shall be given. 


§ 27. 


The list of Members, the reports of the reporters appointed by the 
Committee of Organization, as well as the shorthand minutes of the proceed- 


LXXXVI 


ings shall be published by the General Secretary as a Report of the 
Congress in the various languages fixed upon by the Congress. 


§ 28. 


The Report of the Congress will be forwarded to all Members free 
of charge. 


SUPPLEMENT. 





§ 1. 


To promote the business of the Congress, the Congress forms seven 
Sections, viz a Section: 

a) For the discussion of preventive measures inst the spread of 
epizooties amongst animals in consequence of international cattle- 
trade and for the prevention of foot and mouth disease; 

b!) for the prevention of tuberculosis amongst domestic animals ; 

b?) for the use of the flesh and milk of tuberculous animals; 

b*) for the newest suggestions for an effectual meat inspection; 

c) for the prevention of swine epizooties ; 

d) for the extension of veterinary instruction, especially by the estab- 
lishment of Institutes for making experiments in epizootic diseases, 
and of Chairs of comparative medicine in veterinary High Schools; 

e) for the fixing of the final result of the endeavours to form a uni- 
form anatomical nomenclature in veterinary medicine and to carry 
out the resolutions concerning this matter passed by the VI. Congress. 


§ 2. 


A separate room for its discussions shall be placed at the disposal 
of each Section. 
§ 3. 


Every Section shall first arrange with the reporters as to the subject 
to be dealt with by the Section. 

It shall fix the time for the discussion and give notice of this to the 
Chairman of the Committe of Organization. 


§ 4. 


Each Section shall elect its own Chairman, reporter and deputy reporter. 
Each Section will receive from the Committee of Organization a suffi- 
cient number of interpreters. 


§ 5. 


All Members of the Congress are free to take part in the proceed- 
ings of the Sections. 
§ 6. 


The object of the proceedings in the Sections is, as far as possible, 
to formulate the views of the reporters in accordance with the resolutions 
adopted by the chief assembly. 


§ 7. 
If successful in so doing, the Section shall elect a principal reporter, 


who will act in the chief assembly as representative of the proposals decided 
upon by the Section. 





LXXX VII 


§ 8. 


If the reporters cannot agree upon the proposals to be brought before 
the chief assembly, those reporters who cannot come to an agreement with 
the others of their Section, shall represent their proposals to the assembly 
mdividually. 

89. 


The Chairman and shorthand-writers of the Section must hand written 
copies of the resolutions passed by the Section as well as the proposals of 
those reporters who are at variance with the said resolutions, to the General 
Secretary at the commencement of the Session. 


§ 10. 


The proceedings of the Sections, in so far as they are made in writing, 
will be counted among the acts of the Congress, but not published. 


LXXX VII 


Programm des Kongresses. 
— nn — 


Sonntag, den 6. August 1899, abends 8 Uhr: 


Empfang der Gäste und Kongrefimitglieder in dem Restaurationssaale des 
Konversationshauses. 


Montag, den 7. August 189, morgens 9 Uhr: 


Erste Hauptsitzung des Kongresses. 


Begrüßung der Festgäste. 

Ansprachen der Reichs-, der Staats- und der städtischen Behörden. 
Wahl des Ehrenpräsidenten. 

Bericht des Vorsitzenden des Geschäftsausschusses. 

Feststellung der Satzungen. 

Ernennung von Ehrenmitgliedern. 

- Wahl des Bureaus. 


Wr? AP OP 


Beratung über die Schutzmassregeln gegen die Verbreitung 
von Tierseuchen im Gefolge des internationalen Viehverkehrs. 


Berichterstatter: 


Dr. Arndt, Königl. Departements-Tierarzt, Oppeln, 

Brändle, Sanitätsrat, Kantons-Tierarzt, St. Gallen. 

Cope, Chief Veterinary officer of the Board of Agriculture, London. 

Dr. Hutyra, Professor und Rektor der Königl. Tierärztl. Hochschule, Budapest. 
Leblanc, membre de l’Académie de médecine, Paris. 

Dr. Lothes, Königl. Departements-Tierarzt, Köln a. Rh. 


Dienstag, den 8. August 1899, morgens 9 Uhr: 
Zweite Hauptsitzung. 
Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Berichterstatter: 


Paul Cagny, vétérinaire, Senlis. 

Cope, Chief Veterinary officer of the Board of agriculture, London. 

Dr. Dammann, Geh. Regierungs- und Medizinalrat, Professor und Direktor 

der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Hannover. 

Dr. Furtuna, inspecteur veterinaire, Bucarest. 

Hafner, Regierungsrat und veterinär-technischer Referent im Großh. bad. 
inisterium des Innern, Karls . 

Hess, Sanitätsrat, Professor an der Tierarzneischule, Bern. 

Lindqvist, emer. Professor und Direktor der Tierärztl. Hochschule, Stockholm. 


LXXXIX 


Mittwoch, den 9. August 1899, morgens 9 Uhr: 
Dritte Hauptsitzung. 


a) Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleisch- 
beschau. 


Berichterstatter: 


Dr. Edelmann, Direktor der Fleischbeschau, stadt. Obertierarzt und Dozent 
an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Dresden 

Kjerrulf, Städt. Oberveterinär, Stockholm. 

Postolka, Städt. Amtstierarzt, Wien. 


b) Die Mitteilung des Endergebnisses der Arbeiten über die 
Aufstellung einer einheitlichen anatomischen Nomenklatur 
in der Veterinärmedizin. 


Berichterstatter: 


Arloing, professeur et directeur de l’Ecole nationale vétérinaire, Lyon. 
Dr. Ellen rger, Geh. Medizinalrat, Professor an der Konig]. Tierärztlichen 
ochschule, Dresden. 
Dr. Martin, Professor an der Tierarzneischule, Zürich. 
Dr. Struska, Professor an der Tierärztlichen Hochschule, Wien. 
Dr. Sussdorf, Professor und Direktor an der Königl. Tierärztlichen Hoch- 
schule, Stuttgart. 


Donnerstag, den 10, August 1899, morgens 9 Uhr: 
Vierte Hauptsitzung. 


a) Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


Berichterstatter: 


Dr. Bang, Chefarzt des Veterinärwesens, Professor an der Tierärztlichen 
Hochschule, Kopenhagen. 

Dr. 0. Malm, Direktor des Veterinär-Departements im Ministerium des 
Innern, Christiania. 

Regnér, Konig]. Bataillonsveterinär, Stockholm. 

Rudovsky, K. K. Landestierarzt, Brtinn. 

Dr. Sledamgrotzky, Geh. Medizinalrat, Professor an der Tierärztlichen Hoch- 
schule und Landestierarzt, Dresden. 

Dr. med. Stubbé, inspecteur vétérinaire au Ministère d’Agriculture, Brüssel. 


b) Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser 
Tiere. 


Berichterstatter: 


Butel, vétérinaire de l’abattoir, Meaux. 
De Jong, Staats-Tierarzt, Leiden. 
Dr. Ostertag, Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, Berlin. 


XC 


Freitag, den 11. August 1889, morgens 9 Uhr: 
Fünfte Hauptsitzung. 
Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


Berichterstatter: 


Leelainche, professeur à l’Ecole nationale vétérinaire, Toulouse. 

Dr. Lorenz, Obermedizinalrat, Darmstadt. 

Perroneito, professeur et directeur de l’Ecole vétérinaire supérieure, Turin. 

Preusse, Königl Veterinär-Assessor, Danzig. 

Dr. Schütz, Geh. Regierungsrat, Professor an der Königl. Tierärztlichen 
Hochschule, Berlin. 

Dr. Uebele, Hilfsarbeiter der tierärztlichen Abteilung des Königl. Medizinal- 


Kollegiums, Stuttgart. 


Samstag, den 12. August 1899, morgens 9 Uhr: 


Sechste Hauptsitzung. 


a) Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts, insbesondere die 
Errichtung von Seuchenversuchsanstalten und von Lehrstühlen für 
vergleichende Medizin an den tierärztlichen Hochschulen. 


Berichterstatter: 


Degive, professeur et directeur de l'Ecole royale de médecine vétérinaire, 
rüssel. 
Dr. Kitt, Professor an der Königl. Tierärztlichen Hochschule, München. 
Dr. Malkmus, Professor an der Konig]. Tierärztlichen Hochschule, Hannover. 
Nocard, professeur à l’Ecole nationale de médecine vétérinaire, membre de 
Académie de médecine, Alfort-Paris. 
Dr. Nogueira, professeur à l'Ecole de médecine vétérinaire et d’agriculture, 
issabon. 
Dr. Schütz, Geh. Regierungsrat, Professor an der Königl. Tierärztlichen 
Hochschule, Berlin. 


b) Das Veterinärbeamtentum. 


Berichterstatter: 


Dr. Lydtin, Geh. Oberregierungsrat, Baden-Baden. 
Dr. Liautard, Director of the American Veterinary College, New-York. 


Bestimmung der Zeit und des Ortes des VIII. Kongresses. 
Wahl einer Rechnungsprüfungskommission. 
Schluß des Kongresses. 


a 


XCI 


PROGRAMME DU CONGRÈS. 


——— ss he — 
¢ 


DIMANCHE LE 6 AOUT 1896, A 8 HEURES DU SOIR: 


Réception des invités et des membres du Congrès dans les salons du restaurant 
de la Maison de Conversation. 


LUNDI LE 7 AOUT 1899, A 9 HEURES DU MATIN: 
Dans la grande salle de la Maison de Conversation 


OUVERTURE DE LA SESSION. 


a) Discours de bienvenue; 

b) Allocution des autorités Impériales, Grand-Ducales et Municipales; 
c) Nomination du Président d’honneur : 

d) Rapport du Président du Comité d'organisation; 

e) Adoption des statuts; 

f) Nomination de Membres d’honneur ; 

g) Election du Bureau. 


Mesures préventives contre la propagation des maladies épizootiques 
par le trafic international des animaux domestiques. 


RAPPORTEURS : 
MM. le Docteur Arndt, vétérinaire departemental, Oppeln. 

Brindle, Vétérinaire du Canton de St. Gall (Suisse); 

Cope, Chef du service veterinaire au Ministere de l’Agriculture, 
Londres; 

le Docteur Hutyra, Professeur et Recteur à l’école supérieure de 
médecine vétérinaire, Budapest ; 

Camille Leblanc, Membre de l’Académie de médecine, Paris; 

le Docteur Lothes, Vétérinaire départemental, Cologne. 


MARDI LE 8 AOÛT 1899, A 9 HEURES DU MATIN: _ 
DEUXIEME SÉANCE. 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


RAPPORTEURS : 
MM. Cagny, Membre de la société centrale de médecine vétérinaire, 
is, Oise: 
Cope, Chef du service vétérinaire au Ministère de l'A iculture, Londres: 
le Docteur Dammann, Conseiller intime, Directeur et Professeur à l'Ecole 
supérieure de médecine vétérinaire de Hannovre; 
| à 





XCII 


MM. le Docteur Furtuna, Chef du service vétérinaire civil, Bucarest; 
Hafner, Conseiller du Gouvernement, Karlsruhe; 
Hess, Professeur à l’Ecole de médecine vétérinaire de Berne; 
Lindqvist, ancien Professeur et Directeur à l’Institut de médecine 
vétérinaire de Stockholm. 


MERCREDI LE 9 AOUT 1899, A 9 HEURES DU MATIN: 
TROISIÈME SÉANCE. 


a) Réglementation de l'inspection efficace des viandes, au point 
de vue des nouvelles données de la science. 


RAPPORTEURS : 
MM. le Docteur Edelmann, Chef de l’inspection des boucheries et abattoirs, 
resde; 
Gustave Kjerrulf, Vétérinaire supérieur de la ville de Stockholm: 
Postolka, Vétérinaire supérieur de la ville de Vienne. 


b) Résultat final des travaux sur l'unification de la nomen- 
clature zootomique. 


RAPPORTEURS : , 
MM. Arloing, Professeur et Directeur à l’Ecole nationale de médecine 

vétérinaire de Lyon; 

le Docteur Ellenberger, (Conseiller intime Professeur à l'Ecole 
supérieure de médecine vétérinaire de Dresde; 

le Docteur Martin, Professeur à l'Ecole de médecine vétérinairede Zurich: 

le Docteur Struska, Professeur à l'Ecole supérieure de médécine 
vétérinaire de Vienne; 

le Docteur Sussdorf, Professeur et Directeur à l’Ecole supérieure de 
médecine vétérinaire de Stuttgart. 


JEUDI LE 10 AOÛT 1899, A 9 HEURES DU MATIN: 
QUATRIEME SÉANCE. 


a) Alesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


RAPPORTEURS : 
MM. le Docteur Bang, Professeur à l'Ecole supérieure de médecine vétérinaire 
de Copenhague; 
Regnér, Vétérinaire militaire détaché à l'administration de l'Agriculture, 
Stockholm ; 
le Docteur 0. Malm, Directeur de l'Office vétérinaire au Ministère de 
l’Intérieur de Norwége; 
Rudovsky, Vétérinaire de l'Etat, Brunn. 
le Docteur Siedamgrotzky, Conseiller intime, Professeur a l’Ecole 
supérieure de médecine vétérinaire de Dresde ; 
le Docteur Stubbé, Inspecteur vétérinaire au Département de l’Agri- 
culture, Bruxelles. 


0) Emplot des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux. 


RAPPORTEURS : 
MM. Butel, Membre de la société centrale de médecine vétérinaire, Meaux: 
de Jong, Vétérinaire du Royaume des Pays-Bas, Leiden; 
le Docteur Ostertag, Professeur à l'Ecole supérieure de médecine 


vétérinaire de Berlin. 
e 








XCII 


VENDREDI LE 11 AOUT 1899, A 9 HEURES DU MATIN: 
CINQUIÈME SÉANCE. 


Mesures four combattre les épizoofies de l'espèce porcine. 


RAPPORTEURS : 


MM. Leelainehe, Professeur à l’Ecole nationale de médecine vétérinaire 

de Toulouse ; 

le Docteur Lorenz, Conseiller médical supérieur, Darmstadt; 

Perroneito, Professeur et Directeur à l’Académie de médecine vétérinaire 
e Turin; 

Preusse, Assesseur vétérinaire du Gouvernement de Danzig; 

le Docteur Sehütz, Conseiller intime, Protesseur à l’Ecole supérieure 
de médecine vétérinaire de Berlin; 

le Docteur Uebele, Assistant vétérinaire, Stuttgart. 


SAMEDI LE 12 AOÛT 1899, A 9 HEURES DU MATIN: 
SIXIEME SEANCE. 


d) Extension de l’ensetpnement vétérinaire, organtsation d'instituts 

cunsacrés à l'étude des maladies épizootiques (instituts d'hygiène 

rérinaire), fondation de chatres de médeciné comparée dans les 
écoles de médecine vétérinatre. 


RAPPORTEURS : 


MM. Degive, Professeur et Directeur à l'Ecole royale supérieure de médecine 

vétérinaire de Cureghem-Bruxelles; | 

le Docteur Kitt, Professeur à l’Ecole supérieure de médecine vétérinaire 
de Munich; 

le Docteur Malkmus, Professeur à l’Ecole supérieure de médecine 
vétérinaire de Hannovre; 

Noeard, Professeur à l’Ecole nationale de médecine vétérinaire d’Alfort, 
membre de l’Académie de médecine, Alfort-Paris: 

le Docteur Nogueira, Professeur à l'Ecole de médecine vétérinaire et 
d'agriculture de Lisbonne; 

le Docteur Sehütz, Conseiller intime, Professeur à l’Ecole supérieure 
de médecine vétérinaire de Berlin. 


b) Le vétérinaire comme fonclionnatre public. 


RAPPORTEURS : 


MM. le Docteur Lydtin, Baden-Baden; 
le Docteur Liautard, Professeur et Directeur de l’Ecole américaine de 
médecine vétérinaire, New-York. 


Fixation du lieu et de la date de réunion du VIlIme Congrès. 
Nomination d’une commission de révision des comptes. 


Clöture du Congrès. 
—e— 


XCIV 


PROGRAMME. 


<< ——— 


SUNDAY, AUGUST 6, 1899, AT 8 P. M.: 


Reception of the Guests and Members of the Congress in the Hall of the 
Conversation House Restaurant.‘ 


MONDAY, AUGUST 7, 1899, AT 9 A. M.: 
FIRST PRINCIPAL SESSION OF THE CONGRESS. 


a) Greeting of the invited guests. 

b) Addresses of the Imperial and Grand-ducal Governments and the 
Town Authorities. 

c) Election of the Honorary Presidents. 

d) Report of the Chairman of the Committee of Direction. 

e) Determining of the Regulations. 

f) Appointment of Honorary Members. 

g) Election of the Bureau. 


Discussion of preventive measures against the spread of eptzoottcs 
in consequence of international cattle-trade. 


REPORTERS: 


Messrs. Brändle, Chief Veterinary Surgeon of the Canton of St. Gall, 

Switzerland. 

Cope, Chief Veterinary Officer of the Board of Agriculture, London. 

Doctor Hutyra, Director and Professor of the Royal Academy of 
Veterinary Medicine, Budapest. | 

Camille Leblane, Member of the Academy of Medicine, Paris. 

Doctor Lothes, Chief Veterinary Surgeon, Cologne. 

Doctor Arndt, Chief Veterinary Surgeon, Oppeln. 


TUESDAY, AUGUST 8, 1899, AT 9 A. M.: 
SECOND PRINCIPAL SESSION. 


The prevention of foot and mouth disease. 


REPORTERS: 


Messrs. Cagny, Member of the Central Society of Veterinary Medicine, 
Senlis, Oise. | 
Cope, Chief of the Veterinary Service of the Board of Agriculture, 
London. 
Doctor Dammann, Privy Councillor, Director and Professor of the 
Veterinary High School, Hanover. 


XCV 


Messrs. Furtuna, Chief Veterinary Officer of the Board of Argriculture, 
Bucharest. 
Hafner, Councillor of the Government, Karlsruhe. 
Hess, Professor of the School of Veterinary Medicine, Berne. 
Lindqvist, former Director and Professor of the Institute of Veterinary 
edicine, Stockholm. 


WEDNESDAY, AUGUST 9, 1899, AT 9 A. M.: 
THIRD PRINCIPAL SESSION. 


a) The newest suggestions for an effectual meat-tnspection. 


REPORTERS: 
Messrs. Doctor Edelmann, Head Inspector of Slaughter Houses, Dresden. 


Gustave Kjerrulf, Superior Veterinary Surgeon, Stockholm. 
Postolka, Superior Veterinary Surgeon, Vienna. 


b) The announcement of the final result of the endeavours to 
establish a uni form anatomtcal nomenclature in veterinary medicine. 


REPORTERS: 


Messts. Arloing, Director and Professor of the National College of Veterinary 

Medicine, Lyons. 

Doctor Ellenberger, Chief Medical Councillor, Professor of the 
College of Veterinary Medicine, Dresden. 

Doctor Martin, Professor of the School of Veterinary Medicine, 
Zurich. 

Doctor Struska, Professor of the High College of Veterinary Medicine, 
Vienna. 

Doctor Sussdorf, Professor of the Veterinary High School, Stuttgart. 


THURSDAY, AUGUST 10, 1899, AT 8 À. M.: 
FOURTH PRINCIPAL SESSION. 


a) The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


REPORTERS: 
Messrs. Doctor Bang, Professor of the High School of Veterinary Medicine, 
Copenhagen. 
Regnér, Veteri Surgeon at the Board of Agriculture, Stockholm. 


Doctor 0. Malm, Chief of the Veterinarian Office of Norway. 

Doctor Siedamgrotzky, Privy Councillor, Professor of the High 
School of Veterinary Medicine, Dresden. 

Doctor Stubbé, Veterinary Inspector of the Board of Agriculture, 
Brussels. 

Rudovsky, Chief Veterinary Surgeon, Brünn. | 


b) The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


REPORTERS : 


Messrs. Butel, Member of the Central Society of Veterinary Medicine, Meaux. 
de Jong, Veterinarian of the Netherlands, Leyden. 
Doctor Ostertag, Professor of the School of Veterinary Medicine, 
rlin. 





XCVI 


FRIDAY, AUGUST 11, 1899, AT 9 A. M.: 
FIFTH PRINCIPAL SESSION. 


The prevention of swine epidemics. 


REPORTERS : 


Messrs. Leclainche, Professor of the National School of Veterinary Medicine, 

oulouse. 

Doctor Lorenz, Superior Medical Councillor, Darmstadt. 

Porronelto, Professor of the Superior Institute of Veterinary Medicine, 
urin. 

Doctor Preusse, Chief Veterinary Surgeon, Danzig. 

Doctor Sehütz, Privy Councillor, Berlin. 

Doctor Übele, Stuttgart. 


SATURDAY, AUGUST 12, 1899, AT 9 A. M.: 
SIXTH PRINCIPAL SESSION. 


a) The extension of veterinary instruction, especially by the 
establishment of Institutes for making experiments in episoofic 
diseases, and of Chairs of comparative medicine in vetertnary 

High Schools. 


REPORTERS: 


Messrs. Degive, Director and Professor of the Royal High School of Veterinary 
Medicine, Cureghem, Brussels. 
Doctor Kit, Professor of the High School of Veterinary Medicine, 
unich. 
Doctor Malkmus, Professor of the High School of Veterinary 
Medicine, Hanover. 

Nocard, Professor of the National High School of Veterinary 
Medicine in Alfort, Member of the Academy of Medicine 
Doctor Nogueira, Professor of the School of Veterinary Medicine, 

isbon. 
Doctor Sehütz, Privy Councillor, Professor of the High School of 
Veterinary Medicine, Berlin. 


b) Veterinary offictals. 


REPORTERS : 


Doctor Lydtin, Baden-Baden. 
Doctor Liautard, Professor and Director of the American Veterinary 
College, New-York. 


Determination of the time and place of the VIIIth Congress. 
Election of a Commission for auditing the accounts. 
Conclusion of the Congress. 


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IT. 


BERICHTE. 


IT. 


RAPPORTS. 


IL. 


REPORTS. 


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Die Berichte sind Eigentum des Verfassers. Nachdruck und Auszüge sind 
ohne Genehmigung des Verfassers nicht gestattet. 


Les rapports sont la propriété de l’auteur, qui seul peut donner la permission 
de les reproduire ou d’en faire des extraits. 


All rights of translation or reproduction of the reports or extracts from them 
are reserved, unless with the Author’s permission. 


IEIEIEIPUEYEYUENF YE YE YE YE 








A. 


Schutzmassregeln gegen die Verbreitung 
von Tierseuchen im Gefolge des 
internationalen Viehverkehrs. 


MESURES PREVENTIVES 
CONTRE LA PROPAGATION DES MALADIES 
EPIZOOTIQUES 
PAR LE TRAFIC INTERNATIONAL DES 
ANIMAUX DOMESTIQUES. 


PREVENTIVE MEASURES 
AGAINST THE SPREAD OF EPIZOOTICS 
IN CONSEQUENCE OF INTERNATIONAL 

CATTLE TRADE. 


Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters : 


HUTYRA—Budapest. 
LEBLANC—Paris. 
BRANDLE—St. Gallen. 
COPE—London. 
LOTHES—Kôüln. 





Bericht von Professor Dr. F. Hutyra 


Direktor der Tierärztlichen Hochschule in Budapest. 





s wird mir zum zweiten Male die Ehre zuteil, einem 
hohen internationalen tierärztlichen Kongresse das 


$ Referat über einen Gegenstand zu erstatten, der schon 
mehrere Kongresse, nämlich jene in Wien, in Brüssel 


u à und namentlich den in Paris, eingehend, jedoch ohne 

greifbaren Erfolg beschäftigt hat. Ich selbst habe vor 
dem Kongresse in Bern auf Schwierigkeiten hingewiesen, welche 
einer baldigen Verwirklichung des von fachmännischer Seite vor 
mehr als zwei Jahrzehnten angeregten und seitdem beharrlich 
immer wieder erörterten Gedankens im Wege stehen; doch konnte 
ich mich der Hoffnung nicht verschliessen, daß die einmütige 
Stellungnahme der Fachleute, mit Rücksicht auf die hohe volks- 
wirtschaftliche Bedeutung des Gegenstandes, von den Staats- 
regierungen entsprechend gewürdigt und der angeregte Gedanke 
einer amtlichen Besprechung unterzogen werden wird, wenn hiezu 
eine Regierung, in diesem Falle der Schweizerische Bundesrat, die 
Initiative ergreifen wird. 


Der Kongreß selbst war ebenfalls von dieser Hoffnung beseelt 
Fo gab derselben in dem nachstehenden einstimmigen Beschlusse 
ruck : 


„Der Kongreß spricht den Wunsch aus, der hohe 
Schweizerische Bundesrat möge die Initiative ergreifen zur 
Einberufung einer internationalen Konferenz behufs Auf- 
stellung einer internationalen Konvention, betreffend den 
Viehverkehr.“ 


Es ist mir nicht bekannt, ob der Geschäftsausschuß des vorigen 
Kongresses diesen Kongreß-Beschluß dem Schweizerischen Bundes- 
rale vorgelegt, und ob letzterer sich dementsprechend mit der 
Frage überhaupt befassen konnte; so viel glaube ich aber zu wissen, 





6 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


— m eee mm na — — 


daß derselbe bisher von den Regierungen anderer Staaten nicht 
zum Gegenstande diplomatischer Verhandlungen gemacht wurde. 
Die Sachlage ist somit heute genau dieselbe, wie vor vier Jahren, 
nur mit dem Unterschied, daß die Zahl der die internationale 
Regelung der Tierseuchenpolizei befürwortenden Kongreß-Beschlüsse 
sich um einen gleichlautenden Beschluß vermehrt hat. 

Mit Rücksicht hierauf glaube ich mich der mir zugeteilten 
ehrenvollen Aufgabe auf die Weise am entsprechendsten entledigen 
zu können, wenn ich die Anträge, welche vom letzten Kongresse zwar 
nicht einzeln verhandelt, jedoch im allgemeinen gebilligt wurden, 
mit einigen Aenderungen bezw. Ergänzungen dem jetzt tagenden 
hohen Kongresse neuerdings unterbreite, wobei ich natürlich in 
der Begründung Wiederholungen nicht zu umgehen vermag. 


Die von tierärztlicher Seite bereits seit Jahren beharrlich an- 
gestrebte internationale Vereinbarung hat zum Zwecke, den 
tierärztlichen Dienst und das Vorgehen gegen die Tierseuchen, 
sowie die gegenseitige Seuchenbenachrichtigung einheitlich zu regeln 
und weiterhin eine möglichst glatte, zugleich aber auch gefahrlose- 
Abwicklung des internationalen Viehverkehrs zu ermöglichen. 

In ersterer Hinsicht wird die Nützlickeit einer gegenseitigen 
Vereinbarung unbedingt anerkannt. Auf wissenschaftlicher Basis 
und auf Grund von Erfahrungen, die unter den verschiedensten 
Verhältnissen gesammelt wurden, könnte man im Prinzipe die 
Vorbeugungs- und Tilgungsmaßregeln, welche beim Auftreten gewisser 
ansteckender Tierkrankheiten als besonders wirksam erscheinen, 
feststellen und die auf diese Weise als zweckmäßig erkannten 
Grundsätze dann für das Vorgehen der einzelnen Länder als 
Richtschnur dienen lassen. Wenn auch von der, aus mehreren 
Gründen als wünschenswert erscheinenden, gegenseitigen Ver- 
pflichtung zur Durchführung gewisser Maßregeln abgesehen wird, 
würde eine solche von maßgeblicher Seite erfolgende Stellungnahme 
eine sehr günstige Wirkung auf das Veterinär-Sanitätswesen im 
allgemeinen ausüben. 

Es mag in dieser Hinsicht nur auf die internationalen Be- 
ratungen hingewiesen werden, die bezüglich der Abwehr der 
orientalischen Rinderpest im Jahre 1872 in Wien gepflogen wurden. 
Die dort gefaßten Beschlüsse waren durchaus nicht bindend für 
die Regierungen, deren Vertreter an den Beratungen teilgenommen 
haben; sondern sie bezogen sich nur auf die Kennzeichnung des 
Standpunktes, den zu jener Zeit die Fachmänner hinsichtlich der 
Tilgungsweise der Rinderpest eingenommen hatten, und dennoch 
haben diese Beratungen den denkbar besten Erfolg gehabt; denn 
die interessierten Regierungen nahmen die Tilgung der Seuche 
auf gleicher Grundlage energisch in Angriff und führten sie auch 
binnen kurzer Zeit mit Erfolg durch. 

Außer der Rinderpest giebt es noch manche Tierseuchen, deren 
„Bekämpfung nach einheitlichen Grundsätzen wünschenswert, ja im 


Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 7 








— - - — 


Interesse des allgemeinen Wohles dringend nötig erscheint. Gewiß 
würden diesbezügliche bei amtlichen Besprechungen gefaßte Beschlüsse, 
eben infolge ihres offiziellen Charakters, und weil an denselben außer 
Fachmännern auch Regierungsorgane, denen die Exekutive obliegt, 
teilzunehmen hätten, ohne Zweifel aueh zum großen Teile zur prak- 
tischen Durchführung gelangen. In den betreffenden Konferenzen 
würden die einzelnen Aufgaben der Veterinär-Polizei sowohl vom 
fachmännischen, als auch vom volkswirtschaftlichen Standpunkte 
aus eingehend beleuchtet werden, so daß die Regierungen sich 
im Interesse der durch sie vertretenen Völker unmöglich der 
Durchführung der allgemein als zweckmäßig und nötig anerkannten 
MaGregeln entziehen könnten. 

Eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Zukunft ist z. B. 
die Eindämmung und womöglich gänzliche Tilgung der Tuberkulose 
der Haustiere. Das Vorgehen einzelner Länder, wonach das 
Hauptgewicht auf die Quarantäne und die Tuberkulin-Impfung der 
einzuführenden Rinder gelegt wird, kann bei der allgemein großen 
Verbreitung der Krankheit unter den Rinderbeständen gewiss nur 
geringe Erfolge zeitigen, wenn nicht gleichzeitig die Tilgung der 
Krankheit im Inlande selbst energisch und zielbewukt durchgeführt 
wird. Viel mehr Erfolg könnte man sich allerdings versprechen, 
wenn die Staatsregierungen sich über ein, wenigstens in den 
Grundsätzen einheitliches Vorgehen einigten und die gefaßten Be- 
schlisse dann in der, Verwaltung zur Geltung brachten. Es wäre 
keine gegenseitige Verpflichtung, kein Zwang notwendig, damit 
die Tilgung fast gleichzeitig auf einem großen Gebiete in Angriff 
genommen werde; denn mit der hochwichtigen Frage der Tuber- 
kulose beschäftigt sich, wenn auch mehr vom Standpunkte der 
Menschentuberkulose, auch bereits die öffentliche Meinung, und die 
Landwirte selbst sind schon überall für dieselbe gewonnen. 
Die Beschlüsse der tierärztlichen und ärztlichen Beratungen, die 
Gutachten einzelner Fachmänner haben zumeist nicht das nötige 
Gewicht, um mit ihren, im Grunde richtigen und zweckmäßigen 
Vorschlägen bei den Regierungen leicht durchzudringen; eine 
internationale amtliche Konferenz würde denselben dieses. Gewicht 
verleihen, und die Regierungsorgane, von der Zweckmäßigkeit der 
Anträge bereits im Laufe der Verhandlungen überzeugt, würden 
selbst deren Durchführung mit allen Mitteln anstreben. 

Aehnlich, wie mit der Tuberkulose, verhält es sich auch mit 
manchen anderen Seuchen (z. B. Schafpocken, Maul- und Klauen- 
seuche, Schweineseuchen etc.); überall hätte ein gemeinsames 
Vorgehen günstige Resultate zur Folge und eine allgemeine 
Besserung des Gesundhcitszustandes der Haustiere käme allen 
Ländern zustatten. Jedenfalls wären in diesem Falle auch diejenigen 
Länder in einer günstigeren Lage, die sich z. Z. fast ausschließlich 
mittelst Sperrmaßregeln. gegen Einschleppungen aus den Nachbar- 
Jandern zu schützen trachten. Die Gefahr einer solchen 
Einschleppung ist jedenfalls geringer, wenn im Nachbarlande die 


8 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


— 


Seuche ebenfalls entsprechend bekämpft wird, und darum haben 
auch die importierenden Länder an der Entwickelung des Veterinär- 
wesens in den exportierenden Ländern ein großes Interesse. 

Wenn nun eine Einigung hinsichtlich der Grundsätze 
eines wirksamen Seuchenschutzes schon im allgemeinen Interesse 
der Länder liegt und ohne Zweifel schöne Erfolge aufweisen wird, 
so werden sich letztere noch bedeutend besser gestalten, sobald 
auf Grund der besagten Prinzipien, auch eine Einigung 
bezüglich der Hauptbedingungen eines geregelten internationalen 
Viehverkehrs zustande kommt. Neuerer Zeit pflegen Länder, 
zwischen denen ein gegenseitiger oder ein nur einseitiger Vieh- 
verkehr stattfindet, die Bedingungen für diesen mittelst Veterinär- 
Konventionen festzustellen, die jedoch den billigen Anforderungen, 
vom fachmännischen Standpunkte aus, nicht immer entsprechen. 
Würden sich die Regierungen möglichst aller europäischen Staaten 
über die Haupterfordernisse eines geregelten Viehverkehrs von vorn- 
herein einigen, so wäre damit für die Schaffung solcher Ueber- 
einkommen eine Grundlage gegeben, die wenigstens das Minimum 
der vom Standpunkte des Seuchenschutzes als nötig erachteten Be- 
dingungen enthalten würde, undauf welcher dann die, von Fall zu Fall 
verhandelnden, vertragschließenden Staaten sich immer noch über 
weitere spezielle Bedingungen einigen könnten. In der grundlegenden 
Vereinbarung kämen überhaupt allgemein anerkannte Prinzipien zur 
Geltung, welche dann als Basis der Beratungen mit mehr Zuversicht 
angenommen werden können, als Elaborate der einzelnen Delegierten 
der vertragschließenden Teile. _ 

Den praktischen Nutzen einer solchen internationalen Uber- 
einkunft erblicke ich hauptsächlich darin, daß diese eine ein- 
heitliche Ausgestaltung des Veterinär-Sanitätsdienstes anbahnen, 
bezw. fördern wird. Die auf die Viehausfuhr angewiesenen Länder 
wären im eigenen materiellen Interesse gezwungen, ihr Veterinär- 
wesen im Sinne der allgemeinen Vereinbarung zu ordnen; denn nur 
in diesem Falle hätten sie Aussicht am internationalen Viehverkehr 
teilzunehmen, bezw. das über den eigenen Bedarf erzeugte Vieh- 
material, sowie tierische Produkte exportieren zu können. | 

In Ländern, wo die Viehzucht zu Exportzwecken in großem 
Maßstabe betrieben wird, ist die Gefahr des Auftretens und der 
raschen Verbreitung von Tierseuchen, infolge der großen Vieh- 
bestände, des Weideganges, bezw. der großen, teilweise schlecht 
bebauten Weideflächen, sowie des regen Viehverkehrs im Lande 
selbst, größer, als in den dichtbewohnten importierenden Ländern, 
wo die Tiere in kleineren, abgesonderten Gruppen auf die 
Stallfütterung angewiesen sind. Es gilt dies namentlich von 
den sich sehr rasch verbreitenden, akuten infektiôsen Krank- 
heiten (Rinderpest, Maul- und Klauenseuche, Pocken, manche 
Schweineseuchen etc.). Gelingt es nun in den exportierenden Ländern 
die Weiterverbreitung solcher Seuchen hintanzuhalten, bezw. 
dieselben gänzlich zu tilgen, so verringert sich oder verschwindet 











Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 9 





die Gefahr der Seucheneinschleppung naturgemäß für die importieren- 
den Länder; letztere haben daher ein, wenn auch nur mittel- 
bares, aber nichtsdestoweniger großes Interesse daran, daß der 
Veterinärdienst in den exportierenden Ländern in einer, auch von 
ihnen als richtig erkannten, sowohl den wissenschaftlichen als 
auch den praktischen Anforderungen entsprechenden Weise aus- 
gestaltet werde. Für die Richtigkeit dieser Anschauung kann ich 
nur wieder auf die orientalische Rinderpest hinweisen, deren 
Tilgung auf einem großen Gebiete die Gefahr der Einschleppung 
derselben für die westeuropäischen Länder ganz bedeutend hcrab- 
gemindert hat. 

In meinem ersten Berichte über denselben Gegenstand habe 
ich darauf hingewiesen, da& die Bemühungen der früheren Kongresse, 
eine internationale Regelung der Tierseuchenpolizei anzubahnen, 
angesichts des ablehnenden Verhaltens der einzelnen Staats- 
regierungen bisher zu keinem Resultate geführt haben. Als Grund 
dieses ablehnenden Verhaltens habe ich die derzeit überall mehr oder 
weniger befolgten handelspolitischen protektionistischen Tendenzen 
angeführt, mit denen die bezweckte Regelung des Viehverkehrs 
scheinbar schwer vereinbar ist. 

Die Bestrebungen der Handelspolitik haben sich seither nicht 
geändert, wenigstens nicht zugunsten des freihändlerischen Grund- 
satzes. | 

Auch heute betrachten die Vieh importierenden Länder den 
Abschluß einer Veterinär - Konvention allgemein noch als ein 
Zugeständniß, das mit entsprechenden Begünstigungen seitens der 
exportierenden Länder auf dem Gebiete des Industriewarenverkehrs 
erstanden werden muß. Ein jedes importierende Land steht daher 
in dieser Beziehung dem exportierenden gegenüber entschieden im 
Vorteile, dessen es sich, dem Grundsatze zuliebe oder auch vom 
veterinärpolizeilichen Standpunkte aus, wohl kaum begeben will. 

Auch die seitherigen Erfahrungen haben uns gelehrt, daß die 
Freigebung, bezw. Beschränkung der Vieheinfuhr nicht immer mit 
dem Stande des Veterinär-Sanitätswesens im exportierenden Lande 
im Einklange stand, sondern daß veterinär-polizeiliche Umstände 
nur als Vorwände zur Begründung von, infolge anderer Ursachen : 
getroffenen, beschränkenden Maßregeln herangezogen wurden. 

Diese Bedenken, denen auch auf dem Kongresse in Bern von 
englischen Fachmännern Ausdruck verliehen wurde, lassen sich 
auch heute gegenüber dem praktischen Werte und der Möglichkeit 
einer internationalen Regelung des Viehverkehrs erheben; doch 
wären dieselben nur in dem Falle von Bedeutung, wenn jene 
Vereinbarung zugleich eine Verzichtleistung auf eine selbständige 
Seuchenabwehr seitens der einzelnen Länder in sich schließen würde. 
Dem ist aber durchaus nicht so. Einmal kann die Schaffung 
einer Grundlage für die einheitliche Regelung des Veterinär-Dienstes 
ohne Rücksicht auf den ausländischen Viehverkehr erfolgen, bezw. 
hätte dieselbe auf den letzteren nur mittelbaren Einfluß, insofern, 


10 Bekämpiung der Tierseuchen beim internaticnalen Viehverkehr. 





als nur solche Länder miteinander Veterinär-Konventionen ab- 
schließen würden, welche den dort enthaltenen Anforderungen 
Genüge geleistet haben. 

Die den gegenseitigen Verkehr betreffende Vereinbarung selbst 
hätte nur die Grundzüge einer Veterinär-Konvention festzustellen. 
und würden die beteiligten Regierungen nur die gegenseitige Ver- 
pflichtung eingehen, daß sie in ihren Handelsverträgen, insofern 
sich diese auch auf den Viehverkehr erstrecken, jene Grundsätze 
zur Geltung bringen, und im Interesse auch der übrigen 
beteiligten Länder, den Viehverkehr nicht unter leichteren Be- 
dingungen gestatten werden. Es bliebe aber einem jeden Lande 
freigestellt, ob es auf Grund spezieller Verträge die Vieheinfuhr aus 
dem Gebiete des vertragschließenden Teiles gestattet oder nicht; 
und ebenso bliebe auch eine eventuelle Verschärfung der Verkehrs- 
Maßregeln dem freien Ermessen der vertragschließenden Teile vor- 
behalten. Dementsprechend hätte auch die Teilnahme an der 
internationalen Vereinbarung nicht eo ipso die Freigebung ihres 
Viehexportes nach den übrigen Ländern zur Folge, sondern es 
müßten letztere die Zulassung ihrer Vieheinfuhr noch besonders er- 
wirken. Jedenfalls wäre der Entschluß, den gemeinsam vereinbarten all- 
gemeinen Bedingungen sich anzupassen, von günstigem Einflusse 
auf ihre diesbezüglichen Ansichten und würde das Vertrauen in 
ihre veterinär-polizeilichen Anordnungen dadurch gefestigt und 
gehoben. Uberhaupt wäre die Beseitigung des z. Z. so ziemlich 
allgemein bestehenden Mißtrauens gegen die veterinär-polizeilichen 
Anordnungen und die Handhabung der Veterinär-Polizei fremder 
Länder ein nicht gering zu schätzender Erfolg der befürworteten 
Vereinbarung. 

AuBerdem — und dies wird auch von den Skeptikern zuge- 
geben — hätte die Schaffung der besagten Grundlagen und die 
loyale Erfüllung der freiwillig übernommenen Pflichten zweifellos 
eine namhafte Besserung des Veterinär-Sanitätswesens, und somit 
des allgemeinen Wohles zur Folge, und dieses Ziel verdient gewiß 
die größte Beachtung der fachmännischen Vorschläge seitens der 
Staatsregierungen, insbesondere wenn hiedurch dem freien Ver- 
fügungsrechte dieser kein Abbruch geschieht. 

‚Es giebt aber noch einen Umstand, an dem sämtliche kontinen- 
talen Länder lebhaft interessiert sind. Es ist dies die Regelung des 
Grenz-Viehverkehrs, der auch bei strenger Grenzsperre nicht 
gänzlich eingestellt werden kann und der an und für sich sehr 
bedenklich sein würde, wenn jenseits der Grenze eine Seuche 
aufgetreten wäre. In dieser Beziehung müssten eben die in veterinär- 
‚polizeilicher Hinsicht besser situierten Länder auf eine Regelung 
des Grenzverkehrs dringen, die auch beim Auftreten von Seuchen 
deren Einschleppung über die Grenze hintanzuhalten ermöglicht. 

Endlich ist noch eine Einzelfrage, der einheitliche Seuchen- 
nachrichten-Dienst, für sämtliche Länder von hervorragender 
Wichtigkeit ; denn seuchenfreie Gebiete können sich nur dann gegen 


Bericht von Prot. Dr. F. Hutyra, Budapest. 11 


Seucheneinschleppungen schützen, wenn sie vom Auftreten der 
Krankheiten, namentlich in benachbarten Gebieten, rechtzeitig 
Kenntnis erhalten und dadurch in den Stand gesetzt werden, die 
entsprechenden Vorsichtsmaßregeln treffen zu können. Sowie die 
Ersprießlichkeit des tierärztlichen Dienstes im Inlande selbst in 
erster Reihe von der pünktlichen Anmeldung der ansteckenden 
Krankheitsfälle abhängig ist, so ist auch ein prompt funktionierender 
internationaler . Seuchen-Nachrichtendienst für den gegenseitigen 
Seuchenschutz der Länder von der größten Bedeutung. Diese 
Bedeutung ist auch anläßlich des letzten tierärztlichen Kongresses 
zum Ausdrucke gelangt, indem bei der Beratung über den vor- 
liegenden Gegenstand eben diese Einzelfrage am eingehendsten be- 
sprochen wurde. Es wurde damals allgemein als ein großer 
Nachteil angeführt, daß die gegenwärtigen Seuchen-Berichte in der 
Form, sowie in der Art der Veröffentlichung so verschieden 
sind, daß eine entsprechende Orientierung auf Grund derselben fast 
unmöglich ist. Die gewiß von allen Staaten lebhaft erwünschte 
Einheitlichkeit dieser Berichte kann nun nur im Wege einer inter- 
nationalen amtlichen Beratung erreicht werden. 

Die hier kurz zusammengefaßten, weil schon des öfteren aus- 
emandergesetzten Gründe beweisen wohl zur Genüge, daß eine 
internationale Vereinbarung bezüglich der Prinzipien eines geregelten 
Veterinärwesens und Viehverkehres, ebenso im Interesse der 
einzelnen Länder, als auch in dem des allgemeinen Wohles 
gelegen und daher mit allen Mitteln anzustreben ist. Wenn 
auch, wie bereits erwähnt, in. amtlichen Kreisen hiergegen 
noch ein ablehnendes Verhalten bemerkbar ist, so darf doch 
die Hoffnung auf einen günstigen Erfolg der fachmännischen 
Bestrebungen nicht aufgegeben werden. Eigentlich haben die 
amtlichen Kreise bisher noch kaum Gelegenheit gehabt, in den vor- 
liegenden Fragen Stellung zu nehmen; denn der Gedanke einer 
internationalen Konferenz ist bisher, wenigstens meines Wissens, in 
amtlicher Form bei den Staatsregierungen noch gar nicht angeregt 
worden. Es ist die Annahme keineswegs von der Hand zu weisen, 
daß, im Falle dies von maßgeblicher Seite geschehen wird, die Regie- 
rungen, bei der hohen Wichtigkeit der Frage, dieselbe einer ein- 
gehenden Prüfung unterziehen und die gewichtigen Gründe sie zur 
Teilnahme an der Beratung bestimmen werden. Sollte die 
dann zusammentretende Konferenz nicht in allen Einzelheiten eine 
Einigung erzielen oder einzelne Teilfragen überhaupt nicht be- 
handeln, so wäre auch damit schon sehr viel gewonnen, wenn 
durch den Zusammentritt der Konferenz überhaupt die Notwendig- 
keit einer internationalen Besprechung des Veterinärdienstes anerkannt 
und wenigstens manche Punkte (Grundprinzipien des Veterinär- 
dienstes, Seuchen-Berichte, Grenzverkehr etc.) in gegenseitigem 
Einvernehmen erledigt würden. Hiedurch wäre schon der Weg 
zur Verständigung auch in weiteren Einzelfragen geebnet, und die 
loyale Durchführung der im Einvernehmen gefaßten Beschlüsse 


12 _ Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


hätte ein allmähliges Schwinden jenes Mißtrauens zur erwünschten 
Folge, das derzeit eines der hauptsächlichen Hindernisse ist, welches 
einer gerechten Beurteilung der Veterinär-Einrichtungen fremder 
Staaten im Wege stehen. 

Die Frage des gegenseitigen Viehverkehrs, die stets als mit 
dem Industriewarenverkehr, bezw. mit dem Handelsverkehr eng 
zusammenhängend beurteilt wird, werden die einzelnen Staaten auch 
in Hinkunft durch spezielle Vereinbarungen regeln. Es wäre aber 
jedenfalls von großem Nutzen, wenn durch die Befolgung der all- 
gemeinen Bedingungen der Viehverkehr unter mehreren Ländern 
sich einheitlich gestalten und der mißliche Zustand aufhören würde, 
wonach die Vieheinfuhr schon hinsichtlich der veterinärpolizeilichen 
Überwachung — je nach Ländern — unter so verschiedenen Be- 
dingungen gestattet ist, daß die Orientierung für die exportieren- 
den Viehbesitzer, ja oft auch für die Aufsichtsorgane, kaum mehr 
möglich ist. 

Im Falle die Regierungen der an sie ergangenen Einladung 
entsprechen würden, wären die Beratungen der zusammen- 
tretenden internationalen Konferenz jedenfalls erleichtert, wenn 
derselben gleich zu Beginn ein Entwurf als Grundlage der 
Beratungen vorliegen würde. Aus diesem Grunde beehre ich mich 
meinen vor vier Jahren zusammengestellten Entwurf mit geringen 
Abänderungen neuerdings mit der Bitte zu unterbreiten, der hobe 
Kongress möge denselben, vielleicht durch einen eigens damit be- 
trauten Ausschuß, durchberaten lassen und das Ergebnis der Be- 
ratungen zum Beschlusse erheben. 

Ein internationaler tierärztlicher Kongreß ist gewiß der 
berufenste Faktor zur Bezeichnung der Grundsätze, die einem 
entsprechend geregelten Veterinärdienste zur Grundlage dienen sollen. 
Die Mitglieder des Kongresses erstreben als Fachmänner, unab- 
hängig von allen handelspolitischen Bestrebungen, einzig und allein 
die Besserung des Veterinär-Sanitätswesens und somit die Hebung 
des allgemeinen Wohles; ihre Beratungen und deren Ergebnisse 
verdienen daher die eingehendste Würdigung seitens der Staats- 
regierungen. Die Stellungnahme des Fachkongresses kann wohl 
vom Standpunkte der Verwaltung und der internationalen volks- 
wirtschaftlichen Beziehungen in mancher Hinsicht Abänderungen 
erleiden, jedenfalls sind aber die gefa&ßten grundsätzlichen Beschlüsse 
geeignet, als Grundlage offizieller Beratungen zu dienen. Die An- 
fertigung eines Entwurfes ist auch aus dem Grunde wünschenswert, 
weil daraus die Staatsregierungen viel eher, als aus allgemein 
gefaßten Beschlüssen, schon von vornherein über die Ziele der 
Bestrebungen der Fachmänner unterrichtet wären. 

Der von mir ausgearbeitete Entwurf lehnt sich in vielen 
Punkten den anläßlich der früheren Kongresse zum Ausdrucke ge- 
langten Ansichten an, namentlich an die hierüber gefaßten 
Beschlüsse des Pariser Kongresses, und zerfällt der besseren 
Übersicht wegen in drei .Abschnitte, die einzeln — die Grundzüge 


. Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest 13 


a 


einer internationalen Regelung des Veterinärdienstes, die Regelung 
des Grenzverkehrs und die Grundzüge einer Konvention, den Vieh- 
verkehr betreffend, — zum Gegenstande haben. 

Der Entwurf ist möglichst allgemein gehalten, da bei 
einer internationalen Beratung im besten Falle nur eine Einigung 
bezüglich der grundlegenden Prinzipien zu erhoffen ist. Hinsicht- 
lich der Regelung des Viehverkehrs ist die Auffassung gewiß 
bereehtigt, daß die Bedingungen der Ein- und Ausfuhr für Schlacht- 
vieh, für Zucht- und für Nutztiere nicht vollkommen gleich- 
bedeutend sein können. Diesmal handelt es sich jedoch nur um die Fest- 
stellung eines weiteren Rahmens, innerhalb dessen die speziellen 
Bedingungen des Verkehrs je nach den Viehgattungen, ohne 
Berührung der allgemeinen Grundsätze, nachträglich festgestellt 
werden können. Würde eine internationale Eimigung bezüglich 
dieser Grundsätze erzielt, so bliebe das Eingehen auf die Einzel- 
heiten den Verhandlungen zwischen den einzelnen vertrag- 
schließenden Staaten vorbehalten. Die in dem vorliegenden Ent- 
wurfe enthaltenen allgemeinen Bestimmungen sind derart, daß sie 
auf die verschiedenen Viehgattungen gleichmäßig, bezw. auf einzelne 
derselben mit gewissen Verschärfungen, angewendet werden könnten. 

Dem Entwurfe schließt sich eine kurzgefaßte Begründung der 
einzelnen Anträge an, die ich ebenfalls mit nur geringen Abweich- 
ungen bereits auf dem Berner Kongresse vorgelegt hatte. 

Nachdem die bisherigen Bestrebungen der tierärztlichen 
Kongresse schon darum zu keinem positiven Ergebnis führen 
konnten, weil die gefaßten Beschlüsse den bez. Staatsregierungen 
nicht in entsprechender Form unterbreitet worden sind, beehre ich 
mich, dem hohen Kongresse nachstehenden Beschluß-Antrag zu 
unterbreiten : 


Der VII. Internationale tierärztliche Kongress in Baden- 
Baden erachtet die Feststellung einheitlicher Grundsätze zur 
Regelung des Veterinärwesens, des Seuchen-Nachrichtendienstes 
und des internationalen Viehverkehrs, im Interesse sowohl der 
einzelnen Staaten, als auch des allgemeinen wirtschaftlichen 
Wohles, als nützlich und notwendig und entsendet aus seiner 
Mitte einen Ausschuss zur Durchberatung der Grundprinzipien 
einer diesbezüglichen internationalen Vereinbarung. 

Der vom Ausschusse dem Konyresse zu unterbreitende und 
von diesem guigeheissene Entwurf wird der hohen Gross- 
herzoglichen Badischen Regierung mit dem Ersuchen über- 
mittelt werden, Dieselbe möge die Kongress- Beschlüsse zur 
Kenntnis des Herrn Reichskanzlers bringen und bei dem 
letzteren die Einberufung einer internationalen Konferenz 
behufs Prüfung der Frage anregen. 


14 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


— — _ _— — — = — — — = — oe — ee eee 


Ent wur f 
einer internationalen Veterinär-Konvention. 


I. 


Grundprinzipien einer internationalen Regelung des 
Veterinärdienstes. 


1. 


Die einzelnen Staatsregierungen werden sich über die Grund- 
prinzipien eines geregelten Veterinärdienstes einigen und dieselben 
in ihren Gesetzen, Verordnungen etc. zur Geltung bringen. 


2. 


Jeder Staat wird gegen gewisse ansteckende Tierkrankheiten, 
im gegenseitigen Einvernehmen, im Prinzipe einheitlich festzustellende 
Schutz- und Tilgungsmaßregeln ins Leben treten lassen und deren 
strenge Durchführung veranlassen. 


3. 


Die Krankheiten, deren Unterdriickung vor allem anzu- 
streben ist, sind die folgenden: die orientalische Rinderpest, 
die Tollwut, die Rotzkrankheit, die Maul- und Klauenseuche, die 
Lungenseuche des Rindes, die Pocken der Schafe, die Schweine- 
seuchen (Schweinerotlauf, Schweineseptikaemie und Schweinepest) 
und die Tuberkulose. 

Es bleibt jedem Staate anheimgestellt, den genannten 
auch noch andere Krankheiten anzureihen, deren Bekämpfung in- 
folge besonderer Landesverhältnisse erwünscht erscheint. 


4. 


Grundbedingungen einer entsprechenden Regelung des Veterinär- 
dienstes sind : 
a) Anmeldepflicht der Eigentümer von allen inneren Er- 
krankungs- und Todesfällen an die zuständigen Verwaltungs- 
behörden ; 


Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 15 


b) Überwachung des inländischen Viehverkehrs durch den 
allgemeinen Viehpaßzwang, Bezeichnung der Viehtriebwege 
und fachmännische Untersuchung der Viehtransporte vor 
der Verladung; 


c) Desinfizierung der zum Viehtransporte benützten Eisenbahn- 
wagen und Schiffe nach jeder Ausladung unter tierärzt- 
licher Aufsicht; 

d) Absonderung und behördliche Überwachung der kranken 
und verdächtigen Tiere bei Einschränkung des Verkehrs 
derselben; | 


e) Tötung der kranken und verdächtigen Tiere in Fällen von 
Rinderpest, Lungenseuche, Tollwut und Rotzkrankheit; 


f) entsprechende Entschädigung der Viehbesitzer für sämtliche 
durch behördliche Anordnung verursachten Verluste; 


8) Schlachthauszwang und allgemeine obligatorische Fleisch- 
beschau. 


D. 


Die Staaten werden im gegenseitigen Einvernehmen den Be- 
grif des Ansteckungsverdachtes und des seuchenhaften Herrschens, 
ım Gegensatze zum sporadischen Auftreten einer Krankheit, sowie 
für die einzelnen Seuchen die Beobachtungszeit, bezw. die Dauer 
der Sperre einheitlich feststellen. 


6. 


Mit der Durchführung der behördlichen Anordnungen werden 
vom Staate angestellte Tierärzte betraut, und, wo dies infolge der 
Organisation der Verwaltung unthunlich erscheint, läßt der Staat 
zum mindesten die Durchführung durch seine eigenen Fachbeamten 
überwachen. 


7. 


Die Ausübung der tierärztlichen Praxis wird ausschließlich 
diplomierten Tierärzten gestattet. 


8. 


Ein jeder Staat wird über den Stand der Seuchen wöchentlich 
nach einheitlichem Muster einen amtlichen Ausweis erscheinen und 
den Regierungen der Vertrags-Staaten zukommen lassen. In 
den Ausweisen sind die verseuchten Verwaltungsbezirke einzeln 
namhaft zu machen und außerdem die Zahl der verseuchten Ge- 
meinden und Gehöfte anzuführen. 


Es ist wünschenswert, daß die Daten dieser Ausweise, durch 
ein eigens zu diesem Zwecke eingesetztes internationales Bureau 
ausgearbeitet und zusammengefaßt, besonders veröffentlicht werden. 


16  Bekämptung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


nn nr m ln 


9. 


Tritt in einem Lande die orientalische Rinderpest auf, so hat 
die Regierung desselben diejenige der Nachbarländer auf tele- 
graphischen Wege hiervon zu verständigen. 


10. 


Behufs Hintanhaltung von Mißbräuchen mit Mallein und 
Tuberkulin werden die Regierungen die Ausfolgung dieser Mittel 
nur an behördliche Organe gestatten und die Ausfuhr derselben 
nach fremden Ländern ohne ihre vorherige Zustimmung unter- 


sagen. 


IT. 


Regelung des Grenzverkehrs. 


11. 


Unmittelbar aneinander grenzende Staaten werden, insofern 
zwischen denselben kein freier Viehverkehr stattfindet, den Grenz- 
verkehr mit Gespannen und Tragtieren, sowie den Weide-Grenz- 
verkehr unter nachfolgenden Bedingungen gestatten: 

a) Behufs Kontrolle der Identität der Zug- und Tragtiere sind 

dieselben mit ständigen Certifikaten zu versehen, auf 
Grund welcher deren Eigentümer bis zu einer festgestellten 
Entfernung von der Grenze in beiden benachbarten Ländern 
frei verkehren dürfen. 

b) Die Anzahl, die Gattung und die äußeren Merkmale der 
zur Weide über die Grenze getriebenen Tiere werden vor 
dem Grenzübertritte durch einen vom Staate angestellten 
Tierarzt des Ursprungslandes auf einem Begieitscheine 
angeführt. | 

Die Rückkehr solcher Tiere wird nur auf Grund dieses 
Begleitscheines und nach Feststellung der Identität der 
Tiere durch einen vom Staate angestellten Tierarzt des 
Ursprungslandes gestattet. 

c) Falls während der Weidezeit unter dem Weidevieh oder 
in den angrenzenden Ortschaften und Weiden oder aber 
auf dem Wege, auf welchem der Rücktrieb bis zur Grenze 
zu erfolgen hat, eine für die betreffende Tierart gefährliche 
Seuche ausgebrochen ist, wird der Rücktrieb, mit Aus- 
nahme von Fällen dringender Not, bis zum gänzlichen Er- 
löschen der Seuche untersagt werden. 





Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 17 


II. 


Grundzüge einer Konvention betreffend den Viehverkehr. 


12, 


Ein gegenseitiger Viehverkehr soll nur unter Ländern gestattet 
werden, deren Veterinärverwaltung nach den sub | angeführten 
Prinzipien geregelt ist, und auch da nur unter Beobachtung der 
nachfolgenden Vorsichtsmaßregeln : 


13. 


Die Ein- und Durchfuhr von Tieren, tierischen Rohprodukten 
und giftfangenden Gegenständen von dem Gebiete des einen Landes 
in oder durch das Gebiet des anderen soll, insofern zwischen 
den betreffenden Ländern kein freier Viehverkehr stattfindet, auf 
gewisse, besonders namhaft gemachte Grenzeintrittsstationen be- 
schränkt werden, und unterliegt bei dem Grenzübertritte, sowie 
pet der Ausladung im Bestimmungslande, einer tierärztlichen 
ontrolle. 


14, 


Der Transport von Tieren ist, abgesehen vom Grenzverkehr, 
nur im Eisenbahn- oder Schifffahrtswege gestattet. 


15. 


Zur Ein- oder Durchfuhr bestimmte Tiere, tierische Roh- 
produkte und giftfangende Gegenstände müssen mit Ursprungs- 
und Gesundheits-Certifikaten ausgestattet sein. Auf denselben hat 
ein staatlicher oder vom Staate hierzu eigens ermächtigter Tierarzt 
des Ursprungslandes zu bezeugen, daß er die fraglichen Tiere vor 
der Verladung untersucht und für gesund befunden hat; daß ferner 
sowohl im Ursprungsorte derselben, als auch in den angrenzenden 
Gemeinden seit 30 Tagen keine, für die betreffende Tiergattung 
gefährliche, ansteckende Krankheit geherrscht hat, und daß die Tiere 
im angegebenen Ursprungsorte vor der Abführung mindestens 
30 Tage hindurch gestanden haben. Bei von internationalen Vieh- 
märkten abgeführtem Vieh ist als Ursprungsort der Ort zu ver- 
stehen, von wo aus die Tiere dem betreffenden Markte zugeführt 
worden sind. 

Die Gültigkeitsdauer dieser Certifikate beträgt acht Tage. 


Für Pferde (Esel, Maultiere) und Rinder sind nur Einzel-, 
für Schafe, Ziegen und Schweine Kollektiv-Certifikate zulässig. 


18 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


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— nn —— te m ee eee — — ——— — 


16. 


Viehtransporte, die den angeführten Bedingungen nicht ent- 
sprechen, ferner Tiere, die an der Eintritts-Station für krank oder 
verdächtig befunden worden sind, endlich solche, die mit kranken 
oder verdächtigen zusammen transportiert wurden und infolge dessen 
der Ansteckung verdächtig sind, können, wenn die Gefahr der 
Seuchenverschleppung auf eine andere Weise nicht beseitigt werden 
kann, von der Grenzeintrittsstation zurückgewiesen werden. In 
einem solchen Falle hat der Grenztierarzt den Grund der Zurück- 
weisung auf dem Viehpasse anzuführen, und ist dieser Grund durch 
die zuständige Verwaltungsbehörde sofort der Behörde des un- 
mittelbar benachbarten Verwaltungsbezirkes des Ursprungslandes 
mitzuteilen. 


17. 


Wird eine ansteckende Krankheit in einem Viehtransporte erst 
nach erfolgtem Grenzübertritte festgestellt, so ist über den That- 
bestand sofort durch die zuständige Verwaltungsbehörde unter 
Zuziehung eines behördlichen Tierarztes ein Protokoll aufzunehmen. 
Der Viehtransport selbst unterliegt den für solche Krankheitsfälle 
für inländische Tiere im Bestimmungslande in Geltung stehenden 
Vorschriften. 


18. 


Die Bestimmungen dieser Vereinbarung beziehen sich nur auf 
die im $ 3 angeführten ansteckenden Krankheiten. 

Wenn auf dem Gebiete des einen Landes die Rinderpest auf- 
tritt, so darf das andere Land die Einfuhr von Wiederkäuern, 
Schweinen und tierischen Rohprodukten gänzlich untersagen oder 
nach eigenem Ermessen beschränken. 

Beim Auftreten der Lungenseuche und der Maul- und Klauen- 
seuche wird die Einfuhr nur solcher Tiere, die für die betreffende 
Krankheit empfänglich sind, ferner nur aus den betreffenden ver- 
seuchten Verwaltungsbezirken und nur auf die Dauer der verhängten 
Sperre beschränkt. 

Wegen sonstiger Krankheiten darf die Einfuhr der empfäng- 
lichen Tiere nur bei seuchenhaftem Herrschen derselben aus den 
betroffenen Verwaltungsbezirken und für die Dauer der verhängten 
Sperre beschränkt werden. 


19. 


Die zum Viehtransporte benützten Eisenbahnwagen und Schiffe 
müssen nach jeder Benützung, sofort nach der Ausladung, unter der 
Aufsicht eines behördlichen Tierarztes gereinigt und desinfiziert 
werden. Das hierbei zu befolgende Verfahren wird einheitlich ge- 
regelt. 


Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 19 


Die desinfizierten Fahrzeuge werden durch ein zu vereinbaren- 
des Zeichen kenntlich gemacht. 


20. 


Auf den internationalen Viehmärkten wird vom Auslande zu- 
geführtes Vieh von dem inländischen, ferner Schlachtvieh vom 
Zuchtvieh abgesondert aufgestellt. 


Mit der fachmännischen Überwachung solcher Viehmärkte 
sind ausschließlich vom Staate angestellte Tierärzte zu betrauen. 


Begründung der vorstehenden Anträge. 


I. 


Grundprinzipien einer internationalen Regelung des 
Veterinär-Dienstes. 


Eine den modernen Anforderungen entsprechende inter- 
nationale Regelung des Veterinärdienstes ist nur denkbar, wenn 
die Bedingungen, unter denen sie zu geschehen hat, in großen 
Zügen zwar, jedoch in möglichst klarer und genauer Form ange- 
geben werden. Durch eine solche Vereinbarung würde der Weg 
zur einheitlichen Umgestaltung der bereits bestehenden Tier- 
seuchengesetze angebahnt (Resolution Nr. 12 des Pariser 
Kongresses) und gleichzeitig Ländern, die hierin noch im Rück- 
stande sind, ein Muster geboten werden, nach welchem sie ihre 
gesetzlichen Bestimmungen zu treffen hätten. 


Indem der tierärztliche Kongreß in die Abfassung eines dies- 
bezüglichen Entwurfes sich einläßt, müßte er sich jedenfalls auf die 
Andeutung der grundlegenden Prinzipien beschränken, so daß die 
Durchführung der Einzelheiten von lokalen Verhältnissen, namentlich 
aber von der Organisation der Staatsverwaltung abhängig ist. Aus 
diesem Grunde ist der Entwurf möglichst allgemein gehalten. 


Im übrigen sind hier nur solche Maßregeln angeführt, die 
wenigstens in einzelnen Ländern bereits zur Durchführung gelangt 
sind, so daß die Möglichkeit einer Verwirklichung derselben durch 
Thatsachen erwiesen ist. 


20 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


ad 1 und 2. | 


Eine internationale Vereinbarung kann nur unter der Bedingung 
zu einem ersprießlichen Ergebnis fühıen, daß die beteiligten 
Staaten eine ernste Verpflichtung eingehen, den Veterinärdienst 
nach einheitlichen Grundsätzen zu regeln und die als zweckmäßig 
und nötig cerachteten Schutz- und Tilgungsmaßregeln strenge 
durchzuführen. Diese Verpflichtung muß besonders und klar 
ausgesprochen werden, wie dies auch schon der Pariser Kongreß 
für nötig erachtet hat. 


ad 3. 


Derzeit bestehen zum Teil sehr tiefgehende Unterschiede in 
den Seuchengesetzen der einzelnen Staaten hinsichtlich der zu 
bekämpfenden ansteckenden Krankheiten. Dieser Umstand hat 
aber namhafte Nachteile im Gefolge. Die Bemühungen eines Landes, 
eine gewisse Seuche zu tilgen, werden naturgemäß erfolglos 
bleiben, wenn im Nachbarlande dieselbe Krankheit sich frei und 
bis zur Grenze verbreiten kann. Aus diesem Grunde müssen jene 
Krankheiten, für deren Auftreten die Bedingungen überall gegeben 
sind, und deren gefährliche Natur die Tilgung derselben als erwünscht 
erscheinen läßt, überall energisch bekämpft werden. 


Die hier angeführten Krankheiten werden zum größten Teile 
bereits seit langer Zeit allerseits als solche betrachtet, deren Be- 
kämpfung ein hervorragendes Staatsinteresse bildet. Hingegen fälltdie 
Schweineseuche und Schweinepest , sowie die Tuberkulose derzeit 
nur in einzelnen Ländern unter diesen Gesichtspunkt. Bezüglich 
der letzteren haben sowohl die Tuberkulose - Kongresse in den 
Jahren. 1888 und 1898, als auch der tierärztliche Kongreß in Paris, 
bereits Stellung genommen.Die Schweineseuchen haben in jüngster 
Zeit einen so bedrohlichen Charakter angenommen, daß deren 
Einreihung in die Tierseuchengesetze vollkommen begründet er- 
scheint und zwar umsomehr, als infolge der stetigen Verbreitung 
derselben deren praktische Bedeutung sich von Jahr zu Jahr 
steigert. 

Hingegen glaubte ich den Milzbrand, weil derselbe an die Boden- 
beschaffenheit gewisser Gegenden gebunden und nur ausnahmsweise 
unmittelbar ansteckend ist, den Bläschenausschlag und die Räude 
wegen ihrer verhältnismäßigen Gutartigkeit, bezw. Heilbarkeit, mit der 
die Kostspieligkeit der behördlichen Verfügungen nicht immer im Ein- 
klange steht, die Zuchtlähme aber darum, weil sie nur in einzelnen 
Ländern vorkommt und darum nicht den Gegenstand internationaler 
Maßregeln bilden kann, hier außer aclıt lassen zu dürfen. 

Gegen diese, sowie überhaupt gegen solche Krankheiten, die 
nur auf einem begrenzten Gebiete vorzukommen pflegen, und 
deren Auftreten mit lokalen Verhältnissen in engem Zusammen- 
hange steht, kann natürlich jeder Staat eigene Bestimmungen treffen; 
dieselben stehen jedoch außer dem Bereiche einer internationalen 


Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 21 


Vereinbarung. In praktischer Hinsicht würde dies darin zum Aus- 
druck gelangen, daß ein Staat wegen einer solchen Krankheit 
gegenüber einem anderen Lande keine beschränkenden oder Sperr- 
maßregeln ergreifen dürfte. 


ad 4. 


In diesem Punkte werden diejenigen hauptsächlichen Schutz- 
und Tilgungsmaßregeln aufgezählt, deren Anwendung sich nach den 
bisherigen Erfahrungen als zweckmäßig erwiesen hat. Nachdem 
dieselben zum überwiegenden Teile bereits in den meisten Tier- 
seuchengesetzen in Geltung stehen und in tierärztlichen Versamm- 
lungen wiederholt besprochen und gebilligt wurden, kann von 
deren Begründung hier abgesehen werden. 


ad 5. 


Es ist eine allgemein bekannte Thatsache, daß der Begriff 
des Ansteckungsverdachtes sehr verschieden definiert wird, woraus 
sich im gegenseitigen Viehverkehr schwerwiegende Nachteile ergeben. 
Nachdem der vorstehende Artikel in weiterer Folge auch eine ein- 
heitliche Regelung des inländischen Viehverkehrs bezweckt, wären 
schon hier die Bedingungen festzustellen, unter denen ein Tier als 
im Verdachte der Ansteckung stehend betrachtet und dementsprechend 
behandelt werden soll. Ebenso erwünscht wäre es, die Bedingungen 
einheitlich zu bestimmen, unter welchen eine Krankheit als in 
seuchenhafter Ausbreitung herrschend betrachtet werden soll. 
(Derzeit wird bald die absolute Zahl der Kranken, bald deren 
Verhältnis zum Viehbestande, bald die Ausdehnung des verseuchten 
Gebietes als hierfür entscheidend betrachtet). 

In praktischer Hinsicht bedeutend nachteiliger wirkt der 
Umstand, daß die verschiedenen Seuchengesetze die Beobachtungs- 
dauer der kranken und verdächtigen Tiere, bezw. die Dauer der 
Sperre der verseuchten Ortschaften und Gehöfte in voneinander ab- 
weichendem Sinne festsetzen. Es genügt hier als Beispiel auf die 
Lungenseuche der Rinder hinzuweisen. 

Es würde zu weit führen und den Rahmen des Kongreß- 
berichtes überschreiten, wollte man in diesem Sinne für jede 
Krankheit die entsprechenden Fristen feststellen. Es genügt, wenn 
der Kongreß nur auf die Notwendigkeit einer solchen einheitlichen 
Regelung hinweist; das Eingehen in die speziellen Bestimmungen 
wäre Aufgabe der einzuberufenden internationalen Konferenz. 


ad 6. 


Für die prompte und strenge Durchführung der seuchen- 
polizeilichen Maßregeln kann ein Staat dem andern gegenüber nur 
dann hinreichende Gewähr bieten, wenn er diese durch seine 


22 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


eigenen, direkt der Staatsgewalt unterstehenden Organe durchführen 
läßt. Die tierärztlichen Kongresse haben zu wiederholten Malen 
diesen Standpunkt eingenommen und kann daher von einer näheren 
Begründung seiner Richtigkeit abgesehen werden. Es genügt 
darauf hinzuweisen, daß in den meisten Ländern eine ähnliche 
Auffassung sich Bahn bricht und zur Verstaatlichung des Veterinär- 
dienstes drängt. 

Es hängt dies jedoch naturgemäß von der allgemeinen 
Organisation der Staatsverwaltung ab, und dort, wo das Selbst- 
verwaltungsrecht der Bezirke und der Gemeinden noch 
Geltung hat, läßt sich die Verstaatlichung eines Verwaltungs- 
zweiges nur schwer durchführen. Unter solchen Umständen hat 
die Staatsregierung jedenfalls die Pflicht, die Durchführung der 
gesetzlichen Bestimmungen durch ihre eigenen Organe überwachen 
und kontrollieren zu lassen. Auf diese Weise gewinnt sie unmittelbar 
Kenntnis vom Stande der Veterinär-Angelegenheiten und kann dem- 
entsprechend auf die Gestaltung derselben auch in Einzelheiten 
einen angemessenen Einfluß ausüben, sowie den andern Staaten 
gegenüber die Garantie für deren entsprechende Durchführung 
übernehmen. 

ad 7. 


Von tierärztlicher Seite muß entschieden der Standpunkt als 
einzig richtig und gerecht vertreten werden, daß die Ausübung der 
tierärztlichen Praxis ausschließlich den Tierarzten gestattet werde. 
Da diese Praxis mit der Bekämpfung der Tierseuchen in engstem 
Zusammenhange steht, — Kurpfuscher exzellieren ja eben in der 
Behandlung und Verheimlichung der ansteckenden Krankheiten, 
— ist eine diesbezügliche Stellungnahme seitens des Kongresses 
an dieser Stelle sehr vonnöten. Es ist dies umsomehr geboten, 
als eben in jüngster Zeit in einzelnen Ländern bedauerliche Be- 
strebungen auf Freigebung der tierärztlichen Praxis zutage treten 
und auch in gesetzgebenden Körperschaften namhafte Vertreter 
finden. 

ad 8. 


Der letzte Pariser Kongreß hat bereits in einem Beschlusse 
die Notwendigkeit eines internationalen Tierseuchen-Bulletins aus- 
gesprochen. Die Verwirklichung dieses Wunsches stößt gewiß auf 
große Schwierigkeiten ; denn es müßte hiezu ein kostspieliges inter- 
nationales Bureau errichtet werden. Trotzdem muß, bei der hohen 
Wichtigkeit und Nützlichkeit des Gegenstandes, an dem Beschlusse 
festgehalten und dessen Verwirklichung unverzagt angestrebt werden. 

Es wäre jedoch das vorgesteckte Ziel bedeutend näher gerückt, 
wenn alle interessierten Staaten ihre Bulletins nach einheitlichem 
Muster verfassen und den übrigen Staatsregierungen zusenden 
würden. Es hätte dies fast keine Mehrkosten zur unmittelbaren 
Folge, und die nach einheitlichem Muster gruppierten Daten wären 
leicht zu übersehen. 


Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 23 


Jedenfalls müßte hiezu ein möglichst einfaches Formular gewählt 
werden, und erlaube ich mir, nachstehend eines vorzulegen: 


Land urn ns con annsenneesenis un iseecees Lou due mnsesstens Lnieisescccarenéesensse ee dues ue een 


Oberste Veterinärbehörde....... .. .. 


Ausweis 
über den Stand der Tierseuchen in... -. ...... ... _- (Land) 
im Zeitraume von... Dis... une 10 


Im Vergleiche zur 
Vorwoche 
Zu- 










Zahl der 
verseuchten 


Verseuchte 


Art der Verwaltungs- 


— Abgang 


Erkrankung bezirke 


(einzeln angeführt) 


Gemeind. | Geböfte | Gemeind.| Gehöfte 





Anmerkung................... 


Damit ein Staat über den Stand der Seuchen in den andern für 
seine praktischen Bedürfnisse genügend unterrichtet sei, muß er 
die in einem gewissen Zeitraume aufgetretenen Tierseuchen, die 
betroffenen Verwaltungsbezirke und, behufs Beurteilung der Ver- 
breitung, die Zahl der betroffenen Gemeinden und Gehöfte kennen, 
während die Zahl der Erkrankungsfälle hiefür weniger von Belang 
ist. Die namentliche Anführung der verseuchten Gemeinden ist 
jedenfalls überflüssig. 


24 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


Bei der Abfassung der Ausweise müßte jedenfalls der Grund- 
satz befolgt werden, daß in denselben die Verwaltungsbezirke als 
betroffen bezeichnet werden, in denen Gemeinden oder Gehöfte 
wegen der betreffenden Krankheit unter Sperre stehen, und zwar 
müßten dieselben auf die ganze Dauer der Sperre im Ausweise 
genannt sein; denn die einmalige Feststellung des Auftretens einer 
Seuche genügt hierzu keineswegs. 

Falls das vorgelegte oder ein ähnliches einfaches Formular 
angenommen würde, könnte auch den sprachlichen Rücksichten 
leicht entsprochen werden, denn man hätte nur den Kopf der 
Tabelle in mehreren Sprachen (z. B. außer der Amtssprache: deutsch, 
englisch und französisch) drucken zu lassen. 
| Die zusammenfassende Aufarbeitung der diesbezüglichen Daten 
würde bei dieser Form keine Schwierigkeiten verursachen und 
könnte durch ein geringes Personal bewältigt werden. Hinsichtlich 
des zu bezeichnenden Bureaus wäre es Aufgabe der einzuberufenden 
internationalen Konferenz, das Nötige zu veranlassen. Meinerseits 
möchte ich nur darauf hinweisen, daß das ,,Kaiserliche Gesundheits- 
amt‘ in Berlin in seinen wöchentlich erscheinenden ‚Veröffent- 
lichungen“ bereits die Grundlage zu einer internationalen Seuchen- 
statistik geschaffen hat. 


ad 9. 


Bei der großen Tragweite des Auftretens der Rinderpest in 
einem bis dahin unbetroffenen Lande, erscheint ein Beschluß als 
dringend nötig, wonach die Regierung des betroffenen Landes hievon 
die übrigen Vertrags-Staaten möglichst rasch, also auf tele- 
graphischem Wege, zu verständigen hätte. Die Ausdehnung einer 
solchen Anmeldepflicht auch auf die übrigen Seuchenfälle könnte 
praktisch nicht durchgeführt werden und genügt hierzu auch voll- 
kommen die wöchentliche Ausgabe der sub 8 besprochenen Seuchen- 
Ausweise. 


ad 10. 


Das Mallein und das Tuberkulin werden derzeit in den meisten 
Ländern vielfach zu diagnostischen Zwecken verwendet. Der hohe 
diagnostische Wert dieser Mittel berechtigt vollauf deren Verwendung; 
doch muß dieselbe stets der behördlichen Kontrolle unterliegen, 
weil sonst hieraus sehr bedeutende Nachteile erwachsen würden. 
Die oft sehr rasch eintretende und unter Umständen mehrere Wochen 
dauernde Angewöhnung der Tiere an diese Mittel, derzufolge trotz 
der Erkrankung die Reaktion ausbleibt, ist eine Erscheinung, die 
sich behufs betrügerischer Verheimlichung thatsächlich vorhandener 
Krankheiten leicht ausnutzen läßt. Die hieraus entstehenden Nach- 
teile lassen sich nur dadurch hintanhalten, dass die Ausfolgung der 
Mittel an Privatpersonen grundsätzlich verboten wird. Einzelne 
Länder haben bereits in diesem Sinne Verfügungen getroffen; damit 
diese aber nicht umgangen werden, ist es nötig, daß der Bezug 


Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 25 


der Mittel auch vom Auslande unmöglich gemacht werde. Der letzte 
Pariser Tuberkulose-Kongreß hat einen diesbezüglichen Beschluß 
nur hinsichtlich des Tuberkulins gefaßt; es ist aber zweckmäßig, 
daß das Mallein analog behandelt werde. 


IL. 
Regelung des Grenzverkehrs. 


Über die Grenze unmittelbar benachbarter Länder findet 
unter allen Umständen ein gewisser Verkehr statt. Wenigstens 
verkehren die Einwohner der anstoßenden Gemeinden mit- 
einander und zwar notwendigerweise auch unter Benützung von 
Gespannen und Tragtieren. Da dieser Verkehr unmöglich gänzlich 
untersagt werden kann, und die hierzu benützten Tiere, besonders 
bei ungünstigem Gesundheitszustande in dem einen Lande, Träger 
eines Ansteckungsstoffes sein können, erscheint die Regelung dieses 
Verkehrs dringend nötig. 

Da weiterhin zwischen manchen Nachbarländern außer- 
dem auch ein gewisser Grenz-Weideverkehr stattfindet, indem 
Bewohner eines Landes auch jenseits der Grenze Grundstücke be- 
sitzen und ihr Vieh dorthin zu treiben pflegen, oder Weidegrund- 
besitzer Vieh auch von jenseits der Grenze während des Sommers 
übernehmen, ist auch diese Art des Verkehrs zu regeln, damit 
die zurückkehrenden Tiere nicht irgend eine Seuche in ihre Heimat 
einschleppen. | 

Die beantragten Vorsichtsmaßregeln stehen übrigens an der 
österreichisch-deutschen, der österreichisch-schweizerischen und der 
ungarisch-rumänischen Grenze zum größten Teile bereits in Geltung 
und haben sich als praktisch durchführbar und zweckentsprechend 

währt. 


ad 11. 


Ein Grenzviehverkehr birgt immer eine gewisse Gefahr in 
sich, da durch ihn die Tiere des einen Landes mit denen des 
andern in Berührung treten können. Aus diesem Grunde wird hier 
beantragt, daß ein solcher Verkehr unter den anzuführenden Be- 
dingungen nur dann gestattet werde, wenn der Veterinärdienst in 
beiden Ländern geregelt ist; denn nur so können die weiter 
unten empfohlenen Vorsichtsmaßregeln mit Aussicht auf Erfolg 
durchgeführt werden. 

a) Behufs Kontrolle der Zug- und Lasttiere empfiehlt sich die 
Ausgabe von ständigen, eventuell ein Jahr hindurch gelten- 
den Einzelviehpässen, auf denen die Gattung und die 
Kennzeichen der Tiere bemerkt sind. Diese Viehpässe 
hätte die zuständige Verwaltungsbehörde des Bestimmungs- 
landes zu beglaubigen. Die mit den betreffenden Tieren 


26 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


ee Hmm nn — 


verkehrenden Grenzbewohner hätten diese Pässe stets mit 
sich zu führen und sowohl bei jedem Grenzübertritte, als 
auch unterwegs, auf Wunsch der patrouillierenden behörd- 
lichen Organe, vorzuzeigen. 

Außerdem wäre ein Verkehr mit solchen Tieren jedenfalls 
auf die Grenzbezirke zu beschränken. 

b) Die zur Weide getriebenen Tiere überschreiten nur zweimal 
im Jahre, im Frühjahr und im Herbst, die Grenze. Jedesmal 
ist eine eingehende Untersuchung derselben nötig und kann 
dieselbe naturgemäß nur durch Staatsorgane bewerkstelligt 
werden. 

c) Die größte Vorsicht ist bei der Rückkehr der Tiere von 
der Weide im Herbste geboten. Die Untersuchung bei 
dem Grenzübertritte bezweckt eben die Verhinderung der 
Rückkehr augenscheinlich kranker oder verdächtiger Tiere; 
es ist jedoch unmöglich, der Ansteckung verdächtige Tiere 
als solche auf diese Weise zu erkennen. Eben dieser Um- 
stand motiviert zur Genüge den Antrag, daß ein Grenz- 
Weideverkehr nur unter Ländern gestattet werde, die einen 
geregelten Veterinärdienst haben. Nur unter dieser Be- 
dingung können die Behörden der Grenzbezirke und die 
Vorstände der Grenzeintritts-Stationen Kenntnis von den 
jenseits der Grenze aufgetauchten Seuchen erlangen. Diese 
Kenntnis ist aber unerläßlich, um den etwa vorliegenden 
Ansteckungs-Verdacht der von der Weide zurückkehrenden 
Viehtriebe beurteilen, bezw. annehmen zu können. 

Die vorliegend beantragte Bestimmung hat nun eben einen 
beiderseitig regelrecht und prompt funktionierenden Veterinärdienst 
zur Voraussetzung, und wo dies zutrifft, ist die Untersagung der 
Rückkehr von im Verdachte der Ansteckung stehenden Tieren 
gewiß begründet. 

Für Ausnahmefälle, wie Futternot, schlechtes Wetter etc., muß 
hiebei notwendigerweise vorgesorgt werden, will man nicht die 
Vieheigentümer in solchen Fällen dem Ruine preisgeben. Der 
Behörde des Ursprungslandes liegt es ob, durch entsprechende 
Vorkehrungen (Kontumaz, Eskortierung nach dem Standorte, Sperre 
daselbst etc.) der Verschleppung der vielleicht erst später auf- 
tauchenden Seuche vorzubeugen. 


III. 
Internationale Konvention betreffend den Viehverkehr. 


ad 12. 


Länder, die Haustiere über ihren eigenen Bedarf produzieren, 
sind auf die Ausfuhr des Uberflusses angewiesen. Anderseits sind 


Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 97 


Länder mit dichterer Bevölkerung darauf angewiesen, den mangeln- 
den Bedarf an Fleischware und Zugtieren durch Einfuhr einer 
entsprechenden Zahl von Tieren zu decken. Der so entstehende 
Viehverkehr richtet sich naturgemäß nach diesem Bedarf. 


Die importierenden Länder haben hiebei sowohl das Interesse 
der inländischen Viehzüchter als auch das der Fleisch konsumierenden 
Bevölkerung entsprechend zu wahren und pflegen denselben durch 
angemessene Zollsätze Rechnung zu tragen. 


Anderseits birgt aber der Viehimport die Gefahr der Ein- 
schleppung von ansteckenden Krankheiten in sich, gegen welche 
man sich, im Interesse der inländischen Viehzucht, durch besondere 
Vorsichtsmaßregeln bei seiner Abwicklung zu schützen trachtet. 


Die Feststellung der Zollsätze auf importiertes Vieh bildet den 
Gegenstand der Handelsverträge, während die sonstigen Bedingungen 
des Viehverkehrs seit neuerer Zeit in besonderen Veterinär-Kon- 
ventionen (Tierseuchen-Ubereinkommen) zusammengefaßt werden, 
welche dann gewöhnlich einen integrierenden Teil der entsprechenden 
Handelsverträge bilden. Solche Konventionen werden derzeit ganz 
nach dem freien Ermessen der vertragschließenden Teile abgefaßt 
und die Durchsicht der früheren und der derzeit in Kraft stehenden 
Konventionen lehrt, daß hiebei den Anforderungen des Veterinär- 
Sanitätswesens nicht immer gehörig Rechnung getragen wurde, oder 
daß einzelne Bestimmungen nicht deutlich genug verfaßt und hier- 
durch der Möglichkeit von Mißverständnissen nicht vorgebeugt 
wurde. 


Hinsichtlich der Veterinär-Konventionen befindet sich das 
exportierende Land selbstverständlich im Nachteile gegenüber dem 
importierenden. Das erstere muß sich deshalb unter Umständen 
auch strengeren Verpflichtungen unterziehen, als dies vom veterinär- 
polizeilichen Standpunkte nötig wäre, wenn es auf eine andere 
Weise die Viehausfuhr nicht sichern kann; doch erheischt es die 
Gerechtigkeit, daß die Bedingungen einer Einschränkung oder eines 
Verbotes der Vieheinfuhr klar und so festgestellt werden, daß Ve- 
terinargriinde nicht als Vorwand zur Motivierung von Maßregeln, 
die vielleicht aus anderen Gründen erwünscht sind, herangezogen 
werden. 


Indem der tierärztliche Kongreß hinsichtlich des internationalen 
Viehverkehrs einen vollkommen unparteiischen und idealen Stand- 
punkt einnimmt und einzig und allein die Sicherung eines allgemein 
günstigen Gesundheitszustandes und dessen Schutz vor einer Ge- 
fährdung durch Seuchen vor Augen hält, ist er gewiß kompetent 
und berufen, die hierzu geeigneten, den Interessen sowohl der 
exportierenden, als auch der importierenden Länder gleichmäßig 
entsprechenden Schutzmaßregeln zu beantragen. Dieser Aufgabe 
könnte, meiner Ansicht nach, am zweckmäßigsten durch die An- 
fertigung des  Entwurfes einer Veterinär-Konvention ent- 
sprochen werden. Dieser hätte, zwar in großen Zügen aber in 


28 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


unzweideutiger Form, die Bedingungen eines geregelten Vieh- 
verkehrs festzustellen, die, weil von maßgeblicher Seite als be- 
gründet und zweckmäßig anerkannt, von den interessierten Staats- 
regierungen ohne Zweifel bei der Schaffung neuer Veterinär-Kon- 
ventionen diesen zu Grunde gelegt würden. 


Sub III habe ich einen Entwurf zusammengestellt, der viel- 
leicht eine eingehende Beratung verdient. Die darin enthaltenen 
Bestimmungen sind zum Teile bereits in Kraft stehenden Kon- 
ventionen entnommen und haben sich auch schon praktisch 
bewährt. Namentlich glaubte ich mich den Konventionen zwischen 
Österreich-Ungarn einerseits und Deutschland, der Schweiz und 
Serbien anderseits schon aus dem Grunde anlehnen zu dürfen, weil 
ich an deren Abfassung teilzunehmen die Ehre hatte. Außerdem 
habe ich aber auch die diesbezüglichen Beschlüsse des Pariser 
Kongresses entsprechend gewürdigt. 


Schon wiederholt wurde darauf hingewiesen, daß die mit 
einem regen Viehverkehr verbundenen Gefahren nur in dem Falle 
hintangehalten werden können, wenn die betreffenden Länder über 
einen geregelten Veterinärdienst verfügen. Ein solcher Verkehr soll 
nur unter dieser Bedingung gestattet werden, und auch dann nur 
bei Beachtung von Maßregeln, welche in Fällen von Seuchen- 
ausbrüchen, die natürlich auch in den bestgeordneten Staaten nicht 
auszuschließen sind, eine Seucheneinschleppung unmöglich machen. 


ad 13. 


Die Beschränkung der Ein- und Durchfuhr von Tieren, 
tierischen Rohprodukten und giftfangenden Gegenständen, welche 
hier den Tieren gleichgestellt werden müssen, auf besonders 
namhaft gemachte Eintrittsstationen, ist eine der wichtigsten Be- 
dingungen eines geregelten internationalen Viehverkehrs. Jeder 
Transport muß nämlich beim Grenzübertritte fachmännisch kontrolliert 
werden; ein entsprechender Fachdienst kann aber naturgemäß nur 
an wenigen Punkten eingerichtet werden. 


Mit Rücksicht auf die nachfolgend beantragte Bestimmung 
eignen sich besonders Eisenbahn- und Schiffahrtsstationen als 
solche Eintrittstellen, wo gleichzeitig auch die Zollämter in 
Funktion sind. 

Die Forderung, daß der Fachdienst an den Eintrittsstationen 
von staatlichen Organen versehen werde, steht mit dem Wunsche 
auf allgemeine Verstaatlichung des Veterinärdienstes im Einklange. 


ad 14. 


Eine Resolution des Pariser Kongresses (Nr. 4) enthält bereits 
die hier beantragte Bestimmung, die mit Rücksicht auf die Be- 
denklichkeit der Viehtriebe überhaupt hinlänglich begründet erscheint. 


Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 29 


Übrigens kann bei der grofen Entwicklung des Eisenbahnnetzes 
die Durchführung derselben auf keine Schwierigkeiten stoßen, wie 
denn auch derzeit schon zumeist nur diese Art des Transportes in 
Anspruch genommen wird. 


ad 15. 


Der Wert der die Transporte begleitenden Ursprungs- und 
Gesundheits-Certifikate darf nicht allzu hoch angeschlagen, aber 
noch weniger in Abrede gestellt werden. Eine Veterinär-Konvention 
selbst kann nur dann einen Wert haben, wenn die vertrag- 
schließenden Teile in ernster und ehrlicher Weise die Bestimmungen 
derselben einhalten und durchführen. Wo hierzu die Vorbedingungen 
fehlen oder nicht vorausgesetzt werden können, ist der Abschluß 
einer solchen Konvention überhaupt unzulässig. Besteht jedoch in 
dieser Hinsicht das gegenseitige Vertrauen, das sich gewiß immer 
auf frühere Erfahrungen stützen wird, und ist dabei der Veterinär- 
dienst gehörig organisiert, so muß notwendigerweise angenommen 
werden, daß die Verwaltungsbehörden und die Fachorgane des 
exportierenden Landes die Certifikate wahrheitsgetreu ausstellen 
werden. Es ist dies um so mehr zu erwarten, als Fahrlässigkeit 
oder ungetreue Amtsführung in dieser Beziehung alsbald aufgedeckt 
werden, was dann die Einschränkung der Viehausfuhr zur Folge hat. 
Die bei der Viehverladung funktionierenden Organe sind aber, um 
die Certifikate den Thatsachen gemäß ausstellen zu können, zur 
genauen Aufnahme des Thatbestandes angewiesen, welches Ver- 
fahren, streng durchgeführt, jedenfalls von größerem Werte ist, als 
die flüchtige Besichtigung der Transporte an der Grenze. Aus 
diesen Gründen glaubte ich die Forderung der Certifikate, ent- 
sprechend der Resolution Nr. 5 des Pariser Kongresses, beantragen 
zu müssen. , 

Der Verdacht auf eine Krankheit, bezw. die Ansteckung, kann 
nur ausgeschlossen werden, wenn die betreffenden Tiere in einem 
seuchenfreien Orte längere Zeit hindurch gestanden haben. Diese 
Zeitdauer wird zumeist mit 40 Tagen bemessen; es wäre praktischer, 
sie auf einen Monat, d. i. 30 Tage, zu beschränken. 

Ein Ort kann als seuchenfrei für gewöhnlich nur dann be- 
trachtet werden, wenn nicht nur im Orte selbst, sondern auch in 
dessen Umgebung keine ansteckende Krankheit herrscht. Statt des 
‚Umkreises von 20 Kilometern“, welcher Ausdruck derzeit in den 
meisten Konventionen figuriert, wäre einzusetzen: „die unmittelbar 
angrenzenden Gemeinden“. Sowohl die Ortsbehörde als das Fach- 
organ kann über den Gesundheitszustand der benachbarten Ort- 
schaften gut orientiert sein; sie sind aber beide kaum imstande, ein 
großes Gebiet von 40 Kilometern im Durchmesser zu überwachen. 
Damit die Certifikate den Thatsachen entsprechend verfaßt werden 
können, ist es jedenfalls nötig, ihre Ausstellung an Bedingungen 
zu knüpfen, deren. Erfüllung den betreffenden Organen möglich ist. 


30 _ Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 








Die Bestimmung, daß die zu exportierenden Tiere an einem 
seuchenfreien Orte längere Zeit hindurch zu stehen haben, kann nicht 
auf internationale Viehmärkte streng angewendet werden, da sonst 
solche Viehmärkte unmöglich gemacht würden. Da sie nur 
Übergangsstationen für bereits auf dem Transport befindliches Vieh 
darstellen, muß als Ursprungsort im obigen Sinne notwendigerweise 
jener Ort betrachtet werden, von welchem die Tiere auf den Markt 
geführt wurden. Als Voraussetzung gilt hierbei, daß der Markt 
selbst seuchenfrei und daß eine Ansteckung der Tiere unterwegs 
ausgeschlossen ist. 

Je kürzer die Gültigkeitsdauer der Certifikate bemessen ist, 
desto höher ist der Wert. Eine Dauer von acht Tagen genügt 
hierzu um so mehr, als diese Frist nach Ablauf auf Grund einer 
neuen Untersuchung auf weitere acht Tage verlängert werden kann. 

Alinea 3 entspricht dem üblichen Verfahren in Ländern, wo 
der Viehpaßzwang besteht. 


ad 16. 


Die Zurückweisung von Viehtransporten, die aus irgend welchem 
Grunde verdächtig sind, hat sich als das wirksamste Mittel zur 
Sicherung der pünktlichen Erfüllung der vereinbarten Bedingungen 
erwiesen. Der Schaden, den der Transporteur durch eine solche 
Zurückweisung erleidet, wird ihn selbst zu großer Vorsicht zwingen 
und ihn von betrügerischem Gebahren abhalten. 


Damit aber hierbei unnötige Belästigungen ausgeschlossen 
werden, ist eine Aufnahme des Thatbestandes und eine Verstän- 
digung der kompetenten Behörde des Ursprungslandes nötig, die 
sich dann von der Stichhaltigkeit der angewendeten Abwehrmaß- 
regeln überzeugen kann; außerdem ist es im Interesse beider 
Staaten gelegen, gefährdete Transporte, gegebenenfalls durch direkte 
Beförderung nach Schlachthéfen , unschädlich zu machen, insofern 
dies der Eigentümer selbst als wünschenswert erachtet. 


ad 17. 


Anders verhält es sich mit Viehtransporten, die die Grenze 
bereits überschritten haben und die auch schon verzollt wurden. 
Sie sind als nostrifiziert zu betrachten und fallen daher in veterinär- 
polizeilicher Hinsicht mit dem einheimischen Vieh unter den 
gleichen Gesichtspunkt. Eine Rückbeförderung ist hier schon aus 
dem Grunde unthunlich, weil hierdurch einer Verschleppung der 
Seuche im Bestimmungslande selbst Vorschub geleistet würde. 

Die Kosten der am Bestimmungsorte ausgeführten Vorsichts-, 
bezw. Tilgungsmaßregeln fallen natürlich dem Viehbesitzer zur Last. 
Die bei einer früheren Angelegenheit beantragte Bestimmung, daß 
die Behörde des Bestimmungslandes berechtigt sei, den verseuchten 
Transport zu vernichten und daß hierfür das Ursprungsland Ent- 
schädigung leiste, halte ich für praktisch nicht durchführbar. 


Bericht von Prof. Dr. F. Hutyra, Budapest. 31 


ad 18. 


Sämtliche Bestimmungen einer Konvention können natur- 
gemäß nur auf Krankheitsfälle Bezug haben, die in den Seuchen- 
gesetzen als gefährlich und der Anmeldepflicht unterliegend be- 
zeichnet sind. 


Vielleicht die größten Schwierigkeiten verursacht eine allgemein 
zufriedenstellende Lösung der Frage, welches Verfahren beim Auf- 
treten von ansteckenden Krankheiten im exportierenden Lande ein- 
zuleiten sei, bezw. bis zu welchem Grade die Vieheinfuhr in solchen 
Fällen beschränkt werden dürfe. Wollte man sich auf den idealen 
Standpunkt stellen, daß Tiere nur aus (im strengsten Sinne des 
Wortes) seuchenfreien Ländern ausgeführt werden dürfen, so könnte 
überhaupt kein Viehverkehr stattfinden. Einzelne Krankheitsfälle 
ereignen sich ab und zu fast das ganze Jahr hindurch, so daß 
selten ein etwas größerer Verwaltungsbezirk von sämtlichen sub 3 
angeführten Krankheiten vollkommen frei ist. 


Die Natur dieser Krankheiten und ihre volkswirtschaftliche 
Bedeutung ist aber so verschieden, daß sie unmöglich derselben 
Behandlung unterzogen werden können. Manche unter ihnen 
sind sogar, trotz ihres infektiôsen Ursprunges, fast gar nicht direkt 
ansteckend, so daß eine Einschleppung derselben keine nennens- — 
werte Gefahr für den Bestimmungsort in sich birgt. Dagegen 
haben andere, vermöge ihrer raschen Verbreitung oder ihres 
fatalen Verlaufes, bei dem derzeitigen regen inländischen Verkehr, 
eine hohe Bedeutung gewonnen. 


Diesen Unterschieden muß hier notwendigerweise Rechnung 
getragen werden. Dabei verdient aber auch noch der Umstand 
Beachtung, daß ein geregelter Veterinärdienst als die Grund- 
bedingung des Abschlusses einer Veterinär - Konvention be- 
trachtet wird, und daß dementsprechend die Durchführung der 
in jedem Falle nötigen Schutz- und Tilgungsmaßregeln durch die 
Behörde des Seuchenortes vorausgesetzt werden darf. 


Die Rinderpest ist wohl die gefährlichste Krankheit, 
und nachdem die meisten europäischen Staaten ihr Gebiet von 
derselben gesäubert haben, muß auf deren weitere Abwehr das 
möglichst größte Gewicht gelegt werden. Einem Lande gegenüber, 
das Vieh exportieren will, ist die Forderung vollkommen berechtigt, 
daß es die Rinderpest ganz ausrotte und sein Gebiet in dieser 
Hinsicht auch stets seuchenfrei erhalte. Versäumt es die hierzu 
nötige Vorsicht, so begiebt es sich der aus der Viehausfuhr resul- 
tierenden Vorteile. Die streng gefaßte Bestimmung des Punktes 18 
entspricht diesem Standpunkte und ist auch in den Konventionen 
enthalten, die Österreich-Ungarn jüngstens mit seinen Nachbar- 
Staaten abgeschlossen bat. | 


_ _ Von den übrigen Krankheiten haben in neuerer Zeit namentlich 
die Lungenseuche und die Maul- und Klauenseuche eine erhebliche 


32 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


Bedeutung gewonnen, sie stehen jedoch in dieser Hinsicht der 
Rinderpest entschieden nach. Erstere verläuft zwar schwer, ver- 
breitet sich aber sehr langsam; letztere hat umgekehrt einen milden 
Verlauf, gewinnt aber rasch eine große Verbreitung. Es ist jeden- 
falls gerechtfertigt, die Einfuhr aus den verseuchten Bezirken zu 
beschränken. Es wird eine solche ziemlich strenge Bestimmung 
zur Folge haben, daß die exportierenden Länder diese zwei Krank- 
heiten mit den wirksamsten Mitteln ohne Zweifel energisch be- 
kämpfen werden. 

Weit hinter diesen Krankheiten stehen, teils wegen ihrer ge- 
ringen Ansteckungsfähigkeit, teils wegen ilıres gelinden Verlaufs, die 
übrigen Krankheiten in volkswirtschaftlicher Hinsicht. Hier genügt 
es, die Vieheinfubr nur .dann zu beschränken, wenn eine der be- 
treffenden Krankheiten irgendwo eine seuchenhafte Verbreitung 
gewonnen hat. (Der letztere Begriff soll laut Punkt 5 in gegen- 
seitigem Einvernehmen einheitlich festgestellt werden.) 

In allen Fällen, ausgenommen beim Auftreten der Rinderpest, 
kann sich das Ausfuhrverbot nur auf die betroffenen Verwaltungs- 
bezirke beziehen; denn es liegt kein Grund vor, das Verbot auch 
auf seuchenfreie Gebiete auszudehnen. 


ad 19 und 20. 


Diese Bestimmungen entsprechen den Beschlüssen Nr. 6 und 7 
des Pariser Kongresses; neu ist nur das letzte Alinea, dessen Be- 
rechtigung wohl nicht angezweifelt werden wird. 


33 


Rapport de M. le prof. Dr. F. HUTYRA 
Recteur à l'Ecole supérieure de médecine vétérinaire, Budapest. 


(Traduit par le professeur NOYER, Berne.) 


er 


"AI l'honneur pour la seconde fois de prendre la parole dans 
un haut Congrès international de médecine vétérinaire sur 
une question qui, sans résultat, a été l’objet des délibéra- 
tions de plusieurs Congrès internationaux, notamment ceux 
de Vienne, de Bruxelles et plus particulièrement celui de 
Paris. 

J'ai moi-même, au Congrès de Berne, attiré l'attention sur les 
difficultés qui s'opposent à la réalisation de l’idée avancée par les 
spécialistes depuis plus de 20 ans. J’esperais toutefois, que vu la 
haute importance économique de la question, l'opinion unanime 
de spécialistes aurait été soumise à une délibération officielle, si le 
Conseil fédéral suisse en avait pris l'initiative. 

Le Congrés lui-méme était animé de cette espérance ainsi 
qu'il en ressort de la résolution ci-après votée à l’unanimite: 


Le Congrès émet le vœu que le Conseil fédéral suisse prenne 
l'initiative de la réunion d’une conférence internationale ayant pour 
but d'arrêter les termes d’une convention sanitaire internationale du 
trafic du bétail. 


J'ignore si le comité exécutif du dernier Congrès a soumis 
cette résolution au Conseil fédéral suisse et si celui-ci s’est occupé 
de la question. Je sais toutefois qu'elle n’a pas été transmise aux 
Gouvernements des autres pays européens. Les choses en sont 
actuellement au même point qu’il ya 4 ans, avec la seule difference 
que le nombre des décisions des congrès en faveur des réglementations 
de police sanitaire vétérinaire s’est augmenté d'une décision 
congruante. 


C'est pourquoi je crois pouvoir m'aquitter au mieux de ma 
lâche, en soumettant au Congrès de Baden avec quelques modi- 
fications et quelques compléments, les propositions qui, sans avoir 
elé diseutees en détail, ont cependant reçu l’approbation générale 
du dernier Congrès. 





3 


84 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


La convention internationale désirée ardemment par le corps 
vétérinaire, aurait pour but de réglementer le service vétérinaire et 
la lutte contre les épizooties, de même que le service d’information 
afin de faciliter et d'assurer le trafic international du bétail. 

En premier lieu, l'utilité d’une convention réciproque est de 
toute évidence. En s'appuyant sur des bases “scientifiques, et 
d’après les expériences acquises, il serait bon d'établir en principe 
certaines mesures de prophylaxie et d'extinction, lors de l'apparition 
de certaines maladies contagieuses. 


Ces mesures serviraient de base pour la lutte contre les 
epizooties dans les divers pays, m&me si les Gouvernements ne 
pouvaient s’engager ainsi qu’il est desirable, a prendre ces mesures 
exécutoires sur leur territoire. Une réglementation de la question 
élaborée par une telle autorité, aurait une influence très favorable 
sur le service sanitaire vétérinaire en général. 


Nous rappelons ici les délibérations internationales, tenues à 
Vienne 1871, concernant la lutte contre la peste bovine. 


Les décisions votees n'étaient pas obligatoires pour les 
Gouvernements qui s'y étaient fait représenter; ces délibérations 
avaient plutôt pour but de caractériser l'opinion des spécialistes 
sur la lutte contre la peste bovine. Ces conférences eurent toute- 
fois un très bon résultat, car les Gouvernements intéressés ont 
entrepris la lutte sur la base des décisions de Vienne et ont 
réussi en très peu de temps. 

Outre la peste bovine, il est encore d’autres épizooties dont 
la répression uniforme est désirable, même nécessaire dans l'intérêt 
général. 

Une délibération officielle à laquelle participeraient, en raison 
même de son caractère, les spécialistes et les organes du Gouverne- 
ment chargés de l'exécution des mesures, assurerait sans doute 
d'avance la mise en pratique de celles adoptées. 


Dans ces conférences les devoirs particuliers de la police 
vétérinaire seraient éclaircis aussi bien au point de vue pratique. 
qu'économique et les gouvernements ne pourraient se soustraire 
dans l'intérêt de leurs populations à l'exécution de ces mesures 
reconnues nécessaires. Une des premières tâches à réaliser est 
la répression de la tuberculose des animaux domestiques. 
Certains pays préconisent la quarantaine et l’inoculation de la 
tuberculine chez les bœufs importés, vu la. grande étendue de la 
maladie chez les bovides, mais les résultats de cette methode seront 
assurément insuffisants aussi longtemps que la maladie du bétail 
indigène ne sera combattue avec la même énergie. 


On obtiendrait certainement un résultat meilleur encore, si 
les Gouvernements tombaient d'accord, au moins en principe, sur un 
procédé uniforme à ce sujet et qui serait appliqué rigoureusement. 

La répression de la tuberculose, qui intéresse aussi les agro- 
nomes, pourrait se faire simultanément sur un grand territoire. Cette 


Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 35 


question si importante occupe déjà, surtout au point de vue de la 
taberculose humaine, l'opinion publique. ; | 

Les décisions des corporations vétérinaires et médicales, les 
écrits des. spécialistes n’ont pas assez d'influence auprès des 
Gouvernements. Une conférence .internationale et officielle leur 
donnerait cette valeur et ces Gouvernements convaincus au cours 
des délibérations de l'utilité des propositions s’efforceraient de les 
réaliser. 

D'autres épizooties semblabes à la tuberculose (la clavelée, la 
fièvre aphteuse, les épizooties porcines) seraient soumises à la même 
règlementation uniforme avec un succès semblable; il en résulterait 
une amélioration générale de l’état sanitaire des animaux dans 
tous les pays intéressés, dont profiterait aussi le pays qui se protège 
actuellement en fermant la frontière. 

Le danger d'introduction d'une épizootie est sans doute 
moindre, si le pays voisin la combat sur son territoire; les pays 
importateurs sont directement intéressés par conséquent au déve- 
loppement du service sanitaire des pays exportateurs. 

Un accord sur les principes généraux de la répression des 
épizooties est dans l'intérêt général des pays, le succès en est 
assuré surtout si l'entente peut se faire sur les principes fonda- 
mentaux, concernant la réglementation du trafic international 
du bétail. 

Actuellement les pays, où ce trafic existe, ont déjà passé à ce 
sujet des conventions vétérinaires, qui toutefois ne répondent pas 
toujours aux exigences raisonnées des spécialistes. 

Si les gouvernements de tous les pays européens s’accordaient 
pour accepter les principes fondamentaux de la réglementation du 
trafic du bétail, ceux-ci pourraient servir de base aux conventions 
internationales qui doivent contenir le minimum des mesures 
exigées, 

Les pays contractants pourraient en tout temps amplifier leurs 
conventions particulières. 

La convention fondamentale contient surtout les principes 
généraux. L'utilité pratique d’une entente internationale consiste 
principalement dans la création d’un service sanitaire vétérinaire 
uniforme. 

L'intérêt matériel des pays exportateurs les obligerait à 
organiser leur service sanitaire vétérinaire sur la base de la 
Convention générale; à cette condition seulement ils pourraient 
participer au trafic international du bétail, c'est-à-dire exporter le 
bétail et les produits d'origine animale dépassant les besoins 
indigènes, Dans les pays qui élèvent du bétail en grand pour 
l'exportation, le danger de l'apparition et de la propagation rapide 
des épizooties est plus grand à cause de l'importance des troupeaux 
et du trafic intense que dans les pays importateurs, où la population 
humaine est plus dense, où les animaux domestiques, réunis en 
petits troupeaux séparés, sont soumis à la stabulation permanente. 


36 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


Ce danger existe notamment pour les maladies infectieuses aiguës 
se répandant très rapidement (peste bovine, fièvre aphteuse, clavelée, 
épizooties porcines etc). Si les pays exportateurs peuvent arrêter 
ou éteindre ces épizooties, le danger diminue ou disparait aussi 
pour les pays importateurs, qui ont par conséquent un intérêt à 
l'organisation d’un service sanitaire dans les pays d'exportation, sur 
des bases reconnues éfficaces tant par la science que par la 
pratique. 

Je m'en réfère à ce sujet à l’expose ci-dessus concernant la 
peste bovine, Dans mon rapport précédent, j'ai signalé que les 
efforts des congrès antérieurs pour obtenir une réglementation 
internationale de la police sanitaire vétérinaire, n’avait conduit 
jusqu’à présent à aucuns résultats. Cette attitude négative est 
motivée par la tendance protectionniste plus ou moins predominante 
en politique commerciale, avec laquelle la réglementation du trafic 
du: bétail semble incompatible. 

Les tendances de la politique commerciale n'ont pas changé 
depuis lors, du moins pas à l'avantage du libre échange. 

Encore aujourd’hui les pays qui importent du bétail, considè- 
rent la conclusion d'une convention vétérinaire comme une 
concession que le pays exportateur doit coinpenser, en accordant 
des conditions favorables au commerce des produits industriels. 
Le pays importateur de bélail a sous ce rapport un avantage 
marqué sur celui qui exporte; il ne s’en dessaisira guère, ni par 
amour du principe, ni au point de vue de la police sanitaire 
vétérinaire. 

Les expériences récentes nous ont fourni la preuve, que 
l'ouverture ou la fermeture des frontières d’un pays au bétail 
étranger ne sont pas toujours motivées par l’état de santé du bétail 
du pays exportateur; assez souvent les circonstances spéciales de 
police vétérinaire ont servi de prétexte pour motiver des mesures 
restrictives, alors que ces dernières étaient dictées par des conside- 
rations de toute autre nature. 

Ces réserves ont été présentées lors du Congrès de Berne par 
les vétérinaires anglais et peuvent aujourd'hui encore être opposées 
à la valeur pratique et à la possibilité d'une réglementation du 
trafic international du bétail. 

Toutefois, elle n'aura acquis de l'importance que si la convention 
internationale entrainait de la part de chaque pays la renonciation 
à une réglementation indépendante du service des épizooties. 
I n'en est rien. En premier lieu, une réglementation fondamentale 
et uniforme du service vétérinaire peut avoir lieu sans tenir compte 
du trafic extérieur, c’est-à-dire sans l'influencer directement, pour 
autant que la convention ne lierait que des pays, qui se confor- 
ment aux exigences de la réglementation fondamentale. 

L’entente concernant .le trafic réciproque fixerait uniquement 
la base d'une convention vétérinaire, et les gouvernements contrac- 
tants se borneraient à prendre l'engagement de respecter ces 


Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 37 


principes dans leurs traités de commerce, en ce qui concerne le 
trafic du bétail; ils s’engageraient en outre à ne pas accorder de 
conditions plus favorables à d’autres pays intéressés. 


Chaque pays aurait en outre le droit de permettre ou de 
refuser, sur la base des traités spéciaux, l'importation du bétail des 
pays liés par la dite convention. 


De même, les parties contractantes auraient le droit d’accen- 
tuer les mesures préventives, et la participation à la convention 
internationale n’entraverait pas eo ipso la liberté d'exportation du 
bétail dans les autres pays contractants, au contraire elle devrait 
faire l'objet d’une demande spéciale. 


Un accord de ce genre affermirait la confiance dans les 
institutions de police vétérinaire des pays en question, tandis que 
maintenant c’est plutôt le contraire qui a lieu. 


ll y a cependant encore un point qui intéresse vivement 
tous les pays continentaux: la réglementation du trafic frontière. 


Celui-ci ne peut être arrêté complétement même si la 
frontière est entièrement fermée. Les pays les mieux pourvus au 
point de vue de la police vétérinaire doivent exiger une réglemen- 
tation du trafic frontière, afin d'empêcher l'introduction d’une épi- 
zootie sur leur territoire. 


Enfin, il reste encore une question de détail, c'est celle d'un service 
uniforme d'information des épizooties, qui est très important pour 
tous les pays, car les territoires francs d’epizootie ne peuvent se 
préserver d’une invasion que, s'ils sont informés à temps de 
l'apparition d'une épizootie dans la région voisine. Ils sont ainsi 
à même de prendre les précautions nécessaires. 

De même, que l'utilité du service vétérinaire à l'intérieur 
dépend tout d’abord de la déclaration immédiate des cas d’épizootie, 
de même aussi, un service international d’information, fonctionnant 
promptement, est d'une grande importance pour tous les pays 
intéressés. 


Le dernier Congrès vétérinaire a discuté longtemps cette 
question; il a reconnu que les bulletins actuels diffèrent tant pour 
la forme et le mode de publication, et que par là l'orientation 
sur l'état des maladies contagieuses est rendue presque impossible. 


Ce désavantage considérable fait désirer ardemment l’uni- 
formité des bulletins des différents états par une conférence 
internationale officielle. 


En resume, une convention internationale, contenant les 
principes fondamentaux du service vétérinaire et du trafic du bétail, 
est certainement désirable. Quoique les sphères officielles observent 
encore une attitude négative, nous n'avons pas perdu l'espoir. 
Ces sphères n’ont guère eu l’occasion de donner leur avis; l'idée 
d'une conference internationale n’a pas été soumise officiellement 
jusqu'à présent aux Gouvernements des Etats. 


38 Mesures contre les maladies contagieuses et sur la trafic international. 


Il est permis d'admettre que si une haute autorité se charge 
de cette mission, les Gouvernements, vu l’importance de la question, 
ne refuseront pas de prendre part aux délibérations. 

Il est bien possible que Ja conférence ne puisse se mettre 
d'accord sur tous les points; il est même probable que certaines 
questions de détail ne seront pas traitées. 

La réunion de la conférence seule serait déjà un bénéfice 
considérable; car elle prouverait de fait la nécessité d'une délibé- 
ration internationale concernant le service vétérinaire, dans laquelle 
certains points (principes fondamentaux du service vétérinaire, 
bulletins d’information, trafic frontière) pourraient être debattus, 
et donner lieu à une entente. 

Par cela, l'entente sera déjà facilitée sur les questions de 
détail; en outre l'application loyale des décisions, prises en commun, 
aurait comme heureux résultat la disparition successive de la 
défiance, qui en ce moment forme l'obstacle principal à une juste 
appréciation du service vétérinaire des pays étrangers. 

Les divers Etats régleront dorénavant par des conventions 
spéciales la question du trafic réciproque du bétail, qui est partout 
assimilée au commerce des produits industriels, c’est-à-dire au 
mouvement commercial. Il serait, en tout cas, à désirer que, par 
l'exécution des préscriptions fondamentales, le trafic du bétail entre 
les différents pays soit uniformé et que l'etat actuel défectueux 
prit fin; car l'importation du bétail est soumise actuellement dans 
les. différents pays à une réglementation tellement variée, que pour 
le pays exportateur l'orientation est presque impossible. Si les 
Gouvernements répondaient à l'invitation qui leur est faite, les 
délibérations de Ja conférence internationale seraient sans doute 
facilitées, si on pouvait leur soumettre comme base un projet 
d'entente. 

J'ai l'honneur de présenter à nouveau, légèrement modifie, 
le projet rédigé, il y a 4 ans, et je prie le Congrès de bien 
vouloir le mettre en discussion et de le sanctionner, après l'avoir 
éventuellement soumis à une commission spéciale. 

Un Congrès international de médecine vétérinaire est sans 
doute le for compétent pour arrêter les principes, qui doivent être 
la base d'une bonne organisation du service vétérinaire. 

Les membres du Congrès, en tant que spécialistes, sont libres 
de toute tendance de police commerciale; leur but unique est l’ame- 
lioration du service sanitaire vétérinaire et l’augmentation de la 
fortune publique. Les résultats de nos délibérations mériteront toute 
l'attention des Gouvernements. 

L'opinion du Congrès peut bien souffrir dans quelques rapports 
des modifications, en tout cas, les conclusions fondamentales prises 
sont destinées à servir de base aux délibérations officielles. 

L'élaboration d’un avant-projet se justifie aussi, parce que les 
Gouvernements sont ainsi renseignés sur les vues et les efforts des 
spécialistes, mieux que par des résolutions générales. 








Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 99 





Mon projet se rapporte en beaucoup de points aux idees 
emises par les congres anterieurs et notamment aux conclusions 
prises au Congrès de Paris. Il se divise en trois parties: 

1. Principes fondamentaux d'une réglementation internationale 
du service sanitaire vétérinaire; 

2. Organisation du trafic frontière: 

3. Principes fondamentaux d'une convention concernant le 
trafic du bétail. 

Je me suis borné à formuler les principes dont on peut 
espérer la réalisation par une conference internationale. Il est 
bien évident que les conditions d'exportation et d’importation de 
betail de boucherie, d'élevage ou de travail ne peuvent pas être 
réglementées de la même manière. Il s’agit de la fixation d’un 
projet plus général, dans le cadre duquel on pourra subséquemment 
préciser les conditions spéciales du trafic selon les espèces d'animaux, 
sans pour cela toucher aux principes généraux. 

Si une entente internationale était ainsi réalisée, les différents 
Etats contractants n'auraient plus qu'à fixer les questions de detail. 
Les prescriptions générales de mon avant-projet sont telles qu'elles 
peuvent être appliquées aux différentes espèces d'animaux domes- 
iques. 

Mon avant-projet contient un bref exposé des motifs tel qu'il 
a déjà été présenté au Congrès de Berne. Attendu, que les efforts 
des congrès vétérinaires antérieurs n'ont conduit à aucun résultat 
positif, parceque les décisions prises n’ont pas été soumises aux 
Gouvernements sous la forme voulue, j'ai l'honneur de présenter 
au haut Congrès les conclusions suivantes: 


Le septième Congrès international de médecine ‘vétérinaire, 

réunt à Baden-Baden, estime qu'il est dans l'intérêt, tant des 
différents Etats en particulier, que dans l'intérêt économique 
général, de fixer des principes uniformes en vue de la régle- 
mentation du service vétérinaire, du service d’information en 
cas d’epizootie et du trafic international du bétail. En con- 
séquence il charge une commission prise dans son sein de 
délibérer les principes fondamentaux d'une convention inter- 
nationale. 
Le projet élaboré par cette délégation, discuté et approuvé 
par le Congrès, sera transmis au haut Gouvernement grand- 
ducal badois avec prière d'en nantir le Chancelier de l'Empire 
allemand, en le priant de bien vouloir prendre l'initiative 
de la convocation d’une conférence internationale pour l'examen 
de la question. 


40 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


PROJET DE CONVENTION INTERNATIONALE VÉTÉRINAIRE. 
L 


Principes fondamentaux d'une réglementation internationale 
du service vétérinaire. 


1. 


Les Gouvernements se mettront d'accord sur les principes 
fondamentaux du service vétérinaire et en feront l'application 
dans les lois, règlements, etc. 


2. 


Chaque Etat devra, après une entente commune, édicter contre 
certaines maladies contagieuses des animaux domestiques, des 
mesures préventives ou d'extinction uniformes en principe, et en 
assurer la stricte exécution. 


3. 


Les maladies dont la répression incombe aux Etats pour cause 
d'intérêt général, sont: la peste bovine, la rage, la morve, la fièvre 
aphteuse, la pleuropneumonie contagieuse du boeuf, la clavelée, 
les épizooties porcines, finalement la tuberculose. 

Chaque Etat a le droit d'ajouter d’autres maladies à celles 
énumerées ci-dessus, si sa situation spéciale exige leur répression. 


4. 


Les principes fondamentaux d’une organisation conforme du 
service vétérinaire sont : 


a) La déclaration obligatoire à l'autorité compétente admini- 
strative, de la part des propriétaires de toutes les maladies 
internes et des cas de mort. 


b) La surveillance du trafic intérieur du bétail par le certificat 
d'origine obligatoire, la désignation spéciale des routes que 
doivent suivre les troupeaux transportés à pied, la visite 
sanitaire des bestiaux transportés par chemin de fer, avant 
leur expédition. 

c) La désinfection après chaque déchargement, sous la 
surveillance du vétérinaire, des wagons et bateaux ayant 
servi au transport du bétail. 


d) L’isolement et la surveillance d'office des animaux malades 
ou suspects et la restriction du trafic. 


Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 41 


e) L’abattage des animaux malades ou suspects dans les cas 
de peste bovine, pleuro-pneumonie contagieuse, rage et 
morve. 

f) L’indemnisation des propriétaires pour tous les animaux 
abattus par ordre de l'autorité compétente. 

g) L’abattoir public et l'inspection obligatoire pour toutes 
viandes destinées à la consommation. 


5. 


Les Etats fixeront de commun accord, pour chaque maladie 
contagieuse, le sens du terme ,,suspect de contagion“, ainsi que celui 
de apparition épizootique“ par opposition à „apparition sporadique“ 
d'une maladie, de même que la durée d'observation ou du 
sequestre. 


6. 


L'exécution des mesures ordonnées par l’autorite compétente 
sera confiée à des vétérinaires nommés par l'Etat; la où l’organisation 
administrative rendra la chose impossible, l'Etat devra charger ses ~ 
mandataires spéciaux du contrôle. 


7. 


L'éxercice de la médecine vétérinaire sera exclusivement réservé 
aux vétérinaires diplômés. 


8. 


Chaque Etat devra publier d’après un modèle unique un 
bulletin hebdomadaire officiel sur les maladies contagieuses des 
animaux domestiques, et le transmettre aux gouvernements des 
Etats contractants. Ce bulletin devra mentionner spécialement les 
districts infectés et indiquer le nombre des communes et des fermes 
infectées. | 

N est désirable que les données de ces bulletins soient 
condensées et publiées spécialement par un bureau international 
institué dans ce but. 


9. 
Si la peste bovine éclate dans un Etat, son Gouvernement 
devra en aviser par dépêche télégraphique les Etats limitrophes. 
10. 


Pour empêcher l'emploi abusif de la malleïne et de la tuber- 
culine. les Gouvernements en limiteront la livraison aux organes 
constitués et en interdiront la libre exportation. 





42 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


IL. 
Organisation du trafic frontière. 


11. 


Les Etats limitrophes, entre lesquels le trafic n’est pas libre, 
ne permettront le trafic frontière avec des attelages ou des bêtes 
de somme, ainsi que le trafic concernant le pâturage, qu’aux con- 
ditions suivantes : | 

a) Afin de pouvoir établir et contrôler leur idendité, les ani- 


maux d’attelage ou de somme seront pourvus de certificats 
permanents, sur la présentation desquels leurs propriétaires 
seront autorisés à circuler librement dans l'intérieur de 
deux pays limitrophes jusqu'à une distance déterminée 
de la frontière. 


b) Le nombre, l'espèce et les signes distinctifs des animaux 


oo 
— 


conduits au pâturage dans un pays limitrophe seront 
certifiés sur un passe-debout par le vétérinaire compétent 
du pays d'origine. 

La rentrée de ces animaux ne sera permise que sur 

présensation de ce titre et après constatation de l'identité 
des animaux par le vétérinaire sus-dit. 
Si pendant le séjour de ce bétail au pâturage, une maladie 
contagieuse et dangereuse pour l'espèce se déclarait sur 
celui-ci ou dans les localités ou pâturages environnants, 
ou sur la route que ce bétail devra suivre pour regagner 
la frontière, la rentrée sera interdite, sauf urgence, jusqu'à 
extinction complète de la maladie. 


IT. 


Principes fondamentaux d’une convention concernant le trafic. 


12. 


Le trafic réciproque est seulement permis entre les pays chez 
lesquels le service sanitaire vétérinaire est organisé sur les bases 
indiquées sub I, et en exécution des mesures ci-après : 


13. 


L’importation et le transit d’animaux, de produits bruts et 
d'objets contagifères seront limités à certaines stations d'entrée 
désignées à cet effet, et soumis à un contrôle vétérinaire à l'entrée, 
ainsi que lors du déchargement au lieu de destination. 


Rapport du docteur HUTYRA, Budapest 43 


Un contrôle sanitaire vétérinaire permanent, exercé par des 
agents officiels, sera organisé aux stations frontières, 


14. 


Abstraction faite du trafic frontière, le transport d'animaux 
ne peut être effectué que par chemin de fer ou voie fluviale. 


15. 


Les animaux, produits bruts et ohjets contagifères destinés à 
importation ou introduit en transit, devront étre accompagnés de 
certificats de santé et d'origine, délivrés par le vétérinaire 
du pays d'origine, officiel ou spécialement autorisé, qui devra 
déclarer qu'il a visité ces animaux avant le chargement et les a 
reconnus sains, qu'aucune maladie contagieuse dangereuse pour 
l'espèce ne s'est déclarée au lieu d’origine ou dans les communes 
environnantes depuis 30 jours, et que les animaux ont séjourné au 
moins 30 jours dans l'endroit avant l'expédition. 


Pour le bétail provenant de marchés internationaux, on devra 
considérer comme lieu d'origine l’endroit, où les animaux ont 
séjourné avant d’être amenés au marché en question. 


__ Les certificats seront valables pendant huit jours; ils seront 
individuels pour les chevaux (ânes, mulets) et les bœufs, collectifs 
pour les moutons, les chèvres et les porcs. 


16. 


Les transports de bétail qui ne répondront pas aux conditions 
indiquées, ainsi que les animaux reconnus malades ou suspects à 
la station d’entrée, de mème que ceux qui auront voyagé avec des 
animaux malades ou suspects, devront être considérés comme conta- 
mines; si le danger de la propagation de l’epizootie ne peut être 
carte, de tels animaux seront refoulés. Dans ce cas, le vétérinaire 
frontière devra indiquer sur le certificat d'origine le motif du 
refoulement; ce motif devra être notifié immédiatement par 
l'autorité administrative compétente à Fautorité du district limitrophe 
du pays d'origine. 


17. 


Si une maladie contagieuse se déclarait sur un transport 
d'animaux, après que celui-ci a passé la frontière, l'autorité admi- 
ntrative compétente devra immédiatement dresser procès-verbal 
avec l'assistance du vétérinaire officiel. Le transport lui-même sera 
Soumis aux prescriptions en vigueur pour le bétail indigène. 


44 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


——  ————ûñ/ | | —— —— 


18. 


Ces mesures se rapporteront seules aux maladies contagieuses 
indiquées au § 8. 

Si la peste bovine se déclarait sur un point du territoire d'un 
des pays lies par la convention, l'autre pays contractant sera 
autorisé à interdire ou à limiter, à sa convenance, l'importation de 
ruminants, de porcs ou de produits bruts. En cas d'apparition de 
la pleuro-pneumonie ou de la fièvre aphteuse, la défense d’impor- 
tation ne pourra concerner que les animaux capables de contracter 
la maladie, provenant du district infecté, et seulement pour la durée 
du séquestre. La défense d'importation pour cause d’autres maladies 
ne pourra être prononcée que, si celles-ci prennent un caractère 
épizootique; elle sera limitée aux animaux provenant de districts 
infectés, et seulement pour la durée du séquestre. 


19. 


Les wagons et bateaux, ayant servi au transport d'animaux, 
devront être nettoyés et désinfectés immédiatement après le 
déchargement, sous la surveillance du vétérinaire officiel. Le 
procédé de désinfection sera réglé d’une manière uniforme. 

Les engins de transport désinfectés seront désignés au moyen 
d’une marque spéciale (affiche). 


20. 


Sur les marchés internationaux, le bétail amené de l'étranger 
devra être séparé du bétail indigène, de même le bétail de trait 
de celui de boucherie. 


Le contrôle sanitaire de ces marchés sera exercé exclusivement 
par des vétérinaires nommés à cet effet par l'Etat. 


ee eee 


MOTIFS. 


I. 


La réglementation internationale du service vétérinaire n'est 
concevable que, si les conditions, sous lesquelles ce service dans 
un Etat quelconque peut être reconnu comme répondant aux 
exigences modernes, sont établies dans leurs grandes lignes d'une 
manière claire et précise. Une entente préalable de ce genre 


Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 45 


eee 


faciliterait l’unification des lois actuelles sur les épizooties (résolution 
n° 12 du Congrès de Paris) et fournirait en même temps aux 
Etats, qui sont encore en retard sous ce rapport, une base pour 
la législation sur la matière. 

Le congrès vétérinaire qui aborde cette question d’avant- 
projet, doit nécéssairement se borner à en indiquer les principes 
fondämentaux ; car l'application en détail dépend de la situation 
locale et surtout de l’organisation administrative. Pour ces motifs 
on devrait s’en tenir aux généralités. Je me suis attaché en outre 
à n'indiquer qne des mesures déjà en vigueur dans quelques pays; 
la possibilité de leur réalisation est donc déjà démontrée par 
les faits. 


ad 1 et 2. 


Une convention internationale ne peut avoir des résultats 
avantageux que, si les Etats contractants s'engagent sérieusement 
a régler le service vétérinaire sur des bases identiques, et à appli- 
quer sévèrement les mesures préventives ou de répression, reconnues 
utiles et nécessaires. Cet engagement spécial doit être formulé 
d'une façon claire, ainsi que le Congrès de Paris l’avait déjà déclaré. 


ad 3. 


La législation actuelle des différents Etats sur les épizooties 
contient des divergences profondes, en ce qui concerne les maladies 
rontagieuses des animaux domestiques qui doivent étre combattues. 
(Cette circonstance entraîne des désavantages considérables. Les 
efforts que fait un pays pour faire disparaître une épizootie, seront 
naturellement infructueux, si dans le pays voisin cette même 
epizootie peut se propager jusqu'à la frontière. Pour ce motif, les 
maladies, dont les conditions d'apparition existent en tous lieux et 
dont la nature dangereuse rend la répression nécessaire, doivent 
etre partout, combattues avec énergie. 

Presque partout, la répression des maladies ici indiquées est 
considérée comme d'intérêt public primordial, excepté la pneumo- 
entérite, la peste porcine et la tuberculose, qui ne figurent au 
nombre des maladies dangereuses que dans quelques pays. En ce 
qui concerne cette dernière maladie, les Congrès de la tuberculose 
de 1888 et 1898 ainsi que le Congrès vétérinaire de Paris ont déjà 
pris position. Les épizooties porcines ont pris dernièrement des 
proportions si menacantes, que leur inscription au nombre des 
epizooties est parfaitement justifiée, d’autant plus que leur portée 
pratique augmente d’année en année par suite de leur propagation 
continue. Par contre, j'ai cru devoir laisser de côté le charbon 
“ang de rate, l’exantheme coital, la gale et la dourine; le charbon 
sang de rate, parce qu'il est lié à la constitution du sol de certaines 
contrées, et qu’il n’est qu’exceptionnellement directement contagieux ; 
lexantheme coital et la gale à cause de leur bénignité relative et 





46 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


leur curabilité, peu en rapport avec les grands frais occasionnés | 





par une réglementation officielle, enfin la dourine, parce qu'elle | 
n'existe que dans quelques pays et ne peut, par conséquent, pas — 


être l’objet de mesures internationales. 


. Chaque Etat pourra prendre des mesures spéciales contre les mala- 
dies de caractère plutôt enzootique et dont l'apparition dépend | 


de circonstances locales. Ces maladies sont en dehors de la sphère 
d'une convention internationale. Au point de vue pratique, la 
différence consiste dans le fait, que pour ces maladies un Etat ne 
pourrait pas prendre des mesures restrictives vis-a-vis d'un pays 
voisin. 


ad 4. 


Ici sont indiquées les principales mesures préventives ou de 
répression dont l'application a été reconnue nécessaire par 


l'expérience. Comme elles sont presque toutes mis en vigueur | 
par la plupart des lois sur la matière, et que les assemblées vété- | 


rinaires les ont débattues et approuvées à différentes reprises, nous 
pouvons nous dispenser de les motiver à nouveau. 


ad 5. 


C'est un fait généralement reconnu que les termes, ,suspect | 


de maladie contagieuse ou contaminé“ sont définis de différentes 


manières; le trafic du bétail en souffre considérablement. L'article | 


visé a pour but la réglementation uniforme du trafic intérieur; il 
serait désirable par conséquent de fixer les conditions, sous les- 
quelles un animal doit être considéré comme suspect ou contaminé" 
et traité en conséquence. I) serait aussi désirable de fixer la portée 
du terme ,apparition ou extension épizootique d’une maladie.‘ 


Actuellement on considère comme péremptoire tantôt le chiffre 


absolu des malades, tantôt le rapport de celui-ci au nombre des 
têtes de bétail, tantôt l'étendue du territoire infecté. 
Les lois sur les épizooties fixent très différemment la durée 


d'observation des animaux malades et suspects ou celle du séquestre | 
des écuries et localitées infectées; cette divergence est très des- . 


avantageuse au point de vue pratique. Il suffira comme exemple 
de renvoyer à la pleuro-pneumonie. Je croirais dépasser le cadre 
du rapport, si je cherchais à fixer ici pour chaque maladie les 


délais voulus. Il me suffit d’avoir attiré l'attention sur la nécessité | 


d'une réglementation uniforme de ces points; l'entrée en matière 
sur les dispositions spéciales serait reservée à une conférence 
internationale convoquée dans ce but. 


ad 6. 


Un Etat ne peut garantir vis-à-vis de ses voisins l'exécution | 


prompte et sévère des mesures de police sanitaire que, si elle a 





Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 47 


lieu par ses propres organes soumis à son autorité. Les congrès 
vetérinaires ont accentué à différentes reprises cette manière de 
voir: il est superflu par conséquent d’en motiver longuement la 
justesse. Je me bornerai à faire remarquer que la plupart des 
Etats sont entrés dans ces vues et tendent à réorganiser le service 
veterinaire. 

Cette réforme dépend toutefois de l'organisation generale de 
l'administration publique; elle sera difticilement réalisable la où les 
districts ou les communes ont une organisation administrative 
autonome. Dans ce cas, le Gouvernement a sans doute le devoir 
de faire surveiller et contrôler par ses organes l'exécution des 
mesures prescrites. Îl aura ainsi directement connaissance de la 
situation; il pourra faire valoir son influence dans chaque cas 
particulier et assurer vis-à-vis des Etats voisins la garantie d’une 
exécution régulière des mesures convenues, 


ad 7. 


Le corps vétérinaire doit soutenir énergiquement sa manière 
de voir au sujet de l'exercice de la médecine véterinaire, tendant 
ace qu'il soit exclusivement réservé aux vétérinaires diplômés. 
L'exercice de la profession étant intimement lié à la répression des 
épizooties, tandis que les empiriques excellent dans le traitement 
et le recel des maladies contagieuses; il est nécessaire que 
le Congres prenne nettement position dans ce sens, d’autant plus 
que dans quelques Etats un courant d'opinion regettable se prononce 
en faveur du libre exercice de la médecine vétérinaire et compte 
aussi dans les Assemblés legislatives des représentants notables, 


ad 8. 


Le dernier Congrès de Paris a reconnu la nécessité d’un 
bulletin international sur les maladies contagieuses. 


La réalisation de ce désir rencontre de grandes difficultés; car 
il faudrait instituer à grands frais un bureau international. Malgré 
cela, nons devons, vu la grande importance et l'utilité de la chose, 
maintenir notre décision et en poursuivre sans répit la réalisation. 


Ce but serait plus facilement atteint, si les Etats intéressés 
redigeaient leurs bulletins d’après un modèle uniforme et en 
faisaient l'échange. Les frais supplémentaires seraient peu conside- 
tables, et les indications groupées d’après un plan uniforme pour- 
raient être embrassées d’un coup d’eil. 


Le formulaire devrait être aussi simple que possible; je me 
permets d'intercaler ici un modèle : 


4S Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


a —— nn 














Pays 


Autorité vétérinaire supérieure. 


BULLETIN 


sur l’état des maladies contagieuses en … (pays) 


pour la période du AU. 19. . 


Au entation 








Nombre ou diminu 

. . . . uon 

. Districts infectés | | 

Maladie communes] localités 

(indiqués séparement) commutes’ localités 

infectée® | 

I 

{ 

Annotations 


Afin qu'un Gouvernement soit au courant de l'état sanitaire 
des pays voisins, il doit connaitre non seulement les épizooties 
apparues dans une certaine période, mais aussi les districts infectes, 
et afin de pouvoir juger l’extension de la maladie, le nombre des 
communes ou localités atteintes; le chiffre des animaux malades 
est par contre de moindre importance. L’indication nominative des 
communes est méme superflue. 

Le bulletin devra en principe désigner comme infectés les 
districts, dans lesquels des communes ou localités ont dû être mises 


Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 49 


sous séquestre ; ces districts devront figurer dans le bulletin pendant 
toute la durée du séquestre; la seule constatation de la maladie est 
absolument insuffisante. 

Pour le cas où le formulaire présenté serait adopté au bien 
remplacé par un autre, remplissant les mêmes conditions de 
simplicité, l'en-tête pourrait facilement être imprimée dans les 
différentes langues (par exemple en allemand, français, anglais etc.). 

La condensation sous cette forme des differents bulletins en 
un bulletin international ne ferait plus de difficultés et pourrait 
être exécutée par un personnel peu nombreux. La conférence 
internationale convoquée ultérieurement aurait la mission de 
désigner le bureau chargé de ce travail; je me borne à faire 
remarquer que l'Office sanitaire de l’Empire allemand a déjà créé 
quelque chose d’analogue dans ses Publications hebdomadaires. 


ad 9. 


L'apparition de la peste bovine dans un pays resté indemne 
jusqu'ici, ayant une importance ‘considérable, il est urgent que le 
Gouvernement du pays atteint en avise les autres Gouvernements 
anis le plus rapidement possible, c’est-à-dire par voie télégraphique. 
L'extension de l'avis télégraphique obligatoire aux autres maladies 
contagieuses n’est guère praticable; la déclaration dans le bulletin 
hebdomadaire, comme il est indiqué sub 8, nous semble amplement 

te. 


ad 10. 


La maileine et la tuberculine sont employées actuellement 
dans la plupart des pays comme moyens de diagnostique. L’impor- 
tance des résultats obtenus justifie leur emploi; cependant cet 
emploi doit être soumis au contrôle officiel à cause des désavan- 
tages qui pourraient en résulter. L'animal inoculé ne réagissant 
pas lors d’une seconde injection faite dans l'intervalle de quelques 
semaines, alors même qu'il est atteint de la maladie en question, 
le procédé est souvent utilisé par les particuliers dans un but de 
fraude. On ne pourra éviter les inconvénients qui en découlent, 
que si la vente libre de ces produits est interdite. Quelques 
pays ont déjà pris des décisions dans ce sens. Afin de les rendre 
efficaces, il est nécessaire d’interdire l'importation des produits en 
question. 

Le dernier Congrès de tuberculose de Paris a conclu dans ce 
sens. Il est utile d’en faire autant pour la malleïne. 


IT. 
ad 11. 


Un certain mouvement a toujours lieu sur la frontiére de 
deux Etats limitrophes. Les habitants des communes avoisinantes 


4 


50 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international 





sont en relations continuelles et utilisent souvent leurs attelages 
ou leurs bêtes de somme. Il est impossible d'interdire entièrement 
ce trafic; les animaux qu'on y utilise, étant souvent contaminés ou 
du moins porteurs du virus, surtout lorsque l'état sanitaire du lieu 
d'origine est défavorable, il devient urgent de régulariser le trafic 
frontière, 


Il existe en plus dans différents pays voisins un mouvement 
de bétail d’alpage ; les habitants d’un pays possèdent des pâturages 
au delà de la frontière et y conduisent leurs troupeaux; la régu- 
larisation devient nécessaire, afin d'empêcher que les troupeaux 
introduisent des maladies contagieuses à leur retour dans le pays 
d’origine. 

Les mesures de sûreté proposées sont déjà pour la plupart 
en vigueur à la frontière austro-allemande, austro-suisse et hongro- 
roumaine; elles ont été reconnues praticables. 


Le trafic frontière de bétail d’alpage comporte toujours un 
certain danger; les animaux en pâturages peuvent entrer en con- 
tact avec du bétail indigène. Pour ce motif, nous proposons de 
ne tolérer ce trafic que si le service vétérinaire est régularisé dans 
les deux pays voisins; car c'est sous cette condition seulement que les 
mesures proposées ci-après pourront être appliquées : 


a) Comme contrôle des animaux d’attelage ou de somme, Je 
recommande l'établissement de passe-debouts individuels 
permanents, valables pendant un an, sur lesquels on 
inscrirait le signalement exact de l’animal. Le passe-debout 
devrait être vidimé par l'autorité compétente du pays de 
destination. Les habitants de la région frontière qui utilisent 
ces animaux, devraient toujours être munis de ce titre et 
le présenter soit à chaque passage de la frontière, soit 
en route, 


L’emploi de ces animaux devrait être restreint à la zone 
frontière. 


b) Les animaux amenés au pâturage ne franchissent la frontière 
que deux fois par an, au printemps et en automne. Une 
visite rigoureuse doit avoir lieu à chaque passage et par 
les soins de fonctionnaires officiels. 


c) La plus grande prudence est de rigueur en automne, lors 
de la rentrée des troupeaux. La visite à la frontière a ici 
pour but d'empêcher la rentrée d'animaux malades ou 
suspects; il est toutefois impossible de reconnaître si les 
animaux sont contaminés. Cette circonstance motive 
amplement la proposition, d'après laquelle le trafic frontière 
du bétail d’alpage ne doit être toléré qu'entre les pays, où 
le service vétérinaire est régularisé. C’est à cette condition 
seulement que les autorités de la frontière et les chefs des 


Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 51 





stations d’entree auront connaissance de l'apparition 
d’épizooties au dela de la frontière. Cette connaissance 
est indispensable afin de pouvoir juger et constater l’etate 
sanitaire des troupeaux. 

La prescription que je viens de proposer, implique un 
service vétérinaire fonctionnant d’une manière prompte et 
régulière dans les deux Etats; si ce service existe, l’inter- 
diction- de la rentrée des animaux suspects est assurément 
justifiée. Les cas exceptionnels, tels que disette de four- 
rage, mauvais temps, etc., devront nécessairement être 
prévus, afin de ne pas exposer les propriétaires à des 
pertes considérables, même à la ruine. L'autorité du pays 
d’origine a le devoir d'empêcher, par des mesures conformes 
(contumace, escorte des troupeaux jusqu'au lieu de 
destination, séquestre à l’arrivée), la propagation d’une épi- 
zootie nouvelle. 


I. 


ad 12. 


Les pays dont la production animale depasse la consommation 
interieure, sont forces d’exporter l’excedent. Les pays par contre, 
où la population a une grande densité, doivent recourir à l’impor- 
tation pour couvrir leur besoins en viande de consommation et en 
animaux de trait. Le trafic qui en résulte, se règle naturellement 
d'après la demande des pays importateurs. 


Ces derniers ont à sauvegarder à la fois les intérêts des 
éleveurs indigènes et de la consommation, et en tiennent compte 
dans leur système douanier. 


L’importation du bétail offre le danger de l'introduction de 
maladies contagieuses; dans l'intérêt de l’élévage indigène, il est 
nécessaire de prendre des mesures de précaution à l’egard du 
bétail importé. 

L'établissement des taxes douanières sur le bétail d’impor- 
tation fait l’objet des traités de commerce; les autres points du 
trafic international du bétail ont été réglés de nos jours par des 
conventions vétérinaires spéciales qui forment une part intégrale 
de ces traités. Ces conventions sont aujourd’hui rédigées par suite 
d'une libre entente entre les Etats contractants; leur examen nous 
apprend que l’on n’a pas toujours tenu compte des exigences du 
service sanitaire vétérinaire, ou que quelques prescriptions n'étaient 
pas précisées de façon à éviter tout malentendu. 

En ce qui concerne ces conventions vétérinaires, le pays expor- 
tateur se trouve vis-à-vis du pays importateur dans une situation 


52 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 





— 


désavantageuse. Le premier doit prendre des engagements plus 
sévères que ne l'indique sa situation sanitaire, s’il ne peut assurer 
autrement son exportation de bétail; il est toutefois équitable de 
formuler les cas de restriction ou d'interdiction de l'importation 
avec assez de précision, pour qu’il soit impossible d’invoquer des 
motifs sanitaires pour justifier ces mesures, alors qu’elles sont dictées 
par des considérations de toute autre nature. 

Le Congrès international de médecine vétérmaire envisage 
cette question du trafic international du bétail avec impartialité, 
il veut assurer un état sanitaire favorable et protéger le bétail 
contre le danger des epizooties; il est compétent pour formuler les 
mesures de protection les mieux appropriées, tout en tenant 
compte des intérêts respectifs des pays exportateurs aussi bien que 
de ceux des pays d'importation. Cette tâche peut être résolue, à 
mon avis, par la présentation d’un projet de convention vétérinaire, 
qui devrait contenir les conditions principales à imposer au trafic; 
établies et déclarées conformes par une assemblée compétente, 
elles serviraient sans aucun doute de base lors de la conclusion de 
nouvelles conventions par les Etats interessés. 

J'ai formulé sub IIT un projet de ce genre qui mérite peut- 
être une délibération approfondie. Les préscriptions qu’il renferme, 
se trouvent en partie dans les conventions en vigueur et ont été 
reconnues pratiques. J’ai cru devoir m’appuyer surtout sur les 
conventions conclues entre l'Autriche - Hongrie d’une part, l’Alle- 
magne, la Suisse et la Serbie d'autre part, parce que j'ai eu 
l'honneur de participer a leur rédaction. J'ai tenu compte aussi 
des décisions du Congrès de Paris. 

On a fait remarquer souvent que les dangers qui résultent 
d’un trafic actif, peuvent être écartés, si les pays respectifs possèdent 
un service sanitaire vétérinaire régularisé, et si le trafic est permis 
sous cette condition et sous l'observation des mesures, qui en cas 
d'apparition d’epizooties (ce qui ne peut être évité dans le pays 
même le mieux organisé) empêchent leur propagation. 


ad 13. 


La limitation de l'importation et du transit d'animaux, de 
produits bruts et d'objets contagiferes à certaines stations d’entree, 
spécialement désignées à cet effet, est la condition primordiale 
d'une bonne régularisation du trafic international du bétail. Chaque 
transport est soumis à l'entrée à une visite sanitaire, que ne peut 
naturellement être établie que sur quelques points déterminés de 
la frontière. Les stations de chemin de fer ou de bateaux, dotées 
de bureaux de douane, conviennent surtout comme stations d'entrée 
du bétail. 

En statuant que le service sanitaire à la frontière soit fait 
par des fonctionnaires officiels, nous nous conformons au désir de 
la nationalisation du service sanitaire vétérinaire. 








Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 53 


ad 14, 


Une résolution (n° 4) du Congrès de Paris contient déjà, la 
proposition que je formule ici; elle est motivée d’une manière 
suffisante par le danger qu'offre en général tout transport de 
bestiaux. L'application de cette mesure est facilitée par le grand 
développement du réseau de voies ferrées; aujourd’hui déjà les 
transports de bestiaux s'effectuent presque tous par chemin de fer. 


ad 15. 


On ne doit pas attribuer une trop grande valeur aux certi- 
ficats d’origine ou de santé qui accompagnent les transports de 
bestiaux; il serait, par contre, injuste de Ja contester complétement. 
Une convention vétérinaire n’a de la valeur qu’autant que les 
Etats contractants l’appliquent d'une manière sérieuse et loyale. Si 
les conditions préliminaires manquent ou sont hypothétiques, la 
conclusion d’une convention vétérinaire est inadmissible. Si les 
Etats peuvent, au contraire, avoir une confiance réciproque basée 
sur l'expérience, et si le service vétérinaire est bien organisé, on est 
‘en droit d'admettre, que les autorités administratives et les agents 
Sanitaires du pays exportateur délivrent les certificats conformément 
à la verité, ce d'autant plus que dans la règle la négligence ou la 
mauvaise foi sont bien vite mises au jour et provoquent une 
limitation du trafic. Les agents du service, lors de l’embarquement, 
sont obligés d'établir exactement l’état du transport, afin que les 
certificats soient absolument conformes; ce procédé a, sans aucun 
doute, une valeur supérieure à une visite rapide et superficielle du 
transport à la station frontière. C'est pour ces motifs, que j'ai cru 
devoir proposer l'institution des certificats d'origine. 


Les animaux destinés à l’exportation ne peuvent être déclarés 
non-suspects de maladie ou non-contamines, que s'ils ont stationne 
pendant un certain temps dans une localité indemne. En général 
ce terme est fixé à 40 jours; il serait pratique de le réduire à 
30 jours. 


Une localité ne peut être considérée comme exempte de 
maladie contagieuse que si celle-ci n’a été constatée ni dans la 
localité même, ni dans les environs. Au lieu du rayon de 20 kilo- 
mètres, que nous trouvons inscrit dans la plupart des conventions, 
on devrait se borner à dire les communes limitrophes. L'autorité 
locale et l’agent sanitaire sont ordinairement au courant de l'état 
Sanitaire des localités voisines, tandis qu'il leur est impossible de 
surveiller un territoire ayant 40 kilomètres de diamètre. Afin que 
les certificats soient rédigés conformément aux faits, il est nécessaire 
que les conditions à remplir, soient formulées de telle manière, qu'il 
soit possible aux organes compétents d’y satisfaire. 


54 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


La condition, d’après laquelle les animaux destinées à 
l'exportation doivent avoir stationné pendant un certain temps dans 
une localité exempte de maladies contagieuses, n’est pas applicable 
aux marchés internationaux: autrement ces marchés seraient rendus 
impossibles. Ces marchés doivent être considérés comme des 
stations transitoires pour le bétail en route; le lieu d’origine dans 
le sens sus-indiqué sera, en ce cas, l'endroit, d’où les animaux ont 
été amenés au marché. Nous supposons naturellement, que celui-ci 
est indemne, et qu'une infection du bétail n'a pu avoir lieu 
en route. 


Les certificats auront d’autant plus de valeur que leur durée 
de validité sera plus courte. Une durée de 8 jours est absolument 
suffisante, d'autant plus que, ce terme écoulé, ils pourront être 
prolongés de 8 jours après une nouvelle visite. 


L’alinea 3 correspond aux prescriptions en vigueur dans les 
pays où le certificat d'origine est obligatoire. 


ad 16. 


Le refoulement de transports de bestiaux déclarés suspects 
pour un motif quelconque, a été reconnu comme le meilleur moyen 
d’assurer la stricte exécution des conventions. Le dommage, causé 
à l'importateur, le force à la prudence et le fait renoncer à des 
agissements frauduleux. 


Afin d'éviter les vexations, il est nécessaire de dresser un 
procès-verbal exact des faits constatés, et d’aviser l’autorité compé- 
tente du pays d'origine, afin que celle-ci puisse s’assurer du bien- 
fondé des mesures de répression qui ont été prises; en outre, il 
est dans l'intérêt des deux pays d'éliminer le danger que pourraient 
offrir des contaminés, en les dirigeant sur l’abattoir, pour autant 
que le propriétaire se déclare d'accord. 


ad 17. 


Il en est autrement des transports qui ont franchi la frontière, 
et pour lesquels les droits d'entrée ont été acquittés. (Ceux-ci 
doivent être considérés comme ayant acquis l'indigénat et, au 
point de vue de la police sanitaire, assimilés au bétail du pays. 
Le refoulement est impraticable, parce qu'il pourrait donner liew 
à l'introduction d’une épizootie dans le pays d'origine. 


Les frais de police sanitaire au lieu de destination sont 
naturellement à la charge du propriétaire du bétail. On a proposé, 
à une autre occassion, que l’autorité du pays de destination ait le 
droit de faire abattre le transport infecté et puisse astreindre le 
pays d'origine à fournir une indemnité; cette prescription serait 
impraticable. 


Rapport du docteur HUTYRA, Budapest. 55 


eee nn 








ad 18. 


Toutes les prescriptions de la convention ne se rapportent 
qu'aux maladies que la législation sur les épizooties considère 
comme dangereuses et qu’elle soumet à la déclaration obligatoire. 


La question la plus difficile à résoudre est celle, concernant 
la manière de procéder lors de l'apparition d’épizooties dans un 
pays exportateur, c'est-à-dire dans quelle mesure l'importation peut 
ètre restreinte. Au point de vue ideal, l'exportation ne pourrait 
ètre permise, que si le pays exportateur était littéralement exempt 
de maladies contagieuses; le trafic deviendrait alors tout simplement 
impossible. Les cas isolés surgissent parfois pendant tout le courant 
de l'année; il est rare qu’un district de certaine étendue soit 
absolument exempt des maladies mentionnées sub 3. 


Ces maladies sont de nature si différente, au point de vue 
économique, qu'il est impossible de les traiter de la même manière. 
Pour quelques-unes, la contagion directe est presque nulle malgré 
leur origine infectieuse; leur importation éventuelle n'offre pres- 
qu'aucun danger pour le lieu de destination. D'autres ont, par 
contre, une importance considérable pour le trafic intérieur par 
suite de leur propagation rapide ou de leur gravité. 


Ces divergences doivent nécessairement être prises en considé- 
ration. Je rappelle ici que, en vertu de la proposition 1, un 
service vétérinaire régularisé est la condition fondamentale d’une 
convention internationale, de même que l'exécution par l'autorité 
compétente de la localité infectée des différentes mesures de police 
sanitaire. 


La peste bovine est sans aucun doute, la maladie la plus 
dangereuse chez le bœuf; la plupart des Etats d'Europe, en ayant 
purgé leur territoire, il est de la plus haute importance de s’en 
préserver à l'avenir. Il est permis d’exiger d’un pays exportateur, 
qu'il fasse disparaître la peste bovine de son territoire et qu'il le 
maintienne absolument exempt de cette maladie. S'il néglige ce 
devoir, il devra renoncer aux avantages que l'exportation du 
bétail lui procure. La proposition 18 répond entièrement à cette 
manière de voir; elle est contenue dans les conventions que 
l'Autriche - Hongrie à conclues récemment avec les Etats voisins. 
Parmi les autres maladies, la pleuro - pneumonie contagieuse et la 
fièvre aphteuse ont acquis récemment une grande importance, quoi- 
qu'elles soient bien moins dangereuses que la peste bovine. Celle- 
la est grave; sa propagation est très lente; la fièvre aphteuse est 
bénigne, mais elle prend très rapidement une grande extension. 
ll est par conséquent indiqué d'interdire l'importation de bestiaux 
provenant de districts infectés. Cette prescription sévère forcerait 
les pays exportateurs à combattre ces deux maladies avec énergie 
et par les mesures les plus efficaces. — 





56 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


Au point de vue économique, les autres maladies ont une 
bien moindre importance, par suite de leur bénignité, et parce 
qu’elles sont peu contagieuses. Le trafic du bétail ne sera donc 
restreint ou interdit que lorsqu'une de ces maladies aura pris une 
extension épizootiqne (le dernier terme devra être défini d’un 
commun accord selon la proposition n° 5). 

Exception faite de la peste hovine, la défense d’importation 
ne pourra comprendre que les districts reconnus infectés: il n’y a 
aucun motif d'étendre cette défense aux districts exempts d'épi- 
zooties, 


ad 19 et 20. 
Ces propositions sont conformes aux décisions n° 6 et 7 du 


Congrès de Paris, à part le dernier alinéa qui me semble absolu- 
ment justifié. 


57 


Report of Professor Dr. F. HUTYRA 


Director of the Veterinary College, Budapest. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, New-York.) 


This long report is divided into three parts, preambles, a plan 
of organization for an international convention, and the motives 
of the various sections of the convention. 


FIRST PART. 


PREAMBLES. 


fter alluding to the opinion expressed for 20 years 
by specialists for the realisation of an organization 
of a veterinary international sanitary service and 
presenting the resolution passed at the Congress of 
Berne, the reporter, acknowledging that the question 
is not more advanced than when it was passed, 
proposes to offer to the VII Congress a modified and completed 
plan, which, though not discussed at the last Congress, had however 
received a general approval. 

Dealing extensively with the advantages of an international 
convention and with those of a service of international information, 
the reporter dwells upon their usefulness and the results that could 
be obtained in overcoming the spread of epizooties, especially if 
Governments would engage themselves to see that the measures 
were executed — illustrating his statements by the results obtained 
after the international deliberations of Vienna in 1872, by which 
cattle plague was so readily controlled. 

Tuberculosis could probably be brought under the same 
conditions, and variola, foot and mouth disease and swine epizooties 
could also be submitted to similar regulations. 








58 International Measures against the spread of epizooties. 


ee er ee m ee mes 


An understanding on the general principles of the repression 
of epizooties is of general interest for all countries and whether 
importers or exporters, all would be benefited by it, according 
to each individual want. | 

It is true, the politic direction of free-exchange or of protec- 
tion might be in some cases in the way of easy agreement; but 
yet each country, by special dispositions taken at various national 
and international conventions, could, no doubt, discuss questions, 
which might be advantageously arranged for all concerned. The 
subject of regulation of trafic at the frontier has also given rise 
to much discussion and the question of a uniform service of in- 
formation of epizooties also received proper attention at the 
Congress at Berne. 

All these questions were resolved at the last meeting and if 
the Swiss Government has not acted, it is because the idea of an 
international convention has not been submitted to them in an 
official manner. 

It is proper to admit that if it was done, Governments would 
not defer to take the necessary steps to bring it to a success- 
ful issue. 

The reporter then presents the fore- draught of a plan ot 
organization, asking for its discussion and acceptance after exami- 
nation by a special commission appointed for that purpose. His 
proposition is divided into three parts: 

1°—Fundamental principles for an international regulation 
of a veterinary sanitary service. 

2°—Organization of traffic at the frontier. 

3°—Fundamental principles for a convention relating to the 
traffic of animals. 

Before considering the three parts of his proposition, Dr. 
Hutyra submits to the Congress the following resolution: 

The VII" international Congress of veterinary medicine 
held at Baden-Baden, believing that it is as much in the 
interests of the various Governments as in that of economy 
to establish uniform principles in relation to the regulation 
of a veterinary service, to information in cases of epizooties 
and the international traffic of animals; therefore appoints 
from its members a committee to deliberate upon the 
fundamental principles of the organization of an international 
convention. 

The elaborated project of that committee, discussed and 
approved by the VII® Congress, shall be transmitted to the 
Government of the Grand Duchy of Baden, asking it to 
refer the same to the Chancellor of the German Empire, 
begging him to take the initiative in calling an international 
convention to examine the question. 

The second part of Dr. Hutyra’s report consists of the various 
articles of his proposed plan. 





Report of Prof. Dr. F. HUTYRA, Budapest. 59 


SECOND PART. . 
PLAN FOR AN INTERNATIONAL VETERINARY CONVENTION. 
A. 


Fundamental principles for an international regulation of the 
veterinary service. 


Art. 1.—Governments will come to a mutual understanding 
upon the fundamental principles of the veterinary service and will 
see to its execution through laws and regulations. 


Art. 2.— Each State shall, after common understanding, esta- 
blish against some centagious diseases of domestic animals measures 
of prevention or of extinction, uniform in principle, and shall 
insure their strict execution. 


Art. 3.—The diseases, which are of general interest and the 
repression of which belongs to the States, are: cattle plague, rabies, 
glanders, foot and mouth disease, contagious pleuro-pneumonia of 
cattle, tuberculosis, variola, swine epizooties such as red disease, 
pneumo-enteritis, swine-pest.. 


Art. 4—The fundamental principles of a proper organization 
of a veterinary service are: 


a) Obligatory declaration to the proper authority, by the 
owner, of the enumerated diseases and in cases of death. 

b) The supervision of traffic of animals in the interior of the 
State by obligatory certificate of origin, special designation 
of roads to be followed by animals transported and 
sanitary visit of animals before their journey, when trans- 
ported by rail roads. 

c) Disinfection after every unloading under veterinary super- 
vision of boats and cars, in which animals have travelled. 

d) Isolation and watching of diseased or suspect animals and 
prohibition to travel further. 

e) Slaughter of diseased or suspect animals in cases of cattle 
plague, contagious pleuro-pneumonia, rabies and glanders. 

f) Indemnity to owner for all animals destroyed by order of 
the official authority. 

g) Obligatory public slaughter houses and inspection of all 
meats for public consumption. 


Art, 5.— The sense of the terms “suspect of contagion” and 
that of “epizootic appearance” in opposition to that of „sporadie 


— —————— —— 


60 International Measures against the spread of epizooties. 


appearance” of.a disease shall be fixed by the States by common 
agreement for each contagious disease, and also the duration of 
the observation or isolation. 

Art. 6.—The execution of the measures ordered by the 
appointed authority shall be given to veterinarians named by the 
State; wherever the organization of the administration shall not 
permit it, the State shall resort to her special agents. 

Art. 7.—The practice of veterinary medicine is exclusively 
allowed to graduated veterinarians. 

Art. 8.—An official weekly bulletin of contagious diseases, 
made of a uniform model, shall be issued by each State and 
transmitted to the Governments of allied States. 

This bulletin shall mention specially the infected districts and 
indicate the number of communes and stables infected. It is 
desirable that these dates be condensed and published specially by 
an international bureau instituted by the State. 

Art. 9.—If cattle plague breaks out in a country, its Govern- 
ment shall advise the surrounding States by telegraphic dispatches. 

Art. 10.—To prevent the abusive employ of malleine and 
tuberculine, Governments will restrain their sale to official agents 
and will prohibit free exportation. 


Organization of traffic at the frontier. 


Art. 11.—Bordering states shall not allow traffic at the frontiers 
for teams or draught animals nor that relating to going to pastures, 
except under the following conditions: 

a) So as to establish and control their identity, animals of 
draught or others shall be provided with permanent 
certificates, which will grant their free introduction in 
neighbouring countries as far as a given distance from the 
frontier. 

b) The number, species and distinctive signs of the animals 
brought to pastures in neighbouring countries shall be 
certified on a permit delivered by an official veterinarian 
from the starting country. 

The return of these animals shall only be permitted 
by the presentation of this permit and after identification 
of the animals by an official veterinarian form the starting 
country. 

If during the time those animals stay to pasture, a 
contagious disease, dangerous to the species, should break 
out among them or in surrounding localities or pastures 


ur 


Cc 


Report of Prof. Dr. F. HUTYRA, Budapest. 61 








or on the road they have to pass to reach the frontier, 
their entrance shall be prohibited, except in urgent cases, 
until complete extinction of the disease. 


C. 


Fundamental principles for a convention relating to traffic. 


_ Art 12.—Reciprocal traffic is only allowed between countries, 
in which the veterinary sanitary service is organized upon the 
bases indicated Art. 1 and in extension of the measures following. 


Art. 13.—The importation and transport of animals, raw 
products and contagiferous products are limited to some entrance 
stations, selected for this purpose and are submitted to veterinary 


control not only at the entrance but also at the unloading in the 
place of arrival. 


À permanent veterinary sanitary control shall be organized 
at these stations of frontiers. 


Art. 14. — With regard to the general traffic, the transport of 
animals cannot be carried out except by rail roads or boats. 


_ Art. 15.— Animals, raw products and contagiferous objects 
for importation or merely for transit shall be accompanied with 
certificates of health and of origin, delivered by an official or 
specially authorised veterinarian, who shall declare that he has 
visited the animals before unloading and found them healthy, that 
no contagious disease, dangerous to the species, has existed at the 
place of origin or in the surrounding communes for 30 days and 
that the animals have remained at least 30 days in the locality 
previous to dispatch. 


For animals coming from international markets, the place 
where they stayed previous to being brought to the said market 
shall be considered as the place of origin. — The certificates shall 
be valid for eight days; they will be individual for horses, asses, 
mules, and cattle, they will be collective for sheep, goats, and swine. 

Art. 16.— When the transport of animals does not answer to 
the required conditions, or when animals shall be found diseased 
suspect at the entrance station, as well as those that shall have 
lravelled with diseased or suspected ones and by this fact shall be 
considered as contaminated, these animals shall be sent back, if 
the danger of the spread of the epizooty has not been dispelled. 

In this case the frontier veterinarian shall indicate on the 
ertificate of origin the reason for his actions: the reason shall 
be notified immediately by the proper authority to that of the 
lordering district of the country of origin. 


62 . International Measures against the spread of epizooties. 


Art. 17.—If a contagious disease breaks out in a transport 
of animals only after it has passed the frontier, the proper autho- 
rity shall immediately issue an official report with the official 
veterinarian. The transport is then submitted to the regulations 
in activity for animals of the locality. 

Art. 18.—The following measures are appointed against the 
contagious diseases indicated Art. 3: 

If cattle plague breaks out on a part of one of the countries 
bound by the convention, the other contracting state is authorised 
to interdict or limit at its choice, the importation of ruminants, 
swine or raw products. 

In the case of pleuro-pneumonia or foot and mouth disease, 
the prohibition of importation shall only be applicable to animals 
likely to contract the diesease, coming from the infected district 
and only for the duration of the quarantine. 

The prohibition of importation by reason of other diseases 
shall only be applicable, if they have an epizootic character. It 
shall be limited to animals comming from infected districts and 
only for the duration of the quarantine. 

Art. 19.—Railroad cars and boats used for the transport of 
animals shall be cleaned and disinfected immediately after unloading 
under the supervision of an official veterinarian. The mode of 
disinfection shall be regulated and made in a uniform manner. 

Means of transport, once disinfected, shall be designated by 
special mark (postbill). 

Art. 20.—In international markets, animals from foreign 
countries shall be separated from the natives and these from those 
used for butchers. 

The sanitary control of those markets shall be exclusively 
practised by veterinarians appointed for this purpose by the state. 


THIRD PART. 


MOTIVES. 


In this third part of his report, Dr. Hwtyra offers extensively 
the motives, of the various articles contained in his fore - draught 
of a plan of organization. We can only briefly consider them, as 
the lengthy consideration into which the author has entered and 
the limited space allowed to an English reproduction oblige us to 
refer the reader to the original, allowing ourselves only the repro- 


— — nn mm 








Report of Prof. Dr. F. HUTYRA, Budapest. 63 


duction of the introductory remarks of the reporter, which he 
makes, before the motives of the articles of each subdivision of 
his fore-project are considered: 


1° Remarks on the fundamental principles for an international 
regulation of the veterinary service (A). 


The international regulation of veterinary service can only 
be conceived if the conditions, under which the veterinary service 
of a given state can be acknowledged to answer modern exigencies, 
are established for their whole execution in a clear and precise 
manner. A preliminary understanding of this kind would facilitate 
the unification of existing laws upon epizooties (Resolution N° 12 
of the Congress of Paris) and would at the same time give to the 
States, which are still behind time on this point, a base for legis- 
lation on the matter. 

The veterinary Congress, which considers this subject of the fore 
draught, must necessarily limit itself to the indication of fundamental 
principles, because the application in detail depends upon the local 
situation and specially upon the organization of administration. 
For these reasons, it must not go beyond generalities. Besides 
this, I have endeavoured only to indicate measures already in action 
in some countries; the possibility of their realisation is then 
already demonstrated. 

Then follow the motives of Art. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10. 


2° Remarks on the organization of traffic at the frontier (B). 


A certain displacement of animals takes place always at the 
frontiers of bordering countries. Inhabitants of neighbouring com- 
munes are in continual relations and often use their tracks and 
draught animals. It is impossible to stop that traffic entirely; 
animals which are used in it are often contaminated or at least 
are carriers of virus, specially when the sanitary condition of the 
place of origin is imperfect, it becomes necessary to regularise 
this traffic. 

Besides. there is in different neighbouring countries a displa- 
cement of animals in mountains (alpage): the people of a country 
own pastures beyond the frontier and bring their animals there; 
regulation becomes necessary to prevent the introduction of con- 
tagious diseases when animals are brought back to the country 
of origin. 

The measures of prevention proposed are already most of 
them executed at the Austro-German, Austro-Swiss and Hungaro- 
Roumanian frontiers; they have been recognised practicable. 

Here foHow motives of Art. 11. 


64 International Measures against the spread of epizooties. 


3° Remarks on the fundamental principles of a convention 
relating to traffic (C). 


The countries in which animal production surpasses internal 
consumption are obliged to export the surplus — on the other 
hand those where population is very dense, have to resort to 
importation to supply their want of meat for food and of draught 
animals. The traffic resulting from these is naturally regulated by 
the demands of the importing countries. 

These last have to protect at the same time the interests of 
native producers and that of consumption and do it by their 
customs’ system. Importation of animals offers the danger of con- 
tagious diseases being introduced; in the interest of the native 
breeder, it is necessary to take measures in regard to the imported 
stock. 

The establishment of custums’ taxes upon animals of impor- 
tation is the object of commercial treaties; the other points of 
international traffic of animals have been regulated in our days 
by the special veterinary understandings, which form integral parts 
of these treaties. Those are at present drawn after free agreement 
between the contracting countries; their examination teaches us 
that the exigencies of the sanitary veterinary service have not 
always been taken into consideration or that some recommendation 
has not been sufficiently explicit to avoid all misunderstanding. 

Concerning these veterinary conventions, the exporting country 
is towards the importing in a disadvantageous position. The first 
must take engagements, more severe than its sanitary condition 
indicates, if it cannot insure its exportation by some other way; 
it is however equitable to designate the cases of restriction or of 
interdiction of the importation with enough precision to make it 
impossible to advocate sanitary motives to justify those measures, 
when they are commanded by considerations of another order. 


The international Congress of veterinary medicine considers 
this question of international traffic with impartiality; it wishes 
to insure a good sanitary condition and protect animals against 
the danger of epizooties; it is competent to formulate the most 
appropriate protective measures, at the same time taking good 
account of the respective interests of the exporting as well as of 
the importing countries. This can be realised, in my opinion, by 
the representation of a plan for a veterinary convention, which 
shall consider the principal conditions to impose on traffic, con- 
ditions which shall be established and declared proper by a com- 
plete meeting; they no doubt would serve as basis for the con- 
clusions of new conventions of the interested States. 


The plan, which I have here laid down, deserves perhaps a 
deep discussion. The indications that it contains are in part in 
action and have been found practicable. I have thought right to 
specially support myself by the conventions already existing between 


Report of Prof. Dr. F. HUTYRA, Budapest. 65 


Austria and Hungary on one side, Germany, Switzerland, and 
Servia on the other, because I have worked at their introduction. 
I have also taken into account the resolutions of the Congress of 
Paris. 
It has often been remarked that the dangers, which result 
from an active traffic, might be avoided if the respective countries 
had a regulated veterinary sanitary service and if the traffic were 
allowed under that condition and under the execution of the 
measures, which in cases of epizooties (that cannot be avoided 
even in the best organized country) prevent their spread. 

Here follow the motives of Art. 12, 13, 14 etc. to the end. 


Rapport de M. Camille LEBLANC 


Membre de l’Académie de médecine à Paris. 





:N me reportant aux délibérations des trois Congrès 
internationaux vétérinaires que se sont tenus à Bruxelles 
en 1883, à Paris en 1889, à Berne en 1895, je constate 
que la question de la police sanitaire internationale 
n'a pas fait un pas. 

Dans le dernier Congrès, l'assemblée a adopté à 
l'unanimité deux vœux: 

1° Le Congrès émet le vœu que le Conseil fédéral suisse 
prenne l'initiative de la création d’un service d'informations et d’un 
bulletin international de police sanitaire des animaux. 

2° Le Congrès émet le vœu que le Conseil fédéral suisse 
prenne l'initiative de la réunion d’une conférence ayant pour but 
d'arrêter les termes d’une convention de police sanitaire inter- 
nationale. 

Ces vœux transmis par le bureau du Congrès de Berne aux 
membres du Conseil fédéral suisse sont restés platoniques; personne 
ne semble s’étre occupé d’en tenter la réalisation, Nous sommes 
donc aussi avancés qu'en 1883 et, comme je l’ai déjà dit, cela 
tient à ce que les divers Gouvernements n'ont montré que de 
l'indifférence à l’égard des vœux précédemment émis et confiés à la 
sollicitude du Conseil fédéral suisse. Nulle puissance mieux que la 
Suisse, en raison de sa neutralité et du rôle qu'elle a déjà joué 
lors de la conclusion de conventions internationales, n'était plus 
apte à obtenir la réunion d’une conférence, ayant pour but d’ar- 
rêter les termes d’une convention de police sanitaire internationale. 
Si elle n'a pas cru devoir le tenter, c’est qu'elle était à peu près 
sûre d’un échec. 

Nous ne devons pas moins persister dans l'opinion acceptée 
par les membres des trois derniers Congrès vétégnaires inter- 
nationaux: l'accord a. été fait entre eux et il me paraît inutile de 
rédiger à nouveau de longs mémoires sur ce sujet. Il suffira 
d'établir les points principaux de la question et de résumer les 
desiderata. 

Le Congrès de Berne a voté deux résolutions qui concernent 
la question de la police sanitaire internationale. Je les répète: 





Rapport de M. Camille LEBLANC, Paris. 67 


1° Le Congrès émet le vœu que le Conseil fédéral suisse 
prenne l'initiative de la création d’un service d'informations et 
d'un bulletin international de police sanitaire des animaux. 

2° Le Congrès émet le vœu que le Conseil fédéral suisse 
prenne l'initiative de la réunion d’une conference internationale 
ayant pour but d'arrêter les termes d’une convention sanitaire 
internationale. 

Ce second vœu n’a plus de raison d’être en présence de 
l'inertie du Conseil fédéral suisse; il faut donc maintenir le premier 
qui a une utilité incontestable et revenir aux résolutions proposées 
en 1889 par le Congrès de Paris, à savoir : 

1° Création dans chaque Etat d’un service sanitaire organisé de 
manière à pouvoir réprimer, le plus tôt possible, les différentes maladies 
contagieuses. Ce service devra reposer sur les bases suivantes: 

a) Bureau vétérinaire fonctionnant au ministère de l’agri- 
culture, sous la direction d’un vétérinaire et comprenant 
uniquement des inspecteurs vétérinaires. 

b) Service des épizooties comprenant dans chaque département, 
comté ou comitat un vétérinaire en chef, ne faisant pas de 
clientèle, et le plus grand nombre de vétérinaires cantonaux 
ou de district. 

2° Création d’un service d'informations international, per- 
mettant de prévenir dans le plus bref délai. les Etats voisins de 
celui, où une épizootie s’est déclarée. 

3° Visite sanitaire à la frontière assurée par le débarquement 
des animaux sur des quais munis de clôtures. 

4 Obligation pour les animaux, d'être accompagnés d’un 
certificat d’origine et de santé, dont l’authenticité sera officiellement 
établie par le double visa de l'autorité administrative et du vété- 
rinaire sanitaire. 

5° Désinfection des wagons, des bateaux et de tout véhiculeservant 
au transport des animaux, effectuée sous le contrôle de vétérinaires. 
. 6° En cas de contestation, nomination par les Gouvernements 
intéressés de deux vétérinaires; s’il y a désaccord, les experts au- 
ront recours à l'arbitrage. 

7° Application, en cas d'importation d'animaux atteints ou 
suspects de maladies contagieuses, des mesures sanitaires en vigueur 
dans le pays d'importation; interdiction de refouler le bétail ma- 
lade. Indemnisation pour les bêtes abattues comme atteintes d’une 
maladie contagieuse et introduites récemment d’un autre pays, 
restant à Ja charge de celui de provenance. 

8° Identification, dans les limites du possible, des lois sani- 
laires existant dans les différents pays. 

Tels sont les points qu’il y aura lieu de soumettre aux dé- 
libérations du Congrès de 1899; je ne pense point qu'ils soulèvent 
de grandes discussions; car ils ont été adoptés dans les précédents 
Congrès, à la presque unanimité. 

J'ai l'honneur d'inviter le Congrès d'adhérer à ces vœux. 


— << — 


Bericht von Camill Leblanc 
Mitglied der Medizinischen Akademie in Paris. 


(Auszugsweise Übersetzung von Dr. Lydtin, Baden - Baden.) 


it dem in Frage stehenden Gegenstande haben sich 
bereits die Internationalen tierärztlichen Kongresse 
zu Brüssel 1883, zu Paris 1889 und zu Bern 1895 
beschäftigt, jedoch bisher ohne Erfolg. 

Die Berner Beschlüsse, welche in der Sammlung, 
die den Kongreßmitgliedern von dem Geschäftsaus- 
schusse mitgeteilt wurde, genannt sind, haben bei dem Schweizerischen 
Bundesrate kein Gehör gefunden. Nichtsdestoweniger müssen die 
Tierärzte in den internationalen Versammlungen ihre Wünsche be- 
harrlich ausprechen und nicht ruhen, bis sie erfüllt sind. 

Nachdem die verschiedenen Kongresse mit Einstimmigkeit die 
bis heute nicht in Erfüllung gegangenen Wünsche ausgesprochen 
haben, ist es überflüssig, sie abermals zu begründen. 

Der Sehweizerische Bundesrat hat es abgelehnt, wie erwähnt, 
die Anregung zur Einberufung einer internationalen Konferenz 
zwecks Einsetzung einer internationalen Seuchenkommission zu 
geben. Es wird daher auf die Pariser Beschlüsse 1889 zurückzu- 
kommen sein. Sie lauten: 

1. Einrichtung eines staatlichen Veterinärdienstes, der geeignet 
ist, die verschiedenen Viehseuchen so rasch als möglich zu unter- 
drücken. Für die Einrichtung eines solchen Veterinärdienstes sind 
erforderlich : 

a) in den Landwirtschafts-Ministerien ein ständiges Veterinär- 
amt unter Leitung eines Tierarztes und unter Beihilfe von 
Veterinär-Inspektoren ; 

b) in jedem Regierungsbezirk ein im Staatsdienste vollbe- 
schäftigter tierärztlicher Seuchenkommissär, und in jedem 
kleineren Verwaltungs - oder Gerichtsbezirke angestellte 
Bezirks- oder Kantonstierärzte. 

2. Einrichtung eines internationalen Nachrichtendienstes mit 
der Bestimmung, daß der betroffene Staat den andern den Aus- 
bruch einer Seuche schleunigst, womöglich telegraphisch, mitzuteilen 
und ferner von dem weiteren Verlaufe, sowie von dem Erlöschen 
der Seuche Nachricht zu geben hat. 





Bericht von Camill Leblanc, Paris. 69 


3. Tierärztliche Untersuchung der auf dem Transporte be- 
findlichen Tiere an der Grenze, nach Ausladung derselben, in be- 
sonderen, für diesen Zweck vorbehaltenen, eingefriedigten Räumen. 

4. Zeugnisse über den Ursprung und die Gesundheit der 
Tiere, ausgestellt von der Verwaltung oder Polizeibehörde und von 
dem beamteten Tierarzte. 

5. Unter tierärztlicher Aufsicht vorgenommene Desinfizierung 
der Eisenbahnwagen, Schiffe oder sonstigen Transportmittel, welche 
der Verfrachtung von Tieren gedient haben. 

6. In Streitfällen, Ernennung je eines Tierarztes von jeder 
der beteiligten Regierungen. Wenn diese sich nicht einigen, Ein- 
holung eines schiedsrichterlichen Ausspruches. 

7. Bei der Einführung seuchenkranker oder verdächtiger Tiere, 
Anwendung der, im Einfuhrlande in Kraft stehenden, seuchen- 
polizeilichen Vorschriften, Verbot der Zurückweisung kranker Tiere 
über die Grenze; Entschädigung für die aus einem andern Lande 
eingeführten, auf polizeiliche Anordnung getöteten seuchenkranken 
Tiere durch den Staat, aus welchem die Tiere kommen. 

8. Herbeiführung thunlichst gleichartiger seuchenpolizeilicher 
Vorschriften in sämtlichen Staaten. 

Von Wichtigkeit ist die Aufrechterhaltung des Beschlusses 
des Berner Kongresses, „daß eine Regierung, und da der Kongreß 
in Deutschland tagt, die Deutsche Reichsregierung die Initiative zur 
Einrichtung eines internationalen Seuchen-Nachrichtendienstes und 
zur Herausgabe eines internationalen Bulletins über ansteckende 
Krankheiten der Haustiere ergreife.* 


Zu diesen Vorschlägen (von Ziffer 1 bis zum Schluss) erbittet 
der Berichterstatter die Zustimmung des Kongresses. 


70 


Report of Mr. Camille LEBLANC 


Member of the Academy of Medicine in Paris. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, New-York.) 







efering to the proceedings of the three international 

veterinary Congresses held at Brussels in 1883, Paris 
A = in 1889, and Berne 1895, I observe that the questions 
AN L of international sanitary medicine have not advanced 
& DS one step. 

A In the last Congresses, two resolutions were 
unanimously adopted: 

1° The Congress expresses the wish that the Federal Council 
assumes the initiative of the creation of a service of information 
and of an international bulletin of sanitary medicine of animals. 

2° The Congress expresses the wish that the Swiss Federal 
Council assumes the initiative of the meeting of a convention having 
for object to prepare the terms of an organization of international 
sanitary medicine. 

These wishes transmitted by the officers of the Congress of 
Berne to the Swiss Federal Council have remained ignored; no one 
seems to have attempted their realization. We are therefore no 
more advanced than in 1883 and, as I have always said, this is 
due to the fact that the various governments are indifferent to the 
wishes above alluded to and which were trusted to the kindness 
of the Swiss Federal Council. 

On account of her neutrality and of the part she has always 
acted in the closing resolutions of international conventions, no 
other country better than Switzerland was more likely to succeed 
in obtaining the meeting of a convention having for object the 
consideration of the terms of an organization for an international 
sanitary service. If she has not thought fit to attempt it, it is 
because she was certain of non-success. 

However, we must persist in the opinion accepted by the 
members of the three last international veterinary Congresses: they 
all agreed and it seems to me unnecessary to present again long 
reports on the subject. It is sufficient to mention the principal 
points of the question and resume the desiderata. 

The Congress of Berne voted two resolutions concerning the 
question of international sanitary medicine, viz: 


Report of Mr. Camille LEBLANC, Paris. 71 


1° The Congress expresses the wish that the Swiss Federal 
Council assumes the initiative of the creation of a service of information 
and of an international bulletin of sanitary medicine of animals: 

2° The Congress expresses the wish that the Swiss Federal 
Council assumes the initiative of the meeting of a convention having 
for object to prepare the terms of an organization of international 
sanitary medicine. 

This second wish has no Jonger reason to be considered in 
presence of the inaction of the Swiss Federal Council; ‘there remains 
then only the first, which is of evident utility and therefore we 
must fall back on the resolutions proposed in 1889 by the Congress 
of Paris, viz. 

1° Creation in each State of a sanitary service, organized in such a 
manner that the various contagious diseases can be controlled as quickly 
as possible. This service shall be organized under the following bases: 

a) Veterinary bureau, attached to the Secretary of Agriculture, 

under the direction of a veterinarian and having only 
veterinary inspectors. : 

b) Service of epizooties including in each department, county 

or comitat, a chief veterinary, who shall have no private 

practice, and the greatest number of cantonal veterinarians. 

2° Creation of an international service of information, which 

in case of an outbreak would permit the surrounding States to be 
notified in the shortest time possible. 

3° Sanitary visit of the frontier made certain by the unloading 
of animals at the places and docks surrounded by walls. 

4° Obligation for the animals to be accompanied with a cer- 
tificate of origin and of health, of which authenticity shall be offi- 
dally established “by the double stamp of the administrative au- 
thorities and of the sanitary veterinarian. 

5° Disinfection of waggons, boats and all other vehicles used 
for the transport of animals, the same made under veterinary control. 

6° In case of verification, appointment by the interested 
governments of two experts; in case of their disagreeing, they shall 
resort to arbitration. 

7° In cases of importation of animals affected or suspected 
of contagious diseases, the application of the sanitary measures in 
force in the country of importation; prohibition to send the diseased 
animal back; indemnity for animals destroyed as affected with con- 
lagious disease and recently introduced into another country, said 
indemnity to be.charged to the country the animal comes from. 

8° Identification, as much as possible, of the sanitary laws 
existing in the various countries. 

Such are the points wich ought to be submitted to the 
deliberations of the Congress of 1899. — I do not believe they will 
give rise to much discussion, as they have always been adopted in 
preceding Congresses, almost unanimously. 

I hope Congress will agree to these propositions. 


— nn — 


72 


Bericht von Sanitätsrat Brändle 


Kantons-Tierarzt in St. Gallen. 


VE) 


eber eine Zusammenstellung von internationalen Schutz- 
mafregeln gegen die Verbreitung von Tierseuchen wurde 
© schon viel gesprochen und geschrieben. Die Frage 
— (4) bildete wiederholt den Gegenstand der Verhandlungen 
<@# “f° von Konferenzen und Kongressen. . 
| In ganz vorzüglicher Weise ist sie auf dem VI. Inter- 
nationalen Tierärztlichen Kongreß in Bern durch die Arbeiten der 
Herren Professoren Dr. Hutyra in Budapest und .Degive in Brüssel 
behandelt worden. In den ausgezeichneten Arbeiten dieser Herren 
wurde dargethan, daß heute in der Erforschung der ansteckenden 
Krankheiten und in der Erkenntnis der Ursachen und Bedingungen, 
welche auf dieselben einwirken, Fortschritte erzielt worden sind, 
welche die Behauptung rechtfertigen, daß, wenngleich, auch bei 
einem ernstlichen Willen, diese ansteckenden Krankheiten nicht 
vollständig unterdrückt werden können, doch ihr Schaden allmählich 
sich beschränken läßt. 

Dieser ernstliche Wille ist bei den Tierärzten wie bei den 
Vollzugsorganen insbesondere derjenigen Staaten vorhanden, für 
welche der internationale Viehverkehr erwünscht ist, und in denen 
entweder die Ein- oder die Ausfuhr oder beide gleichzeitig einen 
größeren Umfang gewonnen haben. 

Die Möglichkeit und Notwendigkeit der gegenseitigen Ver- 
ständigung und der Abschlüsse von Verträgen über die Viehseuchen- 
polizei unter den einzelnen Staaten ist schon längst in landwirt- 
schaftlichen und diplomatischen Besprechungen erörtert worden. 

Für den Tierarzt haben in dieser Beziehung nur die Bestreb- 
ungen nach Besserung des Veterinär-Sanitätswesens ein Interesse. 
Es müssen daher für ihn handels- und zollpolitische Erwägungen 
außer Betracht bleiben. 

Es ist leicht begreiflich, daß man sicherer und’ schneller zur 
Unterdrückung von Viehseuchen kommen wird, wenn alle Staaten 
gleichartige Maßregeln ergreifen und diese gleichmäßig durchführen. 
Diesen Satz wird niemand bestreiten. Aus ihm folgt, daß die 
Staaten, welchen es ernstlich darum zu thun ist, die sich mehrenden 
Seuchenschäden von ihren Gebieten fern zu halten, wohl daran 





= 


Bericht von Sanitätsrat Brändle, St. Gallen. 73 


thäten, statt sich vollständig gegeneinander abzuschließen, unter 
gewissen Bedingungen mit anderen Staaten eine Vereinbarung 
zu treffen, die ihr gesamtes Gebiet unter möglichst gleichartige 
Gesetze stellt und den nachhaltigen und energischen Vollzug dieser 

Aber abgesehen von den Seuchengesetzen und ihrem Vollzug 
sind noch weitere hochwichtige Vorbedingungen zu erfüllen, wenn 
eine solche Einigung zum Zweck der Seuchentilgung den gewünschten 
Erfolg haben soll. 

Es sind dies: 

1. Die Einführung der allgemeinen obligatorischen Fleisch- 
beschau einschließlich der Erstellung von öffentlichen Schlacht- 
häusern mit Benülzungszwaag für alle Schlachtungen in größeren 
Ortschaften und Verkehrsmittelpunkten. 

2. Die Regelung des Abderkereiwesens nach den Forderungen 
der Wissenschaft und der neueren Technik. 

3. Die staatlich organisierte Entschädigung der Viehbesitzer, 
mindestens für die Verluste an nutzbaren Haustieren durch Seuchen. 
Möge diese Entschädigung durch eine allgemeine Zwangsversicherung 
der Viehbesitzer oder durch die Staats- oder andere öffentliche 
Kassen bewirkt werden, in allen Fällen ist sie das beste Mittel, die 
Viehbesitzer zu bestimmen, selbst an der Seuchenbekämpfung teil- 
zunehmen und die staatlichen Organe hierbei zu unterstützen. 

Diejenigen Staaten, welche in diesen Hinsichten nicht gesetzlich 
gewappnet und organisiert oder im Rückstande sind, gleichviel ob 
es an der Gesetzgebung oder an den Vollzugsorganen fehlt, können 
selbstverständlich an einer gemeinsamen Aktion der übrigen Staaten 
put teilnehmen. Sie müssen unbedingt davon ausgeschlossen 

eiben. 

Die Vereinbarungen zwischen den Staaten, die alle Bedingungen 
erfüllen, werden sich den gegebenen Verkehrsverhältnissen ent- 
sprechend gestalten, auch die Nutzungszwecke der in Betracht 
fallenden Tiere berücksichtigen, indem sie z. B. den Verkehr mit 
Nutz-, Zucht- oder Schlachtvieh besonderen Regeln unterwerfen. 
Außerdem wird der sogen. kleine Grenzverkehr, für den ja be- 
kanntlich weniger das Handels- als das Weide- und das Gebrauchs- 
vieh in Betracht kommen, besonders geregelt werden müssen. 

Die Aufgabe des Tierarztes beschränkt sich somit bei den 
Verhandlungen über eine internationale Viehseuchen-Konvention: 

I. auf die Bezeichnung der Vorbedingungen, welche die eine 
Seuchenkonvention abschließenden. Staaten hinsichtlich der 
Gesetzgebung: und der Organisation zur direkten Bekämpfung 
der Viehseuchen zu erfüllen haben, 

II. auf die Festlegung der Grundsätze, die bei der Regelung 
des kleinen Grenzviehverkehres zu beobachten sind, und 

III. auf die, welche bei dem großen zwischenstaatlichen Vieh- 
verkehr in Betracht kommen. 


| 74  Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 





I: 


Bezeichnung der Vorbedingungen und der Massregeln zur 
Bekämpfung und Ausrottung der Seuchen im Binnenlande. 


Außer der allgemeinen Fleischbeschau, der Regelung des 
Abdeckereiwesens, und der Entschädigung der Viehbesitzer für 
Verluste an nutzbaren Tieren durch Seuchen sind an die Seuchen- 
gesetzgebung und an die Vollzugsorganisation jedes Staates min- 


destens 


die nachstehenden Forderungen zu stellen. 


Es sind folgende Viehseuchen durch vereinbarte Maßregeln zu 
bekämpfen : 


CO =] Où Ot à DD = 


. die Rinderpest; *) 
. die Lungenseuche des Rindviehes ; 
. die Maul- und Klauenseuche der Rinder, Schafe, Ziegen 


und Schweine; 


. der Rotz und Hautwurm der Einhufer; 

. die Tuberkulose der Rinder und Schweine; 

. die Wut; 

. der Milz- und der Rauschbrand bei allen Haustiergattungen; 
. der Rotlauf der Schweine, die Schweineseuche und die 


9. 
10. 


Schweinepest ; 
die Räude der Pferde und Schafe; 
die Pocken der Schafe und Ziegen. 


Den Regierungen bleibt es vorbehalten, je nach Bedürfnis, 


weitere 


ansteckende Seuchenkrankheiten, wie z. B. die Brustseuche 


der Pferde, die Gefliigelcholera, in die Liste einzureihen. 
Als Mittel zur Bekämpfung und Unterdrückung sind erforderlich: 


a) 


Die Anzeigepflicht des Viehbesitzers oder dessen Vertreters 
beim Ausbruch oder beim Verdachte einer dieser Krank- 
heiten. Dieselbe Verpflichtung haben auch die Gesundheits- 
polizeiorgane (Tierärzte, Viehinspektoren, Polizeileute u.s. w.), 
sowie der Wärter der Tiere zu übernehmen. 

Beim Auftreten von Rinderpest, Lungenseuche , Maul- 
und Klauenseuche, Rotz und Wurm, Wut und Milzbrand 
hat die Anzeige beim zuständigen Amte durch Eilboten 
oder telegraphisch zu geschehen. Das Amt hat auch die 
Oberbehörde auf dem gleichen Wege in Kenntnis zu setzen. 

Zwischen der Anzeige und der Ergreifung von Maßregeln 
darf keine Zeit verloren gehen. Je frühzeitiger die Anzeige 
erfolgt und je rascher eingegriffen wird, desto sicherer 
wird der Erfolg sein. 


*) Zur Abhaltung und Unterdrückung dieser Seuche bestehen bereits 
sehr eingreifende gesetzliche Maßnahmen, die in den meisten europäischen 
Ländern gleichartig sind. 


Bericht von Sanitätsrat Brändle, St. Gallen. 75 


b) Die sofortige Absperrung der verseuchten und verdächtigen 
Orte unter Beobachtung aller dabei in Betracht kommenden 
Maßnahmen wie z. B. die Wartung der kranken Tiere 
durch besonderes Personal unter Benützung besonderer 
Geschirre und Brunnen; Vorsichtsmaßregeln bei der Be- 
nutzung und dem Transport der Milch und ihrer Produkte, 
bei der Aufbewahrung und der Ausfuhr von Dünger und 
dem Verkehr von kleineren Haustieren in verseuchten 
Stallungen, ferner für den Personenverkehr (Kleiderwechsel 
und die Reinlichkeit aller Personen, welche in Seuchen- 
stallungen arbeiten und sie kontrollieren müssen u. s. w.) 
Diese Absperrung sollte der Besitzer der Tiere, sobald er 
Kenntnis von dem Zustande seines Viehbestandes erhalten 
hat, selbst vornehmen. 


Jedenfalls muß die Ortsbehörde das Recht haben, die 
Absperrung, sofort nachdem sie die Anzeige erhalten hat, 
anzuordnen und vollziehen zu lassen. Nötigenfalls sind 
besondere Wächter (auch militärische) aufzustellen, um 
den Vollzug der Absperrungsmaßregeln zu sichern. 

c) Die Feststellung des Thatbestandes durch den beamteten 
Tierarzt. Diese hat ohne jeden Zeitverlust zu geschehen. 
Der beamtete Tierarzt sollte befugt sein, die getroffenen 
Maßregeln durchzuführen, nötigenfalls auch zu verschärfen 
und auszudehnen. Eine Einsprache des Viehbesitzers hat 
nicht die Wirkung, daß die MaGregeln nicht zur Ausführung 
gelangen oder ihr Vollzug unterbrochen werde. 


d) Oberamtlich ausgesprochene Absperrung des Seuchenver- 
dachts- oder Seuchenherdes bis zum Erlöschen der Seuchen- 
gefahr, nötigenfalls mit Beschränkung, sogar mit Aufhebung 
jeglichen Viehverkehrs bis zum Verschwinden der Ver- 
schleppungsgefahr. 


Die Anordnung und Bewachung einer Beobachtungs- 
und Schutzzone um den Seuchenherd, wo es sich um leicht 
verschleppbare Krankheiten (Rinderpest, Maul- und Klauen- 
seuche) handelt. 


e) Tötung aller unheilbar erkrankten Tiere und solcher, 
welche der Rinderpest, der Lungenseuche, der Wut und 
der Rotzkrankheit verdächtig oder von einer dieser Krank- 
heiten ergriffen sind; Entschädigung der Viehbesitzer aus 
öffentlichen Mitteln. Die polizeiliche Tötung sollte auch 
angewendet werden, um Tiere, die mit einer seychenhaften 
Krankheit behaftet sind, thunlichst rasch zu beseitigen, 
wenn hierdurch in einer seuchenfreien Gegend der Aus- 
breitung der Seuche mit Bestimmtheit vorgebeugt werden 
kann (Maul- und Klauenseuche, Schweineseuche), ferner um 
an Wut oder Milzbrand (Rauschbrand) erkrankte Tiere er- 
forderlichen Falles unschädlich zu beseitigen. 


76 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


f) Die Anordnung und Ausführung der Reinigung und Des- 

infektion von verseuchten Stallungen, Geräten und Tieren. 

g) Die Leitung und Kontrolle obiger Maßnahmen durch den 
beamteten Tierarzt. 

Das sind zunächst in großen Zügen die Forderungen, 

welche an die Bekämpfung und Unterdrückung bereits 

entstandener Verdachts- oder Seuchenherde zu stellen sind. 


Wir kommen nun zu den Maßregeln, welche die Ent- 
stehung von Seuchenherden verhüten sollen. 

Der Viehverkehr ist allgemein als die hauptsächliche 
Gelegenheit für die Verbreitung von ansteckenden Tier- 
krankheiten erkannt. Es handelt sich daher um Maßregeln, 
welche diesen so ungefährlich als möglich gestalten sollen. 

Zu diesem Zwecke sind erforderlich: 


1. In der Umgebung von Seuchenherden: 


h) Die Überwachung des Viehverkehrs innerhalb der von 
einer Seuche bedrohten Zone durch speziell hierfür be- 
zeichnete Organe als Viehinspektoren, welche mit den 
Tieren eines Seuchenherdes nicht in Berührung kommen. 


2. Auf dem ganzen Landesgebiet und zu jeder Zeit: 


i) Die Anstellung von Viehinspektoren, welche überall und 
dauernd eine übersichtliche Viehverkehrs- und Vieh- 
bestandskontrolle innerhalb eines gesetzlich begrenzten 
Kontrollbezirkes ausüben. 

k) Allgemeiner Viehpaßzwang im Viehverkehr außerhalb des 
erwähnten Kontrollbezirkes mit Garantie der vollständigen 
Zuverlässigkeit der Ursprungs- und Gesundheitsatteste bei 
möglichst kurzer Giltigkeitsdauer. 

l) Eine durchgreifende veterinärpolizeiliche Beaufsichtigung 
der Viehmärkte. Hierfür sind erforderlich: vor allem andern 
eine strenge Scheidung zwischen Nutz- und Schlachtvieh; 
Einrichtung und Einfriedigung des Marktplatzes, sodaß die 
Tiere nur an wenigen bestimmten Zugängen ein- und aus- 
geführt werden können; Aufstellung der Tiere in Reihen, 
sodaß ihre Besichtigung vom Kopf und vom Hinterteile 
aus ungehindert geschehen kann; ausschließliche Zulassung 
von Tieren, welche laut amtlichen Nachweises aus seuchen- 
freien Ortschaften und Bezirken herkommen, seuchenfrei 
und auch vollkommen unverdächtig sind; letzteres muß 
am Eingange des Marktes durch den beamteten Tierarzt 
festgestellt werden. Bei voraussichtlich starker Zufuhr hat 
die Marktgemeinde so viele Tierärzte zu bestellen, als für 
die Bewältigung der Untersuchungen erforderlich sind. 
Tiere, für welche die vorgeschriebenen Ursprungs- und 
Gesundheitsscheine fehlen, sind durch die Polizei nach dem 





Bericht von Sanitätsrat Brändle, St. Gallen. 77 


Herkunftsorte zuriitkzuweisen; krankheitsverdächtige und 
kranke Tiere aber an einem geeigneten Orte der Markt- 
gemeinde sofort abzusondern und nach den gesetzlichen 
Bestimmungen zu behandeln. Ebenso ist mit den Tieren 
zu verfahren, welche mit den verdächtigen oder erkrankten 
nachweislich oder vermutlich in Berührung gekommen und 
nach ihrer Gattung für die bei den verdächtigen oder er- 
krankten Tieren vermutete oder festgestellte Seuche empfäng- 
lich sind. Wo die Zurückbeförderung der Tiere auf Fahr- 
zeugen nach ihrem Herkunftsorte unbedenklich erscheint, 
ist sie unter Maßregeln, welche einer Verbreitung des An- 
steckungsstoffes thunlichst vorbeugen, zu gestatten. 

Von dem festgestellten Seuchenverdachte oder Seuchen- 
ausbruche ist sämtlichen Polizeibehörden des Herkunftsortes 
sämtlicher Markttiere und, wenn solche von dem Markte 
bereits abgegangen sind, auch dem Bestimmungsorte dieser 
durch den Draht Nachricht zu geben. — Auch die Eisen- 
bahnbehörden sind zu benachrichtigen. 

Kommen die Markttiere mit der Bahn oder auf Schiffen 
an, so kann die Untersuchung, sofern die Tiere unmittelbar 
nach dem Markte verbracht werden, schon bei der Aus- 
ladung geschehen; in diesem Falle müssen die als markt- 
fähig bezeichneten Tiere mit einer Marke, die nicht nach- 
geahmt oder undeutlich gemacht werden kann, versehen 
werden. 

Jeder Handel außerhalb des Marktplatzes, insbesondere 
in umliegenden Ställen und Hallen, ist an den Markttagen 
strengstens zu verbieten. Nach der Beendigung des Marktes 
sind der Marktplatz bezw. die Markthallen und sämtliche 
Ställe und Schuppen, in welchem Marktvieh eingestellt war, 
jeweils zu reinigen und zu desinfizieren. 

- Die Reinigung und Desinfektion der Standorte, Geräte 
und anderer Gegenstände, welche von verdächtig oder 
seuchenkrank befundenen Rindern berührt wurden, hat 
unverzüglich, unter Leitung des Markttierarztes, zu geschehen. 

Für Tiere, welche vom Markte abgehen, können tier- 
ärztliche Zeugnisse darüber ausgestellt werden, daß auf 
dem Markte ein Seuchenverdacht oder eine Seuche nicht 
beobachtet wurde. Die Ausstellung solcher Zeugnisse unter- 
bleibt im gegenteiligen Falle. Die Giltigkeit des Zeugnisses 
erlischt nach zwei Tagen, was auf dem Zeugnisse besonders’ 
zu vermerken ist. 

Die Abhaltung von Viehmärkten ist in verseuchten 
Gemeinden und im größeren Umkreise um dieselben und, 
sofern die Seuche eine größere Verbreitung gefunden hat, 
allgemein insoweit zu verbieten, als von der herrschenden 
Seuche die Gattung der gewöhnlich zu Markte gebrachten 
Tiere bedroht ist. 


78 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


m) Reinigung und Desinfektion der zum Viehtransport be- 
nützten Eisenbahnwagen, Schiffe, Rampen u. s. w. nach 
jeder Ausladung unter tierärztlicher Aufsicht. Errichtung 
von geeigneten Anstalten zu diesem Zwecke. Die desinfi- 
zierten Fahrzeuge sind durch Aufkleben eines entsprechenden 
Anschlages leicht erkennbar zu machen. 

Andere Wagen oder Fahrzeuge dürfen zur Verladung von 
Tieren, welche für leicht übertragbare Krankheiten empfäng- 
lich sind, nicht benützt werden. 

n) Verbot der Ausübung der tierärztlichen Praxis, das gegen 
alle nicht als Tierärzte approbierte Personen, zur Ver- 
hütung von Seuchenverheimlichungen und -verschleppungen, 
welche durch diese mit der Behandlung kranker Tiere be- 
schäftigte Personen aus Unwissenheit oder wissentlich oft 
veranlaßt werden, zu erlassen ist. 


IL. 
Regelung des kleinen Grenzviehverkehrs. 


Die unmittelbar aneinander grenzenden Staaten treffen ein 
Abkommen, nach welchem im kleinen Grenzverkehr der Über- 
tritt der Tiere unter nachfolgenden Bedingungen gestattet ist : 

a) Der Übertritt hat sich auf bestimmte Stationen, auf denen 
das Kontrollpersonal vorhanden ist, zu beschränken. Behufs 
Kontrolle der Identität der Zug- und Tragtiere sind über 
diese schriftliche Ausweise, welche das genaue Signalement 
jedes einzelnen Tieres enthalten, auszustellen. 

Die Identität solcher Tiere kann auch durch bestimmt 
angenommene Brandzeichen oder andere unverrückbare 
und haltbare Marken erwiesen werden. 

In diesem Falle ist jedes Tier überdies mit dem Zeichen 
der Übergangsstation und mit einer fortlaufenden Nummer 
zu versehen. 

b) Das über die Grenze getriebene Weidevieh wird durch den 
Grenztierarzt des Ursprungslandes kontrolliert und mit 
genauen Ausweisen versehen, welche über die Identität 
der Tiere keinen Zweifel lassen. In diesem Falle ist die 
Rückkehr des Weideviehes ins Ursprungsland zu gestatten. 

c) Bei Ausbruch einer Seuche, welche die in Frage stehenden 
Zug-, Last- und Weidetiere befallen kann, ist der Rücktrieb 
der betreffenden Tiere bis zum Verschwinden der Ver- 
schleppungsgefahr zu untersagen. 


Bericht von Sanitätsrat Brändle, St. Gallen. 79 


I. 


Zur Regelung des weiteren, die Grenzgebiete überschreitenden 
oder grossen Viehverkehrs 


a) stellen die vertragschließenden Staaten zunächst die Be- 
griffe „Verdacht auf Ansteckung“, „Verdacht auf Seuchen- 
erkrankung‘“ und ,,Seuchenausbruch“, ferner die Dauer der 
Beobachtungszeit verdächtiger Tiere und der Sperre, auch 
die Zeit für die Aufhebung der Maßregeln nach dem Er- 
löschen der Seuche — fest. 


b) Zur Durchführung des Veterinärsanitätsdienstes bestellen die 
Staaten das nötige fachmännische Beamtenpersonal und 
bezeichnen ihre Kompetenzen. Das Personal muß thun- 
lichst unabhängig von Gemeinden und Privatpersonen ge- 
stellt sein. 


c) Jeder der Vertragsstaaten verpflichtet sich, den andern 
jeden Ausbruch einer leicht verschleppbaren Krankheit, wie 
die Rinderpest, die Lungenseuche und die Maul- und Klauen- 
seuche, telegraphisch alsbald mitzuteilen und über den 
Stand aller ansteckenden Tierkrankheiten nach einheitlichem 
Muster einen amtlichen Ausweis erscheinen zu lassen und 
den Regierungen der Vertragsstaaten ohne Verzug zu über- 
senden. Ä 

In den Ausweisen sind die verseuchten Verwaltungs- 
bezirke einzeln namhaft zu machen und außerdem die Zahl 
der verseuchten Gemeinden und Gehöfte anzuführen. 


Für den eigentlichen Verkehr werden die Staaten sich über 
folgende Punkte zu verständigen haben: 


d) Die Ein- und Durchfuhr von Tieren, von tierischen Ab- 
fällen und Erzeugnissen, durch welche Seuchenkeime ver- 
schleppt werden können, ist, abgesehen vom kleinen Grenz- 
verkehr (vergl. II), nur im Eisenbahn- und Schiffahrtswege 
zu gestatten und auf gut eingerichtete Grenzstationen zu 
beschränken. Eine zuverlässige tierärztliche Kontrolle hat 
beim Grenzübertritt und bei der Ausladung im Be- 
stimmungslande stattzufinden. 

e) Tierärztliche Besichtigung des zur Ausfuhr in einen Ver- 
tragsstaat bestimmten Viehtransportes vor der Verladung 
und Verfrachtung unter Verschluß, der eine Seuchen- 
verschleppung thunlichst verhütet. 

f) Strenge Kontrolle an der Grenzübergangsstation und am 
Bestimmungsorte hinsichtlich der Identität, des Gesundheits- 
zustandes und der Herkunft der Tiere durch die Grenz- 
zollbehörde und den Grenztierarzt. 


80 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


g) Die Sendungen müssen mit Zeugnissen versehen sein, die 


hinlänglich und sicher feststellen, daß die Tiere oder 
tierischen Teile, Abfälle oder Erzeugnisse vor der Ver- 
ladung tierärztlich untersucht und vollständig einwandfrei 
befunden worden sind, sodann, daß weder im Herkunfts- 
orte noch in den angrenzenden Gemeinden in den letzten 
30 Tagen eine für die betreffende Tiergattung gefährliche 
ansteckende Krankheit geherrseht hat, endlich, daß die 
Tiere unmittelbar vorher mindestens 30 Tage am Herkunfts- 
orte gestanden haben. 

Die Bescheinigung, welche etwa an einem Marktorte über 
Marktvieh ausgestellt wurde, ist nicht als gültig anzusehen. 

Aus den amtlichen Zeugnissen muß auch hervorgehen, 
daß bei dem Marktvieh eine staatlich eingerichtete tier- 


‚ärztliche Kontrolle auf dem Markte stattgefunden hat, und 


daß auf fraglichem Markte Schlachtvieh vom Zuchtvieh ab- 
gesondert aufgestellt gewesen ist. Die Zeugnisse müssen vom 
Amtstierarzt eigenhändig geschrieben und die Unterschriften 
vom Gemeinde- bezw. Marktvorstande beglaubigt sein. 


h) Die Gesundheitszeugnisse sollen eine Giltigkeitsdauer von 


sechs Tagen haben. Für Großvieh und Tiere des Pferde- 
geschlechtes sind Einzelbescheinigungen und für Schafe, 
Ziegen und Schweine Kollektivzeugnisse vorzuweisen, die 
darthun, daß die Tiere während der letzten 30 Tage an 
einem einzigen bestimmten Standorte gestanden haben. 


i) Viehtransporte, die an der Eintrittsstation verdächtig oder 


k). 


ur 


krank befunden werden, oder die mit kranken oder ver- 
dächtigen Tieren zusammen transportirt wurden, oder 
welche von unrichtigen oder unvollständigen Zeugnissen 
begleitet sind, können von der Grenzeintrittstation zurück- 
gewiesen werden. 


In diesem Faile hat der Grenztierarzt eigenhändig die 
Zurückweisung auf dem Viehpasse anzuführen und zu be- 
gründen. Auch hat die Kontrollbehörde der Eintritts- 
station der Behörde des unmittelbar benachbarten Ver- 
waltungsbezirkes des Ursprungslandes von der Zurückweisung 
sofort Kenntnis zu geben. 


Wird eine ansteckende Krankheit in einem Viehtransporte 
erst nach erfolgtem Grenzübertritte festgestellt, so ist über 
den Thatbestand durch die zuständige Behörde unter Zu- 
ziehung des zuständigen Amtstierarztes ein Protokoll auf- 
zunehmen. Der Viehtransport selbst unterliegt den für 
solche Krankheitsfälle inländischer Tiere im Bestimmungs- 
lande geltenden Vorschriften. 


]) Sämtliche, hier für eine Vereinbarung vorgeschlagenen 


Vorschriften sollen sieh auf die Krankheiten unter I be- 
ziehen. 


Bericht von Sanitätsrat Brändle, St: Gallen. 81 


m) Wenn auf dem Gebiete des einen Landes die Rinderpest 
auftritt, so darf der andere Staat die Einfuhr von Wieder- 
käuern, Schweinen und tierischen Rohprodukten gänzlich 
untersagen oder nach eigenem Ermessen beschränken und 
überhaupt alle Maßregeln ergreifen, welche die Ein- 
schleppung der Seuche verhindern können. 

n) Beim Auftreten der Lungen- und der Maul- und Klauen- 
seuche ist die Einfuhr von Tieren, die für die betreffende 
Krankheit empfanglich sind, sowie für Rohprodukte und 
sonstige giftfangende Gegenstände alsbald zu verbieten. 

0) Die Aufhebung der Sperrmaßregeln für das verseuchte 
Gebiet soll innerhalb einer angemessenen Frist auch die 
Aufhebung der genannten Einfuhrverbote seitens anderer 
Staaten zur Folge haben. 

p) Die zum Viehtransport benützten Eisenbahnwagen und 
Schiffe müssen nach jeder Benützung sofort an Ort und 
Stelle unter Aufsicht des beamteten Tierarztes gereinigt 
und mit einer 5°/oigen Kupfer- oder Eisenvitriol- oder 
1°/ooigen Sublimatlésung pünktlich und bis in alle Fugen 
hinein desinfiziert werden. 

Die desinfizierten Fahrzeuge werden durch Anbringen eines 
Plakates gekennzeichnet. (Im übrigen wie in I m.) 

Man wird weiter sich darüber verständigen, daß gegen Beamte, 
welche sich bei der Ausführung ihrer Dienstobliegenheiten verfehlen, 
insbesondere mit Rücksicht auf die Ausstellung von Ursprungs- 
und Gesundheitszeugnissen , ohne weiteres, jedenfalls auf Veran- 
lassung eines der Vertragsstaaten, vorzugehen ist. Bei der ersten 
groben Verletzung ihrer Pflichten sind diese Beamten, abgesehen 
von der gesetzlichen Strafe, die sie verwirkt haben, zu entlassen. 

Alle zwei Jahre dürfte eine Konferenz, gebildet von mehreren 
seitens der interessierten Staaten delegierten Verwaltungsbeamten und 
höheren Tierärzten zusammentreten, um die Fragen der inter- 
nationalen Konvention, betreffend das Veterinärsanitätswesen, zu 
besprechen und Änderungen oder Neuerungen anzuregen. 


Anhang. 


Massregeln gegen die an der Konvention nicht beteiligten 
Staaten. 


Gegen Länder, in welchen die in I genannten Grundsätze für 
die Veterinärgesetzgebung und für den Vollzug derselben nicht zur 
Geltung gelangt sind, ist zum Schutze des Inlandes gegen die mit 
dem Viehverkehr verbundene Seuchengefahr, der Verkehr von Vieh 
auf den Grenzverkehr, auf den Schlachtviehverkehr und den 
Zuchtviehverkehr zu beschränken und zwar in folgender Weise: - . 


6 


82 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


Der Grenzviehverkehr darf nur innerhalb einer genau bestimmten, 
möglichst schmalen Zone stattfinden. Zur Kontrolle dieses Verkehrs 
haben die aneinander grenzenden Staaten die Grenzen der Zonen 
zu bestimmen und die innerhalb der Grenzzonen befindlichen Haustier- 
bestände (Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen) aufzunehmen und zu 
markieren. Die Besitzer sind zu veranlassen, von jeder Aenderung 
in ihrem Bestande, insbesondere von jedem Zu- und Abgange an 
Tieren, zum Behufe Eintragung in die Liste und Kennzeichnung, 
der Polizeibehörde sofort Anzeige zu erstatten. 

Von sechs zu sechs Monaten sind die Listen unter Vorführung 
der Tiere, welche sich in der Zone befinden, zu revidieren. Die in 
der Zone konsignierten Tiere dürfen nicht aus der Zone heraus- 
geführt werden, ehe sie nachweislich seuchenfrei innerhalb der 
Grenzzone während sechs Monaten gestanden haben. Auch nach 
dieser Zeit hat der Besitzer, welcher Tiere aus der Grenzzone aus- 
führen will, hierzu die polizeiliche Erlaubnis besonders zu erwirken. 
Im übrigen hat sich der Grenzviehverkehr nach den Vorschriften zu 
richten, welche unter Nr. Il angegeben sind. 

Hinsichtlich des Schlachtviehverkehrs ist anzuordnen: 

daß nur auf Bestellung der Schlächter solcher Gemeinden, 
welche ein öffentliches, unter tierärztlicher Kontrolle stehendes 
Schlachthaus, das durch einen Schienenstrang oder durch einen 
schiffbaren Wasserweg mit der Eisenbahn oder dem Hafen ver- 
bunden ist, besitzen und den Schlachthauszwang eingeführt haben, 
Schlachtvieh nach diesen Gemeinden eingeführt werden darf. 

Die Einfuhr darf nur aus nachweislich seuchenfreien und über 
seuchenfreie Gegenden geschehen. Sie darf nur über bestimmte 
Grenzstationen in Eisenbahnwagen erfolgen. Die Art der Verladung 
soll ein Entkommen der Tiere oder ein Herausfallen von Dünger 
oder sonstigen Abfällen. verhindern. 

Bei der Verfrachtung aufSchiffen hat eine ähnliche Abschließung 
der Tiere wie auf der Bahn Platz zu greifen. Die Tiere werden 
an der Grenzstation, sowie am Bestimmungsorte tierärztlich unter- 
sucht. Die Untersuchung hat stets bei Tageslicht stattzufinden. 

Irgendwie kranke oder verdächtige Tiere, welche auf Grund 
der Seuchen- oder Fleischschaugesetze zu beanstanden sind, oder 
für welche keine oder ungenügende Ursprungs- oder Gesundheits- 
zeugnisse beigebracht werden, sind an der Grenzstation von der 
Einfuhr zurückzuweisen. Zeigt sich der Verdacht oder die Erkrankung 
eines Tieres erst am Bestimmungsorte, so sind das Tier und, wenn 
Verdacht auf eine leicht übertragbare Krankheit vorhanden ist, 
sämtliche Tiere binnen 24 Stunden im Schlachthause zu schlachten 
und hierauf mit ihnen nach den landesgesetzlichen Bestimmungen 
zu verfahren. Den Schaden und die Kosten hat der Spediteur zu 
tragen. 

Die nicht beanstandeten Tiere sind in den Stallungen des 
Schlachthofes, abgesondert von Schlachttieren, welche zum freien 
Verkehre zugelassen sind, aufzustellen. Der Zutritt in die Stallungen, 








Bericht von Sanitätsrat Brändle, St. Gallen 83 


in welchen die Tiere aufgestellt sind, darf nur dem Besteller ge- 
stattet sein. Ein Weiterverkauf der Tiere, auch am Platze selbst, 
darf nur mit besonderer polizeilicher Erlaubnis und nur aus 
zwingenden Gründen gestattet werden. In allen Fällen haben die 
Tiere innerhalb fünf Tagen nach ihrer Ankunft im Schlachthause | 
ihres Bestimmungsortes zur Schlachtung zu gelangen. Die Ställe, 
in welchen die Tiere untergebracht waren, sind jeweils nach ihrer 
Entleerung gründlich zu reinigen. 

Der Zuchtviehverkehr ist auf die Fälle zu beschränken, wo 
Züchter oder Gemeinden für die eigene Zucht bestimmte Zucht- 
tiere bedürfen und sie selbst oder durch Vertreter ohne Zwischen- 
handel ankaufen und für den eigenen Bedarf einführen. Für solche 
Tiere sind an der Grenzübergangsstation die gleichen Nachweise 
und Erfordernisse notwendig, wie sie unter [lg beschrieben sind. 

Die Tiere müssen an ihrem Bestimmungsorte mindestens sechs 
Monate konsigniert bleiben. Ein Weiterverkauf derselben, außer zur 
Schlachtung, ist zu untersagen. 

Der Handel und Verkehr mit Nutz- d. h. mit Arbeits-, Milch- 
und magerem Schlachtvieh ist zwischen den betreffenden Staaten 
gänzlich einzustellen. 


Es werden einige dieser Grundsätze die Wirtschafts- und 
Handelsinteressen mancher Staaten verletzen. Eine tierärztliche 
Versammlung hat aber in erster Reihe festzustellen, durch welche 
Mittel der Verkehr mit Vieh und tierischen Erzeugnissen, sowie mit 
seuchengiftfangenden Gegenständen, soweit er von einem Staat nach 
dem andern stattfindet, thunlichst unschädlich gemacht werden kann. 

Die Vertreter der Landwirtschaft, der Gewerbe und des Handels, 
sowie die Regierungen der einzelnen Staaten werden auf Grund der 
Aussprüche erwägen, ob eine internationale Regelung des Vieh- 
verkehrs möglich und in diesem Falle geboten ist, und welche der 
von den Tierärzten ausgesprochenen Grundsätze und : inwieweit 
diese in etwaigen Vereinbarungen beachtet werden sollen. 


Ich gelange zu dem Antrage: 


Der Kongress wolle die Deutsche Reichsregierung ersuchen, 
eine internationale Kommission zu berufen, welche die von dem 
Kongress als Grundlage bezeichneten Leitsätze für eine inter- 
nationale Bekämpfung der Viehseuchen prüft. Die Deutsche 
Reichsregierung sei Ferner zu ersuchen, die von der inter- 
nationalen Kommission für zweckdienlich erachteten Massregeln 
den Regierungen der übrigen Kulturstaaten mit der Empfehlung 
zur Durchführung mitzuteilen. 


$$ 


84 


Rapport de M. BRÆNDLE 
Vétérinaire du Canton de St. Gall. 


(Traduit par le professor NOYER, Berne.) 


e 


a question posée a été traitée à fond aux Congrès de 
Bruxelles, de Paris et de Berne par MM. Leblanc, Degire 
et Hutyra qui demontrèrent les progrès accomplis dans 
l'étiologie des maladies contagieuses. Ils prouvèrent de 
même que, quoique ces fléaux n'aient été complètement 

i réprimés, les dommages qu'ils causent, n’en sont pas 
moins réduits. Ce résultat a été atteint grâce au zèle que déve- 
loppaient non seulement les administrations, auxquelles est confié 
le salut de l’agriculture et de l’hygiène, mais aussi les vétérinaires. 

Nl est clair qu'on arrivera plus sûrement et plus vite à la 
répression des maladies épizootiques, en prenant et en appliquant 
dans tous les Etats des mesures semblables avec une persévérance 
énergique égale. Donc il faut que les Gouvernements s'entendent 
sur ce point important. 

Par cette voie les Etats qui ont connexité ou dualité d'intérêts, 
se rencontreront et concluront sous certaines conditions une con- 
vention sanitaire soumettant leurs territoires à une législation et 
organisation vétérinaire à peu près semblable. Sous ces conditions 
les Etats, voulant s'entendre, ordonneront pour chacun d’eux: 


1) L'établissement de l'inspection obligatoire générale de tous 
les animaux destinés à l'alimentation et des abattoirs publics 
avec obligation d’y abattre, surtout dans les lieux de concentration 
de bétail. 

2) La réglementation de l’équarrissage d’après les exigences 
de la science et de la technique moderne. 

3) L’indemnisation des pertes provenant d’epizooties par des 
fonds publics. Cette dernière condition est indispensable pour 
obtenir la coopération des propriétaires d'animaux dans la lutte. 


Il est bien entendu que tout Etat qu par ses lois ou même 
leur exécution ou par le défaut des autres conditions, n’offrira pas 
la réciprocité de garantie suffisante, ne pourra pas entrer dans la 
convention. 





Rapport de M. BRÆNDLE, St. Gall. 85 


I, 
Mesures communes pour combattre les maladies en déans des frontières. 


Désignation des maladies entraînant la déclaration et les 
mesures de police vétérinaire: 


1) La peste bovine; 

2) la pleuro-pneumonie contagieuse du bœuf; 

3) la fièvre aphteuse ; 

4) la morve et le farcin; 

5) la tuberculose du bœuf et du porc; 

6) la rage; 

7) les maladies charbonneuses : 

8) le rouget du porc, la pneumo-entérite et la peste porcine; 
9) la gale des chevaux et moutons et 

10) la chavelée du mouton et de la chèvre. 


a) La déclaration de ces maladies doit être faite immédiatement 
à l'autorité locale; celle de la peste bovine, pleuro-pneu- 
monie, fièvre aphteuse, morve et du farcin, de la rage et 
du charbon doit ätre transmise aussitöt, par expres ou 
télégraphiquement, à l’administration supérieure, 

b) L’isolation immédiate des animaux supposés malades ou 
contaminés avec l'observation de toutes les mesures à 
prendre en pareil cas, d’abord par le propriétaire, comme 
par exemple: la garde des bêtes malades par un personnel 
spécial, restriction de l’emploi du matériel et des fontaines, 
ainsi que de l’usage et du transport des laitages; on veil- 
lera à l’entassement et à la sortie du fumier, au va-et-vient 
des petits animaux domestiques dans les étables infectées 
et au changement de vêtements pour toutes les personnes 
travaillant ou contrôlant dans les étables contaminées. 


t) La constatation technique de l'apparition de l'épizootie ou 
de sa suspicion par le vétérinaire officiel. 


d) Séquestre de tous les animaux et de tout objet contagifère 
jusqu’à la disparition de tout danger, — s’il y a nécessité, 
établissement d’une zone d'isolation autour du foyer, pres- 
cription, au besoin, d’un cordon sanitaire (civil et même 
militaire). 

€) Abattage de tous les animaux incurables et de ceux atteints 
ou supposés d'être atteints de la peste bovine, de la pleuro- 
pneumonie du bœuf, de la morve et, s’il s’agit, d’eteindre 
au plus vite un premier foyer de contagion, provenant par 
exemple de la fièvre aphteuse ou d’une des maladies épi- 


86 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


zootiques de l'espèce porcine dans une contrée jusqu'alors 
franche de ces maladies, des animaux devenant un danger, 
ainsi que de ceux atteints de la rage et des maladies dites 
charbonneuses au besoin. 

f) Nettoyage et désinfection des locaux et de tous les objets 
contaminés par les animaux et de ceux-ci. 

g) La direction et le contrôle des mesures sus-dites par le 
vétérinaire officiel. 


Voici les mesures à exécuter contre les foyers de conta- 
gions constatés. 


Arrivons maintenant aux mesures préventives. 


Comme le trafic est, le plus souvent, l’auteur de la con- 
tagion, il doit être rendu le plus inoffensif possible. 


Pour y arriver, il faut: 


Pour une contrée menacée du danger: 


h) L'organisation d’une surveillance du va-et-vient des ani- 
maux dans la zone d'isolement par des organes dûment 
assermentés, désignés comme inspecteurs du bétail, lesquels 
ne doivent avoir aucun contact avec les animaux séquestrés. 


Pour toute l’etendue du territoire et toujours: 


i) Nomination de contrôleurs appointes, avec charge de sur- 
veiller le trafic et l'effectif des animaux domestiques à 
l’intérieur de circonscriptions exactement définies par la loi. 


k) Obligation pour tous les animaux, sujets à un va-et-vient 
hors de leur propre circonscription, d’un passe-debout, va- 
lable pour une courte durée, permettant de vérifier leur 
provenance et leur santé. 


1) Organisation et surveillance efficace des marchés forains 
destinés au commerce des animaux, avec obligation d'y 
séparer ceux de boucherie de ceux d'élevage ou de rente. 


En cas de constatation d’une épizootie, avis télégraphique 
ou téléphonique aux autorités des pays d'origine des ani- 
maux, et du pays de destination de ceux qui auraient 
déjà quitté le marché. 

m) Le nettoyage immédiat et la désinfection de tous les wagons, 
bateaux, rampes, halles, etc., ayant servi aux animaux. La 
mise en service de véhicules ou locaux non désinfectés sera 
absolument interdite. 

n) Réserve de l'exercice aux seuls vétérinaires diplomés pour 
obvier aux recels des cas sujets à déclaration, préconisés 
par les empiriques par ignorance ou sciemment. 


Rapport de M. BRÆNDLE, St. Gall. 87 


IT. 
Pour régler le trafic frontière: 


a) On restreindra le passage de la frontière à des stations et 
des heures déterminées où l'on contrôlera les animaux, qui 
doivent être accompagnés d'un certificat d'identité ou 
munis d’une marque ou d’un numéro connus à la station. 

b) Le bétail conduit au pâturage sera, avant de passer la 
frontière, contrôlé par le vétérinaire frontière du pays 
d'origine, et chaque animal pourvu d’un certificat détaillé 
qui permette de le reconnaître. 

c) Lors de l'apparition d’une épizootie sur les animaux qui 
ont passé la frontière, leur retour sera interdit jusqu’à 
extinction de la maladie. 


IN. 
Pour régler le grand trafic: 


a) Si les Etats veulent s'entendre sur le trafic international, 
ils definiront d'abord les termes de „suspect, de contaminé 
et d’atteint‘‘ et tomberont d'accord sur la durée de l’ob- 
servation et du séquestre à prescrire pour chacune des 
épizooties. 

b) Ns designeront les autorités administratives et les vétérinaires 
officiels, ainsi que Jeurs attributions. 

c) Ils s’engageront de s'aviser réciproquement, par le télé- 
graphe, de l'apparition de toute épizootie se répandant 
facilement, telles que la peste bovine, la pleuro-pneumonie 
du bœuf et la fièvre aphteuse, en outre, d'éditer hebdoma- 
dairement un bulletin uniforme, relatant l’état nominatif 
des localités contaminées et numérique des foyers constatés. 

Ensuite ils stipuleront les prescriptions suivantes: 

d) L'importation et le transit d'animaux, de débris et de 
produits d’origine animale qui sont susceptibles de ré- 
pandre la maladie (exception faite pour le petit trafic à 
la frontière) ne seront permis que par voie ferrée ou fluviale 
et limités à des postes de douane spécialement organisés. 

e) L'inspection vétérinaire, avant leur chargement, des trans- 
port d'animaux destinés à l’un des Etats contractants, et 
transport sous scellés de garantie. 


88 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


f) Un contrôle vétérinaire sévère doit avoir lieu au passagc 


8) 


h) 


de la frontière et lors du débarquement dans le pays de 
destination. 


Les transports doivent être munis de certificats établissant 
que les animaux ou produits bruts ont été inspectés lors 
du chargement par un vétérinaire et ont été reconnus 
irréprochables, et prouvant en outre que les animaux 
importés ont stationné au lieu d'origine depuis 30 jours 
au moins. Les certificats doivent être écrits par le vétéri- 
naire et légalisés par l’autorité locale. 

Pour le bétail provenant d'une foire, le lieu d'origine 
sera non pas l’endroit, où se tient ee marché, mais celui 
de la provenance. Le certificat officiel doit ‘indiquer en 
outre que le marché est soumis à une inspection vélérinaire 
officielle et que le bétail de boucherie y est séparé de tout 
autre. Les certificats doivent être entièrement écrits de 
la main du vétérinaire officiel, et l'identité de la signature 
doit être confirmée par l'autorité communale ou le com- 
missaire du marché. 


Les certificats de santé auront une valeur de 6 jours; ils 
seront individuels pour les dnimaux des espèces chevalines 
et bovines, collectifs pour les moutons, chèvres, porcs, pour 
autant que ces derniers out séjournés pendant 30 jours au 
même endroit. 


i) Les transports de bestiaux reconnus malades ou suspects 


k) 


1) 


m) 


aux stations d’entree, ou qui ont été transportés avec 
d’autres animaux malades ou suspects, ou qui sont ac- 
compagnes de certificats faux ou incomplets, peuvent être 
refoulés. 

Dans ce cas le. vétérinaire frontière doit de sa propre 
main motionner le refoulement sur le certificat d'origine; 
de même, l'autorité de contrôle de la station d'entrée no- 
tifiera le refoulement à l'autorité du district voisin du pays 
d’origine. 

Si, après franchissement de la frontière, une épizootie se 
déclarait sur un transport de bétail, les autorités compé- 
tentes devront dresser un procès-verbal de constatation en 
présence du vétérinaire officiel. Le transport lui-même sera 
soumis aux prescriptions en vigueur pour le bétail indigène. 
Les prescriptions de la convention se rapporteront exclu- 
sivement aux maladies citées plus haut sub L 

Si la peste bovine se déclarait sur un des territoires unis, 
le pays voisin pourra interdire complètement l'importation 
des ruminants, des porcs et des produits animaux bruts, 
ou la restreindre a sa convenance; et en general prendre 
toutes les mesures, qu'il jugera nécessaires pour empêcher 
l'importation de la maladie. 





Rapport de M. BRÆNDLE, St. Gall. 89 


n) Lors de l’apparition de la pleuropneumonie du bœuf et de 
la fièvre aphteuse, l'entrée sera interdite pour tous les 
animaux doués de réceptivité et pour tous les produits 
bruts. 


e) La levée du séquestre sur le territoire infecté entrainera 
celle de la défense d'importation. 


p) Le nettoyage et la désinfection des wagons et bateaux em- 
ployés au transport d'animaux seront exécutés à la station 
de réception, sous la surveillance du vétérinaire officiel, au 
moyen d'une solution de sulfate de fer ou de cuivre à 
5°/o, ou de sublimé à 1°/oo. Les véhicules désinfectés seront 
marqués d’une affiche spéciale qui seule en permettra le 
rechargement. 


On stipulera encore, qu’en cas de manquement aux prescriptions 
sanitaires qu'ils sont chargés d'exécuter, surtout en ce qui concerne 
ls certificats d'origine et de santé, les fonctionnaires du service 
de contrôle pourront être révoqués, sans préjudice de l'application 
des lois qu’ils se seraient attirée. 

Finalement les Etats conviendront de la réunion d'une con- 
lerence bisannuelle, à laquelle prendront part des délégués des Etats 
intéressés, des employés de l’administration sanitaire et des vété- 
rinaires supérieurs. 

Ces Messieurs auront à discuter et à régler les questions de la 
convention sanitaire internationale, à y opérer les changements ou 
à y faire les adjonctions ou changements qui seront reconnus in- 
dispensables. | ” 


ANNEXE. 
Mesures vis-à-vis des Etats qui restent en dehors d’une convention. 


Une grande partie de ces principes pourra servir de même 
aux Etats, qui ne pourraient ou ne voudraient pas faire partie de 
la convention, pour régler le trafic international d'animaux. 

Entre ces Etats, le petit mouvement dit „de frontière“ n'aura 
lieu que dans une zone assez étroite et exactement déterminée 
dans son périmètre. On procédera au dénombrement par espèces 
et catégories avec états signalétiques de tous les animaux do- 
mestiques (solipèdes, ruminants, porcs, etc.) so trouvant dans cette 
zone. Les mutations de toute espèce seront déclarées de suite. 
Une revue de contrôle aura lieu tous les six mois. Les animaux 
inscrits dans la zone ne devraient en sortir que s’il est prouvé, 
qu'ils y ont résidé six mois, et seulement sur un permis de la 
police. Pour le reste, on doit observer les prescriptions que nous 


90 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


avons indiqué dans le règlement du trafic frontière entre les Etats 
syndiqués. 

Quant au grand trafic on ne permettra que les transactions 
sur des animaux de boucherie et encore avec conditions: 


Qu'ils soient commandés par des bouchers de localités pour- 
vues d’abattoirs municipaux obligatoires, placés sous le contrôle 
sanitaire et reliés aux réseaux ferrés ou fluviaux par des em- 
branchements. 


L'expédition ne doit être faite que de et par des contrées 
franches d’épizooties et dans des wagons, d'où les animaux ne puissent 
s'échapper et d’où aucuns détritus ne puissent s’épandre au dehors. 
Le transport par bateau doit offrir la même garantie. L'entrée 
devra avoir lieu par des stations frontières déterminées, où l’ar- 
rivage sera contrôlé. Ce contrôle vétérinaire qui doit toujours être 
fait de jour, sera renouvelé au lieu de destination. 


Les animaux malades ou supposés tels ou dont les certificats 
d'origine ou de santé seraient absents ou défectueux, doivent être 
refusés à la frontière. 


Si à destination on constate ou présume une maladie conta- 
gieuse sur un des animaux, tout l’arrivage sera dirigé sur l’abattoir 
pour y être abattu dans les 24 heures et traité ensuite d’après les 
règlements du pays. Les dommages et les frais incomberont à l’expé- 
diteur. Les animaux reconnus sains seront séquestrés dans des 
étables de l’abattoir distinctes de celles réservées au bétail en libre 
pratique. | . 


Aucun trafic de ces animaux ne devra avoir lieu sans auto- 
risation de la police et seulement pour des raisons majeures. En 
tout cas, ils devront être abattus cinq jours après leur entrèe à 
l’abattoir. Les étables, qu'ils auront occupées, seront nettoyées à 
fond après leur évacuation. 


Les transactions sur des animaux d'élevage ne seront permises 
que sur une demande spéciale adressée au gouvernement central 
du pays. Elles seront à restreindre aux particuliers ou municipalités 
ayant besoin pour leurs élevages particuliers de certains animaux, 
avec condition de les acheter eux-mêmes ou par délégués, mais 
jamais par intermédiaires. Ces animaux seront soumis aux conditions 
indispensables déjà dites relativement au franchissement de la 
frontière. Arrivés à destination, ces animaux doivent y être con- 
signés au moins six mois, et ne pourront être l'objet d’un reven- 
dage que pour être abattus. 





Rapport de M. BR/ENDLE, St. Gall. 91 


Beaucoup de ces principes fondamentaux devant porter at- 
teinte aux interets de l’agriculture et du commerce de certains 
Etats, il importe donc qu’un Congrès de vétérinaires recherche 
comment on pourra concilier ces intérêts avec une réglementation 
du trafic international des animaux, de leurs issues et des objets 
pouvant servir d'agents contagifères. 

Les délégués de l’agronomie, de l’industrie et du commerce, 
ainsi que les Gouvernements des Etats intéressés approfondiront 
les propositions des vétérinaires réunis au Congrès et jugeront, s’il 
est utile et possible de réglementer le trafic international des ani- 
maux dans les limites, que j'ai eues l’honneur de désigner. 


J'ai l'honneur de proposer : 


Le Congrès veuille prier le Gouvernement de l'Empire 
allemand de réunir une commission internationale, afin d’exa- 
miner les propositions faites par le Congrès pour établir les 
principes d'une lutte internationale contre les épizooties, et 
de communiquer le résultat de cet examen aux Gouvernements 
des autres Etats, en les invitant à y donner leur adhésion 
pour en amener l'exécution uniforme. 





Report of Mr. BRÆNDLE 


Chief Veterinary Surgeon of the Canton of St. Gall. 


(Extract made by the Referent T. Archibald S. WHITE, under the direction of 
Dr. LYDTIN, Baden-Baden.) 


he question of international legislation respecting mea- 
sures against the spread of epizooties has been very well 
treated at the Congresses of Brussels, Paris and Berne 
© by Mess" Leblanc, Hutyra, and Degive. These gentlemen 
have proved, that the infectious diseases and their causes 
+9 bave been sufficiently probed to combat them and reduce 
them to a minimum. . 

It is clear, that epizootic diseases will be repressed more 
surely and more quickly by taking and applying in all the States 
similar measures with equal energy and perseverance. 

The need of a mutual understanding and agreement between 
the veterinary police of the individual States is recognised on 
all sides, 

To be successful the authorities, that is to say, the individual 
Staates ought to unite, and their regulations against epizooties 
should be in some degree uniform. 


Besides this: 


1° The indroduction of universal obligatory meat-inspection 
and the erection of public slaughter-houses together with the com- 
pulsory use of them by all slaughterers in the larger centres. 

2° Introduction of a system of sanitary inspection and regu- 
lations respecting the treatment of carcasses. 

3° State compensation for stock owners, at least for the loss 
of useful domestic animals by epizooties, and still better for all 
cases of illness and accident. 

This compensation, by general compulsory Insurance of the 
stock owners or from public sources, is the best mean, to induce 
them to assist the State executive. 

Those States, which do not join or are behindhand, whether 
they are wanting in legislation or its execution, cannot take part 
in common action with the remaining States. 





Report of Mr. BRAENDLE, St. Gall. 93 


I, 


Measures for eradicating and preventing epizooties within the 
States concerned. 


_ The following infectious diseases are acknowledged as neces- 
sarily to be combatted : 


1° Cattle plague; 

2° pleuro-pneumonia of cattle; 

3° foot and mouth disease; 

4° glanders and farcy ; 

5° tuberculosis of cattle and swine; 

6° rabies ; 

7° anthrax; 

€9 red disease of swine; swine fever and swine plague; 
9° scab of horses and sheep; 

10° smallpox of sheep and goats. 


a) When cattle plague, pleuro-pneumonia, foot and mouth 
disease, glanders and farcy, rabies and anthrax break out, 
notice must be given to the proper office by special messenger 
or telegraph and this office reports to head quarters. 


b) The immediate isolation of the infected and suspected places 
with the observation of all proper rules as e. g., the atten- 
dance to the infected animals by special servants and the 
use of special vessels and springs, precautions in using and 
transporting the milk and its products, in the storing and 
carrying away of dung, and respecting the intercourse of 
smaller domestic animals in the infected stalls and of 
persons (change of dress, cleanliness etc.). In case of need, 
special watchmen (even military) are set to control the 
execution of the regulations. 


c) Immediate verification of the appearance of an epizooty by 
the official veterinarian. 


d) Declarations of infected areas for each single case of disease, 
where all movement of cattle must be suspended till the 
danger is passed. 


e) Slaughter of all incurably diseased animals, suspected of 
or attacked by cattle plague, pleuro-pneumonia, rabies and 
glanders. Slaughter by police order can also be applied, in 
order to remove as quickly as possible infected animals 
and thereby prevent the spread of the disease. 


f) The entire disinfection of tainted stalls, ustensils and 
animals. 


94 International Measures against the spread of epizooties, 


g) Execution of the above regulations under professional control. 

Such are the measures to be taken against the hotbeds 
of contagion. 

The following are intented to prevent the spread of 
epizooties. 

h) Within an infected area: supervision of the movement of 
animals by officials strictly avoiding any contact with 
diseased animals and 

i) for all the country: permanent supervision of the internal 
movement of cattle by inspectors, whose duties are, to 
control, each in his own district, the stock of cattle and 
their movements. 

k) A compulsory pass-system for cattle beyond its own district 
with a guarantee of the perfect trustworthiness of the cer- 
tificates of origin and health, which must be of short 
duration. 

1) A complete supervision of the cattle markets, in which the 
animals will stand separated according to their uses (fat, 
store or rearing). 

If a case of epizooty is notified on a market place, 
immediate notice must be given by telegraph or telephone 
to the authority of that place, from which the infected 
animal has come or to which it has been sent. 

m) Disinfection of the railway trucks, ships and slanting plat- 
forms after every journey under the control of veterinary 
surgeons. The use of non-disinfected is severely forbidden. 

n) Only properly certificated veterinary surgeons are allowed 
to practise, in order to prevent any concealment (caused 
purposely or through ignorance) of a case of epizooty by 
lay practicians. 


IL. 


To regulate the frontier traffic. 


Small frontier traffic: 


a) The passage may only take place ‘ht certain stations, where 
the identity of the beasts of burden must be proved by 
comparison with the written descriptions. The identity of 
such animals can also be certified by a certain brand or 
other indelible marks known at the station. 

b) Cattle which have been driven over the frontier for 
pasturage, may be brought back over it, as soon as the 
frontier veterinary of the country of origin has fixed the 
identity. 





Report of Mr. BRÆNDLE, St. Gall. 95 


c) If an epizooty breaks out, the return of beasts of burden 
and pasturage, liable to infection, must be prohibited. 


Hf. 
To regulate the international traffic. 


a) The States concerned determine the definition “Suspicion 
of contagion” and “Suspicion of infection” with a disease, 
further the duration of observation of suspected animals, 
and the prohibition of the movements of animals after the 
extinction of the epizooty. 

b) They will appoint the administrative authorities and the 
official veterinary surgeons and assign them their duties. 

c) If cattle plague, pleuro-pneumonia, and foot and mouth 
disease break out in one of the countries concerned, the 
others must be informed by telegraph. 


The States concerned will make the following stipulations: 


d) The import and transit of animals and animal refuse and 
products, which are apt to carry contagion, — small 
frontier traffic excepted — are only to be permitted by 
rail or ship and must be restricted to well ordered frontier 
stations. 

e) Examination of the beats before loading on ships and 
railways by veterinary surgeons and forwarding of them 
to the frontier of the importing country under leaden seals. 

f) A severe control must take place at the passage of the 
frontier and at the unloading in the country of destination. 

g) The above mentioned convoys must be supplied with 
certificates stating, that the animals and raw products 
were not infected before the loading and for the previous 
30 days neither in the place of origin nor in the neigh- 
bouring communes, where a contagious disease, dangerous 
for the animals in question, had occurred. Further, that the 
animals before their departure, stood for 30 days at least 
in the place of origin. The certificates must be written 
by the veterinarian and legalised by the local authority. 
If cattle come from a Fair, the place where the Fair was 
held, will not be considered as the place of origin. The 
official certificate must state that the Fair was subject to 
an official contro] and that slaughter cattle were separated 
from breeding. 

h) For horses and bovines, single certificates, and for sheep, 
goats, and swine, so far as these animals have for the last 
80 days been standing in a single place, collective certifi- 
cates are necessary, available for 6 days. 


06 International Measures against the spread of epizooties. 





i) Convoys of cattle without a proper certificate will be sent 
back with the reason stated on it, and the neighbouring 
officials will be informed. 

k) If an animal after passing the frontier shows symptoms of 
disease, notice must immediately be taken by the proper local 
officials and the animal will be treated by the local law. 

I) The regulations apply only to those diseases, which are 
enumerated above sub I. 

m) If cattle plague breaks out in a country, the import of 
ruminants, swine and raw animal products may be prohi- 
bited or limited by the neighbouring countries and all 
measures may be taken, to prevent the introduction of the 
disease. 

n) When pleuro-pneumonia and foot and mouth disease break 
out, the import of animals liable to such disease, as well 
as raw products and other articles conveying contagion 
must immediately be prohibited. 

o) The suspension of the prohibition on infected territory 
will entail that of the prohibition of foreign import. 

p) The cleansing and disinfection of the trucks and ships 
employed for the transport of animals will be carried out 
at the station of reception under the supervision of the 
official veterinary by means of a solution of sulphate of 
iron or of copper at 5°/o or of sublimate at 1°%/oo. The 
disinfected vehicles will be marked by a special placard, 
which alone will permit the reloading. 

As regards the functionaries of the service of control, should 
they fail to carry out the sanitary precautions, which they are 
bound to execute, especially the certificates of origin and health, 
they render themselves liable to be proceded against. 

Every 2 years a conference composed of officials and high 
veterinary surgeons, as delegates of the interested States, meets, in 
order to discuss questions of the international convention, respec- 
ting matters of veterinary surgery, and to propose alterations or 
improvements. 


ANNEX. 


Measures to be taken against the States not concerned 
in the Convention. 


A great portion of these principles may serve as well for 
those States, which cannot or will not take part in the convention, 
to regulate the international traffic of animals. 

Between those States the “small frontier movement” will only 
take place in a zone sufficiently narrow and exactly determined in 


Extract of the Report of Mr. BRÆNDLE, St. Gall. 97 


its perimeter. All domestic animals (single hoofed, ruminants, 
swine etc.), which are found within this zone will be numbered 
and marked according to their kinds. Every change of place must 
be immediately declared and there must be a control every 6 months. 

The animals registered in the zone may not go out of it, 
until it is proved that they have been in it 6 months and only 
on a police permission. For the rest, the directions, which we have 
indicated in the regulation of the “small frontier traffic” between 
the States concerned, must be observed. 

As far as regards general trafic, it will only be permitted to 
animals intended for slaughter and even that with the condition, 
that they are ordered by butchers of localities provided with com- 
pulsory municipal slaughter-houses, placed under sanitary control 
and connected by side lines with railway or rivers. 

They must not be sent except from and through countries free 
from epizooties. Only trucks from which the ‘animals cannot escape 
and from which no filth can flow shall be used. Transport by 
ship must offer the same guarantee. Entrance will only take place 
by fixed frontier stations, where the arrival will be controlled. 

.This veterinary control, which must always take place by 
daylight, will be renewed at the place of destination. 

Animals diseased or supposed to be so, or for which the cer- 
üficates of origin and health are wanting or deficient, must be 
refused at the frontier. 

If at the destination one of the animals is found to be affected 
with a contagious disease or presumed to be so, all the con- 
sigoment will be brought to the slaughter house to be slaughtered 
there within the 24 hours and afterwards treated according to the 
regulations of the country. 

The loss and costs fall upon the sender. Healthy consignments 
will be confined in stalls of the slaughter house distinct from those 
reserved for beasts, that may be disposed of. 

No traffic of these animals will be allowed, without the 
authority of the police and only for ‘raisons majeures”. In every 
case they must be slaughtered 5 days after their arrival at the 
slaughter house. The stalls, which they occupied, will be tho- 
roughly cleansed afterwards. 

The animals of breeding can only be bought and sold under 
a special permission procured from the central government of the 
country. Permission will be restricted to private owners or muni- 
cipalities needing certain animals for breeding, with the condition 
that they buy them themselves or by their representatives, but never 
by intermediaries. These animals are subject to the indispensable 
conditions already mentioned respecting the passage over the fron- 
tier. When they have arrived at their destination, they must remain 
there at least 6 months and cannot be resold except for slaughter. 


98 International Measures against the spread of epizooties. 


Many of these fundamental principles are prejudicial to the 
agriculture and trade of certain States; it is necessary therefore 
for a Congress of veterinarians to try to reconcile those interests 
with a regulation of international traffic in animals, their products 
and such articles as could carry contagion. 

The delegates of agriculture, manufacture and trade, as wel 
as the Governments of the interested States, will thoroughly con- 
sider the propositions of the veterinarians assembled at the Congress 
and will decide, whether it is useful and. possible to regulate in- 
ternational traffic in animals within the limits, which I have 
pointed out. 


I have the honour to propose: 


That this Congress respectfully requests the Government of 
the German Kmpire to convoke an international Commission 
for examining the principles considered fundamental by the 
Congress for the prevention of epizooties. The Government 
of the German Empire is also earnestly desired to recommend 
the measures, deemed proper by the Commission, to the other 
States, with a view to introduce them in the respective 
countries. 





99 


Report of Mr. A. C. COPE 


Chief Veterinary Officer of the Board of Agriculture in London. 


X he last three Veterinary Congresses discussed generally 
the question of the prevention of epizooties arising from 
international trade in various classes of animals. They 
also passed resolutions through the observance of which 
it would be impossible to prevent the transference of 
these plagues from one country to another. It was 
proposed that certain important regulations should be made bet- 
ween the various European States in connection with the trade 
in animals as regards the veterinary police organization to prevent 
the introduction of diseases. 

The proposals whieh were made by several eminent represen- 
tatives were highly approved by most of the members of the 
Congress. Great credit was. due to these gentlemen for their 
valuable papers because they exhibited a great amount of technical 
knowledge and indefatigable industry. 

But experience has shown that these valuable proposals have 
hitherto received little or no attention from the various Governments. 

it is true that certain conventions respecting cattle trade have 
been concluded between Switzerland and Austro-Hungary, between 
Austro-Hungary and the German Empire, and between Hungary 
and Servia. The Convention respecting cattle trade concluded 
between the German Empire and Austro-Hungary on the 6" De- 
eeraber 1891 may be regarded as perfect in its way. 

it has however been observed that some of the conventions 
have again been suspended as for example that between Switzer- 
land and Austria, or that the trade in cattle between the States 
in question was either temporarily restricted or prohibited when 
it has been proved that an infectious disease of animals was carried 
out of one country into another. Our experience of the conventions 
bitherto made respecting epizooties does not encourage the hope 
that the international trade in animals could be carried on with 
any degree of safety, and it is evident that each Government would 
infmitely prefer to protect its frontiers independently of one another 
by measures of their own against the introduction of cattle diseases. 
There is no country in Europe which has taken measures in the 





100 International Measures against the spread of epizooties. 


matter of animal diseases which does not possess some special 
regulations respecting the import, export, and transport of animals, 
but the action taken by each country has invariably been regulated 
by a number of circumstances. There aré many countries which 
facilitate the importation of animals in consequence of their great 
demand for animals for the purpose of human food Other countries 
having a large surplus animal population export animals to supply 
the wants of others, and in most countries in Europe a certain 
amount of export and import of animals is carried on in regard 
to cattle for draught purposes. A large and important international 
«trade is also constantly going on in animals of great value for 
breeding purposes. The facilities for carrying on these international 
changes of stock are greatly aided by the geographical position of 
the countries exporting and importing, and to entirely prohibit this 
constant movement between countries is for the reasons which I 
have given often extremely difficult. It is evident from the above 
remarks that a uniform regulation of trade in animals has not yet 
been attained, and that most of the States have not as yet by 
any means fulfilled the initial conditions by which an international 
trade in animals can be safely carried out. 


The Congresses at Brussels and Paris declared as an absolutely 
necessary condition for the establishment of such a union “that 
it should be agreed upon that each State taking part in it should 
provide its own special Veterinary Staff and Organization in order 
to suppress any outbreaks of the contagious diseases amongst 
animals with the greatest possible rapidity”. 


Can any of the continental States assert that their veterinary 
sanitary service is at the present moment equal to these require- 
ments ? I think not. 


Do we not see from the Reports of the diseases of animals 
issued by nearly every country in Europe that the contagious 
diseases affecting cattle, sheep, swine and horses, are constantly 
present therein and that even diseases such as pleuro-pneumonia 
and foot and mouth disease, which we know can he eradicated 
like cattle plague, still reappear, though somewhat less frequently 
than in former years. Austro-Hungary has taken strong measures 
against pleuro-pneumonia with good results, but in the German 
Empire it continues in the province of Saxony, where instead of 
eradicating it by the stamping out system a futile attempt has 
been made to check it by protective inoculation. France with all 
its great claims to advancement in science appears to be more 
wanting in practical knowledge and energetic action in relation to 
diseases of animals than many of the enlightened nations. It is 
only necessary to read the Bulletin issued monthly in that country 
to find that there exists in France at the present time every 
known contagious or infectious disease of animals, except cattle 


plague. 





Report of Mr. A. C. COPE, London 101 


Let us consider the position of foot and mouth disease in 
the various European States. Each State is constantly, at irregular 
intervals, isolating itself from its neighbours by prohibitory regu- 
lations, but in spite of these regulations and the more energetic 
manner in which they now carry them out, we find that the whole 
of Europe has almost without interruption for the last 12 years 
been a hotbed of foot and mouth disease. The trade of each 
country has been injured to the extent of very many thousand of 
pounds yearly, their stock of cattle, sheep, and swine most seriously 
damaged, more especially their breeding animals. To this must be 
added the various diseases affecting swine which continue to spread 
wider and wider, and last but not least tuberculosis which 
endangers not only the animals but also the health and life of 
mankind. Ever since tuberculosis has been recognised as an 
infectious disease, we find the owners of stock in every country 
using their very best endeavours to remove the diseased cattle 
from their farms and send them out of their districts in order to 
preserve their own healthy stock, by which means they spread and 
disperse the seeds of the disease far and wide. 

Every now and again, individual States do take energetic 
measures to eradicate diseases, for example Belgium against tuber- 
culosis, and Austro-Hungary against swine epizooties, while in most 
of the States measures of this description are, generally speaking, 
wanting. | 

Then again, what organization exists as to veterinary and 
sanitary police in the different States? In one State the Officers 
are sufficiently numerous, in another insufficient, and in their 
technical education on the subject of the laws which regulate the 
spreading of the contagious diseases of animals they are often 
very inadequate in knowledge, ability, and organization. In one 
country they have State officials quite independent of the stock 
owners, in another they are appointed by the Local Authorities 
of the districts. In some countries their salaries being adequate 
they can fulfil their responsible duties satisfactorily to all concer- 
ned and without prejudice, in others their remuneration is so small 
that their first and greatest interest is with their clients and not 
with the State. Europe therefore as a whole is very far from 
possessing what may be termed uniform legislation or a complete 
and properly organized veterinary police. To obtain equality and 
uniformity of legislation and organization such as I have suggested 
must be the first condition laid down in any interstate convention. 

Gentlemen, as an Englishman J am certainly neither a Pro- 
tectionist nor an Agrarian, and I now desire to repeat what I have 
already stated when we last met in Berne. 

Some 60 years ago Great Britain was believed to be free 
from such diseases as cattle plague, pleuro-pneumonia, foot and 
mouth disease, swine fever, and sheep pox. Being a foremost 
country in adopting what is termed a system of free trade with 


102 International Measures against the spread of epizooties. 








all other countries, she opened her ports in the forties for the 
reception of animals from every country in the world. 


As a result of this action on the part of my country, thousands 
of animals, many of which weré diseased, were landed in Great 
Britain and as the trafic increased and the length of the time of 
the voyages by sea and land were reduced, these diseases were 
carried all over Great Britain and eventually to Ireland. The 
consumers in my country, who had up to that time been supplied 
with the choicest meat obtained from our own agriculturists, were 
induced to purchase foreign meat at a lower price, which was the 
produce of inferior animals bought in remote parts of Europe where 
diseases of all kinds were rampant, and no doubt the dealers were 
enabled to purchase these foreign animals at an infinitely lower 
price than they could be purchased in my country. And what 
has been the result? First foot and mouth disease, then pleuro- 
pneumonia were introduced into England and from thence all over 
Great Britain and to Ireland, millions of animals became diseased 
and many thousands died. 


At the time when these diseases were introduced there was 
neither law for the prevention of animal diseases nor any veteri- 
nary organization of any deseription in Great Britain. 


In the year 1865 the much dreaded cattle plague was impor- 
ted by some Russian cattle brought from Reval and landed at 
Hull. The nature of the disease was not recognised on its first 
appearance, as it was unknown tho the Veterinary Profession in 
my country, but it soon spread throughout the whole of Great 
Britain and extended from the most southern part to the north 
of England and subsequently to Ireland, and within the short space 
of less than two years three hundred thousand cattle died or were 
‚killed of the disease, the value of which was certainly not less than 
three millions of money. This represents only the direct loss, the 
indirect losses caused by stoppage of the cattle trade, and the 
increased price of milk throughout the whole of the country in 
consequence of the regulations required to suppress the disease 
has been estimated by some to have been of equal amount. 


I have made a calculation of the losses which have followed 
upon the introduction of pleuro-pneumonia in the year 1842, and 
I have come to the conclusion that the total number of cattle 
which were attacked and were either slaughtered or died between 
that date and the final extinction of the disease in 1898 must 
have been about 160000, in Great Britaiu alone irrespective of 
Ireland, while the number slaughtered as having been in contact, 
amounted to about 80000, making a gross total loss of 240 000 
cattle through the ravages of the disease, their approximate value. 
being about £ 2400000. | 


What the expense of administration by the Local Authorities 
amounted to we do not know, but I find that between the years 


Report of Mr. À. C. COPE, London. 108 


—— — un — ee 


1890 and 1898, during which period the disease was stamped out 
under the immediate direction af the Board of Agriculture’s Officers, 
the total amount spent for Compensation and all the purposes 
was £ 281 797. | 

The extent of the losses which resulted from the importation 
of foot and mouth disease cannot be calculated because they were 
more indirect than direct, some estimated if at ten shillings a head 
for cattle, but in any case it is quite certain that they too must 
be placed at millions of pounds sterling. 

In 1872 and again in 1877 the cattle plague was for a second 
and third time introduced and caused only very losses eompared 
with the first outbreak of 1865-6, because the Government then 
possessed a staff of expert veterinarians who, having gained 
experience during the former outbreak, devised measures for its 
speedy suppression. 

The serious losses which my country had sustained from 
imported Foreign diseases led to the passing of a new Act of 
Parliament in 1878, which compelled the Privy Couneil to issue 
orders prohibiting the importation of all cattle coming from countries 
in which cattle plague existed. This was the first step towards 
prohibition. By another Order of the Privy Couneil every cargo 
of foreign animals was detained 24 and sometimes 48 hours, and 
they were kept under constant supervision by veterinary surgeons 
before release, and if a single case of pleuro-pneumonia all the 
cattle, or foot and mouth disease all the cattle and sheep detected in 
a cargo on arrival, all those animals were slaughtered at the port. 
it was soon discovered however, that even these precautions were 
not sufficient to prevent the introduetion of disease. Pleure-pneu- 
monia was found to be a disease which could not invariably be 
detected in the living animal. It therefore became necessary that 
all caitle arriving from a country infected with pleuro-pneumonia 
should always be slaughtered on the wharf on landing. To prevent 
the introduction of foot and mouth disease, slaughter of all the 
cargo at the park was at first adopted, but it was found that the 
virus of the disease was constantly being earried by mediate con- 
tagion through the butchers, their clothing, boots, implements, and 
the manure, into the cowsheds, and thus causing outbreaks of that 
disease in the interior of the eountry. It therefore beeame necessary 
when foot and mouth disease was prevalent throughout the whole 
of Europe, to prohibit the landing of all live cattle, sheep and 
swine from every part of Europe, to protect our animals from 
that disease. 

In the meanwhile the authorities m Great Britain were not 
inactive. They passed numerous orders and regulations of a most 
strmgent character, which although entrusted to the Local Autho- 
nities were supervised by Officers of the Central Department, a large 
staff of non professionel Inspectors being attached to the Depart- 
ment for this special purpose. One of their duties was to see that 


104 International Measures against the spread of epizooties. 





the farms on which the disease existed were strictly isolated. 
Sometimes whole counties were placed under severe restrictions, 
large numbers of animals were slaughtered both diseased and those 
in contact; in some instances the fodder and straw was either 
burnt, buried or disinfected, a strict supervision was kept over all 
the railway pens and landing places and trucks in which animals 
were carried, the market places were placed in a condition so 
that they could be thoroughly washed and disinfected, and lastly, 
when the disease became confined to a few centres, the clothes and 
boots of the attendants and the attendants themselves if they had 
been in contact with diseased animals, were disinfected, and com- 
pensation on a liberal scale was given to those farmers who had 
been placed under such severe restrictions and whose animals had 
been killed with the object of preventing the spread of disease. 

I refer my colleagues on this particular point to my special 
report on the prevention of foot and mouth disease which I have 
written for the Congress. 

What undoubtedly strengthened the hands of the Department 
most in their endeavour to eradicate the various contagious diseases 
of animals was the change which took place in public opinion as 
regards the absolute necessity for their suppression within the 
county, the chief factor being the closing of the ports against the 
importation of foreign animals. 

It is really surprising how the British public, who, even at 
the present day are strongly in favour of the principle of Free 
Trade, and who are very jealous of the slighfest interference with 
their rights of self control, tradespeople and agriculturist both in 
town and country alike agreed as to the importance of making 
more stringent provisions at the ports, and cheerfully submitted 
to regulations of a most onerous and severe character. 

It has been thus that Great Britain at much sacrifice, which 
not only the agriculturists, but also the public had to bear, suc- 
ceeded in eradicating enlirely three outbreaks of cattle plague, foot 
and mouth disease, and pleuro-pneumonia, and as a result have 
now for many years past reaped the benefit, the flocks and herds 
of my country remaining entirely free from these diseases. Great 
Britain has thus proved that it possesses a code of laws and regu- 
lations for the prevention of epizooties, as well as an organized 
system of veterinary service which have proved to be equal to the 
necessity of the case. 

The United Kingdom of Great Britain and Ireland has passed 
through great trials during the last 50 years, the national property 
having suffered losses during that period of such magnitude that 
they cannot be estimated. And now after these great sacrifices, and 
after having discovered the means of keeping itself free from these 
epizooties, would it not be madness on her part to yield to any 
pressure which would have for its object the withdrawal of the 
prohibition which has been so successful, and in exchange, enter 


Report of Mr. A. C. COPE, London. 105 


into any convention with any State in the world, which has not 
yet succeeded in eradicating these diseases from which she is now 
entirely free? | 

At the present moment I do not think it would be possible 
to find any Government or Parliament or even a single stockowner 
in the whole of the United Kingdom, who would be willing to 
depart a single inch from these now well tested regulations, which 
have been formulated by ihe veterinary experts of the State. 

I can assure you that Great Britain, in spite of its Free Trade 
tendencies, is not inclined to enter into any discussion on the 
subject of International Regulations concerning the cattle trade, 
especially taking into consideration the actual state of infection 
which exists in most countries in Europe, and in view of the 
absence of any legislation, or veterinary organization, which can 
te said to have been successful in hardly any of the European 
tates. 

I think I have shown to the Members of this great and 
important Congress, consisting as it does of the most advanced men 
of Veterinary Science in Europe, that we in England have from 
time to time honestly tried every means in our power to prevent 
the introduction of diseases of animals within certain limits, and as ° 
a result we have found that slaughter at the port of landing has 
altogether failed in its object to prevent the introduction of disease, 
and that no alternative was left to us but to entirely prohibit from 
every country in the world in which a disease capable of being 
transmitted by mediate contagion exists. 

Gentlemen, the further experience which I have gained during 
the last 4 years, when I last had the honour and pleasure to meet 
you at the International Congress at Berne, has convinced me that 
the only efficacious means by which we in England, and you on 
the Continent can hope to protect your agriculturists and the 
public against the incalculable losses which are caused by these 
constantly recurring outbreaks of contagious diseases in animals, 
“is to close your frontiers and entirely prohibit the movement of 
all susceptible animals across those frontiers’. It was from this 
standpoint that I argued my case at Berne in 1895, and I retain 
the same opinions which I then held. I am entirely opposed to 
any attempt being made to formulate International Regulations, 
for facilitating in any manner the movement of animals from one 
infected State to another. I am convinced you will find that no 
regulations can be framed which will prove to be successful, and 
A attempted they will, as they did in our case, eventually break 
own. 

With the utmost respect, I venture to state that in my opinion 
the European States have a great, important and difficult task 
before them, before they can free their countries from all the 
contagious diseases of animals to the same extent as we in Eng- 
land, and until they have eradicated those diseases, wich can be 


106 International Measures against the spread of epizooties 


———— nn — —— 





easily transmitted by persons and substances, no convention can 
with safety be made between one State and another for an Inter- 
national Trade in animals. 


Until that time arrives, I strongly advise all the Members 
of this Congress or any other Congress, to decline to approve 
of Resolution ‘“A” on the programme, and also of any motions 
which are in any way connected with it. This is the propo- 
sition which I, with the utmost confidence, ask the distinguished 
Members of this International Congress of 1899 to approve, 
and if you do so, Iam convinced that you will be benefactors 
not only to the agriculturists all over the Continent, but 
indirectly, also to the human race. 


107 


Bericht von A. C. Cope 


Vetermär-Sektionsvorstand im Landwirtschaftsministerium in London. 


(Übersetzung von Dr. Lydtin, Baden-Baden.) 


ie tierärztlichen Kongresse zu Brüssel 1883, zu Paris 
1889 und zu Bern 1895 haben die Frage der Verhütung 
von Viehseuchen, die im Gefolge des internationalen 
Viehverkehrs erscheinen, sehon eingehend behandelt. 
Sie haben auch Regeln aufgestellt, bei deren Beob- 
achtung es möglich sein sollte, Verschleppungen von 
Viehseuchen von einem Lande in das:andere zu verhindern. 

Es sind Vereinbarungen vorgeschlagen, die zwischen den 
einzelnen Staaten über den Viehverkehr und über die seuchen- 
polizeilichen Maßnahmen, um ihn unschädlich za machen, abge- 
schlossen werden sollen. 

Die Vorschläge, welche für den Abschluß solcher Verträge 
von mehreren hervorragenden Berichterstattern gemacht wurden, 
haben großen Beifall bei den Kongreßmitgliedern gefunden. Sie 
verdienten ihn auch, weil sie mit großer Sachkenntnis und mit 
emsigem Fleiße ausgearbeitet waren. 

Wir baben aber erlebt, daß die Vorschläge bisher wenig 
Berücksichtigung seitens der Regierungen gefunden haben. | 
_ Es sind zwar Seuchenkonventionen zwischen der Schweiz und 
Osterreich-Ungarn, zwischen diesem und dem Deutschen Reiehe, 
und zwischen Ungarn und Serbien abgeschlossen worden. Das 
zwischen dem Deutschen Reich und Osterreich-Ungarn am 
6. Dezember 1891 abgeschlossene Viehseuchen-Ubereinkommen ist 
geradezu als mustergiltig zu bezeichnen. 

Aber wir haben auch erlebt, daß die Seuchenkonventionen 
wieder gekündigt wurden (wie die zwischen Schweiz und Österreich), 
oder daß der Viehverkehr zwischen den Vertragsreichen nicht blos 
witweise, sondern nahezu dauernd beschrankt, ja vollstandig ge- 
hemmt wurde, als sich gezeigt hatte, da& eine ansteckende Tier- 
krankheit von einem Lande in das andere verschleppt worden war. 

Die Erfahrungen, welche bisher mit den internationalen 
Seuchenübereinkommen gemacht wurden, ermutigen nicht, vorerst 
diesen Weg zur Unschädlichmachung des internationalen Vieh- 






137% 


108 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


verkehrs weiter zu verfolgen. Die Regierungen werden es viel- 
mehr entschieden vorziehen, die Grenzen ihrer Staaten, unabhängig 
von einander, durch eigene Maßregeln gegen die Einschleppung 
von Viehseuchen zu schützen. Es giebt wohl kein Land, das im 
Viehseuchenwesen Ordnung geschafft hat, welches nicht besondere 
Vorschriften über Ein-, Aus- und Durchfuhr von Tieren erlassen hätte. 

Das Vorgehen jedes Landes ist immer von gewissen Be- 
dingungen geleitet worden. Infolge der großen Nachfrage nach 
Schlachtvieh haben z. B. verschiedene Länder die Einfuhr dieses 
erleichtert, während da, wo die Viehzucht in Blüte steht, das Land 
die Bedürfnisse der Nachbarländer durch die Ausfuhr befriedigt; 
ebenso findet ein Austausch von Zugvieh zwischen einzelnen 
Ländern statt. Außerdem bewegt sich ein bedeutender Handel 
mit Zuchtvieh von hohem Wert von einem Lande in das andere. 
Die Haupterleichterung für diesen internationalen Viehhandel ist 
in der geographischen Lage der betreffenden Länder zu erblicken, 
und aus den oben erwähnten Gründen wäre es außerordentlich 
schwierig, diesen Handel gänzlich zum Stillstand zu bringen. Es 
ergiebt sich aus den obigen Bemerkungen, daß eine einheitliche 
Regelung dieses Verkehrs zur Zeit nicht zu erreichen ist, und daß 
die meisten Staaten noch lange nicht die Vorbedingungen für die 
Regelung des internationalen Viehverkehrs erfüllen. 

Der Brüsseler und der Pariser Kongreß haben als eine durch- 
aus notwendige Bedingung für das Zustandekommen einer Regelung 
erklärt, dass jeder der beteiligten Staaten eine für die möglichst 
baldige Unterdrückung der Tierseuchen geeignete Organisation des 
Veterinärwesens schafft. 

Welcher der kontinentalen Staaten kann nachweisen, daß 
seine Organisation des Veterinärwesens, seine Gesetzgebung 
lückenlos sei? Mir scheint, keiner. Sehen wir nicht aus den 
Seuchenberichten der einzelnen Länder, daß Seuchen, wie die 
Lungen- und die Aphthenseuche, welche ebensowohl ausrottbar sind 
wie die Rinderpest, immer noch auftreten, wenn auch weniger 
häufig als früher. Österreich-Ungarn ist kräftig gegen die Lungen- 
seuche vorgegangen und mit bestem Erfolge. Im Deutschen Reich 
herrscht sie in der Provinz Sachsen fort, wo man, statt sie auszu- 
rotten, sie durch die Schutzimpfung unschädlich machen will. In 
Frankreich fehlt es überhaupt an zweckmäßigen Maßregeln gegen 
die Seuchen und an einem schneidigen Vollzug der gegebenen. 
Man braucht nur die monatlichen Berichte dieses Landes zu lesen, 
und man wird daraus ersehen, daß, mit Ausnahme der Rinder- 
pest, in Frankreich zur Zeit jede bekannte Art von Viehseuchen 
vorhanden ist. 

Und wie sieht es mit der Maul- und Klauenseuche aus? 
Sperren sich die Staaten nicht abwechselnd wegen derselben gegen- 
seitig ab? Trotz der Verbesserung und Vervollkommnung der 
Vorschriften und der schärferen Art ihrer Durchführung sehen wir 
die europäischen Staaten, seit 12 Jahren fast ununterbrochen, von 





Bericht von A. C. Cope, London. 109 


der Maul- und Klauenseuche heimgesucht und um Hunderte von 
Millionen in ihren Rinder-, Schaf- und Schweinebeständen, sowie 
in ihrer Viehzucht und in ihrer Viehausfuhr geschädigt. 

Dazu kommen die Schweineseuchen, die sich mehr und mehr 
ausbreiten, die Geflügelcholera und zuletzt, nicht die geringste unter 
den Seuchen, die Tuberkulose, welche nicht allein die Tiere, sondern 
auch die Gesundheit und das Leben des Menschen gefährdet. 

Seit die Tuberkulose als ansteckende Krankheit erkannt ist, 
sehen wir, wie die Viehbesitzer in jedem Land bestrebt sind, das 
tuberkulöse Vieh über die Grenze des Gutes, bezw. des Landes zu 
schaffen, um den eigenen Bestand zu säubern, wobei sie aber den 
Samen der Seuche weithin verbreiten und verstreuen. 

Wenn auch einzelne Staaten vorgehen, wie z.B. Belgien gegen 
die Tuberkulose und Osterreich-Ungarn gegen die Schweineseuchen, 
so fehlt es in den übrigen an ähnlichen: Maßnahmen. 

Wie steht es mit den Organen der Veterinärpolizei in den 
verschiedenen Staaten? In einem sind sie in der Zahl ausreichend, 
in einem andern ungenügend und stehen, was ihre technische 
Ausbildung in den Gesetzen zur Bekämpfung der Viehseuchen be- 
tnfft, noch auf sehr verschiedenen Stufen des Wissens, des Könnens 
und der Disziplin. Hier sind sie Staatsbeamte, vom Viehbesitzer 
unabhängig, dort sind sie von Gemeinden oder Kreisen angestellt. 
An einem Orte werden sie im Gehalte so gestellt, daß sie ohne 
Rücksicht auf Nebeneinkommen ihre schweren Pflichten erfüllen 
können, an anderen haben sie bei der Ausübung dieser mit den 
rücksichtslosesten Interessen ihrer Klienten zu rechnen. 

Von einer einigermaßen gleichmäßigen Gesetzgebung und 
Organisation der Veterinärpolizei in Europa sind wir daher noch 
weit entfernt. 

Und doch soll gerade die Gleichartigkeit und die Gleich- 
mäßigkeit der berührten Gesetzgebung und Organisation die Vor- 
bedingung zu internationalen Übereinkommen sein! | 

Meine Herren, als Engländer bin ich gewiß weder Schutz- 
zôliner noch Agrarier. 

Ich wiederhole, was ich bereits in Bern ausgeführt habe. 

Vor etwa 60 Jahren hielt man Großbritannien für frei von 
Rinderpest, Lungenseuche, Maul- und Klauenseuche, Schweine- 
seuche und Schafpocken. Als die führende Nation des Freihandels 
öffnete sie in den vierziger Jahren ihre Häfen für den Viehverkehr 
jedem andern Lande der. Welt. | 

Die Folge dieses Vorgehens war, daß Tausende, zum großen 
Teil kranker Tiere in Großbritannien ausgeschifft wurden ; mit der 
Ausdehnung des Verkehrs und der Verkürzung der Transportdauer 
wurden diese Krankheiten über ganz Großbritannien und Irland 
verbreitet. Man veranlaßte die englischen Konsumenten, die bis 
dahin von englischen Landwirten mit ausgezeichnetem Fleische ver- 
sehen worden waren, das billigere fremde zu kaufen. Dies stammte 
jedoch von minderwertigen, in entlegenen und verseuchten Teilen 


110 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


Europas verkauftem Vieh, das die Händler zweifellos erheblich 
billiger erstehen konnten, als es in meinem Vaterland möglich ge- 
wesen wäre. Und was war die Folge? 

Zunächst wurde die Maul- und Klauenseuche, dann die Lungen- 
seuche in England eingeführt und von da über ganz Großbritannien 
und Irland verbreitet. Millionen von Tieren erkrankten und viele 
gingen zu Grunde. Es gab damals weder ein Seuchengesetz, noch 
eine Veterinärorganisation in Großbritannien. 1865 kam die Rinder- 
pest,. die mit russischem Vieh in England landete, hinzu. 

Anfangs wurde die Krankheit, da sie den Tierärzten meines | 
Vaterlandes fremd war, nicht als Rinderpest erkannt; sie verbreitete 
sich bald von der Süd- bis zur Nordgrenze Englands und fand 
auch Eingang in Irland, so daß in der kurzen Zeit von kaum zwei 
Jahren ungefähr 300000 Stück Vieh starben, was einem Verlust | 
von etwa 60 Millionen Mark (— 3 Millionen £) entspricht. Doch 
ist das nur der unmittelbare Verlust. Der durch die Viehverkehr- 
verbote, die höheren Milchpreise u. s. w. verursachte Schaden dürfte 
diesen Betrag gleichfalls erreichen. 

Eine Berechnung der Viehverluste infolge der Einschleppung 
der Lungenseuche in England 1842 :ergiebt, daß bis zu ihrer voll- 
ständigen Ausrottung im Jahre 1898 in Großbritannien allein, 
Irland ausgenominen, .beiläufig 160 000 Stück, die erkrankt und 
80 000, welche der Ansteckung verdächtig wären, getötet wurden, 
zusammen also 240 000 Stück im Werte von # 2400000 verloren 
gingen. 

Von 1890 bis 1898, während des Hauptkampfes gegen die 
nun unterdrückte Seuche, sind aus der Staatskasse 281797 zu 
ihrer Tilgung verausgabt worden. | 

Die durch die Maul- und Klauenseuche entstandenen Verluste 
sind schwieriger zu berechnen, weil sie keine direkten sind. Wenn 
man aber nur 10 sh. — 10 .# Schaden für jedes erkrankte Stück 
annimmt, so berechnet er sich auf mehrere Millionen #. 

In den Jahren 1872 und 1877 wurde die Rinderpest von 
neuem eingeschleppt; doch waren die Verluste, verglichen mit denen 
der Jahre 1865, 1866, gering, da die Regierung nun erfahrene 
tierärztliche Beamte. besaß, die alsbald entsprechende Bekämpfungs- 
maßregeln veranlaßten. 

Die schweren, durch Vieheinfuhr verursachten Verluste führten 
1878 zu einem Gesetz, welches die Einfuhr von Vieh aus allen 
Ländern, in welchen die Rinderpest herrscht, verbot. Das war 
der erste Schritt zur Absperrung überhaupt. 

Eine andere Verordnung besagte, daß jeder ausländische Vieh- 
transport 24 bis 48 Stunden unter Aufsicht von Tierärzten in 
(Quarantäne zu stehen habe. Bei irgend welchem Anzeichen von 
Lungen-, oder Maul- und Klauenseuche war die ganze Ladung im 
Hafen zu schlachten. 

Bald erkannte man aber, daß diese Maßnahmen keinerlei 
Schutz gegen die Einführung von Krankheiten bieten. Man fand, 








Bericht von A. C. Cope, London. 111 


— - oo rn ern 


daß die Lungenseuche nicht immer am lebenden Tiere festgestellt 
werden konnte. So ging man denn notgedrungen zu der schützen- 
deren Maßregel über, alles Vieh, welches aus Ländern, in denen 
die Lungenseuche berrschte, kam, bei der Landung abzuschlachten. 


Um die Einschleppung der Maul- und Klauenseuche zu ver- 
hindern, griff man zunächst zur Abschlachtung, entdeckte jedoch, 
daß der Ansteckungsstoff durch giftfangende Gegenstände, durch 
Kleider und Schuhwerk und somit auch durch Personen, ferner 
durch Dung ins Innere des Landes ein- und weitergeschleppt wurde. 


Als nun die Maul- und Klauenseuche in ganz Europa herrschte, 
mußten wir, um uns vor dieser Krankheit zu schützen, die Einfuhr 
von Vieh überhaupt verbieten. 

Inzwischen war man im Inlande nicht unthätig geblieben. 
Es wurden zahlreiche Gesetze und Verordnungen einschneidender 
Art ausgeschrieben, deren Vollzug zwar in die Hand der Orts- 
behörden gelegt war, aber von den Inspektoren des Centraldepar- 
tements, die diesem hierzu beigegeben waren, überwacht wurde. 
Die Inspektoren hatten vor allem darauf zu achten, daß die infizierten 
Gehöfte streng abgesperrt blieben. Manchmal wurden ganze Graf- 
schaften abgesperrt, Massentötungen angeordnet und das Abbrennen 
von Ställen, Futter und Stroh und die gründlichste Desinfektion 
der Aufenthaltsorte der Tiere und unter solchen nicht blos der 
Ställe und Schuppen, sondern auch der Eisenbahnwagen, Markt- 
plätze, endlich der Kleider und des Schuhwerkes von Personen 
und dieser selbst, wenn sie mit kranken Tieren in Berührung ge- 
kommen waren, verfügt; auch schreckte man nicht vor einer aus- 
reichenden Entschädigaug der Viehbesitzer, welche durch die Seuchen 
und ihre Bekämpfung Schaden erlitten hatten, zurück. 


Ich verweise hier auf meinen Bericht über die Bekämpfung 
der Maul- und Klauenseuche. 

Was jedenfalls die Bemühungen des Centraldepartements zur 
Ausrottung der Seuchea im Binnenlande am meisten gefördert hat, 
war der Umschwung der öffentlichen Meinung zu gunsten der 
völligen Absperrung unserer Häfen gegen die Vieheinfuhr. Es ist 
geradezu merkwürdig, wie die Engländer, die dem Freihandels- 
prinzip bis auf den heutigen Tag huldigen und sonst keinen Eingriff 
in das eigene Verfügungsrecht dulden, heute alle, Stadt- und Land- 
leute, Gewerbetreibende und Landwirte, in Angelegenheiten der 
Viehseuchen die strengste Hafensperre verlangen und sich den ein- 
schneidendsten Maßnahmen freudig unterwerfen. 

So hat es denn Großbritannien mit außerordentlichen Opfern, 
die alle Einwohner, nicht nur die Landwirte, zu tragen hatten, 
dahin gebracht, sein Gebiet von den drei Seuchen vollständig zu 
ere und jetzt schon mehrere Jahre hindurch sauber zu er- 

ten. 

Großbritannien hat somit bewiesen, daß es eine wirksaine 
Seuchengesetzgebung und eine tüchtige Veterinärpolizei-Organisation 





112 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


besitzt. Es hat in den letzten 40 Jahren harte Prüfungen bestanden. 
Das Volksvermögen erlitt unermeßliche Verluste. 

Und jetzt, nachdem es so große Opfer gebracht und endlich 
den richtigen. Weg zur Freiheit von Seuchen gefunden hat, soll es 
das Hauptmittel zu seiner Befreiung, den vollständigen Abschluß 
gegen die Vieheinfuhr, wieder aufgeben, um eine Seuchenkonvention 
mit Staaten abzuschließen, welche es noch nicht vermocht haben, 
sich von Viehseuchen zu säubern? 

Sie werden weder die englische Regierung noch das Parlament, 
ja nicht einen einzigen Viehbesitzer der Vereinigten Köni»reiche 
bereit finden, von den bewährten Maßregeln nur einen Zoll breit 
abzugehen. 

Großbritannien kann trotz seiner freihändlerischen Tendenzen 
bei der dermaligen Verseuchung und bei dem gegenwärtigen Stande 
der Gesetzgebung und der Organisation der Veterinärpolizei in den 
europäischen Staaten auf eine Beratung internationaler Regelung 
des Viehverkehrs und des Seuchenwesens nicht eingehen. 

Ich glaube, ich habe den Mitgliedern dieses großen, aus den 
ersten Autoritäten auf dem Gebiete der Tierheilkunde bestehenden 
Kongresses gezeigt, daß wir Engländer von Zeit zu Zeit redlich 
alle möglichen Mittel versucht haben, um die Einschleppung zu 
beschränken; das Abschlachten im Hafen hat sich dabei als gänz- 
lich unzureichend erwiesen, und es blieb uns nichts anderes übrig, 
als der vervollkommene Abschluß gegen jedes Land, in dem eine 
Viehseuche herrscht. | 

Meine Herren, die in den vier Jahren seit dem Berner Kongresse 
gesammelten Erfahrungen haben mir gezeigt, daß man nur durch 
völlige Absperrung Landwirte und Publikum vor den unabsehbaren 
Verlusten durch Viehseuchen schützen kann. Ich, meinerseits, muß 
jeden Versuch der Erleichterung des internationalen Viehverkehrs 
zwischen verseuchten Staaten ablehnen. Es werden sich schwerlich 
wirksame Maßregeln finden lassen, und wenn auch theoretisch be- 
gründet, so werden sie gelegentlich in der Praxis versagen. 

Ich stimme gegen jeden Versuch, z. Z. internationale Seuchen- 
konventionen herbeizuführen. Ich bin der Meinung, daß die 
europäischen Staaten noch vieles zu thun haben, bis sie als seuchen- 
frei gelten können. Haben sie sich von leicht übertragbaren Vieh- 
seuchen gesäubert, dann können, wenn sie überhaupt noch 
notwendig sind, Verträge über den Viehverkehr zwischen den ein- 
zelnen Staaten abgeschlossen werden. 

Bis zu dieser Zeit bitte ich den Kongress, die Erledigung 
des Gegenstandes A der Tagesordnung und alle diesbezüg- 
lichen Anträge vorerst zu vertagen. 

Ich bitte die verehrlichen Mitglieder des Kongresses, diesem 
Vorschlag Ihre Zustimmung zu schenken. Sie werden, nach 
meiner Meinung, dadurch nicht nur allen Landwirten des 
Kontinents, sondern mittelbar auch dem ganzen öffentlichen 
Wohle einen Dienst erweisen ! 





113 


Rapport de M" A. C. COPE 


Chef du service vétérinaire au Ministère de l’Agriculture à Londres. 


(Traduit par le docteur A. LIAUTARD, Directeur de }’,, American Veterinary College‘ 
à New-York.) 





a question de la prévention de toute propagation des 
maladies contagieuses par le trafic des différentes espèces 
d'animaux fut discutée d’une manière générale aux trois 
derniers Congrès. Des résolutions furent adoptées, mais 
leur exécution, si elle eut eu lieu, n’aurait pu rendre 
impossible l'introduction de ces maladies d’un pays dans 
un autre. Tl fut proposé que certaines regulations importantes 
fussent établies entre les divers Etats d'Europe au sujet du trafic 
des animaux au point de vue de l’organisation d’une police vété- 
rinaire pour empêcher l'importation de toute maladie. 

Les propositions faites par plusieurs représentants éminents, 
furent fortement approuvées par presque tous les membres du 
Congrès. Grand crédit est dû à leurs auteurs pour la grande valeur 
des rapports qui furent fournis et pour la grande quantité de 
connaissances techniques dont ils donnèrent les preuves et qu'ils 
ont dû obtenir par un laborieux travail. 

Mais l’expérience a prouvé que jusqu’à présent ces propositions 
précieuses n'ont reçu que peu ou point d'attention de la part des 
divers Gouvernements. 

N est vrai que certaines conventions ont été conclues au sujet 
du commerce de bestiaux international entre la Suisse et l’Autriche- 
Hongrie, entre la dernière et l’Allemagne et entre la Hongrie et la 
Serbie. Celle qui fut conclue entre l’Autriche-Hongrie et l'Empire 
d'Allemagne, le 5 décembre 1891, peut être considérée comme parfaite 
pour les parties intéressées. 

On a néanmoins remarqué que quelques-unes de ces conven- 
tions ont été suspendues, par exemple celle entre la Suisse et l'Autriche, 
ou encore que le trafic du bétail entre les dits Etats avait été ou 
temporairement restreint ou défendu, quand il avait été prouvé 
qu'une maladie infectieuse avait été transportée par les animaux 
d'un pays dans l’autre. Notre expérience sur ces sortes d’arrange- 
ments, concernant les épizooties, ne nous encourage pas à espérer 
que le trafic international des animaux puisse exister avec un 


8 





114 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


certain degré de sûreté, et il est certain que tous les Gouvernements 
préféreront infiniment protéger leurs frontières d’une manière in- 
dépendante, avec leurs propres mesures, pour empêcher l'introduction 
de maladies épizootiques. Il n’y a pas un Etat en Europe, qui, 
ayant pris des mesures concernant cette question, n'ait quelques 
règlements spéciaux au sujet de l'importation, de l'exportation ou 
du transit des animaux; mais ce qui a été fait par chaque pays, a 
toujours été réglé suivant de nombreuses circonstances. Il y a des 
pays qui facilitent l'importation pour répondre aux besoins des 
demandes de la consommation alimentaire. D’autres, ayant un sur- 
plus de population animale, exportent pour subvenir aux besoins 
des autres. Et un mouvement d'importation et d'exportation a lieu 
sur les bêtes de trait entre presque tous les Etats européens. Il en 
est de même pour des animaux d’une grande valeur destinés à la 
reproduction. Les facilités pour permettre ces échanges internationaux 
d'animaux sont considérablement aidées par la position géographique 
des pays d'importation et d'exportation, et pour les raisons que 
j'ai déja données, souvent il serait extrêmement difficile d'empêcher 
complètement ce mouvement constant entre les diverses contrées. 
D’après ces remarques il est évident qu’une régulation uniforme du 
trafic des animaux n'a pas encore été trouvée et qu'aucun des 
Etats n’a jusqu'à présent rempli les premières conditions de sûreté, 
sur lesquelles peut reposer et être conduit un trafic international. 
Les Congrès de Bruxelles et de Paris déclarèrent comme con- 
dition absolument essentielle de l'établissement de cette union 
qu'il serait admis par les Etats contractants que chacun d’eux 
aurait son corps spécial de vétérinaires et une organisation, lui 
permettant d'éteindre,' avec la plus grande rapidité possible, toute 
éruption de maladie contagieuse parmi les animaux.“ 

Y a-t-il un des Etats du Continent qui puisse affirmer que 
son service vétérinaire sanitaire remplit, à présent, toutes ces con- 
ditions? Je ne le crois pas. 

Ne voyons-nous pas par les rapports sur les maladies des 
animaux, publiés dans presque tous les pays d'Europe, que les 
maladies qui affectent les bovins, les moutons, les porcs et les 
solipèdes, y sont à l’état permanent, et que même la peripneumonie 
et la fièvre aphteuse, qui, nous le savons tous, peuvent être éteintes 
aussi bien que la peste bovine, réapparaissent encore, quoique moins 
fréquemment qu'il y a quelques années. L’Autriche-Hongrie a pris 
de sérieuses mesures contre la péripneumonie, lesquelles ont donné 
d’assez bons résultats, — mais pour l'Allemagne, cette maladie continue 
à sévir dans la province de Saxe, où, au lieu de s’en débarrasser 
par le système du „stamping out“, on a fait de vains efforts pour 
l'éteindre par l’inoculation préventive. Pour la France, malgré tous 
ses droits sérieux vis-à-vis des progrès des sciences, elle semble 
encore plus en arrière sur ce point qu'aucune autre nation éclairée, 
tant pour les connaissances pratiques que pour l’action énergique, 
concernant les maladies épizootiques. II n'y a qu’à lire le Bulletin 





Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 115 


publié mensuellement dans ce pays pour voir que, la peste bovine 
exceptée, on y trouve actuellement toutes les maladies contagieuses 
et infectieuses des animaux. 


Considérons la situation de la fièvre aphteuse dans les divers 
Etats de l'Europe. Chaque pays, à intervalles irréguliers, s’isole de 
ses voisins par des règlements de prohibition; malgré lesquels et 
la manière énergique dont ils sont exécutés, nous voyons l'Europe 
être, depuis une douzaine d'années, presque sans interruption, le 
foyer de la fièvre aphteuse. Le trafic de chaque pays a perdu an- 
nuellement plusieurs milliers de Livres Sterlings et les bovins, les 
moutons, les porcs et plus spécialement les reproducteurs ont 
souffert énormément. Ajoutons à cela les maladies qui s'étendent 
de plus en plus sur l'espèce porcine; et pour finir la tuberculose, 
bien qu’elle ne soit pas la moindre et menace non seulement les 
animaux, mais encore la santé et la vie de l’homme. Depuis que 
la tuberculose a été reconnue être une maladie infectieuse, les 
propriétaires d'animaux s'efforcent dans chaque pays de débarrasser 
leurs exploitations des sujets malades afin d’éviter la contamination 
de ceux encore sains. Ainsi se répand et se sème dans toutes les 
directions le germe de la maladie. 


De temps à autre, chaque Etat prend des mesures particulières 
sévérement appliquées pour éteindre une maladie, par exemple 
l’Autriche-Hongrie contre les épizooties porcines, et la Belgique contre 
la tuberculose; mais des mesures similaires, prises simultanément 
dans presque tous les Etats, ne se rencontrent généralement pas. 


De plus, quelle organisation de police vétérinaire sanitaire 
existe-t-il dans les différents Etats? Dans un, les agents officiels 
sont en nombre suffisant, dans un autre, il n’y en a pas assez; et 
leur éducation technique au point de vue légal et concernant leurs 
connaissances, leurs talents et leur organisation pour l'éradication 
des maladies contagieuses des animaux sont souvent très inférieures. 
Dans un pays, il y a des agents officiels, indépendants des pro- 
pnétaires d'animaux; dans un autre, ils sont nommés par les au- 
torites locales du district. Dans quelques pays, ils sont bien remu- 
nérés et peuvent remplir leurs fonctions d’une manière satisfai- 
sante paur tous et sans perte pour eux; dans d’autres, leurs ré- 
munération est tellement minime que leur premier et leur plus 
grand intérêt est celui de leur client et non celui de l'Etat. Con- 
sequemment l’Europe, prise en bloc, est très loin de posséder ce 
que l’on pourrait appeler une législation uniforme ou une police 
vétérinaire convenablement organisée. Obtenir égalité et uniformite 
de legislation et d'organisation, remplissant le but dont j'ai parlé, 
doit être la première condition à exposer devant une réunion 
internationale quelle qu’elle soit. 

Messieurs, comme Anglais, je ne suis certainement ni un pro- 
tectioniste ni un agrairien, et je désire répéter ici ce que j'ai déjà 
avancé lorsque nous nous rencontrâmes à Berne. 


116 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


Il y a environ 60 ans, on croyait la Grande-Bretagne exempte 
de maladies telles que la peste bovine, la peripneumonie, la 
fièvre aphteuse, la fièvre porcine et la clavelée. Une des premières 
à adopter ce que l'on appelle „le libre échange“ (free trade) avec 
toutes les autres nations, elle ouvrit ses ports vers 1840 pour ad- 
mettre les animaux de tous les pays du monde. 

Le résultat de cette ligne de conduite de mon pays fut le 
débarquement de milliers d'animaux dont beaucoup étaient malades, 
et comme le commerce prenait d'autant plus d'extension que augmen- 
taient la facilité et la rapidité des transports par mer et par terre, 
les maladies furent transportées par toute la Grande-Bretagne et 
ensuite en Irlande. 

Les consommateurs de mon pays, qui jusqu'alors n'avaient eu 
à leur disposition que l’excellente viande livrée par nos agriculteurs, 
se virent offrir et achetèrent des viandes d’un prix et d’une qualité 
inférieurs, provenant d'animaux d'importation que les vendeurs se 
procuraient des parties les plus éloignées de l'Europe, où sévissaient 
des maladies de toute espèce. L'introduction de ces animaux, 
achetés à bas prix, amena celle de la fièvre aphteuse d'abord, en- 
suite de la péripneumonie, qui d'Angleterre se répandirent dans 
toute la Grande-Bretagne et en Irlande. Des millions d'animaux 
furent contaminés ; beaucoup moururent. 

A l’époque de l'introduction de ces maladies, il n’y avait en 
Grande-Bretagne ni loi pour en restreindre les effets, ni aucune 
organisation vétérinaire pour les combattre. 

En 1865, l'horrible peste bovine fut importée par quelques 
transports de bestiaux russes venant de Reval et débarqués à Hull. 
Cette maladie, encore inconnue de nos vétérinaires, ne fut pas 
reconnue à sa première apparition, elle se répandit rapidement 
jusqu'aux extrémités méridionales et septentrionales de la Grande- 
Bretagne et bientôt gagna l'Irlande. Dans un laps de temps relative- 
ment court, moins de deux ans, 300 000 bêtes à cornes moururent 
ou durent être abattues. La perte pécuniére ne fut pas inférieure 
a 3000000 de Livres Sterling comme perte directe; mais l'arrêt du 
trafic des bestiaux, l'augmentation du prix des laitages et d’autres 
perturbations, provenant des règlements imposés pour la suppression 
de l’épizootie, causèrent une perte indirecte, estimée par quelques 
économistes à une somme égale. 

J’ai calculé les pertes de bétail que la Grande-Bretagne, l'Ir- 
lande exceptée, a subies depuis la première apparition de la pleu- 
ro-pneumonie contagieuse, en 1842 jusqu’à son extinction en 1898. 
Elles s'élèvent à 160000 têtes, ayant été atteintes, et 80000, abattues 
comme contaminées, au total de 240000 animaux avec une perte 
de 2400000 de Livres Sterling. Quelles furent les dépenses de l'admini- 
stration et des autoritées locales, je l’ignore; mais j'ai appris que la 
lutte, engagée contre l’épizootie et conduite de 1890 à 1898 par le 
Ministère de l'Agriculture lui-même, a coûté à la caisse de l'Etat 
au moins 281797 Livres Sterling. 


Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 117 


Quant aux pertes causées par la fièvre aphteuse, elles sont 
difficiles à calculer, parce qu'elles sont plus indirectes que directes, 
Mais, en estimant le dommage que la maladie cause par tête rien 
qu'à 10 shillings (12,50 fres.), on arrivera à une somme de plu- 
sieurs millions de Livres Sterling. 


En 1872 et en 1877, la peste bovine fit une troisième ap- 
parition, mais causa des pertes relativement faibles, comparées à 
celles de la première invasion de 1865—66; car alors, le Gouver- 
nement possédait un corps de vétérinaires experts qui, profitant de 
l'expérience acquise pendant la première épizootie, prirent les me- 
sures nécessaires à l'éradication rapide du fléau. 

Les pertes immenses, que mon pays a eu à supporter par 
suite de l'importation de maladies de l'étranger, eurent pour effet 
la promulgation, en 1876, d’une nouvelle loi du Parlement, obligeant 
le Conseil Privé à donner des ordres pour interdire l'importation 
de tout bovidé, venant d'un pays où sévissait la peste bovine. Ce 
fut le premier pas vers la prohibition. Par une autre ordonnance 
du Conseil Privé, tout chargement de bétail étranger fut soumis à 
une quarantaine de 24 et quelquefois de 48 heures et de plus était 
soumis à un contrôle vétérinaire constant, jusqu’à ce que tous les 
animaux fussent enlevés; et si un cas de fièvre aphteuse ou de 
péripneumonie y était découvert, toutes les bêtes, le composant, 
étaient immédiatement abattues dans le port. Mais on reconnut 
bientôt l'insuffisance de cette mesure pour empêcher l'introduction 
de la peripneumonie. On constata qu'elle ne pouvait pas toujours 
être reconnue sur l’animal vivant. Alors il devint nécessaire d’abattre, 
sur le quai de débarquement, tout bétail venant d’un pays infecté 
de cette maladie. Pour empécher l'introduction de la fièvre aph- 
teuse, l'abattage fut d’abord adopté, mais on découvrit bientôt que 
le virus de cette maladie était constamment propagé par contagion 
médiate par les bouchers, leurs vêtements, leurs chaussures, les 
instruments et le fumier des étables et qu'il en résultait des 
eruptions de la maladie dans l’intérieur du pays. 


C'est alors que, pour nous protéger, il devint nécessaire de 
prohiber le débarquement de tout bovidé, mouton ou porc de 
n'importe quelle partie de l'Europe, puisque la maladie y existait 
partout. 

Entre temps, les autorités de la Grande-Bretagne ne restèrent 
pas inactives; on mit à exécution un grand nombre de lois et de 
décrets. On édicta des règlements energiques; les autorités locales 
furent sévèrement surveillées par le Département central au 
moyen d'un corps nombreux d’inspecteurs, nommés à cet 
effet. Un de leurs devoirs était de veiller à la stricte isolation des 
foyers épizootiques. Quelquefois, des comtés entiers furent placés 
sous le régime restrictif du règlement sanitaire. Les animaux ma- 
lades et ceux qui avaient été en contact avec eux furent abattus; 

quelques cas, on brüla la paille et les fourrages ou bien on les 


118 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international 


enterra ou les déinfecta. On organisa une surveillance rigoureuse 
vis-à-vis des étables ou parcs à bestiaux des gares; les lieux de 
débarquement, les wagons, les emplacements des marchés furent 
installés de façon à ce que leur nettoyage et leur désinfection 
fussent rapidement et complètement assurés, et finalement, lorsque 
l’epizootie ne comptait plus que quelques foyers, les vêtements, 
les chaussures des personnes, qui soignaient les animaux, ces per- 
sonnes elles-mêmes furent assujetties à des désinfections systéma- 
tiques. Enfin des indemnités libérales furent accordées aux agri- 
culteurs chez lesquels ces mesures restrictives avaient été prises et 
dont les animaux avaient été abattus pour enrayer l'extension de 
l’épizootie. 

Sur ce point, permettez-moi de vous renvoyer a mon rapport 
spécial sur la prévention de la fièvre aphteuse que j'ai adressé à 
ce Congrès. 


Evidemment, ce qui a le plus aidé le Gouvernement dans les 
efforts qui ont été faits pour la suppression des maladies épizoot- 
iques, c'est le revirement qui s’est opéré dans l'opinion publique 
au sujet de la nécessité absolue de la fermeture de nos ports à 
l'importation des animaux, pour obtenir l'extinction absolue des 
dites maladies dans l'intérieur du pays. 


Il est vraiment surprenant de voir comment le peuple anglais, 
encore aujourd'hui si libre-échangiste, si disposé à prendre ombrage 
de la plus légère intrusion dans ses droits de Self Control, com- 
mercants et agronomes, citadins et ruraux tombérent d'accord sur 
l'importance des précautions les plus rigoureuses à prendre dans 
les ports, et se soumirent de bonne grâce à l'observation des règ- 
lements les plus sévères et à leur ennuyeuse et coûteuse exécution. 


C'est ainsi qu'après tant d'immenses sacrifices, supportés aussi 
bien par le grand public que par les agriculteurs, la Grande- 
Bretagne a réussi a éteindre complètement trois éruptions de peste 
bovine, de fièvre aphteuse et de péripneumonie, et depuis plusieurs 
années elle en récolte les fruits; ses troupeaux sont entièrement in- 
demnes de ces maladies. La Grande-Bretagne a ainsi démontré qu'elle 
est en possession d’un code de lois et de règlements pour la pré- 
vention des épizooties et en plus d’un système de service vétérinaire 
admirablement organisé. 


Le Royaume-Uni de la Grande-Bretagne et l'Irlande ont, pen- 
dant le demi-siècle dernier, passé à travers de grandes difficultés; 
la propriété nationale, durant cette période, a subi des pertes im- 
menses qu’il est impossible d'apprécier. Et maintenant, après tous 
ces grands sacrifices et après avoir appris, comment l'on peut se 
défendre contre les épizooties, ne serait-il pas folie de la part de 
la Grande-Bretagne de céder à toute tentative, dont l’objet serait 
de lui faire abandonner le système de prohibition qui lui a si bien 
réussi, et en échange lui faire conclure les engagements avec 





Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 119 


n'importe quel Etat dans le monde entier, avant qu'il n’ait réussi 
à s'affranchir lui-même des maladies dont elle est maintenant 
complètement indemne. 


Pour le présent, je ne crois pas qu'il soit possible de trouver 
un Gouvernement, un parlement ou même un propriétaire d'animaux 
dans tout le Royaume-Uni, qui consentit à abandonner un iota de 
ces lois et règlements si bien éprouvés et qui ont été établis par 
les vétérinaires experts du Gouvernement. 


Je peux vous donner l'assurance que la Grande - Bretagne, 
malgré ses tendances libres-échangistes, n’a pas le moindre penchant 
d'entrer en discussion sur le sujet de la réglementation interna- 
tionale du trafic des animaux, surtout quand elle considère l’état 
d'infection qui existe sur presque tous les territoires européens. et 
en présence de l’absence de toute législation ou organisation vété- 
nnalre que l’on puisse considérer comme ayant réussi dans ses 
efforts. 


Je crois avoir démontré aux membres de ce grand et im- 
portant Congrés, composé des sommités de la science vétérinaire, 
que nous, en Angleterre, nous avons maintes fois essayé conscien- 
cieusement tous les moyens en notre pouvoir pour empêcher l’intro- 
duction des maladies épizootiques, même dans de certaines limites, 
et que comme résultat nous avons trouvé que l'abattage au port 
de débarquement ne remplissait nullement ce but, et qu'il ne nous 
est restée qu’une alternative: l'interdiction pour tout pays du monde 
où existe une maladie des animaux sujette à transmission par 
contagion immédiate ou médiate. 


Messieurs, l'expérience ultérieure que j'ai obtenue dans les 
quatre dernières années, depuis que j'ai eu l’honneur et le plaisir 
de me rencontrer avec vous au Congrès international de Berne, 
ma convaincu que les seuls moyens efficaces, par lesquels, nous en 
Angleterre et vous sur le Continent, nous pouvons espérer de 
protéger les agriculteurs et le public contre les pertes incalculables 
causées par des épizoolies successives, sont de fermer les frontières 
et d'en défendre complètement le passage à tous les animaux 
suspects. Cette déclaration, je la fis déjà à Berne en 1895, je la 
renouvelle aujourd’hui. Je suis diamétralement opposé à toute ten- 
tative ayant pour objet un programme de réglementations uniformes 
internationales pour faciliter, de quelque manière que ce soit, les 
mouvements d'animaux d’un pays infecté dans un autre. J'ai la 
conviction qu'on ne pourra pas en établir qui soient couronnées 
de succès, et que si on les essaie, comme nous l’avons fait chez 
nous, on sera forcé de les abandonner. 


Avec le plus grand respect, je me permets de dire que je 
considère que les Etats d'Europe ont devant eux une tâche pé- 
nible, difficile, mais importante avant d’avoir débarrassé leurs ter- 
rHoires des maladies contagieuses des animaux, comme nous l’avons 
fait en Angleterre, et que jusqu'à ce qu'ils aient réussi à obtenir 


120 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


la complète éradication de ces fléaux, transmissibles non seulement 
par les animaux, mais encore par. les personnes et par les objets, 
aucune convention ne peut être conclue avec sûreté entre un Etat 
et un autre, concernant le trafic des animaux. 


Jusque la, je recommande fermement à tous les membres 
de ce Congrès ou de lout autre, de refuser leur approbation 
à la proposition ,, A“ du programme et aussi à toute propo- 
sition qui pourrait s’y rattacher. 

Telle est la motion qu'avec la plus grande confiance je 
prie les membres distingués du Congrès international de 
1899 d’adoßter, et st vous le faites, 7’at la convichon que 
vous vous serez montrés non seulement les bienfatteurs des 
agriculteurs de tout le Continent, mais indirectement aussı 
ceux de l'espèce humaine. 


121 


Bericht von Dr. Lothes 


Departementstierarzt in Köln. 


as Thema, welches den Gegenstand meiner Berichter- 
stattung bildet, ist bereits auf den Internationalen tier- 
ärztlichen Kongressen zu Brüssel, Paris und Bern ein- 
gehend behandelt worden. Der Geschäftsausschuß hat in 
dankeswerter Weise die von den genannten Kongressen 

V gefaßten Beschlüsse zusammengestellt und Ihnen mit- 
geteilt. Ich bin daher der Mühe enthoben, auf den Wortlaut dieser 
Beschlüsse näher einzugehen. Das Eine nur möchte ich zur Er- 
läuterung derselben hervorheben, daß nämlich, obschon der Gegen- 
stand der gleiche, die Fassung des den früheren Kongressen gestellten 
Themas — die internationale Tierseuchenpolizei ; Vorschlag einer 
internationalen Konvention betreffend den Viehverkehr ; Herausgabe 
eines internationalen Bulletins über die ansteckenden Krankheiten 
der Haustiere — wesentlich von der heutigen abweicht. Mit 
Freuden habe ich es begrüßt, daß der „Seuchenschutz im inter- 
nationalen Viehverkehr* auf die Tagesordnung dieses Kongresses 
gesetzt worden ist. Wer Gelegenheit gehabt hat, näher zu beob- 
achten, in welcher Weise die von den einzelnen Staaten zum 
Schutze der einheimischen Viehbestände gegen Seucheneinschlepp- 
ungen angeordneten veterinär-polizeilichen Maßregeln von den be- 
teiligten Kreisen kritisiert werden, dürfte mit mir darin überein- 
stimmen, daß diese Frage mehr als jede andere zur Behandlung 
in einer derartigen Versammlung geeignet ist. Dem Geschäfts- 
ausschuß gebührt daher unser Dank dafür, daß er dieselbe in rechter 
Würdigung ihrer Bedeutung für die Veterinär-Polizei auf die Tages- 
ordnung dieses Kongresses gebracht und uns damit in die Lage 
versetzt hat, eine hoffentlich ebenso gründliche als nutzbringende 
Aussprache über die streitigen Punkte herbeizuführen. Besondere 
Genugthuung empfinde ich auch darüber, daß man dem Thema, 
welches in seiner früheren Form dem Referenten gleichsam die 
Marschroute vorschrieb, eine zeitgemäße Fassung gegeben hat. 
Dadurch wurde mir der Entschluß wesentlich erleichtert, das Referat, 
welches zunächst von einem im internationalen Viehverkehr ungleich 
mehr bewanderten Kollegen erstattet werden sollte, in letzter Stunde 
zu übernehmen. Diesem Umstande ist es, wie ich zu meiner Ent- 





122 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


schuldigung hervorheben möchte, zuzuschreiben, daß mir für die 
Ausarbeitung des Berichts nur wenig Zeit zur Verfügung stand, 
und ich denselben daher kürzer fassen mußte, aıs es mir mit Rück- 
sicht auf die Wichtigkeit der Frage erwünscht war. 

Das Thema in seiner derzeitigen Fassung stellt mir die Auf- 
gabe, Maßregeln zu empfehlen, welche geeignet sind, die durch 
den Viehverkehr im weiteren Sinne vermittelten Verschleppungen 
von Tierseuchen aus einem Land in das andere thunlichst zu ver- 
hindern. Es bedarf wohl kaum der Erwähnung, daß ich die Frage 
ohne Rücksicht auf agrarische und handelspolitische Forderungen 
vom rein tierärztlichen Standpunkte aus behandeln werde. 

Es ist eine heute auch dem interessierten Laienpublikum all- 
gemein bekannte Thatsache, daß Viehseuchen von Ort zu Ort und 
von Land zu Land durch den Verkehr mit Tieren, tierischen und 
landwirtschaftlichen Produkten verschleppt werden können. Angesichts 
dieser Thatsache kann es nicht wundernehmen, daß mit dem An- 
wachsen dieses Verkehrs, welches in der Hauptsache durch die 
Vermehrung der Verkehrswege und die Verbilligung des Transportes 
veranlaßt worden ist, die Gefahr der Seuchenverschleppung zu- 
genommen hat. Wie außerordentlich belebend auf den Viehverkehr 
die Verbilligung und die Beschleunigung des Transports insbesondere 
in Deutschland gewirkt hat, kann man an den größeren Viehmarkt- 
plätzen beobachten. Während bespielsweise der Kölner Viehmarkt 
in früheren Jahren ausschließlich von West- und Mitteldeutschland 
beschickt wurde, ist heute der Norden ebenso wie der fernste Osten 
Deutschlands an dem Auftriebe zu diesem Markte beteiligt. Das- 
selbe gilt von dem Verkehr mit landwirtschaftlichen Produkten. 
Früher ernährte der Bauer sein Vieh ausschließlich mit den auf der 
eigenen Scholle gewonnenen Produkten. Heute ist, insbesondere in 
den Gegenden mit vorwiegend intensiver Wirtschaft, die Verab- 
reichung von fremden Kraftfuttermitteln an der Tagesordnung. 

Wenn schon die Zunahme des Viehverkehrs im Inlande die 
Gefahr der Seuchenverschleppung anwachsen ließ, so mußte die 
unbeschränkte Aufrechterhaltung dieses Verkehrs mit dem Auslande 
dieselbe um so mehr steigern, als letzteres nur teilweise im Besitze 
einer einigermaßen organisierten Veterinärpolizei war. Im Anfange 
der Verkehrsentwicklung erkannte man deren Bedeutung für die 
Seuchenübertragung nicht und konnte sie nicht erkennen, weil das 
Wesen der meisten übertragbaren Krankheiten noch nicht aufgeklärt 
war. So kam es, daß verheerende Krankheiten, wie die Rinderpest, 
die Lungenseuche und die Maul- und Klauenseuche durch den 
Verkehr in überseeische Länder verschleppt wurden. Der Umstand, 
daß diese Seuchen in den betreffenden Ländern bis dahin über- 
haupt nicht bekannt waren, verzögerte ihre Feststellung und leistete 
damit der Verbreitung derselben vom Einschleppungsherde aus 
Vorschub. Die hierdurch in der Folge angerichteten Schäden 
beziffern sich auf Hunderte von Millionen Mark. Angesichts dieser 
Thatsache wird man es begreiflich finden, wenn die so geschädigten 








Bericht von Dr. Lothes, Köln. 123 


— 


Länder Maßregeln ergriffen, um die ungebetenen Gäste fern zu halten. 
Wie die Entwicklung des Verkehrs, so war auch diejenige der 
Vorsichtsmaßregeln eine ganz allmähliche. 

Die mangelhafte Kenntnis der Pathogenese der Seuchen brachte 
cs mit sich, daß man zunächst nur die offensichtlich erkrankten 
Tiere von der Einfuhr auszuschließen suchte, indem man die Vieh- 
transporte an der Grenze einer tierärztlichen Untersuchung unterwarf, 


Nachdem festgestellt war, daß zwischen der Ansteckung der 
Tiere und dem Ausbruch der Krankheit das Stadium der Inkubation 
liegt, dessen Dauer bei verschiedenen Seuchen nach Tagen, Wochen 
und Monaten zählt, forderte man neben der Grenzuntersuchung 
eine amtliche Bescheinigung über die Seuchenfreiheit der Vieh- 
bestände des Bezirks, aus welchem die einzuführenden Tiere her- 
rührten, sowie derjenigen Bezirke, durch die sie bis zur Grenze 
transportiert worden waren. 


In der Folge suchte man der mit der Einfuhr infizierter Vieh- 
transporte verbundenen Gefahr dadurch zu begegnen, daß man die 
Stapel an der Grenze Quarantäne halten ließ, bezw. am Bestimmungs- 
orte einer veterinär-polizeilichen Beobachtung von mehr oder minder 
langer Dauer unterwarf. 


Diese Maßregeln verursachten außerordentliche Kosten und 
hatten naturgemäß einen starken Rückgang der Vieheinfuhr zur 
Folge. Als sie sich nicht wirksam genug erwiesen, wurde zunächst 
die Einfuhr von Tieren aus verseuchten und verdächtigen Gegenden 
ganz verboten und späterhin, dem Seuchenland entsprechend, dieses 
Verbot auf tierische Teile (Häute, Haare, Klauen, Fleisch) und land- : 
wirtschaftliche Erzeugnisse (Milch, Butter, Käse, Futtermittel, Streu, 
Dünger), sowie auf andere giftfangende Gegenstände ausgedehnt. 


Bei der Abwehr so leicht übertragbarer und verheerender 
Seuchen, wie der Rinderpest, ließ man es bei diesen Einfuhrverboten 
nicht bewenden, sondern sperrte, beim Auftreten der Seuche in den 
anstoßenden Landesteilen, die Grenze militärisch ab. 


Weniger eingreifend waren die gegen die übrigen Seuchen 
unter den gleichen Verhältnissen ergriffenen Maßregeln. Hierbei 
begnügte man sich mit der Regelung des kleinen Grenzverkehrs und 
beschränkte meist die Einfuhr auf Schlachtvieh. Dieses mukte 
akdann in den Grenzschlachthäusern oder in einem der unter 
veterinär-polizeilicher Kontrolle stehenden Binnenschlachthäuser, 
denen es von der Grenze aus in plombierten Wagen zugeführt 
wurde, alsbald nach der Ankunft abgeschlachtet werden. 

Daneben wurde Jie Desinfektion der Eisenbahnviehwagen, der 
Rampen und Ladegerätschaften, sowie der Schiffsgeräte nach der 
jedesmaligen Benutzung zu Viehtransporten gefordert. 

Es würde zu weit führen, wollte ich hier alle die Maßregeln 
einzeln aufführen, welche die einen Staaten den anderen gegenüber 
zır Verhütung von Seucheneinschleppungen im Laufe der Jahre 
angewandt haben. 


124 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


Nachdem alle diese Anordnungen den gewünschten Erfolg 
nicht hatten, griff man zur wirksamsten aller MaGregeln, indem 
man die Einfuhr aller für die Seuche empfanglichen Tiere, sowie 
der von letzteren herrührenden Erzeugnisse und aller giftfangenden 
Gegenstande verbot. | 


Ich habe versucht, Ihnen hier in kurzen Zügen die geschicht- 
liche Entwicklung der Maßregeln vorzuführen, die gegen die Ein- 
schleppung von Seuchen ergriffen worden sind. Das mir gestellte 
Thema erheischt es, nunmehr etwas näher auf die in den größeren 
europäischen Staaten gegen Ende des Vorjahres geltenden, die Ein- 
und Durchfuhr von Tieren und tierischen Produkten betreffenden 
Bestimmungen einzugehen. Die folgenden Angaben sind dem vom 
Kaiserlichen Gesundheitsamte zu Berlin bearbeiteten XII. Jahres- 
bericht über die Verbreitung von Tierseuchen im Deutschen Reiche, 
dessen Studium wegen seines lehrreichen Inhaltes den beamteten 
Tierärzten nicht warm genug empfohlen werden kann, entnommen. 


Verboten ist die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh, Schafen, 
Schweinen und frischem Schaffleisch allgemein und, nahezu allge- 
mein, die von Ziegen, von anderen Wiederkäuern, von allen von 
Wiederkäuern stammenden Teilen in frischem Zustande (mit Aus- 
nahme von Butter, Milch und Käse), sowie von Dünger etc., von 
frischem Schweinefleisch und aller Zubereitungen von Schweine- 
fleisch, von Heu und Stroh aus Rußland nach dem Deutschen 
Reiche. Eine Ausnahme von dem Schweineeinfuhrverbot ist insofern 
gemacht, als man vier schlesischen Grenzschlachthäusern die all- 
. wöchentliche Zufuhr einer beschränkten Anzahl russischer Schweine 
zum Zwecke der sofortigen Abschlachtung gestattet hat. 


Ein dem vorerwähnten ähnliches Verbot ist von mehreren 
deutschen Staaten gegen Rumänien, Serbien und Bulgarien erlassen 
worden. 

Untersagt ist die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh, Schafen, 
Ziegen, Schweinen aus Italien, Frankreich, Belgien, den Nieder- 
landen und aus der Schweiz, hier Zuchtrinder und Zuchtziegen 
ausgenommen. | 

Aus Schweden und Norwegen dürfen Wiederkäuer, Schweine 
und frisches Schweinefleisch, aus Großbritannien und Irland Wieder- 
käuer und Schweine, aus Amerika Rinder und frisches Rindfleisch, 
aus Dänemark Wiederkäuer über die Landesgrenze Schleswigs gegen 
Jütland, Schweine und frisches Schweinefleisch auf dem Land- und 
Seewege, frische Hörner und Klauen der Wiederkäuer, frische 
Klauen der Schweine und unbearbeitete Wolle, Haare und Borsten, 
jedoch alles mit gewissen Ausnahmen und Einschränkungen, nicht 
eingeführt werden. Das Einfuhrverbot für die genannten tierischen 
Produkte besteht auch gegen die Niederlande, Rumänien, Serbien 
und Bulgarien. 

Endlich ist seitens des Deutschen Reichs die Einfuhr von ge- 
frorenem Schlachtfleisch aus dem Auslande allgemein untersagt. 


Bericht von Dr. Lothes, Köln 125 


Beschränkt ist die Ein- und Durchfuhr von Pferden aus Ruß- 
land, Dänemark, Großbritannien und Irland und Amerika, — von 
Pferden, Eseln und Maultieren aus Italien, der Schweiz, aus Frank- 
reich, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und aus Österreich- 
Ungarn, — ebenso von Geflügel und den von Rindern, Schafen 
und Ziegen stammenden Teilen und Erzeugnissen (trockene und 
gesalzene Häute und Därme, geschmolzener Talg, lufttrockene und 
von tierischen Weichteilen befreite Hörner, Klauen und Knochen, 
Knochenmehl, in Säcken verpackte Haare und Wolle, trockene 
Blutkuchen und durchgepökeltes Fleisch) aus Rußland, — von 
Rindern, Schafen und Ziegen aus Österreich-Ungarn nach einzelnen 
deutschen Staaten, — von Wiederkäuern und Schweinen aus 
Luxemburg nach Preußen und Elsaß-Lothringen, — von Rindvieh 
aus Belgien, wenn es über Hamburg und Bremen (auf dem See- 
wege) eingeführt werden soll, — ebenso die Einfuhr von Rindvieh 
aus Dänemark und außerdem von daher kommenden frischen und 
frisch gesalzenen Fellen und Häuten, — die Einfuhr von Wieder- 
käuern (ausgenommen Rindvieh) und Schweinen, sowie von Schweine- 
fleisch und Würsten aus Amerika, — endlich die von Wiederkäuern 
und Schweinen, die auf dem Seewege importiert werden, und von 
ausländischem Pferdefleisch jeder Herkunft überhaupt. 


Diese lange Reihe von Einfuhrverboten und Beschränkungen 
könnte fast den Anschein erwecken, als ob Deutschland in dem 
Schutze der einheimischen Viehzucht gegen Seucheneinschleppungen 
sehr weit und insbesondere weiter gegangen wäre, als die Nachbar- 
länder. Dem ist nicht so. Die centrale Lage des Deutschen 
Reiches und seine wirtschaftliche Entwicklung bringen es vielmehr 
mit sich, daß eine verhältnismäßig große Anzahl von Staaten an 
seiner Einfuhr beteiligt ist. Die auf die Regelung der letztern 
bezüglichen Verordnungen müssen demgemäß zahlreicher sein, als 
in denjenigen Ländern, die, einen geringen Absatz bietend, bezüglich 
ihrer Einfuhr nur mit wenigen Nachbarstaaten zu rechnen haben. 
Aus den folgenden Ausführungen werden Sie ersehen, daß die von 
anderen Staaten gegen Deutschland erlassenen Verbote und Be- 
schränkungen des Verkehrs mit Vieh, tierischen Abfällen und Er- 
zeugnissen nicht weniger umfassend sind. 


Rußland hat die Einfuhr von lebendem Hornvieh, sowie von 
Fleisch, Eingeweiden, unbearbeiteten Häuten, Haaren, Klauen, 
Horn und anderen Rohstoffen von Hornvieh aus den deutschen 
Gebieten Oldenburg, Hamburg, Bremen, Lübeck und den Provinzen 
Schleswig und Hannover nach Finnland, sowie von aller Art 
Zubereitungen aus Schweinefleisch (geschmolzenes Schweinefett 
ausgenommen) verboten. Es beschränkt die Einfuhr von rohem 
Fleisch aller Art, ungeschmolzener Kuhbutter, ungeschmolzenem 
Schweinefett, nicht durchgekochten Milcherzeugnissen, rohen Rinder- 
und Schafhäuten, Hörnern und Hufen, ungewaschener Wolle und 
unverarbeiteten Borsten, sowie von Tauben aus Deutschland. 





126 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


Verboten ist die Ein- und Durchfuhr bezw. der Eintrieb aus 
Preußen nach Österreich von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen; 
ferner aus den bayerischen Bezirken Lindau und Sonthofen nach 
Tirol und Vorarlberg. Sodann beschränkt Österreich die Durchfuhr 
von frischem Schweinefleisch, bezw. geschlachteten Schweinen aus 
Serbien nach Deutschland. 

In Bulgarien darf Vieh, welches von deutschen Schiffen oder 
sonstigen Fahrzeugen eingeführt werden soll, nicht ein- oder aus- 
geladen werden, bevor dasselbe von einem Tierarzte untersucht und 
für gesund befunden worden ist. 

Die Schweiz verbietet die Durehfuhr von Rindvieh, Schafen, 
Ziegen und Schweinen aus Deutschland nach Frankreich und von 
französischem Klauenvieh nach Deutschland, ferner die Einfuhr von 
Schweinen aus Deutschland und des daher kommenden Fleisches von 
Tieren des Pferde-, Hunde- und Katzengeschlechts; sie beschränkt die 
Ein- und Durchfuhr von Pferden, Eseln und Maultieren, Rindvieh, 
Schafen und Ziegen, sowie von frischem, geräuchertem und ge- 
salzenem Fleisch der Tiere des Rinder-, Schaf-, Ziegen- und 
Schweinegeschlechts und endlich von frischen und leicht geräucherten 
Würsten und Wurstwaaren deutscher Herkunft. 

Italien schützt sich gegen Seucheneinschleppungen aus Deutsch- 
land durch die Beschränkung der Einfuhr von Rindern, Schafen 
und Schweinen, von trockenen, rohen, gesalzenen und gegerbten 
Häuten, von Wolle, gesalzenen Därmen, Knochen, Hörnern, Klauen 
und anderen tierischen Bestandteilen von Rindern und Schafen, 
ferner von gesalzenem, geräuchertem oder in anderer Weise zur 
Konservierung zubereitetem Schweinefleisch, das auf dem Seewege 
aus Deutschland anlangt. 

Frankreich hat die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh, 
Schafen, Ziegen und Schweinen aus Deutschland untersagt. Aus- 
nahmen werden unter gewissen Bedingungen nur bezüglich der 
dem Sanatorium der Schlachtanstalten der Villette in Paris zum 
Zwecke der alsbaldigen Abschlachtung zugeführten Schafe gestattet. 

Spanien beschränkt die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, 
Ziegen und Schweinen, sowie von Fleisch und Fett deutschen 
Ursprungs. 

Belgien hat die Ein- und Durchfuhr von Rindvieh und 
Schweinen aus Deutschland verboten und die von Pferden, Schafen 
und Ziegen, sowie von Schlachtfleisch derselben Herkunft beschränkt. 

Nach den Niederlanden ist die Ein- und Durchfuhr von 
Rindvieh, Schafen, Böcken und Ziegen, sowie von tierischen 
Erzeugnissen, ferner von Schweinen, von frischem und gesalzenem 
Schweinefleisch, ungeschmolzenem Fett, Klauen, Dünger und 
anderem Abfall von Schweinen verboten. 

Nach Großbritannien ist überhaupt jede Einfuhr von Vieh aus 
Deutschland untersagt. 

Dänemark läßt die Ein- und Durchfuhr von lebenden Wieder- 
käuern und Schweinen und rohen Teile derselben, ferner von 


Bericht von Dr. Lothes, Köln. 127 


Hunden, sowie von Milch, Heu und Stroh nicht zu und beschränkt 
die Einfuhr von Pferden deutscher Herkunft. 

Schweden hat die Einfuhr von Pferden, Eseln, Maultieren, 
von Rindvieh, Schafen, Ziegen und anderen Wiederkäuern, sowie 
von Schweinen und tierischen Erzeugnissen aus Deutschland be- 
schränkt, und Norwegen die Einfuhr dieser Tiere, sowie von 
Hunden, nicht bearbeiteten Fellen und Häuten (ausgenommen die 
getrockneten und gesalzenen), unbearbeiteten, unzubereiteten und 
ungereinigten Haaren und Borsten, von Mäulern und Klauen, 
sowie von Gras, Heu und Stroh zu Fütterungszwecken verboten 
und läßt die Einfuhr von Pferden aus Deutschland nur unter 
gewissen Bedingungen zu. 

In den Vereinigten Staaten von Amerika ist die Einfuhr von 
Rindvieh, Schafen, anderen Wiederkäuern und Schweinen, sowie 
von Rindshäuten deutschen Ursprungs Beschränkungen unterworfen, 
die einem Verbote gleichkommen. 

hnlich, wenn auch nicht ganz so weitgehend, sind die Beding- 
ungen, unter denen deutsches Vieh in Kanada und Argentinien zur 
Einfuhr gelangt. 

Außerdem sind in Neu-Süd-Wales, West-Australien, Queens- 
land und der Südafrikanischen Republik teils Verbote der Viehein- 
fuhr, teils Maßregeln zu deren Beschränkung in Kraft. 

Was den Einfluß der vorbezeichneten Mafregeln anbelangt, 
so bedarf es keines weiteren Beweises dafür, daß sie auf den 
internationalen Handelsverkehr im allgemeinen und den Viehverkehr 
im besonderen sehr hemmend wirken. Auf der anderen Seite muß 
jedoch anerkannt werden, daß sich diese Maßnahmen bei der Ab- 
webr der Seuche im großen und ganzen bewährt haben. Die durch 
den Viehverkehr vermittelten Seuchenverschleppungen von Land 
zu Land haben zwar noch nicht ganz aufgehört; sie sind 
aber, wie aus nachstehendem ersichtlich, außerordentlich selten 
geworden. Insbesondere kamen Invasionen der Lungenseuche und 
der Rinderpest in größerem Stile, wie sie noch vor 40—-50 Jahren 
häufig zu verzeichnen waren, im letzten Jahrzehnte überhaupt nicht 
mehr vor, und die Einschleppungen der übrigen Seuchen hatten 
vorwiegend einen lokalen Charakter. | 

Nach dem oben erwähnten Jahresberichte des Kaiserlichen 
Gesundheitsamtes zeigte sich 1897 die Tollwut in Deutschland fast 
ausschließlich in den östlichen Grenzbezirken Preußens, sowie des 
Königreichs Sachsen und wurde auf den Übertritt wutkranker Hunde 
über die Reichsgrenze zurückgeführt. In der gleichen Zeit wurde 
der Rotz bei aus Rußland, Belgien und Frankreich, sowie neuer- 
dings bei mehreren aus Amerika eingeführten Pferden festgestellt. 
Einschleppungen der Maul- und Klauenseuche fanden im Jahre 
1897 vermutlich über die russische, österreichische, schweizerische 
und holländische Grenze nach Deutschland statt. Des weiteren 
wurde die Geflügelcholera in einer Reihe von Fällen aus Rußland, 
vereinzelt auch aus Österreich-Ungarn und Italien durch lebend 


128 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


eingebrachte Hühner, Enten und Gänse in das deutsche Reichsgebiet 
eingeführt. Bei der Einschleppung des Milzbrandes spielten tierische 
und landwirtschaftliche Erzeugnisse die Hauptrolle. So wurden 
mehrere in Bayern, Sachsen und Württemberg beobachtete Seuchen- 
fälle auf den Import ausländischer (russischer, bezw. amerikanischer) 
Roßhaare und Rinderhäute zurückgeführt. Ungleich zahlreicher 
waren die Einschleppungen des Milzbrandes durch landwirt- 
schaftliche Produkte und insbesondere Kraftfuttermittel (Kleie, 
Maisschrot, Baumwollensaat-, Lein- und Reismehl, Erdnuß- und 
Palmkernkuchen). Auf die Verabreichung dieser meist im Auslande 
gewonnenen Futtermittel dürfte meines Erachtens die bei weitem 
größte Mehrzahl der seit den letzten Jahren in bis dahin milzbrand- 
freien deutschen Gebieten so häufig beobachteten sporadischen 
Milzbrandfälle zurückzuführen sein. Da die Seuchenkeime meist 
vereinzelt in den betreffenden Futtermitteln enthalten sind, so ist 
bisher der bakteriologische Nachweis derselben nur in den seltensten 
Fällen gelungen. 

Bei der Kürze der Zeit war es mir leider nicht möglich, 
Material darüber beizuschaffen, in welchem Umfange Seuchenver- 
schleppungen nach den übrigen Staaten, deren Schutzmaßregeln 
wir kennen gelernt, stattgefunden haben. Man wird aber nicht 
fehlgehen, wenn man annimmt, daß die Mehrzahl derselben trotz 
der ergriffenen Maßnahmen vereinzelte Seucheinschleppungen zu 
verzeichnen gehabt habe. 

In neuerer Zeit ist hinsichtlich der von Deutschland gegen die 
Nachbarstaaten angeordneten Maßregeln von verschiedenen Seiten 
eingewendet worden, daß, trotz des intensiven Seuchenschutzes an 
der Grenze, die Maul- und Klauenseuche wiederholt im deutschen 
Binnengebiete eine größere Verbreitung erlangt hat. 

Nach eingehender Prüfung dieser Frage wird man zunächst 
anerkennen müssen, daß ein Vergleich der Erfolge der Veterinär- 
polizei an der Grenze mit den im Binnenlande erzielten zu Un- 
gunsten der letztern ausfällt. Es ist dies in erster Linie auf den 
Umstand zurückzuführen, daß die Schutzmaßregeln an den mit den 
Zollgrenzen sich deckenden Staatsgrenzen pünktlicher und demge- 
mäß auch erfolgreicher durchgeführt werden können, als im Binnen- 
lande. Liegen doch die Ausführung dieser Maßregeln, sowie die 
Kontrolle ausschließlich in den Händen von unabhängigen Beamten 
(Grenzzollbehörden, Grenztierärzte). Die schon bald nach dem In- 
krafttreten des Viehseuchen-Gesetzes beobachteten Mißerfolge der 
Veterinärpolizei im Binnenlande sind in vielen Fällen der zu wenig 
strengen und dabei ungleichmäßigen Handhabung der gesetzlichen 
Vorschriften zuzuschreiben. Bei ‚der Durchführung der auf Grund 
der letzteren angeordneten Maßregeln ist man im Binnenlande mehr 
oder weniger auf den guten Willen der Besitzer angewiesen. Da 
dieser, insbesondere bei der Bekämpfung der Maul- und Klauen- 
seuche, nicht selten fehlt, so kann es nicht wundernehmen, daß 
der Erfolg ausbleibt. Des weiteren ist hierbei zu berücksichtigen, 








Bericht von Dr Lothes, Köln. 129 


dag der schnelle wirtschaftliche Aufschwung der letzten Jahre, 
abgesehen von der Steigerung des Viehverkehrs, eine Reihe von 
Umwälzungen auf dem Gebiete der Viehhaltung und der Milch- 
wirtschaft herbeigeführt hat, die in hervorragender Weise der 
Verbreitung von Tierseuchen Vorschub leisten. Ich erinnere nur an 
den von den Landwirten der Industriebezirke vielfach vollzogenen 
Übergang von der Rinderzucht zur Milchwirtschaft und den hier- 
durch bedingten häufigen Viehumschlag, sowie an die zahlreichen 
Gründungen von Genossenschaftsmolkereien. 

Die deutsche Gesetzgebung hat diesen veränderten Verhält- 
nissen in der Novelle zum Viehseuchen-Gesetz vom 1. Mai 1894 
Rechnung getragen, durch die den Polizei-Behörden eine Reihe 
von eingreifenden und, bei rechtzeitiger Anordnung, wirksameren 
MaGregeln an die Hand gegeben worden sind. Unter anderem sind 
diese Behörden nunmehr befugt, nicht nur kranke und ver- 
dächtige, sondern auch die der Seuchengefahr ausgesetzten Tiere 
unter polizeiliche Beobachtung zu stellen, sowie über größere, d.h. 
über den verseuchten Ort und dessen Feldmark hinausreichende 
Gebiete die Sperre gegen den Verkehr mit Tieren und solchen 
Gegenständen, die Träger des Ansteckungsstoffes sein können, zu 
verbängen. Außerdem ist durch die Novelle der Seuchennach- 
richtendienst vervollkommnet und den Behörden die Möglichkeit 
gegeben, die Reinigung der von für die Seuche empfänglichen 
Tieren benutzten Wege und Standorte in Zeiten der Seuchengefahr, 
sowie eine veterinärpolizeiliche Kontrolle der Schlachthäuser, Gast- 
und Viehhändlerställe anzuordnen. Mit Bezug auf die Maul- und 
Klauenseuche hat auch die Abgabe von Milch aus Sperrgebieten 
und aus Sammelmolkereien eine zweckmäßige Regelung erfahren. 
Die Polizei-Behörden sind daher heute in der Lage, gegebenen Falles 
nicht nur die für die Seuche empfänglichen Tiere, sondern auch 
die den Ansteckungsstoff verschleppenden Produkte und Gegenstände 
den weitgehendsten Kontrollmaßregeln zu unterwerfen. Wenn trotz 
dieser Bestimmungen bisher eine nachhaltige Bekämpfung der 
Maul- und Klauenseuche nicht gelungen ist, so liegt dies keineswegs 
an der Unzulänglichkeit der Maßregeln, sondern, wie bereits er- 
wähnt, hauptsächlich an der ungleichmäßigen Anordnung und 
Durchführung derselben. Die VIII. Plenarversammlung des Deutschen 
Veterinärrates in Kassel hat dies vor mehr als Jahresfrist mit allen 
gegen eine Stimme ausdrücklich anerkannt. Damit sind aber die 
Gründe für die fraglichen Mißerfolge keineswegs erschöpft. 

Ein nicht zu unterschätzender Faktor, der der Seuchen- 
bekämpfung hindernd in den Weg tritt, ist die Unterlassung der 
Anzeige seitens der Besitzer bezw. der hierzu Verpflichteten. Wenn- 
gleich anerkannt werden muß, daß hierbei bisweilen Unkenntnis 
eine wesentliche Rolle spielt, so wird doch in den meisten Fällen 
die Seuche verheimlicht aus Furcht vor den polizeilichen Ma&- 
nahmen und den durch letztere veranlaßten Störungen im Wirt- 
schaftsbetriebe. Dies gilt ganz besonders für Frischmilchwirtschaften, 


9 





130 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


die mit Rücksicht auf ihre Abnehmer die Veröffentlichung des 
Seuchenausbruches scheuen. 


Der Schaden, den die Maul- und Klauenseuche fast in 
allen europäischen Staaten angerichtet hat, sollte die Viehbesitzer 
längst dahin belehrt haben, daß sie durch die unverzügliche An- 
zeige des Seuchenausbruches ihren eigensten Interessen dienen. Es 
würde zu weit führen, wollte ich an dieser Stelle eingehender die 
Frage behandeln, in welcher Weise den Bestimmungen über die 
Anzeigepflicht Geltung verschafft werden kann. Mit den vielfach 
empfohlenen allgemeinen Belehrungen sind nennenswerte Erfolge 
nicht erzielt worden. Nach den bisherigen Erfahrungen hat es den 
Anschein, als ob der in verschiedenen Staaten beobachteten Ver- 
heimlichung der Seuche auch durch Strafvorschriften nicht wirksam 
zu begegnen ist. Auf die Dauer wird daher im Hinblick auf die 
bei der Bekämpfung des Rotzes und der Lungenseuche erzielten 
Erfolge, meines Erachtens, die Gewährung einer Entschädigung für 
die durch die Seuche herbeigeführten Viehverluste, sowie die durch 
dieselbe veranlaßten Ausfälle in der wirtschaftlichen Nutzung der 
erkrankten Tiere als sicher zum Ziele führende Maßregel nicht von 
der Hand zu weisen sein. 


Die Mißerfolge, welche die Veterinärpolizei einzelnen Seuchen 
gegenüber im Binnenlande noch zu verzeichnen hat, sind sehr wohl 
eeignet die beteiligten Stellen und nicht zuletzt die beamteten 
Tierärzte mit erneutem Eifer im Kampfe gegen diese Schädlinge 
zu beseelen; sie können aber niemals den Anlaß dazu geben, die zum 
Schutze der einheimischen Viehzucht gegen Seucheneinschleppungen 
angeordneten Einfuhrbeschränkungen und Verbote zu mildern oder 
zu beseitigen. Ein Land, dessen Viehbestand noch einen nennens- 
werten Teil des Nationalvermögens ausmacht, und das, wie beispiels- 
weise Deutschland, Millionen und aber Millionen zur Verbesserung 
seiner Viehzucht aufgewandt hat, wird sich nie dazu verstehen, 
diese nicht aus eigenem Antriebe, sondern gleichsam in der Notwehr 
ergriffenen Maßregeln aufzuheben, solange in den durch letztere 
betroffenen Ländern die in Betracht kommenden Seuchen nicht 
nachhaltig getilgt sind. 


Vergegenwärtigen wir uns noch einmal die in den einzelnen 
Staaten für die Vieheinfuhr geltenden Bestimmungen, so müssen 
wir ohne weiteres zugeben, daß infolge der hierdurch veran- 
laßten Beschränkungen der derzeitige Zustand als ein idealer nicht 
zu bezeichnen ist. Man wird es daher verstehen, daß in den letzten 
Jahrzehnten einige Staaten, ich darf wohl sagen versuchsweise, es 
unternommen haben, Viehseuchen -Übereinkommen abzuschließen, 
um den Verkehr mit Tieren und tierischen Produkten auch für 
Zeiten, in welchen Viehseuchen herrschen, unter gewissen Abwehr- 
und Überwachungsmaßregeln sicher zu stellen. Damit war der erste 
Schritt zu einer zwischenstaatlichen Regelung des Viehverkehrs 
gethan. Diese Vereinbarungen sind demgemäß für die Entscheidung 





Bericht von Dr. Lothes, Köln. 131 


der uns vorliegenden Frage von der größten Bedeutung. Ich sehe 
mich daher veranlaßt, auf dieselben hier etwas näher einzugehen. 

Die erste Anregung zu einem derartigen Viehseuchen-Uber- 
einkonmen wurde m. W. von Österreich-Ungarn bei Gelegenheit der 
Verhandlungen gegeben, die den Abschluß des Handelsvertrags 
zwischen diesem Lande und dem Deutschen Reich vom 23. Mai 1881 
vorangingen. Dem Zustandekommen desselben trat damals der 
sehr ungünstige Tierseuchenstand in Österreich-Ungarn und namentlich 
das häufigere Vorkommen der Rinderpest hindernd in den Weg. 

Zu den Ausnahmen, die in dem Artikel 1 des vorerwähnten 
Handelsvertrags vorgesehen waren, gehörte u. a. der Erlaß von 
Ein- und Durchfuhrverboten aus gesundheitspolizeilichen Riicksichten. 
Bevor die Verbandlungen zwischen den beiden genannten Staaten 
in dieser Angelegenheit wieder aufgenommen wurden, kam, nach- 
dem sich Österreich-Ungarn von der Rinderpest befreit hatte, am 
81. März 1883 in Bern das erste Viehseuchen - Übereinkommen 
zwischen Österreich- Ungarn und der Schweiz zustande. Dasselbe 
wurde am 5. Dezember 1890 durch die revidierte Konvention er- 
setzt, welche am 1. März 1893 nach vorgängiger Kündigung durch 
die österreichische Regierung aufhôrte. Bei den Verhandlungen 
über die Erneuerung des deutsch - österrsichischen Handelsvertrags 
kam man wieder auf die Frage zurück. Die Fortschritte, die 
Österreich - Ungarn mittlerweile auf seuchenpolizeilichem Gebiete 
gemacht hatte, ermöglichten denn auch den Abschluß des Vieh- 
seuchen-Übereinkommens zwischen diesem Staat und dem Deutschen 
Reich vom 6. Dezember 1891, das seit dem 1. Februar 1898 in 
Kraft ist. Dieses setzt die veterinär - polizeilichen Maßregeln fest, 
denen die Tiere, tierischen Rohstoffe und giftfangenden Gegenstände 
bei der Einfuhr unterworfen werden können, und regelt das Ver- 
fahren, welches bei der Feststellung von Seuchen durch den 
Grenztierarzt oder am Bestimmungsorte zu beobachten ist. Das 
Übereinkommen trifft des weiteren Bestimmungen für den Fall des 
Auftretens der Rinderpest oder der Lungenseuche in einem der 
Vertragsländer, sowie über die Desinfektion der Eisenbahnviehwagen 
und über den sogenannten kleinen Grenzverkehr. Neben den 
sonstigen Seuchennachrichten verpflichtet es die Vertragsstaaten zu 
gegenseitigen periodischen Mitteilungen betreffs des Seuchenstandes 
und räumt denselben das Recht ein, sich durch Kommissare über 
den Gesundheitszustand der Viehbestände, die Durchführung der 
veterinärpolizeilichen Vorschriften u s. w. zu unterrichten. Nach 
Artikel 6 der Konvention darf im Falle der Einschleppung einer 
anzeigepflichtigen Tierkrankheit durch den Viehverkehr der hiervon 
betroffene Staat die Einfuhr von Tieren aller derjenigen Gattungen 
zeitweilig beschränken oder verbieten, auf welche der Ansteckungs- 
stoff übertragbar ist. 

Bei näherer Prüfung dieser Vertragsbestimmungen werden Sie 
finden, daß in denselben die Beschlüsse der Kongresse zu Brüssel 
und Paris in der Hauptsache Berücksichtigung gefunden haben. 





132 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


Ein Urteil über die Wirkung des Übereinkommens auf den 
Viehverkehr erlangen wir durch einen Vergleich der Einfuhr von 
Tieren aus Osterreich-Ungarn nach Deutschland vor und nach dem 
Inkrafttreten desselben. Nach den mehrerwähnten Veröffentlichungen 
des Kaiserlichen Gesundheitsamtes wurden eingeführt 


im Jahre 1889 9302 Pferde, 
40149 Rinder, 
131624 Schweine, 
» » 1890 10641 Pferde, 
97563 Rinder, 
161934 Schweine, 
» »»s 1891 10441 Pferde, 
81740 Rinder, 
140612 Schweine, 
» » 1892 9999 Pferde, 
55609 Rinder, 
337916 Schweine. 


Nach dem Inkrafttreten des Übereinkommens 


im Jahre 1893 8462 Pferde, 
29887 Rinder, 

401874 Schweine, 
» sw» 1894 12311 Pferde, 
192740 Rinder, 

435467 Schweine, 
» » 1895 13795 Pferde, 
134602 Rinder, 

99228 Schweine, 
»  » 1896 11633 Pferde, 
92303 Rinder, 

6091 Schweine, 
» » 1897 14361 Pferde, 
96378 Rinder, 

161 Schweine. 


Diese Zahlen zeigen uns, daß. die Vieheinfuhr aus Österreich- 
Ungarn nach Deutschland durch die Viehseuchen-Konvention aus 
den unten zu erörternden Gründen wenig oder gar nicht beeinflußt 
worden ist. Die in die Augen fallende Zunahme der Einfuhr ins- 
besondere von Rindern im Jahre 1894 ist auf die Futternot zurück- 
zuführen, von der Deutschland im Jahre 1893 heimgesucht wurde. 
Die Folge der letztern war eine unverhältnismäßige Einschränkung 
der Viehhaltung, die sich im nächsten Jahre durch einen. Mangel 
an Schlachtvieh bemerkbar machte; letzterer wurde wenigstens 
teilweise durch eine vermehrte Zufuhr von österreichischem Vieh 
ausgeglichen. Die geringe Anzahl der ,in den letzten Jahren ein- 
geführten Schweine findet ihre Erklärung durch das im Juni 1895 
erlassene Einfuhrverbot. 





‘Bericht von Dr. Lothes, Köln. 133 


Die deutsche Viehausfuhr nach Österreich-Ungarn betrifft fast 
ausschließlich Zuchttiere. Sie ist gegenüber der Einfuhr so unerheb- 
lich, daß ich auf zahlenmäßige Angaben darüber verzichten kann. 
Eine erkennbare Förderung hat die Ausfuhr durch die Viehseuchen- 
Konvention nicht erfahren. | 

Was den Seuchenschutz anbelangt, so hat sich das Überein- 
kommen mit Bezug auf die Lungenseuche und die Rinderpest be- 
währt. Von letzterer wurden die Vertragsstaaten verschont. Die 
Ausbrüche der Lungenseuche zeigten sich beide Staaten gegenseitig 
an, sodaß die Einfuhr von Tieren und sonstigen Trägern des 
Ansteckungsstoffes aus den verseuchten Gebietsteilen rechtzeitig 
verboten und Verschleppungen somit vermieden werden konnten. 

Hinsichtlich der Maul- und Klauenseuche, sowie der Schweine- 
seuchen hat die Konvention nach den bisherigen Erfahrungen nicht 
den gehofften Erfolg gehabt. Es ist dies in erster Linie dem 
Umstande zuzuschreiben, daß die Behörden vielfach erst vom Aus- 
bruche dieser Seuchen Kenntnis erhielten und die erforderlichen 
Absperrungsmaßregeln ergriffen, nachdem bereits der Ansteckungs- 
stoff mit dem ausgeführten Vieh über die Grenze verschleppt 
worden war. In Österreich-Ungarn leistete der Seuchenverbreitung 
die Konzentrierung des Exporthandels mit Schweinen auf einige 
wenige Orte (Bielitz-Biala, Wiener-Neustadt, Steinbruch) außer- 
ordentlichen Vorschub. Durch diese Einrichtung wurden temporäre, 
wenn nicht ständige Seuchenherde geschaffen. Die wiederholten 
Verschleppungen der letztgenannten Seuchen aus dem einen Land 
in das andere hatten naturgemäß die Anwendung der vorangeführten 
Bestimmungen des Artikels 6 der Konvention zur Folge. So kam 
es, daß kurze Zeit naeh dem Inkrafttreten des Übereinkommens die 
Bestimmungen desselben durch von beiden Staaten erlassene Ver- 
ordnungen eingeschränkt wurden. Die Zahl der letztern mehrte sich 
in der Folge. An die Stelle der Einfuhrbeschränkungen traten bald 
Verbote, die teils ganze Landesteile, teils bestimmte Viehgattungen 
etc. betrafen und, wie wir oben gesehen, in der Hauptsache noch 
heute in Kraft sind. Die Konvention besteht zwar noch fort; ihre 
Bestimmungen sind aber zum großen Teil durch Einfuhrverbote 
außer Wirkung gesetzt. 

Aus vorstehendem ersehen wir, daß das zwischen zwei eng 
befreundeten Staaten, die über erprobte Seuchengesetze und ein 
geschultes Veterinär-Beamten-Personal verfügen, gethatigte' Vieh- 
seuchen-Ubereinkommen trotz loyalster Handhabung, die hinsichtlich 
der Verkehrserleichterungen an dasselbe geknüpften Hoffnungen 
nicht erfüllt hat. Da in beiden Staaten der Viehbestand einen 
recht erheblichen Teil des Nationalvermögens ausmacht, so mußte 
bei Abschluß des Vertrags von denselben auf einen möglichst 
wirksamen Seuchenschutz Bedacht genommen werden. Berück- 
sichtigen Sie nun, daß in diesem Übereinkommen die Brüsseler 
und Pariser Beschlüsse in der Hauptsache Anwendung gefunden, 
und insbesondere die Vertragsstaaten die gestellten Vorbedingungen 





134 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


erfüllt haben, so werden Sie es nach solchen Erfahrungen mit mir 
für bedenklich halten, heute von dieser Stelle aus den Staaten die 
Abschließung von internationalen Viehseuchen-Übereinkommen zu 
empfehlen. 

Mit Recht werden Sie angesichts dieser meiner Stellungnahme 
vielleicht fragen, welche Gründe mich veranlaßten, den Seuchenschutz 
im internationalen Viehverkehr auf der Tagesordnung des Kongresses 
so warm zu begrüßen. Die Antwort hierauf geben Ihnen die 
Berichte über die Internationalen tierärztlichen Kongresse in Brüssel, 
Paris und Bern. Sie enthalten in den die vorliegende Frage be- 
handelnden Referaten einen reichen Schatz von Erfahrungen auf 
seuchenpolizeilichem Gebiete und haben daher zweifellos zur Ver- 
besserung des Veterinärwesens in vielen Staaten und damit zur 
Förderung des allgemeinen Wohles beigetragen. So glaube ich 
denn auch, daß die Verhandlungen dieses Kongresses in der vor- 
bezeichneten Richtung wirken und insbesondere Klarheit über die 
Grundlagen für spätere zwischenstaatliche Vereinbarungen in Tier- 
seuchen-Angelegenheiten schaffen werden. Darin wird auch dieser 
Kongreß mit seinen Vorgängern übereinstimmen, daß der Abschluß 
derartiger Übereinkommen vom veterinär-polizeilichen Standpunkt 
aus nur zu begrüßen wäre. Dieselben würden unter Umständen der 
Seuchenbekämpfung wesentliche Dienste leisten und eine Besserung 
des Gesundheitszustandes der Haustiere im allgemeinen herbei- 
führen können. 

Für den internationalen Viehverkehr würde der Nutzen eines 
solchen Übereinkommens um so größer sein, je zahlreicher die sich 
an demselben beteiligenden Staaten wären, da diese sich notwendiger- 
weise sämtlich gegen das außerhalb der Konvention stehende Aus- 
land abschließen und damit eventuell’ neue Verkehrshindernisse 
schaffen müßten. Andernfalls dürfte der Handel dazu übergehen, 
Vieh aus einem Lande, gegen das einer der Vertragsstaaten ein 
Einfuhrverbot erlassen, auf Umwegen, d. h. durch einen der übrigen 
Vertragsstaaten in ersteren einzuführen und damit den Erfolg der 
Konvention wenigstens teilweise in Frage zu stellen. Man wird 
mir vielleicht Mißtrauen gegen den Handel vorwerfen und entgegen- 
halten, daß derartige Mißbräuche durch die Forderung von 
Ursprungszeugnissen beseitigt werden könnten. Dem ist nicht so. 
Jeder, der Gelegenheit gehabt hat, den Viehhandel genauer zu be- 
obachten, wird mir darin Recht geben, daß Treu und Glauben in 
demselben vielfach vergeblich gesucht und Mabregeln, wie die vor- 
bezeichneten, mit Leichtigkeit umgangen werden. 

Bevor ich auf die Bedingungen näher eingehe, die m. E. beim 
Abschlusse eines internationalen Viehseuchen-Übereinkommens er- 
füllt sein müssen, möchte ich nochmals betonen, daß meine Stellung 
zur Frage nur scheinbar im Widerspruch mit den Beschlüssen der 
früheren Kongresse steht. Gleich diesen vertrete ich die Ansicht, 
daß das Zustandekommen einer internalionalen Viehseuchen- 
Konvention aus den angeführten Gründen erwünscht ist. Nach 


Bericht von Dr. Lothes, Köln. 135 


meinem Dafürhalten ist aber der gegebene Boden für eine solche 
heute noch nicht genügend vorbereitet, so daß ich Anstand nehme, 
ihnen eine Resolution vorzulegen, die den Staaten den Abschluß 
eines derartigen Übereinkommens empfiehlt. Da diese Vorbereitungen 
voraussichtlich nicht Jahre, sondern Jahrzehnte in Anspruch nehmen, 
so ist in naher Zukunft auf eine internationale Regelung des 
Seuchenschutzes im Viehverkehr nicht zu hoffen. Trotz dieser 
nicht gerade günstigen Aussichten dürfen wir keine Mühe scheuen, 
die uns diesem idealen Ziele näher bringt; denn in der That würde 
es einen großen Erfolg der Veterinärpolizei bedeuten, wenn an 
Stelle des Seuchen-Kriegszustandes unter den Kulturstaaten ein all- 
gemeiner, auf internationalen Abmachungen basierender Friede träte. 

Ebensowenig wie es ein Baumeister unternehmen wird, an 
ein feuergefähriiches Haus anzubauen, wird ein Staat, auch wenn 
er selbst teilweise verseucht ist, eine Verbindung mit einem ver- 
seuchten Nachbarstaate suchen. Die Seucheneinschleppung würde 
damit nur erleichtert. So lange daher die in Betracht kommenden 
Länder noch in dem Maße verseucht sind, wie heute, würde die 
Beseitigung der Schutzmauern gleichenden Einfuhrverbote und Be- 
schränkungen an den Reichs- und Staatsgrenzen einen Zug herbei- 
führen, der die derzeit bald gedämmten kleineren Seuchenherde 
zu einem allgemeinen Brand entfachen müßte. Nach meiner An- 
sicht genügt z. Z. überhaupt kein Kulturstaat den Anforderungen, 
die eine auf breiter Grundlage zu errichtende Konvention an ihn 
stellen muß. Konventionsfähig sind nur solche Staaten, die die 
Seuchen thatsächlich ausgerottet haben. Es ist selbst- 
verständlich, daß bei der Feststellung des Begriffes „Seuchenfreiheit* 
in erster Linie die Natur der fraglichen Krankheiten und ihre 
nationalökonomische Bedeutung richtig gewürdigt werden; denn es 
hieße weit über das Ziel hinausschießen, wollte man beispielsweise 
alle diejenigen Länder als nicht konventionsfähig bezeichnen, unter 
deren Viehbeständen noch vereinzelte Milzbrandfälle vorkommen. 
Auf der andern Seite kann selbst der eifrigste Verfechter der 
Tierseuchen-Konventionen nicht Staaten als zum Abschluß der- 
selben geeignet bezeichnen, in denen die Rinderpest noch stationär 
ist, Ein Staat, der wie Rußland von der Ostsee bis zum stillen 
Ocean reicht, müßte nach der Anschauung der begeisterten Ver- 
treter der Viehseuchen-Ubereinkommen, somit geradezu und von 
vornherein aus der Liste der vereinbarungsfähigen Länder gestrichen 
werden. Und dennoch giebt es auch in Rußland seuchenfreie 
Gouvernements. 

Das wesentlichste Hülfsmittel zur Bekämpfung der Tier- 
seuchen in den für die Konvention in Betracht kommenden Staaten 
ist eine gleichmäßige, dem vorbezeichneten Zwecke entsprechende 
Organisation des Veterinärwesens. Zur Erlangung einer solchen 
müssen zunächst für die Tierseuchengesetzgebung, als den Kern- 
punkt der Sache, Normativ-Bestimmungen geschaffen werden, nach 
denen die bestehenden Gesetze umzugestalten und neue zu erlassen 


136 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


wären. Es würde zu weit führen, wollte ich mich hier mit den 
Einzelheiten derartiger Bestimmungen befassen. Den zur Fest- 
stellung der letztern erforderlichen Sonderberatungen, welche die 
Berufung einer internationalen Konferenz notwendig machen, würden 
nach meiner Ansicht die deutschen Viehseuchen-Gesetze, die sich 
eine Reihe von Staaten bereits zum Muster genommen, als Unter- 
lage dienen können. Die betreffenden Staaten würden sich, da sie 
in der Mehrzahl auf den Verkehr mit dem Auslande angewiesen 
sind, zweifellos leicht zu einer einheitlichen Regelung der Vieh- 
seuchengesetzgebung verstehen. 

Ungleich größer sind die Schwierigkeiten, die sich der gleich- 
mäßigen Durchführung des angenommenen Gesetzes, ohne die auf 
Erfolg nicht zu rechnen ist, in den Weg stellen. Eine strenge Durch- 
führung veterinärpolizeilicher Maßregeln ist nur möglich, wenn 
dieselbe in die Hände von unmittelbar der Staatsgewalt unter- 
stehenden Organen gelegt wird. Von diesem Standpunkt aus halte 
ich die Übertragung veterinärpolizeilicher Geschäfte, wie beispiels- 
weise der Viehmarkt-Revisionen an Gemeindebeamte, wegen der 
nicht zu vermeidenden Interessenkonflikte für sehr bedenklich. 

Im Mittelpunkte der Seuchenbekämpfung steht der Tierarzt. 
Er ist der natürliche Berater der mit der Seuchenbekämpfung be- 
trauten Staatsbehörden, und von seiner Qualifikation ist der Erfolg 
der von diesen ergriffenen Maßregeln wesentlich mit abhängig. 
Ein Blick auf die verschiedene Stellung, die dem Tierarzt bei der 
Seuchentilgung in den einzelnen Staaten derzeit eingeräumt ist, 
zeigt uns die einer gleichmäßigen Durchführung der Viehseuchen- 
gesetze entgegenstehenden Schwierigkeiten. 

In keinem Lande sind, meines Wissens, sämmtliche mit der 
Veterinärpolizei betrauten Tierärzte von den Viehbesitzern und 
Gemeinden ganz unabhängig. Die meisten Staaten bestellen im 
Staatsdienste vollbeschäftigte Veterinärbeamte nur bei den centralen 
Landes- und Provinzialbehörden, sowie eventuell an den für die 
Vieheinfuhr geöffneten Grenzzollstationen und an großen Viehhöfen. 
Die übrigen beamteten Tierärzte sind mehr oder weniger auf die 
Ausübung der Privatpraxis angewiesen und daher gehalten, die 
durch diese Teilung ihrer Thätigkeit nicht selten entstehenden 
Konflikte so gut wie möglich auszufechten. Dann giebt es aber 
Länder, in denen der Tierarzt nur nach Bedarf, sei es zur Beratung 
in Seuchen-Angelegenheiten, sei es zur Ausübung veterinärpoli- 
zeilicher Funktionen, herangezogen wird. Ja, es giebt noch andere, 
in denen nicht der Tierarzt, sondern der Arzt als Sachverständiger 
in veterinärpolizeilichen Fragen gilt. 

Diese verschiedene Inanspruchnahme hat naturgemäß eine 
Verschiedenheit in der Dienststellung und in der Besoldung zur 
Folge. Einige Staaten stellen die beamteten Tierärzte mit Anspruch 
auf Alters- und Hinterbliebenen-Versorgung an, andere thun dies 
nur teilweise, noch andere überhaupt nicht. Mit Rücksicht auf 
diese Verschiedenheit der Stellung des Tierarztes bei der Seuchen- 





Bericht von Dr. Lothes, Köln 137 


bekämpfung kann der Erfolg kein gleichmäßiger sein. Es liegt auf 
der Hand, daß Länder, die zu den Existenzmitteln des Tierarztes 
niehts beitragen als höchstens eine geringe Belohnung für jede ein- 
zelne Handlung, an die Kenntnisse, die Diensttreue und die Disziplin 
der von Fall zu Fall zugezogenen Tierärzte große Ansprüche nicht 
machen können. 

Wesentliche Unterschiede bestehen auch in den einzelnen 
Ländern bezüglich der zum tierärztlichen Studium erforderlichen 
Vorbildung, sowie der Ausbildung der Tierärzte. Während in 
Belgien, Holland, Österreich und Schweden für den Eintritt in die 
tierärztlichen Lehranstalten das Abiturium verlangt wird, hat man 
bisher in Deutschland noch gezögert, die gleiche Forderung zu 
stellen. In anderen Staaten ist man noch hinter der für Deutsch- 
land vorgeschriebenen Primareife zurückgeblieben. Ebenso schwankt 
je Studienzeit in den einzelnen Ländern zwischen drei und fünf 

n. | 

Was den Bildungsgang der für die Seuchenbekämpfung fast 
ausschließlich in Betracht kommenden beamteten Tierärzte anbe- 
langt, so berechtigt in einer Reihe von Staaten schon die tierärzt- 
liche Approbation zur Anstellung als solcher. In der Mehrzahl der 
übrigen Länder wird das Fähigkeitszeugnis zur Anstellung als be- 
amteter Tierarzt nach einer mehrjährigen tierärztlichen Praxis durch 
die erfolgreiche Ablegung einer die amtliche Thätigkeit betreffenden 
Prüfung erworben. Zur Vorbereitung für die amtstierärztliche Lauf- 
bahn empfahl Geheimrat Lydtin auf der Tagung des Deutschen 
Veterinärrates in Eisenach die Errichtung von Seminaren, wozu 
in dem tierhygienischen Institut der Universität Freiburg ein Anfang 
gemacht wurde. In anderen Staaten gab man den beamteten 
Tierärzten durch Fortbildungskurse Gelegenheit, sich mit den neueren 
Errungenschaften der für die amtliche Thätigkeit in Frage kommenden 
wissenschaftlichen und praktischen Disziplinen vertraut zu machen. 

Nach vorstehendem dürfte man für die Zwecke einer einheit- 
lichen, nur durch staatliche Organe zu bewirkenden Seuchen- 
bekämpfung von den in Betracht kommenden Ländern die Be- 
stellung von ausschließlich der Staatsbehörde verantwortlichen 
beamteten Tierärzten billiger Weise verlangen können. Für die 
Anstellung als solcher würde neben der Absolvierung des tierärzt- 
lichen Studiums, zu welchem nur Abiturienten eines Gymnasiums 
bezw. Realgymnasiums oder einer diesen gleich zuerachtenden Lehr- 
anstalt zuzulassen wären, und einer mehrjährigen tierärztlichen 
Praxis die erfolgreiche Ablegung einer auf die gerichtliche und 
polizeiliche Tierheilkunde, sowie auf die öffentliche Gesundheits- 
pflege sich erstreckenden Prüfung zu fordern sein. 

Es würde unter den Rahmen eines Kongreßberichtes hinaus- 
gehen, wollte ich hier alle für die Durchführung einer wirksamen 
Seuchenbekämpfung und insbesondere für die Absperrung und 
Tilgung des einzelnen Seuchenherdes, für die Überwachung des 
inländischen Viehverkehrs, sowie für eine wirksame Kontrolle 


138 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


des Exporthandels in Frage kommenden Maßregeln einer eingehen- 
den Besprechung unterziehen. Denselben ist auch bei früheren 
Gelegenheiten eine so erschöpfende Behandlung zuteil geworden, 
daß es schwer fallen würde, etwas Neues darüber zu sagen. Ich 
ziehe es daher vor, im folgenden einige Einrichtungen zu be- 
handeln, welche im Kampfe gegen die Tierseuchen, soll dieser 
erfolgreich durchgeführt werden, nicht wohl zu entbehren, und die 
bisher nicht immer gebührend gewürdigt worden sind. Hierzu 
gehört in erster Linie die allgemeine obligatorische Fleischbeschau. 

Bei der Entdeckung unerkannter oder verheimlichter Seuchen- 
herde vermag die Fleischbeschau der Veterinärpolizei nicht zu 
unterschätzende Dienste zu leisten. In Verbindung mit dem Schlacht- 
hauszwang ermöglicht sie eine nutzbare Beseitigung von seuche- 
kranken und verdächtigen Tieren, sowie die Isolierung verdächtiger 
Tiere bis zur Abschlachtung. Durch die Einrichtungen der öffent- 
lichen Schlachthäuser und insbesondere durch die daselbst auf- 
gestellten Sterilisatoren ist weiterhin auch die Möglichkeit gegeben, 
das Fleisch seuchekranker Tiere unschädlich zu machen. Vom 
Standpunkte der Veterinärpolizei aus ist daher die in mehreren 
Kulturstaaten während der letzten Jahre erfolgte Errichtung zahl- 
reicher öffentlicher Schlachthäuser warm zu begrüßen. Dasselbe gilt 
von der in mehreren Staaten vollzogenen, in anderen beschlossenen 
Einführung der allgemeinen obligatorischen Fleischbeschau. Sache 
der einheitlichen Seuchenbekämpfung wird es sein, diese Einricht- 
ungen zu fördern und sie, wie dies in einigen Staaten bereits ge- 
schehen, der Aufsicht der beamteten Tierärzte zu unterstellen. 

Die durch die allgemeine obligatorische Fleischbeschau ge- 
schaffene Kontrolle über die geschlachteten Tiere muß mit Bezug 
auf die gefallenen durch eine zweckentsprechende Regelung des 
Abdeckereiwesens ergänzt werden. Auf den früheren Internationalen 
tierärztlichen Kongressen ist bereits wiederholt hervorgehoben worden, 
daß zu diesem Zweck die Anzeigepflicht der Besitzer auf alle um- 
gestandenen Tiere ausgedehnt werden muß. Vor mehreren Jahren 
ist für meinen engeren Wirkungskreis eine Polizei-Verordnung er- 
lassen worden, die die Behandlung der Kadaver gefallener Tiere 
und den Betrieb der Abdeckereien regeln sollte. Dieselbe verpflichtet 
den Besitzer von jedem Falle des Verendens eines Stückes Vieh — 
ausgenommen neugeborene Fohlen und Kälber, sowie Saugferkel, 
Schaf- und Ziegenlammer — der Ortspolizeibehörde Anzeige zu 
machen. Die Verordnung gestattet das Abdecken der Kadaver nur 
in Abdeckereien und auf den von den Gemeinden angelegten Ver- 
scharrungsplätzen. Der mit derselben verfolgte Zweck, das in sanitäts- 
und veterinärpolizeilicher Beziehung gleichmäßig zu verurteilende 
Verscharren der Tierkadaver in unmittelbarer Nähe der Gehöfte zu 
beseitigen, ist, soweit es sich heute bereits erkennen läßt, nicht im 
vollen Umfange erreicht worden. Auch die nach Inkrafttreten der 
Verordnung angeregte Errichtung von Sammelabdeckereien hat in 
den beteiligten Kreisen wenig Anklang gefunden. 





Bericht von Dr. Lothes, Köln. 139 


Dem Vernehmen nach liegt z. Z. den badischen Landständen 
ein Gesetzentwurf vor, der neben der Anzeigepflicht der Viehbesitzer 
bei Todesfällen unter den nutzbaren Haustieren, die Behandlung 
gefallener und getöteter Tiere regelt. Derselbe basiert auf Vor- 
schlägen von Lydtin. Wir dürfen daher zuversichtlich hoffen, daß 
in dem Gesetzentwurf der richtige Weg zu der für eine wirksame 
Seuchenbekämpfung erforderlichen Reorganisation des Abdeckerei- 
wesens gefunden ist. 

Die kräftigste Unterstützung würde der Seuchenbekämpfung 
zweifellos durch die allgemeine obligatorische Viehversicherung zu- 
tel Nach Einführung derselben wären die Besitzer, um nicht 
der Entschädigung verlustig zu gehen, gehalten, von jedem Krank- 
heits- oder Todesfall in ihren Viehbeständen unverzüglich Anzeige 
zu erstatten. Der Seuchenverheimlichung würde dadurch der Boden 
entzogen. Der Vorsitzende unseres Geschäftsausschusses hat dies 
schon vor Jahrzehnten erkannt und in Wort und Schrift auf die 
Dienste hingewiesen, welche die Viehversicherung der Veterinär- 
polizei leisten könnte. Seine unausgesetzten Bemühungen waren 
dahin gerichtet, in Baden eine landesgesetzliche Regelung des Vieh- 
versicherungswesens herbeizuführen. Das ihm vorschwebende Ideal 
der allgemeinen Zwangsversicherung haben die gesetzgebenden 
Körperschaften: leider nicht verwirklicht, sondern es dabei bewenden 
lassen, die wenig zahlreichen Ortsviehversicherungen zu einem, einer 
Rückversicherung gleichenden Landesverbande zusammenzuschließen. 
In der Folge haben auch eine Reihe von anderen Staaten die 
Organisation des Viehversicherungswesens in Angriff genommen. 
Von der im Interesse der Seuchenbekämpfung gebotenen allgemeinen 
Regelung der Frage sind wir jedoch noch weit entfernt. 

Nachdem der Rheinische Provinziallandtag im Jahre 1895 be- 
schlossen hatte, Vorermittelungen über die Errichtung einer allge- 
meinen, auf dem Grundsatze der Gegenseitigkeit beruhenden Vieh- 
versicherung für die Rheinprovinz anzustellen, habe ich Gelegenheit 
gehabt, mich eingehender mit dieser Frage zu beschäftigen. Danach 
halte ich eine Anlehnung der allgemeinen obligatorischen Viehver- 
sicherung an die bereits bestehende Seuchenversicherung unter Be- 
seitigung des für eine so umfassende Organisation zu umständlichen 
Schätzungsverfahrens und eine weitgehende Dezentralisation der 
möglichst einfach zu gestaltenden Verwaltung für zweckmäßig. 

Es erübrigt jetzt noch mit wenigen Worten auf die in der 
Hauptsache der Seuchenvorbeugung dienende und deshalb bei einem 
einheitlichen Vorgehen der Staaten besonders wichtige Organisation 
des Nachrichtendienstes einzugehen. In meinem auf der letzten 
Tagung des Deutschen Veterinärrates erstatteten Bericht habe ich 
bereits hervorgehoben, daß insbesondere bei leicht übertragbaren 
Krankheiten, wie bei der Maul- und Klauenseuche, der Schriftwechsel 
im Nachrichtendienst ganz ausgeschlossen und der Telegraph und 
vor allen Dingen das Telephon mehr als bisher in den Dienst der 
Seuchenpolizei gestellt werden muß. 


140 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


Die früheren tierärztlichen Kongresse haben sich überein- 
stimmend für die Gründung eines internationalen Seuchenbulletins 
ausgesprochen, das in einem internationalen Bureau bearbeitet 
‚werden sollte. Ich bin weit davon entfernt, den Wert der zwischen- 
staatlichen Seuchenberichterstattung zu unterschätzen, und vertrete 
die Ansicht, daß selbst ein Staat, der die Einfuhr aus einem Nach- 
barstaat verboten, an dem Seuchenstand in letzterem mit Rücksicht 
auf den Grenzverkehr und den Viehschmuggel ein großes Interesse 
hat. Um dem gerecht zu werden, halte ich jedoch die Gründung 
eines internationalen Bulletins nicht für notwendig. Hutyra hat in 
Bern bereits auf die in den Veröffentlichungen des Kaiserlichen 
Gesundheitsamtes zu Berlin regelmäßig erscheinende Seuchen- 
statistik hingewiesen. Mit Bezug auf die Tierseuchen-Statistik ist in 
Deutschland neuerdings die Anordnung getroffen, daß die beamteten 
Tierärzte über den Seuchenstand in ihren Kreisen regelmäßig am 
15. und letzten jeden Monats auf vorgedruckten Postkarten an das 
Kaiserliche Gesundheitsamt berichten. In letzterem wird das so 
erlangte Material zusammengestellt und ohne Verzug veröffentlicht. 
Würden die übrigen Staaten in gleicher Weise vorgehen, so wäre 
der Zweck, jedem Staat die Möglichkeit zu geben, sich über den 
Seuchenstand jenseits seiner Grenzen zu unterrichten, ohne die 
immerhin kostspielige Unterhaltung eines internationalen Bureaus 
im vollen Umfange erreicht. Jede Regierung könnte alsdann die 
statistischen Seuchenberichte der Nachbarstaaten in die Landes- 
sprache übersetzen und so den beteiligten Kreisen zugänglich machen. 

Im Hinblick auf die mit unseren Entschließungen in der vor- 
stehend behandelten Frage bisher gemachten Erfahrungen würde 
ich darauf verzichtet haben, Ihnen bestimmte Resolutionen vorzu- 
schlagen. Wir befinden uns aber hier auf einem, dank der ausge- 
zeichneten Bewirtschaftung durch unseren allverehrten Vorsitzenden 
des Geschäftsausschusses, Geheimrat Dr. Lydtin, veterinärpolizeilich 
so fruchtbaren Boden, daß die Versammlung m. E. die Gelegenheit, 
in dieser Frage nochmals die Initiative zu ergreifen, nicht vorüber- 
gehen lassen darf. 

Da in absehbarer Zeit auf das Zustandekommen einer inter- 
nationalen Tierseuchen-Konvention nicht zu rechnen ist, so halte ich 
es für zweckmäßig, dieselbe nicht zum Gegenstande der Beschluß- 
faßung zu machen, und bitte Sie, ‚der nachfolgenden Resolution 
Ihre ‚Zustimmung zu erteilen: 


„In Erwägung, dass selbst bei der derzeitigen Lage des 
internationalen Viehverkehrs der Seuchenstand eines Staates 
von dem seiner Nachbarn mehr oder weniger abhängig ist, 
hält der in Baden-Baden tagende VII. Internationale Tier- 
ärztliche Kongress ein einheitliches Vorgehen bet der Be- 
kämpfung der Tierseuchen im Allgemeininteresse für erwünscht 
und beauftragt seinen geschäftsführenden Ausschuss in dieser 
Richtung das Erforderliche in die Wege zu leiten.“ 


— 





141 


Rapport de M. le Dr LOTHES 


Vétérinaire départemental à Cologne. 


(Traduit par le professeur LE HOUITEL sous la direction du docteur LYDTIN, 
Baden-Baden.) 


e Comité d'organisation du VIfme Congrès international, 
ayant donné communication des conclusions des précé- 
dents Congrès sur la question, il est inutile de les rap- 
peler. 

C'est avec la plus grande satisfaction que je la re- 

trouve en tête de l’ordre du jour du VII"*° Congrès, qui 
la représente sous une forme telle qu’il m'est permis de la traiter 
avec ampleur, quoique néanmoins je me vois obligé d'être bref, 
car, vraiment le sujet est immense. Mon excuse est le peu de 
temps que j’ai eu pour préparer le thème dont on m'a chargé, 
lequel était d’abord dévolu à un collègue plus compétent que moi 
sur la matière, mais qui s’est récusé. 

Mon intention est de traiter le sujet entièrement au point de 
vue vétérinaire, sans tenir compte des réclamations agraires, pro- 
tectionnistes ou libre-échangistes. 

Les spécialistes, aussi bien que le public en général, admettent 
comme fait acquis que les épizooties sont introduites d’un pays à 
l'autre par le trafic des animaux ou de leurs produits, même de 
celui des denrées agricoles; et lorsque l’on prend en considération 
les nombreuses transactions réciproques qui ont lieu entre nations 
et que multiplient encore les facilités et la modicité des prix de 
transport, on comprend facilement combien les causes de la pro- 
pagation de ces maladies infectieuses sont considérablement augmen- 
tees et étendues. 

Prenons par exemple le marché aux bestiaux de Cologne, qui 
n'était autrefois exclusivement approvisionné que par l’Ouest et le 
Centre de l’Allemagne; aujourd’hui le Nord, aussi bien que l'Est 
le plus extrême prennent part à l’approvisionnement de cet im- 
portant marché. La même chose peut être dite au sujet des produits 
agricoles; autrefois le paysan ne nourrisait ses bestiaux que des 
produits récoltés sur son propre fonds; aujourd’hui, surtout dans 
les régions où l’agriculture est intensive et dominante, l'emploi des 
moyens d’alimentation de provenance étrangère est à l’ordre du jour. 








142 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


La progression, toujours croissante du trafic intérieur, augmen- 
tant d'autant les chances de propagation, et avec elles, celles-ci 
augmentèrent également, par suite de la négligence apportée au 
règlement du trafic des bestiaux étrangers, et parce que les élé- 
ments de la police vétérinaire étaient insuffisants. A l'époque où 
augmentait le trafic, l’influence néfaste qu’il pouvait avoir sur l’impor- 
tation des épizooties, était inconnue et l’on ne pouvait pas la connaître, 
puisque l’étiologie de la plupart de ces maladies était encore rudi- 
mentaire. Il en résulta, que des épizooties d’une contagion dange- 
reuse comme par exemple la peste bovine, la péripneumonie et 
la fièvre aphteuse furent introduites par le trafic d'outre-mer. Ces 
épizooties étant encore absolument inconnues dans les pays où 
elles éclataient, il s’ensuivait que le fléau prenait une immense 
extension avant que l’on eut pris les premières mesures pour 
les combattre. Les pertes qui en résultaient, se montaient à des 
centaines de millions de marks. 

On comprend dès lors, pourquoi les Etats, si sévèrement 
éprouvés, ont pris leurs précautions pour se garder contre les 
épizooties. | 

De la les étapes diverses que la police vétérinaire a eu à 
suivre. 

Le manque de connaissance dans la pathogénie des épizoo- 
ties amena d’abord à exclure l'introduction des animaux visiblement 
atteints, en soumettant les transports de bestiaux à l'inspection 
frontière, mesure qui fut renforcée par l'obligation de certificats 
d’origine d’un caractère officiel. 

Plus tard, on essaya d’obvier aux dangers inhérents aux 
transports d'animaux, pouvant être infectés, en les soumettant soit 
à la frontiere, soit au lieu de destination à une quarantaine d’obser- 
vation d’une durée plus ou moins longue. 


On en arriva alors aux prohibitions de l'importation d'animaux, 
puis de celles de leurs issues et produits, et de tous les objets suscep- 
tibles de servir d’agents de contagion médiate; même des cordons 
sanitaires militaires furent employés dans le cas de maladies essentielle- 
ment sérieuses et de contagion rapide, comme le peste bovine. 

Les mesures prises dans certains cas, c’est-à-dire vis-à-vis du 
règlement du petit trafic à la frontière, étaient moins sévères. 

Les animaux de boucherie pouvaient être introduits sous 
condition d'être abattus dans les abattoirs de frontière, leur trans- 
port n'était autorisé que dans des wagons plombés, directement 
sur un abattoir de l'intérieur, régi par le contrôle vétérinaire et 
où ces animaux devaient être abattus dès leur arrivée. 

Conjointement à ces prescriptions, on réclama la désinfection 
des wagons, bateaux et de tout ustensile de chargement, ‘ayant servi 
à des bestiaux. 

Pour considérer toutes les mesures que les Etats ont été 
obligés de prendre pour se protéger contre les épizooties, il 


Rapport du docteur LOTHES, Cologne. 143 


faudrait m’étendre beaucoup trop, et je me bornerai à attirer votre 
attention sur une des dernières, la plus radicale, celle qui empêche 
l'importation des animaux susceptibles de contagion, ainsi que celle 
de tout produit issu des dits animaux, et de tous les objets d’une 
nature contagifere. 

Permettez-moi maintenant, pour vous montrer où nous en 
sommes, de vous donner une exposition tirée du dernier Rapport 
de POffice d'hygiène de l'Empire allemand relative aux mesures 
restrictives et prohibitives appliquées aux frontières de I’ Allemagne. 

N est interdit d’importer de Russie en Allemagne et de 
transporter à travers ce pays, les bovins, les moutons et les porcs 
vivants ou abattus et tous leurs produits, les chèvres et d’autres 
animaux, les fumiers, le foin et la paille. Quelques exceptions sont 
faites pour de petits arrivages de porcs dirigés directement sur les 
abattoirs de la frontière silésienne. 

Des prescriptions analogues existent dans quelques Etats 
allemands concernant l'importation de la Roumanie, de la Serbie 
et de la Bulgarie. La France, l'Italie, la Belgique, les Pays-Bas, 
la Suisse, la Suède et la Norwége, la Grande-Bretagne et l'Irlande, 
le Danemark et enfin l'Amérique ont aussi à subir des restrictions 
spéciales, tantôt pour une espèce d'animaux tantôt pour une autre, 
et pour leurs produits. 

Par des prescriptions spéciales plusieurs de ces Etats, avec 
la Russie, les Pays-Bas, l’Autriche-Hongrie, le Luxembourg, etc. 
voient aussi beaucoup de leurs produits animaux exclus de l’Alle- 
magne, ou de différents Etats de cet Empire. 

On peut, d’après ce qui précède, voir combien l'Allemagne a 
dü prendre de précautions pour protéger son bétail indigène. La 
situation centrale de l’Empire allemand et son développement 
agricole en sont les causes; il est clair, qu'ayant à réglementer des 
mesures de police sanitaire avec un nombre relativement grand 
d'Etats, prenant part à son importation, ces mesures seront beau- 
eoup plus nombreuses que dans un Etat, ayant une production 
moindre et comptant avec l'importation de peu de pays limitrophes. 

Voyons comment de leur côté les divers Etats se sont pro- 
tégés en ne traitant pas l'Allemagne avec moins de rigueur. 

La Russie a défendu l'entrée en Finlande des bêtes à cornes 
vivantes, des viandes, viscères, peaux, graisses, sabots, cornes et 
autres produits, provenant des territoires allemands d’Oldenbourg, 
de Hambourg, Brême, Lubec, Sleswig et Hanovre. Elle défend len- 
trée aux préparations de viande de porc, excepté le saindoux, celle 
des viandes crues, du beurre de vache et de la graisse de porc non 
fondus, des peaux et autres issues et des pigeons. 

L’Autriche interdit l’importation et le transit des bovins, ovins, 
chèvres et pores de la Prusse, et de certains districts bavarois. 

Bulgarie impose l'inspection sanitaire, concernant le char- 
gement et le déchargement du bétail qui lui arrive sur des bateaux 
ou wagons allemands. 











144 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


La Suisse interdit le transit des bovins, chèvres et porcs et 
de leurs viandes crues ou préparées, venant d'Allemagne. 


L'Italie se protège contre l'Allemagne par des restrictions sur 
l’importation par voie de mer des bovins, ovins et porcs; et, s’ils 
proviennent de ces animaux, des peaux, intestins, cornes, os et 
sabots et des viandes sous toutes les formes. 


La France défend l'importation et le transit des bovins, 
moutons, chèvres et porcs venant d'Allemagne, exception faite en 
faveur des moutons dirigés sur le sanatorium de La Villette, pour 
y être abattus dans un court délai. 

L'Espagne agit à peu près de même. 

La Belgique ajoute à toutes ces réglementations la prohibition 
des chevaux et de leur viande. 

La Grande-Bretagne ferme ses ports par une prohibition pres- 
que absolue. 

Le Danemark empêche l'entrée des ruminants et pores, ainsi 
que de certaines parties de viande crue de ces animaux, des chiens, 
du lait, des fourrages, et restreint celle des chevaux d’origine alle- 
mande. 

La Suède restreint l'entrée de tous les ruminants et porcs et 
de leurs issues. La Norvège Ja défend et y ajoute la prohibition 
des chiens, des peaux et cuirs, des crins et soies, des fourrages 
verts et secs, des mufles et sabots. Elle ne permet l'entrée des 
chevaux allemands que sous des restrictions équivalentes à une 
prohibition. 

Le Canada, l'Argentine, la Nouvelle Galle, l'Australie (Ouest), 
le Queensland, la République Sud-Africaine ont édicté des mesures 
prohibitives et restrictives analogues. | 

Il n'y a pas de doute que toutes ces mesures, dictées par une 
sage prudence, apportent une grande gêne à l'exercice des trans- 
actions internationales, surtout en ce qui concerne le trafic des 
animaux; mais, d’un autre côté, il est impossible de nier l'influence 
favorable qu’elles exercent sur la répression des épizooties en gé- 
neral; celles-ci sont devenues plus rares et leur importation d’un 
pays dans l’autre est moins fréquente. 

Les épizooties graves, telles que la peste bovine et la péri- 
pneumonie, qui, il y a 40 à 50 ans, faisaient tant de ravages, ne 
se propagent plus par importation, et celle des autres épizooties 
prend maintenant un caractère local plus déterminé. 

D’après le Rapport annuel de l'Office d'hygiène d’Empire 
allemand*) en 1897, la rage est en Allemagne presque exclusivement 
constatée dans les districts frontières de l'Est de la Prusse, ainsi 
que dans le Royaume de Saxe. Elle y est due au franchissement 
de la frontière par des chiens enragés. La morve fut importée par 
des chevaux, venant de Russie et de Belgique, et tout dernièrement 


*) Un ouvrage très recommandé aux vétérinaires officiels. 





Rapport du docteur LOTHES, Cologne. 145 


d'Amérique. L'introduction de la fièvre aphteuse en Allemagne a 
eu lieu en 1897 probablement par les frontières russe, autrichienne, 
suisse et hollandaise. Ensuite le choléra des poules fit apparition 
dans une série de cas importés de Russie et quelques cas isolés 
d'Autriche-Hongrie et d'Italie. Quelques cas de charbon furent dus 
à la contagion médiate par des produits animaux et végétaux, 
surtout par ces derniers, importés de Russie et d'Amérique. 


Presse par le temps, il ne m'était malheureusement pas pos- 
sible de me documenter sur l'extension des introductions d’épizooties 
dans les autres Etats qui probablement ont aussi souffert par. 
l'importation de maladies contagieuses venant d'Allemagne. 


Dans ces derniers temps, une critique acerbe a fait remarquer, 
que, malgré les mesures prises par l'Allemagne au moyen de sa 
police vétérinaire à l'égard des Etats voisins, les épizooties de 
fièvre aphteuse sont cependant assez fréquentes sur son territoire. 


On doit reconnaître que les succès de la police vétérinaire à 
l'intérieur ne sont pas à comparer avec ceux obtenus dans les 
zones frontières, où le service vétérinaire est assuré par un cadre 
absolument indépendant de vétérinaires frontières et d’employés 
de douane, ne s’occupant que de la stricte exécution des règlements 
de protection. | 

Les échecs de la police vétérinaire, constatés à l’intérieur peu 
après la mise en exécution de la loi actuelle sur la matière, ne 
sont, dans beaucoup de cas, que les résultats d’un manque d'énergie 
de la part de ceux qui sont chargés d'exécuter les prescriptions, 
et surtout du manque d’uniformite dans l'exécution des mesures 
prescrites, pour laquelle on est, dans l'intérieur, plus ou moins 
réduit à tabler sur la bonne volonté des propriétaires, qui, le plus 
souvent, fait complètement défaut, surtout lorsqu'il s’agit de la 
fièvre aphteuse. Sans tenir compte de l’augmentation du trafic, les 
transformations qui se sont opérées sur le terrain zootechnique en 
general et celui de la laiterie en particulier, surtout depuis la 
création des laiteries coopératives, ont contribué d’une façon no- 
table à l’extension des maladies contagieuses. 


La nouvelle loi sur les épizooties, promulguée le 1° mai 1894, 
a mis entre les mains de la police sanitaire allemande une série 
d'ordonnances dont l'application, faite à temps, est des plus effi- 
ces. Entre autres, les autorités ont, en vertu de cette loi, le 
pouvoir de placer sous le contrôle sanitaire non seulement les 
animaux malades ou supposés tels, mais aussi ceux exposés aux 
dangers divers de contagion, et encore l'endroit infecté, même 
les territoires environnants, ordonnant leur complète isolation, 
outre la prohibition du trafic des animaux et des objets contagi- 
feres, Elle crée un service d'informations. La surveillance et la 
désinfection des chemins employés sont des mesures qui peuvent 
être prises dans les contrées menacées. Les étables des auberges, 
des marchands de bestiaux, ainsi que celles des abattoirs, tout peut 


10 





146 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


être, par ordre de l'autorité, placé sous le contrôle vétérinaire. En 
cas d'apparition de la fièvre aphteuse, la loi règle d'une manière 
rationelle le colportage du lait des territoires séquestrés et des 
laiteries coopératives. 


Si malgré cette réglementation la lutte contre la fièvre aphteuse 
n’a pas encore eu un succès définitif, cela ne dépend pas de l’in- 
suffisance de la loi, mais bien de celle des mesures prises et sur- 
tout de la manière de les exécuter, comme J’a, il y a plus d'un 
an, reconnu l'assemblée générale du Conseil vétérinaire allemand, à 
Cassel. 


Un des facteurs principaux, qui entravent l'éradication des 
épizooties, est le manque de déclaration de la part des propriétaires 
d'animaux ou de ceux qui les remplacent. L'épizootie est, dans la 
plupart de cas, recélée par ignorance, mais aussi pour éluder les 
mesures policières et les perturbations qu'elles apportent avec elles 
dans l’exploitation. Cela se constate surtout pour les laiteries ex- 
portant le lait frais; la cause de leur silence est la crainte de voir 
leur clientèle informée de la maladie par sa publication officielle. 
Les pertes, causées par la fièvre aphteuse dans presque tous les 
Etats européens, doivent cependant éclairer les propriétaires sur 
l'avantage d'une prompte déclaration de l’explosion de Ja maladie. 
Il résulte des observations, faites jusqu'ici dans les différents Etats 
sur les recels d'épizooties, qu'ils ont lieu la, où ils ne sont pas 
combattus par des prescriptions rigoureuses. A bien examiner les 
résultats acquis en ce qui concerne la morve et la péripneumonie, 
il semble qu'ils sont dus à la promesse d’une indemnité pour les 
pertes d'animaux causées par l’épizootie. Cette indemnité devrait 
s'étendre sur celles causées par la dépréciation dans le produit 
des bêtes malades. 


Les échecs que la police vétérinaire a encore à marquer dans 
sa lutte contre les épizooties dans l’intérieur des pays, ne doivent 
qu’animer le zèle des vétérinaires officiels dans la lutte contre ces 
fleaux; mais ils ne doivent pas induire à supprimer les mesures, 
prises en vue de protéger le bétail indigène contre l'introduction 
des épizooties étrangères, surtout dans les Etats où les exploitations 
agricoles composent une forte partie de la fortune nationale, et 
tant que les épizooties ne seront pas éteintes dans les pays ex- 
portateurs. 

Embrassant d'un coup d'œil les prescriptions régissant dans 
les différents Etats l'importation du bétail, il faut admettre que, 
par suite des restrictions imposées, la situation actuelle n'est pas 
idéale. On doit donc comprendre que les étapes vers une régle- 
mentation uniforme et internationale du trafic des animaux nous 
ont été tracées depuis quelque temps par les quelques Etats qui 
ont entrepris de conclure des conventions sur le trafic des animaux 
et de leurs issues. Ces conventions sont donc pour la décision de 
la question posée de la plus grande importance. 


Rapport du docteur LOTHES, Cologne. 147 


Je trouve donc nécessaire d’entrer un peu plus profondément 
dans la question. 

Les premières traces diplomatiques, visant les épizooties, se 
trouvent dans les conventions préparatoires du traité de commerce 
conclu entre l’Autriche-Hongrie et l'Allemagne (28 mai 1881); elles 
échouerent par suite de la fréquence de la peste bovine dans le 
premier de ces Etats. Après que l’Autriche-Hongrie se fut affranchie 
de la peste bovine, elle conclut à Berne, le 31 mars 1888, une 
convention réciproque avec la Suisse, réglant le trafic en cas 
d'épizootie ; cette convention fut modifiée le 5 décembre 1890 et 
dénoncée par lAutriche le 23 mars 1893. Pendant ce temps, l’Au- 
triche-Hongrie s’étant affranchie de la peste bovine, il lui fut possible 
de signer un traité de commerce avec l'Allemagne, comprenant 
l'importation du bétail. 

Ce traité, signé le 6 décembre, entra en vigueur le 1° février 
1893. N réglait les mesures de police vétérinaire auxquelles étaient 
soumis les animaux vivants ou leurs issues, les objets contagifères, 
et en cas d’epizootie les mesures d'observation vétérinaire, soit à 
la frontière, soit à destination, en vue de se préserver de l’impor- 
lation des maladies contagieuses par un des pays contractants; la 
désinfection des wagons ayant servi aux bestiaux; et il réglait les 
conditions du petit trafic frontière; il. arrétait qu’il devait être 
donné par communications réciproques tous les renseignements sur 
léruption de nouvelles épizooties, leur marche et leur extension; 
et qu'en cas d'importation d’une épizootie, l'Etat atteint avait droit 
de restreindre le trafic d'importation des animaux susceptibles de 
receptivité. On remarquera que dans ce traité il a été tenu compte 
des conclusions des Congrès vétérinaires de Bruxelles et de Paris. 

Les tableaux suivants, dressés d’après les chiffres officiels de 
l'Office d'hygiène de l'Empire allemand, montrent que la mise en 


vigueur de la convention n’a que peu ou pas influé sur les trans- 
actions. 


Ont été importés avant Pentrée en activité de la convention: 





Années Chevaux Bovins Porcs 
1889 9302 40149 131624 
1890 . 10641 57563 161934 
1891 10441 81740 140612 
1892 9999 : 55609 337916 

. Après: 

Années Chevaux Bovins Porcs 
1893 8462 29887 401874 
1894 12311 192740 435467 
1895 13795 134602 99228 
1896 11633 92303 . 6091 
1897 14861 96378 161 


148 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


L'augmentation qui frappe les yeux pour les années 1894 et 
1895, est due au manque de bétail de boucherie indigène, résultant 
d'un abattage anormal entrainé par la pénurie de fourrage en 1893. 

L’abaissement du chiffre des porcs des dernières années est 
consécutif à une prohibition générale. 

L'Allemagne n’exportant guère en Autriche d'autres animaux 
que des reproducteurs, les chiffres peuvent en être négligés. 

Au point de vue de la protection contre les épizooties, la 
convention de 1893 a eu l'effet que l’on devait en attendre vis-à-vis 
de la peste bovine, les deux pays en étant restés francs, et au 
sujet de la péripneumonie les deux Etats s'étant avisés récipro- 
quement de l'apparition des cas épizootiques qui ont été réduits à 
leurs foyers. 

Si les résultats n’ont pas été aussi satisfaisants pour la fièvre 
aphteuse et les épizooties porcines, c'est que les autorités, prévenues 
trop tard de l'apparition de ces maladies, n'avaient pu veiller à 
temps à les empêcher de franchir la frontière avec le bétail con- 
 taminé, et surtout grâce aux parcs de porcs d'exportation, qui se 
sont établis à Bielitz-Biala, Vienne-Neustadt et Steinbruch près 
Budapest et qui sont devenus d'immenses entrepôts d’épizooties 
temporaires, si non permanents, d'où la contagion rayonne dans 
toutes les directions. | 

L'introduction réitérée d’épizooties d’un Etat dans l’autre 
amena d’abord la mise en pratique des mesures sanitaires de la 
convention, puis certaines restrictions auxquelles succédèrent bientôt 
des prohibitions de plus en plus étendues, lesquelles forment encore 
aujourd'hui le fond de la convention austro-allemande. Nous voyons 
ce qu’il est advenu d’une convention conclue pour régler, tout en 
le facilitant, le trafic du bétail entre deux Etats amis, pourvus de 
lois sur les epizooties, et d’un personnel vétérinaire officiel bien 
instruit, ayant fait une loyale application des prescriptions. 

Cette convention n'existe plus que dans la forme. 

A priori, on trouvera, je pense, avec moi qu'après de tels 
résultats il y a lieu de réfléchir avant de préconiser la conclusion 
d'une convention internationale sur le trafic des animaux. 

On demandera avec raison, pourquoi j'ai salué si chaudement 
la mise à l’ordre du jour de cette question? Les conclusions des 
Congrès de Bruxelles, Paris et Berne répondront pour moi. N’est-il 
pas vrai, qu'elles ont poussé en avant la législation et la police 
vétérinaire dans différents Etats? Es si le Congrès de Bade continue 
à s'occuper d’une fondation solide de la police vétérinaire et s'il 
y réussit, ne verrons-nous pas que le groupe des Etats, adoptant 
les bases d’une police vétérinaire rationelle, s’agrandira et améliorera 
de plus en plus ses lois et ses organes destinés à la répression des 
épizooties? Mais‘ ce groupe d'Etats sera sans doute obligé de fermer 
sa frontière périphérique aux Etats qui n’auront pas atteint le 
même degré de développement en fait de police vétérinaire, même 
s'ils étaient exempts ou presque exempts d’épizooties, pour Ja seule 





Rapport du docteur LOTHES, Cologne. 149 


raison, que les frontières de ces Etats seront recherchées par le 
commerce, pour y faire passer du bétail venant de pays infectés. 

Qu'on ne me reproche pas une trop grande méfiance du 
commerce; car celui qui se trouve en présence des nombreux abus : 
usés par lui, n’a pas de difficulté à reconnaître que la fidélité et 
la bonne foi ont disparu depuis longtemps du commerce des bestiaux. 

Avant d'entrer à fond dans la question, je veux encore affirmer 
mon opinion qui semblera en contredit avec les conclusions des 
précédents Congrès; mais il n’en est rien; car je suis avec elles 
d'avis que le terrain d'une convention internationale du trafic des 
animaux n’est nullement préparé et demande pour sa préparation 
non des années, mais plusieurs lustres. C’est pourquoi, je n'ose 
pas vous proposer de prendre une résolution favorable à une con- 
vention. Malgré ce pessimisme, je vous prie de n’eviter aucune 
peine pour que nous approchions le plus de cet idéal. Ce sera le 
grand succès de la police vétérinaire, la guerre de prohibition rem- 
placée par une paix basée sur l'entente internationale. 

Pour la même raison qu’un architecte se refusera de bâtir 
contre un édifice exposé à de nombreuses chances d'incendie, un 
Etat, même affligé de foyers épizootiques, doit éviter de se lier 
avec un Etat voisin encore infecté; car ce serait un moyen inévi- 
table de transformer en un embrasement général les foyers isolés 
déjà amoindris grâce aux mesures prohibitives ou restrictives. A 
mon point de vue, aucun Etat n’est en situation d'entrer dans une 
convention internationale avant que lui et ses co-adhérents ne se 
soient complètement affranchis d’épizooties. 

Je dis affranchis d’epizooties, mais il faut se comprendre. On 
n'excluera pas un Etat parce qu’il s’y présente un cas sporadique 
de charbon; mais on récusera celui où règne la peste bovine d'une 
manière permanente. | 

C'est pourquoi les rapports qui préconisent la convention 
internationale, excluent a priori la Russie, ne pensant pas, qu’elle 
a des provinces indemnes de peste bovine aussi étendues que leur 
propre pays. 

La cheville ouvrière de la lutte contre les épizooties dans 
tout Etat est une bonne organisation vétérinaire. Les moyens 
d'action sont des lois efficaces, qui partout ont besoin d’être mo- 
difiees et quelquefois créées. Cela nous entrainerait trop loin de 
nous étendre sur ce point, qui devrait faire l’objet de la réunion 
d'une conférence internationale; mais à mon point de vue, le pro- 
totype, qui pourrait être pris en considération, est la législature 
allemande sur la matière, 

Une exécution rigoureuse et partant efficace de la police 
vétérinaire n’est possible que si elle est confiée à des agents de 
l'Etat et non des communes, pour obvier à des conflits inévitables. 

En cas d’epizootie le vétérinaire est le conseiller naturel des 
autorités officielles, c’est l’aide, même le remplaçant des autorités, 
auxquelles incombe la lutte contre le fléau. De sa qualification 





150 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


dépend le succès. La plupart des Etats confient la police sanitaire 
des stations frontières et des lieux où se font de grands rassem- 
blements de bétail, à des fonctionnaires de la carrière vétérinaire 
ne relevant que de l'Etat; c'est pourquoi le service s’y fait mieux 
qu’à l’intérieur, où les vétérinaires officiels sont plus ou moins liés 
à une clientèle, dans laquelle ils auront souvent à trancher des 
conflits relevant de leur situation administrative. Mais il y a aussi 
des pays où le vétérinaire n'est consulté en cas d’épizootie ou 
requis pour l'exercice des fonctions de la police vétérinaire que 
d’une manière tout-à-fait casuelle. Il y a quelques Etats, établissant 
pour les vétérinaires officiels les droits à la retraite, reversible sur 
leur famille en cas de décès, d’autres ne les leur reconnaissent 
qu’en partie, d'autres les leur refusent. Ces divergences dans la 
situation des vétérinaires entraînent des résultats fâcheux pour la 
Jutte contre les epizooties; cela saute aux yeux. De quel droit ré- 
clamer des connaissances étendues, de la fidélité et de la discipline 
d'un vétérinaire aux moyens d'existence duquel le pays ne concourt 
que par de légers honoraires accordés parcimonieusement pour 
chaque vacation requise. 

Des différences profondes existent encore entre certains Etats 
sur le niveau des études vétérinaires, tant aux points de vue des 
études médicales proprement dites que de celles préparatoires. Le 
baccalauréat est indispensable pour l'admission aux écoles vétéri- 
naires de Belgique, Hollande, Autriche et Suède, pendant qu’en 
Allemagne on se retient encore sur cette exigence et que plusieurs 
Etats restent bien au dessous; peu uniforme aussi est la durée des 
études qui oscille entre 3 et 5 ans selon les pays. 

En ce qui touche la valeur des vétérinaires officiels chargés 
de combattre les épizooties, l'approbation vétérinaire suffit dans 
quelques Etats. Dans la plupart on y joint l'obligation de plusieurs 
années de pratique et d’un examen ad hoc. Lydtin, lors de l’as- 
semblée du Conseil vétérinaire allemand à Eisenach, préconisa la 
fondation d’Ecoles normales vétérinaires supérieyres, principe qui 
a été inauguré par l’Institut d'hygiène vétérinaire à l'Université de 
Fribourg. Dans d’autres Etats on donnait aux vétérinaires officiels 
la possibilité d'étendre le cercle de leurs connaissances par des 
cours spéciaux. 

La responsabilité de combattre et d’eteindre les épizooties ne 
doit être confiée dans chaque Etat qu’exclusivement à des vété- 
rinaires capables de répondre à ce qu'exige cette fonction officielle. 
On doit demander, outre la licence ou l’agrégat auxquels ne peuvent 
prétendre que les bacheliers, une pratique vétérinaire de plusieurs 
années, et l’obligation d’un examen satisfaisant sur la science vétéri- 
naire au double point de vue de la police et du droit, ainsi que 
sur l’hygiène officielle. 

Ce serait dépasser le cadre de ce rapport de vouloir s'étendre 
sur toutes les mesures inhérentes à la lutte contre les épizooties, 
en corrélation avec le trafic international : il serait difficile de dire 








Rapport du docteur LOTHES, Cologne. 151 


quelque chose de nouveau; car elles ont été traitées dans les pré- 
cédents Congrès. Je préfère vous parler de quelques institutions, 
qui doivent assurer le succès, si elles sont bien comprises. En 
première ligne se présente l'inspection générale obligatoire de toutes 
les viandes alimentaires 

A chaque découverte d’un foyer épizootique l’inspection vé- 
térinaire des viandes peut, par ses relations avec l’abattoir obliga- 
toire, rendre des services notoires dans l'application de mesures 
telles que l'isolation des animaux atteints ou suspects et la séque- 
stration rigoureuse des animaux, devant être abattus, l'institution 
des abattoirs officiels où vient s’aneantir le principe de la contagion, 
et la possibilité qu'elle a de mettre les viandes nocives ou suspectes 
hors d'état de nuire. C'est pourquoi l’on doit applaudir au courant 
qui porte depuis quelques années à la création de nombreux abattoirs 
municipaux. Insistons sur l'introduction de l'inspection générale 
obligatoire des viandes alimentaires; la direction de ces deux insti- 
tutions par le contrôle vétérinaire sera pour la lutte contre les 
épizooties d’une grande importance. 

On ne peut aborder la question de l'inspection des viandes 
sans être induit à parler de l’équarrissage, dont, comme l’ont déjà 
réclamé plusieurs Congrès, la réglementation doit être complétée. 
Dans mon cercle d’action, des prescriptions imposent la déclaration 
à la police locale de la mort de tout animal domestique (excepté 
des poulains, veaux, porcelets, agneaux et chevreaux nouveau-nés), 
livré à l’equarrisseur; elles n’autorisent l’equarrissage que dans des 
charniers ou terrains municipaux. 

Sur ce point il n’y a pas lieu d’etre bien satisfait du chemin 
parcouru, si l’on pense à l’enfouissement de cadavres à proximité 
des habitations et à la création de charniers où l’on les entasse, 
deux mesures peu en faveur. 

Les députés du Grand-Duché de Bade seront, paraît-il, saisis 
d’un projet de loi basé sur des propositions du D* Lydtin, qui, s’il 
est accepté, aura la meilleure influence sur l'éradication des maladies 
épizootiques. Ce projet vise la déclaration des animaux morts et 
la manière de traiter les cadavres, ainsi que la réglementation ré- 
gissant les lieux d’équarrissage. 

Un facteur qui ne serait pas à négliger et qui, aussi bien que 
le projet de loi précité, serait d’une grande valeur dans la lutte 
contre les épizooties, c’est l’obligation de l’assurance des bestiaux, 
entraînant la perte d’indemnite en cas de non-déclaration de ma- 
ladie ou de mort d’un animal. 

Le Président de notre Comité d’organisation a déjà depuis 
de longues années, par la parole et la plume, préconisé cette me- 
sure; malheureusement le législateur, craignant l'opposition de la 
majorité des propriétaires, n’a admis une assurance mutuelle que 
dans Jes communes l’adoptant. En Bavière, elle est organisée éga- 
lement, mais à titre absolument facultatif, non seulement pour les 
Communes, mais aussi pour les particuliers. Aussi dans la Prusse 





152 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


Rhénane on s'occupe de cette question; on y incline à l'extension de 
l'assurance obligatoire en vue des pertes causées par les épizooties 
à toutes les autres frappant les animaux domestiques. On com- 
prendra facilement qu’une assurance obligatoire de tous les ani- 
maux domestiques obligera le propriétaire à dénoncer dans le plus 
bref délai tout cas de maladie ou mort, par suite de l'éruption de 
toute maladie contagieuse, s’il ne veut pas s’exposer à la perte de 
son indemnité, tout en payant les primes. 

Il reste encore à dire quelques mots sur la manière d’aviser 
les cas d’eruption épizootique. Lors de la dernière session du 
Conseil vétérinaire allemand à Cassel, j'ai déjà proposé de remplacer, 
dans les cas de fièvre aphteuse, la correspondance écrite par ja 
télégraphique ou téléphonique. 

Sans vouloir diminuer la valeur des bulletins sanitaires inter- 
nationaux préparés et expédiés par un bureau international, je ne 
suis pas d'avis qu'ils sont absolument nécessaires. Si tous les Etats 
imitaient l'exemple de l'Allemagne, qui rassemble les rapports bi- 
mensuels rendus ‘par les vétérinaires officiels par cartes po- 
stales à l'Office d'hygiène de l’Empire, chargé de les publier 
tous le quinze jours, alors il leur serait facile de s'informer exac- 
tement et à temps de l'état des choses dans les pays avec lesquels 
ils sont en rapport commercial. 

Je devrais renoncer à vous proposer une résolution précise, 
mais nous nous trouvons actuellement dans un pays qui, grâce à 
sa bonne administration secondée par le D" Lydtin, a créé une or- 
ganisation vétérinaire modèle. Dans un tel pays, l’on peut espérer 
quelques succès pour un nouvel effort fait dans le sens de la lé- 
gislation et de l'organisation vétérinaire; mais comme nous ne pouvons 
pas compter d'ici à longtemps sur la conclusion d’une convention 
vétérinaire internationale, je vous propose de conclure: 


nAttendu que la situation sanitaire vétérinaire d’un Etat 
influe sur celle d’un autre à la suite du trafic international 
des animaux domestiques, le Congrès émet le vœu que tous 
les Etats prennent des mesures uniformes pour combattre les 
épizooties, et charge le Comité exécutif d'y pourvoir.* 








153 


Report of Dr. LOTHES 


Chief Veterinary Surgeon, Cologne. 


(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 


at this Congress under a title which permits me to con- 
sider it a some length, although I shall be obliged to 
condense my remarks on account of the extent of the 
subject. 

It will be purely from the veterinary point of view 
that I will consider it. It is well admitted by all that it is by 
the traffic of animals and of their products that epizooties are 
introduced from one country into another — and it is not sur- 
prising that, on account of the reciprocal numerous transactions 
and the facilities of communication, the causes of propagation of 
those infectious diseases are considerably increased. The constant 
tendency of extension of traffic is increasing the chances of spreading 
epizooties; they progressed likewise from the want of regulation 
in the traffic of foreign animals, where the veterinary element was 
very insufficient. As traffic increased, its evil influence was un- 
known, and had to be so, as long as the etiology of most of the 
diseases was still rudimentary. Epizooties, unknown in their coun- 
tries of origin as such, had full oportunities to spread before proper 
measures to check them could be taken. The results were that 
hundreds of millions of francs were lost. It was then that measures 
were first decided upon — and little by little a veterinary police 
was established. 

. First came the prohibition of the importation of animals evidently 
diseased and veterinary inspection at the frontiers; the requirement 
of the official certificates of origin was added to the inspection at 
the frontier; later on came the obligation of a quarantine; the 
prohibition of the import of animals from infected countries was 
followed by that of their products and of other objects liable to 
Carry the disease; and lastly, in cases of dangerous and easily com- 
municable affection, as bovine pest, military cordons were established. 

All those form the various steps of veterinary police. 

The measures taken in relation to the traffic which occurs 
at the frontiers for the little to and fro traffic were less severe: 


ß T is with great satisfaction that I see this question presented 








154 International Measures against the spread of epizooties. 


only butchery animals were to be admitted, and these to be slaught- 
ered in the frontier abattoirs; they had to be transported in special 
- cars and be under veterinary control; disinfection of the cars, boats 
and other objects used for loading was required. 

It would take me too far to consider all the measures that 
States have used to protect themselves: yet I must just mention 
one, the most radical of all, the prohibition of the importation of 
animals liable to contagion and of all their products and objects 
of contagiferous nature. Allow me for the clear exposition of the 
subject to make short extracts from the Report of the Office of 
Hygiene of the German Empire at Berlin in relation to the extinc- 
tion of epizooties in Germany. 

From Russia, Germany forbids the importation and transit 
through the country, of bovines, sheep and swine living or dead, 
and of their products, also those of goats, the fodder and manure 
— those rules are general and have but few exceptions, such as 
for Silesia. Similar regulations had been taken also towards 
Roumania, Servia, Bulgaria, Italy, France and several other European 
countries. 

By special prescriptions the importation of frozen meats was 
rohibited, and the traffic of horses from Russia, Denmark, Great 
ritain, Italy, Switzerland, France was submitted to some restriction, 

while again from Russia all poultry, skins, tallows, horns, wool, 
salt meats etc. were subjected to important restrictive measures. 

‘By this explanation, it can be seen how far Germany has 
gone in her attempts to protect her native animals from the in- 
troduction of foreign epizooties. Has she gone too far? We believe 
not, when we take into consideration her central situation and the 
extensions her agriculture has assumed, and besides let us consider 
what other countries have done towards her. 

Russia has forbidden the entrance of live cattle, their meat, 
visceras, fat, horns, hoofs etc., also of the preparation of pigs meat, 
raw meats, butter, milk products, skins, wool etc. 

Austria forbids the importation and transit of bovines, ovines, 
goats and swine. 

Bulgaria imposes sanitary inspection of the means of German 
transport after loading and unloading of animals. 

Switzerland prohibits the transit of bovines, goats and swine 
or of their products also that of solipeds, canines, felines, ovines 
and caprines. 

Italy ist protected by restrictions upon importation by sea 
of bovines, ovines and swine, also from skins coming from such, 
of intestines, horns, hoofs and meats of all forms. 

France prevents the importation and transit of cattle, sheep, 
goats and pigs, with restrictions for sheep which are to be slaught- 
ered in a short time. 

Spain has somewhat the same regulations. 

Belgium adds to them restrictions on horses. 





Report of Dr. LOTHES, Cologne. 155 


Holland is the same. 

Great Britain closes her ports by an absolute prohibition of 
all that belongs to animal kingdom coming from Germany. 

Denmark, Sweden, Norway, Canada, Argentine etc. all have 
amilar regulations. 

But evidently in all countries all the measures are imposed 
by wise prudence and yet all bring about more or less difficulties 
in the international transaction of all kinds and especially that 
of the traffic of animals, and it is impossible to deny the beneficial 
influence that they have had in the control of epizooties. Large 
outbreaks of bovine typhus and pleuro-pneumonia as those of 40 
and 50 years ago can no longer occur and other epizooties assume 
now only a more defined local character. 


It has been remarked lately that notwithstanding all the 
measures taken, epizooties of foot and mouth disease are still quite 
frequent in Germany. 


It is true that the successes of internal veterinary sanitary 
police are not to be compared with those obtained at the frontiers. 
These failures in many cases are due to a want of energy on the 
part of those who have charge of the applications of the restrictions 
and in the want of uniform execution. 


The new law of 1894 gives to sanitary police more power, 
and among them, that of placing under sanitary control not only 
the sick animals or those supposed to be sick, but also those that 
have been exposed to contagion; the infected locality and the surroun- 
dings and all animals within it may be isolated, and besides it 
forbids all traffic of animals and contagiferous objects; further it 
orders the disinfection of the roads where animals of easy contami- 
nation may pass and of the places where they are kept. The barns 
of inns, of cattle dealers as well as the abattoirs are also under 
veterinary control. In cases of foot and mouth disease, the trade 
in milk, especially that of the cooperative dairies, is also under 
rational regulations. 


If with all these the fight against foot and mouth disease 
does not give good results, it is not so much the fault of the law 
as the manner it is applied, as it has been proclaimed at the 8” 
general meeting of the German Veterinary Council held at Cassel. 


One of the principal factors in the failure of stamping out 
epizooties is the want of declaration on the part of the stock 
owners or their representatives. Yet the losses caused by that 
disease in every country ought to show them the value of an 
early declaration of the appearance of the disease. Everything 
well considered, it seems that the good results obtained with 
glanders and pleuro-pneumonia are due to the prospect of an 
indemnity. 

The difficulties met so far by the veterinary police in their fight 
with epizooties must rather be a stimulus to the official veterinarians. 


156 International Measures against the spread of epizooties. 


With regard to the regulations that relate to the importation of 
animals, it must be admitted that the ideal has not yet been realized 
and therefore the steps towards a uniform and international regu- 
lation of the traffic of animals have only been laid before us by the 
few States, which have undertaken to conclude conventions on the 
subject of epizooties and traffic of animals and of their products 
during the time contagion prevailed. Those conventions are of much 
importance to solve the question in which we are now engaged. 

Permit ıne then to enter a little more deeply into the question. 

The first diplomatic bases relating to epizooties exist in the 
commercial treaty of 1881 between Austria-Hungary and Germany. 
They failed on account of the frequency of Rinderpest in the first 
of those States. When she was free of that disease, she concluded 
a treaty with Switzerland regulating the traffic in cases of epizooty. 
This treaty was modified in 1890 and broken by Austria in 1893. 
By that time that country being free of Rinderpest, she made 
another treaty with Germany, including importation of. cattle. 

This came into effect in 1893 and regulated the measures of 
veterinary police towards the living animals, their products and con- 
tagiferous objects; and in cases of epizooties is regulated veterinary 
administration at the frontier or at the places of destination and the 
disinfection of trucks. It regulated the small traffic of the frontier, 
requested exchange of information relating to outbreaks of contagious 
diseases and gave the right to the infected state to restrict the 
importation of animals susceptible to contagion. 

This convention did no or but little harm to general trade, 
as shown by official statistics. But from the point of view of 
protecting the animals, the result was to keep Rinderpest out of 
the two States and to confine outbreaks of pleuro-pneumonia to 
their place of eruption. If the results have not been as good for 
foot and mouth disease and swine diseases, it is because the author- 
ities, informed too late, had no time to prevent the contaminated 
animals from crossing the frontier. 

The repeated introductions of epizooties from one State into 
another resulted in putting into practice the sanitary measures of 
the convention, and also some restrictions and prohibitions which 
form to day the basis of the Austro-German convention. 

In considering what has become of this agreement, made 
between two States, well provided with sanitary laws and an 
effective veterinary staff, executing the prescriptions properly, and 
yet now existing only in form, it is good to think well, before 
recommending an international agreement, which like the first should 
have as its object the regulation of the traffic of animals. 

Then, why did I applaud so much the idea of this question 
being brought before us? 

The conclusions of the Congresses of Brussels, Paris and 
Berne answer for me. It is to them that are due the forward 
steps made in veterinary legislation and police of some States. 


Report of Dr. LOTHES, Cologne. 157 


If the congress of Baden keeps on the same way and succeeds, 
we shall see the group of States increase that will adopt the 
bases of a rational veterinary police and improve their means of 
repressing epizooties. But those States will no doubt sometimes be 
obliged to close their frontiers tho others, which will not have 
followed their steps, even if they were entirely or almost entirely 
free from epizooties, for the simple reason, that there will be 
the danger of introduction of cattle coming from other infected 
eountries. 

Before going further however, let me repeat that I am still 
in accord with the conclusions of the Congresses alluded to above, 
but also in accordance with them I believe that be ground is not 
yet prepared, and I dare not propose such a resolution, which 
demands for its preparation not years but several lustres. 

A State, even if infected wich contagious diseases, must avoid 
uniting with another also infected; as it would be the best way 
to transform into a general outbreak the isolated beds, that she 
has restricted by proper measures. I consider that no State is in 
situation to enter into an international convention, until she and 
her neighbouring States are entirely free from epizooties. Of 
course a State, where few sporadic cases of anthrax exist, will not 
be excluded but the one where Rinderpest is in permanence should. 

The working tool of the struggle against epizooties in all 
States is a good veterinary organization. Its means of action are 
effective laws, which everywhere need modifications and sometimes | 
have to be created. | 

A rigourous and therefore effective administration by veterinary 
police, is possible only if carried out by State officials. 

In cases of epizooties, the veterinarian is the natural adviser 
of the official authorities. Upon his qualification success depends. 
In many of the States, the service at the frontiers and at places 
of gatherings of cattle, is done by State veterinary functionaries. 
For this reason it is done better than in that State, where the 
veterinarians are more or less in conflict with their duties by the 
needs of their private practice. In some States the veterinarian is 
consulted or called to act only in a casual way. Others give their 
official veterinarians a right to pension for themselves and in case 
of death for their family: here the pension is only partly recognized, 
there it is denied altogether. All those conditions in the situation 
of the veterinarian have as their result disastrous effects in the 
struggle against contagious diseases. 

Greater differences exist still in some States, about the stan- 
ding of veterinary education — as much from the point of view of 
the medical as well as of the preparatory knowledge of the student. 
The degree of Bachelor is obligatory for the schools of Belgium, 
Holland, Austria, Sweden — it is not demanded in Germany and 
many States require much less below it. The duration of the 
studies varies between 3—5 years. 





158 International Measures against the spread of epizooties. 


In relation to the ability of the official veterinarian, licence 
(approbation) is sufficient in some States. In many, several years | 
of practice and an examination ad hoc are required. 

Lydtin, at the meeting of the German Veterinary Council at 
Eisenach, advocated the creation of superior normal veterinary 
schools. This idea has been inaugurated by the hygienic veterinary 
institute at the University of Fribourg. In other States official 


" veterinarians were given the opportunity of special courses, 


The responsibility of the struggle against epizooties ought to 
be trusted exclusively to veterinarians competent to fulfil all the 
obligations of their task. Besides their degree and licences they 
ought to have several years of practice and be submitted to a 
proper and special examination. 

All the measures necessary to combat epizooties in relation 
to international trafic have already been discussed in the pre- 
ceeding Congresses, but I wish to call your special attention to 
some points which would insure success if they were well under- 
stood. 

First of all, there is the general obligatory inspection of all 
alimentary food. With each discovery of an epizootic centre, veterinary 
inspection of meat may render valuable service by its relation to 
the obligatory abattoir in the application of the following measures: 

Isolation of diseased or suspeet animals and rigourous se- 
questration of animals which are to be killed. 

' The creation of official abattoirs, where the principle of 
contagion shall be destroyed and also the possibility of rendering — 
dangerous or suspect meat harmless. 

Creation of municipal abattoirs ought to be encouraged. 

The question of meat inspection cannot be considered without 
glancing at the work in the flaying places, the regulation of which 
has already occupied the attention of several Congresses. In my 
limited sphere of work there are regulations which impose the 
declaration to local police of the death of all domestic animals, 
which, with few exceptions, are sent to the flaying establishment. 
Those places are allowed only on specified grounds. Burying carcases 
in the vicinity of habitations or formation of large gatherings 
where they are accumulated, are certainly measures not to be 
recommended. | 

A project of law based on proposition from Dr. Lydtin is 
to be presented to the next legislature of Baden: it relates to the 
declaration of the death of animals, the manner to dispose of them 
and of the flaying places. | 

‘Another important factor of science is the obligatory insurance 
of all animals, with loss of the indemnity, when declaration of 
a sick or. dead änimal is not made. This measure has already 
been urged by the Chairman of our committee of organization; 
but has met with little support from legislators. In Bavaria it 
exists, but is absolutely facultative. In Rhenish Prussia the question 





Report of Dr. LOTHES, Cologne. 159 


is agitated. It is easily understood that obligatory insurance of 
all domestic animals obliges the owner to declare at the earliest 
date the presence of sickness or of death by any contagious disease 
in his stock, under penalty of losing his indemnity, while yet 
paying the premiums. | 

À few words more in relation to the manner of giving in- 
formation to interested parties, in cases of eruption of epizooties. 
At the meeting of Cassel, I have already proposed to resort, in 
case of foot and mouth disease to telegraph or telephone. 

While I do not wish to criticise the value of international 
sanitary bulletin, prepared and issued by an international bureau. 
I do not think that they are absolutely necessary. If all the States 
would imitateGermany, which gathers the semi-monthly reports of 
the officials veterinarians, seet by mail to the Office of Hygiene of 
the Empirc, and publishes them every fifteen days, better infor- 
mation could be obtained between countries that trade together. 

I ought not to present you with a definite resulution, but we 
are in a State where through the assistance of Dr. Lydtin, we find 
tbe type of perfect veterinary organization — and in such a State 
we can hope that by a new effort some success may be reached 
and although we may have to wait a long time for the conclusion 
of an international veterinary convention, I beg to present the 
following : 


Whereas the sanitary veterinary condition of one State has 
much influence on that of another because of the international 
traffic of domestic animals, Congress expresses the wish that 
all States shall take uniform measures to struggle with epizooties 
and refers the same to the executive Committee. 


160 


LETTRE 


du président du comité d'organisation du YIme Congrés au président de celui 
du Yilme, concernant le sort des résolutions prises à Berne sur l'élaboration 
dan bulletin sanitaire international et sur une convention réglant le trafic 
| - international d'animaux domestiques. 


BERNE, le 6 janvier 1899, 


Monsieur le Dr LYDTIN, 


président du comité d’organisation du Vllme Congrès international 
‘de médecine vétérinaire à 


BADEN-BADEN. 


Très honoré confrère, 


Par lettre du 19 décembre écoulé, vous demandez à Monsieur le Prof. 
Noyer ce qui a été fait au sujet des vœux émis par le VIme Congrès de 
Berne, relativement à l'élaboration d’un bulletin sanitaire international et à 
une convention réglant le commerce des animaux entre les différents pays. 
Je m’empresse de vous faire savoir que ces vœux ont été transmis au 
Département fédéral de l’Agriculture en le priant de les soumettre, avec 
recommandation, à l'approbation du haut Conseil fédéral. 

Malheureusement ces vœux n’ont pas été pris en considération à cause 
des nombreux cas de maladies contagieuses en Europe depuis le Congrès 
de 1895, et surtout parce que l’autorité fédérale ne veut pas aller au devant 
d'un échec certain; car elle a acquis la conviction que la plupart des grands 
Etats refuseraient de se faire représenter à une conférence internationale 
chargée de régler la police sanitaire et le commerce frontière du bétail. 

En effet le bétail suisse a été dès 1896 l’objet de graves mesures 
restrictives de la part des Gouvernements voisins. Actuellement encore les 
quatre puissances qui touchent à ses frontières, l'Allemagne, la France, 
lItalie et l’Autriche-Hongrie, maintiennent l’interdit contre le bétail suisse, 
au point que tout transit et trafic frontière ont disparu depuis longtemps 

Ainsi que chacun peut le constater, il est plus facile d’adopter des 
vœux en séances plénières d’un Congrès que de rencontrer les circonstances 
favorables à leur réalisation : surtout quand il s’agit de la police vétérinaire 
internationale laquelle est toujours plus ou moins teintée de protectionnisme. 








161 


La Suisse renonçant définitivement, pour les motifs énoncés ci-avant, 
à s'occuper des deux vœux émis par le Congrès de Berne, il reste un moyen 
pour les faire aboutir, c’est de les mettre à l’ordre du jour du VIIme Con- 
grès international de médecine vétérinaire, afin que ces vœux puissent être 
renvoyés au gouvernement de l’Empire allemand, lequel serait ainsi chargé 
de convoquer la conférence internationale demandée en 1895. Il est certain 
qu'un grand Etat comme l'Allemagne est mieux placé et arrivera beaucoup 
plus rapidement à un résultat positif qu’un petit pays comme la Suisse, 
surtout lorsqu'il s’agit de questions qui touchent à autant d'intérêts différents 
et que chacun croit devoir envisager à son point de vue particulier. 

Tels sont les renseignements que je puis vous donner et tout en 
regrettant sincèrement qu'ils ne soient pas plus favorables, je vous présente, 
Monsieur et cher confrère, les assurances dé ma considération, ainsi que 
mes bien respectueuses salutations. 


POTTERAT. 


11 





162 


Bericht 


. des Vorsitzenden des Geschäftsausschusses des VI. Internationalen 
Tierärztlichen Kongresses über das Schicksal der in Bern gefassten 
Beschlüsse I, 1 und 2. 


(Übersetzt von Dr. Lydtin, Baden-Baden.) | 


Bern, den 6. Januar 1899. 


Herrn Dr. Lydtin, 
Vorsitzender des Geschäftsausschusses des VII. Internationalen Tierarztl. Kongresses 


in Baden-Baden. 


Sehr geehrter Kollege ! 


Mit Schreiben vom 19. Dezember 1898 haben Sie sich an den General- 
sekretär des VI. Internationalen Tierärztlichen Kongresses, Herrn Professor 
Noyer in Bern, gewendet, um zu erfahren, was in Bezug auf die Beschlüsse 
des genannten Kongresses über die Herausgabe internationaler Seuchen- 
bulletins und über eine Konferenz zur Regelung des internationalen Vieh- 
verkehrs seitens des Berner Geschäftsausschusses geschehen sei. Ich beeile 
mich, Ihnen mitzuteilen, daß die Beschlüsse des Kongresses dem eidgenössi- 
schen Landwirtschaftsdepartement mit der Bitte vorgelegt wurden, sie dem 
hohen Bundesrat zur Genehmigung empfehlend zu unterbreiten. 

Leider wurden die Kongreßbeschlüsse vonseiten dieser hohen Behörde 
nicht in weitere Behandlung genommen, und zwar wegen der seit 1895 
überall stärker gewordenen Verbreitung der Viehseuchen, welcher Umstand 
der Sache nicht förderlich sein konnte, und weil die hohe Behörde einem 
sicheren Mißerfolge ausweichen wollte. Sie war davon überzeugt, daß die 
meisten der größeren Staaten es ablehnen würden, an einer internationalen 
Konferenz zur Regelung der Veterinärpolizei und des Grenzviehverkehrs 
teilzunehmen. 

In der That sind gegen die Schweiz seit 1896 von den vier Nachbar- 
staaten, Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich-Ungarn, so strenge 
Viehein- und durchfuhrverbote erlassen, daß seit langer Zeit der Vieh- 
verkehr mit diesen Ländern lahm gelegt ist. 








163 


Es ist eben leichter, in Kongressen Beschlüsse zu fassen als günstige 
Verhältnisse für ihre Ausführung zu finden oder zu schaffen, besonders 
wenn es sich um internationale Veterinärpolizei handelt, die mehr oder 
minder vom Schutze der wirtschaftlichen Verhältnisse der Länder abhängig 
sein wird. 

Die Schweiz hat es aus diesen Erwägungen bestimmt abgelehnt, sich 
mit den Beschlüssen des Berner Kongresses weiter zu beschäftigen. 

Sollte der Kongreß seine Wünsche weiter verfolgen wollen, so wären 
diese auf die Tagesordnung des VII. Kongresses zu stellen. Im Falle ihrer 
Genehmigung durch die Badener internationale Versammlung könnten die 
Wünsche der Deutschen Reichsregierung unterbreitet werden. 

Ein mächtiger Staat, wie das Deutsche Reich, ist eher in der Lage, 
die Angelegenheit zu einem positiven Abschlusse zu bringen, wie die kleine 
Schweiz; besonders wenn es sich um Fragen dreht, die so viele verschiedene 
Interessen berühren und von dem besonderen Gesichtspunkte jedes einzelnen 
Staates betrachtet werden wollen. 

Das ist die Antwort, die ich Ihnen auf Ihre Anfrage erteilen kann. 
Ich bedauere, daß sie nicht günstiger ausgefallen ist, und verbleibe mit 
ausgezeichneter Hochachtung 


Ihr ergebener 
Potterat 


Obrist und Seuchenkommissär 
im eidgenössischen Landwirtschafts-Departement. 


164 


INFORMATION 


ABOUT THE RESOLUTIONS I, 1 AND 2, ADOPTED BY THE BERNE 
CONGRESS, SUPPLIED BY THE COLONEL POTTERAT, BERNE. 


(Translated by Mr. P. KUHNER, Baden-Baden.) 


BERNE, January 6th, 1899. 


TO D® LYDTIN, 


CHAIRMAN OF THE COMMITTEE OF ORGANISATION OF THE 
VIIth INTERNATIONAL VETERINARY CONGRESS 


aT BADEN-BADEN. 


Highly honoured Colleague ! 


In your letter of the 19th of December, 1898, you applied to the 
General Secretary of the VIth International Veterinary Congress, Professor 
Noyer at Berne, to know, what had been done respecting the resolutions: 
of the above named Congress in regard to the issue of international epi- 
zootic bulletins and in regard to a conference on international cattle trade 
on the part of the Berne Committee of organisation. I hasten to inform 
you that the resolutions of the Congress were laid before the Federal Board 
of Agriculture with the request, that they would present and recommend 
these resolutions to the Federal Council for approval. 

Unfortunately the Federal Council did not proceed with the matter; 
for the reason, that since 1895 epizooties had broken out everywhere more 
strongly than before. This circumstance, moreover, could not be favourable 
to the step and the Federal Council was unwilling to face certain failure. 
They were convinced, that most of the greater States would decline to take 
part in an international Conference for the regulation of the veterinary 
police and the frontier cattle trade. As a matter of fact, since 1896 such 
strong prohibitions against the import and passage of cattle were enforced 
by the four neighbouring States, Germany, France, Italy and Austria-Hungary, 
that for a long time past there has been little cattle trade with these 
countries. 

It is certainly easier in Congresses to pass resolutions than to find 
or create favourable circumstances for carrying them out especially if they 








165 


are concerned with an international veterinary police, which is more or less 
dependent upon the protection of the internal economy of the countries. 

From these considerations, Switzerland has decidedly refused, to 
occupy herself further with the resolutions of the Berne Congress. 

Should the Congress desire to follow up their wishes, they should 
be placed on the programme of the VIIth Congress. 

In case they were passed by the Baden-Baden international assembly, 
they could be presented to the German Imperial Government. A powerful 
State like the German Empire, is in a better position, to bring the matter 
to a positive result than little Switzerland; especially if it concerns questions, 
which touch so many different interests and are viewed from individual 
standpoints by each separate State. 

That is the answer, which I have to give to your question. I regret, 
that it is not a more favourable one and remain with much respect 


Yours faithfully 


POTTERAT 


Colonel and Epizootic Commissioner 
of the Federal Board of Agriculture. 








Die Bekämpfung der Maul- 
und Klauenseuche. 


MESURES A PRENDRE CONTRE LA 
FIÈVRE APHTEUSE. 


THE PREVENTION OF FOOT AND 
MOUTH DISEASE. 


Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters: 


PAUL GAGNY —Senlis. 
COPE—London. 

Dr. DAMMANN — Hannover. 
Dr. FURTUNA—Bukarest. 
HAFNER— Karlsruhe. 

HESS — Bern. 
LINDQVIST—Stockholm. 


169 


Rapport de M. PAUL CAGNY 
de Senlis, Oise. 


Membre de la Société centrale de Médecine Vétérinaire, membre honoraire 
de la Société Vétérinaire du Grand Duché de Bade, délégué de la Société 
de Médecine Vétérinaire du departement de l'Oise. 
C\ 
'® 
CH) à patrie, y 
ÿ plus les mêmes, j'aurais probablement d'autres idées 
sur la police sanitaire, ou tout au moins sur certaines 
de ses prescriptions. 


Pour avoir des chances de préconiser de bons moyens pré- 
ventifs contre l’extension d’une maladie contagieuse, il est indispen- 
sable de possèder des données exactes sur cette maladie, sur ses 
lésions et sur sa marche. La connaissance du microbe spécifique, 
des conditions favorables et défavorables à sa conservation et à sa 
multiplication est des plus utiles. 


Malheureusement, pour ce qui concerne la fièvre aphteuse, 
ls recherches microbiologiques sont encore trop peu avancées 
pour nous donner sur ces points des renseignements sérieux. 


Pour répondre à la question qui nous a été posée, il nous 
faut donc principalement nous contenter de ce que nous a appris 
la clinique sur la marche et la propagation de cette maladie. 


La fièvre aphteuse est une de ces affections que les anciennes 
théories médicales désignaient comme se propageant par Virus vo- 
stil. Actuellement avec les théories microbiennes, cette expression 
peut paraître inexacte; il ne semble pas, en effet, qu'il y ait des 
microbes doués de plus de mobilité que les autres et se déplaçant 
à la façon des oiseaux ou des insectes ailés; alors que les microbes 
des Virus fixes se déplaceraient plus lentement. Mais si l’on reste 
sur le terrain de l'observation pratique, cette expression a l’avan- 
lge de résumer, sous une forme heureuse, l’ensemble des faits 
constatés. 


N commençant ce rapport, je crois devoir prévenir les 
membres du Congrès que je me suis guidé sur ce que 
j'ai observé dans mon pays. Je reconnais que si j'étais 
né dans une autre patrie, les conditions sociales n’etant 





170 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


En effet pour que la fièvre aphteuse se communique d'un 
animal malade à un animal sain, le contact journalier répété n'est 
pas indispensable, il n'est pas nécessaire que les deux animaux 
demeurent côté à côté, pendant plusieurs jours, dans le même local 
(par opposition à ce qui se passe souvent pour la contagion de la 
péripneumonie, de la tuberculose etc.) Non, il en est de la fièvre 
aphteuse comme de la peste bovine par exemple; pour que la ma- 
ladie se communique à un animal sain, il suffit que celui-ci passe 
sur un chemin, plusieurs heures après que des malades y ont passé; 
qu'il séjourne sur la litière, dans des locaux, dans des wagons, 
récemment abandonnés par des malades. C’est ainsi que les hommes, 
les chiens, les volailles, les animaux sauvages, comme les sangliers, 
peuvent transmettre la maladie. 


Fort heureusement que le virus volatil de la fièvre aphteuse 
paraît perdre rapidement toute son activité et que, dans les con- 
ditions ordinaires, les litières, les locaux, les chemins contaminés 
paraissent ne plus être dangereux au bout de deux ou trois jours, 
quelquefois même (chemins) au bout de dix à douze heures. 


La fièvre aphteuse qui sévit sur les bœufs, moutons, chêvres 
et porcs est caractérisée par l’eruption de vésicules sur les mu- 
queuses buccale, linguale et même nasale, sur la peau de la lèvre 
supérieure, sur celle des mamelons, et des espaces interdigités. 
Ces vésicules, en se rupturant, laissent écouler le liquide virulent; 
mais peu après leur ouverture, le contact des aliments, des litières, 
du sol les transforme en traumatismes, infectés par d’autres microbes, 
ayant alors perdu leur caractère spécifique et ne constituant plus 
une cause de contagion. 


La conclusion de ceci est que: La séquestration complète, 
absolue des malades pendant quelques jours est la véritable mesure 
nécessaire et suffisante pour empêcher la propagation de cette maladie. 


Cette conclusion théorique se trouve justifiée par les en- 
seignements de la pratique: toutes les fois que la séquestration a 
été bien faite, on a vu les foyers de contagion s’eteindre sur place. 


Comme preuve je citerai les faits suivants: Il y a quelques 
années, lors de la grande épizootie qui a sévi en Europe, la ma- 
ladie ayant été constatée dans les pays voisins, le Gouvernement 
français avait interdit entrée en France du bétail étranger. Les 
frontières étant fermées, le bétail étranger malade se trouvait sé- 
questré, et ne pouvait avoir de communications avec le bétail sain 
de notre pays. | 

Tant que cette mesure de précaution fut maintenue, le bétail 
français resta indemne, cela dura plus d’un an; mais un jour 
l'arrêté d'interdiction fut rapporté. L'autorisation d’amener en 
France des animaux provenant de la Belgique, contrée où la ma- 
ladie existait, fut accordée, et bientôt la fièvre aphteuse était ob- 
servée dans le département du Nord sur des animaux importés de 
Belgique depuis moins de huit jours. 





Rapport de M. PAUL CAGNY, Senlis. 171 


- Les propriétaires français, confiants dans l’immunite du pays 
constatée jusqu’à cette date, ne prirent aucune précaution, et rapide- 
ment ia maladie se repandit dans presque tous les départements, 
et alors il devint presque impossible d'arrêter sa marche envahissante. 
Lorsque les foyers de contagion sont devenues nombreux, il est en 
effet difficile de prendre des mesures efficaces contre la propagation 
des maladies à virus volatil, il faudrait supprimer complètement tout 
le commerce du bétail. 

Malgré les mesures de police sanitaire prescrites, la fièvre 
aphteuse, constatée dans une étable, se propage rapidement et en- 
vabit une ou plusieurs étables du même village d'abord, puis celles 
des villages voisins. Mais parfois, on rencontre un fait qui paraît 
tout d’abord inexplicable: un village entier, reste préservé, alors 
que dans ceux qui l’entourent, toutes ou presque toutes les étables 
sont contaminées. Pourquoi cet îlot indemne au milieu de nom- 
breux foyers de contagion? C'est que ce village n'est pas sur le 
passage des animaux et des marchands, qu'il n’y a pas été introduit 
de bétail nouveau, et parceque les conditions locales permettent de 
cultiver les terres, en évitant tout rapprochement avec les animaux 
des villages contaminés. 

Plusieurs mois se passent, et alors que la maladie a disparu 
de la région, ce village est contaminé à son tour par l’arrivée de 
nouveaux animaux; mais il ne constitue plus un danger pour les 
villages voisins dont les animaux ont acquis l’immunité. 

J'ai dit plus haut que malgré les règlements sanitaires, la 
fièvre aphteuse, constatée dans une étable, se propage le plus sou- 
vent aux autres étables de la commune. C'est que la déclaration 
n'ayant pas été faite en temps utile, la séquestration des malades 
commence trop tard. Le propriétaire qui constate les premiers 
symptômes de la fièvre aphteuse sur un de ses animaux, songe 
tout d’abord aux nombreux ennuis que va lui créer l'arrêté d’in- 
fection. Il utilise ses bœufs de travail, le plus longtemps possible; 
il fait parcourir à son troupeau de moutons une partie du terri- 
toire de la commune; il change ses bœufs d’herbages, pour que 
l'arrêté d'infection les prenne là où cela lui sera le moins désavan- 
tageux. En résumé, il ne se décide à faire la déclaration que lors- 
qu’il ne peut plus reculer, alors que les malades sont déjà nom- 
breux, et qu’ils ont déjà contaminé les animaux d’autres propriétaires. 

Mais lorsque la séquestration est faite, et. bien faite dès le 
début du premier cas, le foyer de contagion reste isolé, au grand 
avantage des autres étables de la commune. En voici des exemples: 

Lors de cette dernière grande épizootie qui a envahi presque 
tous les départements, dans un village où la population animale 
est agglomérée, où se trouvaient plusieurs grandes fermes, ayant 
chacune quatre à cinq cents moutons et quarante à soixante bêtes 
à cornes (vaches laitières et bœufs de travail), les propriétaires 
firent la convention suivante: En cas d'apparition de la fièvre 
aphteuse, ne pas faire la déclaration à l’autorite, mais dès le pre- 


172 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


mier symptôme, se prévenir réciproquement, et séquestrer immé- 
diatement tous les animaux malades ou non, de toutes les étables, 
bergeries, bouveries de la ferme envahie. En échange de ce respect 
sérieux de l'esprit et non du texte de la loi sanitaire, les autres 
propriétaires d'animaux s’engagérent à exécuter les travaux de 
culture de celui qui les a prévenus. Cette exécution volontaire de 
la loi a été faite plusieurs fois et elle a donné toujours de meil- 
leurs résultats que l'exécution officielle. 

Puisque la séquestration immédiate des malades et des con- 
taminés réussit si bien, comment la réaliser dans la pratique? 
Pour répondre à cette question il faut d’abord répondre à celle-ci: 
Pourquoi est-elle si difficile à obtenir? 

C'est que les mesures de police sanitaire ont toujours un 
caractère vexatoire qui ne prédispose pas en leur faveur les pro- 
priétaires d'animaux, et Ceci ne s'applique pas seulement à la fièvre 
aphteuse, mais est également vrai pour toutes les maladies conta- 
gieuses. Un possesseur de bétail malade est déjà irrité par les 
pertes dues à la maladie, et à première vue, il ne voit dans les 
mesures sanitaires que des pertes nouvelles. Or, quel que soit le 
respect qu'un homme puisse avoir pour les lois de son pays, il a, 
en général, encore beaucoup plus de respect pour ses intéréts per- 
sonnels. Un gouvernement qui veut se faire obéir, doit s’efforcer, 
autant que possible de faire coincider les exigences de l'intérêt 
général avec celles des intérêts particuliers. Il existe en Europe 
des nations à caractère discipliné, qui se soumettent volontiers aux 
prescriptions de leurs gouvernements. Ce n’est pas le cas en France. 
Nous ne consentons à exécuter que les lois dont nous comprenons 
Putilité. Nos vignerons, par exemple, commencent par se révolter et 
par menacer les fonctionnaires qui veulent faire brûler leurs vignes 
phylloxérées. Mais aussitôt qu'ils ont compris la nécessité de la 
lutte contre le phylloxera, ils forment entre eux des syndicats de 
défense qui font alors de la besogne utile. 

A quoi bon dans notre pays promulguer des lois, publier des 
règlements dont les intéressés ne comprennent pas l'utilité? 

Si l’on veut proposer des mesures de police sanitaire veteri- 
naire, ayant chance d’être exécutées, il faut faire comprendre aux 
populations que ces mesures sont édictées dans leur intérêt. qu'elles 
sont avantageuses et non pas nuisibles. 

On se plaint avec raison de la propagation des maladies con- 
tagieuses par les wagons de chemins de fer non désinfectés, on 
demande que cette désinfection soit faite sérieusement et réguliè- 
rement; mais trop souvent les marchands et leurs acheteurs sont 
les premiers à réclamer pour leurs animaux l'usage de wagons non 
désinfectés. En voici un exemple recueilli lors de cette grande 
épizootie dont j'ai déjà parlé. 

Un marchand de bœufs, faisant un grand commerce et assez 
intelligent pour comprendre qu'il était de son intérêt de ne pas 
fournir à ses clients des animaux malades ou contaminés, achète, 


Rapport de M. PAUL CAGNY, Senlis. 173 


dans un département non-encore infecté, une centaine de bœufs de 
travail; par précaution il les garde chez lui pendant plusieurs 
jours, ne commençant à les livrer qu'après s’étre assuré que la 
maladie n’était pas dans la période d’incubation lors de leur arri- 
vée. Chez un des acheteurs, la fièvre aphteuse apparaît sur deux 
de ces animaux environ cing jours après la livraison. Il n’y a pas 
d'autres malades à ce moment, ni chez cet acheteur, ni chez ses 
voisins: d’un autre côté les animaux restés chez le marchand sont 
encore sains, ainsi que tous ceux livrés avant ou après, et provenant 
du même convoi. On suppose alors que la contamination a pu 
être faite par le wagon utilisé pour le transport du domicile du 
marchand à celui de l'acheteur. Precisement ce wagon a été em- 
ployé sans avoir été désinfecté avant l’embarquement des bœufs. 
Lors de leur envoi, il n’y avait en gare que le wagon, d'où l’on 
venait de débarquer deux vaches grasses, expédiées au marchand 
par un autre de ses clients. Pour gagner du temps, le marchand 
a de suite utilisé ce wagon sans le faire désinfecter, sans même 
faire changer la litière. Les vaches ayant été abattues pour la 
boucherie, il n’était plus possible de les examiner; on sait seulement, 
qu'elles ont toujours paru saines. Une visite est faite chez l’expe- 
diteur de ces vaches, il posséde soixante laitières, trente bœufs de 
travail: la maladie n’a pas encore été vue dans ses étables, ni 
dans celles des autres propriétaires de la commune. On soupçonne 
de nouveau le wagon. Il a été utilisé sans désinfection préalable, 
sans changement de litière, une heure environ après le débarquement 
d'animaux achetés au marché de La Villette par le boucher de la 
commune. L'enquête n’a pas été poussée plus loin, où et comment 
s'était faite la contamination du wagon. Nous l'ignorons. Mais 
nous voyons que successivement il a été demandé et utilisé, au 
moins deux fois de suite, par des expéditeurs, sachant parfaitement 
qu'il n'avait pas été déinfecté. 

Voilà les inconvénients d’une mauvaise appréciation des dangers 
de la contagion. 

Aussi je crois devoir répéter ici à l’occasion de la fièvre 
aphteuse, ce que j'ai écrit à propos des maladies contagieuses en 
général, dans mon rapport au Congrès national vétérinaire de 
Paris, Octobre 1897. 

La police sanitaire vétérinaire ne reposant que sur la sé- 
questration immédiate des malades et des contaminés, il faut ap- 
prendre aux possesseurs d’animaux que, dans leur intérêt, ils doivent 
être prévenus le plus rapidement possible de l'apparition d'une 
affection contagieuse chez un de leurs voisins, parce que, une fois 
avertis, ils peuvent de leur côté prendre toutes sortes de précautions, 
pour éviter à leurs animaux encore sains tout contact suspect. 
Pour rendre plus facile cette déclaration rapide, ils ne doivent pas 
hésiter, toutes les fois que l’occasion s’en présente, à venir en aide 
à celui qui veut bien faire la déclaration, de manière à atténuer 
pour lui les inconvénients, résultant de l’exécution de la loi sanitaire, 


174 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


De toutes les manières possibles, par des articles de jour- 
naux, par des conférences publiques, par des causeries dans les 
Ecoles primaires, dans les cours du soir, il faut développer cette 
pensée: „Les maladies contagieuses causent tous les ans des pertes 
considérables aux possesseurs d'animaux qui ont intérêt à prendre 
eux-mêmes des mesures pour diminuer la propagation de ces ma- 
ladies.“ Tant que l'éducation de la masse des propriétaires n’aura 
pas été faite sur ce point, tant qu'ils ne seront pas convaincus de 
la nécessité des mesures préventives contre les maladies contagieuses, 
et de l'avantage pécuniaire qu'ils peuvent retirer de l'exécution 
intelligente de ces mesures, on n’obtiendra pas de résultats efficaces. 
Les lois et règlements actuels, modifiés ou non, seront appliqués 
parfois avec une sévérité inutile, le plus souvent avec une indulgence 
excessive, les propriétaires d'animaux continueront à avoir de la 
répulsion pour les réglements sanitaires, et à considérer comme 
des ennemis les vétérinaires bien intentionnés qui voudront leur 
en faire imposer l'exécution régulière. 


Je déclare donc à l'avance que les mesures suivantes ne 
pourront donner des résultats satisfaisants que dans les pays, où 
aura été fait au préalable, ce que j'appelle: l'Enseignement populaire 
de la police vétérinaire. 


Contagion par le bétail étranger. 


La fièvre aphteuse n'existe pas dans un Etat, mais elle a été 
constatée dans les pays voisins, il n’y a pas à hésiter, il faut 
empêcher à tout prix l'arrivée du bétail, même sain, provenant de 
ces pays, et, après entente avee d’autres nations, si cela est nécessaire, 
il faut fermer toutes les frontières par lesquelles il pourrait pénétrer. 
Cette prohibition doit être maintenue aussi longtemps que cela 
est utile. 


Mais pour cela il est indispensable que le Gouvernement sente 
qu'il est approuvé par l'opinion publique. Cette certitude seule peut 
lui donner la force nécessaire pour résister aux réclamations inté- 
ressées des marchands importateurs, dont le commerce se trouve 
gene par la fermeture des frontières. 


Contagion par le bétail indigène. 


La fièvre aphteuse est constatée, mais qu'ils soient disséminés 
dans plusieurs départements ou agglomérés dans une même région, 
les foyers de contagion sont encore peu nombreux. Il est possible 
d'arrêter la marche envahissante de l’epizootie; mais il est indis- 
pensable pour cela que le gouvernement se sente soutenu par 
l'opinion publique. S'il se sait approuvé d’avance par la majorité 
des possesseurs d’animaux, il n’hésitera pas à supprimer temporai- 
rement tout commerce du bétail dans les régions contaminées. On 
ne verra pas alors un préfet prendre un arrêté pour fermer les 


Rapport de M. PAUL CAGNY, Senlis. 175 


foires et marchés de son département, et les retablir huit jours 
plus tard. On ne verra pas le Ministère donner lui-même l'exemple 
de la violation de la loi, en autorisant le retour, dans leurs divers 
départements d'origine, d'animaux ayant séjourné dans un concours, 
où la fièvre aphteuse a été constatée. 

Du reste, d'après ce que j'ai dit, de la rapidité d'évolution 
de la maladie, du peu de durée de la virulence, cette suppression 
du commerce sera en général d’une courte durée pour chaque foyer. 


Les foyers de contagion sont nombreux sur toute l’étendue 
du territoire. La fièvre aphteuse, étant dite contagieuse par virus 
volatil, il devient très difficile de diminuer son extension; les me- 
sures administratives ne peuvent plus donner que des résultats 
incertains. C’est alors qu’il faut compter sur l'initiative individuelle, 
c'est alors que les possesseurs d'animaux convaincus des dangers 
de la contagion devront s'associer comme ceux que j'ai cités, et 
sans oublier la déclaration à l'autorité, devront s’aider mutuellement 
pour arrêter la marche de l'affection. 


Traitement de la fièvre aphteuse. 


Parler du traitement dans un rapport sur les moyens pro- 
phylactiques peut paraître un non-sens. Mais si l’on réfléchit à 
ceci que: toutes choses égales d’ailleurs, les chances de contagion 
sont d'autant plus grandes que les quantités de virus provenant 
de chaque animal sont plus considérables, on conviendra que les 
moyens de traitement ayant pour résultat de diminuer le nombre 
des vésicules sur chaque malade, et aussi la durée de leur évolution, 
peuvent être considérés comme des moyens indirects de diminuer 
les chances de contagion. 


Je citerai d’abord les essais d’inoculations destinées à hater 
l'apparition de la maladie sur tous les contaminés; les quantités 
de virus répandues journellement sont alors plus considérables, 
mais Ja durée de la séquestration se trouvant beaucoup diminuée, 
c'est une raison pour que cette mesure soit exécutée d’une façon 
sérieuse et efficace. 


Les frictions de la muqueuse buccale, suivies ou non de badigeon- 
nages et de gargarismes avec des liquides variés, ont l'avantage de 
remplacer la stomatite aphteuse par une autre qui, étant traumatique, 
na plus le même caractère spécifique. Mais pour cela, il faut qu’elles 
soient faites au moment, où les vésicules vont se rupturer naturelle- 
ment. Elles ont l'inconvénient de déterminer un traumatisme, dont 
la guérison peut être moins rapide que celles de la fièvre aphteuse. 


Des l'apparition des premiers cas, si l’on a la précaution de 
faire passer régulièrement les contaminés dans un bain d’eau de 
chaux, ou ce qui est préférable, de badigeonner une ou deux fois 
par jour les espaces interdigités avec une subtance formant un 
enduit protecteur, comme le goudron, on aura grande chance de 


176 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


pouvoir éviter l’apparition des vesicules dans cette région, et in- 
directement on préservera-en même temps les mamelles qui souvent 
sont contaminées par les litières, que le contact des pieds postérieurs 
a rendues virulentes. Pour éviter la contagion des mamelles par 
la main de la personne chargée de la traite, les malades, dont les 
mamelles sont atteintes, seront confiées à un personnel spécial. 


Vaccination préventive. 


Ce rapport était rédigé lorsque j'ai eu connaissance des tra- 
vaux de Leffler, et des expériences de la commission allemande. 

Au point de vue théorique, il semble que cette question de 
la vaccination préventive est résolue. Mais actuellement personne 
ne peut prévoir les résultats que donnera la méthode, lorsqu'elle 
sera appliquée dans la pratique. Aussi je pense qu'il serait préma- 
turé de proposer au Congrès d'émettre un vœu relatif à la gene- 
ralisation du procédé. Il me, paraît plus sage, de demander aux 
divers gouvernements la multiplication d'expériences de contrôle, 
puis d'essais de vaccinations dans les diverses conditions de la 
pratique. 

Si les résultats obtenus sont satisfaisants, comme je l'espère, 
il n’y aura pas lieu de demander l’obligation de cette mesure 
préventive autour de chaque foyer; l’inter&t des propriétaires fera 
plus pour l'adoption de la vaccination, que ne pourraient. faire les 
prescriptions gouvernementales les plus rigoureuses. 








177 


Bericht von Paul Cagny 
Tierarzt in Senlis. 


Ehrenmitglied des Vereins bad. Tierärzte. 


(Auszugsweise Übersetzung von P. Kühner, unter Leitung des Dr. Lydtin, 
Baden-Baden.) 


er Berichterstatter macht die Kongreßmitglieder zunächst 
darauf aufmerksam, daß sich sein Bericht auf die in 
seinem Lande gemachten Wahrnehmungen stützt und 
betreffs der Seuchenpolizei oder wenigstens gewisser 
Bestinnmungen derselben wahrscheinlich anders lauten 
’ würde, wenn er (der Berichterstatter) seine Beobacht- 
ungen in einem Lande mit anderen Verhältnissen angestellt hätte. 

Um die Verbreitung einer ansteckenden Krankheit erfolgreich 
bekämpfen zu können, sei eine genaue Kenntnis der leizteren, 
ihres Verlaufes, sowie des spezifischen Krankheitserregers und der 
seiner Erhaltung und Vermehrung günstigen und nachteiligen 
Umstände erforderlich. 

Da bezüglich der Maul- und Klauenseuche die bakteriologischen 
Untersuchungen noch nicht zu einem abschließenden Ergebnis ge- 
führt haben, so müsse man sich in der Hauptsache mit dem zu- 
frieden geben, was die Beobachtung des Verlaufes und der Ver- 
breitung dieser Krankheit gelehrt hat. 

Es sei kein Erfordernis, daß die Tiere, um sich anzustecken, 
tagelang in unmittelbare Berührung mit einander kommen, sondern 
es genüge hierfür, daß sie irgendwie, auch mittelbar, von dem 
Ansteckungsstoff berührt werden, wie z. B. daß sie einen Ort 
betreten, an dem sich kurz vorher kranke Tiere aufgehalten haben. 
Auch Menschen, Hunde, Geflügel und Wild, namentlich Wild- 
schweine, vermöchten die Krankheit zu übertragen. 

Glücklicherweise scheine der Ansteckungsstoff der Maul- und 
Klauenseuche seine Wirksamkeit bald zu verlieren, so daß jeder Ort 
zwei bis drei Tage nach stattgehabter Infektion ohne Gefahr wieder 
betreten werden kann, Wege sogar schon nach einem Tage. 

Die Maul- und Klauenseuche offenbare sich bei Rindern, 
Schafen, Ziegen und Schweinen in dem Auftreten von Blasen auf 
der Maul-, Zungen- und selbst Nasenschleimhaut, auf der Haut der 
Oberlippe, der Euterstriche und auf der Klauenkrone und in der 


12 








178 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Klauenspalte. Beim Aufbrechen der Blasen ergieße sich aus ihnen 
die virulente Flüssigkeit, die sich übrigens durch die Berührung 
mit dem Futter, der Streu und dem Boden in ein mit anderen 
Mikroorganismen durchsetzte Materie verwandele und als solche 
nicht mehr ansteckend wirke. 


Der Berichterstatter folgert hieraus: 


„Die vollständige und unbedingte Absonderung der Tiere 
auf die Dauer von mehreren Tagen ist diejenige Massregel, 
die nötig und hinreichend ist, um die Verbreitung der Krank- 
heit zu verhindern.“ 


Dieser Satz bewahrheite sich in der Praxis: bei gut durch- 
geführter Absonderung erlöschen die Krankheitsherde bald. 


Als Beleg hierfür giebt Berichterstatter folgende Schilderung: 


„Gelegentlich der vor einigen Jahren in Europa herrschenden 
Seuche hatte die französische Regierung die Grenzen für die Ein- 
fuhr von Vieh gesperrt. Der Erfolg war, daß das Land für 
die Dauer der Sperre, etwa ein Jahr, vollständig seuchen- 
frei blieb. Eines Tages wurde das Einfuhrverbot aufgehoben 
und die Erlaubnis erteilt, aus Belgien, das verseucht war, Vieh 
einzuführen. Es dauerte denn auch nicht acht Tage, so ward die 
Maul- und Klauenseuche in dem Departement du Nord bei Tieren, 
die aus Belgien importiert waren, festgestellt. Die durch den seit- 
herigen Schutz sicher gemachten französischen Viehbesitzer ergriffen 
keinerlei Vorsichtsmaßregeln, bis die Seuche eine große Ausbreitung 
gewonnen hatte, in welchem Falle eine erfolgreiche Bekämpfung 
immer schwierig ist.‘ 

Trotz der seuchenpolizeilichen Maßnahmen verbreite sich die 
Maul- und Klauenseuche schnell von einem Stalle aus über das 
Dorf, und von diesem über die Nachbardörfer. Dabei werde die 
merkwürdige Beobachtung gemacht, daß mitten in einer verseuchten 
Umgebung zuweilen ein einzelnes Dorf seuchenfrei bleibe, ein 
Umstand, der nur darauf zurückzuführen sei, daß dieses abseits 
vom Verkehr liege, und sein Vieh infolge lokaler Verhältnisse nicht 
in Berührung mit dem der Nachbardörfer komme. 

Werde die Seuche nach ihrem Erlöschen in der Umgebung 
in ein solches Dorf eingeführt, so läge hierin keine Gefahr für die 
Viehbestände benachbarter Ortschaften, da diese nach überstandener 
Krankheit immun sind. 

Berichterstatter erklärt nun, wie die Verbreitung der Seuche 
trotz der seuchenpolizeilichen Vorschriften stattfinden kann. Die 
polizeiliche Anzeige sei die erste Bedingung für die Bekämpfung der 
Seuche. Wenn sie nicht rechtzeitig gemacht werde, so seien die 
übrigen Maßregeln nicht erfolgreich. Um den Unannehmlichkeiten, 
die aus einer solchen Anzeige erwüchsen, aus dem Wege zu gehen, 
entschlössen sich die Viehbesitzer nur sehr schwer, sie zu erstatten, 
oder in der Regel erst dann, wenn nachbarliche Bestände bereits 








Bericht von Paul Cagny, Senlis. 179 


angesteckt sind. Umgekehrt werde, durch rechtzeitige Anzeige und 
die darauf folgende Absperrung, die Seuche stets auf ihren Herd 
beschränkt. 

Berichterstatter führt als Beispiel an, wie die Viehbesitzer 
eines Dorfes bei der letzten großen Seuche, ihre Bestände dadurch 
schützten, daß sie übereinkamen, sich gegenseitig bei jedem 
krankheitsfalle zu benachrichtigen und die Herden des Besitzers, 
der einen solchen Fall anzeigt, sämtlich zu isolieren. Als Schadlos- 
haltung und Gegenleistung für die gemachte Anzeige und die 
kolierung seiner Tiere, bestellten die Besitzer der intakt gebliebenen 
Herden die Felder des. Anzeigeerstatters. Diese Selbsthilfe mit 
Umgehung der Vorschriften des Gesetzes habe stets besseren Erfolg 
gehabt als die Ausführung der Polizeimaßregeln nach verspäteter 
amtlicher Anzeige. 

Berichterstatter erklärt nun, warum die so wirksame Anzeige 
und Isolierung in Frankreich so schwer. durchzuführen sei. 

Der Viehbesitzer erblicke in den Polizeivorschriften, deren 
Grund er nicht einsieht, zunächst nur ein Ärgernis und eine neue 
Schädigung. Wenn er aber den Zweck und den Sinn der Vor- 
schriften begriffen habe, schreite er aus eigener Initiative zu den 
wirksamsten Mafregeln. Wenn deshalb eine seuchenpolizeiliche 
Vorschrift Aussicht auf Befolgung haben solle, so müßten die 
Interessenten über die Mittel und Wege, sowie über den Zweck der 
Vorschriften vollständig aufgeklärt sein. Durch die Belehrung 
müßten sie zur freiwilligen Mithilfe bei dem Kampfe gegen den 
Gemeinschaden bekehrt werden. 

Weiter kommt Berichterstatter auf die Ansteckungsgefahr 
durch infizierte Eisenbahnwagen zu sprechen. Er macht den 
Händlern und Verkäufern den Vorwurf, daß sie oft, zwecks 
Zeitersparnis, geradezu nichtdesinfizierte Wagen verlangen. Als 
Beispiel führt er einen Fall an, wo ein Viehhändler Tiere in einer 
seuchenfreien Gegend kaufte, in seinem eigenen, ebenfalls unver- 
seuchten Stalle unterbrachte und dann seinem Kunden ablieferte, 
bei dem sie inmitten gesunder Bestände nach fünf Tagen erkrankten, 
ein Vorkommnis, das sich nur auf die stattgehabte Benutzung eines 
nichtdesinfizierten Eisenbahnwagens zurückführen läßt. 

Im Hinblick auf die häufig unterschätzte Ansteckungsgefahr 
giebt Berichterstatter nun wieder, was er in dieser Beziehung in 
seinem Referat gelegentlich des Congrès National vétérinaire, Paris, 
Oktober 1897 mitgeteilt hat, nämlich: 

Da die Maßnahmen der Seuchenpolizei nur auf sofortige 
Isolierung der angesteckten Tiere hinausliefen, seien die Vieh- 
besitzer darüber zu belehren, daß es in ihrem Interesse liege, sich 
von dem Ausbruch einer Seuche gegenseitig schnellstens zu benach- 
richtigen, um durch entsprechende Vorkehrungen ihr Vieh vor der 
Ansteckung bewahren zu können. 

Durch ‘alle möglichen Mittel sei der Satz zur allgemeinen 
Kenntnis zu bringen: „daß die Viehbesitzer selbst die ansteckenden 


180 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Krankheiten, die ihnen jedes Jahr bedeutende Verluste verursachten, 
in ihrer Verbreitung hindern müßten.* Erst nachdem diese Ansicht 
allgemein Eingang gefunden hätte, sei von den gesetzlichen Ma&- 
nahmen, die manchmal mit unnötiger Strenge, manchmal mit 
zuviel Nachsicht ausgeführt würden, ein Erfolg zu erwarten. 

Berichterstatter empfiehlt nun als Sehutzmaßregel gegen die 
Verschleppung der Krankheit das Verbot der Ausfuhr aus verseuchten 
Gegenden, bezw. die Grenzsperre, wobei er nachdrücklich betont, dass 
beide nur dann durchführbar seien, wenn die Regierung durch die 
öffentliche Meinung unterssützt werde. Wo wenige Seuchenherde 
von nur geringer Ausdehnung beständen, seien sie strengstens zu 
isolieren; wo sie in großer Zahl vorkämen, müsse es der Thatkraft 
des einzelnen Viehhalters überlassen bleiben, seine Bestände zu 
sichern, ohne übrigens, gegebenen Falls, die vorgeschriebene Anzeige 
bei der Behörde zu unterlassen. 

Betreffs der Behandlung der Maul- und Klauenseuche vertritt 
Berichterstatter die Ansicht, daß es zweckmäßig sei, den Verlauf 
der Krankheit durch Einreibung der Maulschleimhaut mit dem Geifer 
kranker Tiere zu beschleunigen, das Sekret der Blasen durch Aus- 
spülungen seiner Virulenz zu berauben, ferner das Erscheinen von 
Blasen an den Klauen durch Bestreichung mit Pech zu verhindern. 


Über die Schutzimpfung teilt Berichterstatter mit: 


„Bei der Abfassung meines Berichtes hatte ich bereits Kenntnis 
von den Arbeiten Löfflers und der deutschen Versuchskommission. 
Theoretisch scheint die Frage der Schutzimpfung zwar gelöst 
zu sein; allein vorläufig könne noch niemand überblicken, welche 
Ergebnisse die Methode bei ihrer praktischen Anwendung liefern 
wird. Deshalb würde ich es auch für verfrüht halten, dem 
Kongreß einen Antrag, die allgemeine Einführung des Verfahrens 
betr., vorzulegen. Ich halte es für klüger, die verschiedenen 
Regierungen um Anstellung von Gegenversuchen und um Prüfung 
der Methode in den verschiedenen Fällen der Praxis zu ersuchen. 
Wenn auf diese Weise günstige Ergebnisse erreicht worden sind, 
wird eine zwangsweise Schutzimpfung nicht mehr nötig sein, denn 
dann wird das Interesse der Viehbesitzer mehr als die strengsten 
staatlichen Verordnungen zur Einführung der Impfung beitragen!“ 




















181 


Report of Mr. PAUL CAGNY 


Member of the Central Society of Veterinary Medicine, Senlis. 


(Extract made by Dr. F. KUEHNER, under the direction of Dr. LYDTIN, 
Baden-Baden.) 


HE report of Mr. Cagny is, as he says, only based on 
observations gathered in France and would probably 
be different if it were referring to another country or 

to orders of another veterinarian police. 

N The chief thing in withstanding the increase of a 

| contagious disease is an entire knowledge of it and of 

its microbe. The investigations concerning foot and mouth disease 
being yet far from having reached a final term, we must content 
ourselves with the actual state of knowledge about it. 

To be infected it is quite sufficient, that the cattle come to 
any place, where there have been shortly before other infected 
cattle, persons, dogs etc., though there is no more danger after 
two or three days, the virus then having lost its efficiency. 

The foot and mouth disease shows itself by bladders on 
mouth, tongue, pituitary nasal membrane, upper lip, teats and 
claws. The contents of these bladders lose the power of infecting 
in touching the food, floor or litter, the virus being changed in 
its effect. 

The reporter comes to the following conclusion: “The only 
mean to check the spreading of contagion is absolute and perfect 
isolation of the infected cattle for several days.” The truth of 
this principle is proved by the fact, that in the case of strict 
isolation the disease comes to a complete end. The reporter gives 
a very obvious instance: The foot and mouth disease once having 
spread all over Europe, the French Government had blocked up 
the frontiers for all cattle-import with the result, that there was 
no case of the disease for the time of isolation (about a year). 
This however was repealed and permission was given for cattle 
trade with Belgium. About a week later there were some cases 
of the disease in the department du Nord among cattle that had 
come from Belgium. No steps were taken by the French cattle 
owners to prevent the disease from spreading, until it had become 





182 The prevention of foot and mouth disease. 


very extensive, in which case sanitarian means are of small effect. 
The foot and mouth disease does not keep within the bounds; 
village after village is infected and there are only some instances 
of spots that, being free from communication with the infected 
environs, keep free from contagion. | 

There is no fear of contagion for the vicinity, if the disease 
occurs in such a village later on, as the first infected places are 
not affected a second time. 

“ The reporter then explains, that if information at the health 
office is not given in time isolation proves useless. Cattle owners, 
to avoid the trouble, rarely give information before the contagion 
has reached the neighbourhood. Timely and complete restriction 
is always successful, as the following instance will show. The 
cattle owners in a village agreed that they would send each other 
word in any case of foot and mouth disease and that the infected 
herds should then be isolated; the rest of the cattle owners should 
as indemnity sow the fields of the peasant concerned. In this 
case complete success was with the personal initiative, though the 
literal meaning of the law was not fulfilled. 

Mr. Cagny now relates the difficulties arising against isolation. 
The stock owners are generally unable to perceive the necessity 
of the police orders and are only vexed with the idea of losing 
their cattle; but as soon as they have understood the meaning of 
these orders, they are said to take all necessary steps of their own 
free will. Exact instructions about the ways and meanings of 
the orders. of the health office should therefore be given, whereby 
the persons concerned would learn how to fight the common danger 
and be made willing to do so. Another point mentioned by the 
reporter is contagion through infected railway trucks. He blames 
the dealers for using infected waggons only to save time. He 
alleges the case of a cattle dealer, whose cattle being bought in 
an uninfected county and brought to the new owner, proved to 
be taken ill in the midst of a perfectly healthy stock of cattle, so 
that the contagion could only have been caused by the use of an 
infected waggon. The reporter then cites his opinion concerning 
the danger of infection taken from an earlier report which was 
sent to the Congrès National vétérinaire, Paris Octobre 1897 and 
runs as follows. As the orders of the health office only concern 
immediate isolation of the diseased -cattle, instruction should be 
given to the cattle owners, that it is in their own interest to 
send each other word whenever the disease breaks out, so that 
successful measures can be taken in time. By all means the truth 
should be forced upon them, that they must spontaneously work in 
hindering losses of cattle by the foot and mouth disease. No result 
can be expected from legal measures before this principle has been 
generally adopted. 

The reporter recommends as a first proteetion against the 
distribution of the disease, the forbidding of the exportation of cattle 





Report of Mr. PAUL CAGNY, Senlis. 188 


out of an infected county or the prohibition of cattle trade across 
the frontier, adding that in both cases the government should be 
backed by public opinion. Single cases of the disease should be 
isolated, more numerous ones opposed by the united activity of 
the health office and cattle owners. 

As to the treatment of the foot and mouth disease the re- 
porter thinks it best to quicken the progress of the epizooty by 
rubbing the pituitary membrane of the mouth, to weaken the - 
power of the virus by rinsing the mouth, to hinder the coming 
of bladders on the claws by painting them with pitch. 

Concerning vaccination the reporter says: Before I wrote my 
report, I examined the works of Loeffler and the German Committee 
of investigation. 

The question of vaccination seems to be solved in theory, 
but nobody can at this moment foretell what will be the practical 
results of the method. Therefore I think it premature to move 
the general application of this method at the Congress. I think 
it more judicious that the respective governments should examine 
the said method by countertrials. If the results of them are 
favorable for vaccination, there will be no necessity to order it by 
law, as the personal interest of the cattle owners will work better 
than the severest legal means. 


184 The prevention of foot and mouth disease. 





Report of Mr. A. C. COPE 


Chief Veterinary Officer of the Board of Agriculture in London. 


HE subject which your committee has entrusted to my 
charge is one which I venture to think is of greater 
interest and importance to the agriculturists of Europe 
and the veterinary profession generally than either of 
the other diseases of a contagious nature affecting live 
stock. 

It is true that foot and mouth disease rarely assumes a fatal 
character, but the fact that nearly all classes of animals on the 
farm are susceptible renders the indirect losses much greater in 
the case of foot and mouth than Rinderpest or pleuro-pneumonia 
which only affect cattle. In my country, where it existed for at 
least fifty years, it has caused enormous loss and inconvenience, 
greater than that of all the other contagious diseases of animals 
combined. 

Thirty years ago, when legislation for the suppression of 
contagious diseases of animals was in its infancy in Great Britain, 
foot and mouth disease was regarded as an affection of a mild 
character, and one which was so constantly present in some parts 
of the country that the agriculturists generally resented the idea 
of any legislation being enforced for its eradication, believing that 
the inconvenience to which they would be subjected in the conduct 
of their business would greatly outweigh the advantages which 
would follow even if the disease were eradicated. We have now 
been free from the disease since 1894 and I can assert that at 
the present time foot and mouth disease is more dreaded by the 
farmers and stock owners of Great Britain than cattle plague, or 
pleuro-pneumonia, and they are now willing and ready to put up 
with any restrictions, of however drastic a character, considered 
necessary by the central department to stamp it out. 

It would be extremely difficult to give a full account of all 
the measures which have been adopted in Great Britain for pre- 
venting the spread of foot and mouth disease, and to state them 
in minute detail would serve no good end. I may, however, here 
remark that no system of medical treatment has ever succeeded 
in giving immunity from the disease, It has often been asserted 
that certain forms of anti-dotary treatment by the administration 
of carbolic acid, or a preparation from Salicin in small doses have 





Report of Mr. A. C. COPE, London. 185 


somewhat reduced the virulence of the disease, but it is obvious 
to all my confreres that, unless immunity can be ensured, treat- 
ment which is only palliative is useless for preventing the spreading 
of a disease which is of a contagious nature. 

In order that the members of the congress may be made 
acquainted with the means of prevention that have been successful 
in eradicating foot and mouth disease from the whole of Great 
Britain and also Ireland, it becomes necessary that I should also 
embody in my report a short resumé of the history of the disease 
in addition to the various measures which have at different periods 
been adopted for keeping the disease in check and for its ultimate 
extinction. 

Speaking generally it may be said that the latter consisted 
of the maintenance of strict isolation of all centres of the disease, 
disinfection of all persons and substances moved out of infected 
places, and sometimes the slaughter of whole herds of cattle and 
flocks of sheep, and finally in order to prevent the reintroduction 
of the disease from abroad it became absolutely necessary to 
prohibit the landing of animals from every country in the World 
in which foot and mouth disease existed or whose sanitary laws 
and regulations sre inadequate to keep the disease out of their 
country or to prevent the exportation to Great Britain of diseased 
or infected animals. 

There have been three separate outbreaks of foot and mouth 
disease in Great Britain during 60 years. The first commenced 
in or perhaps before the year 1839, and it continued with more 
or less severity until the end of 1879. 

The second which was directly traceable to diseased foreign 
animals lasted from 1880 to 1886, and the third, after a period 
of five years freedom, commenced in 1892 and was extinguished 
in 1894, The third, like the second, outbreak was no doubt due 
to foreign sources although the actual means by which the disease 
was introduced was not traced. 

Foot and mouth disease was first recognised in Great Britain 
by my old friend professor Simonds in the year 1839, when he 
detected it in a herd of cattle pastured in a field in the village of 
Laleham in the county of Surrey about 20 miles from London. 
It was subsequently discovered that cases of this then unknown 
malady had already occurred in the large cattle market in London, 
and also at or about the same. time it was reported among the 
animals in the cattle market held at Norwich in the County of 
Norfolk. 

How the disease was introduced into Great Britain has always 
remained a mystery, because at that time (1839) and until July 
1842, or about three years after it was first discovered, the landing 
of foreign animals in Great Britain was entirely prohibited. 

In the ordinary course of the cattle traffic, by rail and road, 
and as a result of the exposure in the public cattle markets, of 





186 The prevention of foot and mouth disease. 


animals affected with foot and mouth disease, it spread through 
the country and was subsequently carried to Ireland. 

It has often been stated that in the years 1839 and 1840 
the disease assumed a very virulent type, and accounts are given 
of its being so rife amongst sheep and pigs that, after the holding 
of the market in London, it was by no means uncommon for the 
attendants to collect in baskets the hoofs which had been shed 
by the sheep and pigs which had been brought there for sale. 
It is doubtful, however, whether this can be considered as evidence 
that the disease was then of a more severe character than that 
of later years, because it must be remembered that fifty years ago 
there were few railways in this country and consequently all 
animals were driven for long distances from the farms to the 
markets, and were not as now, conveyed by railway almost to the 
market entrance; therefore it is not improbable that this shedding 
of the hoofs was due rather to the exertion of being driven whilst 
the feet were in a diseased condition, than to an unusually severe 
form which the disease then assumed. 

After the prohibition of the landing of foreign animals was 
removed in 1842, this trade gradually increased, but it did not 
assume very large proportions, by reason of the Import Duties 
which were comparatively high. For each head of cattle € 1 duty 
was charged, for calves 10/-, sheep 3/-, and pigs 5/-. It is a fact 
worthy of note, however, that notwithstanding the arrival of ani- 
mals from the Continent at this date it is on record in the 
Veterinary Journals of the day that the disease was less prevalent 
after the prohibition was removed than it had previously been. 

In the year 1846 the import duty on foreign animals was 
totally abolished and from that period until 1851, while the trade 
in foreign animals had increased considerably, the general belief 
is that the disease gradually decreased. In the years 1852 to 1865 
there were constant periodic rises and declines of the disease in 
various parts of Great Britain, these variations in its degree of 
prevalence were probably due to the existence of a large number 
of susceptible animals, or to the fact that the supply of susceptible 
animals had materially decreased after each perind of the excessive 
prevalence of the disease. 

It was not until after the introduction of the cattle plague 
in the year 1865 that any attempt was made to legislate for the 
suppression of the contagious diseases of animals in Great Britain 
there are therefore no reliable records of the extent to which the 
disease prevailed prior to that date, nor of the number of animals 
attacked, but according to the Veterinary Journals there is no doubt 
that when the cattle plague was introduced, foot and mouth 
disease was very prevalent indeed all over Great Britain, and must 
have caused most serious loss to the owners of stock, but what is 
most remarkable is the extraordinary amount of indifference which 
was at that time exhibited by the farmers generally to the serious 





Report of Mr. A. C. COPE, London. 187 


indirect losses and injuries which their animals and their trade 
must have sustained. 

Some idea will be gathered of the views of the agriculturists 
of that time when I state that when in the year 1864 it was 
proposed to insert foot and mouth disease in a bill before Parlia- 
ment, the Chairman of the Central Farmers’ Club and a represen- 
tative of the agriculturists from Scotland appeared before the 
committee to protest against the disease being legislated for in 
any way, and in their evidence they stated that legislation was 
not only unnecessary, but impracticable, and that great losses 
would arise to the farmers if any restrietions were placed upon 
movement of their animals, and they also maintained that any 
action taken in this direction would certainly be followed by the 
enhanced prices of meat all over the country. 

The introduction of the cattle plague in 1865 which necessi- 
tated the imposition of severe restrictions on the movement of 
cattle throughout the country and the stoppage of markets, and 
fairs, and all public and private sales except for slaughter, while 
aiding in the suppression of the cattle plague had also the effect 
of not only arresting but almost extinguishing foot and mouth 
disease. Bearing in mind the enormous losses which the agri- 
culturists had recently sustained from cattle plague in Great Britain, 
amounting to nearly 300000 in less than two years, they in sub- 
sequent years were aroused to the fact that the indirect losses which 
they had sustained from foot and mouth disease were greater than 
they had formerly imagined, and further they then realised that 
the measures which had been adopted for the extinction of cattle 
plague had also been instrumental in suppressing foot and mouth 
disease; thus by a gradual process of enlightenment the agricul- 
turists, and especially the breeders of highly bred animals who in 
Great Britain form a very important section of the agricultural 
community, had begun to recognise that foot and mouth disease 
although not fatal like the cattle plague, often caused very serious 
loss when it appeared amongst their incalf cows, and also their 
sheep and pigs. In fact there are notable instances on record in 
which the breeding of pure bred stock was abandoned. In many 
outbreaks where the disease appeared amongst the ewes, half of 
the lambs and sometimes more that were born at the time when 
their mothers were affected, died of the disease. 

Between the years 1865 and 1870 no records of an official 
character were received, because it was not until the passing of 
the act of 1869 which came into force at the end of that year, 
that the privy council were empowered to issue orders — with a 
view to authorising local authorities to make regulations for pre- 
venting the spread of foot and mouth disease, and requiring returns 
to be made. 

The following tables will present to the members of the 
congress an account of the number of animals attacked with foot 


188 The prevention of foot and mouth disease. 


and mouth disease in Great Britain between the years 1870 and 
1894, and in Ireland from the years 1872 to 1884. The third 
shows that in nearly each year during that period foreign animals 
affected with foet and mouth disease were landed at the ports in 

Great Britain. | 


FOOT AND MOUTH DISEASE, 1870—94. 






No. of animals attacked 





No. of 
fresh 
outbreaks 








27254 1379395 | 39714 | 38407 48 
52164 |519523 | 116546 | 54931 560 


— —_ — — — 
— — — — —,— 
—, — — — —, 
— — — — — 


858 5640 | 7405 2099 | — 


235 912 | 8609] 245| — 
137 261 | 15681 5| — 
1461 | 20918 | 9572 | 1886 2 
4833 | 59484 |117152 | 6330 80 
1882 49 1970 | 23973 | 11412 | 2564 1 
1883 75 18732 219289 |217492 | 24332 32 
1884 BB 949 | 12186 | 14174 | 1860 1 
1885 10 30 354 34 30| — 
1886 1 1 10| — _ — 
1887 — — — _ _ _ 
1888 _ _ _ — _ — 
1889 — — _ — — 
1890 _ _ — _ — _ 
1891 — — — — — — 
1892 15 95 | 1248) 3412| 107| — 
1893 2 2 | — 
1894 8 8 7| 261| — 
1895 _ _ — — — 
1896 _ — _ _ — — 
1897 
1898 


*) No official record exists of the results of foot and mouth disease 
in Great Britain in these years. 





Report of Mr. À. C. COPE, London. 189 


FOOT AND MOUTH DISEASE IN IRELAND. 


Return showing (1) No. of outbreaks, and (2) No. of animals 
attacked in each year since 1872. 


ANIMALS ATTACKED 


OUTBREAKS IN EACH YEAR 


1872 14854 215927 
1873 1504 20245 
1874 (Statistics not available) 

1875 31853 447055 
1876 1694 17298 
1877 91 331 
1878 103 
1879 64 
1880 — 
1881 — 
1882 — 
1883 114502 
1884 1139 
1885 to date — 








Statement showing the number of foreign Cattle, Sheep and Swine, 
tmported into Great Britain affected with Foot and Mouth Disease 
in each of the Years 1870 to 1894 inclusive. 


YEAR CATTLE EC SWINE TOTAL 





1870 302 135 882 1316 
1871 581 66 252 899 
1872 3730 3136 219 7085 
1873 237 54 91 382 
1874 1725 44 734 2503 


1875 8433 7255 4255 19913 














190 The prevention of foot and mouth disease. 


YEAR CATTLE SHEEP SWINE TOTAL 





It will be observed that between the years 1886 and 1892 
Great Britain was free from disease, that it was again introduced 
in 1892 but extinguished in 1894, since which date no case of 
foot and mouth disease has occurred in any part of Great Britain 
or Ireland. 

It was not until the passing of the act of 1869 that the 
privy council were empowered to issue orders authorising local 
authorities to make regulations for preventing the spread of foot 
and mouth disease. 

The first order dealing with the disease was issued in 
August 1869, but it applied only to the metropolis, the provisions 
of which were of the following nature. 


If any animals became affected whilst in a lair, they might 
be moved therefrom with a licence of the police to the slaughter- 
house. If they became affected while in the metropolitan market, 
they might be moved therefrom. with a pass to a slaughterhouse, 
and it was made a punishable offence if such animals were removed 
from the metropolis. 

On the 16° December 1869, a further order was passed, the 
rules of which had effect in respect to any field, stable, cow-shed 
or other premises infected with foot and mouth disease. Animals 


Report of Mr. A. C. COPE, London. 191 


affected with foot and mouth disease or herded with animals so 
affected were not to be moved from such field, stable, cow-shed, 
or other premises, or from any land or building contiguous thereto, 
in the same occupation, except for immediate slaughter according 
to the regulations from time to time made by the local authority : 
for insuring slaughter, or if not for immediate slaughter under 
licence signed by an officer of the local authority appointed to 
issue licences in that behalf, sheds and places used by animals 
affected with foot and mouth disease were forthwith, after being 
used, to be cleansed and disinfected to the satisfaction of the local 
authority. 

On the 8t November 1870, an order was issued requiring 
all inspectors on detecting foot and mouth disease in their districts, 
to make a return to the local authority, and the privy council on 
the Saturday of each week, giving the number of animals affected 
with the disease within his districts, and it is from this date that 
the official records commence. 

In the year 1871 power was given to local authorities, “if 
they thought fit” to make regulations from time to time for pro- 
hibiting or regulating the movement out of any field, stable, cow- 
shed or other premises in which foot and mouth disease had been 
found to exist, of any animals that had been in the same field, 
stable, cow-shed or other premises, with, or in contact with, any 
animal affected with foot and mouth disease. 

During the year 1870, as will be seen by the table, the 
disease was extremely prevalent throughout Great Britain. In that 
year nearly 500000 animals were attacked, and in 1871 they 
amounted to nearly 700000, at the latter date the opposition on 
the part of some of the local authorities was so strong that they 
absolutely declined for a period of five years to make any returns 
of the disease on the ground that it was considered by them and 
many agriculturists to be of so little importance, and in their 
opinion there was so little prospect of its ever being extinguished 
that they regarded the cost of compiling the records as being much 
greater than the advantages which would be obtained by sending 
in the returns. | 

About this time, however, the disease had assumed such an 
alarming proportion, and had become so extremely prevalent that 
the more educated of the agricultural community began to hold 
meetings about the country with a view to urging the government 
to compel the local authorities to take further action. 

This agitation culminated in the formation of a deputation 
from the royal agricultural Society in the year 1872, which approa- 
ched the government through the Privy Couneil office with a 
view to insisting upon still greater restrictions than those then in 
force being applied for the suppression of the disease. When 
listening to the complaints of the deputation, the vice president 
of the Privy Council pointed out that in the previous year (1871) 


192 The prevention of foot and mouth disease. 


extended powers had been given to the local authorities, which 
enabled them to prohibit the movement of any animals out of a 
cowshed or other place where foot and mouth disease existed, or 
had been in contact with any animal infected with foot and 
- mouth disease, but the Privy Council had not felt themselves in a 
position to compel the local authorities to enforce those regulations 
because up to that period many of the representatives of the 
agriculturists and also the public had both, in public and private, 
expressed the opinion that the enforcement of very severe restric- 
tions for the suppression of the disease was considered by them 
to be more injurious to their interests than the disease itself. In 
fact, the vice president stated that the veterinary officers of the 
government who were alive to the importance of the question, had 
not been supported by public opinion. 


It was pointed out that many farmers had publicly stated 
that as the disease was constantly with them they had no objection 
to their stock becoming affected when they were young, as they 
usually improved rapidly in condition and value immediately after 
they had recovered. 


Another very important point which the Privy Council had 
to consider was that at that time England was largely dependent 
for her supply of meat from the living animal upon importation 
from the continent of Europe which amounted in the year 1872 
to a little over 1000000 cattle, sheep and swine, and although it 
was recognised that these animals were constantly bringing with 
them the infection of foot and mouth disease, it would have been 
a very serious responsibility on the part of the Privy Council to 
have interfered with, or prohibited the importation of, such a large 
amount of animal food, there being then no other visible source 
of supply to make up the deficiency. 

There was the further question of the prevalence of the 
disease in Ireland, from which country Great Britain receives an 
annual supply of nearly 650000 cattle, 750000 sheep and 600000 
swine. With these two constant sources of supply of infected 
animals, namely, Ireland on the one side and the continent of 
Europe on the other it was obvious that a great difficulty presented 
itself to the government in attempting to extinguish the disease in 
Great Britain, unless they could insure that it would not be re- 
introduced from one or both of these sources. 


In the year 1875 another order was passed extending the 
powers of local authorities in the following way. Besides prohibiting 
the movement of animals out of a field, shed or other premises, 
in which foot and mouth disease had existed, power was also. 
given to prohibit or regulate the movement of any animal affected 
with foot and mouth disease from any land or building contiguous 
thereto or in the occupation of animals affected with foot and 
mouth disease, or that had been in contact with or in the same 





Report of Mr. A. C. COPE, London. 198 


same field shed or other premises with an animal affected with 
foot and mouth disease. 

lt will be observed that all these orders were of a permissive 
character, and it was left entirely to the discretion of the local 
authority to enforce them or not according as they were disposed, 
and no doubt each local authority having different interests at 
stake, or objects in view, made regulations or not as they thought 
best in aceordance with the circumstances of their own particular case. 

Probably nothing conduced more to the prevention of the 
spreading of foot and mouth disease than the appointment of a 
staff of travelling inspectors, whose duty consisted in seeing that 
the regulations contained in an order issued by the Privy Council 
in 1871 as regards the cleansing and disinfection of trucks, the 
pens in which the animals were kept, in, about or near to rail- 
way stations prior to their being put into the trucks, and the 
cleansing and disinfection of markets throughout the country, were 
enforced. 

Prior to their appointment many of the outbreaks of foot 
and mouth disease were directly traceable to the carriage of 
animals in imperfectly cleansed trucks from: which diseased animals 
had recently been removed. When the regulations were first 
issued, the railway companies as a whole objected strongly to them 
but in the later years, after they had made-an extra charge for 
the disinfection of the trucks and thus recouped themselves from 
what threatened to be a very serious loss, these companies rendered 
enormous assistance to the department, not only in this direction 
but also by declining to convey animals over their lines unless 
they came to the stations provided with certificates that they were 
free from disease, and had come from a healthy district. 

Between the years 1872 and 1876, during which period the 
local authorities on the grounds of expense protested against 
making returns of foot and mouth disease in their respective 
districts, there is no doubt the disease had gradually diminished ; 
but again it increased in the year 1876. During the whole of this : 
time cargoes of diseased animals were constantly being imported 
from the continent of Europe, especially in the year 1875, and 
there is no doubt that the disease was frequently re-introduced 
by persons who had been employed in slaughtering the diseased 
foreign animals. In 1872 cargoes of cattle were received from 
Belgium, Denmark, France, Holland, Germany, Russia and Spain, 
amongst which 7000 diseased animals were detected. In 1873, 
1874, 1875 and 1876 the numbers of diseased animals varied very 
much; in the year 1875, however, the disease must have been very 
prevalent on the continent, nearly 20000 diseased animals being 
landed in this country. ‘ 

Although we have no official records of the number of cases 
of the disease in home stock during the years 1872-6, there is 
evidence in the veterinary Journals that it was extremely prevalent 


18 


194 The prevention of font and mouth disease. 


during that period; as it is known to exist as far North as Aber- 
deenshire and in several counties in England, and large numbers 
of animals were yearly seized at the metropolitan market affected 
with the disease. It was also prevalent in Ireland during 1875, 
the inspector of the local authority at Bristol having detected no 
fewer than 53 cargoes of animals in which the disease was very 
prevalent. 

In the year 1877 cattle plague was again, for the third time 
in twenty years, introduced into Great Britain. On this occasion 
the diseased cattle came from Germany, the outbreaks of 1856 
and 1872 being due to catile imported from Russia. 

In the year 1878, after the cattle plague had been stamped out, 
a new act of parliament was passed which conferred upon the 
Privy Council considerably extended powers for dealing with foot 
and mouth disease; in fact foot and mouth disease was placed 
relatively — except that slaughter was not compulsory — in the 
same position as cattle plague. In all instances where foot and 
mouth disease appeared, the owner was compelled under a penalty 
to give notice to the police, and the inspectors of the local authority 
were bound to serve a notice on all owners or occupiers of such 
premises or occupiers of lands declaring their premises an infected 
place out of which no animals could be moved except under 
regulations from time to time made by the Privy Council. The 
local authorities were bound to inquire into the correctness of the 
inspector’s report, and they could include all lands and premises 
adjoining within the limits of the infected place. All movement 
out of the infected place was stopped except under very special 
circumstances such as for slaughter or other purposes connected 
with the breeding or rearing of animals. The Privy Council had 
power to declare infected areas outside the limit of the infected 
places, and the regulations which applied to those infected areas 
were of a most stringent character, both as regards the movement 
into, out of, and within those areas. Where areas were declared, 
no public or private sale of animals, fat or store, could be held 
without a licence of the local authority. It will thus be seen that 
it was not until the passing of the act of 1878 that the respon- 
sibility of issuing orders for the suppression of foot and mouth 
disease devolved upon the central department i. e. the Privy 
Council. 

At the time of the passing of the act of 1878 the disease 
was rapidly declining, a condition of things which had frequently 
been observed after every period of its great prevalence. In the 
first nine months of the year 1878, 9200 animals were returned 
affected but in the last three, there were only 566, making 9766 
for the year against 15444 in the year 1877, and there appeared 
at this moment to be a reasonable prospect of the disease being 
soon extinguished under the stringent provisions of the new act. 
In the metropolitan market only two cases occurred during the 


Report of Mr. A. C. COPE, London. 195 


whole of the year, and for the first time extending over a period 
of 10 years not a single case of foot and mouth disease was found 
among the animals in the large market held in London on the 
Monday before the Xmas week, where it has been a common 
event for 4000 cattle and 10000 sheep to be exposed for sale in 
one day. 
The disease, however, was still being imported at the wharves 
during this year, 752 animals being found affected in 1878 of 
which 666 came from the Netherlands. 

In the beginning of the year 1879 it had again began 
to extend slightly but the declaration of infected areas by the 
Privy Council with their contingent restrictions had a very marked 
effect in controlling the progress of the malady. Notwithstanding 
the beneficial effects produced, considerable opposition was offered 
by the owners of stock within the areas who found the restrictions 
most irksome. The orders were nevertheless maintained until the 
districts became free. 

In the latter part of the year 1879 most of the reported 
outbreaks were inquired into by the veterinary inspectors of the 
central department with the result that many were rejected as not 
being foot and mouth and at the end of the year the disease was 
practically stamped out under the restrictions imposed, and there 
remained only three known centres in the month of December. 

Unfortunately at the end of this year foot and mouth disease 
extended very rapidly in France especially in the northern depart- 
ments and the disease was again introduced into the interior of 
Great Britain by persons employed in slaughtering diseased French 
cattle which had been brought direct from the markets in Paris 
through Boulogne to Deptford. From these animals it extended 
to hundreds of healthy American and Holstein cattle then in 
Depiford and the whole of the lairs became one huge hot-bed of 

isease, 

The difficulty of extinguishing the disease at the wharf at 
Deptford was increased by the fact that large consignments of 
highly susceptible animals were daily arriving from countries in 
which the disease did not exist and the owners of the wharf for 
want of time and space were compelled to place the diseased 
cattle in sheds which could not be properly cleansed and disinfected 
and to this cause may be attributed the second outbreak. 

The circumstances at this time were very favourable to the 
spreading of the disease among the animals in the interior of the 
country by reason of the fact that a new generation had been 
born which had not at any time been affected. 

Very soon after the arrival of the affected cargoes from 
France the disease escaped from Deptford to cows in some of 
the sheds in London. It also suddenly appeared in various parts 
of the country wide apart from each other in the neighbourhood 
of London. Action was at once taken by the Privy Council to 





196 The prevention of foot and mouth disease. 


endeavour to stop the progress of the malady. The London market, 
in which it had been again detected, was closed except for slaughter. 
| Numerous infected areas were declared, and a letter was 
sent to all the local authorities informing them of the reappearance 
of the disease and urging them to inform all owners of stock to 
give early notice of disease among their animals. 

It is easy to conceive that the agriculturists were again 
plunged into a great state of alarm at this fresh introduction of 
the disease, and protests were again raised against the importation 
of animals from countries in which it existed. Notwithstanding 
the severe restrictions imposed by the Privy Council the disease 
continued to extent through the whole of the year 1880, but it 
was noticed that it spread more slowly than in previous out- 
breaks, and had the provisions of the infected areas order been 
strictly carried out by the local authorities it would in all proba- 
bility have been checked. 

The re-importation of disease eventually led to the Privy 
Council prohibiting the importation of animals from France. This 
was the first instance in which they had exercised their power of 
prohibition on account of foot and mouth disease. Previously to 
this period, prohibition had only been enforced against a foreign 
country whence there was a risk of the introduction of cattle plague. 

The disease having once started on its course extended all 
over Great Britain and as will be seen by the table it was returned 
‘in 1883 from 75 counties, 18732 outbreaks were reported, and 
nearly 500 000 animals were attacked. 

Scotland was kept free for a long time by prohibiting move- 
ment out of England into that country, but it was transmitted 
from England to Ireland in that year, where 114502 animals were 
attacked. * 

Between 1880 and 1883 hundreds of orders were passed by 
the Privy Council varying greatly in their nature. One issued in 
1881 prohibited the holding of markets, fairs, exhibitions, or sales 
troughout the whole of England except for fat animals which were 
required to be slaughtered within six days. 

Extensive districts — sometimes whole counties — were 
placed under the restrictions contained in the infected areas order, 
other counties or districts which were free from the disease were 
protected by special orders which prohibited the movement of 
animals into those districts from others in which it existed. 

The regulations for the prevention of foot and mouth disease 
in Great Britain appear at the end of this report. It will be 
observed that they are of a most severe character, and it may be 
very well understood that it has been extremely difficult to induce 
all the local authorities to apply them in an efficient manner. In 
order to insure their being carried out, the travelling inspectors, 
who had originally been appointed for the purpose of supervising 
the disinfection of the trucks and pens on the railway service 








Report of Mr. À. C. COPE, London. 197 


throughout the kingdom, were augmented in number; and by 
keeping up a constant supervision over the action, or want of 
action, on the’ part of local authorities, the Privy Council eventually 
obtained the cordial assistance of those bodies at this important 


od. | 

At the early part of the year 1884, it was found by the 
persistent enforcement of those regulations that the disease had 
begun to decrease and that they had exercised a most effectual 
influence in checking to progress of infection. 

It was at this period that the Privy Council decided to take 
some still more determined action, in the direction of preventing 
the escape of the disease from the few centres which then remained. 
For this purpose an order was issued at the end of march autho- 
rising local authorities to make regulations for prohibiting or 
regulating the movement of persons, into, in, or out of foot and 
mouth disease infected places, and also for prescribing and regula- 
ting the disinfection of the clothes of persons coming in contact 
with, or employed about animals affected with, or suspected of. 
foot and mouth disease, or being in a foot and mouth disease 
infected place within their district, and the use of precautions 
against the spreading of disease by persons. Later in the year 
when the outbreaks were still further reduced in number, the Privy 
Council urged and succeeded in inducing some of the local autho- 
rities to stamp out the centre of disease, by slaughtering all the 
animals on the premises. 

Finding that great benefits had been derived from the utili- 
sation of these powers by the local authorities, a further order 
was issued in the month of August, imposing additional rules for 
foot and mouth disease infected places. 

The rules were to the following effect: 

Rule 1. No person (except the owner or person in charge 
of the animal) shall enter any cow-shed, field, or other place 
situate within a foot and mouth disease infected place in which 
an animal affected with foot and mouth disease is kept, except 
with the permission of the local authority. 

Rule 2. The owner or the person in charge of an animal 
affected with foot and mouth disease shall forthwith inform the 
local authority of the name of the person or persons whom he 
desires may be permitted to tend such animal and any other 
animals that may be in the cow-shed, field or other place situate 
within a foot and mouth disease infected place in which the diseased 
animal is kept, and any person or persons tending such animal 
or animals shall not tend any other animal except with the further 
permission of the local authority. 

Rule 3. The local authority shall provide proper and suitable 
suits of over-all clothes for the use of persons tending animals in 
a cow-shed, field,,or other place situate within a foot and mouth 
disease infected place in which an animal affected with foot and 


198 The prevention of foot and mouth disease. 


mouth disease is kept. Such overall clothes are to be put on upon 
entering, taken of on leaving, and left in, such cow-sheds, field, 
or other place, and, previous to being removed therefrom, shall be 
properly disinfected with a solution of carbolic acid. 

Rule 4. Every person upon leaving a cow-shed, field, or 
other place situate within a foot and mouth disease infected place 
in which an animal affected with foot and mouth disease is kept, 
shall thoroughly wash his hands with soap and water, and shall 
wash his boots with a solution of carbolic acid. 

Rule 5. The local authority shall cause all utensils, substances 
and things which have been in contact with or used for or about 
animals in a cow-shed or other place situate within a foot and 
mouth disease infected place in which an animal affected with 
foot and mouth disease has been kept to be disinfected with a 
solution of carbolic acid. 

For the purpose of seeing that these Rules were carried into 
effect the travelling inspectors were stationed at the respective 
districts where the disease existed in various parts of the country. 

As an evidence of the effects of the regulations imposed it 
may be remarked that the outbreaks which amounted to 17 732 in 
1883, were reduced to 947 in 1884, and the number of animals 
attacked was decreased from 461145 in 1883 to 18732 in 1884. 

By constant vigilance and the strict application of all the 
regulations and rules above described the disease was reduced to 
nearly 80 centres in 1885; in fact it may be said that it had 
become extinct at the end of that year, as only one outbreak was 
reported in 1886. 

Judging from the results which were obtained by the imposi- 
tion of these restrictions, and the effect which they had on the 
checking and eradication of foot and mouth disease in this second 
outbreak, it cannot be doubted that they were of a most beneficial 
character. 

In the outbreak which commenced in 1839 and terminated 
in the year 1879, when the affection was allowed to run its course 
without any serious attempt being made to check it, it is calculated 
that the number of animals which must have been attacked amounted 
to over 6000 000. In the second general outbreak which commenced 
in 1880 and ended in 1885 only 749 163 were attacked. It is there- 
fore not unreasonable to state that by the adoption of these new 
sanitary measures we saved many thousands of animals from the 
disease. That we might have done better in this second outbreak, 
if a uniform system of isolation and disinfection had been enforced 
from the outset there is no doubt, and as will be seen hereafter, 
the disease was checked on its reintroduction in 1892, and eradi- 
cated in a comparatively short space of time by strictly carrying 
out isolation and disinfection with occasional slaughter. 

As might have been expected the agriculturists after having 
been subjected to great losses and serious inconvenience to their 


Report of Mr. A. C. COPE, London. 199 © 


trade by the severity of the restrictions which had been found 
necessary for the extirpation of this second outbreak of foot and 
mouth disease (which was undoubtedly traceable to the arrival 
of diseased animals from France), urged upon the government the 
absolute necessity for so amending the act of 1878, with regard 
to the importation of diseased animals from foreign countries, as 
to render it obligatory on the part of the Privy Council, to prohibit 
the landing of animals from all countries in which foot and mouth 
disease existed, unless the circumstances were such as to afford a 
reasonable security against the importation therefrom, of animals 
affected with foot and mouth disease. 


The following is the clause referred to: 


DISEASES OF ANIMALS ACT, 1884. 


„Ihe Board of agriculture, may, whenever they deem it ex- 
»pedient so to do for the purpose of preventing the introduction of 
“disease into the united kingdom, make orders for prohibiting the 
„landing of animals or of any specified kind thereof, or of carcases, 
fodder, litter, dung, ar other things brought from any specified 
Country out of the united kingdom or any specified part of any 
„such country, and they shall prohibit the landing of such animals 
»Whenever they are not satisfied with respect to any such country 
„or any specified part thereof, that having regard to the sanitary 
“Condition of the animals therein or imported therefrom, to the 
laws made by such country for the regulation of the importation 
„and exportation of animals, and for the prevention of the intro- 
„duction or spreading of disease, and to the administration of such 
„laws, the circumstances are such as to afford reasonable security 
„against the importation therefrom of animals affected with foot and 
„mouth disease.‘ 


From the year 1885 until 1892 the country remained entirely 
free from foot and mouth disease, and there is no doubt that this 
immunity from disease was due to the action taken under the 
new amended act passed in 1884, requiring the prohibition of the 
landing of foreign animals from countries in which the disease 
existed. 

No animals affected with foot and mouth disease were 
landed in Great Britain in the years 1886 or 1887, only 13 sheep 
imported from Holland were landed in 1888 which were found on 
enquiry to be of German origin, whilst the introduction of sheep 
from Germany which were found on arrival to be affected with 
foot and mouth disease, led to the prohibition of sheep and swine 
from that country in 1889, cattle having already been prohibited 
in 1877 on account of cattle plague. 


In 1890 and 1891 no cases of foot and mouth disease were 
detected amongst foreign animals or among home stock. 


200 The prevention of foot and mouth disease. 


The third and last outbreak occurred in the year 1892, when 
after a lapse of five years of entire freedom from the disease in 
this country, to the great surprise of all interested, the disease was 
detected in some danish cattle in the lairs in the metropolitan 
cattle market on February 4th which were part of a cargo landed 
from Denmark only five days before. No disease was detected in 
the animals by the inspector at the port of landing, and it was 
stated that the disease had not existed in any part of Denmark so 
far as could be discovered by the officers of that country. 

Immediately on detecting the disease, the inspector of the 
cattle market put himself into communication with the veterinary 
advisers of the board of agriculture, who confirmed his diagnosis, 
but unfortunately before he had discovered the disease in these 
animals several consignments of cattle had been removed from the 
market in railway trucks to various parts of the country. 

The first action taken was to close the gates of the market 
and slaughter all the animals therein in the adjacent abattoirs; at 
the same time a telegram was sent to the various districts to which 
the animals had been removed ordering their detention and imme- 
diate slaughter. A cordon was placed round the metropolis and 
all movement out totally prohibited. 

It was hoped by these measures that the progress of the 
disease had been arrested, but it was found that some of the cattle 
which had left the market early on the Monday morning had taken 
the disease into the county of Kent whence it spread in the neigh- 
bouring district, more particularly in the marshes where many 
thousands of sheep were pastured. The difficulty of eradicating 
the disease in these large open pastures was immense, and it ulti- 
mately became necessary to stop the movement of animals in these 
districts for many miles round; the disease was only finally eradi- 
cated by appointing a large staff of expert veterinarians to con- 
stantly examine the sheep to detect whether their lameness was due 
to foot and mouth. disease or other causes. It was eventually 
stamped out in the county of Kent by the purchase, slaughter, and 
burial of several of the affected flocks. Five days after its detection 
in the market, it was reported in the cow-sheds in London of 
which there were then about five hundred. 

At the commencement, slaughter of the cows was adopted, 
but it was ultimately abandoned in favour of the policy of strict 
isolation of all the infected sheds and disinfection of the persons, 
substances and vehicles which were from time to time removed 
from the sheds, and this was carried out under the supervision of 
the police and the staff of travelling inspectors with great success. 

One of the most remarkable features of this outbreak was 
the sudden appearance of the disease in Edinburgh, which is four 
hundred miles distant from London, there being no centre between 
London and that City. Every effort to trace how the virus of the 
disease was carried entirely failed, but the discovery of the fact 











‘Report of Mr. A. C. COPE, London 201 


that foot and mouth disease was capable of being conveyed for so 
great a distance by mediate contagion was one of the causes which 
led the board of agriculture to decide that the time had arrived 
for prohibiting the landing of animals from the whole of Europe, 
every other precaution which had been previously adopted to pre- 
vent its re-introduction having failed. 

In addition to the districts named the disease spread to the 
counties of Middlesex, Sussex, York, Cheshire, Westmoreland, Lan- 
cashire and Yorkshire in England; from Edinburgh it spread to 
Glasgow and Perthshire in Scotland. This outbreak was however 
practically eradicated at the end of the year 1892, only 15 centres 
of disease occurring in 1893. 

It may here be stated that the success obtained was mainly 
due to a system of perfect and complete isolation and disinfection 
and not to slaughter. 

It can be readily imagined that but for the co-operation of 
the agriculturist, the local authorities through their police, and an 
efficient staff of our own to see that the regulations were strictly 
carried into force there was every prospect at one time of the 
disease becoming once again widespread throughout the country, 
and on this particular question I desire to repeat what I stated in 
the first part of this report, viz: “That the agriculturists of Great 
Britain are at the present time willing and ready at any moment 
to put up with restrictions of however drastic a character, which 
may be considered necessary by the central department to stamp 
out foot and mouth disease.” In this final outbreak they carried 
out their part of the duty with the utmost fidelity, and in many 
cases exhibited an enormous amount of self denial, the personal 
losses in some instances being very considerable. 

This outbreak was stamped out in twelve months the number 
of animals attacked being only 5297. 


In recapitulation I give approximately the number of animals 
attacked with foot and mouth disease in each of the three outbreaks 
in Great Britain exclusive of Ireland. 


No. 1. 1839—1879 . . . . 6 000 000 


No. 2. 1880—1885 . . . . 800 000 
No. 3. 1892—1893 . . . . 5 300 
SUMMARY. 


There are two questions in connection with the prevention 
of foot and mouth disease upon which it is most desirable this 
congress should express opinions. 


1. Can any form of medical treatment or preventive in- 
oculation be suggested to the stockowners which will enable them 
to protect their cattle, sheep and swine against contracting 
this disease. 


202 


The prevention of foot and mouth disease. 


2. Can any measure be adopted, and if so what, to pre- 
vent the introduction of the disease into a previously healthy 
country, and to check its spreading when it has been introduced. 


As regards preventive treatment I am strongly of opinion 
that no reliance can ever be placed on it even if it were 
proved that it could be carried out experimentally. My con- 
viction is that the ordinary farmer could never be induced 
to go to the trouble and expense which would be entailed in 
adopting any form of treatment in order to prevent his healthy 
animals taking a disease which is usually mild in its character, 
rarely fatal, and wich they might never take if they were 
not so treated. 


Assuming that I am correct in my views the only preven- 
tive line of action which remains is that which will protect 
the animals of a country from without, and should the barriers 
break down, check and prevent its spreading within. 


In my report I show how extensively foot and mouth disease 
existed in my country and continued for years affecting millions 
of animals when no restrictions were in force. I have also 
shown how the disease was checked and eradicated under 
moderately stringent measures, and I have further demonstrated 
that foot and mouth disease can if discovered soon after its 
introduction be extinguished in a comparatively short time 
provided a cordial co-operation exists between the agriculturist, 
and the local authorities with the government in their appli- 
cation of strict isolation. and disinfection, combined with 
stoppage of movement in the infected districts. 


It must, however, be remembered that I am giving the 
results of the experience of one who fortunately resides in a 
country insulated from the rest of the world. 


No animal can be smuggled across our frontier, our only 
source of danger lies in the fact that the virus of foot and 
mouth disease 1s capable of being transmitted by mediate 
contagion and that is very small. 


It ts for the members of this congress to decide whether 
it is possible to adopt a similar policy and enforce the same 
regulations and restrictions on the continent of Europe as 
those which have been so successful in Great Britain. I fear 
not, because of the vast international trade in animals which 
1s constantly proceeding between those countries on the con- 
tinent in which foot and mouth disease always exists. 


For instance France imports largely, especially sheep from 
Austro-Hungary, Germany, and Russia, in all of which coun- 
tries foot and mouth disease constantly prevails ; on the other 
hand Germany imports cattle and pigs from Austria-Hungary, 


Report of Mr. A. C. COPE, London. 203 


sheep from Belgium, pigs from Russia and France, which 
countries are never free from this disease. 

To establish abattoirs at the frontier fur the reception and 
slaughter of these animals would from our experience be 
creating large hot-beds or centres of disease from which the 
infection would constantly be conveyed to the interior of the 
country, by mediate contagion. This has been the expertence 
of Great Britain, where the facilities for isolation at the ports 
of landing are infinitely greater than ever could be obtained 
in countries where the frontiers are but imaginary boundaries. 








204 The prevention of foot and mouth disease. 


The following are the regulations which have been in force 
for the prevention of the spread of Foot and Mouth 
Disease since 1883. 


NOTICE OF DISEASE. 


1.—1) Every person having or having had in his possession or under 
his charge an animal affected with or suspected of foot and mouth disease 
shall with all practicable speed give notice of the fact of the animal being 
so affected or suspected to a constable of the police force for the police 
area wherein the animal so affected or suspected is or Was. 


| 2) The constable receiving such notice shall immediately transmit the 
information by telegraph to the Secretary, Board of Agriculture, 4, Whitehall 
Place, London, S. W. 


3) The constable shall also forthwith give information of the receipt 
by him of the notice to an Inspector af the Local Authority, who shall 
forthwith report the same to the Local Authority. 


DUTY OF INSPECTOR TO ACT IMMEDIATELY. 


æ.—1) An Inspector of a local Authority on receiving in any manner 
whatsoever information of the supposed existence of foot and mouth disease, 
or having reasonable ground to suspect the existence of foot and mouth 
disease, shall proceed with all practicable speed to the place where such 
disease, according to the information received by him, exists, or is suspected 
to exist, and shall there and elsewhere put in force and discharge the powers 
and duties conferred and imposed on him as Inspector by or under the Act 
of 1894 and this Order. 


2) The Inspector shall forthwith report to the Secretary, Board of 
Agriculture, 4, itehall Place, London, S. W., the information received by 
him, and his proceedings thereon. 


8) Every such Inspector shall, on leaving any premises in which foot 
and mouth disease exists or is suspected to exist, thoroughly wash his hands 
with soap and water and disinfect his boots and clothes. 


LOCAL AUTHORITY TO CONSULT VETERINARY INSPECTOR AS 
TO EXISTENCE OF FOOT AND MOUTH DISEASE. 


8.—1) A Local Authority, in making an inquiry, under subsection five 
of section eight of the Act of 1894 into the correctness of an Inspector’s 
declaration respecting the existence of foot and mouth disease in any place, 
shall obtain the assistance and advice of a Veterinary Inspector or of a 
person qualified according to the Act of 1894 to be such. 


2) Every such Veterinary Inspector or person shall on leaving any 
premises in which foot and mouth disease exists or is suspected to exist 
thoroughly wash his hands with soap and water and disinfect his boots 
and clothes. 





Report of Mr. A. C. COPE, London. 205 


RULES FOR FOOT AND MOUTH DISEASE INFECTED PLACE. 


4. In addition to the Rules for foot and mouth disease contained in 
Part II of the First Schedule of the Act to 1894, the following Additional 
Rules shall have effect in relation to an Infected Place. 

Rule 1. Animals shall not be moved into or out of an Infected Place 
except with a Licence of an Inspector or officier of the Board. 

Rule 2. Carcases shall not be removed from an Infected Place except 
with the permission in writing from an Inspector or officer of the Board or 
an or of the Local Authority. 

ule 8. Fodder, litter, dung, utensils, pens, hurdles, or other things 
shall not be removed from an Infected Place except with the permission in 
writing from an Inspector or: officer of the Board or an Inspector of the 
Local Authority, which permission shall not be granted until such things 
have been thoroughly disinfected. . 

Rule 4. No person (except the person tending the animal) shall, unless 
authorised in writing by an Inspector or officer of the Board or by an In- 
spector of the Local Authority, enter any shed, field, or other place, being 
part of an Infected Place, in which a diseased or suspected animal is or has 
recently been kept. 

ule 5. Every person upon leaving any such shed, field, or other place 
shall thoroughly wash his hands with soap and water and disinfect his boots 
and clothes. . 

Rule 6. A person tending a diseased or suspected animal shall not 
tend any animal not so diseased or suspected except with the permission in 
writing of an Inspector or officer of the Board. 


REMOVAL OF DUNG OR OTHER THINGS. 


5. It shall not be lawful for any person to send or carry, or cause 
to be sent or carried, on a railway, canal, river, or inland navigation, or in 
a coasting vessel, or on a highway or thoroughfare, any dung, fodder, litter, 
or thing that has been in an Infected Place, or that has been in any place 
in contact with or used about a diseased or suspected animal, except with 
a Licence of an Inspector or officer of the Board or of an Inspector of the 
Local Authority. 


PROHIBITION OF MOVEMENT BY INSPECTOR OF LOCAL 
AUTHORITY OR BOARD. 


@.— 1) An Inspector of a Local Authority or of the Board may give 
a Notice in writing (in the Form D set forth in the First Schedule to this 
Order or to the like effect) to the owner or Person in charge of any animal 
prohibiting the movement of such animal from or out of any farm, field, 
shed, sy: or other place, and after the service of such Notice it shall not 
be la for any person, until such Notice be withdrawn by a further 
Notice in writing (in the Form E set forth in the First Schedule to this 
Order or to the like effect) signed by an Inspector of the Local Authority 
or of the Board, as the case may be, 


a) to move such animal from or out of such place as aforesaid; or 
b) to move from or out of such place as aforesaid any other animal 

that may be thereon or therein; or 
c) to move any other animal on to or into such place as aforesaid; or 
d) to permit any other animal to come in contact with any animal to 


which the Notice applies. 


_ , 2) The Inspector shall with all practicable speed send copies of any 
Notice given by him under this Article to the Local Authority and the 
police officer in charge of the nearest police station of the District. 


206 The prevention of foot and mouth disease. 


DISPOSAL OF CARCASES. 


7.—1) The carcase ot an animal which has died from foot and mouth 
disease shall be disposed of by the Local Authority as follows: 

I. Either the Local Authority shall cause the carcase to be buried as 
soon as possible in its skin in some proper place at a depth of not 
less than six feet below the surface of the earth, and to be covered 
with a sufficient quantity of quick-lime or other disinfectant ; 

II. Or the Local Authority may, if authorised by Licence of the Board, 
cause the carcase to be destroyed, under the inspector of the Local 
Authority, in the mode following: The carcase shall be disinfected, 
and shall then be taken, in charge of an officer of the Local 
Authority, to a horse-slaughterer’s or knacker’s-yard approved for 
the purpose by the Board, or other place so approved, and shall 
be there destroyed by exposure to a high temperature, or by 
chemical agents. 

2) With a view to the execution of the foregoing provisions of this 
Article the Local Authority may make such Regulations as they think fit 
for prohibiting or regulating the removal of carcases or for securing the 
burial or destruction of the same. 

8) Where under this Article a Local Authority cause a carcase to 
be buried they shall first cause the skin to be so slashed as to be useless. 

4) A Local Authority may cause or allow a carcase to be taken into 
the District of another Local Authority to be buried or destroyed with the 
previous consent of that Local Authority, but not otherwise. 


DIGGING UP. 


8. It shall not be lawful for any person, except with a Licence of 
the Board or permission in writing of an Inspector of the Board, to dig up, 
or cause to be dug up, the carcase of any animal that has been burie 


DISINFECTION FOR FOOT AND MOUTH DISEASE. 


9.—1) Any shed or other place in which an animal affected with 
foot and mouth disease has been kept while so affected, or has died or been 
slaughtered, shall be cleansed and disinfected as follows: 

a) The shed or other place shall be swept out, and all litter, dung, 
or other thing that has been in contact with, or used about, any 
such animal shall be effectually removed therefrom; then 

b) The floor of the shed or other place and all other parts thereof 
with which the animal or its droppings or any discharge from the 
mouth or nostrils of the animal has come in contact shall be 
thoroughly washed or scrubbed or scoured with water; then 

c) The same parts of the shed or other place shall be washed over 
with lime-wash. 

2) All litter, dung, or other thing that has been removed from the 

shed or other place shall be forthwith disinfected, burnt, or destroyed. 

3) Except that where any yard or other place of that nature is not 
capable of being so cleansed and disinfected, it shall be sufficient if such 
yard or place be cleansed and disinfected so far as practicable. 

4) The Local Authority may by Regulation require the occupier of 
any such shed or other place to cleanse and disinfect the same in accordance 
with this Article at the expense of the Local Authority or at the expense 
of such occupier. 

5) Where the Local Authority have made no Regulation under this 
Article the provisions of this Article shall be executed by the Local 
Authority at their own expense. 





Report of Mr. A. C. COPE, London. 207 


REGULATIONS OF LOCAL AUTHORITY AS TO DISINFECTION OF 
PLACES USED FOR TEMPORARY DETENTION OR, 
OF VEHICLES &c. 


10.—1) A Local Authority may, with the view of preventing the 
spreading of foot and mouth disease, either generally or in any particular 
case, make such Regulations as they tink fit for the following purposes or 
any of them: 

a) For requiring the owner, lessee, or occupier of any building, shed, 
out-house, yard or other place used for the temporary keeping or 
detention of animals prior to or subsequent to their being exposed 
for sale in or at a market, fair, sale-yard, place of exhibition, or 
other public or private place wlıere animals are commonly exposed 
for sale, to cleanse and disinfect such building, shed, out-house, 
yard or other place at his own expense where, in the judgment of 
the Local Authority the circumstances are such as to allow of such 
cleansing and disinfection being reasonably required. 

b) For requiring the cleansing and disinfection of vans, carts, or 
other vehicles used for carrying animals, or of ropes, nets, or other 
apparatus used in the conveyance of animals, on land otherwise 
than on a railway. 

c) For prescribing the mode in which cleansing and disinfection under 
the Regulation are to be affected. 

2) If any person fails to cleanse and disinfect any building shed, out- 
house, yard, or other place, or any van cart, or other vehicle, or any rope, 
net, or other apparatus, in accordance with any such Regulations, it shall 
be lawful for the Local Authority, without prejudice to the recovery of any 
penalty for the infringement of such Regulation, to cause such building, 
shed, outhouse, yard, or other place, or such van, cart, or other vehicle, or 
such rope, net, or other apparatus to be cleansed and disinfected, and to 
recover summarily the expenses of such cleansing and disinfection from 
Such person. | 


OCCUPIERS TO GIVE FACILITIES FOR CLEANSING. 


11.—1) The owner and occupier and person in charge of any place, 
thing or vehicle to which the two last preceding Articles of this Order 
apply shall give all reasonable facilities to the Local Authority, or to an 
Inspector or officer of the Board for the carrying out of the provisions of 
those Articles. | 

2) Any person failing to comply with the previsions of this Article 
shall be deemed guilty of an offence against the Act of 1894. 


REGULATIONS OF LOCAL AUTHORITY AS TO MOVEMENT INTO 
THEIR DISTRICT FROM OTHER DISTRICTS. 


| 212.—1) A Local Authority may, with the view of preventing the 
introduction of foot and mouth disease into their District, make such Regu- 
lations as they think fit for prohibiting or regulating the movement by land 
or by water of animals into their District from the District of any other 
Local Authority in England or Wales or Scotland. 

2) Where a Local Authority have made a Regulation under the 
visions of this Article prohibiting the movement of animals into their 
istrict from the District of any other Local Authority in England or Wales 
or Scotland it shall not be lawful, so long as such Regulation is in force, 
for any person to move into the District of such firstmentioned Local 
Authority any animal so prohibited that may have been at any time durin 
the continuance of such Regulation within the District of such other Loca 
Authority. 





208 The prevention of foot and mouth disease. 


REGULATIONS OF LOCAL AUTHORITY AS TO MOVEMENT 
WITHIN THEIR DISTRICT. 


13. A Local Authority may, with the view of preventing the 
spreading of foot and mouth disease, make such Regulations as they think 
t for prohibiting or regulating the movement by land or by water of 
animals within the whole of their District or within any part or parts 
thereoï. 


POWER TO MAKE REGULATIONS NOT TO BE DEPUTED. 


15. The power to make Regulations under this Order as to movement 
of animals into their District or within their District shall be exercised only 
by a Local Authority or their Executive Committee and shall not be deputed 
to any other Committee not to a Sub-Committee. 


LIMITATION AS TO REGULATIONS OF LOCAL AUTHORITY. 


16.—1) A Reguffion made by a Local Authority under this Order 
as to movement of animals into theır District or within their District shall 
not be deemed to authorize — 

a) the movement of any animal affected with or suspected of foot 

and mouth disease: or 

b) the movement of any animal into or out of any place or area in- 

fected with cattle-plague, pleuropneumonia, foot and mout disease, 
swine-fever, or any other disease, otherwise than in accordance 
with the provisions of the Act of 1894 and any Order of the Board 
in relation to such disease. 

2) For the purposes of this Order, or any Regulation made by a 
Local Authority thereunder, animals shall not be deemed to be moved from 
into or within the District of a Local Authority or within the part of the 
District to which the Regulation applies where they are moved through the 
District or such part thereof by railway from a place outside the District 
or such part thereof to another place outside the District or such part 
thereof without unnecessary delay and without the animals being untrucked 
or rebooked within the District or such part thereof. 


REGULATIONS OF LOCAL AUTHORITY AS TO MARKETS, 
SALES &c. 


19. A Local Authority may, with the view of preventing the sprea- 
ding of foot and mouth disease, make such Regulations as they think fit 
for prohibiting or regulating the exposure or sale of animals in or at any 
mar et, fair, auction, sale-yard, sale, or place of exhibition within their 

istrict. 


FOOT AND MOUTH DISEASE FOUND IN A MARKET, RAILWAY 
STATION, GRAZING-PARK, OR OTHER LIKE PLACE, OR DURING 
TRANSIT. 


18. By virtue of section twentyone of the Act of 1894, if an animal 
is found to be affected with foot and mouth disease — 
a) while exposed for sale or exhibited in a market, fair, sale-yard, 
place of exhibition, or other place, or 
b) while placed in a lair or other place before exposure for sale; or 
c) while being in or on a landing-place or wharf or railway station 
or other place during transit; or 





Report of Mr. A. C COPE, London. 209 


d) while in course of being moved by land or by water; or 

e) while being on common or uninclosed land; or 

f) while being on or in a farm, field, yard, shed, sty, park, or other 
place wherein animals of different owners are taken in for shelter, 
or for rest, or for grazing or for any other purpose; or 

g) while being in any other place not in the possession or occupation 
or under the control of the owner of the animal the following 
provisions shall apply (namely): 


SEIZURE OF ANIMALS. 


L The Inspector of the Local Authority shall cause to be seized all 
the animals affected with foot and mouth disease, and also all animals being 
on or on the market, fair, sale-yard, place of exhibition, lair, landing-place, 
wharf, railway station, common, uninclosed land, farm, field, yard, shed, sty, 
park, or other such place as aforesaid, and shall forthwith transmit the in- 
formation b telegraph to the Secretary, Board of Agriculture, 4, Whitehall 
Place, London, S. W. 


Il. The Inspector of the Local Authority shall cause all such animals 
so seized to be detained at the place where they are seized, or to be moved 
to some convenient and isolated place and there detained. 


Ill. The Inspector of the Local Authority shall cause, so far as 
practicable, all the animals affected with foot and mouth disease to be kept 
separate during such movement and detention from animals not so affected. 


IV. The animals so seized and detained shall not be moved from the 
place of detention except with the permission of the Board. 


(DECLARATION OF INFECTED PLACE BY BOARD ONLY). 


V. The market, fair, sale-yard, place of exhibition, lair, landing-place, 
wharf, railway station, common, uninclosed land, farm, field, yard, sty, ark, 
or such other place as aforesaid, or any part thereof, in or on which an 
animal affected with foot and mouth disease is found in any case in which 
this Article applies shall not by reason thereof be declared to be an In- 
fected Place or part of such an Infected Place except by the Board. 


(DISINFECTION IN THESE CASES). 


VI. In case of an animal being found to be affected with foot and 
mouth disease in or on any such market, fair, sale-yard, place of exhibition, 
lair, landing-place, wharf, railway station, common, uninclosed land, farm, 
field, yard, shed, sty, park, or other place as aforesaid it shall not be lawful 
for the owner or occupier of such market or other place or any person to 
again use or allot to be used for animals that portion of the market or 
other place aforesaid where the diseased animal was found, unless and until 
2 Veterinary Inspector has certified that that portion has been, so far as 
practicable, cleansed and disinfected. 


(REPORTS). 
VII. The Inspector of the Local Authority acting under this Article 


shall forthwith report to the Local Authority the proceedings taken by him 
thereunder, and the Local Authority shall fortwith report the same to the 


14 





210 The prevention of foot and mouth disease. 


PROHIBITION TO EXPOSE OR MOVE DISEASED OR SUSPECTED 
. ANIMALS. 


19.—1) It shall not be lawful for any person — 


a) to expose a diseased or suspected animal in a market or fair, or 
in a sale-yard, or other public or private place where animals are 
commonly exposed for sale; or 

b) to place a diseased or suspected animal in a lair, or other place 
adjacent to or connected with a market or a fair or where animals 
are commonly placed before exposure for sale; or 

c) to send or carry, or cause to be sent or carried, a diseased or 
suspected animal on a railway, canal, river, or inland navigation, 
or in a coasting vessel; or 

d) to carry, lead, or drive, or cause to be carried, led, or driven, a 
diseased or suspected animal on a highway or thoroughfare; or 

e) to place or keep a diseased or suspected animal on common or 
uninclosed land, or in a field or place insufficiently fenced, or in 
a field adjoining a highway unless that field is so fenced or situate 
that animals therein cannot in any manner come in contact with 
animals passing along that highway or granzing on the sides 
thereof; or 

f) to graze a diseased or suspected animal on pasture being on the 

sides of a highway; or 

to allow a diseased or suspected animal to stray on a highway or 

thoroughfare or on the sides thereof or on common or unincl 

land, or in a field or place insufficiently fenced. 

2) But this Article shall operate subject to any provisions of any Ar- 
ticle of this Order providing for or directing the movement of animals in 
cases therein mentioned. 


we 


& 


SLAUGHTER BY LOCAL AUTHORITY AND COMPENSATION. 


1) A Local Authority may, if they think fit, cause to be slaughtered. 


a) any cattle, sheep, or swine affected with foot and mouth disease 
or suspected of being so affected; and 


b) any cattle sheep, or swine, being or having been in the same field, 
shed, or other place or in the same herd or flock or otherwise in 
contact with animals affected with foot and mouth disease, or 
being or having been in the opinion of the Local Authority in 
any way exposed to the infection of foot and mouth disease. 


2) The Local Authority shall out of the local rate pay compensation 
as follows for animals slaughtered under this Article. 


a) where the animal slaughtered was affected with foot and mouth 
disease the compensation shall be the value of the animal imme- 
diately before it became so affected: and 


b) in every other case the compensation shall be the value of the 
animal immediately before it was slaughtered. 


MOVEMENT OF ANIMALS &c. WITH LICENCE OF BOARD. 


Notwithstanding anything in this Order, or in any Regulation made 
by a Local Authority thereunder, any animal, carcase, or thing may be 
moved in any circumstances with a Licence of an Inspector or officier ot 
the Board, which Licence will only be granted where the Board, after in- 
quiry, are satisfied that exceptional circumstances render the movement ne- 
cessary or expedient. 





Report of Mr. A..C. COPE, London. 211 


POWERS OF BOARD OF AGRICULTURE. 


Any powers by this Order conferred upon a Local Authority or an 
Inspector of a Local Authority may at any time be exercised by the Board 
or an Inspector of the Board respectively. 


LOCAL AUTHORITY TO ENFORCE ORDER. 


The provisions of this Order, except where it is otherwise provided, 
shall be executed and enforced by the Local Authority. | 


WEEKLY RETURNS OF FOOT AND MOUTH DISEASE. 


When an Inspector of a Local Authority finds that foot and mouth 
disease exists or has within ten days existed in his district, he shall forthwith 
make a return thereof to the Local Authority and to the Board, on a form 
provided by the Board, with all particulars therein required, and shall con- 
tinue to so make a return thereof on the Saturday of every week until the 
disease has ceased. 





212 Die Bekämpfung der Mäul- und Klauenseuche. 





Bericht von A. C. Cope 


Veterinär-Sektionsvorstand im Landwirtschaftsministerium in London. 


(Auszugsweise übersetzt von P.Kühner, unter Leitung des Dr. Lydtin, Baden-Baden.) 


DS) 





ie Maul- und Klauenseuche bedeutet, obgleich sie selten 
tötlich verläuft, für den Landwirt eine weit schwerere 
Schädigung, als alle andern Tierseuchen zusammen, da 
fast kein Haustier gegen die Ansteckung geschützt ist. 
Vor 30 Jahren, als in England die gesetzliche Bekämpf- 
ung der Seuchen begann, herrschte die Maul- und Klauen- 
seuche stets in verschiedenen Landesteilen, wurde aber ihres gefahr- 
losen Verlaufes wegen viel weniger gefürchtet als etwaige Gesetze 
zu ihrer Unterdrückung, von denen der Landwirt mehr Belästigung 
als Nutzen erwartete; heutzutage hingegen unterwirft er sich willig 
den schärfsten Maßregeln zur Bekämpfung der Seuche. 

Es wäre schwierig und auch zwecklos, sämtliche einschlägigen 
gesetzlichen Vorschriften hier aufzuzählen. Da, bis jetzt wenigstens, 
ein Mittel zur Verleihung von Immunität noch nicht gefunden ist, 
bestanden die seitherigen Schutzmaßregeln im allgemeinen in der 
vollständigen Absperrung der Seuchenherde, der Desinfektion aller 
aus verseuchten Orten kommenden Personen und Sachen und 
hie und da in der Abschlachtung ganzer Herden von Rindern und 
Schafen, ferner in dem Verbote der Vieheinfuhr aus allen denjenigen 
Ländern, in welchen die Seuche vorkommt, oder die durch ihre 
seuchenpolizeilichen Gesetze selbst nicht hinreichend geschützt sind. 

Im Zeitraume von 60 Jahren ist die Seuche dreimal auf- 
getreten, und zwar herrschte sie zuerst von 1839 oder früher, mehr 
oder weniger streng, bis 1879, dann von 1880 bis 1886 und zuletzt 
von 1892 bis 1894. Im ersten und dritten Fall ist sie wahrscheinlich, 
im zweiten nachweislich durch krankes ausländisches Vieh ein- 
geführt worden. 

Zuerst wurde die Seuche 1839 von Professor Simonds in einer 
Milchviehherde der Grafschaft Surrey, etwa 20 (engl.) Meilen von 
London, entdeckt; später ward festgestellt, daß Fälle der damals 
unbekannten Krankheit auf dem großen Londoner Rindermarkt 
und auf den Viehmärkten in Norwich, in der Grafschaft Norfolk, 
trotz des damaligen Verbots der Einfuhr fremder Tiere bereits 
vorgekommen waren. 


Bericht von A. C. Cope, London. 213 


Durch den Verkehr verbreitete sich die Seuche über das ganze 
Reich, einschließlich Irland. 

In den Jahren 1839 und 1840 zeigte sie angeblich einen beson- 
ders virulenten Charakter. In jener Zeit wurden auf den Londoner 
Märkten oft Körbe voll von Schafs- und Schweinsklauen gesammelt. 
Die Erklärung für diese auffallende Thatsache ist übrigens wohl 
nicht in dem besonders schlimmen Charakter der damaligen Seuche, 
sondern vielmehr in dem Umstand zu suchen, daß die Tiere, bei 
dem Mangel an Eisenbahnen in jener Zeit, um auf die Märkte zu 
gelangen, weite Strecken auf kranken Füßen zurücklegen mußten. 

Nach Aufhebung des Einfuhrverbots nahm der Viehverkehr 
mit dem Ausland allmählich zu, gewann aber, durch hohe Zölle 
gehemmt, keinen großen Umfang. 

Merkwürdigerweise ging die Seuche, nach Aufhebung des 
Einfuhrverbots, in ihrer Ausdehnung zurück. Auch glaubt man 
allgemein, daß sie nach Beseitigung der Einführzölle im Jahre 1846 
bei der wachsenden Einfuhr langsam nachgelassen habe. Von 
1852 bis 1865 war ihre Verbreitung in den verschiedenen Landes- 
teilen ungleich stark, vermutlich, weil nach jeder Periode ihres 
Auftretens die Zahl der ansteckungsfähigen Tiere abgenommen hatte. 

Bis zu dem Auftreten der Rinderpest im Jahre 1865 wurden 
in Großbritannien nie Versuche zur Bekämpfung der Viehseuchen 
durch Gesetz, noch Erhebungen über die Zahl der erkrankten 
Tiere gemacht. Jedenfalls aber war die Maul- und Klauenseuche 
damals sehr verbreitet, wurde aber von den gewiß schwer ge- 
schädigten Viehzüchtern mit großer Gleichgiltigkeit hingenommen. 

Die Landwirte jener Zeit befanden sich in einer solchen 
Unklarheit hinsichtlich des ihnen durch die Seuche zugefügten 
Schadens, daß sie durch den Vorstand des landwirtschaftlichen 
Zentralvereins und einen Vertreter der Landwirte Schottlands gegen 
einen Vorschlag zur gesetzlichen Bekämpfung der Maul- und 
Klauenseuche, welcher dem Parlament vorgelegt werden sollte, 
Protest erhoben, indem sie behaupteten, die erforderlichen Ma&ß- 
regeln würden ihnen und dem Lande erheblich mehr schaden als nützen. 

Allein, nachdem im Jahre 1865 durch die Sperrung des Vieh- 
verkehrs und der Rindermärkte und durch die Beschränkung des 
Viehhandels auf das Schlachtvieh nicht allein die Rinderpest, 
sondern auch die Maul- und Klauenseuche nahezu beseitigt worden 
war, erkannten die Landwirte, welche Verluste sie früher durch 
diese erlitten hatten. Thatsächlich sind Fälle bekannt, wo die Züchter 
edler Schläge, die unter den englischen Landwirten eine wichtige 
Rolle spielen, die Reinzucht aufgaben, weil ihnen die Krankheit, 
wenn sie sich bei ihren trächtigen Tieren einstellte, erheblichen 
Schaden zufügte. So starben z. B. manchmal über die Hälfte der 
jungen Lämmer, wenn die Muttertiere an der Seuche krank waren. 

Amtliche Erhebungen über den Stand der Seuche wurden 
erst nach dem Parlamentsbeschluß vom Jahre 1869 gemacht, durch 
welchen die Königliche Regierung ermächtigt ward, den Orts- 


214 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


behôrden die Befugnis zur Ausschreibung von Maßregeln für die 
Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche zu erteilen und von 
diesen Berichte zu verlangen. 

Über die Zahl der in England von 1870 bis 1894 und in Ir- 
land von 1872 bis 1884 von der Maul- und Klauenseuche befallenen 
Tiere geben die nachstehenden Tabellen Aufschlu& Die erste läßt 
erkennen, daß die Seuche in England von 1886 bis 1892 nicht auf- 
getreten, 1892 eingeschleppt bis 1894 wieder ausgerottet war und 
seitdem nicht wieder vorgekommen ist. Die dritte Tabelle zeigt, 
daß fast jedes Jahr kranke Tiere nach England eingeführt wurden. 


Maul- und Klauenseuche in Grossbritannien, 1870-1894. 














Zahl d. Graf- 
schaften, aus 
denen Be- 
richte kamen 






Anzahl 
der 
Ausbrüche 


Zahl der erkrankten Tiere 
Jahr 













1870 84 27254 |379395 | 39714 


48 
1871 92 52164 |519523 | 116546 560 
1872 — _ _ _ _ 
1873* — _ _ — — 
1874* — — — — — 
1875 * — — — _ — 
1876* — — — _ — 
1877 55 858 | 5640 | 7406 _ 
1878 45 235 912 | 8609 — 
1879 29 137 261 | 15681 — 
1880 38 1461 | 20918 | 9572 2 
1881 49 4833 | 59484 | 117152 80 
1882 49 1970 | 23973 | 11412 1 
1883 75 18732 |219289 | 217492 32 
1884 55 949 | 12186 | 14174 1 
1885 10 30 354 34 — 
1886 1 1 10! — — 
1887 — — — — — 
1888 — — — — — 
1889 — — — _ _ 
1890 — — — — — 
1891 — — — — 
1892 15 95 | 1248| 3412 — 
1893 2 2 | 30 — 


*) In diesen Jahren wurden keine amtlichen Berichte über die 
Maul- und Klauenseuche erstattet. 








Bericht von A. C. Cope, London. 215 








| Zaht d. Graf- 
h schaften, aus 

Jahr denen Be- 

richte kamen 


Anzahl Zahl der erkrankten Tiere 


der 
Ausbrüche 







Die Maul- und Klauenseuche in Irland, 1872—1898. 


Zahl der erkrankten 


14854 215927 


1504 20245 
unzuverlässige Zahlen 

31853 447055 

1694 17298 

91 331 

103 

64 

114502 

1139 





Anzahl der in den Jahren von 1870-1894 in 
Grossbritannien eingeführten, mit Maul- und Klauenseuche 
behafteten Rinder, Schafe und Schweine. 


302 132 882 1316 


Jahr 








216 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Jahr Rinder Schafe Schweine Im ganzen 
1876 4751 3213 1395 9359 
1877 > 629 1567 110 2306 
1878 18 676 58 752 
1879 1 17 84 162 
1880 70 70 15 165 
1881 4109 841 27 | 4977 
1882 504 87 4 595 
1883 761 279 132 1172 
1884 131 1 — 138 
1885 — 3 — 3 
1886 — — — : — 
1887 — — — — 
1888 — 13 — 13 
1889 — 101 — 101 
1890 | — — — — 
1891 — — — — 
1892 — — — — 
1893 — — — — 
1894 — — — — 


Die erste Maßregel zur Bekämpfung der Seuche, die nur für 
die Hauptstadt galt, bestimmte, daß Tiere, die auf der Weide oder 
auf dem Markte erkrankten, mit polizeilicher Erlaubnis nach dem 
Schlachthause gebracht werden durften, verbot jedoch bei Strafe 
deren Entfernung aus der Stadt. 

Die Ordre vom 16. Dezember 1869 dehnte diese Maßregel 
auf alle infizierte Orte aus. Überdies mußten fortan die Ställe, in 
denen sich krankes Vieh aufgehalten hatte, desinfiziert werden. 

Am 8. November 1870 ward den Orts-Inspektoren anbefohlen, 
alle Fälle von Maul- und Klauenseuche in ihrem Distrikte der Orts- 
behörde und der Königlichen Regierung jeden Samstag zu melden. 
Auf diese Weise kamen die ersten amtlichen Berichte zustande. 

Im Jahre 1871 wurden die Ortsbehörden zur Sperrung von 
verseuchten oder seuchenverdächtigen Gehöften ermächtigt. 

Als dann die Seuchenjahre 1870/71 kamen, in welchen 500 000 
bezw. 700 000 Tiere erkrankt waren, verweigerten die Ortsbehörden, 
an der Möglichkeit einer erfolgreichen Bekämpfung der Seuche 
verzweifelnd, fünf Jahre lang die Einsendung von Berichten. 

Angesichts der drohenden Gefahr wurden die einsichtsvolleren 
Züchter im Jahre 1872 durch eine Deputation der Königlichen 
Landwirtschafts-Gesellschaft bei der Königlichen Regierung vorstellig, 
um zu erreichen, daß die Ortsbehörden gezwungen würden, ferner- 
hin die Bekämpfung der Seuche zu betreiben. Die Deputation 


Bericht von A. C. Cope, London. 217 


erhielt den Bescheid, daß die Behörden im vorhergehenden Jahre 
mit weitgehender Vollmacht zur Sperre von Gehöften, des Vieh- 
verkehrs u. s. w. ausgerüstet worden seien, aber zur Anwendung 
dieser Maßregeln nicht gezwungen werden könnten, weil unter den 
Landwirten und in der Öffentlichkeit die Meinung sich sehr ver- 
breitet habe, daß hierdurch, mehr als durch die Seuche selbst, 
geschadet würde. Viele Viehhalter wiesen darauf hin, daß sich ihr 
Jungvieh nach der Krankheit rasch erhole. 

Zur nachdrücklichen Bekämpfung der Seuche war ferner ein 
Einfuhrverbot nötig. 

Die Einfuhr von Schlachtvieh aus dem Kontinent bestand im 
Jahre 1872 in etwas über einer Million — zum Teil kranker — Tiere. 


Dem Lande eine Bezugsquelle von solcher Bedeutung, für die 
kein Ersatz möglich war, abzuschneiden, hätte die Königliche 
Regierung nicht verantworten können. Da aus Irland, wo die 
Seuche ebenfalls herrschte, jährlich etwa 650 000 Rinder, 750 000 
Schafe und 600000 Schweine eingeführt werden, waren die 
Schwierigkeiten, auf welche die Regierung bei der Bekämpfung der 
Krankheit stieß, sehr groß. 


Im Jahre 1875 wurden die Befugnisse der Ortsbehörden dahin 
erweitert, daß diese fortan die Sperre auch für alle Gebäude und 
Ländereien, die zu einem verseuchten Gehöft gehören, anordnen 
konnten. In dem Vollzug der Mafregeln zur Bekämpfung der 
Seuche wurde den betr. Ortsbehörden jedoch freie Hand gelassen. 


Um die pünktliche Befolgung einer Kabinetsordre vom Jahre 
1871, betr. die Reinigung und Desinfektion der Eisenbahnwagen, 
der Stände, in denen die Tiere vor der Verladung gehalten wurden, 
und der Marktplätze, zu überwachen, ward eine Anzahl reisender 
Inspektoren angestellt. Die Thätigkeit dieser Beamten ist eins 
der wirksamsten Mittel im Kampfe gegen die Seuche. Bevor sie 
einsetzte, waren viele Ausbrüche auf schlecht desinfizierte Eisen- 
bahnwagen zurückzuführen. Die Inspektoren fanden seitens der 
Eisenbahndirektionen, welche eine besondere Taxe für die Desin- 
fektion der Wagen eingeführt hatten, eine kräftige Unterstützung; 
auch wurden fortan nur solche Tiere befördert, welche nachweislich 
gesund und aus seuchenfreier Gegend waren. 


In den Jahren 1872 bis 1876, wo die Ortsbehörden das Ein- 
senden der Seuchenberichte verweigert hatten, ließ die Seuche nach, 
um 1876 wieder verstärkt aufzutreten. Während dieser ganzen 
Periode wurden fortwährend Ladungen von krankem Vieh aus dem 
Kontinent gelandet, und es ist sehr wahrscheinlich, daß die Seuche 
durch die mit dem Schlachten dieser Tiere beschäftigten Leute 
verbreitet ward. 1872 belief sich die Zahl der eingeführten kranken 
Tiere auf 7000, in den folgenden vier Jahren war sie schwankend 
und erhob sich z. B. im Jahre 1875 auf nahezu 20 000. 


Obgleich für die Jahre 1872/76 die amtlichen Berichte fehlen, 
ist aus den Tierärztlichen Zeitungen jener Periode zu erkennen, 





218 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


wie verbreitet die Seuche damals war. Sie soll nordwärts bis 
Aberdeenshire vorgedrungen sein und die Beschlagnahme vieler 
Tiere auf dem Markt der Hauptstadt nötig gemacht haben. Der 
Inspektor der Ortsbehörde von Bristol entdeckte 1875 nicht weniger 
als 53 Schiffsladungen von krankem Vieh. 

1877 brach die Seuche innerhalb 20 Jahren zum dritten Mal 
und zwar infolge der Einführung von krankem Vieh aus Deutsch- 
land aus; 1856 und 1872 war sie aus Rußland eingeschleppt 
worden. 

Im Jahre 1878, nachdem sie wieder zum Erlöschen gebracht 
war, traten zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche, mit 
Ausnahme der Zwangschlachtung, dieselben Bestimmungen in Kraft, 
welche betreffs der Rinderpest gültig waren, nämlich: In allen 
Fällen von Maul- und Klauenseuche mußte der betreffende Besitzer 
der Polizei Meldung machen, worauf die Inspektoren und die Orts- 
behörden das betreffende Gehöft öffentlich als verseucht und des- 
halb gesperrt erklärten. Die Ortsbehörden hatten die Richtigkeit 
des Berichtes des Inspektors zu prüfen und nötigenfalls die Sperre 
auf alle zu dem Gehöfte gehörigen Gebäude und Ländereien aus- 
zudehnen. Tiere durften aus solchen Gehöften, nur wenn es die 
Verhältnisse dringend erforderten, unter gewissen Umständen, für 
Zwecke wie Schlachtung oder Ernährung (Weide) entfernt werden. 
Die Königliche Regierung wurde durch den Parlamentsbeschluß 
vom Jahre 1878 ermächtigt, einen gewissen Umkreis um einen 
infizierten Ort für verseucht zu erklären und den Viehverkehr nach, 
in und aus diesem Gebiete durch strenge Vorschriften einzuschränken. 

In den ersten neun Monaten des Jahres 1878 wurden 9200 
Tiere als erkrankt gemeldet, in den letzten drei nur 566, zusammen 
9766 gegen 15444 im Vorjahre. Auf dem Londoner Markt kamen 
in diesem ganzen Jahre (1878) nur zwei Fälle von Maul- und 
Klauenseuche vor. 

Da -die Seuche indeß unausgesetzt durch kranke Tiere, die vor- 
wiegend aus den Niederlanden kamen, eingesclileppt wurde, breitete 
sie sich im Jahre 1879 wieder langsam aus, ward aber durch die 
vorerwähnte Maßregel der Sperre der als infiziert erklärten Gebiete 
sehr erfolgreich bekämpft. Die Maßregel wurde trotz des nach- 
haltigen Widerstandes der Viehbesitzer der betreffenden Gebiete 
durchgeführt, sodaß am Ende des Jahres nur noch drei Seuchen- 
herde bestanden. 

Unglücklicher Weise brach die Seuche in diesem Zeitpunkt 
in Frankreich, namentlich in den nördlichen Departements, aus 
und wurde durch Personen, die beim Schlachten des von Boulogne 
nach Deptford verschifften kranken Viehes beschäftigt waren, in 
das Innere Englands getragen. 

Den Seuchenherd in Deptford zu ersticken war deshalb so 
schwierig, weil es durch das fortwährende Eintreffen neuer Schiffs- 
ladungen von Vieh aus dem Kontinent unmöglich gemacht wurde, 
die Ställe am Kai gehörig zu reinigen und zu desinfizieren. Diesem 





Bericht von A. C. Cope, London. 219 


Umstand und der Thatsache, daß das inzwischen herangewachsene 
Vieh noch nie von der Krankheit befallen und der Ansteckung 
deshalb sehr zugänglich war, ist der Ausbruch und die rasche 
Verbreitung der Seuche zuzuschreiben. Bald nach der Ankunft 
der infizierten Viehsendungen in Deptford traten die ersten Faile 
in London, hiernach andere an verschiedenen, weit voneinander 
entfernt gelegenen Orten in der Nachbarschaft der Hauptstadt auf. 
Sofort schloß die Königliche Regierung den Londoner Viehmarkt 
für alles nicht zur Schlachtung bestimmte Vieh, erklärte zahlreiche 
Gebiete für verseucht und empfahl den Ortsbehörden dringend, alle 
Viehbesitzer zur rechtzeitigen Meldung eines etwaigen Krankheits- 
falles anzuhalten. Trotz dieser strengen Maßregeln verbreitete sich 
die Seuche, allerdings nur allmählich. Sie wäre wahrscheinlich 
ganz unterdrückt worden, wenn die Ortsbehörden mehr auf pünkt- 
liche Befolgung der Bestimmungen fir die infizierten Gebiete gehalten 
atten. 

Der erneute Ausbruch der Seuche gab den Anstoß zum Erlaß 
eines Einfuhrverbotes für Vieh französischer Herkunft, eine Maßregel, 
die seither nur gegen die drohende Einschleppung der Rinderpest 
ergriffen worden war. 

Die Tabelle Seite 214 giebt über die Zahl der Krankheitsfalle 
im Jahre 1880 Aufschluß. 

Von England wurde die Seuche nach Irland verschleppt, 
während Schottland sich durch die Grenzsperre lange frei hielt. 

Von 1880 bis 1883 erließ die Königliche Regierung hunderte 
der verschiedenartigsten Verordnungen, von denen eine, vom Jahre 
1881, das Abhalten von Viehmärkten und -ausstellungen verbot 
und zugleich den Verkauf auf den von Mastvieh, das innerhalb sechs 
Tagen geschlachtet werden mußte, beschränkte. Ferner wurden aus- 
gedehnte Distrikte, manchmal selbst ganze Grafschaften, für verseucht 
erklärt, während seuchenfreie Gegenden durch Einfuhrverbote vor 
der Verseuchung geschützt wurden. 

Die Schärfe dieser gesetzlichen Maßregeln war der Grund der 
Schwierigkeiten, welche die Ortsbehörden hinsichtlich ihrer Durch- 
führung machten. 

Um den Vollzug der Maßregeln zu sichern, wurden die reisen- 
den Inspektoren, die bisher nur die Reinigung und Desinfektion 
von Eisenbahnwagen u. s. w. zu kontrollieren hatten, zu ihrer 
Überwachung berufen. Die Thätigkeit dieser Beamten, deren Zahl, 
um die so vermehrte Arbeitslast bewältigen zu können, vergrößert 
wurde, war auch in diesem Falle erfolgreich. 

Im Frühjahr 1884 begann die Seuche unter der Einwirkung 
der nachhaltig verschärften Maßregeln zu verschwinden. 

Im März desselben Jahres erließ die Königliche Regierung 
eine Verordnung, betr. die Regelung bezw. das Verbot des Personen- 
verkehrs in und mit verseuchten Orten, die Desinfektion der 
Kleider von Personen, die mit kranken oder krankheitsverdächtigen 
Tieren in Berührung gekommen waren, und endlich die Anwendung 


220 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


von Vorsichtsmaßregeln gegen die Verschleppung der Seuche durch 
Personen. Später, als die Seuche noch weiter zurückgedrängt 
worden war, gelang es, einige Ortsbehörden zu bewegen, dieselbe 
durch Massenschlachtung zum Erlöschen zu bringen. 

Im Hinblick auf den großen Nutzen, den das Vorgehen der 
Ortsbehörden gebracht hatte, wurde im darauffolgenden August 
nachstehende Verordnung erlassen: 


1. Niemand außer dem Eigentümer oder dessen Vertreter 
darf einen infizierten Stall oder Ort ohne behördliche Erlaubnis 
betreten. 

2. Der Eigentümer oder sein Vertreter hat der Behörde den 
Namen der Person anzugeben, welche die erkrankten Tiere warten 
soll; ohne behördliche Erlaubnis darf eine solche Person die Pflege 
von anderen Tieren nicht übernehmen. _ 

8. Die Ortsbehörde soll zweckentsprechende Uberkleider zum 
Gebrauch der Personen, welche krankes Vieh warten, beschaffen. 
Diese Überkleider müssen bei der Wartung der Tiere stets getragen 
werden und sind vor ihrer Entfernung aus dem verseuchten Ort 
zu desinfizieren. 

4. Jede Person, die einen solchen Ort verläkt, muß ihre 
Hände waschen und ihre Schuhe desinfizieren. 

5. Alle Gegenstände, die bei der Wartung kranker Tiere ver- 
wendet worden waren, müssen desinfiziert werden. 


Die Befolgung dieser Vorschriften wurde von den reisenden 
Inspektoren überwacht. 

Die Statistik für die Jahre 1883/86 läßt die durchschlagende 
Wirkung der gesetzlichen Maßregeln zur Bekämpfung der Seuche 
deutlich erkennen (vergl. Tabelle Seite 214). 

Während die Krankheit in den Jahren 1839 bis 1879, wo ihre 
Verbreitung in keiner Weise gehemmt wurde, nach Berechnungen 
mehr als sechs Millionen Tiere befallen hatte, stieg die Zahl der 
Ansteckungsfälle bei ihrem zweiten, allgemeinen Auftreten nicht 
über 749163. Auch diese Zahl wäre nicht erreicht worden, wenn, 
wie im Jahre 1892, bei dem dritten Ausbruche der Seuche ein 
einheitliches System zu ihrer Bekämpfung in Anwendung gekom- 
men wäre. 

Die Landwirte, deren Betrieb durch die strenge Handhabung 
der Schutzmaßregeln gegen die Maul- und Klauenseuche schwer 
geschädigt worden war, drangen nun auf die Abänderung des 
Parlamentsaktes von 1878 und zwar mit dem Erfolge, daß derselbe 
nachstehenden Zusatz erhielt: 


„Das Landwirtschaftsministerium kann zur Verhütung der 
Einschleppung der Maul- und Klauenseuche die Einfuhr bestimmter 
Tiere und Tierkörper, sowie von Dung, Streu u. s. w. aus denjenigen 
Ländern oder Gegenden verbieten, die amtlich für nicht seuchen- 
frei „oder durch die Landesgesetze für ungenügend geschützt erachtet 
werden.“ 








Bericht von A. C. Cope, London. 221 


Als die Wirkung dieser Zusatzbestimmung ist es zu betrachten, 


daß das Land von 1885 bis 1892 von der Seuche verschont blieb. 

1886 und 1887 fand keine Landung von krankem Vieh statt; 
1883 wurden aus Holland 13 mit Maul- und Klauenseuche behaftete 
Schafe deutschen Ursprungs eingeführt. Dies hatte zur Folge, 
daß das 1877 wegen der Rinderpest gegen Deutschland erlassene 
Einfuhrverbot nunmehr auch auf Schafe und Schweine ausge- 
dehnt ward. 

In den Jahren 1890/91 wurde kein Fall von Maul- und 
Klauenseuche, weder bei fremdem, noch bei einheimischem Vieh 
ermittelt. 


Zum dritten und letzten Male trat die Seuche im Jahre 1892 
auf, und zwar entdeckte man sie auf dem Londoner Markt merk- 
würdigerweise bei Tieren, die kurz vorher aus dem als gänzlich 
seuchenfrei geltenden Dänemark gekommen, bei der Landung unter- 
sucht und gesund befunden waren. Gleich nach der Entdeckung 
meldete der Inspektor des Rindermarktes den Fall an das Land- 
wirtschaftsministerium. Allein schon waren einige Ladungen krank- 
heitsverdächtigen Viehes nach dem Innern des Landes abgegangen. 
Sofort erfolgte nun die Schließung des Marktes und die Schlachtung 
des darauf befindlichen Viehes. Die Schlachtung wurde auch für 
die bereits versandten Tiere telegraphisch angeordnet. Ferner 
ward jeder Viehverkehr von und nach der Hauptstadt vollständig 
abgeschnitten. 


Aber schon hatte sich die Seuche in die Grafschaft Kent und 
die benachbarten Distrikte verpflanzt, wo sie in den nach Tausenden 
von Häuptern zählenden Schafherden der Marschen fruchtbaren 
Boden fand. Um sie auf diesen ausgedehnten, offenen Weiden zu 
bekämpfen, sperrte man das Gelände in einem meilenweiten Um- 
kreise ab, beauftragte eine große Anzahl erfahrener Tierärzte fest- 
zustellen, ob die bei den Schafen beobachtete Lahmheit auf Maul- 
und Klauenseuche zurückzuführen sei. und kaufte einzelne Herden 
auf, schlachtete die Tiere und vergrub die Kadaver. 


Fünf Tage nach ihrer Entdeckung wurde die Seuche in den 
Milchviehställen Londons, deren man damals 500 zählte, festgestellt 
und zunächst durch Schlachtung, dann aber durch Sperrung der 
verseuchten Ställe und Desinfizierung der Personen und der aus 
dem Stalle gebrachten Geräte bekämpft; die Desinfektion fand unter 
der Aufsicht der Polizei und der reisenden Inspektoren statt. 


Eine äußerst merkwürdige Erscheinung, die durch die sorg- 
fältiesten Nachforschungen nicht aufgeklärt wurde, ist das plötzliche 
Auftreten der Seuche in dem 400 (engl.) Meilen von London ent- 
fernten Edinburg. 

Angesichts der Thatsache, da& der Ansteckungs- 
stoff auf solche Entfernungen durch Zwischenträger ver- 
schleppt werden kann, und daß alle Vorsichtsmaßregeln 
gegen die Einschleppung der Krankheit sich bislang als 








222 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


unzureichend erwiesen hatten, hielt es das Landwirt- 
schaftsministerium für angezeigt, die Einfuhr von Vieh 
aus ganz Europa zu untersagen. 

Von dem erwähnten Gebiet pflanzte sich die Seuche nach den 
Grafschaften Middlesex, Sussex, York, Cheshire, Westmoreland, 
Lancashire und Yorkshire in England, und von Edinburg nach 
Glasgow und Perthshire in Schottland fort. Übrigens war die Seuche 
bei diesem letzten Ausbruche bereits am Ende des Jahres 1892 auf 
15 Herde reduziert, d. h. praktisch beseitigt, ein Erfolg, der auf 
die systematisch durchgeführte vollkommene Isolierung und Des- 
infizierung, nicht aber auf die Schlachtungen, zurückgeführt 
werden muß. 


In dem Zusammenwirken der Landwirte mit den Ortsbehörden 
und in dem Vorhandensein einer genügenden Anzahl von Tierärzten 
zur Überwachung der pünktlichen Ausführung der SchutzmaGregeln 
sind die Bedingungen für eine erfolgreiche Bekämpfung der Seuche 
gegeben. 
Die Landwirte Großbritanniens sind heutzutage willig und 
bereit, jederzeit die störendsten Einschränkungen ihres Betriebes, 
welche das Centraldepartement ihnen zur Bekämpfung der Maul- 
und Klauenseuche aufzuerlegen für nötig hält, zu ertragen. 


Die Seuche war zwölf Monate nach ihrem Ausbruche erloschen 
und hatte nur 5297 Tiere befallen. 


Nachstehend eine Übersicht über die Anzahl der in jeder der 
drei Seuchenperioden in Großbritannien, ausschließlich Irtand, 
erkrankten Tiere: 


1. 1839 bis 1879 6000000 
2. 1880 bis 1885 800000 
3. 1892 bis 1893 5300. 


Zu folgenden zwei Fragen hinsichtlich der Bekämpfung der 
Maul- und Klauenseuche möge der Kongreß Stellung nehmen: 


1. Ist den Viehbesitzern irgendwelche Behandlung ihrer 
Tiere zur Immunisierung gegen die Seuche zu empfehlen? 


2. Welche Massregeln sind zu ergreifen, um die Ein- 
schleppung der Seuche in ein Land, bezw. die Verbreitung 
innerhalb eines Landes, zu verhindern ? 

Die erste Frage ist zu verneinen, weil eine vorbeugende 
Behandlung niemals zuverlässig sein wird, und ein Viehbesitzer 
nie die Kosten eines Immunisierungsverfahrens auf sich 
nehmen würde, um seine Tiere vor der vielleicht fernliegenden 
Gefahr einer leichten, vorübergehenden Erkrankung zu schützen. 





Bericht von A. C. Cope, London. 223 


Betreffs der zweiten Frage sei auf die Seuchengeschichte 
Grossbritanniens hingewiesen, aus der ersichtlich ist, dass 
die Seuche vor ihrer Bekämpfung Millionen von Tieren be- 
fallen hat, dann aber unter der Einwirkung der angewandten 
Massregeln erlosch; dass sie ferner, bald nach ihrer Ein- 
schleppung entdeckt, durch verständnisvolles Zusammenwirken 
der Landwirte mit der Ortsbehörde, durch die Isolierung und 
Desinfizierung der Herde, sowie durch die Aufhebung des 
Viehverkehrs in und mit der verseuchten Gegend erstickt 
werden kann. 

Zu beachten ist hierbei immerhin, dass Grossbritannien, 
als Inselreich, sich in der glücklichen Lage befindet, jeden 
Viehschmuggel verhindern zu können, sodass eine Ansteckung 
nur durch Zwischenträger möglich ist. 

In Anbetracht der im europäischen Festlande gänzlich 
anders liegenden Verhältnisse bezweifle ich, dass die in meiner 
Heimat erprobten Massregeln auf dem Kontinent durchzuführen 
sind ; denn dort findet ein umfangreicher Viehhandel zwischen 
den einzelnen, nie ganz seuchenfreien Ländern statt. | 

Die Errichtung von Schlachthöfen an den Landesgrenzen 
zur Schlachtung von den aus den Nachbarstaaten kommenden 
kranken Tieren ist nicht zu empfehlen, weil, nach den in 
England gemachten Erfahrungen, von diesen Orten die Seuche 
durch Zwischenträger sehr häufig verschleppt wird. 











2% Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


Rapport de Mr A. C. COPE 


Chef du service vétérinaire au Ministère de l'Agriculture à Londres. 


(Traduit par le docteur A. LIAUTARD, Directeur de l'American Veterinary College 
à New-York.) 


E crois, Messieurs, que le sujet dont le comité du VII™* Congrès 
de médecine vétérinaire a bien voulu me charger, est d’un 
plus grand intérêt et d’une plus haute importance, pour 

Y les agronomes et la profession vétérinaire en général, que 
To toute autre maladie contagieuse affectant les animaux. 

2 Il est vrai que la fièvre aphteuse a rarement une issue 
fatale; mais le fait que presque tous les animaux domestiques 
d’une ferme en sont doués de réceptibilité, rend les pertes indi- 
rectes plus grandes avec elle qu'avec la peste bovine, ou la 
péripneumonie qui n’attaque que les grands ruminants. Dans 
ma patrie où elle a existé au moins pendant 50 ans, elle a causé 

des pertes énormes et des embarras plus grands que ceux dus à 

toutes les autres maladies contagieuses réunies. 

Il y a 30 ans, quand la législation pour la suppression des 
maladies contagieuses était encore en enfance dans la Grande- 
Bretagne, la fièvre aphteuse était considérée comme une maladie 
simple, que l’on rencontrait si fréquemment dans quelques parties 
du pays, que les agriculteurs étaient généralement rebelles à l’idée 
de toute législation pour son éradication, croyant que les ennuis 
auxquels ils seraient soumis, ne seraient pas de beaucoup en com- 
pensation ‘des bénéfices qu'ils retireraient de l'extinction de la 
maladie. 

Depuis 1894 nous en sommes débarrassés, et je puis affirmer 
qu'aujourd'hui les fermiers et les éleveurs de la Grande-Bretagne 
craignent plus la fièvre aphteuse que la peste bovine ou la péri- 
pneumonie, et qu'ils sont à présent prêts à se soumettre à toutes 
les restrictions, mêmes si sévères qu’elles soient, que le Département 
Central jugera à propos d'établir pour son eradication. 

Il serait très difficile de donner un compte rendu complet de 
toutes les mesures qui ont été adoptées en Grande-Bretagne pour 
empêcher l'extension de la fièvre aphteuse, et les considérer en 
détail serait de peu d'avantage. Je puis néanmoins dire qu'aucun 
système de traitement médical n’a réussi à donner l’immunite aux 





Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 225 


animaux. On a souvent dit que quelques formes de traitement de 
nature antidote, par l’administration d’acide phenique ou de pré- 
parations de salicine à petites doses, avaient réussi à diminuer la 
virulence de la maladie; mais tous nos confrères savent qu’à moins 
que l’immunite ne soit assurée, un traitement palliatif ne peut 
empêcher le développement d’une maladie de contagion naturelle. 

Afin que les membres du Congrès puissent apprécier les 
moyens de prophylaxie avec lesquels on a réussi à débarrasser 
toute la Grande-Bretagne et l'Irlande de la fièvre aphteuse, il est 
nécessaire que je présente aussi dans ce rapport un résumé concis 
de l'histoire de la maladie, et des mesures diverses qui ont été 
adoptées à des époques différentes pour la tenir en échec et fina- 
lement l’éteindre. 

Généralement, on peut dire que ce dernier résultat ne fut 
obtenu qu’en maintenant le plus possible l'isolement de tous les 
foyers de maladie, par la désinfection de toute personne et de tout objet 
sortant des lieux infectés, quelquefois par l'abattage de troupeaux 
entiers de bœufs et de moutons; ct enfin, pour empêcher l'entrée 
de la maladie provenant de pays échangistes, il devint absolument 
necessaire de défendre le débarquement de tout animal venant de 
tout pays, où sévissait la fièvre aphteuse, et où les lois et règlements 
sanitaires étaient impuissants à les protéger eux-mêmes et à em- 
pêcher l'importation en Grande-Bretagne d'animaux malades ou 
infectés. 

En 60 ans, il y a eu trois épizooties distinctes de fièvre 
aphteuse en Grande-Bretagne. La première commença en 1839, ou 
un peu avant, et dura avec plus ou moins de gravité jusqu’en 1879. 

seconde dont l’origine put être prouvée due à des animaux 
étrangers, dura de 1880 à 1886. Après une accalmie de cinq ans, 
la maladie réapparut et la troisième épizootie commença en 1892 
et fut éteinte en 1894. Comme la deuxième, cette dernière était 
évidemment due à l’importation étrangère; cependant il ne fut pas 
possible de prouver d'une manière positive l'introduction de la 
maladie. 

Le diagnostic de la fièvre aphteuse en Grande-Bretagne fut 
fait par mon ancien collègue et viel ami, le professeur Simonds, 
qui le premier en 1839, la reconnut dans un troupeau de vaches 
laitières en pâture dans un pré du village de Laleham du comté 
de Surrey à environ 20 milles de Londres. A peu près à la même 
époque on trouva que des cas de cette maladie, alors inconnue, 
avaient déjà été constatés sur le grand marché aux bestiaux de 
Londres; et aussi vers la même date, parmi les animaux du marché 
de Norwich, dans le comté de Norfolk. 

La manière dont la maladie fut introduite, a toujours été 
un mystère, car à cette époque, 1839, et jusqu'en juillet 1842, 
c'est-à-dire pendant près de trois ans qu'elle fut constatée, le dé- 
barquement de tout bétail était entièrement prohibé en Grande- 
Bretagne. 


15 


226 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


' Par suite du transit commercial des bestiaux par chemin de 
fer, et de la présence d'animaux affectés de fièvre aphteuse sur les 
marchés publics, la maladie se répandit rapidement dans tout le 
pays et fut aussi introduite en Irlande. 


On a souvent répété quelle fut la virulence du fléau pendant 
les années de 1839 à 1840. Et qu'elle avait été telle, qu'il 
n'avait pas été rare de trouver dans les marchés des ongles pro- 
venant de moutons et de porcs qui y avaient été amenés pour 
être vendus, et que l’on ramassait dans des paniers. Néanmoins 
il est peu probant d'admettre ce fait comme preuve évidente d’une 
plus grande gravité de la maladie à cette époque que dans d’autres 
années, car il faut bien se rappeler qu’il y a 50 ans, il y avait 
peu de chemins de fer, que les animaux avaient à parcourir de 
longues distances à pied pour se rendre des fermes aux marchés; 
et qu'en conséquence, il est plus que probable que cette chute des 
ongles était due plutôt aux fatigues du voyage, alors que les pieds 
étaient déjà malades qu'à la forme particulièrement grave de la 
maladie: | 

Lorsque l'interdiction de débarquement d’animaux étrangers 
fut levée en 1842, l'importation augmenta petit à petit, mais ne 
reprit pas de très grandes proportions, à cause des droits d'entrée 
qui étaient comparativement élevés, 1 livre St. pour chaque tête 
de gros bétail, 10 schellings par veau, 8 par mouton et 5 par 
porc. Il est cependant un fait à noter, c’est que maigré l’impor- 
tation à cette époque d'animaux provenant du Continent, les jour- 
naux vétérinaires de ce temps mentionnent moins de cas de fièvre 
aphteuse depuis la levée de l'interdiction qu'avant. 

En 1846, les droits d'entrée furent entièrement abolis, et de 
cette époque jusqu'en 1851, alors que le commerce des animaux 
augmentait considérablement, la croyance générale est que la ma- 
ladie a graduellement diminué. 


De 1852 à 1865 il y a eu successivement des périodes d’aug- 
mentation et de diminution de la maladie en Grande-Bretagne, ces 
variations étaient probablement dues à la présence d’un plus ou 
moins grand nombre d'animaux susceptibles. 


Ce n'est qu'après l'introduction de la peste bovine, en 1865, 
que des essais de législation furent faits pour arriver à la suppression 
des maladies contagieuses en Grande-Bretagne. Par conséquent, il 
n'y a pas de rapports précis sur l'extension de la maladie avant 
cette date, ni sur le nombre d'animaux qui en furent atteints; 
cependant, selon les journaux vétérinaires, il n’y a pas de doute 
que lorsque la peste bovine fut introduite, la fièvre aphteuse 
existait certainement en Grande-Bretagne, et qu'elle a du y causer 
des pertes énormes aux propriétaires d'animaux. Ce qui fut le 
plus remarquable, c'est l'indifférence extraordinaire de ces derniers 
vis-à-vis des sérieux prejudices dont souffrirent leurs animaux et 
leur commerce. 








Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 227. 


Le fait suivant donnera une idée de l’état d’esprit des agri- 
culteurs de cette époque. Lorsque, en 1864, fut présenté au Parle- 
ment une loi destinée à combattre la fièvre aphteuse, le Président 
du „Central farmers club“ et un représentant de l’Ecosse se pré- 
sentèrent devant le Comité pour protester contre toute législation 
sur cette maladie, faisant remarquer à la fois l’inutilité et les in- 
convénients de cette mesure; et que les fermiers auraient à subir 
de grandes pertes si le commerce de leurs animaux était soumis à 
des restrictions, et insistant sur ce dernier point, ils dirent que 
toute mesure prise dans ce sens amènerait inévitablement une 
hausse du prix de la viande dans tout le pays. 


La présence de la peste bovine, en 1865, fit prendre des mesures 
sévères concernant le transport des bestiaux, la fermeture des marchés 
et des foires, les ventes publiques ou privées avec exception en 
faveur des transactions pour l'abattage, qui toutes contribuèrent à la 
suppression de la peste bovine, et eurent aussi pour résultat, non 
seulement d’entraver l’extension de la fièvre aphteuse, mais encore 
d'amener son extinction. Les agriculteurs de la Grande-Bretagne, 
ayant pris en considération les pertes énormes qu'ils eurent à 
supporter par la peste bovine, montant à près de 300000 têtes de 
bétail, virent clairement que les pertes indirectes qu'ils avaient 
subies par la fièvre aphteuse, étaient plus grandes qu'ils ne les 
avaient crues tout d’abord. Ils comprirent en outre que les mesures 
restrictives que l’on avait prises pour l'extinction de la peste bo- 
vine, avaient, en même temps que celle-ci; supprimé la fièvre aphteuse. 


Par cette appréciation graduelle, les agriculteurs et les éleveurs 
d'animaux de pur sang, qui en Grande-Bretagne forment une section 
très importante de la branche agricole, en arrivèrent à reconnaître 
que la fièvre aphteuse, bien que moins meurtrière que la peste 
bovine, leur causait des pertes très sérieuses, quand elle éclatait 
parmi leurs vaches laitieres aussi bien que parmi leurs moutons ou 
leurs porcs. — Il y a en effet des cas très nombreux où l'élevage des 
animaux de pur sang a dû être abandonné. Dans beaucoup d’épizooties 
où la maladie sévissait sur des moutons, la moitié et quelquefois plus 
des agneaux, nés de mères malades, mourraient de la maladie. 


Entre 1865 et 1870 les rapports officiels font défaut; car ce 
n'est qu'après la promulgation de la loi de 1869 qui prit force à 
la fin de la dite année, que le Conseil privé (Privy Council) eut 
le pouvoir de rendre des arrêts ayant pour objet de permettre aux 
autorités locales édicter des règlements afin d'empêcher l'extension 
de la fièvre aphteuse, et leur demandant l’envoi de rapports. 


Les tables suivantes présentent aux membres du Congrès le 
nombre d'animaux affectés de fièvre aphteuse en Grande-Bretagne de 
1870 à 1894 et en Irlande de 1872 à 1884. La troisième montre que 
presque chaque année, pendant cette période, des animaux étrangers, 
atteints de fièvre aphteuse, étaient débarqués dans les ports de la 
Grande-Bretagne. 





228 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


Fièvre aphteuse en Grande - Bretagne 
1870 à 1894. 







ont envoyé 
des 
rapports 


Années 


1870 84 27254 |379395 | 39714 | 38407 48 
1871 . 92 52164 | 519523 |116546 | 54931 560 
1872 — — — — — — 
1873* — — — — — — 
1874* — — — — — — 
1875* — — — — — — 
1876* — — — — — — 
1877 bb 858 b640 7405 2099 — 
1878 45 235 912 | 8609 245 — 
1879 29 137 | 261 | 15681 5 — 
1880 38 1461 20918 | 9572 1886 2 
1881 49 4833 59484 | 117152 6330 80 
1882 49 1970 23973 | 11412 2564 1 
1883 75 18732 |219289 | 217492 | 24332 32 
1884 55 949 12186 | 14174 1860 1 
1885 10 30 354 34 30 — 
1886 1 1 10 — — — 
1887 — — — — — 
1888 — — — — — 
1889 — — — — — 
1890 — — — — — 
1891 — — — — — 

1892 15 95 1248 | 3412 107 — 
1893 2 2 30 — — 
1894 3 3 7 261 — — 
1895 — — — — — 
1896 — — — — — — 
1897 

1898 


*) Les rapports officiels sur la fièvre aphteuse en Grande - Bretagne 
font défaut pour ces années. 








Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 229 


Fièvre aphteuse en Irlande 1872 à 1898. 


Rapport montrant le nombre d’éruptione de la maladie, et le nombre 
d'animaux attaqués chaque année depuis 1872. 











Années Eruptions Animaux atteints 





215927 


1873 1504 20245 
1874 (chiffres incertains) 

1875 31853 447055 — 
1876 1694 17298 
1877 91 331 
1878 — 103 
1879 1 64 
1880 — — 
1881 — — 
1882 — — 
1883 3510 114502 
1884 31 1139 


dès 1886 





Table montrant les nombres et espèces d'animaux 
importés en Grande-Bretagne et atteints de fièvre aphteuse de 
1870 à 1894. 


Années Totaux 





230 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


1876 4761 3213 1395 9359 
1877 629 1567 110 2306 
1878 18 676 58 752 
1879 1 77 84 162 
1880 70 70 15 155 
1881 4109 841 27 4977 
1882 504 87 4 695 
1883 761 279 132 1172 
1884 131 1 — 138 
1885 — 3 — 3 
1886 — — — — 
1887 — — — — 
1888 — 13 — 13 
1889 — 101 — 101 
1890 — — — — 
1891 — — — 
1892 — — — 
1893 — — — — 
1894 — — — — 


On remarquera que la Grande-Bretagne a été franche de la 
maladie entre 1886 et 1892. Réintroduite en 1892, la fièvre aphteuse 
fut définitivement éliminée en 1894, et depuis, pas un cas n’en fut 
observé ni en Grande-Bretagne ni en Irlande. 


La disparition du fléau ne fut définitive qu'après la promul- 
gation de la loi de 1869, autorisant le „Privy Council‘ à rendre 
des arrêts permettant aux autorités locales d’edicter des règlements 
pour empêcher l'extension de la maladie. 


Le premier arrêt, concernant la fièvre aphteuse, fut édicté en 
août 1869, mais il n’était applicable que pour la Métropole. I 
contenait les prescriptions suivantes: 


Tout animal parqué qui sera découvert atteint de fièvre 
aphteuse, peut être envoyé à l’abattoir avec un permis de la police. 
De même, s’il est découvert étant au marché métropolitain. Mais il 
est interdit de l'emmener hors de la ville. 

Le 16 décembre 1869 parut une autre ordonnance visant 
les pâturages, étables, écuries ou autres endroits, où existait la fièvre 
aphteuse. Les animaux malades ou ceux qui étaient avec eux, ne pou- 
vaient être sortis des endroits infectés, ni d'aucun autre terrain ou local 


Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 231 


environnants et employés au même usage, excepté pour l'abattage 
immédiat et d’après les prescriptions édictées de temps à autres 
par les autorités locales pour réglementer l'abattage; ou si ce 
n'était pas pour être abattus, sans une autorisation signée par un 
officier de l’autorité locale, désigné pour la délivrance de ces sortes 
de permis. Les hangars et les emplacements, où avaient séjourné 
les animaux malades, étaient immédiatement désinfectés sous le 
contrôle de l'autorité. 

Le 8 novembre 1870 un arrêt fut publié, qui obligeait tous 
les inspecteurs constatant la fièvre aphteuse dans leur district, à 
faire tous les samedis un rapport à l'autorité locale et au Privy 
Council, donnant le nombre d'animaux atteints. C'est de là que 
date l'institution des rapports officiels. 

En 1871 les autorités locales reçurent un autre pouvoir. „Si 
elles le jugent nécessaire“ elles pourront établir de temps à autre 
des règlements pour empêcher ou régulariser la sortie des animaux 
de toute prairie, écurie, étable ou autre lieu, où a été constaté la 
fièvre aphteuse, ou de tout animal, ayant été dans les dits lieux 
en contact avec un animal affecté de fièvre aphteuse. 

Comme on peut le voir par la table (pag. 228), la maladie 
sévissait en 1870. Cette année-là, près de 500 000 animaux furent 
atteints et, en 1871, il y en eut près de 700000. A cette époque, 
l'opposition faite par les autorités locales était si puissante, que 
pendant cing ans elles refuserent d'envoyer aucun rapport sur la 
maladie, prétendant (de même qu'un grand nombre d'agriculteurs), 
qu'elles considéraient la maladie comme ayant fort peu d’impor- 
tance, et qu’à leur avis, il y avait si peu de chances de l’eteindre 
complètement, qu’elles regardaient les dépenses, pour rassembler les 
documents nécessaires à l’établissement des rapports, comme supé- 
fieurs aux bénéfices que l’on pourrait réaliser par leur envoi. 

Néanmoins, et à peu près à cette époque, la maladie avait 
pris des proportions si alarmantes et était si répandue sur tous 
les points du territoire, que les plus instruits parmi les agriculteurs 
commencèrent à tenir des conférences pour demander au Gouver- 
nement de forcer les autorités locales à agir plus énergiquement. 

Ce mouvement populaire eut pour résultat la nomination 
d'une délégation qui, par le Privy Council, put présenter au Gou- 
vernement une demande de restrictions plus sévères que celles qui 
avaient force de loi pour combattre la maladie. En répondant aux 
délégués, le Président du Conseil leur fit remarquer que, pendant 
Pannée 1871, on avait donné aux autorités locales des pouvoirs, 
par lesquels elles pouvaient empêcher la sortie de tout animal, 
dune étable ou de tout autre lieu contaminé par la fièvre aphteuse, 
où ayant été en contact avec un animal ayant séjourné dans un 
lieu contaminé; mais que le Conseil ne s'était pas senti en position 
d'obliger les autorités locales à édicter ces règlements, parce qu’à 
celte époque plusieurs représentants des agriculteurs et du public 
avaient dit coram populo et en particulier, qu'ils croyaient que 





232 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


l'application de restrictions trop sévères était considérée par eux 
plus nuisibles à leurs intérêts que la maladie elle-même. Le Vice- 
Président ajouta que les vétérinaires officiels du Gouvernement 
avaient été mal vus de l'opinion publique. 


| On fit encore remarquer à la délégation que beaucoup de 
fermiers avaient dit en public que, puisque la maladie existait, ils 
préféraient voir leurs animaux la contracter jeunes, car ordinaire- 
ment leur condition et leur valeur augmentaient rapidement après 
leur guérison. 

Un autre point que le Conseil privé eut’ à prendre en con- 
sidération, fut la dépendance de la Grande-Bretagne vis-à-vis du 
Continent pour ses approvisionnements de viande, qui en 1872 
exigèrent l'importation de plus de 1000000 de têtes de bovins, 
moutons et porcs, et quoiqu'il fut reconnu que ces animaux ap- 
portaient constamment avec eux l'infection de la fièvre aphteuse, 
c'eût été une responsabilité très sérieuse d'arrêter l'importation 
d'une telle quantité de denrées animales, surtout quand il n'existait 
pas d’autres sources pour les remplacer. 


Il y avait en plus la question de l’épizootie en Irlande, d’où la 
Grande-Bretagne tire par an environ 650000 bovins, 750000 mou- 
tons et 600000 porcs. Avec ces deux sources d'animaux infectés, 
l'Irlande d’un côté, l'Europe de l’autre, on voyait avec évidence, 
qu'il était très difficile pour le Gouvernement d'essayer d’eteindre la 
maladie en Grande-Bretagne, à moins d’être bien certain qu'elle ne 
serait plus introduite par l’une ou par l’autre de ces sources. 


En 1875 parut un autre arrêt augmentant les pouvoirs des 
autorités locales, comme suit: 


Outre la consignation sur place des animaux se trouvant dans 
des parcs, hangars ou autres lieux où s'est manifesté la fièvre 
aphteuse, elles pouvaient aussi interdire ou régler le va-et-vient 
de tout animal affecté se trouvant dans des lieux analogues, de 
tout animal se trouvant dans des lieux ayant déjà été occupés par 
des animaux affectés, ou, ayant été en contact avec ces animaux. 


On remarquera que tous ces arrêts ont un caractère de tolé- 
rantisme et que leur exécution est laissée entièrement à la discré- 
tion des autorités locales; il est certain que chacune d'elles, ayant 
un intérêt et un objet différent en vue, agissait à son gré et exé- 
cutait les règlements à son appréciation et suivant les circonstances, 
et son cas particulier. 

Il est probable que rien n’a activé davantage la prophylaxie 
de la fièvre aphteuse que la création d’un corps d’inspecteurs 
voyageurs, dont le devoir était de s’assurer de la bonne exécution 
des règlements prescrits par les arrêts du Conseil privé de 1871, 
ordonnant non seulement le nettoyage et la désinfection des wa- 
gons, des locaux situés dans les gares ou leurs environs et à l'usage 
des bestiaux avant leur embarquement, mais aussi des étables des 
marchés dans tout le pays. 





Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 238 


Avant cette innovation, plusieurs épizooties de fiévre aphteuse 
furent dues directement au transport des animaux dans des wagons 
mal nettoyés, ayant servi récemment à en transporter d’autres. 

Lors de la mise en vigueur des règlements, toutes les com- 
pagnies de chemin de fer se plaignirent énergiquement, mais après 
qu'elles eurent établi une taxe supplémentaire pour la désinfection 
des wagons, et qu’elles furent de cette façon remboursées de dé- 
penses qui auraient pu être énormes, ces compagnies furent d’une 
très grande assistance au Département central, non seulement 
par l'exécution rationelle des prescriptions, mais aussi en refusant 
de transporter les. animaux dans leurs wagons, à moins qu’ils n’ar- 
nvassent aux stations accompagnés d’un certificat, prouvant qu'ils 
venaient d’un district franc d’epizootie et qu'ils étaient indemnes 
de maladie. 

De 1872 à 1876, années pendant lesquelles les autorités locales 
protestèrent contre l'envoi des rapports sur la fièvre aphteuse dans 
leurs districts à cause des dépenses, il n’y a pas de doute que la 
maladie diminua d'intensité, mais elle augmenta de nouveau en 
1876. Pendant cette période, des chargements d'animaux étaient 
constamment importés du Continent, spécialement en 1875, et il 
n'est pas douteux que la maladie ait été fréquemment introduite 
par des personnes qui. avaient été employées dans les abattoirs, où 
étaient abattus les animaux malades étrangers. En 1892, des char- 
gements de grands ruminants furent reçus de Belgique, du Danemark, 
de France, de Hollande, d'Allemagne, de Russie et d’Espagne, parmi 
lesquels furent comptés 7000 animaux malades. De 1873 à 1876 le 
nombre d’animaux varie beaucoup: en 1875 néanmoins, la maladie 
devait être très répandue sur le Continent, car près de 20000 
animaux malades furent débarqués. 

Bien que nous n’ayons pas de rapports officiels sur le nombre 
de cas de maladie des animaux indigènes de 1872 à 1876, les 
journaux vétérinaires établissent qu'ils étaient très nombreux durant 
cette période, car on voit qu'il en existait à l’extrême nord, comme 
a Aberdeen, et plusieurs autres comtés d'Angleterre, et qu'un grand 
nombre d'animaux furent saisis chaque année sur le marché de la 
métropole. Il en existait aussi en Irlande en 1875; l'inspecteur de 
l'autorité locale à Bristol, a trouvé que sur 53 chargements d’ani- 
maux, ceux contaminés étaient très nombreux. 

En 1877, pour la troisième fois en 20 ans, la peste bovine 
fut encore introduite en Grande-Bretagne: cette fois elle. vint 
d'Allemagne. En 1856 et 1872, elle avait été importée par des 
animaux venant de Russie. | 

En 1878, après l'extinction de la peste bovine, le Parlement 
promulgua une nouvelle loi attribuant au Privy Council des pouvoirs 
très étendus pour combattre la fièvre aphteuse; de fait, cette maladie 
fut placée sur le même rang que la peste bovine, sauf que l’abattage 
obligatoire pour celle-ci ne l'était pas pour la fièvre aphteuse. Les 
propriétaires étaient, sous peine de condamnation, obligés d’en informer 


284 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


les inspecteurs locaux ou la police. Le service d'inspection devait 
donner avis à tous les propriétaires et occupants que leurs exploita- 
tions étaient déclarées infectées, et qu'aucun animal n’en pouvait 
sortir que d’après les prescriptions d’un règlement édicté par le 
Conseil Privé. Les autorités locales furent obligées de faire des 
enquêtes sur l’exactitude des rapports de l'inspecteur, et pouvaient 
étendre l’interdit aux terrains et localités des environs directs des 
lieux infectés. Tout va-et-vient d'animaux en dehors des places 
infectées fut défendu, sauf dans des circonstances spéciales telles 
que pour l'abattage ou autres buts tels que le croisement ou 
l'élevage d'animaux. Le Conseil privé avait le pouvoir de déclarer 
infectée une zone en dehors des limites de la localité sequestrée, 
et les règlements pour la surveillance de ces surfaces étaient des 
plus sévères, concernant le va-et-vient des animaux au dedans et 
au dehors de ces zones. Partout où était appliqué cette mesure, 
les ventes publiques ou privées d'animaux ne pouvaient avoir lieu 
qu'avec un permis de l'autorité locale. On voit a priori que ce 
n'est qu'après la promulgation de la loi de 1878 que le droit 
d’édicter des arrêts, tendant à la suppression de la fièvre aphteuse, 
fut accordé au Departement central, c'est-à-dire au Conseil privé. 

Lors de la mise en vigueur de la loi de 1878, la maladie 
diminua rapidement. Une semblable décroissance avait été fré- 
quemment observée après chaque période de grande extension. 
Dans les neuf premiers mois de 1878, on constata la contamination 
de 9200 animaux, mais dans les trois derniers mois il y en eut 
seulement 566, soit pour l’année un total de 9766, contre celui de 
l’année précédente: 15444, et cependant malgré ce nombre on avait 
des probabilités de voir la maladie s’éteindre rapidement, grâce aux 
sévères restrictions de la nouvelle loi. Au marché métropolitain 
on constata seulement 2 cas dans toute l’année et, pour la première 
fois depuis dix ans, pas un cas ne fut signalé sur le grand marché 
de Londres, le lundi avant Noël, jour où il n’est pas rare de voir 
mettre en vente 4000 bovidés et 10000 moutons. 

Néanmoins la maladie continuait à être importée aux Docks, 
et pendant l'année 1878 on constata que 752 animaux étaient 
affectés, parmi lesquels 666 venaient des Pays-Bas. 

Au commencement de 1879, la maladie a de légères tendances 
à se répandre, mais la création des zones, dites infectées, avec ses 
sévères restrictions, a une influence marquée sur le contrôle des 
progrès de la maladie. Malgré les résultats obtenus, les propriétaires 
établis dans ces territoires firent beaucoup d'opposition, car ils 
trouvaient les restrictions trop génantes. Néanmoins elles furent 
maintenues jusqu’à ce que les territoires, mis en interdit, fussent 
absolument francs d’épizootie. 

Dans les derniers mois de 1879, presque toutes les éruptions 
de la maladie qui avaient été signalées, furent l’objet d’enquétes 
faites par les vétérinaires inspecteurs du Département central, qui 
constatèrent que beaucoup de cas avaient été mis à tort sur 











Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 235 





le compte de la fièvre aphteuse. A la fin de l'année la maladie 
était presque éteinte; grâce aux restrictions imposées et subies, il 
n'y avait plus au mois de décembre que trois centres infectés. 


Malheureusement, la maladie s’etendit très rapidement en 
France, dans les départements du Nord, et elle fut importée en 
Grande-Bretagne par des personnes qui travaillaient dans les abat- 
toirs, où les bestiaux français malades étaient abattus. En outre, 
des animaux malades ayant été amenés directement du marché de 
Paris, via Boulogne—Deptford, ils contaminérent des centaines 
d'animaux sains, américains et de Holstein, alors entreposés à 
Deptford, où toutes les étables devinrent d'énormes foyers de con- 


on. 

La difficulté d’eteindre la maladie aux Docks de Deptford était 
agravée par les arrivages très susceptibles de réceptivité, que, faute 
de place et de temps, l'administration des Docks était obligée de 
mettre dans des emplacements imparfaitement nettoyés et désin- 
fectés. Telle fut la cause de cette seconde épizootie. 


A ce moment, les conditions étaient trés favorables au déve- 
loppement de la maladie parmi les animaux indigénes par le fait 
d'une nouvelle génération d'animaux domestiques qui, née ré- 
cemment, n’avait pas encore eu l'infection de la maladie. 


Peu de temps après l’arrivée des chargements français con- 
taminés, la fièvre aphteuse s’étendit de Deptford aux vaches de 
quelques étables de Londres. Elle apparut soudainement sur divers 
points du territoire situés à de grandes distances les uns des autres 
et dans les environs de Londres. Le Conseil privé prit de suite 
des mesures sévères pour arrêter les progrès de la contagion. Le 
marché de Londres, où la fièvre aphteuse fut encore constatée, fut 
fermé temporairement, excepté pour l'abattage. 


Un grand nombre de territoires furent déclarés infectés; avis 
fut envoyé aux autorités locales, les informant de la présence de 
la maladie et ordonnant que tous les propriétaires d'animaux fussent 
obligés de déclarer de suite l'existence de toute maladie dans leurs 
troupeaux. 

On conçoit aisément, combien les agriculteurs furent encore 
une fois alarmés par ce nouveau retour du fléau, et combien s’é- 
levèrent de protestations contre l'importation d'animaux, provenant 
de pays, où sévissait la fièvre aphteuse. Malgré les mesures éner- 
giques imposées par le Conseil privé, l’épizootie continua à s’é- 
tendre jusqu’en 1880, mais il fut remarqué que ses progrès furent 
plus lents que dans les épizooties précédentes, et elle eût été très 
probablement arrêtée, si les prescriptions concernant les territoires 
infectés avaient été mieux exécutées par les autorités locales. 


Cette nouvelle importation de la maladie conduisit le Conseil 
privé à interdire l’entrée aux animaux venant de France. C'était 
la première fois que cette mesure était appliquée pour la fièvre 
aphteuse, elle ne l’avait encore été que pour la peste bovine. 


236 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


La contagion s’étendit dans toute la Grande-Bretagne et comme 
on le voit par la table (pag. 228) il y avait en 1883 d'après les 
chiffres officiels 75 centres d'infection, ayant produit 18732 érup- 
tions de la maladie, et environ 500000 animaux atteints. 


L’Ecosse resta longtemps indemne, en prohibant les arrivages 
de bestiaux d'Angleterre; mais par contre, le fléau passa d’Angle- 
terre en Irlande cette année-là, et 114502 animaux y furent atteints. 


Entre 1880 et 1883 des centaines d’arröts de diverses natures, 
furent édictés par le Conseil privé. Un, entre autres, en 1881, dé- 
fendit la tenue des foires, marchés et expositions ainsi que la 
vente des animaux, dans toute l’Angleterre, excepté pour ceux qui 
devaient être abattus dans les six jours. | 


De grands districts, quelquefois des comtés entiers, furent 
placés sous les restrictions de l’arrêt des territoires infectés; d’autres 
qui étaient indemnes furent protégés par des ordonnances spéciales 
en défendant l'entrée aux animaux venant de districts infectés. 


Les règlements pour la prophylaxie de la fièvre aphteuse 
(voyez le texte original, pag. 204) sont tous très sévères, et on 
comprendra qu’il a été très difficile d’obliger les autorités locales a 
les appliquer d’une manière satisfaisante. Pour étendre l’action des 
inspecteurs voyageurs, qui n’avaient d’abord été nommés que pour 
contrôler la désinfection des wagons et locaux de chemin de fer à 
l'usage des animaux, on augmenta leur nombre, et par la surveil- 
lance constante qu'ils exerçaient sur l'initiative ou la négligence 
des autorités locales, ils obtinrent enfin de celles-ci une assistance 
cordiale aux efforts du Conseil privé pendant cette fameuse et 
critique période. 

Au commencement de 1884 on reconnut que par l'application 
suivie des règlements, la maladie commençait à diminuer et qu'ils 
avaient eu une influence très favorable en coupant court à ses 
progrès. 

C’est alors, que le Conseil privé prit encore une décision plus 
sévère, à seule fin d'empêcher la contagion de s'étendre des foyers, 
où elle existait encore sur d’autres lieux. A la fin de mars parut 
un arrêt, par lequel les autorités locales avaient le droit de faire 
de nouveaux règlements, pour défendre ou règler les allées et venues 
des personnes, sortant d’une zone infectée ou y entrant, ainsi que 
pour ordonner et régulariser la désinfection des personnes, ayant 
eu contact avec des animaux malades ou suspects, ou ayant été 
dans leur proximité directe, ainsi que de celles vivant dans un lieu 
infecté, et de prendre toutes les précautions pour éviter le colportage 
de la maladie par les personnes. Plus tard dans l’année, les nou- 
velles éruptions devenant plus rares, le Conseil privé recommanda, 
et réussit à obtenir de quelques autorités locales, que les animaux 
encore malades fussent abattus sur place, à seule fin de détruire 
les foyers de la maladie. 


Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 237 


Constatant les grands résultats produits par l'application ra- 
tionnelle que les autorités locales faisaient de leurs pouvoirs, le 
Conseil privé édicta un'autre arrêt, en août, imposant des règlements 
additionnels aux localités infectées par la fièvre aphteuse. 


Ce règlement avait en vue: 


1. L'interdiction à toute personne autre que les propriétaires 
ou gardiens d'animaux de pénétrer dans une étable, clos ou tout 
autre lieu à proximité d’une place infectée, renfermant un animal 
atteint de la fièvre aphteuse, excepté par permission de l'autorité locale. 

2. L'obligation pour le propriétaire, ou le gardien d’un animal 
atteint de fièvre aphteuse, d'envoyer de suite à l’autorité locale les 
noms de la ou des personnes par qui il désire faire soigner l’animal 
malade ou d’autres, se trouvant dans la même étable, clos ou autre 
lieu, ou dans des lieux à proximité de l’animal malade. De défendre 
aux personnes, soignant ces animaux, d’en soigner d’autres sans 
une permission de l'autorité locale. 

3. De faire fournir par l'autorité locale des vêtements spéciaux 
pour l’usage des personnes, soignant des animaux dans une étable, 
clos ou autre lieu à proximité d’une place, où se trouve un animal 
atteint de fièvre aphteuse. Ces vêtements, disait le règlement, devront 
être mis en entrant, ôtés en sortant des dits endroits, où ils seront 
laissés; avant d'en être enlevés, ils seront convenablement désinfectés 
avec une solution phéniquée. 

4. D’enjoindre à toute personne sortant d’une étable, clos ou 
autre place à proximité d’un endroit renfermant un animal atteint 
de fièvre aphteuse, de se bien laver et savonner les mains et d’avoir 
ses chaussures désinfectées avec une solution phéniquée. 

9. De faire veiller l’autorité locale à ce que tous les ustensiles, 
substances et objets ayant été touchés, employés pour ou auprès 
d'animaux atteints de fièvre aphteuse, se trouvant dans un clos, 
une étable ou tout autre lieu d’une exploitation, soient désinfectés 
avec une solution phéniquée. 


Pour s'assurer que ces règlements étaient bien exécutés, les 
inspecteurs voyageurs s’installaient dans les districts contaminés. 

Comme preuve de l'efficacité de ces réglementations, on re- 
marquera que les éruptions de la maladie qui en 1883 étaient au 
nombre de 17732, tombèrent en 1884 à 947, et que le nombre des 
animaux malades descendait de 461145, en 1883, à 18732, en 1884. 

Avec une surveillance constante et l'application stricte de 
tous les règlements que nous venons de relater, la maladie fut 
bientôt réduite à 30 foyers d'infection en 1885; de fait, on peut 
dire qu’elle était éteinte à la fin de l’année, car, en 1886, il n’en 
restait plus qu'un. 

Si l’on prend en considération les résultats obtenus par l’im- 
position de ces restrictions, et ceux qu'elle eut d’abord sur la 
décroissance et ensuite sur l’éradication de la fièvre aphteuse dans 





238 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


cette seconde épizootie, on ne peut avoir aucun doute sur leur 
efficacité. 

Durant l’épizootie qui commença en 1839 et finit en 1879, 
Jorsque la maladie avait eu libre cours dans son invasion, sans que 
des essais sérieux eussent été faits pour l'arrêter, on a calculé que 
le nombre d'animaux affectés était monté à plus de 6000000; 
tandis que dans celle que l’on peut appeler la seconde épizootie 
générale, il n’y a eu dans toute la Grande-Bretagne que 749 163 
animaux malades. Conséquemment, il n'est pas déraisonnable d’ad- 
mettre que l'adoption de ces mesures ont sauvé plusieurs millions 
d'animaux. Que nous ayons pu faire mieux, si un système uniforme 
d'isolement et de désinfection avait été organisé dès le début, il 
n’y a pas de doute, et comme on le verra plus loin, la maladie fut 
arrêtée lors de sa réintroduction en 1892, et éteinte dans un espace 
de temps relativement court, grâce à l'isolement strict, la désinfection 
et quelques abattages isolés. 

Comme on devait s’y attendre, les agriculteurs, après avoir 
subi de grandes pertes et de sérieux ennuis dans leurs affaires par 
la sévérité des restrictions qui avaient été jugées nécessaires pour 
l'extinction de cette seconde épizootie de fièvre aphteuse (due sans 
aucun doute à l’entrée d’animaux malades venus de France), re- 
commandèrent au Gouvernement la nécessité absolue de modifier 
le loi de 1878, concernant l'importation d'animaux affectés de cette 
maladie. 


Voici la nouvelle 


„Loi sur les maladies des animaux 1884.“ 


„Le Bureau de l'Agriculture, quand il le jugera nécessaire 
“pour empêcher l'introduction de maladies épizootiques dans le 
Royaume-Uni, donnera des ordres pour empêcher le débarquement 
„de tous les animaux ou de toute espèce spéciale de cadavre, 
“fourrage, paille, fumier ou marchandises analogues venant de 
n'importe quel pays en dehors du Royaume-Uni, ou d’aucune autre 
„partie des dits pays, tant qu’il n'aura pas de preuves suffisantes, 
„que dans les dits pays ou parties des dits pays, les conditions sani- 
„taires des animaux indigènes ou importés, les lois des dits pays 
Concernant l'importation et l'exportation des animaux, la prophy- 
„laxie des maladies épizootiques et l'exécution administrative de ces 
„lois, sont telles qu’elles puissent donner une sécurité raisonnable 
contre l'importation d'animaux affectés de fièvre aphteuse.“ 


De 1885 à 1892 la Grande-Bretagne reste entièrement indemne 
de fièvre aphteuse, et il n'est pas douteux que cette immunité a 
été due à l'amendement édicté en 1884, imposant la défense de 
débarquement d'animaux venant de pays, où sevissait la maladie. 

Dans les années 1886 et 1887 on ne constata aucun cas de 
fièvre aphteuse parmi les animaux débarqués. En 1888, on en 
constata seulement 12 cas parmi des moutons importés de Hollande, 


Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 239 


et qui arrivaient d'Allemagne. Le débarquement des moutons ve- 
nant d'Allemagne, fut défendu en 1889; celui des bovins l'était 
déjà depuis 1877. 

En 1890 et 1891, il ne fut pas constaté de fièvre aphteuse, 
ni parmi les animaux étrangers, ni parmi les indigènes. 

La troisième et dernière épizootie eut lieu en 1892. Apres 
que le territoire eut été franc de fièvre aphteuse pendant cinq ans, 
ce fut une grande surprise pour tout le monde, quand elle fut 
découverte parmi des bestiaux danois dans les enclos du marché 
métropolitain, le 4 février. Ils étaient arrivés depuis cinq jours 
et faisaient partie d’un chargement venant du Danemark. La ma- 
ladie n'avait pas été découverte par l'inspecteur au moment du 
débarquement et, d'après les rapports, elle n'existait pas en Danemark, 
du moins à la connaissance des autorités de ce pays. 

Dès la découverte de la maladie, l'inspecteur du marché en 
informa le vétérinaire du Bureau de l'Agriculture, qui lui aussi la 
reconnut; mais malheureusement des animaux avaient déjà quitté 
le marché, transportés dans différentes directions par les chemins 
de fer. 

Les premiers ordres furent de fermer le marché et d’abattre 
tous les animaux qui s’y trouvaient dans les abattoirs annexés à 
cet établissement. En même temps avis fut donné par le télégraphe 
aux autorités des lieux de destination des animaux, ayant quitté le 
marché, de les saisir et de les abattre immédiatement. Un cordon 
sanitaire fut établi autour de Londres et tout déplacement de 
bestiaux entièrement suspendu. 

On espérait que toutes ces précautions suffiraient pour arrêter 
la maladie; mais on apprit bientôt que quelques-uns des animaux 
qui avaient les premiers quitté le marché, avaient transporté la 
maladie dans le comté de Kent, d’où elle s’étendit dans les districts 
environnants, et plus particulièrement dans ceux de pâturage, où 
se trouvaient des milliers de moutons. La difticulté d’eteindre la 
maladie dans ces immenses surfaces de territoire fut énorme, et 
finalement il devint indispensable de suspendre le transport des 
bestiaux dans ces districts, dans un rayon de plusieurs milles; la 
maladie ne fut entièrement éteinte que par la création d’un grand 
nombre de vétérinaires inspecteurs, dont le devoir fut d'examiner 
tous les moutons, et de s’assurer si leur boiterie était due à la 
fièvre aphteuse, ou à d’autres causes. L'achat, l'abattage et l’en- 
fouissement de plusieurs troupeaux affectés, furent enfin suivis de 
l'extinction de la maladie. Les rapports nous apprennent que cinq 
jours après la découverte de la maladie au marché, il y avait déjà 
500 bêtes malades dans les étables de Londres. 

Au début, on eut recours à l'abattage des vaches; mais après 
quelque temps cette mesure fut abandonnée, et on employa de 
préférence l’isolement complet de toutes les étables infectées et la 
désinfection des personnes, objets ou véhicules qui, de temps à 
autre, sortaient de ces étables. Ces mesures furent exécutées avec 


240 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


un grand succès sous la surveillance de la police et des inspecteurs 
voyageurs. 

Un des points les plus intéressants de cette épizootie fut 
l'apparition soudaine du fléau à Edimbourg, ville située a 400 milles 
de Londres, et, sans qu'il y ait eu de foyer d'infection entre les 
deux villes. Tous les efforts faits dans le but de découvrir, comment 
le virus fut transporté, restèrent infructueux. Mais la découverte que 
la fièvre aphteuse peut être transportée à une telle distance par con- 
tagion médiate, fut une des causes qui décidèrent le Bureau de 
l'Agriculture à défendre le débarquement des animaux de l’Europe 
entière, tant que toutes les autres précautions déjà prises pour 
empêcher l'introduction de la maladie, n'auraient pas réussi. 

En outre des districts déjà nommés, la contagion se répandit 
dans les comtés de Middlesex, Sussex, York, Cheshire, Westmoreland, 
Lancashire et Yorkshire en Angleterre; d’Edimbourg elle gagna 
Glasgow et Pertshire en Ecosse. Cette épizootie fut comparativement 
éteinte vers la fin de 1892. Dans le cours de l'année 1893 on ne 
comptait plus que quinze foyers d'infection. 

Dans ce cas, on peut dire que le succès obtenu l’a été prin- 
cipalement grâce au système parfait et complet d'isolement, à la 
désinfection, et non pas à l'abattage. 

On peut facilement s’imaginer que, sans la coopération des 
agriculteurs, il y aurait eu, à un certain moment, de grands risques 
pour que la maladie se répande dans toute l'étendue du territoire, 
malgré le zèle des autorités locales et celui d’un excellent corps de 
vétérinaires inspecteurs, qui veillaient à ce que les prescriptions 
réglementaires fussent strictement exécutées; et sur ce point sur- 
tout, je désire insister sur ce que j'ai déjà dit au commencement 
de ce rapport, c’est-à-dire que les populations rurales de la Grande- 
Bretagne sont à présent d'accord et prêtes, à n’importe quel moment, 
à se soumettre à toutes les restrictions si sévères qu'elles soient 
et que le Département central jugerait nécessaires pour combattre 
et éteindre la fièvre aphteuse, ou mieux s’en protéger. 

Dans cette dernière épizootie elles ont rempli leur devoir 
avec la plus grande fidélité, et dans beaucoup de cas ont fait preuve 
d'un grand désintéressement, en présence des pertes énormes qu'elles 
ont eu à souffrir. 

Cette épizootie dura douze mois; 5297 animaux furent affectés. 


Pour récapituler je présente ici le nombre approximatif d’a- 
nimaux atteints de la fièvre aphteuse durant les trois épizooties de 
la Grande-Bretagne, ceux de l'Irlande non compris: 


Première de 1839 à 1879 . . 2 . . . . . . . 6000000 
Seconde de 1880 à 1885 . . . . . . . . . . 800000 
Troisième de 1889 à 1893 . . 2 2 2 . . . . . 5 300 


eee oe — 


Rapport de Mr. A. C. COPE, Londres. 241 


RÉSUMÉ. 
Il y a deux questions concernant la fièvre aphteuse, sur 
lesquelles le Congrès devrait donner son opinion: 


1. Existe-t-il une forme de traitement médical, ou d’in- 
oculation préventive qui puisse être recommandée aux pro- 
priétaires d'animaux, et qui leur permette de protéger leurs 
grands ruminants, moutons et porcs et de les empêcher de 
contracter la fièvre aphteuse ? 


2. Y a-t-il une mesure à adopter, et s'il en est une, la- 
quelle, pour empêcher l'introduction de la maladie dans un 
pays préalablement indemne, et pour en arrêter la propagation 
une fois introduite? 


Concernant le traitement préventif, je suis fermement d’avis 
que l’on ne peut y avoir aucune confiance, si même il est 
prouvé par voie expérimentale qu'on puisse l'appliquer. Je 
suis convaincu que l'on ne pourra jamais décider les éleveurs 
à supporter les ennuis et les dépenses qu'ils devraient s'imposer 
pour adopter une forme de traitement quelconque pour 
empêcher leurs animaux sains de contracter une maladie 
ordinairement légère, bénigne dans sa nature, rarement fatale, 
et dont ces animaux ne seraient peut-êlre jamais atteints s'ils 
n'étaient pas soumis au traitement. 


Supposant que je sois dans le vrai, la seule ligne de 
conduite qui reste à suivre, est celle qui pourra protéger les 
animaux d'un pays de la contagion du dehors, et dans le cas, 
où elle entrerait quand même, d'arrêter et d'empêcher son 
extension. 

Dans mon rapport j'ai montré dans quelle proportion la 
fièvre aphteuse sévissait dans mon pays, et comment elle continua 
pendant plusieurs années à affecter des millions d'animaux, 
quand les prescriptions n'étaient pas exécutées. Jai aussi 
montré comment la maladie avait été arrêtée et éteinte sous 
l'effet de mesures modérées; et enfin j'ai démontré que la 
fièvre aphteuse peut, quand elle est découverte peu de temps 
après son introduction, être même éteinte dans un espace de 
temps relativement court, pourvu qu’une entente cordiale existe 
entre les agriculteurs, les autorités locales et le Gouvernement 
pour l'application de l'isolement, la désinfection systématique, 
et la suppression de tout trafic des animaux susceptibles, dans 
les limites des territoires infectés. 


Néanmoins, il faut se rappeler que les résultats que je 
donne, sont ceux obtenus par l'expérience d’un homme qui, 
heureusement, habite dans un pays séparé du reste du monde. 


16 





242 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


Pas un aninal ne peut passer nos frontières en contrebande ; 
le seul danger que nous courons, est que le virus de la fièvre 
aphteuse soit transmis par contagion médiate, et ce danger 
n'est pos sérieux. 


Il appartient aux membres du Congrès de décider, s’il est 
possible d'adopter pour les Etats européens une police uniforme 
et d'appliquer les mêmes règlements et les mêmes restrictions qui 
ont été si avantageux pour la Grande-Bretagne. Je crains 
que non, à cause de l'énorme trafic international des animaux 
qui a constamment lieu entre les divers Etats du Continent, 
chez lesquels la fièvre aphteuse existe continuellement. 


Par exemple, la France importe largement, surtout des 
moutons de l’Autriche-Hongrie, del’ Allemagne et de la Russie, 
où la fièvre aphteuse existe constamment; d’un autre coté 
l'Allemagne importe des bovins et des porcs de l’Autriche- 
Hongrie, des porcs de la Russie et de la France, et des moutons 
de la Belgique, pays qui ne sont jamais francs de maladie. 

Etablir aux frontières des abattoirs pour l'abattage de ces 
animaux, serait, d’après notre expérience, créer des loyers de 
contagion, d’où l'infection serait constamment à même d'être 
introduite dans l’intérieur par contagion médiate. Telle a 
été l'expérience de la Grande-Bretagne, où les facilités d’isole- 
ment aux ports de débarquement sont infiniment plus grandes 
qu’elles ne pourront jamais être pour des pays, où les frontières 
sont plutôt des limites imaginaires. 








243 : 


Bericht von Dr. Dammann 


Geh. Regierungs- und Medizinalrat, 
Professor und Direktor der Tierärztlichen Hochschule in Hannover. 


ie Maul- und Klauenseuche hat seit etwa einem halben 
Jahrhundert die Weise ihres Auftretens im Westen 
Europas gegen früher erheblich geändert. Während 
sie ehedem, von Osten kommend, flugartig West-Europa 
überzog und dann wieder nach ein- oder mehrjährigem 
Herrschen für längere oder kürzere Zeiträume in der 
Hauptsache verschwunden schien, ist sie ungefähr seit den vierziger 
Jahren stationär geworden und in dem genannten Gebiete niemals 
wieder völlig erloschen. Immerhin beschränkte sie ihr Auftreten 
anfänglich noch auf Distrikte von beschränkter räumlicher Aus- 
dehnung, und nur in einzelnen Jahren gewann sie eine größere 
Ausbreitung, über umfangreiche Landergebiete. Erst weiterhin, 
dank vornehmlich der immer mehr zunehmenden Erweiterung des 
Eisenbahnnetzes, der dadurch geschaffenen Erleichterung des Handels 
mit Nutz- und Schlachttieren und gewissen modernen wirtschaft- 
lichen Einrichtungen, kam es dazu, daß sie fortgesetzt, bald in dem 
einen, bald in dem anderen Lande stärker, in großer Ausdehnung 
die Viehbestände bedrohte; wenn sie in der einen Gegend oder in 
dem einen Lande vorübergehend erlosch, kam sie in anderen 
Gegenden und anderen Ländern mit um so größerer Wucht wieder 
zum Vorschein. 

Über den Grund der Ausbreitung, welche die Maul- und 
Klauenseuche in den letzten zwölf Jahren im Deutschen Reiche 
gewonnen hat, über die Weise ihres Anschwellens und zeitweiligen 
Nachlassens giebt die Statistik des Kaiserlichen Gesundheitsamtes 
zuverlässige Auskunft. Die nachstehende Tabelle gewährt hierin 
einen Überblick. 





944 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Zahl der Stückzahl des 
Jahr- | neu betroffenen |gesamten Be- 
änge en in den Bemerkungen 
© . etroffenen 
. | Gemeinden Gebôfte Gehöften 








1886 160 375 13603 
1887 295 1242 31868 | Ausschl.d.Stückzahlv. 36 Gehôften 


1888| 1130 3185 82834 . + 250 , 
1889| 6144 | 23219 | 555184 en + 363 , 
1890| 8793 | 39693 | 816911 "2 6 , 
1891| 9311 | 44519 | 821130 . 9% , 
1892 | 24806 | 105929 | 4153539 9 +  » 9 1620 , 
1893| 5486 | 15417 | 6500341 » nn + 9 , 
1894 || 2622 9049 | 192611 

1895 || 4543 | 16975 | 461646 
1896 | 13716 | 68874 | 1548437 7 2. „14 , 
1897| 9381 | 40269 | 1163870 » 2 19 , 


Ähnlich hat es sich in anderen Staaten, wie Österreich, 
Frankreich, Belgien, Holland, verhalten, nur daß die Jahre des 
Ansteigens ‘und Abschwellens nicht i immer mit denen des Deutschen 
Reiches zusammenfallen. 

Die Schäden, welche die Maul- und Klauenseuche im letzten 
Jahrzehnt geschlagen hat, sind sehr gewaltig; sie. sind allein für 
Deutschland im Jahre 1892 mit seiner allerdings sehr großen 
Seuchenausbreitung auf 150 Millionen Mark veranschlagt worden. 
Die Verluste setzen sich, wie bekannt, vornehmlich aus indirekten 
Einbußen zusammen, aus Minderung der Milcherträge, Rückgang 
der Tiere im Ernährungszustande ‚ Ausfall an Arbeitsleistung, 
namentlich bei Ochsen, den aus vielfachem Verkalben entstehenden 
Nachteilen, Unfruchtbarbleiben der weiblichen Tiere für längere 
Zeit, bösen Euterleiden und häufig beobachteter Verschlimmerung 
von Panaritium. Hierzu treten die Sterbefälle, nicht allein bei 
Kälbern und Ferkeln infolge des Genusses der Milch von kranken 
Kühen, sondern auch bei erwachsenen Tieren, wie es zumal in 
Württemberg und Baden in schreckenerregendem Grade beobachtet 
worden ist. In Württemberg stellte sich die Zahl der Todesfälle 
an Maul- und Klauenseuche im Dezember 1896 auf 689 Rinder 
und 34 Schweine; außerdem wurden noch 117 Rinder, 35 Schafe 
und 10 Schweine auf Veranlassung der Besitzer getötet. Das 
macht in einem einzigen Monat einen Verlust von 885 erwachsenen 
Tieren in diesem kleinen Staate, und manche anderen Staaten weisen 
nicht minder hohe Verlustziffern auf. Diese Thatsache ist nicht 
ohne Bedeutung; vielleicht ist sie geeignet, durch Förderung der 





Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 245 


Anzeige der Tilgung Vorschub zu leisten, wenn Entschädigung der 
Besitzer für selohe Verluste vorgesehen wird. 


Die schweren. Schäden, namentlich des Jahres 1892, haben 
der Deutschen Reichs-Regierung den Anlaß zu einer Abänderung 
der bis dahin für die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche 
vorgeschriebenen Maßregeln gegeben; das Reichsseuchengesetz wurde, 
um die Befugnis zum Verbote des Weggebens der Milch aus 
Seuchengehöften und der Seuche wegen gesperrten Orten, sowie 
der Abgabe derselben in ungekochtem Zustande aus ihnen und für 
die Dauer der Seuchengefahr auch aus Sammelmolkereien, außerdem 
durch eine Reihe allgemeiner Bestimmungen, wie die ständige 
Beaufsichtigung der öffentlichen Schlachthäuser, die Ermächtigung 
zur Anwendung einer Beaufsichtigung der Gastställe, privater 
Schlachthäuser und Viehhändlerställe, zur Ausdehnung der Sperr- 
gebiete und zu Desinfektionen von Rampen, Gastställen u. s. w., 
erweitert, und die Vollzugsinstruktion zum Gesetze erfuhr in ver- 
schiedenen Beziehungen eine erhebliche Verschärfung. 


Und was ist die Folge von diesem Vorgehen gewesen? Am 

1. Mai 1894 traten die erweiterten Bestimmungen des Gesetzes, am 
27. Juni 1895 die dazu erlassene Bundesrats -Instruktion in Kraft, 
und hiernach stieg die Zahl der verseuchten Gehöfte im Jahre 1895 
gegenüber 1894 

von 9049 mit 192611 Tieren 

auf 16975 „ 461646 , 
und im Jahre 1896 vollzog sich die gewaltige weitere Ausbreitung 

auf 68874 Gehöfte mit 1548437 Tieren. 


Im Jahre 1897 ist die Seuche dann erfreulicher Weise wesentlich 
zurückgegangen, aber die Hoffnung, welche daran geknüpft wurde, 
daß sie ganz erlöschen und mindestens für etliche Jahre das 
Deutsche Reich verschonen würde, hat sich leider nicht erfüllt. 
Sie dauert nach wie vor an, bald hier, bald dort mächtiger ihr 
Haupt erhebend, und in neuester Zeit beginnt sie sogar wieder 
bedrohlich an Boden zu gewinnen. 

Hieraus ersieht man schon, daß auch die strengeren Vor- 
schriften des revidierten deutschen Gesetzes und der dazu erlassenen 
Instruktion, nicht imstande gewesen sind, der Seuche Einhalt zu 
gebieten. Obschon man zur Gehöftssperre in vielen Gegenden 
alsbald Orts- und Gebietssperre hinzufügte, drückende Bestimmungen 
wegen der Milchabgabe auferlegte, in weiter Ausdehnung die Vieh- 
märkte verbot, Schlachthäuser, Händler- und Gasthausstallungen 
und Transporte zur Bahn unter Aufsicht stellte, ja soweit ging, 
daß der eine Bezirk sich gegen den anderen abzusperren suchte, 
ist die Seuche fast ungehemmt weiter geschritten. Wenn sie zeit- 
weilig in ihrem Wüten nachließ, so ist dies in der Hauptsache auf 
den Umstand zurückzuführen, daß ihr Infektionserreger infolge von 
Einflüssen, welche sich unserer Kenntnis bisher entziehen, vorüber- 
gehend eine Abschwächung erfahren hatte. 





246 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Ähnlich hat es sich mit dem Auftreten der Seuche in den 
meisten übrigen europäischen Staaten verhalten, deren Bestimm- 
ungen sonst durchweg nicht so detailliert und wenigstens zum Teil 
auch nicht so eingreifend sind, wie die des Deutschen Reiches. 
Nur einige Staaten haben in einzelnen Punkten schärfere Vorschriften 
erlassen, so z. B. die Schweiz die, daß nur die mit der Über- 
wachung und Pflege des Viehes betraute Person den Stall betreten 
darf und daß die Milch der abgesperrten Kühe nur von solchen 
Personen, welche den Stall selber nicht betreten haben und mit 
den übrigen Tieren in keinerlei Berührung gekommen sind, in die 
Käserei oder zu Privaten gebracht werden darf, — die Niederlande, 
Norwegen und Dänemark, daß kranke und verdächtige Tiere 
getötet werden können. Eine Tilgung oder eine Verhütung weiterer 
Ausbreitung der Seuche ist aber auch mit diesen Maßregeln nicht 
erreicht worden, soweit nicht die insulare oder eine günstige 
kontinentale Lage des Landes, beschränkte Importverhältnisse oder 
sehr dünne Bevölkerung die Abwehr der Gefahren erleichtern. 


Diese Thatsachen sind auch gar nicht weiter verwunderlich. 
Daß die Maul- und Klauenseuche sich in ihrem Weiterschreiten 
nicht hemmen lassen will, ist — zunächst ganz abgesehen von der 
Unterlassung oder fehlerhaften Handhabung gewisser als notwendig 
zu erachtender ständiger Maßnahmen — vornehmlich auf drei 
Momente zurückzuführen, in erster Linie: 


Auf die leichte Verschleppbarkeit ihres Kontagiums, die so 
begünstigt ist, wie es kaum von irgend einem anderen Ansteckungs- 
stoff behauptet werden kann. Nicht blos, daß Tiere, die man noch 
in krankem Zustande auf die Straße herausbringt, mit der aus dem 
Maule abtriefenden Flüssigkeit und dem Sekret der kranken Stellen 
an den Fußenden Ansteckungsstoff an den Boden der Wege ab- 
geben, nein, auch die Menschen, welche in den verseuchten Ställen 
oder auch nur auf dem dazu gehörigen Hofraum, wohin das Stall- 
personal das Kontagium getragen hat, beschäftigt sind, verschleppen 
ihn mit ihrer Fußbekleidung fortgesetzt auf die Straße oder mit 
Kleidern und Stiefeln direkt in andere Ställe; ein Gleiches thun 
auch Hunde, Katzen und Geflügel; Molkereigefäße und andere 
Geräte befördern ihn nach Verkehrscentren, die aus den Gehöften 
ausfließende Jauche auf die den Ort durchziehenden Wege, und so 
ist die reichlichste Gelegenheit zur Aufnahme desselben seitens 
anderer Tiere gegeben. 


Einen zweiten Teil der Schuld trägt die in manchen Staaten, 
mitunter oder immer, übergroße Langsamkeit des bureaukratischen 
Geschäftsverkehrs. Wenn es vorkommt, wie es thatsächlich der Fall 
war, daß zwischen der Feststellung der Seuche durch den beamteten 
Tierarzt und der Verfügung der Polizeibehörde an den Besitzer 
des verseuchten Stalles eine Reihe von Tagen verstreicht und 
während dieser Zeit der Verkehr zwischen dem letzteren und der 
Außenwelt so gut wie ungehindert ist, so kann besonders bei dem 











Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 247 


beregten Charakter des Kontagiums nicht erwartet werden, daß die 
Seuche örtlich beschränkt bleibt. | 

In dritter Linie aber und sehr bedeutsam fällt die bedauerliche 
Thatsache ins Gewicht, daß nicht wenige Viehbesitzer in un- 
verantwortlicher Weise, um in der Abgabe der Milch noch länger 
unbeschränkt zu bleiben und in ihren sonstigen Dispositionen nicht 
gestört zu sein, die Anzeige des Ausbruches der Seuche verzögern 
und nicht selber alsbald das Erforderliche zur Lokalisierung der- 
selben ins Werk setzen, auch die angeordneten Sperrmaßregeln nur 
höchst mangelhaft durchführen, 

Dieser letztbezeichnete Ubelstand wird sich schwerlich durch 
irgend eine praktische Maßnahme beseitigen lassen, weder durch 
die rücksichtslose Verhängung der durch die Gesetze vorgesehenen 
Strafen, noch auch durch Gewährung von Entschädigungen oder 
von Prämien für die rechtzeitige Erstattung der Anzeige; in 
Württemberg z. B. sind trotz der dort in Aussicht stehenden 
Entschädigung für gefallenes Rindvieh Verheimlichungen der Seuche, 
sowohl Verzögerung als Unterlassung der Anzeige, nicht selten 
gewesen. Der Eigennutz der einzelnen ist eben unausrottbar. 
Wohl aber ließe sich zur Behebung des zweiten Punktes durch 
Beschleunigung des Verfahrens bei der Anordnung der erforderlichen 
Schutzmaßregeln, dort, wo es daran noch fehlt, sicherlich manches 
thun. Aber auch wenn dies geschehen, bleibt immer noch die in 
der leichten Verschleppbarkeit des Kontagiums begründete Schwierig- 
keit übrig, die durch die bloße Absperrung der Tiere und auch 
selbst der Produkte sich nicht sicher beseitigen läßt, sondern nur 
durch eine gleichzeitige Aufhebung jedes menschlichen Verkehrs 
zwischen dem verseuchten Gehöfte und der Außenwelt, eine Mab- 
regel, welche bei dieser in der Regel leicht und gutartig ablaufenden 
Seuche, zumal, wenn sie schon eine größere Ausbreitung erlangt 
hat, doch nicht wohl angängig ist. 

Bei dieser Sachlage kann man es wohl verstehen, wie manche 
Landwirte auf den Gedanken kommen, die Maßregeln gegen die 
Seuche seien schlimmer als die Seuche selber, und demgemäß zu 
der Konsequenz gelangen, daß es vielleicht richtiger wäre, von jedem 
polizeilichen Einschreiten Abstand zu nehmen und den Viehbesitzern 
die Sorge um den Schutz ihrer Bestände und die Tilgung der 
Seuche selber zu überlassen. Ich teile diese Auffassung nicht, 
sondern muß bei objektiver Würdigung des Ganges der Dinge die 
Folgerung ziehen, daß, wenn man die gesetzlich vorgeschriebenen 
Mabregeln nicht eingeleitet und namentlich die Viehmarktverbote 
nicht mit Strenge durchgeführt hätte, die Zahlen der verseuchten 
Gehöfte in den letztverflossenen Jahren noch bedeutend größer 
geworden sein dürften. Ohne daß derartige allgemeine behördliche 
Maßnahmen ihm zu Hülfe kommen, vermag der einzelne Besitzer 
seinen Viehbestand nicht zu schützen. 

Im geraden Gegensatz hierzu ist von einigen Seiten der Vor- 
schlag gemacht worden, bei der Maul- und Klauenseuche die 





248 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


rigorosen Maßnahmen in Anwendung zu bringen, welche in den 
meisten Staaten durch besondere Gesetze für die Rinderpest vor- 
gesehen sind und sich gegenüber dieser gefährlichen Krankheit auch 
bewährt haben, d. h. unverweilte Tötung und unschädliche Be- 
seitigung des ganzen betroffenen Bestandes und strengste Ver- 
hinderung jeglichen Verkehrs von Menschen und Tieren des 
Seuchengehöftes mit der Außenwelt und umgekehrt durch sichere 
Cernierung. Wie ich Öffentlichen Blättern entnahm, ist dieses 
Verfahren in Dänemark kürzlich auch in der That in zwei Ernst- 
fällen des Auftretens der Maul- und Klauenseuche durchgeführt 
worden, angeblich mit dem Erfolge, daß die Seuche hierdurch beide 
Male sicher coupiert ward; in Holland soll man dagegen mit 
diesem kostspieligen Tilgungsverfahren nicht einmal das gleiche 
günstige Resultat erzielt haben. Es läßt sich auch wohl verstehen, 
daß in einem lediglich Vieh exportierenden Lande oder Landesteile, 
wenn ein ernster Ausbruch der Maul- und Klauenseuche konstatiert 
ist, der Gedanke rege wird, in dieser strengen und rücksichtslosen 
Weise vorzugehen, und man wird zugeben dürfen, daß es auch 
vereinzelte Fälle geben kann, in denen zweckmäßig von der Tötung 
von Tieren Gebrauch gemacht wird. Der Vorschlag, aber überall 
nach diesem Muster zu verfahren, kann vor einer nüchternen Er- 
wägung unmöglich Stand halten. 

Ich wiederhole: ohne eine sichere Absperrung aller Seuchen- 
gehöfte gegen jeden, auch den menschlichen Verkehr ist an eine Tilgung 
der Maul- und Klauenseuche gar nicht zu denken; eine solche Mass- 
regel widerstrebt aber dem Charakter der Seuche und scheitert überdies 
an der Unmöglichkeit ihrer Ausführung. | 

Ist dem aber so, dann versteht es sich auch von selbst, daß 
das ganze Schwergewicht des Vorgehens gegen die Maul- und die 
Klauenseuche auf die wissenschaftliche Erledigung der Fragen, wie 
dem Ansteckungsstoff am ehesten beizukommen, wie er auf 
praktische Weise unschädlich zu machen ist, oder wie die Tiere, 
sei es durch chemische Körper, sei es durch Impfung, für die 
Krankheit unempfänglich zu machen sind, gelegt werden muß. 
Gewiß wird hierbei auch die Erforschung des Krankheitserregers 
ins Auge zu fassen sein; aber diese ist nicht die Hauptsache, und 
damit allein ist es auch nicht gethan, solange nicht aus dessen 
Ergründung praktische Konsequenzen für die erfolgreichere Be- 
kämpfung der Maul- und Klauenseuche ersprießen. Es kann sehr 
wohl sein, daß man Mittel und Wege für die Verhütung dieser 
Seuche ohne Entdeckung des Erregers klarlegt, wofür die Vac- 
cination der Menschen das sprechendste Beispiel liefert. | 

Solche Immunisierungsversuche gegen Maul- und Klauenseuche 
sind in jüngster Zeit von verschiedenen Seiten ausgeführt worden. 
Einer von den Versuchsanstellern, welche mit ihren Arbeiten in 
die Öffentlichkeit getreten sind, Dr. Siegel-Brietz, hat kürzlich erklärt, 
daß seine Experimente ein praktisch verwertbares Verfahren nicht 
gezeitigt hätten. Dagegen meint Geheimrat Löffler, und, wenn ich 








Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 249 


recht verstehe, auch Tierarzt Hecker, ein zuverläßiges Immunisierungs- 
verfahren entdeckt zu haben. Der Léffler’sche Impfstoff, welcher 
unter dem Namen Seraphthin in den Handel gegeben ist, stellt ein 
Gemisch von !/so ccm Aphthen-Lymphe mit mehr oder weniger 
Blutserum von Tieren, welche die natürliche Maul- und Klauen- 
seuche-Infektion überstanden hatten, dar; er soll. intravenös ein- 
verleibt werden, nachdem die Lymphe mit dem Serum genügend 
lange in Kontakt gewesen ist. Die bedauerlichen Mißerfolge bei 
der Impfung mit dem Seraphthin, welche soeben von mehreren 
Seiten publiziert werden, lassen es zur Zeit aber mindestens 
zweifelhaft erscheinen, ob das Ziel mit demselben erreicht werden 
kann. Ob der Hecker’sche Impfstoff, welcher, wie es heißt, eben- 
falls eine Mischung von Blasen-Lymphe mit Immunblut darstellt, 
aber subkutan injiziert wird, besser die Aufgabe zu erfüllen vermag, 
entzieht sich gegenwärtig noch jeder Beurteilung. Brauchbar 
würden diese Impfstoffe aber nur sein, wenn sie, ohne die Krank- 
heit selber zu erzeugen und zu verbreiten, die Tiere mindestens 
für ein Jahr unempfänglich für dieselbe zu machen imstande sind. 

Jedenfalls befindet man sich mit diesen Versuchen aber auf 
einem richtigen Wege; inde& mögen auch noch andere Wege 
gangbar sein. Es drängt deshalb alles darauf hin, an die Regier- 
ungen der einzelnen Staaten das Ersuchen zu richten, noch weiterhin 
Mittel bereitzustellen, mit deren Hilfe die Grundlagen für ein praktisch 
cerwertbares Immunisierungsverfahren oder die Frage eines ander- 
artigen Schutzmittels gegen die Verbreitung der Maul- und Klauen- 
seuche wissenschaftlich erforscht werden können. 

Vor der Hand stehen uns solche Schutzmittel aber noch nicht 
zur Verfügung; und schon aus diesem Grunde gebietet es sich, 
nach polizeilichen Maßnahmen sich umzuthun, welche, wenn sie 
die Seuche auch nicht völlig zu tilgen vermögen, doch wenigstens 
die übergroße Ausbreitung derselben abzuwehren imstande sind. 
Sicherlich werden diese, auch wenn eines der vorbezeichneten 
Schutzverfahren weiterhin ergründet sein sollte, wenn auch in 
beschränkterem Maße, noch zur Anwendung gelangen müssen. 
Mögen dieselben auch kompliziert und zum Teil auch drückender 
Natur sein. sie mindern wenigstens die Gefahr, erleichtern den 
Viehbestizern den Selbstschutz und kommen zum Teil auch der 
Bekämpfung anderer Seuchen zu gute. Halbe Maßregeln sind 
wertlos, und die Seuche ungehindert ihren Gang nehmen zu lassen, 
erscheint nicht angängig, weil die der Landwirtschaft erwachsenden 
Verluste dann noch weit beträchtlicher ausfallen würden. 

Hier kommen 

1. Massregeln, welche die Einschleppung der Seuche vom Aus- 
lande her thunlichst verhüten sollen, 

2. ständige Massnahmen im Inlande, 

3. Massregeln, welche bei dem Ausbruche der Seuche in einer 
Gegend des Inlandes zur Hemmung der weiteren Ausbreitung und zur 
Tilgung der Seuchenherde zu ergreifen sind, in Betracht. 


250 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Bezüglich dieser drei Gruppen führe ich in möglichster Kürze 
folgendes aus: 

ad 1. Grenzsperren oder anders gesagt, Verbote der Einfuhr 
von Wiederkäuern und Schweinen, von deren Rohstoffen und von 
Gegenständen, welche Träger des Ansteckungsstoffes sein können, 
aus verseuchten Ländern kann ein Staat im Kampfe gegen die 
Maul- nnd Klauenseuche nicht entbehren, auch wenn er selber 
verseucht ist. Sein eigener Kampf wäre eine Danaidenarbeit, wenn 
ihm fortgesetzt vom Auslande frischer Infektionsstoff zugeführt 
würde, und ist ihm einmal die volle Tilgung gelungen, so würde 
ihm bei dem Offensein der Grenze dauernd die Gefahr neuer Aus- 
brüche drohen. Es ist zwar richtig, daß auch die bezeichneten 
Einfuhrverbote, wie die Erfahrung sattsam bekundet, keinen vollen 
Schutz gewähren, weil auch Menschen, deren Verkehr man nicht 
hindern kann, mit ihrer Körper- und Fußbekleidung und geschmuggelte 
Tiere den Ansteckungsstoff von drüben in die Grenzkreise impor- 
tieren, aber sie vermindern doch namentlich die Gefahr des plötz- 
lichen Auftretens von Seuchenfällen im Herzen eines Landes und 
der von da aus erfolgenden strahlenartigen Ausbreitung der Seuche 
nach allen Richtungen der Windrose sehr beträchtlich. 

Ein näheres Eingehen auf die weiteren, für die Verhütung der 
Seucheneinschleppung vom Auslande bedeutsamen Maßnahmen 
glaube ich hier unterlassen zu sollen, da die Frage der „Schutz- 
maßregeln gegen die Verbreitung von Tierseuchen im Gefolge des 
internationalen Verkehrs“ einen besonderen Beratungsgegenstand des 
Kongresses bildet. Ich beschränke mich deshalb auf die kurze 
Hervorhebung folgender Gesichtspunkte: 

Wenn ein Staat oder ein Reich Einfuhrverbote für nötig hält, 
so müssen diese für die ganze Ausdehnung der Grenze gegen das 
verseuchte Ausland gleichmäßig ins Werk gesetzt werden, nicht blos 
für Teilstrecken. Bei der heutigen Verkeheserleichterung bietet ein 
wenn auch erheblicher Umweg den Importen kein Hindernis mehr. 
Wenn z.B. in Deutschland die einzelnen Bundesstaaten selbständig 
die MaBregeln gegen das Ausland einleiten dürfen, so würde dies 
bei dem Weggefallensein der Zollgrenzen zwischen ihnen für das 
Reich verhängnisvoll sein. Der eine Staat verfährt strenger, der 
andere milder, die Händler finden sehr bald heraus, wo ihnen für 
eine Tiergattung, ein Rohprodukt, einen Gegenstand eine Lücke 
bleibt, und so wird der strenger verfahrende Staat auf dem Umwege 
mit verdächtigen Tieren und infizierten Stoffen überschwemmt, 
ganz abgesehen davon, daß er vielleicht auch noch durch die be- 
schränktere Benutzung seiner Eisenbahnen pekuniäre Einbußen 
erleidet. Die Einheitlichkeit der Maßregeln in dem gesamten Staate 
oder Reiche ist also unerläßlich. 

In den Grenzdistrikten sind wegen des dort meist unvermeid- 
baren Verkehrs mit Vieh von hüben und drüben bei dem Weide- 
gange und bei wirtschaftlichen Arbeiten besondere Maßnahmen 
erforderlich, welche sich nach der Lage der Verhältnisse in dem 





Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 251 


Einzelfalle zu richten haben. Sonst ist trotz der Grenzsperre jede 
Möglichket, das Binnenland zu schützen, genommen; denn die 
Grenzgebiete sind am meisten gefährdet und werden dadurch selber 
wieder hochgefährlich, wie wiederholte Beobachtungen einwands- 
frei erwiesen haben. Es mag genügen, den einen Fall hervorzu- 
heben, daß die Maul- und Klauenseuche im Deutschen Reiche im 
zweiten Vierteljahr 1887 völlig erloschen war und für einige 
Monate fern blieb. Als sie dann im dritten Vierteljahr wieder 
auftrat, waren es zunächst neun Grenzkreise — drei an Rußland, 
sechs an Österreich, ein an die Schweiz stoßend, — welche be- 
troffen wurden, und erst von ihnen aus rückte sie weiter nach dem 
Inneren des Reiches vor. 

Damit die erforderlichen Anordnungen an den Grenzen recht- 
zeitig getroffen werden können, erscheint es nötig, daß die Staats- 
bezw. Reichsregierungen sich durch Nachweise des jeweiligen Standes 
der Seuche, welche in kurzen Zwischenräumen ausgetauscht werden, 
jederzeit orientiert halten. Für die Grenzverwaltungsbezirke muß 
noch einen Schritt weiter gegangen und gefordert werden, daß 
deren Behörden sich direkt über die dort vorgekommenen Seuchen- 
ausbrüche Mitteilung machen. « 

Nun wird freilich die Verhängung der Grenzsperren nicht 
unter allen Umständen ein absolutes Viehimportverbot in sich 
schließen können. Häufig genug wird es in einzelnen Ländern 
vorkommen, daß man im Interesse der Konsumenten die Einfuhr 
von Schlachttieren für nötig erachtet. Für solche Fälle ist aber 
zu fordern, daß die betreffenden. Wiederkäuer oder Schweine von 
der ihrem Herkunftsorte nächstgelegenen Bahnstation in amtlich 
verschlossenen Waggons unter Wegfall jeder Umladung, jeder Zu- 
ladung von anderen Viehstücken und jeder Fahrtverzögerung bis 
zur Grenze und von dieser direkt in öffentliche, veterinärpolizeilich 
überwachte Schlachthäuser, welche mit der Eisenbahn durch ein 
Schienengeleise verbunden sind, zur alsbaldigen Abschlachtung be- 
fördert werden. Zugleich muß hier, wie auch sonst bei jedem 
Viehimport, verlangt werden, daß für diese Viehsendungen Ur- 
sprungsscheine beigebracht werden, welche den Herkunftsort der 
Tiere und den bis zur Aufnahmestation zurückgelegten Weg zu- 
verläßig nachweisen, und tierärztliche Bescheinigungen, welche 
darthun, daß am Herkunftsorte und in dessen Nachbarschaft die 
Maul- und Klauenseuche nicht herrscht und auch in den letzten 
sechs Wochen vor der Absendung nicht geherrscht hat. 

‚ Selbstverständlich ist trotzdem die gründliche Desinfizierung 
dieser Waggons nach deren Entladung erforderlich. 

ad 2. Zu den Einrichtungen, welche als die bedenklichsten 
Verbreiter der Maul- und Klauenseuche anzusehen sind, zählen 
die Schlachtviehhôfe, die Viehwaggons mit den Bahnhoframpen, die 
Viehmärkte, Händlerställe, Gastställe, Treibherden und Sammel- 
molkereien. Wenn die Seuche auch nur in einem Falle vom Aus- 
lande her eingeschleppt worden ist, kann sie durch deren Ver- 





252 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


mittelung in kürzester Zeit eine große Ausdehnung gewinnen; 
noch mehr steht dies zu gewärtigen, wenn sie schon an ver- 
schiedenen Stellen des Landes sich seßhaft gemacht hat. Um dieser 
Gefahr zu begegnen, sind gegenüber den genannten Einrichtungen 
ständige Maßnahmen unentbehrlich, welche in der Hauptsache in 
einer -fortlaufenden Beaufsichtigung und einer regelmäßigen Des- 
infizierung bestehen. Dieselben dürfen nicht fakultativ, sondern 
müssen obligatorisch sein. 

a) Die Einführung von Vieh, ganz gleich, ob dasselbe vom 
Auslande oder aus Produktionsgebieten des Inlandes stammt, 
zur Bahn in Schlachthäuser, welche mit der Eisenbahn 
durch besondere Stränge verbunden sind, bietet noch keine 
weitere Gefahr, wenn bei der Beförderung mit den nötigen 
Kautelen verfahren wird und die Abschlachtung dort 
innerhalb weniger Tage sich vollzieht. Es wird nur nötig, 
die Waggons und Ausladeplätze sofort nach der Entladung 
zu reinigen und zu desinfizieren, die Viehstücke auf dem 
Schlachthofe gut abgesperrt zu halten und nach ihrer 
Abschlachtung auch den Stall der erforderlichen Des- 
infektion zu unterziehen. 

Auch damit könnte man sich noch abfinden, daß die- 
jenigen Stücke, welche in dem ersten Schlachthofe nicht 
zur Abschlachtung gelangen, von dort unter den gleichen 
Vorsichtsmaßregeln direkt zur Bahn in einen zweiten 
Schlachthof geschafft und in diesem alsbald verarbeitet 
werden. In solchen Fällen würden nur etliche Waggons, 
Ein- und Ausladeplätze und Ställe mehr der Desinfektions- 
arbeit zu unterwerfen sein. 

Wohl aber liegt eine sehr große Gefahr darin, daß 
Wiederkäuer und Schweine von den Schlachthöfen oder 
den damit verbundenen Viehhöfen in die Stallungen von 
Schlachtviehhändlern wandern, von diesen oder deren Ab- 
nehmern auf Viehmärkte gebracht und unterwegs oder an 
den Orten der letzteren in Gastställen einquartiert werden. 
Waren sie schon infiziert oder hatten sie auf dem Viehhofe 
den Ansteckungsstoff aufgenommen, so tragen sie zur 
Verseuchung all der genannten Stätten bei, und die Aus- 
breitung der Seuche in großem Maßstabe erscheint demnach 
leicht verständlich. Solche Fälle von Verschleppung der 
Maul- und Klauenseuche von den großen Schlachtviehhöfen 
in das Land sind in großer Zahl konstatiert worden. 

Diesen Gefahren muß thunlichst vorgebeugt werden, so 
große Schwierigkeiten sich dem auch entgegenstellen. 

Als unerläßliche Vorbedingung für die Erreichung dieses 
Zieles muß bezeichnet werden, daß bei der Anlegung von 
Schlachtviehhöfen die veterinärpolizeilichen Gesichtspunkte 
volle Würdigung finden. Für jeden größeren Schlachtvieh- 
hof, aus welchem auch Tiere wieder exportiert werden, 








Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 958 


ist die vollständige Trennung des Viehhofes von dem 
Schlachthofe zu fordern, in der Weise, daß beide besondere 
Zufahrt- bezw. Abfahrtstraßen, besondere Anschlußgeleise 
und besondere Ablade- bezw. Einladerampen besitzen. 
Anderenfalls droht immer die Gefahr, daß Ansteckungs- 
stoffe von der Schlachthofanlage in den Viehhof verschleppt 
werden. Anlagen, wie man sie noch vielfach sieht, bei 
denen nur der Viehhof durch Stränge an die Eisenbahn 
angeschlossen ist, wo das ausgeladene Vieh also erst diesen 
passieren muß, um zu dem Schlachthofe zu gelangen, und 
wo die Lage der beiden zu einander derart ist, daß ein 
ungehemmter Verkehr zwischen ihnen stattfinden kann, 
widersprechen den veterinärpolizeilichen Anforderungen. 

Die Rampe muß nach den verschiedenen Tiergattungen 
unter Berücksichtigung der Lage der Stallungen derselben 
eingeteilt und für hinreichende, richtig situierte Isolierställe 
auf dem Vieh- und Schlachthofe, sowie auf letzterem für 
ein besonderes Seuchen-Schlachthaus gesorgt sein. 

Für die Viehhofstallungen und -hallen ist eine Ein- 
richtung zu fordern, welche die Erkennung der Krankheits- 
zustände erleichtert. 

Unerläßlich ist für beide, Viehhof und Schlachthof, in 
ihrer ganzen Ausdehnung ein undurchläßiger Boden, weil 
nur ein solcher die zuverläßige Gewähr für eine sichernde 
Desinfektion bietet, dieselbe überhaupt erleichtert und ver- 
billigt, und mindestens zweckmäßig das Anbringen von 
Geleisen in demselben, damit die Viehstücke, namentlich 
die kranken. und verdächtigen, ohne Gefahr zu bieten, 
bequem in die Isolierställe, auf den Schlachthof und in die 
Schlachthallen befördert werden können. 

Sind derartige Einrichtungen getroffen, so ist wenigstens 
die Möglichkeit geschaffen, den durch die Schlachtviehhöfe 
drohenden Gefahren vorzubeugen. Zur Erreichung dieses 
Zieles ist zu fordern, daß für sämtliche nach dem Viehhofe 
gebrachten Viehstücke Ursprungs - und Gesundheitsscheine 
aufgewiesen, und daß dieselben bei ihrem Eintreffen von 
staatlich angestellten Veterinären exakt untersucht werden, 
die mit der Bahn anlangenden schon bei ihrer Entladung, 
bevor das Eintreiben in die Zählbuchten erfolgt. Auf 
Grund dieser Untersuchung ist die entsprechende Entscheidung 
sofort zu treffen. Das hie und da gebräuchliche Verfahren, 
die Tiere erst nach der Unterbringung in den Stallungen 
und nun gar erst am Tage nach ihrer Ankunft erstmalig 
zu untersuchen, ist unduldbar. 

Die Rampen, Ladebrücken und Waggons müssen nach 
jeder Entladung zuverläßig desinfiziert, der Boden des ganzen 
Vieh- und Schlachthofes fortgesetzt durch Abfegen und 
Spülung musterhaft rein gehalten werden. 


254 


Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Das in den Viehhofstallungen untergebrachte Vieh hat 
fortdauernd von den Veterinärbeamten kontrolliert zu werden, 
jede direkte oder indirekte Berührung des kontumazierten 
Viehes mit Handelsvieh muß ausgeschlossen sein. 

Wenn Seuchenfälle entdeckt sind, müssen die Herkunfts- 
orte der kranken und verdächtigen Tiere, ferner alle Plätze, 
nach denen Vieh ausgeführt wurde, welches mit jenen 
auf dem Transport nach dem Schlachtviehhofe oder in dem 
letzteren in Berührung gekommen war, endlich die Eisen- 
bahnverwaltungen, welche die verdächtigen oder kranken 
Tiere nach dem Schlachtviehhofe und die der Ansteckung 
verdächtigen von dem Viehhofe nach anderen Bestimmungs- 
orten befördert hatten, sofort telegraphisch benachrichtigt 
werden. In diesem Falle hat die Desinfektion auf dem 
Schlachtviehhofe, in den Waggons, den Wagen, welche 
kranke Tiere gebracht hatten, und den neuen Aufenthalts- 
orten der verdächtigen Stücke um so energischer einzu- 
setzen. 

Für die Erfüllung der vorbezeichneten Aufgaben sind 
Veterinärpolizei-Büreaus in den größeren Schlachtviehhöfen 
unentbehrlich. Ganz abgesehen von den eben genannten 
Benachrichtigungen kommen so viele Anfragen von aus- 
wärts an die für letztere zuständigen Polizeibehörden, und 
nicht minder zahlreiche Anfragen müssen, wenn es sich 
um die Ausfuhr von Viehstücken nach anderen öffentlichen 
Schlachthäusern handelt, nach dem Bestimmungsorte ge- 
richtet werden, so daß kostbare Zeit vergeudet werden 
würde, wenn alle Fragen und Antworten erst den Umweg 
durch die Polizeibehörde des Ortes machen müßten. Die 
Veterinärpolizei erheischt aber ein schnelles und entschlossenes 
Vorgehen, wenn das Ziel der Seuchenbeschränkung und 
-tilgung erreicht werden soll. 

Es ist endlich unbedingt darauf zu halten, daß kein 
Schlachivieh aus dem Viehhof entlassen werden darf, 
welches nicht auf Grund der Sachlage und der tierärzt- 
lichen Untersuchung als unverdächtig bezeichnet werden 
kann. 

Alle diese Maßregeln müssen überall in derselben Weise 
und mit gleicher Strenge durchgeführt werden. Wenn 
letztere nur an einzelnen Schlachtviehhöfen geübt wird, 
während man an anderen im Interesse der Schlachtvieh- 
geschäfte Nachläßigkeit und Milde walten läßt, so wenden 
sich die Händler den letzteren zu und der angestrebte 
Zweck der Seuchentilgung wird verfehlt. Eine einheitliche 
und straffe staatliche Überwachung der Schlachtviehhöfe 
ist also unerläßlich. 


b) Der zeitweisen Notwendigkeit einer Desinfektion der Waggons 


ist in dem Vorstehenden bereits gedacht worden. Diese 





Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 255 


Maßregel der Unschädlichmachung des Viehverkehrs auf den 
Eisenbahnen: und Schiffen muß aber eine ständige sein, 
weil die Fälle der Seuchenverbreitung durch den letzteren 
außerordentlich häufig beobachtet worden sind, und zwar 
gilt es nicht blos, die Eisenbahnwagen und Schiffe, jedesmal 
nachdem sie zum Transport von Haustieren gedient hatten, 
und die Gerätschaften, und Werkzeuge, welche bei dieser 
Beförderung benutzt waren, sondern auch die Rampen, 
die Aus- und Einladeplätze, sowie die Viehhöfe und Vieh- 
buchten der Eisenbahn - Verwaltungen regelmäßig einer 
Reinigung und einer sichernden Desinfektion zu unter- 
werfen. Für die Zuverläßigkeit des Verfahrens in Waggons 
und Schiffsräumen ist die intakte Beschaffenheit der inneren 
Verschalung Vorbedingung, und für die festen Rampen 
auch hier dringend wünschenswert, auf Stationen mit leb- 
haftem Verkehr unerläßlich, daß sie aus undurchläßigem 
Material hergestellt werden. 

Zu der Erreichung des Zweckes genügt eine 2 °/oige 
mäßig warme Sodalösung aber nicht, sondern die Des- 
infektion muß nach zuvoriger gründlicher Reinigung mit 
einem wirkungskräftigeren Mittel, bestehe dasselbe in hin- 
reichend überhitzten Wasserdämpfen, in wirklich heißer 
Lauge, in stärkerer Karbollösung oder in noch einem 
anderen Agens, ausgeführt werden. Auch das bloße Ab- 
spülen des undurchläßigen Bodens der Rampen, Ein- und 
Abladeplätze und Viehhöfe mit kaltem Wasser ist als ein 
brauchbares Entseuchungsverfahren schlechterdiggs nicht 
zu erachten. Es kann auch nicht gutgeheißen werden, 
diese kräftigere Desinfektion nur dann vorzunehmen, wenn 
seuchenkranke und verdächtige Tiere entdeckt worden sind; 
denn solche Fälle sind verhältnismäßig selten gegenüber 
denen, in welchen infizierungsfähige Tiere unbemerkt 
durchlaufen und dennoch Seuchenstoff zurücklassen. 

Zur Sicherung des Verfahrens müssen besondere Des- 
infektionsstationen geschaffen werden, nach welchen die zu 
desinfizierenden Wagen samt den in sie hineingesetzten 
Geräten zu befördern sind. Die besseren Einrichtungen 
derselben und das geübtere Personal bieten bessere Gewähr 
für die Erreichung des Zweckes. Eine Einheitlichkeit des 
Verfahrens in allen Staaten und an allen Stellen ist auch 
hier unbedingt vonnéten; wird an einzelnen Plätzen eine 
mildere Desinfektionsweise geübt, so verfehlt die Maßregel 
ihren Zweck. 

c) Wenn Eisenbahnen und Schiffe den Ansteckungsstoff zu- 
meist auf größere Entfernungen verschleppen, so bringen 
die Viehmärkte und viehmarktähnlichen Veranstaltungen an 
sich und zunächst mehr eine Verseuchung der näheren 
Umgebung zustande. Die Gefährlichkeit derselben bedarf 


256 


Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


keiner weiteren Darlegung; ein mit der Maul- und Klauen- 
seuche behaftetes Tier, welches auf den Markt gebracht 
ist, giebt Ansteckungsstoff auf demselben ab; andere Stücke 
nehmen diesen auf und vertragen ihn in zahlreiche bis 
dahin seuchenfreie Ställe. 


Nun ist eine tierärztliche Überwachung der Viehmärkte 
auch wohl in den Gesetzen der meisten Staaten vorgesehen, 
man hat dieser Vorschrift aber nur sehr vereinzelt die 
nötigen Konsequenzen folgen lassen. Selbst im Deutschen 
Reiche fehlt es in der Mehrzahl der Staaten an den 
sichernden Vorbedingungen für die erfolgreiche Beauf- 
sichtigung und an einer Instruktion für die mit der Über- 
wachung betrauten Tierärzte. 


Einen Wert kann die beregte Überwachung nur besitzen, 
wenn den Orten, welche Viehmärkte abhalten wollen. die 
Genehmigung hierzu nur unter der Voraussetzung erteilt 
wird, daß sie einen sicher abgezäunten Marktplatz herstellen 
und Einrichtungen schaffen, welche eine ordnungsmäßige 
Aufstellung und Musterung des Marktviehes gestatten, und 
wenn außerdem kein Stück auf den Marktplatz gelassen 
wird, bevor dessen Führer an der Eingangspforte dem 
kontrollierenden Polizeibeamten den Ursprungsschein, welcher 
die Herkunft aus unverdächtigen Orten nachweist, über- 
mittelt hat, und bevor es selber von den ebenfalls dort 
postierten Tierärzten unverdächtig befunden worden ist. 
Zur besseren Kontrolle sind die zugelassenen Tiere mit 
Marken zu versehen; den aus diesen sich ergebenden Platz 
müssen dieselben für die Dauer des Marktes beibehalten, 
soweit nicht zum Zwecke einer Musterung ihre vorüber- 
gehende Herausnahme aus dem Standplatze gestattet wird. 
Ein fortwährendes Hin- und Her- und Durcheinanderführen 
der Tiere, wie man es auf vielen Märkten beobachten kann, 
ist zu verbieten. Das Schlachtvieh muß getrennt von dem 
Nutz- und Zuchtvieh aufgestellt werden. 


Die den Tierärzten, deren Zahl der Größe des Marktes 
entsprechen muß, zu behändigende Instruktion hat diese 
anzuweisen, daß sie die Beobachtung des Viehes während 
der ganzen Dauer des Marktes fortsetzen, kranke und ver- 
dächtige Stücke, welche sie ausfindig machen, sofort ab- 
sondern, zugleich feststellen, welche Tiere mit letzteren in 


. Berührung gekommen sind, also als der Ansteckung ver- 


dächtig zu gelten haben, und der Ortspolizeibehörde un- 
verzüglich von den Thatsachen und den getroffenen und 
zu treffenden Vorkehrungen Kenntnis geben. Der letzteren 
ist die Verpflichtung zuzuweisen, nicht blos den Polizei- 
behörden der Herkunftsorte der kranken und verdächtigen 
Stücke, sondern auch denen der Bestimmungsorte von der 


Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 257 


Ansteckung verdächtigen Tieren, welche etwa schon vom 
Markte abgeführt worden sind, auf telegraphischem oder 
telephonischem Wege Kenntnis zu geben. Die Standplätze 
der als krank und verdächtig erkannten Stücke müssen 
sofort der Desinfektion unterzogen, der ganze Marktplatz 
nach seiner Räumung gründlich gereinigt, soweit geschlossene 
Hallen in Frage stehen, aber ebenfalls desinfiziert werden. 


Entsprechende ständige Maßnahmen müssen für die 
viehmarktähnlichen Veranstaltungen, d.h. für die von Unter- 
nehmern behufs öffentlichen Verkaufs in öffentlichen oder 
privaten Räumlichkeiten zusammengebrachten Viehbestände 
und die öffentlichen Tierschauen getroffen werden; denn 
sie bieten genau die gleiche Gefahr wie die Viehmärkte, die 
ersteren wegen der Neigung, das oft als ansteckungsverdächtig 
erworbene Vieh schleunigst zu veräußern oder krankes 
heimlich wegzuschaffen, sogar noch eine größere. Und | 
nicht minder nötig wird diese Überwachung für die zu 
Zuchtzwecken öffentlich aufgestellten Bullen und Eber, deren 
Halter oder Wärter überdies noch anzuweisen sind, genaue 
Sprunglisten mit Eintragung der Sprungdaten und der 
Herkunft der besprungenen Kühe und Schweine zu führen. 


d) Im engsten Zusammenhange mit den vorbezeichneten Maß- 
regeln steht die Beaufsichtigung der Handelsviehställe, deren 
Gefährlichkeit in dem fortwährenden Wechsel der Insassen 
und dem Verkehr der Händler in zahlreichen Stallungen 
zu erblicken ist. Fordert man für die Eisenbahnwaggons 
die Desinfektion nach jeder Entladung, so erscheint es nur 
logisch, das Gleiche für die Händlerställe nach deren jedes- 
maligen Leerung zu verlangen. Wo dieselben aber, wie 
wohl zumeist der Fall, niemals ganz leer von Viehstücken 
werden, da muß angeordnet sein, daß sie ständig rein 
gebalten, und mindestens einmal wöchentlich nach Vorschrift 
desinfiziert werden. In Zeiten unmittelbarer Seuchengefahr 
mag diese Anordnung noch eine weitere Verschärfung 
finden. 


Reinhaltung und Desinfektion der Händlerställe sind 
aber nur möglich, wenn dieselben die geeignete Beschaffenheit 
besitzen. Deshalb sollten Neuanlagen von solchen nur 
dann genehmigt werden, wenn der Fußboden der Ställe 
und der zufibrenden Hofgänge undurchläßig, die Wände, 
Krippen nebst Untermauerung, Säulen u. s. w. aus leicht 
abwaschbarem Stein bezw. aus Eisen hergestellt werden 
und wenn außerdem für genügende Helligkeit und Venti- 
lation, sowie für Vorrichtungen zur Wasserspülung gesorgt 
wird. Schon vorhandene Stallungen, welche jeder Möglich- 
keit einer sichernden Desinfektion trotzen, sollte man außer 
Gebrauch setzen. 


17 


258 


St 


e 


f). 


Die Bekämpfung der Maul- uud Klauenseuche. 


Die richtige Ausführung der DesinfektionsmaBnahmen 
unterliegt der Aufsicht des beamteten Tierarztes, welcher 
bei seinen Besuchen auch den Gesundheitszustand der 
Stallinsassen zu würdigen hat Zur Sicherung der Kontrolle 
empfiehlt sich für die Viehhandelsställe die Einführung des 
Buchführungszwanges; eine regelmäßige Revision der Bücher 
macht es dem Händler schwer; Tiere der Überwachung 
zu entziehen. 


Die. gleiche Beschaffenheit und dieselbe Reinhaltung und 


regelmäßige Desinfektion sind auch für. die Gasthausställe 
zu fordern. Namentlich die Gastställe an Marktorten stehen 
in ihrer Gefährlichkeit mit den Händlerställen auf gleicher 
Stufe; für sie ist eine Desinfektion nach jedesmaliger 
Räumung unbedingt geboten. 

Nicht minder bedenkliche Verbreiter des Kontagiums der 
Maul- und Klauenseuche sind die Treib- und Wanderherden 
von Schweinen und Wiederkäuern, welche das Land auf weite 
Strecken durchziehen. Sie bringen den Ansteckungsstoff 
entweder schon von ihrem Herkunftsorte mit oder lesen ihn 
unterwegs auf der Landstraße oder in Gastställen auf und 
setzen ihn ihrerseits auf die Straßen ab oder schleppen ihn 
durch die verkauften Stücke in Gehöfte ein. Die That- 
sache, daß durch solche Treib- und Wanderherden häufig 
die Verseuchung eines Gebietes veranlaßt worden ist und 
daß die Überwachung derselben durch Aufdeckung von 


Seuchenherden Nutzen gestiftet hat,. ist durch zahlreiche 


Beobachtungen erwiesen. 

Ich halte die badische Verordnung, wonach die Führer 
solcher Herden ein von fünf zu fünf Tagen zu erneuerndes, 
vorschriftsmäßig ausgestelltes tierärztliches Zeugnis über 
den unverdächtigen Zustand derselben mit sich zu führen 
und auf polizeiliches Verlangen vorzuzeigen haben, für 
zweckmäßig. Ein triftiger Grund, diesem nicht unbedenk- 
lichen Handel mit Treibvieh Vorschub zu leisten, liegt 
wenigstens für viele Gegenden nicht vor. 

In verseuchten Gebieten muß das Treiben solcher Herden 
über die Landstraßen, überhaupt jeder Hausierhandel mit 
Wiederkäuern und Schweinen rücksichtslos verboten werden; 
ohne ein derartiges Vorgehen ist der Seuche nicht Herr 
zu werden. 


g) Eine ganzaußerordentlichgroße Bedeutung heanspruchen end- 


lich die Maßnahmen, welche den Sammelmolkereien gegenüber 
zu treffen sind. Die wirtschaftliche Entwickelung hat im 
Laufe der letzten zwei Jahrzehnte in einzelnen Ländern zu 
der Errichtung einer großen Zahl von solchen geführt; aber 
so groß auch der Wert sein mag, welcher dem genossen- 
schaftlichen Betriebe auf diesem Gebiete zuzusprechen ist, 
man darf sieh nicht verhehlen, daß die Sammelmolkereien 





Bericht von Dr. Darhmann, Hannover. 259 


auch die Keime großer Gefahren in sich bergen, welche 
den ganzen durch sie angestrebten Gewinn in Frage stellen. 
Wenn auch nur einer der Beteiligten Milch von Kühen 
einliefert, welche schon mit der Maul- und Klauenseuche 
behaftet sind, so infiziert dieselbe das Gesamtquantum, dem 
sie beigemischt wird, und da die Genossen in der Regel 
Magermilch von dem letzteren zurückbekommen, wird der 
Ansteckungsstoff in zahlreiche Bestände verschleppt und 
die Verseuchung eines weiten Gebietes ist die unausbleib- 
liche Konsequenz. . 

Dem gegenüber hat man nun auch wohl hie und da die 
Bestimmung getroffen, daß in Zeiten der Seuchengefahr und 
für die Dauer derselben das Weggeben ungekochter Milch 
aus Sammelmolkereien verboten werden kann, und daß, 
wenn dieses Verbot erlassen ist, die wegzugebende Milch, 
sowie deren Rückstände abgekocht oder sonstwie auf eine 
Temperatur von 100° G gebracht oder wenigstens eine 
Viertelstunde lang einer Temperatur von mindestens 90° C 
ausgesetzt werden sollen. Ein solches Vorgehen erachte 
ich für verfehlt. Wenn die Bestimmung erst dann soll in 
Kraft treten können, nachdem schon Seuchenfälle in der 
betreffenden Gegend konstatiert worden sind, so kommt 
man in der Regel mit ihr zu spät, und die den Polizei- 
behörden eingeräumte Fakultät führt, wie die Erfahrung 
lehrt, häufig dazu, daß selbst dann noch nicht von ihr 
Gebrauch gemacht wird, wenn einzelne der Genossen die 
Seuche bereits in ihrem Viehbestande haben. 

Vielmehr halte ich dafür, daß diese Maßregel insoweit 
eine ständige sein muß, als alle Magermilch und sonstigen 
Milchrückstände dauernd aus den Sammelmolkereien nur 
abgegeben werden dürfen, nachdem sie zuvor einer Temperatur 
ausgesetzt worden sind, welche die zuverläßige Ertötung 
des Infektionserregers garantiert. Diese Bestimmung gebietet 
sich um so dringender, weil durch die ungekochten Milch- 
rückstände fortgesetzt auch die Erreger der Tuberkulose 
in die Rindvieh- und Schweinebestände eingeschleppt werden 
und weil man durch deren ständiges Erhitzen somit auch 
dieser verderblichen Krankheit besser Einhalt zu gebieten 
imstande ist. Durch die weitere Verbesserung der Sterili- 
sationsapparate wird dem Verfahren der Erhitzung auch 
zweifellos noch eine größere Sicherheit verliehen werden. 

Daneben erscheint die Forderung nötig, daß die Vorhöfe 
der Sammelmolkereien, auf denen die die Milch anfahren- 
den Wagen halten, und die Rampen, auf welche die Milch- 
kannen abgeladen werden, mit einem undurchläßigen Boden 
versehen und nach der Entfernung der Wagen und Kannen 
täglich durch Wasserspülungen gereinigt werden müssen; 
denn die Infektion dieser Stätten ist bei dem unabläßigen 





260 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Verkehr auf denselben stets zu befürchten. Im Falle un- 
mittelbarer Seuchengefahr werden sogar noch weitere Des- 
infektionsmaßnahmen vorzuschreiben sein. 

ad 3. Wenn die vorbezeichneten ständigen Maßnahmen 
überall ins Werk gesetzt sind und einheitlich gehandhabt werden, 
so steht zu erwarten, daß die Zahl der einzelnen Seuchenausbrüche 
sich erheblich verringert, und daß der weiteren Ausbreitung der 
Seuche ein Riegel vorgeschoben wird. Auf die stete korrekte Aus- 
führung derselben muß deshalb das allergrößte Gewicht gelegt 
werden. Immerhin erheischt das trotzdem noch erfolgende Auf- 
treten der Seuche in einer Gegend und die Tilgung der einzelnen 
Ausbrüche noch besondere Vorkehrungen, um die weitere Aus- 
breitung der Seuche von ihnen aus zu hemmen. 

Derartige Maßregeln sind denn auch in den meisten Kultur- 
staaten‘ vorgesehen, bald in Form allgemeiner Bestimmungen, welche 
auf die einzelnen Seuchen, also auch auf die in Rede stehende 
anzuwenden, den Polizeiorganen überlassen bleibt, bald zugleich 
noch in Form besonderer, der Maul- und Klauenseuche angepaßter 
Vollzugsinstruktionen. Ich halte das letztere Verfahren, bei welchem 
den Exekutivorganen nur eine beschränkte, durch die lokalen Ver- 
hältnisse bedingte Latitüde bleibt, für das richtigere; denn ein 
Erfolg steht für die Bekämpfung nur in Aussicht, wenn die Maß- 
nahmen auf weiten Gebieten einheitlich gehandhabt werden. 

Sodann halte ich es für nötig, besonders zu betonen, wie 
vielfach der Fehler gemacht wird, beim Beginn des Auftretens der 
Seuche gelindere Maßregeln anzuwenden und erst bei weiterer 
Ausbreitung zu schärferem Eingreifen überzugehen. Gerade das 
Umgekehrte ist aber richtig; wenn der erste Fall der Seuche in 
einer Gegend festgestellt ist, sollte man mit rücksichtsloser Strenge 
zwecks Isolierung der Einzelherde vorgehen, wenn sie aber schon 
eine große Ausdehnung erlangt hat, mehr die ständigen Maßnahmen 
durch straffere Handhabung derselben wirken lassen 

Die in der Vollzugsinstruktion zum Viehseuchengesetze des 
Deutschen Reiches für die Maul- und Klauenseuche vorgesehenen 
Maßnahmen — Absperrung verdächtiger Wiederkäuer und Schweine, 
Publikation des tierärztlich konstatierten erstmaligen Ausbruches 
der Seuche in einer Ortschaft, Kennzeichnung der Seuchengehöfte 
und Orte durch Inschriften, Anordnung der Gehöftsperre für die 
kranken und verdächtigen Wiederkäuer und Schweine mit Gewährung 
von unbedenklichen Erleichterungen für den Weidegang, für Be- 
nutzung ansteckungsverdächtiger Rinder zur Feldarbeit und für die 
Ausführung zum Schlachten, Verbot der Ausführung von Wieder- 
käuern und Schweinen aus dem Seuchenorte oder einem größeren 
Seuchengebiet ohne besondere polizeiliche Genehmigung, Stallsperre 
bei Übertretung der Vorschriften, Verbot der Abgabe von Milch 
kranker Tiere aus Seuchengehöften, eventuell auch aller Milch aus 
diesen, aus Seuchenorten und Sammelmolkereien in rohem, unge- 
kochtem Zustande, ebenso der Entfernung von Rauhfutter und 











Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 261 


Stroh aus dem Seuchengehöfte, Beschränkung in der Ausführung 
von Häuten und des Abfahrens von Dünger aus letzterem, Verbot 
des Zutritts fremder Personen zu den kranken Tieren. und des 
Betretens seuchenfreier Ställe seitens der Insassen des Seuchen- 
gehöftes, Reinigung von Kleidern und Schuhwerk vor dem Verlassen 
des letzteren, Verbot der Abhaltung von Viehmärkten, Sperre ganzer 
Orte gegen Durchtreiben und Ausführung von Wiederkäuern und 
Schweinen, Weidesperre, Sistierung kranker Treibherden und auf 
dem Transport befindlicher Tiere, Desinfektion nach dem Aufhören 
der Seuche und Aufhebung der Schutzmaßregeln vierzehn Tage 
nach der Abheilung des letzten Krankheitsfalles — sind im all- 
gemeinen wohl als zweckmäßig zu bezeichnen. Man vermag mit 
ihnen, wenn sie einheitlich und strenge in einem größeren Gebiete 
durchgeführt werden, sicherlich die Ausbreitung der Seuche wesentlich 
zu mindern. Ich will nur einzelne Bemerkungen zu ihnen und zu 
ihrer Vervollständigung machen, wobei ich mir, um den mir zu- 
gemessenen Raum nicht zu überschreiten, in der Ausführung Be- 
schränkung auferlegen muß. 

Zunächst ist bei dem Ausbruche der Seuche in einer Gegend 
oberbehördlich die Anordnung zu treffen, daß die ständigen Maß- 
nahmen besonders straff und exakt zu handhaben sind. 

Gleichzeitig erachte ich es für dringend geboten, in der be- 
treffenden Gegend und deren weitern Umkreise gute und verständ- 
liche Belehrungen über die Kennzeichen der Maul- und Klauenseuche 
und über den Schutz gegen dieselbe öffentlich anzuschlagen und 
sonstwie, durch Amtsblätter und landwirtschaftliche Zeitungen, den 
Viehbesitzern bekannt zu geben. . 

Sodann ist von großer Wichtigkeit die Förderung schleuniger 
Anzeige der Seuchenausbrüche und des Seuchenverdachts, zu welcher 
die Viehbesitzer selbstredend verpflichtet sein müssen. Leider wird 
sich kaum ein anderes Mittel zur besseren Sicherung der Anzeige 
ausfindig machen lassen, als die rücksichtslose Verhängung der in 
den Gesetzen für die Unterlassung und Verzögerung derselben vor- 
gesehenen Strafen. Den Gedanken, sie durch Gewährung einer 
Entschädigung zu erzwingen, halte ich für bedeutungslos; denn eine 
solche könnte doch nur für direkte Verluste durch Sterbefälle an 
Maul- und Klauenseuche gezahlt werden, und diese werden in den 
meisten Gegenden wegen ihres seltenen Vorkommens kaum ge- 
fürchtet. Selbst in Württemberg, wo derartige Todesfälle häufig 
und gehäuft sich ereignet haben, sind trotz eines dort im Jahre 
1893 erlassenen Gesetzes, wonach für die an Maul- und Klauen- 
seuche gefallenen Rindviehstücke Entschädigung geleistet wird, 
Verheimlichungen nach wie vor nicht selten vorgekommen, und, 
was noch bedeutsamer ins Gewicht fällt, eine räumliche Beschränkung 
der Seuche ist dadurch nicht erzielt worden. 

Ebenso wenig Nutzen kann ich mir von dem auch wohl ge- 
machten Vorschlage versprechen, bei der Publikation der Seuchen- 
ausbrüche von der Namensnennung der betroffenen Besitzer abzu- 





262 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


sehen. Ich halte dies sogar fiir bedenklich und die Nennung der 
Namen zum Schutze der bedrohten Nachbarn für unbedingt nötig. 

Solange die Viehbesitzer sich nicht selber die Pflichten gegenwärtig 
halten, welche ihnen im Interesse der Gesamtheit obliegen, wird 
hier schwerlich ein durchschlagender Erfolg erreicht werden. 

Zugleich müssen die Vieheigentümer gehalten sein,. bei dem 
Auftreten der Seuche oder des Seuchenverdachtes in ihrem Bestande 
kein Tier zu entfernen, bevor das amtliche Einschreiten erfolgt ist, 
vielmehr dieselben dem öffentlichen Verkehr zu entziehen. 

Auf die erfolgte Anzeige hat die Entsendung des beamteten 
Tierarztes zum Zwecke der Feststellung der Seuche unverzüglich 
zu erfolgen, und zwar tm allen Fällen. Das Verfahren, diese Ent- 
sendung nur bei dem erstmaligen Ausbruche der Seuche in einem 
Orte stattfinden zu lassen, bei ferneren Ausbrüchen in demselben 
Orte und dessen Umgegend aber der Polizeibehörde anheimzu- 
geben, selbständig die erforderlichen Schutzmaßregeln anzuordnen, 
kann ich nicht gutheißen, weil es der Verheimlichung der Seuche 
Vorschub leistet. Ich bin im Gegenteil der Meinung, daß der 
Tierarzt während der Dauer des Herrschens der Seuche in einem 
Orte oder einer Gegend in kurzen Zwischenräumen in dieselbe 
kommittiert werden muß, um die richtige Ausführung der Vor- 
schriften zu kontrollieren, in Fällen, wo der Verdacht der Ver- 
heimlichung vorliegt, die Bestände anderer Gehöfte aus eigenem 
Geheiß sofort zu untersuchen und den Viehbesitzern die Erlangung 
von Gesundheitszeugnissen für die Ausfuhr von Tieren zu erleichtern 
und zu verbilligen. Die hierdurch bedingte stärkere Belastung der 
Staatskasse darf gegenüber den gewaltigen Einbußen, welche die 
Viehbesitzer und die gesamte Landwirtschaft andernfalls erleiden, 
nicht ins Gewicht fallen. 

. Der beamtete Tierarzt muss die Befugnis beigelegt bekommen, 
nach der Feststellung der Seuche jedesmal die schleunigen Anord- 
nungen sofort selbständig zu treffen und den Besitzer protokollarisch 
auf sie zu verpflichten. Gedruckte Formulare, welche er mit sich 
führt, mögen ihm diese Arbeit erleichtern, und der Behörde mag es 
vorbehalten bleiben, seine Anordnungen nachträglich zu bestätigen. 
Das in vielen Staaten gebräuchliche Verfahren, daß der Tierarzt 
zunächst an die Behörde berichtet und diese dann erst ihrerseits 
die Maßregeln schriftlich verfügt, läßt kostbare Zeit verloren gehen 
und macht die Verhütung der Ausbreitung der Maul- und Klauen- 
seuche illusorisch. 

Als solche Maßregeln kommen, abgesehen von den schon er- 
wähnten Publikationen der Seuchenausbrüche und der Anbringung 
deutlich sichtbarer Warnungstafeln an dem Seuchengehöft und den 
Eingängen in die Ortschaft, vornehmlich die Sperren in Betracht. 
Hier muß ich die Ansicht aussprechen, daß prinzipiell nicht allein 
die Gehöftesperre, sondern auch die Stallsperre für den ganzen Be- 
stand des betroffenen Stalles und die Weidesperre für das ständig 
auf der Weide gehaltene Vieh verhängi werden muß. Für Ort- 











Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 263 


schaften mit kleinen, unmittelbar aneinander stoßenden Gehöften 
versteht sich die Stallsperre ohnehin schon ganz von selbst; ich 
halte sie aber auch in größeren und mehr getrennt liegenden 
Gehöften für unentbehrlich, weil, wenn die kranken Tiere den 
Hofraum betreten dürfen, der von ihnen dort abgesetzte Ansteckungs- 
stof durch die Fußbekleidung der dort verkehrenden Personen, bei 
der Unzuverlässigkeit der. Desinfektion derselben vor dem Verlassen 
des Gehöftes, nach außen verschleppt wird. Bei der Festhaltung 
der Stallsperre in ihnen darf man sich auch leichteren Herzens 
dazu verstehen, für die in anderen Stallungen desselben Gehöftes 
aufgestellten Tiere Erleichterungen bezüglich deren Benutzung zur 
Feldarbeit oder ihres Austreibens auf die : Weide zu gewähren. 
Nur für solche Gehöfte, welche eine völlig isolierte Lage haben 
und durch deren Gemarkung keine öffentlichen Wege führen, mag 
neben deren Sperre unter den nötigen Sicherungsmaßnahmen von 
einer besonderen Stallsperre abgesehen werden. 


Die Dekretierung der Stallsperre hat es bei dem Charakter 
der Maul- und Klauenseuche in sich zu schließen, daß die mit der 
Fütterung, Pflege und dem Melken der Tiere betrauten Personen 
den Stall am richtigsten gar nicht verlassen dürfen oder daß ihnen 
dies doch nur zu gestatten ist, nachdem ihre Körper- und Fuß- 
bekleidung zuverläßig desinfiziert worden ist. Daneben ist die 
Anordnung zu treffen, daß Krippen und Raufen täglich gereinigt, 
namentlich aber der sich anhäufende Dünger und der Stallboden Tag 
für Tag mit einem Desinfektionsmittel überstreut oder begossen werden 
müssen, um den [fortgesetzt von den kranken Tieren ausgeschiedenen 
Ansteckungsstoff möglichst unschädlich zu machen. Auf diese 
Vorschrift ist zur Verhütung der Ausbreitung der Maul- und 
Klauenseuche das eminenteste Gewicht zu legen; es steht zu er- 
warten, daß weitere Untersuchungen immer zuverläßigere, den 
Dünger überdies bereichernde Mittel ausfindig machen werden. 


Andere Personen als die vorbezeichneten Wärter, der Besitzer 
oder dessen Vertreter und der Tierarzt dürfen den gesperrten Stall 
nicht betreten, und alle Personen, welche auf dem Gehöfte und 
auf der gesperrten Weide beschäftigt sind oder dieselben besucht 

n, müssen vor dem Verlassen einen Wechsel oder eine Reini- 
gung ihrer Bekleidung vornehmen. 


Die Ausfuhr von Rauhfutter und Stroh, sowie von Dünger 
aus dem Seuchengehöfte ist für die Dauer der Sperre unbedingt 
zu untersagen; die Abgabe von Wiederkäuern und Schweinen zum 
Zwecke des Schlachtens, aber auch nur zu diesem, kann auf be- 
sonderes Nachsuchen gestattet werden, wenn sie sich bei tierärzt- 
licher Untersuchung gesund erwiesen haben und für den Transport 
die nötigen Sicherungsmaßregeln getroffen werden. Für das Ab- 
schlachten eines kranken Tieres ist die Anzeige an die Polizei- 
behörde zu fordern, für die Verwendung des Fleisches desselben die 
Anweisung des beamteten Tierarztes. Häute von getöteten oder 





261 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


gefallenen seuchenkranken Tieren dürfen stets nur in vollkommen 
trockenem Zustande aus dem verseuchten Gehôfte entfernt werden. 

Eine besondere Wichtigkeit beansprucht die Abgabe der Milch. 
Die Bestimmung der Instruktion zum Deutschen Viehseuchengesetze, 
wonach nur das Weggeben der Milch von kranken Tieren in rohem, 
ungekochtem Zustande verboten sein soll, halte ich für verfehlt. 
Ist dem Besitzer nur dieser Zwang auferlegt, so findet er nur 
wenig kranke Tiere, und es gelangt sehr viele Milch von solchen 
nach außen. Zum Mindesten wäre zu verlangen, da& überhaupt 
keine Milch aus dem Seuchengehöfte anders als in hinreichend gekochtem 
Zustande abgegeben werden darf. Die Gefahr der Verbreitung der 
Seuche durch dieses Produkt ist damit aber noch keineswegs be- 
hoben, weil der Ansteckungsstoff auch durch die Milchgefäße, die 
Wagen und deren Führer verschleppt werden kann; sie ist besonders 
groß bei der Beförderung nach Molkereien, den Sammelstätten der 
Milch aus zahlreichen Gehöften. Wo nicht zu große wirtschaftliche 
Schädigungen dadurch veranlaßt werden, sollte deshalb jede Abgabe 
von Milch aus den verseuchten Gehöften verboten und die Besitzer 
für die Dauer der Sperre auf die Verarbeitung derselben zu Butter 
und Käse verwiesen werden. Die Möglichkeit, daß die Sammel- 
molkereien den Genossen für solche Fälle die nötigen Apparate zur 
Verfügung stellen, ließe sich wohl schaffen. 

Die Erfahrungeri der Neuzeit haben darüber belehrt, daß mit 
diesen Gehöfte- und Stallsperren allein die Verbreitung der Seuche 
nicht verhütet werden kann; vielmehr erweist es sich als not- 
wendig, daß zugleich mit der Verhängung der ersten Gehöftesperre 
der ganze Ort oder, wenn er groß ist oder zerstückelt liegt, ein 
Teil desselben, daneben aber auch angrenzende und nahegelegene, 
mit ihm in regelmäßigem Verkehr stehende Ortschaften unter 
polizeiliche Beobachtung gestellt werden mit der Maßgabe, daß 
aus diesem als Seuchengebiet zu betrachtenden Bezirk kein Tier 
ohne polizeiliche Erlaubnis und ohne daß es sich bei der tierärzt- 
lichen Untersuchung als frei von Krankheits- und Verdachts- 
erscheinungen erwiesen hat, ausgeführt werden darf. Soweit es 
sich nicht um Schlachtvieh handelt, muß die Genehmigung zur 
Ausführung auch von der Thatsache abhängig gemacht werden, 
daß das betreffende Tier mindestens sieben Tage in einem seuchen- 
freien Stalle gestanden hat. Diese Forderungen rechtfertigen sich 
durch die Erfahrung, daß zur Zeit der Konstatierung des ersten 
Seuchenausbruches regelmäßig ‚schon Verschleppungen des An- 
steckungserregers nach benachbarten oder befreundeten Gehöften 
hin stattgefunden haben. 

Außerdem ist in dem Seuchengebiet das Abhalten von Vieh- 
märkten unverzüglich zu untersagen. 

Dieses Viehmarktverbot muß, sobald auch nur ein zweiter 
Seuchenausbruch in dem Seuchengebiet konstatiert wird, auf eine 
weitere thunlichst große Umgebung, welche man als das bedrohte 
Gebiet bezeichnen mag, ausgedehnt werden. Es ist evident, daß 


Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 265 


die Viehmärkte zu den gefährlichsten Verbreitern der Maul- und 
Klauenseuche gehören, und wiederholt festgestellt worden, daß ein 
Verbot derselben in einem größeren Gebiete einen erheblichen 
Rückgang der Seuche zur Folge hatte. 

In dem bedrohten Gebiete ist überdies die Vorschrift zu er- 
lassen, daß aus Händlerställen, aber auch nur aus diesen, -Wieder- 
käuer und Schweine nicht abgegeben werden dürfen, ohne daß sie 
mindestens sieben Tage in dem Stalle sich befunden haben und 
ihre Unverdächtigkeit tierärztlich dargethan ist. Die Neigung der 
Händler, aus dem verseuchten Gebiet billig Viehstücke zu erwerben, 
läßt diese Maßregel berechtigt erscheinen und ebenso auch die 
verschärfte Kontrolle ihrer Buchführung: 

Wenn die Seuche mehr als die Hälfte der Viehbestände eines 
Ortes oder Seuchengebietes ergriffen hat, so hat die Feldmarksperre 
des Ortes bezw. Gebietes mit der Bestimmung verhängt zu werden, 
daß nicht blos die freie Ausfuhr von Wiederkäuern und Schweinen, 
sondern auch die Durchfuhr von Klauenvieh durch die Gemarkung 
und die Ausfuhr von Rauhfutter, Stroh, Dünger und sonstigen 
Trägern des Ansteckungsstoffes aus der Gemarkung zu inhibieren 
ist Innerhalb des so gesperrten Gebietes mögen die Verkehrs- 
beschränkungen für die Besitzer, denen Gehöfte- und Stallsperren 
auferlegt sind, je nach der Lage der Verhältnisse gemildert werden. 

Nicht immer sind die vorbezeichneten Sperren mit der 
wünschenswerten Aussicht auf Erfolg durchzuführen, namentlich 
nicht in Ortschaften mit zahlreichen kleinen Besitzern, deren Gehöfte, 
schlecht abgeschieden, unmittelbar aneinander grenzen. In solchen 
Fällen kann die Beseitigung eines oder weniger Tiere die Aus- 
breitung der Seuche auf zahlreiche Bestände und auf größere 
Gebiete verhüten. Oder es erwachsen auch wohl, wenn kranke 
Tiere auf dem Markte oder in Treibherden entdeckt werden, kaum 
zu überwindende Schwierigkeiten für deren Unterbringung. Auch 
die Sperrmaßregeln legen dem Besitzer mitunter Lasten auf, welchen 
seine Leistungsfähigkeit nicht gewachsen ist. 

Ich meine deshalb, daß unter den Befugnissen, welche den 
Verwaltungsbehörden einzuräumen sind, die Tötung kranker und 
verdächtiger Tiere mit Entschädigung derselben wenigstens nicht 
fehlen dürfte, Daß nur selten von dieser Ermächtigung Gebrauch 
zu machen sein wird, versteht sich angesichts der oben schon be- 
regten Unsicherheit der Wirkung auch dieses Verfahrens von selbst. 

Nach dem Ablauf der Seuche muß für jeden Fall alsbald eine 
gründliche Desinfektion der Aufenthaltsorte der Tiere und der mit 
letzteren in Berührung gekommenen Gerätschaften unter Kontrolle 
des Tierarztes vorgeschrieben werden, die Krankheit darf aber erst 
vierzehn Tage nach der Abheilung des letzten Krankheitsfalles für 
erloschen erklärt werden. Wenn inzwischen keine weiteren Aus- 
briche vorgekommen sind, kann die Aufhebung der Schutzmassregeln 
in dem Seuchengebiete und in dem bedrohten Gebiete und deren 
Bekanntgabe demnächst folgen. 


266 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Es mag zum Schlusse noch einmal betont sein, daß für den 
Erfolg auch aller dieser bei dem Auftreten der Seuche in einer 
Gegend zu ergreifenden Maßnahmen thunlichste Zinheitlichkeit des 
Verfahrens allerorts Voraussetzung ist. 


Auf Grund der vorstehenden Ausführungen stelle ich folgende 
Anträge: | 
Der Kongress wolle erklären: 

I. Angesichts der leichten Verschleppbarkett des Kontagiums 
der Maul- und Klauenseuche, des ın der Regel gelinden 
Verlaufes dieser Seuche und der trotzdem gewaltigen 
Schädigung, welche sie selber und die gegen sie in An- 
wendung kommenden polizeilichen Massnahmen der Land- 
wirtschaft zufügen, ıst. das Schwergewicht des Vorgehens 
gegen dieselbe auf die Ergründung eines praktisch ver- 
wertbaren Immunisterungsverfahrens oder eines anders- 
artıgen Schutemiltels gegen thre Verbreitung zu legen. 
An die Regierungen der einzelnen Staaten ist dieserhalb 
das Ersuchen zu richten, auch wetterhin Mittel bereit zu 
stellen, mit deren Hulfe diese Fragen wissenschaftlich 
erforscht werden können. 

II. So lange ein solches Schutzverfahren noch nicht ermittelt 
est, sind zu ıhrer Bekämpfung veterinärpolizetliche Mass- 
regeln unentbehrlich, welche dem Charakter dieser Seuche 

ngepasst werden müssen. Bedingung für die erfolgreiche 
Wirkung ist deren thunliche Übereinstimmung und 
gleichmässige Handhabung in den verschiedenen Reichen 
bezw. Staaten. 
Als solche Massregeln sind nachstehende zu bezeichnen: 
1. Verbote der Einfuhr von Wiederkäuern und Schweinen, 
von deren Rohstoffen und von Gegenständen, welche 
Trager des Ansteckungsstoffes sein können, aus ver- 
seuchten Ländern. Dieselben müssen für die ganze 
Ausdehnung der Grenze eines Reiches bezw. Staates 
gegen das verseuchte Ausland gleichmässig ins Werk 
gesetzt werden. — Für den engeren Grenzverkehr sınd 
wegen der erhöhten Gefahr, je nach Lage der Ver- 
hältnisse, besondere Anordnungen zu treffen; zur 
Sicherung des Schutzes haben die Grenzbehörden sich 
fortgesetzt über den Stand der Seuche in ıhren Bezirken 
Nachricht zu geben. — Einlass von Schlachtvieh tm 
Bedarfsfalle ist nur auf Grund des Nachwetses, dass 
es aus Distrikten, welche seit sechs Wochen seuchenfrei 
sind, stammt, und unter der Voraussetzung statthaft, 
dass es ın verschlossenen Wagen ohne Verzug direkt tn 
veterinärpolizeilich überwachte Schlachthäuser gefahren 





Bericht von Dr. Dammann, Hannover. 267 


wird, welche mit der Eisenbahn durch Schienengeleise 

verbunden sind, und dass es in diesen alsbald ge- 

schlachtet wırd. 

. Ständige Schutzmassnahmen 1m Inlande, welche auch 

zu Zeiten, wo die Seuche nicht in demselben herrscht, 

dauernd durchgeführt werden müssen. Diese betreffen 

a) die Schlachthöfe, 

b) den Viehverkehr auf Eisenbahnen und Schiffen, 

c) die Viehmärkte und die viehmarktähnlichen Veran- 
staltungen, 

d) die Handelsviehstalle, 

e) die Gasthausstalle, 

J) die Treib- und Wanderherden, 

£) die Sammelmolkereten. 

Alle diese Einrichtungen erfordern eine korrekte 
veterinärpolizeiliche Beaufsichtigung und eine regel- 
vechte Unschädlichmachung des etwa eingeschleppten oder 
zurückgelassenen Ansteckungsstoffes, dıe Sammelmolke- 
reten obendrein noch die Bestimmung, dass Magermilch 
und sonstige Milchrückstände dauernd aus thnen nur 
abgegeben werden dürfen, nachdem sie zuvor einer, 
die zuverlässige Ertötung des Infektionserregers garan- 
herenden Temperatur ausgesetzt worden sind. 

Zur Sicherung des Erfolges dieser Massnahmen ıst 
zu verlangen, dass die Schlachtviehhöfe, Waggons, 
Veehmärkte, Händlerställe, Gasthausstalle und Sammel- 
molkereten nach Gestaltung, Bauwetse und Einrichtung 
den veterinärpolizerlichen Anforderungen entsprechen. 


. Tilgungs- und Schutzmassnahmen beim Auftreten der 
Seuche ım Inlande. Bezüglich dieser ıst als nötıg zu 
bezeichnen, dass, abgesehen von 

a) der Veröffentlichung von Belehrungen über die 
Kennzeichen und Schutzmittel der Seuche, 

b) der strengen Aufrechterhaltung und Förderung der 
Anzergepflicht, 

c) der Verpflichtung der Besitzer, die ergriffenen Be- 
stande sofort zu tsoltren, 

d) der amtlichen Publikation der Seuchenausbrüche und 
der Anbringung von Warnungstafeln, 

e) die beamteten Tierärzte in jedem Falle mit der 
Konstatierung des Ausbruches und des Erlöschens 
der Seuche und zwischendurch mit der Kontrolle 
des Verlaufes beauftragt werden, 

J) dass denselben die Befugnis beigelegt wird, alle 
schleunigen Anordnungen unverwetlt zu. treffen, 

£) dass neben der Gehoftesperre principaliter stets auch 
die Stallsperreeventuelldie Werdesperreverhängtwird, 





268 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


h) dass während des Verlaufes der Seuche täglich 
Reinigungen der Krippen und Destnfektionen des 
Düngers und Fussbodens vorgenommen werden, 

1) dass jedes unnotige Betreten des Gehoftes und der 
Werde seitens fremder, namentlich aber des Stalles 
seitens nichtin thm beschäftigter Personen verhindert 
wird und niemand diese Orte ohne Reinigung oder 
eget der Korper- und Fussbekletdung verlassen 
dar}, 

k) dass die Ausfuhr von Rauhfutter, Stroh, Dünger 
und nicht vollig trockenen Hauten kranker Tiere 
wahrend der Dauer der Sperre untersagt, die 
Ausfuhr von Klauenvieh nur zum Zwecke des 
Schlachtens, die Benutzung von Rindern zur Feld- 
arbeit und das Austreiben von Klauentieren auf 
die Weide nur bet der Möglichkeit des Ausschlusses 
jeder Gefahr gestattet wırd, 

2) dass Milch aus dem Seuchengehofte am besten gar nicht 
oder höchstens tn gekochtem Zustande abgegeben werd, 

m) dass zugleich mit der Verhängung der Gehöftsperre 
jedesmal der Ort bezw. Ortsteil oder ein Komplex 
von Orten — Seuchengebiet — unter polizerliche 
Beobachtung mit der Konsequenz einer Beschränkung 
der Ausführung von Klauentieren und eines Ver- 
botes der Abhaltung von Viehmärkten gestellt wird, 

n) dass schon bet der Konstatierung eines zweiten 
Seuchenausbruches in dem Seuchengelnet das Vieh- 
marktverbot und zugleich eine Beschränkung der 
Abgabe von Klauentieren aus Handlerstallen für 
eıne weitere, thunlichst grosse Umgebung — bedrohtes 
Gebiet — erlassen wird, 

0) dass im Falle grösserer Ausbreitung der Seuche tn 
dem Seuchengebiet die Feldmarksperre mit dem 
Verbot der Ausfuhr von Klauentieren, Rauhfutter, 
Stroh, Dünger und sonstigen Trägern des An- 
steckungsstoffes, sowie der Durchfuhr von Klauen- 
Vtech verfügt wird, 

p) dass den Verwaltungsbehorden die Ermächtigung 
eingeräumt wird, unter Umständen kranke und 
verdächtige Tiere gegen Entschädıgung derselben 
zu Löten, 

g) dass nach dem Ablauf der Seuche eine gründliche 
Desinfection der Aufenthaltsorte und Gerätschaften 
stattfindet und 

7) dass die Seuche frühestens vierzehn Tage nach der 
Abhetlung des letzten Krankhettsfalles für erloschen 
erklärt wird. 


— 50980 — 





269 


Rapport de M. le D" DAMMANN 


Conseiller intime, Directeur et Professeur à l'École supérieure de médecine 
vétérinaire de Hanovre. 


(Extrait fait par M. ZUNDEL, vétérinaire d’arrondissement, Mülhouse.) 





A fièvre aphteuse, qui, il y a une cinquantaine d'années, 
ne faisait que des apparitions passagéres dans l’ouest 
de l’Europe, y est depuis devenue pour ainsi dire sé- 
dentaire et n’en a plus disparu. Son extension était 
autrefois limitée et ce n’est qu’exceptionnellement que 
dans certaines années, elle s’etendait sur de plus vastes 

régions. La création des chemins de fer, la facilité qui en est ré- 

sulte pour le commerce des animaux, a fait que la fièvre aphteuse 
est devenue une menace constante par sa generalisation. 


La statistique publiée par l’Office Imperial d'Hygiène montre 
l'extension et les fluctuations de la fièvre aphteuse en Allemagne 
pendant les dernières douze années. Le tableau suivant en donne 
le total général. 





Chiffres des Total des 
animaux exis- 
communes | étables tant ans des Observations 

nouvellement vellement 

infectées 

1886 | 160 375 13 603 

1887 295 1 242 81868 | Les animaux de 36 étables non compris 

1888 1 130 8 185 82834 | „ » 250 5  » 45 
1889 6 144 28 219 555 188 ” » 863 ,, » ” 
1890 8 798 89 698 816 911 „ „ 61 ,„ ” „ 
1891 9311 44 519 821 130 » ” 92 ,„ ” ” 
1892 24 806 | 105 929 4 153 539 » » 1620 „ ” ” 
1893 5486 | 15417 500 341 || ,, » 93 yy yon 

1894 2 622 9 049 192 611 

1895 4648 16 975 461 646 
1896 13 716 68 874 1 548 437 „ „ 114 ,„ ” „ 
1897 9381 | 40269 | 1163876 | „ » UW 2 » » 


U rn 





270 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


L’Autriche, la France, la Belgique, les Pays-Bas ont une si- 
tuation semblable, seulement leurs années d’augmentation ou de 
diminution ne concordent pas toujours avec les mêmes périodes de 
l'Empire allemand. Les pertes causées par la fièvre aphteuse sont 
très élevées. On les a estimées en Allemagne, pour la seule année 
1892, où, il est vrai, son extension a été énorme, à plus de cent 
cinquante millions de marcs (cent quatre-vingt-sept millions et 
demi de francs). :Ces pertes sont principalement indirectes; elles 
comprennent la diminution du rendement en lait, la diminution de 
l’état d'entretien, la perte de travail, principalement chez les bœufs, 
les pertes provenant des avortements, de la stérilité prolongée des 
vaches, de maladies du pis et de l’aggravation souvent observée de 
panaris. À ces pertes, il faut ajouter les nombreux cas de mort, 
non seulement de veaux, par suite de l’ingestion de lait provenant 
de vaches malades, mais aussi de bêtes adultes, L'Allemagne du 
Sud a surtout été éprouvée. Pour le seul mois de décembre 1896, 
le Wurtemberg a perdu par mort subite 689 bêtes bovines et 
34 porcs, en outre 117 bêtes bovines, 35 moutons et 10 porcs 
qui purent encore être abattus à temps par leurs propriétaires. 
Cette perte de 885 bêtes adultes pendant un seul mois est énorme 
pour ce petit Etat, or, beaucoup d’autres mois ont eu des mortalités 
presque aussi élevées. 

Les pertes sérieuses de l’année 1892 avaient amené le gou- 
vernement de l’Empire allemand à modifier ses prescriptions contre 
la fièvre aphteuse. La loi sanitaire fut augmentée par la défense 
de sortie de lait cru, provenant des étables infectées ou des com- 
munes ‚sequestrees pour cause de fièvre aphteuse. Les laiteries 
collectives furent soumises aux mêmes prescriptions. La Joi ordonna 
la surveillance permanente des abattoirs publics et autorisa les 
gouvernements à ordonner la mise en surveillance des tueries 
particulières, -des- écuries d’auberge et des étables des marchands 
de bestiaux; d'étendre la séquestration à de grandes régions; de 
faire désinfecter les rampes d'embarquement des gares, les étables 
des marchands, etc. Le règlement d'administration annexé à la loi 
fut également modifié et ses prescriptions devinrent beaucoup plus 
rigoureuses. 

Or, quel a été le résultat de ces modifications? La nouvelle 
loi entra en vigueur le 1° mai 1894, le règlement d'administration 
le 27 juin 1895. De 9049 étables et 192611 animaux infectés en 
1894, le chiffre des infections monta en 1895 à 16975 étables, 
comprenant 461646 animaux et, en 1896, à 68874 étables à 
1548437 animaux. 

En 1897, la fièvre aphteuse diminua sensiblement, mais mal- 
heureusement pas pour longtemps; car elle reparut et, dans ces 
derniers temps, elle semble devenir très menacante. 

Les prescriptions très sévères de la loi sanitaire n’ont donc 
pas réussi à enrayer la maladie, or, malgré la séquestration des 
étables infectées, renforcée dans beaucoup d'Etats par la séquestration 











Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 971 


des communes et souvent d’une large zone autour de celles-ci, 
malgré l'interdiction très étendue des marchés aux bestiaux; malgré 
la surveiHance exercée sur les abattoirs, les tueries, les écuries d’au- 
berge, les étables des marchands, les transports en chemin de fer, 
poussée au point que d’un département à l’autre on cherchait à 
s'isoler, la fièvre aphteuse a continué à sévir, et quand elle dimi- 
nuait, ‘cela venait de ce que son contage avait momentanément 
subi un affaiblissement à la suite d'influences que nous ne con- 
naissons pas encore. 


Les autres Etats d'Europe ont dû faire les mêmes constatations. 
Leurs prescriptions contre la fièvre aphteuse ne sont en général 
pas aussi détaillées et pas aussi sévères que celles de l’Empire 
allemand, et ce n’est que sur certains points, que divers Etats ont 
pris des mesures encore plus accentuées. La Suisse, par exemple, 
a prescrit que l'entrée des étables infectées n'est permise qu'aux 
personnes chargées de surveiller et de soigner les animaux, et que 
le lait des animaux séquestrés ne peut être porté à la fromagerie 
ou ailleurs que par des personnes, n'ayant eu aucun contact avec 
les animaux. 


Les Pays-Bas, la Suède et le Danemark ont ordonné l'abattage 
des animaux malades ou suspects; mais cette mesure n’a pas em- 
pêché la propagation de la maladie, à moins qu'une situation 
insulaire ou une autre situation favorable au point de vue géo- 
graphique et une importation restreinte jointe à une population 
clairsemée aient diminuée les dangers d'introduction. 


Il ne faut pas s'étonner de cette non-réussite. A part Pin- 
observation ou la mauvaise exécution des mesures ordonnées, cette 
non-réussite a cu lieu pour trois raisons. La première est la grande 
facilité de propagation du contage, soit par les animaux malades, 
soit par les personnes qui sont entrées dans les étables, les chiens, 
les chats, la volaille, les objets de laiterie, le purin, etc. La grande 
lenteur avec laquelle dans certains Etats la machine administrative 
se met en mouvement, a de son côté empêché la mise en exécution 
des mesures nécessaires, et a permis maintes fois à la maladie 
d'évoluer à son aise avant l’ordonnencement de ces mesures. En 
troisième lieu il faut mentionner la mauvaise volonté des proprié- 
taires eux-mêmes qui, pour ne pas étre genes dans l'emploi du lait 
et la libre disposition de leurs animaux, retardent la déclaration 
et n’exécutent que très mal les prescriptions sanitaires. Il sera 
difficile de remédier a ce dernier inconvénient: les punitions rigou- 
reuses d’une part, la distribution d’indemnites ou de primes d'autre 
part, que l’on a essayées par exemple en Wurtemberg, n'ont pas 
empêché le retard dans les déclarations ni même les non-déclara- 
tions. Par contre, il doit être facile d'accélérer l’ordonnancement 
des mesures légales, là où cela n’a pas déjà été fait. Il reste à 
remédier à la propagation du contage; pour cela il ne suffil pas 
de séquestrer les animaux et leurs produits, il faut encore supprimer 


272 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


tout contact entre la ferme infectée et le dehors; mais une pareille 
mesure ne semble pas pouvoir être proposée. 

De nombreux agronomes ont, en présence de cette situation, 
eut l’idée que les prescriptions faites à l’occasion de la fièvre 
aphteuse font plus de mal que la maladie elle-même et qu’il vaudrait 
mieux ne pas prendre de mesures et laisser les propriétaires faire 
eux-mêmes le nécessaire pour protéger leurs animaux et restreindre 
la maladie. Je ne puis pas partager cette opinion, je crois plutôt, 
que si on n'avait pas pris de mesures, et si on n'avait pas rigou- 
reusement interdit les marchés, la maladie aurait pris une extension 
encore bien plus grande, et que d'autre part le propriétaire ne 
peut pas, à lui seul, suffisament protéger ses animaux sans mesures 
gouvernementales. 

D'autres ont demandé, au contraire, d'appliquer 4 la fièvre 
aphteuse les mesures rigoureuses prévues pour la peste bovine et 
appliquées utilement contre celle-ci, c’est-à-dire, l'abattage immédiat 
de tout le bétail infecté, la destruction radicale des cadavres, l’em- 
pêchement rigoureuse de tout contact avec les personnes et les 
animaux de la ferme infectée. I] parait qu’en Danemark ces me- 
sures ont récemment été appliquées avec succès dans deux cas; 
mais en Hollande le résultat obtenu par ces mesures coûteuses a 
été peu favorable. I] y a certainement des cas, où de pareilles me- 
sures peuvent être indiquées et efficaces, mais on ne peut vouloir 
les généraliser. Je répète: que sans une séquestration absolue des 
fermes infectées contre la circulation même des personnes, il n'y a 
pas à songer à restreindre la fièvre aphteuse, mais cette mesure ne 
correspond pas au caractère de la maladie et ne peut pas être exécutée! 
Mais, s’il en est ainsi, il est clair que l’action principale de 

la lutte contre la fièvre aphteuse doit être l’étude scientifique du 
contage et de rechercher à le rendre inoffensif, ou bien à immu- 
niser les animaux soit par une vaccination ou par des moyens 
chimiques. Des essais d’immunisation ont été faits dans ces derniers 
temps, mais un des expérimentateurs, M. le D" Siegel de Brietz, a 
déclaré récemment que ses essais n'ont pas eu de résultat pratique. 
Le conseiller intime D" Leffler croyait aussi avoir trouvé une méthode 
de vaccination. Son vaccin, mis dans le commerce sous le nom de 
„Seraphtine*, et consistant en un mélange de lymphe aphteuse avec 
du sérum provenant d'animaux ayant été atteint de fièvre aphteuse, 
devait être inoculé par injection intraveineuse. Les essais n'ont eu 
qu'un résultat déplorable. Reste la méthode préconisée par M. Hecker, 
vétérinaire à Ermsleben, dont les résultats obtenus ne sont pas encore 
publiés. Le vaccin de Hecker qu’on dit être également un mélange 
de lymphe aphteuse avec du sérum d'animaux immunisés, est injecté 
sous-cutanément. 

La voie dans laquelle les expérimentateurs se sont engagés, 
semble toutefois être la bonne: il est possible qu’il y en ait encore 
d’autres. Il faut donc adresser aux gouvernements des divers Etats 
le vœu de continuer à prévoir dans leurs budgets des subventions pour 











Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 273 


l'étude scientifique et pratique des moyens d’immunisation contre la 
fière aphteuse. 

En attendant, il faut rechercher les mesures sanitaires qui 
permettront de restreindre autant que possible l'extension de la 
maladie; elles seront du reste encore nécessaires, pour le moins en 
partie, même quand on aura trouvé un moyen d’immunisation. 
Ces mesures pourront paraître compliquées, en partie même génantes, 
mais elles diminuent le danger, permettent aux propriétaires d’ani- 
maux de se protèger eux-mêmes et servent en même temps à 
combattre quelques autres épizooties. On ne peut rien obtenir de 
demi-mesures; d'autre part il importe de combattre le mal, car 
les pertes éprouvées par l’agriculture seraient encore plus élevées, 
si on ne faisait rien. 

D s'agira donc: 

1° de mesures prises pour empêcher l'introduction de la maladie 
de l'extérieur ; 

2° de mesures permanentes à l'intérieur ; 

3° de mesures spéciales pour le cas d'apparition de la maladie 
à l'intérieur. 

1. Aucun Etat ne peut se passer de la faculté d’interdire 
l'entrée des ruminants et des porcs, de leurs produits bruts ou des 
objets qui pourraient être porteurs du contage, provenant d’un 
pays infecté, même si l'Etat lui-même est infecté. Cette interdiction 
ne donne pas de sûreté absolue, car le colportage du virus peut se 
faire par les personnes et par l'entrée en contrebande d’animaux; 
mais elle diminue sensiblement la possibilité de la propagation. Il 
faut que les frontières soient fermées sur toute leur étendue et 
que le service y soit réglé uniformément ; car si un pays, par exemple 
comme l'Allemagne, laisse le soin de réglementer l'entrée des ani- 
maux aux Etats particuliers, la facilité des communications permet 
aux importateurs de transporter et de faire entrer leurs animaux 
la, où les conditions d'entrée seront plus tolerantes. 

La situation spéciale des districts situés sur la frontière exige 
parfois des attenuations à la défense d'importer des animaux; la 
nécessité des travaux ruraux, du pâturage, des communications 
entre les endroits, situés des deux côtés de la frontière, oblige l’Ad- 
ministration à tolérer cette importation dans certaines circonstances. 
D'autre part, il faudra parfois autoriser l'introduction des animaux 
de boucherie, ce qui peut se faire, si l'expédition a lieu en wagons 
plombes, et si le chargement reste le même depuis la station d’em- 
barquement jusqu’à l’abattoir, où l'abattage immédiat aura lieu. 
Ces importations ne devront être tolérées que pour les abattoirs 
munis d'une voie de chemin de fer; les importateurs devront, en 
plus, être tenus de suivre un trajet, prescrit à l’avance, et se munir 
de certificats d’un vétérinaire, constatant que la commune d'origine 
et ses environs sont indemnes de fièvre aphteuse depuis plus de 
six semaines. Mais il est nécessaire de soumettre ces importations 
a un contrôle rigoureux; car les districts de frontière sont les 


18 


274 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


plus exposés et deviennent, de leur côté, un grand danger pour 
les districts de l’intérieur. Il suffira, pour le prouver, de mentionner 
un fait. L'Empire allemand était indemne de fièvre aphteuse pen- 
dant tout le second trimestre de l’année 1887; pendant le troisième 
trimestre elle fit son apparition d'abord dans 9 arrondissements de 
frontière (3 sur la frontière de Russie, 6 sur la frontière d'Autriche, 
1 sur la frontière de Suisse), et c'est de ces arrondissements qu'elle 
se propagea vers l'intérieur. 

Les Gouvernements devront, pour pouvoir prendre à temps 
les mesures nécessaires, se tenir au courant des épizooties par des 
rapports sanitaires aussi rapprochés que possible. Pour les arron- 
dissements de frontière on fera bien d'obliger les administrations 
locales à se communiquer réciproquement et directement chaque 
nouveau cas de maladie. 


2. Les milieux les plus favorables à la propagation de la 
fièvre aphteuse sont les abattoirs, les wagons de chemins de fer, 
les rampes d'accès des gares, les marchés aux bestiaux, les étables 
des marchands et des auberges, les troupeaux ambulants et les 
laiteries collectives. Il suffit qu’un cas isolé, provenant de l'étranger, 
se déclare dans un de ces établissements pour que la maladie se 
propage rapidement par leur entremise; elle devient encore beaucoup 
plus dangereuse, quand elle a pris déjà pied dans un pays. Il faut 
donc soumettre ces établissements à une surveillance permanente et 
à une désinfection régulière, non facultative mais obligataire. 


a) Les animaux venant de l'étranger ou des centres d'élevage, 
amenés dans les abattoirs, ne présentent pas de danger 
d'infection, si l’abattoir est muni d’une voie spéciale et si 
l'expédition s’est faite avec les précautions voulues et en 
peu de jours. Il suffit, dans ce cas, de désinfecter les wa- 
gons et les quais de débarquement, d'interdire la sortie 
des animaux de l’abattoir et de désinfecter les étables après 
l'abattage. On pourrait aussi permettre la réexpédition des 
animaux qui n'ont pas été abattus dans le premier abattoir, 
dans un second, si cette expédition peut se faire directement 
par chemin de fer et si l’abattage a lieu aussitôt. Le grand 
inconvénient de cette manière de faire est que beaucoup 
d'animaux (ruminants ou porcs), provenant des abattoirs 
ou des marchés qui leur sont annexés, vont dans les étables 
des marchands ou sont amenés sur les marchés des envi- 
rons, et sont, chemin faisant, placés dans les étables des 
auberges. En cas d'infection, ils colportent le contage par- 
tout. Malheureusement, ces cas ne sont pas rares, et on en 
a déjà constaté un grand nombre. Malgré la difficulté 
d'exécution, il faut éviter ce danger. Il faut avant tout 
que, lors de l'installation de marchés d'animaux de bou- 
cherie, les exigences de la police vétérinaire soient entière- 
ment prises en considération. (Chacun de ces marchés, 











Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 275 


s'ils doivent réexpédier des animaux, doit être entièrement 
séparé des abattoirs. Les voies d'accès, rues et routes, voies 
et rampes de chemin de fer, tant de l’abattoir que du 
marché, doivent être entièrement distinctes. Ces conditions 
sont absolues; autrement le danger d'introduction de la 
maladie de l’abattoir au marché subsistera toujours. Les 
établissements, où le marché possède seul une voie de che- 
min de fer et où les animaux doivent passer d’abord par 
le marché pour entrer à l’abattoir, et où il y a un va-et- 
vient continuel entre l’abattoir et le marché, ne sont pas 
conformes aux exigences de la police sanitaire vétérinaire. 
Les quais de débarquement doivent être divisés en parties 
correspondantes aux diverses espèces animales; en outre, l’é- 
tablissement doit avoir tant pour le marché, que pour 
l’abattoir un nombre suffisant d’etables, permettant l’isolement 
des envois; enfin il doit y avoir un abattoir spécial pour 
les cas d’epizootie. Les halles et les étables doivent natu- 
rellement faciliter la surveillance et la reconnaissance des 
maladies contagieuses. Le sol du marché comme de l’a- 
battoir doit être imperméable, facile à désinfecter sans 
grands frais; la disposition des bâtiments doit faciliter le 
transfèrement des animaux des étables aux halles ou des 
animaux suspects ou malades dans les isoloirs. Les établis- 
sements organisés de cette façon réduisent sensiblement le 
danger d’une propagation de la maladie; mais il faut en- 
core que pour tous les animaux amenés les propriétaires 
présentent des certificats d'origine et de santé, et que tous 
les animaux soient, au moment de leur arrivée, exactement 
examinés par des vétérinaires nommés par le Gouvernement. 
Les animaux, arrivant en chemin de fer, devront être exa- 
minés au débarquement même. La pratique, suivie en cer- 
tains endroits, de ne visiter les animaux qu'à l’etable ou 
même seulement le lendemain de leur arrivée, ne doit pas 
être tolérée. 

Les rampes, les passerelles et les wagons doivent être 
consciencieusement désinfectés après chaque emploi; le 
sol des marchés et des abattoirs doit également être entre- 
tenu en un état de propreté absolue par des balayages et 
des arrosages. 

Le personnel vétérinaire doit être obligé à contrôler 
constamment l’état de santé des animaux placés dans les 
étables des marchés. En outre, tout contact direct ou in- 
direct d'animaux en contumace avec des animaux de com- 
merce doit être impossible. Les animaux ne pourront sortir 
du marché que s’il est établi qu'ils sont indemnes et non 
suspects. 

En cas de maladie contagieuse, il faudra établir l'endroit 
d'origine des animaux malades ou suspects et tous les 


276 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


endroits, où auront pu être expédiés des animaux qui au- 
raient été en contact avec eux pendant le transport ou sur 
le marché, enfin les administrations de chemin de fer qui 
ont effectué ces transports, afin de les aviser télégraphi- 


_quement, pour que les mesures puissent être aussitôt et 


énergiquement prises. 

Il faut, pour pouvoir exécuter ces mesures, établir dans 
tous les grands marchés des bureaux de police sanitaire 
vétérinaire, charges de ce service et tenus de répondre di- 
rectement aux nombreuses questions relatives à l’admission 
et à l'expédition des animaux, provenant d'autres abattoirs 
ou de particuliers. Charger la police locale de ces soins, 
serait faire perdre énormement de temps, alors que la police 
sanitaire exige une action rapide, si elle doit être efficace. 


Il faut que ces mesures soient observées partout avec 
la même rigueur, car si, dans certains endroits, on se laissait 
aller à la négligence ou même seulement à un peu de to- 
lérance dans l'application, les marchands s'y porteraient 
de tous les côtés, et la lutte contre les maladies contagieuses 
serait gravement compromise, 


b) La nécessité d’une désinfection des wagons de chemin de 


fer a déjà été mentionnée; il faut que cette mesure soit per- 
manente et qu'elle soit étendue aux bateaux, ayant servi à 
des transports d'animaux. Les cas de propagation de la 
maladie par le fait de wagons ou de bateaux, non ou in- 
suffisament désinfectés, sont très nombreux. La désinfection 
doit s'étendre à tous les objets qui ont été en contact avec 
les animaux, et se faire régulièrement pour les rampes, 
quais, passerelles et enclos, servant aux envois d'animaux. 
Pour assurer la désinfection, il faut que la paroi intérieure 
des wagons ou des bateaux soit unie et que le sol des quais, 
des gares ou des endroits d'embarquement soit imperméable. 


Mais il ne suffit pas d'employer pour la désinfection une 
solution temperée de soude à 2%,; il faut, qu'après un 
nettoyage à fond, on se serve d’un moyen plus efficace, 
soit de la vapeur surchauffé, soit d’une forte solution phéni- 
quée ou d’un autre agent chimique, au besoin d’une solution 
de soude très chaude. Le lavage ou plutôt l’arrosage des 
quais et parcours avec de l’eau froide ne peut pas être pris 
au sérieux. De même, on ne peut admettre que la désinfection 
effective ne soit employée que lorsqu'on a trouvé des animaux 
malades. En effet, c’est d'ordinaire plus tard qu’on découvre 
les cas suspects, alors que les animaux ont bien passé la 
première inspection, mais n'en ont pas moins laissé le 
contage derrière eux. 

Il semble utile de réunir les wagons à désinfecter d’une 
certaine région dans des stations spéciales, d’abord pour 





Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 277 


pouvoir y établir de meilleurs appareils et pour pouvoir 
disposer d’un personnel plus habitué à cet ouvrage. Ici 
encore, il importe de réglementer uniformément le mode de 
désinfection. 


c) Les marchés de bestiaux et les institutions semblables sont 
une cause de propagation surtout pour la région même. Il 
est inutile d'en démontrer le danger, il suffit, en effet, de 
la présence d’un seul animal malade sur un marché pour 
infecter les voisins et colporter la maladie dans un grand 
nombre d’etables. 


La surveillance vétérinaire des marchés est, il est vrai, 
depuis longtemps prévue dans les lois sanitaires de la 
plupart des Etats, mais il semble que la mise en exécution 
de cette mesure n’a été que très partielle. Même en Alle- 
magne, dans la plupart des Etats, les conditions premieres 
de l’etablissement des marches font defaut, et les veterinaires 
charges de leur surveillance n’ont aucun règlement, sur 
lequel ils pourraient s'appuyer. 

En effet, il faut, pour donner de la valeur à la sur- 
veillance vétérinaire, ne donner aux communes l’autorisation 
de tenir des foires que si elles possèdent une place de 
marché close convenablement, et si elles ont pris les 
mesures nécessaires pour assurer la surveillance. D'autre 
part, il faut qu'aucun animal ne puisse pénétrer au 
marché, sans que son conducteur ne présente à l'agent, 
placé à l'entrée, le certificat d’origine et l'attestation que 
l'animal provient d’un endroit indemne, et sans qu'il ait 
été déclaré non suspect par les véterinaires, également 
postés à l'entrée. Pour faciliter le contrôle, il faudra munir 
les animaux examinés de marques spéciales, et il faudra 
exiger qu'ils conservent la place une fois occupée pendant 
toute la durée du marché, place qu'ils ne pourront quitter 
que passagèrement pour être présentés aux acheteurs. Le 
va-et-vient des animaux à l'intérieur du marché doit être 
absolument interdit; de même, il faudra attribuer des 
places distinctes aux animaux de boucherie et aux animaux 
de rente. 

Les vétérinaires devront être en nombre suffisant et 
munis d’une instruction, leur prescrivant de continuer leur 
surveillance pendant toute la durée du marché, de faire 
sortir immédiatement les anrmaux malades ou suspects et 
tous ceux qui auront été en contact avec eux, et d’aviser 
l'autorité communale des mesures prises ou encore à prendre. 
L'autorité communale devra avertir télégraphiquement ou 
par téléphone la commune d'origine et les communes qui 
pourraient avoir reçu des animaux suspects avant la dé- 
couverte de la maladie. 


278 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


Après le marché, il faudra faire un nettoyage complet 
de la place et la désinfecter s’il s’agit de halles couvertes. 
Les emplacements occupés par des animaux déclarés ma- 
lades ou suspects devront être immédiatement désinfectés. 

Les ventes publiques d'animaux effectuées pour le compte 
de particuliers, par autorité de justice ou administrative, 
les concours d'animaux, doivent, au point de vue de la 
surveillance à organiser, être complétement assimilés aux 
marchés de bestiaux. De même, il est utile d'étendre cette 
surveillance aux reproducteurs (taureaux et verrats) publics. 
li est de grande utilité pour ces animaux de faire tenir des 
listes de saillie, indiquant la date des saillies et la provenance 
des vaches et des truies. 


d) Les étables des marchands de bestiaux sont également très 


dangereuses par le renouvellement continuel et rapide des 
effectifs et par les allées et venues des marchands dans 
de nombreuses étables particulières. Du moment qu’on 
exige la désinfection des wagons, ayant servi à des transports 
d'animaux, il est logique d'exiger aussi la désinfection des 
étables de commerce après chaque évacuation. Pour le cas 
très fréquent, où elles ne sont jamais entièrement vidées, 
il faut exiger des soins de propreté absolue, et au moins 
une désinfection par semaine, et renforcer ces exigences en 
cas de danger d'infection. Mais ces étables ne peuvent être 
tenues propres et ne peuvent être désinfectées que si leurs 
plancher et le sol des cours correspondantes sont imper- 
méables, et si les murs, les plafonds, les mangeoires et 
leurs dessous, les colonnes, etc. sont en fer ou en pierre 
facile à laver, De plus, il faut que ces étables soient claires 
et bien ventilées et qu'elles soient munies d'installations 
permettant leur arrosage à grande eau. Les étables qui ne 
remplissent pas ces conditions, doivent être mises hors d'usage. 

Le vétérinaire fonctionnaire doit être chargé de con- 
trôler l'exécution des mesures de désinfection, il devra, par 
de fréquentes visites, surveiller l’état sanitaire des animaux 
et vérifier régulièrement les registres d'achat et de vente, 
dont il faut absolument imposer la tenue aux marchands 
de bestiaux. 


e) Les étables d’auberge doivent être soumises au même ré- 


gime, celles des endroits où se tiennent des marchés, ne 
le cédent en rien aux étables de commerce au point de 
vue du danger d'infection. 

ll a été prouvé par de nombreuses observations que les 
troupeaux ambulants de porcs ou de ruminants colportent 
aisément le contage à de grandes distances. Il semble utile, 
pour combattre ce danger, d’obliger les conducteurs de ces 
troupeaux à se munir d’un certificat vétérinaire sur l’état 
sanitaire de leurs animaux. Ce certificat devra être renou- 














Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 279 


velé tous les cinq jours et être présenté à chaque réqui- 
sition d’un agent public. En cas d'infection ou de danger 
d'infection, il faudra interdire complètement le passage de 
ces troupeaux. 

g) Les mesures à prendre pour les laiteries collectives ne sont 
pas moins nécessaires; on ne peut nier que ces établisse- 
ments sont une menace d'infection en ce sens, que, mé- 
langeant tout le lait qu'ils reçoivent, il suffit qu’une des 
étables participantes soit infectée, pour que le petit lait 
que les associés reçoivent en retour, puisse propager la 
maladie chez eux. Les règlements ont bien prescrit qu'en 
temps de menace de fièvre aphteuse, les autorités peuvent 
interdire la sortie du lait cru des laiteries collectives, et 
que si cette interdiction est prononcée, le lait et ses résidus 
doivent être portés à une température de 100 degrès C. 
ou être exposés pendant au moins {/, d'heure à une tem- 
pérature de 90 degrès. Je ne puis pas approuver cette 
manière de faire. Si la mesure ne doit être appliquée qu'après 
l'apparition de la maladie, elle arrive trop tard, elles est par 
conséquent inutile. 1] faut, aw contraire, exiger que le petit 
lait et les autres résidus ne puissent jamais sortir des lai- 
teries collectives qu'après avoir été soumis 4 une tempé- 
rature qui garantisse la destruction certaine des germes. 
Cette mesure est en outre des plus utiles pour empêcher 
la propagation de la tuberculose, surtout parmi les porcs. 
Elle n'est du reste pas difficile à exécuter, et le perfection- 
nement continuel des appareils de stérilisation la facilitera 
toujours d’avantage. 

Les cours, où s’arrétent les voitures des laitiers, et les 
rampes, sur lesquelles on décharge les bidons, devront être 
désinfectées régulièrement. 

3. La mise en exécution des mesures permanentes indiquées 
plus haut, sera suivie d’une diminution sérieuse des cas de maladie. 
N faut donc veiller à leur stricte application, mais à côté de ces 
mesures permanentes, il faudra des mesures spéciales pour les cas 
isolés qui pourront se montrer, et empêcher leur extension. 

Tous les Etats ont pris ces mesures; elles sont tantôt géné- 
rales et abandonnent la prescription des mesures de détail aux 
autorités locales, tantôt elles forment un règlement détaillé ne lais- 
sant que peu de latitude à celles-ci. Je préfère ce dernier mode, car 
il est nécessaire que les mesures soient identiques pour de grandes 
étendues de pays. Je mentionnerai de suite que l'emploi de mesures 
moins sevéres, au début de l’épizootie, et la prescription de mesures 
plus rigoureuses, quand la maladie prend de l’extension, est une 
faute; il faut employer le mode contraire, c’est-à-dire, prendre, dès 
le début, les mesures les plus rigoureuses pour isoler les foyers, 
mais, lorsque la maladie a pris de l'extension, s'en tenir surtout à 
l'application des"mesures permanentes. 


280 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


Les mesures, prévues par le Gouvernement allemand, peuvent 
en général être considérées comme appropriées au but à atteindre; 
elles ont permis d'empêcher et pour le moins de restreindre 
très sérieusement l'extension de la fièvre aphteuse, dès qu'elles 
étaient appliquées de suite, avec rigueur et sur une grande étendue 
du pays. Ces mesures comportent la séquestration des animaux 
suspects ; la publication de la constatation de la maladie; la dé- 
signation des communes et des fermes infectées par des plaques 
indicatrices; la séquestration des malades et des suspects à l’inte- 
rieur des fermes, sauf quelques adoucissements relatifs à ja 
pâture, au travail des animaux suspects d’être contaminés et au 
transport de ces animaux pour l'abattage ; la défense de sortir les 
ruminants et les porcs sans autorisation spéciale hors de la ban- 
lieue ou d'un district plus ou moins étendu; la séquestration à 
l'intérieur des étables en cas de contravention; la défense de la 
mise en vente du lait cru provenant des animaux malades et l’ex- 
tension éventuelle de cette défense au lait de toute la ferme, de 
. la commune ou de laiteries collectives; la défense d’enlever les 
fourrages et les pailles de la ferme infectée; la restriction de la 
sortie des peaux, de l'enlèvement des fumiers: la défense aux per- 
sonnes étrangères d’entrer dans les étables infectées, et aux per- 
sonnes appartenant à ces fermes d'entrer dans les etables indemnes ; 
le nettoyage des vêtements et des chaussures du personnel des 
étables infectées; l'interdiction des marchés et du passage à travers 
les communes infectées; la séquestration des pâturages; la mise en 
séquestre des troupeaux ambulants ou des animaux faisant partie 
de transports; enfin la désinfection des locaux après l’extinction de 
la maladie et la levée des mesures quinze jours après. 


Il n'est guère nécessaire de parler longuement de ces diffé- 
rentes mesures, je me bornerai à y ajouter quelques observations. 


En cas d'apparition de la fièvre aphteuse, il est absolument 
nécessaire d’ordonner la mise en pratique stricte et exacte de toutes 
les mesures permanentes; en même temps, il faut faire afficher dans 
la région menacée des instructions relatives aux signes de la ma- 
ladie et aux mesures préventives, et répandre ces instructions par 
la presse. En outre, il faut obliger les propriétaires d'animaux à 
faire leurs déclarations le plus tôt possible. 


Les primes et les indemnités accordées dans certains Etats 
n'ont été d'aucune utilité sous ce rapport, et il est regrettable 
qu'on soit obligé de revenir toujours à l’application des prescriptions 
pénales pour ceux qui ne font pas les déclarations, ou les font trop 
tard. 


Le vétérinaire fonctionnaire doit être requis chaque fois que 
la maladie est déclarée. Je ne puis pas approuver le mode de 
n’appeler le vétérinaire que pour la constatation du premier cas et 
de laisser à l’autorité communale le soin de prendre les mesures 
pour les cas suivants. Je suis, au contraire, d'avis qu’il faut prescrire 





Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 281 


au vétérinaire de faire des visites fréquentes et très rapprochées 
pour contrôler l’exécution des mesures, vérifier au besoin l'état 
sanitaire des animaux des fermes, et faciliter ou rendre moins dis- 
pendieux la délivrance des certificats de sortie. 

Les pertes que la fièvre aphteuse cause aux propriétaires 
d'animaux et à l’agriculture en général, sont trop importantes pour 
qu'on puisse s’arréter aux dépenses qui résulteraient pour la caisse 
de l'État de la mise en pratique de ce contrôle. 

Il faut, de plus, donner au vétérinaire fonctionnaire le droit 
d'ordonner lui-même les mesures nécessaires, et obliger les pro- 
pnétaires d'animaux à obéir à ces prescriptions sans attendre leur 
confirmation par l'autorité administrative. On perd trop de temps 
en suivant la marche usitée dans beaucoup d'Etats, d’obliger le 
vétérinaire à faire un rapport à l'Administration, qui ensuite prescrit 
les mesures. 

En dehors de la publication de l'apparition de l’epizootie et 
de apposition de plaques indicatrices, le vétérinaire devra pouvoir 
ordonner immédiatement les séquestrations nécessaires. 

À mon avis, il ne faudra pas se borner à la séquestration des 
fermes, mais interdire complètement la sortie des animaux des 
étables ou des clos de pâturage, à moins que les fermes ne soient 
complètement isolées et qu'aucune voie publique ne passe à pro- 
xmité. C’est le seul cas dans lequel j’autoriserais l'emploi pour le 
travail, ou le pâturage des animaux suspects de contamination. 

La séquestration, ainsi comprise, exige que le personnel des 
étables ne puisse les quitter qu'après une désinfection des vêtements 
et des chaussures; en outre, il faut prescrire le nettoyage journalier 
des mangeoires et des rateliers et faire désinfecter tous les jours le 
fumier des étables. En dehors du personnel nécessaire, du proprié- 
taire ou de son délégué et du vétérinaire, l’entrée des étables devra 
être rigoureusement interdite ; encore faudra-t-il obliger les personnes 
qui auront visité la ferme infectée ou qui y auront travaillé, de 
changer de vêtements avant de la quitter. 

I! faudra interdire entièrement la sortie des fourrages et des 
pailles pendant toute la durée de la séquestration et ne permettre 
la sortie des ruminants et des pores, destinés à la boucherie, que 
sur demande spéciale, après examen vétérinaire, et si les mesures 
nécessaires pour le transport peuvent être observées. Pour l'abattage 
des animaux malades, il faudra demander l'autorisation de la po- 
lice et observer pour la vente de la viande les prescriptions du 
vétérinaire fonctionnaire. L’enlévement des peaux ne devra pouvoir 
se faire qu'après séchage complet. 

La sortie du lait doit faire l’objet de mesures spéciales. Je 
trouve que la prescription du règlement allemand qui restreint 
l'obligation de cuire seulement le lait des animaux malades, manque 
son but. N faut étendre cette prescription à la totalité du lait 
produit dans la ferme infectée, ou bien, ce qui vaudrait mieux, 
parceque le contage est colporté et par les voitures, les bidons et 


282 _ Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 





les voituriers, obliger les propriétaires à convertir, pendant toute 
la durée de la maladie, la totalité de leur lait en beurre ou en 
fromage. 

A côté de la séquestration des fermes infectées, il faut, dès 
le début, ordonner la séquestration de toute la commune ou, si elle 
est disséminée ou trop grande, la séquestration de la partie infectée 
et mettre les communes voisines sous surveillance, en ne permettant 
la sortie des animaux qu'après un examen vétérinaire. Pour les 
animaux qui ne sont pas destinés à la boucherie, cette autorisation 
ne devra être donnée que s’il est prouvé, qu'ils se trouvaient depuis 
au moins sept jours dans un étable indemne. 

Les marchés aux bestiaux devront être interdits dans les 
communes infectées et les communes voisines dès le premier cas 
de maladie, et il faudra les interdire dans un grand rayon autour 
de la commune infectée, dès qu’un second cas se présente. Pour 
toute l'étendue de ce rayon, il faudra imposer aux marchands de 
bestiaux de n’enlever des ruminants ou des porcs de leurs étables, 
qu'après une quarantaine de sept jours et après examen vétérinaire. 

Si la fièvre aphteuse s'étend à plus de la moitié des effectifs, 
il y a lieu d'interdire complètement la sortie et le passage des ru- 
minants et des porcs, de défendre le transport des fourrages, des 
pailles, des fumiers et de tout ce qui peut colporter le contage: 
mais on pourra laisser plus de liberté aux propriétaires à l’intérieur 
de la zone interdite. 

Il y a toutefois des cas, dans lesquels les séquestrations ne 
sont pas cfficaces, et cela surtout dans les communes composées 
de petits propriétaires, dont les exploitations sont contigues et mal 
séparées. Dans ce cas, il peut être possible d'empêcher la propa- 
gation de la maladie pour l'abattage des premiers malades. 
D'autre part, on ne sait souvent que faire des animaux, quand on 
découvre la maladie sur un marché ou parmi un transport. Parfois 
aussi, les séquestrations sont une charge trop lourde pour le pro- 
priétaire qui n’est pas à même de la supporter. Il me semble pour 
cela que l'autorité administrative devrait avoir le droit de faire 
abattre, dans certains cas, les animaux malades ou suspects, et 
d’indemniser les propriétaires. 

La désinfection des étables devra se faire aussitôt après la 
fin de l’epizootie, s'étendre aux objets de passage et d’étable, et se 
faire sous le contrôle du vétérinaire. 

La déclaration d'extinction ne devra pouvoir avoir lieu que 
quinze jours après la fin dûment constatée du dernier cas de maladie; 
la levée des mesures, d’autre part, ne pourra avoir lieu que si, pendant 
ce laps de temps, aucun nouveau cas ne s’est présenté. 








Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 283 


Les conclusions dont je propose l'admission au congrès, sont 
les suivantes : 

La découverte d'un moyen d'immunisation utilisable 
dans la pratique ou d'un autre agent de préservation, 
est, en présence de la grande facilité de propagation du 
contage de la fièvre aphteuse, de la marche ordinairement 
bénigne de cette épizootie et des pertes néanmoins énormes 
qu'elle cause à l'agriculture par elle-même et par les 
mesures de police employées contre elle, le point capital 
de la lutte contre la fièvre aphteuse. 

Les Gouvernements des divers Etats doivent être priés 
de continuer à employer des fonds pour l'étude scientifique 
de ces questions. 

Tant que ce moyen de préservation n'aura pas été 
découvert, on ne peut se passer de mesures de police sa- 
nilaire vétérinaire adaptées aux caractères de la maladie. 
Leur efficacité dépend de leur conformité et de l’unt- 
formité de leur application dans les divers Etats. 


Ces mesures sont les suivantes : 


19 L'interdichon de l'importation des ruminants et 
des porcs, de leurs produits bruts et des objets pouvant 
colporter le contage et provenant de pays infectés. 


L'interdiction doit être ordonnée et appliquée pour 
toute l'étendue de la frontière de l'Etat qui doit se protéger. 


Les relations de frontière doivent, à cause de l’augmen- 
tation du danger d'infection et selon les circonstances, 
étre soumises à des prescriptions spéciales; les autorités 
de frontière devront se donner réciproquement communt- 
cation de la marche des épizooties dans leurs districts. 


L’importation d'animaux de boucherie, st elle est né- 
cessaire, ne devrait avoir lieu, que s'il est prouvé que 
les animaux proviennent de districts indemnes depuis 
au moins six semaines, et st les animaux sont amenés 
directement à l’abattotr en wagons fermés, et abattus 1m- 
médiatement. Les abattoirs recevant ces animaux devront 
être munis d'une vote de communication avec le chemin 
de fer et étre en permanence sous la survetllance d'un 
vétérinaire. 


29 Les mesures à introduire en permanence, même 
quand la fièvre aphteuse ne régnera pas, comprendront: 


a) les abattoırs; 

6) les transports d’anımaux par chemin de fer et par 
bateaux ; 

c) les marchés aux bestiaux et les institutions semblables; 


284 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


ad) les étables des marchands de beshaux ; 
e) les étables d’auberge; 

/) les troupeaux ambulants et 

£) les laiteries collectives. 


Tous ces établissements doivent étre soumis à un: 





surveillance vétérinaire efficace, et le contage introduit 


ou laissé par les animaux dott y être régulièrement 
mis hors d'état de nuire. Pour les lattertes collectives, 
tl faudra ajouter la prescription que le petit lait et 
les autres résidus ne pourront, de tout temps, être enlevés 
que s'ils ont été soumis préalablement à une tempéra- 
ture qui assure la destruction certaine de l'agent ın- 
fectteux. 

Pour assurer le succès de ces mesures, tl faut exiger 
que les abattoırs, les wagons, les marchés, les éfables 
des marchands et des auberges et les lattertes collectives 
répondent aux éxigences de la police sanitaire vétéri- 
naıre pour tout ce gut concerne leur construction et 
leur disposition. 


3° Les mesures à prendre en cas d'apparition de la 


fièvre aphteuse, devront comprendre : 


a) la publication d'instructions sur les symptômes de 
la maladie et les mesures préservatives; 


b) le maintien strict de l'obligation de déclarer la 
maladie et l’encouragement des déclarations; 

¢) l'obligation pour les propriétaires d'isoler tmme- 
diatement les animaux atteints ; 

d) la publication officielle des cas de maladie et la 
pose de plaques indicatrices ; 

e) l'obligation pour les vétérinaires fonctionnaires de 
constater chaque cas de maladie, ainsi que leur 
extinction, et de contrôler, entre temps, la marche de 
la maladie ; 

J) l'autorisation pour les vétérinaires fonctionnaires 
d’ordonner sur le champ toutes les mesures urgentes; 


£) la prescription de séquestrer toujours les animaux 
non seulement à l'intérieur des fermes, mats dans 
les étables ou les clos de pâturage; 


h) l'obligation de nettoyer journellement les mangeotres 
et de désinfecter les fumiers et les planchers pen- 
dant toute la durée de la maladie; 

1) l'interdiction pour toute personne étrangère d'entrer 
dans les fermes ou les pâturages infectés, et l’oblı- 
gation d'empêcher surtout l'entrée des éfables par 
toute personne non autorisée et de ne laisser sortir 


Rapport du docteur DAMMANN, Hanovre. 285 


personne qui n'aura pas nettoyé ses vêtements et 
ses chaussures ou qui ne les aura pas changés; 


k) l'interdiction d'enlever, pendant toute la durée de 
la sequestration, les fourrages, les failles, les fu- 
miers et les peaux ıncompletement séchés provenant 
des animaux malades, et la restrichion de l’auto- 
risatton de sortir les animaux destinés a la bou- 
cherie, de Faire travailler, ou pâturer les ruminants 
et les porcs aux seuils cas, où tl n'y aurait aucun 
danger de propagation; 

I) la défense, autant que possible absolue, de sortir le 
lait des fermes infectées, tout au plus, pourratt-on 
en autoriser la sortie après cutsson; 


m) la mise en observation de la commune ou d’une 
partie de la commune ou d’un groupe de communes 
(district infecté). Cette mise en observation devra 
être prononcée en même temps que la sequestration 
de la ferme infectée, et comporter la défense de 
fenir des marchés aux bestiaux, et la restriction de 
la sortie des ruminants et des porcs; 


n) l'obligation d'étendre, des le second cas de fièvre 
aphteuse signalé dans le district infecté, l'inter- 
diction des marchés à un rayon aussi grand que 
possible (district menacé) et d'y joindre la restriction 
de la sortie des animaux des tables de commerce; 

0) la prescription, en cas de grande propagation de la 
fièvre aphteuse, de séquestrer les banlieues, d’ınter- 
dire dans tout le district infecté la sortie et le 
passage des ruminants et des porcs, la sortie des 
fourrages, des pailles, des fumiers et des autres 
objets, pouvant colporter le contage; 


p) le droit pour l'autorité administrative de fatre, 
dans certains cas, abattre, contre indemnité, les 
animaux malades ou suspects; 


g) la désinfection sérieuse des locaux occupés par les 
animaux malades ainst que la désinfection des 
objets de pansage etc. qui leur auront servi avant 
la constatation de la guérison; 


7) la levée des mesures, au plus tôt quinze jours après 
da guérison du dernier cas de maladie. 


286 The prevention of foot and mouth disease. 





Report of Dr. DAMMANN 


Director of the superior Veterinary School of Hannover. 


(Extract made by Dr. LIAUTARD, professor and director of the American Veterinary 
College, New-York.) 


ome fifty years ago, foot and mouth disease made only 
a short appearance in Western Europe — but to day 
it is common and almost always present. Formerly its 
exclusion was, with few exceptions, readily controled. 
but at present communities are constantly threatened 
by its rapid extension; — facilitated as it is by the 
creation of railroads which has so much increased the accom- 
modations demanded for general trade, interchange and displacements 
of animals. 

Germany, Austria, France, Belgium and Holland have all 
suffered more or less, In 1892 the losses amounted in Germany 
to no less than 150 millions marks. 

The loss of such amount obliged the German government to 
modify the laws of sanitary medicine relating to foot and mouth 
disease and more severe measures were ordered, notwithstanding 
which the losses kept on increasing. In 1894, there were 9049 
farms where the disease existed, containing 192611 diseased ani- 
mals, After the new law which came into force in 1895, the 
statistics show that in that year 16975 farms were infected with 
461646 infected animals; and in 1896, 68874 farms with 1548437 
sick animals, The disease diminished in some degree the following 
year, but lately it has assumed once again a more threatening 
aspect. 

Very severe sanitary measures have failed, sequestration, 
isolation, closing of markets, watching of slaughter houses, of stables, 
railways etc., nothing seems to attain the object, the disease has 
kept spreading and if, now and then, it has seemed to diminish in 
extension, it was only, because the contagious element has, by 
some causes still unknown, lost some of its virulence. 





Report of Dr. DAMMANN, Hannover. 287 


This state of affairs has been observed not only in Germany 
but also in other states. Switzerland has forbidden the entrance 
of infected stables to all persons except those who had charge of the 
animals. Holland, Sweden, Denmark have ordered the slaughter 
of all diseased or suspect animals; and yet all these measures 
did not stop the propagation of his scourge. 


However, this failure is not to be wondered at, when the 
causes which have produced it, are taken into consideration, viz., 
the great facility of the propagation of the contagion, the slow 
application of the necessary measures by the carelessness or incom- 
petency or the imperfect regulations of the administrative authori- 
ties, and finally the unwillingness of the people who will not or 
are not made to execute those regulations, when they reach them. 


Many agriculturists, considering the failure referred to, have 
said that these measures did more harm than good; that it 
would be better to leave the owners of animals act upon their 
own judgement and as their own interest would dictate. 


Others, on the contrary, have demanded more severe measures 
to apply to foot and mouth disease, those which are enacted 
for cattle plague. Denmark did it; and on two occasions was 
successful in eradicating the disease. Holland, however, did not do 
as well by it. There may be cases, where such measures are 
indicated, but they are not in all. I repeat, says the reporter: 
Without strict sequestration of the infected farms, including even the 
prerention of circulation of the people, it is useless to hope to restrain 
foot and mouth disease — and yet this measure is not justified by 
the character of the disease and cannot be applied. 


If such is the position and the condition of facts relating to 
foot and mouth disease, it is evident that the principal action in 
the struggle against the disease rests on the scientific study of its 
contagious element and on researches to render it harmless, or to 
give immunity to animals by vaccination or by chemical means, 
Attempts to produce immunity have already been made — Dr. 
Siegel of Brietz declares his as not practical; Dr. Löffler has failed 
with ‘“Seraphtine”; Mr. Hecker, veterinarian at Ermsleben, has not 
yet published the results of his observations. . 


The road in which experimenters are engaged, seems to be 
the proper one; it is possible that there are others, and “govern- 
ments of all states ought to be asked to provide in their budgets the 
necessary funds for the scientific and practical studies of the means 
of producing immunity from foot and mouth disease.” 


While waiting for this, however, sanitary measures are to be 
resorted to and can be classified in three groups: those to prevent 
the introduction of the disease into a state; the permanent measures 
Within the state; the special measures in case of the appearance 
of the disease in the state. 


288 The prevention of foot and mouth disease. | 


A. Measures to prevent the introduction of the disease into a state. 


Every state has the power to forbid the entrance of ruminants 
or swine, or their products, when coming from an infected country, 
even if she should herself be infected. Although this reinforced 
power does not give a strict certainty of immunity, it certainly 
reduces considerably the chances of propagation of the disease. 
All the frontiers must be closed and the sanitary measures executed 
in a uniform manner. If special conditions require the application 
of modification to render these measures of a milder severity, they 
must nevertheless be executed under the most rigorous control. 

Besides this, Governments, to be able to take these measures, 
must be informed of the existence and the progress of the epizooty 
by sanitary reports sent to them at short intervals. 


B. Permanent measures within the state. 


The most favourable ways for the propagation of foot and 
mouth disease are the slaughter houses, railroad cars, platforms 
of the railroad depots, cattle markets, yards of dealers or of public 
inns, ambulant herds and collective dairies — one case developing 
in them and the disease will spread rapidly. Let us consider the 
measures which they require: 


a. Slaughter houses. Animals brought there, either from 
another state or from breeding centres, are not dangerous, provided 
the slaughter houses are furnished with a special tract of railroads 
and if the transport has been executed according to proper regula- 
tions and in a few days. Disinfection of the trucks and of the 
unloading docks with prevention of the animals from going out of 
the abattoir and the disinfection of the pens after slaughtering are 
sufficient to prevent the disease from spreading. Animals that are 
not killed in one abattoir, might be allowed to be transported to 
another, provided this can be done by rail. This is not however 
without objections. There must be some special arrangement of 
the slaughter houses and of the markets. Markets must be sepa- 
rated from the abattoirs, if from the first, animals are to be trans- 
ported again. Both, markets and abattoirs, must be built in such 
a manner, that sanitary inspection can be well done and sanitary 
measures well executed. Their floor must be watertight, easy to 
wash and to disinfect. If well organised, those establishments will 
help to diminish the dangers of extension of the disease. Besides 
this, owners ought to be obliged to present for all animals, a cer- 
tificate of origin and of health and all of them ought to be exa- 
mined by an official veterinarian. This examination must be made 
immediately, while unloading, and not in the yards or only the 
next day. Passages, platforms and trucks must be disinfected and 
the floors of markets and slaughter houses kept thoroughly cleaned. 











Report of Dr. DAMMANN, Hannover. 289 


The official veterinarian shall have to control the health of 
the animals placed in the yards or pens of the markets — also to 
prevent the direct or indirect connection of the animals with others. 
Any animal shall be prevented from leaving the market unless it 
is free of the disease or even not suspect. 

In case of any contagious disease existing, every information 
relating to the place of origin of the diseased or suspect animal, 
about any location where he might come from, the companies of 
railroads by which he had been transported etc., shall be made 
known by telegraph to allow severe sanitary measures to be taken. 

Veterinary sanitary bureaux must be established at all large 
market places to allow the rapid diffusion of all the information 
oblained as above. 


b. Railroads. The necessity of disinfecting the trucks of 
railroad, already alluded to, must be permanent; the same can be 
said of boats where animals are transported. This disinfection must 
extend to every object which may have come in contact with the 
animal. The use of slightly tepid solution of soda at 2°/, is not 
sufficient. Disinfection must consist, after thorough washing, in 
using overheated steams, strong phenic solution or any other chemical 
agent, or again soda solution, if hot. Washing of docks and plat- 
forms etc. with cold water is useless, The presence of diseased 
animals is not necessary for the indication of disinfection; it must 
be done at once. 


c. Markets. Those and similar places, are causes of propa- 
gation. Although their inspection has, for a long time, been placed 
in the hands of veterinarians; it is imperfect, even in many parts of 
Germany, where the veterinarians who have them in charge, have 
no regulations to guide them. Markets ought not to be allowed, 
except under specified conditions and if they can offer all facilities 
for veterinary inspection. No animal ought to be allowed to enter a 
market unless with the presentation of a certificate of origin, that 
the animal comes from a district free from disease and is not 
suspect. The number of veterinarians ought to be sufficient and 
they ought to be provided with the necessary regulations for the 
perfect execution of their inspection. . | 


d. Yards of dealers are also very dangerous. They must be 
disinfected, as soon as they are emptied of the sold stock, and 
even if all the animals are not sold. They must be built on such 
conditions, that the disinfection can be properly done; otherwise 
they ought not to be used. Official veterinarians must see to its 
execution. 


e. The same requirements apply to yards of public inns. 


f. Ambulant herds. They are also means of propagation of 
the disease, With them the necessity of the certificate of origin is 
important. It must be renewed every five day. In case of in- 


19 


290 The prevention of foot and mouth disease. 


fection, existing or possible, interdiction of travelling must be 
ordered. 


g. Collecting dairies. Measures against them are also necessary 
as they are sometimes starting centres of propagation. Infection 
of one of the yards is enough for a general attack. Existing 
regulations allow the delivery of the milk, providing it has been 
heated to 100° C. or exposed for 15 minutes to 90°. This is not 
enough. It must not be allowed, unless the destruction of the 
germs is insured by the use of proper apparatuses of sterilisation. 

The yards of these dairies, milk cans ; and other fixtures ought 
to be regularly disinfected. 


C. Special measures in case of the appearance of the disease in a state. 


Permanent measures will be followed by marked reduction in 
cases, but special measures are necessary for isolated cases which 
may occur, and to prevent their spreading. 

These measures exist in all states. They are at times general 
and leave their arrangement in detail to the local authorities. In 
other cases they are special, consisting of specified regulations with 
a limited action on the part of the local authorities. These last, 
the reporter prefers, as they permit a greater similarity and identity 
for their application upon a large surface of territory. 

The measures ordered by the German government seem to 
realise the object; at least for foot and mouth disease they have 
served to restrain the spread of the disease. 

They consist of the following: sequestration of suspect animals; 
publication of the bulletins declaring the existence of the disease; 
designation of the communes and farms affected by posting bills; 
sequestration of diseased and suspect animals with few exceptions; 
prohibition of exit for animals without permit, of the sale of milk 
of sick animals, or of that of farms, towns, or collective dairies; 
prohibition of removing fodder and straw, skin or manure; pro- 

ibition to strangers to enter the infected yards and to persons 
belonging to them to go into healthy stables; cleaning of clothes 
and shoes of the attendants of infected yards; interdiction of markets, 
of travelling of animals through infected communes; sequestration 
of pastures, of travelling herds; disinfection of out houses after the 
extinction of the disease; removal of all the measures 15 days after 
the recovery of the last case of the disease. 


Dr. Dammann adds to those some modifications : 


In case of the appearance of foot and mouth disease, strict 
and exact application of the permanent measures is required; but 
besides, owners of animals must make their declarations as soon as 
possible; prizes and indemnities bave not given good results. 

The official veterinarian ought to have the right to make 
frequent visits, not only after the first case is declared, .but to be 











Report of Dr. DAMMANN, Hannover. 991. 


sure, that the prescribed measures are executed; to verify the sani- 
tary condition of the stock and facilitate the delivery of certificates. 
He ought to have the right to order the necessary measures and 
oblige owners of stock to execute them, without waiting for the 
authorities to notify them. 

Besides the publication of bulletins declaring the appearance 
of the disease and the application of sanitary post bills, the vete- 
rinarian shall order at once the sequestration, not only of the farm, 
but stop completely the exit of animals from yards or pastures, 
unless those are entirely isolated. The attendants of the yards 
shall not be allowed to leave, until their clothes and shoes are 
disinfected. Mangers, hay racks etc. shall be daily cleaned and 
disinfected. Removal of fodder and straw must be prohibited during 
the entire duration of the sequestration, and no animal be permitted 
to be removed except after veterinary examination. 

Police permits shall be required for the slaughtering of the 
animals, and the sale of the meat will be submitted to veterinary 
control. The removal of skins ‘shall not be allowed until they are 
thoroughly dried. 

The sale of milk, as far as German regulations allow it, is 
restricted to that of diseased animals and does not reach the object 
in view. The author suggests it for all the milk of the infected 
farm or, what would be better, recommends the obligation to have 
the milk turned all into butter or cheese during the whole length 
of the outbreak. 


Besides the infected farms, the whole commune ought to be 
sequestrated. Should this be too disseminated or too wide, sequestrate 
the infected part and submit the surrounding ones to veterinary 
supervision, and prohibit the exit of any animal, unless after veteri- 
nary examination. 


Markets shall be closed in infected districts and surrounding 
communes, as soon as the first case is known. This measure shall 
be extended when two cases exist. 


Ruminants and swine will not be allowed to leave a farm, 
except after a sequestration of seven days and with veterinary 
authorisation. Should the disease still progress, more severe measures 
are insisted upon. 

In some cases, sequestration is not efficacious; especially when 
communes are made of little farms which are contiguous to each 
other and not well separated. Then, slaughter of the first sick 
animal may limit the disease. Sometimes it is difficult to dispose 
of sick animals, when discovered in a market or a transport, or 
again the owner cannot afford the expenses of the execution of 
the sanitary measures; in those cases the authorities ought to be 
allowed to order the slaughter with indemnity granted. 

Disinfection of stables and all objects used must be done 
immediately after recovery and under veterinary control. 





292 The prevention of foot and mouth disease. 


Declaration of extinction of the disease ought not to be made 
until fifteen days after the recovery of the last case and the removal 
of the regulations cannot be done, unless no other case has occured 
during the same length of time. 


CONCLUSIONS. 


1. The discovery of a mean of procuring immunity useful 
in practice or of any other preventive agent is the important 
factor in the struggle against foot and mouth disease, in 
presence of the great facility of its propagation, of the ordi- 
nary benignant march of the disease as well as of the 
enormous losses, that it inflicts on agriculture by itself or by 
the measures of sanitary police used against it. 

The Government of the various States must be asked to 
continue to apply funds for the scientific study of these 
questions. 

As long as this mean of protection is not discovered, 
measures of veterinary sanitary police adapted to the character 
of the disease cannot be dispensed with. Their efficacity 
depends upon their similarity and the uniformity of their 
application in the various States. 


These measures are the following: 


1* Interdiction of importation of ruminants and swine, 
of their raw products and of any object likely to transport 
the contagion and coming from the infected country. 

The interdiction must be ordered and applied in the whole 
extent of the frontier. | 

Relations of frontier must, on account of the increase of 
danger of infection and according to circumstances, be sub- 
mitted to special regulation ; frontier authorities must reciprocally 
give between them informations as to the progress of epizooties 
in their districts. 

Importation of butchery animals must not take place, if 
it is necessary, only when it is proved that animals are 
coming from districts free from disease for a month or six 
weeks and if animals are brought directly to the abattoir in 
closed trucks and immediately killed. Abattoirs receiving such 
cattle must be connected by tracts with railroads and be 
always under veterinary supervision. 


2. The permanent measures to establish, even when foot and 
mouth disease is not present, shall relate to: 

a) slaughter houses; b) transport of animals by rail or by 
boat; c) cattle markets and similar places; d) yards of 
dealers ; e) those of inns; f) ambulant herds; g) collectsve 
dairies. 











Report of Dr. DAMMANN, Hannover. 203 


AU those establishments must be submitted to official 
veterinary supervision and the contagion brought or left by 
- animals must be regularly prevented from doing harm. For 
collective dairies, will be added the prescription that, butter, 
milk and all residue of milk shall not be removed at any 
time, unless they have previously been submitted to a tempera- 
ture insuring the sure destruction of the infectious agent. 

To insure the success of the measures, slaughter houses, 
trucks, markets, yards of all kinds (trade or inns), and 
collective dairies shall be forced to conform to the exigences 
of veterinary sanitary police, in all that concerns their con- 
struction and arrangement. 


3. In case of the appearance of foot and mouth disease 
the measures to be taken, in all necessity, are: 


a) Publication of instructions upon the symptoms of the 
disease and of the prohibitive measures, 

b) Strict obligation of declaration and encouragement to make 
them, 

c) Obligation for owners to isolate immediately affected animals, 

d) Official publication of the cases of the disease and posting 
of bills indicating their locations, 

e) Obligation for official veterinarians to tabulate each case 
of disease and its extension and control at the same time 
the march of the disease. 


f) Authorisation to official veterinarians to order at once all 
urgent measures, 


g) Order to always sequestrate not only animals within the 
farms but those in yards and pastures, 

h) Obligation of daily washing of mangers and disinfecting 
of mangers and floors during the entire duration of the 
disease, 

i) Prohibition for all outside persons to enter infected farms 
or pastures and obligation to prevent specially the entrance 
to yards of any one not employed in it, and not to let 
any one come out, unless their clothes or shoes have been 
cleaned or unless they have been changed, 


k) Interdiction to remove, during the entire sequestration, 
fodder, straw, manure, not completely dry skins of di*eased 
animals; and restriction of the authorisation to move 
animals” for the butcher, to work, or pasture ruminants 
pur wine, except when there would be no danger of propa- 


l) Vioeolite prohibition, as much as possible, to take milk out 
of infected farms; and at the most its removal might be 
allowed after cooking, 





294 The prevention of foot and mouth disease 


m) Put in observation the commune or part of it, or of a 
group of them (infected district). This could be announced 
at the same time as the sequestration of the infected farm 
and should contain the prohibition to hold markets and the 
restriction to the removal of ruminants and swine, 


n) Obligation to extend, after the second case of the disease 
in an infected district, the interdiction of markets upon 
as large a surface of ground as possible (threatened district) 
and to add to that the restriction of exit of animals from 
trade yards, 


0) Order in case of extensive propagation of foot and mouth 
disease, to sequestrate surroundings, arrest in the whole 
infected districts the exit and travelling of ruminants and 
swine, that of fodder, straw, manure and other objects 
likely to transport the contagion, 

p) The right for administrative authority to order in some 
cases the slaughter with indemnity of diseased or suspect 
animals, 


q) Careful disinfection of places occupied by diseased animals 
as well as that of all objects which may have been used 
for them, after verification of the recovery, 


r) Removal of the measures, at the earliest fifteen days after 
the recovery of the last case of the disease. 





295 


Rapport de M. le Dr FURTUNA 


Chef du service vétérinaire civil à Bucarest. 


À fièvre aphteuse est une maladie contagieuse qui fait 
partie du groupe des maladies exanthématiques; elle se 
transmet facilement aux bœufs, aux porcs; plus difficile- 
ment aux chevaux, aux brebis, chèvres, chiens et chats. 
Les souris, les cobayes, les lapins, les pigeons, les poules 
et les canards en sont exempts. 

La maladie se transmet aussi à l’homme. 

L’infection se produit d'animal à animal par le contact direct, 
par l'intermédiaire d’autres animaux réfractaires, par les restes de 
fourrages laissés dans les mangeoires et rateliers, par les litières et 
les fumiers des étables, etc. Il se peut que le germe de la maladie 
ait une prédilection pour certaines régions, comme, par exemple, les 
muqueuses buccale et nasale, la région de la mamelle, etc., d’où il 
passe ensuite dans le sang et se généralise en produisant la fièvre 
et des éruptions en divers endroits. 

Aucune maladie ne parait avoir une force d'expansion, de 
contagion, aussi” grande que la fièvre aphteuse, surtout lorsque 
l'endroit, où elle fait sa première apparition, est relié avec beaucoup 
de chemins de communication, et lorsque les mesures de police 
vétérinaires n’ont pu être prises, dès le début, avec toute la rigueur 
nécessaire. 

La gravité de cette maladie est en Roumanie moins sérieuse 
par ses conséquences pathologiques que par les pertes économiques 
qui résultent de lapplication des mesures de police vétérinaire. 
Dans l’Europe occidentale les pertes sont également grandes, celles 
produites par l’excessive gravité de la maladie et celles produites 
par les conséquences économiques qui découlent de l'application 
des mesures citées. 

Ce fait a décidé beaucoup d’auteurs à s'occuper de la recherche 
de la nature du virus spécifique, pour qu’ensuite, l’ayant connu, 
ils puissent prendre les mesures pour l'extinction de l’épizootie. 

Les auteurs plus anciens n'étaient pas d’accord sur la contagion 
de la maladie; le premier qui semble avoir insisté davantage pour 
accentuer ce caractère de la maladie, a été Favre, de Génève; il a 
prouvé par des faits ce qu’il avait soutenu. 





296 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


Buniva a le premier utilisé l’inoculation avec du virus 
aphteux pour faire disparaître plus vite l’épizootie dans une localité 
infectée. 


Les premières expériences microbiologiques dans le domaine 
de cette maladie ont été faites en 1865 par Hadinger‘) qui 
communiqua au II® Congrès vétérinaire international, tenu à Vienne, 
qu'il avait trouvé dans le contenu des vésicules buccales et mammales 
un champignon, ressemblant à l’otdium albicans qui produit le muguet. 


Cette même constatation est faite plus tard par Flemming?) 
et Spinola*). Bender*) a trouvé, outre les spores du champignon 
Tilletia aphtogenes, des microbes qui se sont développés dans du 
lait en forme de streptocoques. Zürn®) constate la même chose que 
Hadinger. Kitt®) et Rivolta”) trouvent des microbes et des cham- 
pignons. 

Nosotti®) est le premier à employer les moyens bactériologiques 
pour la culture des microbes; il trouve un microbe rond, pouvant 
être coloré aux couleurs d’aniline, cultivable, et qui a produit la 
maladie aux bœufs qui en avaient été inoculés. Klein?) a trouvé des 
diplo- et des streptocoques dans les pustules d’un bélier, qui n'ont 
pas produit la maladie, étant inoculé sous la peau; mais il a 
réussi à la déterminer par ingestion. Kurth‘) a découvert un 
streptocoque qu'il a nommé streptococcus involutus ; il n’a pas produit 
la maladie en l’employant, mais il croit qu’il y a rapport entre ce 
microbe et la maladie. Schottelius 1) a décrit des streptocoques 
mobiles, mais il n’a pas réussi à produire la maladie. Behla *) a 
montré des corpuscules amiboïdes dans le sang et dans les 
muqueuses des animaux malades, cependant il n'a pas pu prouver 
par des expériences que ces corpuscules ont un rôle génésique 
dans la fièvre aphteuse. Piana et Fiorentini‘?) ont découvert des 
amibes dans les cas de fièvre aphteuse, mais ils n'ont pu ni les 
cultiver, ni leur faire produire la maladie. 


Outre les auteurs cités plus haut, il y en a encore beaucoup 
qui ont annoncé les recherches qu'ils ont faites; parmi ceux-ci, à 
mon avis, ceux qui présentent des travaux de plus grande impor- 
tance, sont les suivants: 


1) Amtlicher Bericht des II. Internationalen Kongresses der Tierärzte 
zu Wien 1865. 
2) The veterinarian 1869. 
3) Annalen des Landwirtschaftlichen Wochenblattes, 1870. 
*) Hallier’s Zeitschrift für Parasitenkunde, 1869—1870. 
5) Die pflanzlichen Parasiten, 1879. 
6) Österreichische Monatsschrift für Tierärzte von Koch, 1883. 
7) Bollet. del Comizio agr. di Pavia, 1888. 
Clinica veterinaria, 1885. 
9) 15th Report of the local Governement Board, 1885. 
10) Mitteilungen aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt, VIII. 
11) Centr. f. Bact., Bd. XI. 
12) Centr. f. Bact., Bd. XIII und Berl. Tierärztl. Wochenschrift, 1896. 
19) Centr. f. Bact., Bd. XIX. 





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Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 297 


Siegel!) a trouvé un microbe dans les épidémies de stomatite 
grave avec infection hémorrhagique, observé surtout chez les 
enfants, épidémies qui coïncidaient avec une épizootie de fièvre 
aphteuse. I] a trouvé le même microbe dans les organes de 
personnes mortes de stomatite avec infection hémorrhagique et 
dans les organes intérieurs de deux vaches mortes de fièvre aphteuse. 
Son microbe a une longueur de 0,5 à 0,7 u, parfois avec filaments; 
il se colore presque seulement aux deux pôles; il se décolore avec 
Gram; il n’a pas de spores, il pousse bien dans les substances 
de culture. Ii ne liquefie pas la gélatine, il n'est pas pathogène 
pour le lapin, le cobaye, la souris, le chien et le chat. 

Krusse, dans le compte rendu sur les recherches de Siegel, 
dans le traité de Flugge?, montre, qu'ayant cultivé les cultures 
reçues de Siegel, il a obtenu un microbe ayant d'autres caractères 
que ceux décrits par Siegel. Le microbe trouvé par Siegel ressemble 
beaucoup au coli commun, il n’est pas immobile, il est pathogène 
pour la souris et donne sur la pomme-de-terre une coloration 
d'un rouge jaunâtre. | 

Le prof. V. Babés*) dit qu'il est possible, que Siegel ait cultivé 
plusieurs microbes à la fois, présentant certaines analogies entre eux, 
les uns mobiles, les autres immobiles, les uns inoffensifs aux souris, 
les autres pathogènes. Les communications de Siegel peuvent être 
discutées aussi à d’autres points de vue, ce qui fait que la valeur 
de ses publications peut être mise en doute. 

Ce qui ressort du travail de Siegel, dit M. Babes, se résume 
dans les points suivants: 

1° Siegel a trouvé, dans une épidémie avec les caractères 
d'une septicémie hémorrhagique avec stomatite, un microbe ovoide, 
immobile et qui a produit une maladie fébrile, hémorrhagique, 
éruptive et mortelle pour les veaux, les pourceaux, les pigeons, ainsi 
que dans un seul cas pour une vache. 

29 Siegel a envoyé à Krusse une prétendue culture de son 
microbe, où celui-ci trouve un bacille mobile, présentant presque 
tous les caractères du coli commun, et qui ne correspond pas du 
tout à la description et aux photogrammes du mémoire de Siegel. 
Tandis que Siegel prétend que le microbe n'est pas pathogène pour 
les animaux du laboratoire, Krusse le trouve pathogène pour la 
souris blanche. 

3° Il est certain que Siegel n'a pas travaillé avec un seul 
microbe, mais bien avec des microbes de différentes espèces. Il 
n'a pas prouvé du tout l'identité de la maladie humaine avec la 
fièvre aphteuse épizootique. On peut se poser la question, si les 
microbes, trouvés dans les organes humains et ceux trouvés dans 
le seul animal mort à la suite de la maladie naturelle, n'ont pas 


1) Deutsche medizinische Wochenschrift, 1891 und 1894. 
2) Die Microorganismen, 1 
9 Analele Academici Romane, 1897. 


298 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


été, au moins en partie, des variétés de bacilles de putréfaction et 
surtout de coli commun. 

49 Tl est hors de doute que Siegel a isolé dans la maladie de 
l’homme un microbe de la septicémie hémorrhagique qui, lui aussi, 
pourrait entrer dans le groupe du cols commun. Le prof. V. Babes 
a trouvé l'existence d’un groupe entier de microbes producteurs de 
la septicémie hémorrhagique qui ressemblent aux microbes de la 
putréfaction et qui représentent des variétés artificielles ou transitoires 
de ces derniers microbes. 

Siegel même‘), dans son dernier travail, par lequel il revient 
sur les bactéries trouvées dans les aphtes épizootiques, semble 
parler de microbes différents, sans les décrire toutefois. 

Ces dernières années, la fièvre aphteuse était très répandue 
en Roumanie, ce qui a causé de grandes pertes économiques par 
suite des difficultés créées à l’agriculture par la fermeture des 
marchés aux bestiaux, et par l'interdiction des travaux des bêtes 
de somme et des transports agricoles dans les communes infectées. 

La maladie ne produit presque pas de mortalité en Roumanie, 
si ce n’est qu’exceptionnellement, et alors elle se porte sur les veaux. 

Dès l’année 1890, C. Starcovici, assistant à cette époque à 
l'Institut de bactériologie, dont la direction a été confiée au savant 
professeur V. Babès, a fait une série de cultures du contenu 
aphteux, trouvant des bacilles qui ont été examinés sommairement. 

A partir de 1896, Starcovici a recommencé ses recherches. 
Par une note du 28 février 1897, je portais à la connaisance de la 
Société centrale de médecine vétérinaire de Paris?) ce qui suit: 

„A la suite d’innombrables recherches, M. l'inspecteur vétérinaire 
C. Starcovici a réussi à découvrir le microbe de la fièvre aphteuse, 
et il a fait des expériences sur des animaux, expériences qui ont 
été couronnées de succés. 

J'ai assisté à ces expériences qui ont été faites dans la 
commune de Chigdeni, district de R. Sarat, sur la terre de M. 
Al. Marghiloman; il y a quelques jours, M Starcovici a répété ces 
essais à l'Ecole de médecine vétérinaire de Bucarest, en présence 
et sous le contrôle des maîtres de cette école. Le bacille Sfarcorici 
a produit sur les veaux et sur les bœufs la fièvre aphteuse classique ; 
il n'y a donc plus de doute à cet égard." 

„M. Starcovict a terminé l'étude morphologique de cette bactérie, 
et il ne lui reste qu'à compléter ses études au point de vue anatomo- 
pathologique. Jusqu’alors, cependant, vu l'importance de la de- 
couverte, qu’il me soit permis de communiquer aux collègues de 
la Société centrale vétérinaire, quelques-uns des caractères de ce 
bacille.“ 

„I a l’aspect et à peu-près les dimensions de celui de la fièvre 
typhoide de l’homme: il est doué de la propriété de se mouvoir, 


1) Bussenius & Siegel. Deutsche mediz. Wochenschrift Nr. 5 et 6, 1897. 
2) Bull. de la Société centr. de med. vét., 1897. 





Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 299 


et, par un procédé special de coloration, on remarque qu'il est 
pourvu de cils ondulatoires très grands. Il se cultive dans tous 
les milieux de laboratoire. Dans les stries sur la gélatine, dans la 
profondeur, les colonies prennent l'aspect brunâtre. Le bacille 
Starcovici se colore à l’aide de toutes les couleurs qu’on emploie 
généralement dans les laboratoires. Les cultures fraîches ne se 
décolorent pas par le Gram. En injections sous-cutanées chez les 
cobayes, lapins, etc., il produit la mort entre vingt-quatre heures 
et quatre jours. La virulence de ce baille, dans n'importe quelle 
culture, se conserve jusqu’à six mois.“ Ä 

„Chez les bovides, la maladie se produit par n'importe quel 
procede d’inoculation. Les dimensions du bacille, dans les cultures 
récentes et même dans les cultures du sang des animaux malades, 
sont de 0,07 u; après le passage réitéré sur les animaux de labo- 
ratoire, le bacille s’amincit et n’a plus qu'une dimension de 0,03 u.“ 

„Les cultures, laissées à la temperature de 45° C, pendant un 
quart d'heure, restent pathogènes, tandis que, à 48° C., elles ne 
résistent plus après ce temps.“ 

„UA est à remarquer qu'on ne trouve pas toujours ce baclile 
dans la salive et dans les vésicules des bovides atteints de fièvre 
aphteuse. On le trouve dans le sang, dans le foie et dans la rate.“ 


M. Starcovici a essayé des atténuations du bacille, afin de 
produire un vaccin.“ 


Le professeur Nocard‘), en discutant cette note, dit que la 
fièvre aphteuse a des conséquences économiques tellement redoutables 
que nous devons accepter, en hâte, tous les essais faits dans le but 
de déterminer l’agent spécifique de la maladie. 


Mais, le fait que la serosité puisée purement dans une vésicule 
aphteuse donne, après ensemencement sur un milieu approprié, une 
culture pure d’un microbe special, n'implique pas que ce microbe 
soit Pagent spécifique de la maladie; il est possible que se microbe 
provienne de l’un des culs-de-sac glandulaires qui partout pé- 
netrent dans l'épaisseur de la peau, et qu'il ne joue aucun role 
dans la virulence aphteuse. J'ai déjà signalé des faits de ce genre 
en ce qui concerne la clavelée. C'est ce qui explique, comment 
tous les microbes, signalés jusqu'ici comme spécifiques de la fièvre 
aphteuse, ont perdu toute leur virulence, quand, par les cultures 
successives, ils ont été complètement isolés de la lymphe virulente, 
dans laquelle ils s'étaient primitivement développés. 


D est dit dans la note de M. Furtuna, continue M. Nocard, 
que les injections sous-cutanées tuent les lapins et les cobayes en 
1 à 4 jours; or, quiconque a expérimenté sur le virus aphteux, 
sait que ces animaux ne sont, en aucune façon, incommodés par 
l'injection sous-cutanée ou intra-peritonéale d’une grande quantité 
de sérosité aphteuse (jusqu'à 2 ccm.) 


N) Bulletin de la Société centrale de médecine vétérinaire Nr. 4, 1897. 


300 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


De même, le fait que les cultures du bacille Starcoviei conser- 
vent leur virulence jusqu'à six mois, est en opposition avec ce que 
Von sait de la fragilité du virus aphteux. De même encore, la 
présence du bacille spécifique dans le sang, le foie et la rate de 
sujets aphteux, ne concorde guère avec la notion bien établie que 
le sang et les divers parenchymes des bovidés, abattus au cours de 
la maladie, ne donnent jamais de cultures. 


M. Chauveau a.fait les mêmes réserves. 


D'après les vérifications faites plus tard par le prof. Babes, 
les microbes, isolés par Starcovici, sont de deux genres; l’un ressemble 
au coli commun et entre indubitablement dans le groupe de ce 
microbe, il pourrait ätre identifie au coli, s’il ne se comportait pas 
d'une manière particulière avec les bovides; l’autre microbe se 
présente au microscope comme un bätonnet ressemblant à celui de 
la fièvre typhoide. Coloré d'après le système Bunge, il présente 
une capsule mince et beaucoup de longs cils. 


Au cours des recherches faites sur les bacilles isolés par 
Starcovici, le prof. Babes et Proca !) ont constaté qu'un des lapins, 
inoculés par Starcovici avec le bacille fin, présente une éruption de 
vésicules, ayant un contenu déjà purulent sur la lèvre et la gencive 
inférieure, aux commissures, aux paupières, aux mamelles, autour 
de l'anus et quelques-unes disséminées sur les téguments dorsaux 
et abdominaux. 


En examinant la culture, vieille de trois mois, dont avait été 
inoculé le lapin, on a trouvé quelques coques sans valeur patho- 
logique. Par un procédé différent et nommément par le méthylène 
acide de Fränkel comme mordant, et la fuchsine Ziehl comme 
colorant, Proca a réussi à mettre en évidence des formations 
rhombiques ou lancéolées qui ne pouvaient plus être distinguées 
dans les préparations colorées par les procédés habituels. 


M. Babès a constaté que ces formations ont un diamètre de 
6 à 8u de longueur et de 3 à 4u de largeur, se présentant sous 
la forme de closteridies, c’est-à-dire avec une spore luisante, entourée 
d'une capsule lancéolée ou sous forme de citron. 


MM. Babès et Proca ont fait des cultures et des inoculations 
avec le contenu des vésicules du lapin malade, mais il n'ont pu ni 
reproduire la maladie, ni obtenir les formes curieuses décrites plus 
haut. Cependant ils l'ont trouvé dans Ja salive d'un bœuf et d’un 
veau, toujours en symbiose avec un bacille fluorescent. Ce micro- 
organisme ressemble en forme microscopique, selon M. Babes, à celui 
décrit par lui sous le nom de escobacterium luteum, les cultures, 
par contre, ressemblent à celles du microbe leuconostoque, car, tout 
comme Jui, il pousse sur des substances saccharinées. Certains 
caractères le rapprochent aussi de l’ascococcus de Billroth. 


1) Annales de l’Academie roumaine. Tome XIX, 1897. 














Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 301 


En faisant une préparation sur la lamelle d’une culture, 
fraiche de 24 heures, de ces deux microbes, nous remarquons, dit 
M. Babès, en dehors du bacille fluorescent qui forme des bâtonnets 
minces de 0,44 de grosseur, souvent parallèles, peu éloignés, im- 
mobiles, certaines formations oblongues, tuyaux ou capsules longues, 
droites ou ondulées, de 3 à 4u de grosseur. Au milieu de ces capsules 
se trouvent des chaînes de bâtonnets courts, arrondis et un peu 
plus colorés aux extrémités, d’une grosseur de 0,6 à 0,8 u, c’est-a- 
dire, à-peu-près de la grosseur double du bacille fluorescent. Ces 
bätonnets se trouvent aussi isolés, mais toujours recouverts de 
leurs grosses capsules. 

Dans les préparations de 48 heures, les tuyaux ont à leur 
intérieur des formations réfringentes. La division des gaines se 
produit simultanément par le gonflement et la séparation en mor- 
ceaux ovoides ou lancéolés avec des spores à l’intérieur. Dans les 
préparations plus anciennes, l'aspect du champignon change 
beaucoup. 

Ce microbe produit, selon M. Babès, des vésicules à différents 
animaux; inoculé à l'oreille d’un lièvre, il fait paraître après cing 
jours une fièvre passagère et détermine sur le point d’inoculation 
une série de vésicules qui s’étendent. Toujours ainsi, il a pu 
produire des vésicules sur les gencives des veaux et sur le groin 
des porcs. M. Babes est d’avis que ce champignon peut être con- 
sidéré comme la cause de la fièvre aphteuse; bien qu'il fasse 
certaines réserves, il se propose de continuer l'étude de son rôle 
dans la production de la maladie. | 

Sur le bacille de M. Starcovici nous avons aussi les appré- 
ciations faites par M. le prof. Leclainche et les expériences de M. 
le prof. Degive, auquel nous avons envoyé de ces cultures; nous 
avons aussi les recherches ultérieures faites dans le pays; par 
conséquent, nous devons admettre qu'au moins en partie, les 
animaux tombés malades n'ont pas contracté la maladie par in- 
oculation, mais bien par infection naturelle; quant au reste des 
animaux auxquels on a donné la maladie d’une manière expéri- 
mentale, il est à supposer que dans les cultures des bacilles connus, 
se trouvaient aussi des microbes inaperçus, et dont Löffler nous a 
décrit le volume infinitésimal. 

Le champignon découvert par MM. Babès et Proca ne peut 
pas non plus être considéré comme agent infectieux spécial de la 
fièvre aphteuse; les auteurs n’insistent même pas beaucoup en 
ce sens. 

Nous arrivons aux travaux faits par MM. les prof. Löffler, ) 
Frosch et Uhlenbluth, en collaboration avec plusieurs vétérinaires, 
sur l’étiologie et la prophylaxie de la fièvre aphteuse, travaux qui 
semblent tout-à-fait sérieux et, si nous ne savons pas encore, s'ils 
ont réussi pleinement à résoudre la prophylaxie de cette maladie, 


1) Deutsche med. Wochenschrift 5, 6 et 48 de 1898. 





302 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


toutefois, ils ont réussi à acheminer la bactériologie vers un monde 
de notions nouvelles sur les virus. 

Les auteurs ont fait toutes les recherches imaginables que la 
bactériologie moderne a pu découvrir jusqu'à ce jour, cependant, 
ils n’ont pas pu réussir à obtenir un agent pathogène spécifique 
quelconque de la maiadie. 

Dans le sens actuel de la bactériologie, on a constaté que la 
lymphe des vesicules de un ou deux jours et le sang des animaux 
malades de fièvre aphteuse sont complètement stériles, ils ne 
donnent pas de cultures visibles. 

Les bactéries trouvées par tant d'auteurs sont venues du dehors. 

La lymphe de 1 à 2 jours, par contre, est la plus infectante ; 
c'est seulement à la longue qu'elle devient inactive. Conservée dans 
des tubes capillaires à l'obscurité et à une basse température, elle 
a été virulente même après 12 jours. Elle produit la maladie dans 
les quantités infinitésimales. 

Mélangée à la glycérine à proportion de 1 à 4, et à l’eau par 
parties égales, elle garde sa virulence pendant plusieurs mois. 

Le virus des vésicules devient inactif par dessiccation au bout 
de 24 heures sur du bois, de la pierre, de la flanelle, à la 
température de 22°C, et à la lumière diffuse du jour; à la tempé- 
rature de 37° dans l'intervalle de 12 à 24 heures; à 50° en 15 
minutes; à 70° en 10 minutes; à 100° immédiatement ; par l'acide 
phénique à 2°/,, par le formol à 2°/,, par la soude à 3°/,, par l’acide 
chlorhydrique à 1°/,; par l’eau de chaux la virulence s'éteint après 
une heure. 

A la dose de 1/,, à ‘/,, la lymphe passée par la bougie 
Chamberland produit la maladie. Donc, les agents pathogènes 
sont tellement infimes qu'ils peuvent passer par les pores d’un 
pareil filtre. ls sont arrêtés, par contre, dans les filtres de 
Kitassato par les pores fins de ce filtre supérieur. 

Le virus filtré a été reproduit par le corps des animaux in- 
fectés, car, par ceux-ci, d’autres animaux ont pu être infectés à 
différentes reprises; donc c'est un microorganisme qui se reproduit 
et non pas un toxine qui a pu passer par les pores du filtre 
Chamberland. | 

La commission a tâché d’établir, sans y réussir, une échelle 
sûre pour mesurer la virulence de la lymphe à l'aide des doses 
mortelles sur les petits animaux. 

La salive des animaux malades semble être en rapport de 
virulence avec la lymphe des vésicules, Le sang est virulent de 
12 à 24 heures après l'infection; passé ce délai, il ne l’est plus. 

La commission a déterminé la maladie en introduisant du 
virus dans l'estomac à l’aide de capsules pour éviter le contact du 
virus avec la muqueuse buccale. L’ingestion de viande, rate, foie, 
contenu intestinal, n’a pas pu produire la maladie, tandis que les 
mêmes organes, pris d'animaux malades, après les avoir. enduits de 
salive, ont produit la fièvre aphteuse. Le lait mélangé de virus n'a 








Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 303 


produit la maladie que lorsque l’on l’a fait passer sur la muqueuse 
buccale lesee. 

Par voie veineuse et intrapéritonéale, la maladie se produit 
avec certitude ; il en est ainsi avec les injections dans les muscles, 
et quand la muqueuse buccale est frottée avec un papier rugueux, 
ou si elle est lésée avec un couteau. L'infection est moins sûre 
par la friction de la bouche avec du foin ou de la paille pleins 
de salive. 

La marche de la maladie chez les animaux inocules est à- 
peu-près la suivante: entre 24 et 48 heures paraît la forte fièvre 
(même 41°), l’animal est triste, ne mange pas, le poil est hérissé; 
la température baisse après 6 à 8 jours. Certains animaux boitent, 
se tiennent couchés ; la peau est enflée, chaude et douloureuse aux 
talons et aux couronnes. Les vésicules apparaissent dans les 24 
à 48 heures sur la muqueuse buccale, chez les vaches aussi aux 
mamelles ; aux pieds après 72 heures. Dans certains cas, 2 à 10 
jours se passent avant l’éruption. 

La lymphe cueillie dans des vésicules récentes est très infectante 
et se conserve bien, tandis que la vieille lymphe a une virulence 
faible, probablement à cause du mélange avec des bactéries 
étrangères. 

ll était important pour la police sanitaire vétérinaire de 
pouvoir connaître avec précision la résistance du virus contre la dessi- 
cation; mais les résultats des recherches faites par la commission 
ne correspondent pas à ceux que l'on connait dans la pratique, 
où il est acquis que le virus a pu rester actif encore de longs mois 
après l'extinction d’une épizootie de fièvre aphteuse. Certainement, 
daus les circonstances pratiques, le desséchement complet, que peat 
réaliser l'expérience, ne se produit pas. 11 suffit toutefois que nous 
sachions que le virus ne résiste pas au desséchement, et qu'il ne 
semble pas avoir les formes durables, sporulées, pour songer aux 
avantages pratiques que nous pouvons en tirer. 

On n'a pas pu trouver de virus dans les excréments et dans 
l'urine, mais, par la pratique, nous savons, combien sont infectants 
les déjections des animaux malades et le fourrage qui en a été souille; 
cette infection doit être due au virus de la lymphe des vésicules qui 
crèvent et laissent écouler ensuite leur contenu avec la salive. 

Le probleme de l’immunite contre la fièvre aphteuse a pré- 
occupé tout autant M. Löffler que les autres membres de la 
commission, et les résultats ont été, à ce que l'on nous dit, des 
plus heureux. 

Toutefois, tous nos confrères qui ont eu l’occasion de voir et de 
combattre de grandes epizooties de fièvre aphteuse, savent, d’une 
manière précise, que cette affection ne confère pas l'immunité pour 
longtemps et qu’elle récidive, dans le courant de l’année, même 
trois fois, sur le même animal. 

Ce qui plus est, moi, aussi bien que mes collègues vétérinaires 
roumains, nous avons constaté la récidive non seuleinent sur des 


804 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


animaux qui ont présenté des formes légères de cas d'infection, 
mais même sur des animaux qui avaient souffert de la fièvre 
aphteuse à formes graves, alarmantes, 

Pareillement, il a été constaté, chez nous, par presque tous 
les médecins vétérinaires des départements que la maladie ne 
confère pas l’immunité, même pas aux veaux nés des vaches qui 
ont souffert de la maladie durant la gestation. 

Par conséquent. nous croyons que l’immunite contre la fièvre 
aphteuse ne peut pas être conférée par la contagion naturelle; et 
pour les quelques cas de résistance à l'infection qu’observent par- 
fois les médecins vétérinaires, nous pensons, ou qu'ils ne sont 
qu’apparents et que les animaux subissent la maladie sans mani- 
festation, ou qu’il y a là des résistances individuelles naturelles 
comme aussi contre n’importe quelle autre infection. 

Il est à espérer, peut-être que, par voie expérimentale de 
laboratoire, on obtienne ‘un sérum qui donne l’immunit& complete 
contre cette maladie. 

La commission a fait une série nombreuse de recherches, elle 
s'est arrêtée au procédé suivant: on fait des injections répétées 
avec de grandes quantités de lymphe sur le cheval et la chèvre; 
le sérum de ces animaux est mélé à la lymphe, filtrée depuis 
plusieurs mois, et laquelle, par conséquent, a perdu sa virulence. 

Ce mélange, ou seulement la lymphe filtrée depuis longtemps, 
produisent, dit-on, l'immunité à tous les animaux sans le moindre 
symptôme de maladie. 

Aujourd’hui la fabrique Hôchst prépare un vaccin nommé 
séraphtine, sur les indications de M. le prof. Löffler. 

Mais voici ce qu’écrit M. Gratia!) en résumant différentes 
publications allemandes sur les résultats obtenus avec ce vaccin: 

«D'après les dernières publications allemandes, la séraphtine 
employée pour la vaccination antiaphteuse, n'aurait pas répondu 
aux espérances des praticiens. Non seulement, cet agent se serait 
montré inefficace, mais il aurait donné lieu à différents accidents, 
entre autres au développement de la maladie qu'il était appelé a 
combattre. 

Dans un rapport officiel ?) sur les inoculations préventives 
pratiquées dans la Basse-Autriche sous le contrôle du professeur 
Schindelka de Vienne, assisté des vétérinaires Greiner et Griest, 
il est dit que la séraphtine de la maison Meister, Lucius et Bruning 
de Höchst a été employée comme suit: Sur 219 bêtes, 20 ont été 
vaccinées le 8 décembre, 59 le 14 décembre, et 41 le 17 décembre; 
les autres ont servi de témoins; et à la date du 3 janvier 1899, 120 
bêtes avaient contracté la stomatite aphteuse, et parmi elles: 8 des 
inoculées du 8 décembre, 68 des inoculées des 14 et 17 décembre, 
et 44 des non inoculées. 


1) Annales de médecine vétérinaire, février 1899. 
2) Tierärztl. Centr.-BL 2, 1899. 











Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 305 


La maladie a revêtu une forme assez grave, avec exanthème 
étendu et complications intestinales qui ont même justifié l'abattage 
de quatre sujets. Aucune différence n’a été constatée entre l’évo- 
lution de la stomatite aphteuse chez les bêtes inoculées et chez 
celles qui ne l’avaient pas ete. 

D’autre part, M. Flatten'!) vétérinaire à Cologne, expose, de 
la manière suivante, les résultats de ses propres essais de vacci- 
nation antiaphteuse, faits sur 320 bêtes divisées en plusieurs lots. 
D'après les mécomptes donnés par la séraphtine, cette substance. 
ne serait pas un vaccin irréprochable et toujours efficace. Les 
vaccinations seraient dangereuses à un double point de vue; elles 
peuvent transmettre la maladie et, en second lieu, elles donnent 
une fausse sécurité aux propriétaires. L'auteur se demande même, 
s'il n'y aurait pas lieu d'interdire l'emploi de la séraphtine dans 
les milieux non encore infectés. 

Toujours est-il que des bêtes inoculées depuis cinq semaines 
n'étaient pas immunisées. La maladie a paru cependant évoluer 
plus rapidement et d’une façon plus bénigne dans les fermes, où 
la vaccination avait été employée. Reste à voir, dit l’auteur, si la 
séraphtine a été pour quelque chose dans ce résultat. 


A la date du 13 décembre, M. Schrader de Helmstedt?) in- 
ocula chez un marchand 19 bêtes dont 10 furent vendues le len- 
demain à un fermier. Ces bêtes furent reconnues saines après 
10 jours d'observation chez leur nouveau propriétaire. Néanmoins 
la maladie se déclara dans lexploitation plusieurs jours plus tard, 
et elle fut constatée par le vétérinaire le 31 décembre. La stomatite 
aphteuse n'avait donc pas été évitée par la vaccination; elle n'avait 
pas non plus été atténuée dans ses manifestations. 


D'après la rédaction de la „Berlin. tierärztl. Wochenschrift“, 
divers renseignements, recueillis aux meilleures sources, confirmeraient 
ces resultats fächeux, et la seraphtine actuellement fabriquee aurait 
fait un fiasco complet. En plusieurs endroits, des bêtes vaccinées 
depuis plus de trois semaines auraient contracté la maladie sous 
une forme souvent même grave. 


Dans la banlieue de Francfort, la séraphtine semblé même 
avoir occasionne l’eclosion de l'épizootie, au point que le président 
du gouvernement de Wiesbaden s'est vu obligé d’en interdire la 
vente et d’ordonner le retrait de celle qui avait déjà été livrée. 


M. Schmidt, vétérinaire à Nidda, constate qu’à l'enthousiasme 
des premiers temps pour la seraphtine, a succédé une opposition 
énergique, bien justifiée d'ailleurs par “les déceptions qu’elle a 
causée depuis son introduction sur le terrain pratique. 


Pour sa part, l’auteur signale l’éclosion de la maladie dans 
quatre des huit exploitations, où il a employé la vaccination. La 





') Berl. Tierarztl. Wochenschrift Nr. 2, 1899. 
?) Berl. Tierarztl. Wochenschrift Nr. 2, 1899. 


20 


306 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


stomatite a fait son apparition 8, 10, 12 et 30 jours après l'emploi 
de l’agent antiaphteux. 

Dans une ferme notamment, 72 vaches qui avaient été ino- 
culées le premier décembre, devinrent malades le premier janvier. 
Huit bœufs inoculés à la même date, mais tenus dans une étable 
isolée, étaient encore en bonne santé le 7 janvier. 


Dans les exploitations dont parle M. Schmidt, la maladie n’a 
pas été aussi bénigne que dans celle dont il est question dans la 
relation de M. Flatten. Trois bêtes notamment succombèrent à la 
forme apoplectique de la stomatite. 


Dans quatre exploitations fortement menacées de contagion, 
la maladie ne s’est pas déclarée après l'emploi de la séraphtine. 


Il est également digne de remarquer que dans une de ces 
fermes, où l’inoculation du bétail avait eu lieu le 25 novembre, la 
maladie se déclara quelques jours plus tard parmi les porcs, sans 
se propager aux bovins qui cependant n'avaient pas été protégés 
par d’autres mesures spéciales. 

Pour terminer la serie des observations publiées jusqu'à ce 
jour, nous résumerons un article de M. Jonen de Lommersum !). 
Avant d'appliquer la méthode de Löffler et Frosch à tous les ani- 
maux d'une grande exploitation, ce praticien l’avait d’abord essayée 
sur deux jeunes bœufs qui furent ensuite placés dans une étable 
infectée. L'épreuve ayant donné un résultat favorable, l’inoculation 
fut faite sur tout le bétail qui, cinq semaines plus tard, était tou- 
jours bien portant. M. Jonen obtint le meilleur succès dans une 
autre ferme de grande importance et dans quelques étables ne 
renfermant qu’une seule bête, et ce, en plein milieu épizootique. 
Mais d’un autre côté, il éprouva des mécomptes: 


1° Sur un lot de 63 bêtes vaccinées le 8 et le 4 décembre, 
la maladie fut constatée 7 jours plus tard. 


29 Sur un autre lot de 22 bêtes, de la même commune que 
le lot précédant, la stomatite apparut 5 à 6 jours après la vacci- 
nation. 


39 43 animaux, inoculés le 9 décembre, furent atteints le 27 
du même mois. 


POLICE SANITAIRE. 


Des faits, énumérés jusqu’à présent, il ressort que, pour pré- 
venir et combattre cette épizootie, ne pouvant encore rien attendre 
de la bactériologie, ne pouvant avoir encore un sérum immunisateur, 
capable d’affranchir l’économie rurale de l'entière série des mesures 
sévères, requises par la loi de police vétérinaire, nous sommes 
obligés de nous en tenir à ses prescriptions édictées contre 


1) Berl. Tierärztl. Wochenschrift Nr. 3, 1899. 











Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 307 


eette épizootie, et qui doivent avoir pour but, d’abord de prévenir 
l'importation de la maladie et, si elle s’est introduite dans le pays, 
de limiter son extension au périmètre le plus restreint possible, et 
de l'éteindre dans la localité infectée par les moyens les plus sévères. 


Mesures à prendre à la frontière pour prévenir l'introduction de la 
fièvre aphteuse dans le pays. 


Dans la législation de presque tous les Etats européens se 
trouvent des dispositions qui donnent aux gouvernements respectifs 
le droit d'interdire l'importation d'animaux, susceptibles de com- 
muniquer une maladie épizootique quelconque, et de prescrire, 
d'accord avec les commissions techniques compétentes, les mesures 
qu'ils croiront nécessaires pour combattre la maladie. 

En Roumanie, la loi sur la police sanitaire vétérinaire du 
27 mai 1882, sous le chapitre des mesures à prendre pour prévenir 
l'invasion des maladies contagieuses dans le pays, prescrit les me- 
sures suivantes : 

Art. 2. — Il est défendu d'introduire dans le pays des ani- 
maux, quels qu'ils soient, sujets aux maladies contagieuses, sans 
la présentation à la frontière d'un certificat en règle de provenance 
et de santé, délivré par un vétérinaire et visé par les autorités 
administratives compétentes. 

Art. 3. — Les préfets des districts, les autorités de la fron- 
tiere, à la suite des informations directes ou indirectes qu'ils auront 
prises, tiendront le Ministère de l’intérieur au courant de l'état de 
santé des animaux dans les Etats voisins. 

Art. 4. — Les agents diplomatiques, les consuls et, en général, 
tous les agents administratifs et douaniers, qui auront eu connais- 
sance de l'apparition d'une maladie contagieuse dans les Etats 
voisins, en informeront le Ministère de l'Intérieur directement. 

Art. 5. — Si parmi les animaux domestiques d’un Etat voisin, 
il éclatait une maladie contagieuse quelconque, qui menaçât d’in- 
fecter aussi les animaux de Roumanie, l'importation d'animaux 
vivants ou morts, provenant des endroits infectés, pourra être, soit 
restreinte et l'introduction autorisée par certains points seulement 
et sous condition de mesures spéciales, soit entièrement interdfte 
sur toute l'étendue de la frontière du côté du pays visé, ou sur 
une partie de la dite frontière seulement. 

Art. 6. — Dans les cas prévus par le précédent article, des 
mesures restrictives pourront être prises quant à l'importation des 
produits animaux bruts, des fourrages et de tous objets pouvant 
propager la contagion; des mesures pourront également être prises 
pour surveiller de plus près la frontière, 

Art. 7. — L’exportation des animaux malades ou soupçonnés 
d'être atteints d’une maladie contagieuse, est prohibée. 

Nous sommes d'avis que l’on prenne, comme mesures de 
police sanitaire vétérinaire internationale, les dispositions suivantes: 


308 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse, 


1° Les bestiaux ne pourront être exportés que sur un certi- 
ficat sanitaire délivré par un médecin vétérinaire officiel et visé 
par une autorité administrative compétente. 


Le certificat d’origine et de santé devra attester : 


a) que les bestiaux ont séjourné pendant 30 jours dans une 
localité franche d’epizootie transmissible à leur espèce sur 
un périmètre de 30 kilomètres; 


b) que, durant cet intervalle de 30 jours, ils ont été visités 
plusieurs fois par le médecin vétérinaire qui délivre le 
certificat ; 

c) qu’au chargement en wagon ou en bateau, ils ont été vi- 
sités de nouveau par un médecin vétérinaire officiel et 
constatés sains. 


2° A la frontière également, les bestiaux doivent être tenus 
en observation vétérinaire, pendant trois jours, soit dans le pays 
de destination, soit dans le pays exportateur. S'ils sont reconnus 
malades, l’on procèdera conformément aux dispositions de la loi 
de police vétérinaire. 


La visite et l’observation s'imposent aujourd'hui pour tous 
les animaux, soit pour la tuberculination, pour la malléinisation, soit 
pour les examiner et les diagnostiquer quant aux autres maladies 
contagieuses; il vaudrait mieux établir des points d’observation 
vétérinaire pour les bestiaux importés, plutôt que de recourir à 
la prohibition, dictée quelquefois arbitairement, prohibition qui 
aigrit les rapports politiques et économiques entre les pays. Pour 
lutter contre la concurrence, les gouvernements peuvent employer 
des moyens fiscaux, car, il n’est pas loyal, d’invoquer des motifs de 
police vétérinaire, quand ils n'existent pas. 


Mesures pour limiter et éteindre l’épizootie de fièvre aphteuse 
dans le pays. 


Transport du bétail dans le pays. — Il est indispensable que 
la législation sanitaire vétérinaire de chaque pays veille rigoureu- 
sement à ce que tous les animaux, chevaux, bœufs, buffles, mou- 
tons, chèvres et porcs, soient accompagnés de certificats de prove- 
nance et de santé, quand on les déplace d’une commune pour les 
mener aux foires, aux expositions, à l’abattoir, pour les échanger 
ou les donner comme dons ou dot, et quand on les transporte 
en chemins de fer ou en bateau. Ces certificats contiendront le 
nom et l’adresse du propriétaire des bestiaux, la date du départ 
de la localité, la durée pour laquelle ils sont valables et l'attestation 
que les animaux sont sains et qu'ils proviennent de localités, où 
n'existe pas d’epizootie sur un rayon de 20 kilomètres. 


Aujourd'hui les transports se font avec une grande facilité, 
et justement en cette facilité consiste le grand danger; car en cas 





Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 309 


d’epizootie, le germe de la maladie peut s'étendre, d'un bout à 
l'autre d’un pays, en quelques heures. 

En Roumanie, le transport des bestiaux n'est permis que 
lorsqu'ils sont accompagnés de certificats de provenance et de santé, 
certificats qui sont accordés conformément ‘aux dispositions du 
règlement sur la délivrance des certificats de provenance et de 
santé. pour bestiaux et produits animaux bruts, règlement approuvé 
par décret royal N° 3535, du 12 septembre 1896. 


En ce qui coucerne le transport des bestiaux par chemin de 
fer, il se fait en Roumanie dans les conditions suivantes: 


a) les animaux doivent être accompagnés de certificats sani- 
taires ; 

b) au chargement, ils sont visités par un vétérinaire officiel 
du Ministère de l'Intérieur ; 

c) au déchargement, en gare de destination, ils sont examinés 
de nouveau par un vétérinaire officiel du même Ministère. 


Les questions de détail, ainsi que le mode de désinfection des 
wagons sont prescrites par le règlement pour le transport par voie 
ferré des bestiaux et des produits animaux bruts, approuvé par le 
décret royal N° 2469, de juillet 1886. 

La surveillance rigoureuse des transports de bestiaux et l’inter- 
diction des transports de bestiaux sur un périmètre aussi étendu 
que possible d’une localité infectée par la fièvre aphteuse, sont des 
mesures indispensables de police vétérinaire. 

En Roumanie, tout déplacement quelconque de bestiaux des 
communes, situées à une distance de moins de 20 kilomètres d’une 
localité infectée par la fièvre aphteuse, est rigoureusement interdit. 


Surveillance des foires, marchés et expositions de bétail. — Les 
marchés et les expositions de bétail sont des endroits, où sont 
rassemblés des animaux de différentes localités, et surtout des loca- 
lités, où des cas suspects de maladies contagieuses se sont produits 
déjà, et où les propriétaires, dans la crainte de mortalité, s’em- 
pressent de vendre les animaux. Ces centres constituent presque 
toujours des foyers de contagion et de développement de maladies 
contagieuses, et spécialement de la fiévre aphteuse. 

Les foires, les marchés, les lieux d’enchéres et les expositions 
de bestiaux doivent étre inspectés par un médecin vétérinaire. Dans 
les localités infectées ils doivent être interdits entièrement sur un 
rayon aussi étendu que possible. 

En Roumanie, les marchés sont interdits dans la localité in- 
fectée et dans les alentours, sur un rayon de 40 kilomètres, aux 
bestiaux de l’esp&ce menacée (art. 34 de la loi sur la police sani- 
taire vétérinaire). 

Déclaration. — La première des obligations imposées par la 
loi aux propriétaires et aux gardiens de bestiaux, est de déclarer 

e cas suspect de maladie contagieuse qui aura éclaté dans 





810 Mesures à prendre contra la fièvre aphteuse. 





ses troupeaux ou ceux d'un autre. Si cette obligation s’accomp 
scrupuleusement, la police sanitaire pourrait opérer avec une 
lité surprenante l'extinction rapide et complète des épizootie 
plus souvent la déclaration ne se fait pas; seules les aul 
constatent l'apparition des maladies épizootiques. 

Il est nécessaire que dans toutes les écoles primaires, ur 
et rurales, dans toutes les écoles d'agriculture de tous degrés, 
les écoles normales, dans les séminaires, etc., l’on enseigr 
premières notions de police sanitaire, et que l’on démontre 
portance de la déclaration des maladies infectantes de l’hom 
des animaux. 


Constatation de la maladie. — En Roumanie, l'art. 29 
loi sur la police sanitaire vétérinaire prescrit : 


„La commission chargée de constater l'épizootie se com 


a) dans les communes urbaines, chefs-lieux de district 
vétérinaire de la ville, d'un délégué du maire, et du 
missaire de police respectif; 

b) dans les autres communes, du vétérinaire du distri 
sous-préfet respectif et du maire de la commune. 

Un vétérinaire délégué par la personne qui y auı 
térêt, pourra faire partie de la commission chargé 
constater l'épizootie.* 

Pour que les mesures de police vétérinaires soient appli 
avec toute la rigueur nécessaire, il faut que les délégués de 
ministration, en vertu de l'autorité et sur la responsabilité de: 
on prescrit les mesures efficaces, prennent part à la comm 
de constatation des épizooties. 

Mesures d'isolement. — Dans les exploitations infectées, i 
séparer les animaux malades ou supposés tels de ceux encore 
On procédera de même vis-à-vis des animaux en pâturage. 

On interdira la circulation des bestiaux malades et meı 
sains dans les localités infectées. Interdiction dans la commu 
dans le quartier infecté d'une ville de laisser sortir les ani 
doués de receptibilité, fussent-ils sains, tant que les mesur 
police sanitaire n’auront pas été rapportées. Tout au plus pourr: 
faire sortir de tels animaux, et alors conformément aux précat 
prescrites par le vétérinaire chargé de combattre la malad 
cela sur sa responsabili 

Dans les fermes infectées, on séquestrera les chiens, les | 
la volaille, et on prescrira des mesures de précaution pour les 
veillants des animaux et pour les visiteurs. 

Inoculation. — Les avis des médecins vétérinaires sont paı 
sur cette opération de nécessité; quant à moi, je suis partisa 
inoculations du virus aphteux en temps d’épizootie, lorsque 
lement des bétes saines de celles malades ne peut pas se 
d'une façon rigoureuse, comme c’est le cas dans les comn 





Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 811 


rurales pendant les travaux des champs. L’inoculation confère 
’immunite dans le cours d’une épizootie, et la forme de la maladie 
obtenue par l’inoculation est plus bénigne. 

L'art. 108 de la loi sur la police sanitaire vétérinaire en 
Roumanie, dit: 

La commission chargée de constater la maladie pourra, 
après avoir pris l'avis de la commission vétérinaire (du Ministère 
de l'Intérieur), faire pratiquer dans la localité infectée l’inoculation 
sur les animaux sains de la même espèce que les malades, si elle 
acquiert la conviction qu’on ne peut garantir, d’une autre manière, 
ces animaux contre la contagion. 


L’abattage est une mesure qui semblera à beaucoup de per- 
sonnes extrêmement rigoureuse et non-justifiée. Quant à moi j'en 
suis partisan, et de concert avec M. le prof. Locusteanu, directeur 
de l’Ecole supérieurs de médecine vétérinaire de Bucarest et quelques 
autres confrères, nous l’avons proposée au Conseil supérieur d’épi- 
zooties de Roumanie dans la séance du 3/15 juillet 1898. 

Notre proposition a été admise en principe; il reste encore 
à discuter la modalité de son application dans la session de l’année 
courante. 


Voici quelques-unes des considérations, ainsi que la proposition 
formulées au sein du Conseil supérieur d’épizooties. 


„Vu, qu'il y a des cas où le nombre des animaux malades de 
fièvre aphteuse est restreint, soit que la maladie, à son début, 
apparaisse pour la première fois dans le pays, soit que dans une 
localité quelconque, vers la fin d'une épizootie, quelques bestiaux 
soient restés encore malades, et que dans un pareil cas on puisse 
activer l'extinction du foyer, en tuant les animaux atteints et ceux 
soupçonnés d’être atteints de fièvre aphteuse,“ 


„Le conseil opine:“ 


„Que le Ministère de l'Intérieur (Direction générale du service 
sanitaire) soit autorise a ordonner qu’on abatte les animaux ma- 
lades et ceux soupçonnés d’être infectés de fièvre aphteuse, sur 
l'avis de la commission vétérinaire, lorsque la maladie aura fait 
pour la première fois son apparition dans le pays, lorsqu'elle existerait 
dans une localité limitée, et, dans ces deux cas, quand elle ne 
s’est portée que sur un petit nombre d’animaux, ou bien aussi 
lorsqu'il y aurait encore dans une commune infectée des cas isolés 
de maladie, vers la fin de l’epizootie.“ 

„L’estimation et l’indemnisation se feraient conformément à 
l’art. 155 de la loi de police sanitaire vétérinaire.‘ 


Pour les pays comme la Roumanie, où l’épizootie de fièvre 
aphteuse n’est pas en permanence, mais se manifeste par inter- 
mittence et est importée par des animaux amenés d’autres pays, 
la mesure d’abattage, dans les conditions indiquées plus haut, est 
salutaire. 


810 Mesures à prendre contra la fièvre aphteuse. 


ses troupeaux ou ceux d’un autre. Si cette obligation s’accomplissait 
scrupuleusement, la police sanitaire pourrait opérer avec une faci- 
lité surprenante l'extinction rapide et complète des épizonties. Le 
plus souvent la déclaration ne se fait pas; seules les autorités 
constatent l’apparition des maladies épizootiques. 

I] est nécessaire que dans toutes les écoles primaires, urbaines 
et rurales, dans toutes les écoles d'agriculture de tous degrés, dans 
les écoles normales, dans les séminaires, etc., l’on enseigne les 
premières notions de police sanitaire, et que l'on démontre l’im- 
portance de la déclaration des maladies infectantes de l’homme et 
des animaux. 


Constatation de la maladie. — En Roumanie, l’art. 29 de la 
loi sur la police sanitaire vétérinaire prescrit : 


„La commission chargée de constater l’épizootie se compose: 


a) dans les communes urbaines, chefs-lieux de districts, du 
vétérinaire de la ville, d’un délégué du maire, et du com- 
missaire de police respectif; 

b) dans les autres communes, du vétérinaire du district, du 
sous-préfet respectif et du maire de la commune. 

Un vétérinaire délégué par la personne qui y aura in- 
térêt, pourra faire partie de la commission chargée de 
constater l’epizootie.“ 


Pour que les mesures de police vétérinaires soient appliquées 
avec toute la rigueur nécessaire, il faut que les délégués de l’Ad- 
ministration, en vertu de l'autorité et sur la responsabilité desquels 
on prescrit les mesures efficaces, prennent part à la commission 
de constatation des épizooties. 


Mesures d'isolement. — Dans les exploitations infectées, il faut 
séparer les animaux malades ou supposés tels de ceux encore sains. 
On procédera de même vis-à-vis des animaux en pâturage. 

On interdira la circulation des bestiaux malades et même des 
sains dans les localités infectées. Interdiction dans la commune ou 
dans le quartier infecté d’une ville de laisser sortir les animaux 
doués de receptibilité, fussent-ils sains, tant que les mesures de 
police sanitaire n'auront pas été rapportées. Tout au plus pourrait-on 
faire sortir de tels animaux, et alors conformément aux précautions 
prescrites par le vétérinaire chargé de combattre la maladie, et 
cela sur sa responsabilité. 

Dans les fermes infectées, on séquestrera les chiens, les chats, 
la volaille, et on prescrira des mesures de précaution pour les sur- 
veillants des animaux et pour les visiteurs. 

Inoculation. — Les avis des médecins vétérinaires sont partagés 
sur cette opération de nécessité; quant à moi, je suis partisan des 
inoculations du virus aphteux en temps d’épizootie, lorsque l’iso- 
lement des bêtes saines de celles malades ne peut pas se faire 
d'une façon rigoureuse, comme c’est le cas dans les communes 














Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 311 


rurales pendant les travaux des champs. L’inoculation confére 
limmunité dans le cours d’une épizootie, et la forme de la maladie 
obtenue par l’inoculation est plus bénigne. 


L'art. 108 de la loi sur la police sanitaire vétérinaire en 
Roumanie, dit: 

La commission chargée de constater Ja maladie pourra, 
après avoir pris l'avis de la commission vétérinaire (du Ministère 
de l'intérieur), faire pratiquer dans la localité infectée l’inoculation 
sur les animaux sains de la même espèce que les malades, si elle 
acquiert la conviction qu’on ne peut garantir, d’une autre manière, 
ces animaux contre la contagion. 


L’abattage est une mesure qui semblera à beaucoup de per- 
sonnes extrêmement rigoureuse et non-justifiee. Quant à moi j'en 
suis partisan, et de concert avec M. le prof. Locusteanu, directeur 
de l'Ecole supérieurs de médecine vétérinaire de Bucarest et quelques 
autres confrères, nous l’avons proposée au Conseil supérieur d’épi- 
zooties de Roumanie dans la séance du 3/15 juillet 1898. 

Notre proposition a été admise en principe; il reste encore 
à discuter la modalité de son application dans la session de l’année 
courante. 


Voici quelques-unes des considérations, ainsi que la proposition 
formulées au sein du Conseil supérieur d’épizooties. 


„Yu, qu'il y a des cas où le nombre des animaux malades de 
fièvre aphteuse est restreint, soit que la maladie, à son début, 
apparaisse pour la première fois dans le pays, soit que dans une 
localité quelconque, vers la fin d'une épizootie, quelques bestiaux 
soient restés encore malades, et que dans un pareil cas on puisse 
activer l'extinction du foyer, en tuant les animaux atteints et ceux 
soupçonnés d’être atteints de fièvre aphteuse,* 


„Le conseil opine:“ 


„Que le Ministère de l'Intérieur (Direction générale du service 
sanitaire) soit autorisé à ordonner qu'on abatte les animaux ma- 
lades et ceux soupçonnés d’être infectés de fièvre aphteuse, sur 
l'avis de la commission vétérinaire, lorsque la maladie aura fait 
pour la première fois son apparition dans le pays, lorsqu'elle existerait 
dans une localité limitée, et, dans ces deux cas, quand elle ne 
s'est portée que sur un petit nombre d’animaux, ou bien aussi 
lorsqu'il y aurait encore dans une commune infectée des cas isolés 
de maladie, vers la fin de l’epizootie.“ 

„L’estimation et l’indemnisation se feraient conformément à 
l'art. 155 de la loi de police sanitaire vétérinaire.‘ 


Pour les pays comme la Roumanie, où l’épizootie de fièvre 
aphteuse n’est pas en permanence, mais se manifeste par inter- 
mittence et est importée par des animaux amenés d’autres pays, 
2 mesure d’abattage, dans les conditions indiquées plus haut, est 

utaire. 





312 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


Désinfection. — Ce dont doit s'occuper avant tout le vété- 
rinaire chargé de combattre la maladie, ce sont les restes des 
fourrages et le fumier contenus dans les étables infectées. 

Les recherches de Hecker*), de Saxe, sur la persistance active 
du virus de la fièvre aphteuse ‘dans le fumier et sur la façon de 
détruire sans frais et sans faire perdre au fumier sa valeur, ont 
donné des résultats satisfaisants. Bases sur ces résultats, la route 
à suivre pour l'extinction de virus aphteux est indiquée: 

Au lieu de laisser le fumier exposé au désséchement, pendant 
plusieurs semaines, ou de le traiter avec les désinfectants coûteux, 
et qui ne peuvent jamais atteindre le but désiré, il suffit de garder 
le fumier frais amassé pendant 8 jours, el le virus sera tué par 
la chaleur que produit la fermentation. Pour stériliser aussi la 
couche superieure du fumier, où la chaleur est moindre et où le 
virus peut résister, il suffit de le recouvrir d’une couche de 
40 centimètres de fumier de cheval. 

On lavera et désinfectera rigoureusement les mangeoires, Îles 
rateliers, les séparations, les sceaux, les barbotoires et tous les 
objets souillés, ou qui auraient pu l'être par la bave des 
animaux malades. 

Les murs devront être blanchis, les étables, les cours arrosees 
à l'eau de chaux au point d’être blanchies, après avoir été 
préalablement bien nettoyées. Les instruments d’étables seront 
flambés, les tissus et les habits lessivés. Les rigoles et les conduits 
d’écoulements des urines seront nettoyés et lavés avec un liquide 
désinfectant. 

En dehors des désinfectants et des moyens de désinfection 
connus, le vétérinaire emploiera, autant que possible, les procédés 
modernes pour la désinfection des locaux et des matériaux. 

La pâturages qui ont été foulés par les bestiaux malades, 
seront interdits pendant 25 jours par une température froide et 
pendant 15 jours par les temps chauds. 

Levée de la déclaration d'infection. — Même si la maladie a 
cessé, si les animaux sont guéris et si la désinfection est terminée, 
les mesures de police vétérinaire ne devront être levées 
qu'après constatation scrupuleuse dans la commune qu’il n'y a plus 
de cas latents d’epizootie et après un laps d'au moins deux se- 
maines depuis le dernier cas de mort ou de guérison. 

En Roumanie, le règlement général de police sanitaire vétéri- 
naire prescrit à l'art. 110 que l’epizootie de fièvre aphteuse est 
considérée comme éteinte dans une localité, 15 jours à partir du 
dernier cas de mort ou de guérison, et si la désinfection a été faite. 


1) Berl. Tierarztl. Wochenschrift 1, 1899. 


Rapport du docteur FURTUNA, Bucarest. 313 


CONCLUSIONS. 


1° Tout trafic de bestiaux et de produits animaux bruts 
doit être interdit avec les pays qui n'ont pas un service 
vétérinaire organisé conformément aux. principes modernes. 

2° L’importation et le transit d'animaux susceptibles de 
contagion de fièvre aphteuse doivent être limités seulement à 
certains points de la frontière et soumis à un contrôle 
rigoureux du médecin-vétérinaire, tant à ces points de la 
frontière qu’au lieu de destination. _ 

A la frontière les animaux seront observés au moins 
pendant 3 jours. 


Au lieu de destination ıls seront tenus en observation 
vétérinaire au moins pendant 10 jours, excepté dans le cas, 
où ils seront menés directement a l’abattoir. 


3° Les bestiaux, les produits animaux bruts et les objets 
qui pourraient porter la contagion, doivent être accompagnés 
de certificats vétérinaire qui attestent: qu'ils ont été soumis à 
l'observation vétérinaire pendant 30 jours et qu'ils ont sé- 
journé, durant cet intervalle, dans une localité indemne sur 
un périmètre de 30 kilomètres de fièvre aphteuse ou d’autre 
épizootie transmissible à la même espèce. 


Le certificat, délivré par un médecin vétérinaire officiel, 
sera légalisé par une autorité compétente du pays d’origine 
et portera aussi l'attestation du vétérinaire qui les aura visités 
à Vembarquement en chemin de fer ou bateau. 

Les certificats ne seront valables que, tout au plus, 10 jours. 


4° Les animaux amenés à pied, ceux arrivés sans actes en 
règle, ou ceux sur lesquels le vétérinaire de l'endroit aura 
constaté des signes suspects de fièvre aphteuse, seront immédia- 
tement renvoyés, lorsque les pays d'origine et d'importation 
seront voisins. 

Dans le cas, où ces pays seront éloignés, les animaux 
suspects ou malades seront traités conformément aux mesures 
de police sanitaire les plus rigoureuses. 

5° Le transport du bétail dans le pays ne sera permis que 
sur un certificat sanitaire. 

Le chargement et le déchargement des wagons se fera 
seulement en présence des vétérinaires officiels. La désinfection 
des wagons se fera toujours en présence et selon les indications 
de ces fonctionnaires. 


6° Tous les animaux, amenés aux foires et aux expositions, 
doivent être accompagnés de certificats sanitaires. 

Les foires et les expositions seront soumises au contrôle et 
à la responsabilité d'un médecin vétérinaire. 





314 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


Les marchés et les erpositions devront être interdits dans 
le périmètre infecté de fièvre aphteuse pour tes animaux doués 
de receptibilité. 

7° Les populations rurales et urbaines, et surtout les pro- 
priétaires de bestiaux, doivent être instruits sur l'importance 
de la déclaration urgente des maladies contagieuses par tous 
les moyens possibles (publications, avis permanents, licres 
didactiques, etc.) 

8° La commission de constatation des maladies épizootiques 
devra être composée d'un médecin vétérinaire officiel et de 
deux personnes de l’ Administration, intéressées à l'extinction 
rapide de la maladie et à l’exécution de toutes les mesures de 
police sanitaire vétérinaire. 

9 L’isolement des fermes, des groupes d'animaux infectés, 
et au besoin des communes infectées, devra être fait en toute 
rigueur, en employant même la force armée, s’il le faut. 

109 L’inoculation de nécessité (avec la salive) devra étre 
prescrite et exécutée avec toutes les précautions nécessaires. 

11° L’abattage des bestiaux, malades ou suspects de fièrre 
aphteuse, pourra être ordonné sur les points d observation 
vétérinaire de la frontière et dans certains cas spéciaux dans 
le pays. 

12 Les animaux, abattus pour cause de fièvre aphteuse, 
devront être estimés, et leur propriétaire sera dédommagé. Leur 
viande pourra être mise en consommation et le reste de la 
valeure stimée sera couvert par la caisse de l'Etat ou par un 
fonds spécial des épizooties. 

13° La désinfection des locaux, des cours et des objets 
devra être faite sous le contrôle d’un médecin vétérinaire 
officiel d'après les prescriptions et avec les moyens les plus 
modernes. 

14° La levée de la déclaration d'infection de fièvre aphteuse 
devra être faite 15 jours après le dernier cas de mort ou de 
guérison, et si la désinfection s’est faite d’une façon rigoureuse. 

15° Jusqu'à de nouveaux résultats, les vaccinations anti- 
aphteuses devront être faites avec toutes les précautions que 
prescrit le domaine des expérimentations. 


315 


Bericht von Dr. Furtuna 
Vorstand des Civil-Veterinärdienstes in Rumänien zu Bukarest. 


(Auszugsweise Übersetzung von Dr. Lydtin, Baden-Baden.) 





trachtung der Maul- und Klauenseuche und bespricht 
hierauf die Veröffentlichungen, welche über die Arbeiten 
zur Erforschung des Erregers der Krankheit und zur 
Immunisierung der Tiere bis in die neueste Zeit er- 
schienen sind. 

Die sehr interessante Abhandlung zeugt von der Litteratur- 
Kenntnis und dem Fleiße des Verfassers. Da sie am besten im 
Originaltexte *) gelesen wird, verzichten wir auf eine ausführliche 
Übersetzung derselben. Nur einige Sätze sollen aus dieser umfang- 
reichen Einleitung zu dem Hauptgegenstand, der polizeilichen Be- 
kämpfung der Maul- und Klauenseuche, hervorgehoben werden. 
Sie heißen: 

‚Keine Krankheit scheint eine größere Fähigkeit zur Verbreitung 
zu besitzen, als die Maul- und Klauenseuche, vornehmlich, wenn 
sie erstmals und in einem verkehrsreichen Orte erscheint, ihr Er- 
scheinen nicht alsbald bemerkt oder der entstandene Seuchenherd 
nicht sofort mit den einschneidendsten Mitteln unterdrückt wird.“ — 
Der Schaden, den die Krankheit anstiftet, ist, was die Verluste an 
Rente und an Tieren selbst anbelangt, gegenüber den wirtschaft- 
lichen Verlusten, welche durch die Anwendung der polizeilichen 
Mafregeln entstehen, in Rumänien wenigstens gering. In West- 
europa scheinen dagegen Verluste an Tieren häufiger vorzukommen.* 


Über die Immunität der durchgeseuchten Tiere schreibt der 
Berichterstatter: 

„Alle meine Landes-Kollegen, welche Gelegenheit hatten, 
größere Seuchengänge zu beobachten, haben die Überzeugung ge- 
wonnen, daß die Immunität der durchgeseuchten Tiere nur kurze 
Zeit andauert, und daß ein- und dasselbe Tier im Laufe eines 
Jahres zuweilen zwei- und dreimal von der Seuche ergriffen wird. 


er Berichterstatter beginnt mit einer allgemeinen Be- 
Q 


*) Vergleiche Seite 295. 


316 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Ja, es wurden Recidive selbst hei Tieren beobachtet, die nicht 
lange zuvor, sogar heftig, an der Seuche erkrankt gewesen waren. 
Ferner ist es festgestellt, daß Kälber von Kühen, welche während 
der Trächtigkeit an der Seuche gelitten hatten, keine Immunität 
zeigten. — In verseuchten Ställen können mitunter Tiere und 
namentlich solche, welche früher seuchekrank gewesen waren, von 
der Krankheit verschont bleiben. Ob dies aber immer der Immuni- 
sierung der Tiere durch die überstandene Krankheit zuzuschreiben 
ist, scheint doch fraglich zu sein. Giebt es in der That nicht 
einzelne Individuen, welche überhaupt weniger Neigung zur Erkrank- 
ung haben, als andere, die daher eine Immunität gegen irgend 
welche Seuchenkrankheit von Natur aus besitzen? Sodann werden 
auch Tiere für seuchefrei gehalten, obgleich sie thatsächlich von 
der Krankheit ergriffen sind. Es sind die Tiere, bei welchen die 
Krankheit sehr mild auftritt und fast ohne grob wahrnehmbare 
Erscheinungen verläuft. 

Vielleicht ist es aber dennoch möglich, eine Seuchenfestigkeit 
der Tiere zu erlangen.* 

Ubergehend zur Veterinärpolizei schreibt der Berichterstatte 
nahezu wörtlich: 

„Da bis heute ein zuverläßiges Immunisierungsverfahren nicht 
gefunden werden konnte, vermögen wir uns gegen die Einschleppung 
und Verbreitung der Maul- und Klauenseuche nur durch geeignete 
polizeiliche Maßregeln zu schützen.* Diese sind: 


A. 


Massregeln gegen die Einschleppung der Maul- und Klauen- 
seuche über die Landesgrenze. 


In den meisten Staaten bestehen bereits Vorschriften, nach 
denen die Einfuhr von Tieren, welche irgend eine Seuche ein- 
schleppen können, untersagt ist, und durch welche zugleich die zur 
Bekämpfung der betreffenden Krankheit nötigen Vorschriften ver- 
ordnet werden. 

In Rumänien schreibt das Seuchenpolizeigesetz vom 27.Mai 1882, 
welches in dieser Hinsicht dem Kongresse zur Beachtung empfohlen 
wird, folgende Maßregeln gegen die Einschleppung von Tier- 
seuchen vor: 

Tiere, die für ansteckende Krankheiten empfänglich sind, 
dürfen nur eingeführt werden, wenn sie von einem durch einen 
Tierarzt ausgestellten und von der zuständigen Behörde beglaubigten 
Ursprungs- und Gesundheitszeugnisse begleitet sind. (Art. 2 d. G.) 

Die Präfekten und Behörden der Grenzdistrikte haben alle 
direkt oder indirekt erlangten Nachrichten über den Gesundheits- 
zustand der Tiere des Nachbarlandes dem Ministerium des Innern 
anzuzeigen. (Art. 3 d. G.) 


Bericht von Dr. Furtuna, Bukarest. 317 


Die Regierungsvertreter im Auslande, die Konsuln u. a., sowie 
die an der Grenze befindlichen Beamten, welche Kenntnis vom 
Ausbruch einer Seuche im Nachbarstaate erhalten, haben das 
Ministerium des Innern hiervon sofort in Kenntnis zu setzen. 

Beim Ausbruch einer für die Binnenland-Bestände gefähr- 
lichen Seuche im Nachbarlande kann die Einfuhr von lebendem 
oder totem Vieh aus den verseuchten Gegenden entweder nur auf 
bestimmten Stationen, unter besonderen Vorsichtsmaßregeln, be- 
schränkt oder an allen Grenzen des Landes oder nur an einem 
Teile derselben untersagt werden. (Art. 5 d. G.) 

In diesem Falle ist, unter Umständen, die bezeichnete Mab- 
regel auf tierische Rohprodukte, Futter und alle giftfangenden 
Gegenstände auszudehnen, eventuell auch weiteres zur Überwachung 
des Grenzverkehrs anzuordnen. (Art. 6 d. G.) | 

Die Ausfuhr von seuchekranken oder -verdächtigen Tieren 
aus dem Binnen- nach dem Auslande ist untersagt.“ 

Der Berichterstatter empfiehlt zum Vollzug der ebengenannten 
Vorschrift für die internationale Gesetzgebung folgendes: 

wl. Vieh (bestiaux) sollte nur ausgeführt werden dürfen, wenn 
für dasselbe ein von dem beamteten Tierarzt ausgestelltes und von 
der zuständigen Behörde beglaubigtes Ursprungs- und Gesundheits- 
zeugnis erbracht wird. Dieses Zeugnis müßte bekunden: 

a) daß die Tiere wenigstens dreißig Tage an einem Orte, der 
selbst und auf einen Umkreis von 30 km von jeder für sie 
gefährlichen Seuche frei ist, gestanden haben; 

b) daß sie innerhalb der dreißig Tage mehrmals von dem das 
Zeugnis ausstellenden Tierarzte untersucht worden sind; 

c) daß sie bei der Verladung in Eisenbahnwagen oder Schiffe 
nochmals untersucht und gesund befunden wurden. 

2. Die Tiere müssen an der. Grenze, sei es im Bestimmungs- 
oder im Herkunftslande, drei Tage lang in Quarantäne stehen. 
Werden sie krank befunden, so wäre mit ihnen nach den seuchen- 
polizeilichen Vorschriften des Landes, in dem sie sich befinden, zu 
verfahren.“ *) 


B. 
Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche im Binnenlande. 


1. Unschädlichmachung des Viehverkehrs auf Land- und 
Wasserstraßen. | 

Die Seuchengesetzgebung jedes Landes sollte unbedingt dar- 
über wachen, daß für alle Tiere (Pferde, Rindvieh, Büffel, Schafe, 


*) Die Untersuchung und die Quarantäne sind nötig, um die Tiere 
auch der Tuberkulinprobe zu unterziehen. — Es wäre gewiss besser, sich 
über die Behandlung der Tiere beim Grenzübertritt zu einigen, als durch 
eine oft willkürlich angeordnete Sperre die politischen oder wirtschaftlichen 
Beziehungen der Länder zu trüben. Um sich die Konkurrenz vom Leibe 
zu halten, mögen die Regierungen Zölle ausschreiben, seuchenpolizeiliche 
Maßregeln aber zu diesem Zwecke nicht anwenden. 


318 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 





Ziegen und Schweine), die von ihrem Standort nach dem Markte, 
nach einer Ansstellung, nach dem Schlachthause oder nach einem 
beliebigen anderen Orte, besonders mit Benutzung von Eisenbahn- 
wagen oder Schiffen, gebracht werden, Ursprungs- und Gesundheits- 
zeugnisse mitgeführt werden müssen. In diesen Zeugnissen, die 
der Führer der Tiere den zuständigen Personen vorzuzeigen hat, 
müßte der Name und Wohnort des Viehbesitzers und des Führers, 
die Zeit des Abgangs vom Herkunftsorte angegeben und bestätigt 
sein, daß die Tiere gesund sind, sowie, daß in ihrem Herkunftsorte 
und auf eine Entfernung von 20 km von demselben keine Seuche 
herrscht. Die Giltigkeitsdauer des Zeugnisses müßte auf demselben 
angegeben sein. 

Mit der Schnelligkeit und Leichtigkeit, mit der die Beförderung 
vor sich geht, ist auch die Gefahr der Seuchenverschleppung ge- 
wachsen. Der Ansteckungsstoff einer Krankheit kann heutzutage 
in wenigen Stunden von einer Landesgrenze zur andern verschleppt 
werden. 

In Rumänien sind daher Ursprungs- und Gesundheitszeugnisse 
für Tiere, welche aus ihrem Standort ausgeführt werden, allgemein 
vorgeschrieben (vergl. Kgl. Dekret Nr. 3535, vom 12. September 1896). 

Für die Beförderung von Tieren auf Eisenbahnen und Schiffen 
wären insbesondere erforderlich: 

a) Mitführung der amtlichen Gesundheits- und Herkunfts- 

zeugnisse. 

b) Amtstierärztliche Untersuchung der Tiere unmittelbar vor 
der Verladung und 

c) beim Ausladen am Bestimmungsorte. 

d) Reinigung und Desinfektion der für die Beförderung be- 
nützten Fahrzeuge und des weiteren in Gebrauch gekommenen 
Transportmaterials (vergl. Kgl. Dekret Nr. 2469, Juli 1886). 

2. Viehverkehr in Gegenden, welche von einer Seuche be- 
droht sind. | 

Strengste Überwachung, nötigenfalls Verbot von Viehtransporten 
in der näheren und weiteren Umgebung von Orten, in welchen die 
Maul- und Klauenseuche herrscht. In Rumänien ist das Fortbringen 
von Wiederkäuern und Schweinen aus Gemeinden, welche nicht 
mehr als 20 km von einem verseuchten Orte entfernt liegen, 
verboten. 

3. Überwachung der Märkte, Viehausstellungen und -ver- 
steigerungen. 
| Alle Anhäufungen von Tieren, die aus verschiedenen Gegenden 
herkommen, bieten ihrer Natur nach Gelegenheit zur Ansteckung. 
Die Gefahr ist um so größer, als die Viehbesitzer, im Falle einer 
Seuchengefahr, ihre bedrohten, angesteckten oder gar bereits er- 
griffenen Bestände gerne verkaufen und zu diesem Zweck auf den 
Markt bringen. Die Märkte sind daher auch die vornehmsten 
Förderer zur Verbreitung der Maul- und Klauenseuche. Deshalb 
ist eine veterinärpolizeiliche Kontrolle der Viehmärkte, -auktionen 








Bericht von Dr. Furtuna, Bukarest. 319 


und -ausstellungen unumgänglich notwendig. Sie muß durch den 
beamteten Tierarzt ausgeübt werden. 


In verseuchten Ortschaften und in ihren näheren und ferneren 
Umgebung ist jede öffentliche Massenansammlung von Wiederkäuern 
und Schweinen zu verbieten. Nach Art. 34 des rumänischen 
Seuchengesetzes hat dies sogar in Örtlichkeiten, die 40 km von 
einem von der Maul- und Klauenseuche heimgesuchten Orte ent- 
fernt sind, zu geschehen. 


4. Bekämpfung und Unterdrückung der entstandenen Seuchen- 
herde im Binnenlande. 


a) Als erste Maßregel ist erforderlich, den Besitzer, Wärter 
oder Führer von Tieren zur polizeilichen Anzeige zu ver- 
pflichten, sobald er den Verdacht schöpft, daß die Maul- 
und Klauenseuche unter seinen Tieren ausgebrochen sei. 

Um die Bevölkerung zur Erfüllung dieser Pflicht zu er- 
ziehen, sollten die Besucher aller Volks- und Ackerbauschulen, 
sowie die Lehrerseminare über den Wert der allgemeinen 
Gesundheitspolizei und insbesondere über die Notwendigkeit 
und Nützlichkeit einer zeitigen Anzeige vorkommender Fälle 

. von ansteckenden Krankheiten unter Menschen und Tieren . 
unterrichtet werden. 

b) Auf die Anzeige hat die Feststellung des Thatbestandes, 
die nach dem rumänischen Seuchenpolizeigesetze (Art. 29) 
durch eine Kommission*) vorgenommen wird, zu erfolgen. 

Es ist im Interesse einer pünktlichen Durchführung aller 
weiteren Maßregeln wünschenswert, daß die Verwaltungs- 
behörden, sowohl die staatlichen als die örtlichen, an der 
Feststellung des Thatbestandes mitwirken. 

c) Ist die Maul- und Klauenseuche festgestellt, so sind zunächst 
die gesunden von den kranken und verdächtigen Wieder- 
käuern und Schweinen, auch auf der Weide, zu trennen, 
alle aber von dem Verkehr mit andern empfänglichen Tieren 
abzusperren. Ein Herausbringen von kranken oder gesunden 
Tieren aus dem verseuchten Gehöfte, sogar aus der ver- 
seuchten Ortschaft oder aus einem verseuchten Teile einer 
größeren Stadt ist strengstens zu untersagen. Natürlich 
trifft eine solche Maßregel nur Wiederkäuer und Schweine. 
Ausnahmsweise kann der beamtete Tierarzt, unter be- 

_ sonderen Vorsichtsmaßregeln und auf seine Verantwortung, 
gestatten, daß Tiere, z. B. zur Schlachtung, weggebracht 
werden. 


*) Die Kommission besteht in den Städten und den Bezirkshauptorten 
aus dem Stadttierarzte, einem Vertreter des Bürgermeisters und einem 
Vertreter der Staatspolizei, in den übrigen Gemeinden aus dem Bezirks- 
tierarzte, dem Unterpräfekten oder dem Ortsbürgermeister. Dem Viehbesitzer 
steht es frei, auch seinerseits einen Tierarzt als Mitglied der Kommission 
zu ernennen 


320 


Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Tiere, wie Hunde, Katzen, Geflügel sind während der 
Dauer der Seuche einzusperren. 


Besondere Vorschriften sollten für die Wärter und für 
alle Personen erlassen werden, welche das verseuchte Ge- 
höft (Ortschaft) zu betreten haben, damit nicht durch sie 
bezw. ihre Kleider und ihr Schuhwerk eine Verschleppung 
des Seuchengiftes stattfinde. 


d) Über die Impfung der noch gesunden Tiere eines ver- 


e) 


seuchten Bestandes mit den Maulflüssigkeiten kranker sind 
die Ansichten geteilt. Der Berichterstatter empfiehlt sie, 
weil die geimpften Tiere in der Regel milder erkranken, 
als die auf andere Weise angesteckten, nach ihrer Genesung, 
wenn auch nur für die Dauer des Seuchenganges, seuchen- 
frei bleiben, und der Seuche auf diese Weise der Boden 
entzogen wird. Nach Art. 108 des rumänischen Seuchen- 
polizeigesetzes kann die Kommission nach Feststellung der 
Seuche und nach Einholung des Rates der oberen Seuchen- 
behörde die Impfung aller gesund gebliebenen Tiere der- 
selben Gattung innerhalb eines Seuchenherdes anordnen, 
sofern sie davon überzeugt ist, daß die Tiere nicht gegen 
die Ansteckung zu schützen sind. 


Vielen erscheint die Tötung kranker Tiere zur Bekämpfung 
der Maul- und Klauenseuche als eine zu weitgehende, 
unverhältnismäßig scharfe Maßregel. Der Berichterstatter 
ist anderer Ansicht. Er hat mit Direktor Locusteanu die 
von dem rumänischen Seuchenrate angenommene, hier 
folgende Erklärung an die zuständige Staatsstelle abgegeben: 
„In Anbetracht, daß eine rasche Tilgung des ersten Seuchen- 
herdes durch Abschlachtung der darin befindlichen Tiere 
eine Hintanhaltung der Seuchenverbreitung in einer sonst 
unverseucht gebliebenen Gemeinde zu erlangen ist, sowie 
daß es zuweilen nicht umgangen werden kann, nicht oder 
schwer heilbare Tiere eines Seuchenherdes zu töten, um 
den Seuchengang zu beschleunigen, d. h. in kurzer Zeit 
zum Abschluß zu bringen, sei das Ministerium des Innern 
zu ermächtigen, die Abschlachtung der kranken oder an- 
steckungsverdächtigen Tiere, nach Einholung des Gutachtens 
der Veterinärkommission, in den beiden oben genannten 
Fällen anzuordnen. 


Für Länder, in welchen die Maul- und Klauenseuche 
weder originär noch stationär ist, sondern nur jeweils aus 
andern Gegenden eingeschleppt wird, wie z. B. in Rumänien, 
ist gerade die Abschlachtung der Tiere des ersten Seuchen- 
herdes eine sehr wohlthätige, weil erfolgreiche Maßregel. 
Selbstverständlich müssen die geschlachteten Tiere abge- 
schätzt und die betreffenden Besitzer angemessen entschädigt 
werden (in Rumänien nach Art. 155 des S.-P.-G.). 


Bericht von Dr. Furtuna, Bukarest. 821 


f) Die Desinfektion ist eine zur endgiltigen Ausrottung eines 
Seuchenherdes unerläßliche Maßregel. Sie hat unter Leitung 
und Aufsicht des beamteten Tierarztes zu geschehen und 
sich nicht blos auf Wände, Decke, Raufen, Krippen, 
Standwände, Geschirre u. s. w., sondern auch auf Futter- 
reste und hauptsächlich auf den Dünger zu erstrecken. 

Nach den Mitteilungen Heckers *) verliert der Ansteckungs- 
stoff durch die infolge der fauligen Gährung des angehäuften 
Stalldüngers entstehende Wärme seine Kraft, so daß es 
genügt, die Oberfläche des Düngerstockes, welche den für 
die Abtötung des Virus erforderlichen Wärmegrad nicht 
erreicht, mit einer Schicht Pferdedünger von 40 cm 
Mächtigkeit zu bedecken. 

infizierte Weiden werden während der kälteren Jahres- 
zeit erst nach 25 Tagen, während der wärmeren schon 
nach 14 Tagen zur Benutzung freigegeben. 

g) Die polizeilichen Maßregeln sind erst 14 Tage, nachdem 
die Seuche vollständig erloschen und die verseuchten Örtlich- 
keiten desinfiziert sind, aufzuheben. Dies gilt sowohl für 
ein einzelnes Gehöft, als für eine Gemeinde oder einen 
Distrikt. 


Schluss-Anträge. 


Zur wirksamen Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche 
sind folgende Massregeln erforderlich: 


1. Verbot der Einfuhr von empfanglichen Tieren und von 
Rohstoffen, die von diesen herrühren, aus jedem Lande, 
dem etn wohlorganısiertes, den neueren Anforderungen 
entsprechendes Veterinärwesen abgeht. 

2. Beschränkung der Einfuhr der unter ı. genannten Tiere 
und Gegenstände auf einzelne Grenzstationen ; daselbst 
mindestens dreitägige Beobachtung (Quarantäne) der 
Tiere durch den Grenztierarit. 

Zweite herärztliche Besichtigung am Bestimmungsorte, 
wo die Tiere während zehn Tagen kontumaziert bleiben 
sollten, selbstredend mit Ausnahme derjenigen, welche 
zum Schlachten bestimmt sind und sofort im öffentlichen 
Schlachthause zur Schlachtung gelangen. 

3. Zeugniszwang für die unter ı. genannten Tiere und 
Gegenstände. Die Zeugnisse müssen von einem Tier- 
arzte ausgestellt sein und besagen: 

Dass die Tiere während der letzten 30 Tage tter- 
ärztlich beobachtet waren und in diesem Zeitraume tn 


*) Vergl. „Berliner Tierärztliche Wochenschrift“ 1. 1899. 
21 


322 


9. 


IO. 


Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


einer von Maul- und Klauenseuche freien Örtlichkeit, 
deren Umkreis gleichfalls bts auf 30 km seuchenfre: war, 
gestanden haben. Das Zeugnis des beamteten Tierarztes 
muss durch die zuständige Verwaltungs- oder Polızei- 
behorde des Herkunftslandes bestätigt und von einer 
Bescheinigung des Tierarztes, welcher die Besichtigung 
bei dem Verladen der Tiere vorgenommen hat, begleitet 
sein. Die Giltighettsdauer der Zeugnisse sollte 10 Tage 
nicht überschreiten. 


. Unmıttelbare Zurückweisung aller Ti Yere des Nachbar- 


landes, welche zu Fuss oder ohne genügendes Zeugnis 
oder mit Erscheinungen des Seuchenverdachtes oder des 
Seuchenausbruches behaftet, an die Grenze getrieben 
werden. 

Stammen die Tiere aus entfernteren Ländern, so sind 
ste sofort den strengsten polizeilichen Massregeln zu 
unterwerfen. (Isolierung, Tötung u. s. w.) 

Zeugniszwang für die Beförderung (Verfrachtung) 
von Tieren 1m Binnenlande. Das Eın- und Ausladen 
von Tieren darf nur unter der Aufsicht des beamteten 
Tierarztes stattfinden. 

Die Desinfciorung der verwendeten Eısenbahntrans- 
portmittel sollte nach der Anleitung des genannten 
Beamten geschehen. 


. Zeugniszwang für sämtliche Tiere, welche auf Vteh- 


märkte und Ausstellungen geführt werden. Überwachung 
dieser Veranstaltungen und der Viehauktionen durch 
Tierärzte. Verbot der Beschickung derartiger Ver- 
anstaltungen ın verseuchten Örtlichkeiten und Gegenden 
mit für die Seuche empfänglichen Tieren. 


. Belehrung der bäuerlichen und städtischen Bevölkerung, 


insbesondere der Viehbesitzer, über die Notwendigkeit 
einer schleunigen amtlıchen Anzeige eines Seuchen- 
verdachtes oder -falles. (Öffentlicher Anschlag und 
Verteilung von belehrenden Schriften u. s. w.) 


. Fesistellung des Verdachtes oder Seuchenfalles durch 


eine Kommission, bestehend aus dem beamteten Tierarzt 
und zwei Mitgliedern der Verwaltung, welche bet der 
raschen Tilgung der Seuche und dem Vollzuge der hierzu 
angeordneten Massregeln beteiligt sind. 


Strenge Absperrung der Gehöfte oder der Herden, nôtigen- 
falls der Gemeinden, in welchen Verdacht oder Ausbruch 
der Seuche vorliegt. Eventuell Sicherung der Sperre 
durch die bewaffnete Macht. 

Notimpfung der zunächst von der Seuche bedrohten Tiere 
der gleichen Gattung. 


II. 


12. 


13. 


14. 


15. 


Bericht von Dr. Furtuna, Bukarest. 323 


Die Tötung von verdächtigen und kranken Tieren, die 
bei der Besichtigung und Beobachtung an der Grenz- 
station angetroffen werden, und in besonderen Fallen 
auch solcher im Binnenlande. | | 
Abschätzung und Entschädigung der Besitzer der tm 
Inlande poltzetlich geschlachleien Tiere, eventuell Zu- 
lassung des Fleisches dieser zum menschlichen Genusse. 
Entschädigung der Besitzer aus der Staatskasse oder aus 
einem besonderen Seuchenfonds, soweit der geschälste 
Wert des Tieres den seiner verwertbaren Terle übersteigt. 
Vorschriftsmässige Desinfizierung der Räume, Hofe 
und Gegenstände unter der Aufsicht eines beamteten 
Tierarztes und mit Hilfe der neuesten, durch die Er- 
Jahrung erprobten Mittel. 

Aufhebung der Polıizeimassregeln 14 Tage nach dem 
Erlöschen der Seuche und nach erfolgter gründlicher 
Desinfektion. | 
Bis günstigere Ergebnisse erreicht sein werden, ıst Vor- 
sicht gegenüber von Schutzimpfungen geboten. 





324 The prevention of foot and mouth disease, 





Report of Dr. FURTUNA 


Chief of the Civil Veterinary Office in Bucarest. 


(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 


(@W oot and mouth disease is a contagious affection belonging 
7 ( to the group of exanthematous diseases; it is easily 

SS taken by cattle, swine, less often by horses, sheep, goats, 
©) dogs and cats. Mice, guinea-pigs, rabbits, pigeons, 
7” chickens and ducks are exempt from it. It is also trans- 

‘ ~ missible to human beings. 

No disease seems to possess as great power of expansion and 
contagion, specially when its place of first apparition has communion 
with many roads of communication and the measures of veterinary 
police have not been taken from the start, with all the severity 
that they demand. 

In Roumania the dangers of the disease are less serious by its 
pathological results, than it is by the economical losses, due to 
the application of the measures of sanitary veterinary police. In 
occidental Europe, losses are also very great, both from the 
excessive severity of the disease itself and from those due to the 
economical results of the application of the same measures. 

This fact has decided many authors to atfempt the discovery 
of the specific virus with the hope of being able to find means, 
which could be applied against the extinction of the scourge. 

It is in that manner that the names of many investigators 
have become connected with foot and mouth disease and its nature. 
Favre of Geneva, Buniva, Hadinger, Flemming, Spinola, Bender are 
among the first; Nossotti who was the first to apply bacteriological 
methods to cultivate the microbes, Klein, Kurth, Schottelius, Behla, 
Piana and many others; in later years Siegel, Krusse, Prof. Babes. 

During the last few years, foot and mouth disease prevailed 
extensively in Roumania and occasioned very heavy losses. In 
1890, 96 and 97 C. Starcovici cultivates succesfully the microbe 
of foot and mouth disease; I reported his researches to the 
Société Centrale de Médecine vétérinaire in Paris. His claims to the 
discovery of a vaccine gave rise to observations from such authorities 






Report of Dr. FURTUNA, Bucarest 325 


as Nocard, Chauveau, Babès and Proca, Leclainche and Degive. 
Finally we arrive to the works of Leffler, Frosch and Uhlenbluth. 

All our confreres, who have had the opportunity to witness 
extensive epizooties of foot and mouth disease and have been 
called to fight them, know that an attack of the disease does not 
grant immunity for a long time; an animal can be affected again 
during the year and even three times in the same length of time. 

More than that, my colleagues in Roumania have observed, 
as well as myself, that foot and mouth disease returns not only in 
animals which have had a mild attack of the disease, but also in 
those, where it had presented very alarming symptoms. 

In the same manner, we have also observed that immunity 
is not granted to calves, born of cows, which took the disease 
while being pregnant. 

Consequently , we believe that immunity against the disease 
cannot be granted by natural contagion, and as to the few 
cases of resistance to the infection which are sometimes reported, 
we believe, that either the symptoms of the disease were so mild, 
that they were overlooked or again that there are some natural 
individual resisting conditions, similar to those met with other 
infections. 

It is to be hoped, that perhaps by experimentations of 
laboratories, a mean will be obtained, which will grant that 
immunity. 

The vaccine of prof. Leffler has been prepared and tried ; 
prof. Gratia, speaking of the results, obtained and recorded in in 
german publications, says seraphtine used as vaccination in foot and 
mouth disease has not given the results expected: — and reports 
accordingly against it, notwithstanding the few cases of apparent 
penefits, claimed by Schmidt. 


SANITARY POLICE. 


From the preceeding remarks it seemed to be evident, that 
as long as we have yet obtained nothing from bacteriology, and 
not possessing a mean to grant immunity to animals, and relieve 
cultivators from the annoyances of severe sanitary measures, we 
are obliged to resort to the application of those regulations which 
have for object to prevent the importation of the disease, or if it 
is introduced, to limit its extension, or eradicate it. 


A. 
Measures to be taken at the frontier, to prevent its introduction 
in a country. 


Almost every country of Europe has by her legislative code 
the power to prevent the importation of all animals likely to 
introduce a contagious disease. 


326 The prevention of foot and mouth disease. 


In Roumania the law of May 27% 1882 orders the following 
measures : 

Art. 2.—It is forbidden to introduce in this country animals, 
whatever they may be, subject to contagious diseases, without 
presenting at the frontier a certificate, (of the locality the animal 
comes from, and of health), delivered by a veterinarian and signed 
by the proper authorities. 

Art. 3.—Prefects of districts, authorities at the frontiers, from 
the direct or indirect informations they have obtained, shall inform 
the Home Secretary of the condition of health of animals in the 
surrounding countries. 

Art. 4.—Diplomatic agents, consuls, all administrative and 
custom agents, shall inform the Home Secretary, when knowing, that 
contagious diseases exist in a surrounding country. 

Art. 5.—If among the domestic animals of an adjacent country, 
any contagious disease should appear and threaten to infect also 
animals in Roumania, the importation of living or dead animals, 
coming from infected regions, may be restricted and the introduction 
of animals be authorized only at certain places and under special 
conditions, or again may be entirely suspended on some portion 
or the entire extent of the frontier. 

Art. 6.—In the cases provided for by the preceeding article, 
restrictive measures can be taken in relation to the importation 
of brute animal products, fodders or any object which may carry 
contagion; the frontiers shall also be closely watched. 

Art. 7.—Exportation of sick animals or of those supposed 
to be affected with a contagious disease is prohibited. 

We are of the opinion that the following should be taken as 
measures of international veterinary sanitary police. 


1° Animals cannot be exported except with a sanitary certi- 
ficate, delivered by an official veterinarian, signed by a proper 
authority. 


The certificate of locality and of health shall testify: 


a) that the animals have remained 80 days in a locality, free 
from contagious disease, transmissible to its species, upon 
a perimeter of 30 kilometers; 

b) that during these 30 days, they have been examined several 
times by the veterinarian, who delivers the certificate ; 

c) that they have been examined again by an official veteri- 
narian, and found healthy at the time of loading in cars 
or boats. 


2° Also the animals shall be held in observation at the 
frontier by a veterinarian, during 3 days, either in the importing or 
exporting stall. If found diseased, they will be submitted to the 
regulations of the laws on veterinary police. To-day visit and 
observation is imposed for all animals, either for tuberculization 
or malleination, or for the examination and diagnosis of the other 





Report of Dr. FURTUNA, Bucarest. 397 


contagious diseases; it would be better to establish places for 
veterinary observation of imported animals rather than to resort 
to probibition, sometimes ordered arbitrarily and giving rise to 
unpleasant political and economical relations between countries. 


B. 


Measures to restrict the extension, or eradicate an epizooty from 
a country. 


Transport of animals. — It is indispensable, that the sanitary 
veterinary legislation of a country should strictly require that all 
animals, horses, cattle, buffaloes, sheep, goats, and pigs should be 
provided with certificates of locality and of health, when moved 
from a commune to transport them to markets, fairs or abattoirs, 
to exchange or give them away, or to be loaded in cars or boats. 
These certificates shall give the names and addresses of the owners 
of the animals, the date of departure from their localities, the 
duration of their validity, and the evidence, that the animals are 
healthy and coming from a locality, where no epizooty exists upon 
20 kilometers around. 

To-day, transportation is carried out easily and on this depends 
the great danger, as in case of epizooty the germ of the disease 
can be spread in a few hours from one end of a state to the other. 

In Roumania, transportation of animals is only allowed when 
they have a certificate of locality and of health, granted according 
to the regulations for the delivery of such certificates for animals 
and their brute products (Royal order No. 3535 of September the 
12%, 1896). 

The transport by railroads is carried as follows: 


a) Animals must be provided with sagitary certificates; 

b) They are visited at the time of loading by an official 
veterinarian from the Interior Departement; 

c) At the time of unloading they are again inspected by 
another official veterinarian. 


The questions of details are regulated by the Royal order 
No. 2469 of July 1886. 

The strict supervision of transports of animals, and the 
interdiction upon a perimeter as extensive as possible round a 
locality infected with foot and mouth disease are necessary measures 
of veterinary sanitary police. 

In Roumania, any kind of movements of animals, from 
communes, situated at a distance of 20 kilometers from a locality 
infected with foot and mouth disease, is strictly forbidden. 

Supervisions of fairs, markets and exhibitions of animals. 

Markets and exhibitions are places where are gathered animals 
of various localities, especially of those where suspected cases of 
contagious diseases have already occurred, and where owners, from 


328 The prevention of foot and mouth disease. 


fear of death of their stock, bring them for sale. Those gatherings 
constitute almost always hot-beds of contagion and of spreading 
of contagious affections, specially of foot and mouth disease. 

Fairs, markets, auction-grounds, exhibition of cattle must be 
inspected by a veterinarian. In infected localities, they must be 
entirely prohibited upon as wide a surface as possible. 

In Roumania, markets are prohibited in infected localities and 
their surroundings, upon a surface of 40 kilometers for the species of 
animal threatened. (Art. 34 of the law upon veterinary sanitary police.) 

Declaration. — The first obligation imposed by the law to 
owners and keepers of animals, is to declare each suspicious case 
of contagious diseases occurring in his stock or among that of an- 
other. If this was strictly executed, the rapid and complete ex- 
tinction of epizooties would be an easy task. Most ordinarily it 
is not made, the authorities themselves discover the presence of 
the epizootic diseases. It is necessary that the first notions of 
sanitary police should be taught in all primary schools of cities or 
country, agricultural or normal, and the importance of the decla- 
rations well demonstrated. 

Authentication of the disease. — Art. 29 of the law in Roumania 
prescribes : | 

The commission charged to recognize epizooties is composed 

a) In urban communes, chief-towns of districts: of the vete- 

rinarian of the town, and a delegate from the mayor and 
a police commissary ; 

b) In other communes: of the district veterinarian, sub prefect 

and mayor of the commune. | 

A veterinarian, selected by the interested party, may belong to 
the commission charged to authenticate the disease. 

In order that the measures be applied with proper energy, 
the delegates from the administration by virtue of the authority 
and through whose responsibility the officious measures are ordered, 
must take part at the authentication of the epizooties. 

Measures of isolation. — In infected establishments sick or 
suspected animals, must be separated from healthy ones. The 
same shall be carried out for animals in pastures. The circulation 
of sick and even healthy subjects in the infected localities shall 
be forbidden. — As long as sanitary measures shall not be esta- 
blished, it will be forbidden in the commune or in the infected 
quarter to let animals, subject to take the disease, got out even 
if they are healthy. — If they could be allowed to go out, it 
would be only with the authorization of a veterinarian, granted 
under his own responsibility. 

In infected farms, dogs, cats and fowls, shall be enclosed and 
preventionary measures taken with people caring or visiting the 
animals, | 

Inoculation. — Veterinarians differ as to its propriety. I am 
advocate of inoculation in epizooties, when isolation of healthy 





Report of Dr. FURTUNA, Bucarest. 329 


animals cannot be strictly carried out, as it is the case in several 
communes during the harvest season. Inoculation grants immunity 
in the course of an epizooty, and the form of the disease due to 
inoculation is milder. 

Art. 108 of the Roumanian law says: 

The commission having charge to recognize the disease may, 
after advice from the official veterinarian, order in the: infected lo- 
cality inoculation of healthy animals of the same species as the 
sick ones, if it has the conviction, that it is the only way to protect 
them from contagion. Ä 

Slaughter is a measure which to many will appear extremely 
severe and unjustifiable. I am an advocate of it, and with prof. Lo- 
custeanu, director of the Superior Veterinary School of Bucarest, and 
a few other confreres we proposed it to the Superior Council of 
epizooties of Roumania in July 1898. 

Our proposition was admitted in principle and its application 
will be discussed next session. | 

Here are some of its contents: 

"Considering that there are cases where the number of animals 
sick with foot and mouth disease, is restricted, either because the 
disease at its beginning appears for the first time, or because in 
a given locality towards the end of an epizooty, some animals 
have remained sick, and that in such cases it is advantageous to 
hasten the extinction of the disease, by killing the affected animals 
and those suspect of foot and mouth disease” ; 

"The council advises”: | 

"That the Secretary of Interior (general direction of the sani- 
tary service) be authorized to order the slaughter of diseased ani- 
mals and of those suspect of foot and mouth disease, according to 
the opinion of the veterinary commission, when the disease shall 
have for the first time made its apparition in the country, when it 
would exist in a restricted locality, and in both cases, when it 
extends only upon a small number of animals, or also when there 
remains in an infected locality, but a few isolated cases, towards 
the end of an epizooty”. 

"Indemnity shall be regulated by Art. 155 of the law”. 

For countries like Roumania, where epizooty of foot and 
mouth disease is not permanent, but manifests itself only now 
and then, and is imported by animals brought from other states, 
slaughter is advantageous, if carried out according to the proceeding 
conditions. 

Disinfection. — That which demand the first attention of the 
official veterinarian, having in charge the stamping out of the dis- 
nee are the remains of fodders and the manure of the infected 


| The researches of Hecker of Saxony, upon the active per- 
sistency of the virus of foot and mouth disease in manure and 
upon the process to destroy them without expenses and without 


330 The prevention of foot and mouth disease. 


diminishing the value of the manure have given satisfactory results. 
According to them the indications are: 

Instead of leaving the manure exposed to air during several 
weeks, or to recur to expensive disinfections, which never reach 
their object, it is sufficient to keep the fresh packed manure for a 
week, and the virus is killed by the heat produced during the 
fermentation. To sterilize the superficial layers of the manure, horse 
manure can be thrown on the top of it, 40 centimeters thick. 

Mangers, hay-racks, partitions, patils, and all other objects 
soiled by the. saliva of the sick animals, should be washed and 
disinlected. 

Walls shall be white-washed; barns and yards sprinkled with 
lime-water after thorough washing; barns, tools, clothes, gutters of 
stables etc. shall also be washed and disinfected. 

Besides the ordinary disinfecting methods in use the veteri- 
narian shall resort to all modern ones, used for the disinfection of 
buildings and their material. 

Fields, where animals have been kept in pastures, shall be 
closed for 25 days in cold weather and 15 in warm. 

Raising the declaration of infection. — Even if the disease has 
subsided, the animals have recovered and disinfection is finished, the 
measures must not be raised until careful evidences are obtained, 
that there are no more latent cases, and at least two weeks after 
the last case of recovery or of death. 

In Roumania, the general regulation prescribes by art. 110, 
that foot and mouth disease is considered ended in a locality, 
14 days after the last case of death or of recovery, and if desin- 
fection has been made. 


CONCLUSIONS. 


1° All traffic of animals and of brute animal products 
must be forbidden with countries, which have no vetert- 
nary organization established according fo modern principles. 

2° Importation and transportation of animals, suscep- 
hible of contagion of foot and mouth disease, must be 
restricted only at stated places at the frontiers, and 
submitted to the strict control of the vetertnartan, as far 
as the places of the frontiers and that of destination. 

At the frontier, animals shall be held in observation 
for at least 3 days. 

At the place of destination, they shall be kept in 
observation for 10 days, except when they are to go 
directly to the abattotrs. 








Report of Dr. FURTUNA, Bucarest. 331 


3° Animals and brute animal products and objects, 
which might carry the contagion, must have a veterinary 
certificate, showing that they have been submitted to 
velerinary observation for 30 days and have been during 
that time ın a locality upon a perimeter of 30 kilometers 
free from foot and mouth disease, transmissible to the 
same spectes. | 

The certificate delivered by an official veterinarian, shall 
be swarn to before competent authorities of the place or 
origin, and well also have the signature of the veterinarian 
who shall have inspected them at the time of loading on 
cars or tn boats. 

Those certificates will be valid only for ro days. 

4° Animals transported on foot, those which well arrive 
without proper papers, or those that the veterinarian will 
have found with suspicious signs of foot and mouth 
disease, shall be tmmedtatly sent back, tf the places they 
came from are close by. 

When those will be too far away, they will be treated, 
according the most severe measures of santtary police. . 

5° Transportation of animals in a country shall not 
be allowed except with a sanitary certificate. 

The loading and unloading at the ratlroad shall be 
done only before the official vetertnartans. 

Disinfection of the trucks shall be executed under their 
direction. | 

6° All animals brought to markets and exhibitions 
must have sanitary certificates. 

Those places shall be submitted to the control and 
responsibility of a veterinarian. They will not be permitted 
in the perimeter of a zone infected with foot and mouth 
disease for animals subject to contract the disease. 

7° Rural and urban populations and specially owners 
of animals ought to receive instruction tn relation to the 
importance of early declaration of the presence of con- 
fagious diseases by any kind of ways (publications, 
advıces, books etc,) 

8° The commission for the recognition of epizootic 
diseases ought to be composed of an official veterinarian 
and two members of the administration interested ın the 
rapid extinction of the disease and in the proper applı- 
cation of all measures of veterinary sanılary police. 

9° Zsolation of farms, of gathering of infected animals 
must be strictly reinforced, even with the assistance of 
military help, tf necessary. 

10° Inoculation of necessity ought to be prescribed and 
executed with all necessary cares. 


332 


The prevention of foot and mouth disease. 


119 Slaughter of dtseased animals or suspected of foot 
and mouth dtsease can be ordered on the frontiers, and 
with some special cares ın the country, according to 
veterinary advices. 

12° Animals destroyed because of foot and mouth 
disease shall be valued and their owners receive indem- 
nity. The meat shall be allowed for use, and the balance 
of the estimated value patd by the state or espectal fund 


for eptzoottes. 


13° Disinfection of localsties, yards, and other things 
shall be made under the control of official veterinarians, 
according to most modern methods. 

14° Declaration of infection with foot and mouth 
disease shall be ratsed 15 days after the last case of 
death or of recovery, and when disinfection has been 
thoroughly carried out. 

15° Until new results are known, preventive vac- 
cinations ought to be made with all cares prescribed by 
experimentators. 








333 


Bericht von Regierungsrat Hafner 


Veterinär-technischer Referent im Großh. bad. Ministerium des Innern 
in Karlsruhe, 





ine der wichtigsten Tagesfragen bildet z. Z. sowohl in 
ai landwirtschaftlichen als auch in tierärztlichen Kreisen 
Deutschlands die Maul- und Klauenseuche. Ihre auf 
eine Reihe von Jahren, wenn auch mit wechselnder 
Verbreitung, sich erstreckende ununterbrochene Dauer 
hat der Viehzucht und -haltung einen um das Viel- 
fache größeren Schaden zugefügt als alle anderen Viehseuchen 
zusammen. Dazu kommt, daß diese abweichend von ihrem sonst 
gutartigen Verlauf in den letzten Jahren, namentlich in Süd- 
deutschland , bösartig aufgetreten ist, und zahlreich sind die Fälle, 
in denen in einer Gemeinde Hunderte von Rindern plötzlich fielen 
und große Viehbestände zu einem Drittel bis zur Hälfte ausstarben. 
Es ist daher verständlich, wenn in dem Schoße fast aller landwirt- 
schaftlicher Interessenvertretungen, in den tierärztlichen Versamm- 
lungen und selbst in den Parlamenten Erörterungen gepflogen 
werden, wie dieser Kalamität gesteuert werden könne. 

Aber nicht allein Deutschland, sondern auch ein großer Teil 
der übrigen europäischen Länder leidet gegenwärtig unter dem 
Drucke der Maul- und Klauenseuche; nahmen doch die von den 
einzelnen Regierungen erlassenen Viehverkehrsbeschränkungen und 
Vieheinfuhrverbote ihren Ausgangspunkt in erster Reihe in dem 
Bestreben , sich gegen die Seucheneinschleppung zu schützen. Die 
Frage der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche ist daher 
veterinärpolizeilich eine hervorragend internationale, welche an 
Bedeutung zur Zeit von kaum einer anderen ähnlicher Art über- 
troffen wird. Sie verdient demgemäß wohl zum Gegenstand der 
Erörterung eines Internationalen tierärztlichen Kongresses gemacht 
zu werden. 

Es wird dem Berichterstatter ein näheres Eingehen auf die 
hinlänglich bekannte klinische und pathologisch -anatomische Seite 
der in Rede stehenden Krankheit erlassen werden können; denn 
wenn es sich um die Bekämpfung einer Seuche handelt, so tritt 
die Frage nach der Ursache, der Natur und dem Wesen der- 
selben in den Vordergrund, von deren Kenntnis in erster Reihe 


334 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


die Wahl der zur Abwehr vorzukehrenden Mittel abhängt. Leider 
ist in dieser Hinsicht unser Wissen bis jetzt noch unvollkommen. 
Zwar lehrt uns die Erfahrung und neuerdings auch die wissen- 
schaftliche Forschung, daß die Maul- und Klauenseuche durch einen 
außerordentlich leicht verschleppbaren Ansteckungsstoff erzeugt wird, 
welcher vor allem dem Inhalte der von der Krankheit hervor- 
gerufenen Blasen, den Absonderungen und Ausscheidungen des 
seuchekranken Tieres und wahrscheinlich allen Teilen des Kadavers 
anhaftet; jedoch ist der Krankheitserreger bislang unentdeckt ge- 
blieben. An nachhaltigen Bemühungen zur Auffindung desselben 
hat es, besonders in der letzteren Zeit, nicht gefehlt, und die tier- 
ärztliche und medizinische Litteratur verzeichnet mehrfach Angaben, 
nach welchen der Seuchenansteckungsstoff bald in dieser, bald in 
jener Form gefunden worden ist. Es sei nur an die Veröffent- 
lichungen von Siegel, Bussenius, Mosotti, Klein, Schottelius, Kurth, 
Nitter, Starkovici, Furtuna, Behla und Jürgens erinnert. Allein die 
in jüngster Zeit im Kaiserlichen Gesundheitsamt und in dem Institut 
für Infektionskrankheiten in Berlin auf Veranlassung der Reichs- 
regierung und des preußischen Ministers für Landwirtschaft an- 
gestellten Untersuchungen bestätigten die gedachten Angaben nicht 
und fielen, soweit sie selbst auf die Auffindung des Krankheits- 
erregers gerichtet waren, negativ aus. Nach den Veröffentlichungen 
der genannten Institute über die bisherigen Ergebnisse der wissen- 
schaftlichen Erforschung der Maul- und Klauenseuche haben sich 
die bekannten Methoden der bakteriologischen Forschung für den 
Nachweis des Ansteckungsstoffes als unzureichend erwiesen, und es 
ist nicht unwahrécheinlich, daß unsere jetzigen technischen Hilfs- 
mittel hierzu überhaupt nicht ausreichen. Indes hat sich ergeben, 
daß der Seuchenerreger sicher in dem Inhalt der Blasen, ferner im 
Blute während des Ansteigens der Körperwärme im fieberhaften 
Stadium und in der Milch bei aphthöser Erkrankung des Euters 
enthalten ist, da Übertragungen der Seuche mit diesem Material 





gelungen sind. Das Vorhandensein des Ansteckungsstoffes ist jedoch 


nicht nachgewiesen im reinen Maulspeichel, im Fleisch, in den 


Eingeweiden, im Harn und im Kot. Das Bestreben, kleinere 
Versuchstiere mit Maul- und Klauenseuche zu infizieren, hat kein 
günstiges Resultat erzielt; Mäuse, Meerschweinchen, Ratten, Kaninchen, | 
Hühner, Tauben und Enten waren refraktär. Auch Ziegen zeigten 


trotz Infektion mit großen Mengen einer sehr virulenten Lymphe 


keine ausgesprochenen Erscheinungen der Erkrankung. Bei Schafen 


ist eine künstliche Infektion in. typischer Weise nicht gelungen. 


Gleichmäßig gut reagieren dagegen Rinder und Schweine auf die 


Infektion. 

Einzelne dieser Forschungsergebnisse lassen sich aber mit den 
in der Praxis ‚gemachten Erfahrungen nicht in Einklang bringen, 
und es wäre ein unter Umständen in veterinärpolizeilicher Hinsicht 
folgenschweres Wagnis, wollte man ohne weiteres eine diesen Er- 


gebnissen entsprechende Änderung der bisherigen Bekämpfungsweise 





Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 335 


eintreten lassen. So ist durch zahlreiche Fälle erhärtet, daß sich 
der Ansteckungsstoff längere Zeit, oft über drei bis vier Monate 
lang, infektionskräftig im Dünger und in der Stalljauche erhalten 
kann. Nicht minder bedenklich wäre die Schlußfolgerung, daß, 
weil eine Infektion der Schafe und Ziegen nicht gelungen ist, die 
Maul- und Klauenseuche bei diesen Tieren überhaupt nicht vor- 
komme. Wie die nachfolgende, auf Grund amtlichen Materials 
aufgestellte Übersicht ergiebt, welche zugleich einen Einblick in den 
Stand und die Bewegung der Maul- und Klauenseuche in dem in 
Betracht gezogenen Zeitraum im Großherzogtum Baden gewährt, 
ist die Empfänglickeit dieser Klauentiere für das Kontagium der 
Seuche teilweise sogar noch größer als beim Rind und Schwein. 










5 Zahl der in den ver- Zahl der in den betroffenen Beständen 

= seuchten Beständen 

ER aufgestellten an der Seuche erkrankten 

Vg 
Jahr os 

le © 

SA 

a 

rm 

N 
1888 15 8 — 146} 84,4 —|— 
1889 82) 16) 551] 3185| 91,5 451/81, 
1890 485) 233| 494116431) 88: || 494) 10,0 
1891 842) 21912287127957| 88,6 1064! 46,5 
1892 443; 195,1267117360! 88,6 1009| 79,6 
1893 107; 86! 345] 6920| 84,» 55] 15,» 
1894 54, 95) 544! 83129) 83» 84,2 || 323] 594 
1895 418) 72114871 7632] 804 83,3 11069] 74,4 
1896 858] 15211255111890! 86,0 || 215] 60,0! 189] 91,5|| 794) 68,s 
1897 481 „345 084113941; 84,8 || 250! 61,0|| 286| 82, 11897! 91,0 

Durchsch. 


1888—97 12307112447| 323, 136|1140110809| 86,0), 224|68,2| 118} 87°] 795| 68,0 


Hieraus geht hervor, daß nach den in Baden gemachten Be- 
obachtungen von den in den verseuchten Beständen vorhandenen 
Tieren der bezüglichen Viehgattungen durchschnittlich infolge von 
natürlicher Infektion erkrankten: 


Ziegen = 87,9 °,,, 
Rinder = 86,0 °/,, 
Schweine = 68,2 °/,, 
Schafe = 68,0 °%,. 


In anderer Hinsicht waren die im Kaiserlichen Gesundheitsamt 
und in dem Institut für Infektionskrankheiten in Berlin unter- 
nommenen Untersuchungen erfolgreicher. | 

In Bezug auf das Verhalten des Blaseninhalts (Aphthen-Lymphe) 
der seuchenkranken Tiere ist festgestellt worden, daß die Lymphe 
um so infektiöser wirkt, je frischer und klarer sie ist, daß schon 


336 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


1/:000 ccm derselben, in die Blutbahn gebracht, eine Ansteckung 
zur Folge hat, daß die Filtration durch Kieselguhr- und Porzellan- 
filter die Wirkun ng der Lymphe nicht beeinträchtigt. Eine mit neun 
Teilen einer 0,9 °/,igen Kochsalzlösung verdünnte, in Glaskapillaren 
oder engen Reagenzröhren aufbewahrte Lymphe im Gesundheitsamt 
verlor die Ansteckungsfähigkeit 

bei 87,5° C. nach 12—24 Stunden, 

„ 45—46°C. „ 1 Stunde, 

„ 50°C. ,„ 15 Minuten, 

“ 70°C. ,, 10 Minuten, 

i” 100° C. sofort. 


Anders stellt sich das Ergebnis im Institut fiir Infektions- 
krankheiten insofern, als Lymphe, welche eine halbe Stunde einer 
Temperatur von 60° C. ausgesetzt war, sich noch infektionsfähig 
erwies. 

Gegen niedere Temperaturen hat sich der Ansteckungsstoff in 
hohem Grade widerstandsfähig gezeigt, indem Lymphe, welche drei 
Stunden einer Temperatur von — 48° C. ausgesetzt und gefroren 
war, ihre Virulenz noch vollkommen bewährte; dagegen verlor sie 
diese durch Eintrocknung im Exsikator und in freier Luft nach 
24 Stunden; durch die Einwirkung verschiedener Desinfektionsmittel, 
wie 1°/,ige Karbolsäurelôsung, 2°/,ige Formaldehydlösung, 3 of ige 
Sodalösung, 1°/ige Salzsäurelôsung, 1 °/,ige Phosphorsäurelösung, 
sowie Kalkmilch schon nach einer Stunde. 


Von der durch tausendfältige Beobachtungen erhärteten That- 
sache ausgehend, daß Tiere nach Überstehen der Maul- und 
Klauenseuche eine Zeit lang immun gegen dieselbe sind, wurden 
Versuche zur Auffindung eines Schutzimpfverfahrens angestellt, 
denen der Erfolg nicht versagt blieb. Zwar konnten Rinder und 
Schweine durch subkutane Einspritzung von Blut oder Blutserum 
seuchekranker oder immuner Tiere gegen eine nachfolgende In- 
fektion mit Seuchengift nicht geschützt werden; wenn dagegen 
Lymphe, welche durch einen zwölfstündigen Aufenthalt im Brut- 
schrank ‘bei 379 C. ihre Virulenz verloren hatte ‚ in Mengen von 

1, 00 U, Com in die Blutbahn gespritzt wurde, so erwiesen sich 
30—50°/, der Tiere bei der drei Wochen später vorgenommenen 
Kontrollimpfung immun. Wenn virulente Lymphe in Mengen von 
1/50 —*/30 ccm mit 1—10 ccm defibriniertem Blute von durchseuchten 
Tieren (Immunblut) gemischt den Versuchstieren in die Blutbahn 
gebracht wurde, sc erkrankten diese nicht augenfallig, und es er- 
wiesen sich bei der drei Wochen spater vorgenommenen Kontroll- 
impfung im Institut für Infektionskrankheiten 95°/, der Schweine 
und 75°/, der Rinder immun. Die Versuche im Kaiserlichen 
Gesundheitsamt, zu denen allerdings bei der Kontrolimpfung 
20—40 mal mehr Lymphe als im Institut für Infektionskrankheiten 
verwendet worden waren, haben zu dem gleichen Ergebnis nicht 
geführt. 








Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 3937 


Schon vor den Arbeiten der genannten Institute hatte 
Tierarzt Hecker in Ermsleben ein Verfahren zur Immunisierung ge- 
funden, welches er der Lanwirtschaftskammer der Provinz Sachsen 
behufs Prüfung auf seine praktische Ausführbarkeit zur Verfügung 
gestellt hat. Nach einer in der jüngsten Zeit erfolgten Veröffent- 
lichung hat die Prüfung dieses Verfahrens durch die genannte 
Landwirtschaftskammer zu befriedigenden Ergebnissen geführt, und 
fordert diese Korporation größere Landwirte zur Vornahme von 
Versuchen auf. Nähere Mitteilung über die Art des Hecker’schen 
Verfahrens sind bislang nicht in die Öffentlichkeit gedrungen. 

Eine dritte Schutzimpfmethode hat Dr. Siegel in Brietz im 
Oktober 1897 in der Deutschen medizinischen Wochenschrift bekannt 
gegeben. Diese besteht darin, das Blut, welches seuchekranken 
Tieren im Stadium des Blasenausbruchs entnommen und hierauf 
defibriniert ist, unter die Haut eingespritzt wird. Die so geimpften 
Tiere sollen die Einverleibung von virulenter Lymphe, ohne zu er- 
kranken, ertragen. Auch dieses Verfahren soll dem Vernehmen nach 
von der Landwirtschaftskammer der Provinz Sachsen erprobt 
werden. 

Den gleichen Weg wie Dr. Siegel haben übrigens Geh. Ober- 
regierungsrat Dr. Lydtin und der Berichterstatter schon im Winter 
1891/92 eingeschlagen. Leider konnten die bezüglichen Versuche, 
äußerer Umstände halber, nicht zum Abschluß gebracht werden. 

Es ist mit Dank anzuerkennen, daß die wissenschaftliche Er- 
forschung der Maul- und Klauenseuche nicht nur in öffentlichen 
wissenschaftlichen Instituten, sondern auch in eigens zu diesem 
Zweck von den landwirtschaftlichen Interessenvertretungen ins Leben 
gerufenen Anstalten mit regem Eifer betrieben wird. Wenn es 
bisher auch noch nicht gelungen ist, den Ansteckungsstoff der 
Maul- und Klauenseuche zu entdecken, so haben diese Arbeiten 
doch die Aussicht auf die Auffindung eines Schutzimpfverfahrens 
eröffnet, und man darf hoffen, daß aus der Weiterführung der Ver- 
suche — mit oder ohne Entdeckung des Seuchenerregers — ein 
praktisch brauchbares Schutzimpfungsverfahren sich ergeben wird, 
wie solche Verfahren ja auch längst hinsichtlich der Pocken und 
neuerdings der Rinderpest gefunden sind, ohne daß die Ansteckungs- 
stoffe dieser Krankheiten bekannt wären. 

Was die Therapie betrifft, so giebt sie uns besondere. Hülfs- 
mittel nicht an die Hand. Die verschiedenen neuen, zur Heilung 
und gar zur Verhütung der Krankheit empfohlenen Mittel haben 
eine wesentlich günstigere Wirkung als die altbekannten vermissen 
lassen ; insbesondere konnte damit eine nennenswerte Kürzung der 
Krankheitsdauer, noch viel weniger ein Schutz gegen die Ansteckung 
erreicht werden. Nach wie vor bleibt eine angemessene Regelung 
der diätetischen und hygienischen Verhältnisse, unter denen die 
kranken Tiere leben, Hauptaufgabe der Behandlung. 

Unter diesen Umständen sind zur Bekämpfung der Maul- und 
Klauenseuche veterinärpolizeiliche Maßregeln, welche dem besonderen 


22 





338 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Verhalten der Krankheit und ihres Erregers angepaßt sein müssen, 
unentbehrlich. Für das Gebiet des Deutschen Reichs sind solche 
Maßregeln in den einschlägigen Bestimmungen der Reichsgesetze 
vom 23. Juni 1880 und 1. Mai 1894, betreffend die Abwehr und 
Unterdrückung von Viehseuchen, vom 6. August 1896, betreffend 
die Abänderung der Gewerbeordnung, und vom 25. Februar 1876, 
betreffend die Beseitigung von Ansteckungsstoffen bei Viehbeförder- 
ungen auf Eisenbahnen, sowie in den zu diesen Gesetzen erlassenen 
Vollzugsvorschriften vorgesehen. 

Der Wert und die Wirksamkeit der hiernach zur Anwendung 
gelangten Vorschriften ist bisweilen in Zweifel gezogen worden, 
insbesondere, nachdem durch die Novelle vom 1. Mai 1894, welche 
eine Verschärfung der Bestimmungen des Gesetzes vom 23. Juni 1880 
brachte, in der Folge die gehoffte Seuchenverminderung nicht 
zu erzielen war. Auf der einen Seite hat man den Mißerfolg in 
der zu Tage getretenen ungleichmäßigen Anwendung der bezüg- 
lichen Maßregeln, auf der anderen in der Unzulänglichkeit der 
gesetzlichen Grundlage überhaupt erblickt, und von beiden Seiten 
sind Verbesserungsvorschläge gemacht worden. 

Was diesen Punkt betrifft, so ist erörtert worden, oh die 
gesetzlichen Vorschriften nicht im Sinne der für die Rinderpest 
geltenden Bestimmungen (polizeiliche Tötung der erkrankten 
und verdächtigen Tiere, militärische Absperrungen u. s. w) ab- 
geändert werden sollen, wobei darauf hingewiesen wurde, daß 
es mit Hilfe dieser Bestimmungen möglich gewesen sei, die Rinder- 
pest, die in Bezug auf die Verschleppbarkeit der Maul- und 
Klauenseuche gleich kommt, in jedem einzelnen Falle des Ausbruchs 
in kurzer Zeit zu tilgen und dieselbe seit Jahren vom Reichsgebiete 
fern zu halten. Auf einer ähnlichen Grundlage sei es England, 
Dänemark, Schweden und Norwegen gelungen, der Maul- und 
Klauenseuche Herr zu werden und sich seuchenfrei zu halten. 

Ein derartiger Vorschlag kann aber einer nüchternen Er- 
wägung kaum standhalten; er wäre dermalen angesichts der 
weiten Ausdehnung der Maul- und Klauenseuche einfach unaus- 
führbar. Abgesehen hiervon ist zu beachten, daß die Rinderpest 
eine in den meisten Fällen tötlich verlaufende Krankheit ist, deren 
Tilgung in den meisten europäischen Staaten schon vor Jahrzehnten 
ernstlich aufgenommen und früher oder später erreicht wurde, 
während beides hinsichtlich der Maul- und Klauenseuche nicht 
gesagt werden kann. Diese hat in veterinärpolizeilicher Hinsicht 
erst Bedeutung erlangt, seitdem die Werte, welche die Haustiere 
repräsentieren, erheblich gestiegen sind und die Verkehrsverhältnisse, 
wodurch eben die Seuchengefahr vergrößert wurde, eine ungeahnte 
Entwickelung genommen haben. Was den Hinweis auf England 
und die nordischen Staaten betrifft, so darf nicht vergessen werden, 
daß hier die einschlägigen Verhältnisse ungleich günstiger liegen 
als in den übrigen europäischen Staaten. Schon die insuläre Lage 
Englands bietet einen gewissen Schutz gegen die Seucheneinschlepp- 





Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 339 


ung, insbesondere durch den Personenverkehr, und gegen die Ein- 
schleppung durch lebende Tiere hat dieses Land mittelst Viehein- 
fuhrverboten Vorkehr getroffen. Ahnlich liegen die Verhältnisse in 
Dänemark, Schweden und Norwegen. Dazu kommt, daß diese 
Länder vorzugsweise Vieh exportieren, aber nicht importieren und 
so der Gefahr der Seucheneinschleppung entgehen. 

Die kontinentale Lage Deutschlands dagegen ermöglicht ein 
längeres Freisein von Maul- und Klauenseuche nicht, wenn die 
angrenzenden Länder und namentlich deren anstoßende Gebiete 
verseucht sind. Dafür sorgt der kleine Grenzverkehr, sei es durch. 
Personen, sei es durch Klauentiere oder andere Träger des An- 
steckungsstoffes. Im zweiten Vierteljahr 1887 war die Seuche im 
Deutschen Reich erloschen, welches einige Monate seuchefrei blieb. 
Bei dem neuen Auftreten im dritten Vierteljahr 1887 zeigten sich 
zuerst neun Grenzkreise betroffen, nämlich Heydekrug, Mogilno 
{gegen Rußland); Ratibor, Loebschütz, Neiße, Löbau, Wolfstein, 
Passau (gegen Österreich-Ungarn); Konstanz (gegen die Schweiz). 
Die im letzten Vierteljahr 1887 neubetroffenen Kreise grenzten 
größtenteils an die in der ersten Periode verseuchten Landesteile. 
Außerdem sind größere Seuchenherde entstanden an den Grenzen 
Oberschlesiens (gegen Rußland und Österreich-Ungarn), im bayer- 
ischen und württembergischen Allgäu (gegen Österreich-Ungarn und 
die Schweiz), im Oberelsa& (gegen die Schweiz und Frankreich). 
Die betreffenden auswärtigen Staaten waren damals verseucht. 
Man wird nicht fehl gehen in der Annahme, daß in diesen Fällen 
die Seucheneinschleppung auf den Grenzverkehr zurückzuführen ist. 

Ähnliche Vorkommnisse haben sich in der allerjüngsten Zeit 
an der badisch-schweizerischen Grenze abgespielt. Gegen Ende des 
Jahres 1895 erlangte die Maul- und Klauenseuche in den schweizer- 
ischen Kantonen Aargau, Basellandschaft und Baselstadt eine für 
die anstoßenden badischen Gebietsteile bedrohliche Ausdehnung. 
Wiewohl badischerseits der kleine Grenzverkehr mit Klauentieren, 
sowie die Ein- und Durchfuhr von solchen, von Geflügel, von 
Häuten, Milch, Dünger, Futter- und Streumitteln jeder Art aus den 
genannten Kantonen verboten waren, und diese Verbote strenge ge- 
handhabt wurden, gelang es doch nicht, die Seucheneinschleppung, 
welche in vier amtlich festgestellten Fällen durch Personenverkehr 
erfolgte, zu verhindern. 

Um die zahlreichen Verheimlichungen der Seuchenausbrüche, 
welche sich die Viehbesitzer zu Schulden kommen lassen, zu ver- 
hindern, ist vorgeschlagen worden, angemessene Geldprämien für 
die möglichst frühzeitige Erstattung der Anzeige vom Seuchenaus- 
bruche auszusetzen oder Entschädigung für die infolge der Seuche 
umgestandenen Tiere zu gewähren. Allein die in Württemberg 
gemachten Erfahrungen, wo seit dem Jahr 1893 für an Maul- und 
Klauenseuche gefallenes Rindvieh Entschädigung gewährt wird, 
haben die in dieser Beziehung gehegten Erwartungen nicht erfüllt, 
wiewohl die Seuche in den letzten Jahren gerade in diesem Lande 


340 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


‘vielfach einen tötlichen Verlauf genommen hat. Das Land blieb 
auch nach der Einführung der Entschädigung unter allen süd- 
deutschen Staaten am stärksten verseucht (vergl. Anl. 2). 


Anderseits ist auch von einer Verschärfung der Strafvorschriften, 
welche die Verletzung der Anzeigepflicht bedrohen, kaum eine 
Besserung zu erwarten. 


Die schlimmsten Folgen für die Verbreitung der Seuche haben 
erfahrungsgemäß die Verheimlichungsfälle in den Viehbeständen 
von Viehhändlern. Diese sind, wie keine anderen Viehbesitzer, 
geneigt, sich über die ihnen auferlegten veterinärpolizeilichen 
Verpflichtungen hinwegzusetzen, und spielen nach ihrem ganzen 
Gewerbebetrieb — bewußt oder unbewußt — die wichtigste Rolle 
in der Seuchenverschleppung. Den durch die Viehhändler ge- 
pflogenen Viehverkehr möglichst unschädlich zu machen, ist eine 
der wichtigsten, aber noch nicht überall entsprechend gewürdigten 
Aufgaben der Veterinärpolizei, und daß dies durch zweckmäßige 
Maßnahmen mit Erfolg geschehen kann’, ergiebt sich, wie später 
dargethan werden soll, aus den im Großherzogtum Baden gemachten 
Erfahrungen. 

Nicht ohne Grund wird teilweise die Schuld der beklagten 
unzulänglichen Wirkungsweise der Seuchenbekämpfungs-Vorschriften 
der mangelnden Einheitlichkeit in der Ausführung derselben bei- 
gemessen. Zwar sind die seitens des Bundesrats zu den oben 
genannten Gesetzen erlassenen Vollzugsbestimmungen, von welchen 
hier im besonderen diejenigen der Instruktion zum Reichsseuchen- 
gesetz in Betracht kommen, für sämtliche Bundesstaaten, deren 
Regierungen und Organen die Anordnung der Abwehr und Unter- 
drückungsmaßregeln und die Leitung des Verfahrens obliegt, ver- 
bindlich; der Umstand aber, daß ein Teil dieser Vorschriften 
gebietend, ein Teil fakultativ ist, bedingt schon an und für sich 
eine Verschiedenheit des Vollzugs, indem die zuständigen Behörden, 
in deren Ermessen bei dem Mangel besonderer bundesstaatlicher 
Ausführungsvorschriften die Anordnung der fakultativen Instruktions- 
bestimmungen gelegt ist, diese Vorschriften in dem einen Fall zur 
Anwendung bringen, in dem andern gleichartigen Falle nicht. 
Dazu kommt, daß die einzelnen Bundesstaaten für sich mehr oder 
minder ausführliche Vollziehungsbestimmungen erlassen haben, 
welche teils die fakultativen Bestimmungen der bundesrätlichen 
Instruktion für bestimmte Fälle obligatorisch machen, teils die 
letzteren überhaupt im Rahmen des Gesetzes verschärfen. 


Am deutlichsten treten diese, teilweise vielleicht auch durch 
die ungleichartige Einrichtung der Polizeiverwaltung und die nicht 
einheitlich geregelte Zuständigkeit der Behörden in den einzelnen 
Bundesstaaten bedingte Verschiedenheiten in der Handhabung der 
Marktverbote zutage, worüber nicht allein lebhafte Beschwerden in 
den beteiligten landwirtschaftlichen und gewerblichen Kreisen, 
insbesondere in den Grenzgebieten, geführt werden, sondern es ist 





Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 341 


auch der Glaube an die Wirksamkeit der veterinärpolizeilichen 
Ma&regeln überhaupt erschüttert worden. 


Wie berechtigt auch die Klagen sind, welche in weiten 
Kreisen der Bevölkerung über die durch die Maul- und Klauen- 
seuche erwachsenen Schäden und Verkehrsbeschränkungen ver- 
nommen werden, so wäre es doch ein Irrtum, zu meinen, daß 
diese Seuche und die zu ihrer Bekämpfung getroffenen Maßregeln 
nur ein Vorkommnis der neuesten Zeit wären und in der Vergangen- 
heit unbekannt gewesen seien. Dies darzuthun, möge in folgendem 
in einem kurzen Rückblick auf die Geschichte der Maul- und 
Klauenseuche im Großherzogtum Baden und deren Bekämpfungs- 
methoden, welche je nach den vorherrschenden Meinungen über die 
Entstehung und Verbreitung der Krankheit wechselten und darum 
heute noch ein gewisses Interesse in Anspruch nehmen dürften, 
gestattet sein. 


Zu Anfang des Jahrhunderts herrschte allgemein die Ansicht 
vor,.daß die Maul- und Klauenseuche eine ansteckende Krankheit 
sei, und daß deshalb verseuchte Stallungen und, im Falle der 
Weiterverbreitung der Seuche, auch der Seuchenort gesperrt werden 
sollen. Es geht dies aus einer Verfügung der Großh. Sanitäts- 
kommission vom 28. November 1815 hervor, in welcher weiterhin 
der Genuß des 'Meisches, der Milch und der Butter der erkrankten 
Tiere verboten, die Absonderung, sowie die tierärztliche Behand- 
lung derselben angeordnet, die Anzeigepflicht den Tierbesitzern 
auferlegt, die tierärztliche Nachschau in dem Seuchenorte und die 
-Verlochung umgestandener Tiere unter polizeilicher Aufsicht ange- 
‘ordnet wurde. Diese Maßnahmen fanden auch in der Verordnung 
Großh. Ministeriums des Innern vom 15. Juli 1828 Aufnahme, welche 
überdies die Feststellung der Seuche durch den Tierarzt, das Ver- 
bot der Ausstellung von Gesundheitsscheinen, sowie des Ein- und 
Durchtriebs von Hornvieh, Schafen und Ziegen in Seuchenorten, 
‘Verbot der ärztlichen Behandlung kranker Tiere durch nicht lizen- 
zierte Tierärzte vorschrieb und eine Belehrung über die Kennzeichen 
der Krankheit, den Selbstschutz und die Heilbehandlung der er- 
krankten Tiere gab. 


_ Man erkannte aber auch damals schon die Notwendigkeit der 
Überwachung des Viehverkehrs. Nach der Verordnung Großh. 
Ministeriums des Innern vom 8. Februar 1828, betreffend die 
sanitätspolizeiliche Aufsicht auf den Viehmärkten, mußte jedem im 
Umfang des Großherzogtums abzuhaltenden Viehmarkt ein „geprüfter, 
lizenzierter und gehörig verpflichteter Tierarzt an Ort und Stelle 
vom Anfang bis zum Ende beiwohnen“, und das auf den Markt 
gebrachte Vieh, Stück für Stück, aufmerksam untersuchen. Jeder 
Eigentümer von Vieh hatte ein Zeugnis von dem Ortsvorstande 
beizubringen des Inhalts, daß das in dem Zeugnis näher zu 
bezeichnende Stück Vieh gesund und überhaupt in dem Herkunfts- 


342 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


orte und der Umgegend von einer herrschenden Viehkrankheit nichts 
bekannt sei. Jedes krank befundene Tier wurde sogleich vom 
Markte zurückgewiesen, dem Ortsvorstand des Herkunftsorts wurde 
sofort Nachricht davon gegeben, damit die erforderlichen Vorkehr- 
ungen zur Verhütung der Verbreitung der Krankheit durch An- 
steckung getroffen werden konnten. Endlich waren für das auf 
dem Markte verkaufte Vieh Gesundheitsurkunden auszustellen, auf 
welchen der Tierarzt mit der Marktkommission zu bescheinigen 
hatten, daß das Tier mit keiner ansteckenden Krankheit behaftet 
sei. Damit waren nach den damaligen Verkehrsverhältnissen die 
nötigen Vorsichtsmaßregeln zur Verhütung der Einschleppung und 
der Weiterverbreitung der Seuche getroffen. 

Die in den folgenden Jahrzehnten insbesondere durch den 
Bau derEisenbahnen eingetretenen Änderungen in den Verkehrsver- 
hältnissen in Verbindung mit dem allerwärts sich geltend machenden 
Bestreben, jedwede Beschränkungen der freien Verfügung über 
das Eigentum zu beseitigen, blieben nicht ohne Einfluss auf die 
Gestaltung der veterinärpolizeilichen Schutzvorkehrungen. Man 
empfand diese als eine veraltete, die freie Bewegung hemmende, 
nicht mehr zeitgemäße Einrichtung, deren man umsoweniger be- 
dürfe, als nach der inzwischen unter den Autoritäten der Tier- 
-heilkunde Platz gegriffenen Anschauung in Betreff des Wesens der 
Maul- und Klauenseuche, die Ansteckung nicht als die einzige 
Ursache der Verbreitung der Seuche anzusehen, vielmehr in manchen 
Fällen ein in der Luft vorhandenes „Miasma‘‘ zu beschuldigen sei, 
das über weite Landesstrecken sich ausbreitend, die Tiere befalle. 
So kam es, dass zunächst im Jahr 1842 der Zeugniszwang für auf 
Viehmärkte zu verbringendes Vieh aufgehoben wurde, und die be- 
züglich der Maul- und Klauenseuche geltenden Vorschriften in der 
unterm 16. August 1865 neuerlassenen Seuchenordnung wesentliche 
Milderungen erfuhren. Es verblieb zwar die Anzeigepflicht und die 
tierärztliche Feststellung des ersten Seuchenausbruchs in einer Ge- 
meinde; indessen kamen, davon ausgehend, daß die Verbreitung 
sowohl von Tier zu Tier, als durch die „Luft“ erfolge, die Sperr- 
maßregeln in Wegfall. Nur wenn die Seuche einen bösartigen Ver- 
lauf nahm und zugleich anzunehmen war, daß sie sich nicht durch 
die „Luft“, sondern durch Ansteckung von Tier zu Tier verbreite, 
konnten Sperrmaßregeln ergriffen und strenge gehandhabt werden. 
Eine Desinfektion war nur für diese Fälle vorgesehen. Nachdem 
auf diese Weise fast jeder veterinärpolizeiliche Schutz beseitigt war, 
trat die Seuche im Jahr 1869 in einem bis dahin noch nicht be- 
obachteten Umfang auf, indem sie in 1046 Gemeinden des Landes 
139995 Rinder, 2199 Schafe und 2576 Schweine befiel. Auf 
10000 Stück Rindvieh waren nicht weniger als 2296 Stück, d. h. 
nahezu ein Viertel der Gesamtheit verseucht. Der hierdurch der 
Landwirtschaft erwachsene Schaden wurde auf 2 800 000 „A. geschätzt. 
Die regierungsseitig angestellten Erhebungen über die Wege der 
Einschleppung und Verbreitung ergaben, dass die Krankheit nament- 





Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 348 


lich durch wandernde Schweineherden aus dem Ausland eingebracht 
wurde und in den meisten Fällen nachweislich durch die Ansteckung 
eine Weiterverbreitung gefunden hatte. Wiewohl sonach die An- 
schauung von der miasmatischen Ausbreitung der Maul- und Klauen- 
seuche und die hierauf beruhenden Milderungen der durch die 
Verordnung vom 15. Juli 1828 vorgesehenen veterinärpolizeilichen 
Maßregeln als ein folgenschwerer Irrtum sich erwiesen, konnte man 
sich doch nicht zur Rückkehr zu dem durch die gedachte Ver- 
ordnung statuierten Rechtszustand entschließen. Man begnügte sich 
vielmehr damit, eine veterinärpolizeiliche Überwachung des Vieh- 
verkehrs zunächst in der Weise einzuführen, daß die Treiber von 
wandernden Viehherden ein von fünf zu fünf Tagen zu erneuerndes 
bezirkstierärztliches Zeugnis über den seuchefreien Zustand der 
Tiere bei sich führen mußten (1871). Hierzu trat kurze Zeit später 
(1872) die allgemeine Desinfektion der zur Beförderung von Vieh 
benützten Eisenbahnwagen, welche Maßnahme schon durch das 
Bundesgesetz vom 7. April 1869 bei Rinderpestgefahr vorgeschrieben 
war und 1876 reichsgesetzlich für das ganze Reichsgebiet in 
Kraft trat. 

Wiederholt starke Verseuchungen des Landes in der ersten 
Hälfte der siebziger Jahre zeitigten lebhafte Klagen und Be- 
schwerden über den Mangel an Schutz gegen die Seuchengefahr. 
Dazu kam, daß der Seucheschaden erheblich größer sich gestaltete, 
da die Preise für Vieh, Fleisch, Milch und Molkereiprodukte wesent- 
lich gestiegen waren. Das Fleisch kostete das Dreifache des in den 
vierziger und fünfziger Jahren üblichen Preises. Vom „notwendigen 
Übel“ war das Vieh die Hauptquelle der Einnahme für den Land- 
wirt geworden. In weitere Erwägung bezüglich einer Umgestaltung 
der veterinärpolizeilichen Vorschriften wurde angesichts der bevor- 
stehenden Regelung des Seuchenwesens durch das Reich nicht mehr 
eingetreten. Diese erfolgte denn auch — wie oben erwähnt — 
mittelst Reichsgesetzes vom 23. Juni 1880 und späterhin durch die 
Novelle vom 1. Mai 1894. 


Bis zum Inkrafttreten des Reichsseuchengesetzes vom 23. Juni 
1880, d. i. bis zum Jahr 1881 sind, von 1860 anfangend, die in 
den einzelnen Jahren in Baden an Maul- und Klauenseuche erkrankten 
Rinder in der Anlage 1 unter Berücksichtigung des jeweils geltenden 
seuchenpolizeilichen Rechtszustandes gruppenweise zusammengestellt. 
Diese Zusammenstellung lässt den Einfluß der in den einzelnen 
Zeitperioden zur Anwendung gekommenen Maßregeln auf den 
Umfang der Verseuchung, wie auch die weitere Thatsache unschwer 
erkennen, daß die Maul- und Klauenseuche auch in früheren Zeiten 
niemals ganz erloschen war. 


Anderseits enthält Anlage 2 eine die Zeit von 1885 bis 1896 
umfassende Übersicht über die Verbreitung der Maul- und Klauen- 
seuche unter den Rindvieh- und Schweinebeständen einesteils im 
Deutschen Reiche, andernteils im Großherzogtum Baden und den 


344 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


angrenzenden deutschen Bundesstaaten im besonderen, mit welchen 
Baden hauptsächlich im Verkehr mit Vieh steht. Die Angaben 
sind den Jahresberichten über die Verbreitung von Tierseuchen im 
.Deutschen Reiche entnommen, welche im Kaiserlichen Gesundheits- 
amte in Berlin auf Grund der vom Bundesrate unterm 24. Oktober 
1885 angeordneten Ermittelungen bezüglich der Wirksamkeit der 
zur Abwehr und Unterdrückung der Viehseuchen von Reichs wegen 
erlassenen Bestimmungen bearbeitet sind. 


Der elfjährige Durchschnitt der in Rede stehenden Zusammen- 
stellung ergiebt, daß die Verseuchung des Rindviehs in Baden schwächer 
war als im Reiche, in Württemberg, in Bayern und in Hessen und 
nur wenig stärker als in Elsaß-Lothringen, während Baden, was die 
_Verseuchung der Schweine betrifft, den allergünstigsten Stand er- 
kennen läßt. Und doch ist die Gefahr für die Seucheneinschleppung 
im Großherzogtum Baden außerordentlich groß. Die geographische 
Gestalt des Landes bedingt es, daß das Binnenland mangelt, und 
die meisten politischen Bezirke (Amtsbezirke) Grenzbezirke sind. 
Außer dem Schwarzwald und den durch eine blühende Viehzucht 
bekannten oberbadischen Bezirken, welche Vieh nur aus-, dagegen 
keines einführen und daher auch selten von der Maul- und Klauen- 
'seuche heimgesucht werden, betreiben zahlreiche, in den übrigen 
'Landesgegenden ansäßige Viehhändler einen sehr lebhaften Vieh- 
handel, indem sie besonders die benachbarten Staaten zum Zwecke 
des Einkaufs besuchen und die Tiere teils im Inlande auf Märkten, 
im Hausierwege oder im Stalle, teils außerhalb Badens absetzen. 
Daß durch einen dergestalt lebhaft unterhaltenen Viehverkehr die 
Seuchengefahr erheblich gesteigert wird, erscheint einleuchtend. 
So wurde denn auch auf diese Weise die Maul- und Klauenseuche in 
‘dem Zeitraume von 1886—1897 in 326 amtlich festgestellten Fällen 
in das Großherzogtum eingeschleppt. Wenn trotzdem das Maß der Ver- 
seuchung in Baden im Vergleiche mit dem der anderen süddeutschen 
Staaten den seuchenpolizeilich günstigsten Stand zeigt, so ist dies wohl 
der strengen Handhabung der zur Abwehr und Unterdrückung der 
Seuche getroffenen Maßregeln, welche hier im wesentlichen ange- 
führt werden sollen, und vielleicht auch dem Umstand zu danken, 
daß die je nach Sachlage gebotenen besonderen Maßregeln von 
einer Instanz aus, nämlich dem Gro&h. Ministerium des Innern, 
als der obersten Polizeibehörde des Landes, angeordnet und die 
richtige Ausführung überwacht werden, wodurch eben die wünschens- 
werte Gleichartigkeit und Gleichmäßigkeit im Vollzug gewähr- 

eistet wird. 


In Bezug auf den Viehverkehr auf Eisenbahnen, Märkten, im 
Umherziehen und in den Handelsviehstallungen sind weitgehende 
Vorsichtsmaßregeln getroffen, welche teils ständig, teils nur für die 
Zeit größerer Seuchengefahr zur Anwendung kommen. 





Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 345 


Als ständige Massregeln sind in Kraft: 


a) Der Zeugniszwang für Vieh (Rindvieh, Schafe, Schweine), 
welches von Viehhändlern, in Herden oder einzelnen Stücken 
von emer Gemarkung in eine andere verbracht wird. Das 
Zeugnis muß, wenn es sich um eine Schaf- oder eine von 
außerhalb Badens stammende Schweineherde handelt, von 
einem Tierarzt, bei Rindvieh von einem Tierarzt oder 
Fleischbeschauer ausgestellt sein. Werden solche Tiere 
mittelst der Eisenbahn in das Großherzogtum eingeführt, 
so müssen sie, falls der Führer derselben nicht im Besitz 
des vorgeschriebenen Gesundheitszeugnisses ist, unmittelbar 
nach ihrer Ausladung tierärztlich ‚untersucht werden. 

b) Die Überwachung der Viehmärkte. Dieselbe ist in der 
Weise zu bewirken, daß jedes einzelne Stück Vieh un- 
mittelbar vor der Aufstellung auf dem Marktplatze einer 
genauen tierärztlichen Untersuchung unterworfen und nur 
zum Markte eingelassen wird, wenn es sich vollständig 
seuche- und verdachtsfrei erweist. Die Beaufsichtigung 
ist während der ganzen Dauer des Marktes fortzusetzen. 


Hinsichtlich der Beschaffenheit der Marktplätze ist vorge- 
schrieben, daß diese abseits von öffentlichen Straßen und Plätzen 
gelegen und so eingerichtet sein müssen, daß für die Zufuhr der 
Tiere nicht mehr Wege geöffnet sind, als Tierärzte zur Beauf- 
sichtigung des Zutriebs zur Verfügung stehen. Innerhalb des 
Marktplatzes sind die Tiere reihenweise aufzustellen. 

Als zeitweilige Maßregel kommt zur Zeit der Seuchengefahr 
die polizeiliche Beobachtung der zum Zweck des Verkaufs durch 
Händler aufgestellten Rindviehstücke und Schweine in Anwendung. 
Darnach sind die Händler und in deren Vertretung die Besitzer von 
Gast- und Privatställen verpflichtet, von der Einstellung von Tieren der 
bezeichneten Art der Ortspolizeibehörde spätestens im Verlaufvon zwölf 
Stunden Anzeige zu erstatten, welche hierüber eine Bescheinigung aus- 
zustellen und dem Bezirkstierarzt von dem Tage der Einstellung der 
Tiere unter Angabe der Zahl, des Alters, der Farbe und desGeschlechts 
schriftliche Mitteilung zu machen hat. Am fünften Tage nach der 
Einstellung nimmt der Bezirkstierarzt die Untersuchung der Tiere 
vor. Ehe diese stattgefunden hat und die Tiere für seuchefrei 
erklärt worden sind, dürfen dieselben nur zum Zwecke sofortiger, 
am Aufstellungsort zu bewirkender Schlachtung aus dem Stalle 
entfernt werden. Sind während der Dauer der Beobachtun 
weitere der Beobachtungspflicht unterliegende Tiere in den Stal 
eingestellt worden, so dürfen auch die früher eingestellten, abge- 
sehen von dem Falle der Abschlachtung am Aufstellungsort, aus 
dem Stalle nicht entfernt werden, bevor die Beobachtungsfrist der 
später eingestellten Tiere umlaufen ist. Nach Umlauf der fünf- 
tägigen Frist ist jeweils eine gründliche Reinigung und Desinfektion 
der Stallungen unter polizeilicher Aufsicht vorzunehmen. 


346 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Die Stellung des Handelsviehs unter polizeiliche Beobachtung hat 
+ sich als eine der wirksamsten Ma:sreyeln gegen die Verschleppung der 
Maul- und Klauenseuche bewährt. Sie konnte zwar nicht verhüten, 
.daß infiziertes Handelsvieh in das Gebiet des Großherzogtums ein- 
gebracht wurde, bei dem hinterher die Seuche ausbrach; aber sie 
verhinderte, daß dieses Vieh in infiziertem Zustande in den Verkehr 
gebracht wurde und an den Absatzorten Anlaß zu neuen Seuchen- 
ausbrüchen gab. Die Fälle, in welchen Rindvieh- und Schweine- 
transporte bei dieser Art von Kontrolle mit Maul- und Klauenseuche 
behaftet betroffen wurden, beziffern sich alljährlich auf 15 bis 20. 
‚Hieraus ist der Umfang des Schutzes zu ermessen, welchen diese 
Kontrolle gewährt, namentlich wenn man bedenkt, daß es sich in 
den einzelnen Fällen um Bestände von 10 bis 20 Viehstücken 
handelte, deren Absatz im Wege des Hausierhandels oder gar auf 
Viehmärkten erfolgen sollte. 


Wie neuerlich anderwärts, so war auch einige Jahre lang in 


Baden die Anordnuug getroffen, daß die Stallungen der Viehhändler, 
Gaststallungen etc. regelmäßig wöchentlich einmal. einer Visitation 
durch die Bezirkstierärzte unterzogen wurden. Es zeigte sich indeB 
bald, daß eine solche Kontrolle unwirksam war; in keinem Falle 
konnte ein Seuchenherd entdeckt werden, wiewohl nach den an- 
gestellten Erhebungen angenommen werden mußte, daß die Seuche 
zu wiederholten Malen durch krankes oder verdächtiges Vieh aus den 


visitierten Stallungen verschleppt worden war. Entweder waren zur © 
Zeit der Vornahme der Besichtigung die kontrollierten Ställe über- 


haupt leer oder nur mit wenigen Tieren besetzt. Jedenfalls lag es 
‘im Interesse des Besitzers, sich der kranken und verdächtigen Tiere 
raschestens zu entledigen. Man hob daher die in Rede stehende 
‚allgemeine Kontrolle wieder auf, an deren Stelle die obenerwähnte 
fünftägige Quarantänierung des Handelsviehs trat. 

Nötigenfalls werden auch Verbote hinsichtlich der Abhaltung 





‘von Vieh- und Schweinemärkteh, teils für das ganze Land, teils 
‚nur für einzelne verseuchte oder bedrohte Gegenden, sowie solche | 
‘bezüglich des Handels mit Vieh im Umherziehen erlassen. Die 


letztere Maßnahme ist aber, ohne Verbindung mit der polizeilichen 
Beobachtung des Handelsviehs, schon darum wenig nützlich, weil 
sie leicht umgangen werden kann. 

Bei der Tilgung der Seuchenherde leistet, neben den üblichen 
‚Sperren (Stall-, Gehöfts-, Orts- und Gemarkungssperre), die An- 
ordnung gute Dienste, derzufolge die Gemeinden auf ihre Kosten 
die Absperrung der verseuchten Gehöfte durch eigens zu diesem 
Zweck aufgestellte Wärter überwachen lassen und die Ställe der 
:verseuchten Tiere täglich nach Anleitung des Bezirkstierarztes unter 
Aufsicht der Ortspolizeibehörde mit Kalkmilch desinfiziert werden 
müssen. Hinsichtlich der bedrohten, weil in der Nähe des Seuchen- 
orts gelegenen Gemeinden, tritt eine Verkehrsbeschränkung in der 
‘Weise ein, daß Klauentiere zum Zweck oder in Vollzug einer Ver- 
äußerung nur auf Grund eines Gesundheitszeugnisses ausgeführt 











Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe, 347 


werden dürfen, welches von einem Tierarzt ausgestellt ist. Zur 
Erleichterung des Vollzugs dieser Vorschrift sind die Bezirkstierärzte 
ermächtigt, wöchentlich mindestens einmal die betreffenden Ge- 
meinden auf Staatskosten zu bereisen und die erforderlichen Zeug- 
nisse auszustellen. 

In vielen Fällen hängt die Möglichkeit einer Lokalisation der 
ausgebrochenen Seuche von der Raschheit des polizeilichen Ein- 
greifens und dieses wieder von der Art der Organisation des Nach- 
richtendienstes ab. Wo immer möglich haben daher die badischen 
Polizeibehörden sich gegenseitig auf telegraphischem oder telepho- 
nischem Wege zu verständigen, namentlich wenn erhoben ist, daß 
vor dem Ausbruch der Seuche Tiere aus dem betreffenden Gehöfte 
nach anderen Gemeinden ausgeführt worden sind. 

Nach den in Baden gemachten Erfahrungen kann somit die 
Grundlage, welche das Reichsseuchengesetz dermalen für die Be- 
kämpfung der Maul- und Klauenseuche bietet, als unzuläng- 
lich nicht bezeichnet werden. Dagegen: ist der Mangel einer ein- 
heitlichen Anordnung, Leitung und Ausführung der in Betracht 
kommenden Maßregeln in den einzelnen deutschen Bundesstaaten 
vielfach als Mißstand empfunden worden, welcher einer erfolg- 
reicheren Abwehr der Seuche hinderlich. war. In dieser. Richtung 
sollte eine durchgreifende Änderung herbei- und gleichzeitig eine 
zweckmäßig organisirte Beaufsichtigung des Handelsviehverkehrs 
eingeführt werden. 

Inwieweit die einen Erfolg versprechenden Arbeiten, welche 
auf die Auffindung eines praktischen Immunisierungsverfahrens ge- 
richtet sind, eine Änderung der bislang üblichen polizeilichen Be- 
kämpfungsweise bedingen oder diese gar als entbehrlich erscheinen 
lassen, bleibt abzuwarten. 


Hiernach ergeben sich folgende Schlüsse: 


Im Interesse einer wirksamen Bekämpfung der Maul- und 
Klauenseuche liegt es 


1. die wissenschaftliche Erforschung dieser Seuche mit allen 
Mitteln zu betreiben ; 


2. den Verkehr mit Handelsvich einer strengen veterinär- 
polizeilichen Überwachung dergestalt zu unterwerfen, dass 
das Vieh von Viehhändlern vor dem Fetlhteten der 
polizeilichen Beobachtung unterstellt wird; 


3. die Anordnung, Leitung und Ausführung der in Betracht 
kommenden veterinär-polizeilichen Massregeln einheitlich 
zu regeln. 





348 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Anlage 1 


Uebersicht 


über die in den Jahren 1860—1881 von der Maul- und Klauenseuche heim- 
gesuchten Rindviehbestände, Gemeinden und Amtsbezirke in Baden, nach 
Gesetzgebungsperioden geordnet. 


| 
Verseuchte | Verseuchte | Verseuchte | 
Rinder *° | Gemeinden | Amtsbezirke| | 


I. Perlode. 
Stallsperre mit beschränkter Aufsicht über den Viehverkehr. 


1860. . . . 2. . . . . . 506 27 14 
1861, . . . 2 2 . . . . 756 34 16 
1862. . 2 2 2 . . . . . 10 223 274 45 
1863 . . . 2 2 . . . . . 11 751 859 45 
1864. . . 2 . ww ee 889 15 11 


165. , 2 2 2 2 . . . . 98 5 2 


I. Periode. Aufhebung fast sämtlicher Schutzmassregein. 


1866. . . 2 . . we . . 50 3 2 | 
167. 2. . 2 . . . . . . 229 19 8 | 
1868. . . . . . . . . . 22 3 2 
1869 . . 2 2 2 2 . . . . 139 995 1 046 52 
1870. . 2 2 2 . we we . 2 461 110 27 
1871. . . . ew ee . . . 8 800 265 89 


Ill. Periode. Viehverkehr unter Aufsicht, beschränkte Stallsperre. 


1872, 2... 2 2 2 ln 108 400 920 52 
1878. . . . . . . . . . 2 497 108 31 
1874. . 2. . . . ... . . 18 991 846 49 
1875. . 2 . . . . . . . 18 077 554 51 
1876. . . . . . . . . . 1 685 146 48 
1877... .. .. . . . . . 2 421 171 41 
1878. . . . . . . . . . 2 993 256 48 
1879. . 2 2 . . . . . . 206 35 21 
1880... . . . . . . . 2 188 80 14 
1881. . . . ww ew . . . 2 856 139 85 


Bericht von Regierungsrat Hafner, Karlsruhe. 349 


Anlage 2 


Uebersicht 
über den Stand der Maul- und Klauenseuche in den Jahren 1886—1896 in 
Deutschland überhaupt und insbesondere in den stiddeutschen Staaten. 


Von je 10000 Rindern bezw. Schweinen gehörten neu ver- 
seuchten Beständen an: 


Deutsches Württem- Elsaß- Baden 








Jahr Reich Bayern berg Lothringen Hessen 

a] | : 

he ood om Le Py Le + > Le ‘5 

S | > si S|} EIS | El sl ei gi s 

= 4 8 3 3 8 6 m= | 8 & Gi 

4 77) 07) a | la | & | ein 

1886 | 8,01 2,00 4,17} 0,51! 2,24 8,16| 0,02! — 1,81! — 
1887 | 806 5,1 1,94 0,89] 2068| 2,88] 0,10] — || 0,07) — 


87,80] 18,96| 29,70| 4,84] 5,44] 0,7% 6,20! 84,00 
168,60! 49,79] 21,39) 8,68] 57,06] 0,76] 49,12) 16,76 
888,07] 832,74] 117,16! 19,97|| 858,06! 15,88|| 828,95| 888,26 
889,72| 923,92] 825,77| 14,64|| 516,64! 25,50|| 229,80! 176,2 
849,821 99,48] 219,78] 55,17|| 884,12) 16,86!) 599,06| 480,2 
96,58] 88,81] 81,64| 18,81|| 100,68| 1,84) 182,29] 70,28 
148,66| 89,00! 122,22| 17,49]! 62,71] 1,88|| 51,83] 99,8 
265,56| 180,71] 96,08] 8,10] 149,14] 10,58] 184,08| 144,7 
599,48| 280,80|| 425,80| 45,92|| 264,87| 9,171] 545,24| 490,06 


,80| 1860, 1 1||1446,46] 198,66 |11848,88| 81,81 |12076,90] 1788, 96 


1896 111,14} 48,11 
1896 | 404,70! 207,06 
Sa. 12868,89!1278,8 

Durch 

schnitt 


1886-96 | 214,99| 116,261 194,21| 106,18) 804,11| 128,65] 181,50) 17,61| 167,58] 7,44|| 188,82| 158,09 


Zusammenstellung. 


L Rinder: U. Schweine: 
Württemberg = $,04 %, Hessen == 1,58 %, 
Deutsches Reich == 2,14 %,, Wirttemberg — 1,28 %, 
Bayern = 1,94%, Deutsches Reich = 1,16 °/,, 
Hessen == 1,88 %/,, Bayern = 1,08 °%,, 
Baden = 1,67 °/,, Elsaß-Lothringen = 0,17 %,, 
Elsaß-Lothringen = 1,31 %,. Baden == 0,07 °/,. 


350 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 





Rapport de Mr HAFNER 


Conseiller du Gouvernement à Karlsruhe. 


(Traduit par M. ZUNDEL, vétérinaire d'arrondissement, Mulhouse.) 


> 
Ce A fièvre aphteuse sévit en Allemagne depuis une longue 
SIA série d’années d’une manière à peu près continue et 





elle cause à l'élevage une perte bien supérieure à celle 
DS provoquée par toutes les autres épizooties réunies. De plus 
la maladie, contrairement à sa marche bénigne d’autre- 
' fois, a pris ces dernières années, surtout dans l’Alle- 
magne du Sud, une forme trés grave. En effet, dans de nombreuses 
communes des centaines de bétes bovines ont succombé subitement 
et certains cheptels ont perdu jusqu'au ‘tiers et même jusqu’à la 
moitié de leur effectif. Il est donc compréhensible que les comices 
agricoles, les sociétés vétérinaires et les parlements aient cherché à 
parer à cette calamité. Une grande partie des autres Etats d'Europe 
souffre en ce moment du même mal et c’est en première ligne à 
cause de la fièvre aphteuse et pour empécher son introduction que 
les différents Gouvernements ont dû interdire ou restreindre l'im- 
portation et la circulation des animaux. La lutte contre la fièvre 
aphteuse est en ce sens une question internationale, qui, au point de 
vue de son importance, n’est guère surpassée. Elle mérite, pour 
cela, d’être discutée dans un congrès international vétérinaire. 

Il me sera permis de ne pas parler ici de la forme clinique 
et de l'anatomie pathologique de la fièvre aphteuse; il est plutôt 
nécessaire, quand il s’agit de combattre une épizootie, d’en con- 
naître la cause première, la nature et le caractère, car c'est de 
leur connaissance que dépendra le choix des moyens de combat. 
Malheureusement, sous ce rapport, nos connaissances sont encore 
très incomplètes. Il est vrai que l’expérience et, dans ces derniers 
temps, la recherche scientifique enseignent que la fièvre aphteuse 
est causée par un contage facilement colporté et assez tenace qui 
se trouve surtout dans le contenu des aphtes, dans les secrétions 
et excrétions de l'animal atteint et probablement dans toutes les 
parties du cadavre. Mais, jusqu’à présent, personne n’a réussi à le 
découvrir. Ce n'est pas que les recherches aient fait défaut, la 
littérature vétérinaire et médicale a, au contraire, fait part de 








Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 351 


nombreux travaux sur ce sujet. Je mentionnerai seulement les 
publications de Siegel, Bussenius, Nosotti, Klein, Schottelius, Kurth, 
Nitter, Starcovici, Furtuna, Behla, Jurgens. Cependant les expériences 
faites à Berlin, à l'Office Impérial d’hygiene et à l’Institut pour l’étude 
des maladies infectieuses, n’ont pas confirmé les indications des auteurs 
nommés, et les recherches faites dans l'intention de découvrir le 
virus, ont été sans résultat. Les rapports disent que les méthodes 
usuelles de recherche bactériologique se sont montrées insuffisantes, 
et qu’il en découle que nos ressources techniques actuelles ne 
peuvent suffire pour faire cette découverte. 


En attendant, les expériences de Berlin ont démontré que le 
virus se trouve dans le contenu des aphtes, dans le sang pendant la 
période ascendante de l’état de fièvre et dans le lait lors de l’affec- 
tion du pis, la maladie ayant pu être transmise par ces liquides. 
Par contre, la présence du virus n'a pas été prouvée dans la salive 
pure, la viande, les intestins, l’urine et les matières fécales. Les 
essais de transmission aux petits animaux n'ont eu qu’un résultat 
négatif: les souris, cobayes, rats, lapins, poules, canards et pigeons 
se sont montrés réfractaires, de même les chèvres inoculées avec 
de grandes quantités d’une lymphe très virulente. On n’a non plus 
réussi à produire une infection typique du mouton, tandis que les 
bêtes bovines et les porcs réagissaient régulièrement. 


Parmi les résultats de ces expériences, il y en a quelques-uns 
qui ne concordent pas avec les données de la pratique, et il serait 
imprudent, si, au point de vue de la police sanitaire, on voulait 
tabler sur ces résultats et modifier dans leur sens la manière actuelle 
de combattre la fièvre aphteuse. De nombreux cas prouvent, par 
exemple, que le contage reste virulent très longtemps, souvent de 
3 à 4 mois, dans le fumier et dans le purin. De même on ferait 
erreur de conclure que, l'infection de la chèvre et du mouton n'ayant 
pu être obtenue, la fièvre aphteuse n’éclate pas chez ces animaux. 
Ii semble même que ceux-ci sont parfois plus susceptibles à l’action 
du contage que les bovins et les porcs. Cela résulte du tableau 
suivant, établi au moyen de chiffres officiels, et qui permet en 
même temps de suivre les fluctuations de l’epizootie dans le Grand- 
Duché de Bade de 1888 à 1897. 


352 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 





Chiffre des animaux 
existant dans les 
étables infectées 





Chiffre des animaux atteints 





Bêtesbovines] Porcs | Chévres | Moutons 





Année 


a 
& 
a 
38 

8 Ÿ 

Oo 
u. 

of 
& 
en 

O 





Moutons 





3 lo | Slo || 4 | 3 
lb || & | 2 





Bétes bovines 















1888 381 1731 15) 8) — 146 8) 1M of — | — 
1889 491 8481| 32) 16; 551] 3 185 13} 81,s 

1890 13499] 18 648,485,238| 494] 16 481 17| 93,1 

1891 158671 31 4441842219] 2287] 27 957 ir 81; 

1892 | 4528] 19 597/448) 195) 1267] 17 860 175) 89,7 

1898 11311] 8 153/107) 36; 345) 6 920 38] 91,7 

1894 Bi 8763| 54) 95; 544] 8 129 80) 84,2 

1895 11495! 9 489/413) 72} 1487] 7 682 60! 88,3 

1896 121711 13 240/358/152/ 1255) 11 890 





1897 28921 16 485/481/845| 20841 13 941 
Moyenne TT 


1888—1897 | 23071 12 4471328136! 1140} 10 809| 86,0 68,: m 87,9 





L'infection naturelle a donc eu lieu 
dans 87,9 cas sur cent pour les chévres, 


86,2 cas ” ” bétes bovines, 
68,2 cas non porcs, 
68,0 cas ” „ moutons. 


Sous d’autres rapports les expériences faites à Berlin ont été 
plus proches de la pratique et plus fructueuses. Elles ont établi que 
la lymphe puisée dans les aphtes est d'autant plus virulente qu'elle 
est fraîche et claire, et que l'introduction d’un cing millième de 
centimètre cube de lymphe dans le sang est suivie d'infection, qu'en 
outre la filtration de la lymphe à travers le kieselguhr ou la porcelaine 
ne détruit pas la virulence, qu’enfin la lymphe diluée dans neuf parties 
d’une solution à 0,9°/, de chlorure de sodium et conservée dans des 
capillaires ou des tubes étroits, perdait sa virulence 

à 37,5 degrès centigrades après 12 à 24 héures, 
à 45—46 degrès après 1 heure, 

à 50 degrès après 15 minutes, 

à 70 degrès après 10 minutes, 

à 100 degrès immédiatement. 

Par contre, les mêmes expériences renouvelées à l'Institut 
pour l’etude des maladies infectieuses à Berlin montrèrent que la 
lymphe exposée pendant une demi-heure à une température de 
60 degrès centigrades était restée virulente. 

Le virus est très résistant vis-à-vis du froid; de la lymphe 
exposée pendant 3 heures à une température de 48° au dessous de 0 
et qui avait gelé, avait conservé toute sa virulence, tandis qu'elle la 
perdait par l’exsiccation dans l’appareil et à l’air libre après 24 heures, 


Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 358 


et déjà après une heure sous l’influence de divers désinfectants, 
tels que les solutions d’acide .phénique à 1°/,, de formol à 2 0! 
de soude à 3°/,, d’acide chlorhydrique à 1°/,, d'acide phosphorique 
à 1°/, et le lait de chaux. 


Partant du fait prouvé par des milliers d'observations, que 
les animaux qui ont été atteints par la fièvre aphteuse, sont im- 
munisés pour quelque temps, on a fait des essais pour trouver un 
mode de vaccination. I] est vrai qu'il n’a pas été possible de rendre 
les bêtes bovines et les porcs réfractaires par l’inoculation sous- 
culanée de sang ou de sérum provenant d'animaux malades ou 
immunises. Mais, 30 à 50°/, des animaux inoculés se mon- 
trerent réfractaires à la contre-épreuve trois semaines après l’emploi 
en injection intraveineuse d'un centième à un dizième de centi- 
métre cube d'une lymphe, ayant perdu sa virulence par la mise 
dans l’autoclave à 37 degrès pendant 12 heures. Le chiffre des 
animaux immunisés monta à 95°/, pour les porcs et à 75°/, pour 
les bêtes bovines par l'emploi en injection intraveineuse d'un mé- 
lange de 1/50 à 1/40 de centimètre cube de lymphe virulente et 
de 1 à 10 centimètres cubes de sang défibriné, provenant d'animaux 
ayant eu la maladie. Les animaux inoculés ne tombèrent pas ma- 
lades; la contre-épreuve eut également lieu trois semaines après 
linoculation. Les essais faits à l'Office d’hygiene, où on employa, il 
est vrai, 20 à 40 fois plus de lymphe pour les contre-épreuves, n’ont 
pas eu le même résultat satisfaisant qu’à l'Institut pour l'étude des 
maladies infectieuses. 


Avant les travaux de ces deux Instituts, M. Hecker, vétérinaire 
à Ermsleben, avait découvert un mode d’immunisation contre 
la fièvre aphteuse, qu'il a mis à la disposition de la Chambre 
d'agriculture de la province de Saxe pour faire les expériences 
nécessaires. D’après une publication récente, ces expériences ont eu 
un résultat satisfaisant, et la Chambre d'agriculture a invité les 
cultivateurs à faire des essais en grand. Le mode d’immunisation 
découvert par M. Hecker n’a pas encore été exactement publié. 


Une troisième méthode de vaccination à été préconisée par le 
D" Siegel dans la , Deutsche medizinische Wochenschrift“, en octobre 
1897. Cette méthode comprend l’injection souscutanée de sang 
defibrine, pris sur des animaux atteints de fievre aphteuse pendant 
la période d’eruption des aphtes. Des animaux vaccinés selon cette 
méthode supportent, dit-on, l’inoculation de lymphe très virulente 
sans aucun derangement. Cette méthode est également mise à l'essai 
par la Chambre d'agriculture de la province de Saxe. 

M. le conseiller supérieur D" Lydtin et le rapporteur avaient 
du reste employé le même mode déjà en 1891, mais ils avaient 
dû, pour des raisons indépendantes de la chose, interrompre leurs 
essais. 

On ne peut que se féliciter de voir poursuivre l'étude scien- 
tifique de la fièvre aphteuse ailleurs que dans les Instituts de 


23 


354 Mesures a prendre contre la fièvre aphteuse. 


l'Etat et de voir les corporations agricoles créer des laboratoires 
spéciaux dans ce but. Car. si encore aujourd'hui on n’a pas réussi 
à découvrir le contage de la fièvre aphteuse, du moins ces travaux 
ont permis d'espérer, qu'avec ou sans cette découverte, on nous 
donnera une méthode d’inoculation utilisable dans la pratique cou- 
rante, comme on l’a trouvé pour la clavelée et la peste bovine, 
dont on ne connait pas non plus le virus. 


La thérapeutique de la fièvre aphteuse n’a pas indiqué de 
remède spécial. Tous les remèdes recommandés dans ces derniers 
temps pour guérir et même pour prévenir la maladie, n'ont pas 
donné de résultat meilleur que les anciens remèdes; ils n'étaient pas 
même capable de réduire la durée de la maladie. Donc, comme pour le 
passé, il importe avant tout de régler l'hygiène des animaux atteints. 


Dans ces conditions, on ne peut, dans la lutte contre la fièvre 
aphteuse, se passer de mesures de police sanitaire appropriées aux 
caractères spéciaux de la maladie et de son contage. Pour l’Empire 
allemand ces mesures se trouvent dans les lois sur les épizooties 
du 23 juin 1880 et du 1° mai 1894, dans la loi du 6 août 1896 
sur l'exercice professionel, dans la loi du 25 février 1876 sur la 
désinfection des wagons de chemins de fer et dans les règlements 
d'administration annexés à ces lois. 


On a souvent mis en doute la valeur et l'efficacité des 
prescriptions en question, surtout lorsque la loi du 1” mai 1894, 
qui avait été faite pour renforcer les prescriptions contre la fièvre 
aphteuse de la loi du 23 juin 1880, n’a pas réalisé ce qu'on en atten- 
dait. On a attribué cette non-réussite à l'application inégale des 
prescriptions de la loi, d'autre part à l'insuffisance de ces prescriptions. 
On s'est demandé, si, à cause de l’équivalence de la contagiosité 
de la fièvre aphteuse avec celle de la peste bovine, il n’y avait 
pas lieu de renforcer encore la loi et d'appliquer à la fièvre aphteuse 
les prescriptions faites pour la peste bovine (l’abattage des malades 
et des suspects par ordre de police, l’emploi de cordons militaires, etc.) 
et on répète que c'est, grâce à ces mesures, qu’on avait encore 
chaque fois pu restreindre la peste bovine aux premiers cas et en 
empêcher l'introduction depuis des années, et que c'est, en appliquant 
des mesures semblables, que l'Angleterre, le Danemark, la Suede 
et la Norwège ont pu maîtriser la fièvre aphteuse et s'en débarrasser. 


Mais ces propositions ne peuvent être appliquées, vu la grande 
extension de Ja maladie. D'autre part, la peste bovine est presque 
toujours mortelle et il y a des dizaines d'années déjà que les Etats 
d'Europe en ont sérieusement poursuivi et atteint l'extinction, ce 
qui, malheureusement, ne peut se dire au sujet de la fièvre aphteuse. 
Celle-ci n’a pris de l’importance, au point de vue de la police sa- 
nitaire vétérinaire, que du jour, où la valeur, représentée par les 
animaux domestiques, a beaucoup augmenté et où la circulation 
commerciale a pris un développement absolument imprévu, et a 
par cela même augmenté le danger de propagation. Quant à 








Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 855 


l'Angleterre, il ne faut pas oublier, qu’elle se trouve dans des 
conditions bien plus favorables que n'importe quel autre Etat 
d'Europe, que sa situation insulaire lui donne une certaine pro- 
tection contre l'introduction d’épizooties et qu'elle a effectivement 
empêché les importations d'animaux. Les Etats scandinaves se 
trouvent dans des conditions semblables, de plus, ces pays ne font 
qu’exporter des ahimanx et n'en importent pas, de sorte qu'il n'ont 
aucun danger d'introduction à craindre. 

La situation continentale de l'Allemagne ne lui permet pas de 
se débarrasser pour longtemps de la fièvre aphteuse, tant que les pays 
voisins et surtout leurs territoires frontières seront infectés. Les re- 
lations de frontière des personnes, le va-et-vient des animaux et 
de tout objet susceptible de colporter le contage, suffisent largement 
pour introduire la maladie. La fièvre aphteuse était éteinte dans 
toute l'étendue de l’Empire allemand durant le second trimestre de 
l’année 1887. Pendant le troisième trimestre de la même année, la 
maladie se montre d’abord dans neuf arrondissements de frontière : 
Mogilno, Heydekrug (frontière de Russie), Ratibor, Leobschütz, 
Neisse, Loebau, Wolfstein, Passau (frontière d'Autriche) et Constance 
(frontière de Suisse). Pendant le trimestre suivant, la maladie se 
répandit dans les arrondissements voisins de ceux de la fron- 
tière déjà infectés. Des foyers importants se sont formés en 
Haute Silésie près des frontières de Russie et d'Autriche, dans 
lAllgau bavarois et wurtembergeois (frontières d'Autriche et de 
Suisse) et dans la Haute Alsace (frontières de France et de Suisse). 
Ces Etats étaient infectés à cette époque; on peut en conclure que 
la propagation de la maladie a eu lieu par les relations de fron- 
tière. Les mêmes faits se sont renouvelés, il y a peu de temps, à la 
frontière de Bade et de Suisse. Vers la fin 1898, la fièvre aphteuse a 
pris dans les cantons suisses d’Argovie, Bâle Campagne, Bâle Ville 
une extension menaçante pour les districts limitrophes du Grand- 
Duché de Bade. L’Administration badoise interdit aussitôt l’intro- 
duction et le transit des ruminants, des porcs, de la volaille, des 
peaux, du lait, ‘du fumier, des fourrages et litières de tous genres 
provenant des cantons infectés, et l’ordonnance fut scrupuleusement 
observée. Cela n’empécha pas la maladie d’être propagee et, dans 
quatre cas dûment constatés, la cause de l'infection dut être attribuée 
à la circulation de personnes venant des pays infectés. 

On a proposé pour prévenir les nombreuses non-déclarations 
intentionnelles, dont beaucoup de propriétaires d'animaux se rendent 
coupables, de donner des primes sérieuses à ceux qui feraient les 
déclarations le plus tôt possible ou de donner des indemnités aux 
propriétaires des animaux morts de la maladie. Mais les résultats 
obtenus en Wurtemberg, où ces indemnités sont payées depuis 1893, 
n'ont pas été encourageants (Voyez Annexe II). 

D'autre part il n'y a pas lieu de croire que le renforcement 
des peines prévues pour punir les non-déclarations changera cette 
situation. Plus que tous les autres propriétaires d’animaux, les 


856 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


marchands de bestiaux cherchent à réceler les cas de maladie, sur- 
venant dans leurs étables, et à esquiver les obligations des règle- 
ments sanitaires; et pourtant ce sont eux, qui par leur métier, 
colportent le plus souvent les maladies contagieuses. Une des obli- 
gations les plus importantes de la police sanitaire vétérinaire est 
de rendre ce commerce inoffensif. Je démontrerai par la suite que 
ce but peut être atteint. 

Ce n’est pas sans raison que l'on a attribué l’insuffisant effet des 
prescriptions sanitaires à une application inégale. Le Conseil fédéral 
allemand a bien publié des instructions uniformes pour tous les Etats 
confédérés, que leurs Gouvernements et leurs organes administratifs 
sont obligés d'observer. Mais une partie seulement de ces prescrip- 
tions est obligatoire, le reste est facultatif, de sorte, que les autorités 
compétentes ne traitent pas de la même façon des cas entièrement 
semblables. D'autre part, les divers Etats allemands ont des règle- 
ments spéciaux plus ou moins détaillés, qui parfois rendent obli- 
gatoires certaines de ces prescriptions facultatives et les renforcent, 
parfois les atténuent ou les négligent. Ajoutons que l’organisation 
policière et les attributions des divers organes administratifs ne 
sont pas les mêmes dans les divers Etats. Cette diversité dans 
l'application des mesures se remarque surtout dans l'interdiction 
des marchés. Elle est, on ne peut plus variable, et c'est la cause de 
nombreuses réclamations des cercles agricoles ou commerçants, 
surtout des régions de frontière. 

Les pertes occasionnées par la fièvre aphteuse et par la 
restriction du commerce justifient pleinement les plaintes des in- 
téressés; mais il serait faux de croire que la fièvre aphteuse est 
un mal récent et inconnu autrefois. Je le prouverai, en relatant 
l'historique de la maladie dans le Grand-duché de Bade et des 
differentes methodes employees pour la combattre. Ces dernieres 
variaient selon l’idée qu'on se faisait de la genèse et du mode de 
propagation de la fièvre aphteuse. 

Dans les premières années du siècle, on croyait généralement 
que la fièvre aphteuse était contagieuse et qu'il fallait séquestrer 
l'étable infectée et étendre la séquestration à la commune, si la 
maladie se propageait. Cette séquestration était ordonnée par 
un arrêté du 28 novembre 1815 qui interdisait en même temps 
l'usage de la viande, du lait et du beurre provenant des animaux 
malades, dont elle ordonnait le traitement par un vétérinaire. 
Elle exigeait la déclaration de la part des propriétaires, prescri- 
vait des révisions par le vétérinaire et l’enfouissage des animaux 
morts sous la surveillance de la police. Ces prescriptions furent 
reproduites dans une ordonnance du 15 juillet 1828: le Ministère 
y ajoutait la constatation de la maladie par le vétérinaire et la dé- 
fense de délivrer des certificats de santé, interdisait le passage des 
bêtes à cornes par les communes infectées et défendait aux em- 
piriques de traiter les animaux malades. Une instruction populaire 
sur la fièvre aphteuse était annexée à l’ordonnance. 





Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 357 


Déjà à cette époque, on reconnut la nécessité de surveiller 
le commerce des animaux. Une ordonnance du 8 février 1828 
prescrivait que, pour chaque marché, un vétérinaire diplomé et 
assermenté serait chargé de la surveillance, qu'il devait examiner, 
pièce par pièce, les animaux amenés. Chaque propriétaire amenant 
des bêtes au marché devait être muni d’un certificat de son bourg- 
mestre, certifiant que les animaux signalés en détail étaient sains 
et que dans la commune et dans ses environs il n’y avait pas de 
maladie contagieuse. Tout animal malade devait être exclu du marché. 
Le bourgmestre de l'endroit d'origine recevait avis pour prendre 
les mesures nécessaires, Le vétérinaire chargé de la surveillance 
du marché devait encore délivrer les certificats de santé pour les 
animaux vendus. 

Les relations commerciales se modifièrent avec l’établissement 
des chemins de fer. D'autre part, la tendance générale de ne pas 
entraver la libre disposition de la propriété ne resta pas sans in- 
fluence sur le développement des mesures de police sanitaire vété- 
rinaire. On considéra toutes ces mesures comme caduques et 
génantes, dont on avait d'autant moins besoin que les autorités 
vétérinaires ne croyaient plus à la contagion comme cause unique 
de la propagation de la fièvre aphteuse et admettaient qu'un 
miasme, existant dans lair et s'étendant sur de vastes régions, 
rendait les anirhaux malades. _ 

On supprima déjà en 1842 l'obligation des certificats de 
santé pour les animaux amenés aux marchés. Le règlement de 
police sanitaire du 16 août 1865 atténua encore sensiblement les 
prescriptions relatives à l’épizootie. Il n’en resta que l'obligation 
de déclaration et la constatation par le vétérinaire du premier 
cas de maladie dans une commune encore indemne. Les mesures 
de séquestration furent supprimées, sauf le cas de maladie grave 
et quand il fallait admettre que la contagion avait eu lieu, non 
par l'air, mais d'animal à animal. Pour ces cas, la désinfection était 
prévue. 

En 1869, la maladie sévit d’une manière tout à fait extra- 
ordinaire: 1046 communes furent atteintes et 139995 bêtes bovines, 
2199 moutons, 2576 porcs, soit presque le quart des bovidés du 
pays, tombèrent malades. La perte subie par l’agriculture fut 
estimée à 2800000 M. (3500000 fres.). Les recherches ordonnées 
par le gouvernement établirent que la maladie avait été principale- 
ment colportée par des troupeaux ambulants de pores étrangers et 
que, dans Ja plupart des cas, In contagion avait été la cause de la 
propagation. Malgré cela on ne put se décider à reprendre les 
mesures prescrites en 1828, on se contenta d’ordonner que les 
conducteurs de troupeaux ambulants devaient se munir d’un certi- 
fiat de vétérinaire d’arrondissement, constatant l’état de santé du 
troupeau et renouvelable de cinq jours en cinq jours (1871). 

En 1872, on ordonna la désinfection de tous les wagons 
ayant servi à des transports d'animaux, mesure déjà prescrite en 


358 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


1869 par le Conseil fédéral pour le cas de danger de peste bovine 
et généralisée ensuite, en 1876, par une loi de l’Empire. 

Les fréquentes et sérieuses invasions qui se produisaient de 
1870 à 1875, provoquèrent de nombreuses plaintes sur le défaut 
de protection contre la maladie. Les pertes causées par la fièvre 
devenaient de plus en plus sensibles, les prix du bétail, de la 
viande, du lait et de ses dérivés ayant considérablement augmenté. 
Le bétail qui était considéré autrefois comme un mal nécessaire, 
était devenu la principale ressource du cultivateur. Le Grand-Duché 
de Bade ne prit toutefois pas de mesures spéciales; car quelques 
années plus tard la loi de l’Empire, déjà prévue alors, devait entrer 
en vigueur. 

L’annexe I indique pour le Grand-Duché de Bade le chiffre 
des bêtes bovines atteintes de fièvre aphteuse de 1860 à 1881, 
époque de la mise en vigueur de la loi de l'Empire du 23 juin 1880. 
Ce tableau a été divisé en trois parties, correspondant aux trois 
périodes de législation. On y verra l'influence des mesures appliquées 
sur l’extension de la maladie et, en plus, qu’autrefois la fièvre 
aphteuse n'a jamais été complètement éteinte. 

L’annexe II dénonce l'extension prise de 1886 à 1896 par la 
fièvre aphteuse en Allemagne en général et d'autre part dans le 
Grand-Duché de Bade et les Etats allemands voisins, avec lesquels 
il a le plus de relations commerciales. Ces chiffres sont pris dans 
les rapports de l'Office impérial d'hygiène, rapports élaborés au 
moyen des états fournis par les Gouvernements particuliers. La 
moyenne, tirée de ces onze années, montre que le Grand-Duché de 
Bade a eu proportionnellement moins de cas d’epizootie parmi 
les bovidés que le reste de l’Empire, et que sauf l’Alsace-Lorraine, 
dont la situation est encore un peu meilleure, les Etats voisins 
(Wurtemberg, Hesse et Bavière) comptaient une plus grande 
fréquence. Pour la fièvre aphteuse chez le porc, le Grand-Duché 
de Bade est le plus épargné. Et pourtant il se trouve dans des 
conditions excessivement propices à l'infection. La situation géo- 
graphique de ce pays fait de presque tous les arrondissements 
administratifs des arrondissements de frontière. En dehors de la 
Forêt Noire et de l’Oberland dont l'élevage est renommé, régions 
qui n’importent pas et ne font qu’exporter, et pour lesquelles la 
fièvre aphteuse est rare, les arrondissements badois ont un com- 
merce de bestiaux tres actif, comportant l’achat d’animaux dans 
les pays voisins et leur mise en vente sur les marchés et à l’etable, 
en partie aussi par le colportage. Beaucoup de ces animaux Te- 
tournent à l’exterieur. Ce mouvement amène forcément un grand 
danger d'infection, et, de 1886 à 1887, on a prouvé dans 326 cas 
que l'infection venait du dehors. L’etat avantageux que le Grand- 
Duché de Bade occupe au point de vue de la fièvre aphteuse 
vis-à-vis des autres Etats de l'Allemagne du Sud est dû à la sévérité 
et à l'exactitude, avec lesquelles on y a appliqué les mesures légales, 
peut-être aussi parce que les mesures extraordinaires, applicables 





Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 359 


selon les cas, émanent d’une seule autorité, le Ministère de l'Intérieur, 
qui en surveille l’exécution, de sorte que l'unité et l’uniformité dans 
l'application sont pleinement obtenues. , 

Les mesures prescrites par l'Administration badoise contre la 
fièvre aphteuse sont permanentes et temporaires. 


Les mesures permanentes sont : 


a) l’obligation pour les marchands de bestiaux de se munir 
de certificats de santé pour tous les animaux (bovidés, 
moutons el porcs) menés par troupeau ou isolément d’une 
commune à l'autre. Ce certificat doit être délivré par un 
vétérinaire, quand il s'agit d’un troupeau de moutons ou 
de porcs. Si le transport ou le troupeau est d'origine non 
badoise, pour les bêtes bovines, le certificat doit être délivré 
par un vétérinaire ou par un inspecteur des boucheries. Les 
animaux importés par chemin de fer doivent être examinés 
par un vétérinaire au débarquement, à moins que leurs 
conducteurs soient munis du certificat prescrit. 


b) La surveillance des marchés comprend l'examen détaillé et 
individuel de chaque animal amené au marché. Cet examen 
est fait par un vétérinaire qui continue sa surveillance 
pendant toute la durée du marché. Les marchés doivent 
se tenir à l’écart des routes et des places publiques très 
fréquentées, dans des enclos n'ayant pas plus d'entrées qu’il 
n’y a de vétérinaires disponibles; les animaux doivent y 
être placés en rangées. 

Les mesures femporaires comprennent, en temps de danger 
d’epizootie, la mise en surveillance des animaux de vente (bêtes : 
bovines et porcs) des marchands de bestiaux. Ces marchands, et 
par extension les propriétaires des étables d’auberge ou de com- 
merce, sont obligés de déclarer dans les douze heures à l'autorité 
communale, chaque entrée d'animaux de ces espèces. L'autorité 
communale délivre un reçu de cette déclaration et avertit par écrit 
le vétérinaire d'arrondissement en indiquant la date d'arrivée et 
le signalement des animaux. Cinq jours après l'entrée des animaux, 
le véterinaire d'arrondissement les examine. Avant cette visite 
et avant qu'ils aient été déclarés indemnes de maladie contagieuse, 
les animaux ne peuvent quitter l’etable que pour l'abattage im- 
mediat. Celui-ci doit avoir lieu dans la commune même. Si, pen- 
dant la durée de la surveillance, d'autres animaux soumis à cette 
prescription, sont placés dans ces étables, les premiers animaux 
restent en surveillance jusqu'à ce que le délai soit périmé pour 
les nouveau-venus. Après le délai de cinq jours, les étables doivent 
être désinfectées sous la surveillance de la police. 

Cette mise en surveillance des animaux de commerce a été une 
des mesures les plus éfficaces contre la propagation de la fièvre aphteuse. 
Elle n’a pas empêché l'introduction d'animaux déjà infectés, chez 
lesquels la maladie a paru après, mais elle a arrêté la mise en 





360 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


circulation de ces animaux et, par cela, la création de nouveaux 
foyers. La moyenne des cas de fièvre aphteuse, découverts par ce 
contrôle, est annuellement de 15 a 20; il s'agissait chaque fois de 
transports comprenant dix à vingt têtes de bétail. 

Avant l'introduction de ce contrôle, les étables des marchands, 
aubergistes et autres devaient être visitées une fois par semaine par 
le vétérinaire d'arrondissement. Ce contrôle était sans aucune efficacité; 
il n’a jamais permis de constater le moindre cas de maladie, quoi- 
qu'il ait été souvent prouvé que l'infection venait de ces étables. 

L’interdiction des marchés (bêtes bovines et porcs) et du 
cominerce en colportage de ces animaux peut être faite pour tout 
le pays, ou restreinte aux régions infectées ou menacées. Mais cette 
mesure n'est efficace que si elle est renforcée par la quarantaine 
déjà mentionnée. Sans celle-ci elle est facile à éluder. 

Une mesure également utile a été de faire surveiller les fermes 
séquestrées par des gardes, à la charge des communes, avec mission de 
désinfecter journellement les étables infectées avec du lait de chaux. 

Les communes voisines des communes infectées sont également 
mises en séquestre, mais les animaux peuvent en sortir, si leurs conduc- 
teurs sont en possession d’un certificat de santé délivré par un vétéri- 
naire. Pour faciliter l'exécution de cette prescription, les vétérinaires 
d'arrondissement sont autorisés à visiter une fois par semaine les 
communes en question et de déliver ces certificats aux frais de l'Etat. 

La possibilité de localiser la fièvre aphteuse dépend dans 
la plupart des cas de la promptitude de l’action sanitaire, or, celle-ci 
dépend de la déclaration faite en temps utile et transmise aussitôt 
à la police sanitaire, chargée d’ordonner les mesures et de les faire 
exécuter. Les autorités badoises doivent pour cela se servir unique- 
ment du télégraphe ou du téléphone. 

L'expérience faite dans le Grand-Duché de Bade montre que 
les mesures actuellement ordonnées contre la fièvre aphteuse sont 
suffisantes, mais qu'il faut, dans les divers Etats allemands, plus 
d'unité dans la direction, dans la surveillance et dans l'exécution 
de ces mesures, et avant tout une surveillance continuelle et sevère 
du commerce des animaux. La découverte d’une méthode pratique 
d’immunisation permettra sans doute de modifier une partie de ces 
mesures; peut-être pourra-t-on les supprimer tout à fait, mais on 
ne peut s'arrêter encore à cette question. 


CONCLUSIONS. 


Pour lutter efficament contre la fièvre aphteuse il importe: 

1° d'activer par tous les moyens l'étude scientifique de cette maladie; 

2° faire surveiller sévèrement par le service vétérinaire, la circulation 
des animaux de commerce en obligeant les marchands à mettre 
leurs animaux en observation sanitaire avant la mise en vente; 

3° de régler uniformément l'ordonnance, la direction et l'exécution 
des mesures de police sanitaire vétérinaire. 





Rapport de Mr. HAFNER, Karlsruhe. 


361 





Annexe I. 


Aperçu de Vetendue prise de 1860 à 1881 par la fièvre aphteuse 
dans le Grand-Duché de Bade. 


hit e des 
Chiffre Chiffre ; 

Année des animaux |des communes arrondis 
atteints infectées tées 


27 
84 


274 
859 


15 


14 
16 
45 
45 
11 


Séquestration des étables et surveillance restreinte du commerce. 
El. . . . . . . . . . 756 
1862 . . . . . . . . . . 10 223 
1863 . . . . . . . . . . 11751 
1864 . . . . . . . . . . 339 
1865 . . . . . . . . . . 98 


5 


2 


zme période. Suppression de presque toutes les mesures. 


1867 . . . . 2 . . . . . 229 
1869 . . . 2 . 2 . . . . 139 995 
1870. 2. . 2 2 2 . . . . 2 461 
1871, . 2 2 2 2 . . . . 8 300 


8 
19 
8 


1 046 


110 


265 


gme période. Surveillance du commerce, séquestration 


1872. . . 2 2 2 . . . . 108 400 


1873. . . 2 . . . . . . 2 497 
1874. . . . . . . . 18 991 
1875. . . . . . . . . . 18 077 
1876. . . . . . . . . . 1 685 
WT... . . . . . . . 2 421 
1878. . . . . . . . . . 2 993 
1879. . 2 2 . . , . . . 206 
1880 . . . . . . . . . . 2 188 


1881. . . . ww . . . . 2 856 


920 
108 
846 
534 
146 
171 
256 

35 

80 
139 


2 
8 
2 
52 
27 
B9 


restreinte. 


362 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


Annexe 


II. 


Extension de la fièvre aphteuse de 1886 à 1896 dans le Grand- 


Les effectifs nouvellement infectés comprenaient sur 10000 bovidés 


Empire 
allemand 


Année 





1886 | 8,40] 2,00 
1887 | 8,06| 6,1 
1888 | 23,54| 28,12 
1889 | 166,20] 59,05 
1890 | 278.80| 167,0 
1891 | 249,98| 197,92 
1892 | 952,89] 476,05 
1898 | 116,68! 61,69 
1894 | 58,50! 26,62 
1895 | 111,14] 48,11 
1896 | 404,70| 207,0 


Sa. 12868,89|1278,87/2186,29|1189,48/8 


Moyesne 


1886-96 | 214,99) 116,26) 194,21| 108,18 


Bade 





Duché de Bade. 
.et porcs 
. Wurtem- Alsace- 
Bavière , 
berg Lorraine 

a2 @ 

E © 
35 | 2/85 
oO >} 
a a | 

5,80 5,89 4,17 0,51 2,24) 8,16 
2,70 8,64 1,94 0,89 2,68| 2,88 
84,24| 69,18| 87,80) 18,96 29,70) 4,34 
206,80! 108,81 168,60| 49,79) 21,89; 8,68 
817,90! 159,09| 888,07| 882,74) 117,16) 19,97 
521,29| 806,23 889,72| 928,92) 825,77| 14,64 
545,21! 245,04) 349,82) 99,48| 219,78| 55,17 
108,48! 44,00! 96,53! 88,81| 81,64| 18,81 
86,00! 19,68] 148,66] 29,00! 122,22| 17,49 
77,88| 62,81 266,56| 190,71] 98,08! 8,10 
284,99! 168,11 599,48; 280,80! 425,80| 45,92 


I. Bétes bovines: 


Wurtemberg 
Empire allemand 
Bavière 

Hesse 

Bade 
Alsace-Lorraine 


HE AE 


345, 80| 1860, 1 1111446, 46) 198,66 |/1848,88) 81,81 


384,12) 16,36 
100,68] 1,84 


264,87| 9,17 





167,58) 7,44|| 188,82) 158,09 


804,11] 128,65) 181,50] 17,61 
Recapitulation. 
Il. Porcs: 

3,04 9/9, Hesse — 
2,14 °/,, Wurtemberg — 
1,94 °/,, Empire allemand — 
1,88 °/,, Baviére — 
1,67 °/,, Alsace-Lorraine == 
1,31 Oo Bade — 








363 


Report of Mr. HAFNER 


Councillor of the Government, Karlsruhe. 


(Extract made by Dr. KÜHNER, under the direction of Dr. LYDTIN, Baden-Baden.) 


x HE foot and mouth disease has a claim on the interest 
of all cattle owners and veterinarians by its great 
prevalence and in the present time by the fact, that it 
has in many cases proved to be malignant (especially 
in South-Germany) whilst formerly it used to be of a 
mild kind. Germany is not the only country where 
the disease had been rife for years; laws defending the import 
of cattle have been made throughout Europe and obviously the 
question how to combat this disease is a highly international 
one and fit to be the chief object of an international veterinary 
Congress. — | 

There can be no doubt that in discussing the means of fighting 
it, the cause of the disease is of far greater importance than all 
anatomical and clinical details. 

Our knowledge, however, is still very small on this point. 
We learn from practice and scientific researches, that the disease 
is caused by an extremely infectious virus contained especially in 
the bladders etc; but the microorganism has not been found 
as yet, in spite of many investigations, such as those of Siegel, Bussenius, 
Nosotti etc. Nor have some more recent researches suggested by the 
German and Prussian Government been more successful; they prove, 
on the contrary, only the insufficiency of the known scientific methods 
and technical means of inquiry. It has only been ascertained that 
the microorganism is contained in the bladders, in the blood (in 
case of fever) and in the milk; the microorganism has been found 
to be missing in the pure saliva of the mouth, in the flesh and the 
bowels, the urine and the excrement. No success has been attained 
in the attempt to infect smaller animals (mice, hens etc.) and 
even goats and sheep, whilst cattle and swine are always liable 
to infection. 

A discrepancy remains between the scientific observations 
and the practical ones and it therefore seems to be dangerous to 
change the usual method of combating the disease. Many instances 





364 The prevention of foot and mouth disease. 


demonstrate that the virus keeps its efficiency in dung and gut 
for 3—4 months. Just as erroneous it would be to conclude, that 
sheep and goats are not subject to infection, because scientific 
infection has been unsuccessful. They are, on the contrary, more 
susceptible of being attacked by the disease, than cattle and swine 
as may be seen, from the following table, showing the number of 
diseased animals in the Grand-Duchy of Baden, 1888 to 1897: 


Number of the Number of the diseased animals of the 
infected herds infected herds 





28 

3 
Year HT 

ae 

ES 

x: 
1888 . 15 8 — 146| 844| 18) 86,7 8| 1000! — | — 
1889 82; 16| 551! 3185| 915 28) 71e 13! 81,s|| 451/81, 
1890 . 4585| 238| 494116481) 88,1 || 858) 78,4 || 217| 98,11) 494) Wa 
1891 842| 219/2287127957| 88,0 || 815] 96,4) 179| 81,7 ||1064) 46,5 
1892 443) 19511267117360| 88,6 | 302] 68,3 || 175! 89,7111009! 79, 
1893 . 107! 36| 345) 6920| 840] 61/570| 8383| 91,|| 55115, 
1894 . 54! 95| 544} 8129| 8321| 42|77,j| 80) 84,21] 328) 59, 
1895 . 418| 72114871 7632| 804 || 158] 88,3! 60| 83, 11069| 74, 
oor . 858| 152/1255111890) 86,0 || 215| 60,0|| 139| 91,s|| 794] 63,s 

9 





481! 345/2084113941| 84,4 || 250) 51,0) 286) 82,.||1897| 91, 


average 


1888—97 12807112447| 823) 1361140110809 86,0} 224,683| 118| 87»! 795,68» 


The investigations made in Berlin have lead to further results. 
They have shown that the contents of the bladders are the more 
infecting, the fresher and more limpid they are; that 1/5000 ccm 
were sufficient for producing the infection, when brought into 
a bloodvessel; that the efficiency of the lymph was not lessened 
by filtration through cilicious marl and a porcelain filtering 
apparatus; that the lymph when subtilised with 9 parts of a solution 
of 0,9 per cent of hydrochlorate of soda lost its power of contagion 
after different lapses of time, but partly kept it when brought to 
a heat of 60° C. Lower degrees of heat or cold are unable to 
change its virulence, but drying destroys it and so do various dis- 
infectants. 

The fact, that cattle had become immune for a certain time 
after having overcome the disease, had led to experiments of 
vaccination. Cattle and swine could not be made immune by 
injection of serum, but when an injection of lymph, that had lost 
its efficiency by having been brought to 37°C., had been injected 
into a bloodvessel, 30—35°/o of the animals were immunised as 
was to be seen from counter-tests. Another method of vaccination 
caused no striking outbreak of the disease and had the result 








Report of Mr. HAFNER, Karlsruhe. 365 


that 95 °/o of the swine and 75 °/o of the cattle proved immune at 
the counter-trials. The result was different with the experiments 
at the Imperial Board of Public Health, when 20—40 times the 
quantity of lymph was taken for the vaccination. 

Mr. Hecker, veterinarian at Ermsleben, province Saxony, has 
found a new way of immunising, which seems to be satisfactory, 
but nothing has been published about it as yet. 

A third method has been published by Dr. Siegel at Brietz, 
equally a special way of injection of blood of diseased cattle; it 
should be mentioned that the method of Mr. Siegel has been chosen 
by Dr. Lydtin and by the reporter at an earlier date, but the 
experiments could unfortunately not be brought to a finalconclusion. — 

The scientific investigations about the foot and mouth disease 
have not only been carried on by scientific public institutes but 
equally by agricultural establishments. It may therefore fairly 
be expected that a practical way of vaccination will sooner or 
later be found, without knowledge of the microorganisme, as has 
been the case with cattle plague and small-pox. 

As to therapeutics it must be said, that the means of 
more recent date are of no better success than the older ones. 
Diet and hygiene must keep the first place in the treatment. 

In combating the foot and mouth disease, strict measures of 
veterinary police cannot be dispensed with; as far as the 
German Empire is concerned they are to be found in the Acts of 
the Empire of June, 234, 1880, May, 1", 1894, August, 10% 1896, 
and February, 25" 1896. Many doubts have been uttered about the 
value of these laws, especially as to the lessening of the epizooty, 
and different amendments have been proposed. The idea has been 
discussed, that it would be best to stamp out foot and mouth 
disease in the same way as has been done with the cattle plague, 
but considering the mild character and the enormous area infected with 
the disease, this proposal can never be accepted; besides, the situation 
of England, Sweden etc. which have often been cited, greatly differs 
from that of Germany in a great number of points. The situation 
of Germany on the map of Europe is such, that the many bordering 
countries constitute a continual danger of infection. In 1887, Ger- 
many was for some months free from the disease, but later on it 
began to break out in 9 districts on the frontiers where the disease 
was rife; it is obvious that it was introduced through traffic across 
the frontiers. The case has lately been much the same on the 
frontiers of Switzerland and Baden. Towards the end of 1898, the 
disease spread in several Swiss cantons to a degree very dangerous 
to the bordering districts of Baden. Though there had been strict 
prohibitive police orders concerning the trade with cattle, fowl, 
skins, milk, dung, food, litter etc. and in spite of their being 
carried out with extreme severity the disease was introduced 
through persons, and this mode of introduction has been officially 
stated in four cases. 


366 The prevention of foot and mouth disease. 


To avoid the frequent concealments of outbreaks of the disease 
it has been proposed to pay premiums for quick information or 
indemnities for the cattle, that had died. This has been done in 
Württemberg since 1893, but no success could be perceived, and the 
country continued being the most severely affected one of all 
States of South Germany. (See table, page 371.) 


No better success can be expected of severer punishments in 
the case of slow information. 


Nothing has been more favourable to the spread of the disease 
than the concealments of cattle dealers, who are extremely apt to 
transgress whatever prohibitions constitute a restrietion of their 
business and who, in so doing, become highly dangerous vehicles 
for conveying the disease. The first work of the veterinary police 
should therefore be to stop the pernicious habits of cattle dealers, 
as has been successfully done in the Grand-Duchy of Baden. 


Another reason of the partly failure of the sanitarian police orders 
consists in a certain want of uniformity in their execution; they 
are, it is true, binding on all GermanStates, but as part of the prescrip- 
tions concerning the execution of these laws is optional, differences in 
the execution are the consequence; besides, the different Govern- 
ments have issued additional laws and amendments. These defects 
are clearly noticeable in the case of the different orders regarding 
the prohibition of markets which have caused heavy complaints and 
altogether shaken the confidence in the value of veterinary orders. 
Though there may be reason for complaining, these laws are as 
little due to the present time as the disease itself, We may 
therefore be allowed a short look backward on the history of the 
foot and mouth disease and on the different methods of combating it. 


At the beginning of the century the foot and mouth disease 
was judged to be an infectous disease, that was to be combated by 
isolation of stalls, farms and villages, as can be seen from an order 
of November, 28%, 1815, prohibiting the consumption of the flesh, milk 
and butter of affected animals, and ordering isolation, veterinary 
treatment, quick information, and inhumation of the dead animals 
under control of a veterinarian. An enactment of July, 15", 1828, 
forbade giving certificates of health, driving cattle, sheep and goats 
through infected places and prosecuting the veterinary treatment 
of affected cattle by persons other than licensed veterinarians; 
it also contained an instruction about the symptoms of the disease 
and the means of combating it. It was equally found necessary to 
watch the cattle trade. Another order, of February, 8", 1828, pro- 
vided, that no cattle market should be held without the supervision 
of a licensed veterinarian, who had to examine the cattle. Certi- 
ficates as to the health of the cattle and on the place they came 
from, were prescribed; affected cattle were not admitted on 
the market and word was sent to the respective local authorities 
to prevent further spread of the disease. The sold cattle, too, had 














Report of Mr. HAFNER, Karisruhe. 367 


to be provided with bills of health, stating that they were free from 
contagious diseases. For the then situation these measures of 
precaution were quite sufficient. 


The now following decades and chiefly the construction 
of railways brought about an essential change af these conditions 
accompanied by the tendency to throw off all restrictions in the 
disposal of personal property. The preventive sanitarian measures 
were judged to be out of date and a mere bother. Moreover, 
the scientific opinion that contagion was the only means of sprea- 
ding the disease, was abandoned and the veterinarians began 
to adopt the idea, that there was in the air a certain "miasma“, 
causing the disease. In 1842, the law ordering certificates of health 
for cattle in cattle markets, was repealed and the orders about the 
foot and mouth disease were much relaxed in the Diseases of Ani- 
mals Act of August, 15%, 1865. The obligation of giving informa- 
tion, and of the first statement of an outbreak by a veterinarian 
remained, but the orders of isolation were repealed, being super- 
fluous in face of the fact that the air caused the disease. Dis- 
infection and isolation were only adopted and strictly carried out when 
the spread was obviously due to the contact of the animals alone. 
Nearly all veterinary protection having thus disappeared, there was 
in 1869 an outbreak of the disease unheard of in its annals. 
139 995 cattle, 2199 sheep and 2576 swine were attacked in 1046 
communes. Of 10000 head of cattle no less than 2296 were 
affected, which means about a quarter. The damage done to the 
country has been estimated to amount to Marks 2800000. Investigations 
set on foot by the Government showed, that wandering herds of swine, 
coming from abroad, had mostly been the vehicle of contagion. 
The idea that a ‘“miasma‘‘ had propagated or caused the disease had 
thus been shown to be erroneous, yet people hesitated to go back to 
the “status quo ante“. One amendment only was moved, prescribing, 
that drivers of herds and flocks had to bring a veterinary certificate 
of health of the animals, which was to be renewed every 5 days (1871). 
In 1872, a prescription about the disinfection of cattle waggons, 
such as the German Bund had issued in 1869 against the cattle 
plague (being made into an Imperial Act in 1876), took effect. 


Reiterated and severe outbreaks in the first half of the seventies 
caused a general complaint of the want of protection against the 
dangerous disease. The damage had become much more painful on 
account of the advancing price of cattle, meat, milk, and all dairy 
produces, meat f. i. costing three times as much as in the forties and 
fifties. Cattle had become a chief source of rent to the farmer. 
Considering the fact that the question of diseases of animals was 
about to be solved by Parliament (as has been done in 1880 and 
1894) no new steps were taken in this matter. 


All cases of affection of cattle from foot and mouth disease in 
in Baden from 1860 to 1881 — when the Diseases of Animals 


368 The prevention of foot and mouth disease. 


Act took effect — will be found on page 870 together with the 
corresponding veterinarian police orders. 

Comparative lists on the spread of the foot and mouth disease 
among cattle and swine in the German Empire on one side and the 
Grand-Duchy of Baden and the adjacent States on the other, be- 
tween 1886 and 1896, will be found on page 371. The quotations 
are taken from the publications of the Imperial Board of Public 
Health at Berlin. This table shows that the extension of 
the disease was in Baden inferior to that in the Empire as a whole 
and to that in Wurttemberg, Bavaria, and Hessia, superior only 
to Alsace-Lorraine. The number of affected swine has been smaller 
in Baden than anywhere else. 

Yet the geographical situation of the Grand-Duchy is extremely 
favourable to the introduction of the disease. With the excep- 
tion of the Black-Forest and the districts of Upper-Baden, where 
cattle is only exported, cattle dealers are everywhere buying 
and selling, bringing the danger of infection always in their 
wake. From 1886—1887, 326 cases of introduction of the disease 
have been officially stated. There are two reasons, that in spite of 
this dangerous condition Baden has kept comparatively free from 
the disease: the veterinary measures emanate all from the same centre, 
the Ministry of the Interior, and, on the other hand, the execution 
of these measures is strictly controlled and surveyed all over the 
country by the same authority. 

Concerning the traffic of cattle on railways, markets and in 
dealers’ stables extensive measures of precaution have been taken, 
working either permanently or temporarily. Permanent measures are: 


a. Cattle, sheep, and swine, being brought from one commu- 
nity to another, must be accompanied by certificates of 
health which can in no case be dispensed with. Should 
such animals be introduced by railway and the dealer or 
driver not be in possession of a certificate, they have to be 
examined by a veterinarian immediately after arrival. 

b. At markets and fairs each head of cattle has to be tho- 
roughly examined and is refused admittance on the slightest 
suspicion. The markets are superintended by a veterinarian. 


The markets must be so situated that they are apart from 
public places and squares and that no more ways lead to them 
than there are veterinarians at the public disposition. The animals 
have to stand in rows. 

The most important of temporary measures is veterinary ob- 
servation of animals in trade. 12 hours after the arrival -of such 
cattle and swine, notice must be sent to the local police by which it 
will be passed on with all necessary details to the veterinarian in 
office. Animals are allowed to leave the stable only to be imme- 
diately slaughtered, as long as they have not been found healthy 
in the official examination which takes place 5 days after arrival. 





Report of Mr. HAFNER, Karlsruhe. 369 


Should fresh animals have arrived in the meantime, the 5 days 
must be counted from the day of arrival of the latter for all 
animals in the same stall. Stalls have to be thouroughly cleaned 
and disinfected. This measure, viz. strict observation of animals in 
trade, must be considered as the most efficacious one to prevent 
the introduction of the disease. Any outbreak that might possibly 
occur — about 15 to 20 in a year —, is immediately stamped out 
in this way. The success of this method has by far surpassed the 
abrogated measure of having stalls examined once a week by a 
veterinarian. 

In case of need, cattle markets and ambulant cattle trade have 
been forbidden altogether either for one district or for the whole 
country. 

Whenever the disease was to be stamped out in a place by 
isolation of stall or farm, the communes had to perform the 
isolation by speeial guardians and daily to disinfect the stalls 
with lime water under control of the local police. Cattle trade 
with the neighbouring communes is only allowed when certi- 
ficates of health can be brought. 

The success in stamping out an outbreak depends much on 
the rapidity of execution of the necessary measures. When animals 
have left a stable or premises before an outbreak has been stated, 
the police offices are bound to send each other word by telegraph 
or telephone as soon as they learn the fact. — 


As far as the experiences in the Grand-Duchy of Baden are 
concerned, the blame cannot be laid on the Diseases of Animals Acts, 
but on the want of uniformity in their execution iu the different 
German States. This should be radically changed and especially the 
surveyance of cattle trade wants to come to a more suitable 
and uniform organisation. 


The above given detatls lead to the following conclusions : 

1. To successfully combat the foot and mouth disease, the 
sceentific researches about the disease must be furthered 
by all possible means. 

2. The Cattle trade 1s to be submitted to a severe veterinary 
control, prohibiting especially the trade with unexamined 
cattle. 

3. The rules of the veterinary police should be made and 
carried out with perfect untformity in all States. 





370 The prevention of foot and mouth disease. 


Table I. 


Table showing the number of cattle, of communes, and of districts, 
affected with foot and mouth disease in the three periods of legis- 
lation, 1860 to 1865, 1866 to 1871, 1872 to 1881, in the Grand- 


Duchy of Baden. 
Diseased Infected Infected 
I period. 

Sequestration of the diseased animals and partial supervision of cattle trade. 
1860. , . 2. . . . . . . 506 27 14 
1861. . 2 2 2 2 . . . . 756 34 16 
1882. . 2 . 2 2 . . . . 10 223 274 45 
1863. . 2 2 2 2 2 . . . 11 761 859 45 
1864. . . . nn 839 15 11 


1865 . . . 2 . we . . . 98 5 2 


IT period. Nearly all measures abolished. 


1866... . we . . . . 50 8 2 
1867. . 2 2 . . . . . . 229 19 8 
18668... 2 . . . ee. 22 8 2 
1869 . . . . 2 . . . . . 189 995 1 046 52 
1870. . . . . we . . . 2 461 110 27 
1871. . 2 2 . we . . . 8 300 265 39 


III period. Thorough supervision of cattle trade and partial sequestration 
of the diseased animals. 


1872. . 2 2 1 ew . . . . 108 400 920 52 
18783. 1. 2 2 ww . . . . 2 497 108 81 
1874. . 1. . ww te . . . 18 991 346 49 
1875. . . ww ee . . . 18 077 534 51 
1876. . > I rn. 1 685 146 43 
1877. 2 2 2 2 ra 2421 171 41 
1878... . wk . . . . 2 993 256 48 
1879. . . 2 2 2 rn. 206 35 21 
1880, . 2 . . . ew we . . 2 188 80 14 
1881. . . 2 2 2 2 2 . . 2 856 189 85 
SUMMARY. 

CATTLE: SWINE: 
Würtemberg — 8,04 0/,, Würtemberg = 123%, 
Germany — 2,14 0/,, Germany = 1,16%, 
Bavaria = 1,94 %/,, Bavaria — 1,08%, 
Hessia — 1,88 %/,, Hessia == 1,58°/,, 
Baden — 1,67 °/,, Baden — 0,07", 
Alsace Lorraine — 1,31 °/,. Alsace Lorraine — 0,17%, 














Report of Mr. HAFNER, Karlsruhe. 371 


Table II. 


Table showing the number of cattle and swine diseased out of ten 
thousund, from 1886 to 1896 in Germany and various of her States. 






2,88 
4,84 
8,68 
19,97 
14,64 
55,17 
18,81 
17,49 
8,10 
45,92 


. 12368,5911278,87,2136,29|1189,48 3345, 90) 1860, 11/1446,46/ 198,66 


age . 
1886-96 1 214,99 | 116, 194,21 108,18 804,11 128,65 181,50} 17,61 


149,14) 10,58]! 184,08; 144,7 
264,37| 9,17] 545,24! 490,09 


1848,88| 81,81 |,2076,90| 1738,96 


167,58| 7,44|| 188,82! 158,09 
| 


372 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 





Bericht von E. Hess 


> Professor an der Tierarzneischule in Bern. u 


°nter den gemeingefährlichen, ansteckenden Krankheiten 
unserer Haustiere nimmt wegen ihrer großen veterinär- 
polizeilichen und volkswirtschaftlichen Bedeutung die 
Maul- und Klauenseuche eine hervorragende Stelle ein, 
weshalb das ihr von seiten der Behörden, Tierärzte 
und Landwirte entgegengebrachte Interesse, besonders 
in Ländern, wie die Schweiz, mit mächtig entwickelter Viehzucht, 
Aufzucht und Importviehhandel, ein ungemein’ großes ist. 

Um sich ein richtiges Bild von dem Vérkommen und der 
Ausbreitung der Aphtenseuche in der Schweiz machen zu können, 
hielt ich es für zweckmäßig, an der Hand des offiziellen, vom 
schweizerischen Landwirtschafts - Departement herausgegebenen 
Viehseuchenbulletins die im Verlaufe der letzten zehn Jahre, d. h. 
von 1889—1898 vorgekommenen Fälle von Maul- und Klauen- 
seuche zusammenzustellen (vergleiche die Übersicht). Die Schweiz, 
insbesondere die ackerbautreibenden Grenzkantone Appenzell, 
Außer-Rhoden und Inner-Rhoden, St. Gallen, Graubünden 
und Wallis wurden wiederholt von der Seuche heimgesucht. Im 
letzten Jahre herrschte sie weitaus am stärksten, was einzig auf 
die im Juni stattgefundene Seucheneinschleppung durch italienische 
Weideschafe (Bergamaskerherden) in die Kantone Graubünden, 
Wallis und Tessin zurükzuführen war, weil ja die Seuche mit 
dem Weidegang, d. h. dem Bestoßen der Alpen, in innigem Zu- 
sammenhange steht; denn mit dem Monat Juni nimmt die Zahl der 
Fälle auffällig zu, um im Juli und August ihr Maximum zu er- 
reichen, eine Wahrnehmung, die im Flachlande nicht gemacht wird. 
In diesem ereignen sich die meisten Seuchenausbrüche im Frühjahr 
und Herbste, somit zur Zeit des regsten Viehhandels und -Verkehrs. 








Bericht von Professor E. Hess, Bern. 873 





Maul- u. Klauenseuche 
in der 
Schweiz 
1889-1898 
Fo 


nach Monaten, 


9 
8 
7 
6 
5 
4 
3 
2 








374 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Übergehend zu der schweizerischen Viehseuchengssetzgebung 
ist zu erwähnen, daß die ersten gesetzlichen Bestimmungen über 
Maul- und Klauenseuche in dem, am 1. August 1858 in Kraft 
getretenen, in veterinärpolizeilicher Hinsicht hervorragenden Kon- 
kordate, betreffend „Gemeinschaftliche poiizeiliche Maßregeln gegen 
Viehseuchen*, dem ursprünglich nur die Kantone Aargau, Bern, 
Freiburg, Neuenburg, Zug und Zürich, später noch Luzern und 
Solothurn beitraten, niedergelegt sind. Dieses erste, wenn auch 
nur auf acht Kantone beschränkte Viehseuchengesetz enthielt über 
Gesundheitsscheine, Viehverkehr und Maul- und Klauenseuche sehr 
beachtenswerte Bestimmungen ; so z. B. steht im § 20 über Maul- 
und Klauenseuche die Vorschrift: 


„Solche Tiere, für die keine gehörigen Gesundheitsscheine 
„vorhanden sind, müssen an der Grenze einer achttägigen Quaran- 
„täne unterworfen werden, die mit Bezug auf Schafe, Ziegen und 
„Schweine in allen Fällen stattfinden muß, wenn die Krankheit in 
„dem angrenzenden Lande in großer Verbreitung oder nahe an der 
„Grenze herrscht. Alles Vieh, das bei der Ankunft an der Ein- 
„gangsstation Spuren der Krankheit zeigt, ist zurückzuweisen.“ 
| „Ist bei einer Herde auch nur ein Tier krank, so ist diese 
„ganz zurückzuweisen.“ 


Daß dieses Konkordat, das nur einen Teil der Schweizer Kantone 
umfaßte, auf die Dauer den berechtigten Ansprüchen nicht mehr 
genügen konnte, ist einleuchtend. Deshalb trat das den damaligen 
Transport- und Verkehrsverhältnissen vollkommen Rechnung tragende 
und die Seuchenpolizei auf dem ganzen Gebiete der Eidgenossen- 
schaft einheitlich ordnende „Bundesgesetz über polizeiliche Maë- 
regeln gegen Viehseuchen vom 8. Februar 1872‘, an seine Stelle. 
Seine Ausführung ward aber nicht zur Bundessache, respektive zu 
einem integrierenden Teile der eidgenössischen Verwaltung selbst 
gemacht, sondern teils aus konstitutionellen, teils aus polizeilichen 
Gründen, den Kantonen überlassen. 

. Diesem folgten nun mehrere andere, wie das „Bundesgesetz, 
betreffend Zusatzbestimmungen zum Bundesgesetz über polizeiliche 
Mafregeln gegen Viehseuchen vom 19. Juli 1873“, das den Eisen- 
bahnverwaltungen vorschriftsgemäße Reinigung der Viehtransport- 
wagen zur Pflicht macht’; ferner das „Bundesgesetz, betreffend eine 
Abänderung des Bundesgesetzes, vom 8. Februar 1872, über poli- 
zeiliche Maßregeln gegen Viehseuchen vom 1. Juli 1886“, das die 
Vorschriften über die Untersuchung der Tiere des Pferde-, Rind- 
vieh-, Schafe-, Schweine- und Ziegengeschlechtes an der Landes- 
grenze, über die Einfuhrstationen, die Grenztierärzte und die 
Gebühren für die grenztierärztliche Untersuchung, sowie über den 
eidgenössischen Viehseuchenfonds enthält; sodann die Vollziehungs- 
verordnung zu den drei erwähnten Bundesgesetzen vom 14. Okt. 1887 
und schließlich die ,,[Instruktion, betreffend das beim Auftreten 
kontagiöser und infektiöser Tierkrankheiten zu beobachtende Des- 











Bericht von Professor E. Hess, Bern. 875 


infektionsverfahren und die anzuwendenden Desinfektionsmittel, 
vom 1. August 1889.‘ 


Im Hinblick auf die folgenden Auseinandersetzungen mag der 
Hinweis am Platze sein, da& die veterinärpolizeilichen Vorschriften 
bezüglich Maul- und Klauenseuche in den Art. 26, 27, 28 und 29 
des Bundesgesetzes vom 8. Februar 1872 und in den Art. 48, 49, 
50, 51 und 52 der Vollziehungsverordnung vom 14, Oktober 1887 
enthalten sind. 


Welches sind nun die im Kampfe gegen die Maul- und 
Klauenseuche am meisten Erfolg verheißenden Maßnahmen ? 


Diese Frage schließt die Besprechung nachstehender drei 
Punkte in sich: 


die Organisation des Veterinärdienstes ; 
die veterinärpolizeilichen Maßnahmen an der Grenze und 
die viehseuchenpolizeilichen Vorschriften im Innern des Landes, 


I. Die Organisation des Veterinärdienstes. 


Um die Maul- und Klauenseuche (eine Importseuche), wie 
überhaupt jede andere Viehseuche rationell bekämpfen zu können, 
ist es absolut notwendig, daß die gesetzlichen Vorschriften mit 
cem jeweiligen Stande der Wissenschaft und Praxis möglichst im 
Einklange stehen, und auf die großartige Ausdehnung des Vieh- 
verkebrs (Arlberg- und Gotthardbahn), sowie auf die verschieden- 
artigen Transport- und Verkehrsverhältnisse gebührend Rücksicht 
nehmen. Ferner scheint mir für jedes Land die Errichtung eines 
besonderen, gut ausgestatteten Veterinäramtes (Veterinärdepartement, 
Viehseuchenpolizeiamt), welches am zweckmäßigsten eine selbst- 
ständige Abteilung des jeweiligen Gesundheitsamtes bilden würde, 
und dem als Chef selbstverständlich ein approbierter Tierarzt vor- 
zustehen hätte, zur dringenden Notwendigkeit geworden zu sein. 
Diesem Veterinäramt wären dann eine genügende Anzahl, von jeder 
Kundschaft unabhängiger, wissenschaftlich und praktisch qualifizierter 
Viehseuchenkommissäre oder Viehseucheninspektoren zu unterstellen, 
denen die wichtige Aufgabe zukäme, den Ursprung der Seuche zu 
ermitteln, in Verbindung mit den Behörden die notwendigen Maß- 
nahmen anzuordnen, eventuell schon angeordnete zu kontrollieren, 
und die Desinfektion der Tiere, Eisenbahnwagen etc. zu über- 
wachen. Erfahrungsgemäß können mit den nötigen Vollmachten 
ausgestattete Viehseuchenkommissäre eine Seuche stets kräftig be- 
kämpfen. 


Durch eine solche zweckmäßige Organisation der Seuchenpolizei 
würden die praktizierenden Tierärzte in der Ausübung ihres 
Berufes nicht mehr geschädigt, und ihr Ruf bliebe unberührt. 


876 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


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Il. Die veterinärpolizeilichen Massnahmen an der Grenze. 


In innigem Zusammenhange mit den Schutzmaßregeln steht 
die Regelung der internationalen Tierseuchenpolizei, deren Zweck 
und Ziel dahin gehen sollte, in den Tierseuchengesetzen der 
europäischen Staaten gleichartige Bestimmungen aufzustellen, damit 
die Seuchen überall gleichmäßig und kräftig bekämpft werden 
können. Durch eine internationale Tierseuchenkonvention könnten 
auch die Begriffe „Ansteckungsverdacht‘“, „Seuchenverdacht‘“ und 
„verseucht“ einheitlich definiert, sowie der Umfang der Ansteckungs- 
zone, die Dauer der Sperre und die Herausgabe eines internationalen 
Tierseuchenbulletins vereinbart werden. Letzteres wäre nach einem 
einheitlichen Formulare zu erstellen und sollte während der ganzen 
Dauer der Sperre Auskunft über die infizierten Ortschaften, die 
Anzahl der Ansteckungsherde und der erkrankten Tiere, sowie 
über die gegen die Krankheit ergriffenen Maßnahmen geben. 

Grundsätzlich wären alle zur Einfuhr bestimmten Tiere an 
gewissen Eintritts- oder Zöllstationen sehr genau, bei Tageslicht, 
durch einen approbierten Tierarzt, unter Beobachtung der weiteren, 
hier angeführten Vorsichtsmaßregeln, zu untersuchen: 

Für die im engeren Grenzverkehr benützten Zug- und Last- 
tiere sollten von der Verwaltungsbehörde des Ursprungslandes 
Einzel-Viehpässe mit einjähriger Gültigkeit und genauem Signalemen: 
(Brandzeichen) des betreffenden Tieres ausgefertigt und von der 
zuständigen Behörde des Nachbarlandes visitiert werden. Hierdurch, 
sowie durch stramme amtliche Überwachung des Viehverkehs 
(Zählung) werden nicht nur Seuchenverschleppungen, sondern aucı 
die dieselben häufig veranlassenden Grenzschmuggeleien möglichst 
verhütet, 

Behufs Verhütung der Verschleppung der Maul- und Klauer- 
seuche durch den Grenzverkehr mit Weide- und Sömmerungsvieh 
sollte am Grundsatze streng festgehalten werden, daß dieser Ver- 
kehr nur gestattet werden darf, wenn die Seuchenpolizei in beiden 
Staaten wohl geregelt ist und die Vorschriften streng gehandhabt 
werden. Da die sogenannten Wanderschafherden (Bergamasker- 
herden), die schon wegen ihrer 20000 übersteigenden Kopfzahl 
tierärztlich schwer zu untersuchen sind, die Seuche erfahrungsgemäß 
oft einschleppen, so sollte deren Eintrieb gänzlich untersagt werden. 

Übergehend zu dem Import von Schlachtvieh, so kann die 
Schweiz denselben nicht entbehren. Die gegenwärtige Zollpolitik 
verschiedener Staaten kollidiert zwar nicht selten mit den Lehren 
der wissenschaftlichen Seuchenpolizei. Veterinäre Bedenken dienen 
zuweilen zur Ergreifung von Zollmaßnahmen, die aus andern 
Gründen erwünscht sind, aber auf Grund der Handelsverträge 
allein kaum berechtigt sein würden. Das sollte vermieden werden. 
Für das Importland sollten nur der Schutz des inländischen Viehs 
und die Wahrung der Lebensinteressen des Fleisch verzehrenden 
Publikums ausschlaggebend sein. Das Importland darf daher auch 














Bericht von Professor E. Hess, Bern. 377 


an der Grenze nur Maßnahmen ergreifen, die nicht einseitig sind 
und auf Produzenten, wie auf den Konsumenten möglichst Rücksicht 
nehmen. Im Einklange mit dem Gesagten glauben wir, daß 
folgende Vorkehrmittel besonders geeignet sind, eine Seuchenver- 
schleppung durch Einfuhr von Schlachtvieh abzuwehren. 


1. Alle verseuchten, der Seuche oder Ansteckung dringend 
verdächtigen Viehtransporte sollen nicht etwa an der 
Grenze isoliert oder geschlachtet, sondern vom Grenztierarzt 
nach genauer Feststellung des Thatbestandes sofort zurück- 
gewiesen werden. 


2. Für jedes Stück Rindvieh wäre ein besonderes Gesundheits- 
zeugnis (Passier- und Ursprungsschein) und für 1 bis 20 
Stück Schafe, Ziegen oder Schweine ein Kollektiv-Ursprungs- 
oder Passierschein beizubringen. Die Gültigkeitsdauer dieser 
nach einheitlichem Formular erstellten Passierscheine sollte 
dem Zeitraume entsprechen, der zum Eintreffen des 
Transportes am Bestimmungsort erforderlich ist; er sollte 
daher nicht für längere Zeit als für drei bis höchstens vier 
Tage ausgestellt werden. Je kürzer die Zeit ist, desto 
seltener wird innerhalb derselben, d. h. während des 
Transportes ein Seuchenausbruch vorkommen. Die gleiche 
Bestimmung gilt auch für die Transporte, welche für 
internationale Viehmärkte bestimmt sind. Auf solchen 
Märkten sind die importierten Tiere stets streng von ein- 
er Vieh abgesondert aufzustellen und unterzu- 

ringen 

Der vorschriftsgemäß ausgefüllte Passierschein sollte auch 
ein Zeugnis des anıtlichen Tierarztes und einer amtlichen 
Behörde enthalten, aus welchen hervorgeht, daß die zu 
exportierenden Tiere vollständig seuchefrei sind und aus 
einer Ortschaft oder aus einem Bezirke stammen, in dem 
während der letzten 40 Tage kein Fall von Maul- und 
Klauenseuche vorgekommen ist. 

Die Frage, ob und wann beim Herrschen der Maul- 
und Klauenseuche in einem Exportlande die Viehein- und 
-Durchfuhr daher zu verbieten sei, ist je nach der Be- 
schaffenheit des Veterinärdienstes im betreffenden Lande zu 
beurteilen. 

Wollte man die Einfuhr nur aus vollständig seuchen- 
freien Ländern gestatten, so käme eine solche Vorschrift 
einem dauernden Einfuhrverbote gleich; denn erfahrungs- 
gemäß sind alle Ausfuhrländer selten vollständig frei von 
Maul- und Klauenseuche. Meiner Meinung nach sollte 
daher die Viehein- und -Durchfuhr nur dann beschränkt 
oder gehemmt werden, wenn in dem betreffenden Staate 
der Veterinärdienst ungenügend ist, und wenn in der 
Grenzzone und in mehreren Kreisen des Landes Seuchen- 





378 


Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


fälle vorkommen. Die Einfuhr von Nutzschweinen und 
Ferkeln sollte schon bei ganz geringer Seuchengefahr ver- 
boten werden. 


. Ein unentbehrliches veterinärpolizeiliches Hülfsmittel besteht 


in der Markierung der importierten Rindviehstücke, nicht 
durch einen Horn- oder Klauenbrand, durch einen Ohr- 
ausschnitt oder durch Ohrmarken etc., sondern mittelst 
eines Jahr-, Monat und Tag bezeichnenden deutlichen sog. 
Datumbrandes am Halse. 


. Sobald für das fremde und erfahrungsgemäß bis dahin 


auch der Maul- und Klauenseuche verdächtige Schlachtvieh 
die Einfuhr gestattet wird, ist unter allen Umständen jede 
Berührung dieser Tiere mit einheimischem Vieh sorgfältigst 
zu vermeiden. 


. Um die Seuchengefahr abzuschwächen, wurde für fremdes 


Vieh schon oft von landwirtschaftlicher Seite eine zehn- 
bis zwölftägige Quarantäne an der Grenze vorgeschlagen, 
die jedoch nur sehr schwer durchführbar wäre und einen 
Einfuhrverbot ziemlich gleich käme. Solche Quarantäne- 
anstalten, in denen naturgemäß gesunde Tiere leicht an- 
gesteckt werden, sind in den mitteleuropäischen Staaten 
vom Standpunkte der Seuchenpolizei nicht zu empfehlen. 

In Grenzkantonen wurde auch schon der Gedanke 
erörtert, inner- oder außerhalb der Landesmark ,,Grenz- 
schlachtanstalten‘ zu errichten und nicht mehr lebende 
Tiere, sondern nur Fleisch einzubringen. Hierdurch würde | 
allerdings die Gefahr einer Seucheneinschleppung und der 
Grenzschmuggel, welcher mit der Strenge der Einfuhr- 
verbote in engem Zusammenhange steht, sehr wesentlich 
beschränkt, wenn auch nicht ausgeschlossen ; allein die 
Finanzierung solcher Schlachtanstalten, der Ausfall an 
Verdienst für das inländische Metzgergewerbe, die finanzielle 
Einbuße der inländischen öffentlichen Schlachtanstalten und 
die Schwierigkeiten der Fleischversorgung zahlreicher ab- 
gelegener, von Fremden besuchten Orte, sind Schwicrig- 
keiten, die sich der Errichtung solcher Grenzschlachthäuser 
an der Schweizer Landesgrenze entgegenstellen. 

Ein weiterer und nach meiner Ansicht nicht ganz zweck- 
mäßiger Vorschlag ging dahin, für fremdes Schlachtvieh 
an etwa drei zentral gelegenen Eisenbahnknotenpunkten 
unter beständiger tierärztlicher Kontrolle stehende Vieh- | 
absonderurigsstallungen mit Schlachtlokalen zu errichten, 
um dann von diesen aus alle jene Ortschaften mit aus- 
ländischem Schlachtvieh versorgen zu können, in die 
solches am Einfuhrtage nicht sofort befördert werden kanı. 
So lange die in diesen Absonderungsanstalten mittelst der 
Eisenbahnen direkt, ohne Aus- oder Umladung, verbrachten 





Bericht von Professor E, Hess, Bern. 379 


Tiere gesund sind, dürfen sie ohne Kennzeichnung mit 
Datum-Brand in eine andere, am gleichen Tage zu er- 
reichende Absonderungsanstalt, oderzur baldigen Schlachtung, 
und gekennzeichnet mit dem Datum des betreffenden 
Tages, nach solchen Ortschaften, die ausnahmslos und 
sicher am gleichen Tage vor Einbruch der Nacht erreicht 
werden können, abgeführt werden. Erfolgt ein Seuchen- 
ausbruch ineinem oder mehreren Ställen einer Absonderungs- 
anstalt, so muß der ganze Bestand der betreffenden Ställe 
sofort geschlachtet werden. Diese Absonderungsanstalten 
für ausländisches Schlachtvieh sollen angeblich folgende 
Hauptvorteile bieten: Jede Ortschaft mit ordentlichem, 
mit einer Stallung verbundenem Schlachtlokal kann, ohne 
den übrigen Viehstand zu gefährden, nach Bedürfnis 
fremdes Vieh jeder Gattung aus einer Öffentlichen Ab- 
sonderungsanstalt beziehen. Die Desinfektion der Eisenbahn- 
. wagen wird, weil von dem die Absonderungsanstalt 
kontrollierenden Tierarzte beaufsichtigt, besser ausgeführt 
und die Schlachtvieheinfuhr, dem wirklichen Bedarfe ent- 
sprechend, geregelt. Sie geschieht auf dem kürzesten und 
schnellsten Wege und auf die für die Konsumenten billigste 
Weise. Auch der kleine Metzger kann seine Schlachttiere 
nach Belieben auswählen, und diese werden, weil nur 
Transporte von längstens zwölf Stunden Dauer gestattet 
sind, weniger gequält als bis jetzt. Die Absonderungs- 
anstalten würden Beobachtungs- oder Etappenstationen 
bilden zwischen der Grenze und dem Schlachthause, zum 
Zwecke, den Weg zu diesem zu verkürzen und zu sichern. 

Trotz allen diesen, einem Berichte „Über Viehseuchen- 
polizei‘ (Landwirtschaftliches Jahrbuch der Schweiz VII, 1894) 
entnommenen Gründen erachte ich die Errichtung solcher 
Absonderungsanstalten im Inlande für nichts weniger als 
zur Verhinderung der Seuchenverschleppung geeignet; denn 
die Erfahrung lehrt, daß gerade von solchen Absonderungs- 
anstalten aus, in denen das Vieh längere Zeit verbleibt, 
die Maul- und Klauenseuche leicht verschleppt werden 


Aus dem Vorhergehenden folgt, daß sowohl die Quarantäne 
an der Grenze. als auch die Grenzschlachtanstalten, sowie 
die inländischen Viehabsonderungsanstalten mit Schlacht- 
lokalen den Erfordernissen einer rationellen Viehseuchen- 
polizei nicht entsprechen, weshalb ich nun in Folgendem 
zu den sub. 1, 2, 3 und 4 erwähnten Hauptbestimmungen 
noch einige weitere, die in Importländern an die Einfuhr 
fremden Schlachtviehs geknüpft werden sollen, kurz er- 
wähnen will, 

Sie beruhen auf dem durch langjährige Erfahrung er- 
harteten Lehrsatz, daß „je kürzere Zeit fremdes Schlacht- 


à 


880 


Die. Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


vieh nach dem Uberschreiten der Grenze am Leben bleibt, 
desto geringer die Gefahr eines Seuchenausbruches und 
einer Seuchenverschleppung ist, daß daher das möglichst 
beschleunigte Abschlachten des fremden Schlachtviehs das 
einheimische weitaus am sichersten vor Verseuchung schützt.“ 
Diese wohl von allen Schlachthaustierärzten anerkannte 
Ansicht steht nun allerdings im direkten Widerspruche mit 

der Errichtung von Absonderungsanstalten im Inlande. | 


. Fremdes Schlachtvieh darf nur nach solchen Ortschaften 


gebracht werden, die mit einer Eisenbahn verbunden 
sind, eine öffentliche Schlachtanstalt mit genügenden, 
leicht desinfizierbaren Stallungen besitzen und unter be- 
ständiger veterinärpolizeilicher bezw. tierärztlicher Aufsicht 
stehen. Die Viehtransportwagen sollen entweder mit Expre&- 
zügen ohne Aufenthalt direkt an den Bestimmungsort 
befördert oder aber nur so stark beladen werden dürfen, 
daß die Tiere liegen und im Wagen gefüttert werden 

können. : 


. Die Schlachthöfe sollen, wenn immer möglich, mit einem 


Eisenbahngeleise in direkter Verbindung stehen. In Er- 
mangelung einer solchen Verbindung ist alles fremde 
Schlachivieh von einer besonderen Ausladerampe aus 
mittelst Viehtransportwagen und unter polizeilicher Aufsicht 
in die für dasselbe stets vorzubehaltenden Stallungen im 
Schlachthofe, von denen aus es nicht mehr in den Verkehr 
gelangen darf, zu befördern. 


-8. Alles eingeführte Schlachtvieh unterliegt nicht nur an 


der Grenze, sondern auch an jeder im Innern des Landes 
sich befindenden Ausladestation und später in den Schlacht- 
hofstallungen einer sorgfältigen tierärztlichen Nachunter- 
suchung. Gegen diese erfahrungsgemäß gerechtfertigte 
Mafregel wurde früher, nebst anderen nicht stichhaltigen 
Gründen, auch der Einwand einer unnützen Hemmung 
und Verteuerung des Verkehrs erhoben. Nun lehrt aber 
die Erfahrung, daß durch die am stärksten bekampfte 
Nachuntersuchung an der besonderen Ausladerampe wieder- 
holt die Seuche entdeckt und durch sofortige Abschlachtung 
der Tiere getilgt werden konnte. Die vorgeschlagenen 
Transportverhältnisse (vergl. 6) bringen es aber mit sich, 
daß ein Seuchenausbruch nach dem Passieren der Grenze 
nur beim Ausladen oder später in den Schlachthofställen 
festgestellt werden kann. 


. Diejenigen Schlachtanstalten, die fremdes Vieh beziehen, 


sind, was Personen und Viehverkehr betrifft, einer ständigen 
polizeilichen Kontrolle und Überwachung zu unterstellen. 
Die Polizeiorgane haben streng darüber zu wachen, daß alles 
fremde Schlachtvieh innerhalb zwei- bis höchstens dreimal 


Bericht von Professor E. Hess, Bern. 381 


24 Stunden nach der Ankunft am Bestimmungsorte ge- 
schlachtet wird. Im weiteren haben sie der zuständigen 
Behôrde alle acht Tage ein das fremde Schlachtvieh be- 
treffendes Verzeichnis, enthaltend Anzahl der Tiere, Gattung 
und Geschlecht, Monat und Tag der Einfuhr, Einfuhrstation, 
Serie und Nummer des Passierscheines, Name des Spedi- 
teurs, Monat und Tag der Abschlachtung, einzureichen. 

10. Die Einrichtung der Schlachthäuser, Schlachtstallungen und 
Viehtransportwagen soll der Genehmigung und Kontrolle 
des Veterinäramtes unterstehen. 

11. Die Transportmittel (Waggons, Schiffe und Viehtransport- 
wagen) müssen nach jeder Verwendung, Schlachthäuser 
und Stallungen wöchentlich wenigstens einmal unter tier- 
ärztlicher Aufsicht desinfiziert werden. 

12. Schließlich lehrt uns die Erfahrung, daß auch für die 
Personen , welche sich mit der Vieheinfuhr befassen, gewisse 
allgemein gültige Vorschriften aufgestellt werden müssen, 
um zu veranlassen, daß Vieh lediglich aus seuchenfreien 
Gegenden eingeführt wird. Derartige Vorschriften sollen 
verlangen, daß der Importeur gut beleumundet und 
kautionsfähig ist und der zuständigen amtlichen Behörde 
angiebt: 

a) aus welchem Lande und Bezirke er importieren will; 

b) welches die Bestimmungsorte für das zu importierende 
Vieh sind, und | 

c) ob die Stücke auf Bestellung oder für einen Schlacht- 
viehmarkt geliefert werden. 


Sobald ein Importeur mehrmals nach einander am 
Bestimmungsorte erkrankte Tiere eingeführt hat, soll ihm 
für eine gewisse Zeit der Einfuhrhandel amtlich untersagt 
werden. 

Bezüglich des Importes von Nutzvieh, durch welches die 
Seuche ebenfalls eingeschleppt wird, sollten die Forderungen 
sub. 1, 2 und 3 vollständig aufrecht erhalten werden. 

Im weiteren wäre vorzuschreiben, daß alles Nutzvieh 
auf dem kürzesten Wege und ohne Aufenthalt an den 
Bestimmungsort zu verbringen und daselbst einer zwölf- 
tägigen Sperre zu unterwerfen ist, 


Ill. Die Seuchenpolizeilichen Massregeln im Innern des Landes. 


I. Allgemeine Maßnahmen. 


Da die so große Hoffnungen erweckende Schutzimpfung mit 
dem Léffler’schen Seraphthin sich auch bei uns nicht bewährt hat, 
sind wir gezwungen, unsere Zuflucht wiederum zu den bisher 
üblichen Maßnahmen zu nehmen und dieselben so weit als möglich 
zu vervollständigen. 





382 


Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Hierzu gehört insbesondere: 


1. Die Belehrung der Seuchenpolizei-Organe und des Publikums. 


Sie wird am besten durch gut und kurz gefaßte, 
an die Seuchenpolizei-Organe und die in der Bann- 
zone wohnenden Besitzer gerichtete Rundschreiben erreicht. 
Da es den Tierärzten hauptsächlich obliegt, für Belehrung 
der Beteiligten zu sorgen, so ist es notwendig, daß an 
den tierärztlichen Bildungsanstalten auf den praktischen 
Unterricht in der Veterinärpolizei größtes Gewicht gelegt 
wird. Ich halte es z. B. für urerläflich, daß überall da, 
wo den Studierenden in der ambulatorischen Klinik Maul- 
und Klauenseuche Fälle nicht demonstriert werden können, 
es in Seuchenversuchsanstalten oder eventuell in Schlacht- 
höfen geschehen sollte. Hierbei, sowie bei Untersuch- 
ungen des Markt- und Weideviehs könnte am besten auf die 
so außerordentlich wichtige und manchmal sehr schwere 
Differentialdiagnose aufmerksam gemacht werden. Nach 
unseren Aufzeichnungen und Erfahrungen gaben nebst 
mehreren andern in der Fachlitteratur erwähnten Krank- 
heiten folgende Anlaß zu Verwechslungen mit Maul- und 
Klauenseuche: 


a) Eine Fraktur des Zahnstückes des Hinterkiefers mit 
Verletzung der Backenschleimhaut, 

b) Verbrühungen und Verätzungen der Maulschleimhaut 
und der Zunge, 

c) Verletzungen und länglich ovale, vertiefte, erbsen- 
bis höchstens bohnengroße, eiternde Wunden und 
Geschwürchen der Mucosa am zahnlosen Rande des 
Oberkiefers, die gewöhnlich durch den scharfen, 
schneidenden Rand der zu steil stehenden Schneide- 
zähne verursacht sind, 

d) Verletzungen und kleine, eiterige, mit Substanzverlust 
verbundene Wunden der Ober- und Unterkiefer- 
schleimhaut durch harte, grobe Grasstoppeln bei 
Beweidung frischgemähter Felder, 

e) die Aufnahme von Ranunculus acris, wodurch nach 
den Angaben einiger Tierärzte eine ganz isolierte, 
größere Blase auf der Zungenspitze entstehen soll, 

f) die Diphtherie der Kälber und jungen Rinder; 

g) ein eigentümlicher Ausschlag, der jederzeit bei Stall- 
und Weidetieren vorkommt und möglicherweise 
mit dem in der Litteratur erwähnten „Bläschen- 
ausschlag im Maule, syn. Aphthen, sporadische 
Maulseuche“ identisch ist, daher unter der Form 
einer gutartigen Maulseuche verläuft. Die Krankheit 
befällt Rinder und Kühe und beginnt mit kaum 
merklicher Verminderung der Freßlust und gering- 





Bericht von Professor E. Hess, Bern. 388 


gradigem Geifern. Die Tiere zeigen im Maule leicht 
vermehrte Wärme, geringgradige Empfindlichkeit, 
stellenweise Rötung, in älteren Fällen gelbfleckige 
Verfärbung der Maulschleimhaut und deutliche 
Schwellung ihrer Papillen. In ganz frischen Fällen 
findet man an der Zungenspitze und in sehr aus- 
gedehntem Maße auf der Maulschleimhaut und am 
Lippenrande hanfkorn- bis erbsengroße, hochrote 
oder gelbliche Knötchen, die in der Mitte ein kleines, 
graues, rasch platzendes Bläschen zeigen. Nach seinem 
Platzen entstehen stets kleine, linsen- bis erbsen- 
große, mehr oder weniger zahlreiche, leicht zusammen- 
fließende und dann bohnen- bis höchstens fünffrank- 
stückgroße, wenig schmerzhafte, stets oberflächliche 
Schleimhautgeschwüre (Erosionen). Solche Geschwüre 
beobachtet man unten in den Nasenlöchern, an den 
Nasenflügeln und am Flotzmaul, an welchen Stellen 
sie sehr große Ähnlichkeit mit den infolge des Katarrhal- 
fiebers auftretenden Epitheldeffekten haben und sich 
sehr rasch mit einer bräunlichen Kruste bedecken, 
ferner auf der Maulhöhlenfläche der Unterlippe, am 
zahnlosen Rande des Oberkiefers, auf der Schleim- 
haut des harten und weichen Gaumens, am Zahn- 
fleische des Unterkiefers und des Oberkiefers, an 
den Lippenrändern und -winkeln, an der Backen- 
schleimhaut, im Rachen, an der Zungenspitze und 
neben und vor dem Zungenbändchen. Frische Ge- 
schwüre zeigen einen rötlichen Grund mit einem 
gelblich-käsigen Belag und hochrotem oder blaurotem, 
wulstigem, scharfem Rande. Bei älteren Geschwüren 
ist der Grund gelblich, zunderähnlich, trocken und 
sogar die gesunde Umgebung etwas überragend. Die 
Abheilung der Erosionen findet innerhalb fünf bis 
acht Tagen unter Zurücklassung von kleinen, isolierten 
oder diffusen, roten, blauroten oder gelben Flecken 
oder kleinen, sehr wenig erhabenen, gelben, rauhen, 
trockenen Epithelwucherungen statt. Das Allgemein- 
befinden wird nie beeinträchtigt. Die Tiere zeigen 
weder Fieber noch eine Verminderung des Milch- 
nutzens. Die Krankheit verläuft stets gutartig, ohne 
Folgekrankheiten zu hinterlassen und ist durch Impfung 
von Maulschleim auf andere Rinder nicht übertragbar. 
Der Umstand, daß das Allgemeinbefinden niemals 
leidet, daß Zungenrücken und Klauen stets normal 
bleiben, und daß die bei der Maul- und Klauenseuche 
charakteristischen Blasen mit den nachfolgenden 
Schleimhautgeschwüren und der so typischen Ver- 
narbung fehlen, ist bezeichnend für diese gutartige 


384 Die „Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Mäulaffektion, die anatomisch am ehesten als Folli- 
kularkatarrh der Maulschleimhaut aufgefaßt werden 
könnte. Die Ätiologie ist noch nicht bekannt. Von 
den Besitzern werden Ameisen- und Wurmhaufen, 
die im Nachsommer auf den grasarmen Äckern und 
Weiden häufig vorkommen, als Ursache betrachtet. Ich 
glaube aber, daß dieses Leiden ausschließlich Futter- 
schädlichkeiten, die sich im Sommer im Gras und im 
Winter im Heu vorfinden, ‚zugeschrieben werden muß. 

h) Das durch den Bacillus necrophorus verursachte, mit 
der sog. spanischen Krümpe identische, kontagiöse 
Klauengeschwür, das bei Rindern und Schafen nicht 
selten in Zwischenräumen von einigen Tagen oder 
Wochen bei mehreren Stücken auftritt, ist immer 
lokal und beginnt niemals mit Blasenbildung, sondern 
mit oberflächlichem Erweichungsgangrän der Haut. 

i) Schließlich die bei Schafen vorkommende Entzündung 
des Klauensäckchens, die letzten Sommer Anlaß zur 
Verwechslung mit der Maul- und Klauenseuche im 
Kanton Waadt gegeben hat. 


2. Die pünktliche Erfüllung der Anzeigepflicht ist eine erste 
Bedingung für die erfolgreiche Bekämpfung der Seuche. 
Wer: die Anzeige verzögert oder versäumt, sollte mit hohen 
Geldbußen, eventuell mit Gefängnis bestraft werden. 

3. Die neu aufgetretenen Seuchenfälle sollten alsbald im 
Viehseuchenbulletin und durch die Presse bekannt gegeben 
werden. Das Seuchenbulletin, wenn es seinen Zweck er- 
reichen soll, muß während der ganzen Dauer der Sperre 
alle acht Tage erscheinen und Angaben über die ergriffenen 
Ortschaften, Ställe, Tiere, über die Ursachen und die Ver- 
breitung der Seuche, Ort, Datum und Dauer der allgemeinen 

und speziellen polizeilichen Maßnahmen enthalten. 

4. Die Bewohner der verseuchten Gemeinde sind durch zahl- 
reiche, an passenden Stellen angebrachte Plakate (Signale), 

. diejenigen der benachbarten Gemeinden telegraphisch von 
dem Seuehenausbruch in Kenntnis zu setzen. 

5. Auf genaue Führung der Viehverkehrskontrolle durch die 
bestellten Tierärzte und Viehinspektoren ist großes Gewicht 
zu legen. Diese Kontrolle soll möglichst einfach und 
zweckmäßig eingerichtet sein. Die Erfahrung lehrt, daß 
sie im Kampfe gegen die Maul- und Klauenseuche ein 
wichtiges Glied bildet, obgleich die überwiegende Zahl von 
Maul- und Klauenseuche-Verschleppungen nicht durch den 
Viehverkehr, sondern durch Personen erfolgt. 


If, Spezielle Maßnahmen. 


Dieselben sind sehr zahlreich und verschiedener Art, weshalb 
hier nur die wichtigsten und nach meinen Erfahrungen allgemein 








Bericht von Professor E. Hess, Bern. 385 


anwendbaren erwähnt werden sollen. Der früher berechtigte 
Haubner’sche Grundsatz „Milde Maßregeln, aber strenge Durch- 
fübrung“ hat sich überlebt, und eine rationelle Seuchenbekämpfung 
erfordert gegenwärtig nebst einer sehr guten fachmännischen Aus- 
bildung der Tierärzte und einer rationellen Organisation des Veteri- 
närdienstes „strenge Maßregeln und strenge Durchführung“. 


Unter den Spezialmaßregeln sind zu erwähnen: 


Die über das verseuchte Gehöft zu verhängende Sperre soll sich 
nicht nur auf Stall und Weide, sondern, weil die Seuche meistens 
durch Personen verschleppt wird, stets auch auf das Wohnhaus 
und auf dessen Bewohner erstrecken. Um jeden Verkehr in der 
Nähe solcher Gehöfte hintanzuhalten, sind je nach Umständen ein 
oder mehrere Landjäger, die im infizierten Gehöfte (Sennhütte) oder 
dessen nächster Nähe untergebracht werden müssen, mit der Ueber- 
wachung des Haus-, Hof-, Weide- und Stallbannes zu beauftragen. 
Diese gefürchtete, schwere, aber zur raschen Seuchentilgung nötige 
Maßregel bedingt, daß die Nahrungsmittel und Briefsachen etc. 
durch fremde, Vieh nicht besitzende Personen an bestimmte Stellen 
in die Nähe der verseuchten Gehöfte gebracht werden. Die strenge 
Bewachung und Absperrung ermöglicht aber auch, daß die Bann- 
zone enger beschränkt, und Straßen für den Verkehr ohne Gefahr 
frei gehalten werden können, die andernfalls gesperrt werden 
müßten. Stall- und Hausbann, deren Durchführung auf den Alpen 
natürlicherweise mit großen materiellen Opfern verbunden ist, 
bilden ein vortreffliches Seuchenbekämpfungsmittel und verursachen 
die geringste öffentliche Verkehrsstörung. 


Die Pferde eines verseuchten Gehöftes dürfen nur dann zur 
Arbeit verwendet werden, wenn sie in einem besonderen, gut ab- 
getrennten Stalle stehen und einen besonderen, mit dem kranken 
Vieh, sowie den Hausbewohnern nicht in Berührung kommenden 
Wärter haben. 


Die Milch sollte bis nach Aufhebung des Stallbannes nicht, 
auch nicht im abgekochten Zustande, aus dem Gehöfte weggebracht 
werden. Die Käsereien und Sammelmolkereien sind sofort einer 
strengen veterinärpolizeilichen Kontrolle zu unterstellen. Befindet‘ 
sich ein Seuchenherd in der Nähe einer Käserei oder Molkerei, so 
sollten die Bewohner der noch frei gebliebenen Gehöfte die Milch 
nur noch bis zu gewissen Sammelstellen verbringen, wo dann die 
Milchgefäße durch bestimmte Personen abgeholt und später mit 
den gekochten Molkerei - Rückständen wiederum zurückgebracht 
werden. Käsereiraum und der Vorplatz müssen täglich desinfiziert 
werden. Lebensmittelverkaufsstellen (Brot, Salz) etc. sind nicht 
außer acht zu lassen. Jauche und Dünger können acht bis zehn 
Tage nach Aufhebung der Sperre und unter Beobachtung der 
nötigen Vorsichtsmaßregeln und nach gründlichem Vermischen mit 
Kalkmilch mittelst Pferden oder durchgeseuchten Rindern weg- 
geführt werden. Die Festsetzung einer sog. „ersten Infektionszone” 


25 


386 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


— — — — — — [m —— — — — — 





und einer weitern sog. „Schutz- oder Sicherheitszone“ ist unter 
solchen Umständen überflüssig. 

Wird Ortssperre verfügt, so sollte die veterinärpolizeiliche 
Aufsicht über seuchengefährliche Gast- und Händlerställe, das An- 
binden der Hunde und Einsperren der Katzen und Hühner, das 
Verbot des Weideganges, der Abhaltung von Viehmärkten, -aus- 
stellungen, -schauen, des Hausierverkehrs, und des Beherbergens 
von umherziehenden fremden Personen angeordnet werden. 

Unverseuchte Mastrinder eines unter Sperre stehenden Besitzers 
dürften nur nach vorausgegangener tierärztlicher Untersuchung des 
gesamten Viehstandes im Hause selbst geschlachtet werden. 
| In gewissen Fällen wäre ferner die Jagd, das Befahren ein- 
zelner Strassen mit Klauentieren, eventuell mit Fuhrwerken über- 
haupt, der Verkehr unter den Bewohnern unverseuchter Gehöfte, 
sowie das Verlassen verseuchter, z. B. zum Zwecke des Besuches 
von Märkten oder öffentlichen Lokalen (Kirche, Schule, Wirts- 
haus etc.) zu verbieten. Der Schulbesuch wäre Kindern aus ver- 
seuchten Häusern bis nach der ersten Desinfektion der Ställe, 
Wohnräume und Kleider zu untersagen. Postpferde und -wagen 
sollten aus verseuchten Häusern entfernt und der Postverkehr so 
geregelt werden, daß er unter keinen Umständen zum Zwischen- 
träger dienen kann. Lebens- und Genußmittel dürften nur unter 
bestimmten Vorsichtsmaßregeln in die Ortschaft selbst eingeführt 
werden. Festlichkeiten, Tanzbelustigungen, Gemeindeversammlungen 
hätten zu unterbleiben. Auch gelegentlich von Abstimmungen und 
der Leichenbegängnisse kann die Seuche verschleppt werden. 

Die Stall- oder Weidesperre sollte, von der letzten Erkrankung 
an gerechnet, mindestens acht Wochen dauern. 

Nach der Heilung, somit durchschnittlich vier Wochen nach 
dem Beginn der Seuche, wäre die erste und unmittelbar vor Auf- 
hebung des Stall- oder Weidebannes die zweite amtliche Desinfektion 
vorzunehmen. Ich halte behufs der Vernichtung des Ansteckungs- 
stoffes zwei und stets unter tierärztlicher Aufsicht vorzunehmende 
Desinfektionen, denen jedesmal eine sehr pünktliche Reinigung 
vorausgehen muß, für unerläßlich. Es ist wünschenswert, daß der 
Staat die Desinfektionsmittel und die zur Desinfektion erforderlichen 
Geräte (Pulverisator, Handspritze) zur Verfügung stellt. Bei beiden 
Desinfizierungen sollen nicht nur Tiere, Stailungen, Gerätschaften. 
Dünger, Vorplätze, das Pflaster um das Haus und leere Futterräume, 
sondern auch alle Wohnräume, in denen die Wärter seuchekranker 
Tiere verkehrten, sowie sämtliche getragene Kleider, Schuhe, Bett- 
zeug etc. dieser Wärter sehr sorgfältig desinfiziert und nachher. 
wenn irgend möglich, noch ausgelüftet werden. Ein gründliches 
Reinigen und Desinfizieren der Wärter (Haare, Bart, Nägel) ist 
niemals zu unterlassen. Wohl die wichtigste und schwierigste 
Aufgabe ist die Desinfizierung der Tiere, namentlich zur Winters- 
zeit. Kleine Haustiere, wie Schafe, Ziegen und junge Schweine, 
werden zur Sommerszeit gereinigt, in eine warme, möglichst un- 


Bericht von Professor E. Hess, Bert. 387 


giftige desinfizierende Lösung eingetaucht oder damit gewaschen. 
Rinder und größere Schweine sollen zuerst mit lauwarmem, ge- 
sätligtein Seifenwasser oder ebensolcher Aschenlauge gut gereinigt 
und nachher mit einer desinfizierenden Lösung, besonders an den. 
stark behaarten Stellen, möglichst gut abgewaschen werden. Bei 
der Desinfizierung der Rinder ist unzweifelhaft die gründliche 
Reinigung, Beschneidung und Desinfektion der Klauen weitaus am 
' wichtigsten. Absolut ungenügend ist sie, wenn die Klauen nur 
bespült, gewaschen, gebürstet oder ausgekrazt werden, oder wenn 
die Rinder durch eine Kalkmilch, Chlorkalkmilch oder andere Des- 
infizientien enthaltende, ziemlich flache, durchlässige Grube getrieben 
werden. Das einzige empfehlenswerte und richtige, im Flachlande 
viel leichter als auf den Bergen durchführbare Verfahren zur Des- 
infektion der Klauen besteht in der vollständigen Wegnahme alles 
losen und bröcklichen Hornes jeder einzelnen Klaue, in dem darauf- 
folgenden Abbürsten und Reinigen der Klauen, der Klauenspalte 
und -krone und Bespülen mit geeigneter kräftiger Desinfektions- 
flüssigkeit. 


UT. Dürfen nach Aufhebung des Stallbannes verseucht gewesene 
Ställe und Tiere, besonders Rinder, sofort freigegeben werden ? 


Während ich diese Frage bis zum Herbst 1898 unbedingt be- 
jahte und mich hierin im Einklange mit den Vorschriften aller neuen 
Viehseuchengesetze befand, glaube ich jetzt, dieselbe auf Grund 
eigener Erfahrungen aufs bestimmteste verneinen zu müssen. 

Im Laufe des Jahres 1898 herrschte in drei bernischen und 
einer freiburgischen Gemeinde die Maul- und Klauenseuche mit 
einer seltenen Heftigkeit, namentlich war sie sehr hartnäckig; viele 
Rinder verfielen in die Maul- und Klauenseuche-Kachexie (chroni- 
sches Siechtum). Dazu trat nun noch die unerfreuliche Beobach- 
tung, daß Tiere, die zwei Monate nach der gründlichen Reinigung 
und Desinfektion der Ställe in diese eingestellt wurden, 8—20 Tage 
nach ihrer Ankunft an der Seuche erkrankten, während die 2—4 
Monate vorher durchgeseuchten Rinder diesmal verschont blieben. 
Die Ansteckung der neu in die früher verseuchten Ställe eingestellten 
Rinder läßt sich am einfachsten: auf nicht ganz genügende, wenn- 
gleich unter tierärztlicher Aufsicht ausgeführte Desinfektion der 
Ställe, Tiere, Wärter, Kleider u. s. w. zurückführen. 

Ein anderer, meines Wissens in der Litteratur nicht näher 
beschriebene Fall, der von weit größerer Bedeutung ist, war der, daß 
von den letzten, im Stalle oder auf der Weide durchgeseuchten 
370 Rindern im Laufe des Sommers und Winters 1898/99, nicht 
weniger als 7 — 1,9 vom Hundert, längere Zeit nach ihrer Genesung 
die Maul- und Klauenseuche verschleppten. Dieser Fall und ähn- 
liche haben deshalb eine große Bedeutung, weil sie mit der An- 
nahme, daß die Nachkrankheiten, einschließlich der Klauenübel, 


388 


Die ‚Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


veterinärpolizeilich keine Beachtung verdienen, wenigstens anschei- 
nend, nicht in Einklang zu bringen sind. 

Tiere mit derartigen Nachkrankheiten behaftet, seien nicht 
-ansteckungsfähig, wird z. Z. allgemein behauptet. 


Hierüber besitze ich folgende Aufzeichnungen: 
a) Am 20. März 1898 verseuchten in einem Stalle zu W. 22 


a) 


Rinder. Nach ihrer Genesung wurde der Stallbann gemäß 
Bundesgesetz vom 8. Februar 1872 am 4. Mai 1898 auf- 
gehoben. Am folgenden 26. Mai kamen vier durchgeseuchte 
Rinder auf die weit entfernte Alp P., wovon eines an den 
Vorderbeinen lahmte. Am 15. Juli, somit 72 Tage nach 
der Entlassung der Stücke aus dem Stallbann, brach auf 
der abgelegenen Alp die Maul- und Klauenseuche aus. 


. Auf der eben erwähnten Weide trat, wie gesagt, die Seuche 


am 15. Juli 1898 auf. Die Aufhebung der Weidesperre 
erfolgte am 9. September. Am 20. Oktober wurden vier 
von den durchgeseuchten Rindern einem mehrere Stunden 
weit entfernten Besitzer nach R. zurückgegeben, und am 
14. Dezember, somit 96 Tage nach Aufhebung der Weide- 
sperre, trat unter dessen Viehstapel die-Maul- und Klauen- 
seuche auf. 


. Ein ebenfalls auf der mehr genannten Weide durch- 


geseuchtes Rind wurde am 20. Oktober dem Besitzer Tr. 
nach G. bei L. zurückgegeben, und am 12. Januar 1899, 
somit 125 Tage nach Aufhebung der Weidesperre, trat in 
dessen Viehherde die Maul- und Klauenseuche auf. 


. Am 18. August verseuchten auf der an die gleiche Alp 


grenzende Weide St. die Rinder. Am 13. Oktober wurde 
die Sperre aufgehoben und das Vieh vom 16.—20. Oktober 
an die Besitzer zurückgegeben. Einer derselben verkaufte 
ein auf dieser Weide verseucht gewesenes Rind am 2. No- 
vember nach R. Am 10. November, somit 28 Tage nach 
Aufhebung der Weidesperre, trat unter dem Vieh des 
Käufers die Maul- und Klauenseuche auf. 


. Am 25. August verseuchten auf der, an die sub d er- 


wähnten Weide St. angrenzenden Weide Hsch. die daselbst 
befindlichen wenigen Kühe und Rinder, Die Aufhebung 
des Weidebannes fand am 20. Oktober statt. Ein verseucht 
gewesenes Rind wurde anfangs November an H. in Ab. 
und am 25. November an St. in Ab. verkauft. Dieser ver- 
brachte sein Vieh am 28. November nach L. bei O., und 
am 18. Januar 1899, somit 90 Tage nach Aufhebung der 
Weidesperre brach unter demselben die Seuche aus. 


. Am 3. September erkrankten auf der Weide Vsch. die Kühe 


und Rinder. Die Weidesperre wurde am 29. Oktober auf- 
gehoben, und am 30. Oktober nahmen die Besitzer ihr ge- 
nesenes und desinfiziertes Vieh zurück. Als am 16. No- 


Bericht von Professor E. Hess, Bern. 389 


vember ein durchgeseuchtes Rind nach Ae. bei O. verkauft 
war, trat am 30. November, somit 82 Tage nach Auf- 
hebung der Sperre, unter dem Vieh .des Käufers K. die 
Seuche auf. 

g. Auf der an die mehr erwähnte Weide P. grenzenden frei- 
burgischen Weide Br. brach am 23. Juli 1898 die Maul- 
und Klauenseuche aus. Die Aufhebung des Weidebannes 
erfolgte am 17. September. Einige durchgeseuchte Kühe 
wurden im Oktober dem Besitzer B. in J. zurückgegeben, 
der sie zu drei niemals verseucht gewesenen Rindern ein- 
stellte. Am 3. Februar 1899, somit 139 Tage nach Auf- 
hebung des Weidebannes, ergriff die Maul- und Klauen-. 
seuche die genannten Rinder. 


Ähnliche Fälle könnte ich auch noch aus andern Dienstbezirken 
mitteilen. 


Ich habe zu den angeführten Fällen besonders zu bemerken: 


Die Desinfektion der Ställe, Tiere u. s. w. wurde überall so gut 
als möglich und zwar in den Fällen b bisg je zweimal, mit Ausnahme 
des ersten und letzten, unter meiner Aufsicht ausgeführt. Alle 
durchgeseuchten und die Seuche seit Aufhebung der jeweiligen 
Sperre verschleppenden Tiere weideten nach der Zurücknahme durch 
ihre Besitzer bis anfangs Oktober auf sogenannten Vor- oder Haus- 
weiden und wurden zweifellos beregnet und mehrmals geputzt. 
Trotzdem hat eine Seuchenverschleppung durch einen kleinen Teil- 
satz stattgefunden, während weitaus die meisten Tiere nicht mehr 
ansteckten, obgleich sie, wie die andern in bisher seuchenfrei ge- 
bliebene Bestände zurückgebracht waren. Das giebt zu denken. 
In den Fällen, wo die durchgeseuchten Rinder noch ansteckten, 
lag ein Zeitraum von 38—139 Tagen zwischen der Aufhebung der 
Polizeimaßregeln und dem abermaligen Ausbruche der Seuche. 
Besonders sei hervorgehoben, daß in allen sieben Fällen, trotz sehr 
gewissenhafter Untersuchung, absolut keine andere Verschleppungs- 
art festgestellt werden konnte, und daß alle diese Seuchenausbrüche 
in einzeln liegenden Gehöften vorkamen, die stundenweit von ein- 
ander und von den verseucht gewesenen Weiden entfernt liegen, 
ferner daß in den Fällen b, c und g auch nicht die geringste Ver- 
änderung im Viehstapel und in den Fällen a bis f nur die daselbst 
erwähnte stattgefunden hatte. Bemerkenswert ist noch die That- 
sache, daß die durchgeseuchten sieben Tiere nicht zum zweiten Mal 
erkrankten, das heben ihnen stehende Rind jedoch stets zuerst von 
der Seuche ergriffen wurde. | 

Solche Beobachtungen beweisen einerseits, daß Seuchenfälle, 
die sich in früher verseucht gewesenen Stallungen bei daselbst 
frisch eingestellten Tieren nach kürzerer oder längerer Zeit ereignen, 
sicher nicht immer auf die mangelhafte Desinfektion zurückgeführt 
werden können. Andererseits liefern sie uns zweifellos den Schlüssel 
zu der Erklärung für die unvermuteter Weise auftretenden Maul- 


= 


390 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


und Klauenseuche Fälle, deren Entstehung bis jetzt gewöhnlich un- 
aufgeklärt geblieben ist. Die amtliche Untersuchung ergab in 
solchen Fällen nur, daß vor längerer, das Inkubationsstadium der 
Seuche weit überholender Zeit ein Rind eingestellt worden war, 
das jedoch während des Seuchenganges verschont geblieben ist. 


Die Frage, auf welche Weise durch verseucht gewesene und 
desinfizierte Tiere der Ansteckungsstoff verschleppt werden kann, 
ist noch nicht gelöst. 


Wie schon seit mehr als 60 Jahren bekannt, ist der An- 
steckungsstoff der Aphthenseuche sowohl fix als auch flüchtig und 
unmittelbar und mittelbar durch Zwischenträger, so z. B. nach 
“gemachten Beobachtungen, durch einen dienstlich beschäftigten 
Feuerwehrmann übertragen worden. Das Kontagium ist erfahrungs- 
gemäß im Blaseninhalte, im Sekrete der Geschwüre, im Geifer, in 
der Milch, im Harn, im Kote, in der Atmungsluft und in der 
Gesamtausdünstung enthalten. Diese Umstände, in Verbindung mit 
der sehr bedeutenden Flüchtigkeit des Kontagiums erfordern, wie 
jeder Tierarzt zur Genüge weiß, viel schärfere Preventivmaßnahmen, 
als gegen Seuchen mit schwerer übertragbarem Ansteckungsstoff. 
A priori kommen für die oben erwähnten sieben Fälle drei Ver- 
breitungsmittel in Betracht, nämlich die Ausdünstung in Verbindung 
mit mangelhafter Desinfektion der Haut (Ablecken), der Kot und 
die pathologisch-anatomischen Veränderungen der unteren Fub- 
glieder, insbesondere der Klauen. Nach den älteren und neueren 
Erfahrungen kann nicht angenommen werden, daß das Kontagium 
auf der Körperoberfläche, besonders an weidenden Tieren, lange 
Zeit wirksam bleiben kann. Es spielt daher das erstgenannte Mittel 
wahrscheinlich keine bedeutende Rolle bei der Seuchenverbreitung. 
Dagegen scheinen die beiden andern Mittel mehr in Wirksamkeit 
zu treten. Es ist ja möglich, daß sich der Ansteckungsstoff längere 
Zeit in einem scheinbar genesenen Körper erhalten und gelegentlich 
mit normal aussehenden Darmentleerungen ausgeschieden werden 
kann. In den Fällen b bis g zeigten wenigstens alle durchgeseuchten 
Tiere das beste Allgemeinbefinden, waren ziemlich gut genährt und 
lahmten nicht im geringsten. Am häufigsten wird sich aber wohl 
der Ansteckungsstoff entweder im eiterigen Sekrete der Klauen- 
geschwüre, die sich im ganzen Umfange der Klauenmatrix entwickeln 
können, oder häufiger in den Lücken und Spalten des Sohlenhornes 
und der weißen Linie oder in der Tiefe der durch die Seuche an 
der Krone und an den Ballen bedingten Lösungen des Hornes er- 
halten, und gelegentlich, wie der Bacillus necrophorus, durch die 
drüsenreiche Haut der Klauenspalte oder durch die Verdauungs- 
schleimhaut, bei der Aufnahme voninfiziertem Streustroh, Lische u. s. w. 
oder durch die Atmungsorgane in den Körper einführen und bei 
empfänglichen Tieren die Seuche zum Ausbruch bringen. 


Ich betone, daß die durchgeseuchten Tiere manchmal schein- 
bar ganz normale Klauen besitzen, allein bei genauer Untersuchung 





Bericht von Professor E. Hess, Bern. 391 








findet man trotzdem oft kleine Ablösungen und kleine Eiterversenk- 
ungen unter dem Ballenhorn, die weder Lahmheit, noch besondere 
Empfindlichkeit der Klauen hervorrufen. 


Welche veterinärpolizeilichen Maßnahmen sind nun angesichts 
dieser Thatsachen zu ergreifen ? 


1. Durchgeseuchte Rinder sollten, wenn irgend möglich, am 
Standorte (Weide) selbst fünf Monate lang in Quarantäne 
stehen ; eine Veräußerung der Tiere dürfte nur zum Zwecke 
der Abschlachtung gestattet sein. 

2. Die Besitzer durchgeseuchter Viehbestände wären in ihrem 
eigenen Interesse amtlich zu ersuchen, den Ankauf sowie 
das Einstellen von Vieh in die verseucht gewesenen Stail- 
ungen während der fünfmonatlichen Quarantäne zu unter- 
lassen. 

3. Für dasjenige Vieh, das vor dem Ende der Quarantäne 
eingestellt wird, müßte im Falle der Wiederveräußerung 
ein tierärztliches Gesundheitszeugnis gefordert werden, wel- 
ches nur auf Grund des günstigen Befundes bei einer 
veterinärpolizeilichen Untersuchung des gesamten Vieh- 
bestandes ausgestellt werden sollte. 

4. Das beste und in der Mehrzahl der Fälle auch billigste 

. Bekämpfungsmittel der Maul- und Klauenseuche ist die 
polizeiliche Abschlachtung des ganzen verseuchten Vieh- 
bestandes; dabei wären verseuchte Tiere, vollständig mit 
Haut und Haaren, zu beseitigen, nicht verseuchte, unter 
veterinärpolizeilicher Aufsicht, zu verwerten. 


Daß zu einer rationellen Maul- und Klauenseuche-Bekämpfung 
auch die staatliche Entschädigung für an dieser Seuche gefallenes 
oder auf polizeiliche Anordnung geschlachtetes und seuchekrank 
gewesenes Nutzvieh gehört, wird wohl allgemein gebilligt werden. 
In der That ist der durch die Seuche verursachte direkte und 
indirekte Schade sehr erheblich. Er setzt sich aus dem Schaden 
am Vieh selbst und aus dem andern zusammen, der die Rente aus 
der Viehhaltung betrifft. Der Schaden am Kapital d. h..am Wert 
entsteht durch den Tod der Tiere infolge der intestinalen apoplek- 
tischen Form der Maul- und Klauenseuche, durch die Nachkrank- 
heiten, die Abmagerung, das chronische Siechtum, die Verminderung 
oder das völlige Versiegen der Milchsekretion, durch Lungen- 
emphyseme, durch die Beschleunigung tuberkulöser Prozesse, durch 
chronische Magendarmkatarrhe, durch Euterentzündungen, Euter- 
abscesse, Abortus, Muskelabscesse, Klauengeschwüre, durch eitrig 
jauchige Arthritis des Klauen- und Krongelenks, durch Ausschuhen, 
Dekubitus und Pyämie. _ 

Die Schädigung an der Rente wird durch den mehr oder 
minder vollständigen Ausfall der Milch-, Fleisch- und Arbeitsleistung, 
durch Störung des Zuchtgeschäftes und des Absatzes von Vieh, 


392 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


durch die Kosten, welche die besondere Wartung und Pflege der 
erkrankten Tiere erfordert, verursacht. Eine viehzuchttreibende 
Gegend wird durch die Seuche und die Verhängung der Sperre 
ganz besonders schwer betroffen. 

Dieser Umstand wird zu wenig von der Strafrechtspflege be- 
rücksichtigt. Die Nichbeachtung oder Umgehung einer einzigen der 
Schutzmaßregeln kann einer Gegend unermeßlichen Schaden zu- 
fügen. Gleichwohl wird derjenige, welcher den Schaden durch seine 
Schuld veranlaßt, nur milde, oft nur mit einer Geldstrafe gebüßt. 

Würden hier, wie z. B. bei der Rinderpest, schwere Strafen 
auf Mißachtung der gesetzlichen Vorschriften nicht .blos ausgesetzt, 
sondern auch über den Schuldigen ausgesprochen, so würden die 
Seuchengesetze wirksamer sein und viele Schädigungen verhütet 
werden. Man sollte die Schuldigen auch für den von ihnen ange- 
stifteten Schaden haftbar machen. 


Auf Grund vorliegender Auseinandersetzungen erlaube ich mir 
folgende Vorschläge dem Kongresse zur Annahme zu unterbreiten: 


Die rationelle Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche erfordert: 


1. Einen gut geordneten Veterinärdienst in den Exportländern ; 
2. einen geregelten Seuchendienst im Inlande, der am 
zweckmässigsten durch Errichtung eines selbständigen 
Veterinäramtes erreicht wird ; 
3. die tierärztliche Untersuchung des Importviehs an der 
Grenze und am Bestimmungsorte ; 
4. die möglichst frühzeitige Abschlachtung des importierten 
Schlachtviehs unter tierärztlicher Aufsicht ; 
5. besondere Vorschriften, welche die Viehimporteure betreffen; 
6. die Verhängung von Stall- und Weidesperre für das Vieh 
und Haus- und Hofsperre für die Bewohner verseuchter 
Gehöfte während acht Wochen; 
7. die wiederholte Desinfektion der Ställe, Tiere, Wärter- 
kleider etc.; 
8. strenge Vorschriften über die aus der Sperre entlassenen 
Rinder ; 
9. staatliche Entschädigung für die Verluste infolge der Maul- 
und Klauenseuche ; 
10. eine noch bessere praktische Ausbildung der Studierenden und 
jungen Tierärzte auf dem Gebiete der Viehseuchenpolizei. 


— ox SERS 


393 


Rapport de Mr E. HESS 


Professeur à l’École de médecine vétérinaire de Berne. 


(Traduit par le professeur NOYER, Berne.) 


A fièvre aphteuse joue actuellement un grand rôle, tant 
au point de vue de la police vétérinaire que de l’eco- 
nomie nationale, Les Gouvernements, les vétérinaires et 
les agriculteurs s’en préoccupent, surtout dans les pays 
où, comme en Suisse, l’élevage du bétail et le commerce 
d'importation ont acquis un grand développement. 

Afin de fournir une image juste de l’etendue de la fièvre 
aphteuse en Suisse, nous avons établi, d’après les données officielles 
du Bulletin fédéral sur les épizooties, la statistique des cas sur- 
venus dans les années 1889 à 1898. (Voyez le tableau, page 394.) 

N résulte de cette statistique que notre pays est envahi chaque 
année, surtout les cantons agricoles limitrophes d’Appenzell, de St Gall, 
des Grisons et du Valais; l’extension considérable de l’épizootie en 
1898 se rattache à l'entrée de troupeaux italiens de moutons 
bergamesques, introduits pour l’estivage, dans les Grisons, le Tes- 
sin et le Valais; l’extension de la maladie est en connexion intime 
avec le pâturage, c’est-à-dire avec la montée à l’Alpe; le nombre des 
cas augmente, d’une manière frappante dès le mois de mai pour 
atteindre son maximum en juillet et août; dans la plaine, par contre, 
la fièvre aphteuse se répand surtout au printemps et en automne, 
moments où le trafic du bétail est le plus intense. 

L'origine de notre législation en matière de police des épi- 
zooties remonte au milieu de ce siècle; elle est marquée par une 
convention conclue, le 1” août 1863, entre les cantons d’Argovie, 
Berne, Fribourg, Neuchâtel, Zug et Zurich, auxquels se joignirent 
plus tard ceux de Lucerne et Soleure; ils fixèrent d’un commun 
accord certaines mesures à prendre contre les épizooties. Cette 
convention contenait des prescriptions sur le certificat d'origine, le 
trafic du bétail, etc.*) 





*) La fièvre aphteuse y est visée dans le § 20: „Les animaux non 
accompagnés de certificats de santé valables, doivent subir à la frontière 
une quarantaine de 8 jours, qui sera en tout cas de rigueur pour les moutons, 


396 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


_ L'expérience prouve que le commissaire muni des pleins 
pouvoirs nécessaires, parvient à combattre en très peu de temps 
une épizootie avec succès, Cette organisation rationelle du service 
vétérinaire permettrait aux vétérinaires praticiens d'exercer librement 
leur art et sauvegarderait leur réputation. 


Mesures de police à prendre à la frontière. 


La réglementation du service vétérinaire à la frontière est 
étroitement liée à la régularisation de la police internationale des 
épizooties, qui devrait avoir pour but l'introduction dans les légis- 
lations des Etats européens de prescriptions analogues afin d'obtenir 
une répression énergique et uniforme des épizooties. Une convention 
internationale aurait à définir les termes „contamine*, „suspect“ 
et ,,malade“, à fixer l’étendue de la zone d'infection, la durée du 
séquestre, à régler la publication d'un bulletin international sur 
les épizooties, qui indiquerait pendant toute la durée du séquestre 
les localités infectées, le nombre des foyers d'infection, des animaux 


malades, ainsi que les mesures prises contre l’épizootie. En prin- — 


cipe, tous les animaux de provenance étrangère et destinés à l’im- 
portation doivent être visités à une station d'entrée, désignée à 
cet effet, par un vétérinaire diplômé, seulement pendant le jour, 
et en tenant compte des points ci-après : 


a) Les animaux de trait utilisés sur les frontières doivent être | 


accompagnés d'un certificat d’origine (passe-debout) indi- 
viduel, délivré par l'autorité compétente du pays d'origine; 
ce titre, valable pour un an, doit contenir le signalement 
exact de l’animal (marque) et être visé par l'autorité com- 
pétente du pays de destination. Par ce moyen, ainsi que 
par une surveillance rigoureuse du trafic du bétail (recen- 
sements fréquents), il est possible d'empêcher non seulement 
l'introduction d’épizooties, mais aussi et surtout la contre- 
bande du bétail, si dangereuse au point de vue sanitaire. 

b) Afin d'éviter l'introduction de la fièvre aphteuse par du 
bétail d’estivage, ou par le trafic frontière, on doit, en 
principe, ne les tolérer que si le pays d’origine possède 
un service vétérinaire bien organisé, et si les prescriptions 
de police des épizooties y sont rigoureusement observées. 
La visite à la frontière des troupeaux d’estivage de moutons 
étrangers étant souvent très difficile*) et le danger de fièvre 
aphteuse trés accentué, on devrait interdire entièrement 
les importations de ce genre. 

c) L’importation de bétail de boucherie est une nécessité 
pour la Suisse. La politique douanière de certains Etats est 
parfois en collision avec les intérêts d’une police rationelle 


*) On n'évalue pas à moins de 20000 têtes les moutons bergamesques 
introduits dans le canton des Grisons, 


Rapport du prof. E. HESS, Berne. 397 


des épizooties; les arguments d'ordre vétérinaire ne de- 
vraient jamais servir de prétexte pour justifier des mesures 
douanières dictées par d’autres motifs, non compatibles 
avec les prescriptions des traités de commerce. La fièvre 
aphteuse ne devrait jamais devenir une épizootie politique, 
ni servir d'arme vis-à-vis du pays voisin. Le pays impor- 
tateur doit, avant tout, protéger son bétail indigène contre 
le danger d'infection et ensuite seulement tenir compte des 
exigences de la consommation; les mesures prises à la 
frontière doivent sauvegarder les intérêts des producteurs, 
aussi bien que ceux des consommateurs indigènes. 


Le bétail de boucherie destiné à l'importation devrait être 
soumis aux prescriptions suivantes: 
1° Tout transport de bétail malade, suspect ou contaminé 


2 


doit être immédiatement refoulé; le vétérinaire frontière 
établira un procès-verbal de constatation exacte; on ne 
peut tolérer que ce bétail soit séquestré ou même abattu 
à la station d’entrée. 

Chaque tête de gros bétail admis à l'importation sera 
accompagnée d'un certificat d'origine et de santé individuel: 
pour les porcs, moutons et chèvres, ce titre sera collectif 
pour 20 têtes au maximum. La durée de validité de tels 
certificats devra correspondre au temps nécessaire pour 
rendre l'animal à destination, et ne devrait pas dépasser 
3—4 jours au plus; une durée réduite de validité diminuera 
d'autant le danger de l’apparition d’une épizootie et aug- 
mentera les chances de la constater le plus tôt possible. 
La même mesure serait applicable aux animaux conduits 
à un marché international, où ils devraient toujours être 
entièrement séparés du bétail indigène. 

Le certificat d'origine devrait aussi contenir une décla- 
ration du vétérinaire officiel ou de l’autorité du pays d’ori- 
gine, attestant que les animaux exportés sont indemnes 
de maladie contagieuse et proviennent d’une localité ou 
district, franc de fièvre aphteuse depuis 40 jours. L’inter- 
diction éventuelle du transit ou de l'importation de bétail 
d'un pays, où règne la fièvre aphteuse, dépend uniquement 
de la valeur du service vétérinaire de ce pays. Si l’on 
voulait restreindre l'importation du bétail à celui provenant 
de pays exempts d’epizootie, au sens littéral du mot, on 
arriverait à une interdiction permanente de l'importation; 
car les pays exportateurs sont rarement entièrement exempts 
de fièvre aphteuse. On ne devrait, à notre avis, interdire 
l'importation et le transit que, lorsque le service vétérinaire 
des pays exportateurs est défectueux, ou lorsque des cas 
d’epizootie sont survenus dans plusieurs districts limitrophes. 
L’importation de jeunes porcs devrait, par contre, être 
interdite dès l'apparition de l’epizootie dans le pays voisin. 


398 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


3° Les bovins importés doivent être marqués, non sur les 


4 


5 


© 


.® 


cornes, les onglons ou les oreilles par un signe quelconque, 


‚mais par une marque à feu appliquée sur l’encolure et 


indiquant lisiblement la date (jour et mois) du passage à 
la frontière. 

Le bétail admis à l'importation étant toujours plus ou 
moins suspect, on devra éviter de le mettre en contact 
avec du bétail indigène. 

Afin de diminuer le danger d'infection, les milieux agri- 
coles ont souvent demandé que le bétail importé soit soumis 
à la frontière, à une quarantaine de 10—12 jours; cette 
proposition serait difficile à réaliser et équivaudrait presque 
à une prohibition. 

Les établissements de quarantaine pourraient d'ailleurs 
facilement provoquer l'infection d'animaux sains. Chez les 
Etats de l’Europe centrale les données actuelles de la 
police des épizooties ne sont nullement favorables à une 
institution de ce genre. | 

On a souvent discuté la création d’abattoirs internatio- 
naux, installés à l'extrême frontière, et l’importation de la 
viande en quartiers. Cette mesure diminuerait sans doute 
le danger d'infection, ainsi que la contrebande toujours 
consécutive de la défense d'importation, mais d'un autre 
côté, elle aurait sur l’économie financière un contre-coup 
fächeux; la boucherie indigène serait privée d’une partie 
de ses bénéfices; les abattoirs publics de l’intérieur verraient 
diminuer leurs revenus; l’approvisionnement de viandes de 
certains lieux isolés fréquentés par les étrangers serait rendu 
fort difficile; tous ces motifs s'opposent à la création 
d’abattoirs frontières. 

Une autre proposition, tout aussi sujette à caution. 
est celle de créer dans trois centres de notre réseau de 
chemins de fer des étables-entrepôts avec abattoirs attenants, 
soumis à un contrôle vétérinaire, et d’où le bétail de bou- 
cherie importé pourrait être fourni à toutes les localités, où, 
autrement, il ne peut arriver le même jour de l'importation. 

Aussi longtemps que les animaux resteraient indemnes, 
on aurait pu, si le trajet ne dépassait pas la journée, les 
réexpédier sans les marquer à un autre établissement de 
quarantaine; ou pourvus de la marque du jour, dans une 
localité où ils pourraient arriver et être abattus avant la 
nuit. Si la fièvre aphteuse était constatée dans une ou 
plusieurs étables d’un de ces entrepôts, le troupeau tout 
entier devrait être abattu immédiatement. 

Ces établissements de quarantaine pour le bétail im- 
porté, auraient eu les avantages suivants: fournir à toute 
localité, possédant un abattoir convenable et pourvu d’é- 
tables, le bétail étranger nécessaire à ses besoins sans 





Rapport du prof. E. HESS, Berne. 399 


danger de contamination pour le bétail indigène; la dés- 
infection des wagons contrôlée par le vétérinaire de l’é- 
tablissement ; la régularisation d’une importation, répondant 
aux besoins réels, et le transport effectué par les voies 
les plus rapides, les plus courtes et les moins onéreuses 
pour le consommateur; la possibilité pour le plus petit 
boucher de choisir le bétail répondant à ses besoins, enfin 
de réduire à un maximum de 12 heures le transport des 
bestiaux, au grand avantage de leur état sanitaire. 

Malgré tous ces motifs, déjà depuis longtemps exposés,*) 
nous persistons à croire que la création d'établissements 
de quarantaine à l'intérieur serait contraire aux intérêts 
d’une police des épizooties rationelle et étendue. L'expérience 
nous apprend que ces établissements, dans lequel le bétail 
stationne pendant un certain temps, peuvent facilement 
devenir des foyers de contagion, d’où rayonne la fièvre 
aphteuse dans toutes les directions. 


En résumé, ni la quarantaine et les abattoirs à la fron- 
tiere, ni les entrepôts de quarantaine à l’intérieur ne ré- 
pondent aux éxigences de la police des épizooties. 

En règle générale, le bétail de boucherie importé est 
d'autant moins dangereux qu'il est abattu plus tôt; un 
abattage rapide de ce bétail est le meilleur moyen de 
préserver les troupeaux indigénes de la contagion. Cette 
opinion de tous les vétérinaires inspecteurs d’abattoir con- 
damne fondamentalement la création d’établissements de 
quarantaine à l’intérieur du pays. 


6° Le bétail de boucherie importé ne peut être expédié qu'à 
des localités ayant une station de chemin de fer et un 
abattoir public convenable pourvu d’etables, d’une désin- 
fection facile et placé sous le contrôle vétérinaire permanent. 
Les wagons de bestiaux ne doivent recevoir qu’un nombre 
d'animaux pouvant s’y coucher, leur expédition doit être 
faite en grande vitesse et sans arrêt intermédiaire, si ce 
n’est, à la rigueur, pour être approvisionnés de fourrage. 


7° L’abattoir doit, s’il est possible, être directement relié à 
la voie ferrée par un embranchement, à défaut de quoi 
le bétail devra être, sous la surveillance vétérinaire, dé- 
barqué sur un quai spécial et être transporté sur essieux 
aux étables de l’abattoir, spécialement destinées à le rece- 
voir; ce bétail ne pourra plus entrer en circulation. 

8° Le bétail importé sera soumis à un contrôle vétérinaire 
sévère aux stations d'entrée et de destination, ainsi qu'à 
l'abattoir. Cette mesure a été combattue autrefois comme 
coûteuse et apportant une entrave inutile au commerce. 


*) Landwirtschaftliches Jahrbuch der Schweiz VIII, 1894. 





400 


90 


10° 


11° 


12° 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


Nous savons aujourd'hui que, maintes fois, la fièvre aphteuse 
fut constatée dans des arrivages de bétail, lors du débar- 
quement, et que, par l'abattage immédiat des animaux, on 
a pu sauvegarder les intérêts en péril de l'agriculture 
nationale. Du reste, le bétail ayant passé la frontière est 
transporté par chemin de fer, aucune constatation de ma- 
ladie ne peut être faite qu’au débarquement ou plus tard 
à l’abattoir. 


Les abattoirs, recevant du bétail d'importation, doivent être 
soumis à une surveillance constante de la police, qui doit 
s'assurer que tous les animaux y sont abattus, au plus 
tard, trois fois 24 h. après leur entrée. Les agents de sur- 
veillance doivent en outre adresser chaque semaine à l’au- 
torité compétente un rapport sommaire sur le bétail 
étranger, en indiquant les espèces, sexes et nombres, les 
dates et stations d'entrée, la série et le numéro du passe- 
debout, le nom de l’importateur et enfin la date de l’a- 


battage. 


Les constructions d’abattoirs et d’étables y attenants, ainsi 
que la construction de véhicules destinés au transport du 
bétail seront soumis au contrôle et à l’approbation de 
l'office vétérinaire. 


Les wagons, bateaux, voitures et tout engin de transport 
doivent être soigneusement désinfectés après chaque dé- 
chargement; les abattoirs et leurs étables doivent être 
désinfectés, une fois par sémaine au moins; le tout, sous 
le contrôle vétérinaire. 


Le marchand qui importe du bétail étranger, doit, dans 
son intérêt, rechercher, avant tout du bétail indemne, 
c'est-à-dire, provenant de régions exemptes d’épizootie. 
L'importation doit être soumise à certaines règles, par 
exemple: L’importateur doit avoir une bonne reputation, 
pouvoir fournir un cautionnement, indiquer à l'autorité 
compétente le pays et le district de provenance et le lieu 
de destination de ce bétail, enfin si celi-ci est commandé 
ou destiné à un marché. 


Si des maladies infectieuses sont constatées sur un trop 
grand nombre d’expeditions d’un même marchand, l'impor- 
tation pourra lui être, temporairement, interdite. 


Les mêmes prescriptions seront applicables au bétail de 
rente importé; ce bétail devra, en outre, être rendu à 
destination par le plus court chemin possible et soumis à 
une quarantaine de 12 jours au lieu d'arrivée. 





Rapport du prof. E. HESS, Berne. 401 


Mesures de police applicables à l’intérieur du pays. 


A) Mesures générales. 


L'inoculation préventive par la séraphtine de Löffler n'ayant 
pas donné les résultats espérés, nous devons nous en tenir aux 
mesures actuellement en vigueur et nous efforcer de les compléter 
dans les limites du possible. 

En première ligne se place l'information des organes de la 
police vétérinaire et du public en cas d'apparition épizoo- 
tique; elle peut se faire par des avis-circulaires ou com- 
muniqués, adressés aux agents sanitaires et aux propriétaires 
de bétail de la zone d'infection. Le rôle principal incombe 
ici aux vétérinaires; les Ecoles doivent, par conséquent, 
vouer toute leur attention à l’enseignement de la police 
sanitaire. Si la démonstration de cas de fièvre aphteuse ne 
peut se faire en clinique, on devra recourir aux abattoirs, 
voir même aux laboratoires pour l'étude des maladies conta- 
gieuses, créés spécialement. Ces derniers instituts, ainsi que 
les visites fréquentes du bétail de foire et de pâturage, 
permettront d’éclaircir le diagnostic différentiel de la fièvre 
aphteuse, si important et parfois si difficile. — D'après les. 
auteurs et nos observations personnelles, la fièvre aphteuse 
peut être confondue avec les maladies suivantes: la fracture 
des maxillaires accompagnée de lésion de la muqueuse 
buccale; les lésions allongées, ulcéreuses, de la grosseur 
d’une fève, siégeant au bord du maxillaire supérieur et 
occasionnées par les bords tranchants des incisives; les 
lésions de la bouche, causées par les fourrages durs et 
rigides, paille, roseaux, épis d’orge, etc; l’ingestion de re- 
noncules qui, d’après quelques vétérinaires, provoque la 
formation d’une seule ampoule isolée à l'extrémité de la 
langue; la diphtérie des veaux et jeunes bovidés. En outre, 
on observe quelquefois sur le bétail stabulé ou à l’alpage 
une stomatite exanthémateuse (aphtes sporadiques de la 
langue) de forme bénigne avec les symptômes suivants: 
appétit diminué, salivation, bouchg chaude, sensible, 
rougie par plaques, tuméfactions des papilles, forma- 
tion de nodules rouges ou jaunâtres de grosseur vari- 
able, situés surtout au bord et à la face intérieur des 
lèvres, aux gencives, à l'extrémité de la langue, sur le 
palais etc.; au centre se forme une vésicule qui devient 
plus tard un petit ulcère superficiel, parfois confluent et 
peu douloureux; ces ulcères se trouvent aussi aux nasaux, 
sur le mufle, et ressemblent parfois aux lésions du coryza 
gangréneux. Les ulcères récents ont une zone périphérique 
rougie, légèrement saillante; le centre est jaunâtre, caséeux; 
les ulcères en voie de guérison ont un fond jaunâtre sec, 


26 


402 


20 


90 


40 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


parfois proéminent; la guérison survient entre 5 et 8 jours, 
les cicatrices petites, isolées ou diffuses forment des taches 
livides ou jaunâtres légèrement proéminentes, ensuite de 
la prolifération épithéliale. L'état general est rarement 
troublé. L’hyperthermie et la diminution de la sécrétion 
lactée sont rares. La maladie est de nature bénigne: nous 
n'avons pu réussir à la transmettre directement à un animal 
sain. L'état général intact, l'absence de vesicules et d’ulceres 
caractéristiques sur la langue et aux onglons, facilitent le 
diagnostic différentiel; la stomatite en question ne peut 
être assimilée à la fièvre aphteuse; elle représente un ca- 
tarrhe de nature folliculaire. L’etiologie en est encore in- 
connue: nous pensons que cette affection doit être attribuée 
aux fourrages. 

Enfin, on observe parfois chez les bovidés et les moutons 
un ulcère contagieux des onglons occasionné par le bacillus 
necrophorus; la maladie est toujours localisée et débute 
par une gangrène humide de la peau. Pour terminer, nous 
indiquerons l’inflammation du sac interungueal chez les 
moutons, qui, l’an dernier encore, a été confondue avec la 
fièvre aphteuse. 


La déclaration obligatoire est une mesure indispensable 
dans la lutte contre la fièvre aphteuse; son ommission 
devrait être punie sévèrement (amende élevée, prison). 


Les nouveaux foyers de fièvre aphteuse devraient être 
publiés sans retard, tant par le bulletin sur les maladies 
contagieuses, que par la presse quotidienne. Pour remplir 
son but, le bulletin devrait paraître tous les huit jours et 
indiquer les localités infectées, le nombre des étables et 
animaux reconnus atteints, la provenance de l’épizootie, 
la date du commencement et la durée du séquestre etc. 
Les habitants des communes infectées doivent être avisés, 
par affiches ou signaux, de l'apparition de l’epizootie qui 
sera annoncée par télégramme aux communes voisines. 


5° Les registres de trafic de bétail doivent être tenus régu- 


lierement et avec la plus grande exactitude. Ils ont une 
valeur reconnue dans la lutte contre la fièvre aphteuse, 
quoiqu’ils n'aient pas l'importance majeure qu'on a voulu 
leur attribuer, attendu que l’épizootie en question est pro- 
pagée, dans la grande majorité des cas, par les personnes 
et non par le trafic du bétail. 


B) Mesures spéciales. 


Elles sont nombreuses et de nature diverse; nous nous 
bornons à enoncer les plus importantes. L’axiome formulé par 
Haubner: ,,édicter des mesures douces, mais les appliquer sévè- 
rement“, a fait son temps; aujourd’hui, la lutte rationelle contre les 





Rapport du prof. E. HESS, Berne. 403 


épizooties exige un personnel vétérinaire instruit, une bonne orga- 
nisation du service vétérinaire, des mesures sévères et une sévère 
application. 


1° Le séquestre établi sur le foyer d'infection doit comprendre, 
non seulement l’étable ou le pâturage, mais aussi la popu- 
lation toute entière de la ferme, car la fièvre -aphteuse est 
surtout prapagée par les personnes; il est donc nécessaire 
d'interdire tout mouvement de personnes autour de la 
ferme infectée et d’y stationner à cet effet un ou plusieurs 
agents de police Cette mesure grave et redoutée facilite 
la prompte répression de l’epizoötie; elle entraîne une 
séquestration complète de la ferme infectée; les denrées 
alimentaires et les colis postaux doivent être transportés 
par des personnes, ne possédant pas de bétail et déposés 
à un endroit désigné; ce procédé permet de restreindre 
la zone d'infection. Les chevaux de la ferme infectée ne 
peuvent être utilisés que s'ils sont logés dans une écurie 
séparée des étables et soignés par un domestique spécial, 
n'ayant aucun contact avec l'autre personnel de la ferme. 


La livraison du lait de la ferme infectée à la laiterie 
coopérative ou ailleurs ne peut être faite pendant toute la 
durée du séquestre, même si le lait a été bouilli; les lai- 
teries seront soumises à un contrôle rigoureux ainsi que 
les épiceries et autres lieux revendeurs de lait de l'endroit 
infecté. Les fumiers ou purins, provenant d’une exploitation 
infectée, ne pourront être déplacés que 10 jours après la 
levée du séquestre et seulement après avoir été arrosés 
abondamment de lait de chaux; on ne devra utiliser pour 
leur transport que des solipèdes, ou des bovins récemment 
gueris de la fièvre aphteuse. 


L'établissement d’une seconde zone dite de sûreté, au- 
tour de la première dite d'infection, n'est guère justifiée 
en pratique. 

La mise sous séquestre d’une localité entière entraîne les 
mesures suivantes : la surveillance sanitaire des étables banales. 
et de commerce, l’attache des chiens, la réclusion des chats et 
volailles, l'interdiction des pâturages, des marchés, expositions 
ou concours de bétail, du colportage et du commerce 
d'animaux gras; ces derniers peuvent être abattus après 
visite sanitaire du troupeau entier et seulement au domicile 
du propriétaire. A ces mesures viennent s'ajouter: L’inter- 
diction de la chasse et des transports de matériaux divers 
dans le territoire sous séquestre, la défense d'utiliser certains 
chemins pour le transport du bétail. Il sera de même interdit 
aux habitants des fermes infectées de fréquenter les marchés, 
les établissements locaux publics (temples, écoles, auberges 
etc.). On réglementera de manière analogue le service des 


404 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


postes, les fêtes publiques, les assemblées communales, les 
votations etc. 


Le séquestre doit être prolongé de 8 semaines au mi- 
nimum à partir du dernier cas d’épizootie. 


2° La première désinfection officielle peut avoir lieu après 
que la guérison aura été dûment constatée (environ 4 se- 
maines après l'apparition de Ja maladie); une seconde 
désinfection devra être faite avant la levée du séquestre; 
à notre avis, une double désinfection est nécessaire; les 
désinfectants devront être fournis par l'Etat, de même les 
appareils (pulvérisateur). La désinfection doit comprendre 
non seulement les animaux, les étables, les ustensiles, le 
fumier, mais aussi les cours et les abords de la ferme, les 
locaux à fourrage, les logements des personnes ayant soigné 
le bétail, tous leurs vêtements, toutes leurs chaussures et 
literies. 


La désinfection des animaux présente des difficultés 
considérables, surtout en hiver. Les petits animaux, mou- 
tons, chèvres, jeunes porcs etc. peuvent être plongés dans 
un bain désinfectant; les bovidés et les porcs adultes 
doivent au préalable être nettoyés à l’eau de savon ou de 
potasse et ensuite lavés soigneusement avec un liquide 
desinfectant; les éxtrémités et surtout les onglons devront 
être grattés, nettoyés et désinfectés avec le plus grand soin. 
Il ne peut suffire de faire passer les grands animaux dans 
un bain de chaux. | 


C) Doit-on permettre la libre circulation du bétail atteint de 
fièvre aphteuse immédiatement après la levée du sequestre? 


jusqu’en automne dernier, nous avons résolu affirmativement 
cette question, d'accord avec toutes les législations modernes. Des 
observations récentes nous ont amené à abandonner cette manière 
de voir et à changer résolument d'opinion. La fièvre aphteuse a 
régné, en 1898, dans trois communes de l’Oberland bernois et une 
commune de la Gruyère fribourgeoise; les cinq vétérinaires praticiens, 
appelés à cette occasion, ont constaté avec nous la grande virulence 
de l’epizootie; un grand nombre de vaches ont été atteintes de 
cachexie consécutive. Nous avons dû constater de plus que des 
animaux introduits dans des exploitations, deux mois après une 
désinfection consciencieuse des locaux, ont été infectés dans le terme 
de huit à vingt jours après leur arrivée, alors que les sujets, au- 
paravant atteints de l’epizootie, restaient indemnes. Ce fait est 
connu depuis longtemps; on l'explique par une désinfection insuffi- 
sante. Nous avons constaté, en outre, ce qui est beaucoup plus 
grave, que sur 370 bovidés atteints de fièvre aphteuse, en automne 





Rapport du prof. E. HESS, Berne. 405 


1898, sur les pâturages de l’Oberland bernois, 7 d’entre eux 
(soit 1,2°/,) ont propagé l’epizootie dans le courant de l’hiver.*) 

Dans tous les cas relatés au renvoi (*), la désinfection a été 
faite consciencieusement, dans les cas sub 2 à 7 à deux reprises, 
dans ceux sub 2 à 6 sous notre contrôle personnel. Après la levée 
du séquestre, tous ces troupeaux ont été gardés jusqu’en octobre 
sur des pâturages séparés et y ont reçu plusieurs averses de pluie. 
Quelques sujets, en nombre peu élevé, il est vrai, ont propagé 
ultérieurement l’epizootie, tandis que la presque totalité des trou- 
peaux a pu être considérée comme définitivement indemne. 

La période entre la levée du séquestre et l'apparition de 
l’epizootie dans un nouveau troupeau a varié entre 28 jours (4) et 
139 jours (7). Il ne nous a pas été possible, malgré une enquête 
approfondie, d'établir un autre mode d'infection que celui indiqué 
ci-dessus; tous les foyers consécutifs concernaient des fermes isolées, : 
très éloignées les unes des autres et des foyers primitifs; dans les 
cas indiqués sub 2, 3 et 7 aucun trafic de bétail n'a eu lieu, et 


*) Ce sont les cas suivants: 

1° En date du 20 mars 1898, la fièvre aphteuse a été constatée dans 
une étable de la commune de W contenant 22 têtes; levée du séquestre le 
4 mai suivant; le 26 mai, 4 pièces de bétail sont conduites au pâturage de P 
très éloigné; un des sujets était atteint de boiterie antérieure légère. Le 
15 juillet, soit 72 jours après la levée du séquéstre, la maladie est constatée 
sur le pâturage en question. | 

Le séquestre du pâturage P ci-dessus a été levé le 9 septembre. 
Le 20 octobre suivant, 4 pièces de bétail provenant de ce troupeau furent 
ramenées au domicile du propriétaire à R; le 14 décembre, soit 96 jours 
après la levée du séquestre, la fièvre aphteuse a été constatée à R. 

8° Une autre pièce de bétail contaminée au pâturage de P (1) a été 
conduite le 20 octobre 4 G près L et y a introduit la fièvre aphteuse, 
ronstatée le 2 janvier 1899, soit 125 jours après la levée du séquestre sur 
e e de P. 

P 40 18 août, la fièvre aphteuse a éclaté sur le bétail du pâturage 
de N, attenant à celui de P (1); levée du séquestre le 18 octobre; le bétail 
fut rendu aux propriétaires, du 16 au 20 octobre; une pièce de bétail, pro- 
venant de ce pâturage, fut vendue le 2 novembre à R près L; et Ä a introduit 
la fièvre aphteuse le 10 novembre, soit 28 jours après la levée du séquestre. 

5° Le 25 août, le troupeau de pâturage de H, attenant à P (1), fut 
contaminé; levée du séquestre le 20 octobre. Un sujet de ce troupeau fut 
amené, les premiers jours de novembre, à L près O; le 18 janvier 1899, 
soit 90 jours après la levée du séquestre sur le pâturage de H, la fièvre 
aphteuse a éclaté dans l’étable de L. 

6 Le 8 septembre, la même épizootie a éclaté sur le pâturage de V. Sch., 
attenant à celui indiqué ci-dessus sub 4; levée du séquestre le 28 octobre; 
remise du bétail aux propriétaires le jour suivant; une génisse, vendu le 16 no- 
vembre à Ae y a introduit l’épizootie, constatée le 80, soit 82 jours après 
la levée du ban du pâturage de V. Sch. 

_ 7 Le 23 juillet, 1898, la maladie a éclaté sur le troupeau du pâturage 
fribourgeois de Br., attenant à celui de P, indiqué ci-dessus sub 1, 2 et 3; 
levée du ban le 17 septembre; quelques sujets de ce troupeau furent con- 
duits dans le courant d’octobre chez le propriétaire B. à J. et placés dans 
une étable à côté de trois génisses saines; ces dernières ont été atteintes 
de fièvre aphteuse le 8 février 1899, soit 189 jours après la levée du ban 
sur les pâturages de Br. 


406 _ Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


dans les cas sub 1, 4, 5 et 6 seulement celui que nous avons in- 
diqué. De plus, les sept animaux infectés auparavant ont été tous 
épargnés lors de la seconde invasion de fièvre aphteuse et toujours 
un animal voisin de ces derniers a été le premier atteint de l’epi- 
zootie. 

Cette experience néfaste prouve que les cas de fièvre aphteuse 
constatés sur des sujets introduits ultérieurement dans une étable, 
infectée quelque temps auparavant, ne peuvent pas tous être attribués 
à une désinfection insuffisante des locaux; d'autre part, ils peuvent 
expliquer les cas sporadiques ou isolés de fièvre aphteuse, dont la 
provenance est restée obscure jusqu'ici et où l'enquête officielle a 
établi ordinairement qu'une pièce de bétail restée indemne a été 
introduite auparavant à une date dont l'éloignement est toujours 
supérieur au maximum d’incubation de la fièvre aphteuse. 

Il n'est pas encore éclairci de quelle manière des animaux 
guéris de fièvre aphteuse et désinfectés après peuvent propager le virus. 

Nous savons depuis longtemps que le virus de la fièvre 
aphteuse est fixe et volatil et qu'il peut être transporté par des 
agents contagifères divers. Le virus se trouve dans le contenu des 
ampoules, dans le produit de sécrétion des ulcères consécutifs, la 
salive, le lait, Purine, les excréments, l'air expiré, la sueur: la vi- 
rulence de ces deux derniers produits de l’organisme justifie des 
mesures beaucoup plus sévères que si le virus était exclusivement fixe. 

Dans les 7 cas indiqués au renvoi on peut admettre plusieurs 
facteurs de propagation: la sueur et une désinfection imcomplète 
de la peau, les excréments, les ulcères et autres altérations anato- 
miques des onglons. 

Le premier mode nous paraît de moindre importance; on ne 
peut guère admettre que le virus puisse se conserver si longtemps 
sur le tégument, surtout chez les animaux de pâturage. On pourrait 
admettre, par contre, que le virus peut se conserver assez longtemps 
dans l'organisme de sujets apparemment sains et être expulsé par 
les excréments. Dans chacun des sept cas ci-dessus, les animaux 
étaient en parfaite santé et, à l'exception d’un, exempts de boiterie. 

Dans la plupart des cas de propagation ultérieure de fièvre 
aphteuse, la transmission a lieu probablement par les onglons des 
animaux; le virus peut être contenu dans la sécrétion purulente 
des ulcères ou conservé dans les solutions de continuité de la 
paroi, des talons, de la ligne blanche ou de la sole, se répandre 
à l’occasion et pénétrer dans l'organisme d’un autre animal. Les 
animaux guéris de la fièvre aphteuse et exempts de boiterie pré- 
sentent très souvent des décollements étendus de la paroi, de la 
sole ou du talon. j 

Qu’elles conclusions peut-on tirer de ces faits et quelles sont 
les mesures de police vétérinaire qui en découlent ? 

1° Tout bétail guéri de fièvre aphteuse doit, s’il est possible, 

être soumis à une quarantaine de 5 mois, durant laquelle 
le propriétaire ne pourra s'en défaire que pour l'abattage. 


Rapport du prof. E. HESS, Berne. - 407 


2° Les propriétaires dont les bestiaux seront guéris de la fièvre 


99 


4° 


aphteuse, seront invités dans. leur propre intérêt, a ne pas 
introduire de nouveaux animaux dans leurs &tables pendant 
la durée de la quarantaine (5 mois). 
Le bétail introduit pendant cette quarantaine de 5 mois 
ne pourra entrer en circulation et obtenir un certificat de 
santé ou d’origine que lorsque l’état de santé du troupeau 
tout entier aura été constaté par un vétérinaire diplomé. 
La mesure à prendre contre la fièvre aphteuse. la plus 
efficace et la plus économique dans la plupart des cas, 
consiste dans l’abattage de tout le bétail infecté; les ani- 
maux malades devraient être détruits, les contaminés utilisés 
pour la boucherie sous le contrôle de la police. Une seconde 
mesure, tout aussi nécessaire et efficace, est l’indemnisation 
pour tout le bétail infecté et abattu; la fièvre aphteuse 
cause des dommages directs et indirects énormes. Les af- 
fections consécutives, telles que la forme intestinale apo- 
plectique, l’amaigrissement, le dépérissement, l’agalactie plus 
ou moins complete, l’emphysème pulmonaire, l’aggravation 
des lésions tuberculeuses existantes, la gastro-entérite chro- 
nique, les mammites, les abscès mammaires ou musculaires, 
l'avortement, les ulcérations des onglons, le décubitus, la 
pyohémie, entraînent une diminution considérab'e de la 
valeur du bétail (dommages directs). Les dommages indi- 
rectes consistent dans la perte du temps causée par les 
soins à donner aux animaux malades, l'alimentation im- 
productive des animaux infectés, la diminution de la pro- 
duction laitière et la suppression de travail, de l'élevage 
et de tout commerce; en un mot, la production de l’étable 
est complètement arrêtée pendant un laps de temps, plus 
ou moins long. Le dommage résultant du séquestre de 
toute une région est parfois énorme, la population agricole 
en souffre de telle manière qu’on a été parfois obligé de 
suspendre par décret officiel toutes les échéances de paiement. 
Ne faudrait-il pas imposer des amendes élevées et l’adju- 
dication des dommages et intérêts à ceux dont la négligence 
a propagé l’epizootie ? 


CONCLUSIONS. 


La lutte rationelle contre la fièvre aphteuse exige: 
19 Une bonne organisation du service vétérinaire dans les pays 


d'exportation. 


2° Une bonne organisation du service des Epizooties à l’intérieur ; 


la création d’un office autonome des épizooties. 


408 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


3° L’inspection vétérinaire du bétail importé, à la frontière et 
au lieu de destination. 
4° L’abattage à bref délai du bétail de boucherie importé sous 
le contrôle vétérinaire. 
5° L’édiction de prescriptions spéciales à imposer aux importateurs 
de bétail. 
6° Le séquestre des étables et pâturages occupés par du bétail 
infecté, séquestration des habitants des fermes ou localités in- 
fectées pendant huit semaines. 
79 Une double désinfection des animaux, des étables, du matériel, 
des vêtements etc. 
8° La restriction du trafic pour les animaux après la levée du 
séquestre. 
9° L’indemnisation officielle pour les pertes de bestiaux par suite 
de la fièvre aphteuse. 
109 Un enseignement pratique et plus approfondi des épizooties et 
de la police vétérinaire dans les Ecoles vétérinaires ; l'institution 
de cours spéciaux pour les vétérinaires praticiens. 


409 


Report of Mr. E. HESS 


Professor of the School of Veterinary Medicine, Berne. 


(Extract made by Dr. LIAUTARD, professor and director of the American Veterinary 
College, New-York.) 


CTUALLY foot and mouth disease plays an important 
part — as much from the point of view of veterinary 
police as from that of national economy; it demands 

the attention of all governments, veterinarians and 
agriculturists and specially in countries where, as in 
Switzerland, cattle-raising and import exist in large scale. 

An idea can be obtained of the extent of that disease in Switzer- 
land during 1889 and 1898 by glancing at the official bulletins 
(see the table on the following page). 


For Switzerland, the introduction of italian sheep is one of 
the principal cause of importation of the disease. 

The legislation of sanitary medecine goes back to 1863, 
where by an agreement, made by few cantons, it was stated in 
relation to foot and mouth disease: 





“Animals which have no valid health certificate, have to be 
“kept 8 days in quarantine; said certificate shall be exacted for 
“sheep, goats and pigs, if the disease is much spread in the limitrophe 
“countries or if it has appeared at the frontier.” 


410 The prevention of foot and mouth disease. 





The foot and mouth disease 
in Switzerland 
1889/98 


p. c. of animals diseased 
in each month. 








a 
E 
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3 
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a 


Report of prof. E HESS, Berne. 411 


This agreement was subsequently replaced by several federal 
laws in 1866, 67, 72, 73, 87 and 89. 

In considering the question: What are the best measures to 
apply against aphthous fever, three principal objects present them- 
selves: 1° The organization of the veterinary service ; 2° the police 
measures to take at the frontier; 3° regulations within the state. 


I. Organization of veterinary service. 


Each country ought to have a well organized veterinary 
sanitary bureau, independant branch of the central sanitary office, 
and with a graduated veteringrian as chief. The creation of such 
a bureau is of absolute necessity. To this bureau would belong all 
qualified inspectors, whose duties would be, to find out the origin 
of the epizooties, to order with the authorities’ consent, the 
measures of police, control them, attend to the disinfection of 
animals, wagons etc. etc. 


II. Police measures at the frontier. 


The regulation of the veterinary service at the frontier is 
closely related to that of the international police of epizooties 
which would have for object the adoptation in European states 
of analogous prescriptions to obtain a firm and uniform repression 
of epizooties. An international convention should decide on the 
definition of the words ‘contaminated’, ‘‘suspect” and “diseased”’. 
It ought to fix the extent of the zone of infection, the duration of 
the isolation, the publication of an international bulletin etc. In 
principle all foreign animals which are to be imported ought to 
be inspected at a designated station by a graduated veterinarian 
during day time only, and under the following conditions: 


a. Draught animals used at the frontier must have an indi- 
vidual certificate of origin, good for a year only, delivered 
by the proper authority. 

b. Introduction of cattle for pasturing or traffic at the frontier 
shall be allowed only, when their country of origin has a 
well organized veterinary service, and where the police 
regulations are strictly carried out. 

c. Importation of butchery animals is a necessity for Switzer- 
land. They ought to be submitted to the following re- 
strictions: 


1° Sick, suspect, or contaminated animals ought to be sent 
back. 

2° Each animal admitted shall have an individual permit; 
for pigs, sheep and goats, 20 heads at most. Its duration 
will be sufficient to allow the animal to reach its desti- 
nation; it ought not to be more than 3 or 4 days. 


412 


The prevention of foot and mouth disease. 


The certificate shall be given by the official veterinarian 
or the authority of the country of origin and vouch 
for the fact that the animal is free from disease and 
coming from a locality exempt from it since 40 days. 

Interdiction of importation or of transport is not 
justifiable, except when the veterinary service of the 
exporting state is defectuous. 

3° Imported cattle ought to be marked, not on the horns. 
claws, or ear, but having date branded on the neck. 

4° Imported cattle being always more or less suspect, 
they ought not to be mixed with natives. 

5° A quarantine of 10—12 days has been asked by some. 
It is difficult to apply and is equivalent to prohibition 
of importation. 

Anyhow quarantine establishments are often hot beds 
of infection. 


International abattoirs are open to many objections. — 


The creation of stables with abattoirs attached to them, 
with permanent veterinary control, have also been re- 
commended. For us, those are erroneous suggestions 
and notwithstanding all that might be claimed in their 
favour, we believe that establishments of quarantine 
in the interior of the state would be a great fault, 


contrary to the interest of a national and well under- | 


stood police of epizooties. 

Quarantine and abattoirs failing to answer, one must 
resort to the application of the general rule: imported 
butchery cattle is so much less dangerous, that it is 
killed earlier. 

Early slaughter of the imported cattle is the best 
mean to protect natives against contagion. 


6° Imported butchery cattle can only be transported in 
localities that have a railroad station connected with 
a public abattoir or barns that can be easily disinfected. 
These places ought to be under veterinary control. 


7° Abattoirs ought to be connected by special switches 
with railroad tracts or have special wharf. 


8° Imported cattle shall be closely inspected at the arrival 
station and in the abattoir, notwithstanding the objec- 
tions that have been made that it interferes with trade 
and increases expenses, 

9° Abattoirs to receive foreign cattle ought to be under 
police supervision; animals shall be killed at the latest 
3 times 24 hours after the arrival; a report concerning 
the species, sex, number of animals, date of arrival, 
number of certificate etc. shall be sent weekly to the 
proper authority by the agents at the abattoir. 





Report of prof. E. HESS, Berne. 413 


10° The buildings of abattoirs, barns, transporting trucks 
shall be under the control and approval of the veterinary 
bureau. 

11° Means of transport of all kinds must be disinfected 
after each unloading under veterinary supervision. 

12° The importer must have good reputation, be able to 
furnish bonds of security and give to the proper au- 
thority all information concerning his cattle. 

Should in his imported animals epizooties occur 

several times, he may be deprived of his permit to 
import. 


III. Police regulations within the State. 


A. General Measures. 


Preventive inoculation with the seraphtine of Loeffler, having 
failed, we must fall back on the measures at present in use and 
strenghten them as much as possible. | 


1° First of all stands the Instruction of the agents of veterinary 
police and of the public which is to be done by circulars, 
postbills etc., sent to the sanitary agents and the owners 
in the zone of infection. As the important part falls on the 
veterinarian, it becomes a necessity for veterinary schools to 
devote all their attention to the teaching of sanitary police. 
If it cannot be done at the clinics, abattoirs or special 
laboratories of contagious diseases, with frequent visits to 
fairs and markets should be resorted to. Many diseases 
may be mistaken for foot and mouth disease and the 
differential diagnosis demands a thorough acquaintance with 
them: such as the fracture of the maxillary with buccal 
lesions, burns and erosion of the mouth, elongated ulcerous 
lesions of the superior maxillary, buccal lesions due to 
hard fodders, diphteria of calves and young bovines and 
besides a special exanthematous stomatitis, contagious 
ulceration of the claws and inflammation of the interunguical 
canal of sheep. 

2° Obligatory declaration is indispensable and its omission 
should be severely punished (fine and prison). 

3° New centres of disease ought to be advertised by bulletins 
and daily press, — the bulletins ought to be published 
every 8 days. 

4° Inhabitants of infected communes ought to be informed of 
the apparition of epizooty, and notice shall also be given 
by telegram to surrounding communes. 

5° Registers of traffic shall be regularly and carefully kept as 
being of great value in the struggle against the disease. 





414 The prevention of foot and mouth disease. 


B Special Measures. 


Those are numerous and vary in nature. The axiom of 
Haubner “enact mild measures, but apply them severely” is no longer 
of our time. — Success depends on good organization of veterinary 
service, severe measures and severe application. 


1° Sequestration of a centre of infection must include not 
only the barns and the pastures, but also the entire popu- 
lation of the farm, as foot and mouth disease is principally 
spread by the people. It demands complete sequestration 
of the infected place; food, products, and postal packages 
must be transported by people who have no cattle; the 
delivery of milk, even boiled, must be prohibited; dairies 
and even groceries must be submitted to strict supervision; 
manure cannot be removed for 10 days after the seque- 
stration is raised and only after being sprinkled with lime 
water. 


In practice the formation of a second zone, called of | 


safety, round the zone of infection is not justified. The 


requirements of sequestration of an entire locality mean: 
sanitary supervision of all barns, interdiction of pastures — 


and markets, of exhibitions; it implies the keeping indoors 


of dogs, of cats, of poultry; also interdiction of shooting, | 


of passage through roads used for the transport of cattle. 


Movement of persons, of children for schooling, postal | 


service etc. come under its influence. 


Sequestration ought to last for 8 weeks at least, from 


the day of the last case of the disease. 
First official disinfection may take place after recovery is 


e 


2 





positively established (about 4 weeks after the apparition 


of the disease); a second operation ought to be done after 
sequestration is raised. 

We believe this second disinfection necessary. 

It ought to be applied on: animals, barns, instruments 


of hygiene, manure, farm yards, fodders, lodging of people. 


their clothes, shoes etc. 


C. Can free circulation of cattle affected with aphthous fever be 
allowed immediately after sequestration is raised ? 


We thought so until the last fall. Recent observations made | 


us change our minds. ; 


The disease existed in 1898 in three communes of Bernese | 
Oberland and one of Friburg, five veterinary practitioners remarked — 
with us its extreme virulence, many cows became affected with 


consecutive cachexia. 


Notwithstanding, 2 months after a careful disinfection, fresh | 


animals became infected from 8 to 20 days after their arrival in 





Report of prof. E. HESS, Berne. 415 


the barns, while others primitively diseased remained healthy. This 
fact was explained by an imperfect disinfection. 

But besides, we observed a more serious case, viz that 7 of 
the 370 bovines affected with aphthous fever, in the fall of 1898 
while in pastures of Bernese Oberland, spread the disease during 
the winter as follows: 


a. 


omy 


In March 1898 the disease is found in a barn of commune W., 
containing 22 heads; in May the 4th the sequestration is 
raised, the 26% 4 of them are sent to pasture far away 
from P., one of them being slightly lame. The 15% of 
July, 72 days after raising of sequestration in W., foot and 
mouth disease burst out in the pasture. 


. Pasture P. has the sequestration raised the 9% of Sept On 


the 20% of following October, 4 heads from that herd are 
brought back to the property of R., the 24" of Dec. (96 
days after raising of the sequestration) foot and mouth 
disease is found at R. 


. Another head of cattle, taken with disease at P. is trans- 


ported the 20 of October at G. near L. The 12% of 
January (125 days after raising the sequestration of P.) 
the disease is found. 


. The 18" of Aug., the disease bursts out among the cattle 


of pasture H. close to pasture P. Sequestration is raised 
October the 13; the cattle returned to their owner 
between the 10° and 20"; one head coming from that 
pasture is sold on Nov. the 2" to R. near L. On Nov. 
the 10" (28 days after raising of sequestration) the disease 
reappeared. 


. Aug. the 25", the herd of pasture H. is infected with aph- 


thous fever; Sequestration is raised Oct. the 20%; one 
head is brought to L. near O. in the first part of November; 
on January the 18" 1899 (90 days after the raising of 
sequestration. of pasture H.) aphthous fever burst out in 
the barn of L. 


. On Sept. the 3%, the disease appears in the pasture of 


V. Sch. close to the others; raising of the sequestration 
Oct. the 29%, Animals are returned to their owners in 
the days following; a heifer sold the 16" of Nov. at O., 
introduces the disease which is recognized the 30% or 32 
days after the raising of the sequestration of pasture V.Sch. 


. On July 234 1898, the disease appears among a herd in a 


pasture of Fribourg at Br., close to pasture P., sequestration 
is raised Sept. the 17" some heads during October were 
brought at J. to owner B., placed in a barn along 3 healthy; 
these take the disease on Febr. the 31 1899, 139 days 
after raising of the sequestration of past. Br. 


416 The prevention of foot and mouth disease. 


In all these cases disinfection was minutely carried out. The 
distance between the raising of the sequestration and the apparition 
of the disease varied between 28 and 189 days. Notwithstanding 
a careful inquiry, we have failed to discover any cause of infection; 
but these records show, that cases of aphthous fever, observed in 
animals introduced in a place, infected some times previous can 
not be attributed to insufficient disinfection; they may also serve 
to explain sporadic or isolated cases of obscure origine, which by 
official inquest seem to be due to the fact, that an animal, that 
had remained free from the disease, had been introduced before, 
on a date always far superior to the maximum of incubation of 
the disease. 

The manner by which recovered and disinfected animals can 
spread the disease is not well established. 

We know since a long time that the virus of foot and mouth 
disease is fix and can be transported by various contagifcrous 
agents: the discharge of the vesicles, the product of secretion of 
the ulceration, saliva, milk, urine, excrements, breath, transpiration. 

all the cases mentioned above, the factors of propagation 
may have been: transpiration, incomplete disinfection of the skin, 
excrements, ulceration and other anatomic alterations of the claws. 

It is probable that in cases of post propagation of the disease, 
the transmission occurs by the claws of the recovered animals, 
the virus remaining in the purulent secretion of the ulceration or 
in the solutions of continuity of the hoofs and as the occasion 
presents itself, entering the organism of another animal. 


D. What conclusions can be drawn of those facts and what measures 
of veterinary police do they indicate? 


1. If possible all recovered animals ought to be submitted to 
5 months quarantine, during which they cannot be disposed 
of, except for slaughter. 

2° Owners should not introduce fresh cattle in their barn 
during the duration of the quarantine (5 months). 

8° Cattle introduced during this quarantine of 5 months, can- 
not be allowed to circulate, nor can they obtain a certi- 
ficate of health or of origin, before the condition of health 
of the whole herd has been declared by a veterinarian. 

4° The best, most effective, and most economical] measure 
against aphthous fever consists in most cases, in killing all 
infected cattle; diseased animals shall be destroyed, and 
contaminated used for butchery under police control. 


Another measure, as necessary and effective is official indemnity 
for all infected and destroyed stock. Foot and mouth disease causes 
enormous direct and indirect losses: consecutive affections result 
also in excessive reduction in the value of the animals and 


Report of prof. E. HESS, Berne. 417 


the indirect losses are sometimes such, that the production of a 
farm is completely arrested for a more or less great length of time. 

The drain resulting from sequestration of a whole region has 
been such and the suffering of an agricole population so great, that 
it has been necessary, at times, to postpone by official order settle- 
ments of financial account by drafts etc. 


CONCLUSIONS. 


The struggle against foot and mouth disease requires: 


1° Good organization of the veterinary service in exporting 
countries; 

2° Well organized service of eptzooties within the state; 
creation of an autonomous bureau of eptzoottes; 

3° Veterinary inspection of imported cattle al the frontier 
and at the places of destination. 

4° Early slaughter of imported butchery cattle under ve- 
lerinary supervision. 

5° Enactment of special restriction to apply to importers of 
cattle. 

6° Sequestration of barns and pastures, occupied by diseased 
stock; also that of tnhabstants of infected farms or 
localities during 8 weeks. 

7° Double disinfection of animals, barns clothes ete. 

& Restriction of traffic for animals after the sequestration 
ts raised. 

9 Official tndemnity for losses of stock because of aph- 

thous fever. 

10° Severe practical teaching of eptzootres and of veterinary 
police tm veterinary schools; creation of special courses 
for veterinary practitioners. 


27 


418 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Bericht von Dr. C. A. Lindqvist 


Emer. Professor und Direktor an der Tierärztlichen Hochschule in Stockholm. 

n den letzten Jahrzehnten hat sich die Maul- und Klauen- 

ß seuche bekanntlich von Zeit zu Zeit über große Gebiete 

verbreitet und in den Ländern, in denen sie aufgetreten 

ist, länger als je zuvor fortgedauert. Diese Thatsache 

erklärt sich teils durch den lebhafteren Verkehr der Neu- 

zeit, teils durch die Einrichtung von Sammelmolkereien, 

die beide geeignet sind, den Ansteckungsstoff der Krankheit weithin 

zu verbreiten. Die bedeutenden Verluste, welche die Seuche, 

sowohl für den einzelnen Viehbesitzer wie für das Land, in welchem 

sie auftritt, herbeiführt, machen es den betreffenden Regierungen 

zur Pflicht, Anordnungen zur Verhinderung der Einschleppung und 

zur rechtzeitgen Anzeige des Ausbruches der Seuche bei der zu- 

ständigen Behörde, sowie zur Absperrung der angesteckten Herde 
zu treffen. 

In der zuletzt genannten Beziehung dürften die jetzt in ver- 
schiedenen Ländern geltenden Vorschriften nicht wirksam genug 
sein. Von dem Geschäftsausschusse des VII. Internationalen Tier- 
ärztlichen Kongresses beauftragt, Maßregeln zur Bekämpfung der 
Krankheit in Vorschlag zu bringen, habe ich nachstehend die 
hauptsächlichsten, in den meisten Ländern schon jetzt zu diesem 
Zwecke erlassenen Vorschriften aufgeführt, sowie die weiteren 
Ma&regeln angegeben, die ich für erforderlich halte, wobei ich mich 
zum Teil auf die in Schweden gemachten Erfahrungen stütze. 

behufs Verhütung der Einschleppung der Krankheit in ein Land 
dürfte es notwendig werden, daß zwischen den europäischen Staaten 
und ebenso zwischen diesen und den außereuropäischen, von welchen 
eine Viehausfuhr nach Europa stattfindet, eine Vereinbarung dahin 
getroffen werde, daß sie sich gegenseitig beim Ausbruch der Maul- 
und Klauenseuche sofort und möglichst telegraphisch benachrichtigen, 
sowie daß sie sich das Erlöschen der Seuche mitteilen. 

Sobald die Anzeige von dem Ausbruche der Seuche eingeht, 
müssen die Behörden der seuchenfreien Länder durch in den Zeit- 
ungen oder auf andere zweckmäßige Weise zu veröffentlichende 
Erlasse, das betreffende Land als verseucht erklären und die Ein- 
fuhr von Wiederkäuern, Schweinen, Milch, rohen Häuten und Fellen 














Bericht von Dr. C. A. Lindgvist, Stockholm. 419 


von Wiederkäuern, von ungewaschener Wolle, sowie von Heu und 
Stroh aus den verseuchten Gebieten so lange verbieten, bis das 
Erlöschen der Krankheit amtlich bekannt gegeben wird. 

Bei der Einfuhr aus Ländern, welche nicht als durch Vieh- 
krankheiten, die zu Öffentlichen Maßregeln Veranlassung geben, 
verseucht erklärt sind, müssen die Tiere zuvor durch approbierte 
oder besonders hierzu verordnete Tierärzte besichtigt werden. 

Sollten sich hierbei ein oder mehrere Stücke als von anstecken- 
den Krankheiten ergriffen oder solcher verdächtig zeigen, so ist die 
Einfuhr dieser und der Herde, der sie angehören, zu verbieten. 

Zur Unterdrückung der Maul- und Klauenseuche in einem 
Lande muß verordnet werden, daß jeder thatsächliche oder ver- 
mutete Ausbruch dieser Krankheit von dem Viehbesitzer oder von 
dessen Stellvertreter unverzüglich, spätestens aber innerhalb 
24 Stunden, der Polizeibehörde schriftlich oder telegraphisch zu 
melden ist. Die Anzeigepflicht liegt auch dem Tierarzte ob, der 
Kenntnis von einem Seuchenausbruche erhalten hat, von dem die 
Behörde noch nicht benachrichtigt: ist. 

Ist Grund zu dem Verdachte vorhanden, daß Wiederkäuer 
oder Schweine durch Berührung mit erkrankten Tieren angesteckt 
sind, oder daß sie auf eine andere Weise den Ansteckungsstoff in 
sich aufgenommen haben, so soll auch in diesem Falle der Besitzer 
oder Tierarzt, der Kenntnis hiervon erhalten hat, der Polizeihehörde 
Anzeige machen. 

Sobald die Polizeibehörde Kenntnis von dem Seuchenausbruch 
oder -verdachte erhalten hat, beauftragt sie unverzüglich den be- 
amteten oder, wo dieser fehlt, einen anderen approbierten Tierarzt 
mit der Untersuchung des Seuchenherdes. Geht aus dieser Unter- 
suchung hervor, daß die Krankheit wirklich oder wahrscheinlich 
ausgebrochen ist, so muß der Tierarzt ermächtigt sein, eine vor- 
läufige Sperre des Gehöfts anzuordnen, 

Diese besteht darin, daß verdächtige Wiederkäuer und Schweine 
nicht aus dem betreffenden Gehöfte gebracht werden dürfen, daß 
keine Milch von dort abgegeben oder zur Nahrung für Menschen 
und Haustiere benutzt werden darf, wenn sie nicht zuvor auf 
mindestens 70° C. erwärmt war, daß ferner Personen, welche die 
erkrankten oder verdächtigen Tiere (einschließlich der noch nicht 
ergriffenen) warten, das Gehöft nicht verlassen dürfen, ohne die 
Überkleider gewechselt und Hände und Schuhzeug desinfiziert zu 
haben, und schließlich daß Unbefugten das Betreten des Hofes 
verboten wird. 

Da die Maul- und Klauenseuche sich von einem Seuchen» 
herde viel schneller als jede andere Seuche verbreitet, so ist es 
geradezu eine unumgänglich notwendige Maßregel, daß die Ab- 
sperrung des Seuchenherdes so rasch als möglich eintritt. Daher 
muß der beamtete Tierarzt ermächtigt sein, die obengenannten 
Vorsichtsmaßregeln zur Verhinderung der Ausbreitung der Krank- 
heit alsbald anzuordnen. 


420 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Sobald der Tierarzt seine Untersuchung beendet hat, berichtet 
er der Behörde über die Zahl der vorgefundenen Wiederkäuer und 
Schweine und über den Befund derselben. 

Geht aus dem Bericht des Tierarztes hervor, daß Maul- und 
Klauenseuche vorliegt oder vorzuliegen scheint, oder daß die unter- 
suchten Wiederkäuer oder Schweine mit angesteckten Tieren in 
Berührung gekoramen waren, so erklärt die Behörde durch öffent- 
liche Bekanntmachung den Ort als verseucht, ordnet die definitive 
Sperrung des Gehöftes an und beauftragt den beamteten Tierarzt 
mit der Überwachung des Seuchenortes selbst und der angrenzenden 
bedrohten Gehöfte, 


Zur Verhinderung der Weiterverbreitung der Seuche ist vor- 
zuschreiben: 


1. Wiederkäuer und Schweine dürfen nicht aus dem Seuchen- 
gehöfte entfernt werden; befinden sie sich beim Ausbruch 
der Krankheit auf der Weide, so sind sie einzustallen; 
hierbei dürfen sie jedoch nicht über öffentliche Wege ge- 
trieben werden. Wo dies nicht vermieden werden kann, 
ist der Weg unmittelbar nach der Überführung der Tiere 
von Dünger zu reinigen und mit frisch gelöschtem Kalk 
zu bestreuen. 

Auf Gelände, auf dem kranke Tiere geweidet haben, 
sind Dünger und sonstige Abfälle möglichst zu sammeln 
und zu vergraben oder auf die Felder zu fahren und 
unterzupflügen, die Stellen des Weidelandes aber, wo der 
Dung gelegen, mit frisch gelöschtem Kalk zu überstreuen. 

Darnach dürfen Wiederkäuer und Schweine, welche die 
Krankheit noch nicht überstanden haben, in demselben 
Jahre auf solchen Weiden nicht geweidet werden. 

Sollten Besitzer verseuchter Gehöfte kein Futter für 
ihre Tiere während der Dauer der Sperre bezw. der Ein- 
stallung und auch nicht die Mittel zum Einkauf desselben 
haben, so muß Futter auf allgemeine Kosten angeschafft 
und ihnen gegen Rückerstattung zugeführt werden, da 
Herden, die sich auf der Weide befinden, bekanntlich die 
gefährlichsten Seuchenverbreiter sind. 


2. Hunde in verseuchten und in bedrohten Gehöften müssen 
stets an der Kette liegen. 


3. An den Wegen, die zu den verseuchten Gehöften führen, 
sind Tafeln mit deutlicher Inschrift: ,,Maul- und Klauen- 
seuche‘‘ anzubringen. 


4. Die Wege zu den verseuchten Gehöften werden am besten 
durch Militär bewacht. Unbefugten ist das Betreten zu 
verbieten. Personen, die Wiederkäuer und Schweine 
eines verseuchten Gehöftes warten, dürfen sich von dort 
nicht entfernen, ohne die Uberkleider gewechselt und 
Hände und Schuhzeug desinfiziert zu haben. Der Vor- 


Bericht von Dr. C. A. Lindgvist, Stockholm. 421 


gesetzte der Wachmannschaft stellt diesen Personen den 
Pa& aus, der der Wache vorzuzeigen ist. Ohne Paß ist 
das Verlassen des Gehöftes nicht gestattet.*) 

5. Wiederkäuer und Schweine dürfen nur zur sofortigen 
Schlachtung in verseuchte Gehöfte überführt werden. 

Ebenso muß die Einfuhr von Schlachtvieh in eine ver- 
seuchte Stadt oder Ortschaft gestattet werden, wenn es 
nicht durchzuführen ist, nur bereits geschlachtetes Vieh 
einzubringen. 

6. Die Durchfuhr von Schlachtvieh durch angesteckte Gebiete 
darf nur in Wagen oder in Schiffen geschehen. 

7. Milch darf aus einem Seuchengehöft weder ausgeführt. 
noch an Ort und Stelle zur Nahrung für Menschen oder 
Tiere oder zur Bereitung von Butter verwendet werden; 
es sei denn, daß sie zuvor auf mindestens 70° C. erwärmt 
worden war. Alle Milchgefäße sind nach jedesmaligem 
Gebrauche mit siedendheißer Sodalauge zu reinigen. 

8. Die Ausfuhr von Heu und Stroh aus dem Seuchengehöfte 
ist zu verbieten. 

9. Mu& mit Wagen und Pferden ausgefahren werden, so 
sind die unteren Glieder der Beine, namentlich die Hufe 
der Pferde zuvor gründlich zu reinigen und zu des- 
infizieren, ebenso die Räder und das Untergestell der 
Wagen. | 

10. Eine wegen Verdachts polizeilich gesperrte Lokalität ist 
als seuchefrei zu erklären und die Sperre aufzuheben, 
sobald der beamtete Tierarzt erklärt, daß die Krankheits- 
zeichen, die den Verdacht veranlaßt hatten, nicht von 
Maul- und Klauenseuche herrühren oder nach zehntägiger 
Beobachtung verschwunden sind, oder daß die Tiere nach 
dieser Frist, obgleich sie der Ansteckung verdächtig waren, 
nicht erkrankt sind. 

11. Ist die Krankheit in einem nur schwach mit Wieder- 
käuern oder Schweinen besetzten Gehöfte aufgetreten, 
und kommt sie sonst im Orte nicht vor, so ist es zweck- 


*) Die Bewachung durch Militär scheint mir der durch Civil- 
rsonen vorzuziehen zu sein. Während des Auftretens der Maul- und 
auenseuche in Schweden 1892, 1897 wurde zur Überwachung des 

verseuchten Gebietes Militär verwendet. In dem erstgenannten Falle, der 
sich in der Provinz, Schonen abspielte, hatte sich der Ansteckungsstoff durch 
Milchlieferung von einer ergriffenen Herde an eine Sammelmolkerei schon 
über die angrenzenden Güter, von denen ebenfalls Milch an dieselbe 
Molkerei geliefert wurde, verbreitet, bevor die Krankheit festgestellt war. 
Die Seuche wurde gleichwohl durch die militärische Bewachung der Gehöfte 
auf ihren ursprünglichen Herd beschränkt. Dasselbe geschah ım Jahre 1897, 
wo tür die drei Éehôfte ‚in welchen die Krankheit vorkam, militärische 
Absperrung durchgeführt wurde. Die bei ihrem beschränkteren Auftreten 
im Jahre 1898 versuchte Bewach durch Civilpersonen war zwar auch 
erfolgreich; allein die militärische Absperrung, die übrigens auch bei der 
Rinderpest angewendet wurde, bietet größere Sicherheit. 


422 


12. 


13. 


14. 


15. 


16. 


Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


mäßig, sämtliche für die Krankheit empfänglichen Tiere 
des Gehöftes auf polizeiliche Anordnung töten und ver- 
graben zu lassen und dem Besitzer eine Entschädigung 
aus Öffentlichen Mitteln zu gewähren. Bei größerer Ver- 
breitung der Seuche ist die Absperrung und Bewachung 
der Seuchengehöfte oder des verseuchten Bezirks vorzu- 
ziehen. 

Im letzteren Falle sind die erkrankten Tiere entsprechend 
zu behandeln. Wärter einer angesteckten Herde müssen 
bei der Arbeit im Stalle besondere Überkleider tragen, 
die im Stalle verbleiben, wenn die Wärter denselben 
verlassen; in diesem Falle müssen sie auch Hände und 
Schuhzeug reinigen und desinfizieren. 

Zur Beschleunigung des Seuchenverlaufes sind die noch 
gesunden Tiere der Herde durch Einstreichen des Speichel; 
kranker in die Maulhöhle zu infizieren. 

Die Anwendung des von der Deutschen Kommission 
zur Erforschung der Maul- und Klauenseuche erfundenen 
Impfstoffes dürfte sich zur Notimpfung innerhalb einer 
angesteckten Herde oder von bedrohten Beständen em- 
pfehlen. Gleichwohl müssen die polizeilichen Sperr- und 
Beobachtungsmaßregeln in Kraft bleiben. 

Eine Verwendung des erwähnten Impfstoffes zur all- 
gemeinen Schutzimpfung, auch dort, wo die Maul- und 
Klauenseuche nicht vorkommt, dürfte viel zu große, d. h. 
ganz unverhältnismäßige Kosten veranlassen und nicht zu 
empfehlen sein. Trotz dieser allgemeinen Schutzimpfung 
müßte ja doch das Verbot der Einfuhr von Wiederkäuern 
und Schweinen, sowie von Waren, die als Träger des 
Ansteckungsstoffes anzusehen sind, aus Ländern, wo die 
Krankheit aufgetreten ist, aufrecht erhalten werden. Eine 
recht strenge Sperre gegen das Ausland wird aber gewiß 
das Auftreten der Seuche sicherer verhindern und eine 
sorgfältig ausgeführte, wenn nötig, militärische Bewachung 
der im Inlande erscheinenden Seuchenherde die Aus 
breitung der Seuche billiger und sicherer hemmen als die 
Schutzimpfung. 

Schwer klauenkranke Tiere, deren Anwesenheit die Auf- 
hebung der Sperrmaßregeln verzögert, sind auf polizeiliche 
Anordnung zu schlachten und für dieselben entsprechende 
Entschädigungsgelder aus öffentlichen Mitteln zu gewähren. 
An Maul- und Klauenseuche eingegangene Tiere sind 
unter Beobachtung der nötigen Vorsichismaßregeln mit 
Haut und Haaren auf dem Wasenplatz zu vergraben. 

Der Dünger ist auf einem besonderen Platz zu sammeln, 
dort täglich mit frisch gelöschtem Kalk zu bestreuen und 
nach Erlöschen der Seuche auf das Feld zu fahren und 
unterzupflügen. Kommt die Krankheit in einer Stadt vor, 


17. 


18. 


19. 





Bericht von Dr. C. A. Lindgvist, Stockholm. 423 


aus der der Dünger täglich fortgeführt werden muß, so 
ist er auf einen außerhalb der Stadt gelegenen, wohl 
eingefriedigten Platz zu verbringen. Beim Transport und 
beim Unterpflügen von Dünger sind Pferde zu verwenden 
und ist darauf zu achten, daß kein Dünger auf den Wegen 
verzettelt wird. 

Nachdem sämtliche Tiere einer ergriffenen Herde gesundet 
oder geschlachtet sind, hat unter der Aufsicht des Tier- 
arztes die Reinigung und Desinfektion der übrig geblie- 
benen Tiere, der Ställe, Stallgeräte, sowie der Überkleider 
und des Schuhwerks der Personen, welche die Wartung 
der Tiere und die Desinfektion besorgt haben, zu ge- 
schehen. 

Da es von der größten Wichtigkeit ist, daß die Des- 

infektion sorgfältig und ohne Rücksicht auf die etwa er- 
wachsenden Kosten ausgeführt wird, muß die Staats- oder 
Gemeindekasse dafür aufkommen. Es ist unter allen Um- 
ständen zu verhindern, daß die Viehbesitzer aus Unvermögen 
oder aus Sparsamkeit es unterlassen, das nötige Arbeiter- 
personal oder die gehörige Menge von tüchtigen Mitteln 
zur Desinfektion zu verwenden. 
Sollte der vom Seuchengehöft ausgeführte Dünger infolge 
der Witterungsverhältnisse nicht gleich beim Erlöschen der 
Seuche untergepflügt werden können, so muß er einst- 
weilen auf dem Felde aufgehäuft und mit Erde bedeckt 
oder mit frisch gelöschtem Kalk bestreut werden. Das 
Feldstück ist bis nach der nächsten Ernte für Wiederkäuer 
und Schweine abzusperren. 

Der Transport des Düngers darf nicht über Wege erfolgen, 
die von Wiederkäuern oder Schweinen begangen werden, 
andernfalls ist etwa verzettelter Dünger sofort zu sammeln 
und der Weg mit frisch gelöschtem Kalk zu bestreuen. 

Beim Wegfahren und Unterpflügen von Dünger, sowie 

bei der Bestellung des gedüngten Feldes sind nur Pferde 
zu verwenden, deren Beine und Hufe, ebenso wie die 
Überkleider und das Schuhzeug der Arbeiter nach Be- 
endigung der Arbeit gereinigt und desinfiziert werden 
müssen. Gleiches hat mit den verwendeten Wagen und 
Ackergeräten zu geschehen. Schließlich ist der Platz, 
auf dem der Düngerhaufen gelegen hat, mit frisch ge- 
löschtem Kalk zu bestreuen. 
Der beamtete Tierarzt, der jeden dritten Tag Bericht über 
den Seuchenverlauf erstatten soll, hat der Behörde schrift- 
lich zu melden, daß die Desinfektion des Seuchenherdes 
beendet und der Dünger untergepflügt oder auf dem Felde 
aufgehäuft ist. 

20 Tage nach dieser Meldung macht die Behörde öffent- 
lich bekannt, daß die als verseucht erklärte Ortlichkeit 


424 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


nunmehr wieder seuchefrei und dem Verkehr offen ist. 

Es werden daher alle Sperrgebote mit Ausnahme der- 
jenigen für die Feldstücke, auf welchen der Dünger als 
Kompost aufgehäuft ist, aufgehoben. 

Wenn der Dünger vom Seuchengehöfte nicht unmittel- 
bar, nachdem er aufs Feld gefahren ist, untergepflügt 
werden kann, aber in größeren Haufen daselbst aufgesetzt 
ist, kann die betreffende Stelle als seuchefrei erklärt 
werden, wenn der betreffende Besitzer sich verpflichtet, 
die in Ziffer 18 gegebenen Vorschriften zu befolgen, sobald 
die Witterungsverhältnisse das Ausbreiten und Unterpflügen 
des Düngers gestatten. 


Es wirft sich die Frage auf, ob der Zeitraum von 14—21 
Tagen, der nach der Beendigung der Desinfektion bis zur Auf- 
hebung der Sperrmaßregeln, nach den Vorschriften in verschiedenen 
Ländern, abgelaufen sein muß, groß genug bemessen ist. Es wird 
nämlich befürchtet, daß der Ansteckungsstoff sich lange Zeit latent 
im Körper der Tiere, welche die Krankheit überstanden haben, er- 
halten, und von da aus sich weiter verbreiten könne. Vollkommen 
einwandsfreie Beweise für die Richtigkeit einer solchen Annahme 
sind mir nicht bekannt. 


Der Ansteckungsstoff der Aphtenseuche kann erwiesenermaßen 
auch durch Personen verbreitet werden, welche mit infizierten Tieren 
oder Gegenständen in Berührung gekommen sind. Derartige Fälle 
können leicht den Verdacht erwecken, als ob der Ansteckungsstoff 
durch Tiere, die vor länger als zwei bis drei Wochen von der 
Maul- und Klauenseuche genesen sind, verbreitet worden sei. 


Einige erst in neuerer Zeit erfolgte Ausbrüche der Krankheit in Schweden 
sind in dieser Hinsicht besonders lehrreich. In Schweden war es bis zum 
21. Februar 1898 gestattet, von Ländern, wo die Maul- und Klauenseuche 
ausgebrochen war, Wiederkäuer und Schweine unter der Bedingung einzu- 
führen, daß die betreffenden Tiere in den beiden letzten Monaten vor der 
Einfuhr weder von der Krankheit ergriffen, noch mit verseuchten Orten oder 
von der Krankheit ergriffenen Tieren in Berührung gekommen waren. Die 
Bescheinigung hierüber war von dem schwedischen Konsul oder einer anderen 
öffentlichen Behörde auszutertigen, außerdem die Bescheinigung von einem 
Tierarzte darüber beizubringen, daß die zur Einfuhr in Schweden bestimmten 
Tiere bei der Einschiffung keine verdächtigen Symptome von Maul- und 
Klauenseuche gezeigt hatten. 

Bei der Ankunft in einem schwedischen Hafen werden die Tiere vom 
Tierarzte untersucht, und, wenn kein Anlaß zu der Annahme vorhanden war, 
daß sie von der Seuche ergriffen seien, einer zehntägigen Quarantäne unter- 
stellt. Wenn sie nach Ablauf dieser Zeit gesund geblieben waren, wurden 
sie dem Besteller zum freien Verkehr in Schweden übergeben. 

Unter Beobachtung dieser Vorschrift kamen am 17. Oktober 1897 aus 
Holland 44 Rinder zur Einfuhr. Nachdem dieselben bis zum 28. dess. M. in 
Quarantäne gestanden hatten, wurden 43 derselben am 29. Oktober d. ]. 
nach verschiedenen Gütern der Provinz Schonen und ein Tier, ein Bulle, 
nach einem Gute, unweit Stockholm, gebracht. Am 24. November desselben 
Jahres erkrankte ein neben dem importierten stehender Bulle an der Maul- 
und Klauenseuche und späterhin alle übrigen Rinder des Gutes, mit Aus- 
nahme des holländischen Bullen. Ferner wurde die Seuche durch eine 





Bericht von Dr. C A. Lindqvist, Stockholm. 425 


Person, die die kranken Tiere gewartet hatte, nach zwei angrenzenden 
Gütern verschleppt. ' 


Sofort trat Absperrung des Seuchenbezirkes durch die bewaffnete 
Macht ein, welche eine weitere Ausbreitung der Seuche verhütete. Am 
7. Februar 1898 konnte die zuerst ergriffene Herde, am 15. Februar die 
zweite und am 15. März die dritte für seuchefrei erklärt werden. 


Für die Einschleppung der Seuche in die zuerst ergriffene Herde blieb, 
da die Seuche sonst nirgends vorkam, nur die Möglichkeit übrig, daß sie 
durch den 11/s Monat vor Ausbruch der Krankheit von Holland eingeführten 
Bullen 1 geschehen war. Bei diesem Tiere beobachtete man, nachdem es schon 
seit mehreren Wochen eingestellt war, zwischen den Hornringen an der Klauen- 
wand eingetrockneten Dünger, welcher abgekratzt wurde. Alsbald, d.‘h. 
zwei oder drei Tage später erkrankte der daneben stehende Bulle an der 
Maul- und Klauenseuche. 


Was nun die übrigen aus Holland eingeführten Tiere anbelangt, so 
wurde von ihnen ein anderer Bulle in eine Herde in der Landschaft Schonen 
eingestellt. 


In dieser brach die Maul- und Klauenseuche am 21. April 1898, d h. 
5/2 Monate nach der Einstellung des Bullen aus. 


Nirgendwo gab es damals Maul- und Klauenseuche in Schweden. 
Ein Verkehr mit den drei Herden, von denen oben die Rede war, und bei 
welchen die Seuche schon Mitte März erloschen war, hatte nicht stattgefunden. 
Zudem sind die beiden Örtlichkeiten (der früher erloschene Seuchenherd 
und der, um den es sich hier handelt) etwa 600-km von einander entfernt. 
Dagegen zeigte es sich bei der Untersuchung der Klauen des hier in Betracht 
kommenden Bullen, daß er Narben in der Zwischenklauenhaut zeigte, daß 
ferner die Glasurschicht der Klauenwände sich von der Röhrchenschicht 
abgelöst hatte und in den Zwischenräumen ansteckungsstoffhaltiger Dünger 
ge war. Daß die beiden Bullen vor ihrer Ausfuhr von Holland von 
er Maul- und Klauenseuche ergriffen gewesen waren, geht auch noch daraus 
hervor, dass sie trotz wiederholter Impfungen mit dem Speichel kranker 
Tiere nicht erkrankten, daher seuchenfest geworden waren. 


Wären die Klauen der Tiere in Holland sorgfältig desinfiziert 
worden, so hätte jedenfalls eine Verschleppung der Seuche nach 
Schweden nicht stattgefunden. 

Falls man nun den eingetrockneten Dünger an den Klauen 
dieser Tiere nicht wahrgenommen hätte, wäre man auf die Ver- 
mutung gekommen, daß der Ansteckungsstoff sich trotz der Ge- 
nesung der Tiere bei ihnen erhalten und von ihnen nach so langer 
Anwesenheit noch auf andere Tiere übertragen habe. Ähnliche 
Fälle, die nicht gründlich untersucht worden waren, haben dazu 
beigetragen, das Bedürfnis nach Verlängerung der Beobachtungsfrist, 
nach Beendigung der Seuche bis, zur Aufhebung der Sperre, wach- 
zurufen. 

Diese Verlängerung ist aber nicht nothwendig, wenn die Des- 
infektion. insbesondere der Tiere recht gründlich ausgeführt ist, 
und schwer oder unheilbar klauenkranke Tiere durch Abschlachten 
beseitigt werden. 

Noch ein wichtiger Punkt ist zu beleuchten. Der Ansteckungs- 
stoff der Seuche überträgt sich bekanntlich sehr leicht; ja es kommt 
vor, daß er sich noch, bevor der Ausbruch der Maul- und Klauen- 
seuche in einer Herde beobachtet ist, von da auf Nachbarherden 
und, bevor diese gesperrt wurden, noch weiter verbreitet. 


496 | Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Um einen Herd so schnell wie möglich zu begrenzen, muß 
deshalb ein Verbot der Ausfuhr von Rindern, Schweinen, Milch 
und Dünger für den Umkreis von 5 km erlassen werden (relative 
Ortssperre). 

Dieses Verbot kann, wenn nach Verlauf von 14 Tagen kein 
Krankheitsfall vorgekommen ist, wieder aufgehoben werden. Jedoch 
müßten während der Beobachtungszeit mehrere Tierärzte, welche 
mit kranken oder verdächtigen Tieren nichts zu thun haben, die 
in diesem Bezirke befindlichen Wiederkäuer und Schweine unter- 
suchen und deren Gesundheitszustand überwachen. 

Endlich ist eine leicht verständliche Belehrung der Viehbesiter 
über die Ursachen der Verbreitung, die Kennzeichen und den Ver- 
lauf der Maul- und Klauenseuche und über die Behandlung der 
erkrankten Tiere erwünscht. Die Beschreibung sollte in den Tages- 
blättern und in landwirtschaftlichen Fachschriften von Zeit zu Zeit 
veröffentlicht werden. Hand in Hand damit könnte bei Seuchen- 
gefahr oder bei eingetretenem Seuchenausbruch den Viehbesitzern, 
Tierärzten und anderen mit der Angelegenheit beschäftigten Per- 
sonen eine gedruckte Verhaltungsvorschrift eingehändigt werden. 


Die Vorschläge, welche ich hier gemacht habe, sind schon in 
den Vorschriften der meisten europäischen Länder angenommen. 
Übrigens dürften sie strenger als bisher angewendet werden. Sie 
heißen: 

1. Unbedingtes Verbot der Einfuhr von Wiederkäuern und 
Schweinen, von Erzeugnissen und Abfällen dieser Tiere und 
aller giftfangenden Gegenstände, welche aus verseuchten oder 
seuchenverdächtigen Ländern kommen. 

Auch aus anscheinend seuchefreien und unverdächtigen 
Ländern sollen die genannten Tiere nur unter beschränkenden 
Vorsichtsmassregeln zur Einfuhr gelangen, als: 

Bestimmung einiger weniger Eingangsstationen; tierärztliche 
Untersuchung, Reinigung und Desinfizierung der Tiere da- 
selbst unter tierärztlicher Leitung und auf Kosten und Ge- 
fahr des Spediteurs; Desinfizierung der Rohstoffe und gift- 
fangenden Gegenstände in ähnlicher Weise, soweit als thunlich; 
Nachweisung der Herkunft der Tiere und Gegenstände und 
ihrer Unverdächtigkeit durch amtliche Zeugnisse, die bezeugen, 
dass der Herkunftsort und seine Umgebung seit 30 Tagen 
vor der Verladung seuchenfrei waren und die Tiere wie die 
Gegenstände bei der Verladuna tierärztlich untersucht und 
verdachtsfrei befunden wurden. 


2. Verpflichtung des Viehbesitzers, des Stellvertreters, Wärters 
und des Tierarztes zur Anzeige von dem Ausbruche der 
Krankheit innerhalb 24 Stunden an die Behörde; Ermächli- 











Or 


Bericht von Dr. C. A. Lindqvist, Stockholm. 427 


gung des beamteten Tierarztes, die vorläufige Sperre des 
Seuchengehöftes anzuordnen. 


. Anordnung der definitiven Sperre des Seuchenherdes durch 


die zuständige Behörde und polizeiliche und tierärztliche 

erwachung des Seuchenherdes selbst und eines weiteren 
Gebietes im Umkreis von 5 km um denselben. Militärische 
Absperrung des verseuchten oder bedrohten Gebietes ist am 
wirksamsten. Verbot der Ausfuhr von Wiederkäuern und 
Schweinen, sowie von Milch und Dünger aus der bedrohten 
Zone. 


Polizeiliche Abschlachtung der Tiere kleinerer Herden und 
Entschädigung der Viehbesitzer aus öffentlichen Mitteln. 


. Eventuell Abschlachtung der an schwerem Klauenübel leiden- 


den Tiere, ebenfalls mit Entschädigung der Besitzer. 


. Desinfektion des Seuchengehöftes auf öffentliche Kosten unter 


der Aufsicht des Tierarztes. 


. Aufhebung der Sperre für den verseuchten Ort oder die be- 


drohte Zone nach 14 Tayen, wenn in dem gesperrten Gebiet 
kein Fall von Maul- und Klauenseuche, noch ein Verdacht in 
dieser Hinsicht vorgekommen ist. 


. Aufhebung sämtlicher polizeilicher Massregeln 20 Tage nach 


vollendeter Desinfektion. 


428 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 





Rapport du Dr LINDQVIST 


Ancien Directeur et Professeur à l’Institut de médecine vétérinaire 
de Stockholm. 


(Traduit par Mr. LE HOUITEL, professeur, sous la direction du docteur LYDTIN, 


Baden-Baden.) 
IR 
EPUIS quelques années, la fièvre aphteuse s'est trop 
q 





souvent répandue sur de vastes territoires avec une 
I: intensité autrefois inconnue; mais qui s’explique par le 
ù trafic toujours plus considérable et par l'organisation 

Ue Ss des laiteries syndicales, d'où se répand inévitablement 

RR le germe de la maladie. Les dommages considérables 

qu’elle cause, obligent les Gouvernements à prendre des mesures afin: 
1° d'empêcher l'introduction de la maladie: 

2° d'obtenir la déclaration immédiate des foyers naissants; 

3° d'isoler les animaux infectés. 

Sous ce dernier rapport les prescriptions actuelles ne sont pas 
assez efficaces. Chargé de présenter des propositions sur les mesures 
contre la fièvre aphteuse, je vais citer celles principalement usitées 
en différents pays, et faire mes propositions, en me basant surtout 
sur les expériences faites en Suède. 

Pour empêcher l'introduction de la maladie dans un pays, on 
devrait passer une convention entre les Etats, prescrivant que, 
tout Etat lié par cette convention chez lequel se déclarerait un 
foyer épizootique, doit en aviser rapidement, même par télégraphe, 
les autres Etats et en dénoncer également l'extinction. Les Gou- 
vernements doivent, par publications officielles, signaler le pays 
contaminé et en interdire l'importation des ruminants, des porcs. 
du lait, des peaux brutes, de la laine non lavée, ainsi que du foin 
et de la paille, aussi longtemps que, par avis officiel, ce pays ne 
sera pas déclaré franc de contagion. 

Des vétérinaires seront délégués pour visiter les animaux el 
matières animales contagifères provenant de pays non contaminés: 
s'ils présentent le moindre symptôme suspect, l'importation du 
troupeau entier sera interdite. Tous les animaux et les autres objets 
pouvant répandre l’epizootie seront nettoyés et désinfectés à la 
station d’entree, autant que possible, et aux frais et risques et 
perils de l’expediteur. 


Rapport du docteur LINDQVIST, Stockholm. 429 


Pour supprimer la fièvre aphteuse dans un pays, il y a lieu 
d'émettre les prescriptions suivantes : 

Si la fiévre aphteuse est constatée ou soupçonnée, le pro- 
priétaire ou son représentant avertira l'autorité dans les 24 heures. 
Ce devoir incombe également à tout vétérinaire qui aura connais- 
sance d’un foyer naissant ou suspect. En cas de simple contami- 
nation, la même déclaration est de rigueur. 

L'autorité doit, dès la réception de l'avis, déléguer le vétérinaire 
officiel pour examiner le troupeau. Si ce vétérinaire trouve le bétail 
malade ou suspect, il peut mettre la ferme sous séquestre provisoire et 
en interdire la sortie des animaux. Le lait devra être chauffé à 70°C. 
Le personnel, chargé de soigner les animaux en question, doit, avant 
de s'éloigner de la ferme, changer de vêtements et désinfecter ses 
mains et ses chaussures. Nul ne peut pénétrer dans la ferme sans 
autorisation. Le vétérinaire délégué adressera un rapport à l’auto- 
rite, avec mention du nombre et de l’esp&ce des animaux présents, 
le nombre de ceux atteints de fièvre aphteuse ou suspects. A la 
réception de ce rapport, l'autorité devra, par avis officiel, déclarer 
la localité infectée, prononcer le séquestre de la ferme et charger 
le vétérinaire officiel du service de celle-ci, et de celles avoisinantes 
en danger. 

Pour circonscrire le foyer, | 

1° on consignera les ruminants et les porcs dans la ferme 

infectée; ceux qui seraient au pâturage devront rentrer à 
l’etable, en évitant les chemins publics, si cela est impos- 
sible, on devra de suite nettoyer la longueur parcourue et 
la soupoudrer de chaux éteinte fraîche. On recueillera le 
fumier sur les pâturages et on l’enfouira; les places souillées 
seront soupoudrées de chaux. Ces pâturages seront pendant 
un an rigoureusement inderdits au bétail indemne. Si le 
propriétaire manque de fourrages et n'est pas en situation 
d'en acheter, il lui en sera fourni par l'Etat, car c'est en 
pâturant que les sujets malades propagent le plus sûrement 
la fièvre aphteuse. 

2° Les chiens de la ferme infectée et ceux des environs seront 

tenus à l’attache. 

3° Des écritaux en gros caractères portant les mots: ,Fièvre 

aphteuse* interdiront les routes conduisant aux fermes 
contaminées. 

4° Les chemins conduisant aux fermes infectéas doivent être 

gardés par la force armée, afin d'en empêcher l'accès. Ce 
cordon sanitaire doit aussi veiller à ce que le personnel 
de la ferme se conforme à ce qui est dit au sujet de la 
désinfection.*) | 


*) Pendant les épizooties de fièvre aphteuse qui sévirent en Suède 
en 1892, 1897 et 1898, les cordons sanitaires furent fournis par l’armée pour 
les deux premières, et par un personnel civil pour la troisième. L'expérience 
a montré que l’emploi de la force armée était préférable. 


430 


7 


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90 


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10 


11° 


12° 


© 


13 


Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


. Les ruminants et les porcs ne peuvent être amenés à un 


endroit infecté que pour y être abattus de suite. 


. Si l'infection s'étend à une ville ou autre localité étendue, 


où les besoins de la consommation exigent l'introduction 
d'animaux de boucherie, ceux-ci ne doivent traverser la 
zone infectée qu’en voiture ou en bateau. 

Le lait consommé sur place ou expédié devra être chauffé à 
une température de 70° C. au moins. Après chaque usage 
on lavera les recipients à l’eau de soude bouillante. 

Le foin et la paille ne seront pas exportés. 

Les extrémités des animaux, comme les sabots des chevaux, 
ainsi que les voitures, seront désinfectées avec soin, s'ils 
sont utilisés au dehors. 

Le séquestre et ses conséquences seront levés pour toute 
ferme, où le vétérinaire officiel reconnaîtra que les symptômes 
suspects n'étaient pas dus 4 la fièvre aphteuse, ou si, 
après 10 jours de la contamination présumée, la maladie 
ne s'est pas manifestée. 

Si le troupeau est petit et que le foyer y soit circonserit, 
il est plus avantageux d'abattre et d’enfouir les bêtes ma- 
lades. Si l’epizootie s’étend sur un grand espace, la sur- 
veillance sera moins onéreuse que l’indemnité d’abattage. 
Les gardiens, soignant un troupeau atteint, laisseront leurs 
vêtements de travail à l’étable et s'y desinfecteront avant 
d'en sortir. 

Le fumier des troupeaux infectés sera mis à part. Dans 
les villes il sera isolé extra muros. Ces fumiers seront chaque 
jour recouverts de chaux éteinte; ils seront enfouis dans 
les champs, mais seulement après l’extinction de l’épizootie. 


. Leur transport se fera toujours par des chevaux. On veil- 


14. 


eo 


15 


16° 


lera qu'aucune partie du fumier ne tombe en route 

On fera bien, pour accélérer l’évolution de l’epizootie, de 
frotter avec la bave de sujets malades la muqueuse buccale 
des animaux qui ne sont pas encore affectés. On peut aussi 
les inoculer par le procédé indiqué par la Commission alle- 
mande pour l'étude de la fièvre aphteuse, de même que 
les sujets contaminés. 

L'emploi d’un vaccin ne modifie en rien les mesures de 
police, mais on peut ainsi éviter la maladie et les pertes 
qui eg résultent. Cependant ce vaccin est trop cher pour 
être employé préventivement dans les régions épargnées 
auxquelles la prohibition sévère de tout agent contagifère 
assure l’immunite. 

Si dans un troupeau guéri, quelques animaux présentent 
de graves lésions des ongles, on décidera s’ils doivent étre 
abattus, pour ne pas retarder la désinfection. 

Les animaux morts de la fièvre aphteuse seront enfouis 
avec la peau et d'après les principes rationels. 








Rapport du docteur LINDQVIST, Stockholm. 431 


17° Lorsque les survivants d’un troupeau sont déclarés guéris, 
le vétérinaire fera procéder à une désinfection méthodique 
des locaux, animaux, ustensiles, vêtements, etc. Une dés- 
infection exacte étant d'intérêt général, mais entraînant 
de grandes dépenses, il est indispensable que celles-ci soient 
à la charge de l'Etat. | | 

18° Si le fumier ne pouvait être enfoui en temps utile, il sera 
mis en tas sur le champ et couvert de terre ou de chaux 
éteinte. Pour le transport et l’enfouissement, on se con- 
formera aux prescriptions citées sous chiffres 13 et 9, et 
pour la désinfection, comme il est dit au chiffre 17. Le 
champ où le fumier aura été isolé, sera interdit pour un 
an aux ruminants et porcs. | 

19° Le vétérinaire officiel ayant suivi périodiquement la marche 
de la maladie, adressera un rapport à l'autorité qui dans les 
20 jours déclarera, par avis officiel, la région franche d’épi- 
zootie et lévera les mesures restrictives, sauf celles ayant 
rapport au champ, où était isolé le fumier. L'autorité peut 
déclarer franc le fumier entassé sur le champ, si la désin- 
fection est terminée. Mais le propriétaire devra pour le 
transport se conformer à ce qu'il est dit sous chiffre 18. 

Dans beaucoup de pays le séquestre dure de 14 à 21 jours 
après la désinfection. Certains croient que longtemps après ce temps 
une reprise de la maladie peut se produire par le virus conservé 
dans l'organisme de certains animaux à l'état latent. Ce qui est vrai, 
c'est que le virus en question est transporté par des personnes ou 
des objets ayant été en contact avec des animaux malades. 

En Suède il était permis jusqu’au 21 février 1898 d'importer des ani- 
maux de pays, où règnait la fièvre aphteuse, sous certaines conditions 
sanitaires. Les animaux étaient visités à l’embarquement. A leur arrivée 
dans un port suédois ils étaient inspectés par un vétérinaire; reconnus sains, 
ils subissaient une quarantaine de 10 jours, si, après ces précautions, ils ne 
présentaient rien de suspect, l’acheteur pouvait en prendre livraison. Sous 
ce régime, en 1897, on importa de Hollande 44 bovidés qui débarquèrent le 
17 octobre. Aprés la quarantaine, 48 de ces animaux furent acquis par divers 
fermiers. Le quarante-quatriéme, un taureau, fut transporté à une ferme des 
environs de Stockholm, où il arriva le 29 octobre. Le 24 novembre suivant, 
un autre taureau, le voisin du hollandais, contracta la fièvre aphteuse et plus 
tard tous les autres bovidés de la ferme, sauf le taureau nouvellement im- 
porté. Transporté par une personne qui avait soigné les bêtes malades, la 
contagion atteignit de là deux autres fermes. L'établissement d’un cordon 
militaire limita le fléau, et dans les délais légaux, les 8 exploitations furent 
déclarées franches d’épizootie. 

Comment l'infection s’est-elle effectuée? Le troupeau, atteint le premier, 
n'avait eu aucune relation suspecte. Il ne resta que l'introduction du taureau 
hollandais. On remarqua, un peu tard, que la paroi externe d’un des onglons 
de ce taureau avait des fissures remplies de fumier desséché qui fut enlevé 
immédiatement. Peu après le taureau voisin tomba malade. 

Un autre taureau de ce même arrivage hollandais fut expédié dans 
une ferme de Schonen. La fièvre aphteuse y éclata le 21 avril 1898, soit 
cinq mois et demi après l’arrivée de cet animal. Aucune épizootie ne sévis- 
sait à cette époque en Suède. Les 3 fermes contaminées au commencement 
de l’année, dont nous avons parlé tout à l’heure, sont situées à 600 km et 


432 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


ne pouvaient avoir avec elle aucune relation. Dans ce cas-là on a aussi 
constaté, par l’examen des onglons du taureau, qu’il portait des cicatrices 
dans l’espace interdigité, que le périople était détaché et que, partant de 
là, du fumier contenant le virus, s’était conservé dans les rugosités et fissures 
de la paroi cornée. Les deux taureaux avaient sans doute, avant leur départ 
de Hollande, été atteints de la fièvre aphteuse, car ils demeuraient indemnes 
malgré l’inoculation avec la bave d’animaux malades. 

Si les onglons de ces animaux avaient été désinfectés en 
Hollande, ils n'auraient pas transporté la maladie en Suède. Si ces 
faits n'avaient pas été dûment constatés, on aurait pu supposer 
un virus, conservé dans l'organisme et infectant des étables après 
«plusieurs mois. Si des animaux soigneusement désinfectés pouvaient 
après leur guérison conserver le virus dans l'organisme et jouer 
ainsi le rôle d’agents contagifères, on l’aurait, certes, constaté de- 
puis longtemps et une prolongation du ban s’imposerait. 

Vu que l’Epizootie se répand ordinairement avant que l'autorité 
en soit informé, il serait urgent de publier dans les journaux locaux 
du territoire infecté et menacé une description claire et sommaire de 
la fièvre aphteuse, de ses causes et de ses symptômes. Et surtout 
les prescriptions suivantes, en dehors de celles qui ont été préco- 
nisées comme préventives contre l'importation de la maladie de 
l'étranger, devraient recevoir une application plus sévère: 

19 Defense de l'importation des ruminants, des porcs, des produits 
et des issues de ces animaux et de tous les objets contagiferes, 
provenant d’un pays infecté ou suspect. 

2 Déclaration de la maladie par les propriétaires ou leurs re- 
présentants ou le personnel chargé de soigner les animaux ed 
les vétérinaires dans les 24 heures. 

Le vétérinaire officiel constatant la maladie, ordonne le 
séquestre provisoire de la localité infectée. 

3° L'autorité avisée par le vétérinaire officiel déclare la localité 
infectée, ainsi qu'un rayon de 5 km à l’alentour ; et ordonne 
la surveillance policière et technique. L'emploi de la force 
armée pour les cordons sanitaires est des plus efficaces. 

Defense de l'exportation de ruminants, de porcs ainsi que 
de lait et de fumier du territoire infecté. 

49 Si la maladie éclate sur un petit troupeau et dans un endroit 
franc d’épizootie, l'abattage de ce troupeau pourra être or- 
donné; le propriétaire sera indemnisé par l'État. 

5° Si quelques sujets d’un troupeau présentent une affection 
grave des ongles, on devrait les abattre, en indemnisant le pro- 
priétaire, afin de ne pas retarder la désinfection. 

6° La désinfection de la ferme sera faite sous la surveillance 
du vétérinaire officiel, et aux frais de U Etat. 

7° L’interdiction pourra être levée 15 jours après la constatation 
du dernier cas de maladie. 

8° Les mesures de police sanitaire pourront être levées 20 jours 
après que la désinfertion aura été terminée. 


OL > OS 


433 


Report of Mr. LINDOVIST 


Former Director and Professor of the Institute of Veterinary Medicine, 
Stockholm. 


(Extract made by Dr. F. KUEHNER, under the direction of Dr. LYDTIN, 
Baden-Baden.) 


N the first part of his report Mr. Lindgvist suggests how 
to fight the foot and mouth disease. The final conclu- 
sions will show, that these suggestions do not differ from 


those made by other reporters and put to the test in several 
States. What the reporter says about the isolation of 
infected premises by regular troops in Sweden is especially 
interesting. He gives the following details about it: 

It seems to be preferable to have the farms watched by mili- 
tary bodies instead of civil persons. In the years 1892 and 1897 
military detachments were ordered to watch the infected places. 
In the first instance, which occured in the province of Schonen, the 
contagion was conveyed to a central dairy through the milk of an 
infected herd and in that way to all farms the milk of which had 
equally been brought to this dairy, — all before the disease had 
been stated. Nevertheless the danger could be confined to its 
original centre by having the farms watched by soldiers. The same 
thing happened in 1897, when 3 infected premises were isolated 
by a military detachment. No lesser success was attained in 1898 
when the isolation was performed by civil persons, the infected area 
being then not extensive, yet the isolation through military bodies 
offers greater security. It has also been adopted in the case of 
cattle-plague. 

Mr. Lindgvist then cites some cases of centagion of the foot 
nd mouth disease, the nature of which claims general attention. 

e says: 

Some more recent outbreaks of the disease are therefore very 
instructive. It was permitted in Sweden up to the 29% of February 
1898 to import cattle, sheep and swine from countries where the 
disease was declared, on condition, that the imported animals 





had neither been affected in the last 2 months before impor- 


28 





434 The prevention of foot and mouth disease. 


tation nor had contact with any infected place or any infectel 
animal. This fact should be certified by the Swedish Consul or 
another magistrate; besides this a certificate from a veterinarian 
should be brought that there had been no signs of infection of 
the foot and mouth disease about the animals at the time of embark- 
ation. After having reached a Swedish harbour the animals were 
examined by a veterinarian and put under a ten days quarantine 
if there were any symptoms of the disease. If, after this time. 
they proved to be healthy, they were transported to the new owner 
without further restrietions. 

Now, 44 cattle were imported from the Netherlands on the 
17% Oct. 1897, with full observation of the above prescriptions. 
Having been in quarantine till the 28" of Oct. 43 of them were 
brought to different farms in the province of Schonen and one, a 
bull, to a farm near Stockholm. On the 24% of November of the 
same year a bull, standing near the recently imported one, was 
taken ill with the foot and mouth disease and later all the cattle 
on the farm, with the only exception of the Dutch bull. Besides 
the disease was conveyed to two farms in the neighbourhood by 
a person that had nursed the affected cattle. Immediate isolation 
of the infected district through soldiers took place and put a stop 
to a further spread of the disease. On the 7" of February 1898 
the first of the affected herds was declared free of the disease, the 
15" of February the second, the 15% of March the third. 


No outbreak of the epizooty had been anywhere else and there 
was only one explanation for it, viz. that it had been brought over 
by the Dutch bull that had arrived 1!/s months earlier. Some 
weeks after his arrival this bull was found to have between the 
claws dried dung that was scratched off. 2 or 3 days later the 
bull that stood nearest was taken ill with the disease. : 


As to the rest of the imported Dutch cattle, another bull was 
brought to a herd in the county of Schonen, where the foot and 
mouth disease broke out on the 21* of April 1898, 51/2 months 
after the arrival of the bull. 


There was no foot and mouth disease at that date anywhere in 
Sweden. There had been no contact between this herd and the 3 above 
mentioned, where the disease was found to be extinct as early as 
March; besides the two spots (the once infected one and the one just 
spoken of) are at a distance of 600 kilometres from each other. | 
But in examining the claws of the above mentioned bull, cicatrices 
were found between them, the enamel of the claws had been de- 
tached and the intervals filled with infected dung. That the two 
bulls had been affected with the foot and mouth disease before 
their embarkation is obvious from the fact, that, in spite of reiterated 
vaccination with the saliva of diseased cattle, they remained healthy 
having become immune. Had the claws been carefully disinfected 
in Holland, no disease could have been introduced into Sweden. | 











Report of Mr. LINDQVIST, Stockholm. 435 


Suppose now, that none had observed the dry dung between 
the claws of these animals the idea would have arisen that the 
infectious matter had remained efficacious in the bodies of these 
bulls and had been conveyed to the rest of the cattle after so long 
a cohabitation. 


The last sentences, in which the opinions of Mr. Lindgvist 
are summarized as far as they can be perceived from his report, 
run as follows: 


1) Absolute prohibition of tntroducing cattle, sheep etc., from 
infected or suspected countries. 

2) Obligation of the cattle-owner, his substitute, his atten- 
dant and the respective veterinarian to inform the local 
authorttres about the outbreak of the disease within 24 
hours; authorization of the veterinarian in office to 
order the provisional tsolatson of the infected premises. 

3) Order of absolute isolation of the infected premises by the 
respective magistrate, supervision of the infected premises 
and within a radıus of 5 km from them by the police 
and the veterinarian. Military tsolation of an infected 
district or a district in danger of infection, ıs the most 
efficacious means. Prohibition of exporting cattle sheep 
or swine, as well as milk and dung out of the endang- 
ered district. 

4) Compulsory slaughter of smaller herds and compensation 
out of public means. 

5) In case of need slaughter of all cattle having sertously 
affected claws, with full payment for the loss. 

6) Disinfection at the public expense of the premises under 
the control of a vetertnartan. 

7) Free circulation about the infected or endangered area 
after a fortnight, there has been no fresh case of the 1f 
foot and mouth disease, nor any suspicion of tt. 

8) Abrogation of all police regulations 20 days after the 
disinfechion has taken place. 


436 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Summarischer Bericht über die Ergebnisse der Untersuchungen des 
Seuchen-pathologischen Institutes der Landwirtschaftskammer für die 
Provinz Sachsen zur Erforschung der Maul- und Klauenseuche.*) 


. Die von der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen im 
Jahre 1898 ausgeführten und jetzt abgeschlossenen Untersuchungen hatten 
als wesentliche Aufgabe, die von dem praktischen Tierarzt Hecker bereits 
1896/97 ausgeübte Bekämpfungsmethode der Maul- und Klauenseuche auf 
ihre praktische Anwendung, auf Impfmenge und Haltbarkeit der Präparate 
zu prüfen und in zweiter Linie über einzelne für die praktische Landwirt- 
schaft wichtige Fragen die Kenntnisse durch exakte Versuche zu bereichern. 

Die Arbeiten haben zu einem sicheren und unschädlichen Impfver- 
fahren geführt, durch welche die Seuche wesentlich gemildert und zum Still- 
stand gebracht werden kann. 

Die hauptsächlichsten Ergebnisse der Hecker’schen Erforschungen 
sind folgende: 


Die Untersuchungen auf Erforschung des Krankheitserregers er- 
aben, daß die gebräuchlichen Berkefeld-Filter regelmäßig, die feineren 
itasato-Kerzen nur nach längerem Filtriren den Krankheitserreger durch 

ihre Poren durchließen. 

Bei einigen Collodiumsäckchen, welche in die Bauchhöhle von Meer- 
schweinchen und Kaninchen gelegt waren und Füllungen physiologischer 
Kochsalzlösung mit Spuren des kontagiumhaltigen Filtrates enthielten, war 
eine leichte Trübung des Inhaltes zu konstatiren. Mikroskopisch konnten, 
ähnlich wie bei den Versuchen über Lungenseuche, kleinste lichtbrechende 
Körperchen nachgewiesen werden. Der verimpfte Inhalt eines Beutels war 
schwach virulent. 

Mehrfach wurde in den ersten Wochen nach der Einfü beschickter 
Collodiumbeutel Abmagerung der Versuchstiere beobachtet, welche nicht blos 
auf den Fremdkörper in der Bauchhöhle zurückzuführen war. 

Ein Meerschweinchen erkrankte typisch an Maul- und Klauenseuche 
infolge Platzens des eingenähten Beutels. 


Die Untersuchungen über die Empfänglichkeit der einzelnen Tier- 
attungen ergaben, dai} diese am stärksten ist bei Rindern, geringer bei 

Schweinen, noch schwächer bei Ziegen, am schwächsten bei Schafen. 

Es gelang fast regelmäßig experimentell, junge, fast ausgewachsene 
Hunde und Katzen anzustecken. 

Eine künstlich durch Einspritzung in die Muskeln krank gemachte 
Katze steckte spontan eine zweite zugesperrte an. 

Mit dem Blaseninhalt eines seuchekranken Hundes wurde ein Schwein 
durch Einreiben der Lymphe auf den Rüssel infiziert. 

Ferner erkrankten durch Einspritzung eines Gemisches von Schaf- und 
Rinderlymphe eine große Anzahl von Meerschweinchen, einige Kaninchen 
und eine weiße Ratte. 


_ *) Der hier gegebene kurze Abriß ist auszugsweise der Nummer 3 der 
„Zeitschrift der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen“ entnommen. 





Die Hecker’sche Schutzimpfung. 437 


Bei den kleineren Versuchstieren*) zeigen sich die typischen Krank- 
heitserscheinungen oft erst nach Wochen in Gestalt der abgeheilten Aphthen 
an den Pfoten. 

Als niedrigste Inkubationszeit wurde, nach unseren Wahrnehmungen, 
bei natürlicher, spontaner Ansteckung vom Augenblick der Infektion bis zur 
Blasenbildung der dritte Tag ermittelt. Fiebererscheinungen können etwas 
früher beobachtet werden. Aphthenwunden mit wulstigen Rändern, oft 
fibrinösem (gelblichem) Belag sind mindestens zwei Tage alt, ebenfalls an- 
scheinend noch unverletzte Blasen mit geronnenem Inhalt. 

Maulspeichel erkrankter Rinder erwies sich nur noch am folgenden 
Tage nach Aufbruch der Aphthen als virulent. 

Durch Einträufeln von virulenter Lymphe in die Lid-Bindehaut, in die 
Trachea, in den Mastdarm und in die Scheide, durch direkte Einspritzung 
ın den Magen und Dickdarm gelang es gleichfalls, Rinder anzustecken. 
Injektionen in die Lungen wurden nicht ausgeführt, werden aber ebenfalls 
inüzieren. Das Einreiben von Lymphe auf die intakte Haut des Klauen- 
spaltes, oder aufs Euter hatten stets negative Resultate. Wohl aber gelang 
eınmal die Infektion bei wundgeriebenem Klauenspalte und durch Einspritzen | 
in die Zitzen. 

Durch verfütterte Federn von Tauben, welche ihre Nahrung 12 Stunden 
vorher aus künstlich infizierter Spreu gesucht hatten, konnten Rinder mit 
Sicherheit angesteckt werden, ebenso mit Fliegen, welche mit virulentem 
Maulspeichel oder mit Lymphe benetzt waren. 

| ch die Leiber von Fliegen jedoch, welche von frisch seuchekranken 
Rindern Blut gesogen hatten oder mit virulenter Lymphe gefüttert waren, 
gelang es nicht, Rinder anzustecken, wenn die Fliegen ihre infektiöse 
ahrung einige Stunden vor der Tötung aufgenommen hatten. | 
‚ Im Dünger hielt sich der Krankheitserreger in über !/s m tiefen 
Schichten nur ganz kurze Zeit, in maximo wenige Tage, infektionsfähig, in 
den feinen Röhrchen der Stroh- oder Heuhalme, unter günstigen Bedingungen, 
in einem Falle fast zwei Monate lang. 

Weder durch trockene noch durch feuchte Luft ließ sich die Seuche 
auch nur auf kurze Entfernungen übertragen. 

_ Die Virulenz ist bei den einzelnen Seuchegängen, abgesehen natürlich 
von individuellen Schwankungen mancher Tiere, eine fast gleichbleibende. 

_ Die Schädigungen der Seuche am Tierkörper werden durch spezifische 
Toxine, welche experimentell nachgewiesen werden, verursacht. | 

Am auffälligsten leidet Fettvieh, ferner Tiere mit schwacher Konstitution 
und während der Seuche gebärende Tiere. Säuglinge gehen bei Erkrankung 
der Mutter vielfach ein. 

Am widerstandsfähigsten sind junge kräftige Tiere, z. B. 8—7 Monate 
altes Jungvieh. 

Die Virulenz kann durch Überimpfen von Rinderlymphe auf Schweine 
und Schafe gesteigert werden. Sie wird abgeschwächt durch sachgemäße 
Impfung junger Stiere, indem die Lymphe von dem ersten Stiere auf 
einen zweiten, von diesem auf einen dritten u. s. w. unter genauer Be- 
obachtung des Krankheitsgrades übertragen wird. Es gelingt hierdurch, bei 
fachmännischer Auswahl und Kontrolle, einen konstanten schwachen Lymph- 
stamm zu erhalten. 

. . Mit Schaflymphe gelang es regelmäßig, Rinder und Schweine zu 
infizieren, selten Jedoch mit Stierlymphe Schafe. 


Durch sachgemäßes schwaches Erwärmen virulenter frischer Lymphe 
gelingt es, die Virulenz und Lebensfähigkeit bedeutend abzuschwächen. 

Die nach diesem Verfahren eingeleiteten Impfungen schwachwirkender 
„Juphe, mit nachfolgender Einspritzung virulenter, haben günstige Resultate 
ergeben. 


_ „ * Einige dieser charakteristisch erkrankten Versuchstiere wurden den 
hiesigen Sanitätstierärzten demonstriert. 


438 Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. 


Die über die Dauer der Immunität angestellten Untersuchungen ergaben, 
daß Rinder innerhalb eines Jahres nur zu Bruchteilen eines Prozentes zum 
zweiten Male erkranken; erst vom dritten Jahre an ist die Infektionsfähigkeit 
eine erhöhtere. 

Von Natur immune Rinder scheinen äußerst selten zu sein. Bei den 
meisten von den Besitzern dafür angesehenen Tieren ist der Nachweis nicht 
einwandsfrei. 

Rinder, deren Mütter während der Trächtigkeit verseucht waren, er- 
wiesen sich bei unseren Untersuchungen, entgegen andern Beobachtungen, 
als nicht immun. 

Eine Immunität durch die Mutter läßt sich in bedingtem Maße nur 
erzielen, wenn den während der Trächtigkeit durchgeseuchten Kühen wieder- 
holt hochvirulente reine Lymphe einige Wochen vor dem Kalben in die 
Blutbahn eingespritzt wird. Verwerfen wurde bei unseren Versuchen hier- 
nach nicht beobachtet. 

Im Blute der (durch einmaliges Überstehen der Seuche) immun 
gewordenen Tiere waren bei unseren Versuchen keine spezifischen Stoffe 
nachweisbar, welche, mit frischer Lymphe gemischt, diese bei Injektion des 
Gemisches in den Körper empfänglicher Tiere unwirksam machten. 

Durch rationelle von Hecker seit Jahren erprobte Einführung des 
Krankheitserregers und seiner Toxine in die Blutbalin gelingt es, hoch- 
immunisierende Präparate bei der überwiegenden Mehrzahl der Rinder oder 
Schweine zu gewinnen. 

Dieselben, auf andere der Ansteckung ausgesetzten Tiere übertragen, 
schützen vor Erkrankung bezw. mildern wesentlich den Verlauf der Seuche 
Sie sind daher zu Notimpfungen, bezw. in Verbindung mit dem unter Um- 
ständen abzuschwächenden Kontagium, zu Schutzimpfungen zur Bekämpfung 
der Maul- und Klauenseuche mit großem Erfolge angewandt worden. 








La vaccination recommandée par Mr. HECKER. 439 





Rapport sommaire sur le compte rendu des essais de l'Institut 
pour l'étude des épizoottes de la Chambre de l'Agriculture de la 
Province de Saxe, sur la fièvre aphteuse. 


(Extrait d’une publication de la Chambre sus-dite et traduit par Mr. LE HOUITEL, 
sous la direction du docteur LYDTIN, Baden-Baden.) 


Les expériences exécutées en 1898 par la Chambre de l'Agriculture 
de la Province de Saxe, avaient pour thème principal la méthode de lutte contre 
la fièvre aphtheuse, déjà employée par le vétérinaire praticien Hecker, en 
1896:97, et Pexamen des préparations (lymphe et vaccin), au double point 
de vue de leur richesse en vaccins et de leur endurance. 

De ces travaux est résulté un procédé de vaccination efficace et sans 
danger, par lequel l’épizootie peut être beaucoup atténuée et enrayée. Les 
résultats principaux des expérimentations de H,cker sont les suivants: 

Les expériences sur l’agent contagifère démontrèrent, que le filtre 
Berkefeld le laissait passer régulièrement, tandis que la bougie Kitasato, à 
pores plus fins, ne le laissait passer qu’après une filtration plus longue. 

Quelques petites capsules de collodion, contenant une dissolution de 
chlorure de sodium physiologique, mêlé de l’agent virulent filtré, furent intro- 
duites dans Ja cavité abdominale de cobayes et de lapins; le contenu s’était 
légèrement troublé après quelque temps. L’examen microscopique démontra 
la présence de corpuscules réfringents, semblables à ceux trouvés par Nocard 
dans les expériences sur la péripneumonie du gros bétail. Le contenu d’une 
capsule fut trouvé faiblement virulent à l’expérimentation. 

Plusieurs fois, on observa après l’introduction des capsules de collodion, 
un amaigrissement des animaux d’essai, lequel ne pouvait pas être seulement 
attribué à la présence du corps étranger dans la cavité abdominale. 

Un cobaye tomba typiquement malade de la fièvre aphtheuse consé- 
cutivement à l'éclatement d’une des capsules introduites. 

Les expériences sur la réceptiveté des différentes espèces d’animaux 
démontrèrent qu’elle est au plus grande chez les bovins, ensuite chez les 
porcs, moindre chez les chèvres et au plus faible chez les moutons. 

L'infection expérimentale réussit généralement sur de jeunes chiens et 
chats. Un chat rendu malade par injection dans les muscles, infecta un 
second chat donné comme compagnon. 

On infecta un porc, en lui frottant le groin avec de la lymphe pro- 
venant d’une vésicule d’un chien aphteux. 

_ Des essais tentés avec l’injection d’un mélange de lymphes ovine et 
bovine, amena l'infection d’un grand nombre de cobayes, de quelques lapins 
et d’un rat blanc. 

Chez les petits animaux, se montrèrent les traces de la maladie seu- 
lement après quelques semaines, sous forme d’aphtes déjà desquammées sur 
la plante des extrémités. 

D’après les observations sur la contagion naturelle, la période d’incu- 
bation la plus courte, entre la contagion spontanée naturelle et l’apparition 
des aphtes, est de trois jours. La fièvre se déclare souvent plut tôt. Les 
érosions aphteuses, à péripherie saillante, recouvertes souvent d’une pellicule 
fibrineuse jaunâtre, apparaissent dans un minimum de deux jours; il en est 
de même des vésicules encore remplis, mais déjà troubles. 

La salive conserve sa virulence seulement jusqu’au lendemain de 
l'éclatement des aphtes. 





440 Mesures à prendre contre la fièvre aphteuse. 


L’injection de lymphe sous la paupière, dans la bouche, la trachée, le 
rectum et le vagin, ou sa projection directe dans l'estomac et le colon ont 
infecté les bovins. Le frottement de la lymphe sur la peau intacte de l’espace 
interdigité et sur la mamelle avait chez ces animaux toujours des résultats 
négatifs; pendant qu'ils étaient positifs, si l’espace interdigité était frotté à 
vif d’abord, et si l’on opérait par injection dans les trayons. 

La contagion médiate réussit aussi avec des mouches mouillées de 
bave ou de lymphe virulente, mais elle échoua avec les corps de mouches 
ayant tiré du sang de bovins nouvellement malades, ou s’étant nourries de 
lymphe virulente. 

L’agent contagifère ne conserve sa virulence que très peu de temps 
dans les couches de fumier profondes de 88 centimètres, au plus quelques 
jours, mais, dans les fins tuyaux de la paille et du foin, quelquefois deux mois. 

L’épizootie ne se transmet pas même à de courtes distances, ni par 
Pair sec ni par l’air humide. 

Dans les divers cours des épizooties, la virulence est presque invariable, 
il n’y a de variation que dans les individus. 

Les troubles causés à l’animal malade par l’épizootie sont dus à des 
toxines spécifiques, ce qui peut être prouvé expérimentalement. 

Il est à remarquer, que les animaux gras, ceux d’une faible consti- 
tution et les vaches mettant bas, souffrent le plus s’ils sont atteints de 
Pépizootie. Les nouveau-nés périssent généralement, si la mère est atteinte. 

Les bovins les plus résistants sont ceux à la fois jeunes et forts, 
âgés de trois à sept mois. 

La virulence peut être renforcée par le passage de la lymphe par des 
orcs et des moutons. Elle s’affaiblit par l’inoculation de jeunes taureaux, 
a lymphe du premier étant reportée sur le second, de celui-ci à un troisième, 

etc., mais toujours sous la vérification du dégré de virulence de la lymphe 
obtenue. On réussit ainsi à créer une souche de lymphe atténuée et con- 
stante. 

La lymphe cueillie sur les moutons infecte facilement les bovins et 
les porcs, tandis que celle des taureaux infecte difficilement les moutons. 

Par le faible échauffement de la lymphe virulente fraîche, on diminue 
considérablement sa virulence et sa vitalité. 

Les inoculations faites d’après ce procédé avec de la lymphe atténuée 
et suivies d'injection de lymphe virulente, ont produit de très bons résultats. 

Les expériences sur la durée de l’immunité ont permis de constater, 
que la maladie ne récidivait sur les bovins dans le cours d’une année qu'avec 
une faible fraction inférieure à 1°/o, mais que cette immunité diminuait à 
partir de la troisième année après l'infection. 

Des bovins, dont les mères étaient contaminées pendant la gestation, 
ne montrèrent pas d’immunité à nos expériences. 

Une immunité héréditaire ne peut être acquise, que, si la mère étant 
contaminée, reçoit dans le torrent du sang une injection de Iymphe pure, 
d’une haute virulence, répétée quelques semaines avant la mise bas. Aucun 
avortement ne fut observé pendant ces expérimentations. 

Par l'introduction rationelle, opérée par Hecker, depuis des années, de 
l'agent contagifère et de ses toxines dans le courant sanguin, on obtient, 
chez le plus grand nombre des bovins et des porcs une préparation d’une 
haute valeur immunisatrice. . 

Si on emploie ce produit sur d’autres animaux, exposés à la contagion, 
on allège de beaucoup les symptômes et abrège le cours de la maladie. 
Il peut être employé comme inoculation de nécessité, c’est-à-dire, dans les 
foyers de contagion et à leur alentour, ou comme vaccination (inoculation 
préventive) dans la lutte contre la fièvre aphteuse. 











Mr. HECKER’s Vaccination. 44] 


Extract from the Report of the Institute for Eptzootic Researches 
of the Board of Agriculture for the Province of Saxony, concer- 
ning foot and mouth disease. 


(Translated by Dr. LYDTIN, Baden-Baden.) 


Mr. Hecker, veterinary surgeon, charged with the researches found: 


In filtering the infectious matter by Berkefeld’s filters the virus passed 
rapidly through it, by Kitasato’s filters only very slowly. — Little capsules 
of collodium were filled with some filtered infectious matter diluted in a 
solution of chloride of sodium and brought into the peritonial cavity of 
rabbits and Guinea-pigs. After a short time the liquid became somewhat 
troubled and showed refrangible corpuscles like those found by Nocard in 
his researches, on pleuro-pneumonia. The liquid was slightly virulent. One 
of the Guinea-pigs became sick with foot and mouth disease, the collodium 
capsule having burst and emptied its contents in to the Guinea - pigs peri- 
tonial cavity. 

Cattle are more liable to catch the disease than swine, goats less so, 
and sheep least of all. Guinea-pigs, some rabbits and a white rat became 
diseased also, but always later than the other animals and only on the soles 
of the feet under the form of aphtae. 

The shortest time of incubation is three days; often the fever is there 
before the outbreak of aphtae. 

She saliva of diseased cattle is virulent until the day after the bursting 
of the bladders. 

It is possible to infect cattle by injection of virulent liquids under the 
eye-lid, into the rectum, the vagina and directly into the stomack and colon 
(great-gut); but rubbing it on the healthy skin of the udder and in the inter- 
unquical space had no success. 

The virus loses its infecting power in layers of dung, when at least 
33 centimeters thick, in a very short time, but retains its qualities for two 
months in the interior of straw stalks. 

Neither dry nor humid air is apt to carry contagion to any distance. 

_ The virulence of the contagious matter is exactly the same in the 
vanous outbreaks and only differs with the individual animals. 

The effects of the disease on the animal are due to specific toxines, 
as can be demonstrated. 

The worst effects are observed in animals which have been fattened, 
those which are naturally weak and animals in calf. 

Suckling calves frequently die when the cow from which the nourish- 
ment is derived is diseased. 

joung cattle, 3 to 7 months old, resist the infection best. | 

| e virulence increases when the lymph of cattle is inoculated into 
Swine and sheep; it decreases when it is injected into a young bull and 
from that to a second and to a third and to others. Careful observation as 
to the degree of virulence of the lymph at each stage is necessary. In this 
way one can obtain a lymph stock of low virulence and unvarying effect. 

The lymph taken from sheep always infects cattle and swine, that of 
bulls however seldom infects sheep. 








442 The prevention of foot and mouth disease. 


The virulence and vitality is considerably lowered in fresh and quite 
virulent lymph, when it is slightly warmed. 

The vaccination with lymph so dealt with and followed by the injection 
of other (virulent) lymph gave favourable results. 

The researches on the duration of immunity showed that very few 
cattle became diseased a second time within a year and the disposition to 
catch the disease only increases after the third year. 

Cattle naturally having immunity are very rare. 

Descendants of cows diseased whilst pregnant are not proof against 
the infection, They will sometimes attain immunity when very highly 
virulent lymph has been injected several times into the cow not long before 
calving. 

. Abortion has not been caused in these cases as far as our expe- 
rience goes. 

e blood of cattle which have become immune after recovery from 
the disease, has not been found to contain the specific matter, which, when 
mixed with fresh Iymph and then injected, gives immunity to animals liable 
to catch the disease. 

Hecker has succeeded in obtaining from cattle and swine highly im- 
munising preparations by introducing the virulent matter and its toxines in 
to the bloodvessels. These preparations when injected in to other susce 
tible animals, protect them against the disease or at least renders them liable 
only to a milder form of it. 

They therefore are applied most successfully to vaccinations in cases 
of urgent necessity (outbreak of the epizooty), and sometimes to preventive 
vaccination made by injection of the lymph followed by the injection of the 
virulent matter. This method has been applied with the best results to 
prevent foot and mouth disease in several places. 





C. 


Die neuesten Anforderungen an 


eine wirksame Fleischbeschau. 


REGLEMENTATION DE L’INSPECTION 
EFFICACE DES VIANDES AU POINT DE VUE 
DES NOUVELLES DONNEES DE LA SCIENCE. 


THE NEWEST SUGGESTIONS FOR AN 
EFFECTUAL MEAT-ISPECTION. 


Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters : 


EDELMANN—Dresden. 
KJERRULF—Stockholm. 
POSTOLKA—Wien. 


Der vorliegende Gegenstand erfordert, wenn er erschdpfend behandelt 
werden soll, einen umfänglichen Bericht, in welchem insbesondere Wieder- 
holungen seitens der einzelnen Berichterstatter nicht zu vermeiden sind. 
Deshalb haben es die Referenten für zweckmäßig befunden, den Gegenstand 
in die folgenden drei Hauptabschnitte zu zerlegen, von denen jeder durch 


einen der ernannten drei Berichterstatter unabhängig bearbeitet worden ist. 


I. Vorbedingungen für eine wirksame Fleischbeschau (Edelmann). 

Il. Einführung einer wirksamen Fleischbeschau und Ausführung der- 
selben (Kjerrulf). 

III. Institutionen, welche zur Fleischbeschau in inniger Beziehung 
stehen (Postolka). 


Inspection des viandes, et des denrées animales. Les rapporteurs ont 
cru devoir diviser le travail qui leur incombait en trois parties, afin de 
pouvoir le traiter à fond et d'éviter les répétitions. 


I. Conditions préliminaires de l’inpection des viandes de boucherie 
(Edelmann). 

II. Organisation d’une inspection des viandes et son exécution (Kjerrul/) 

ITI. Institutions en rapport avec une inspection rationelle (Postolka). 


The newest suggestions for an effectual meat-inspection. 


I. Conditions of meat inspection (Edelmann). 
II. Extension and uniformity of meat-inspection (Kjerrulf). 
III, Measures directly related to meat-inspection (Postolka). 





445 


Bericht von Dr. Richard Edelmann 


Direktor der städtischen Fleischbeschau und Dozent an der Tierärztlichen 
Hochschule in Dresden. 


Ueber die Vorbedingungen einer wirksamen Fleischbeschau. 


setzt gewisse Bedingungen voraus, ohne deren Erfüllung 
ihre Wirksamkeit zweifelhaft erscheint. Diese Vor- 
bedingungen sind allgemeiner Natur, stehen aber mit 
dem Wesen der Fleischbeschau in so inniger Beziehung, 
daß sie als Grundlagen für die praktische Nutzbarmach- 
ung der Fleischbeschau-Wissenschaft betrachtet werden müssen. Wie 
nun aber jede Wissenschaft ein internationales Gemeingut bildet, 
so kann auch die Fleischbeschau seitens ihrer Vertreter als ein 
solches betrachtet und behandelt werden. Und demzufolge lassen 
sich nicht nur über die wissenschaftlichen Grundzüge der Fleisch- 
beschau gemeinsame Beratungen international pflegen, sondern es 
dürften sich auch die allgemeinen Vorbedingungen für die praktische 
Durchführung einer wirksamen Fleischbeschau und die sonst damit 
zusammenhängenden Einrichtungen nicht minder zu einer inter- 
nationalen Verständigung eignen. Je mehr die zivilisierten Nationen 
imstande sind, die bei ihnen bestehende oder von ihnen etwa 
einzuführende Fleichbeschau einheitlich unter einander zu regeln, 
umso günstiger wird dies zurückwirken, nicht nur auf Handel und 
Gewerbe. sondern auch auf die Fleischbeschau selbst. 

Bei der Besprechung der hier zu erörternden Fragen kann 
als leitender Gesichtspunkt wesentlich nur der Hauptzweck der 
Fleischbeschau: „die Abhaltung von Schädlichkeiten, welche aus 
dem Fleischgenuß der menschlichen Gesundheit drohen“ festgehalten 
werden. Die Nebenzwecke der Fleischbeschau, als da sind: „Schutz 
des Publikums beim Fleischeinkauf vor Übervorteilung und Täusch- 
ung“, sowie „Sorge der Fleischbeschau für die Menschen- und Tier- 
Hygiene im allgemeinen‘ werden nur eine nebensächliche Berück- 
sichtigung finden können. Deshalb soll auch die Freibankfrage in 
diesem Abschnitte des Themas nicht besprochen werden, sondern 
wird in den nächsten Abschnitten, welche die Durchführung der 
Fleischbeschau berücksichtigen, ausführliche Behandlung finden, 


ie Einrichtung und die Durchführung der Fleischbeschau 
Q 





446 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


Alle Maßnahmen einer Fleischbeschau müssen sich stützen 
auf Grund- und Erfahrungssätze, welche die wissenschaftliche 
Fleischbeschau als zu Recht bestehend aufgestellt und anerkannt 
hat. Deshalb mögen auch diese, als das eigentliche Fundament 
einer jeden Fleischbeschau, hier zunächst erwähnt werden. 


1. Wissenschaftliche Grundsätze für eine wirksame Fleischbeschau. 


Mit unseren Kenntnissen über die sanitäre Bedeutung der 
Krankheiten unserer Schlachttiere und der am Fleische vor- 
kommenden Veränderungen stehen wir gegenwärtig auf einem 
Standpunkte, den man für eine große Anzahl von Abnormitäten 
als abgeschlossen betrachten kann, während die Bedeutung ver- 
schiedener Tierkrankheiten für die Fleischbeschau noch weiterer 
Klarstellung bedarf, und eine dritte, verhältnismäßig kleine Gruppe 
von Tierkrankheiten der wissenschaftlichen Forschung noch dank- 
bare Aufgaben stellt. Welche Krankheiten und Veränderungen 
einer jeden dieser drei- Gruppen angehören, braucht hier um so 
weniger auseinandergesetzt zu werden, als gerade auf diesem 
Gebiete auch die Meinungen der Vertreter der wissenschaftlichen 
Fleischbeschau nicht sonderlich auseinandergehen dürften, und 
außerdem der für die Fleischbeschau wichtigsten und am meisten 
umstrittenen Tierkraukheit — der Tuberkulose — auf diesem 
Kongresse die denkbar weitgehendste Aufmerksamkeit gewidmet 
wird. Wo aber sonst noch Meinungsverschiedenheiten über die 
Dignität einzelner Tierkrankheiten hinsichtlich des Fleischgenusses 
bestehen, kann bei dem Gegenstande, welcher dem hier abgehandelten 
Thema zu Grunde liegt, keinesfalls diskutiert werden. Hier würde 
es zunächst nur erforderlich sein, den oben ausgesprochenen Satz, 
daß „eine jede organisierte Fleischbeschau sich in ihren Zielen und 
"Aufgaben stützen muss auf bestehende sichere Grund- und Erfahrungs- 
sätze der Fleischbeschau-Wissenschaft“, besonders zu begründen. 
Jedoch auch diese Begründung dürfte viele Worte nicht erfordern. 
Wie allgemein bekannt ist, waren es wissenschaftliche Beobachtungen 
und Forschungen, die zuerst die Erkenntnis aller der Gefahren er- 
brachten, welche der menschlichen Gesundheit aus dem Fleisch- 
genusse drohen, und erst, nachdem hierüber eine Summe wissen- 
schaftlich feststehender Thatsachen bestand, konnte die Nutz- 
anwendung derselden als ausübende Fleischbeschau ermöglicht 
werden. Und so wird es auch immer bleiben. Nur dort, wo die 
wissenschaftliche Fleischbeschau die erforderlichen Grundlagen 
schafft, kann die praktische Fleischbeschau wirksam einsetzen, und 
‘deshalb ist es selbstverständlich, daß letztere ihren wesentlichsten 
inneren Halt suchen muß und finden wird in den wissenschaftlich 
erforschten und verbürgten Thatsachen. Weiter hierauf einzu- 
gehen und derartige Grundsätze für die große Zahl der in Betracht 
kommenden Krankheiten und Veränderungen hier einzeln aufzu- 
führen, kann nicht die Aufgabe des Berichterstatters über dieses 





Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 447 


Thema sein. Hier sei nur der Hinweis gestattet, daß es sich sehr 
empfiehlt, die anerkannten Grund- und Erfahrungssätze der wissen- 
schaftlichen Fleischbeschau von besonderen Berichterstattern — 
oder besser noch durch eine hierfür einzusetzende Kommission von 
Sachverständigen — in den einzelnen Staaten aufstellen und be- 
arbeiten zu lassen. Ist hierüber in den einzelnen Staaten zwischen 
berufenen Vertretern der wissenschaftlichen Fleischbeschau eine 
Einigkeit erzielt worden, so wird es auch nicht schwer halten, die 
wissenschaftlichen Grundsätze der Fleischbeschau innerhalb eines 
Kollegiums von Sachverständigen aller in Betracht kommenden 
Nationen zu besprechen, um damit zu internationalen Grundsätzen 
zu gelangen. Welchen großen Wert letztere nicht nur sachlich, 
sondern auch allgemein besitzen -müssen, -bedarf keiner weiteren 
Auseinandersetzung. Und deshalb erachtet es der Berichterstatter 
als seine besondere Aufgabe, das Interesse der Mitglieder dieses 
Kongresses für den beregten Gegenstand zu erwecken und warm 
zu empfehlen, der gegebenen Anregung Folge leisten zu wollen, 
damit in absehharer Zeit internationale, wissenschaftliche Grund- 
sätze für die Fleischbeschau zur Aufstellung gelangen. 


2. Gesetzliche Grundlagen für eine wirksame Fleischbeschau. 


Sobald irgendwo die Fleischbeschau als öffentliche Einrichtung 
ins Leben treten soll, ist es notwendig, hierfür gesetzliche Vor- 
schriften zu erlassen. Denn da es bei der Ausübung der Fleisch- 
beschau ohne Zwangsmaßregeln nicht geht und hierbei unter 
Umständen in die persönlichen Rechte des Besitzers der zu be- 
schauenden Gegenstände eingegriffen wird, so müssen die Aus- 
führungsvorschriften der Fleischbeschau in jedem rechtlich geordneten 
Gemeinwesen auch auf gesetzlichem Boden stehen. Je breiter diese 
gesetzliche Grundlage und je größer die Staaten und Landesteile 
sind, für welche man die gleichen gesetzlichen Vorschriften erläßt, 
um so weniger werden dieselben von den Beteiligten als Zwang 
oder Härten empfunden, um so leichter ist ihre Ein- und Durch- 
führung und um so mehr steigert sich auch ihre Wirkung. Daher 
muß überall das Bestreben bestehen, die Fleischbeschau in ihren 
gesetzlichen Grundlagen für thunlichst große Verbände einheitlich 
zu gestalten derart, daß von den zivilisierten Nationen die Groß- 
staaten in allen ihren Landesteilen die Fleischbeschau den gleichen 
gesetzlichen Grundvorschriften unterstellen. Auch bei kleineren 
Staaten, welche ähnliche wirtschaftliche und politische Ziele ver- 
folgen, dürfte es nicht allzuschwer sein, einen Zusammenschluß 
nach der beregten Richtung hin herbeizuführen. Daß bei einer 
derartigen einheitlichen Regelung der gesetzlichen Grundlagen der 
Fleischbeschau eines Staates den besonderen Verhältnissen und 
Bedürfnissen der einzelnen Landesteile Rechnung getragen werden 
muß, ist selbstverständlich. Und hieraus entspringt die Notwendigkeit, 
bei der gesetzlichen Regelung der Fleischbeschau in einem Groß- 


448 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


staate oder einem Staatenverbande die gesetzliche Einheitlichkeit 
zunächst nur auf Haupt- und Grundsätze der Fleischbeschau zu 
erstrecken, in der Anwendung und Ausführung derselben aber den 
maßgebenden Faktoren der einzelnen Landesteile einen gewissen 
Spielraum zu lassen. 

Unbedingt notwendig ist aber eine Einheitlichkeit in der 
Fleischbeschau-Gesetzgebung eines Staatenbundes in denjenigen Vor- 
schriften, welche die Bedingungen regeln, unter denen Fleisch vom 
Auslande her eingeführt werden darf, und wie die Beschau solchen 
Fleisches zu handhaben ist. Dieser Punkt, in dem meist wichtige 
politische, wirtschaftliche und sanitäre Interessen der Staaten 
zusammenfließen, ist für die gesetzliche Regelung der Fleischbeschau 
eines Landes von der allergrößten Bedeutung. Gerade bei der 
gesetzlichen Festlegung der Einfuhr- und Fleischbeschau-Vorschriften 
für das vom Auslande zugeführte Fleisch wird der sachliche Stütz- 
punkt ausschließlich in den anerkannten Grund- und Erfahrungs- 
sätzen der wissenschaftlichen Fleischbeschau zu suchen sein, oder 
diese sollten wenigstens ausschließlich als maßgebend gelten. Hierin 
liegt aber ein weiterer Grund für die im vorigen Abschnitte angeregte 
und als wünschenswert hingestellte internationale Verständigung der 
berufenen Vertreter der Fleischbeschau über feststehende wissen- 
schaftliche Prinzipe auf diesem Gebiete. 

Ob es aber angängig ist, auch für die gesetzlichen Grund- 
lagen der Fleischbeschau internationale Vereinbarungen zu empfehlen, 
ist eine nicht leicht zu beantwortende Frage. Hier üben oft recht 
verschiedene Umstände auf rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen 
Gebieten einen entscheidenden Einfluß aus, der viel schwerer zu 
überwinden oder auszugleichen ist, als Meinungsverschiedenheiten 
in rein wissenschaftlichen Fragen. Daß es aber nur erwünscht 
sein kann, auch für die gesetzlichen Grundsätze der Fleischbeschau 
zu internationalen Vereinbarungen zu kommen, bedarf keiner 
weiteren Begründung. 


3. Die Bedeutung der Schlachthöfe für eine wirksame Fleischbeschau. 


So lange schon eine geregelte Fleischbeschau besteht, so alt 
ist auch die Erfahrung, daß eine solche dort am leichtesten und 
vollkommensten ausgeübt werden kann, wo öffentliche Schlacht- 
häuser vorhanden sind.. Auf früheren Kongressen hat man diese 
Thatsache bereits gebührend anerkannt und ihre Bedeutung in den 
Resolutionen zum Ausdruck gebracht. So stellte schon 1889 der 
V. Internationale tierärztliche Kongreß zu Paris den Satz auf: 
„Schlächtereien in Privathäusern (abattoirs prives) sind zu unter- 
sagen und durch öffentliche Schlachthäuser, welche erforderlichen 
Falls auch für mehrere benachbarte Gemeinden angelegt werden 
können, zu ersetzen.* Der Internationale Kongreß für Hygiene in 
Budapest beschioB 1894: „Zur Durchführung der obligatorischen 
Fleischbeschau in größeren Gemeinden ist die Errichtung öffentlicher, 








Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresdsn. 449 


ausschließlich zu benützender Schlachthäuser unumgänglich not- 
wendig. Für kleinere Gemeinwesen ist die Erbauung gemeinschaft- 
licher Schlachtanstalten anzustreben.* 

Mit Rücksicht auf diese Resolutionen und bei dem Ansehen 
der Körperschaften, welche dieselben beschlossen haben, dürfte es 
hier überflüssig sein, die Gründe einzeln aufzuführen, aus denen 
die Bedeutung der öffentlichen Schlachthäuser für eine wirksame 
Fleischbeschau hervorgeht. Diese Gründe sind nicht allein offen- 
kundig und durchsichtig, sondern können auch bei den Teilnehmern 
eines Kongresses, der sich wesentlich mit allgemein hygienischen 
Fragen beschäftigt, als bekannt vorausgesetzt werden. Deshalb 
dürfte es genügen, hier die Richtigkeit der angezogenen früheren 
Resolutionen anzuerkennen, die große Bedeutung der öffentlichen 
Schlachthäuser für eine wirksame Fleischbeschau nachdrücklich zu 
betonen und dies nicht nur erneut öffentlich auszusprechen, sondern 
auch den Staatsregierungen und Gemeindebehörden die Wichtigkeit 
der besprochenen Frage immer wieder vor Augen zu führen. 
Vielleicht kommt man dann schließlich auch in allen dichter 
bevölkerten Kulturstaaten dazu, die Errichtung Öffentlicher Schlacht- 
häuser für Gemeinden und Gemeindeverbände von einer gewissen 
Einwohnerzahl an, gesetzlich vorzuschreiben, was bekanntlich in 
Frankreich bereits zu Anfang dieses Jahrhunderts geschehen ist. 
Ein solcher Fortschritt käme nicht allein der Fleischbeschau zugute, 
sondern es würden auch die hygienischen Verhältnisse der betref- 
fenden Ortschaften im allgemeinen eine wesentliche Besserung 
erfahren. 

Selbstverständlich darf aber dabei nicht unerwähnt bleiben, 
daß die Fleischbeschau keineswegs in einem unbedingten Abhängig- 
keitsverhältnis zu den Öffentlichen Schlachthäusern steht, sondern 
daß unter geeigneten Maßnahmen eine wirksame Fleischbeschau 
auch außerhalb der öffentlichen Schlachthöfe möglich ist. Aber 
eine solche ambulatorische Fleischbeschau ist nicht allein umständ- 
licher und schwieriger durchführbar, sondern wird auch, trotz 
größter Tüchtigkeit der Sachverständigen und scharfer polizeilicher 
Kontrolle, nicht diejenige Sicherheit bieten können, wie die in 
öffentlichen Schlachthöfen. Die Gründe hierfür auseinanderzusetzen 
gehört nicht zu diesem Abschnitte des behandelten Themas. 


4. Geeignete Sachverständige als Vorbedingung einer wirksamen 
Fleischbeschau. 


Als Sachverständige für die Fleischbeschau sind in erster Linie 
die „Tierärzte* anzusehen, deren Fachstudium einzig und allein für 
die Ausübung der Schlachtvieh- und Fleischbeschau in genügendem 
Umfange vorbereitet. Deshalb wird überall, wo Tierärzte ansässig 
sind oder doch solche herangezogen werden können, diesen die 
Fleischbeschau in ihrem gesamten Umfange zu übertragen sein. 
Nicht immer aber wird demgemäß gehandelt und die Gemeinde- 


29 


450 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


verwaltungen versuchen mitunter, in falscher Beurteilung der Sach- 
lage, von anderweiten Sachverständigen die Fleischbeschau ausüben 
zu lassen. Da hierdurch aber die Zwecke der letzteren nur unvoll- 
kommen erreicht werden, so wäre es erwünscht, daß die Aufsichts- 
behörden über die Gemeindeverwaltungen streng darauf halten, 
daß, wo immer die Verhältnisse die Heranziehung von Tierärzten 
zur Fleischbeschau gestatten, dies auch geschehe. Nur die beamteten 
Tierärzte möchten von der eigentlichen Ausübung der allgemeinen 
Fleischbeschau ausgeschlossen bleiben, weil sie in der Regel die 
Berufungsinstanzen abgeben und die Überwachung der Beschau 
ausüben müssen. 

Sind in einem Gemeinwesen oder einer Gegend Tierärzte 
weder vorhanden, noch heranzuziehen, so können für die Ausübung 
der Fleischbeschau sonstige geeignete, gewissenhafte und intelligente 
Personen als „Laienfleischbeschauer‘‘ (empirische Fleischbeschauer) 
ausgebildet, geprüft und angestellt werden. Obwohl naturgemäß 
das Institut der Laienfleischbeschauer nur einen Notbehelf vorstellt, 
der manches zu wünschen übrig lässt, so ist dasselbe dennoch 
gewiß für alle Staaten, welche eine Fleischbeschau schon besitzen 
oder noch einführen, deshalb unentbehrlich, weil die Zahl der 
vorhandenen Tierärzte bei weitem nicht ausreicht, um. allein die 
erforderlichen Sachverständigen für die Fleischbeschau zu stellen. 
Jedenfalls wird es überhaupt niemals und in keinem Lande dazu 
kommen, so viele Tierärzte zu besitzen, als für die Fleischbeschau 
erforderlich sind. Denn gesicherte Bedingungen für die Existenz 
von Tierärzten kann auch die Fleischbeschau nicht überall gewähr- 
leisten, und daher werden alle Gegenden, welche nur dünn bevölkert 
sind oder keinen zahlreichen Viehstand besitzen, wohl für immer 
der Tierärzte entbehren müssen. Solche Landstriche würden aber 
von den Wohlthaten der Schlachtvieh- und Fleischbeschau gänzlich 
ausgeschlossen sein, wollte man letztere nur durch Tierärzte aus- 
üben lassen. Und deshalb muß für derartige Gegenden, sowie 
überall dort, wo zur Zeit Tierärzte noch nicht zur Verfügung stehen, 
das Institut der Laienfleischbeschauer aushelfen. 

Wenn von den Gegnern der Fleischbeschau behauptet wird, 
daß, weil die Thätigkeit der Laienfleischbeschauer nur mangelhaft 
ist und nicht verglichen werden kann mit den Leistungen wissen- 
schaftlich gebildeter Sachverständigen, es wegen der entstehenden 
Ungleichmäßigkeiten besser sei, überhaupt von einer Fleischbeschau 
abzusehen, so ist dem entgegenzuhalten, daß eine noch so mangel- 
hafte Kontrolle der Schlachtungen immer noch besser ist als gar 
keine. Schon deshalb kann daher die Einführung einer Fleisch- 
beschau nicht mit der Begründung abgelehnt werden, daß es an 
geeignetem Schaupersonale fehle. Letzteres ist nötigenfalls in den 
Laientleischbeschauern zu beschaffen und diese werden auch der 
Sache nützen, wenn sie tüchtig vorbereitet, streng geprüft, mit 
beschränkten Befugnissen versehen werden und ihre Thätigkeit 
scharf überwacht wird. 








Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 451 


Die Befähigung der Sachverständigen für die Ausübung der 
Fleischbeschau hängt wesentlich ab von der Ausbildung, welche sie 
auf diesem Spezialgebiete der öffentlichen Gesundheitspflege erfahren 
haben. Auch hiefür sind in jedem Staate besondere Normen auf- 
zustellen, welche ebenfalls zur. internationalen Besprechung ge- 
eignet sind. 

Was zunächst die Ausbildung der Tierärzte anlangt, so darf 
nicht verschwiegen werden, daß hier noch manches vervollkommnet 
werden kann, obwohl in den letzten 10 bis 15 Jahren an den 
meisten tierärztlichen Lehranstalten wesentliche Fortschritte bezüglich 
des Fleischbeschau-Unterrichts gemacht worden sind. Es würde zu 
weit führen, den dermaligen Umfang der spezialistischen Ausbildung 
der Veterinärstudenten für die Fleischbeschau an den verschiedenen 
Hochschulen für Tierheilkunde einzeln zu besprechen. Denn es 
bestehen zum Teil noch recht erhebliche Verschiedenheiten nicht 
nur beim Vergleich der tierärztlichen Hochschulen in den ver- 
schiedenen Staaten miteinander, sondern teilweise auch an den 
einzelnen Lehranstalten ein und desselben Landes, wie z. B. des 
Deutschen Reiches. Hier dürfte es wesentlich nur darauf ankommen, 
die Anforderungen geltend zu machen, welche heutzutage an die 
Ausbildung der Veterinärstudenten in der Fleischbeschau gestellt 
werden müssen. Dieselben bestehen etwa in folgendem: 

a) Wo es noch nicht der Fall ist, muß die Fleischbeschau 
als obligatoriseher Unterrichtsgegenstand in den Studienplan 
der tierärztlichen Lehranstalten aufgenommen werden. 

b) Ein theoretischer Unterricht in der Fleischbeschau ist 
während eines Semesters in einem mindestens zweistündigen 
Kolleg am besten durch einen Lehrer zu erteilen, welcher 
selbst längere Zeit in der Fleischbeschau praktisch thätig 
war oder es noch ist und dieses Gebiet wissenschaftlich- 
spezialistisch bearbeitet. Voraussetzung für diesen Unter- 
richt ist, daß die Hörer bereits vorgeschrittene Kenntnisse 
in der pathologischen Anatomie besitzen, und daher em- 
pfiehlt es sich, die Kollegien über Fleischbeschau etwa in 
das vorletzte Studiensemester zu legen. Bei den Vorlesungen 
über Schlachtvieh- und Fleischbeschau ist nicht nur diese 
selbst im engeren Sinne abzuhandeln, sondern vielmehr 
alles zu berücksichtigen, was auf dem Gebiete der Hygiene 
der animalischen Nahrungsmittel, hinsichtlich des Baues, 
der Einrichtung und des Betriebs von Schlacht- und Vieh- 
höfen, sowie sonstiger einschlagender Verhältnisse wissen- 
schaftliches Interesse und praktische Bedeutung besitzt. 

c) Es empfiehlt sich, den theoretischen Unterricht zu ergänzen 
durch Demonstrationen von bei der Fleischbeschau beschlag- 
nahmten krankhaften Organen etc., welche den Studierenden 
nicht nur vom Standpunkte der pathologischen Anatomie, 
sondern auch in ihrer Bedeutung für die Fleischbeschau 
vorzuführen sind. 


452 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


‘ d) Zur Unterweisung der Veterinärstudenten in der praktischen 
Fleischbeschau ist es unbedingt erforderlich, daß dieselben 
während wenigstens einer Woche auf einem größeren 
Schlachthofe an dem Dienst der daselbst thätigen Fleisch- 
beschau-Tierärzte teilnehmen und hierbei die Untersuchung 
der lebenden und geschlachteten Tiere, sowie des einge- 
führten Fleisches in ihren Einzelheiten kennen lernen. 
Außerdem hat der Lehrer für Fleischbeschau die in Betracht 
kommenden Untersuchungsmethoden für lebende und ge- 
schlachtete Tiere, sowie für das eingeführte Fleisch praktisch 
vorzuführen, endlich an den vorkommenden kranken Schlacht- 
tieren die wesentlichsten Beurteilungsgrundsätze durchzu- 

sprechen. Wenn irgend angängig, sind die Praktikanten 

auch selbständig zur Ausübung der Beschau bei allen 
Schlachttiergattungen unter Aufsicht der verantwortlichen 

j Tierärzte zuzulassen. 

e) Bei der tierärztlichen Fachprüfung sollte die Fleischbeschau 

. einen besonderen Prüfungsgegenstand bilden, in welchem 
von dem Lehrer derselben regelmäßig nicht nur theoretisch 
geprüft, sondern auch verlangt wird, daß die Kandidaten 
‘der Veterinärmedizin ihre Befähigung und Fertigkeiten in 
der Ausübung der Beschau darthun. 

Wenn der junge Tierarzt auf ähnliche Weise, wie vorstehend 
dargelegt wurde, in der Fleischbeschau ausgebildet und geprüft ins 
Leben tritt, so wird es ihm nicht allzu schwer fallen, die Anfor- 
derungen zu erfüllen, welche der öffentliche Fleischbeschaudienst 
von ihm verlangt, und er wird nicht, wie dies jetzt noch recht 
vielfach der Fall ist, nötig haben, sich Wissen und Können auf den 
Gebieten der Fleischbeschau erst in der Praxis anzueignen. Hierbei 
möchte es aber nicht sein Bewenden haben, sondern die jungen 
Tierärzte sollten vielmehr allenthalben bemüht sein, auf den Grund- 
lagen für die Fleischbeschau, welche ihnen während des Fach- 
studiums nur geboten werden konnten, sich weiter spezialistisch 
fortzubilden, indem sie längere Zeit, mindestens aber ein Jahr lang, 
in einem größeren Schlacht- und Viehhofe mit einer geordneten, 
guten Fleischbeschau thätig sind. Diese Bedingung ist keineswegs 
eine zu weit gehende, sondern gewiß zu rechtfertigen mit dem 
Umfange und der Bedeutung, welche die Fleischbeschau allmählich 
in den meisten Ländern gewinnt. Bei einer derartigen Fortbildung 
der Tierärzte in der Fleischbeschau werden dann auch allmählich 
die praktischen Tierärzte des flachen Landes allen Ansprüchen 
gerecht werden können, welche die fortschreitende Fleischbeschau- 
Wissenschaft, sowie Gemeinde- und Staatsbehörden in wachsendem 
Maße an die Tierärzte zu stellen berechtigt sind. Hieraus aber 
entwickelt sich dann ganz von selbst die schon jetzt anerkannte 
Notwendigkeit, daß auch an die beamteten Tierärzte höhere Anfor- 
derungen in Bezug auf ihre Qualifikation für die Fleischbeschau 
gestellt werden müssen, als dies im allgemeinen zur Zeit noch der Fall ist. 





Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 453 


Wenn die beamteten Tierärzte eines Landes die Überwach- 
ung der Fleischbeschau und ihrer Organe übernehmen sollen — 
was im Interesse der Sache allenthalben geschehen möchte — 
und dieselben auch die obergutachtlichen Entscheidungen in Streit- 
fällen abzugeben haben, so ist es eigentlich eslbstverständlich, daß 
sie die ihnen damit zugestandene höhere Qualifikation bezüglich 
der Fleischbeschau auch thatsächlich besitzen. Ist nun dies auch 
gegenwärtig vielfach schon in genügendem Umfange bei den 
beamteten Tierärzten der Fall, so erscheint es dennoch nach außen 
hin erforderlich, daß die größere Befähigung in Fleischbeschau- 
angelegenheiten auch bei der Staatsprüfung, welche der Anstellung 
der beamteten Tierärzte vorausgeht, dargethan wird. Deshalb 
sollte die Fleischbeschau bei dieser Prüfung nicht nur in geeigneter 
Weise theoretisch besondere Berücksichtigung finden, sondern es 
möchte auch verlangt werden, daß der Kandidat seine praktische 
Befähigung für die Fleischbeschau bethätigt und Kenntnisse besitzt 
über den Bau, die Einrichtung und den Betrieb von Schlacht- und 
Viehhôfen. In letzterem aber wird nur derjenige das -erforder- 
liche Ma& von Wissen besitzen, welcher einige Zeit an einem 
größeren Schlachthofe thätig war. Und daher sollte als Vorbe- 
dingung der Zulassung zur tierärztlichen Staatsprüfung gefordert 
werden, daß der Kandidat eine mindestens zweimonatliche Thätigkeit 
in einem größeren, unter geregelter tierärztlicher Aufsicht stehenden 
Schlacht- und Viehhofe und in dem Untersuchungsamte einer 
größeren Stadt für von auswärts eingeführtes Fleisch absolviert hat. 
Derartige Vorschriften sind in Deutschland für das Königreich 
Württemberg und das Großherzogtum Hessen bereits seit mehreren 
Jahren erlassen, und es wäre im Interesse der Fleischbeschau nur 
freudig zu begrüßen, wenn andere Staaten thunlichst bald ebenso 
vorgehen wollten. Daß ähnliche Anforderungen auch an diejenigen 
Tierärzte gestellt werden möchten, welche als Leiter von öffentlichen 
Schlachthöfen berufen werden, erscheint ebenso selbstverständlich 
als gerechtfertigt. 

Nicht minder wichtig als die Ausbildung der Tierärzte, der 
wissenschaftlichen Sachverständigen in der Fleischbeschau, ist die- 
jenige der „Laienfleischbeschauer“. Dieser Beruf wird sich größten- 
teils aus Leuten zusammensetzen, welche nur eine gewöhnliche 
Volksschulbildung genossen haben, und an deren geistige Fähigkeiten 
durchschnittlich besondere Anforderungen nicht gestellt werden 
körmen. Daher muß apch der Umfang der den Laienfleisch- 
beschauern zu gewährenden Ausbildung auf ein thunlichst geringes 
Ma& beschränkt werden, ohne daß deshalb die Ausbildung in eine 
rein schablonenhafte Dressur auszuarten braucht. Für das bei der 
Ausbildung der Laienfleischbeschauer zu erreichende Ziel ist aus- 
schließlich maßgebend der Grad der ihnen einzuräumenden 
Zuständigkeit bei der Beurteilung kranker Schlachttiere. Wenn 
auch in dieser Beziehung die Ansichten auseinander gehen, so 
dürfte es doch unbedenklich sein, den Laienfleischbeschauern zu 


454 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


gestatten, nicht nur die wirklich gesunden Schlachttiere zu 
beurteilen, sondern auch alle diejenigen, welche nur örtliche, 
geringgradige krankhafte Veränderungen aufweisen, und solche, 
deren Fleisch, ohne unmittelbar gesundheitsschädliche Eigenschaften 
für den Menschen zu besitzen, objektive Veränderungen seiner 
Substanz aufweist. Letztere sind selbstverständlich in den Dienstvor- 
schriften für die Laienfleischbeschauer genau aufzuführen und 
ebenso ist daselbst festzulegen, ob sie etwa noch berechtigt sein 
sollen, unter Einverständnis des Besitzers des Schlachttieres über 


die vollständige Verwerfung desselben zu verfügen. Auf Einzel- 


heiten kann hier nicht eingegangen werden, und ebenso möge die 
Frage unerörtert bleiben, ob den Laienfleischbeschauern auch die 
Untersuchung von notgeschlachteten Tieren, von Pferden und 
Hunden, von eingeführtem frischen oder verarbeiteten Fleische, 
sowie von sonstigem, nicht von den landesüblichen Schlachttieren 
abstammenden Fleische überlassen werden kann. Mit Rücksicht 
auf diesen kurz angedeuteten Wirkungskreis der Laienfleisch- 
beschauer wird sich deren Ausbildung mindestens auf folgendes 
erstrecken müssen: 

a) Anatomie und Physiologie der Schlachttiere, soweit diese 
zum Verständnis des gesunden und kranken Schlachttieres 
erforderlich sind ; 

b) Kennzeichen von Gesundheit und Krankheit der Schlacht- 
tiere ; 

c) Schlachtmethoden, Zerlegung und Verarbeitung der Schlacht- 
tiere, Herstellung der hauptsächlichsten Fleischnahrungs- 
mittel; 

d) Untersuchungsmethoden für Schlachttiere, sowie nach Be- 
finden für Fleisch und Fleischwaren; 

e) Erkennungszeichen der Krankheiten bei den Schlachttieren 
und der Veränderungen des Fleisches unter besonderer 
Berücksichtigung ihres Einflusses auf die Verwendbarkeit 
des Fleisches als menschliches Nahrungsmittel ; 

f) Grundsätze für die Beurteilung von gesundem und krankem 
Fleisch und genaue Kenntnis der Zuständigkeitsgrenzen; 

g) Gesetzeskunde, Buchführung, schriftliche Arbeiten. 

Die Erlangung eines so umfassenden theoretischen Wissens, 
wie es vorstehend skizziert wurde, und eines dementsprechenden 
praktischen Könnens der Laienfleischbeschauer wird sich nur er- 
möglichen lassen, wenn diese mindestens vier bis sechs Wochen 
lang in einem größeren Schlachthofe durch geeignete Fleischbeschau- 
Tierärzte mit Eifer und Hingebung ausgebildet werden. Dies ist 
keineswegs eine leichte Aufgabe, soweit es sich um das Durch- 
schnittsmaterial von Leuten, welche für den Beruf der Laien- 
fleischbeschauer in Frage kommen, handelt, wie dies Berichterstatter 
aus eigener Erfahrung kennt. 

Die Prüfung der Laienfleischbeschauer kann nur an einem 
großen Schlachthofe vorgenommen werden. Sie sollte durch eine 


Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 455 


staatliche Kommission, unter Vorsitz eines höheren Veterinärbeamten, 
erfolgen, und muß derselben ein erfahrener Fleischbeschau-Tierarzt 
angehören. Der Umfang der bei dieser Prüfung von dem an- 
gehenden Laienfleischbeschauer zu bethätigenden Kenntnisse und 
Fertigkeiten ist entsprechend dem oben aufgestellten Unterrichts- 
programm und mit Rücksicht auf die dem Schauer in seinem 
Berufe zu gewährenden Befugnisse zu bemessen. 

Was endlich die amtliche Stellung der Fleischbeschauer an- 
langt, so ist darnach zu streben, dieselben möglichst unabhängig 
von den Gewerbetreibenden einzurichten. Zwar wird es nicht 
überall angängig und auch keineswegs erforderlich sein, den 
Fleischbeschauern die Eigenschaft von Gemeindebeamten zu ver- 
leihen, aber dennoch muß letzteres allenthalben dort wünschenswert 
erscheinen, wo die Fleischbeschau die wesentlichste Beschäftigung, 
den Haupt-Berufs- und Ernährungszweig des Fleischbeschauers 
bildet. Deshalb wird es auch angängig und sachlich vorteilhaft 
sein, in fast allen Städten die Fleischbeschauer als Gemeinde- 
beamten anzustellen und diese Anstellung nach einer gewissen 
Dienstzeit zu einem festen, mit Anwartschaft auf Pension aus- 
gestatteten Amte zu erheben. Wo hierzu aus örtlichen oder 
sachlichen Gründen keine Möglichkeit gegeben ist, möchten die 
Fleischbeschauer, in Ausübung ihres Berufes, mindestens als Organe 
der Polizei gelten, damit es ihnen, wenn nötig, nicht an dem amt- 
lichen Rückhalte fehlt. 

Die Art der Bezahlung der Fleischbeschauer wird je nach den 
örtlichen Verhältnissen und entsprechend den oben entwickelten 
Anstellungsbedingungen derselben sehr verschieden sein. Ein festes 
Gehalt der Fleischbeschauer aus Gemeindemitteln ist jedoch unter 
allen Umständen das beste. Es hält die Unabhängigkeit der 
Fleischbeschauer aufrecht und giebt ihnen diejenige größere Sicherheit, 
welche im Interesse der ordnungsmäßigen Ausübung der Beschau 
dringend gewünscht werden muß, 


5. Geeignete Überwachung der Fleischbeschau als Vorbedingung 
für ihre dauernde Wirksamkeit. 


Eine jede Fleischbeschau, und sei sie auch noch so gut ein- 
geführt und organisiert, wird auf die Dauer an Wirksamkeit ver- 
lieren, wenn es an einer Überwachung des Schaupersonals und 
aller mit der Beschau in Verbindung stehenden Einrichtungen fehlt. 
Deshalb sollte bei allen Fleischbeschau-Organisationen ein Kontroll- 
system vorgesehen werden, von dessen Thätigkeit der dauernde 
Erfolg der Fleischbeschau mit abhängt. Diese Kontrolleinrichtungen 
müssen um so umfassender und sorgfältiger sein, je mehr Laien- 
Teischbeschauer in der betreffenden Fleischbeschau beschäftigt 
werden 

Mit der Überwachung der Fleischbeschau empfiehlt es sich, 
die beamteten Tierärzte zu- beauftragen. Diese Überwachung hat 


456 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


sich als eine allgemeine Kontrolle auf alle Fleischbeschauer, wissen- 
schaftliche wie Laienfleischbeschauer, zu erstrecken, und haben sich 
hierbei die beamteten Tierärzte in ihren Bezirken über die Leist- 
ungen und die Führung der Fleischbeschauer auf dem laufenden 
zu erhalten, dieselben von Zeit zu Zeit bei der Ausübung ihres 
Berufes unvermutet zu kontrollieren und sich dabei von der 
Durchführung der Beschau, der Zuverläßigkeit der Schauer und 
deren Amtshandlungen zu überzeugen. Besonders ist auch darauf 
zu halten, daß die erlassenen Fleischbeschauvorschriften allenthalben 
befolgt und namentlich den sanitären Bestimmungen in Bezug auf 
die Verwertung von krankem und abnormem Fleisch strenge 
Geltung verschafft wird. Alle hierbei beobachteten Unregelmäßig- 
keiten, von welcher Stelle sie auch begangen sein mögen, sind 
sofort und in entsprechender Weise zu berichtigen, damit sich 
nicht mißverständliche Auffassungen, falsche Gewohnheiten oder 
irrige praktische Auslegungen einschleichen, die, wenn sie einige 
Zeit bestanden haben, meist nur schwer zu beseitigen sind. 

Einebesondere Überwachung erforderndie Laienfleischbeschauer 
sowohl in moralischer als auch in technischer Beziehung. Auf die 
erstere, deren Bedeutung oft unterschätzt wird, soll hier nicht 
eingegangen werden. Die letztere, die Kontrolle in technischer 
Beziehung, hat naturgemäß in erster Linie alles das zu umfassen, 
was bezüglich der allgemeinen Überwachung soeben hervorgehoben 
wurde. Aber dies genügt nicht, sondern in anbetracht dessen, 
daß die Ausbildung der Laienfleischbeschauer immer nur eine 
relativ mangelhafte bleiben wird, muß darauf gehalten werden, daß 
in denselben das flüchtig Erlernte befestigt und thunlichst erweitert, 
mindestens aber das bei der Prüfung verlangte Maß dauernd er- 
halten wird. Dies ist nur möglich, wenn die Laienfleischbeschauer 
in gemessenen, nicht zu langen Zeitabschnitten von zwei bis drei 
Jahren einer strengen Nachprüfung unterworfen werden, welche 
ebenfalls von den die Fleischbeschau überwachenden beamteten 
Tierärzten abzuhalten ist. Zeigen hierbei die Laienfleischbeschauer 
ungenügende Kenntnisse, gleichgültig ob auf theoretischem oder 
praktischem Gebiete, so sollten sie angehalten werden, einen Wieder- 
holungskursus in der Fleischbeschau an einem größeren Schlachthofe 
durchzumachen und sich erneut einer Prüfung durch diejenige 
staatliche Kommission zu unterziehen, welche die zur Anstellung 
des Laienfleischbeschauers erforderliche Staatsprüfung vorgenommen 
hat. Die auch hierbei ungenügenden Schauer sollten grundsätzlich 
und für immer vom Amte ausgeschlossen werden. 

Nur bei einem den vorstehend entwickelten Anforderungen 
entsprechenden Überwachungs-System läßt sich erwarten, daß die 
Fleischbeschauer, insbesondere diejenigen aus den Laienkreisen, 
dauernd ihre Pflicht thun, und die Beschau so durchgeführt wird, 
wie es bei deren Einführung beabsichtigt wurde. 

Im übrigen aber können die mit der Kontrolle beauftragten 
beamteten Tierärzte im gelegentlichen Verkehr mit dem Schau- 











Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 457 


personal das letztere leicht durch geistige Anregung, durch milden 
Zuspruch und in sonst geeigneter Weise in ihrem Pflichtbewußt- 
sein festigen. Insbesondere vermögen auch die beamteten Tierärzte 
das Ansehen dieser Sachverständigen nach außen zu heben, wenn 
sie vorkommenden Falls den Fleischbeschauern, gegenüber dem 
Publikum wie den Behörden, den erforderlichen Rückhalt gewähren. 
Daß endlich auch durch Abhaltung von Versammlungen, in denen 
geeignete Themata aus der Fleischbeschau, Neuigkeiten sachlicher 
Art und zweifelhafte Fälle besprochen werden, manches zur Fort- 
bildung der Laienfleischbeschauer und zur Sicherung der erworbenen 
Kenntnisse geschehen kann, bedarf keiner besonderen Begründung. 


6. Die Fleischbeschau-Statistik. 


Gehört auch die Statistik nicht eigentlich zu den Vorbeding- 
ungen einer Fleischbeschau, so empfiehlt es sich doch, sie in 
diesem Kapitel, welches wesentlich den allgemeinen Gesichtspunkten 
der Fleischbeschau gewidmet ist, mitzuerwähnen. Dies recht- 
fertigt sich um so mehr, als bei Einführung einer Fleischbeschau 
gleich Vorkehrungen getroffen werden müssen darüber, wie die 
Ergebnisse derselben statistisch verwertet werden sollen. 

Die Bedeutung der Fleischbeschau-Statistik wird um so mehr 
erkannt und gewürdigt, je weiter sich die Fleischbeschau ausbreitet 
und je umfänglicher infolgedessen die Zahlen sind, mit denen 
gerechnet werden kann. Der Wert dieser Statistik liegt sowohl 
auf volkswirtschaftlichen, als auch auf wissenschaftlichen Gebieten. 
Hier kommen wesentlich die letzteren in Betracht, und, bezüglich 
des Wertes der Fleischbeschau-Statistik für die Volkswirtschaft, 
kann vorausgesetzt werden, daß dieser sich von selbst ergiebt, so- 
bald die Statistik den wissenschaftlichen Anforderungen genügt. 
Wenn letztere weitgehend gestellt werden, dürften ungefähr folgende 
Punkte zu berücksichtigen sein: 


a) Zuverläßigkeit, Klarheit über die in Anwendung kommenden 
Begriffe (z. B. Beanstandung, Beschlagnahmung, Bank - 
würdigkeit, Nichtbankwürdigkeit, Verwerfung etc.) und 
richtige Benutzung derselben. Ubersichtlichkeit bei mög- 
lichster Berücksichtigung aller Ergebnisse der Fleischbeschau. 

b) Scharfe Auseinanderhaltung der Gattungen und Geschlechter 
der einzelnen Schlachttiere (unter Umständen auch Berück- 
sichtigung des Alters derselben) und ebenso der Fleisch- 
gattungen bei eingeführtem Fleische in allen Zusammen- 
stellungen. 

c) Übersicht über die Beschau der lebenden Schlachttiere und 
den Verkehr mit Schlachtvieh auf den Schlachtviehmärkten. 
Krankheiten, Beanstandungen, Beschlagnahmungen. 

d) Statistik der Schlachtungen unter besonderer Hervorhebung 
der sogenannten Notschlachtungen mit ihren Ursachen und 
Folgen vom Fleischbeschau-Standpunkte. 


458 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


e) Ergebnisse der Beschau der geschlachteteten Tiere und 
Verwertung der letzteren. 

f) Zusammenstellung der beobachteten Krankheiten und Ver- 
änderungen unter Berücksichtigung ihrer Bedeutung für 
die Fleischbeschau und Nahrungsmittelkunde. Häufigkeits- 
berechnungen nach Prozenten. 

g) Besondere Bearbeitung einzelner hervorragend wichtiger 
Krankheiten nach bestimmten Gesichtspunkten (Tuberkulose, 
Trichinose, Finnenkrankheit, Septikämie. Pyämie etc.) 

h) Statistik beobachteter Seuchen, Ursprung, Umfang und 
Bekämpfung derselben nebst Kasuistik. 

i) Umfang der Einfuhr und Beschau von frischem Schlacht- 
fleisch und des beschaupflichtigen verarbeiteten Fleisches. 

k) Ergebnisse der Beschau von eingeführtem Fleisch und der 
dabei beobachteten krankhaften Veränderungen. 

l) Erfahrungen und Resultate, welche etwa bei der Unter- 
suchung von Fleisch und solchen Fleisch-Nahrungsmitteln 
gewonnen wurden, welche nicht der amtlichen Fleischbeschau 
unterliegen. 

m) Statistische Mitteilungen über die Fleischversorgung und 
den Fleischkonsum in dem betreffenden Berichtsgebiet. 

n) Gewichtsverhältnisse der Schlachttiere, sowie Vieh- und 
Fleischpreise. 

o) Kasuistische Mitteilungen und besondere Vorfälle. 

Erscheinen auch vielleicht die vorstehend aufgestellten Forder- 
ungen etwas weitgehend und, mit Rücksicht auf das Laienpersonal 
in der Fleischbeschau selbst, teilweise unerfüllbar, so läßt sich, bei 
richtiger Verteilung der statistischen Forderungen nach den geistigen 
Fähigkeiten der Berichterstatter, dennoch schließlich ein ziemlich 
umfassender Gesamtbericht erzielen. Daher ist es bei Einführung 
der Fleischbeschau in einem beliebigen Wirkungskreise von großem 
Werte, die Statistik zwar auf einer breiten Basis aufzubauen, jedoch 
bezüglich der Zusammenstellung der Einzelunterlagen die von dem 
Schaupersonal zu lösenden Aufgaben nach dessen Fähigkeiten zu 
bemessen. 

Die vollkommenste und umfassendste statistische Bericht- 
erstattung werden naturgemäß vor allem die größeren Städte 
liefern können, deren Mitteilungen daher auch bei guter Bearbeitung 
einen besonderen Wert besitzen. 

Aber auch die vollkommenste Statistik verliert an ihrem 
Werte, sobald sie nicht mit einer anderen gleichartigen verglichen, 
bezw. mit zahlreichen, demselben System entsprossenen Berichten 
zu einem einheitlichen Ganzen verarbeitet werden kann. Daher 
ist es dringend erwünscht, daß die Fleischbeschau-Statistik sich 
einheitlich über möglichst große Berichtsgebiete erstrecke. Hierauf 
sollte von seiten der Staatsregierungen, welche eine Fleischbeschau 
besitzen oder einführen, Rücksicht genommen und dementsprechend 
die statistische Berichterstattung geregelt und verarbeitet werden. 











Bericht von Dr. Richard Edelmann, Dresden. 459 


Gewiß dürfte es auch keine unüberwindlichen Schwierigkeiten mit 
sich bringen, Staatenverbände zu einer einheitlichen Fleischbeschau- 
Statistik zu vereinigen. Und wenn von den in Betracht kommen- 
den Großstaaten ein jeder für sich diesem Gesichtspunkte seine 
Aufmerksamkeit zunächst nur für die Schaffung einer Einheits- 
statistik der Fleischbeschau im eigenen Lande widmen wollte, so 
würde damit schon viel erreicht sein. Alsdann bedarf es nur noch 
eines kleinen Schrittes, um, in den Hauptsachen wenigstens, eine 
Übereinstimmung der Statistik mit anderen Staaten herheizuführen 
und damit dem Ideal einer Weltstatistik über die Fleischbeschau 
näher zu kommen. 


Zur Beschlußfassung vorgeschlagene Sätze: 


1. Jede Fleischbeschau muss sich auf sichere wissenschaftliche 
Grund- und Erfahrungssätze stützen können, bei deren 
Auslegung und Anwendung thunlichste Milde walten soll. 
Es empfiehlt sich, eine internationale Verständigung über 
derartige Grundsätze herbeizuführen und dieselben von Zeit 
zu Zeit einer Revision zu unterziehen. 


2. Eine geordnete Fleischbeschau bedarf gesetzlicher Grundlagen, 
welche den rechtlichen Verhältnissen des Landes angepasst 
sein müssen, und die sich um so wirksamer erweisen, je 
grösser die Gebiete sind, für welche sie einheitlich erlassen 
werden. 

Eine internationale Vereinbarung hierüber ist zwar schwierig, 
jedoch wünschenswert. 


3. Die Wirksamkeit der Fleischbeschau ist um so grösser, je 
mehr dieselbe in öffentlichen Schlachthäusern zentralisiert 
werden kann. Deshalb ist es ebenso sehr vom Standpunkte 
der Fleischbeschau wie aus bekannten hygienischen Gründen 
notwendig, dass in Gemeinden von über 5000 Einwohnern 
öffentliche Schlachthäuser errichtet werden. Kleinere benach- 
barte Gemeinden haben sich behufs Baues gemeinschaftlicher 
Schlachthäuser zu vereinigen. 


4. Die Staatsregierungen haben dafür zu sorgen, dass geeignete 
Sachverständige für die Ausübung der Fleischbeschau zur 
Verfügung stehen. Als wissenschaftliche Sachverständige sind 
ausschliesslich die Tierärzte zu betrachten. Wo solche nicht 
vorhanden oder zu erlangen sind, können geeignete Personen 
als Laienfleischbeschauer mit beschränktem Verfiigungsrecht 
angestellt werden, welche für die Ausübung der Fleisch- 
beschau in besonderen, an grösseren Schlachthöfen abzuhalten- 
den Kursen von mindestens vierwöchentlicher Dauer auszu- 
bilden und staatlich zu prüfen sind. 


460 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


Der Unterricht in der wissenschaftlichen und praktischen 
Fleischbeschau an den tierärztlichen Lehranstalten ist thunlichst 
zu vervollkommnen und die Fleischbeschau im tierärztlichen 

| Fachexamen wissenschaftlich und praktisch zu prüfen. 

Ebenso empfiehlt es sich, in das behufs Erlangung der 
Befähigung zur Anstellung als beamteter Tierarzt abzulegende 
Examen die Fleischbeschau als Gegenstand der theoretischen 
und praktischen Prüfung aufzunehmen und nur solche 
Kandidaten zuzulassen, welche mindestens acht Wochen in 
der Fleischbeschau eines grösseren, unter geregelter tierärzt- 
licher Aufsicht stehenden Schlachthofes thätig gewesen sind. 

Eine internationale Gleichartigkeit der an die Sach- 
verständigen der Fleischbeschau zu stellenden Anforderungen 
ist anzustreben. 


5. Eine wichtige Vorbedingung für eine wirksame Fleischbeschau 
liegt in einer beständigen Überwachung durch höhere tier- 
ärztliche Sachverständige. Insbesondere sind die Laien- 
fleischbeschauer in bestimmten, nicht zu langen Zeitabschnitten 
auf ihre Zuverlässigkeit und Befähigung nachzuprüfen. 

Auch in dieser Beziehung können allgemeine Grundsätze 
international vereinbart werden 


6. Die Wirkungen und Erfolge der Fleischbeschau sind für 
wissenschaftliche und volkswirtschaftliche Zwecke in einer 
planmässig angelegten Statistik zusammenzufassen und bekannt 
zu geben. Letztere ist um so wertvoller, je grössere Gebiete 
einheitliche Grundsätze hierfür besitzen. 

Eine gleichmässig bearbeitete internationale Fleischbeschau- 
Statistik bleibt ein zu erstrebendes Ziel. 





461 


Bericht von Gust. Kjerrulf 


Städt. Oberveterinär in Stockholm. 


Ueber Einführung einer wirksamen Fleischbeschau und 
Ausführung derselben. 


A. Ausdehnung der Fleischbeschau auf alle Schlachtungen, Speisefleische, 
Fleischwaren und deren Herstellung. 


alle Schlachttiere, deren Fleisch zur menschlichen 
Nahrung bestimmt ist, erstrecken. Sie ist sowohl vor 
wie nach der Schlachtung erforderlich und sollte stets 
durch Sachverständige vorgenommen werden. 

Die aus manchen Fleischbeschau -Gesetzen und 
-Verordnungen sprechende Auffassung, daß es genüge, die Unter- 
suchung auf die größeren Schlachttiere zu beschränken, ist vom 
hygienischen Standpunkte aus zu verwerfen. 

Die Untersuchung z. B. der Kälber, sowohl vor als nach dem 
Schlachten, ist zweifellos ebenso notwendig wie die jedes anderen 
zur menschlichen Ernährung bestimmten Schlachttieres. Als Beleg 
für die ausgesprochene Ansicht erlaube ich mir, einige Zahlen von 
der übrigens teilweise fakultativen Fleischbeschau in Stockholm 
anzuführen. Um Mißverständnisse zu vermeiden, muß ich voraus- 
schicken, daß in Schweden die Unsitte herrscht, das Fleisch von 
Kälbern, die nur einen oder einige Tage alt geworden und ohne 
Milchnahrung geblieben sind, in verschiedener Zubereitung zu ver- 
zehren. Nach den größeren Städten wird vom Lande aus sehr 
viel derartiges Fleisch geliefert. Während der hier bezeichneten 
Jahre wurden von den bei der städtischen Fleischbeschau angestellten 
Tierärzten die unten angegebene Zahl Kälber, die mehr oder 
weniger von Septikaemie oder Pyaemie oder von Septikopyaemie 
ergriffen waren, beschlagnahmt: 

im Jahre 1898 , . . . . 88 Kälber 
„nn. 1894. . . . . 192  ,, 
» yy 1895... . . 406 
» y 189. . . .. 240 sy, 
» ss 1897 . … , . . 307  ,, 


6 u wirksam zu sein, muß sich die Fleischbeschau auf 





462 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


Wegen anderer krankhafter Erscheinungen konfiszierte man: 


im Jahre 1898 . . . . . 429 Kälber 
oy» 18984. . . . . 4H „ 
» » 1895, . . . . 447 , 
» y» 1896. . . . . 347 ,, 
» » 1897. . . . . 809 „ 


Als Grund dafür, daß eine strenge Fleischbeschau auch bei 
Schweinen notwendig ist, mag die Thatsache gelten, daß in dem 
zu Stockholm eingerichteten Fleischschauamte, wo eine gründliche 
Untersuchung von geschlachteten Schweinen stattfindet, angetroffen 


wurden : 
im Jahre 1898 Trichinen bei 0,06°/, der Tiere 
1894 


? EL 9 ») „ 0,07 “lo ” 5? 
» ” 1895 ”? ” 0,06 0 0 » „ 
» » 1896 „ » 0,07% »  » 
„ 9 1897 ” „ 0,09 % 0 » ” 
im Jahre 1898 Tuberkulose bei 0,6 °;, der Tiere 
” ” 1005 ” ” 8'5 cle ” ”„ 
” 9 ” ” » 10 9» 9 
2 ” 1896 ” 9 4,8 % » ” 
” ” 1897 „ ” 4,9 1, » ” 


Die Schweinefinnen werden hingegen, jedenfalls infolge der 
Wirkung der fiir Schweine obligatorischen Untersuchung, immer 
seltener. 

Die Fleischbeschau sollte sich sodann ebenfalls auf Schafe und 
Ziegen ausdehnen, bei welchen, wenn auch seltener, Krankheiten 
vorkommen, die den Genuß des Fleisches verbieten. 

Soll aber die Fleischbeschau zu weiterer Wirksamkeit gelangen, 
so muß sie sich auch auf die Schlachtungen, die zur Gewinnung 
des Fleisches für den Hausgebrauch vollzogen werden und auf das 
daraus gewonnene Fleisch, einschließlich der hiervon hergestellten 
Fleischwaren, erstrecken. Dieses Fleisch kommt nämlich gar nicht 
selten unter verwandten oder befreundeten Familien, deren Ange- 
hörigen oder Dienstboten in Verkehr und kann, wenn es schädlich 
ist, großes Unheil anrichten. So führt Ostertag an, daß in Berlin 
wiederholt Fälle von Trichinose nach dem Genusse von Fleisch 
vorgekommen sind, das außerhalb Berlin geschlachtet und, als für 
den Privatgebrauch bestimmt, ohne sachverständige Untersuchung 
geblieben war. 

Die Fleischbeschau ist besonders notwendig und nützlich bei 
den Hausschlachtungen, welche den Namen „Notschlachtungen“ 
führen, d. h. bei den Schlachtungen von erkranktem Gebrauchs- 
und Nutzvieh, dessen Genesung fraglich, oder das dem Verenden 
nahe ist. Es gehören hierher auch die Schlachtungem von 
beschädigten, verletzten, vom Blitze erschlagenen, verbrannten Tieren 
u. S. w. 

Wie sehr auch die Ansichten über die Einrichtung der Fleisch- 
beschau von einander abweichen, so wird doch von allen in der 
Sache Unterrichteten anerkannt, daß die Notschlachtungen aus 





Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 463 


hygienischen und nationalökonomischen Gründen eine ganz besondere 
Beobachtung verdienen, 


Es ist überhaupt schon eine starke Zumutung für den 
Fleischkonsumenten, eine Speise zu verzehren, welche als Rohware 
einem schon längere Zeit krank gewesenen und für rettungslos 
erklärten, in den letzten Zügen liegenden Tiere entnommen ist. 
Die in der Litteratur erschienenen Mitteilungen sprechen in dieser 
Hinsicht eine deutliche Sprache, der man Gehör schenken muß, da 
sie, aus stichhaltigen Gründen, zur Vorkehr gegen die Schädigungen 
der menschlichen Gesundheit auffordert. 


Nach Bollinger sind in den jüngsten Jahrzehnten vier Fünftel 
der Erkrankungen von Menschen auf den Genuß von Fleisch, das 
von Notschlachtungen herrührt, zurückzuführen. Von vielen Seiten 
wurde dieser Auspruch eines der hervorragendsten Gelehrten und 
Forschers in den letzten Jahren bestätigt. Es ist dies leicht 
begreiflich. Man braucht nur zu beobachten, wie viel häufiger das 
Fleisch notgeschlachteter Tiere als das gewerblich geschlachteter 
bei der Beschau verworfen wird. Die beste Auskunft hierüber 
erteilt die Statistik aus dem Großherzogtum Baden, welches Land 
sich schon längst einer über alle Gemeinden ausgedehnten und 
dank den Arbeiten Lydtins auch wohl organisierten Fleischbeschau 
erfreut. In seinem Vortrag auf der XVIII. Versammlung des 
„Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege* in Würzburg 
1893 sagte Lydtin: „Die Notschlachtungen ergaben in der Regel 
nichtbank würdiges aber verhältnismäßig. viel mehr ungenießbares 
d. h. gesundheitsschädliches Fleisch als die gewerblichen Schlach- 
tungen“. 


In Baden kamen in den Jahren 1888 bis 1891 aut 
1000 gewerbliche Schlachtungen 1000 Notschlachtungen 


bei Großvieh . . . . 16 128,0 
» Kälber . . . . . Of | 4,9 
» Schafen. . . . . 0,2 20,2 
„ Ziegen . . . . . 08 72,5 
» Schweinen. . . . 08 63,4 
» Pferden. . . . . 142 44,4 


Fälle, welche gesundheitsschädliches Fleisch lieferten. 


Dieses Verhältnis hat sich in jüngster Zeit noch verschlimmert, denn 
in den Jahren 1892 bis 1897 haben in Baden von 


1000 gewerblichen Schlachtungen, von 1000 Notschlachtungen 


bei Großvieh. . . .. 1,9 134,5 
» Kälbern . . . . 02 41,2 
„ Schafen . . . . 02 | 17,4 
» Ziegen. . ... . 05 92,0 
„ Schweinen . . . 02 51,1 
„ Pferden . . . . 168 103,4 


gesundheitsschädliches Fleisch ergeben. 





464 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


Demnach lag bei Notschlachtungen 


in den Jahren 1888—91 in den Jahren 1892—97 
von Großvieh . 80 71 mal 
» Kälbern . 12 206 ” 
» Schafen . 100 87 » 
„ Ziegen . . 90 184 „ 
„ Schweinen 211 255 „ 

„ Pferden . 8 6 


größere Gefahr für das fleischverzehrende Publikum als bei gewerblichen 
chlachtungen vor. 


Die sanitäre Kontrolle sollte sich ferner auf Schlachtgeflügel, 
Wild, Fische, Glieder- und Weichtiere, soweit sie genossen werden, 
erstrecken, weil dieselben lebend, erkrankt oder tot, verdorben 
oder mit krankhaften Veränderungen oder mit Parasiten behaftet 
sein und daher Erkrankungen, wie Botulismus, Ichthyosismus, 
Mytilismus oder parasitärer Art veranlassen können. 

Endlich müßten alles zur Aufbewahrung verarbeitete Fleisch, 
also nicht allein alles geräucherte und gepökelte, sondern auch 
sämtliche Wurstwaren und Fleischkonserven der Schau unterzogen 
werden. 

Eigentlich gehör i ieri 
die Mildh- und Molkereiprodukte. Dao diese aber eine besondere, Teil 
tierärztlich-hygienische, teils chemische Kontrolle erfordern, die unabhängig 
von der Fleischbeschau zu geschehen hat, so können sie von der Unter- 
stellung unter die Fleischbeschau ausgenommen werden, was nicht ver- 


hindert, daß sie in kleineren Orten ein und derselbe Beamte (chemisch, 
physikalisch und tierärztlich) untersucht. 


Zur Überwachung eines großen Teils der hier aufgezählten 
Nahrungsmittel ist die Marktpolizei ausreichend. 

Was dagegen Wurstwaren und Fleischkonserven betrifft, so 
ist nicht allein der zu ihrer Herstellung verwendete Rohstoff fach- 
männisch zu untersuchen, sondern auch die Fabrikation selbst zu 
überwachen. Wurstfabriken und ähnliche Betriebe müssen besonders 
genau kontrolliert werden, da Verstöße gegen die gesundheits- 
polizeilichen Vorschriften, welche dabei vorkommen, von den ernstesten 
Folgen begleitet zu sein pflegen. 


B. Allgemeine Einführung der obligatorischen Fleischbeschau. 


Die Fleischbeschau sollte nicht bloß in den Städten, sondern 
auch auf dem Lande, und zwar überall nach den gleichen Vor- 
schriften und gleichmäßig in der Anwendung durchgeführt werden. 
Was würde gewonnen sein, wenn in der Stadt die schärfste Kon- 
trolle über Schlachtungen und Fleischverkehr geübt würde, draußen 
auf dem Lande aber jede Überwachung fehlte, und das außerhalb 
ohne Aufsicht geschlachtete Fleisch frei in der Stadt verschleißt 
werden könnte? 

Bei dem Widerwillen des Menschen gegen das Fleisch von 
kranken Tieren ist es begreiflich, daß der Landwirt z. B. das 





Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 465 


Fleisch seines krankheitshalber geschlachteten Viehes (vergl. Not- 
schlachtungen) nach der Stadt zu verkaufen sucht. Unter diesen 
Umständen muß gerade in den Städten, welche dieses Fleisch zum 
größten Teile aufnehmen, die Fleischbeschau mit aller Strenge 
gehandhabt werden. Aber sie ist nicht bloß der Städte, sondern 
gerade des Landes wegen auch auf diesem erforderlich, und zwar 
aus folgenden Gründen: 


a) weil sie die größtmöglichste Sicherheit gegen die Einfuhr 
gesundheitsschädlichen Fleisches nach der Stadt bietet; 
b) weil in ihr die beste Gewähr dafür liegt, daß auch auf 
dem Lande zur Zubereitung von Konserven, Würsten u. s. w. 
nur für die Gesundheit unschädliches Fleisch verwendet wird; 

c) weil die Landbevölkerung und die in landwirtschaftlichen 
oder gewerblichen Unternehmungen auf dem Lande be- 
schäftigten Arbeiter nur durch eine strenge Fleischbeschau 
gegen die Gefahren geschützt werden können, welche in 
dem Genuß von billigen Nahrungsmitteln, wie Fleisch, 
Würsten oder Sülzen gesundbeitsgefährlicher Art liegen ; 

d) weil nur durch eine auch auf das platte Land ausgedehnte 
Fleischbeschau eine zuverläßige Statistik über die Ver- 
breitung gewisser ansteckender Krankheiten, wie z. B. der 
Tuberkulose, zu erhalten ist, und weil nur durch sie wert- 
volle Beobachtungen für die Veterinärpolizei und Veterinär- 
hygiene, die für die Landwirtschaft von unbestrittenem 
Nutzen sein werden, zu machen sind. 


Allerdings läßt sich die Fleischbeschau nicht bis in jene 
Gegenden durchführen, wo, wie im Norden Schwedens und Nor- 
wegens oder in Finnland und in gewissen russischen Ländergebieten, 
die Bevölkerung so dünn ist, daß kaum ein Einwohner auf 1 qkm 


entfällt. 


* 
+ * 


Die Ausführung der Fleischbeschau muß an allen Orten nach 
denselben Vorschriften erfolgen. Wer sich mit dem Gegenstand jemals 
befaßt hat, namentlich aber, wer Gelegenheit hatte, die Folgen einer 
mangelhaften Regelung der Fleischbeschau zu beobachten, der wird den 
hohen Wert einer einheitlichen Fleichbeschauordnung erkannt haben. 

In Ländern, in welchen die Gemeinden die Fleischbeschau 
nach eigenem Gutdünken einführen und ordnen, begegnet man 
naturgemäß häufig ganz verschiedenen Auffassungen über Ge- 
fährlichkeit und Schädlichkeit von Fleischwaren. Das gleiche Fleisch 
wird in diesem Ort als gut und gesund erklärt, in einem anderen 
als krank und gesundheitsschädlich beschlagnahmt. Die nächste 
Folge ist, daß in Gemeinden mit milder Ausführung der Fleisch- 
beschau in der Regel minderwertiges Fleisch, d. h. solches, welches 
in andern nicht feil gehalten werden darf, zum Verkaufe gelangt. 
Die verschiedenartige Beurteilung ein und derselben Ware schädigt 


30 


466 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


rückwirkend auch das Ansehen des mit der Fleischbeschau be- 
trauten tierärztlichen Personals. 

Aus diesen Gründen schon ist es unabweisbar erforderlich, daß 
in jedem Lande die Fleischbeschau durch ein Gesetz allseitig und, 
soweit es thunlich ist, nach den gleichen Grundsätzen geordnet 
werde. 

Betreffs der Strafbestimmungen über das Feilbieten und den 
Verkauf von gesundheitsschädlichen Nahrungsmitteln müßten die 
Gesetze nicht nur in den verschiedenen Teilen jedes einzelnen 
Landes, sondern in allen durch einen regen Fleischhandel mit ein- 
ander verbundenen Ländern gleichlautend sein. 

Als hauptsächliche Bestimmungen, welche in einem Gesetze 
über die Fleischbeschau enthalten sein sollten, sind zu nennen: 


a) dieallgemeine Einführung der Fleischbeschau, deren Regelung 
und Ausdehnung; 


b) der Schlachthauszwang oder das Verbot, ein anderes als 
das Öffentliche Schlachthaus zu Schlachtungen innerhalb 
der Städte und größeren Gemeinden und in deren nächsten 
Umgebung zu benutzen; nötigenfalls Maßregeln, um die 
Schlachtungen in der Umgebung der Städte einer strengen 
Kontrolle zu unterwerfen; 


c) die obligatorische Untersuchung aller Schlachttiere vor 
und nach dem Schlachten durch geprüfte Tierärzte, die 
zugleich mit der Aufsicht und Leitung der Schlachthäuser 
zu betrauen sind; die Einrichtung bestimmter Schaubezirke, 
sowie die sanitätspolizeiliche Überwachung der Not- 
schlachtungen ; 


d) die Anstellung geprüfter Laien- Fleischbeschauer an Orten, 
wo ein tierärztlicher Sachverständiger fehlt; Begrenzung 
der Befugnisse der Laienfleischbeschauer ; 


e) Einteilung des Fleisches in zwei Hauptgruppen: 


1. in zur Ernährung des Menschen geeignetes (genieß- 
bares) und 
2. in hierzu ungeeignetes (nicht genieBbares) , 
ferner, innerhalb der ersten Gruppe: Unterscheidung 
zwischen ,bankwürdigem“ und ,nichtbankwürdigem" 
Fleisch, wovon das erste für den freien Verkehr zu- 
läßig, das andere in dieser Hinsicht gewissen Ein- 
schränkungen zu unterwerfen ist; 


f) besondere, deutliche Kennzeichnung des Fleisches, welches 
von öffentlichen und staatlich beaufsichtigten Schlacht- 
häusern stammt, um es von dem von auswärts eingeführten 
zu unterscheiden ; 

g) Befugnis der Gesundheitspolizei, alle Wurst- und Fleisch- 
fabriken, Verkaufsstellen u. s. w. jederzeit zu besichtigen 
und zu kontrollieren ; 





Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 467 


h) die obligatorische Untersuchung alles vom Lande in die 
Stadt gebrachten Fleisches, sowie aller Nahrungsmittel 
tierischen Ursprungs (mit den früher bezeichneten Aus- 
nahmen); 

i) Untersuchung derselben bei der Einfuhr vom Auslande und 

k) bei der Ausfuhr aus dem Inlande; 

1) die Berechtigung der Städte zur Erhebung der Gebühren 
für die Fleischbeschau, für die Benützung des Schlacht- 
hauses und für andere ähnliche Leistungen; 

m) die Entschädigung der Besitzer von wegen des allgemeinen 
Schlachthauszwanges außer Gebrauch gesetzten Privat- 
schlachthäusern, jedoch nur soweit sie einen Verlust durch 
die Außergebrauchsetzung ihrer gewerblichen Anlagen er- 
litten haben; und 

n) das Berufungsrecht der Fleischbesitzer gegen die Ent- 
scheidungen des Fleischschauamtes. 


Zu diesem Gesetze müßten Vollzugsvorschriften über folgende 
Punkte erlassen werden: 


a) Bezeichnung der Tierärzte, denen die Fleischbeschau über- 
tragen ist und ihrer Befugnisse ; 

b) Unterricht und Prüfung der Laienfleischbeschauer, deren 
Ausbildung und Obliegenheiten, Benennung derselben, Be- 
grenzung der Schaubezirke jedes Fleischbeschauers , sowie 
Regelung ihrer Amtsbefugnisse; 

c) das Verfahren für die Einholung und die Erstattung von 
Obergutachten ; 

d) die Begutachtung neuer Schlachthofanlagen durch amtliche 
Tierärzte; 

e) Freibankeinrichtung und was damit zusammenhängt; 

f) die Behandlung des vom menschlichen Genusse auszu- 
schließenden und deshalb mit Beschlag belegten Fleisches; 

g) Beschreibung und Bestimmung der für die Bezeichnung des 
Fleisches verwendeten Stempel (Marken); 

h) Gleichartige Regelung der Fabrikation von Wurstwaren, 
Fleischkonserven u. s. w.; 

i) Kontrolle des eingeführten und zur Ausführung bestimmten 
Fleisches, 


Vier der in dem Gesetze und in der Vollzugsverordnung an- 
geführten Punkte bedürfen einer ganz besonderen Regelung; 
es sind: _ | 


1. der Verkehr mit Fleisch im Binnenlande von einer Ge- 
meinde nach der andern, 
2. die Einfuhr von Fleisch aus dem Auslande, sowie die 
Ausfuhr aus dem Inlande, 
3. die Freibank, 
4. die Notschlachtungen. 
\ 


468 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


1. Die Verkehr mit Fleisch im Inlande. Erfahrungsgemäß ist 
das Fleisch der innerhalb einer Gemeinde oder Stadt ge- 
schlachteten Tiere besser als das eingeführte. Da aber die 
Fleischer, namentlich in größeren Städten, mit ihrer Ware 
den Bedarf nicht decken, so ist die Einfuhr sowohl vom 
Lande nach der Stadt als auch vom Auslande nach dem 
Inlande unvermeidlich. 


Zur Überwachung der Einfuhr von Fleisch aus dem 
Inlande von einer Gemeinde zur andern sollten nachstehende 
Vorschriften in Kraft treten: 


a) die Vorzeigung der hauptsächlichsten Eingeweide des 
geschlachtet eingeführten Viehes. Diese ‚Forderung 
wird jedem begründet erscheinen, der weiß, daß 
krankhafte Erscheinungen sowohl beim Menschen wie 
beim Vieh am untrüglichsten aus deren Eingeweiden 
zu erkennen sind. Zu den Teilen, deren Vorzeigung 
als unumgänglich notwendig bezeichnet werden muß, 
gehören: Lungen, Herz und Leber, Nieren, Milz, Euter, 
Kopf und Haut. Die drei ersteren müssen mit ein- 
ander zusammenhängen (sog. Geschlinge) und durch 
die Trachea mit einem der Vorderviertel in organischer 
Verbindung geblieben sein. Andernfalls genügt es, 
wenn der Kehlkopf und der obere Teil der Luftröhre 
mit einem der Vorderviertel noch natürlich zusammen- 
hängt, vorausgesetzt, daß der übrige Rest der Trachea, 
von der kein Teil entfernt werden darf, mit den 
Lungen im Zusammenhang geblieben ist. So kann 
die Behandlung im Schlachthause vereinfacht werden. 
Auch dem Schlächter wird damit eine Erleichterung 
geschaffen. 

Nieren und Milz müssen am Fleisch in natürlicher 
Verbindung hängen. Der Kopf ist mit der Zunge 
vorzuzeigen. Von der Beibringung der Gebärmutter und 
der Geschlechtsorgane kann noch nachgesehen werden, 
da sie oft mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. 
Allerdings, wenn ansteckende Krankheiten verbreitet 
sind, wird eine umfassendere Kontrolle eingeführt 
werden müssen, wobei alle vernünftigen Forderungen 
an die einführenden Fleischer und Fleischhändler zu 
stellen sind; 

b) die Vorlegung von mindestens einem Viertel bei Rindern 
und Pferden, einer Hälfte bei Schweinen und des 
ganzen Körpers bei allen anderen Tieren ; 

c) das Verbot der Einfuhr von zerlegtem oder gar ge- 
hacktem Fleisch; 

d) das vollständige Vorhandensein von Brust- und Bauch- 
fell, der Lymphdrüsen u. s. w.; 








Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 469 


e) werden ganze Körper von’ Kälbern, Schafen oder 
Ziegen der Fleischbeschau in gefrorenem Zustand 
vorgelegt, so müssen Brust- und Bauchhöhle vor dem 
Gefrieren mittelst Holzpflöckchen so auseinander- und 
offen gehalten sein, daß der Einblick ohne Schwierig- 
keit geschehen kann; 

f) Attest des amtlichen Fleischbeschauers über die Her- 
kunft und Beschaffenheit des Fleisches; 

g) tierärztliches Zeugnis, wenn das Fleisch von not- 
geschlachteten Tieren herrührt; 

h) Verpflichtung des Besitzers des Fleisches oder seines 
Vertreters, dem Untersuchungsbeamten jedwede Aus- 
kunft zu erteilen, die er verlangt; 

i) Einhaltung der vorgeschriebenen Wege und Unter- 
suchungsstationen; 

k) Berechtigung des Untersuchungsbeamten, das Fleisch 
im Sommer 24, im Winter 48 Stunden zur genaueren 
Prüfung zurückzubehalten ; 

D Kennzeichnung des zur Einführung zugelassenen 
Fleisches, damit es von dem aus den örtlichen 
Schlachthäusern kommenden, deutlich zu unter- 
scheiden ist; : 

m) Feilhaltung des eingeführten an bestimmten Ortlich- 
keiten, in welchen in der Gemeinde geschlachtetes 
Fleisch nicht zum Verkauf geboten wird. 

n) Festsetzung der Gebühren für die Besichtigung des 
eingeführten Fleisches. 


2. Zur Überwachung der Fleischeinfuhr vom Auslande wären 
folgende Vorschriften zu erlassen: 


a) das einzuführende Fleisch muß von einem vor und 
nach der Schlachtung untersuchten, und gesund be- 
fundenen Tiere herrühren. Diese Eigenschaften sind 
durch das Zeugnis eines Tierarztes, dessen Zu- 
ständigkeit amtlich beglaubigt ist, nachzuweisen ; 

b) bei verpacktem Fleisch muß die Verpackung unverletzt 
sein und eine deutliche Marke tragen, welche dafür 
bürgt, daß der Inhalt identisch mit dem ist, auf 
welchen das Zeugnis lautet. Blei und Siegel müssen 
unversehrt sein; 

c) das Fleisch muß bei der Ankunft sofort auf Kosten 
des Bestellers von einem dazu befugten Tierarzte auf 
seine Brauchbarkeit als Nahrungsmittel untersucht 
werden; 

d) die zuständigen Behörden, bezw. die mit der Fleisch- 
beschau betrauten Tierärzte haben, jenach dem Befunde 
und nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften das 
Fleisch unbedingt frei zu geben, 


470 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


oder die Abnahme und Stempelung zu verweigern 
und das Fleisch zurückzuweisen, auch, wenn Anlaß 
dazu vorhanden, der Ortsbehörde davon Meldung zu 
machen, 

oder das Fleisch der Freibank zu übergeben, 

oder das zum menschlichen Genusse ungeeignet 
und schädlich befundene Fleisch zurückzuhalten und zu 
vernichten. 


3. Die Freibankeinrichtung bedarf einer besonderen Regelung 
je nach der Ortlichkeit und nach den durch diese 
gegebenen Umständen. 


Die Fleischbeschau teilt, wie bereits erwähnt, das 
Fleisch ein in solches, „welches für den menschlichen Genuß 
tauglich“ und in solches, „das untauglich ist“. Im ersten 
Falle wird das Fleisch durch Abstempelung als bankwürdig 
anerkannt und dem Handel freigegeben, wenn es von einem 
vollkommen gesunden Tiere herrührt und nach Aussehen 
und Geruch normal ist. Lokale krankhafte Veränderungen 
unbedeutender Art müssen vor der Abstempelung entfernt 
werden. 


Das taugliche Fleisch ist nun entweder „bankwürdig“ 
oder „nicht bankwürdig“. 


Das „bankwürdige* ist dasjenige, welches von einem 
gesunden und regelmäßig geschlachteten Tiere herrührt, 
ein gutes Aussehen und normalen Geruch und Geschmack 
hat, oder höchstens unbedeutende, lokalisierte, krankhafte 
Veränderungen wahrnehmen läßt. Solches Fleisch kann, 
nach Entfernung der etwa abnorm befundenen Teile, nach- 
dem, es abgestempelt ist, dem freien Verkehr übergeben 
werden. 


„Nichtbankwürdig* und deshalb für den freien Verkehr 
nicht geeignet, sondern für die Freibank bestimmt, ist das 
Fleisch, welches 


a. in seiner Substanz nur geringgradige, objektive Ver- 
änderungen erlitten hat, oder 

b. ohne gesundheitsschädlich zu sein, von einem Tiere 
stammt, das an einer inneren oder äußeren Krankheit 
litt, oder nicht regelrecht geschlachtet wurde; 

c, ferner solches Fleisch (oder Fett), welches wohl im 
rohen Zustande ungesund ist, aber durch geeignete 
Behandlung wie z. B. Kochen, Ausschmelzen, Sterili- 
sieren, Salzen oder Räuchern unschädlich gemacht 
werden kann und endlich 

d. Fleisch, das einen abnormen Geruch hat oder von 
einem zu magern, oder nicht genug entwickelten Tiere 
herrührt. 


Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 471 


Das Fleiseh, welches zur Freibank gelangt, muß eben- 
falls mit einem eigens hierfür bestimmten Stempel ver- 
sehen werden. 

Fällt das Fleisch unter den Begriff „untauglich zum 
menschlichen Genusse*, so ist es entweder technisch aus- 
zunützen oder zu vernichten 

Die Einrichtung von Freibänken, welche die beschriebenen 
Arten von genießbarem, aber nicht als bankwürdig befun- 
denen Fleische und Fleischwaren aufzunehmen hätten, ist 
wirtschaftlich und im Interesse des öffentlichen Wohles 
geboten. Ohne sie müßte das geringwertige oder nicht 
ganz makellose Fleisch dem Volksvermögen und der Volks- 
ernährung fast gänzlich entzogen werden, oder es würde 
den Käufern die Möglichkeit genommen, sich zuverlässig 
gutes Fleisch zu verschaffen. 


Es giebt verschiedene Arten der Einrichtung und des 
Betriebes von Freibänken : 


a. Verkauf des rohen Fleisches in einem von der zu- 
ständigen Behörde eingerichteten und überwachten 
Raume; 

b. Verkauf von gekochtem, gepökeltem oder auf irgend 
andere Weise behandeltem Fleische in ebensolchem 
Lokale; 

c. die Rückgabe des Fleisches an die Besitzer nach 
Kennzeichnung der Ware als nicht bankwürdig ; 

d. dasselbe Verfahren, nachdem das Fleisch zuerst 
gekocht, gepökelt oder sonstwie behandelt ist. 


Die zwei letzten Verfahren werden aber kaum den 
eigentlichen Zweck der Freibank erfüllen, nämlich: 

dem Käufer genauen Aufschluß über Herkunft und Be- 
schaffenheit des Fleisches zu geben (Deklarationszwang), 

die Überwachung des Kleinverkaufs durch die Polize 
behörde zu ermöglichen, 

zu verhüten, daß das Fleisch an Gastwirte, Metzger, 
Wurstfabrikanten und Händler, denen die Erwerbung des- 
selben verboten werden muß, gelange, und zu bewirken, 
daß das Fleisch nur in kleinen, den Haushaltungen der 
Käufer entsprechenden Mengen abgegeben werde oder 

zu erzielen, daß das Fleisch nur zu einem, seiner Minder- 
wertigkeit entsprechenden Preise feilgeboten und 

daß eine so gründliche Kennzeichnung erfolge, daß mög- 
lichst alle Teile des Fleisches an ihrer Oberfläche markirt 
sind. 


. Notschlachtungen. Mit der Freibank und ihrer Regelung 
hängen die Vorschriften, welche „über die sanitäre Kontrolle 
der Notschlachtungen und des Verkehrs mit dem aus ihnen 
gewonnenen Fleisches* eng zusammen. 


472 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


Diesem Gegenstande hat die Sanitätspolizei eine besondere 
Aufmerksamkeit zu widmen. 


Sie hat dafür zu sorgen: 


a. daß die Notschlachtungen einer tierärztlichen Kontrolle 
unterstellt und 

b. Fleisch und Fleischwaren von notgeschlachteten Tieren 
nur unter Deklaration verkauft werden. 


Ferner ist daran zu halten, daß solches Fleisch mög- 
lichst an Ort und Stelle verzehrt wird, damit es, weil oft 
leicht verderblich, nicht lange Zeit umher geführt werde 
Auch ist seine Verwendung zur Fabrikation von Würsten 
oder Konserven zu verbieten. Gerade im Fleische wegen 
Krankheit notgeschlachteter Tiere, entstehen und vermehren 
sich oft Gifte, so daß die Gefahr für die Gesundheit des 
Menschen in dem Maße wächst, als das Fleisch älter wird. 


Die Wichtigkeit der Sache erfordert es, daß, wie bisher 
im Königreich Sachsen, besondere Vorschriften über die 
Beurteilung von Notschlachtungen durch die Fleischbeschau 
erlassen werden. 


Es wäre demnach vorzuschreiben: 


a. Die Untersuchung muß möglichst rasch nach dem 
Schlachten geschehen, wenn thunlich, auch vor dem- 
selben; 

b. sie muß bei Tage geschehen; 

. nicht allein das Fleisch, sondern alle Organe müssen 
derselben unterzogen werden; 

d. der untersuchende Tierarzt hat auf Genießbarkeit des 
Fleisches erst dann zu erkennen, wenn er über die 
Diagnose vollständig im Klaren ist; 

e. hegt er irgendwelchen Zweifel, so schiebt er das 
Gutachten im Sommer 24, im Winter 48 Stunden 
auf, um etwaige Veränderungen beobachten zu können; 

f. der Tierarzt hat dabei die chemische Reaktion und 
den Geruch des Fleisches zu prüfen; 

g. er muß, wo überhaupt nötig, und besonders in nicht 
zweifelsfreien Fällen, die mikroskopische Untersuchung 
des Blutes, der Lymphe, wie der Muskulatur vor- 
nehmen ; 

h. das zum Genuß zugelassene Fleisch ist besonders zu 
kennzeichnen. 


© 





Bericht von Gust. Kjerrulf, Stockholm. 473 


Schluss-Anträge. 


1. Die Fleischbeschau muss auf alle Schlachttiere ausgedehnt 
und in allen Landesteilen eingeführt werden. Die Kontrolle 
muss sich über alles Fleisch erstrecken, sei dasselbe zum 
Verkauf oder zum Privatgebrauch bestimmt. 


2. Die Beschau hat alle Nahrungsmittel animalischen Ursprungs 
zu umfassen, mit Ausnahme von Milch und Butter, die einer 
besonderen Kontrolle zu unterwerfen sind. 


3. Die Fleischbeschau muss allerorten gleichmässig ausgeführt 
werden. Die örtlichen Vorschriften müssen mit den Landes- 
gesetzen übereinstimmen, und diese sollten in allen Ländern 
möglichst gleichlautend sein. 


4. Ganz besondere Aufmerksamkeit ist der Kontrolle der Wurst- 
fabriken und der ähnlichen gewerblichen Anlagen zu widmen. 
Sowohl das Rohmaterial und dessen Behandlung, als auch die 
Einrichtung der Lokale müssten durch Sachverständige über- 
wacht werden. 


5. Die Einfuhr geschlachteten Fleisches von einer Gemeinde in 
eine andere dürfte nur unter gewissen Bedingungen gestattet 
sein. Die hauptsächlichsten wären folgende: 


a) Alles solches Fleisch muss gleich bei seinem Eingang 
der Besichtigung durch einen amtlichen Sachverständigen 
unterzogen werden. 

b) Die wichtigsten Fingeweide müssen dem Fleische in der 
natürlichen Verbindung anhängen. Teile, wie die serösen 
Häute und die Lymphdrüsen dürfen nicht vom Fleische 
entfernt sein und Rinder und Pferde sind mindestens 
in Vierteln, Schweine in Hälften und alle übrigen Tiere 
in unzerteiltem Zustande einzubringen. 

c) Das für den freien Verkehr als zulässig erklärte Fleisch 
muss in solcher Weise durch Stempelung u. s. w. ge- 
kennzeichnet werden, dass eine Verwechselung mit dem 
in der Gemeinde geschlachteten ausgeschlossen ist. Auch 
soll es in den Verkaufsstellen von dem aus den 
Gemeindeschlachthäusern kommenden Fleische getrennt 
aufgelegt sein. 

d) Der Besitzer des Fleisches hat vor der Besichtigung die 
hierfür festgesetzte Gebühr zu erlegen. 


6. Die Einfuhr geschlachteten Fleisches vom Auslande sollte nur 
unter folgenden Bedingungen gestattet sein: 


a) Dem Fleisch muss das beglaubigte Zeugnis eines be- 
amteten Tierarztes beiliegen, in dem gesagt ist, dass 
das Schlachttier, von dem das Fleisch herrührt, vor und 


474 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


nach dem Schlachten einer Untersuchung untrrzogen 
worden ist, welche ergeben hat, dass das Fleisch voll- 
ständig zur menschlichen Nahrung verwendbar ist. Die 
Verpackung des Fletsches muss unbeschädigt sein. 
Durch übereinstimmende Stempelung des Zeugnisses und 
des untersuchten Fleisches muss es unzweifelhaft fest- 
stellbar sein, auf welches Fleisch sich das Zeugnis 
bezieht. 

b) Das Fleisch soll vor seiner Verwendung im Einfuhr- 
orte einer nochmaligen tierärztlichen Untersuchung 
unterworfen sein. 


7. Das Fleisch von erkrankten Tieren, welches nicht als 
gesundheitsschädlich, sondern nur als minderwertig befunden 
wurde, soll roh oder präpariert unter Deklaration zu er- 
mässigtem Preise an besonders hierzu eingerichteten Verkaufs- 
stellen (Freibänken) feilgehalten werden dürfen. 


8. Die Notschlachtungen und das Fleisch notgeschlachteter Tiere 
sind unter tierärztliche Kontrolle zu stellen. Eine besondere 
Dienstanweisung ist den mit der Überwachung beirauten 
Tierärzten zu geben. 











475 


Bericht von Aug. Postolka 


Städtischer Amtstierarzt in Wien. 


Ueber die Institutionen, welche zur Fleischbeschau in inniger 
Beziehung stehen. 


evor auf den hier zu behandelnden dritten Hauptabschnitt 
näher eingegangen wird, mag über die „Bedeutung und 
Organisation der Fleischbeschau* folgendes vorausge- 
schickt werden. 

Das langsame Tempo, mit welchem sich die Regier- 

ungen einzelner Staaten dem unverrückbaren Ziele, der 
Einführung einer zuverlässigen Fleischkontrolle, nähern, macht es dem 
VIL. Internationalen tierärztlichen Kongresse zur Pflicht, seineMeinung 
über die Bedeutung der Fleischbeschau in hygienischer, veterinär- 
polizeilicher und volkswirtschaftlicher Hinsicht zum Ausdruck zu 
bringen und auf diesem Wege den Beweis zu liefern, daß eine dem 
heutigen Stande der Wissenschaft entsprechende Überwachung des 
Fleischverkehrs als Notwendigkeit ersten Ranges anzusehen ist. 

Die öffentliche Gesundheitspflege ist eine Aufgabe der Staats- 
und Gemeindeverwaltungen, deren hohe Bedeutung erst dann in 
die Erscheinung tritt, wenn die Folgen der Unterlassung sanitärer 
Vorkehrungen hervortreten. 

Diese Folgen sind namentlich auf dem Gebiete der Fleisch- 
hygiene tief bedauerlich und finden in den Massenerkrankungen von 
Menschen ihren oft Furcht und Schrecken erregenden Ausdruck. 
Einzelnen der dem Menschen aus dem Fleischgenusse drohenden 
Schädlichkeiten haben die öffentlichen Verwaltungen allerdings nahe- 
zu ausnahmslos zu begegnen sich bemüht ; im allgemeinen ist jedoch 
das Ergebnis dieser Bestrebungen mehr oder minder weit hinter 
den Erwartungen der Gesetzgeber und des fleischverzehrenden 
Publikums zurückgeblieben. In dieser Hinsicht bietet die Tuber- 
kulose der Rinder, deren Identität mit jener des Menschen außer 
allem Zweifel steht, das beste Beispiel. Wenn man sich auch 
damit tröstet, daß zahlreiche streng wissenschaftlich durchgeführte 
Versuche mit großer Wahrscheinlichkeit ergeben haben, daß die 
Gefahr der Tuberkulose-Übertragung auf den Menschen durch den 
Fleischgenuß eine verhältnismäßig geringe ist, so kann diese Gefahr 





476 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


doch jedenfalls erst dann als ausgeschlossen gelten, wenn alles in 
den Nahrungsmittel-Verkehr gelangende Fleisch thatsächlich unter 
vollkommen einwandsfreien Umständen auf seine Genießbarkeit 
geprüft worden ist. Es ist eben dem Konsumenten durchaus nicht 
damit gedient, zu erfahren, daß die Gefahr, welche ihm aus dem 
Genusse des Fleisches tuberkulöser Tiere droht, „verhältnismäßig 
gering“ sei, sondern er hat vielmehr Anspruch darauf, daß seine 
Gesundheit unbedingt geschützt werde. Dieser Zustand ist an 
jenen Orten vorhanden, an welchen die Fleischbeschau Personen 
übertragen ist, welche vermöge ihrer fachlichen Ausbildung die 
Tuberkulose in allen ihren Stadien und Formen und in deren 
Beziehungen zum Fleischgenusse kennen. Die Tuberkulose, als 
häufige Krankheit der Schlachttiere, sollte allein schon die Staats- 
und Gemeindeverwaltungen darauf hinführen, daß sie sich an den 
zu den öffentlichen Einrichtungen vertrauensvoll aufblickenden 
Millionen von Menschen einer Unterlassung schuldig machen, wenn 
sie auf dem Standpunkte verharren, daß die Fleischbeschau ohne vor- 
heriges gründliches Studium der Tierheilkunde erlernt werden könne. 

Die veterinärpolizeiliche Bedeutung der Fleischbeschau ist 
durch die Praxis längst erwiesen. Da der weitaus größte Teil der 
nutzbaren Haustiere Europas schließlich der Schlachtbank verfällt, 
ist die Fleischbeschau, wie kein anderer Zweig der tierärztlichen 
Thätigkeit, geeignet, zur Auffindung von Seuchenherden und zur 
Einleitung von Schutz- und Tilgungsmaßregeln zu führen, deren 
Wirkung in der Aufrechterhaltung des inländischen und inter- 
nationalen Viehverkehrs, in dem Aufblühen der Viehzucht, in der 
Hebung des Ackerbaues und schließlich in der Erhöhung und 
Befestigung der Steuerkraft des Volkes wohlthätig zum Ausdrucke 
kommt. Hiermit ist auch der volkswirtschaftliche Nutzen einer 
geregelten, allen sanitären Anforderungen entsprechenden, aus- 
schließlich von Tierärzten zu übenden Kontrolle des Fleisches 
gegeben. Hieraus geht hervor, daß die Staats- und Gemeinde- 
verwaltungen die Pflicht haben, mit aller Energie und unbekümmert 
um Unterströmungen irgend welcher Art Zustände zu schaffen, 
welche in denkbar kürzester Zeit zu dem Vorhandensein einer 
genügenden Anzahl von, auf dem Gebiete der Fleischbeschau, 
spezialistisch ausgebildeten Tierärzten führen. Diese Verhältnisse 
treten dann ein, wenn die Fleischbeschau an allen Tierarznei- 
instituten zu einem Hauptfache erhoben und den Absolventen des- 
selben die berechtigte Hoffnung auf Erlangung, einer sozialen 
Stellung, deren Ansehen mit den zur Ausbildung aufgewendeten 
Mitteln im richtigen Verhältnisse steht, gegeben wird. 


Von Institutionen, welche zur Fleischbeschau in inniger Be- 
ziehung stehen, seien hier folgende besprochen: 


1. Der Beschau-Nachweis 


durch schriftliche Bescheinigung allein ist vollkommen unzulänglich. 
Diesen Standpunkt hat schon der im Jahre 1889 nach Paris ein- 











Bericht von Aug. Postolka, Wien. 477 


berufene V. Internationale tierärztliche Kongreß vertreten, indem 
er den Grundsatz aufstellte, daß alles Fleisch vor seiner Ausfuhr 
aus den Schlachthäusern abzustempeln sei. Diese Forderung, 
welcher seither leider noch nicht allgemein Rechnung getragen 
wurde, steht auch heute noch unverrückbar fest und ist insbesondere 
für große Konsumorte, welche nicht selten als die geeignetsten 
Verschleißstätten für Fleisch zweifelhafter Herkunft gelten, von 
hervorragender Wichtigkeit. Die Abstempelung des Fleisches ist, 
wie kein anderer Beschau-Nachweis, geeignet, nicht nur die 
behördliche Überwachung bedeutend zu erieichtern, sondern auch 
dazu angethan, den Konsumenten zur Kontrolle heranzuziehen und 
auf diese Art den gesamten Fleischverkehr in feste Bahnen zu 
leiten und in denselben zu erhalten. 

Die Gründe, welche für die allgemeine Einführung des Beschau- 
stempels gebieterisch sprechen, haben noch eine Bereicherung 
erfahren, indem einzelne Nahrungsmittel-Gesetze der billigen For- 
derung des Konsumenten insofern Rechnung tragen, als sie ver- 
bürgen, daß die Qualität des Fleisches seinem Preise und seiner 
Bezeichnung entspricht. Die zu diesem Zwecke behördlich zu 
bestimmenden Qualitäts-Unterschiede finden in dem Deklarations- 
zwange ihren Ausdruck und können nur durch Verschiedenheiten 
in der Abstempelung allgemein und leicht kenntlich gemacht werden. 

Der Beschaustempel hat sonach nicht nur einen direkten 
sanitären Wert, welcher jenen des schriftlichen Beschau-Nachweises 
weit überragt, sondern er ist auch von wirtschaftlicher Bedeutung 
für den einzelnen. Mittelbar trägt er endlich zur Verbreitung der 
zum Charakterzug des zur Neige gehenden Jahrhunderts gewordenen 
öffentlichen Hygiene bei, indem er einen der wichtigsten Teile 
ihrer Thatigkeit dem Auge der Bevölkerung nahe bringt. 


2. Personal-Organisation in Schlachthäusern. 


Dem aufmerksamen Beobachter kann es nicht entgehen, daß 
sich die verschiedensten öffentlichen und privaten Faktoren allent- 
halben bemühen, den natürlichen Thätigkeitsbereich des Tierarztes 
als Fleischbeschauer einzuengen. Solche Bestrebungen traten in 
letzter Zeit sogar in gewissen Vertretungskörperschaften zu Tage. 
Daß dieselben häufig von Erfolg begleitet sind, entnehmen wir der 
periodischen Litteratur. 

Das ist insbesondere häufig in Schlachthäusern der Fall, 
deren Verwaltung man mit der Begründung, daß es sich lediglich 
um einen Verwaltungsposten handle, nicht selten Personen über- 
trägt, welche bis dahin der Fleischhygiene vollkommen fern 
gestanden haben, und die meist bald zum Sanitäts-Tierarzte in eine 
mehr oder minder ausgeprägte Gegnerschaft treten. Hierdurch 
vermindert sich naturgemäß das Ansehen des Sanitäts-Tierarztes, 
der dessen als vollkommen selbständig amtierender Beamter 
bedeutend mehr bedarf als der blos an der Kasse sitzende Ver- 


478 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


walter. Die natürliche Folge dieses Mißverhältnisses ist, daß die 
Schlachthausbenützer und -bediensteten den Anordnungen des 
Sanitäts-Tierarztes nicht immer mit der notwendigen Pünktlichkeit 
nachkommen und sich gegenüber dem vermeintlich untergeordneten 
Beamten leicht Handlungen erlauben, welche sanitär bedenklich 
sind. Wenn hiergegen behauptet wird, daß es Sache der Uber- 
wachung sei, derartige Vorkommnisse zu verhindern, so ist dies 
ein rein theoretischer, mit der Praxis im Widerspruch stehender 
und sanitär gefährlicher Schluß. 

Die moderne Fleischbeschau erachtet es als eine ihrer wich- 
tigsten Aufgaben, alle jene Zustände des Fleisches, welche in ihren 
Beziehungen zur menschlichen Gesundheit noch nicht genügend 
aufgeklärt sind, zu erforschen und so die für den Eigentümer oft 
sehr empfindlichen Verluste durch Beanstandungen zu vermindern. 
Sie muß aber auch verlangen, daß sie in ihrem Bestreben, die noch 
junge Fleischbeschau-Wissenschaft der Vervollkommnung so rasch 
als möglich nahe zu bringen, nicht gehindert werde. Ein solches 
Hindernis ist die Besetzung der obersten Schlachthausstellen mit 
Laien. 

Wenn man ferner in Betracht zieht, daß die Verwaltungs- 
arbeiten selbst in den größten öffentlichen Schlachthäusern nur 
sehr wenig Spezialkenntnisse erfordern, deren Erwerbung jedem 
Gebildeten in der kürzesten Zeit gelingt, so ergiebt sich der Schluß, 
daß die Verleihung der obersten Beamtenposten in Schlachthäusern 
an Nichtfachleute jedes sachlichen Grundes entbehrt. Hierbei 
begeben sich die Gemeinden auch noch des Vorteiles, im Schlacht- 
hause einen fachlichen Oberbeamten zu besitzen, dessen Zuziehung 
in streitigen Fällen stets ohne Zeitversäumnis und ohne Kosten 
möglich ist. 


3. Schlachthaus- Anlagen. 


Es dürfte angebracht sein, den Staats- und Gemeindeverwal- 
tungen: nahezulegen, daß bei der Anlage eines Schlachthauses die 
Überwachung der Schlachtungen und die Reinhaltung der Räume 
in erster Reihe Berücksichtigung finden müssen, was am zweck- 
mässigsten durch die Anlage geräumiger, heller, gut gelüfteler und 
wasserdichter Schlachthallen geschieht. Das Zellensystem ist in 
sanitärer Hinsicht durchaus zu verwerfen. Darüber glaubt Referent 
von jeder näheren Begründung absehen zu dürfen. 


4. Der Deklarationszwang, 


welcher durch die Schaffung von Freibänken und freibankähnlichen 
Einrichtungen in die Wirkung tritt, entspringt der Absicht des 
Gesetzgebers, den Verkaufspreis des Fleisches zu seiner Qualität 
und zu seinem wirklichen Werte in ein richtiges Verhältnis zu 
bringen und Fleisch, welches, verschiedener Zustände wegen, 
gesundheitsschädlich ist, jedoch durch besondere Behandlung 


Bericht von Aug. Postolka, Wien. 479 


gesundheitsunschädlich gemacht wurde, ebenfalls als solches zu 
kennzeichnen. Die der Deklarationsvorschrift dienenden Einrichtungen 
(Freibänke und freibankähnliche Einrichtungen) sind sonach als 
Wohlfahrtseinrichtungen zu betrachten, welche aus der Pflicht der 
öffentlichen Verwaltung, das Vermögen und die Gesundheit eines 
jeden einzelnen nach Möglichkeit zu schützen, entspringen. Ihr 
Betrieb steht daher auch mit der öffentlichen Wohlfahrt in so 
enger Beziehung, daß er niemals privaten Händen überlassen werden 
darf. Das natürlichste ist, derartige Anstalten den öffentlichen 
Schlachthäusern anzugliedern und ihre Verwaltung einem Schlacht- 
hausbeamten mit tierärztlichen Fachkenntnissen zu übertragen. 


5. Unschädliche Beseitigung der Konfiskate. 


Die in dieser Hinsicht zur Annahme empfohlene Resolution 
bedarf nach Ansicht des Referenten in einer Versammlung, deren 
Mitglieder mit den Licht- und Schattenseiten aller Methoden zur 
Beseitigung von Tierkadavern und tierischen Teilen vollkommen 
vertraut sind, keiner Begründung. 


6. Viehversicherung. 


Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß es möglich ist, die 
Versicherung der nutzbaren Haustiere im großen Stile durchzu- 
führen. Ebensowenig ist das allgemeine Bedürfnis nach einer 
solchen zweifelhaft. Dieses Bedürfnis ist insbesondere hinsichtlich 
der Rinder in so hervorragender Weise vorhanden, dak die ab- 
lehnende Haltung vieler Tierbesitzer nur der mangelhaften Er- 
wägung dieser wichtigen Frage zugeschrieben werden kann. Be- 
sonders stark ist der Widerstand gegen den Versicherungszwang. 
Als Grund hiefür sind gewiß die üblen Erfahrungen anzusehen, 
welche man dort und da mit der privaten Viehversicherung gemacht 
hat. Aber auch staatliche Versicherungs-Anstalten — und zwar 
auch solche mit Versicherungszwang — haben bisher meist kein 
vollkommen befriedigendes Ergebnis geliefert. Der Hauptgrund 
der Mißerfolge war in der Regel die geringe Ausdehnung des 
Wirkungskreises der Anstalten und der Mangel, daß diese nur für 
die durch bestimmte Krankheiten verursachten Verluste aufkamen. 
Immerhin haben aber doch die bisherigen Unternehmungen auf dem 
Gebiete des Viehversicherungswesens Erfahrungen zu Tage gefördert, 
welche bei entsprechender Verwendung der Einrichtung den Erfolg 
verbürgen. Die gewährleistenden Umstände sind: 

a) die Festsetzung möglichst großer Versicherungs-Territorien; 

b) die unbeschränkte Entschädigung nach allgemeinen ver- 

sicherungstechnischen Grundsätzen, und 

c) der Versicherungszwang. 

Gegen die beiden ersten Punkte dürfte wohl kein sachlich 
begründeter Einwand erhoben werden. In dem Versicherungszwange 


480 Die neuesten Anforderungen an eine wirksame Fleischbeschau. 


hingegen erblickt man vielfach eine natürliche Beschränkung des 
freien Verfügungsrechtes des Tierbesitzers über die ihm gehörigen 
Tiere. Bei näherer Überlegung kann dieser Einwand nicht als 
sachlich begründet angesehen werden. Er ist vielmehr der Ausdruck 
des persönlichen Gefühles des einzelnen Viehbesitzers, welches ihn 
die Vorteile der Übernahme eines erheblichen Teiles des aus der 
Viehhaltung sich ergebenden, kaum meßbaren Risikos durch die 
Allgemeinheit gänzlich übersehen läßt. Die Belehrung der vieh- 
haltenden Bevölkerung über den Nutzen und die Notwendigkeit 
einer allgemeinen unbeschränkten und obligatorischen staatlichen 
Viehversicherung ist demnach eine wichtige Aufgabe der Regierungen. 

Dies ist umsomehr der Fall, als die Errichtung einer solchen 
Viehversicherung die Tilgung der Tierseuchen und die Erhaltung 
der Tierseuchenfreiheit ungemein erleichtern würde. Aber auch der 
Fleischbeschau werden durch dieselbe erhebliche Vorteile erwachsen, 
deren wichtigster darin gegeben ist, daß mit dem Wegfall der in 
der Möglichkeit der Beschlagnahme liegenden Verlustgefahr sich 
auch die heute je nach der Örtlichkeit mehr oder minder häufigen 
geheimen Abschlachtungen sehr vermindern werden. 


7. Internationale Vereinbarungen über wichtige Fragen der 
Fleischhygiene. 


Unmittelbar nach Bestätigung des österreichischen Nahrungs- 
mittel-Gesetzes hat sich in Wien eine aus Nahrungsmittel-Chemi- 
kern bestehende Kommission gebildet, welche die Aufgabe hat, den 
Standpunkt der Wissenschaft gegenüber dem genannten Gesetze 
festzustellen. Als Ziel der Organisation gilt vorläufig die Schaffung 
eines Codex alimentarius Austriacus, aus welchem sich nach Bildung 
ähnlicher Kommissionen in anderen Staaten ein Codex alimentarius 
internationalis entwickeln soll. Der Wert einer solchen internatio- 
nalen Verständigung leuchtet wohl sofort ein. 

Hingegen muß auch festgestellt werden, daß die Fleischbeschau- 
Wissenschaft in dieser, möglicherweise bald entstehenden, inter- 
nationalen Kommission vielleicht nicht jene Vertretung finden wird, 
welche für die Entwickelung der Fleischbeschau und somit für das 
Gemeinwohl förderlich wirken könnte. Allerdings hatten schon die 
internationalen Kongresse zu Paris (1889) und zu Bern (1895) die 
Fleischbeschau in ihr Verhandlungsprogramm aufgenommen und 
auch der bevorstehende Kongreß zu Baden-Baden ist entschlossen, 
die Fleischbeschau zu einem hervorragenden Gegenstande seiner 
Verhandlungen zu machen. Auch muß zugestanden werden, daß 
die bereits vorliegenden Kongreßbeschlüsse manchen günstigen Ein- 
fluß auf die Organisation der Fleischbeschau gehabt haben. Hin- 
gegen wird der Wert dieser Verhandlungen dadurch nicht unerheb- 
lich beeinträchtigt, daß die Kongresse in verhältnismäßig langen 
Zeitabständen stattfinden und auf ihnen die Behandlung von Ein- 
zelheiten wegen der Größe des Programms nur schwer, niemals 





Bericht von Aug. Postolka, Wien. 481 


aber mit der notwendigen erschöpfenden Gründlichkeit möglich ist. 
Überdies ist eine raschere Verständigung in wichtigen Fragen der 
Fleischhygiene aus dem Grunde notwendig, weil die Fleischbeschau 
an vielen Orten gerade jetzt im Ausbau begriffen ist, und mit jedem 
Jahre zahlreiche wichtige Fragen von wissenschaftlicher und auch 
organisatorischer Natur auftauchen, von welchen insbesondere viele 
aus dem Kreise der letzteren oft einer umfassenden Erwägung und 
raschen Entschließung bedürfen. 


Anträge zur Beschlussfassung: 


1. Es ist unbedingt notwendig, die Fleischbeschau als Haupt- 
fach in den Lehrplan aller Tierarzneiinstitute aufzunehmen 
und die Fleischkontrolle ausschliesslich diplomierten Tierärzten 
zu übertragen. 


2. Der einzige verlässliche und auch für den Konsumenten 
kenntliche Beschau-Nachweis ist die Abstempelung. 


3. Es ist wirtschaftlich und sanitär von grossem Nutzen, dass 
in öffentlichen Schlachthäusern nicht nur die Sanitätskontrolle, 
sondern auch die gesamte Verwaltung Tierärzten übertra gen 
werde. 


4. Das Zellensystem ist für öffentliche Schlachthäuser aus sani- 
tären Rücksichten ganz und gar ungeeignet. 


5. Die Leitung und der Betrieb von freibankartigen Einricht- 
ungen darf aus wirtschaftlichen, vor allem aber aus sanitären 
Rücksichten niemals privaten Händen überlassen werden. 


6. Tierkadaver und tierische Teile können nur auf thermischem 
Wege unter Verwendung von Sterilisatoren in einwandsfreier 
Weise beseitigt werden. 


7. Die Einführung einer allgemeinen und obligatorischen Vieh- 
versicherung auf reichsgesetzlichem Wege ist dringend geboten 
und geeignet, die Tierseuchentilgung erheblich zu erleichtern 
und der Fleischhygiene kräftig Vorschub zu leisten. 


8. Der VII. Internationale tierärztliche Kongress zu Baden- 
Baden gründet eine internationale, ständige Kommission zur 
Beurteilung aller auf dem Gebiete der Fleischhygiene auf- 
tauchenden wichtigen Fragen. Die Kosten der Kommission 
werden vorläufig aus den Finanzen des gegenwärtigen, event. 
aus jenen des nächsten Kongresses bestritten. 


——00 6: 0-0—— 


31 


482 Réglementation de l'inspection efficace des viandes. 





Rapport de M. le Dr EDELMANN 


Chef de l’inspection'des boucheries et abattoirs, professeur à l'Ecole supérieure 
vétérinaire de Dresde. 


(Traduit par M. ZUNDEL, vétérinaire d'arrondissement, Mulhouse.) 


Les conditions préliminaires de l'inspection das viandes de boucherie. 





"ORGANISATION et la mise en pratique du service de l'in- 
spection des viandes part de certaines conditions sans 
lesquelles son efficacité reste douteuse. Ces condi- 
tions sont de nature générale, mais elles sont en re- 
lation si intime avec l'essence même de l'inspection des 
viandes, qu’elles doivent être considérées comme étant 

les bases de la mise en pratique de cette science spéciale. Or, les 

sciences sont un bien commun à toutes les nations ; les représentants 
de l'inspection des viandes pourront donc discuter dans un congrès 
international non seulement les bases scientifiques de cette science, 
mais encore déterminer les conditions générales de la mise en 
pratique de ce service et en faire le sujet d’un accord international. 

Le but principal de l'inspection des viandes est d’annihiler 
les dangers que la consommation de la viande peut causer à la 
santé de l’homme. Ses buts accessoires sont la protection du public 
contre les fraudes et les exploitations, et la surveillance de l'hygiène 
de l’homme et des animaux en général. Je ne parlerai pas ici de 
ces huts accessoires; pour ce motif aussi, je ne mentionnerai pas, 
dans cette partie du rapport, la question de la „Freibank“. 


1) Principes scientifiques de l'inspection des viandes. 


L'inspection des viandes doit être basée sur une série de 
règles, dont la science aura démontré l'exactitude. Nos connaissances 
sur la valeur sanitaire des maladies des animaux de boucherie et 
sur les modifications qui se présentent sur les viandes sont fixées 
dès à présent pour un grand nombre de cas. L'importance, au 
point de vue de l'inspection des viandes, de quelques maladies des 
animaux reste encore à établir; quelques autres, — leur chiffre est, 
il est vrai, bien restreint, — n'ont encore que trop peu été étudiées 


Rapport du docteur EDELMANN, Dresde. 483 


sous ce rapport. Il n’est pas nécessaire d'indiquer ici quelles 
maladies doivent être rangées dans chacune de ces catégories. 
Les représentants de l'inspection scientifique des viandes sont du 
reste à peu près d'accord sur ce point; d'ailleurs la maladie la 
plus importante pour l'inspection, la tuberculose fait l’objet d’un 
débat spécial de ce Congrès. 

Comme je l’ai dit tantôt, il faut que l'inspection des viandes 
se base sur des règles fixes, dont l'exactitude aura été démontrée 
par l’expérience. Ce sont des observations et des recherches scien- 
tifiques qui ont permis et permettront de reconnaître les dangers 
que la consommation de Ja viande peut amener pour la santé 
humaine. Sans ces recherches scientifiques, l'inspection pratique 
ne pourra pas être efficace. Il sera donc utile, dans. l’intérét du 
service d'inspection, de faire élaborer dans les divers Etats par un 
rapporteur spécial, ou mieux encore par une commission, ces pre- 
mières bases fondamentales de l'inspection des viandes. Partant de 
là, on pourrait en arriver facilement à une entente internationale. 


2) Bases légales de l'inspection des viandes. 


L’inspection des viandes doit être obligatoire et, comme souvent 
elle est la cause de conflits avec les particuliers, il faut qu’elle soit 
réglée par la loi ou basée sur elle. Plus la base légale sera large, 
plus les Etats ou les territoires possédant les mêmes prescriptions 
seront grands, moins les interesses trouveront les mesures rigou- 
reuses. Leur exécution deviendra, par contre, plus facile et leur 
efficacité plus grande. Il importe donc que la loi ordonne l'inspection 
des viandes pour toute l'étendue des différents Etats, mais qu'elle 
n'entre que dans les détails applicables partout et réserve les dé- 
tails d'application aux autorités locales à cause des conditions 
spéciales qui pourront y exister. Mais il faudra prévoir dans la 
loi le traitement uniforme des viandes introduites de l'étranger. 
La question des viandes étrangères est une des plus importantes 
au point de vue politique, économique et sanitaire. (C'est surtout 
pour fixer les règles d'application aux viandes provenant de l'étranger 
qu'il est nécessaire de faire établir les bases scientifiques de l’in- 
spection et d'arriver à une entente internationale à ce sujet. 


3) Importance des abattoirs pour l'inspection des viandes. 


L'expérience a démontré que l'inspection des viandes est plus 
facile et plus complète là, où il y a des abattoirs publics. Les 
congrès antérieurs ont déjà reconnu ce fait et en ont relevé l’im- 
portance. Déjà en 1889, le V™° Congrès international de médecine 
vétérinaire (session de Paris) s’est exprimé ainsi: „I y a lieu de 
poursuivre la suppression des abattoirs privés et leur remplacement 
par des abattoirs publics qui pourraient, au besoin, servir à plusieurs 
communes limitrophes. 


424 Réglementation de l’inspection efficace des viandes. 


En 1894, le VIII" Congrès international d'hygiène à Budapest 
proclamait: „Il est absolument nécessaire, afin d'organiser le service 
d'inspection des viandes de boucherie, d'établir des abattoirs publics 
dans toutes les grandes communes; pour les petites on devra cher- 
cher à faire construire des abattoirs communs“. 


Il est inutile, en présence de ces conclusions, de relever les 
raisons de l'importance des abattoirs communaux pour l'inspection 
des viandes de boucherie: elles sont du reste connues de tous les 
membres de ce Congrès. Il suffira donc de reconnaître l’exacti- 
tude des conclusions mentionnées ci-dessus et d'appuyer encore 
une fois sur la nécessité de "la création d’abattoirs publics et 
de la démontrer aux autorités gouvernementales et communales. 
Peut-être pourra-t-on arriver à ce que les divers Etats obligent 
les communes, ayant un certain chiffre d'habitants, à créer des 
abattoirs publics, comme cela a été fait en France dès le com- 
mencement du siècle. Ce progrès serait utile à l'inspection des 
viandes et ameliorerait considérablement les conditions hygieniques 
des differentes communes. Il est certain qu’il ne faut pas absolument 
des abattoirs publics pour faire un bon service d’inspection des 
viandes; ce service peut se faire aussi dans les tueries particulieres; 
mais alors il est plus difficile à exercer et ne donne pas la même 
garantie, même avec un bon personnel et un contrôle très sévère. 


4) Les experts en inspection des viandes. 


Les vétérinaires sont à considérer en première ligne comme 
experts en matière d'inspection des viandes. Eux seuls sont suffi- 
samment préparés pour ce service par leurs études professionnelles. 
Il faudra donc partout, où des vétérinaires sont établis ou pour- 
ront être appelés, leur confier le service complet d'inspection des 
viandes. Les communes essayent encore souvent de confier ce ser- 
vice à d’autres personnes auxquelles leurs savoir ne permet jamais 
d'atteindre aussi complètement le but poursuivi. Il faudrait 
dans ce cas que l'autorité supérieur tienne la main à ce que par- 
tout, où cela pourra se faire, les vétérinaires soient chargés de 
l'inspection des viandes. Seuls les vétérinaires fonctionnaires de 
l'Etat devraient être exclus de la pratique régulière de ce service, 
car ils devront en être les surveillants et les arbitres en cas d’appel. 


Là, où l’on ne pourra pas trouver de vétérinaires, le service 
d'inspection des viandes devra se faire par d’autres personnes 
consciencieuses et intelligentes, qui auront été instruites en vue de 
ce service et auront subi un examen ad hoc. Cette nomination 
d’inspecteurs laïques ou empiriques n’est à considérer que comme 
un pis aller qui laisse beaucoup à désirer; mais on ne pourra s'en 
passer, Car on ne trouvera pas de longtemps assez de vétérinaires 
pour suffir aux besoins. Certes, il y a des régions peu riches 
en bétail qui ne permettent pas l'établissement de vétérinaires, et 





Rapport du docteur EDELMANN, Dresde. 485 





pour lesquelles il faudra s’en tenir aux inspecteurs laïques. — Ces 
inspecteurs devront être bien préparés, sérieusement examinés, 
n'avoir qu’une compétence restreinte et être soumis à un contrôle 
rigoureux. 

La préparation et l'instruction spéciale des inspecteurs de 
viandes est des plus importantes; elle aussi devrait devenir l’objet 
d'une réglementation uniforme et mérite de devenir le sujet d’une 
discussion internationale. 

Pour ce qui concerne les vétérinaires, on ne peut nier qu'il 
y a encore maintes choses à perfectionner. quoique depuis dix à 
quinze ans le cours d'inspection des viandes ait fait de grands 
progrès dans la plupart des Ecoles vétérinaires; mais ce cours est 
fait très différemment non seulement dans les Ecoles des divers 
pays, mais encore dans les Ecoles d'un même Etat, par exemple 
l'Allemagne. On devrait exiger: 


a) que partout, où cela n’a pas encore eu lieu, l'inspection 
des viandes fasse partie obligatoire du programme d’études 
des Ecoles vétérinaires; 


b) qu’un cours théorique, prenant deux. heures par semaine, 
soit fait durant un semestre par un professeur qui a été 
inspecteur des viandes pendant longtemps, ou qui l'est 
encore et qui s’est fait une spécialité de cette partie. 
Les auditeurs devront avoir des connaissances suffisantes 
en anatomie pathologique; il convient donc de faire ce 
cours dans la dernière année d’études. Il ne devra pas 
être restreint à l'inspection des viandes, mais comprendra 
tout ce qui concerne l'hygiène des denrées alimentaires 
de provenance animale, tout ce qui a rapport à la con- 
struction, à l’organisation et à l'exploitation des abattoirs, 
enfin tout ce qui a de l'intérêt scientifique et pratique 
dans cette partie; 


c) que le cours théorique soit complété par des démonstrations 
de pièces saisies pour cause de maladie faites, non au point 
de vue de l’anatomie pathologique, mais à celui de leur 
importance pour l'inspection des viandes; 


d) que les étudiants vétérinaires soient astreints de seconder, 
pendant au moins une semaine, les vétérinaires chargés 
de l'inspection d’un grand abattoir et qu'ils y apprennent 
en détail la manière d’examiner les animaux vivants et 
abattus et les viandes amenées du dehors, qu’en outre, le 
professeur chargé du cours d'inspection des viandes dé- 
montre sur place les méthodes d'inspection et explique les 
motifs de saisie, qu’enfin les étudiants fassent autant que 
possible eux-mêmes le service d’inspection sous la surveil- 
lance des vétérinaires responsables; 





486 Réglementation de l'inspection efficace des viandes. 


e) que l'inspection des viandes devienne une branche spéciale 
de l'examen de fin d’études et que l'examen spécial soit 
théorique et pratique. 

Une fois instruits de cette façon dès leur entrée dans la pro- 
fession, les jeunes vétérinaires pourront suffire aux exigences du 
service d'inspection des viandes; mais il est très désirable qu'ils 
complètent leur instruction en la matière, en se faisant attacher, 
pour au moins un an, au service d'inspection d'un grand abat- 
toir. Cette exigence n'est pas exagérée; l'importance toujours 
plus grande que prend partout l’inspection des viandes, suffit à la 
légitimer. 

Les vétérinaires fonctionnaires de l'Etat doivent être charges de 
la surveillance du service d'inspection des viandes et de ses organes ; 
ils donneront leur avis décisif en cas de contestation. Il est 
donc nécessaire qu'ils aient acquis des connaissances étendues 
en matière d'inspection des viandes. Il faut aussi que lors de 
l'examen spécial pour l'admission aux fonctions de vétérinaire 
officiel, l'inspection des viandes soit prise en sérieuse consi- 
deration. On devrait exiger que le candidat prouvät ses connais- 
sances pratiques en matière d'inspection et sur l’organisation et 
l'exploitation des abattoirs. Or, le candidat sera d’autant plus en 
état de satisfaire à ces exigences qu’il a fait un stage dans un abat- 
toir, et il me semble utile de demander que tout candidat aux 
fonctions de vétérinaire sanitaire devra avoir été employé pendant 
au moins deux mois au service d'inspection des viandes d’un grand 
abattoir. Le Wurtemberg et la Hesse ont depuis quelques années 
prescrit ce stage dans leurs programmes d'admission à l'examen 
de vétérinaire fonctionnaire, il serait à désirer que les autres Etats 
suivent cet exemple. I] est tout naturel que les mêmes conditions 
doivent être éxigées des vétérinaires appelés à diriger des abattoirs 
publics. 

L’instruction des inspecteurs laïques n’est pas moins impor- 
tante. Ceux-ci se recruteront principalement parmi les gens qui 
n'auront eu qu’une instruction élémentaire et dont l'instruction 
spéciale ne pourra être que restreinte. I] faut que celle-ci soit con- 
forme au degré de compétence que les règlements d’inspection leur 
reconnaissent. 

ll semble possible de permettre aux inspecteurs laïques 
de juger non seulement les animaux absolument sains, mais 
aussi ceux qui ont des lésions locales de peu d'importance et ceux 
dont la viande présente des altérations non nuisibles à la santé 
de l’homme. Ces cas devront être spécialement mentionnés dans 
les règlements, qui diront en outre, si les inspecteurs laïques 
sont autorisés à prononcer, avec le consentement du propriétaire 
ou des autres intéressés, la saisie totale d’un animal abattu. Je ne 
puis entrer ici dans les détails et je ne traiterai non plus la question, 
si l'on doit autoriser les inspecteurs laïques à examiner les animaux 
abattus pour cause de maladie (abattage de nécessité), les chevaux, 














Rapport du docteur EDELMANN, Dresde. 487 


les chiens, la viande introduite à la „Freibank‘‘ ou la viande con- 
servée ou enfin celle provenant d'animaux autres que ceux abattus 
usuellement pour l'alimentation. 


L'instruction des inspecteurs laïques devra, pour le moins, 
comprendre: 


a) l'anatomie et la physiologie des animaux de boucherie, en 
tant qu’elles sont nécessaires à la connaissance de l'animal 
sain ou malade: | 


b) les signes de santé et de maladie des animaux de boucherie; 


c) les méthodes d’abattage, de dépécement et de coupe ainsi 
que les principales préparations de viande; 


d) les méthodes d'examiner les animaux de boucherie, les 
viandes et les préparations de viande; 


e) les moyens de reconnaître les maladies des animaux de 
boucherie, les modifications qu'elles font subir à la viande 
et leur importance au point de vue de l’eınploi de la viande 
comme aliment ; 

f) les principes d'après lesquels l'appréciation des viandes 
saines et malades doit avoir lieu et la connaissance précise 
des limites de compétence; 


g) la connaissance des lois et règlements, la tenue des régistres 
et des écritures. 


Les inspecteurs laïques ne pourront acquérir ces connaissances 
et se faire à la pratique que si, pendant au moins quatre à six 
semaines, ils sont instruits par le vétérinaire d’un grand abattoir. 
Encore faudra-t-il, je le sais par expérience, beaucoup de peine et 
de dévouement pour y arriver en si peu de temps. 


L'examen des inspecteurs laïques ne doit se faire que dans 
un grand abattoir. Il devra avoir lieu devant une commission 
désignée par l'Administration et présidée par un fonctionnaire vé- 
térinaire supérieur. Un vétérinaire d’abattoir fera partie de la 
commission. Les connaissances exigées des candidats seront con- 
formes au programme d'instruction établi tantôt. 


Les inspecteurs laïques devront autant que possible avoir une 
situation indépendante. Certes, il ne sera pas possible de leur 
donner partout le caractère d'employés municipaux; cela n’est pas 
nécessaire; mais il est à désirer que l'inspection des viandes forme 
leur emploi principal et la principale source de leur revenu. Dans 
les villes, il est préférable de donner aux inspecteurs des viandes 
le caractère d'employés municipaux et, en plus, le droit à la retraite. 
De toute façon, il faudra accorder aux inspecteurs la qualité d'agent 
public pour qu'ils aient l'autorité nécessaire à leurs fonctions, 

Le traitement des inspecteurs des viandes variera certainement 
d’après les conditions locales; le mieux serait de leur accorder un 
fixe prélevé sur la caisse municipale. 


488 Réglementation de l'inspection efficace des viandes. 


5) Surveillance de l'inspection des viandes. 


Le service d'inspection, fut-il aussi bien organisé et mis en 
train aussi bien que possible, perdra à la longue de son efficacité, si, 
en même temps il n'existe pas un service de contrôle et de 
surveillance. Ce service de contrôle est d'autant plus nécessaire 
que le nombre d’inspecteurs laïques sera plus grand. Les vétérinaires 
fonctionnaires de l'Etat sont tout indiqués pour être charges de 
cette surveillance qui devra consister en un contrôle de tous les 
inspecteurs des viandes du district administratif, en ce sens, que le 
vétérinaire devra se tenir au courant du service des différents 
inspecteurs et les contrôler par des révisions périodiques. 


Il importe surtout de veiller à l'observation scrupuleuse des 
règlements en général et des prescriptions relatives aux viandes 
malades ou anormales. Les irrégularités doivent être immédiatement 
réprimées afin d'empêcher que des fausses interprétations ne pren- 
nent racine. | 

Les inspecteurs laïques devront être surveillés au point de 
vue technique et sous le rapport de leur moralité. Je ne parlerai 
pas ici de cette dernière. La surveillance au point de vue technique 
comprendra en dehors de la surveillance générale, tantôt mentionnée, 
un contrôle individuel pour voir si les inspecteurs possèdent encore 
les connaissances prouvées à l'examen. Pour cela, il est nécessaire de 
leur faire subir tous les deux ou trois ans un supplément d'examen 
sérieux, pratique et théorique. 

Les inspecteurs laïques qui ne subiraient pas avec succès cet 
examen supplémentaire, devront être tenus de faire un nouveau 
stage dans un grand abattoir et de se présenter à nouveau devant 
la commission nommée par l'Etat, qui leur avait délivré le certi- 
ficat de capacité. Les inspecteurs incapables devraient être impi- 
toyablement écartés. 

Les vétérinaires fonctionnaires chargés du contrôle de l'in- 
spection des viandes pourront du reste beaucoup contribuer à 
maintenir ce personnel dans le devoir, en leur donnant l'appui 
nécessaire vis-à-vis du public et des autorités et en les instruisant 
dès que l’occasion se présente. Sous ce dernier rapport il est utile 
de réunir de temps en temps le personnel des circonscriptions ad- 
ministratives pour lui faire des conférences appropriées. 


6) Statistique de l'inspection des viandes. 


La statistique ne fait pas, il est vrai, partie des conditions 
premières du service de l'inspection des viandes. Mais il est utile 
d'en parler dans ce chapitre destiné aux généralités de ce service. 
Cette statistique a une importance économique et scientifique; elle 
devra avoir pour base la définition nette et l’emploi exact des 


Rapport du docteur EDELMANN, Dresde. 489 


termes: „contestation, saisie, viande d’etal, viande de basse boucherie, 
viande refusée,‘ en outre, tous les chiffres devront être exacts 
et tous les faits du service y trouver leur mention. La statistique 
devra comprendre : 


a) Le genre, le sexe et, si possible, l’âge des divers animaux 
de boucherie, les espèces diverses de viandes introduites; 

b) un aperçu des résultats de l'inspection des animaux vivants 
et du commerce de bestiaux de boucherie, des maladies, 
des contestations et des confiscations; 

c) la statistique des abattages avec mention à part des abat- 
tages dits de necessite, ainsi que leurs motifs et les suites 
au point de vue de l’inspection des viandes; 

d) le resultat de l’inspection des animaux abattus et leur 
emploi; 

e) un aperçu des maladies observées et le pourcentage de ces 
maladies: 

f) un travail de détail sur les maladies principales (tuberculose, 
trichinose, cysticercose, septicémie, pyémie); 

g) la statistique des épizooties observées et l'historique des 
différents cas; 

h) importance de l'introduction des viandes du dehors et le 
résultat de leur inspection, l'indication des maladies ob- 
servees; 

i) les résultats de l’inspection des autres produits; 

k) des notes sur la production et la consommation de la 
viande dans le district; | 

1) le poids des animaux abattus, le prix des animaux et le 
prix de la viande; 

m) les faits particuliers. 


Les résolutions dont je propose l'admission au Congrès sont: 


1) l'inspection des viandes doit être basée sur des règles déter- 
minées par la science et par l'expérience; l'interprétation et 
l'application de ces règles doit être aussi douce que possible. 
Il conviendrait d'amener une entente internationale à propos 
de ces règles et de les reviser de temps à autre; 

2) l'inspection des viandes doit avoir une base légale adaptée 
aux conditions spéciales des divers Etats; elle sera d'autant 
plus efficace que le territoire auquel elle sera appliquée, sera 
plus grand. Une entente internationale, quoique difficile, est 
à désirer. 

3) L'efficacité de l'inspection des viandes sera d'autant plus 
grande qu’elle pourra être centralisée dans des abattoirs publics. 
Il est donc nécessaire, tant au point de vue de l'inspection 
des viandes que pour les raisons d'hygiène connues, que les 


490 


4) 


5) 


6) 


Réglementation de l’inspection efficace des viandes. 


communes de plus de 5000 habitants établissent des abattoirs 
publics. Les communes plus petites devront s'entendre avec 
leurs voisines pour la construction d’abattoirs communs. 

Les Gouvernements devront avoir soin de se procurer des 
experts en inspection des viandes. Les vétérinaires seuls 
peuvent être considérés comme experts scientifiques. Là, où il 
n'y aura pas de vétérinaire, d'autres personnes pourront être 
nommées comme inspecteurs laïques. Ces derniers n’auront 
qu'une compétence restreinte et devront avoir suivi un enseig- 
nement dans un grand abattoir pendant au moins 4 semaines 
et subir, après, un examen officiel. 

L'enseignement, dans les Ecoles vétérinaires, de l'inspection 
scientifique et pratique des viandes devru être perfectionné 
autant que possible, de plus, l'inspection des viandes devra 
former une branche à part de l’eramen vétérinaire. 

Elle devra également faire partie du programme de 
l'examen pour l'obtention du certificat de capacité aux fonctions 
de vétérinaire sanitaire. Les candidats à ces fonctions devront 
avoir fait un stage d'au moins 8 semaines dans un abattoir 
important, placé sous surveillance vétérinaire. Il est à dé- 
sirer que dans les divers Etats les experts en inspection des 
viandes soient soumis aux mêmes exigences de capacité. 

La surveillance permanente du service par des vétérinaires 
d’un rang supérieur est une condition importante de Veffi- 
cacité de l'inspection des viandes. Les inspecteurs laïques en 
particulier devront être périodiquement, dans des délais assez 
rapprochés, soumis à de nouveaux examens au point de vue 
de leurs capacités et de leurs aptitudes. Sous ce rapport on 
pourrait créer également une base internationale. 

Les effets et les résultats de l'inspection des viandes doivent 
être publiés dans une statistique utilisable pour des travaux 
scientifiques et d'économie politique. Cette statistique aura 
d'autant plus de valeur qu’elle sera faite d’après les mêmes 
principes pour de grands territoires. Une statistique inter- 
nationale de l'inspection des viandes, faite d’après un mode 
uniforme, est un but à rechercher. 


491 


Rapport de Mr Gustave KJERRULF 


Vétérinaire supérieur de la ville de Stockholm. 


(Traduit par Mr. LE HOUITEL, professeur, sous la direction du docteur LYDTIN, 
Baden-Baden.) 


Organisation de l'inspection des viandes et son exécution. 


À) Inspection de tous les abattages, de toutes les viandes et de toutes 
leurs préparations. 

L est clair qu'une inspection sanitaire, qui ne s’étendrait 
qu'aux grands animaux de boucherie et à leurs issues, 
sans englober le petit bétail, tel que les veaux, les mou- 

Jo tons, etc. serait inefficace et ne pourrait être préconisée. 
NG Comme preuve à l’appui, je veux donner quelques 
chiffres provenant d’une inspection facultative fonctionnant 

a Stockholm. Mais il faut dire qu'en Suède on a la déplorable 
habitude de consommer la chair de veaux âgés de un à quelques jours. 
De 1893 à 1897 ce service d'inspection vétérinaire a refusé 
comme présentant des symptômes de Septicémie ou de Pyémie: 





à 
wv 


1893 . . . . . 88 veaux 
1894 .:. . . . 192 ,, 
1895 . . . . . 406 ,, 
1896 . . . . . 240 ,, 
1897 . . . . . 307 , 


Il refusait en outre pour d’autres affections: 
1898 . . . . . 429 veaux 


1894, . . . . 484 , 
1895 . . . . . 447 „ 
1896. . . . . 347 , 
1897 . . . . . 809 „ 


__ Les chiffres suivants fournis par l'inspection sanitaire instituée 
à Stockholm pour combattre la trichinose, prouvera que les porcs 
doivent être soumis a une sévère inspection, car ce service a dû 
en rejeter dans les années suivantes comme: 


492 Réglementation de l'inspection efficace des viandes. 


Trichinés Tuberculeux 
1893 . . . . . 0,06%, 1898 . . . . . 06% 
1894 . . . . . 007% 1894. . . . . 189% 
1895 . . . . . 0,06% 1895 . . . . . 35% 
1896. . . . . 0,07 0}, 1896 . . . . . 48% 
1897 . . . . . 0,090! 1897 . . . . . 49%, 


Si la ladrerie (cysticercus cellulose) est en décroissance, ainsi 
qu'en d’autres pays du reste, c'est grâce surtout au service d'in- 
spection sanitaire qui existe dans un grand nombre de villes de 
Suède. 


Les moutons et les chèvres sont sujets à moins de maladies 
que les autres animaux de boucherie; cependant, sous l'influence 
de quelques-unes, leur chair peut être viciée au point d'être rejetée 
de l'alimentation. Donc l'inspection doit aussi s'étendre sur eux. 


Ni les abattages faits pour le compte de particuliers en vue de 
leur propre consommation, ni les viandes naturelles ou préparées sous 
formes de conserves ou autres denrées et destinées à la consommation 
particulière ne doivent être exemptees, puisqu'elles sont souvent objet 
de transactions et cause de maladie ou de mort du consommateur, — 
preuve les faits cités par Ostertag, d’après lesquels des cas sporadiques 
de trichinose constatés à Berlin étaient dus à la consommation de 
viande de porc expédiée de lieux, où elle échappait à tout contrôle 
sous prétexte de consommation particulière. 


L’inspection sanitaire doit surtout se faire vis-à-vis de ces 
abattages particuliers dits ‚de nécessité‘ qui, abstraction faite de 
quelques accidents fortuits, servent le plus souvent à sauver la 
viande d’un animal malade ou lese, pour lequel on n’espere pas 
de rétablissement. 


Parmi les questions relevant de l'inspection sanitaire des 
viandes, celle de l'abattage par nécessité doit, de l’avis des écono- 
mistes et des hygiénistes, être traitée très sérieusement. 


Comme preuve à l’appui, je citerai l'observation faite par 
Bollinger que les quatre cinquièmes des intoxications par la viande 
sont liés à cette question d’abattage par nécessité. En dehors des 
observations de Bollinger, on peut affirmer qu'il ne faut pas chercher 
autre part la raison du plus grand nombre de ces accidents. 


Une des meilleures statistiques, sur laquelle on puisse etayer 
cette importante question, est celle établie par Lydtin. 


Dans son rapport à la XVII™° assemblée du , Deutscher Verein | 
für öffentliche Gesundheitspflege“, réunie à Wurzbourg en 1893, 
Lydtin fit remarquer que: „Des cas d’abattage par nécessité il ré- 
sulte généralement plus de viande impropre que de viande propre | 
à l'alimentation, et encore le plus souvent des viandes dangereuses | 
et toujours dans une proportion beaucoup plus forte que dans les 
abattages de boucherie.“ 





Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 493 


Dans les années 1888 à 1891 il y eut dans le Grand-duchée de Bade 
sur 1000 


abattages de boucherie de: abattages par nécessité de: 
grands animaux . . . 1,6 128.0 
veaux , . . . . . . 0,4 4,9 
moutons . . . . . . 0,2 20,2 
chèvres . . . . . . 08 72,5 
porcs . . . . . . . 03 63,4 
Chevaux . . . . . . 142 44,4 


qui fournirent de la viande nuisible à la santé. 


Ces proportions effrayantes s’accentuent encore sur la statistique des 
années 1892 à 1897, pendant lesquelles il y eut sur 1000 


abattages de boucherie de: abattages par nécessité de : 
grands animaux . . . 19 134,5 
veaux....... 02 41,2 
moutons . . . . . . 0,2 17,4 
chèvres . . . . . . 0,5 92,0 
pores. . . 2 . . . 0,2 51,1 
chevaux . . . . . . 168 103,4 


qui fournirent de la viande nuisible à la santé. 


Les abattages par nécessité présentent donc vis-à-vis de ceux de 
boucherie pour les: 


grands animaux . . . . 80 (71) fois plus de danger, 
veaux . . . . « « « 12 (206) „ „ 
moutons . . » . . . . 100 (87) » » 
chèvres . . . . . . . 90 (184) ” » 
porcs . . . . . . . . 211 (255) 5) » 
Chevaux ....... 8 (6) y » 


Le contrôle sanitaire devrait s’étendre aussi sur la volaille, 
le gibier, les poissons, les crustacés, les molusques (alimentaires) 
puisque vivants ils peuvent étre malades, et morts corrompus ou 
porteurs de germes de maladies. On n'a qu'à penser aux nombreux 
empoisonnements tels que botulisme, ichtyosime, mytilisme, causés 
par ces denrées. 


Finalement, les conserves alimentaires, viandes salées, fumées, 
charcuteries doivent être soumis à l'inspection sanitaire. *) 


Quant aux laitages, ils exigent un contrôle distinct, ne relevant qu’en 
partie de la médecine vétérinaire; cependant dans les petites localités le 
service d'inspection du lait peut être confié à l'expert chargé du service 
d'inspection des viandes. 


*) En ce qui concerne les charcuteries et les fabriques de conserves, il 
faut une surveillance spéciale. La législation et l'inspection doivent s’étendre 
non seulement sur les matières premières fraîches, mais encore sur les 
locaux et le mode de préparation, vu le grand nombre de fraudes qui s’y 
exercent. Vis-à-vis de ces industries il y a lieu de réglementer très sévè- 
rement l’aération et l’éclairage des locaux et de les soumettre à l'approbation 
et à l'inspection du service d'hygiène. On doit viser particulièrement le ma- 
teriel et les procédés de fabrication, l'emploi des matières colorantes et con- 
servatrices, l'abus des amidons et de certaines épices et surtout le nettoyage 
des intestins. 





494 Réglementation de l’inspection efficace des viandes. 


B) Généralisation de l'inspection. 


L'extension du contrôle sanitaire dans les directions indiquées 
ne suffit pas. Ce contrôle doit être le même dans tous les lieux: 
dans les villes comme dans les campagnes d’après un règlement 
uniforme et d’une égale exécution. 

On sait la répulsion que tout le monde éprouve à manger, 
en connaissance de cause, de la viande d'un animal malade, mort 
ou abattu. Les populations rurales, sachant par le fond ce qui se 
passe chez elles et ne pouvant tirer parti de ces sortes de viande, 
les expédient à la ville, où l’on ignore le plus souvent l'origine 
des denrées mises en vente. C'est pour cette raison que les ser- 
vices d'inspection des viandes, d’abord organisés dans les villes, 
s’etendirent ensuite à la campagne. 

Les principaux motifs pour l'établissement d’un service sani- 
taire à la campagne dérivent non seulement de l'importation dans — 
les villes de viandes provenant d'animaux abattus sans contrôle à 
la campagne, mais aussi de l'établissement de nombreuses fabriques — 
de charcuteries et de conserves dans les communes rurales qui 
manquent ordinairement d'un service sanitaire. | 

Pourquoi la population rurale doit-elle être privée de la 
protection de sa santé contre la nociveté des viandes malsaines? 
Elle peut aussi bien que la population urbaine revendiquer la sau- 
vegarde légale contre des dangers communs que l'expert seul peut 
reconnaître. Aussi, le domestique doit être protégé contre les in- | 
fections et les intoxications produites par l’ingestion de viandes 
nuisibles. 

Que servira donc l'inspection sanitaire la plus rigoureuse dans 
les villes si l’on peut y importer les viandes et préparations de 
viande de la campagne, où toute espèce de contrôle sanitaire fait 
défaut ? 

Et comment veut-on établir une statistique exacte des maladies 
infectieuses, par exemple de la tuberculose, si l’on ne contrôle pas 
les abattages à la campagne? et pourtant cette statistique est de 
la plus haute importance pour la police et l'hygiène vétérinaire et, 
non moins, pour l’économie rurale. 

Evidemment on ne peut pas, en fait d'inspection sanitaire, 
demander l'impossible. On ne l’etendra pas jusqu'à ces régions où 
la population est d'une faible densité comme dans quelques pays 
du nord, où il n’y a qu’un habitant par kilomètre carré. 

Le mode d'inspection doit être partout le même d'après des 
prescriptions uniformes. Dans les Etats, où l'inspection des viandes 
relève des autorités communales, il n'est pas rare de voir telle 
viande jugée bonne pour la consommation dans une commune, 
confisquée dans une autre comme malsaine. Il en résulte que la 
population des endroits où le régime est tolérant, est exposée à se 
voir offrir et vendre des viandes bien inférieures à celles que 








Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 495 


peuvent se procurer les habitants d’un lieu, où le régime est plus 
sévère, Cette anomalie jette un discrédit sur l'institution même qui 
retombe sur les vétérinaires inspecteurs et nuit au prestige de toute 
la corporation. 

Pour ces raisons il est indispensable que dans chaque Etat 
le service de l'inspection des viandes soit réglé par une loi — sans 
préjudice de la législation pénale visant ceux qui vendent des denrées 
nuisibles à la santé publique et des règlements vis-à-vis des pays 
avec lesquels il y a un échange actif. 


Cette loi doit imposer : 


a) L’inspection sanitaire obligatoire, son ordre et son extension ; 

b) obligation de faire tout abattage dans l’abattoir municipal ; 
l'extension de l'obligation de l’abattoir aux environs des 
villes; reglementation des abattages en dehors des enceintes 
de ville et la prévention des abus et fraudes; 

c) l'examen des animaux de boucherie — avant et après abat- 
tage — par des vétérinaires sanitaires, auxquels doivent in- 
comber aussi la surveillance et l'administration des abattoirs ; 
l'établissement de circonscriptions d'inspection; règlement 
spécial visant les abattages dits „de nécessité; 

d) la création d’inspecteurs empiriques examinés, avec pouvoirs 
limités, aux endroits, où manque l'inspecteur vétérinaire ; 

e) le classement des viandes 
a) comme valables pour le commerce libre, b) comme ad- 

ınises pour le commerce limité et c) comme exclues du 
commerce ; 

f) le marquage des viandes sorties des abattoirs municipaux 
pour les distinguer de celles provenant du dehors: 

g) les compétences de la police sanitaire vis-à-vis des locaux 
des fabricants ou commerçants de charcuterie; 

h) l'inspection obligatoire des viandes ou denrées animales 
que les campagnes introduisent dans les villes : 

i) la même obligation pour ces articles arrivant de l'étranger 
(au lieu de destination). 

La loi doit prévoir en outre: 

k) l'inspection obligatoire de toute viande destinée a l’ex- 
portation ; 

1) l’autorisation des municipalités à percevoir les frais d’in- 
spection, d’abattoirs ou autres, ayant rapport au contrôle 
des viandes: 

m) les indemnités dues par suite de Ja suppression d’abattoirs 
privés, limitées aux pertes éventuelles; 

n) les conditions d'appel des propriétaires de viande. 

Pour l’execution de la loi, un arrêté spécial doit délimiter en 

prescriptions générales: 

a) Les qualités et les compétences des vétérinaires inspecteurs, 

dits sanitaires ; 


496 Réglementation de l'inspection efficace des viandes. 


b) les conditions d'instruction et d'examen des experts laïques, 
ainsi que leurs obligations et la délimitation des circonscrip- 
tions de ces deux catégories d’inspecteurs. 


ll réglera en outre: 

c) les cas d’arbitrage; 

d) l’expertise vétérinaire sur la construction d’abattoirs officiels: 

e) les conditions de l’etablissement de la „Freibank‘‘ (lieu où 
la viande non étalable est vendue sous déclaration et à 
prix réduit), de son usage et de la vente des viandes y 
envoyées; 

f) les mesures à observer vis-a-vis de la viande saisie; 

g) le mode de marquage et sa description ; 

h) la réglementation de la fabrication des denrées alimentaires 
de provenance animale; . 

i) les conditions de l’importation et de l’exportation des viandes 
ou denrées animales de toute provenance. 


En outre s'imposent des prescriptions spéciales sur la fabrica- 
tion de la charcuterie ou denrées similaires. 

Enfin les législateurs devront s’inspirer des lumières de vétéri- 
naires éminents, instruits non seulement par la théorie mais aussi 
par la pratique. 

Les municipalités pourront régler à leur convenance les détails 
de l'inspection des viandes, mais dans les limites de la loi et des 
arrêtés ministériels, 

Quatre points qui ont déjà été traités dans le règlement 
général et dans les prescriptions devant en assurer l'exécution, 
seront l’objet de règlements spéciaux, ce sont: 


1. Le trafic des viandes ou de leurs préparations, d’une com- 
mune à l’autre, en déans des frontières; 

2. l'importation des viandes, venant du dehors et l’exportation 
à l'étranger ; 

3. la „Freibank“ ; 

4. les abattages dits de necessite. 


Si l’on envisage le côté hygiénique de l’inspection des viandes, 
il est certain qu’il serait à désirer qu’il ne soit mis en vente dans 
les villes que des viandes sortant des abattoirs municipaux *) et 
provenant d'animaux de boucherie inspectes avant et après leur 
abattage. Mais pour des raisons générales, on est obligé d'ad- 
mettre dans l’approvisionement des villes des viandes importées 
par les campagnes, malgré leur infériorité hygiénique par rapport 
aux premières. 


*) Bien que la question des abattoirs municipaux doive être traitée par 
un de nos éminents collègues, je voudrais dire en passant que ces établisse- 
ments d'utilité publique doivent être exclusivement municipaux, et n'être 
sous la dépendance d'aucun particulier ou syndicat. 








Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 497 


1) Viandes introduites d’une commune dans une autre. 


Ces viandes ne doivent être admises que sous la garantie 
d'un contrôle sanitaire rigoureux. 


Ce contrôle exige: 


a) la présentation avec la viande des principaux viscères des 
animaux abattus. La raison de cette obligation est compré- 
hensible, puisque, chacun le sait, les altérations morbides, 
aussi bien chez l’homme que chez les animaux, se trouvent 
plus ou moins prononcées dans les viscères. 

Les organes à exiger sont les poumons, le cœur, le foie, 
les reins, la rate, le pis, la tête et la peau. Les poumons, 
le cœur et le foie doivent tenir ensemble et adhérer encore 
aux parois des cavités, ou si le règlement le trouve préfé- 
rable, le larynx et la trachée-artère restent attachés à un 
des quartiers de devant tandis que l’autre partie de la 
trachée, dont rien ne doit être enlevé, reste fixée aux pou- 
mons. Ce procédé assurera le moyen de vérifier l’identité 
du faisceau d'organes, et facilitera les manutentions d’abat- 
toir et de transport. 

Les reins et la rate doivent adhérer à la pièce de 
viande. 

La tête doit être présentée avec sa langue. 

Quant à la demande de présenter aussi la matrice ou 
tout l’appareil génital, si utile que puisse être l’exploration 
de ces organes, on se heurtera à des difficultés telles qu'il 
faut y renoncer. 

En temps ordinaire, on peut se contenter de l'examen 
des organes énumérés, mais si une maladie contagieuse 
venait à sevir sur les animaux, on prescrira l’adjonction 
de tous les viscères jugés indispensables ; 


b) la présentation des bovins et des chevaux abattus à l’in- 
spection au moins par quartiers, des porcs par moitiés et 
des autres animaux en entier; 

c) la défense d'importer des viandes détaillées et surtout 
hachées : 

d) interdiction d’écarter aucune partie (par exemple les sér- 
euses et les glandes lymphatiques) ; 

e) l'interposition de bois d’écartement, permettant l'inspection 
des cavités thoracique et abdominale, si des corps entiers 
de veaux, moutons et chévres sont présentés congelés a È 
l'inspection ; ; 

f) l'accompagnement de la viande importée par un certificat 
délivré par l'inspecteur vétérinaire ou laïque; 

g) certificat vétérinaire, si la viande provient d’nn animal 
abattu „par nécessité" ; 


82 


498 Réglementation de l'inspection efficace des viandes. 


h) l'obligation des propriétaires de viandes de donner à 
l'inspecteur tous les renseignements qu'ils connaissent ; 

i) l'indication des heures et des voies d'importation de viande: 

k) l'autorisation de consigner la viande 24 h. en été, 48 h. 
en hiver; 

1) le marquage particulier de la viande importée, reconnaissable 
à sa forme, la faisant à première vue distinguer de celle 
sortie des abattoirs municipaux ; 

m) la vente séparée des viandes venant de l'extérieur de celles 
provenant des abattoirs municipaux ; 

n) la fixation des taxes de l'inspection des viandes introduites 
dans les villes. 


2) Importation de la viande provenant de l'étranger. 


Relativement à la viande provenant de l'étranger, on doit 
demander : 


a) un certificat d’origine émanant d’un vétérinaire officiel 
attaché à l’abattoir, constatant que l'animal a été visité 
avant et après l'abattage et que viande et viscéres sont francs 
de toute tare; ce certificat doit être légalisé par une auto- 
rité officielle (le consul du pays d’importation) ; 

b) un emballage non lésé, portant une marque facile à recon- 
naître, prouvant que la marchandise qu’elle couvre, est 
bien celle qui fait l’objet du certificat qui l'accompagne: 
qu'un plomb ou un scellé intact puisse prouver que cet 
emballage n’a pas été ouvert après son marquage; 

c) l’examen de cette viande, aux frais de l’expéditeur, lors de 
son arrivée au pays d'importation par le vétérinaire y 
commis, pour constater si la viande a conservé une qualité 
qui en permette le commerce libre; 


d) la compétence des autorités et inspecteurs sanitaires: 


pour donner immédiatement franchise à la viande; ou, 

pour refuser la viande et son marquage, l’ecarter même 
pour vice de forme ou absence du certificat d’origine, et en 
prevenant au besoin la police de l'endroit; ou 

pour envoyer la viande à la „Freibank“ ; ou 

pour la confisquer si elle est corrompue ou malsaine. 


3) De Vinstitution dite „Freibank“. 


Les arrêtés doivent aussi donner des instructions sur |’insti- 
tution dite „Freibank“ ; ces instructions seront réglées selon le lieu 
et les circonstances. 

L’inspection sanitaire des viandes déclare, comme nous l'avons 
déjà dit, celles qui lui sont présentées, propres ou impropres à 
l alimentation. 


Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 499 


Dans le premier cas la viande doit être déclarée „etalable“, 
(admissible au commerce libre), si la bête était complètement saine 
et régulièrement abattue, si la viande se présente sous bon aspect 
et si elle est d’une odeur normale ou s’il n’y a que des altérations 
minimes, localisées et sans importance. Dans le dernier cas, la 
viande peut être, après ablation de la partie laissant à désirer, 
marquée pour le commercè libre. 

La viande est „non etalable“, (inadmissible au commerce libre) 
c'est-à-dire destinée à la „Freibank“ : 

a) si la viande est de moindre qualité et présente dans sa 
substance des altérations multiples, mais de moindre impor- 
tance sanitaire; 

b) si, sans étre nuisible, elle provient d’un animal ayant été 
affecté de maladies internes ou externes, ou si l’animal n’a 
pas été tué régulièrement; 

c) si la viande (ou graisse) malsaine à l’état cru, peut par 
une préparation, (cuisson, fonte, stérilisation, fumaison, etc.) 
être rendue inoffensive (viandes ladres); ou enfin, 

d) si la viande a une odeur anormale ou provient d’un animal 
émacié ou pas assez développé. 


La viande envoyée à la „Freibank“, doit toujours être mar- 
quée, mais d’une manière spéciale. 

Dans le second cas (quand elle est impropre à l'alimentation) 
la viande passe aux destinations techniques ou économiques, ou 
elle est détruite. 

La. nécessité de la Freibank s'impose dans l’ensemble de 
l'économie générale d’un Etat, dans l'intérêt des consommateurs, 
comme dans celui des éleveurs. Si l’on ne refuse que la viande indu- 
bitablement malsaine, celui qui veut acquérir une viande absolument 
indemne, ne pourra jamais le faire en toute certitude. Par contre, 
cette institution classant les viandes d’après leur provenance et leur 
qualité et rendant utilisable une marchandise qui, sans elle, serait 
perdue pour l’économie générale, offre ces sortes de viande à celui 
qui les désire. 


La Freibank. peut affecter différentes formes et avoir en vue: 


a) la vente publique de viandes crues dans un local installé, 
administré et contrôlé par les autorités; ou 

b) la vente publique de viandes bouillies, salées ou préparées 
dans un local analogue; ou, 

c) la remise de la viande au propriétaire, après marquage 
indiquant sa qualité; 

d) le même procédé après cuisson et marquage. 

Les deux derniers procédés ne peuvent à peine remplir les 

buts de l'institution qui sont les suivants: 


a) renseigner l'acheteur sur la provenance de la viande 
(déclaration) ; 





500 Réglementation de l’inspection efficace des viandes. 


b) faire surveiller son detaillage sous le contrôle de la police 
sanitaire; détaillage de la viande seulement en morceaux 
répondant aux besoins ménagers; interdiction aux auber- 
gistes, bouchers, charcutiers, etc. d’en acheter ; 

c) réduction du prix de la viande dite de ,,Freibank‘'; 

d) appositions de la marque assez nombreuses, pour que 
chaque morceau détaillé en comporte une. 


4) Abattages „par nécessité“. 


L’abattage „par nécessité“ étant au point de vue hygiénique 
de la plus haute importance, il est donc nécessaire : 

a) qu’un contrôle spécial soit organisé par l'Administration; 

b) que la viande provenant des abattages par nécessité ne 
soit vendue que sous déclaration. 

En outre, s’il est possible, ces sortes de viandes seront 
consommées dans la localité, pour ne pas les faire voyager. En 
aucun cas elles ne seront employées en charcuteries ou conserves. 
La raison de ces recommandations repose sur l'observation que 
l'agent toxique, présent dans ces viandes, est majoré avec le temps 
qui s’écoule depuis l'abattage, et que, conséquemment, la viande 
se corrompt très facilement. 

Les points sur lesquels on doit insister pour le contrôle de cette 
sorte d’abattage sont les suivants (en vigueur dans le Royaume 
de Saxe): 

a) l'inspection doit être faite dès l'abattage et, s’il est possible, 

aussi avant celui-ci; 

b) elle doit être faite le jour; 

c) le vétérinaire inspecteur se fera présenter non seulement 
la viande, mais encore tous les viscères : 

d) le vétérinaire devra être fixé sur le diagnostic avant de 
délivrer le certificat classant la viande pour l'alimentation 
humaine ; 

e) en cas de doute, le vétérinaire ne doit remettre le certi- 
ficat que 48 h. en hiver, et 24 h. en été, après l'abattage, 
afin de pouvoir mieux observer les altérations postmortales 
qui pourraient survenir ; 

f) le vétérinaire doit s’assurer de la réaction chimique et de 
l'odeur de la viande; 

g) dans les cas douteux, il doit faire, de plus, l'examen 
microscopique du sang, de la lymphe et de la substance 
musculaire; 

h) une marque spéciale sera apposée sur la viande pour per- 
mettre d’en reconnaître sa provenance et sa qualité. 


Pour résumer ce que j'ai dit sur [inspection sanitaire des 
viandes, je me permets de relater dans mes conclusions les points 
les plus importants, 





Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 501 


CONCLUSIONS: 


1) L’inspection des viandes de boucherie doit s'étendre sur tous 
les animaux à abattre, sur toute la viande qui en provient, 
qu'elle soit destinée au commerce ou à la consommation par- 
ticuliere, et cela dans toute l'étendue due pays. 


2) Elle doit englober tous les aliments provenant du règne ani- 
mal, excepté le lait et le beurre qui doivent être soumis à 
un contrôle spécial. Ä 


3) Elle doit être uniformément exécutée; les règlements locaux sur 
cette matière doivent être partout conformes à la loi, laquelle 
doit, s’il est possible, être la même dans tous les Etats. 


4) On doit attacher une importance exceptionnelle au contrôle 
de la fabrication de la rharcuterie et denrées analogues, tant 
pour les matières premières et procédés de fabrication, que 
pour les locaux et leurs installations. 


5) L'entrée des viandes d’une commune dans une autre ne 
pourra s'effectuer que sous certaines conditions dont les 
principales sont: 


a) ces viandes doivent, dès leur entrée, être soumises au 
contrôle d’un expert; 

b) les viscères les plus importants doivent accompagner la 
viande, de laquelle on ne doit enlever aucune partie 
telles que les séreuses ou ls glandes lymphatiques. Les 
bœufs et les chevaux doivent être présentés au moins 
par quartiers, les porcs par moities et les autres ani- 
maux en entier ; 

c) la viande reconnue propre à la consommation sera 
marquée d’une manière qui, non seulement par sa forme, 
mais par son contexte, indiquera qu’elle provient de 
l'extérieur, et doit être séparée pour la vente de celle 
provenant des abattoirs municipaux ; 

d) en présentant la viande à l'inspection, on doit en payer 
d'avance les frais d expertise. 


6) L’importation des viandes provenant de l'étranger est permise 
sous certaines conditions, savoir : 


a) La viande doit être accompagnée d’un certificat émanant 
d’un vétérinaire officiel, l'ayant inspectée avant et après 
abattage, et affirmant qu’elle est parfaitement propre 
à l'alimentation (étalable) ; elle doit être sous un scellé de 
garantie, posé par le vétérinaire; ce scellé doit arriver 
intact et bien indiquer qu'il se rapporte au certificat 
qui accompagne l'envoi ; 





500 Réglementation de l'inspection efficace des viandes. 


b) faire surveiller son détaillage sous le contrôle de la police 
sanitaire; detaillage de la viande seulement en morceaw 
répondant aux besoins ménagers; interdiction aux auber- 
gistes, bouchers, charcutiers, etc. d’en acheter ; 

c) réduction du prix de la viande dite de „Freibank“; 

d) appositions de la marque assez nombreuses, pour que 
chaque morceau détaillé en comporte une. 


4) Abattages „par nécessité“. 


L’abattage „par nécessité“ étant au point de vue hygiénique 
de la plus haute importance, il est donc nécessaire : 

a) qu'un contrôle spécial soit organisé par l'Administration: 

b) que la viande provenant des abattages par nécessité ne 

soit vendue que sous déclaration. 

En outre, s'il est possible, ces sortes de viandes seront 
consommées dans la localité, pour ne pas les faire voyager. En 
aucun cas elles ne seront employées en charcuteries ou conserves. 
La raison de ces recommandations repose sur l'observation que 
l'agent toxique, présent dans ces viandes, est majoré avec le temps 
qui s’écoule depuis l'abattage, et que, consequemment, la viande 
se corrompt très facilement. 

Les points sur lesquels on doit insister pour le contrôle de cette 
sorte d’abattage sont les suivants (en vigueur dans le Royaume 
de Saxe): 


a) inspection doit être faite dès l’abattage et, s’il est possible, 
aussi avant celui-ci; 

b) elle doit être faite le jour; 

c) le vétérinaire inspecteur se fera présenter non seulement 
la viande, mais encore tous les viscères ; 

d) le vétérinaire devra être fixé sur le diagnostic avant de 
délivrer le certificat classant la viande pour l'alimentation 
humaine; 

e) en cas de doute, le vétérinaire ne doit remettre le certi- 
ficat que 48 h. en hiver, et 24 h. en été, après l'abattage. 
afin de pouvoir mieux observer les altérations postmortales 
qui pourraient survenir; 

f) le vétérinaire doit s'assurer de la réaction chimique et de 
l'odeur de la viande; 

g) dans les cas douteux, il doit faire, de plus, l'examen 
microscopique du sang, de la lymphe et de la substance 
musculaire ; 

h) une marque spéciale sera apposee sur la viande pour per- 
mettre d’en reconnaître sa provenance et sa qualité. 


Pour résumer ce que j'ai dit sur l'inspection sanitaire des 
viandes, je me permets de relater dans mes conclusions les points 
les plus importants. 





Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 501 


CONCLUSIONS: 


1) L’inspection des viandes de boucherie doit s'étendre sur tous 
les animaux à abattre, sur toute la viande qui en provient, 
qu'elle soit destinée au commerce ou à la consommation par- 
ticulière, et cela dans toute l'étendue due pays. 


2) Elle doit englober tous les aliments provenant du règne ani- 
mal, excepté le lait et le beurre qui doivent être soumis à 
un contrôle spécial. : 


3) Elle doit être uniformément exécutée; les règlements locaux sur 
cette matière doivent être partout conformes à la loi, laquelle 
doit, s’il est possible, être la même dans tous les Etats. 


4) On doit attacher une importance exceptionnelle au contrôle 
de la fabrication de la rharcuterie et denrées analogues, tant 
pour les matières premières et procédés de fabrication, que 
pour les locaux et leurs installations. 


5) L'entrée des viandes d’une commune dans une autre ne 
pourra s'effectuer que sous certaines conditions dont les 
principales sont: 

a) ces viandes doivent, dès leur entrée, être soumises au 
contrôle d’un expert; 

b) les viscéres les plus importants doivent accompagner la 
viande, de laquelle on ne doit enlever aucune partie 
telles que les sereuses ou l-s glandes lymphatiques. Les 
bœufs et les chevaux doivent être présentés au moins 
par quartiers, les porcs par moitiés et les autres ani- 
maux en entier ; 

c) la viande reconnue propre à la consommation sera 
marquée d’une manière qui, non seulement par sa forme, 
mais par son contexte, indiquera qu'elle provient de 
l'extérieur, et doit être séparée pour la vente de celle 
provenant des abattoirs municipaux ; 

d) en présentant la viande à l'inspection, on doit en payer 
d'avance les frais d'expertise. 


6) L’importation des viandes provenant de l'étranger est permise 
sous certaines conditions, savoir : 


a) La viande doit être accompagnée d’un certificat émanant 
d'un vétérinaire officiel, l'ayant inspectée avant et après 
abattage, et affirmant qu’elle est parfaitement propre 

à l'alimentation (étalable) ; elle doit être sous un scellé de 
garantie, posé par le vétérinaire; ce scellé doit arriver 
intact et bien indiquer qu'il se rapporte au certificat 
qui accompagne l'envoi ; 


500 Réglementation de l'inspection efficace des viande 





b) faire surveiller son détaillage sous le contrôle 
sanitaire; détaillage de la viande seulement € 
répondant aux besoins ménagers; interdiction 
gistes, bouchers, charcutiers, etc. d’en acheter 

c) réduction du prix de la viande dite de „Freib: 

d) appositions de la marque assez nombreuses 
chaque morceau détaillé en comporte une. 


4) Abattages „par nécessité‘. 


L’abattage „par nécessité“ étant au point de vu 
de la plus haute importance, il est donc nécessaire : 

a) qu'un contrôle spécial soit organisé par l’Adi 

b) que la viande provenant des abattages par 

soit vendue que sous déclaration. 

En outre, s'il est possible, ces sortes de via 
consommées dans la localité, pour ne pas les faire v 
aucun cas elles ne seront employées en charcuteries o 
La raison de ces recommandations repose sur l’obs« 
l'agent toxique, présent dans ces viandes, est majoré a 
qui s'écoule depuis l’abattage, et que, conséquemmen 
se corrompt très facilement. 

Les points sur lesquels on doit insister pour le cont 
sorte d’abattage sont les suivants (en vigueur dans 
de Saxe): 

a) l'inspection doit être faite dès l'abattage et, s’il 
aussi avant celui-ci: 
te le jour; 





tous les viscères ; 
ixé sur le di 


h. en hiver, et 24 
dir mieux observi 


5 Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 501 








CONCLUSIONS: 


1) L’inspection des viandes de boucherie doit s'étendre sur tous 
les Animaux à abattre, sur toute la viande qui en provient, 
qu'elle soit destinée au commerce ou à la consommation par- 
ticulière, et cela dans toute l'étendue due pays. 

2) Elle doit englober tous les aliments provenant du règne ani- 
mal, excepté le lait et le beurre qui doivent être soumis à 
un contrôle spécial. 

. 3) Elle doit être uniformément exécutée; les règlements locaux sur 

in cette matière doivent être partout conformes à la loi, laquelle 

: doit, s'il est possible, être la même dans tous les Etats. 


& 4) On doit attacher une importance exceptionnelle au contrôle 

2 de la fabrication de la charcuterie et denrées analogues, tant 

: pur les matières premières et procédés de fabrication, que 
pour les locaux et leurs installations. 

5) L'epstrée des viandes d'une commune dans une autre ne 
pourræ seffectuer que sous certaines conditions dont les 
Princépales sont: 

a)ces viandes doivent, dès leur entrée, être soumises au 
cop trôle d’un expert; 
Y leg Viscères les plus importants doivent accompagner la 
ture, de le on ne doit enlever aucune partie 
telles euses ou les glandes lymphatiques. Les 
œufs 2 les chevaux doivent être présentés au moins 
par quartiers, les pores par moitiés et les autres ani- 
maux C7 entier ; 

vianl£, reconnue propre à la consommation sera 

je Z Une manière qui, non seulement par sa forme, 

son contexte, indiquera qu’elle provient de 
et doit être séparée pour la vente de celle 
municipaux ; 

viande à l'inspection, on doit en payer 

ertise. 





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ant de l'étranger est permise 


ugnée d'un certificat émanant 
Iyant inspectée avant et après 
"elle est parfaitement propre 
1; elle doit être sous un scellé de 
; ce scellé doit arriver 
rapporte au certificat 





500 Réglementation de l'inspection efficace des viandes. 


b) faire surveiller son détaillage sous le contrôle de la police 
sanitaire; detaillage de la viande seulement en morceaux 
répondant aux besoins ménagers; interdiction aux auber- 
gistes, bouchers, charcutiers, etc. d’en acheter ; 

c) réduction du prix de la viande dite de „Freibank“; 

d) appositions de la marque assez nombreuses, pour que 
chaque morceau détaillé en comporte une. 


4) Abattages „par nécessité“. 


L’abattage „par nécessité“ étant au point de vue hygiénique 
de la plus haute importance, il est donc nécessaire : 

a) qu'un contrôle spécial soit organisé par l'Administration; 

b) que la viande provenant des abattages par nécessité ne 
soit vendue que sous déclaration. 

En outre, s'il est possible, ces sortes de viandes seront 
consommées dans la localité, pour ne pas les faire voyager. En 
aucun cas elles ne seront employées en charcuteries ou conserves. 
La raison de ces recommandations repose sur l'observation que 
l'agent toxique, présent dans ces viandes, est majoré avec le temps 
qui s'écoule depuis l'abattage, et que, conséquemment, la viande 
se corrompt très facilement. 

Les points sur lesquels on doit insister pour le contrôle de cette 
sorte d’abattage sont les suivants (en vigueur dans le Royaume 
de Saxe): 

a) inspection doit être faite dès l'abattage et, s’il est possible, 

aussi avant celui-ci; 

b) elle doit être faite le jour; 

c) le vétérinaire inspecteur se fera présenter non seulement 
la viande, mais encore tous les viscéres; 

d) le vétérinaire devra être fixé sur le diagnostic avant de 
délivrer le certificat classant la viande pour l'alimentation 
humaine ; 

e) en cas de doute, le vétérinaire ne doit remettre le certi- 
ficat que 48 h. en hiver, et 24 h. en été, après l'abattage, 
afin de pouvoir mieux observer les altérations postmortales 
qui pourraient survenir; 

f) le vétérinaire doit s'assurer de la réaction chimique et de 
l'odeur de la viande ; 

g) dans les cas douteux, il doit faire, de plus, l'examen 
microscopique du sang, de la lymphe et de la substance 
musculaire ; 

h) une marque spéciale sera apposée sur la viande pour per- 
mettre d’en reconnaître sa provenance et sa qualité, 


Pour résumer ce que j'ai dit sur l'inspection sanitaire des 
viandes, je me permets de relater dans mes conclusions les points 
les plus importants, 





Rapport de Mr. G. KJERRULF, Stockholm. 501 


CONCLUSIONS: 


1) L’inspection des viandes de boucherie doit s'étendre sur tous 
les animaux à abattre, sur toute la viande qui en provient, 


qu'elle soit destinée au commerce ou à la consommation par- 
ticulière, et cela dans toute l'étendue due pays. 


2) Elle doit englober tous les aliments provenant du règne ani- 
mal, excepté le lait et le beurre qui doivent être soumis à 
un contrôle spécial. : 


3) Elle doit être uniformément exécutée; les règlements locaux sur 
cette matière doivent être partout conformes à la loi, laquelle 
doit, s’il est possible, être la même dans tous les Etats. 


4) On doit attacher une importance exceptionnelle au contrôle 
de la fabrication de la rharcuterie et denrées analogues, tant 
pour les matières premières et procédés de fabrication, que 
pour les locaux et leurs installations. 


5) L'entrée des viandes d’une commune dans une autre ne 
pourra s'effectuer que sous certaines conditions dont les 
principales sont: 

a) ces viandes doivent, dès leur entrée, être soumises au 
contrôle d’un expert; 

b) les viscères les plus importants doivent accompagner la 
viande, de laquelle on ne doit enlever aucune partie 
telles que les séreuses ou l+s glandes lymphatiques. Les 
bœufs et les chevaux doivent être présentés au moins 
par quartiers, les porcs par moitiés et les autres ani- 
maux en entier ; 

c) la viande reconnue propre à la consommation sera 
marquée d’une manière qui, non seulement par sa forme, 
mais par son contexte, indiquera qu'elle provient de 
l'extérieur, et doit être séparée pour la vente de celle 
provenant des abattoirs municipaux ; 

d) en présentant la mande à l'inspection, on doit en payer 
d'avance les frais d'expertise. 


6) L’importation des viandes provenant de l'étranger est permise 
sous certaines conditions, savoir : 


a) La viande doit être accompagnée d’un certificat émanant 
d’un vétérinaire officiel, l'ayant inspectée avant et après 
abattage, et affirmant qu’elle est parfaitement propre 
à l'alimentation (étalable) ; elle doit être sous un scellé de 
garantie, posé par le vétérinaire; ce scellé doit arriver 
intact et bien indiquer qu'il se rapporte au certificat 
qui accompagne l'envoi ; 


502 Réglementation de l'inspection efficace des viandes 


b) la viande doit, avant d’être douanée , subir un nouvel 
examen du vétérinaire officiel. 


7) Pour sauvegarder à la fois les masses de viandes reconnues 
bonnes pour la consommation, mais provenant d'animaux 
défectueux, et les intérêts des consommateurs, ces viandes 
seront vendues crues ou préparées dans, des locaux spéciaux 
»Freibank“, c'est-à-dire, sous déclaration. 


8) L'expérience ayant prouvé que les abattages par nécessité 
étaient la cause de la plupart des intoxications par la viande, 
ces abattages devront absolument être contrôlés par des 
vétérinaires officiels, et être l'objet d’une réglementation 
spéciale. | 





508 


Rapport de Mr POSTOLKA 


Médecin vétérinaire sanitaire de la ville de Vienne. 





(Traduit par Mr. HAAS, vétérinaire d'arrondissement, Metz.) 
Les institutions en rapport avec une inspection rationelle. 


Importance et organisation de l'inspection des viandes. 


A lenteur habituelle que les gouvernements des différents 
Etats apportent à créer une inspection efficace des viandes 
oblige le VII™° Congrès international de médecine vété- 
rinaire à émettre son opinion sur l'importance de l’in- 
spection des viandes, tant dans ses rapports avec l'hygiène 
et la police sanitaire, que dans ceux avec l’économie 

sociale en général, et à fournir ainsi la preuve qu'une surveillance 

sanitaire des viandes, tenue à la hauteur des progrès scientifiques, 
compte parmi les premières obligations d’un Etat. L’hygiéne, comme 
partie ressortissante du pouvoir administratif n'arrive, d'ordinaire, 

à faire valoir son importance dans le domaine public que par les 

suites néfastes de sa non-application. Or, les suites inhérentes à 

une mauvaise inspection des viandes ou à son défaut total sont 

surtout funestes par le caractère épidémique des maladies qui en 
résultent; il est vrai que tous les Gouvernements se sont efforcés 
de combattre différents maux causés par l’ingestion de la viande, 

mais, en général, on peut dire que le résultat de ces efforts n’a 

pas été celui que pouvaient attendre les législateurs et le public. 
_ Ceci se rapporte avant tout à la tuberculose bovine dont 

l'identité avec celle de l'homme ne forme plus aucun doute. Si on 
allègue que de nombreuses expériences ont démontré que l'infection 
par suite d’ingestion de viande atteinte de tuberculose est rela- 
tivement très rare, il n’en est pas moins vrai que ce danger ne 
se trouve complètement écarté que quand toute viande mise en 
vente aura été reconnue saine. Il ne suffit pas, en effet, pour le 
consommateur que le danger résultant de l'absorption de viande 





504 Réglementation de l'inspection efficace des viandes. 


provenant d’une bête tuberculeuse soit ,,relativement minime“: il 
est en droit d’exiger que sa santé soit protégée d’une manière 
„efficace et complete‘. Cette sûreté absolue n'existe cependant que 
dans les localités où l'inspection des viandes est confiée à des per- 
sonnes pouvant, grâce à leur instruction scientifique, juger et re- 
connaître la tuberculose dans toutes ses phases, et ceci surtout 
au point de vue de la consommation de la viande. 

A elle seule, la tuberculose devrait convaincre les Gouvernements 
qu'ils commettent un tort immense vis-à-vis des consommateurs 
en continuant à croire que l'inspection des viandes est possible 
avec des personnes qui ne possèdent pas une connaissance appro- 
fondie de la médecine vétérinaire. 

L'importance de l'inspection vétérinaire. des viandes au point 
de vue de la police sanitaire est, depuis longtemps, résolue par la 
pratique. La plus grande partie des animaux domestiques de l’Eu- 
rope étant finalement conduite à l’abattoir, il est clair que l'in- 
spection des viandes est, plus que toute autre branche du vaste 
domaine de la médecine vétérinaire, appelée à découvrir les foyers 
épizootiques et à provoquer les mesures préventives et destructives 
dont l'effet immédiat se fait sentir: par l'extension du commerce 
de bétail dans ses rapports nationaux et internationaux, par un 
élevage florissant, par le relèvement de l’agriculture et enfin par l’aug- 
mentation et la consolidation des forces contribuables d’une nation. 

Au point de vue de l’économie nationale, l'utilité de l'inspection 
rationnelle des viandes, exercée par des vétérinaires sanitaires, est 
donc toute prouvée, et il incombe à tout Gouvernement le devoir 
de chercher avec toute l'énergie possible 4 la créer et à la confier 
à des hommes qui en ont fait une spécialité; mais cela ne pourra 
se réaliser que lorsque les Ecoles vétérinaires auront donné à cette 
branche d’enseignement, jusqu'ici secondaire, un rang plus élevé, et 
que les vétérinaires sanitaires auront à espérer une position sociale 
en rapport avec les capitaux dépensés pour leur instruction. 


Mesures en rapport direct avec l'inspection des viandes. 


1) Le certificat d'inspection. 


Le certificat d'inspection donné par écrit est absolument in- 
suffisant; cette opinion a déjà été émise par le Ve Congrès inter- 
national de médecine vétérinaire, réuni à Paris en 1889, lequel 
demanda en principe que toute viande, sortant d’un abattoir, soit 
estampillée. Cet usage qui, malheureusement, n'a pas été observé 
partout, est encore aujourd’hui à considérer comme de rigueur et 
d'une importance capitale notamment pour les grands centres, où 
se vendent généralement les viandes de provenance douteuse. 
L’estampillage de la viande est, plus que le certificat d’inspection, 
de nature non seulement à faciliter le contrôle par les organes 
publics, mais encore à donner au consommateur lui-même un 








Rapport de Mr. POSTOLKA, Vienne. 505 


moyen de sûre vérification. De cette manière le commerce des 
viandes se fera dans des conditions normales. Les motifs, exigeant 
l'emploi général du timbre d'inspection, trouvent un appui de plus 
dans le fait que certaines lois sur les aliments tiennent déjà compte 
de la juste demande du consommateur de ne vouloir accepter qu’une 
viande répondant à la qualité désignée et au prix fixé. 

Les diverses qualités des viandes devraient être spécifiées et 
pourraient être distinguées par le public grâce aux différents modes 
d'estampillage; sous le rapport sanitaire, le timbrage des viandes a 
donc une valeur supérieure au simple certificat d'inspection, parce 
qu'il prouve indirectement la propagation de l'hygiène publique. 


2) Organisation du personnel des abattoirs. 


Un observateur attentif aura pu remarquer que différents 
elements de nature privée et publique tendent à diminuer pour 
l'inspecteur des viandes le champ d'action qui tout naturellement 
incombe au vétérinaire; de semblables tendances ont, en effet, été 
observées en ces derniers temps au sein des assemblées parlemen- 
taires et ont été souvent couronnées de succès. 

Il arrive, par exemple, que l’on confie la place de directeur 
d'un abattoir, sous prétexte que c’est une fonction purement ad- 
ministrative, aux mains de personnes qui, jusqu'alors, n'avaient 
aucune idée de l'hygiène des viandes, et qui ne tardent pas à se 
mettre plus ou moins en opposition avec le vétérinaire sanitaire; 
par suite de ces divergences, l'autorité de celui-ci ne manquera 
pas de diminuer, bien que cette autorité lui soit, en sa qualité de 
fonctionnaire devant agir en toute indépendance, beaucoup plus 
nécessaire qu’à celui qui administre tout simplement la caisse. La 
conséquence toute naturelle de cet état de chose sera que les 
ordres du vétérinaire sanitaire seront mal suivis, sans la ponctualité 
nécessaire, et qu'on se laissera aller vis-à-vis de lui, comme près 
d'un agent subordonné, à des agissements d’un genre douteux. On 
prétendra inutilement qu’une stricte surveillance peut éviter de 
pareils abus; ce n’est là qu’une conclusion toute théorique que la 
pratique ne confirme nullement et qui n’est pas sans danger pour 
l'inspection des viandes en général. 

L'inspection, telle qu’elle est pratiquée aujourd’hui, a pour 
but de définir plus clairement les différentes qualités de certaines 
viandes restées encore obscures sous le rapport de l'alimentation, 
et de diminuer ainsi les pertes matérielles souvent très dures de 
la confiscation; par contre, elle demande à ce que l'on ne mette 
pas d’entraves à ses efforts pour le développement de la science 
de l'inspection des viandes en faisant occuper les premières places 
dans les abattoirs par des laïques. En considérant, d’ailleurs, que 
les fonctions administratives demandent, même dans les plus grands 
abattoirs, très peu de connaissances spéciales et sont à la portée 


506 Réglementation de l’inspection efficace des viandes. 


de tout homme intelligent, on est forcé de reconnaître que la no- 
mination de personnes laïques aux postes supérieurs des abattoirs 
est dénuée de toute raison majeure. Les communes se privent en 
ce cas de l'immense avantage d’avoir à l’abattoir même un arbitre 
pouvant être appelé à toute heure et sans frais pour prendre une 
décision dans les cas en litige. 


3) Construction des abattoirs. 


Pour la construction des abattoirs il est avant tout nécessaire 
de rendre les Gouvernements et les Administrations attentifs sur 
l'insuffisance pratique des systèmes cellulaires, comme étant diame- 
tralement opposés à toutes les installations sanitaires d’un abattoir: 
le rapporteur croit pouvoir renoncer à donner sur ce chapitre des 
explications plus détaillées. | 


4) La déclaration obligatoire, 


dont la conséquence est la création de la ,,Freibank“ ou d’autres 
institutions semblables, doit son origine à l'intention qu'avait le 
législateur de mettre le prix de vente de la viande en rapport avec 
sa qualité et sa valeur réelle, et de pouvoir distinguer une viande 
qui, d’origine douteuse, perd par une certaine manipulation toute 
action malsaine sur la santé humaine. 

La Freibank ou toute institution de ce genre, oü se debite cette 
viande de qualite inferieure, ne sont donc, au fond, que des etablis- 
sements ou institutions d’inter&t public &manant de l’obligation que 
doit avoir l’Administration publique de protéger autant que pos- 
sible la fortune et la santé generale; leur fonctionnement régulier 
intéresse donc le bien public à un si haut dégré qu'il ne pourrait 
être confié à des personnes privées; l’organisation la plus rationnelle 
est celle d’adjoindre ces institutions aux abattoirs publics et d'en 
remettre la direction à l’un des fonctionnaires ayant des connais- 
sances de médecine vétérinaire. 


5) Destruction des parties confisquées. 


La résolution proposée concernant ce chapitre n’a besoin, de 
l'avis du rapporteur, d'aucun commentaire altendu que chaque 
membre de l'assemblée connaît suffisamment les avantages et les 
désavantages de tous les systèmes de destruction des cadavres et 
des parties animales. 


6) Assurance du bétail. 


De toute part la nécessité absolue d'une assurance du bétail 
est reconnue, de même que la possibilité de sa création; seuls, le 
manque d'entente entre propriétaires et la crainte que fait gene- 








Rapport de Mr. POSTOLKA, Vienne. 507 


ralement éprouver toute assurance obligatoire, expliquent le peu de 
résultats obtenus sur ce point jusqu’à ce jour. Les causes princi- 
pales du faible succès de ces assurances du bétail (que ce soit une as- 
surance par l’Etat ou une assurance privée) consistent et proviennent 
surtout du peu d’etendue du rayon territorial assuré et des droits 
d'indemnité limités à certaines maladies. 


Quoiqu'il en soit, ce manque de réussite nous ayant dévoilé 
les côtés défectueux des assurances faites jusqu’à ce jour, nous 
indique en même temps les conditions certaines de succès pour 
l'avenir. Il faut pour cela: 


a) que le champ d’action des assurances soit aussi vaste que 
possible ; | 

b) que les indemnités soient payées, sans distinction de la 
nature des maladies, d’après les primes perçues; 

c) que l'assurance soit rendue obligatoire. 


Les deux premiers points ne trouveront, je l'espère, aucune 
réfutation. On a, par contre, objecté que l'assurance obligatoire 
empiétait sur les droits de possession des propriétaires de bétail. 
Cette. allégation est logiquement nulle et ne représente que le sen- 
timent individuel d’un propriétaire auquel une cause quelconque a 
fait oublier les avantages d’une assurance le déchargeant des grands 
périls matériels qui surgissent à chaque instant dans la tenue et 
l'élevage du bétail. 

Il est donc du devoir de tout Gouvernement de rendre la 
population agricole attentive aux bienfaits et à la nécessité absolue 
d'une assurance générale illimitée et obligatoire de l'Etat, d’autant 
plus que ces assurances ne peuvent que servir à combattre les 
épizooties et à les rendre de plus en plus rares. L’inspection des 
viandes en profitera aussi en ce sens que les abattages clandestins 
si fréquents de nos jours disparaitront peu à peu, grâce aux droits 
d'indemnité accordés pour la confiscation des parties mauvaises. 


7) Entente internationale concernant les questions principales de 
l'inspection des viandes. 


Au lendemain de l'entrée en vigueur de la loi en Autriche sur 
les aliments, une commission, chargée de déterminer une base 
scientifique en rapport avec la dite loi, s'est formée à Vienne; son 
but est de créer un code alimentaire autrichien, qui pourrait, 
après entente préalable avec d’autres commissions de ce genre, 
aboutir à un code alimentaire international. L'importance d’une 
entente ainsi faite est palpable, quoique l’on puisse dire; mais il 
reste à désirer que l'inspection des viandes y trouvät une repré- 
sentation digne de son importance. 

Les Congrès de Paris (1889) et de Berne (1895) ont déjà 
donné, il est vrai, à l'inspection des viandes, une large part dans 


508 Réglementation de l'inspection efficace des viandes. 


leurs programmes, de même que celui de Baden-Baden lui a ré- 
serve des conférences spéciales; c’est un fait acquis, certainement, 
que les résolutions des congrès internationaux antérieurs n’ont pas 
été sans influence sur l’organisation de l'inspection des viandes: 
mais d’un autre côté, la solution définitive est retardée par le 
fait que les congrès se trouvent trop éloignés les uns des autres 
et qu'il n’est pas possible, vu la longueur des ordres du jour, 
d'approfondir les questions de détail d'une manière complète. 

Une entente sur les questions principales de l'hygiène de la 
viande est très urgente de nos jours, où l'inspection des viandes 
s'organise partout et où d'importantes questions de nature scien- 
tifique et rénovatrice (cette dernière surtout) exigent une décision 
aussi prompte qu’etendue. 


CONCLUSIONS. 


1) Il est absolument nécessaire d'élever l'inspection des viandes 


au même rang que les autres branches d'enseignement dans 
les Ecoles vétérinaires et de la confier exclusivement a des 
vétérinaires diplômés. 

2) La seule marque distinctive et pratique d’une viande visitée 
et trouvée saine est l’estampillage. 

3) Il est, sous tous les rapports, d'une très grande utilité de 
confier aux vétérinaires d’abattoirs non seulement le contrôle 
des viandes, mais aussi la direction et l'administration de 
ces établissements. 

4) Le système cellulaire est à rejeter dans la construction des 
abattoirs publics, comme entravant le service sanitaire. 

5) La direction et la surveillance de la „Freibank“ ne doivent 
jamais être confiées à des personnes privées. 

6) Les cadavres ou les parties d’un animal reconnues malsaines 
devront être détruites dans des appareils stérilisateurs au 
moyen d'une température élevée. 

7) Il est urgent de créer une assurance obligatoire pour le bétail 
de tout le territoire d’un Etat, car celle-ci seule est à même 
de faciliter les moyens de combaitre les maladies contagieuses 
et d'assurer le fonctionnement de l'inspection des viandes. 

8) Le VII" Congrès international vétérinaire nommera une 
commission permanente internationale pour juger toutes les 
questions importantes concernant l'inspection des viandes. Les 
frais occasionnés par cette commission seront remboursés par 
la caisse du congrès actuel ou du congrès suivant. 


509 


Report of Dr EDELMANN 


Director of meat inspection and Teacher at the Superior Veterinary School 
of Dresden. 


Concerning the first conditions of a practicable Meat Inspection. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 






X HE organization and work of the service of meat in- 
spection are based on some conditions without which 
their efficiency is doubtful. These conditions are of a 
general nature, but they are so intimately connected 
with the fundamental principles of meat inspection, that 
. they must be considered as the basis of the practice of 
this special science. But sciences being the common property of 
all nations, the representatives of meat inspection can discuss in an 
international congress not only the scientific bases of that science, 
but also establish the general conditions of the administration of this 
Service, and make it the subject of an international understanding. 

The principal object of meat inspection is to do away with 
the dangers which the consumption of meat may cause to human 
health. [ts accessory objects are: the protection of the public 
against frauds and imposition, and the supervision in general of 
the hygiene of men and animals. I will not in this part of the 


report speak about either of those objects nor of the question of 
“Freibank” *), 


1. Scientific Principles of Meat Inspection. 


Inspection of meat must rest on a series of rules the exactness 
of which has been demonstrated by science. The sanitary impor- 
tance of a thorough knowledge of the diseases of animals for 
slaughter and of the changes occurring in meats is well established, 
at least in a number of cases. From the point of view of meat 
inspection, the importance of some few diseases remains still to be 


*) “Freibank” is a German word meaning a place for the sale of inferior 
meat; see page 519. 


510 The newest suggestions for an effectual meat-inspection. 


discovered, whilst others have as yet been studied but little in 
relation to that subject. Of these, however, the number is quite 
small. It is not necessary to indicate here what diseases are to 
be placed in each of those categories. The representatives of 
scientific inspection of meat agree on this point, that the most 
important disease, inspection has to deal with, is tuberculosis which 
is an object of special discussion at this Congress. 

As I have already said, inspection of meat must rest on fixed 
rules, the exactness of which has been demonstrated by experience. 
Observation and scientific researches have enabled and will enable 
us to recognise the dangers to which human health is exposed by 
the use of meat; without these researches, practical inspection 
would not be efficacious. It would, therefore, be advantageous in the 
interest of the service of inspection, to elaborate in each state, 
through a special reporter, or better still by a committee, the first 
fundamental bases of the inspection of meat. With such a start, 
an international understanding could easily be arrived at. 


2. Legal Basis of Meat Inspection. 


Meat inspection must be obligatory; and as it is often the 
cause of conflicts with private individuals, it must be regulated by 
law. The wider the legal basis, the greater the states or terri- 
tories having the same regulations, the less irksome will the interested 
parties find them, the easier will their application be, and the 
greater their efficiency. It is important, therefore. that the, in- | 
spection of meat should be ordered by law in all the different 
states and through their whole extent, leaving only the details of 
application to the provincial authorities on account of the special 
conditions that may exist. 

In such a law a uniform regulation for meat introduced from 
foreign countries must also be considered from the political, eco- 
nomical, and sanitary point of view. To fix the rules to be applied 
to the inspection of meat from foreign lands, it is necessary to 
establish the scientific bases of the inspection and arrive at an 
international understanding on this point. 


3. Importance of abattoirs in Meat Inspection. 


Experience has shown that meat inspection is easier and more 
thorough, where public abattoirs exist. Previous Congresses have 
already recorded this fact and shown its importance. In 1889, 
the V® International Veterinary Congress in Paris noticed it as 
follows : “It is necessary to suppress private slaughter houses and 
replace them by public abattoirs which, if needed, could be used 
by neighbouring communes”. — In 1894, the VIII® Congress of 
Hygiene at Budapest said: “It is absolutely necessary, in order to 
organize the service of meat inspection, to establish public abattoirs 








Report of Dr. EDELMANN, Dresden. 511 


in all large communities; and for small ones, abattoirs ought to 
be built to be used in common by several of them”. 

It is necessary, considering these conclusions, to reconsider 
de novo the importance of communal abattoirs in meat inspection; 
every member of this Congress recognises it. It will therefore only 
be necessary to acknowledge again the correctness of those con- 
clusions and to insist once more on the importance of establishing 
public abattoirs and to demonstrate the same to the governmental 
and communal authorities. It might be possible to obtain from 
each state the establishment of public abattoirs for communes 
having a certain number of inhabitants, as has been done in France 
since the beginning of this century. This improvement would be 
useful for meat inspection and would considerably advance the 
hygienic condition of the various communes where they were built. 
It is certain that public abattoirs are not absolutely necessary to 
efficient meat inspection, but without them, it is more difficult and 
does not give the same security even with a good staff and a very 
strict control. 


4. Experts in Meat Inspection. 


Veterinarians must above all be considered as experts on the 
subject of meat inspection. They, and they only, are sufficiently 
prepared for it by their professional studies. Therefore, wherever 
veterinarians are in practice or where they can be called, the entire 
service of-meat inspection must be intrusted to them. Often some 
communes make it over to other experts, but the object in view 
is never completely attained. In such cases, it would be necessary 
for the superior authority to insist that, whenever it is possible, 
veterinarians should have charge of the inspection of meat. Official 
veterinarians, however, should be excluded from the practical work; 
they ought to be set apart as superiors and judges in doubtful cases. 

Where veterinarians cannot be obtained, the service should be 
done by other conscientious and intelligent persons, who should have 
been educated for that purpose and have passed an examination ad hoc. 
The appointment of laymen or empirical inspectors is to be taken 
into consideration only as a last resource. This leaves much to 
be desired but cannot be avoided, as for a long time to come, it 
will be difficult to find enough veterinarians to supply the demand. 
Besides this, there are regions poor in cattle, where veterinarians 
are not established and in which lay inspectors will have to be 
used. These inspectors ought to be well trained, carefully examined, 
have only restricted rights, and be subject to severe control. 

The training and special instruction of meat inspectors are 
Very important; they ought to be the objects of uniform regulations 
and deserve to become the subject of international discussion. 

Concerning veterinarians, it cannot be denied that there is 
much room for improvement, although for the last 10 or 15 years 


512 The newest suggestions for an effectual meat-inspection. 


the studies of meat inspection have made much progress in vete- 
rinary schools; yet these studies are carried out in very different 
ways not only in the schools of the various states but also in those 
of one given state, for instance in Germany. What ought to be 
required is: 


a. that wherever the subject of meat inspection is not yet 
taught, it should be made an obligatory part of the curri- 
culum in veterinary schools; 

b. that a special course, two hours a week, should be given 
during six months by a professor who has been for a long 
time, or is still, an inspector of meat and has made a 
speciality of it. Those who attend this course should 
possess sufficient anatomo - pathological knowledge and 
ought to hear the lectures during their last year of study. 
The course ought not to be limited to meat inspection 
only, but include all that relates to the hygiene of food 
from animal produce, viz: to the building, organization 
and working of abattoirs, in fact all that has a scientific 
and practical bearing on the subject; 

c. that the theoretical education be made more complete by 
demonstration with specimens confiscated because of disease 
etc. These demonstrations should be made not from the 
point of view -of pathological anatomy, but from that of 
their importance with regard to the infection of meat; 

d. that veterinary students should be obliged, for at least one 
week, to accompany veterinarians who have charge of a 
large abattoir, and there learn the manner of inspecting 
living and killed animals and also meat brought from 
outside; and that, besides, their professors should demon- 
strate, on the premises, the methods of inspection, explain 
the reason for confiscation etc., lastely, that the students 
themselves should as much as possible perform inspection 
service under the supervision of responsible veterinarians; 

e. that meat inspection should become a special branch of 
the examination both theoretical and practical. 


Once educated in this way, when school years are over, the 
young veterinarian will be perfectly qualified to supply the wants 
of the service; but it is very desirable that he should complete 
his special studies by serving for at least one year in the inspection 
of a large abattoir. This requirement is not exaggerated, consi- 
dering the constantly increasing importance of meat inspection 
everywhere. 

- Official veterinarians must have charge of the supervision of 
the service of meat inspection and shall give their final decisions 
in cases of dispute; it is therefore necessary that they should 
possess especial knowledge of the subject. In the special exami- 
nation to obtain such a position, inspection of meat should be 


—_— 


Report of Dr. EDELMANN, Dresden. 518 


taken into serious consideration and the candidate should give 
proofs of his practical knowledge of the subject and of the orga- 
nization and working of abattoirs. The candidate will be better 
able to answer these requirements, if he has served in an abattoir 
for at least two months. Würtemberg and Hesse have for two 
years inserted these conditions in their programme; it is desirable 
that other states should do the same. Of course, the same condi- 
tions apply to veterinarians who have to direct public abattoirs. 

The instruction of lay inspectors is not less important. They 
will be principally recruited from poeple that have received only 
elementary instruction and for whom the special teaching can be 
limited. This will have to be conformed to the extent of the right 
that the regulation of inspection confers upon them. 

It seems possible to allow lay inspectors the right to judge 
not only of animals absolutely healthy, but also of those that have 
slight local maladies of little importance, and of those the meat 
of which presents changes not injurious to man’s health. These 
eases should be specially mentioned in the regulations which, be- 
sides, ought to state whether the lay inspectors are authorized to 
order, with the consent of the owner or of the other interested 
parties, the total confiscation of a killed animal. I cannot here 
enter into details, nor can I answer the question, whether lay in- 
spectors can be authorized to examine animals killed because of 
disease (slaughter of necessity), horses, dogs, meat introduced when 
fresh or after being dressed, or that of animals other than those 
killed in the ordinary way. 


The instruction of lay inspectors will include: 


a. anatomy and physiology of slaughter animals so far as to 

know whether an animal is healthy or sick; 

b. signs of health and disease of slaughter animals; 

c. modes of killing (abattage), skinning, cutting of the meat, 

and also principal preparations of it; 

d. methods of examining animals, the meat, and its prepa- 

ration; 

e. means of recognizing the disease of slaughter animals, 
changes that their meat may undergo and their importance 
from the point of view of the use of the meat as food; 

. principles by which healthy or diseased meat can be judged 
of, and the precise knowledge of the limits of rights; 

g. the kowledge of the laws and regulations, keeping of re- 

gisters etc. 


Lame | 


Lay inspectors cannot attain these acquirements and know 
their work, unless for four or six weeks they have been educated 
by the veterinarian of a large abattoir. Indeed, as I know by 
experience, much patience and devotion will be necessary to attain 
them in such a short time. 


83 





514 The newest suggestions for an effectual meat inspection. 


The examination of lay inspectors cannot take place, except 
in a large abattoir. It ought to be before a committee, appointed 
by the administration with a superior veterinarian as chairman. 
An abattoir veterinarian ought to belong to the committee. The 
knowledge required of the candidate ought to be in accordance 
with the above programme. 

Lay inspectorships should, as much as possible, be indepen- 
dent positions. Certainly, it would not be possible to give such 
inspectors everywhere the character of municipal employees; this 
is not necessary, but it is desirable that meat inspection should be 
their principal occupation and the best source of their income. 
In cities, it would be better to give to inspectors of meat the 
character of municipal employees and grant them the right to a 
pension, when retired. At any rate, inspectors should occupy the 
position of a public agent, to give them the necessary authority. 

The remuneration of meat inspectors must necessarily vary 
according to local conditions, the best would be to give them a 
fixed salary taken from the municipal funds. 


5. Supervision of meat Inspection. 


No matter how well it is organized and how well it works, 
the service of inspection will in time lose its efficiency, unless a 
service of control and supervision has been established with it. 
The greater the number of lay inspectors, the more necessary is 
the service of control. 

Official veterinarians are suitable for this service. It consists 
in the control of all the meat inspectors of the administrative 
district in such a way, that the official veterinarian shall be obliged 
to keep himself posted as to the manner of the working of the 

various inspectors and control it by periodical supervision. 
| It is important to watch the scrupulous execution of the 
regulations in general and the prescriptions relating to diseased or 
abnormal meat. Irregularities must be immediately repressed in 
order to prevent false interpretations taking root. 

Lay inspectors must be watched from the technical point of 
view and their morality. Of this I shall not speak here. The 
supervision, besides the general one, must consist in an individual 
control, to see that inspectors still possess the knowledge exhibited 
at the time of examination. For this purpose it will be necessary 
to hold a supplementary examination, theoretical and practical, 
every two or three years. 

Lay inspectors, who do not succeed in this second exami- 
nation, should be requested to go through a second course in a 
large abattoir and present themselves again before the commission 
appointed by the State, when they would receive a certificate of 
ability. Incompetent inspectors should be discharged without mercy. 








Report of Dr. EDELMANN, Dresden. 515 


Anyhow, official veterinarians, having charge of the control 
of meat inspection, would contribute very much towards keeping 
the staff to their duties, by giving them both before the public 
and the authorities the necessary support and in educating them 
whenever occasion presents itself. On this last account it would 
be advantageous to bring together the staffs of several admini- 
strative districts and hold suitable demonstrations for them. 


6. Statistics of meat Inspection. 


It is true that statistics are not among the essential conditions 
of a service of meat inspection. But they may very properly be 
included in this chapter on matters generally connected with that 
service. These statistics have an economical and scientific impor- 
tance: they should have as their basis the clear definition and 
exact use of the terms, “‘contested meat”, “confiscated meat”, “shop 
meat”, “inferior butcher’s meat”, ‘rejected meat” etc., and, besides, 
all figures and facts should be exactly stated. 


Statistics should include: 


a. The species, sex, and, if possible, age of the various slaughter 
animals and various kinds of meat introduced ; 

b. Concise reports of the results of the inspection of living 
animals and of the trade of slaughter beasts, diseases, 
contestations and confiscations ; 

c. Statistics of killed animals, with special mention of those 
killed from necessity with the reasons thereof and the results 
from the point of view of meat inspection ; 

d. Result of the inspection of killed animals — their uses; 

e. General glance at the diseases observed and the average 
per hundred of these diseases; 

f. Detailed report upon principal diseases (tuberculosis, tri- 

chinosis, cysticercosis, septicemia, pyemia etc.); 

. Statistics of observed epizooties — history of the different 

cases ; 

. Importance of the introduction of meat from outside and 

the results of its inspection, mention of observed diseases; 

. Results of the inspection of the other products; 

. Notes on the production and consumption of meat in the 

district ; 

l. Weight of killed animals, their price, price of the meat; 

. Special facts. 


PT" mue = aR 


516 


The newest suggestions for an effectual meat inspection. 


CONCLUSIONS: 


Those that I desire to submit to the Congress are: 


1) The inspection of meat ought to be based upon rules 
determined by science and experience: the interpretation 
and application of the regulations must be as mild as 
possible. It would be advtsable to bring about an inter- 
national understanding tn relation to these regulations 
and to revise them from time to time. 


2) Inspection of meat ought to have a legal basts adapted 
to the special conditions of the various states; the larger 
the territory to whtch tt could be applied, the more effec- 
tive tt would be. An international understanding 1s 
difficult but destrable. 


3) The efficiency of meat inspection will be the greater, the 
more tt ts centralized in public abattoirs. It ts therefore 
necessary, as much for the purposes of meat inspection 
as with a view to hygiene, that communes of more than 
5000 tnhabttants should establish public abattoirs. Small 
places must join together for the construction of common 
abattotrs. 


4) Governments should provide themselves with experts fitted 
Jor meat inspection. Veterinartans alone can be considered 
scientific experts. Where there 1s no velerinarian, or 
when none can be induced to come tnto a localıty, other 
persons may be appointed as inspectors. These should 
only have restricted rights and ought to have been ın- 
structed in a large abattoir for at least four weeks and 
then pass an examination. 

In veterinary schools, the teaching of a scientific and 
practical inspection of meat should be improved as much 
as possible, and meat inspection should be a theoretical 
and practical branch of the curriculum. 

Theoretical and practical inspection of meat should 
also be part of the programme of examination to obtain 
the certificate of ability for the position of sanılary vete- 
rinartan. 

Candidates for those positions must have gone through 
a course of 8 weeks at least tn an important abattoir 
under veterinary supervision. It is desirable that tn the 
various states, experts in meat inspection should be sub- 
ject to the same requirements for qualification. 





Report of Dr. EDELMANN, Dresden. 517 


5) Permanent supervision of the service by veterinarians of 
a higher rank ıs an important condition for the efficiency 
of meat inspection. Lay inspectors especially, should be 
subjected pertodtcally, at quite close intervals, to new 
examinations tn relation to their abilities and their fitness 
for the work. An international general basis could also 
be established tn relation fo thes. 


6) The effects and resutts of meat inspection ought to be 
published in a statistical form, to be used for scientific 
purposes and for those on political economy. The value of 
these statistics will be much the greater, tf they include 
large territories worked on the same principles. 

International statistics of meat inspection made accor- 
ding to a untform manner ts an object worthy of rea- 
Lizatton. - 


518 The newest suggestions for an effectual meat inspection. 


Report of Mr KJERRULF 


Superior Veterinarian of Stockholm. 


Concerning the extension and uniformity of Meat Inspection. 


(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 






ë Y ETERINARY inspection must extend not only to large 
Q animals and their products but also to calves, sheep 
etc.; otherwise it remains ineffective. 

As evidence I present the following figures gathered 
from statistics in Stockholm. From 1893 to 1897 the 
number of calves rejected were: 

From Septicemia or Pyemia 1898, 88 calves, in 1894, 192, in 1895, 406, 
in 1896, 240, in 1897, 807; and on account of other diseases in 1893, 429 calves, 
in 1894, 434, in 1895 447, in 1896, 347, in 1897, 309. 

Pigs, sheep, and goats must also be included in the inspection; 
although among these, diseases are less common than among the 
others. 

The inspection must extend over the entire territory of a 
country, the small towns as well as the large cities. The principal 
motives for the organisation of a sanitary service in the country 
lie not only in the fact of the admission of meat from the country 
into cities or of the existence of numerous places, where sausages 
and other like preparations of pigs meat or preserves are prepared 
— but also in the right that the rural population has to ask 
protection from the authorities against dangers that only the expert 
can detect. 

Sanitary inspection of meat must extend its work to all kinds 
of animal food, though it will generally be limited to porcine 
inspection. 

There must be homogeneity between legislation and sanitary 
inspection of meat. In countries, where the inspection is in the 
hands of communal authorities, it is not uncommon to see meat 
which is considered good for consumption in one commune, rejected 





Report of Mr. KJERRULF, Stockholm. 519 


in another — a state of things which brings discredit on the insti- 
tution of inspection, on the veterinarian, and on the corporation 
at large. 

What is required is a uniform law carried out in a uniform 
manner, on the following points: obligatory sanitary inspection; 
obligation of slaughter in municipal abattoirs: regulation of slaughter 
houses; inspection of animals before and after slaughter; obligatory 
inspection of meat products introduced from the country and cities; 
also of those coming from foreign countries; obligatory inspection 
of meat for exportation; classification of meat as to quality; mar- 
king of meat. 

In administering such a law, special orders might be issued 
relating to the requirements and capacities of veterinary inspectors, 
their professional qualification, the building of abattoirs etc. 


Imported meat. 


There are two kinds: that which is imported from the country 
or the suburbs into a large city and that coming from foreign 
countries. 

The former ought all to come from municipal abattoirs, where 
veterinary sanitary inspection is carried out. 

Such meat ought to be admitted only after strict sanitary 
inspection, which includes: 1° the inspection of the principal viscera 
of the killed animals as well as the meat; 2° presentation of the 
carcasses under regulated forms; 3° prohibition of cut and espe- 
cially of chopped meat; 4° obligation of a special dressing of car- 
casses to facilitate inspection; 5° and 6° presentation of certificates 
of inspection ; 7° obligation to give an answer to inspectors requi- 
ring necessary information etc. u 

With regard to foreign meat the requirements will consist, 
in addition to the above: 1° in the presentation of a legalized cer- 
tificate of origin, showing that it has been inspected before and 
after slaughter; 2° a sound sealed wrapper; 3° inspection on arrival 
by an official veterinarian. 

The proper authorities and sanitary inspectors shall have the 
right to pass the meat at once or reject it, send it to the Freibank 
or confiscate it. 


Freibank. 
Places for inferior meat i. e. unfit to be hung out or erhibited for sale. 


Meat is declared by the inspector fit or unfit for food. 

Meat fit for food may be admitted to the shop and the 
general market. 

Other meat is not permitted to be exhibited, but goes to the 
“Freibank”. 


520 The newest suggestions for an effectual meat inspection. 


Such is the meat which is of inferior quality, altered in its 
substance, coming from a sick animal or not killed in accordance 
with the regulations, or which after going through a process of 
cooking, smoking or sterilisation may be rendered harmless, or 
again, if it has an abnormal odour or comes from too lean an 
animal or one not sufficiently developed. 

Meat sent to the “Freibank” must have a special mark. 

Unfit meat is sent to offal establishments and destroyed. 

There is an essential need of some such institution as the 
Freibank. It may assume different forms, and it should have for 
its object: 1° the public sale of raw meat in a locality controlled 
by the authorities; or 2° the public sale of meat, either boiled, 
salted or otherwise prepared; or 3° and 4° the return to the owner 
of the raw or cooked meat after special marking; to these latter 
points however, there are objections. 


Meat from animals slaughtered from necessity. 


This is an important question. With some exceptions its ob- 
ject is to save the meat of a sick animal whose recovery is des- 
paired of. — Bollinger says that !/s of the diseases are connected 
with this necessary slaughter, and to the use of such meat the 
greatest number of intoxications by animal food can be traced. — 
Lydtin in his valuable Report, read at Würzbourg in 1888, states, 
that “in cases of necessary slaughter there is generally more meat 
unfit for food than there is fit for food, and still more that is 
unfit for the market”. | 

The following tables show the proportion out of 1000 cases of animals 
killed by the butcher and those slaughtered from necessity in the years 
between 1888 and 1891 and according to Lydtin from 1892 to 1897, respec- 
tively, in Baden, in which the meat was dangerous to health. 

Killed by the butcher 


891 
Killed from necessity 
Large animals . + + « 138 


Calves... . . . . O@ . . . . . 4,9 
Sheep. ...... 0,2 . . . . . 20,2 
Goats ...... . 0,8 . . . . . 72,5 
Pigs. . . . . . . . 0,3 . . . . 68,4 
Horses. . . . . . .142 . . . . . 444 
1892 - 1897 

Large animals. . . . 19 .. . . 184,5 
Calves... . . . . 0,2 . . . . . 412 
Sheep .......02 . . . . . «17,4 
Goats . . . . . . . 0,5 . . . . . 92 

Pigs. . . . . . . . 0,2 . . . . . bl1,l 
Horses. . . . . . .168 . . . . . 108,4 


A comparison of the slaughter from necessity, with that by the butcher 
at the slaughter houses gave the following results: 


For Large animals. . 80(71) times more danger 
» Calves. . . . . 12(206) ,, ” ” 

» Sheep . . . . . 100(87) ,„ ” ” 

» Goats... . . 90184) ,, » ” 

» Pigs. . . . . . 211(255) „ » ” 


„ Horses . . e . . 8(6) »” 99 99 





Report of Mr. KJERRULF, Stockholm. 521 


The Report then passes on to a short review of fifteen cases 
of infection observed in human beings from the use of meat unfit 
for food. 

In the face of these facts the manner of slaughter must be 
subjected to some special control, organized by the administration, 
and allowing the sale of such unfit meat only when declared as 
such. Such meat ought not to be transported, nor used for sausages 
or preserves. 

The regulations adopted in Saxony seem to answer the require- 
ments: 1° inspection before slaughter or as near to it as possible; 
2° it shall be made in the day-time; 8° the inspector shall examine 
the meat and the viscera; 4° post mortem diagnosis must be care- 
fully made by the veterinary before delivering the certificate of the 
quality of the meat; 5° in doubtful cases the certificate shall not 
be granted except 48 hours in winter and 24 in summer, after the 
slaughter; 6°, 7° the test of the chemical reaction and odour shall 
be applied, or a microscopical examination made; 8° a special 
mark that can be easely seen shall be put on the meat. 


CONCLUSIONS. 


1) Meat inspection must extend to all animals of slaughter, 
to all meat whatever tts destination may be, trade or 
private use, and that tn the entire country. 


2) It must tnvolve all kinds of animal food, except milk 
and butter which may be subjected to special control. 


3) It must be untformly carried out, and all local regula- 
tions everywhere alıke tn conformity to the law which, 
tf possible, ought to be the same tn all countrtes. 


4) Special tmportance must be given to the control of all 
preparation made of the meat of pigs and similar food, 
both as regards the substances used and the processes of 
manufacture as well as the localities and internal arrange- 
ments of such factortes. 


5) The entrance into cities of meat from the country, ought 
only to take place under certain conditions, among which 
are: 

a) That at the time of entrance tt shall be examined 
by an expert; 

b) That the most important viscera shall be sent with 
the meat, left tntact, and that nothing shall be re- 
moved, such as serous menbrane and lymphatic glands. 
— Beef and horses shall be divided tn quarters, 
pigs in half, the other animals shall be sent whole. 


522 The newest suggestions for an effectual meat inspection. 


c) The meat declared fit for use, shall be marked in 
such a manner as to indicate that tt comes from 
outside and must be separated from that coming 
from municipal abattoirs; 

d) In presenting meat for inspection, the costs thereof 
shall be paid before hand. 


6) Importation of foreign meat ıs allowed under some con- 
ditions, viz: 

a) It shall be accompanted by an offiacal veterinary 
certificate, stating that tt has been examined before 
and after slaughter and that tt ts perfectly fit for 
the market, tt shall bear the vetertnary’s seal of 
warranty and tts condition shall correspond to 
the certificate granted. 


b) Before tt can be passed through the customs, the 
meat must be examined again by an officical vete- 
rinary. 

7) To protect both the quantities of meat declared fet for use, 
coming from unsound animals, and also the tnterests of 
the consumers, such meat shall be sold raw or prepared 
tn a special locality (“ Freibank’’) and be marked tn a 
special way. Ä 

8) Experience having shown that slaughter by necessity was 
the cause of most of the intoxications by meat, such 
slaughter shall be absolutely under the control of official 
vetertnary surgeons, and shall be subject to strict regu- 
lations. ' 





523 


Report of Mr POSTOLKA 


Official Veterinarian in Vienna. 
Concerning the Measures directly relating to Meat Inspection. 


(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
ı New-York.) 






N view of the want of energy shown by the governments 
of the various countries in the matter of effective meat 
inspection, it behoves the VII“ International Veterinary 
Congress to express ifs opinion on the importance of the 
question, as much in relation to hygiene and sanitary 
police as to social economy in general. Also to furnish 

the proof that sanitary inspection of meat, made according to 
scientific progress, is one of the first duties of a State. Hygiene, 
as part of the duties of the administrative authorities, ordinarily 
shows its importance by pointing out the ill effects resulting from 
its being neglected. And as the consequences of a badly organized 
meat inspection are specially injurious from the epidemic character 
of the disease resulting from it, it is time that all governments 
should attempt to remedy some of the evils connected with it, for 
it must be said that the result of their efforts hitherto has not 
been what legislators expected. 

This relates above all to bovine tuberculosis, the identity 
of which with the human form of the disease is no longer doubted. 
If it is claimed that numerous experiments have demonstrated 
infection from the use of tuberculous meat to be relatively very 
rare, it is also certain that all danger will be avoided, when all 
meat which is exposed for sale has been officially declared sound. 
Indeed, it is not enough for the consumer to know that the danger 
is small, he has the right to demand complete and positive pro- 
tection. This security exists only in localities where the inspection 
is limited to those who, from their scientific education, are in a 
position to judge and recognize tuberculosis in all its forms, and 
especially that of consumption. Tuberculosis alone ought to be 
sufficient to convince governments that meat inspection is only 


> 





524 The newest suggestions for an effectual meat inspection. 


possible where those who are entrusted with it, have received 
careful education in veterinary medicine. 

The importance of veterinary meat inspection, from the point 
of view of sanitary police, has long been shown by experience. 
As most domestic animals of Europe are finally brought to the 
abattoir, it is evident that meat inspection is, more than any other 
branch, part of veterinary medicine, called as it is to discover 
epizootic centres and apply preventive and restrictive measures. 
From the point of view of national economy, the usefulness of 
rational meat inspection made by sanitary veterinarians is therefore 
proved, and it is the duty of all governments to use much of 
their energy in organizing it and intrusting it to the care of men 
who have made it a special study. But this cannot be realized. 
until veterinary schools give greater prominence to the study of 
that branch by raising it from the secondary rank, that it holds 
to-day, to a higher one, and until the social and financial position 
of sanitary veterinarians is greatly improved. 


Measures directly related to Meat Inspection. 
1) Certificate of inspection. 


Given in writing, this is absolutely insufficient: already in 
1889 the Congress of Paris expressed that opinion. On that 
occasion a resolution was passed to the effect that all meat 
coming from an abattoir be stamped. Unfortunately this is not 
done everywhere; yet it is a measure of capital importance, 
especially for large centres where meat of doubtful origin is sold. 
Stamping allows of a better control of the meat and yields better 
means of inspection. 

By its use the meat trade can be carried on under normal 
conditions. 

The various qualities of meat ought to be specified, and 
could be distinguished by the police by means of the various 
stamps in use, 

On this account stamping is far superior to the certificate of 
inspection. 


2) Personel of the abattoirs. 


A close observer will notice that there exist various elements 
of a private and public nature, which tend to restrict the field of 
operations of the meat inspector, naturally belonging to veteri- 
narians. 

Sometimes the management of an abottoir is given to persons 
who have no idea of the hygiene of meat and who sooner or later 
place themselves in more or less opposition to the sanitary veteri- 
narian. Though members of the administration, they understand 
little or nothing of sanitary work. The consequence of this state 





Report of Mr. POSTOLKA, Vienna. 525 


of things is that the orders of the veterinarian will be badly 
executed. He will be considered as a subaltern and his strict 
supervision as useless etc. etc. 

Modern meat inspection is intended to define the various 
qualities of meat and thus to reduce the material losses resulting 
from confiscation; besides, it is essential that its efforts should not 
be impeded by allowing the first position in abattoirs to be occu- 
pied by laymen. 

3) Construction of abattoirs. 


This is a question which ought to bring before governments 
the practical insufficiency of the cell system in relation to sanitary 
conditions, 


4) Obligatory declaration. 


The consequence of this declaration is the creation of “Frei- 
banks” or other similar establishments. It is the desire of the 
legislature to fix the price of meat in proportion to its quality and 
real value, and to permit the Freibank meat, which though of 
doubtful origin, has Jost by certain manipulations all its injurious 
action on human health. 

Freibanks or their like are therefore benevolent establishments. 
They are the result of the recognition on the part of the public 
administration of its obligation to protect as far as possible the 
fortune and health of every citizen. Their regular management 
should not be entrusted to private individuals, and it would be 
more rational to join them to public abattoirs and have a veteri- 
narian as manager. 


5) Destruction of Confiscated Parts. 


This need not be considered, as the subject is sufficiently 
known to and appreciated by all the Members of the Congress. 


6) Insurance of Cattle. 


The absolute necessity of Insurance and the possibility of its 
being established are well acknowledged. The want of under- 
standing amongst owners, and their fear of failing to keep engage- 
ments explain the smallness of the results obtained up to this date. 

The principal causes of this want of success with regard to 
Insurance (whether state or private) are, that it does not extend 
to a sufficiently large district, and the indemnities are applicable 
only to some diseases. 

Knowing this, we suggest : 

1) that the Insurance district be as wide as possible; 

2) that indemnities be paid without distinction of the nature 

of disease according to the premiums paid: that Insurance 
be made obligatory. 





526 The newest suggestions for an effectual meat inspection. 


7) International Understanding with regard to the principal 
question of Meat Inspection. 


In Austria as soon as a law on food was passed, a commission 
was formed in Vienna, the duty of which was to establish a basis 
in connection with the law and to draw up an Austrian Alimen- 
tary Codex which might, after prêvious agreements with sanitary 
commissions, lead to the making of an International Alimentary 
Codex. 

The value of such an agreement is evident, although meat 
inspection might not be considered in it as much as its importance 
deserves. 

The Congresses of Paris in 1889 and of Berne 1895 have, it 
is true, already given meat inspection a large place in their pro- 
grammes, and at this Congress special conferences have been 
reserved for it: it is certainly an admitted fact that resolutions 
of the preceding Congresses have not been without influence upon 
the organization of meat inspection; but these resolutions lose their 
value by the fact that Congresses ar held at long intervals, and 
that an account of the amount of work to be transacted it is not 
always possible to appreciate fully questions of detail. An under- 
standing on the principal question is very necessary in our days, 
when inspection of meat is organized everywhere and when 
important questions of a scientific nature require quick and far 
reaching decisions. 


MOTIONS AND RESOLUTIONS. 


1) If ts absolutely necessary to ratse meat ıinspechon in 
veterinary schools to the same rank as other branches of 
instruction. It must exclustvely be entrusted to vete- 
rinary graduates. 

2) Stamps are the only distinctive and practical mark for 
meat inspected and found sound (healthy). 

3) At all events, tt ts of great utility that tn abattoirs vete- 
rinartans should be entrusted not only with the control 
of meat, but also with the direction and administration 
of these establishments. 

4) Cell system in public abattotrs ought to be abolished as 
interfering with the santtary service. 

5) Direction and inspection of “Fretbanks’’ by private ın- 
dividuals ought never to be allowed. 

6) Carcases and parts of carcases found unfit for food must 
be destroyed in stertlizing apparatuses with high tem- 
perature. 











Report of Mr. POSTOLKA, Vienna. 527 


7) It ts urgent to make the Insurance of cattle obligatory 
throughout the whole country, as tt alone can facılıtate 
the means of fighting contagtous diseases and bring out 
the tmportance of meat inspection. 


8) Ine VII" International Veterinary Congress shall ap- 
point a permanent international commission to consider 
all the important questions relating to the inspection of 
meat. The expenses of this commission shall be paid out 
of the funds of the present or the following Congress. 


028 


Anmerkung. 


Nachdem die Herren Berichterstatter über ‚Die neuesten Anforder- 
ungen an eine wirksame Fleischbeschau” sich dahin geeinigt hatten, daß, 
wie auf Seite 444 angegeben, jeder der Herren Referenten einen besonderen 
Teil des Gegenstandes behandeln solle, fiel der Schriftleitung die Aufgabe 
zu, die Referate, zur Vermeidung von Wiederholungen, auf ihren Inhalt zu 
prüfen. 

Herr Dr. Edelmann— Dresden, von welchem die Anregung zu diesem 
Übereinkommen der Herren Referenten ausgegangen war, hat dann auch die 
zusammengestellten Referate zur Durchsicht erhalten, ehe die Manuskripte 
in den Druck gegeben wurden. 

In dem Referate, das Herr Städtischer Oberveterinär Kjerrulf in 
ausführlicher Weise erstattet hatte, mußten infolgedessen mehrere Kürzungen 
vorgenommen werden, für welche der Vorsitzende und die Schriftleitung 
des Geschäftsausschusses die Verantwortung übernehmen. 

Dabei hat sich leider in dem Abdruck des deutschen Referates 
(Seite 468 Zeile 12 von oben) ein Druckfehler eingeschlichen, der dahin 
berichtigt wird, daß, statt „Erkrankungen“, „Massenfleischvergiftungen“ zu 
lesen ist. 

In dem französischen Berichte ist die Stelle richtig wiedergegeben. 


NOTICE. 


In order to adapt Mr. Kjerrulf’s report to those of his co-reporters, 
it was necessary to alter somewhat the original text. In doing so, some 
mistake krept in on page 520, line 19th. The sentence to be rectified ought 
to run as follows: 

res Bollinger says that 4/5 of the wholesale intoxications through 
meat are connected . ..... 





D. 
Die Bekämpfung der Tuberkulose 


unter den Haustieren. 


MESURES POUR COMBATTRE 
LA TUBERCULOSE DES ANIMAUX 
DOMESTIQUES. 


THE PREVENTION OF TUBERCULOSIS 
AMONGST DOMESTIC ANIMALS. 


—on — 





Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters: 


BANG—Kopenhagen. 
MALM—Christiania. 
REGNER-— Stockholm. 
RUDOVSKY—Brinn. 
SIEDAMGROTZK Y—Dresden. 
STUBBE—Briissel. 





531 


Bericht von Dr. B. Bang 


Professor an der Tierärztlichen HochschwWe in Kopenhagen. 


ie Tuberkulose der Haustiere muß 
g 1) wegen der Gefahr, welcher der Mensch durch den 
Genuß von Milch und Fleisch tuberkulöser Tiere 
und durch den Austritt von Tuberkelbacillen aus 
dem lebenden Tierkörper ausgesetzt ist, 
2) wegen der erheblichen wirtschaftlichen Verluste, 
welche die Krankheit verursacht, bekämpft werden. 

Da die Beseitigung der unter 1 genannten Gefahren in andern 
Sektionen des Kongresses zur Sprache kommt, kann ich mich 
darauf beschränken, die Tuberkulose lediglich als Tierkrankheit zu 
betrachten. 

Unter den Haustieren werden die Rinder am meisten von ihr 
heimgesucht und stecken auch, weit häufiger als der Mensch, Tiere 
anderer Arten mittel- oder unmittelbar an. Deshalb soll die 
Rindertuberkulose hier in erster Reihe besprochen werden. 

Die Tuberkulose verbreitet sich nur durch Ansteckung, d. h. 
durch Aufnahme von Tuberkelbacillen, welche von einem anderen 
Individuum, sei es Mensch oder Tier, herrühren. Die Bekämpfung 
der Tuberkulose muß deshalb darauf abzielen, die Aufnahme von 
Bacillen zu verhindern. Diese kann a) im intrauterinen, b) im 
extrauterinen Leben stattfinden. 

Die foetale Ansteckung spielt eine ziemlich geringe Rolle. 
Zwar ist gerade die kongenitale Tuberkulose keineswegs so selten, 
wie man früher (wesentlich auf Grundlage der von großen Schlacht- 
häusern veröffentlichten Nachweisen) angenommen hatte. Ich habe 
persönlich über 100 Fälle von Tuberkulose teils bei Foeten, teils 
bei neugeborenen Kälbern genau untersucht. Der Teilsatz der Fälle 
angeborener Tuberkulose wird jedoch selbst in Gegenden, wo die 
Krankheit ziemlich verbreitet ist, kaum 0,33 vom Hundert der ge- 
schlachteten Kälber übersteigen.*) 





*) Schlachthausinspector Ænudsen in Aarhuus (Jütland) fand im 
Jahr 1898 unter 5941 daselbst geschlachteten Kälbern 28 (0,39°,,) und unter 
den 7789 auswärts geschlachteten, auf der Kontrollstation untersuchten 
Kälbern 23 (0,87°/,) mit angeborener Tuberkulose behaftet. In Kiel wird 


539 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


Daß dem so ist, wird leicht verständlich, wenn man bedenkt, 
daß die Tuberkelbacillen nur dann von der Mutter auf die Frucht 
übersiedeln können, wenn sie in der mütterlichen Plazenta zur 
Entwicklung gekommen sind oder wenigstens zu einem gewissen 
Zeitpunkte im Blute der Mutter, d. h. wenn diese an generalisierter 
Tuberkulose litt, zirkulierten. Bei der großen Mehrzahl von tuber- 
kulösen Kühen, bei welchen die Krankheit ja nur im Körper lokal 
auftritt, wird eine plazentare Infektion des Kalbes nicht vorkommen. 

Eine germinative Infektion setzt entsprechende Verhältnisse vor- 
aus; auch hier muß gs sich entweder um eine Tuberkulose im 
Eierstocke bezw. in den männlichen Geschlechtsorganen handeln 
oder um das Vorhandensein von Tuberkelbazillen im Blute der 
Elterntiere. 

Mit diesen theoretischen Erwägungen stimmt nicht nur das 
Ergebnis aus der Untersuchung der frühzeitig geschlachteten Kälber 
überein, sondern auch die von mir und. andern Forschern fest- 
gestellte Thatsache, daß die Teilzahl der auf Tuberkulin reagieren- 
den jungen Kälber weit geringer ist, als diejenigen der Färsen und 
erwachsenen Tiere.*) 

Die Tuberkulose ist daher in den meisten Fällen nicht an- 
geboren, sondern im extrauterinen Leben erworben. 

Daß die Tuberkulose verhältnismäßig selten angeboren ist, 
wird von den meisten Forschern zugegeben. Früher war man aber 


jedoch von XZ%99 die angeborene Tuberkulose etwas häufiger angetroffen. 

nter 4068 in den ersten fünf Monaten des Jahres 1896 dort geschlachteten 
nüchternen Kälbern waren nämlich 26 (0,64°/,) und unter 847 im Oktober 
geschlachteten 10 (1,18°,,) bei der Geburt tuberkulös. 


*) Wenn ich die in Dänemark seit 1898 mit Tuberkulin untersuchten 
Rinder in verschiedene Altersklassen ordne, finde ich: 


Kälber bis ‘'/, Jahr 


Stückzahl Teilzahl der reagierenden 
von 1898 bis Oktober 1895 . . 7680 .... 15,5 %, 
„ 1896 „ Mai 1898 . . 24267 .... 10,6 °/, 
Jungvieh von 6 bis 18 Monaten 
Stückzahl Teilzahl der reagierenden 
von 1898 bis Oktober 1895 . . 11318 . . . . 29,4 ©}, 
„ 1896 „ Mai 1898 . . 36920 . . . . 19.0 %, 
Jungvieh von 1%, bis 2'/, Jahren 
Stückzahl Teilzahl der reagierenden 
von 1893 bis Oktober 1895 . . 8921 . . . . 40,5 %, 
» 1896 „ Mai 1898 . . 22425 .... ° 25,6 0}, 
Erwachsene Tiere 
Stückzahl Teilzahl der reagierenden 
von 1898 bis Oktober 1895 . . 25489 . . . . 49,8 %%, 


» 1896 „ Mai 1898 . . 67268 . . . . 828 0, 








Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 533 


geneigt, der erblichen Anlage eine große Bedeutung beizulegen. 
Es liegt mir fern zu leugnen, daß die Widerstandsfähigkeit gegen 
den Angriff der Tuberkelbacillen (wie gegen andere Infektionskeime) 
individuell verschieden ist, wie ich es auch keineswegs für unwahr- 
scheinlich halte, daß diese verschiedene Widerstandsfähigkeit, 
gerade so wie andere Eigenschaften der Gewebe, erblich werden 
können. 

Es verdient aber meiner Meinung nach hervorgehoben zu 
werden: 


1) daß die geringere oder größere Neigung zur Erkrankung 
an Tuberkulose sich, aller Wahrscheinlichkeit nach, viel 
mehr in der größeren oder geringeren Fähigkeit zur 
Lokalisierung der Krankheit geltend macht, als in einer 
Veranlagung, welche das Eindringen der Keime verhindert ;*) 

2) daß wir thatsächlich von einer verschiedengradigen erb- 
lichen Disposition beim Rinde sehr wenig wissen. **) 

Solange eine besondere Veranlagung zur Erkrankung an 

Tuberkulose nicht nachgewiesen ist, dürfen wir, meiner Meinung 
nach, bei der prophylaktischen Bekämpfung der Seuche kein be- 
sonderes Gewicht auf die vermutete angeborene Neigung legen, 
und es ist jedenfalls durchaus unrichtig, das Vorhandensein der- 
selben mit der Thatsache zu begründen, daß der Stier oder die 
Kuh bei der Tuberkulinprobe reagiert habe. Solange die Eltern 
klinisch gesund sind und nur durch die Reaktion Tuberkulose 
verraten, solange brauchen wir an dem Kalbe weder eine kongeni- 
tale Tuberkulose, noch eine besondere tuberkulöse Disposition zu 
fürchten. Die Kälber sind bei der Geburt gesund und bleiben 
gesund, wenn es gelingt, sie vor der Ansteckung zu schützen. ***) 


*) Es giebt überhaupt beim Rinde kaum eine Immunität gegen die 
Tuberkulose, die darin bestände, daß das Eindringen der Bazillen in den 
Körper oder die Bildung eines Tuberkelknotens bei einem angesteckten 
Tiere unmöglich wäre. Es kann gewiß jedes Rind tuberkulös werden. Die 
Reaktion auf Tuberkulin giebt uns somit an und für sich keinen Aufschluß 
über die vorhandene Disposition; denn es ist sehr wohl möglich, daß ein 
wenig disponiertes Tier reagiert, weil es zufälligerweise einer intensiven 
Ansteckung ausgesetzt war, während ein anderes, vielleicht stark disponiertes, 
nur deshalb nicht reagiert, weil es noch vor jeder Gefahr der Ansteckung 
bewahrt geblieben ist. 


*) In großen Beständen, in welchen verschiedene Rinderfamilien 
vertreten waren, war es mir z. B. bis jetzt nicht möglich, nachzuweisen, 
daß die Krankheit in der Regel unter den Mitgliedern einer Familie einen 
bösartigeren Verlauf genommen hätte als unter denjenigen einer anderen. 


*%) Von dem oben entwickelten Gesichtspunkte ausgehend, kann ich 
der Reaktionsfreiheit der Zuchtstiere keine so große Bedeutung beilegen, 
wie es gewöhnlich geschieht. An und für sich ist sie selbstverständlich eine 
schätzbare Eigenschaft, die namentlich, wenn es sich um Einführung kost- 
spieliger Stiere vom Auslande handelt, Berücksichtigung verdient. Ein Stier, 

er tuberkulosefreie Kühe bespringen soll, muß natürlich selbst vollkommen 
rein sein. Man darf aber nicht glauben, durch ausschliefiliche Verwendung 
reaktionsfreier Zuchtstiere einen großen Schritt in der Bekämpfung der 


534 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





Eine viel größere Rolle, als die ererbte, spielt zwei 
die durch Abschwächung, Verzärtelung, vorausgegangene Kı 
heiten u. s. w. erworbene Disposition; deshalb ist die zweckmi 
Ernährung und die Abhärtung des Kalbes auch mit Rücksich 
die Vorbauung von großer Wichtigkeit. 

Im extrauterinen Leben kann die Ansteckung auf manch 
Weise geschehen. Zu den selteneren zählt jedenfalls die Anstec 
durch Wunden, durch die Paarung und durch das Eindringen 
Bazillen in den Zitzenkanal. Am häufigsten werden die Baz 
durch die Verdauungs- oder die Atmungsorgane aufgenom 
Man hat bekanntlich viel darüber gestritten, welcher dieser \ 
der gewöhnliche sei, und es wird noch von vielen behauptet , 
beim Rinde die Aufnahme der Bacillen hauptsächlich durch 
Verdauungsorgane stattfinde. Die Sektionsbefunde sprechen je 
dagegen, indem man in sehr vielen Fällen die Tuberkulose nu 
den Bronchialdrüsen oder in den den Lungen oder an beiden St 
findet. Diese Frage hat jedoch ein mehr theoretisches als praktis 
Interesse. 

Vom praktischen Standpunkte aus finde ich es zweckmäß 
zu unterscheiden zwischen : 

a) der Ansteckung durch Nahrungsmittel, welche Tube: 

bacillen enthalten, und 

b) der Ansteckung durch Zusammenleben. 

ad a. Für das Rind handelt es sich hier fast nur um 
mischung der Tuberkelbacillen zu der Milch oder den Milchproduk 
Bei der Übertragung der Tuberkulose auf die Kälber spielt 
tuberkulöse Milch eine sehr wesentliche Rolle. Bei reagierer 
Kälbern findet man thatsächlich die Tuberkulose meist allein | 
wesentlich an den Stellen, zu welchen die durch Fütterung 
geführten Bacillen zuerst gelangen, nämlich an den Retropharyng 
und Mesenterialdrüsen. Diese Thatsache ist übrigens so allger 
bekannt und so leicht nachzuweisen, daß ich mich darüber 
verbreiten nicht nötig habe. Wohl aber möchte ich auf die g 
Gefahr, die in dem Genuß der von dem tuberkulösen Euter 


Tuberkulose gemacht zu haben. Ein halbes oder ganzes Jahr nach s 
Einstellung in einen infizierten Stall wird auch der „reine“ Stier gewöhı 
reagieren; wo bleibt dann der Nutzen? Wenn man reagierende Kühe 
Zucht verwendet, ist von dem Stiere nur die klinische Gesundheit zu for 
Die überwiegende Mehrzahl solcher Stiere wird thatsächlich einen gesu 
Samen liefern. — Bei der Pramiierung von Zuchtstieren ist es entschi 
wichtig, die Reaktionsfreiheit eine gewisse Rolle spielen zu lassen (mel 
„Points“ dafür zu geben). Ich glaube aber, daß es in den meisten z 
sierten Ländern bei der jetzigen großen Verbreitung der Tuberkulose 
läufig bedenklich ist, reagierende Stiere vollständig von der Prämiie: 
auszuschließen. Man könnte dadurch möglicherweise der Zucht Stiere 
ziehen, welche zu ihrer Hebung hätten beitragen können. An und für 
möchte ich natürlich die Ausschließung reagierender Stiere von der Pr 
ierung wünschen, schon weil dadurch das Interesse für die Tilgung 
Tuberkulose befördert wird. Man muß aber auch in dieser Sache 
Interessen der Zucht berücksichtigen. 


Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 535 


gesonderten Milch liegt, aufmerksam machen. Ferner sei betont, 
daß, auch ohne klinisch erkennbare Erkrankung des Euters, die an 
generalisierter Tuberkulose leidende Kuh bisweilen Tuberkelbacillen 
durch die Milchdrüsen ausscheidet. Noch mehr Beachtung verdient 
vielleicht der Hinweis A. Ebers auf den Umstand, daß die im Kote 
tuberkulöser Kühe sicherlich oft enthaltenen Bacillen sehr wohl die 
an und für sich gesunde Milch infizieren können. Dies macht es 
erklärlich, daß auch in Beständen, in welchen kein Fall von Euter- 
und vielleicht auch keiner von sehr vorgeschrittener allgemeiner 
Tuberkulose nachzuweisen ist, dennoch die Kälber anscheinend 
durch rohe Milch infiziert werden. Daß die Sammelmolkereien 
so häufig die Tuberkulose verbreiten, ist wahrscheinlich gerade 
diesem Umstande zuzuschreiben. 

Die mit der Milchfütterung verbundene Gefahr kann durch 
Kochen, sowie durch Erwärmen der Milch bis zu 85° C leicht be- 
seitigt werden. In Dänemark haben wir diese Schutzmaßregel mit 
schönstem Erfolge angewendet. Da sie aber noch nicht in allen 
Sammelmolkereien täglich mit der nötigen Sorgfalt befolgt 
wird, muß man vorläufig die gefährlichste Infektionsquelle, die 
Eutertuberkulose, besonders bekämpfen. In ihr liegt ja auch für 
den Menschen eine sehr große Gefahr, namentlich weil die von 
dem angegriffenen Viertel abgesonderte Milch im Anfange, und oft 
ziemlich lange nach der Ansteckung (einen Monat oder mehr) ein 
fast gesundes Aussehen behält und deshalb zweifellos oft zur 
Nahrung verwendet wird. In den späteren Stadien, wenn die 
Milch wässerig und flockig geworden ist und nicht mehr in den 
Eimer gemolken wird, kann sie durch Ausmelken auf den Stall- 
boden wesentlich zur Infektion des Stalles beitragen. Ich sehe es 
deshalb als einen großen Fortschritt an, daß wir nach dem Gesetz 
vom 26. März 1898 in Dänemark alle Kühe, bei denen Euter- 
tuberkulose amtlich konstatiert ist, sofort gegen Entschädigung 
polizeilich töten lassen. 

Für Schweine, Raubtiere und Hausvögel kommt außer der 
Fütterung mit tuberkulöser Milch auch die mit tuberkulösen Ein- 
geweiden und mit dem Fleische hochgradig tuberkulöser Tiere in 
Betracht. Gegen die hierin beruhende Gefahr muß durch die Un- 
schadlichmachung der Eingeweide und das Kochen des Fleisches 
angekämpft werden. 

ad b. Für die älteren Kälber und für die erwachsenen Rinder 
spielt die Milch als Ansteckungsquelle keine Rolle. Hier geschieht 
die Infektion wesentlich durch das Zusammenleben von tuberkulösen 
mit gesunden Tieren, d. h. durch zufällige Aufnahme von Tuberkel- 
bacillen, welche von einem kranken Tiere ausgeschieden sind. 
Jedermann wird einsehen, daß die Ansteckungsgefahr im Stalle 
unendlich viel größer ist, als auf der Weide. Allerdings ist dieselbe 
auch hier nicht geradezu ausgeschlossen, namentlich wenn die 
Rinder frei herumlaufen und einander belecken können, und wenn 
ein und dasselbe Tränkgeschirr für mehrere Tiere benutzt wird. 


536 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





Sind die Rinder aber getütert (wie in der Regel in Dänem: 
und wird für jede Kuh oder für je zwei Kühe ein besond 
Tränkgefäß aufgestellt, so ist die Gefahr viel geringer, als sie I 
Zusammenleben in geschlossenem Raume sein wird. Je schlec 
ventiliert und dufikler der Stall und je geringer die Sauber! 
desto größer ist die Gefahr. Die Aufstellung der Kühe in Re 
mit den Köpfen gegen einander und die Tränkung an gemeinsa 
Wasserrinnen (Krippen) vergrößert die Gefahr, ebenso die | 
wendung alten, schwer desinfizierbaren Holzwerkes u. s. w. / 
selbst die zweckmäßigste Konstruktion des Stalles und das s 
fältigste Reinhalten desselben beseitigen die Gefahr nicht vollstän 
In geschlossenen Räumen häufen sich die von den kranken Ti 
ausgeschiedenen Bazillen, und im Laufe von Monaten oder Jal 
werden fast alle daselbst aufgestellten gesunden Tiere der 
steckung zum Opfer fallen; sie mögen nun die Bacillen tro 
oder feucht einatmen oder mit dem Futter oder Wasser aufnehr 
Daß dem so ist, geht aus der Beobachtung hervor, nach de 
großen Beständen, in welchen die Tuberkulose jahrelang herrsc 
die überwiegende Mehrzahl der Tiere (70—80, oft bis 100°/) t 
gesunden - Aussehens stets bei der Tuberkulinprobe reagie 
während man auf der anderen Seite sehr oft fesstellen kann, 
in Beständen, in welchen die Tuberkulose bis jetzt unbekannt v 
nur einige, erst seit kurzem eingestellte Tiere und vielleicht a 
ihre Nachbarn reagieren. 

Die eigentümliche Thatsache, daß in stark tuberkulösen 
ständen alle erwachsenen Rinder, die meisten Färsen und ju 
Stiere reagieren, die nur einige Monate alten Kälber aus demsel 
Stalle aber nicht, kennzeichnet die mit der Dauer des Zusamm 
lebens wachsende Gefahr der Ansteckung. Wenn die Kälber 
dem übrigen Vieh getrennt in besonderen Räumen aufges 
waren, wird man sehr oft finden, daß sie verhältnismäßig se 
von Tuberkulose (und fast nur von Fütterungstuberkulose) ergri 
sind, auch wenn die Krankheit unter den erwachsenen Rinc 
sehr verbreitet ist. 

Es steht somit fest, daß die Hauptursache der Verbreit 
der Tuberkulose unter dem Rindvieh das Zusammenleben 
gesunden und kranken Tiere im Stalle ist. Hierin liegt der Schw 
punkt der Bekämpfung der Tuberkulose unter unseren klimatisc 
Verhältnissen, wo die Rinder einen großen Teil des Jahres 
Stalle stehen müssen. 

Die günstigen wie die ungünstigen Resultate der Versuche 
Bekämpfung der Tuberkulose durch die Trennung der gesun 
Tiere von den reagierenden lassen sehr deutlich den Einfluß 
Zusammenlebens auf die Ansteckung erkennen. Sehr oft ws 
die Landwirte nicht geneigt, größere Opfer für die Durchführ 
einer vollkommenen Trennung zu bringen; sie meinten, es geni 
die gesunden Tiere an der einen, die reagierenden an der and 
Wand aufzustellen, oder sie durch eine unvollständige Scheidew: 


Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 537 


vor gegenseitiger Berührung zu bewahren. In solchen Fällen war 
das Resultat bei der Wiederholung der Probe nach Jahresfrist fast 
immer ungünstig, während es auf der andern Seite, wenn die 
Trennung wirklich sorgfältig durchgeführt wurde, in der Regel 
befriedigend und zwar, fast immer, um so besser war, je mehr die 
Möglichkeit der Ansteckung durch Zwischenträger infolge der 
räumlichen Trennung verringert war. Am besten ist die Unter- 
bringung der beiden Abteilungen in verschiedenen Gehöften, dann 
in verschiedenen Gebäuden desselben Gehöftes, weniger gut die 
Aufstellung in unmittelbar aneinander liegenden, jedoch durch eine 
dichte Wand getrennten Räumen und am wenigsten befriedigend, 
wenn diese Wand mit einer Thür versehen wird. Allerdings habe 
ich auch unter solchen Verhältnissen, dann und wann, ganz gute 
Resultate gesehen, wenn nämlich die Thür so selten als möglich 
geöffnet wurde. 


Die Hauptaufgabe bei der Bekämpfung der Rindertuberkulose 
ist somit die Vorbeugung der Ansteckung durch Trennung der 
gesunden Tiere von den kranken. 


Zuerst sind die kranken Tiere ausfindig zu machen. Während 
dies in der Zeit vor der Entdeckung des Tuberkulins in den 
meisten Fällen fast unmöglich war, ist heute die Erkennung der 
Tuberkulose an lebenden Tieren wesentlich leichter gemacht, jedoch 
nicht in allen Fällen. 


Wenn ein bisher nicht untersuchter Bestand mit Tuberkulin 
geprüft wird, liefert die Probe in den allermeisten Fällen ein 
zemlich klares Ergebnis. Die Tiere, welche typisch reagieren, sind 
immer oder fast immer tuberkulös, wenn auch die Reaktion über 
den Entwicklungsgrad der vorhandenen Tuberkulose keine Auskunft 
erteilt. Diejenigen, bei welchen eine Reaktion nicht erfolgt, sind 
wenigstens zu 90 vom Hundert tuberkelfrei. 


Bekanntlich giebt es Tiere mit hochgradig entwickelter Tuber- 
kulose, welche nicht reagieren, die aber in der Regel durch eine 
sorgfältige klinische Untersuchung (bei welcher namentlich die Mast- 
darm-Untersuchung nicht zu versäumen ist) als tuberkulös zu 
erkennen sind. Wird die klinische Untersuchung solcher Tiere 
versäumt, so können diese, da sie als nichtreagierende von den 
gesunden Tieren nicht abgesondert werden, den Erfolg der ganzen 
Maßregel in Frage stellen. Viel häufiger als solche Fälle sind 
jedoch die, in welchen es sich bei einer später erfolgenden Schlachtung 
ergiebt, daß Rinder, obgleich sie nicht reagiert hatten, gleichwohl 
einige alte, käsig-kalkige Knoten, meist in irgend einer Lymphdrüse, 
beherbergen. Das Einstellen solcher Tiere in eine gesunde Ab- 
teilung wird jedoch äußerst selten schaden, weil es sich in der 
Regel um eine retrograde, nicht später wieder aufblühende Tuber- 
kulose handelt. 


Für die rationelle Bekämpfung der Tuberkulose durch die 
Trennung eines infizierten Bestandes in zwei Abteilungen leistet 





538 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





somit das Tuberkulin trotz seiner Mangelhaftigkeit, wenn sorg 
verwendet, in der Regel das für die Praxis Nôtige. 

Es hat jedoch aufer den erwähnten Mängeln noch ar 

Es ist zunächst die durch vorausgegangene Impfunge 
worbene Angewöhnung der Tiere an das Tuberkulin. Bekan 
geschieht es recht oft, da& ein Rind, welches reagierte, bei der 
nachher stattfindenden Wiederholung der Probe nicht mehr rea 
Nach der ersten Reaktion ist dies wohl seltener der Fall; « 
mehrere aufeinander folgende Infektionen kann aber in der | 
eine temporäre Unempfindlichkeit hervorgerufen werden. Die 
möglicht leider Betrügereien im Handel und stellt die Bescha 
eines gesunden Bestandes durch Einkauf in Frage. 

Die obligatorische Markierung der reagierenden Rinder 
deshalb wünschenswert, läßt sich aber schwer durchführen, so 
man die Untersuchung aller Rinder nicht gesetztlich anor 
kann. Vorläufig muß man sich in der Regel mit einer Gev 
leistung seitens des Verkäufers helfen und überhaupt die Einfüh 
von Vieh unbekannter Herkunft in einen gesunden Bestand | 
lichst vermeiden. 

Der von mir in früheren Veröffentlichungen (z. B. in 
„Deutschen Zeitschrift für -Tiermedizin*, 22. Bd., S. 13—14 
wähnte Umstand, daß auch die erst nach Jahresfrist stattfinc 
Wiederholung der Probe bei nicht wenigen, früher reagiere 
Tieren ohne Reaktion verläuft, ist eigentlich viel schwerer zu 
stehen, als die durch schnelle Wiederholungen erworbene Immu 
In vielen Fällen fand ich wohl bei der Obduktion solcher 
eine ziemlich beschränkte, alte Tuberkulose nicht geheilt, sor 
stationär und obsolet, in anderen Fällen war aber die Erkran 
ausgedehnter. Diesen Umstand muß man kennen, um gege 
Neigung des Viehbesitzers, solche Tiere als geheilt anzus 
energisch ankämpfen zu können. Denn Tiere, die auf Grunc 
typischen Reaktion einer reagierenden Abteilung angehört h 
dürfen nie wieder in eine gesunde eingestellt werden. 

Ferner vermindert sich der diagnostische Wert des T 
kulins durch den Umstand, daß Rinder, die aus ihrer gewöhnl 
Umgebung entfernt wurden, Reisen gemacht haben, auf Mä 
ausgestellt waren u. s. w., gewöhnlich schwächer bezw. so ı 
reagieren, daß die Rückwirkung unbeobachtet bleibt, oder da 
garnicht reagieren.*) 

Es scheint, als ob die psychische Erregung die Empfänglic 
des Wärmezentrums für die bei der Einwirkung des Tuberk 
auf das tuberkulöse Gewebe entstehenden Substanzen vermin 
Es ist wichtig, dies zu wissen, da sich daraus viele Fehlergeb 
bei der Tuberkulinprobe erklären. So geschieht es oft, daß Ri 
welche von einem Viehhändler mit tierärztlichem Atteste 


*) Me Fadyean hat diese Thatsache besonders hervorgehoben. (F 
of the Royal Commission 1898, Part I, pag 3.) 


Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 539 


Reaktionsfreiheit verkauft wurden, nach kurzer Zeit bei dem neuen 
Besitzer reagieren, was recht geeignet ist, das Vertrauen in die 
Tuberkulinprobe zu erschüttern. Solche Fälle lassen durchaus nicht 
auf Nachläßigkeit seitens des Tierarztes oder auf einen Betrug 
seitens des Händlers(durch vorausgegangene Immunisierung)schließen. 
Das tierärztlich bezeugte Ausbleiben der Reaktion erklärt sich 
daraus, daß die Tiere bei der Untersuchung unter der Wirkung 
der vorerwähnten Einflüsse standen. Man muß somit Handelsvieh 
vor der Probe wenigstens einige Tage in der Ruhe halten, für die 
Impfung eine größere Gabe als die übliche verwenden und als 
Reaktion eine geringere Erhöhung der Körperwärme als sonst ge- 
wöhnlich ansehen. 

Die erwähnten Mängel vermindern gewiß den Wert des 
Taberkulins als diagnostisches Mittel; sie können ihn aber nicht 
aufheben. Das Tuberkulin bleibt trotzdem eine schätzenswerte, 
unentbehrliche Waffe in dem Kampfe gegen die Rindertuberkulose, 
die wir jedoch mit Vorsicht benutzen müssen. 

Aus den hervorgehobenen Erwägungen über die Wege, auf 
welchen die Ansteckung stattfindet, ergeben sich ohne weiteres die 
Maßregeln, die der einzelne Viehbesitzer zu ergreifen hat, wenn er 
aus ‘seimem infizierten Bestande einen neuen gesunden nachziehen 
will. Die Kälber, welche nach hochgradig tuberkulösen Kühen 
oder Stieren gefallen sind, darf er nicht aufziehen, wohl aber alle 
andern, wenn er dieselben nur sofort aus dem infizierten Stalle 
entfernt und vor der Ansteckung durch die Nahrung schützt, indem 
er ihnen nur gekochte oder auf 85° C. erwärmte Milch giebt. *) 

Werden die gesunden Tiere fortwährend von den kranken 
entfernt gehalten und derart behütet, daß eine Infektion durch die 
Wärter oder durch Geräte ausgeschlossen ist, so bleiben sie zwei- 
fellos gesund. Auch ohne Tuberkulinuntersuchung wäre es 
somit unter günstigen Verhältnissen dem Viehbesitzer möglich, sich 
von der Tuberkulose des Rindes zu befreien. Es leuchtet aber ein, 
daß dieser Weg nicht nur sehr langsam zum Ziele führt, sondern 
daß er auch hohe Anforderungen an die räumlichen Verbältnisse 
und an die Willenskraft des Besitzers stellt. 

Als die diagnostische Bedeutung des Tuberkulins bekannt 
wurde, lag es deshalb nahe, dasselbe zu benutzen, um den Weg 
abzukürzen. Ich habe zu diesem Zwecke vorgeschlagen, daß der 
Besitzer seinen ganzen Bestand impfen lassen und die nicht 
reagierenden Tiere sofort gründlich von den reagierenden trennen 
soll; daß er ferner die als gesund befundenen Tiere jedes Jahr 
oder noch besser jedes halbe Jahr wieder untersuchen lasse, um 
diejenigen, welche trotz der Trennung von den kranken infiziert 
wurden, so schnell als möglich zu entfernen. Ich glaubte, daß man 





*) Dieses Futter können die Kälber vom zweiten Tage ab ertragen, 
am ersten Tage müssen sie die kolostrale Milch haben; die hierin liegende 
Ansteckungsgefahr ist jedoch sehr gering 


540 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





auf diese Weise, auch unter nicht ganz idealen Absonderung 
hältnissen, imstande sein werde, das Ziel zu erreichen. Diesen 
habe ich bekanntlich schon 1892 auf einem einzelnen 
(Thurebylille) ausgeführt; nach ihm ist seit 1893 in Dänemai 
sehr vielen Gehöften verfahren worden. Auch in vielen anc 
Ländern hat man ihn (oder ganz ähnliche Pläne) zur R 
schnur genommen und ist, so viel mir bekannt, im allgem 
zu übereinstimmenden Ergebnissen gekommen. Über die in I 
mark gemachten Erhebungen habe ich auf dem vorigen Intern 
nalen Tierärztlichen Kongreß zu Bern 1895 einen kurzen Be 
erstattet.*) 


Ausführlicher habe ich auf dem im Jahre 1898 zu | 
abgehaltenen Tuberkulosekongreß referiert. In dem Berichte 
diesen Kongreß, auf welchen ich hier verweisen möchte, findet 
ein Anhang zu meiner Abhandlung, in dem ich die in einer E 
von größeren und kleineren Gehöften gewonnenen Erfolge beis] 
weise zusammengestellt habe. 


Im großen und ganzen ist der Plan nicht nur theoretisch ri 
(rationell), sondern auch praktisch ausführbar. Es hat sich : 
wie ich schon oben erwähnte, gezeigt, daß die Durchführung 
vielen Schwierigkeiten verbunden ist. Es erfordert namentlicl 
Trennung der zwei Abteilungen innerhalb desselben Gehöftes 
große Sorgfalt, und es läßt sich auch nicht leugnen, daß die c 
erwähnten diagnostischen Mängel des Tuberkulins nicht ganz s 
Schwierigkeiten verursachen. 


Wenn man mich nun fragt, ob ich nicht auf Grund m 
jetzigen ziemlich großen Erfahrungen einzelne Punkte hervorh 
könne, die für die Erhaltung eines günstigen Resultates beso 
zu beachten seien, so möchte ich außer den schon erwäl 
(sorgfältige Durchführung der Trennung, gründliche Desinfe 
des für die gesunde Abteilung bestimmten Stalles, richtige Beı 
lung der Tuberkulinprobe) noch auf die Notwendigkeit der | 
wachung der reagierenden Abteilung aufmerksam machen. Nai 
im Falle, daß bei einem der hier aufgestellten Rinder die Tı 
kulose eine besonders ansteckungsgefährliche Form annimmt, 
eine, die mit sehr reichlicher Ausscheidung von Bazillen verbu 
ist, z. B. Tuberkulose des Euters, der Gebärmutter, des Da 
oder die ulcerierende Lungentuberkulose, so muß das Tie 
schnell als möglich getötet werden. Es kann ja Tag für 
enorme Mengen von Tuberkelbazillen aus seinem Körper aussch 
und so der Anlaß zur Verschleppung der Seuche in die ges 
Abteilung werden. 


*) Eine etwas ausführlichere Mitteilung über denselben Gegen 
findet sich in der „Deutschen Zeitschrift für Fiermedizin und vergleicl 
Pathologie“ 22. Bd. 


Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 541 


Wenn es sich um einen großen Bestand handelt, in welchem 
die Tuberkulose seit vielen Jahren herrscht, kann man in der Regel die 
Prüfung der erwachsenen Rinder unterlassen. Die allermeisten 
werden doch reagieren, selbst wenn sie anscheinend völlig gesund sind. 

Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß von den wenigen nicht 
reagierenden dennoch eine ziemlich große Teilzahl nicht ganz 
tuberkelfrei ist. Rinder, welche mehrere Jahre in seuchengefähr- 
licher Gesellschaft gelebt haben, sind in der Regel mit Bazillen 
behaftet und bergen in ihrem Körper einige kleine alte Tuberkel- 
knoten meist in den Bronchial- oder Mediastinaldrüsen. Zu dieser 
Kategorie gehören eben die meisten Individuen, bei welchen, wie 
bereits oben gesagt, die Reaktion trotz vorhandener Tuberkulose 
ausbleibt. Obwohl solche Tiere im allgemeinen nicht gefährlich 
werden, ist eine weitere Entwickelung der Krankheit nicht ausge- 
schlossen, weshalb ihre Einstellung in die gesunde Abteilung am 
besten unterbleibt. In großen als tuberkulös erkannten Beständen 
sollten deshalb nur die Kälber und das nicht reagierende Jungvieh 
die gesunde Abteilung bilden. Auf diese Weise erspart sich der 
Besitzer den Schmerz zu sehen, daß der größte Teil seiner Rinder 
nicht tuberkelfrei ist. Für weniger infizierte Bestände empfehle 
ich stets die Impfung sämtlicher Tiere. 

In der hier beschriebenen Methode ist, bei aller Unvoll- 
kommenheit, ein Mittel gegeben, welches es dem Viehbesitzer 
ermöglicht, sich zwar mit Mühe, aber ohne große wirtschaftliche 
Verluste, von der Rindertuberkulose zu befreien. 

Es handelt sich aber hierbei nur um die freiwillige Bekämpfung 
der Tuberkulose, nicht um eine veterinärpolizeiliche wie bei anderen 
ansteckenden Tierkrankheiten. Zwar kann und muß, meiner Mei- 
nung nach, der Staat die freiwilligen Bestrebungen dadurch unter- 
stützen, daß er das Tuberkulin kostenfrei oder wohlfeil zur Ver- 
fügung stellt, und, wie in Dänemark, Norwegen, Schweden und 
mehreren anderen Staaten, die Tierärzte für die Ausführung der 
Untersuchungen bezablt.*) 


* Man muß selbstverständlich an die Unterstützung die Bedingung 
knüpfen, daß der Besitzer eine wirkliche räumliche Trennung der gesunden 
Tiere von den reagierenden oder ungeprüften herstellt; sonst bleibt die 

ohne Nutzen. Es wäre auch sehr zu wünschen, daß die reagierenden 
Tiere mit einer Brandmarke versehen würden. Diese Maßregel hat man in 
Norwegen, wo solche Tiere überdies nur zum Schlachten verkauft werden 
dürfen, eingeführt. Ohne besondere Entschädigung wird sie aber in Ländern, 
wo die Rindertuberkulose stärker verbreitet ist, kaum durchzuführen sein. 
Die Besitzer, welche die Tuberkulose rationell bekämpfen, werden nämlich 
dadurch viel ungtinstiger gestellt, als diejenigen, welche gar nichts thun, 
sondern ihre infizierten Rinder einfach verkaufen. Die Bestimmung, daß die 
reagierenden Rinder nur zur Schlachtuug verkauft werden dürfen, finde ich 
übrigens zu streng. Es wäre meiner Meinung nach hinlänglich, eine Mar- 
kierung der Tiere zu verlangen; denn reagierende Rinder können jahrelan 
sehr gute Gebrauchstiere sein, und ihre Einstellung in einen unreinen Bestan 
braucht keine Verschlimmerung der Seuche nach sich zu führen. Es ist 
genug, daß der Käufer weiß, was er ersteht. 


542 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





Man frägt nicht ohne Grund, ob der Staat die Rindertı 
kulose nicht nachdrücklicher bekämpfen solle und ob sich 
Seuche (in den meisten Ländern die verheerendste) nicht wie aı 
ansteckende Krankheiten tilgen lasse. 

Zunächst muß man wissen, ob die Quellen der Anstec 
nicht verstopft werden können. 

Von vielen Seiten wird behauptet, daß das Rind oft 
Menschen angesteckt wird; ja auf dem Berner Kongresse behau 
Prof. Guillebeau, daß das Rind hauptsächlich von dem Sputun 
Phtisiker infiziert werde (Generalbericht, S. 681). Wenn 
richtig wäre, könnte von einer Tilgung der Rindertuberkulose 
läufig keine Rede sein. Es ist aber meiner Überzeugung 
vollständig unrichtig. Die Ansteckung des Rindes durch die 
dem menschlichen Körper ausgeschiedenen Bazillen ist zwei 
möglich, und man darf deshalb nicht Phtisiker als Wärter anstı 
Beobachtungen, die für diesen Ansteckungsmodus sprechen, 
jedoch sehr selten. 

Dagegen läßt sich fast immer nachweisen, daß die Tı 
kulose, wenn sie in einem bisher gesunden Bestande auftritt, d 
ein krankes Rind eingeschleppt worden oder auch durch 
Fütterung der Kälber mit der von einer Sammelmolkerei zu 
gegebenen tuberkulösen Milch hervorgerufen ist. Das Vorhande 
einer großen Anzahl vollkommen tuberkulosefreier Rinderbest 
in Ländern, in welchen die Tuberkulose unter Menschen sehr 
breitet ist, spricht. ferner gegen die Annahme, daß der Mensch 
wesentliche Quelle der Rindertuberkulose bilde. In Ländern 
die Tuberkulose des Rindes ursprünglich fast unbekannt war, 
im Laufe dieses Jahrhunderts eine stets wachsende Verbrei 
gewonnen hat, läßt sich auch fast immer nachweisen (wie it 
z. B. für Dänemark gethan habe), daß die Krankheit mit Rin 
aus Staaten, in denen die Tuberkulose verbreitet war, eingesch 
wurde. 

Gerade wie für die menschliche Tuberkulose der Mensch s 
die hauptsächlichste Infektionsquelle bildet, ist sie für die Rit 
tuberkulose das Rind. 

Die neuen experimentellen Untersuchungen von Theobald § 
in Boston („The journal of experimental Medicine“ Vol. II 1 
haben bewiesen, daß das Rind mit Kulturen, die von einer Rir 
tuberkulose herrühren, viel leichter und viel kräftiger infiziert \ 
als mit solchen, welche von einer Menschentuberkulose stam 
Die Möglichkeit der Ansteckung durch tuberkulöse Menschen 
daher nicht vor dem Plane, die Rindertuberkulose zu ti 
abschrecken. 

An und für sich ist der Plan schon kein utopischer. 
Rindertuberkulose ist nicht, wie man früher einfach angenom 
hat, eine ubiquitäre Krankheit, die der forcierten Entwickelung 
Kuh als Milchtier folgt; denn es giebt eine große Anzahl 
Beständen, teilweise mit den vorzüglichsten Milchtieren, die 


Bericht von Dr. B Bang, Kopenhagen. 543 


tuberkulosefrei sind. Die Krankheit wird mit infizierten Tieren 
oder mit infizierter Milch eingeschleppt; sie kann vermieden und 
auch wieder entfernt werden. | 

Die Umstände aber, welche die Tilgung der Rindertuberkulose 
zu einer so überaus schweren Aufgabe machen, sind: 


1. die ausgedehnte Verbreitung der Krankheit und 

2. die in den meisten Fällen milde, geringen wirtschaft- 
lichen Schaden bringende Form ihres Auftretens, welche 
die Keulung aller tuberkulösen Rinder ungerechtfertigt 
erscheinen läßt; 

3. die oben ausführlich besprochene, relative Unzuverlässigkeit 
des Tuberkulins als diagnostisches Mittel. 


Daß die Tuberkulose unter dem Rindvieh in den meisten 
Kulturstaaten ungemein verbreitet ist, brauche ich kaum ausführ- 
licher darzulegen.*) 

Es giebt wohl einige Länder, wie Norwegen und Finnland, 
und einige Landesteile z. B. in Frankreich, wo die einheimischen, 
ungekreuzten Rassen noch verhältnismäßig wenig infiziert sind. 
In den meisten Ländern zeigen aber die sorgfältigen Untersuchungen 
in den Schlachthäusern und die Tuberkulinproben, daß in der 
That eine sehr große Teilzahl der erwachsenen Rinder mit Tuber- 
kulose behaftet sind.**) 

Betreffs des zweiten Punktes ist bekannt, daß bei den 
Obduktionen von reagierenden Rindern am häufigsten nur unbedeu- 
tende Veränderungen, die keinen wirtschaftlichen Schaden verursachen 
können, gefunden werden. Ich habe Gelegenheit gehabt, das 
Schicksal solcher reagierender Tiere durch viele Jahre zu verfolgen 
und in mehreren Fällen nachzuweisen, daß bei Rindern, die vor 
5—6 Jahren reagirt hatten, die Tuberkulose ganz stationär und 
äusserst beschränkt geblieben war. 

Die an den Schlachthäusern gesammelten Erfahrungen haben 
denn auch gezeigt, daß bei der überwiegenden Mehrzahl der 
tuberkulösen Rinder die Veränderungen so beschränkt sind, daß 
das Fleisch nach den jetzt fast allgemein anerkannten Grundsätzen 
der Fleischbeschau dem freien Verkehr übergeben werden kann***.) 


‚  *) In meinem Bericht für den Tuberkulose-Kongreß in Paris habe ich 
die mir zugänglichen Daten von einer Reihe von Ländern zusammengestellt. 
Ich gestatte mir darauf hinzuweisen. 


**) Der Umstand, daß in Dänemark früher als in anderen Ländern das 
Tuberkulin in großem Maßstabe verwendet und die Erfolge veröffentlicht 
wurden, hat den Irrtum verbreitet, daß die Tuberkulose deshalb ungewöhn- 
lich haufig vorkomme. Nach den jetzt vorliegenden statistischen Nachweisen 
verschiedener anderer Länder scheint es nicht, als ob die von mir gefundene 
Prozentzahl 28,8 ungewöhnlich groß sei. 


***) Siedamarotzky hebt hervor, daß in Deutschland meist nur 2—8°/ 
der tuberkulösen Tiere verworfen, 5—6°/ der Freibank zugewiesen und etwa 
929,0 ay Konsum zugelassen werden. („Archiv f. Tierheilkunde“, 24. Bd. 
pag. 64. 


544 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





Da infolge dessen die durch die Schlachtung aller reagiere 
Rinder entstehenden Verluste verhältnismäßig gering sein wü 
brauchte man an und für sich vor dieser Mafregel nicht zurü 
schrecken. Es wird aber gerade die Erkenntnis von der rela 
Unschädlichkeit der häufigst vorkommenden Formen von Rii 
tuberkulose die Regierungen davon abhalten, gesetzliche Vorschi 
zur ausnahmslosen Schlachtung aller tuberkulösen Tiere zu g 
Wir können in dieser Beziehung viel aus den groß angel 
Versuchen zur Tuberkulose-Tilgung, die in Massachusetts. ur 
Belgien in den letzten Jahren gemacht wurden, lernen. 

In Massachusetts stellte man sich (1894) die Aufgabe, 
tuberkulösen Rinder so schnell als möglich zu keulen. Die in 
Gemeinden angestellten Inspektoren mußten alle Rinderbest 
wenigstens zweimal jährlich untersuchen. Jedes der Tuberk 
verdächtige Tier wurde mit Tuberkulin geimpft und im Falle 
Reaktion gegen Entschädigung (die Hälfte des Wertes) gek 
Nachdem man sich überzeugt hatte, daß durch dieses Vorg 
die Seuche keineswegs getilgt werden konnte, wurde die systemat 
Tuberkulinprüfung aller Rinder zunächst in drei kleineren Distr 
versucht, aber bald wieder eingestellt, weil die Kosten zu groß w 
Außerdem wurden alle Rinder, die von anderen Staaten einge 
werden sollten, an der Grenze mit Tuberkulin geimpft und 
reagierenden zurückgewiesen. 

In den folgenden Jahren erfuhren die Bestimmungen, betre 
die Impfung der verdächtigen Rinder, die Abänderungen, ¢ 
welche der Einfluß der staatlichen Veterinär-Kommission gt 
wurde. Ferner machte man den Versuch, die Besitzer zu 
rationellen Bekämpfung der Tuberkulose durch Isolierung und 
infizierung zu ermuntern; — wie es scheint, ohne großen Erf 

Obgleich nach den von Dr. Parker auf dem Veterinärkon 
zu Nashville 1897 gemachten Angaben nicht zu bezweifeln ist, 
die Fälle bösartiger (generalisierter) Tuberkulose (von 32,6 bi: 
3,6°/, der gekeulten Tiere) vermindert wurden, sind die Bes 
ungen doch insofern als verfehlt anzusehen, als die Veteri 
Kommission in dem im Januar 1898 erstatteten Berichte zugiebt, 
sich trotz des großen Geldaufwandes (250,000 Dollars jährlic 
der letzten Zeit) keine Abnahme der Rindertuberkulose r 
weisen lasse. 

So kam es, daß die Volksvertretung im Jahre 1898 
Veterinär-Kommission keine Geldmittel mehr bewilligte; wir 
ein trauriges Resultat, das wohl zum großen Teil durch die 
Entschädigung für die gekeulten Tiere, deren Fleisch auch 
geringgradiger Erkrankung vom Konsum ausgeschlossen wı 
herbeigeführt ward. 

Jedenfalls zeigen die Massachusetts-Versuche, welche Schwi 
keiten der veterinärpolizeilichen Bekämpfung der Rindertuberk: 
entgegenstehen. Das Nämliche geht aus den in Belgien gemac 


Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 545 


Erfahrungen hervor. Die gesetzlichen Bestimmungen, welche dort 
am 1. Januar 1896 in Kraft traten,*) enthielten im wesentlichen 
folgende Punkte: 


1) Anzeigepflicht des Tierarztes und des Viehbesitzers bei jedem Fall 
von Tuberkulose, der an einem lebenden oder geschlachteten 
(bezw. gestorbenen) Rinde festgestellt wird; 

2) ierärztliche Untersuchung des Bestandes, zu welchem das Tier 

ehörte; 

3) Abschlachten der klinisch tuberkulösen, sowie der verdächtigen 
Tiere, welche bei der Tuberkulinprobe reagieren. Der Besitzer 
empfärgt hierfür eine Entschädigung ; 

4) Desinfektion des Stalles; 

5) Verbot, die ansteckungsverdächtigen Tiere (d. h. diejenigen, welche 
mit einem tuberkulösen Rinde zusammengelebt haben) zu anderen 
Zwecken als zur Schlachtung zu verkaufen. Ausgenommen sind 
nur die Tiere, welche nicht reagieren**); 

6) kostenfreie Impfung der Bestände solcher Besitzer, die sich ver- 
pflichten, eine räumliche Trennung zwischen gesunden und 
reagierenden Tieren herzustellen. Wenn die Tuberkulose in einem 
Bestande noch nicht nachgewiesen ist, trägt der Besitzer selbst die 
Kosten der Tuberkulinprobe. Die gesunde Abteilung, in welche 
nur reaktionstreie Tiere eingeführt werden dürfen, wird jedes Jahr 
von neuem untersucht; 

7) die Milch der reagierenden Tiere darf nur in gekochtem Zustande 
dem Konsume tbergeben werden; die Tiere selbst sind binnen 
Jahresfrist zu schlachten. 

Es wurde gleichzeitig Privatpersonen verboten, Tuberkulin- 
impfungen vorzunehmen. 

Die Einfuhr von Rindern war (insofern es sich nicht um Schlacht- 
tiere handelt) nur nach einer in der Grenzquarantäne bestandenen 
Tuberkulinprobe zulässig. 


Diese Bestimmungen waren im wesentlichen rationell; nur im 
Punkt 7 ging man zu weit, indem man die reagierenden Rinder 
trotz vollständig klinischer Gesundheit schlachten ließ. 

Es hat sich dann auch gezeigt, daß man nach 1'/, Jahren 
genötigt war, die Bestimmungen wesentlich abzuändern. In dem 
Rapport au Roi“, mit welchem der Minister das Reglement am 
10. August 1897 einleitet, sagt er: 


„Les épreuves multiples faites au cours de l’année 1896 au moyen de 
la tuberculine ont prouvé que l’extension de la tuberculose en Belgique est 
telle**) que, pour faire disparaître en un temps relativement court tous les 
bovidés qui en sont atteints, on n’y parviendrait qu’en jetant souvent sans 
nécessité réelle, le trouble le plus profond dans un grand nombre d’exploi- 
tations agricoles. D'autre part les abattages consécutifs à la tuberculination 





*) Es war Nocard, der durch einen beim Internationalen Agrikultur- 
Kongreß in Brüssel gehaltenen Vortrag den Anstoß zu der Bekämpfung der 
Tuberkulose in Belgien gab. | 


_ ‘% Hierdurch wurden die Besitzer indirekt zur Vornahme der Tuber- 
kulinprüfung gezwungen. 
**) Es wurden in 2905 Beständen 19004 Rinder geimpft, von welchen 
38,8% reagierten. 
35 


546 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





ont demontré que, dans l'immense majorité des cas, les animaux tuber 
ne sont que légèrement atteints et ne sont pas capables de propag 
maladie. 

Dans ces conditions, le sacrifice de ces animaux dans un certain 
déterminé par voie réglementaire, ne s'im) & s'impose guère. Presque toujo 
peut suffir de les isoler, rien n’empecl leur propriétaire c'e d’en tirer t 
parti possible aussi longtemps qu’ fa Fr Se manifeste pas chez eux des is 
certains de la maladie. M’inspirant de ces renseignements, j'ai cru ( 
apporter au reglement du 80 octobre 1895 diverses modifications q 
atténuent sensiblement la rigueur.“ 


Unter diesen Abänderungen sind einige wirklich:zweckmë 
namentlich die, welche dem Besitzer jetzt gestattet, seine reagiere 
Rinder so lange zu behalten, als sie keine klinischen Erscheinu 
zeigen; nur erhält er keine Entschädigung bei ihrer Schlach 
sofern diese nicht innerhalb der ersten drei Jahre vorgenon 
wird. Auch ist es gerechtfertigt, daß das Kochen der Milch so 
Tiere nicht mehr geboten ist. Anderseits schreibt das neue R 
ment vor, daß die Kälber von den reagierenden Müttern s 
entfernt werden und vom zweiten Tage an mit sterilisierter | 
zu ernähren sind. Minder zweckmässig erscheint die Beschrän 
der Anzeigepflicht auf die Tierärzte, sowie der amtlichen tier 
lichen Untersuchung auf die Bestände, welche zur Nach: 
bestimmt sind. 

Eine offenbare Abschwächung haben die veterinärpolizeili 
Bestimmungen auch dadurch erlitten, daß die der Ansteckung 
dächtigen Tiere, d. h. die, welche mit tuberkulösen Rin 
zusammengelebt haben, zu andern Zwecken als zum Schlac 
verkauft werden dürfen, sofern sie nicht klinisch erkrankt 
Damit war eigentlich der Gedanke einer gründlichen Tilgung 
gegeben. 

Das Ziel, die offenbar kranken Tiere zu beseitigen, 
dagegen mit derselben Energie wie früher verfolgt. Die „klir 
erkrankten‘ Tiere müssen innerhalb acht Tagen geschlachtet 
die „klinisch verdächtigen“ abgesondert werden, wenn es 
Besitzer nicht vorzieht, sie impfen und, im Falle sie reagi 
selbst töten zu lassen. Die Entschädigungen sind für Kühe, we 
zur Zucht benutzt sind, und für trächtige Färsen dadurch er 
worden, da& solche Tiere nicht nach dem Schlacht-, sondern ı 
dem Gebrauchswert abzuschätzen sind. Dies gilt doch nur bei 
ersten Feststellung der Krankheit in einem Bestande. Für T 
die infolge des Ergebnisses der Tuberkulinprobe abgeschlac 
werden, wird die Entschädigung nur nach dem Schlachtw 
berechnet. 

Es ist ferner, wie früher, verboten, ergriffene oder verdact 
(hierunter auch reagierende) Tiere zu anderen Zwecken, als 
Schlachten, zu verkaufen. 

Die Vorschriften, welche über die Isolierung der gesut 
Abteilung an einem durchgeprüften Gehöfte gegeben werden, 
insofern gemildert, als es jetzt gestattet ist, in die gesunde Al 


Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 547 


lung neue Tiere ohne Tuberkulinprobe einzuführen, wenn sie nur 
frei von klinischen Erscheinungen sind. 

Der in Belgien gemachte Versuch einer veterinärpolizeilichen 
Bekämpfung der Rindertuberkulose ist sehr interessant. Der Plan 
war rationeller angelegt als der in Massachusetts, wo auch ein 
wohl organisiertes Veterinärwesen fehlte bezw. ein großer Teil der 
Inspektoren keine tierärztliche Ausbildung besaß. Ferner ist in 
Belgien seit Jahren die allgemeine Fleischbeschau eingeführt. 
Belgien ist außerdem ein reiches Land, wo die Volksvertretung für 
landwirtschaftliche Interessen sehr opferwillig ist. Im Jahre :1897 
wurden allein an Entschädigungen für geschlachtete tuberkulöse 
Rinder mehr als eine Million Franken bezahlt. Trotzdem hat man 
den ursprünglich offenbar vorhandenen Plan einer durchgreifenden 
Tilgung der Rindertuberkulose schon aufgegeben. Der belgische 
Hauptinspektor, Herr Stubbe, sprach sich am Pariser Kongreß im 
vorigen Jahre folgendermaßen aus: | 


„Il vaut mieux, pensons nous, marcher lentement, mais à coup sûr. 
D ne faut pas brusquer les événements, lorsqu'on poursuit un but, qui 
demande du temps pour être atteint. L’extinction de la tuberculose exige 
du temps et de l'argent.“ 


Bedauerlicherweise ist die sehr zweckmäßige Maßregel, welche 
den Besitzer indirekt nötigte, die Tuberkulinimpfung des von der 
Tuberkulose stückweise ergriffenen Viehbestandes ausführen zu 
lassen, infolge der neuen Regelung nicht mehr geboten und wird 
daher auch seltener als früher ausgeführt. 


„Les proprietaires intelligents y ont cependant recours.“ 


Leider sind aber die intelligenten Besitzer wohl immer in der 
Minderzahl. 


Bis jetzt fehlen auch in Belgien gesetzliche Bestimmungen zur 
Verhütung der Verbreitung der Tuberkulose, welche von den 
Sammelmolkereien ausgeht, ein Mangel, dem doch wahrscheinlich 
leicht abgeholfen werden kann. 


Ich zweifle nicht daran, daß Belgien die Verheerungen der 
Rindertuberkulose nach und nach bedeutend einschränken wird, 
vorausgesetzt, daß es an den nötigen Geldmitteln nicht fehlt, um 
alle klinisch erkrankten und klinisch verdächtigen, sowie die 
reagierenden Tiere zu töten. Gleichwohl wird es nicht gelingen, 
die Rindertuberkulose zu tilgen, so lange nıan nicht die reagierenden 
Tiere von den gesunden absondert. Leider wird auch diese MaB- 
regel nicht immer genügen, weil eben noch mit der relativen 
Unsicherheit der Tuberkulinprobe zu rechnen ist. Das rationellste 
Verfahren wäre in der That, die Rindertuberkulose wie die Lungen- 
seuche zu behandeln, d. h. alle ansteckungsverdächtige Rinder zu 
keulen. Vorläufig ist selbstverständlich an solche durchgreifende 
Mittel nicht zu denken; es wäre denn, daß die Krankheit erst neu 
in ein tuberkulosefreies Land eingeschleppt würde. Aber auch 


548 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





in diesen Ländern dürfte man die Infektionsquelle, welche 
Tuberkulose des Menschen darstellt, nicht vollständig übersel 

Vorläufig ist an eine Tilgung der Rindertuberkulose nicht 
denken. Noch auf unabsehbare Zeit wird man sich daı 
beschränken müssen, die Krankheit mehr und mehr zurückzudräng 
sie, wo möglich, abzumildern und die an sie geknüpfte Gefahr 
die menschliche Gesundheit zu verringern. 


Welche Maßregeln sind für diesen Zweck zu ergreifen? 


1) Die erste Aufgabe ist die Verbreitung richtiger Anschauun 
über die Natur der Tuberkulose, über deren Ansteckungsı 
und über die Bedeutung der Tuberkulinprobe. 

Über all diese Punkte sind nicht allein die Landwi 
sondern alle Bewohner eines Landes zu belehren.*) 

An dieser Aufgabe wird noch lange Zeit fortgearbe 
werden müssen, bis die Anschauungen über den Gegenst: 
genügend geklärt und im Volke eingedrungen sein werc 
Es ist nicht zu vergessen, daß die fachmännischen Ansich 
über die Rindertuberkulose namentlich seit einem Jahrze 
bezw. seit der Einführung des Tuberkulins viele Wa 
lungen erfahren haben, und daß es deßhalb leicht begr 
lich ist, wie die Landwirte nur schwierig sich in di 
Ansichten einleben können. Ohne ein richtiges Verständ 
ist aber ein baldiger Erfolg in der Bekämpfung der Kra 
heit nicht zu erwarten. 

2) Die zweite überaus wichtige Aufgabe betrifft die Viehbesit: 
Sie haben ihre Bestände nach und nach von der Tuberku 
zu säubern, indem sie die Ansteckung der Kälber und a 
andern noch gesunden Viehes verhindern. 

Wo gezüchtet wird, läßt sich hierdurch schon 
erreichen. Ohne die freiwillige Mitwirkung der Viehbesii 
ist überhaupt nichts gegen die Krankheit auszuricht 
Der Staat kann aber die Viehbesitzer durch unentgeltli 
Lieferung des Tuberkulins und Übernahme der tierärztlic 
Kosten unterstützen. **) 

3) Die dritte Aufgabe ist, die hochgradig erkrankten Tiere un 
züglich zu beseitigen. 

Wenn kranke Tiere reichlich Bazillen ausscheiden, 
es bei ulcerierender Lungen-, bei der Darm-, Uterin- ı 
Eutertuberkulose, nicht aber bei Perlsucht der serö 


*) Dazu gehören auch die Grundsätze für hygienische Stallbauten 
Einrichtungen, die Regeln einer zweckmäßigen Ausführung der Desinfekt 
die Notwendigkeit der unschädlichen Beseitigung der krankhaften Org 
von Schlachttieren und Kadaver. 


**) Um die Staatskasse nicht allzu sehr zu belasten, könnten die ! 
ärztlichen Kosten von den wohlhabenden Viehbesitzern selbst tibernom 
werden. 


Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 549 


Häute oder bei der Lymphdrüsentuberkulose vorkommt, 
so liegt es schon in dem Interesse der Besitzer selbst, die 
Tiere, welche dauernde Ansteckungsherde bilden, schnell 
zu beseitigen. Ohne Zwang ist aber im allgemeinen wenig 
zu erreichen, besonders wenn der Besitzer in manchen Fällen 
über die walıre Natur der Erkrankung nicht unterrichtet ist. 

Es ist deshalb notwendig, gesetzlich zu bestimmen, daß 
der Besitzer alle verdächtigen Fälle (chronische, mit Ab- 
magerung verbundene Brustkrankheiten, Fälle mit Scheiden- 
ausfluß, welche nicht offenbar von. zurückgebliebener Nach- 
geburt herrühren, schleichende Eutererkrankungen mit 
harten Anschwellungen und ohne sofort eintretende Änder- 
nng der Milchbeschaffenheit, sowie chronische Durchfälle, 
namentlich in Verbindung mit Brustsymptomen), anzeigen 
muß. Stellt der Tierarzt die tuberkulöse Natur der 
Erkrankung fest, so sollten die Tiere sofort von den 
übrigen Rindern getrennt und binnen kurzer Zeit geschlachtet 
werden. Die Diagnose müßte in Fällen von Euter- und 
Uterintuberkulose immer durch Nachweis des Vorhanden- 
seins von Tuberkelbazillen in den Sekreten (am besten 
durch Untersuchung in einer Centralstation) gesichert werden. 
Im Falle Lungentuberkulose vermutet wurde, könnte die 
Diagnose durch Tuberkulinprobe gestützt werden. Hiebei 
ist jedoch nicht außer Acht zu lassen, daß ein Rind mit einer 
nicht tuberkulösen abzehrenden Brustkrankheit (z. B. Lungen- 
wurmkrankheit) wegen einer gleichzeitig vorhandenen unbe- 
deutenden Lymphdrüsentuberkulose reagieren könnte. 

Wo die allgemeine Fleischbeschau eingeführt ist, könnten 
(wie es Siedamgrotzky, „Archiv f. Tierheilkunde‘‘, 24. Bd. 
pag. 76, im Deutschen Veterinärrate 1897 vorgeschlagen 
hat) die Tierärzte bezw. die Fleischbeschauer zur Anzeige 
verpflichtet werden. Es wäre dann ‘die Herkunft des 
geschlachteten und tuberkulös befundenen Tieres zu ermit- 
teln und der Herkunftsbestand einer veterinären Unter- 
suchung zu unterwerfen. Alles dies ließe sich, unbeschadet 
der Anzeigepflicht des Viehbesitzers, ausführen. 

Tierärztliche Nachuntersuchungen der infizierten Bestände 
(etwa vierteljährlich, wie Siedamgrotzky vorschlägt) sind 
zweifellos empfehlenswert. 

Wenn nun aueh die Notwendigkeit der raschen Tötung 
hochgradig tuberkulöser Tiere (und namentlich derjenigen, 
welche an besonders ansteckungsgefährlichen Formen der 
Krankheit leiden*) wohl von keiner Seite bestritten werden 


*) Es wäre absolut rationell, Tiere, welche reichlich Bacillen aus- 
scheiden, anders zu behandeln als diejenigen, bei welchen die tuberkulösen 
Ablagerungen nicht mit der Außenwelt in offene Verbindung treten können. 
Ich gebe aber zu, daß eine solche Unterscheidung kaum durchzuführen ist, 
wenn es sich um gesetzliche Bestimmungen handelt. 


550 


Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





wird, so sind doch die Ansichten über die Entschädi 
der Viehbesitzer noch geteilt. Die meisten Fachl 
sprechen sich für die Entschädigung aus. Daß sie, 
zwar voll bei Irrtümern in der Diagnose, geleistet we 
muß, ist nicht mehr als billig. Ob aber in jedem | 
Entschädigung für hochgradig tuberkulöse Tiere gele 
werden solle, dürfte in der That fraglich sein. Bei 
dermaligen bedrängten Lage der Landwirtschaft ist 
Entschädigung vielleicht angezeigt, obwohl die ra 
Beseitigung der Tiere in der großen Mehrzahl der Fälle 
den Besitzer jedenfalls eher nützlich als schädlich 
Keinesfalls dürfte die Entschädigung hoch zu bemessen : 
weil die Landwirte, wenn sie nicht stets daran erin 
werden, daß die Tuberkulose ihnen empfindliche Ver 
verursacht, nichts mehr gegen sie thun würden. Es 
auch ins Gewicht, daß selbst niedrige Entschädigu 
beträge sehr große Geldopfer erfordern, und es deshalb 
meisten Staaten schwer fallen wird, die nöthigen M 
aufzubringen. Vielleicht wäre die Frage am besten d 
die Einführung der Zwangsversicherung zu lösen. 

Die Beseitigung der am meisten ergriffenen Tiere ist 
für die Beschränkung der Seuche notwendige Maßre 
für die Tilgung genügt sie nicht. Unter allen Bedingu: 
sind die Besitzer zur freiwilligen Bekämpfung der Se 
mittelst Tuberkulinprobe, Trennung u. s. w. aufzumun! 
Sollte es unmöglich sein, Entschädigung für alle Verlust 
zu leisten, so sollte wenigstens den Landwirten, welche 
Maßnahmen der freiwilligen Bekämpfung ernsthaft | 
führen, eine solche für die Abschlachtung ihrer klir 
erkennbar tuberkulösen Tiere geleistet werden. Das w 
die Trennung der gesunden von den kranken Tieren sic 
und vielleicht auch der Markierung der reagierenden Ri 
die Wege bahnen. 


4) Unter den ansteckungsgefährlichen Formen der Tuberk 
verdient die Eutertuberkulose eine besondere Beachtung. 
Sie ist nicht nur eine schlimme Verbreiterin der Tu 
kulose innerhalb des infizierten Bestandes, sondern 
auch durch die Vermittelung der‘ Sammelmeiereien 
andere Bestände gefährlich. Endlich ist es besonders dieje 
Erkrankung, welche die menschliche Gesundheit gefäh 
Es muß deshalb jedenfalls diese Erkrankungsform geset 
bekämpft werden, selbst wenn über die veterinärpolizeili 
Maßnahmen gegen die anderen besonders gefährli 
Formen vorläufig keine Einigung erzielt würde. Es : 
in der That unverantwortlich, wenn nicht alles ge 
würde, um zu verhindern, daß ein so wichtiges Nahru 
mittel wie die Milch zum lebensgefährlichen Gifte v 


Bericht von Dr. B. Bang, Kopenhagen. 551 


Und daß die Gefahr groß ist, kann nicht bezweifelt werden, 
wenn man bedenkt, daß die von dem tuberkulösen Euter 
frisch abgemolkene Milch noch Wochen lang ihr gewöhn- 
liches Aussehen zeigt und zweifellos auch so lange zur 
Ernährung des Menschen verwendet wird. Wir sind noch 
weit davon entfernt, daß nur gekochte oder hinlänglich 
pasteurisierte Milch getrunken wird. 

Die Eutertuberkulose tritt wohl am häufigsten bei Rindern 
auf, die auch sonst als „klinisch tuberkulös“ bezeichnet 
werden können, jedoch nicht immer, da sie auch bei 
anscheinend gesunden, wohlgenährten Tieren vorkommt, 
die im übrigen von tuberkulösen Veränderungeu frei sind. 
Deshalb ist es ratsam, bei Eutertuberkulose die sofortige Ab- 
schlachtung der davon ergriffenen Tiere ausführen zu lassen.*) 


5) Wegen der grossen Gefahr der Verbreitung der Seuche durch 
die Sammelmolkereien wäre gesetzlich zu verbieten, Magermilch 
zurückzugeben, bevor sie auf 85° C. erwärmt ist. 

Die Beseitigung der mit Eutertuberkulose behafteten 
Tiere macht diese Bestimmung nicht überflüssig, weil auch 
die Milch von nicht eutertuberkulösen Kühen bacillenhaltig 
sein kann, oft wahrscheinlich in Folge von Beimischung von 
Kot-Teilchen. Wird auch verboten, die Buttermilch zurück- 
zugeben (wie es in Dänemark nach dem 1. Juni 1899 der 
Fall sein wird), so zwingt man hierdurch die Molkereien 
zur Erwärmung des Rahms vor der Butterbereitung. Die 
Butter leidet darunter nicht, wohl wird aber jede Gefahr 
einer Infektion durch die Butter verhütet. Eigentlich 
sollten auch die Molken auf 85° C. erhitzt werden; allein 
es kann davon Umgang genommen werden, weil die Molken 
gewöhnlich nur als Schweinefutter Verwendung finden. 
Wegen der besonderen Gefährlichkeit des Centrifugen - 
schlammes ist die unschädliche Beseitigung desselben anzu- 
ordnen. Nach dem dänischen Gesetze ist er zu verbrennen. 


Die hier hervorgehobenen Punkte möchte ich dem Kongresse als 
erwägenswerte Vorschläge, die den hohen Regierungen zu unterbreiten 
wären, empfehlen. Ausgeführt werden sie zwar keine vollständige 
Tilgung der Rindertuberkulose, wohl aber eine allmähliche Eindämmung 
dieser verheerenden Seuche bewirken. 


Einige Jahrzehnte später kann dann weiter vorgegangen werden. 





*) Das dänische Gesetz sichert dem Besitzer eine Entschädigung von 
2 vom Hundert des Fleischwertes, wenn das Fleisch als genießbar erklärt 
wird, andernfalls von 75 vom Hundert. Die Diagnose wird in allen Fällen 
urch Untersuchung von Milchproben festgestellt, die von den Tierärzten an 
mein Laboratorium eingesendet werden. 


w= Oe 


552 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique 





Rapport du Dr B. BANG 


Professeur à l'École supérieure de médecine vétérinaire à Copenhag 


(Traduit par M. HAAS, médecin vétérinaire d'arrondissement, Metz.) 


D 
N doit chercher à combattre la tuberculose chez 
animaux domestiques 

1) à cause du danger auquel est exposé l’ho 

qui ingère à son insu de la viande et du lait prove 
de bêtes tuberculeuses, et à cause d’une infection 
sible par les bacilles de Koch, rejetés par les bêtes viva 
2) à cause des pertes économiques énormes qu'elle occasic 





Les dangers relates dans le paragraphe 1 étant l’obje 
conférences spéciales dans une autre section du Congrès, j 
parlerai de la tuberculose qu'en ce qui concerne nos animaux 
mestiques, et plus particulièrement de la tuberculose bovine. 

La tuberculose ne peut s'étendre que par contagion, c'e 
dire à la suite de l’envahissement d'un organisme par des ba 
de la tuberculose provenant d’un autre sujet, soit homme, soit 

Les mesures prophylactiques doivent donc, avant tout, che: 
à enrayer l'infection qui peut être intra- ou extrautérine. La 
mière forme ne joue qu’un rôle minime, bien que la tuberc 
congénitale ne soit pas un fait exceptionnel, comme on était | 
à le croire d’après les données statistiques des grands abat! 
J'ai eu l'occasion d'observer plus de 400 cas de tuberculose, 
sur des fœtus, soit sur des veaux nouveau-nés; néanmoins le cl 
de la tuberculose congénitale ne dépassera guère 0,33°/ des v 
abattus, même dans les régions les plus infectées. 

Dans le courant de l’année 1898, l'inspecteur de l’abattoi 
Aarhaus, M. Knudzen, trouva, sur 5941 veaux abattus sur les | 
23 (0,39°/,) et sur 7789 abattus au dehors et visités en 
29 (0,37%/,) atteints de la tuberculose congénitale. M. Klep 
Vabattoir de Kiel, constata la tuberculose un peu plus sous 
sur 4068 veaux nouveau-nés abattus dans les cinq premiers 
de l'année 1896, 26 (0,64°/,) étaient plus ou moins tuberculeu 
sur 847 tués dans le mois d'octobre 10 (1,18%) se trouv: 
atteints. 


Rapport du docteur B. BANG, Copenhague. 553 


La contagion intrautérine s’explique facilement par le fait 
que les bacilles tuberculeux se sont developpes dans le placenta de 
la mère, ou ont été, au moins, charriés par le courant circulatoire 
dans les cas de tuberculose généralisée. Chez le plus grand nombre 
des vaches atteintes de tuberculose locale seulement, l'infection du 
placenta fait complètement défaut. Celle-ci ne peut se produire 
qu'en cas de tuberculose des ovaires, ou des organes génitaux du 
mäle, ou lorsque les bacilles ont déjà envahi le sang de la mère. 

Ces données théoriques sont confirmées, non-seulement par 
les observations faites sur des veaux abattus, mais aussi par le 
fait, constaté par moi-même et par d’autres auteurs, que les veaux 
soumis à la tuberculination fournissent une proposition de réaction 
inférieure à celle fournie par les génisses et les bêtes adultes. 

La tuberculination pratiquée sur les bovidés, depuis l'année 
1893, dans le Danemark, a donné les résultats suivants: 


Veaux au dessous de 6 mois: 


nombre 0, de réaction 
De 1898 au mois d’octobre 1895 . . . 7680 . . ... 15,5 
» 1896 ,, de mai 1898 . . . 24267 . . . . 10,6 

Jeunes bêtes de 6 à 18 mois: 

nombre 0, de réaction 
De 1893 au mois d’octobre 1895 . . . 11313 . . . . 29,4 
„ 1896 » de mai 1898 . . . 86920 . :. . . 19,0 

Jeunes bêtes de 1 an et '/, à 2 ans et Ih: 

nombre °/, de réaction 
De 1898 au mois d’octobre 1895 . . . 8921 . . . . 40,5 
„ 1896 3 de mai 1898 . . . 22425 . . . . 25,5 

Bêtes adultes: 

nombre 0/, de réaction 
De 1893 au mois d'octobre 1895 . . . 25429 . . . . 49,8 
» 1896 , de mai 1898... 67268 .... 82,8 


Dans la majeure partie des cas, la tuberculose a donc été 
contractée après la naissance, ce qui, du reste, est maintenant 
admis par presque tous les auteurs. 

Loin de vouloir nier la plus ou moins grande force de ré- 
sistance des tissus contre l'invasion des bacilles tuberculeux ou 
autres et de la transmission héréditaire possible, je crois cependant 
devoir faire remarquer : 

1) que la prédisposition plus ou moins grande à contracter 
la tuberculose consiste dans la propriété héréditaire de lo- 
caliser la maladie, plutôt que dans le degré de force de 
résistance que l'organisme peut opposer à l'invasion des , 
germes morbides. Il n'existe, en général, pas d’immunite 
contre la tuberculose des bêtes bovines; chaque sujet peut 


554 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique 





devenir tuberculeux. En outre, la tuberculine ne not 
dique pas le degré de prédisposition, car il est fort po 
qu'un animal ayant peu de predisposition, réagisse, | 
qu’il a été exposé à une infection intensive, tandis 
autre, ayant plus de prédisposition, ne réagit pas, | 
qu'il a échappé, jusqu'alors, à toute contamination. 

2) que nous avons des notions très restreintes sur la p 

position héréditaire à des degrés différents chez les 

ovines. Jusqu'à ce jour, il ne m'a pas été possib 
constater parmi le bétail des grandes fermes, compo 
différentes familles, que la maladie attaque de prefe 
les sujets de l’une ou de l’autre des souches. 

Tant que cette prédisposition n’est pas prouvée, il est, à 
avis, oisif d'y attacher une trop grande importance; dans to 
cas, il est impossible d'acquérir cette certitude par le fait qu 
taureau ou telle vache a montré une réaction à la suite d’ur 
jection de tuberculine. Tant que les parents sont cliniquement ir 
et que la tuberculose n’est constatée que par la réaction, 
n'avons à craindre, chez le veau, ni tuberculose congenita 
prédisposition tuberculeuse. Les veaux, en naissant, sont sai 
resteront tels, si l'on parvient à les tenir éloignés de toute conte 

La prédisposition acquise par un affaiblissement caus 
des maladies ou un régime alimentaire trop tendre, joue certain 
un rôle plus important que la prédisposition héréditaire, et, 
cette raison, l’éleveur doit surtout apporter tous ses soins au 
de la nourriture et à la manière d’endurcir les veaux. 

Dans la vie extrautérine l'infection peut se produire de 
rentes manières: elle a lieu, en tout cas, exceptionnellemen 
les plaies, par la copulation, et par les mamelles. Le plus sot 
l'invasion des bacilles s'effectue par les organes respiratoir 
digestifs, et beaucoup d'auteurs sont portés à donner la préfé 
à ce dernier mode d'infection. D'un autre côté on serait ten 
croire le contraire; car on rencontre dans beaucoup de c 
maladie localisée sur les organes respiratoires, ou bien, à la 
sur ceux-ci et sur les organes digestifs. 


Il me semble plus pratique de distinguer: 


a) l'infection par suite d’ingestion d’aliments renferman 
bacilles de la tuberculose, 
b) l'infection par cohabitation. 


ad a). Dans le premier cas, les bacilles se trouvent pr 
toujours dans le lait, et c’est un fait notoire que la tuberc 
des veaux a toujours son siège dans les organes de la digesti 
leur système ganglionnaire, comme étant les premiers que le 
cilles rencontrent sur leur passage. Le lait provenant des mar 
tuberculeuses constitue donc un danger permanent, d'autant 
grand que, souvent, des vaches atteintes de tuberculose génér 


Rapport du docteur B. BANG, Copenhague. 555 


peuvent transmettre des bacilles dans leur lait sans que les mamelles 
paraissent cliniquement malades. 

Outre cela, l'hypothèse admise par A. Ebers que le lait sain 
peut être souillé par des bacilles se trouvant dans les matières 
fécales, mérite aussi d’être citée; et c’est ce qui explique comment, 
dans certaines étables où il n’a été constaté aucun cas de mammite 
tuberculeuse ou de tuberculose généralisée, des veaux nourris avec 
du lait cru ont contracté la maladie malgré tout. 

En exposant le lait à une température de 85 degrés centigrade, 
il est facile de le stériliser, et cette manière d'opérer a été couronnée 
des meilleurs succès dans le Danemark. 

En procédant de cette facon, surtout dans les grandes laiteries, 
on supprimera sûrement la source d'infection la plus dangereuse, 
qui réside dans la mammite tuberculeuse, et qui est d'autant plus 
pernicieuse pour la santé humaine que la mamelle atteinte ne 
paraît pas malade pendant un certain temps (un mois et plus) 
après l'infection. Si, plus tard, le lait devient aqueux et floconeux, 
il faut, comme toujours, éviter de le répandre par terre, de peur 
d'augmenter l'infection existant dans l’etable. 

La loi du 26 mars 1898, en vigueur dans le Danemark, qui 
prescrit et indemnise l'abattage de toute vache atteinte d’une 
mammite tuberculeuse, dénote donc un grand progrès. 

ad b). Le lait, comme source d'infection, ne joue plus aucun 
rôle quant aux veaux sevrés et aux bêtes adultes. La contamination 
s'effectue ici par la cohabitation et, c’est un fait certain, que le danger 
d'infection est bien plus grand dans une étable, que dans les pä- 
turages, surtout si cette première est malpropre, obscure, et man- 
quant de ventilation. L'installation des mangeoires, de façon à 
ce que les- bêtes se fassent vis-à-vis, et les oblige à boire de la 
même eau, augmente aussi le danger d'infection. Dans ce cas, la 
propreté la plus exemplaire et la construction la plus ingénieuse 
de l’étable ne sont pas de nature à éliminer tout danger. Les 
bacilles rejetés par les bêtes malades restent renfermés dans les 
etables, et au bout de mois ou d'années, toutes les bêtes primiti- 
vement saines seront victimes du fléau. L'épreuve à la tuberculine 
montre en effet que, dans des étables déjà atteintes depuis long- 
temps, 70, 80, souvent 100 pour ceng des bêtes tenues en stabu- 
lation permanente réagissent, quoique leur état de santé ne 
paraisse pas troublé, tandis que, dans d’autres, on rencontre à 
peine quelques bêtes nouvellement acquises qui montrent une 
réaction typique. Le danger de cohabitation est également prouvé 
du reste, par le fait que, dans une étable fortement atteinte, à 
l'exclusion des jeunes veaux, presque toutes les bêtes adultes, gé- 
nisses et taurillons réagissent, et que, si les veaux sont enfermés dans 
une étable séparée, ils restent indemnes ou contractent tout au 
plus la tuberculose par suite d’ingestion de matières tuberculeuses. 

N est donc certain que la principale cause de propagation de 
la tuberculose chez les bêtes bovines doit être attribuée à la 


556 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiqu 





cohabitation de bêtes saines avec des malades, et c'est ici 
‘faut, à mon avis, chercher à appliquer le remède efficace en 
égard aux conditions climatériques de nos pays, qui conda 
durant une grande partie de l'année, les bêtes à la stabulation | 

Les résultats obtenus à la suite de la séparation des 
saines d’avec celles qui ont réagi, démontrent suffisammen 
fluence de la cohabitation en faveur de la contamination. C 
propriétaires croyaient suffisant de séparer les bêtes de fe 
empêcher le contact direct, mais alors, au bout d'un certain 
{une année) en répétant l'épreuve à la tuberculine, le résultat « 
était nul, tandis que dans le cas de séparation complète, le r 
était favorable. Pour opérer avec le plus de chance de reu: 
faut séparer les deux contingents dans des fermes différente 
au moins, dans des bâtiments d'une même ferme, éloignés | 
l'autre. 

La mesure principale propre à combattre la tuberculo 
bovidés consiste donc dans la séparation prophylactique des 
saines d’avec les malades. 

En soumettant un troupeau de bêtes à l'épreuve de la 
culine, celle-ci donne, dans la plupart des cas, un résulta 
les sujets qui accusent une réaction typique sont tous, ou p: 
tous, tuberculeux à un degré plus ou moins avancé; tandi 
ceux qui ne montrent pas de réaction sont au moins 90‘ 
demnes. S'il est vrai qu'il y a des bêtes fortement tubercı 
qui ne réagissent pas, il n'est, par contre, pas très diffic 
constater la maladie par un examen méticuleux, et surtou 
l'exploration rectale. Cet examen clinique est absolument néc 
si Yon ne veut pas s’exposer à mettre ces bêtes tubercu 
n'ayant pas donné de réaction, avec d'autres qui sont saine: 
compromettre ainsi tout le succès de la tuberculination. 

En règle générale, on arrive à combattre d’une manier 
cace la tuberculose, en pratiquant soigneusement les inoculat 
la tuberculine et en séparant en deux contingents le même tro 
de bêtes. 

En outre des vices inhérents à la tuberculination, cité 
haut, il en est encore d’autres qui sont de nature à co 
mettre le résultat final: felle est l'accoutumance de l'org: 
à la tuberculine par suite d’inoculations réitérées. Dans « 
les bêtes ne réagissent plus après une seconde ou une tro 
injection, ce qui peut donner lieu à des fraudes commerci: 
ainsi exposer toute une étable à l'infection. C'est pourquoi, il 
nécessaire de munir d’une marque obligatoire toutes les bêtes 
réagi; et tant que cette mesure n'est pas prescrite légalem 
faut éviter autant que possible d'acheter des bêtes de prove 
étrangère. 

Souvent aussi la valeur diagnostique de la tubercul 
trouve affaiblie lorsque les inoculations sont pratiquées sı 
bêtes ayant fait de longs voyages, et cela à tel point que la ré 


Rapport du docteur B. BANG, Copenhague. 557 


est presque imperceptible ou même entièrement nulle. Pour opérer 
sur des bêtes de commerce, il faut les laisser reposer pendant 
quelques jours, se servir ensuite d’une dose plus forte de tubercu- 
line et admettre, comme limite de réaction, un degré de température 
moins élevé. 

Tous ces vices sont certainement de nature à diminuer la 
valeur diagnostique de la tuberculine; mais elle n’en reste pas moins 
une arme précieuse et indispensable pour la répression de la tu- 
berculose bovine. 

Des considérations alléguées plus haut au sujet des diverses 
voies de contagion, il est facile de déduire les mesures à appliquer 
lorsque des propriétaires voudront transformer un troupeau tuber- 
culeux pour en faire un troupeau sain. Tous les veaux nés de parents 
infectés seront livrés à la boucherie; ceux, par contre, nés de pa- 
rents intacts devront être séparés immédiatement et nourris avec du 
lait stérilisé par la cuisson. Ce moyen est de longue haleine et très 
coûteux, c’est pourquoi il est préférable de tuberculiniser toutes les 
bêtes d'une même étable, d’éloigner complètement des malades les 
sujets ne réagissant pas, et de répéter l’inoculation tous les ans ou 
mieux tous les six mois, pour éliminer ceux qui auraient été 
infectes entre temps. 

Cette dernière méthode a été appliquée pour la première fois 
en Danemark en 1892, et depuis dans un grand nombre de fermes 
et de domaines, non seulement de ce Royaume mais du monde 
entier; partout les résultats ont été concluants. En général, il a 
été reconnu qu'elle était théoriquement juste et pratiquement 
realisable. 

Lorsqu'il s’agit cependant d’un fort contingent de bétail, dans 
lequel la tuberculose règne depuis longtemps, il est préférable 
d'éliminer même les bêtes adultes qui n’ont pas réagi après l’ino- 
culation de la tuberculine, car j'ai pu constater pendant une longue 
pratique, qu'un petit nombre de celles-ci sont souvent porteurs de 
vieux foyers tuberculeux dans ies ganglions bronchiques et mé- 
diastins, sans que pour cela elles accusent une réaction. Si le 
nombre des bêtes infectées est restreint, on devra les soumettre 
toutes à l'épreuve de la tuberculine. 

Tout ce qui a été relaté plus haut, concerne la répression volon- 
taire de la tuberculose et non l’obligatoire comme le sont les mesures 
prescrites pour combattre les autres epizooties. Les Gouvernements 
devront, il est vrai, venir en aide à l'initiative privée, en four- 
nissant gratuitement la tuberculine, comme cela a lieu dans le 
Danemark, la Norwège, la Suède et plusieurs autres Etats, et en 
payant les honoraires des vétérinaires à la condition toutefois, que 
les propriétaires observent strictement les prescriptions se rappor- 
lant à la séparation des bêtes ayant réagi, d'avec Jes autres, et 
soumettent les premières a une marque indélébile, L’abattage de 
ces bêtes ne devrait être légalement prescrit, comme par exemple 
en Norwège, sans que l'Etat accorde une indemnité. - L’abattage, 





558 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiqu 





à mon avis, n’est pas strictement nécessaire, et la marque ind 
suffirait pour distinguer les bêtes ayant réagi; car, amenées 
un contingent infecté, elles peuvent encore rendre des se 
pendant un certain temps et ne peuvent prêter à la fraude. 

Dans l'intérêt d'un Etat, on se demande naturellemen! 
n'est pas possible, en en tarissant la source, de réprimer éf 
ment la plus terrible des maladies contagieuses. On pı 
de différents côtés que la bête bovine est principalement conta 
par l'homme (M. Guillebeau au Congrès de Berne). Si cette 
était juste, il ne pourrait être question de la suppression 
tuberculose bovine. Pour moi, elle est inadmissible, car, tout 
niant pas que la bête puisse être infectée par des bacilles | 
nant de l'homme phtisique, il n’en est pas moins vrai q 
mode d'infection a été très rarement observé. Par contre, 
pertinemment prouvé que, si la tuberculose se déclare dans un 
peau jusqu'alors indemne, elle a été toujours importée pa 
bête plus ou moins malade, ou contractée par des veaux n 
avec du lait de provenance tuberculeuse. 

Du reste, le seul fait qu’il existe un grand nombre d’e 
indemnes dans les pays, où la tuberculose humaine est très répa 
démontre suffisamment que la transmission de l'homme à le 
est très rare. Dans les contrées, où la tuberculose bovine 
autrefois presqu’inconnue et a seulement acquis une extensi 
plus en plus grande dans le courant de notre siècle, on peut 
lement démontrer (comme j'ai pu le faire dans le Danemark 
la maladie a été importée par des bêtes provenant d'autres 
où la tuberculose était très répandue. De même que l’homn 
la source principale d'infection pour la race humaine, de mé 
bête bovine l'est pour son espèce. Les dernières expérienc: 
Théobald Smith de Boston ont démontré que la bête bovir 
infectée plus souvent, et à un degré bien plus fort avec des cu 
provenant de tuberculose bovine qu'avec celles d’origine hun 

Les principaux obstacles qui rendent la répression de | 
berculose bovine éminemment difficile se trouvent : 

1) dans la grande diffussion de la maladie; 

2) dans la forme souvent bénigne, n’occasionnant da! 
plupart des cas que des pertes de peu d'importance 
paraissant pas juslifier l'abattage en masse; 

3) dans les vices de la tuberculination comme moyen 
nostique, indiqués plus haut. 

1) A l'exception de quelques contrées comme la Norwè 
Finlande, et quelques régions de la France, où les races bc 
primitives et non-croisées sont encore relativement peu contam 
la tuberculose bovine est, d'aprés les statistiques des aba! 
très répandue dans presque tous les Etats civilisés. 

2) En second lieu, en pratiquant l’autopsie des bêtes 
réagi, on rencontre presque toujours des affections de peu d’ete 
n’entrainant pas de pertes sensibles; j'ai eu l'occasion de « 


Rapport du docteur B. BANG, Copenhague. 559 


pendant des années, le sort de telles bêtes, ayant réagi 5 ou 6 ans 
auparavant. et de constater que leur affection était restée stationnaire 
et très limitée. Il ressort également des observations recueillies dans les 
abattoirs que, dans la plupart des cas de tuberculose, le mal est tel- 
lement peu étendu, qu'en raison des principes actuels de l'inspection 
des viandes, la viande peut être livrée à la consommation. Les pertes 
seront donc relativement de peu d'importance si l’on ne procède 
pas comme dans le Massachussets, où, suivant une loi spéciale, l’on 
fait abattre d’urgence et indemniser toute bête reconnue cliniquement 
tuberculeuse ou montrant une réaction à la suite d’une injection 
de tuberculine, et où l’on détruit toutes les viandes sans en retirer 
aucun bénéfice. Pendant l’espace de 4 ans les frais d'indemnisation 
se sont élevés à 250000 dollars par an, à tel point que la Chambre 
des représentants s’est refusée à voter de nouveaux fonds. Ce triste 
résultat est dû, principalement, à ce que les indemnités accordées 
étaient trop élevées et que les viandes étaient totalement exclues 
de la consommation: 


Les expériences faites dans la Belgique prouvent également 
combien grandes sont les difficultés qui s'opposent à la répression 
de la tuberculose bovine au point de vue de la police sanitaire. 
Une loi entrée en vigueur dans ce pays, le 1° janvier 1896, 
prescrit les mesures suivantes : 


1) La déclaration obligatoire, de la part du vétérinaire et du pro- 
prietaire, de chaque cas de tuberculose constatée sur une bête 

ovine vivante ou abattue; 

2) La visite vétérinaire du troupeau dont la bête reconnue tuberculeuse 
faisait partie; 

8) L’abattage des bêtes cliniquement tuberculeuses ainsi que de celles 

ui montrent une réaction à la suite de l’inoculation de tuberculine; 

4) La désinfection de l’étable; 

5) La défense de vendre les bêtes qui se sont trouvées dans la même 
étable que les malades, à moins que ce ne soit pour la boucherie; 
exception est faite pour les bêtes n'ayant pas réagi (ce qui oblige 

ur ainsi dire les propriétaires à faire tuberculiner leur bétail); 

6) La tuberculination gratuite des bêtes de tout propriétaire qui 
s'engage à tenir séparées d’une façon complète les bêtes saines de 
celles qui ont accusé une réaction. Si la maladie n’est pas encore 
constatée dans une ferme, les frais d’inoculation sont à la charge 
du propriétaire. Le contingent reconnu sain est soumis tous les 
ans à un nouvel examen. 

7) Le lait provenant de bêtes ayant réagi, ne devra être vendu que 
bouilli, et les bêtes elles-mêmes seront livrées à la boucherie dans 
le courant de l’année. Il est en même temps défendu aux personnes 

rivées de pratiquer des inoculations de tuberculine. L’importation 

u bétail étranger (hormis celui de boucherie) n’est permise que 
si l'injection de tuberculine, pratiquée à la frontière, n’a pas provo- 
qué de réaction typique. 


Toutes ces prescriptions, exceptées celles contenues dans l’article 3, 
étaient rationnelles; quand à celui-ci on est allé trop loin en demandant 
l'abattage des bêtes ayant réagi, mais cliniquement saines. En effet, 

. r +.  @ . ’ 
après une expérience de 18 mois le Gouvernement belge s’est vu 


560 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux äomestique: 





dans la nécessité d'apporter diverses modifications au règler 
du 30 octobre 1896; la principale consiste en ce que le proprié 
peut conserver les bêtes ayant réagi, tant qu’elles ne montrent 
de signes de maladie, avec la condition toutefois, qu'en ne 
livrant pas à la boucherie dans l’espace de 8 ans, il perd tous 
droits à une indemnité. Il fut prescrit, en outre, de séparer 
mediatement les veaux nouveau-nés d'avec les mères ayant r 
et de les nourrir, à partir du 2™ jour avec du lait sterilise. 
déclaration obligatoire imposée d’abord aux vétérinaires et 
propriétaires, ne fut plus maintenue que pour les premiers. | 
surveillance vétérinaire fut réduite aux bêtes destinées à la 
production. Mais ce qui causa le plus grand préjudice à ces 
donnances de police vétérinaire, fut la prescription en vert 
laquelle les propriétaires n'étaient plus forcés de vendre, pou 
boucherie, les bêtes contaminées tant qu’elles n'étaient pas c 
quement malades. En édictant cette mesure on renonçait do: 
une répression complète. On continue, il est vrai, à abattre 
indemniser les bêtes cliniquement malades et à isoler celles qu 
sont que suspectes, c'est-à-dire qui ont réagi, mais il est touj 
défendu de vendre ces deux categories de bêtes ailleurs que | 
la boucherie; par contre, on permet d'introduire dans une é! 
reconnue saine, des bêtes étrangères sans les soumettre à l'épr 
de la tuberculine, pourvu qu’elles ne montrent pas de sympt‘ 
cliniques de tuberculose. 

Les essais pratiqués en Belgique pour combattre la tuberct 
bovine sont très intéressants; ils ont été surtout facilités par 
spection générale des viandes, La Belgique est un pays riche 
possède un Parlement prét à tous les sacrifices exigés pour le 
de l'agriculture. Ainsi, dans l’année 1897, on a dépensé plus 
million de francs en indemnités pour des bêtes abattues. M: 
toutes ces conditions essentiellement favorables, on a cru néanm 
devoir abandonner le projet primitif et rationnel pour comb; 
d’une façon énergique la tuberculose bovine. 


On parviendra sûrement à réduire petit à petit le rav 
de la tuberculose bovine en Belgique, si les moyens pécuni 
ne font pas défaut pour indemniser les propriétaires des bêtes 
niquement malades et suspectes, ainsi que de celles qui ont re 
mais on ne réussira jamais à supprimer complètement cette mal 
tant qu'il n’y aura pas de prescriptions légales, concernant la s 
ration des sujets sains d'avec ceux ayant réagi. 


La meilleure mesure serait évidemment d’abattre même 
sujets simplement suspects de contamination, comme cela se 
tique pour la péripneumonie; malheureusement ce moyen est 
dispendieux pour pouvoir l'appliquer, et nous sommes, par 
séquent, encore bien loin d'atteindre un résultat définitif. D’ic 
on sera obligé de refouler le plus possible ce fléau, et de cher 
à atténuer le danger qui menace continuellement la santé hums 


Rapport du docteur B. BANG, Copenhague. 561 


Pour atteindre ce but, il faut répandre parmi les populations 
des campagnes et des villes, des notions claires et nettes sur la nature 
de la tuberculose, ses voies d'infection et l'importance de la tuberculine. 


Aux premières surtout, il faut faire comprendre les principes 
de construction d’une étable hygiénique moderne, les règles d’une 
désinfection rationnelle, et la nécessité d’enfouir les organes ma- 
lades des bêtes de boucherie. | 

Les propriétaires de bétail devront, en second lieu, empêcher la 
contamination des veaux et des autres bêtes encore intactes. Sans cette 
précaution, on n’arrivera jamais au moindre résultat, quoi que 
puissent faire les Gouvernements. 


Enfin, comme dernière condition, il faut absolument que toutes 
les bêtes tuberculeuses au dernier degré soient abattues, car elles sont 
ordinairement atteintes d’ulcérations des poumons, des intestins, de 
l'utérus et des mamelles, et rejettent des bacilles en masse. 


Pour cela, il faut forcer les propriétaires, par une prescription 
légale, à déclarer tous les cas de maladie suspects tels que: 
amaigrissement par suite d’affections des organes respiratoires, 
écoulement utérin, mammite avec indurations chroniques, diarrhée 
chronique avec symptômes du côté de la poitrine. Quant le vété- 
rinaire aura constaté la nature tuberculeuse de la maladie, il faudra 
séparer les bêtes malades des autres, et les faire abattre dans le 
plus bref délai. 

Dans les pays, où existe l'inspection réglementaire des viandes, 
les vétérinaires et les inspecteurs laïques devront faire la déclaration 
chaque fois qu’ils auront l’occasion d'observer la maladie dans leur 
service, en indiquant l'origine de la bête, pour que l’autorité puisse 
soumettre à un examen vétérinaire le troupeau dont elle faisait 
partie antérieurement. Cet examen serait à renouveler tous les 
trois mois. 

S’il est de toute nécessité de supprimer le plus vite possible 
les bêtes tuberculeuses au plus haut degré, il est, d’un autre côté, 
aussi nécessaire d’indemniser les propriétaires; il faudrait toutefois, 
que les sommes à accorder ne soient pas trop élevées, de peur 
que les Gouvernements et les Parlements refusent les moyens pé- 
cuniaires. La solution la plus simple serait, peut-être, une assurance 
obligatoire du bétail. 


La mammite tuberculeuse, étant la forme la plus dangereuse de 
la tuberculose, aussi bien pour l'homme que pour les bêtes, il est ab- 
solument urgent de prendre les mesures légales les plus sévères, chaque 
fois qu’elle sera observée; que les bêtes paraissent cliniquement malades 
ou non, Ü faudra les abattre. (Dans ce cas, la loi danoise accorde 
25°/, d’indemnite si la viande est encore reconnue propre à la con- 
sommation et 75°/, si elle est confisquée. Le diagnostic est posé à la 
suite de l'examen microscopique du lait, par des inspecteurs vétérinaires.) 


_ Le lait recueilli en grande quantité dans des laiteries coopéra- 
lives ou syndiquées ainsi que la crême et le petit lait, devront être 


36 


562 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique 





exposés à une température de 85 degrés centigrade avant la 
Les résidus des appareils centrifuges devront être brulés suira 
mode prescrit dans le Danemark. 


* * 
* 


Voici les principaux points du projet que je prie le Congr 
bien vouloir soumettre aux différents Gouvernements. Ils ne son 
de nature à réprimer d’une façon complète la tuberculose bovine, 
pourront cependant arriver à Venrayer petit à petit. 

Dans une vingtaine d'années on pourra aller plus loin, e 
pliquer des mesures plus sévères. 


563 


Report of Dr B. BANG 


Professor of the High School of Veterinary Medicine, Copenhagen. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, director of the American Veterinary College, 
New-York.) 





X UBERCULOSIS must be prevented among domestic animals 
because: 

1. of the danger that the human race runs in the 
use, unknowingly, of the meat and milk coming from 
tuberculous animals, and account of possible infection 
from bacilli of Koch expelled by the living animals; 

2. of the enormous economical losses that it produces. 


The dangers of paragraph 1, being the object of special con- 
siderations in another section of the Congress, I will limit myself 
to that of tuberculosis of our domestic animals and more especially 
that of bovines. 

Tuberculosis spreads only through contagion, that is by in- 
vasion of an organism with bacilli’ of tuberculosis coming from 
another subject, man or beast. 

Therefore, prophylactic measures must, above all, have as 
their object the reduction of the infection which may be intra-or 
extra-uterine. 

The first form plays but a minor part, although congenital 
tuberculosis is not an exceptional fact, as has been supposed (from 
the statistics of large abattoirs). I have had occasion to observe 
more-than 400 cases of tuberculosis either on foetuses or in new- 
born calves, nevertheless the number of congenital tuberculosis has 
scarcely gone beyond 0.33 °/, of the killed calves, even in the most 
infected regions. 

During 1898, Mr. Knudzen, the inspector of the abattoir of 
Aarheim, found that out of 5941 calves killed there were 23 (0.39 
0) affected with congenital tuberculosis and out of 7789 killed 
outside and inspected in town 29 (0,37 °/o) were diseased. Mr. 
Klepp, of the abattoir of Kiel, found the disease a little oftener; 
out of 4068 new-born calves, killed in the five first months of 1896, 
26 (0.64 °/o) were more or less tuberculous and out of 847 killed 
during October, 10 (1.18 °/o) were already affected. 


564 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





Intra-uterine contagion is explained by the fact that the t 
culous bacilli have developed in the placenta of the mother « 
least, have been carried through circulation in cases of gener: 
tuberculosis. In the greatest number of cows with local t 
culosis only, infection of the placenta is entirely wanting. I 
occur only in cases of tuberculosis of the ovaries or genital o 
of males or when the bacilli have already invaded the mo: 
blood. These theoretical data are confirmed, not only by o 
vation made on the killed calves, but also by the fact that o 
like myself have observed that calves tested with tuberculine, 
given a proportion of reaction, inferior to that furnished by h 
and adult animals. 

Tuberculination made on bovines, since 1893 in Dem 
has given the following results. 

Calves under 6 months 
from 1898 to October 1895 7680 percentage reacted 1 
» 1896 to May 1898 24267 mn » 
Animals from 6 to 18 months 
from 1898 to October 1895 11818 percentage reacted 29,4 
n 1896 to May 1898 58920  „ » 190 
Heifers from 1!/ to 21 years 
from 1898 to October 1895 8921 percentage reacted 40,5 
» 1896 to May 1898 22485 n » 25,5 
Adult animals 
from 1898 to October 1895 25429 percentage reacted #3 
» 1896 to May 1898 67263 » » 

In the majority of cases then. tuberculosis has been obs 
after birth, a fact which is now admitted by almost all autho 

Far from denying the greater or less resisting power t 
tissues against the invasion of the tuberculous or other baci 
possible hereditary transmission, I, however, desire to remark 

1, That the more or less great predisposition to cor 

tuberculosis consists in the hereditary propriety to lo 
of the disease more than in the degree of resisting p 
that the organism may oppose to the invasion of 
morbid germs. In general, there exists no imm 
against tuberculosis in bovines; every animal can be 
affected with it. And besides, tuberculine does not 
cate to us the degree of predisposition as it is very | 
that an animal with little predisposition will react, be 
he has been exposed to an intensive infection, while 
other, with more predisposition, will not react, becau 
has so far escaped all contamination. 

2. That we have but limited notions in relation to the 

ditary predisposition, in different degrees, among bo: 
To this day, I have not been able to detect, amon; 
cattle of large farms composed of different breeds, wh 
the disease attacks one breed in preference to anothe 


Report of Dr. B. BANG, Copenhagen. 565 


As long as this predisposition is not proved, I believe it is 
useless to attach too great importance to it; in all cases, it is im- 
possible to obtain that certainty from the fact that such a bull or 
such a cow has shown reaction after an infection of tuberculine. 
As long as the parents are clinically sound and that tuberculosis 
is not established by the reaction, we have nothing to fear for the 
calf, neither congenital tuberculosis nor predisposition. Born healthy, 
calves will remain sound, if they are kept away from contagion. 

Predisposition acquired from weakness after diseases or from 
too delicate regime, plays certainly a more important part than 
hereditary predisposition; and for this reason all the care of the 
owner must be directed towards the choice in the food of the 
calves and the means to make them strong and hardy. 

In extra-uterine life, infection may occur in different ways; 
at any rate it takes place only exceptionally through wounds, copu- 
lation or by the udder. Most ordinarily, invasion occurs through 
the respiratory or digestive organs; and many are inclined to con- 
sider this last as the most frequent. But again, the contrary might 
also be believed, as in many cases the disease is found localized 
in the respiratory organs or again on both those and the digestive. 

It seems to me more practical to divide infection into 1) that 
by the ingestion of food containing tuberculous bacilli; 2) that by 
cohabitation. 


ad 1. Bacilli are almost always found in milk: and 
it is a well known fact that tuberculosis of calves is always 
localized into the digestive organs and their ganglionar 
system, as being the first that bacilli meet in their invasion. 
Milk, taken from tuberculous udders, is then a permanent 
danger, so much greater that often, cows with generalized 
tuberculosis may transmit bacilli in their milk, yet the 
udder does not seem diseased clinically. 


Besides this, the supposition, admitted by.Mr. A. Ebers, 
that sound milk may become infected by bacilli from the 
foecal matters, must be taken into consideration, and that 
explains how, in some cow-sheds, where no tuberculous 
mammitis or general infection have been observed, calves 
living on milk have nevertheless contracted the disease. 
In heating milk. to 85° C. temperature it is easily sterilized. 
This method has been crowned with the greatest success 
in Denmark. 

In doing this, and especially in large dairies, this most 
dangerous source of infection will certainly be suppressed, 
a source which resides in tuberculous mammitis and is so 
much more pernicious to human health that the affected 
mammoe does not appear diseased for a certain time (one 
month and more) after it is infected. If later, the milk 
becomes aqueous and clotted, it must not be thrown on 


566 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





the ground for fear of. increasing the infection ab 
existing in the cowhouse. 

The law of March 26%, 1898, in force in Denmark, 
venting the slaughter with indemnity of every cow suff 
from tuberculous mammitis is a great advance. 


ad 2. Milk, as a source of infection, plays no longer it: 
with weaned calves or adult animals. .Contamination o 
by cohabitation, and it is a sure fact that the dang 
infection is much greater in cowhouses than in the 
especially if the former are dirty, dark and ill-venti 


The institution of mangers, by which animals feed with 
other and which obliges them to drink the same water, incr 
the danger of infection. In such cases, the greatest clean 
and most ingenious construction of the cowhouses are not 
cient to remove all danger. Bacilli expectorated by sick an 
remain in the cowhouses and after months or years, all the an 
previously healthy will succumb to the plague. Tuberculine 
shows indeed that in cowhouses already affected for some 
70, 80 and often 100°], of the animals kept in permanent s 
lation react, although they look in perfect health, while, in o! 
which seem exempt, scarce a few of recently bought animal 
exhibit a typical reaction. The danger of cohabitation is 
proved by the fact that, in a cowhouse extensively infected, 
the exception of young calves, almost all the adult subjects, h 
and young bulls will react and if the calves are kept in an 
cowhouse, separated, they remain free from disease or at 
contract it only by ingestion of tuberculous matters. 

It is then certain that the principal cause of the propag 
of tuberculosis among bovines can be attributed to the cohabit 
of healthy with diseased animals; and in my opinion, it is ir 
direction that we must look to apply the effective remedy, t 
into consideration the climatic condition of our countries, + 
condemn animals for a part of the year to forced stabulation 

The results obtained by the separation of sound animals 
those that have reacted, demonstrate sufficiently the influen 
cohabitation in favor of contamination. Some owners think 
enough to separate the animals in such a way as to avo 
contact. If, after a certain time (say one year) the tuberculin 
is resorted to, the result is usually favorable when the an 
have been entirely separated. To operate with the greatest cl 
of success, the two classes of animals must be placed in 
separate farms or at least in cowhouses sufficiently far apart 
each other. 


Therefore, the principal measure by which to struggle ag 
bovine tuberculosis, consists in the prophylactic separation o 
sound from the diseased animals, 


Report of Dr. B. BANG, Copenhagen. 567 





in using the tuberculine test in a herd, it gives in most cases 
tive result; animals that show the typical reaction are, all 
arly all, tuberculous in various degrees; while those that have 
action are at least 90 °Jo free from tuberculosis. If it is 
hat some extensively tuberculous animals do not react, it is 
fficult to diagnose the disease by careful examination and 
ally by rectal exploration. 

This clinical examination is essentially necessary if one does 
vish to run the chances of placing those tuberculous animals 
ave not reacted with others which are healthy and in that 
:ompromise all the successes of tuberculination. 

In general, tuberculosis can be effectively battled with by 
lly applying the tuberculine test and separating all the ani- 
into two distinct herds. 

Besides the inherent errors of tuberculination mentioned above, 
are others which by their nature may compromise the final 
: such is the power of habituation of the organism to tuber- 
from repeated inoculations. In this case, animals do not react 
a second or third infection: a condition which may give rise 
udulent transactions and be the indirect cause of infection. 
for that reason that all animals which have reacted, ought to 
an obligatory mark; and as long as this measure is not en- 
| by law, one must avoid, as much as possible, the purchase of 
ls from unknown sources, 

Often also, the diagnostic value of tuberculine is diminished 
inoculations are made on animals that arrive from long 
2ys, and to such an extent that there is very slight reaction 
rhaps none at all. With such subjects several days of rest 
be allowed, then a stronger dose of tuberculine injected and 
nust accept a lower temperature as the limit of reaction. 

All those defects are certainly apt to reduce the diagnostic 
of tuberculine, but yet it remains a precious and indispen- 
weapon in the repression of bovine tuberculosis. 

From the considerations alluded to above in relation to the 
ıs ways of contagion, it is easy to arrive at the measures 
red, when owners desire to transform a tuberculous herd into 
Ithy one: all the calves, born from infected parents, shall be 
o the butcher;.on the other hand, those from healthy animals 
be immediately separated and fed on milk, sterilized by boi- 
This process, will be long and expensive; and it is for that 
n that it will be better to resort to tuberculination of all the 
ls of one cowhouse, to isolate completely healthy animals 
the diseased and renew the operation every year, or better 
six months to remove all those that might have been infected 
yards, 

This last method was applied for the first time in Denmark 
92 and since in a large number of farms and domains not 
there but in other countries; everywhere the results have been 


568 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





conclusive. In general, it has been found theoretically correc 
practically realizable. 

However, when one is in presence of a number of « 
among which tuberculosis has existed a long time, it wou 
better to remove even the adult individuals that have not re 
with tuberculine, because, as I have observed in a long prac 
small number of them are often the carriers of old tuberc 
lesions in the bronchial and mediastine glands and yet do not 
reaction. If the number of the infected animals is small, they 
all be submitted to the test. 

All that has been said above, relates to repression volu 
and not obligatory of tuberculosis, as well as to the mea 
prescribed against other epizooties. Governments should 
is true, give aid to private initiative by furnishing tuberculine 
tuitously as is done in Denmark, Norway, Sweden, and some 
states and in paying veterinarians, with the condition, how 
that owners will strictly observe the restrictions relating t 
separation of animals that have reacted from the others and : 
to them on indelible mark. The slaughter of those animals c: 
be legally ordered, as for instance in Norway, unless the 
grants an indemnity. I am of opinion that slaughter is 
strictly necessary and that an indelible mark would be suff 
to recognize animals that have reacted, because introduced | 
infected herd they may render some service for a certain tim 
not lead themselves to fraud. 

It may be naturally asked, if it is not possible, in the in 
of a state to repress effectively the most terrible of conta 
diseases by destroying its source. It is claimed in many part: 
bovines are principally contaminated by men (Mr. Guilleber 
the Congress of Berne.) If this is right, suppression of b 
tuberculosis is out of question. For me, it is inadmissible; bec 
while not denying that an animal may be infected by bacilli 
the phtysic man, it is nevertheless true that this mode of infe 
has been rarely observed. And besides, it is positively proved 
if tuberculosis breaks out in a herd, exempt until then, is hs 
ways been introduced by an animal more or less sick or contr 
by calves fed on tuberculous milk. Anyhow, the simple fact 
there are a great number of cowhouses exempt from diseas 
countries where human tuberculosis prevails extensively, s 
sufficiently that transmission from man to beast is very rare 
countries where bovine tuberculosis was in former times a 
unknown and has only acquired an increasing extension durin 
century, it can be easily demonstrated (as I have done for Dent 
that the disease was introduced by animals coming from 
countries where tuberculosis existed extensively. As man is the 
cipal source of infection to the human race, bovines are for the | 
race. The last experiments of Mr. Theobald Smith of Boston 
shown that bovines are most often infected and in more s 


Report of Dr. B. BANG, Copenhagen. 569 





with cultures of bovine than with those of human tuber- 


S. 
The principal obstacles which make the repression of bovine 
culosis extremely difficult consist: 


1) In the immense extension of the disease, 
2) In the often mild form, which, in many cases, gives rise only to 
losses of little importance and then do not justify ‘wholesale slaughter. 
3) In the defect of tuberculination as a mean of diagnosis, as I indi- 

cated before. 

ad 1. Excepting some countries like Norway, Finland, and some 
ions in France where natives and un-crossed breeds are 
still relatively little contaminated, bovine tuberculosis is, accor- 
ding to abattoir statistics, widely spread in almost all civilized 


states. 

ad@ In making post mortems of animals that have reacted, mild 
lesions are almost always discovered, occasioning but little 
losses; I have had occasion to follow for years such animals 
as had reacted 5 or 6 years before and have found that tuber- 
culosis had remained stationary and very limited. 


It is also shown by observation gathered from abattoirs, that 
st cases of tuberculosis, the disease has left but little lesions 
, on account of the actual principles of meat inspection, do 
ender the meat unfit for use. The losses would then be rela- 
of little importance, if one would not proceed as they do in 
chusetts where, by special law, obligatory slaughter is carried 
ind indemnity given for all animals condemned clinically or 
g shown reaction after injection of tuberculine and where all 
reat is destroyed without drawing profit. During the space 
years, the expenses for indemnities amounted to 250000 
rs a year, to such a point that the Representatives of the 
refused to vote new funds. This sad result is due princi- 
to the fact that the meat was entirely thrown away from use. 
The experiments made in Belgium show also how great the 
ities are in repressing bovine tuberculosis, from the point of 
of sanitary police. A law which came into force the 1" of 
ry, 1896, in that country orders: 


1) Obligatory declaration, from the veterinarian and the owner, of 
every case of tuberculosis detected in a bovine, alive or slaughtered. 

2) Veterinary inspection of the herd to which this animal belonged. 

8) Slaughter of animals, clinically tuberculous, and also of those that 
exhibit reaction by tuberculine test. 

4) A disinfection of the cowhouse. 7 

5) Prohibition to sell animals, which were in the same cowhouse, 
unless for the butcher, Exception is made for animals that have 
not reacted, This obliges the owners to have their cattle tested. 

6) Gratuitous tuberculination of animals belonging to any one who 
takes the engagement of separating, in a complete manner, the 
healthy animals from those that have reacted. If the disease has 
not yet been discovered in a farm, the expenses of the test are 
paid by the owner. Animals, which are found healthy, are sub- 
mitted to another test every year. 


570 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





7) 


The milk of animals that have reacted can not be sold excep 
being boiled and the animals must be sent to the butcher | 
the year. It is also forbidden to private individuals to use 
culine inoculations. Importation of foreign cattle (except thc 
the butcher), is allowed only, if the test is applied at the f 
and proved negative. 

All these measures, except those of article 7 are rations 
they go as far as obligatory slaughter of animals that have re 
but are clinically healthy. Indeed, after an experience of 18 mc 
the Belgian government was obliged to make several chang 
the regulations of October 30%, 1896; the principal consis 
authorizing the owners to keep animals that have reacte 
Jong as they do not show a signs of disease, with the under 
ding, however, that by not sending them to the butch 
the space of 3 years, he loses all his rights to indemnity. I! 
also ordered to separate immediately newborn calves from mt 
that reacted and to feed them after their second day 
sterilized milk. Obligatory declaration, imposed at first 
veterinarians and owners, was onty..maintained for the fo: 
and veterinary inspections were restricted only to animals use 
breeding. But what caused the greatest prejudice to these 
sures of veterinary police was the prescription, by which ov 
were no longer obliged to sell to the butcher contaminated an 
as long as they were not clinically sick. With this prescrij 
complete repression of the disease was given up. It is true, 
slaughter is still kept up and indemnity paid for animals clin 
diseased and that suspect animals, that is those which had re: 
are still kept separated: and it is always forbidden to sell 
two classes of animals except for the butchery; but on the 
hand the introduction of fresh animals into a cowhouse dec 
healthy is allowed, without submitting them to tuberculine 
provided they exhibit no clinical symptoms of tuberculosis. 

The attempts made in Belgium against bovine tuberc 
are very interesting; they were considerably facilitated by 
general inspection of meat. Belgium is a rich state, her repr 
tatives are ready for all the emergencies required in beh: 
agriculture. Thus, in 1897, more than one million francs were 
in indemnities. Notwithstanding all these essentially favorable 
ditions, it has been found necessary to abandon the former 
rational plan and to struggle in an energetic manner with b 
tuberculosis. 

Surely, the losses caused by tuberculosis will be grac 
reduced in Belgium, if the funds are not cut short to inde 
clinically sick and suspect animals, as well as those that have rea 
but the disease will never be entirely abolished, so to spea 
long as there is no legal order respecting the separation o 
sound animals from those that have reacted. 

Evidently, the best measure would be to kill even sul 
only suspected of contamination, as is done in pleuro-pneum 


Report of Dr. B. BANG, Copenhagen. 571 





unately, this process is too costly to be applied and conse- 
y we are yet far from reaching a definite result. Until then, 
as much as possible, try to arrest the plague and reduce 
inger that constantly threatens human health. 


To attain these objects, clear and well presented information 
the nature of tuberculosis, its modes of infection and the 
tance of tuberculine ought to be spread among the people of 
untry and of the towns. 


To country folk, principally, advice should be given in relation 
» principles of the construction of a modern hygienic cattle 
the rules of rational disinfection and the necessity to bury 
seased organs of animals sold to the butcher. 


In the second place, owners of cattle ought to prevent the 
nination of calves and other animals still healthy. 


Without this, the slightest result will never be realized, no 
r what governments may do. 


Finally, as the last condition, cows which are tuberculous 
last degree must be killed, as they are ordinarily affected 
alterations of the lungs, intestines, uterus or udder and 
2 bacılli about in quantities. 


To do this, owners must be made, by law, to declare all 
of suspicious diseases : loss of flesh from pulmonary affections, 
e discharge, mammitis with chronic indurations, chronic 
œa with pulmonary manifestations. When the veterinarian 
stablished the tuberculous nature of the disease, the sick 
Is shall be separated from the others and shall be killed in 
ortest time. 
In countries where regular meat inspection exists, veterinarians 
ay inspectors shall make declarations every time they have ob- 
| the disease in their practice with the indication of the 
of the animal, and then permit the authority to have the 
from which the animal came, to be examined by a veterinarian. 
inspection shall be renewed every three months, 
If it is of great necessity to suppress as quickly as possible 
that are extremely tuberculous, it is also necessary to give 
nity to owners; however, the allowances ought not to be too 
for fear the funds might be refused by Governments and 
entatives The simplest way, probably, would be an obli- 
| insurance of the cattle. 


Tuberculous mammitis, being the most dangerous form of 
isease, as well for man as animals, tt ts essentially urgent 
e the most severe legal actions every time tt ts discovered: 
er the animal be clinscally diseased or not, let tt be killed 


ce. 





572 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





In such cases, the Danish law grants 25 °/o indemnity, 
meat is still used for consumption and 75 °/o if it is confi 
The diagnosis is settled by microscopic examination of the 
made by veterinary inspectors. 


The milk collected tn large quantities at syndicated | 
lective dairies, as well as cream and whey, ought to be e 
to heat of 85° C. before being sold. The residuum of the 
ratuses ought to be burnt as in Denmark. 


* * * 


These are the principal points of the project that I! 
Congress to present to the vartous ments. They a 
of such a nature as to suppress bovine tuberculosis in a co 
manner but may arrest tts progress by degrees. 

In some twenty years, it will be possible to go furthe 
take more severe measures. 


573 


Bericht von Dr. O. Malm 


tor des Veterinäramtes im Konig]. Norweg. Ministerium des Innern. 


=~ 
©) er Kampf gegen die Rindertuberkulose begann in Nor- 
6) wegen im Jahre 1893 mit der Einrichtung von Zucht- 
bullenhaltungs-Genossenschaften. Diese Vereine erwerben 
und unterhalten für den Zuchtgebrauch ihrer Mitglieder 
Bullen von vorzüglicher Beschaffenheit. Der Staat 
bestreitet die Hälfte der Anschaffungs- und Unterhal- 
kosten. Seit 1893 müssen diese Bullen sich vor ihrer Aufstel- 
als tuberkulosefrei bei der Tuberkulinprobe erwiesen haben. 
Im folgenden Jahre wurden einige Viehbestände freiwillig 
kulinisiert. Das verwendete Tuberkulin war aus meinem 
ratorium bezogen und den Viehbesitzern kostenfrei zugestellt 


en. 

Das im Jahre 1894 erlassene Gesetz über Maßregeln gegen 
ckende Tierkrankheiten, reiht die Tuberkulose den Viehseuchen 
milderer Form ein. 

Es verpflichtet den Viehbesitzer, beim Auftreten von Tuber- 
e in seiner Herde, zur polizeilichen Anzeige (an den Tierarzt 
an den Polizeibeamten). Das Gesetz verbietet, tuberkulöse 
auf Märkte, Ausstellungen, fremde Weiden oder Ställe zu 
en. Ausnahmsweise gestattet es, solche Tiere zur Schlachtung 
rkaufen oder auf Märkten in eigens dafür bestimmten Abtei- 
n aufzustellen. Es ist daher überhaupt nicht erlaubt, tuber- 
e Tiere anderweitig als zur Abschlachtung abzugeben. Die 
rung hat sogar neuerdings vorgeschlagen, tuberkulöse Tiere, 
je, in Mißachtung des Gesetzes, anders wie als Schlachttiere 
uft werden, auf polizeiliche Anordnung ohne Entschädigung 
ten. Nach den in Kraft stehenden Bestimmungen wird heute 
\ gegenüber dem vom Ausiande eingeführten tuberkulösen Vieh 
eser Weise verfahren. 

Seit 1895 bewilligte das Storthing Geldmittel, um die Kosten 
lie Untersuchung von Vichbeständen mittels des Tuberkulins 
streiten, und zwar 1895, 19000 Kronen, 1896, 30000 Kronen, 
, 32500 Kronen und 1898, 33804 Kronen. Seit Frühjahr 1895 


574 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





bis zum 31. Dezember 1896 wurden in Norwegen 2195 R 
bestände untersucht, von denen 573, somit 26 vom Hundert 
seucht waren. 

Von den 30787 untersuchten Rindern reagierten t; 
2589, somit 8,4 vom Hundert. 


Bezüglich der Rasse und des Alters war das Vert 
folgendes: 


Tabelle I. Mit Tuberkulin untersuchte Rinder 1895—1896 nach der R 


Gemeine Norwegische Airshire- Gemischte Un! 

norweg. Hasse: Telemarksrasse: Rasso: Rasse: R 
Untersuchte Tiere : 18548 2174 622 18506 
Tuberkulöse „ : 859 188 127 1408 
% 268 61 184 104 


Tabelle II. Mit Tuberkulin untersuchte Rinder nach dem Alter: 


Unter Von 6 Monaten Von ‘Unb 
6 Monaten : bis 1 Jahr: 1-5 Jahren: 5 Jahre: 4 
Untersuchte Tiere : 1581 2237 18179 18449 
Tuberkulöse „ : 15 76 1042 1886 
% > 10 34 79 108 


Tabelle III. Tuberkulinuntersuchungen im Jahre 1897. 
Untersuchte Bestände : 2186 Untersuchte Tiere: 347 
Tuberkulöse „ 677 Tuberkulöse „ : 2 

% 27 % : 8, 





Tabelle IV. Mit Tuberkulin untersuchte Rinder nach der Rasse. 


Gemeine Norwegische Airshire- Gemischte ‘Unt 

norweg. Rasse: Telemarksrasse: Rasse: Basse: RB 
Untersuchte Tiere : 15206 1648 837 7119 
Tuberkuldse „ : 1020 81 51 885 
% : 76 49 15,1 124 


Tabelle V. Mit Tuberkulin untersuchte Tiere nach dem Alter. 


Unter Von 6 Monaten Von Über Unb. 
6 Monaten:  bls1Jabr: 1—6 Jahren: 5 Jahre: 4 
Untersuchte Tiere : 1281 1848 10987 10221 
Tuberkulöse u. ver- 
dächtige Tiere : 24 62 875 1060 
VA 3 19 8,2 71 10,4 


Bis Ende 1897 erhob sich die Zahl der in Norwege! 
Staatskosten mit Tuberkulin geprüften Rinderbestände auf 5 
Haupt, bezw. 4331 Herden. Von diesen waren 1150, d. h. 
vom Hundert, und von den Rindern 4644 Haupt, d. h. 8,36 
Hundert, nach dem Reaktionsergebnisse von der Tuberk 
ergriffen. 


Bericht von Dr. O. Malm, Christiania. 575 





"olgende Bestimmungen gelten seit 1895 für die Untersuch- 
, welche in den Rinderbeständen auf Staatskosten ausgeführt 
n: 


) 


Wer Lust hat, seinen Rinderbestand auf Staatskosten untersuchen 
zu lassen, hat sich zu verpflichten, die nachstehenden Vorschriften 
zu erfüllen, und empfängt dagegen die unten bezeichneten Be- 


Fest en. 
ie ‘Untersuchung muß sich auf den ganzen Bestand erstrecken. 
Die Tuberkulinprobe von einzelnen Tieren ist nicht statthaft. 
3) Das Tuberkulin wird kostenfrei geliefert. 
) Sämtliche Kosten, welche durch die Thätigkeit des Tierarztes ent- 
stehen, werden von der Staatskasse getragen. _ 
Die erkrankten und verdächtigen Tiere sind von den übrigen sofort 
abzusondern und in einem besonderen Stalle oder in einer durch 
eine Wand getrennten Abteilung des Stalles aufzustellen. Sie sind 
aus besonderen Krippen oder Futtertrögen zu füttern. Die gesunden 
und die kranken (verdächtigen) Tiere sind auch auf der Weide 
von einander abzusondern. 

Der Stall, in welchem die kranken oder verdächtigen Tiere ge- 

standen haben, ist sofort zu desinfizieren. 

7) Rinder, die mit Euter- oder allgemeiner Tuberkulose oder mit 

nkavernen behaftet oder stark abgemagert sind, werden unver- 
züglich getötet. Milch, welche von solchen Tieren gemolken ist, 
darf nur in gekochtem Zustande abgegeben oder benützt werden. 

3) Der Verkauf eines tuberkulösen oder verdächtigen Tieres ist, aus- 

enommen zur Schlachtbank, verboten, ebenso der Verkauf des 
leisches solcher Tiere, ehe es vom Fleischbeschauer untersucht 
und als tauglich befunden worden ist. 

9) Zur Aufzucht bestimmte Kälber sind zu isolieren und mittelst 
Tuberkulin zu untersuchen, bevor sie in den tuberkulosefreien Be- 
stand aufgenommen werden. Zu ihrer Ernährung darf nur Milch 
yon nicht Teagierenden Kühen zur Verwendung kommen. 

D) Kein zugekauftes Tier darf in die gesunde Abteilung eingestellt 
werden, vor es tuberkulinisiert und von Tuberkulose frei befunden 

worden ist. 


) 


Nach einem Dekret vom 27. Januar 1897 werden alle von 
den nach Norwegen eingeführten Rinder — andere dürfen 
aupt nicht eingeführt werden — einer Quarantäne und Tuber- 
robe unterworfen. Die dabei als krank oder verdächtig 
denen Tiere werden markiert, binnen 10 Tagen geschlachtet 
nach Schweden zurückgeschickt. 

Die Einfuhr von schwedischem Vieh ist nur nach Christiania 
Frederikshald gestattet. 

Ein weiteres Dekret vom 28. Mai 1897 bestimmt, daß auch 
orwegische tuberkulöse oder verdächtige Vieh mit der Marke 
rsehen ist. 

Endlich ist für das laufende Jahr eine Geldsumme bewilligt, 
en Schaden zu ersetzen, welcher durch die Tötung des tuber- 
n Viehes entsteht. Die Hälfte des erwachsenen Schadens 
die Staatskasse. 

In Norwegen besteht daher das Verfahren im Kampfe gegen 
uberkulose aus Vorbeugungsmaßregeln unter freiwilliger Mit- 


576 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





wirkung der Viehbesitzer. Niemand ist verpflichtet, seinen 
bestand untersuchen zu lassen. 

Wenn der Viehbesitzer aber die Untersuchung wünscht 
dazu die Hülfe des Staates beansprucht, so muß er sich den 
genannten Vorschriften unterwerfen. 

Es besteht kein Zwang, die tuberkulös befundenen Tie 
schlachten. Der Staat verlangt nur, daß der Viehbesitzer in d 
Falle diejenigen Tiere möglichst bald abschlachtet, welche, ent 
schwer erkrankt sind oder einen geringen Wert besitzen oder \ 
ihrer Erkrankung besonders gefährlich erscheinen, andere 
anzustecken. Die übrigen reagierenden Tiere kann der Be 
behalten, wenn er dieselben von den gesunden absondert. 

Alle Untersuchungen und deren Ergebnisse werden in E 
dere Formulare eingetragen, welche der Direktion des Vete 
wesens einzusenden sind. 

Die erwachsenen Rinder, die nach einer normalen Anf 
temperatur in der kritischen Zeit eine Mastdarmwärme von 
39,5° C. zeigen, werden als tuberkulös oder verdächtig beha 
für jüngere Rinder ist die entscheidende Wärmegrenze auf 4 
angesetzt. 

Norwegen ist das erste Land, welches die Tuberkulin 
beim Rinde vollständig auf Rechnung des Staates vornehmen 

Der Kampf gegen die Tuberkulose wird hier nur mit 
willigung der Viehbesitzer unter Anwendung milder gesetz 
Vorschriften und einer mäßigen Entschädigung für Verluste ge 
Das Verfahren beruht demnach auf einer Vereinbarung der 
besitzer mit dem Staate und es erscheint z. Zt. als das e 
durchführbare im Kampfe gegen die Tuberkulose. 


577 


Rapport de M. le D" O. MALM 


cteur de l'Office vétérinaire au Ministère de l’Intérieur de Norwège. 


YA lutte contre la tuberculose des bovins commença en 
A Norwège par la fondation, en 1893, de sociétés d'élevage, 
qui, entre autres buts, avaient celui de mettre à la dis- 
) position de leurs membres des taureaux reproducteurs 
d’une qualité supérieure. La moitié des frais causés par 
l'achat et l'entretien de ces taureaux fut couverte par 
Au mois de septembre de cette même année, il fut prescrit 
ıaque taureau devrait être tuberculiné avant d'être approuvé 
e animal reproducteur. 
Pendant l’année 1894, les propriétaires de plusieurs exploita- 
firent spontanément, et sans y être astreints, tuberculiner 
étail. Cette opération fut faite à titre gratuit, et avec la 
uline provenant de mon laboratoire, 
En 1894, le 14 juillet, la nouvelle loi sur les mesures à prendre 
de maladies contagieuses chez les animaux domestiques entra 
ueur. D’après cette loi, tout propriétaire ou gardien d’ani- 
a le devoir de faire une déclaration à un vétérinaire diplômé 
l'officier de police dès qu’une de ces maladies apparaît dans 
oupeau, et d'empêcher que les animaux. supposés atteints de 
aladies soient introduits dans aucune exposition ou aucune 
étrangère. Leur introduction dans un marché public est 
ent autorisée dans une division séparée, et uniquement au 
l’animaux de boucherie, à moins que le ministre ne décide 
n soit autrement pour chacune de ces maladies en particulier. 
acheteur, qui en contravention de cette loi, aurait acquis de 
ıimaux, pour une destination autre que celle tolérée, s'expose 
ordonner leur abattage sans indemnité, par ordre des autorités. 
En 1895, sur la proposition du Gouvernement, la Chambre 
éputés vota un crédit pour la tuberculination publique des 
s. 26200 fres. furent dépensés en 1895; puis 41400 fres. en 
et environ 45 200 en 1897. 
Les recherches publiques sur la tuberculose commencèrent en 
ge au printemps de 1895; au 31 décembre 1896, on avait 


37 


578 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiqu 





examiné 2195 exploitations; 573 d’entre elles, soit 26 p. %/, 

prouvées envahies par la maladie, que l'on constata sur 2589 
parmi les 30787 bovides tuberculinés, soit une proportion de 8. 
cent. Les tableaux suivants serviront de diagrammes sur la m: 


Tableau I. — Bovidés tuberculinés par race, 1895-1896. 


D 
Race Race Races 

ee, mul Ce mn 
Animaux tuberculinés . . . 13548 2174 692 13506 
Dont tuberculeux et suspects. 859 183 127 1408 
Pour cent. . . . . . . . 68 61 184 10,4 


Tableau II. — Boridés tuberculinés par âge, 1895-1896. 


Agé Agé de six A Agé de plus 
jusqu'à mols jusqu'à de a as ra Sons Age 
six mols Ian 


Animaux tuberculines . . . 1851 2287 18179 18448 
Dont tuberculeux. . : : : 15 76 1042 1386 
Pour cent. . . . . . . . 10 34 79 108 


Voici les résultats des tuberculinations pendant l’année 


Tableau III. 


ezaminges Dont snvahloe Pour cent amdın, et euepects Bon 

2186 577 27,0 24755 2056 8, 
Tableau IV. — Bovidés tuberculinés par race, 1897. 

Race Race D 

Race Races race 

wit, radia ce aie 
Animaux tuberculinés . . . 15206 1646 387 7119 
Dont tuberculeux et suspects. 1020 81 51 885 
Pour cent. . . . . . . . 76 49 15,1 ‘124 


Tableau V. — Bovidés tuberculinés par âge, 1897. 


Agé Agédesix Aré Agé de plus 
Jgnan't, mols Jasau'd de 16 ans debans in 


six mois 1 
Animaux tuberculinés . . . 1281 1648 10987 10221 
Dont tuberculeux et suspects . 24 52 875 1060 
Pour cent. . . . . . . . 1,9 8,2 71 10,4 


Jusqu'à la fin de l’année 1897, l'épreuve de la tuber 
avait été faite, aux frais de l'Etat, sur 55542 bestiaux, dont 
étaient tuberculeux ou suspects, soit une proportion de 8,36 
cent. Ces animaux appartenaient à 4331 exploitations, dont 
soit 26,55 p. °/, furent trouvées envahies. 

Les prescriptions établies en 1885 pour les tuberculin: 
publiques sont les suivantes: 


Rapport du docteur O. MALM, Christiania. 579 





1) Tout propriétaire pourra obtenir la permission de faire examiner 
son étable par la tuberculine, lorsqu'il en aura fait la demande, et 
quill se sera obligé à se Soumettre aux prescriptions données, 

2) L'examen devra embrasser toute l'étable et non pas seulement 
guelques animaux isolés. 

8) La tuberculine sera livrée gratuitement. 

4) Les frais occasionnés par le voyage du vétérinaire et les honoraires 
seront acquittés par l’Etat. 

5) Les animaux atteints ou suspects devront être séparés des animaux 
sains, ou bien dans une étable particulière, ou bien au moyen d’une 
cloison pratiquée dans l’étable; on apportera aux animaux leur 
nourriture dans des vases spéciaux, et on évitera de laisser paitre 
ensemble les animaux des deux groupes. 

6) L’etable devra être désinfectée. 

7) Les animaux atteints d’une tuberculose mammaire, ou chez lesquels 
la maladie est fort avancée avec amaigrissement ou avec phe isie 
pulmonaire, devront être abattus le plus tôt possible, et leur lait 
ne devra être aliéné ou employé qu'après avoir été bouilli. 

8) Aucun animal atteint ou suspect ne devra être vendu que pour 
être abattu, et la viande n'en sera mise en vente qu'après un examen 

r l'inspecteur vétérinaire, si cela est possible. 

9) Pes veaux destinés à l'élevage devront être séquestrés et tubercu- 
linés avant leur placement dans le groupe sain; le lait employé à 
leur nourriture devia rovenir d’animaux sains. 

10) Aucun animal acquis d'ailleurs, ne devra être placé dans le groupe 
sain à moins qu’il n’ait été trouvé exempt & la tuberculose par 
la tuberculine. 


Comme corollaire des sus-dites prescriptions est venue se 
re l'ordonnance du 27 février 1897, d'après laquelle tout bétail 
rté de Suède en Norvège, devra rester en quarantaine et être 
rculiné. Le bétail importé devra être marqué au feu, s’il est 
ré : atteint ou suspect et abattu dans les dix jours, ou retourné 
uede. 

Je ferai remarquer que l'importation des ruminants en Nor- 

est actuellement interdite à tout pays, sauf une partie de 
iède, important par Christiania ou Fredrikshald. 

En outre, un décret du 28 mai 1897 ordonne la marque au 
de tous les bestiaux indigènes, qui auront été trouvés tuber- 
IX ou suspects. 

Pour le cours de la présente année a été ouvert un crédit, 
ettant de dédommager les propriétaires d'animaux tuberculeux, 
ı moitié de la valeur de ceux qu'ils préféreraient faire abattre, 
eu de les garder isolés dans l’etable. 

La méthode prophylactique contre la tuberculose, appliqué 
orvège, est donc, comme on le voit, un composé de spontanéit 
obligation. 

Aucun propriétaire n’est tenu de faire examiner ses bestiaux ; 
s'il désire le faire avec l'appui de l'Etat, il doit se soumettre 
prescriptions sus-mentionnées. Il n'existe pas d'obligation 
tage pour les animaux tuberculeux. Mais l'administration 
de celui qui pense affranchir ses étables de la maladie par 
> de la tuberculination publique, de s’obliger en échange, à 
re les animaux infectés au point d'être manifestement dan- 





580 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique 





gereux pour les animaux sains et dont la valeur économique, co 
vache laitière ou animal reproducteur, est très faible. Les a 
animaux, qu’ils aient ou non réagi, peuvent être conservés à 
dition que les malades ou suspects soient isolés des sains. 

Le principe en Norvège est de regarder chaque animal co 
réagissant, ou suspect, si, après une température initiale nor 
il montre dans la période critique une température s’elevant 
dessus de 39,5 degrés centigrade pour les bêtes adultes, et 40 
les veaux. 

La Norvège fut le premier pays qui défraya entièreme 
tuberculination des étables de particuliers et qui distribua 
tuitement la tuberculine, devancant sur ces points mème le Daneı 

La lutte doit être fondée sur l'adhésion spontanée des 
priétaires, sur l'application discrète des moyens coercitifs de | 
et sur l'indemnisation modérée dans les cas convenables, c’est-à 
sur un système mixte, composé de défense personnelle et d': 
public, de liberté individuelle et de force légale. 

J'estime que la prophylaxie de la tuberculose doit être « 
navant réalisée dans la direction suivie par la Norvège, la 
qui me paraisse pour le temps actuel remplir les conditions qu’ 
la lutte contre cette maladie. 


581 


Report of Dr O. MALM 


Director of the civil Veterinary Department in Norway. 


D HE struggle with tuberculosis of cattle in Norway com- 
©) menced in 1893, when so called Cattle Breeding Asso- 
| ciations were formed with the object of providing, for 
the use of their members, bulls of the best stock for 
> breeding purposes. Half of the cost of the purchase 
and keeping of these animals was paid by the state. 
eptember 1893, it was decreed that all bulls should be vac- 
ed with tuberculine before they were recognised as sires. In 
, the live stock on a number of farms was privately examined, 
tuberculine supplied gratis from my laboratory. In 1894, a 
law was passed, concerning measures to be taken against in- 
ous diseases among domestic animals. According to this law, 
rculosis was placed amongst infectious diseases of a mild form. 
y cattle owner is bound to report to a veterinary surgeon or 
e officer, any case ‘of tuberculosis that may occur amongst 
ive stock, and all owners are forbidden to send animals so 
ted to markets, to shows, or other than their own pasturages 
yres, They are, however, permitted to sell such beasts for 
hter, at fairs, where they are kept in pens set apart for their 
Above all, the owners are not allowed to sell animals infec- 
with tuberculosis for other purposes than that of slaughter, 
the Governement ‘has lately proposed, that such beasts, pur- 
ed in contravention of the law, as live cattle, may be killed 
he public authorities without compensating the owners for their 
With regard to imported cattle, the public authorities have 
dy been granted this power. 
In 1895, the Storthing made a grant for the purpose of 
ying at thé cost of the state, the expenses connected with the 
tigation of tuberculosis. During that year, about 19000 crowns 


582 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





were voted for that purpose; in 1896 about 30 000 erowns, in 
about 82500 crowns, and in 1898, 33804 crowns. 

From the spring of 1895 until the 31* December 1896, 
live stock on 2195 farms was publicly examined in Norway 
which that on 573 was found to be infected with tuberculosi 
about 26 per cent. Amongst the 30787 beasts which were exam 
2589 were found to be affected, or some 8,40 per cent. 


In respect to race and age, the relations were as follow: 





Table 1. Beasts examined for tuberculosis in 1895—1896. According to 
Ordinary Norwegian Bre 








Beasts examined . . . . . ss. 15e 
Affected animals. . . . . . . . . . . 
Per et III: 
Norwegian Telemark Br 
Beasts examined. . . . . . . . . . . 2174 
Affected animals. . . . . . . . . . . 183 
Percent... . . . . . . . . . . 6,1 
Ayrshire Breed 
Beasts examined. . . . . . . . . . . 692 
Affected animals . 127 
Per cent . . 18,4 
Mixed Breed 
Beasts examined. . . . . . . . . . . 18506 
Affected animals. . . . . . . . . . . 1408 
Percent. . . . . . . . . . . . . 104 
Breed unknown 
Beasts examined. . . . . . . . . . . 867 
Affected animals . serres 62 
Per cent . . 222 . . . . . . . . 72 
Table 2. Beasts examined for tuberculosis in 1893—1896. According to 
Under 6 months 6 months to 1 year 
Beasts examined . . 1551 . . . + . 2287 
Affected animals .. 76 
Per cent . . . .. 8,4 
1 to 5 years Above 5 years 
Beasts examined . . 18179 . . . . . . 13449 
Affected animals . . 1042 . . . . . . 1386 
Per cent . . . . 7,9 . . . . . . 108 
. Age unknown 
Beasts examined . . . . . . . . . 
Affected animals. . . . . . . . . . . m 
Percent. . . . . . . . . . . . . 188 
Table 3. Investigations in 1897. 
Live stock on farms . . . . . . . . . 2186 
Live stock affected. . . . . . . . . . 577 
Percent. . . . . . . . . . . . . 2 
Beasts examined. . . . . . . . . . . 24755 
Beasts affected . . . . . . . . . . . 2056 


Percent. . . . . . . . . . . . . 8,82 


Report of Dr. O. MALM, Christiania. 583 





Table 4. According to Breed. 
Ordinary Norwegian Breed 


Beasts examined. ......... . 18206 

Affected animals ........ . . 1020 

Per cent ..... 2 «© «© e+ 2 wees 7,6 

Norwegian Telemark Breed 

Beasts examined. . . . . 2 . . . . . 1646 

Affected animals. . . . rn 81 

Per cent . . 2: 2 2 0 2 rn 4,9 
Ayrshire Breed 

Beasts examined . ren 387 

Affected animals. .......... 51 

Per cent . ne el 15,1 
Mixed Breed Breed unknown 

Beasts examined. . . ‘7119 . . . . . . 449 

Affected animals. . . 885 . . . . . . 17 

Per cent. . . . . 12,4 . . . . . . 38 


Table 5. According to age. 
Under 6 months 


Beasts examined. ........ 1281 

Affected and suspected animals . . . . . 24 

Per cent . eee + + + 1,9 
6 months to 1 year 1 to 5 years 

Beasts examined . . . . . 1648 . . . 10987 

Affected and suspected animals 52 , . . 875 

Per cent. ee ew ew ee) 32 . .. 7,1 
Above 5 years Age unknown 

Beasts examined . . . . . 10221... 629 

Affected and suspected animals 1060 . . . 47 

Per cent ....... 104... 7,5 


Up to the close of 1897, 55542 heads of cattle, the live stock 
on 43,31 farms were examined at the expense of the State, of 
which respectively 4644 and 1150 were found to be affected, or 
about 8,36 ‘Jo and 26,55 °/o respectively. 


The regulations established in 1895, were as follows: 


1. Each cattle owner may have his stock examined on application, 
and on his undertaking to keep the following rules. 

2. Examinations must include the whole of the stock, and not only a 
few single animals. 

3. Tuberculine is supplied free of cost. 

4. The travelling expenses of the veterinary surgeon and his fee for 
examination are defrayed by the state 

5. Affected or suspected beasts must be isolated from healthy animals, 
either in their own shed, or in a separate walled off portion of the 
byre. The beasts must be fed out of their own troughs, and the 
two classes must not graze on the same pasturage. 


6. The byre must be disinfected. 


584 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





7. Beasts attacked by tuberculosis in the udder, or in whor 
disease is far advanced together with emaciation or pulm 
consumption, must be slaughtered as soon as possible. The 
of such animals must not be sold or used before it is boiled 

8. No affected or suspected animal may be sold until it has 
examined by a meat inspector, provided that such examinat 
possible. 

9. Calves destined to be reared, must be isolated and examine 
tuberculine before being placed with healthy cattle. The 
given to them must be taken from healthy animals. 

10. No beast purchased elsewhere must be stalled in the same 
as the healthy animals, until it is found to be exempt from 
culous disease after tuberculination has taken place. 


In addition to the above rules, another dated 27% Feb 
1897, has come into force, according to which all animals imp 
to Norway from Sweden, must be placed in quarantine and | 
eulinated. Those subjected to the tuberculine test that are af 
or suspected, shall be branded, and either slaughtered withi 
days, or sent back to Sweden. The importation of ruminar 
Norway is at present prohibited from all countries except Sw 
from which land importation may only take place by we 
Christiania or Fredrikshald. By a decree of the 28th May 1897. 
prescribed, that all native cattle examined by the authoritie: 
found to be suffering from tuberculosis shall be branded. 

In the present year a sum has more-over been grant 
compensate owners for the loss they may sustain througt 
slaughtering of affected animals. The owner may be indem 
for the half of his loss by the state treasury. 

The prophylactic method adopted by Norway with resp: 
tuberculosis is thus a preventive measure established with the 
sent of the owners. 

No cattle owner is obliged to have his stock examined, 
if he desires this to be done, and receives the support o 
state, he is bound to conform to the above mentioned regula 
There does not exist in Norway any law which prescribe: 
slaughter of cattle suffering from tubercular disease; all tl 
required by the authorities is, that the person who, by the a 
the authorities, endeavours to stamp out tuberculosis, that m: 
present in his stock, shall in return undertake to slaughter as 
as possible those animals which are so severely attacked b 
malady as to be evidently highly infectious, and which, as live : 
are of small pecuniary value. The cattle owner may, if he pl 
retain the other infected or suspected animals, provided on 
keeps them isolated from those that are sound. 

With regard to the diagnosis of the disease by the characte 
temperature in the reaction produced by tuberculine, it ma 
stated that all investigations are noted down on special f 
which are forwarded to the veterinary department for inspe 
by the director. The rule is that adult animals which, after sho 


Report of Dr. O. MALM, Christiania. 585 


a normal temperature at the commencement, exhibit at the critical 
period a temperature, exceeding 39,5 ° Celsius, are regarded as 
being infected with, or suspected of having tuberculosis. In the 
case of young animals, the limit of temperature is fixed at 40° 
Celsius. 

Norway was the first counjry which instituted investigations 
with respect to tuberculosis at the sole cost of the state, and which 
supplied tuberculine gratis. The struggle against the disease has 
been based upon the farmers’ voluntary agreement to the employ- 
ment of temperate measures, and moderate compensation for loss. 
The system is therefore one. combining the co-operation of private 
individuals and the public authorities, individual liberty, and legal 
compulsion. 

In all probability, such a system is at present the only prac- 
tical method that can be employed in the struggle with tuber- 
culosis. | 


586 Die Bekämpfung der Tuberlose unter den Haustieren. 





Bericht von Gustav Regnér 


Bataillonsveterinär, abbefohlen zur Landwirtschaftsverwaltung in Stocl 


a man sich aus den meistenteils wenig ausführl 
Mitteilungen über den Kampf gegen die Rindert 
kulose in Schweden, welche bisher in der ausländi 
Fachlitteratur erschienen oder in Kongressen zur Sp 
gekommen sind, keine richtige Vorstellung übeı 
Stand dieser Frage machen kann, benutze icl 

gütigst gewährte Gelegenheit, um vor dem VII. Internatio 

tierärztlichen Kongresse über die MaGregeln zur Bekämpfun; 

Rindertuberkulose in Schweden, sowie über die einschlägigen 

hältnisse daselbst Bericht zu erstatten. 

Ich kann dies um so eher, als ich als Veterinär-Fach 
demjenigen Zweig der Königlichen Direktion für landwirtschaf 
Angelegenheiten zugeteilt bin, welcher die Ausführung aller hi 
gehörenden Maßregeln zu überwachen und zu leiten hat. 

Bald nachdem die Verwendung des Tuberkulins als Di 
stikum der Tuberkulose bei Tieren, speziell beim Rinde, bekanı 
worden, sind auch in Schweden an vielen Orten Versuche mit d 
Mittel angestellt worden. Da dasselbe aber immer vom Aus 
bezogen werden mußte, und seine Anwendung sowohl mit 
als auch mit Kosten verknüpft war, blieb es bei einzelnen 
suchen. Die Versuchsergebnisse waren indessen ermunternd 
eine ausgedehntere Anwendung des Tuberkulins zu ermögli 
wurde im September 1894 auf Ansuchen des Veterinärins 
aus Staatsmitteln ein Betrag von 1200 Kronen (1 Krone = 1.1 
zur Bereitung von Tuberkulin im Veterinärinstitute angew 
Die Anstalt hatte die Aufgabe, das Tuberkulin unentgeltlic 
Veterinäre abzugeben, wohingegen diese sich verpflichten mu 
über die Ergebnisse der Anwendung dieses Mittels innerhalb 
Bezirks an das Veterinärinstitut zu berichten. 

Die Herstellung des Tuberkulins und die Oberaufsicht 
das Ganze wurde dem Professor der Bakteriologie am Vete: 
institute, Herrn J. Svensson, anvertraut, der auch die einlaufe 
Berichte über die Untersuchungen sammelte und bearbeitete. 








Bericht von Gustav Regnér, Stockholm. 587 


Man verfuhr auf diese Weise vom 1. April 1895 bis zum 
15. Oktober 1897, nachdem fernere 2000 Kronen für diesen Zweck 
angewiesen waren. 

Da man durch die Untersuchungen eine ungefähre Kenntnis 
von der Verbreitung der Tuberkulose innerhalb eines Teiles der 
Bestände in verschiedenen Gegenden des Landes erhalten hatte, 
hielt man die Zeit für gekommen, wo der Staat umfassendere 
MaBregeln ergreifen müsse, um die Tuberkulose des Rindviehs zu 
unterdrücken. Auf Befehl des Civilministers wurde deshalb von 
der Direktion für Medizinal- und von der für Landwirtschaftliche 
Angelegenheiten gemeinsam ein Vorschlag ausgearbeitet. Nach 
diesem sollte, wie bisher, unentgeltlich Tuberkulin abgegeben, aber 
auch eine Untersuchung ganzer Viehbestände auf Staatskosten vor- 
genommen werden, dort, wo die Besitzer sich verpflichteten, 
rationelle Maßregeln zur Tilgung der Tuberkulose innerhalb ihres 
Bestandes auszuführen. Als rationell wurde das Bang’sche Ver- 
fahren empfohlen. Als jedoch der Reichstag später weitere 
50000 Kronen zur Bekämpfung der Tuberkulose des Rindes 
bewilligte, drückte derselbe zu gleicher Zeit den Wunsch aus, daß 
dem Besitzer belastende Bedingungen nicht mehr auferlegt werden 
möchten. 

Im Jahre 1898 wurden abermals 25000 Kronen angewiesen, 
so daß nunmehr 75000 Kronen zur Bekämpfung der Rinder- 
tuberkulose während des Zeitraumes vom 15. Oktober 1897 bis 
zum 1. Januar 1899 zur Verfügung standen. 

Die Direktion für Landwirtschaftliche Angelegenheiten erhielt 
nun den Auftrag, die Arbeiten zu überwachen und zu leiten, und 
der Berichterstatter wurde als Mitglied der Direktion angestellt, um 
über alle hierher gehörenden Gegenstände vorzutragen. Das Tuber- 
kulin wird fortwährend von Professor Svensson in dem Veterinär- 
institute bereitet. 

Es erging zunächst ein Aufruf, der im ganzen Lande ver- 
breitet wurde, und welcher die Landwirte über die Gefahr der 
Rindertuberkulose aufklärte, sowie die Mittel zur Bekämpfung der 
Krankheit empfahl. Man schrieb ferner Preise aus für Schriften, 
welche die Tuberkulosefrage volkstümlich behandelten, und verteilte 
die eingegangenen und preisgekrönten Druckschriften in großer Zahl 
unter die Landwirte. Schließlich setzte man 2000 Kronen als 
Prämien für Viehbesitzer aus, welche in der Bekämpfung der Seuche 
Tüchtiges leisteten. 

Am 15. Oktober 1897 trat ein Gesetz in Kraft, das die Ab- 
schlachtung der mit Eutertuberkulose behafteten Rinder auf Kosten 
des Staates anordnete. Wenn der Veterinär einen Fall von Euter- 
tuberkulose bei einem Rinde wahrnimmt, hat er hiervon dem 
Landhauptmann sofort Anzeige zu machen, der hierauf die Schätzung 
und Tötung des Tieres, dessen Schlachtwert nach Abzug des 
Wertes der verwendbaren Teile dem Besitzer ersetzt wird, anordnet. 
Am 21. Februar 1898 folgte eine Verordnung über die obligatorische 


588 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





Tuberkulinimpfung eines jeden Rindes, das, mit Ausnahm 
meistens nach Nordschweden gehenden Viehes aus Finnland, 
Schweden eingeführt wird. 

Für jedes der Jahre 1899-und 1900 bewilligte der Rei 
50000 Kronen zur Fortsetzung des Kampfes gegen die Tuberk 

Seit dem 1. Januar dieses Jahres sind für die Vornahm 
Tuberkulinproben auf Staatskosten neue Bestimmungen in 
getreten. Es müssen nämlich nunmehr entweder ganze Bes 
oder sämtliche Jungrinder eines Bestandes der Präfung unterv 
werden. Die Tuberkulinprobe wird für einen Bestand nur € 
im Jahre auf Staatskosten vorgenommen, ausgenommen im 
Jahre, in welchem eine erste Untersuchung und nach 6 Mc 
eine zweite auf Staatskosten ausgeführt wird. Eine dritte 
vierte unentgeltliche Untersuchung wird dem Besitzer nur ge: 
wenn er laut veterinäramtlichen Zeugnisses innerhalb eines N 
nach der ersten Untersuchung oder, falls diese unmittelbar ve 
Sömmerung auf der Weide geschehen ist, vor der Winter-Ei 
lung die erforderlichen Maßregeln zur Ausrottung der Tuber 
vorgenommen und fortgesetzt hat. Zu diesen Maßnahmen ge 
die hinreichende Absonderung der gesunden Tiere von den kr 
oder verdächtigen, die gründliche Reinigung und Desinfektic 
Stalles oder derjenigen Teile desselben, wo die gesunden 
aufgestellt sind, und die Ernährung der Kälber mit gekochter 
pasteurisierter Milch. Diese Maßregeln sind fortgesetzt in A! 
rung zu bringen und Bescheinigung hierüber vorzulegen. 

Wird der Bestand bei der ersten Untersuchung als seu« 
befunden, su muß, wenn eine zweite Untersuchung auf Staats] 
bewilligt werden soll, nachgewiesen werden, daß auch nicl 
einziges Tier, durch Kauf oder auf andere Weise, von auswä 
dem Bestande hinzugekommen ist. 

Ein Besitzer, welcher den Anspruch auf unentgeltliche 1 
suchung seines Bestandes durch irgend einen Umstand ve 
hat, erhält ihn wieder zurück, wenn er seinen Viehbestand zut 
auf eigene Kosten untersuchen läßt und hierauf die eben be 
neten Maßregeln ausführt. 

Schließlich ist noch zu erwähnen, daß ein Gesetzentwurf 
obligatorische Pasteurisierung der Milch und der Buttermilcl 
zur Ernährung von Haustieren bestimmt ist, über Unschä 
machung des Centrifugenschlammes, in Übereinstimmung mit 
einschlägigen dänischen Gesetze, den zuständigen Behörden vo 

Was die Ergebnisse der in Schweden vorgenommenen 1 
kulinimpfungen anbelangt. so sind zunächst die Untersuch 
vor und nach dem 15. Oktober 1897 zu unterscheiden, weil në 
das statistische Material nicht in beiden Fällen nach den 
Grundsätzen gesammelt und bearbeitet ist, und die I 
suchungen in den beiden Zeiträumen verschiedentlich ausg 
wurden. 


Bericht von Gustav Regnér, Stockholm. 589 


Svensson berichtet*), daß während der Zeit vom 1. April 1895 
bis zum 15. Oktober 1897 im ganzen 45486 Stück Rindvieh mit 
Tuberkulin untersucht worden sind. Von ihnen zeigten 41,2°/, die 
typische und 4,9°/, eine zweifelhafte Reaktion. Diese Teilzahlen 
geben jedoch keinen Aufschluß über die Verbreitung der Tuber- 
kulose in Schweden, weil die Untersuchungen nur in größeren, 
nicht auch in kleineren, minder stark ergriffenen Beständen, und 
dort nur an einzelnen bereits verdächtigen Tieren oder Abteilungen 
von Beständen vorgenommen wurden. 

In jener Zeit bezahlte die Staatskasse die Kosten der Impfung, 
auch wenn nur eine beliebige Anzahl Tiere in einem Bestande 
untersucht wurden. Das geschah freilich teilweise auch nach dem 
15. Oktober 1897 bis zum 1. Januar 1899 fort; aber in diesem 
Zeitabschnitte blieben alle Impfungen einzelner Tiere oder von 
Teilbeständen, ferner die Wiederholungen von Impfungen bei der 
Zusammenstellung der Impfergebnisse außer Betracht. Nur diejenigen 
wurden eingetragen, welche nach der ersten Impfung ganzer 
Bestände erhoben worden waren. 

Erste Impfungen wurden in der bezeichneten Periode in 1651 
ganzen Beständen an 48677 Tieren vorgenommen. Davon reagierten 
31,7 vom Hundert typisch. Der Umstand, daß die Teilzahl sich 
erheblich niedriger stellte, läßt sich wohl daraus erklären, daß eine 
recht große Anzahl kleinerer Besitzer ihre Bestände zur Verfügung 
gestellt hatten. 

Wiederholte . Tuberkulinproben. an Einzeltieren oder Teil- 
beständen fanden an 13657 Rindern statt. 

Nach meiner Ansicht haben wir in Schweden jedenfalls nicht 
mehr als 31,7 tuberkulöse Rinder auf Hundert. Indessen ist die 
Seuche nicht gleichmäßig verbreitet; an gewissen Orten kommt sie 
mehr, an andern weniger vor. Der Prozentsatz von 31,7 dürfte 
daher für Schweden noch zu hoch sein. 

Unter den genannten 1651 Beständen befinden sich nämlich 
612 mit je 15 Tieren und weniger, von denen nur 8,3 Tiere vom 
Hundert reagierten. Solche kleine Bestände bilden aber in Schweden 
die Mehrzahl. Von Schwedens 333 994 Grundbesitzern haben nicht 
weniger als 215275, Güter von 2 bis 20 ha landwirtschaftlich 
benutzter Fläche**), Man kann daher mit Recht der Meinung 
Svenssons beitreten, daß môüglicherweise nur 20 vom Hundert der 
Rinder in Schweden tuberkulös sind, so daß die Verseuchung 
Schwedens ungefähr die Mitte zwischen der Norwegens und der 
Dänemarks halten würde. 

Ich kann nicht unterlassen, hier einige Angaben zu berühren, 
die Professor Bang bei dem letzten Tuberkulosekongresse in Paris 


*) Andere nordische Landtbuckskongressen Stockholm 1897, insgesamt 
für die Zeit vom 1. Juni bis 15. Oktober 1897. Schriftliche Mitteilung an 
den Berichterstatter. 


**) Schwedische offizielle Statistik 1897. 


590 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





über die Verbreitung der Tuberkulose in Schweden gemacht 
Nach diesen Angaben wäre der schwedische Viehbestand weit 
verseucht, als der dänische. 

Was den Prozentsatz der reagierenden Tiere in Schweden bi 
so hat Bang die betr. Zahlen bis zum Juni 1897 zur Hand g 
Was von diesen Zahlen zu halten ist, habe ich bereits angeführt; 
erwähnt aber weiter, da& während des Jahres 1897 in den deut 
Quarantänen-Anstalten von den schwedischen Rindern 46,9°/, 
den dänischen dagegen nur 29,4°/, reagiert haben. Das ist 
den offiziellen Berichten zutreffend. Prüft man diese Zahlen 
genauer, so findet man, daß in denjenigen Quarantäne-Ans 
(Warnemünde—Rostock, Lübeck, Kiel und Hamburg), in we 
während des Jahres 1897 sowohl schwedische als dänische F 
sich befanden, von jenen 6238, und von diesen 9020 Stüc 
Tuberkulin untersucht wurden. Von den schwedischen reag 
46,9°/,, von den dänischen 50,5°%,. In den übrigen deut 
Quarantäne-Anstalten, wohin nur dänische Tiere kamen, we 
Teilzahl der reagierenden auffallend kleiner; so stellte sie si 
Altona auf 32,5, in Flensburg auf 12,3, in Apenrade auf 15 
Hoidding auf 26,7 und in Tönning auf 22,9. Jeder, der mi 
Gegenstande vertraut ist, weiß, daß der Grund dieser Ersche 
in mehreren Umständen liegt. Dänemark besitzt, wie | 
erwähnt, Gegenden, in denen die Rindertuberkulose weniger 
breitet ist. Es scheint daher, daß hauptsächlich Tiere aus | 
Gegenden nach den letztgenannten Quarantäne-Anstalten geko; 
sind. Hätten die großen Bezirke Schwedens, in denen die 7 
kulose gar nicht oder nur wenig verbreitet ist, eine vorteilh 
Lage für die Viehausfuhr nach Deutschland*), so wäre selb 
ständlich der Prozentsatz der reagierenden Rinder weit kleine: 
gefallen. 


Aus dem obigen geht hervor: 


1) daß vom 1. April 1895 bis zum 1. Januar 1899 in Sch 
im ganzen 107820 Stück Rindvieh mit Tuberkulin | 
sucht worden sind, wovon ein Teil nachgeprüft wur 

2) daß der Prozentsatz der reagierenden Tiere innerhal 
zum ersten Male untersuchten ganzen Bestände durchs 
lich 31,7 beträgt, und 

3) daß dieser Prozentsatz keinen richtigen Aufschluß üb: 
Verbreitung der Rindertuberkulose in Schweden giel 
er mit Rücksicht auf denjenigen, der bei den vorhan 
Kleinbeständen gefunden wurde (8,3 v. H.) viel zu ho: 


*) Paris, Congrès pour l'Etude de la tuberculose, 1898, comptes 
et mémoires. 


“) Deutschland hat gegenwärtig seine Häfen für Viehimpo 
Schweden gesperrt 


—set— 


591 


Rapport de Mr Gustave REGNER 


Vétérinaire militaire attaché à l'administration de l'Agriculture à Stockholm. 





(Traduit par Mr. LE HOUITEL, professeur, sous la direction du docteur LYDTIN, 
Baden-Baden.) 

vısqu’on a bien voulu me donner voix au chapitre dans 

le Congrès international vétérinaire de Bade, je veux 

en profiter pour exposer dans un court rapport les 

mesures prises en Suède pour combattre la tuber- 

Cc culose des bovins. Ces mesures ont déjà été citées 

dans la littérature professionelle étrangère, ainsi que 

dans de précédents congrès. Mais nulle part on ne pouvait se 

faire une juste idée de la question; car on n'a généralement que 

des communications peu étendues sur les moyens employés par cet 

Etat pour lutter contre le fléau et l’extirper. Je pense avoir 

autorité à traiter ce qui fait l’objet de ce rapport, ayant été, en 

tant que vétérinaire, attaché à l'Administration royale de l’Agri- 

culture à Stockholm, comme spécialiste pour la direction et l'in- 

spection des mesures sanitaires contre la tuberculose des animaux 
domestiques. 

Dès que l’on eut connaissance de la possibilité d'employer 
la tuberculine comme moyen de diagnostic de la tuberculose des 
animaux, principalement des bovins, on multiplia en Suède les 
envois de ce produit dans différentes parties du royaume. Mais 
comme il fallait s’approvisionner de cette matière à l'étranger, 
ce qui entrainait en soi des dépenses et des inconvénients ad- 
ministratifs, il en résulta au début un manque d'ensemble fâcheux 
dans l'exécution du plan d'expériences, malgré lequel on obtint des 
succès péremptoires. En conséquence des résultats obtenus, on 
résolut de faire tout ce qu'il était possible pour généraliser l’emploi 
de la tuberculine, et sur la demande de l’Administration de l’Agri- 
culture une subvention de 1200 couronnes (environ 1675 fr.) lui fut 
accordée pour la préparation de la tuberculine dans ses laboratoires, 
avec charge d'en pourvoir gratuitement les vétérinaires qui s’enga- 
seraient à lui fournir des rapports sur les résultats qu'ils en auraient 
obtenus. | 


592 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique 





La préparation de la tuberculine et la surveillance techı 
et de détail, furent confiées au professeur J. Svensson, charg 
la chaire de bactériologie à l'Administration de l'Agriculture, | 
recueillait aussi, et étudiait les rapports envoyés par les vétérin 
sur leurs essais d’inoculation diagnostique. Telle fut du 1° avril 
au 15 avril 1897 la méthode employée, après quoi il fut allo 
nouveau subside de 2000 couronnes (environ 2790 fr.) pour cont 
l'œuvre commencée. 

La connaissance relative, que l’on venait d'acquérir sur la situ 
générale du bétail, prouva que l'heure était venue d’agrandir le « 
d’action des mesures destinées à prévenir, combattre et extirp 
tuberculose des bovins. Sur l’ordre du Ministre de l'Intérieur 
Administrations de la Médecine et de l'Agriculture élabor 
conjointement une proposition de réglementation, prévoyant 
autres, que les propriétaires de bestiaux ne devaient pas seule: 
comme jusque là, bénéficier de la tuberculination gratuite, mais 
faire des essais d’affranchissement de leurs effectifs aux frais de | 
c’est à dire: s'engager à prendre des mesures rationelles, destin 
assurer l'éradication de la tuberculose dans leurs exploitations. Cc 
mesures efficaces, les deux Administrations préconisaient surto 
méthode Bang. Comme la Chambre des députés avait, entre te 
accordé un crédit de 50000 couronnes (environ 69 700 fr.) po 
lutte contre la tuberculose bovine, l’on décida, en outre, qu'au. 
charges matérielles ne devaient être imposées aux propriet 
voulant prendre part aux avantages de la tuberculination. En 
un nouveau crédit de 25 000 couronnes porta à 75000 court 
(environ 104550 fr.) les ressources dont on pouvait disposer 
la lutte contre le fléau pendant la période du 15 octobre 18 
1* janvier 1899. 

L’Administration de l'Agriculture reçut l'ordre de prendi 
main la direction des mesures hygiéniques, et l’auteur de ce ra 
lui fut attaché pour traiter les questions relevant de sa compét 
pendant que le professeur Svensson continuait à l’Institut vétéri 
la préparation de la tuberculine. 

Consécutivement à la proposition élaborée par les deux 
ministrations fut imprimé et répandu à profusion un appe 
cultivateurs, où était démontré à grands traits le danger resı 
pour l’agriculture de la tuberculose du bétail. On organisa conjc 
ment l'impression et la distribution d’un opuscule dont le 
avait été mis au concours et qui, traitant la question plus à 
donnait les moyens rationnels de combattre la tuberculose. 
même temps fut voté un crédit de 2000 couronnes (environ 278 
pour être distribué sous forme de primes à ceux des cultival 
qui avaient le mieux tenu compte des prescriptions sanitaire 
s'étaient le mieux efforcés de prévenir ou de combattre la ma 

Le 15 octobre 1897 fut mise en vigueur la loi, ordoı 
l'abattage des bovins atteints de mammite tuberculeuse. 
vétérinaire qui constate cette affection doit en informer l’au 


Rapport de Mr. G. REGNÉR, Stockholm. 593 


competente, dont le devoir est d’ordonner l’estimation et l’abattage 
de la bête contre indemnisation du propriétaire d’après le taux, dit 
de boucherie, deduction faite de la valeur de toutes les parties, 
pouvant être utilisées. 

Le 21 février 1898 parut un décret, prescrivaut la tuber- 
culination de tout bovin importé en Suède, exceptés ceux venant 
de Finlande, lesquels sont expédiés par cette province comme bétail 
de boucherie pour l’approvisionnement de la partie septentrionale 
de la Suède. 

La Chambre des députés a, pour chacun des exercices 1899 
et 1900, voté un credit de 50000 couronnes pour continuer la 
lutte contre la tuberculose bovine. | 

A partir du 1° janvier 1899, d’autres prescriptions ont été 
édictées, en vue d'assurer et de régler les conditions imposées aux 
propriétaires de bestiaux, désireux de bénéficier de la tuberculination 
de leur bétail aux frais de l'Etat. En vertu de ces prescriptions, 
l'épreuve gratuite à la tuberculine, doit embrasser tous les animaux 
ou au moins tous les veaux d’une même exploitation. 

Le bénéfice de la tuberculination gratuite n’est accordé qu’une 
fois par an au même propriétaire, excepté pour la première année 
de traitement, pendant laquelle le propriétaire a le droit de voir 
éprouver deux fois son bétail avec l'observation d’un intervalle de 
six mois. Le bénéfice de toute tuberculination ultérieure n'est 
accordée, que si le propriétaire prouve par une attestation vétéri- 
naire, qu’il a pris les mesures rationnelles en vue de l’extinction de 
la tuberculose, entre autres et en premier rang: séparation complète 
des animaux sains de ceux malades ou supposés tels; nettoyage soigné 
et désinfection des étables et des locaux où doivent être abrites les 
animaux sains; élevage des veaux avec du lait bouilli ou pasteurisé. 
L'observation de ces mesures doit être prouvée pour obtenir, par la 
suite, le bénéfice des tuberculinations gratuites. S'il s’agit d’une 
exploitation dont les animaux ont été constatés sains à la première 
épreuve, le propriétaire devra prouver qu'aucun nouvel animal n’a 
été depuis introduit dans son troupeau, soit par achat ou autre 
moyen, ou du moins que l’animal a subi l'épreuve de la tuberculine 
et a été reconnu indemne. Si le propriétaire a perdu le droit au 
renouvellement de l'épreuve, il ne peut te réacquérir qu’en faisant 
inspecter son bétail à ses frais, et prouver l'exécution des mesures 
sus-dites. ‘ 

Enfin, il faut encore faire remarquer qu’il a été déposé un 
projet de loi, analogue aux principes de la loi danoise, permettant 
aux autorités compétentes de réglementer la pasteurisation du lait 
et du petit lait destiné à la nourriture des animaux, et la destruc- 
tion des résidus dans les centrifuges. | 

Pour ce qui comprend les inoculations de tuberculine exé- 
cutées en Suède, on doit bien distinguer celles avant et après le 
15 octobre 1897, en partie, parceque le matériel statistique n’est pas 
traité sur les mêmes bases dans les deux périodes, et en partie, à 


38 


594 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestique 





cause de l’évolution générale qui s'est opérée en vue de l'or 
sation des épreuves. 

Svensson dil*), que pendant la période du 1* avril 189 
15 octobre 1897, il a été tuberculiné 45486 bovins, dont 41 
ont réagi et 4,9 %, restaient douteux. On ne peut tabler su 
chiffres pour juger de l'extension de la tuberculose en Suède, 
généralement, les petits propriétaires ne possèdent pas les mc 
de faire inspecter leurs bêtes, lesquelles comme on l'a rec 
plus tard, ne réagissent guère, Au début, l'épreuve ne s’ete 
pas sur toute une exploitation, mais sur certains animaux seule: 
et enfin l'usage de la tuberculine était dans le pays chose nou 
dont on se servit en premiere ligne sur des animaux d’appa 
suspecte, On ne doit pas oublier non plus qu’à l’époque, dont 
parlons ici, les propriétaires pouvaient faire inspecter, à titre gr 
n'importe quel nombre de bêtes: il en résulta que beaucoup d 
culations ne furent réclamées que par pure curiosité. 

Du 15 octobre 1897 au 1° janvier 1899, la proportion 
animaux tuberculeux des exploitations inspectées avait din 
considérablement, parcequ’il ne fut plus tenu aucun compt 
effectifs, non éprouvés en totalité et pour la première fois. 

Les exploitations répondant à cette double condition s’elev 
à 1651 contenant 48677 animaux, parmi lesquels 31,7 °/, montr 
une reaction typique, mais, je dois faire remarquer que cette pr 
tion, relativement faible, est due au très grand nombre d’eff 
de petits propriétaires qui eurent recours à l'épreuve gratuite 

Des réinoculations complètes ou partielles furent faites 
1365 animaux. 

La proportion indiquée de 31,7°/, ne peut être regardée co 
exacte, si on considère l'extension de la tuberculose dans les ét 
de Suède, résultant des épreuves entreprises jusqu’à mainte 
Tl est clair que l'on ne peut pas se servir de ces chiffres 
établir d’une façon absolue le degré de morbidité par la t 
culose bovine; elle est plus ou moins étendue selon les loca 
mais il est bien certain que le chiffre 31,7°/, est beaucoup trop « 
Car, sur les sus-dites 1651 exploitations, on en compte 612 n’s 
que 15 animaux et même moins, parmi lesquels la proportior 
réactions est de 8,3 °/, seulement. Or, les propriétaires de 
exploitations font en Suède la majorité, car, sur un nombr 
333994, il n’y en a pas moins de 215275 ne possédant qu 
2 à 20 hectares. **) 

On peut se rallier à l'opinion de Svensson, lorsqu'il dit, 
20°/, des exploitations agricoles de la Suède sont infectées p: 
tuberculose, et à mon point de vue, je classe cet Etat, po! 
fréquence de la maladie, entre la Norwège et le Danemark. 


*) Communications faites à d’autres „Landbucks kongressen“ du 
Stockholm 1897, sur la période comprise du ler juin au 15 octobre 
Communications écrites adressées su rapporteur. 

**) Statistique officielle suédoise 1897. 





Rapport de Mr. G. REGNÉR, Stockholm. 595 


Je ne peux pas omettre de toucher quelques mots des cita- 
tions du professeur Bang de Copenhague au dernier Congrès de 
tuberculose de Paris,*) sur la fréquence de la maladie chez les 
bovins suédois. Celui qui jugerait exclusivement d'après ces cita- 
tions, si elles n'étaient pas éclairées par quelques explications, 
pourrait arriver à croire que les bovins suédois sont attaqués de 
la tuberculose dans une proportion beaucoup plus forte que les 
danois. Pour ce qui concerne des chiffres jusqu’au 1° juin 1897, 
les seuls qui étaient à la disposition du professeur Bang, j'ai 
expliqué plus haut, comment on doit les comprendre; Bang 
cite encore de plus que dans les établissements de quarantaine 
allemands, les bovins suédois ont, en 1897, réagi avec 46,9 °/, 
tandis que les danois n'ont réagi qu’à la proportion de 29, 4 Vo; 
ce qui est tout-à-fait d'accord avec les rapports officiels. Mais. si 
on examine de plus près, on trouve que dans certains établiese- 
ments de quarantaine, (Warnemunde - Rostock, Lubeck, Kiel, et 
Hambourg), où sont concentrés aussi bien des animaux suédois que 
des danois, 6238 de ceux-là et 9020 de ceux-ci furent inspectés 
à la tuberculine. Les suédois réagirent dans une proportion de 
46,9 %/, et les danois de 50,5°/,. Dans les autres établissements de 
quarantaine allemands où ne figkraient que des animaux danois, 
la proportion était infiniment moins élevée: Altona 32,5; Flens- 
bourg 12,3; Apenrade 15,5; Hoidding 26,7 et Toenning 22,9. 
Quiconque est compétent en la matière, sait quelles circonstances 
créent une telle situation. L’explication la plus naturelle est 
que le Danemark possède des régions où la tuberculose bovine 
est moins étendue que dans d’autres, et que c’étaient principale- 
ment des animaux de ces régions, qui se trouvaient concentrés dans 
les lieux de quarantaine dont nous venons de parler. Si les grands 
districts suédois où la tuberculose n'existe que peu, ou même point, 
avait pu exporter des bovins, grâce à une position avantageuse pour 
le trafic avec l’Allemagne,**) la proportion des réactions constatées 
chez les bovins suédois aurait été favorable. 


De ce qui précède il résulte: 


1) qu'à partir du 1% avril 1895 jusqu’au 1° janvier 1899 il a 
été inspectés avec la tuberculine 107 829 bovins, desquels 
une partie ne fut pas contrôlée, 

2) que la proportion des réactions dans les effectifs tuberculinés 
en totalité pour la première fois est de 31,7 °/,, 

3) que ce chiffre ne donne pas l'expression exacte de l’ex- 
tension de la tuberculose sur le bétail suédois, puisqu'il 
est, sans aucun doute, beaucoup trop élevé. 


*) Paris: Congrès pour l’Etude de la tuberculose, 1898 compte-rendus 
et mémoires. 

*) L'Allemagne ferme actuellement ses ports à l'importation des 
bestiaux suédois. 


596 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





Report of Mr Gustave REGNÉR 


Military veterinary Surgeon, attached to the Board of Agriculture, Stock 


(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary Colle 
New-York.) 


fied to speak on the subject, having been connected 
the work ever since its organization. : 

As soon as the importance of tuberculine in the « 
nosis of tuberculosis became known, many experin 
were by its help made in Sweden. Notwithstanding 

difficulty there was at first in procuring it, some successes 

obtained, and soon a Government grant of 1200 crowns (a 
60 €) was made for the preparation of tubereuline which 
then dealt out gratuitously to veterinarians, who engaged tl 
selves to report on the results they might obtain. Prof 
J. Svensson was charged with the preparation of tuberculine, 
with the collecting of the veterinary reports. 

Such was the method used from April 1" 1895 to . 
15% 1897. After that, a new endowment of 2000 crowns (10 
was granted. 

The result that had been obtained, and the relative know! 
that had been required of the general condition of the ani 
showed that the time had come for the application of better ı 
sures in order to eradicate tuberculosis from cattle. 

By order of the Minister of the Interior, the Boards of Med 
and Agriculture agreed upon certain regulations by one of w 
cattle owners could not only enjoy the benefit of gratuitous tt 
culination but also make tests at the expense of the State, u 
the promise of taking proper measures to insure the eradicatic 
the disease from among their stock. 

By way of efficacious measures, the method of Bang 
principally followed and in 1895 a grant of 50000 crowns (250 
was made. 

In accordance with the proposal of the medical and | 
cultural commissions, printed communications .in which it was 
cussed were sent all over the country. At the same time, anc 
charge was made on the budget, of 20000 crowns (1000 £ 


BS his official capacity, the author thinks he is well q 


Report of Mr. G. REGNÉR, Stockholm. 597 


be distributed as premiums among the breeders who had best 
carried out the sanitary orders and best endeavoured to prevent 
the disease or struggle against it. 

On the 15" of October 1897, a law was passed ordering the 
slaughter of animals suffering from mammitis. 

Every veterinarian had to report them to the authority, when 
an indemnity was paid, according to the value of the meat, making 
allowance for the portions that could still be used as food. 

On the 21* of February 1898 tuberculination of all cattle im- 
ported into Sweden was ordered except of that coming from Fin- 
land, which (being intended for slaughter) is sent to North-Sweden. 

For the years 1899 and 1900, credits of 50 000 crowns were 
voted by the Chamber of Representatives. 

Since January 1* 1899, other regulations have been passed, so 
as to insure and fix the conditions imposed on cattle owners who 
wish to benefit by the gratuitous tuberculination of their stock. 
By these regulations a gratuitous inspection must be made of all 
the cattle on a farm. 

Gratuitous tuberculination is allowed only once a year, except 
the first year, in which it is repeated after six months. 


Further gratuitous tuberculination is granted only if the ow- 
ners show, by veterinary certificate, that at most a month after the 
first inspection, or (if this has taken place immediately before the 
animals are sent to their summer pastures), before they return to 
their winter quarters, proper measures for the eradication of the 
disease have been taken and continued. Such measures are: 
complete isolation of the sick and the suspect animals from the 
healthy, complete cleaning and disinfection of the stable, feeding of 
calves with boiled or sterilized milk. If the first inspection has 
shown the animals to be healthy, and the owner wishes for a 
second gratuitous inspection, he must prove that no fresh animal 
has been introduced among his stock. 


If the owner has lost his right to a second test, he cannot 
regain it except by having his cattle inspected at his own expense 
and afterwards complying with the above regulation. 


_ Finally, the competent authorities are considering a new law, 
analogous to that proposed in Denmark, by which pasteurization of 
the milk and buttermilk used in feeding the domestic animals, and 
the destruction of the residue in the centrifugal machines will be 
regulated. | 


With regard to the inoculations with tuberculine made in 
Sweden, distinction must be made between those before and after 
October 15” 1897. 


Swenssen says that during the period from April 1895 to 
October 1897, 45486 cattle were tested, among which 41,2 °o 
reacted and 4,9 ‘jo remained doubtful. These figures, however, 
<annot be taken as indications of the extent of the disease in Sweden 


598 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





for many reasons: viz, owners of small herds had no me: 
having their stock inspected; at first, inspection was limite 
practised on isolated animals or on small groups, and aga 
use of tuberculine was a new thing and applied only to a1 
supposed to be tuberculous. Besides all this, many owner 
numbers of their cattle tested and the results were not rec 
The same conditions may also be observed after Oct 15% 
but we find that in that period 48677 animals were tested 
among them 81,7 ‘Jo reacted: however, this small percent 
probably due to the fact that many small owners resor 
gratuitous inspection. 


The proportion of 31,7 %o might be considered as corre 
far as the extent of the disease in Sweden goes, as is shot 
the inspection made up to now. And yet, these figures canr 
taken as an absolutely correct indication of the presence of | 
culosis. While the disease prevails more or less, it is certait 
31,7 ‘Jo is too high a figure. Out of 1651 farms, wher 
number of animals is small, the average number of reacti 
only 8,3 %o. 

I believe that estimate of Svenssen to be about correct 
20 °/o, and I place Sweden between Denmark and Norway 
as the presence of tuberculosis is concerned. 

Allow me a few words on the remarks made by Prof. 
at the last Congress on tuberculosis in Paris regarding the pr 
of the disease in Sweden. 

By these remarks one might be induced to believe that 
dish cattle are suffering from tuberculosis in greater prop 
than Danish. I have already explained how up to June 1* 
mistakes can be accounted for, but Bang besides mentions tl 
German quarantine stations, Swedish cattle reacted in the pt 
tion of 46,9 °Jo, while the average of the Danish was only 2 
— figures that agree with those of the official reports. Ho 
by careful observation it can be noticed that in some st 
(Warnemiinde - Rostock, Lübeck, Kiel and Hamburg) were Sv 
and Danish cattle are collected, 6238 of the former and 9( 
the latter were tested. The Swedish reacted in the proporti 
46,9 °/o and the Danish of 50,5 °/o. In other German stations 
Danish cattle only were collected, the proportion is much | 
Altona 32,5, Flensburg 2,3, Apenrade 15,5, Hoidding 26,7 
Toenning 22,9 ‘Jo. Any one competent on the subject, will 
the influences that act on scuh a situation. But the most n 
explanation is that Denmark has regions where tuberculosis pr 
less than in others, and that it is just from those last th: 
cattle mentioned above, which were in the German stations, 
If the large Swedish districts, where there is but little or no ! 
culosis, had exported, evidently the average of disease among 
dish cattle would have been much reduced. 


Report of Mr. G. REGNÉR, Stockholm. 599 


From the above remarks, it results that: 


1) From April 1* 1895 until January 1899, 107 820 cattle have 
been tested with tuberculine; of many of them no records 
have been kept. 


2) The proportion of the reactions among animals tested for 
the first time is 31,7 0/0. 


3) This figure does not give an exact idea of the existence of 
tuberculosis among Swedish cattle, as there are no Danish 
that might be compared to those found on small Swedish 
farms. Consequently the figure is much too high. 


600 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





Bericht von Josef Rudovsky 


K. K. Landestierarzt in Brinn, 


N ie Tuberkulose der Rinder scheint in Österreich bisher 
noch in keiner so beängstigend großen Verbreitung 
vorzukommen, wie dies aus andern Ländern mitge- 
geteilt wird. 

So sind nach dem Statistischen Jahrbuch der Stadt 
Wien von den in Wien geschlachteten Rindern im 
Jahre 1893: 1,79°/,, im Jahre 1894: 1,61°/, und im Jahre 1895: 
1,31%, mit Tuberkulose behaftet gefunden worden. 

Vom Niederösterreichischen Landes -Viehversicherungs - Fonds 
wurden im Jahre 1893 für 973, im Jahre 1894 für 1156, im Jahre 
1895 für 1391 und im Jahre 1896 für 1327 tuberkulöse Rinder 
Entschädigungen geleistet. Der Rindviehstand in Niederösterreich 
hat nach der letzten amtlichen Zählung vom Jahre 1890: 554153 
Stück betragen. Auf je 1000 Rinder kommen mithin in den vor- 
angeführten Jahren 1,7; 2,0; 2,5 und 2,3 Entschädigungsfälle wegen 
Tuberkulose. 

In Mähren sind während des fünfjährigen Zeitraumes von 
1893 bis 1897 von 401694 Stück Großvieh, die in öffentlichen, 
fast ausnahmslos unter tierärztlicher Aufsicht stehenden Schlacht- 
häusern geschlachtet worden sind, 3477 Stück — 0,86°/, und von 
273680 geschlachteten Kälbern 86 — 0,03°/, mit Tuberkulose be- 
haftet gewesen. 

Die nunmehr schon in den meisten Ländern Österreichs in 
ziemlich großer Anzahl vorgenommenen Tuberkulin - Impfungen 
haben allerdings nachgewiesen, daß die Tuberkulose der Rinder 
allmählich eine größere Verbreitung gefunden hat. Die Mehrzahl 
der erkrankten Rinder entgeht eben auch in Österreich der ver- 
läßlichen Beschau in den Schlachthäusern und wird in Land- 
gemeinden geschlachtet, wo die Beschau zumeist in den Händen 
von Laien liegt. 

Impfungen von Rindern mit Tuberkulin wurden in größerer 
Anzahl zuerst in Mähren vorgenommen. Aber auch in den andereu 
Ländern, so besonders in Niederösterreich, Böhmen und Galizien 
sind solche Impfungen zur Sicherstellung der Diagnose auf Tuber- 
kulose schon in namhafter Anzahl durchgeführt. 





Bericht von Josef Rudovsky, Brünn. 601 


Überall hat sich bei richtiger Handhabung das Tuberkulin 
als ein ausgezeichnetes Diagnostikum bewährt. Jedoch darf das 
Ergebnis der Temperatur-Messungen nach der Impfung nicht nach 
feststehenden Formeln, sondern muß, stets dem gegebenen Falle 
angepaßt, beurteilt werden. 

In Mähren heträgt die Anzahl der bisher mit Tuberkulin ge- 
impften Rinder etwa 6000; von 4256 Geimpften liegen genaue 
Angaben vor. 

Das Österreichische Ackerbau-Ministerium hat ferner der K.K. 
Mahrischen Landwirtschafts-Gesellschaft zur kostenfreien Durch- 
führung von Tuberkulin - Impfungen 1896 eine Geldbeihilfe und 
Impf-Tuberkulin für etwa 1000 Rinder durch das bakteriologische 
Laboratorium an der tierärztlichen Schule in Wien bewilligt. 

Auf eine von der K.K. Mährischen Landwirtschafts-Gesellschaft 
ergangene Aufforderung haben dann in 118 Gemeinden 720 Besitzer 
9684 Rinder zur Impfung angemeldet, die aber im Hinblicke auf 
die zur Verfügung gestellten Mittel nur bei 857 Rindern, 72 Besitzern 
in 26 Gemeinden gehörig, vollständig kostenfrei vorgenommen 
werden konnte. 

Immerhin beweisen die schon beim ersten Versuche einge- 
gangenen Anmeldungen, daß die über den Gegenstand vielseitig 
belehrte landwirtschaftliche Bevölkerung Mährens der Tuberkulin- 
Impfung ein reges Interesse entgegenbringt, welches sie, obwohl die 
Impfungen weiterhin von den Viehbesitzern auf eigene Kosten über- 
nommen werden mußten, bis heute bewahrte. 

Besonders in den Gegenden, wo die Viehzucht und die Ausfuhr 
von Zucht- und Nutzvieh eine größere Bedeutung gewonnen hat, findet 
die Tuberkulin-Impfung, auch im Kleingrundbesitze, immer mehr An- 
hänger, besonders seit es einerseits gelungen ist, nachzuweisen, daß 
eine große Anzahl von Beständen noch tuberkulosefrei ist, anderer- 
seits aber auch die Tuberkulose in verseuchten Beständen durch 
ein entsprechendes Verfahren gänzlich zu tilgen. Die Molkerei- 
und die Herdbuch-Genossenschaften zeigen kein geringes Interesse 
an der Sache; die einen, weil sie für ihre Erzeugnisse eine bessere 
Verwertung finden, indem sie bekannt machen, daß Milch von nur 
nachgewiesen tuberkulosefreien Kühen zur Verarbeitung gelangt, die 
anderen, um die Seuche in den Viehbeständen ihrer Mitglieder aus- 
zurotten. Es ist auch keine Frage, daß mit der Erbringung des 
Nachweises der Seuchenfreiheit bessere Preise für die zum Verkaufe 
bestimmten Zuchttiere erzielt werden. 

Jedoch haben die Tuberkulin-Impfungen in Mähren, wie auch 
in andern Ländern, dargethan, daß die Tuberkulose weiter verbreitet 
ist, als nach den Schlachtergebnissen erwartet werden durfte. 

Von 4256 mit Tuberkulin geimpften Rindern, von denen die 
Ergebnisse der Temperatur- Messungen nach der Impfung genau 
ermittelt wurden, sind nämlich 1553 — 36,48°/, tuberkulös, 161 
= 3,78°, der Tuberkulose verdächtig und 2542 — 59,72 °/, frei 
von der Krankheit gewesen. 


602 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


Eine Zusammenstellung nach dem Alter der geimpften Tiere 
giebt eine neuerliche Bestätigung der ja allgemein anerkannten 
Thatsache, daß die Tuberkulose bei älteren Tieren häufiger als bei 
Jüngeren vorkommt. 


Tuberkulös waren nämlich: 
von 470 Jungrindern unter 1 Jahr 55 = 11,7 %/,. 
von 400 Stieren über 1 Jahr 80 = 20°/, 
von 827 Kalbinnen über 1 Jahr 225 — 27 2 Jo, 
von 186 Ochsen über 1 Jahr 62 = 33,33 °/,, 
von 654 Kühen bis 4 Jahre 278 — 42 5°, 
von 838 Kühen im Alter von 4—6 Jahren 371 — 44,27 °/ lo 
von 881 Kühen im Alter von mehr als 6 Jahren 482 — = 
54,71 °/,. 


Aus einer Zusammenstellung nach dem Schlage der geimpften 

Rinder geht hervor, daß 
von 371 Rindern des Sudetenschlages 32 — 8,62 °/,, 
von 434 des Kuhländer Schlages 67 = 15,43 uy 
von 40 des Schönhengster Schlages 7 = 17 2 V0 
von 649 des verschiedenen Kreuzungen entspringenden 

Landschlages 161 = 24,49 %,, 

von 412 Oberinnthaler Rindern 147 — 35,67 °/,, 
von 289 Rindern der Simmenthaler Kreuzung 108 = 37,36°;,. 
von 138 Simmenthaler Rindern 64 = 46,37 °/,, 
von 806 Rindern der Shorthorn-Kreuzung 49 — 61 .91°/, u. 
von 200 Holländer Rindern 132 — 66°), 

an Tuberkulose gelitten hatten. 

Tiere der in Mähren einheimischen Rinderschläge (Sudeten- 
vieh, Kuhländer und Schönhengster) waren am wenigsten angesteckt, 
was sich wohl daraus erklärt, daß sie meist im Aufzuchtsgebiete 
und in Stallungen mit kleineren Viehbeständen vorkommen, wo die 
Gefahr einer Ansteckung viel geringer ist als dort, wo ein häufiger 
Wechsel im Viehstande durch Ankauf, oft aus fernen Gegenden, 
stattfindet, und zahlreiche Tiere in großen Stallungen untergebracht 
sind. 

Einen Beweis dafür, daß die Rasse der Tiere von geringem 
Einflusse auf die Häufigkeit des Vorkommens der Tuberkulose ist, 
liefert ein Fall, wo in einem Stalle 108 Rinder verschiedener 
Schläge geimpft worden waren, und nach der Impfung 

von 90 Stück des Landschlages 32, 

von 10 Oberinnthalern 7, 

dann 5 Pinzgauer Rinder, 1 Holländer, 1 Berner und 1 Kuh- 

länder Rind 
eine Reaktion zeigten. 

Von unbestreitbarem Einflusse auf die Häufigkeit des Vor- 
kommens der Tuberkulose ist die Anzahl der in demselben Stalle 
untergebrachten Rinder. 


Bericht von Josef Rudovsky, Brünn. 603 


‘In 49 Stallungen, wo 30 und mehr (bis 117) Rinder eingestellt 
sind ie geimpft wurden, sind von zusammen 2437 Stick 1148 — 
47,1 9/0; 

in 25 Stallungen, wo 20—29 Rinder stehen, von zusammen 
593: 201 — 33,89 °/,, 

in 58 Stallungen mit 10—19 Rindern, von zusammen 773: 
167 = 21,6°/, und 

in 82 Stallungen mit weniger als 10 Rindern, von zusammen 
453: 37 = 8,16°/,, als tuberkulös ermittelt worden. 

Bemerkenswert ist, daß in der ersten Gruppe 1 Stallung, in 
der zweiten 3, in der dritten -21 und in der vierten Gruppe 
60 Stallungen ganz frei von Tuberkulose gefunden wurden. 

Insgesamt waren von 214 Viehbeständen 85 = 39,71°/, ganz 
frei von Tuberkulose, was immerhin verhältnismäßig günstig ist. 

Die Verbreitung der Tuberkulose steht daher zu der Anzahl der 
in einem Stalle untergebrachten Rinder und zu dem Alter derselben 
in einem geraden Verhältnisse. 

Auch die Absonderung der Kälber von ihren Muttertieren und 
ihre Unterbringung, nach dem Absetzen, in einem eigenen Stalle, 
sodann die Verteilung größerer Herden auf mehrere Stallungen 
(statt der meist üblichen gemeinsamen Einstellung in einem Raume) 
bieten eine gewisse Gewähr gegen das Überhandnehmen der Seuche, 
umsomehr, wenn beim Einkaufe und bei der Neueinstellung von 
Rindern überhaupt mit größtmöglichster Vorsicht verfahren wird. 

Der Befund nach der Schlachtung stimmt, soweit Angaben 
hierüber vorliegen, mit den Ergebnissen der Körpertemperatur- 
messung nach der Impfung im allgemeinen überein. 

Die Tilgung der Tuberkulose in einzelnen verseuchten Vieh- 
beständen erfolgte entweder durch Anwendung des Bang’schen 
Verfahrens oder durch Schlachtung der erkrankten Tiere. 

Mit der Tilgung der Tuberkulose wird zweckmäßig in den 
Gebieten, wo Aufzucht betrieben und der Viehstand der einzelnen 
Höfe durch eigene Zucht ergänzt wird, zu beginnen sein. Da hier 
die Tuberkulose unter dem Rindvieh nur wenig verbreitet ist — 
es erwiesen sich z. B. von den hauptsächlich im Aufzuchtsgebiete 
Mährens geimpften 371 Rindern des Sudetenschlages nur 32 = 
8,62°/, tuberkulös —, so werden die Kosten der Tilgung verhält- 
nismäßig gering sein. 

Anfänge sind bereits gemacht. Nachdem in der Gemeinde 
Deutsch-Lodenitz des Bezirkes Sternberg die Mitglieder der dor- 
tigen Molkereigenossenschaft ihre sämtlichen in 30 Stallungen unter- 
gebrachten 270 Rinder auf eigene Kosten der Tuberkulin-Impfung 
unterzogen und in 5 Stallungen 19 Stück — 7°/, tuberkulös und 
d Stück der Tuberkulose verdächtig befunden hatten*), so wurde 


*) Eine größere Verbreitung zeigte die Krankheit nur in einem Stalle, 
wo von 13 Stück 11 tuberkulös waren; in zwei Stallungen finden sich je 
zwei Rinder und in weiteren zwei Stallungen je 1 Rind von der Krankheit 
ergriiten. | . 


604 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


die Beseitigung der kranken Rinder in Aussicht gennmmen und von 
diesen keine Milch mehr in die Molkerei geliefert. Diese Molkerei- 
gesellschaft ist die erste in Österreich, welche lediglich Produkte 
von nachgewiesenermaßen tuberkulosefreien Rindern liefert. 

Auch einzelne Besitzer, welche Milch in benachbarte Städte 
verkaufen, haben mit Erfolg die Tilgung der Tuberkulose in ihren 
Stallungen durchgeführt, ihren Viehbestand unter ständige tierärzt- 
liche Aufsicht gestellt und so eine bessere Verwertung der Milch 
erzielt. nn 
| Um ferner zu bewirken, daß zur Zucht nur bestimmt tuber- 
kulosefreie Tiere Verwendung fänden, hat die deutsche Sektion des 
mährischen Landeskulturrates beschlossen, nur solche Stiere mit 
Hilfe der Staats- und Landessubventionen anzukaufen und den 
Gemeinden zur Zucht zu überlassen, welche nachweislich aus 
tuberkulosefreien Herden stammen oder auf die Impfung mit 
Tuberkulin nicht reagiert haben. | 

Die im Jahre 1899 an 10 Orten abgehaltenen Stiermärkte 
durften dementsprechend nur mit nachweislich tuberkulosefreien 
Stieren beschickt werden, infolgedessen von den 131 angemeldeten 
Stieren 109 = 83,2°/,, die sich als frei von Tuberkulose erwiesen, 
zugelassen, dagegen 6 als der Tuberkulose verdächtig, und 16 als 
tuberkulös zurückgewiesen wurden. Von der angegebenen Zahl 
gehörten 61 einer Kreuzung mit Simmenthalern, 38 dem Kuhländer 
und 32 dem Schönhengster Schlage an. Von den ersten haben 
sich 47 als tuberkulosefrei, 5 als tuberkuloseverdächtig und 9 als 
tuberkulös, von den zweiten 85 als tuberkulosefrei und 3 als tuber- 
kulös, von den dritten 27 als tuberkulosefrei, 1 als tuberkulosever- 
dächtig und 4 als tuberkulös erwiesen. 

Die Tilgung der Rindertuberkulose auf Grund der Impfung 
mit Tuberkulin wurde in Österreich schon wiederholt im Reichs- 
rate, in den Landtagen, im obersten Sanitätsrate und in den 
meisten landwirtschaftlichen Centralstellen der einzelnen Länder 
angeregt. 

Eine besondere Beachtung verdient der Antrag, den Dr. A. 
Zoebl, Professor der Landwirtschaftslehre an der technischen Hoch- 
schule und Landesausschußbeisitzer in Brünn im mährischen Land- 
tage im Jahre 1896 eingebracht hat, deshalb, weil er das Ergebnis 
einer kommissionellen Beratung über Maßnahmen zur : Tilgung der 
Rindertuberkulose in Mähren ist und unverändert auch beim 
Vil. österreichischen Agrartage in Wien im Jahre 1897, sowie 
gelegentlich der landwirtschaftlichen Woche in Wien im Jahre 1898 
vom Berichterstatter eingebracht wurde. 


Die Annahme dieses Antrages wird denn auch bei dieser 
Gelegenheit empfohlen. Er lautet: 


1) Über die Verbreitung der Tuberkulose der Rinder und dar- 


über, ob mit der Häufigkeit des Vorkommens der Rinder- 
tuberkulose in einer gewissen Gegend die Tuberkulose der 








Bericht von Josef Rudovsky, Brünn. 605 


Menschen in einem ursächlichen Zusammenhange steht, sind 
eingehende Erhebungen zu pflegen, deren Ergebnis in geeigneter 
Weise zu veröffentlichen ist. 

Hierbei ist auch zu ermitteln, in welcher Weise und ın 
welchem Umfange die Tuberkulose der Rinder die sanitären 
Verhältnisse der Menschen und die wirtschaftlichen Verhdlt- 
nisse beeinflusst, dann ob örtliche Verhältnisse, Stallhaltung, 
Fütterung, Alter, Geschlecht, Nutzung, Inzucht und Vererbung 
die Verbreitung der Tuberkulose fördern, und ob bestimmte 
Rassen mehr als andere zur Erkrankung an Tuberkulose 
disponiert sind. | 


2) Da Massnahmen zur Tilgung der Tuberkulose der Rinder 
nur dann Aussicht auf Erfolg haben, wenn jeder Krankheits- 
fall mit ziemlicher Gewissheit ermittelt werden kann, was nach 
dem dermaligen Stande der Wissenschaft nicht anders als 
durch die Tuberkulin-Impfung erreichbar erscheint, ist deren 
Durchführung möglichst zu fördern. 


3) Um die Durchführung der Tuberkulin-Impfung zu fördern, ist 
die Bevölkerung in Wort und Schrift über das Wesen, sowie 
die sanitären und wirtschaftlichen Nachteile der Tuberkulose, 
ferner die Möglichkeit der Tilgung dieser Seuche auf Grund 
der Ergebnisse der Impfung, und über die aus der. Tilgung 
der Tuberkulose erwachsenden Vorteile zu belehren. 

Zur Herausgabe von diesem Zwecke entsprechenden Flug- 
schriften wäre eine Subvention zu bewilligen. 


4) Zur Tilgung der Tuberkulose sind folgende Mittel anzu- 
wenden: 


a) die Durchführung der Tuberkulin-Impfung nur durch Tier- 
ärzte und Bestreitung der daraus, sowie aus der Stall- 
desinfektion und den allfällig erforderlichen Einrichtungen 
zur Absonderung der Tiere erwachsenden Kosten aus öffent- 
lichen Mitteln ; 


b) die Verpflichtung der Viehbesitzer zur Durchführung der- 
jenigen Massnahmen, die sich nach dem Ergebnisse der 
Tuberkulin-Impfung zur Tilgung der Tuberkulose als not- 
wendig erweisen und die Verpflichtung der Herdbuch- und 
Viehzuchtsgenossenschaften zur Vornahme der Tuberkulin- 
Impfung bei den sämtlichen Rindviehbeständen ihrer Mit- 
glieder ; 

c) die Entschädigung der Verluste, welche durch die Nicht- 
zulassung des Fleisches geschlachteter tuberkulöser Tiere 
und die auf Grund des Ergebnisses der Tuberkulin- 
Impfung angeordnete Beseitigung von Tieren entstanden 
sind, durch eine Versicherung ; 


606 


Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


d) Massnahmen gegen die Einfuhr tuberkulösen Zuchtviche 
ähnlich denjenigen, welche in Frankreich und Belgien schon 
bestehen ; 


e) Prüfung der Stiere vor Verwendung zur Zucht auf das 
Vorhandensein von Tuberkulose, Einstellung der gesunden 
Zuchtstiere in besondere Stallungen und Ausschliessung der- 
Jenigen Stiere, die nach dem Ergebnisse der Tuberkulin- 
Impfung als tuberkulös oder der Tuberkulose verdächtig 
angesehen werden müssen, von der Zucht; 


f) geeignete Vorsorge, um eine Infektion der Binder durch 
tuberkulöse Menschen zu verhindern; 


9) Überwachung aller Massnahmen zur Tilgung der Tuber- 
.kulose der Rinder durch staatliche Veterinärorgane und 
einheitliche Leitung durch fachmännische Organe der zu- 
ständigen Centralstellen. 


5) Über die Durchführung der Tuberkulin- Impfung ist eine 


Instruktion auszuarbeiten. 

Die mit Tuberkulin geimpften Tiere, und zwar sowohl die, 
welche reagierten, als auch die, welche nicht reagierten, sind 
in geeigneter Weise dauernd, diejenigen, welche bloss als ver- 
dächtig anzusehen sind, nur in vorübergehender Weise zu 
kennzeichnen. 

Für Tiere, die nicht reagiert haben, ist ausserdem ein 
Zeugnis auszustellen, auf dem die genaue Beschreibung des 
Tieres, der Zeitpunkt der Impfung und der Name des Impf- 
tierarztes ersichtlich sein muss. 

Die Ausstellung dieses Zeugnisses, sowie die Anordnung 
der Kennzeichnung der geimpften Tiere hat durch eine be- 
sondere Kommission zu erfolgen. 

Rinder, die nach dem Ergebnisse der Impfung als tuber- 
kulös angesehen werden müssen, sind innerhalb einer bestimmten 
Zeit — nicht über zwei Jahre — durch Schlachtung zu 
beseitigen. 


6) Die Vieh- und Fleischbeschau ist einheitlich in einer den 


heutigen Anforderungen der Sanitäts- und Veterinärpolizei 
Rechnung tragenden Weise zu regeln. Hierbei ist möglichst 
genau vorzuschreiben, wie in jedem einzelnen Falle einer Be- 
anstandung — namentlich auch bei Tuberkulose — vorzu- 
gehen ist. 

Unmittelbar nach der Tuberkulin-Impfung geschlachtete 
Tiere sind besonders genau zu untersuchen. 

Jeder Fall von Tuberkulose, der bei der Vieh- und Fleisch- 
beschau ermittelt wird, ist der politischen Bezirksbehörde des 
Herkunftsortes des betreffenden Tieres mitzuteilen, damit diese 





Bericht von Josef Rudovsky, Brünn. 607 


Kenntnis von den durch Tuberkulose verseuchten Viehbestände 
erhalte. 

Alle Viehhaltungen und Genossenschaften, die den Verkauf 
von Milch oder deren Produkten in grösserem Umfange 
betreiben, sind einer zweckmässigen Überwachung, besonders 
rücksichtlich der Tuberkulose der Rinder, zu unterstellen. 


Der Verkauf und die Verarbeitung der Mich kranker 
Tiere überhaupt und namentlich tuberkulöser Tiere soll ver- 
boten oder nur unter gewissen Bedingungen, z. B. erst nach 
vollzogener Sterilisation, gestattet werden. 


7) Zum Studium aller die Tuberkulose der Rinder und ihre 
Bekämpfung betreffenden Fragen ist an den tierärztlichen 
Hochschulen je eine aus Pathologen, Klinikern, Bakteriologen, 
Sanıtäts- und Veterinärbeamten und Landwirten bestehende 
Kommission einzusetzen. 


608 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques, 





Rapport de M. le Dr RUDOVSKY 


Vétérinaire d’Etat à Brünn. 


(Traduit par Mr. LE HOUITEL, professeur, sous la direction du docteur LYDTIN, 
Baden-Baden.) 

A . 

A tuberculose des bovins ne semble pas avoir eu en 

D ( Autriche une extension aussi inquiétante que dans 
ama d'autres pays. 

D'après la statistique annuelle de la ville de Vienne, 

on a enregistré parmi les bovins tués dans les abattoirs 

municipaux, une proportion de tuberculeux s’elevant 

pour, l'année 1893 à 1,79°/,; pour 1894 à 1,61°/, et pour 1895 à 

1,3104. 

Le nombre des bovins tuberculeux,. dont l'indemnisation fui 
payée en Basse Autriche ft les caisses d’assurance d’Etat, s’éleva: 
pour 1898 à 973, pour 1894 à 1156, pour 1895 à 1891 et pour 
1896 à 1327. Le recencement officiel de 1890 chiffrant une po- 
pulation bovine de 554153 tétes, ce nombre -nous donne pour les 
quatre années précitées un pourcentage d’a peu prés 0,17; 0,20: 
0,25 et 0,23 cas d’indemnisation causés par la tuberculose bovine. 

En Moravie, l'on comptait durant une période de cing ans 
(1893 à 1897), parmi les bovins tués dans les abattoirs publics, 
pour 401694 têtes de gros bétail 3477 tuberculeux, soit 0,86%, 
et pour 273680 veaux seulement 86, soit 0,03°/,. 

Ces chiffres, cependant, ne peuvent servir à reconnaître le 
degré de la diffusion de l’épizootie, car, en Autriche, la plus grande 
partie des bovins tuberculeux échappe au contrôle d'une inspection 
sanitaire, ces animaux étant abattus en grande partie dans les 
communes rurales où l'inspection est insuffisante. 

Par contre, les tuberculinations commencées d’abord en Mo- 
ravie, continuées après dans d’autres parties de l'Empire, surtout 
dans la Basse Autriche, la Bohême et la Galicie, nous éclairent 
d'avantage sur l'extension du fléau. 

Le nombre des bovins tuberculinés jusqu'ici en Moravie, s'é- 
lève à environ 6000. Sur 4256 de ceux-ci le résultat exact fut 
enregistré. | 

En 1896, le Ministère de l'Agriculture accordait à la Société 
agronomique de Moravie une subvention en espèces et la remise 





Rapport du docteur RUDOVSKY, Brünn. 609 


d'environ 1000 doses de sérum pour la tuberculination gratuite de 
855 bovins, appartenant à 72 propriétaires répartis dans 26 communes. 

Depuis, l'intérêt a gagné les régions de la Moravie, où l'élevage 
et l'exportation du bétail reproductenr et de rente sont importants. 
N s’est accentué surtout chez les petits propriétaires, depuis que 
lon a prouvé d’une part, qu’un certain nombre d'exploitations 
étaient intactes, et que d’autre part, l’on réussissait à éteindre la 
maladie dans nombre de cheptels. Aussi, les laiteries coopératives 
et les syndicats d’élevage entrérent dans le mouvement, les unes 
pour élever le prix des laitages, censés francs de matières viru- 
lentes, les autres pour obtenir le inême avantage par la vente 
d'animaux intacts. 

Le résultat des inoculations pratiquées dépassait de beaucoup 
la présomption sur l’extension de la maladie en Moravie, car, sur 
4256 bovins tuberculinisés on a trouvé que: 


1553 — 36,48°/, étaient tuberculeux, 
161 — 3,780}, étaient supposés tuberculeux, 
2542 — 59, ‚72°/, étaient supposés non tuberculeux. 


Un relevé comparatif, établi d’après l’âge des animaux inoculés, 
a permis de remarquer, une fois de plus, que les bovins sont d’au- 
tant plus exposés à la tuberculose qu'ils avancent en âge; car on 
a constaté que sur: 


470 bovins de moins d’un an . . . 65 = 11,7 v0 ont réagi. 
400 taureaux de plus d’un an . . . 80 = 20 % oy 

827 jeunes génisses de plus d’un an. 225 = 27,2", ,, 

186 bœufs de plus d’un an . . . . 62 = 83 3307, » 

654 vaches au-dessous de 4 ars . . 278 = 42,5 "), » 

838 vaches de 4 à 6 ans . . . . . 371 — 44.97 9, » 

881 vaches au-dessus de 6 ans. . . 482 — 54710", 


Du relevé d’après les races auxquelles appartenaient les ino- 
culés, il résulte que sur: 


371 bovins de race Sudeten . . . . . . . . 32 — 8,62"/, ont réagi, 
a4  ,, » » Kuhländer. . . . . . . . 67 — 16 43%, » 
40 , » _», Schœnhengster .°. . . . . 7 — 17,5 % » „ 
649 OC, » croisement divers. . : . . . . 161 = 24,490/, 2 > 
412 ,, d’Oberinnthal . . . . 147 = 85,67%, „ 5 
289 ,„ de croisement de Simmenthal . . . 108 — 37,360, ,, 5 
138 ,„ du Simmenthal . . . . . . 64 = 46,370, m » 
806 ,, de croisement de Shorthom . . . . 499 = 61,91°;, ,, 5 
200 ,, » Hollande . . . . . . . . . . 132 = 66 Vo » » 


Les animaux des races indigènes se montraient les plus in- 
tacts, particularité qu'il faudra attribuer, non à la race, mais à la 
circonstance qu'ils faisaient partie de cheptels à faible effectif, où 
le danger de contagion est beaucoup moindre que là, où le cheptel 
se renouvelle constamment par des achats faits dans des contrées 
éloignées, et où les animaux sont réunis en grand nombre dans la 
même étable, comme on peut le voir par le tableau suivant: 


39 





610 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


Nombre nombres d'animaux : pourcentage 
d’etables par étable total ayant réagi des réagissants 
49 80 à 117 2487 1148 47,1 
25 20 à 29 598 201 33,89 
58 10 à 19 | 773 167 21,6 
82 moins de 10 458 87 8,16 


Il est intéressant de voir, que le nombre des étables com- 
plètement indemnes de tuberculose se répartissait ainsi: pour le 
premier groupe 1, pour le second 3, pour le troisième 21 et pour 
le quatrième 60. Donc, pour l’ensemble des 214 exploitations : 85, 
soit 39,71 °/). 

L’extension de la tuberculose dans une étable est donc pro- 
portionnelle à l’âge et au nombre des bovins qu’elle renferme. 
Ii résulte aussi des observations qui précèdent, que dans une 
étable distincte, la séparation des veaux d’avec leurs mères, ainsi 
que la répartition du cheptel en plusieurs étables, au lieu de sa 
concentration dans une unique, seront, avec la quarantaine et l’ob- 
servation, pendant un mois, des animaux nouveaux-venus, d’excel- 
lentes mesures contre l'introduction et l'extension de l’Epizootie. 

Les observations faites sur des animaux abattus, qui avaient 
été précédemment soumis à l'épreuve de la tuberculine, furent à de 
rares exceptions régulièrement enregistrées; elles constataient générale- 
ment l'exactitude du diagnostic posé par l'effet de la tuberculine. 

Dans certains cas particuliers, l'éradication de la tuberculose 
tentée dans des exploitations infectées a réussi, par l’emploi de la 
méthode Bang, dans d’autres par l'abattage des animaux malades. 

La lutte générale contre le fléau devra être commencée dans 
les régions d'élevage où l'extension et le renouvellement des cheptels 
se fait par la reproduction indigène, 

Là, elle sera moins difficile et moins dispendieuse, car sur 
371 bovins, inoculés principalement dans les territoires d'élevage 
de Moravie, il ne s’en trouvait que 32, soit 8,62°/, de tuberculeux. 

Dans la commune de Lodenitz, les membres de la laiterie 
coopérative ont tuberculiné, à leurs frais, le bétail de trente étables, 
réunissant un effectif de 270 bovins: 1°) cinq effectifs furent reconnus 
infectés et accusaient un total de 19 animaux tuberculeux; 2°) une 
étable à elle seule présenta une plus grande extension, en accusant 
11 animaux atteints sur 18; 3°) deux étables présentèrent chacune 
2 cas; 4°) deux autres, chacune 1 cas. L'on élimina aussitôt tous 
les bovins malades, et plus une goutte de leur lait ne fut fournie 
à la laiterie. La société citée fut la première en Autriche qui 
commença à fournir des produits prouvés issus de vaches exemptes 
de tuberculose. | 

Dans plusieurs fermes qui vendent leur lait dans les villes, 
les fermiers ont placé leurs exploitations sous la surveillance con- 
tinuelle du vétérinaire, pour donner une plus-value à leurs laitages. 

La Section allemande du Conseil d'Agriculture de l'Etat de 
Moravie, a décidé à n’employer dorénavant que des taureaux 





Rapport du docteur RUDOVSKY, Brünn. 611 


reproducteurs trouvés intacts à l'épreuve de la tuberculine. Dans 
les marchés aux taureaux, de l’année courante, l’on n’admit que 
les animaux répondant aux conditions citées. 

Des 131 reproducteurs amenés, 109 soit 83,2°/, étaient acceptés; 
tandis que 6 supposés tuberculeux, et 16 prouvés tuberculeux 
furent, de ce chef, refusés. 


Parmi ces taureaux, l’on distinguait les races suivantes: 


1° Race Kuhländer; 

38 animaux dont: 35 intacts — 8 tuberculeux. 
2° Race Schoenhengster; 

32 animaux dont: 27 intacts — 4 tuberculeux — 1 supposé tuberculeux. 
8° Race Simmenthal croisée; 

61 animaux dont: 47 intacts — 9 tuberculeux — 5 supposés tuberculeux. 


La question de l’eradication de la tuberculose, basée sur 
l'emploi rationel de la tuberculine fut maintes fois soulevée en 
Autriche, au Conseil d'Etat, au Landtag, au Conseil supérieur 
sanitaire et dans les grands centres agricoles des Etats particuliers. 

La proposition faite en 1896 au Landtag de Moravie, par le 
conseiller et docteur Zoebl, professeur à l'Ecole supérieure technique 
agricole de Brünn, mérite les plus grands égards, car, elle est issue 
des délibérations d’une „Commission pour la lutte contre la tuberculose 
en Moravie“. Le Dr Zoebl maintint son opinion à la VII=® séance 
du Conseil d'Agriculture d'Autriche (Vienne 1897), ainsi que dans 
maintes occasions, et fit publier divers articles dans la „Landwirt- 
schaftliche Woche“ (Vienne 1898). 


Il serait avantageux, que cette proposition soit aussi confirmée 
par le Congrès présent. 


Voici sa teneur: 


1) , Vu l'extension de la tuberculose bovine en Autriche, et l’en- 
semble des causes établissant sa corrélation avec la tuberculose 
humaine, il est indispensable de prendre officiellement les 
mesures de précaution les plus efficaces et de s'assurer: par 
quelles voies et jusqu’à quel point la tuberculose bovine influe 
sur l’état sanitaire des hommes et sur l’économie agricole ; 
quelle action exercent sur extension du fléau la situation cli- 
matologique de l'endroit, la stabulation et la tenue de l'étable, 
la nourriture, l’âge, le sexe, l'emploi, l’élevage indigène, la récep- 
tibilité individuelle et la susceptibilité de certaines races.“ 

2) , L'application des mesures tendant à l'éradication de la tu- 
berculose bovine, ne semble devoir être couronnée de succès 
que si chaque cas de la maladie peut être constaté d’une 
manière incontestable ce qui, d’après la science actuelle, ne 
semble pouvoir être réalisé que par la tuberculination.“ 

3) , Afin de populariser l'usage de la tuberculine, on derra par 
des conférences et des publications, renseigner les populations 
rurales sur les préjudices causés à l’agriculture par la tu- 
berculose bovine; faire ressortir la possibilité de l'extinction 


612 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


de cette épizootie, au moyen de l'épreuve à la tuberculine, 
et les immenses avantages qui résulteront de cette extinction.“ 
„Les frais entrainant l'édition et la distribution des opus- 
cules destinés à vulgariser la tuberculination, devront, vu le 
but d'intérêt public de cette œuvre, être couverts par une 
subvention de U Etat.“ 
4) „Pour arriver à l'éradication définitive de la tuberculose, les 
mesures suivantes semblent devoir être préconisées : 


a) L’exécution des épreuves par la tuberculine, réservée aux 
seuls vétérinaires, et l'exécution aux frais de l'Etat de 
toutes les mesures relatives à la désinfection d’édtables et 
de leur matériel, et des frais entraînant l'isolement d’ani- 
maux malades ou en observation ; 

b) L'obligation de tous les propriétaires de bestiaux, de se 
soumettre à l'exécution des mesures jugées nécessaires, 
surtout en ce qui concerne la tuberculination; l'obligation 
des sociétés d'élevage de faire exécuter cette épreuve sur 
tous les bovins des exploitations de leurs membres ; 

c) L’indemnisation au moyen d'assurances, des pertes résultant 
de la saisie des viandes provenant d'animaux dont la tu- 
berculination aurait entraîné l'abattage ; 

d) L'introduction de mesures restrictives ou prohibitives sur 
l'entrée des animaux d'élevage, reconnus tuberculeux, sem- 
blables à celles qui sont en vigueur en France et en ‚Belgique; 

e) L'examen, avant sa réception, de tout taureau destiné à 
l'élevage; logement des taureaux d'élevage reconnus sains 
dans des étables spéciales, et réforme immédiate de tous 
les reproducteurs que la tuberculination fait reconnaître 
comme tuberculeux, ou supposés tels ; 

f) L’énumération des diverses précautions à prendre, pour 
éviter l'infection des animaux par la tuberculose humaine; 

g) La surveillance de toutes les mesures d'extinction de la 
tuberculose bovine, par des organes vétérinaires officiels, et 
la direction uniforme des dites mesures par des organes 
techniques officiels.“ 


5) „La tuberculination doit être exécutée d'après une instruction 
réglementaire.“ 

„Les animaux inoculés, réagissants ou non, doivent être 
marqués; ceux reconnus tuberculeux d’une marque indélébile, 
les autres d’une marque passagère.“ 

„Les animaux n'ayant pas réagi, doivent être l’objet de 
l'établissement d'un certificat signalétique exact, mentionnant 
la date de Vinoculation et le nom du vétérinaire qui l’a fait.“ 

„Les certificats sus-dits, ainsi que le marquage des animaux 
doivent être du ressort d’une commission spéciale.* 

„Les bovins reconnus tuberculeux, doivent être abattus 
avant l'expiration de la seconde année suivant la constatation." 


Rapport du docteur RUDOVSKY, Brünn. 613 


6) „L’inspection de la viande et des animaux doit, pour ré- 
pondre aux exigences actuelles de la police vétérinaire, être 
réglée par des prescriptions A 

„On doit, surtout sur ce terrain, préciser, autant que 
possible, les cas particuliers de saisie de la viande (princi- 
palement dans les cas de tucerculose); la viande des animaux 
abattus après leur tuberculinisation, doit être inspectée avec 
le plus grand soin.“ 

» Tout cas de tuberculose constaté (viande ou animal), doit 
être porté immédiatement à la connaissance des autorités du 
district administratif du lieu d’origine, afin de faciliter la 
recherche des exploitations infectées.“ 

nToute exploitation ou société faisant le trafic du lait, 
doit étre soumise à l'inspection sanitaire, surtout au point de 
vue de la tuberculose bovine.“ 

„La vente et la préparation du lait provenant d’animau.r 
malades, surtout de tuberculeux, devront être prohibées, ou 
soumises à certaines restrictions; par exemple la stérilisation 
parfaite.“ 

7) „On doit instituer dans les Ecoles supérieures de médecine 
vétérinaire des commissions composées d’un pathologiste, d’un 
clinicien, d’un bacteriologue, d'un officier du service sanitaire, 
d'un vétérinaire officiel et d’agronomes pour. l'étude de la 
tuberculose bovine et des mesures pour la combattre.“ 


614 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





Report of Dr RUDOVSKY 


State Veterinarian at Brünn. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 
ovine tuberculosis does not seem to be prevailing in 
7 Austria to as alarming an extent as in other countries. 
According to the annual statistics of the City of 
2 Ro Vienna, it has been observed that among the cattle 
1 slaughtered in public abbatoirs, there was a proportion 
of tuberculous animals during the year 1893 of 1,79%, 
in 1894 of 1,61°/,, and in 1895 of 1,31 %/,. 

The number of tnberculous individuals, for which indemnity 
was paid in Lower Austria, from the state insurance funds was 
973 in 1893, 1156 in 1894, 1391 in 1895, and 1327 in 1896. The 
official census of 1890 shows that there were in that country 
554153 heads of cattle; these figures give for the four years above 
named an average of about 0,17 °/,, 0,20 %,, 0,23°%/,, and 0,25%, 
of indemnity due for bovine tuberculosis. 

The cases of disease, observed among the animals killed in 
Moravia in the years 1893 to 1897, almost exclusively in official abat- 
toirs and under veterinary control, amount to 3477 out of 401 694 
large animals or 0,86°/,, and to 86 out of 273680 calves or 0,034. 

These figures, however, do not give an exact idea of the 
prevalence of the disease in Austria, as the greatest number of 
tuberculous cattle escape sanitary inspection, because of their being 
killed in communes where inspection is principally in the hands of 
laymen. 

On the other hand, the tuberculinations which were first 
begun on a large scale in Moravia, then in other parts, specially 
Lower Austria, Bohemia, and Galicia, throw more light on the pre- 
valence of the scourge. Up to now, the number of animals in 
Moravia tested with tuberculine amounts to about 6000, from which 
4256 closely observed results are recorded. 

In 1896, the Secretary of Agriculture gave the Imperial and 
Royal Society of Moravia a grant in money and about 1000 doses 
of serum for- gratuitous tuberculination. But these means were 





Report of Dr. RUDOVSKY, Brünn. 615 


only applied to 855 animals belonging to 72 owners from 26 com- 
munes. 


The interest has not abated since. It is principally in the 
region of Moravia, where the raising and exportation of cattle for 
breeding purposes and rent are of greatest importance, that the 
test is most in favour, especially among small owners, since on the 
one hand a certain number of farms had been proved free from 
tuberculosis, and on the other it was seen that a certain number of 
herds could be made free from the disease. 


Dairies and syndicated breeders joined the movement: the 
former to give a greater value to their products, because of the 
warranty they could offer of the quality of the milk, the latter to 
be able to sell their stock under the same guarantee. 

The results of tuberculination in Moravia have so far proved 
that tuberculosis is much more prevalent than could be thought 
from the records obtained. Out of 4256 animals which were tested 


1553—36,48°/, were found tuberculous 
T61— 8,78°/, were suspected to be tuberculous 
2542—59,72 °/, were supposed free from tuberculosis, 


Comparative statistics made in relation to age have shown 
that it is more frequent in old animals: 


Out of 470 cattle less than one year . . . . 55 or 11,7 % 
400 bulls over one year ..... . 80 , 20 9% 
827 heifers above one year . . . . . 225 ,, 27,2 0, 
186 steers 5 . - … . 62 ,, 88,889 


654 cows under four years 7 Lee 
» between four and six years . 871 ,, 44,270/, 
881 ,, above 6 years . . . . . . 482 ,, 54,71%, 


According to breeds the results are as follows: 


Out of 871 of Sudeten breed . . . . 82 or 8,62°/, reacted 
484 ,, Kuhländer breed . . . 67 ,, 16,481}, ” 
40 ,, Schoenhengster breed . 7 ,, 175% » 


649 ,, local crossed breed . . 161 ,, 24,492}, ” 
412 ,, Oberinnthaler breed . . 147 ,, 85,679,  , 
289 ,, crossed Simmenthal . . 108 ,, 387,36%/,  ,, 


188 ” Simmenthal « 6 «© + «6 64 9 46,37°/, ” 
806 ,, crossed Shorthorn . . . 499 ,, 61,91%, » 
200 , Holland. ..... .182 , 66 %  ,; 


Native breeds (Sudeten, Kuhländer and Schoenhengster) show. 
themselves the most refractory. However, this must not be attri- 
buted to a relative immunity of those breeds, but to the fact that 
they ordinarily furnish the bovine population of the raising districts 
out of small farms where the dangers of contagion are less than 
where herds are constantly changing by importation from foreign 
countries and where animals are kept in large numbers stabled in 
the same barn. — This may be seen from the following table. 


616 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


Number of animals 


. aN [2 
Number of stables by stable total reacted average of reaction 

49 80 to 117 2487 1148 47,1 °P 

25 20 to 29 598 201 88,89 °/, 

58 10 to 19 778 167 21,6 %', 

82 less than 10 458 37 8,16 °/, 


It is interesting to observe that the number of stables entirely 
free from the disease are divided as follows: in the first group |, 
the second 8, the third 21, the fourth 60, and for the total of 214 
farms 85 or 39,71 %/o. | 

Therefore, the extent of tuberculosis in a stable is proportional 
to the age and number of animals contained in it. 

From the preceding observations it also follows that the 
separation of calves from their mothers and their being placed in 
a separate stable, as well as the distribution of the cattle over 
several barns, together with quarantine and observation of new- 
comers for one month, are excellent measures against the extension 
of the disease. 

The record of the condition of the animals killed which had 
been submitted to the tuberculine test, .proves the correctness of 
the diagnosis made from the reaction following inoculation. 

In some special cases the eradication of tuber¢ulosis from in- 
fected places succeeded with Bang's method, or again by the 
killing of the diseased animals. | 

In order to sucéeed in the general eradication of tuberculosis, 
the struggle, to be efficacious, ought to begin in breeding districts 
where the extension and renewing of the stock takes place by home 
breeding. In such districts it will be less difficult and less costly, 
for out of 371 inoculated cattle, principally in the breeding districts 
of Moravia, there were only 32 or 8,62 °/, tuberculous. | 

In the German commune of Lodenitz, the Cooperative Dairy 
tested the cattle of 30 stables, counting 270 heads: (1°) Five stables 
were found infected with a total of 19 animals; (2°) one stable 
only showed an extensive presence of the disease, 11 animals out 
of 13; (3°) two stables showed two cases each; (4°) two others 
one case each. Immediately all the sick cattle were removed and 
not a drop of their milk was allowed to go to the dairy. This 
firm was the first in Austria that furnished products warranted to 
come from cows free from tuberculosis. u 

By placing their farms under constant veterinary supervision, 
‚some farmers have succeeded in getting a deservedly higher value 
for their produce. 

The German section of the Council of Agriculture of the State 
of Moravia has decided to use henceforth only bulls found free 
from tuberculosis. 

In virtue of this resolution, markets were held in 1899 in ten 
different places, where only animals answering to these conditions, 
were admitted. 








Report of Dr. RUDOVSKY, Brünn. 617 


Out of 131 bulls brought to these markets 109 or 83,2°/, 
were accepted, and 6 suspects, together with 16 which were proved 
to be diseased, were rejected. 

Among the animals presented 38 were of Kuhlander breed, 
32 of Schoenhengster, and the other 61 of crossed breed of Simmen- 
thal. Among the first, 35 were found free from tuberculosis and 
3 diseased; of the second lot 27 were accepted, 1 was suspected 
and 4 condemned; among the third 47 -were free from disease, 5 
suspected and 9 tuberculous. 

The question of the eradication of tuberculosis, based upon 
the rational use of tuberculine, has been many times discussed in 
Austria, by the State Council, in the Landstag, the Superior sani- 
ary Council and in the great agricultural centres of the individual 
states. 

The proposition, made in 1896 to the Landtag of Moravia, 
by the councillor and doctor Zoebl, professor at the Superior Technical 
Agricultural Schoo] of Brunn deserves much attention, as it was 
issued after the deliberation of the Commission of the struggle 
against tuberculosis in Moravia. Doctor Zoebl defended his opinion 
before the 7% meeting of the Council of Agriculture of Austria 
(Vienna 1897), as well as in several articles published by the re- 
porter in the “Landwirtschaftliche Woche” (Vienna 1898). 


It would be advantageous to adopt the said proposttions : 


1) Considering the extension of bovine tuberculosts and the 
entirety of the causes which establish tts correlation with 
human tuberculosts, tt ıs necessary that most effective 
official measures be taken. 

But tt ts also necessary to ascertain how, and to what | 
extent, bovine tuberculosts influences the sanılary condition 
of mankind and agricultural economy; what action ts 
excercised on the extension of the disease by climatolo- 
gical situations, condition of stable, food, age, sex, use, 
private breeding, or individual receptivity; and whether 
some breeds are more or less susceptible to contagion than 
others. | 


2) It seems that the application of measures for the eradt- 
cation of bovine tuberculosis can be successful. only tf 
each case of disease 1s proved with certainty, which can 
only be realized by tuberculination. 


3) To popularize the use of tuberculine, lectures shall be 
held and publications issued to acquatnt rural populations 
with the injuries to agriculture arısing from the presence 
of the disease, and to point out the possibility of tts 
eradication with tuberculine, and the great results ob- 
tained by tt. 


618 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


The expenses of the publications ought fo be covered 
by a State grant, on account of the public tnterest ın- 
volved. 


4) The following measures ought to be taken with a new 
to the final eradication of tuberculosts: 


a) Tuberculine tests ought to be appited by veterinary 
surgeons only, and all expenses in relation to dis- 
infection of stables and their material and to tsolation 
of the infected animals or of those under observation 
to be charged to the State. 


b) Obligation for all owners to comply with the necessary 
measures, Spectally those regarding tuberculination. 
Obligation for breeding soctettes to have all the stock 
of their members tested with tuberculine. 


c) Indemnity by means of insurance, for losses resulting 
from confiscation of the meat of animals which were 
condemned by tuberculine. 


d) Introduction of restrictive and prohibitive measures on 
the importation of breeding animals recognized as 
tuberculous, similar to those tn force in France and 
Belgium. 

€) Inspection before admission, of all bulls used for bree- 
ding; keeping of healthy breeding bulls in spenal 
stables; tmmedtate removal of all those condemned by 
Zuberculine as diseased, or even suspect. 


f) Enumeration of the various precautions to take so as 
to avoid animal infechon from human tuberculosts. 


£) Supervision of all the measures by official veterinary 
surgeons, and uniform direction of those measures by 
official technical organs. 


5) Tuberculination ought to be regulated: 

Inoculated antmals, reacting or not, shall be stamped; 
the first with a lasting, the second with a temporary 
mark. 

Of animals that have not reacted, a correct descrip- 
tive record ought to be kept with the date of inoculaton 
and the name of the attending veterinary surgeon. 

These certificates and markings of the animals shall 
be executed by a spectal commission. 

Animals found tuberculous, must be killed before the 
expiration of the second year from the time when the 
disease was recognized. 





Report of Dr. RUDOVSKY, Brünn. 619 


6) The inspection of the meat and of the anımals, to answer 
the present requirements of veterinary police, ought to be 
regulated by legal enactments. 

On this point, especially the particular cases of con- 
fiscation (principally in cases of tuberculosis) shall be 
precisely stated; the meat of animals killed after tuber- 
culination, must be snspected with the greatest care. 


All cases of tuberculosis detected (meat or antmal) 
must be reported to the administrative authorities of the 
place of origin, so as to facilitate the discovery of the 
centres of infection. 

Every farm or society, carrying on trade in milk, 
must be under sanitary tnspection, especially from the 
point of view of tuberculosts. 

The sale and preparation of the milk of diseased 
animals, spectally of tuberculous ones, must be prohibited 
or subjected to certain restrictions, such as sterilization. 


7) Commissions composed of a pathologtst, a clinical physician, 
a bacteriologist, and santtary, veterinary, and agricultural 
offtctals, ought to be created tn the colleges of veterinary 
medicine. , 


620 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





Bericht von Dr. Siedamgrotzky 


Geh. Medizinalrat, Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Dresden, 
Landestierart im Königreich Sachsen. 


IR 

ie Überzeugung von der Notwendigkeit einer Bekämpfung 
3 der Tuberkulose der Rinder hat sich in den letzten 
CG VA 15 Jahren mehr und mehr Bahn gebrochen; am meisten 

Cr unter den Tierärzten, weniger allgemein bei den Rind- 

b viehbesitzern. Bei beiden bestehen aber Zweifel und 

‚Vi verschiedene Anschauungen über die Art und Weise 
einer solchen Bekämpfung, über ihre Durchführbarkeit und roraus- 
sichtlichen Erfolge. Sie sind es, welche in den meisten Staaten 
zur Zeit einen festen Entschlu& und ein zielbewußtes, energisches 
Handeln verhindern. Es erscheint deshalb dringend erwünscht, 
diese Fragen zu klären und auf Grund der bisherigen Erfahrungen 
unter Berücksichtigung aller Bedenken und Sichtung aller Vor- 
schläge die Grundsätze für ein Erfolg versprechendes Vorgehen 
gegen den verderblichen Feind unserer Rindviehhaltung festzustellen. 

Die Notwendigkeit der Bekämpfung der Tuberkulose der Rinder 
ergiebt sich aus den unmittelbaren, erheblichen Wertverlusten bei 
Schlachtrindern und den davon abhängigen bei Schlachtschweinen, 
aus den indirekten Verlusten infolge mangelhafter Futterverwertung 
und Verfalls bei den erkrankten Rindern, aus der sichtlichen Zu- 
nahme der Krankheit und aus den Gefahren, welche die menschliche 
Gesundheit bedrohen. 

Über die Höhe der Wertverluste, welche infolge der Bean- 
standung von Schlachtrindern wegen Tuberkulose alljährlich er- 
wachsen, können die gefundenen Prozentzahlen über die Häufigkeit 
der Tuberkulose keinen Aufschluß geben. Sie würden, da bei 
weitem nicht alle tuberkulös befundenen Schlachtrinder dem Konsum 
entzogen werden, nur ganz willkürliche, weit übertriebene, und daher 
mehr abschreckende als überzeugende Summen darstellen. Nur 
die Zahlen über die thatsächlichen Vernichtungen und Verweisungen 
auf die Freibank ermöglichen annährend richtige Berechnungen 
oder Schätzungen des Gesamtverlustes. Leider fehlen mangels 
einer allgemeinen Fleischbeschau derartige Zahlen für das gesamte 
Deutschland; doch lassen sich auf Grund der in einzelnen Ländern 
und Städten festgestellten Verlustzahlen annähernd richtige, jeden- 
falls nicht übertriebene Schätzungen aufstellen. 








Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 621 








Es wurden: 

> von diesen auf d. Freibank 
U 3 davon ; verwiesen bez. 
| S 3 vernichtet teil ichtet 
| # 5 | tuberkulös = ellw. vernichte 
9 + 'g a N g 
Länder |258 | befunden | jeeins| , 188/48 
x d2|85)73| 82162 |T3 
CROP 8 Slee les] br 

. - Le: 2 
= elo lel eslo |e] 88 

e| 3 = 

ım Königreich Sachsen!) 

in 29 Orten i. J. 1896 . 82787 | 22768 | 27,5 | 440 | 0,58 | 1,98 | 1256 | 1,50} 5,51 
in 29 Orten i. J. 1896 . 85016 | 22728 | 26,7 478 | 0,55 | 2,08 | 1291 | 1,51 | 5,68 
in 84 Orten i. J. 1897 . 96848 | 28656 | 29,1 611 | 0,51 | 2,08| 1498 | 1,51 | 5,21 


im Königreich Preussen?) 
in 307 Orten i. J. 1895 . || 662164 | 84468 | 12,7 | 9845 | 0,58 | 4,55 | 1460 | 0,22 | 1,78 
in 821 Orten i. J. 1996 . || 812781 | 107480 | 18,2 | 2862 | 0,85 | 2,70 | 8010 | 0,37 | 2,80 
in 844 Orten i. J. 1897 . || 919965 | 138842 | 14,6 | 2988 | 0,82 | 2,28 | 3906 | 0,42 | 2,92 
im Königr. Bayern?) 1895 . || 194204 9758 | 5,0 270 | 0,19 | 2,7 8127 | 1,61 |82,1 
1896 . | 212277 | 10667 | 6,0 296 | 0,14 | 2,8 8254 | 1,58 190,5 
1897 . || 288865 | 12209 | 5,2] 882 | 0,14 | 2,7 8690 | 1,58 180,2 


im Ganzen . (3900757 | 482501 | 18,1 | 12017 | 0,86 | 2,78 | 22486 | 0,68 | 5,2 


für das Jahr im Durchschnitt |1100252 | 144167 | 18,1 | 4006 | 0,86 | 2,78 | 7496 | 0,68 | 5,2 


Nach den im Königreich Sachsen durch die Schlachtsteuer 
ermittelten Verbrauch an Rindfleisch aus den Jahren 1895—1897 
wurden bei einer Durchschnitts-Einwohnerzahl von 3823 267 jährlich 
197153 Kinder geschlachtet. Annähernd gleichen Konsum und 
gleichen Verlust durch Tuberkulose angenommen, würden in 
Deutschland mit 52279 901 Einwohnern (Zählung vom 2. Dezbr. 1895) 
in jedem der letzten Jahre 2695898 Rinder geschlachtet und hier- 
von 9705 als ungenießbar verworfen und 18332 nur teilweise, bezw. 
auf der Freibank verwertet worden sein.*) 


Legt man naclı den Ergebnissen der Schlachtviehversicherungen 
zu Leipzig und Zwickau den Durchschnittsverlust bei einem ver- 


1) „Bericht über das Veterinärwesen im Königreich Sachsen“ 1895— 1897. 


2) „Deutsche Tierärztliche Wochenschrift‘ 1896 S. 420, 1898 S. 45 und 
Übersicht des Ministeriums für Landwirtschaft etc. vom 28. Juni 1898. 
(Nicht vollständig insofern, als in der letzten Reihe nur die teilweise ver- 
worfenen, dagegen nicht die auf die Freibank verwiesenen Tiere ent- 
halten sind.) 


*) „Wochenschrift für Thihde.“ von Alörecht und Göring 1898, Beilage 
zu Nr. 24 Aus den relativ niederen Zahlen der Reihe 2 und 3 gegenüber 
den der letzten Reihe scheint hervorzugehen, daß die auf einzelne Organe 
oder Lymphdrüsen beschränkte T. nicht notiert wird. 


? In den Technischen Erläuterungen zu dem Entwurfe eines Gesetzes 
betr. die Schlachtvieh- und Fleischbeschau, bearbeitet im Kaiserlichen 
Gesundheitsamte zu Berlin wird die Zahl der jährlichen Rinderschlachtungen 
auf 3':, Millionen, die der Schweine auf 15 Millionen geschätzt. 


622 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


worfenen Rinde von 300 #, bei einem teilweise verwerteten Rinde 


von 180 zu Grunde, so würden in jedem der erwähnten Jahre ein 
direkter Verlust von 2911500 + 3299760 — 6211260 .@ durch 
die Tuberkulose der Rinder veranlaßt worden sein. 

Weniger sicher lassen sich die Wertverluste schätzen, welche 
durch die Beanstandungen von Schlachtschweinen infolge von Tuber- 
kulose der Schweine entstehen, weil nicht überall die Mitteilungen 
über die Verwertung derselben vorliegen. 


Es wurden: 


von diesen .als | nurteilw.aufd. 
davon i Freibank od.im 


tuberkulös 


Länder befunden 


+ 
LL 
3 
© 

5 
— © 
at 
Oo & 
33 
38 
ù © 
un 
© 
ñ 


Ge- | 
an 


im Königreich Preussen 
in 807 Orten i. J. 18% . 
in 821 Orten i. J. 1896 . 
in 344 Orten i. J. 1897. 

im Königreich Sachsen 
in 29 Orten i. J. 18% . 
in 29 Orten i. J. 1896. 
in 84 Orten i. J. 1897. 
im Kgr. Bayern überh. 1895 . 
1896 e 
1897 . 
In Sachsen u. Bayern zus. . 
Im Durchschnitt für das Jahr 





Unter Anlehnung an den oben dargelegten Berechnungsmodus 
würden in Deutschland in jedem der letzten Jahre rund 13 Mill. 


Schweine zur Abschlachtung und annähernd 2600 Schweine ganz | 


verworfen, 39000 aber auf der Freibank oder in sterilisiertem bezw. 
ausgeschmolzenem Zustande verwertet worden sein. Einen Durch- 
schnittsverlust bei ersteren von 80 #, bei letzteren von 40 4 
angenommen, würde sich ein Gesamtverlust von 208 000 + 1 560 000 
= 1768000 A. ergeben. 

Die unmittelbaren Wertverluste infolge der Tuberkulose der 
Rinder und der davon abhängigen der Schweine betragen daher 
im Deutschen Reiche im Jahr annähernd 8 Millionen Mark, über- 
treffen demnach weit die Verluste, welche irgend eine andere Seuche 
veranlaßte. 


Sehr schwer ist es, den Verlust zu beziffern, welcher infolge | 


der mangelhaften Futterverwertung fund des Rückganges im Er- 
nährungszustande bei tuberkulösen Tieren eintritt. Wenn man 





Bericht von Dr, Siedamgrotzky, Dresden. 623 


annehmen kann, daß von den tuberkulösen Rindern mindestens 
diejenigen, welche bei der Schlachtung als ungenießbar oder nicht 
bankwürdig erachtet werden (0,36 + 0,68 = ca. 1°/, aller 
Schlachttiere) einen derartigen Ausnutzungs- und Verfallsverlust in 
der gewiß niedrig bemessenen Höhe von ca. 50 A im Jahr ver- 
anlassen, so würde bei jährlich 2700000 Schlachtrindern mindestens 
ein Verlust von 1350000 A zu berechnen sein. 


Diese Verlustzahlen sprechen um so eindringlicher für die 
Notwendigkeit einer Bekämpfung der Tuberkulose, als eine bedenk- 
liche Zunahme der Krankheit nicht mehr zu bezweifeln ist. 


Dieselbe wird zunächst erwiesen durch die Ergebnisse der 
Fleischbeschau. Wenn man auch zugeben kann, daß durch die 
bessere Ausgestaltung der Fleischbeschau gegenwärtig zahlreiche 
Tuberkulosefälle aufgedeckt werden, welche früher übersehen wurden, 
so beweisen doch die nachfolgenden Zahlenreihen ganzer Länder, 
wie einiger Schlachthöfe, auf denen nach gleichen Grundsätzen 
untersucht wird, durchgängig eine langsame, aber stetige Zunahme 
der Tuberkulose der Rinder wie der Schweine, 


Es wurde die Tuberkulose in folgenden Prozentzahlen der 
geschlachteten Tiere gefunden: 





ad 
be a 5 a = © © be ds i 
: eg) ee) à 55] 2 | 94/92) 45 
be Be/h3)| 9 85) a | 22/38] se 
£ 8 5 Ë 3 ss 3 ne) in 5 a 
ue | Pe 
M sd a £ < 
a) bei Rindern: 
1888 || 1,60 4,9 — — 10,7 — 7,1 — — 12,9 
1889 || 1,77 8,1 — 4,69 | 14,9 — 9,8 — — 12,3 
1890 || 1,77 | 15,7 — 11,50 | 22,3 — 15,8 — 26,2 | 16,7 
1891 1,99 | 17,4 — 15,0 | 26,9 — 12,2 — 21,6 | 18,6 
1892 || 2,29 | 1865| — 16,1 | 27,1 6,0 | 17,1 — 20,7 | 21,5 
1893 || 2,40 | 18,26] 8,24| 147 | 281 | 8,9 | 27,0 | 20,8 | 28,7 | 266 
1894 | 3,18 | 21,50! 9,01 | 15,45 | 29,4 8,5 | 25,5 | 24,2 | 24,8 | 32,6 
1895 || 3,65 | 27,48 | 12,7 | 17,77 | 33,2 10,4 | 26,9 | 26,4 | 26,3 — 
1896 |, 3,38 | 26,721 18,2 | 20,66 | 32,9 9,8 | 33,0 | 23,8 | 27,6 — 
1897 || 3,56 | 29,13 | 14,6 | 20,638 | 36,4 10,0 — 24,1 — — 
b) bei Schweinen 

1888 — — — — 0,8 — 0,37! — — — 
1889 — — — 1,91 1,1 — 1,38| — — — 
1890 — 0,84; — 1,16| 12 — 1,63| — 0,67| 0,9 
1891 — 107; — 2,7 1,8 — 244; — 1,5 2,9 
1892 — 1,37| — 1,32; 2,1 0,16; 3,49! — 1,3 2,7 
1893 — 1,64| 0,66| 0,7 1,8 0,19 , 1,75| 2,1 2, 
1894 — 2,2 0,68| 2,03; 2,6 0,22| 8,65 1,85| 8,7 2,59 
1895 — 2,71 1,35| 3,08| 2,7 0,29| 3,03] 2,09; 8,4 — 
1896 — 2,74| 1,80; 3,62; 2,4 0,41; 2,81 191| 8,4 — 
1897 — 8,10; 2,14) 3,88! 2,7 0,53; — 3,01; — — 


624 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


Sprechen diese Zahlen schon allein eine beredte Sprache, 50 
thun dies noch mehr die ungewöhnlich hohen Prozentzahlen einzelner. 
namentlich kleinerer Schlachthöfe, welche ihren Bedarf wesentlich 
aus ihrer näheren Umgebung decken. Als solche auffallende Zahlen 
für Rindertuberkulose sind bemerkenswert: Löbau 45°/, (1894). 
Meißen 49°/, (1895), Frankenberg 35°/, (1896), Schleswig 39°, 
(1896), Zwickau 45°/, (1897), Kiel 47%, (1897). Auch die früher 
nur seiten beobachtete Schweinetuberkulose nimmt unter dem Ein- 
flusse der Genossenschaftsmolkereien ganz bedeutend zu: So wurden 
auf dem Schlachthofe in Danzig‘) von den überhaupt geschlachteten 
Schweinen 11°/, von den aus einzelnen Molkereien stammenden 
60—70°/,, in Hamburg?) von 24 aus einer Hofmeierei stammenden 
Schweinen 23 tuberkulös befunden. 


Noch betrübendere Aussichten eröffnen die bei den Tuberkulin- 
proben ganzer Bestände gefundenen Häufigkeitszahlen der Tuber- 
kulose unter den Rindern. In den Berichten über das Veterinär- 
wesen im Königreich Sachsen vom Jahre 1891 bis 1897 finden sich 
folgende verzeichnet: 76 bezw. 79°/, (Referent), 65°/, (Schneider), 
80°/, (Eber), 84 °/, (Hartenstein), 26—75°/, (Möbius), 69°/, (Noack). 
72—85°/, (Röder), 57°/, (Haubold), 82°/, (Lungwitz), 69°/, (Prager), 
58°, (Prietsch). 


Über die Wertverluste infolge der Tuberkulose und deren 
Zunahme in ausserdeutschen ‘Staaten lassen sich mangels umfang- 
reicher und genauer Fleischbeschauberichte weder Berechnungen 
noch Schätzungen aufstellen. Aus den zahlreichen Einzelmitteilungen 
ist zu entnehmen, daß 'die Tuberkulose der Rinder überall vor- 
kommt und in den Staaten mit ähnlicher Haltung der Rinder, wie 
in Deutschland. annähernde Häufigkeit und Zunahme aufweist. 


Endlich drängt auch die Bedrohung der menschlichen Gesund- 
heit durch die Rindertuberkulose zur Bekämpfung derselben. Nach 
Koch sterben ‘/, aller Menschen an Tuberkulose; Grund genug, 
auch den animalen Ursprung derselben, so groß oder so klein er 
sein mag, ins Auge zu fassen. 


Bezüglich der Gefahren, welche der menschlichen Gesundheit 
durch den Genuß des Fleisches tuberkulöser Rinder drohen, bestand 
bis 1865 eine allgemeine Gleichgültigkeit. Erst nachdem von 
Villemin u. A. durch zahlreiche Versuche die Spezifität der Tuber- 
kulose und die Übertragbarkeit erwiesen und von Koch die letzten 
Zweifel an der Spezifität, Identität und den wechselseitigen Be | 
ziehungen der Tuberkulose des Menschen und der Säugetiere 
beseitigt waren, sind diese Gefahren gewürdigt und durch auber- © 
ordentlich zahlreiche Versuche zu klären unternommen worden, 
aus denen folgendes hervorgeht. 


1) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, 1896, Seite 82. 
3) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, 1898, Seite 189. 





Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 625 


Durch Einführung tuberkulöser Massen in den Verdauungs- 
schlauch von zahlreichen Versuchstieren läßt sich die Tuberkulose 
mit einer Wahrscheinlichkeit von 20—40°/, übertragen. Zum 
Beweise sei nur auf die bekannten Zusammenstellungen von Johne 
und Biedert verwiesen; erstere ergaben bei 322 Versuchstieren 
43,5 °/, positive, 51,1°/, negative und 5°/, zweifelhafte, letztere bei 
548 Tieren 21,7°/, positive, 66,7°/, negative und 11,6°/, zweifel- 
hafte Erfolge. 

Bezüglich des Blutes als des im Fleische nie vollständig 
fehlenden Vermittlers der Ausbreitung der Tuberkulose ist fest- 
gestellt, daß dasselbe Tuberkelbacillen enthalten kann (Weichselbaum, 
Sticker und zahlreiche andere), daß tuberkulöse Erkrankungen der 
Gefäßwände vorkommen (Weigert u. a.), daß durch Impfungen 
mit Blut tuberkulöser Individuen die Krankheit übertragen werden 
kann (Semmer, Lentz, Baumgarten, Hagemann, Butel), wenn auch 
die Virulenz des Blutes nicht selten fehlt, bezw. die künstlich er- 
zeugte bald verschwindet (Mac Fadyean, Nocard). 

ber die Virulenz des Muskelfleisches lehrt eine Zusammen- 
stellung von Leclainche, daß von 566 Impfversuchen mit Muskelsaft 
tuberkulöser Rinder 17 = 3°/, positiv ausfielen, während zahlreiche 
gleiche Versuche von Perroncito, Mac Fadyean und Nocard erfolglos 
blieben. Mehr positive Resultate ergaben die Versuche mit dem 
Muskelsafte tuberkulöser menschlicher Leichen (Steinheil, Leclainche, 
Gratia und Lienaux) wahrscheinlich als Folge der hochgradigeren 
Allgemeinerkrankung, wie denn auch Kastner bei 12 Versuchstieren 
zehnmal positiven Erfolg erzielte, als er das Fleisch bei verkästen 
Tuberkelprozessen verwendete. Auch Forsters Impfversuche mit 
Hackfleisch ergaben positive Resultate. Sehr zahlreiche Fütterungs- 
versuche (so von Semmer, Nocard, Perroncito, Mac Fadyean, Galtier) 
blieben erfolglos, nur relativ wenige (Harrow, Brown, Martin, 
Thomassen) fielen positiv aus. 

Das Ergebnis läßt sich dahin zusammenfassen, daß das Fleisch 
selbst hochgradig tuberkulöser Tiere sich nur ausnahmsweise 
virulent erweist, womit die klinischen Erfahrungen von Bollinger 
und Schottelius, daß das jahrelange fortgesetzte Verzehren des 
Fleisches tuberkulöser Rinder in zahlreichen Familien ohne Nach- 
teil geblieben, übereinstimmt. 

So wertvoll diese Ergebnisse für die möglichst ausyedehnte 
Verwertung des Fleisches tuberkulöser Tiere sind, so haben sie 
andererseits, namentlich unter den Viehbesitzern, die irrtümliche 
Auffassung bestärkt, als sei dann die vollständige Unschädlichkeit 
tnberkulöser Schlachttiere erwiesen. Schon die Thatsachen, daß 
bei generalisierter Tuberkulose häufig tuberkulöse Veränderungen 
m den als Fleisch verkauften Teilen vorkommen, daß dort, wo eine 
Fleischbeschau nicht besteht, tuberkulös entartete Teile in gewissen- 
loser Weise in den Verkehr gebracht werden (wie dies die vom 
Kaiserlichen Gesundheitsamte in den „Veröffentlichungen“ mitgeteilten 
Strafsachen darthun), zeigen die Unentbehrlichkeit der Fleischbeschau 


40 


626 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


zur Abhaltung der weniger durch das Muskelfleisch an sich, als 
durch die tuberkulös entarteten Teile veranlaßten Gefahr. 


Erheblicher sind die durch die Mich bedingten Gefahren. 


Die Milch tuberkulöser Kühe enthält meist Tuberkelbacillen, wenn ‘ 


das Euter tuberkulös erkrankt ist (Bang, Johne, Bollinger, Woodhead ; 
und Mac Fadyean), zuweilen selbst, wenn Eutertuberkulose nicht ' 
vorliegt (Bang, Ernst, Czokor). Die Milch tuberkulöser Kühe hat : 
sich bei zahlreichen Impfversuchen virulent erwiesen, besonders bei 
Eutertuberkulose (Bollinger, May, Hirschberger, Bang), selbst aber, 
wenn sie den gesunden Vierteln tuberkulöser Euter entnommen ! 
ist (Bang, May), aber auch, wenn Eutertuberkulose nicht vorlag 
(Bollinger, Stein, Hirschberger, Ernst, Bang, Nocard). Selbst die _ 
Milchprodukte haben sich virulent gezeigt. Auch bei Fütterungs- 
versuchen erwies sich die Milch tuberkulöser Tiere infektiös, auch 
wenn das Euter nicht tuberkulös erkrankt war (Bang, Gerlach, 
Peuch, Nedley, Ernst) und zwar nach den Zusammenstellungen von 
Baum in 40—50, bezw. 30,7°/, der Fälle. Endlich beweisen ver- 
schiedene klinische Einzelbeobachtungen (Lucas-Morro, Utz, Klebs, 
Kruckow, Pfennigwerth, Vollers u. a.), daß die Tuberkulose durch 
den Genuß der Milch erkrankter Kühe auf verschiedene Tiere 
übertragen werden kann, wie dies auch weiterhin das Vorwalten 
der Tuberkulose des Digestionstractus bei Schweinen (siehe oben) 
und Kälbern darthut. 


Unzweifelhaft besteht nach diesen bei Tieren gewonnenen 
Ergebnissen des Versuchs und der Beobachtung die Gefahr für den 
Menschen, durch den Genuß der Milch tuberkulöser Kühe infiziert 
zu werden. Der klinische Nachweis ist natürlich relativ selten zu 
erbringen, immerhin ist er durch verschiedene Einzelbeobachtungen 
(Demme, Leonhardt, Stang, Johne, Röckl, Boyard u. a.) dargethan. 
Er wird im übrigen gestützt durch das häufigere Vorkommen der 
Darmtuberkulose bei Rindern. 


Über die Größe dieser Gefahr kann man verschiedener 
Meinung sein. Man kann recht wohl zugeben, daß die Milch 
tuberkulöser Rinder bei gesundem Magen nichts schadet, daß im 
allgemeinen die übliche Abkochung die Milch unschädlich macht, 
daß ferner in vielen Fällen von Tuberkulose die. Milch nicht 
infektiös ist. Trotzdem bleibt eine gewisse Gefahr, die sicher nicht 
unberücksichtigt gelassen werden darf, um so mehr als ungekochte 
Milch nicht nur von kräftigen Personen, sondern vielfach von Kindern 
und Rekonvaleszenten genossen wird, als das Aufkochen der Milch 
vielfach nur in einem flüchtigen Aufwallen besteht und der Genuß 
sogenannter kuhwarmer Milch gerade in den Milchkuranstalten der 
Großstädte allgemein üblich ist, endlich aber auch, weil die Ver- 
breitung der Eutertuberkulose doch nicht ganz unerheblich zu sein 
scheint. 





Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 627 


Bei den Ermittelungen über die Verbreitung der Tuberkulose 
unter dem Rindvieh im Deutschen Reiche‘) fand sich Eutertuber- 
kulose unter 7329 Rindern, bezw. unter denen .mit genaueren 
Angaben über die Verbreitung im Tierkörper, bei 111 = 1,62°/,. 
Da unter jenen Rindern annähernd wohl die Hälfte Kühe gewesen 
sein werden, so dürften die Prozentzahlen für Eutertuberkulose bei 
Kühen den in jener Zeit im Königreich Sachsen gefundenen an- 
nähernd gleich kommen. 


Im Königreich Sachsen ergaben sich bei den in den Schlacht- 
häusern geschlachteten Kühen und Kälbern folgende Häufigkeits- 
zahlen für Eutertuberkulose :?) 


Von ge- | 
schlachteten waren e en 
Küben und tuberkulös utertuber- 


in % der ge- in % der 
schlachteten | tuberkulösen 
Kühe und Kühe und 
Kälber Kälber 








0,3 8,7 
0,4 8,5 

0,4 1,8 

0,4 1,2 

28784 0,4 1,5 

1894 36279 9421 156 0,4 1,7 
1895 39493 12832 148 04 1,2 
1896 38688 12293 141 0,4 1,1 
1897 46118 16001 280 0,5 14 


Aus anderen Ländern fehlen genaue Angaben über die 
Häufigkeit der Eutertuberkulose. Man wird nicht fehl gehen, wenn 
man annimmt, daß der Prozentsatz derselben im Verhältnis zur 
Zahl der tuberkulösen Rinder annähernd der gleiche sein wird. 

Jede Bekämpfung einer Seuche muß sich auf die Erfahrungen 
über die Ursachen derselben stützen. In Bezug auf die Tuberkulose 
sind folgende Thatsachen und Erwägungen maßgebend. 

Zunächst steht fest, daß die Tuberkulose der Rinder einzig 
und allein durch den Tuberkelbacillus veranlaßt wird, sowie, daß 
derselbe als echter Parasit sich nicht außerhalb des Tierkörpers 
vermehren, die Krankheit sich deshalb nur von Tier zu Tier fort- 
pflanzen kann. 

Bei der großen Resistenz des Tuberkelbacillus muß zwar die 
Möglichkeit zugestanden werden, daß die von den kranken Tieren 
ausgestreuten Tuberkelbacillen sich längere Zeit entwicklungsfähig 
erhalten und gelegentlich wieder auf disponierte Tiere krank- 
machend einwirken. Diese Möglichkeit ist aber im wesentlichen 
beschränkt auf die von tuberkulösen Tieren besetzten Räume, da 


1) „Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt“. 1889. 
2) „Bericht über das Veterinärwesen im Königreich Sachsen“. 


628 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


die im Freien verstreuten Bacillen den vernichtenden Einwirkungen 
von Licht, Luft, Austrocknung und Fäulnis bald unterliegen. Die 
unter den Viehbesitzern noch viel verbreitete Annahme, daß die 
Tuberkelkeime überall verbreitet seien und überall von den Rindern 
aufgelesen werden könnten, daß deshalb ein wirksamer Schutz vor 
der Erkrankung an Tuberkulose gar nicht möglich sei, kann als 
begründet nicht angesehen werden. Beweis hierfür ist, daß die 
nicht minder zur Tuberkulose disponierten übrigen Haustiere 
(Schafe, Schweine, Pferde) nicht die gleiche Häufigkeit der Tuber- 
kulose aufweisen, wie die Rinder, daß ferner recht wohl tuberkulose- 
freie Rindviehbestände vorkommen. So hat Bang‘) unter 5723 
untersuchten Beständen 1274 (22°/,) völlig tuberkulosefreie nach- 
weisen können. 

Daß eine Vererbung der Tuberkulose bei Rindern vorkommt, 
ist sicher erwiesen durch den Nachweis der Tuberkulose bei Föten 
und neugeborenen Kälbern (Johne, Czokor und zahlreiche andere). 
Sie spielt aber nicht die große Rolle, welche ihr früher zuerkannt 
wurde. Dies wird erwiesen durch die Ergebnisse der Fleischbeschau, 
welche ein ungleich selteneres Vorkommen der Tuberkulose bei 
Kälbern nachweist als bei erwachsenen Tieren. So fanden sich 
tuberkulös in Prozenten: 


von geschlach 

von von ge- von teten Kühen 

Lan nd Jahr geschlach-| schlachtet.| geschlach- waren hoch- 
au teten Rindern teten |Rradig tuber- 


Kälbern |überhaupt| Kühen verworfen 


Königreich Bayern . 


Königreich Sachsen . 





Aus den Zahlen ergiebt sich, daß die Tuberkulose der Kälber 
ungleich seltener ist, als die der erwachsenen Tiere (1: 110—250), 
und die der Kühe (1:130—500), sogar noch um das 4—20fache 
zurückbleibt hinter der hochgradigen Tuberkulose der Kühe, welche 
zum Verwerfen der Schlachttiere führte. Selbst wenn von einzelnen 
höhere Prozentzahlen bei Kälbern gefunden wurden (z. B. von 
Klepp in Kiel bis 1,18°/,),?) so muß doch aus diesen Thatsachen 
der Schluß abgeleitet werden, dass die Tuberkulose nur in einer ge- 
ringen Prozentzahl von den Elterntieren vererbt wird. 


1) Eber, Tuberkulinprobe und Tuberkulinbekämpfung, Seite 51. 
2, „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, VII, Seite 67. 





Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 629 


Immerhin wird die Vererbung als Ursache der Tuberkulose 
nicht unberücksichtigt bleiben dürfen. Namentlich ist zu beachten, 
unter welchen Verhältnissen sie erwartet werden kann. In dieser 
Beziehung muß zwar die Möglichkeit einer konzeptionellen (ovo- 
genen oder spermatogenen) Infektion zugestanden werden, obgleich 
weder Erfahrungen noch positive Versuchsresultate (Gärtner) nach 
dieser Richtung vorliegen. Sicher aber spielt hierbei die plazentare 
Infektion die Hauptrolle Ihr Vorkommen ist durch die Unter- 
suchungen von Johne, Czokor, Schmorl und zahlreichen anderen 
sicher gestellt, auch experimental durch de Reuzi, Gärtner und 
Galtier nachgewiesen. Das Vorwalten dieses Infektionsmodus ergiebt 
sich aus der Thatsache, daß bei Kälbern vorwiegend die Leber und 
die portalen Lymphdrüsen (Johne) oder die Mediastinal- und Bron- 
chialdrüsen ohne Beteiligung der Lunge (Bang) tuberkulös erkrankt 
gefunden werden. _ 

Die plazentare Übertragung der Tuberkulose läßt sich demnach 
erwarten, und sind demgemäß die Kälber als der Tuberkulose ver- 
dächtig zu erachten, einerseits nahezu sicher, wenn bei den be- 
treffenden Kühen Uterustuberkulose gefunden wird, anderseits, da 
Uterustuberkulose nach Ostertag') bei allgemeiner Tuberkulose der 
Kühe in 65°/, und nach Lungwitz*) bei Peritonealtuberkulose in 
57,9°/, der Fälle vorhanden ist, mit großer Wahrscheinlichkeit bei 
generalisierter und bei Peritonealtuberkulose. 


Weitaus am häufigsten wird die Tuberkulose extrauterin er- 
worben. Dies ergiebt sich ohne weiteres aus der überall erhärteten 
Thatsache, daß die Häufigkeit der Tuberkulose mit dem Alter zu- 
nimmt. Nach den Zusammenstellungen von Röckl erwiesen sich 
bei Kälbern unter 6 Wochen 0,4°/,, beim Jungvieh von 6 Wochen 
bis zu 1 Jahre 0,6°/,, bei Rindern von 1—3 Jahren 11,4°/,, bei 
solchen von 3—6 Jahren 33,1, bei Rindern über 6 Jahre alt 43,4°/, 
tuberkulôs. Zahlreiche Beobachtungen an den Schlachthöfen haben 
diese Verhältnisse bestätigt. Ähnliche Zahlen erhielt Bang bei 
seinen Tuberkulinimpfungen. 


Die Erwerbung der Tuberkulose seitens der Kälber durch 
den Genuß virulenter Milch, die Fütterungstuberkulose, ist nach den 
oben erwähnten Versuchsergebnissen nicht nur möglich, sondern 
ihr Vorkommen wird durch den anatomischen Nachweis, durch 
das Vorwalten der primären Tuberkulose des Verdauungstraktus 
bei Kälbern (retropharyngeale Drüsen, Darm- und Mesenterial- 
drüsen, endlich der Leber- und Portaldrüsen) bestätigt. Bang?) 
fand bei 70—75°, der tuberkulösen Kälber Tuberkulose der 
retropharyngealen und mesenterialen Drüsen. Uber die Häufigkeit 
dieses Infektionsmodus fehlt es leider an genügenden Unterlagen. 


1) „Berliner Archiv“, 14, Seite 276. 
?) „Berliner Archiv“, 28. Seite 58. 
3) „Zeitschrift für Tiermedizin‘, 22, Seite 1. 





630 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


Nach der oben erwähnten Häufigkeit der Eutertuberkulose wäre die 
Krankheit mit Sicherheit bei 0,4°/, der Kälber zu erwarten. Wenn 
man ferner die Häufigkeit der Tuberkulose jüngerer Tiere im Ver- 
hältnis zu der älterer in Betracht zieht (nach Röckl 0,6°/, bei Jung- 
vieh von 6 Wochen bis zu 1 Jahre gegenüber 33,1 °/, bei Rindern von 
3—6 Jahren, nach Bang 15,5%, bei Rindern unter '/, Jahre gegen 
49,3°/, bei älteren), so muß man schließen, daß die Anfütterung 
der Tuberkulose 1:55 bis 3 zurücksteht hinter der sonstigen Er- 
werbung. Wahrscheinlich hängt die verschiedene Häufigkeit der 
Fütterungstuberkulose zusammen mit der verschiedenen Dauer der 
Verabreichung der Milch an Kälber. 

- Die Möglichkeit der Übertragung der Tuberkulose durch den 
Koitus von männlichen auf weibliche Tiere und umgekehrt ist 
nicht nur durch die Versuche von Gärtner, sondern auch durch 
verschiedene Einzelbeobachtungen (Zippelius, Haarstick, Lydtin, Röckl, 
Bang, Eber u. a.) erwiesen. Nach dem seltenen Vorkommen der 
Tuberkulose der Hoden und des Penis spielt jedoch diese Art der 
Übertragung eine ebenso untergeordnete Rolle, wie die Infektion 
durch die Zitzenöffnung des Euters; denn die primäre Eutertuber- 
kulose ist nur ganz vereinzelt nachgewiesen (Eberhard, Möbius), 
jedenfalls sehr selten. Auch die ganz vereinzelt (Lydtin, Johne, 
Johnson) beobachtete Infektion von der verletzten Haut aus hat eine 
allgemeine Bedeutung nicht. 

Wenn nach dem vorstehenden die tuberkulöse Infektion durch 
Vererbung, Anfütterung, Koitus etc. nur für einen beschränkten 
Teil der Tuberkulosefälle bei Rindern als Ursache beschuldigt 
werden kann, so muss die größere Zahl derselben auf die Ansteckung 
infolge des Zusammenlebens kranker und gesunder Tiere zurückge- 
führt werden. 

Nach dem selteneren Vorkommen der Tuberkulose des Ver- 
dauungstraktus bei älteren Rindern gegenüber dem des Respirations- 
apparates zu schließen, erfolgt die Infektion nur zu einem kleineren 
Teile durch Abschluckung des Virus, indem die ausgehusteten 
Massen abgeleckt oder mit dem besudelten Futter aufgenommen 
werden. Wahrscheinlich spielt auch die Besudlung des Futters 
mit dem Kote tuberkulöser Tiere eine gewisse Rolle, da nach 
einem Versuche von Cadéac und Bournayt) die Tuberkelbacillen den 
Darmkanal der Rinder passieren können. Auch in Staubform 
können Auswurf und Kot mit dem Futter aufgenommen werden. 

Nach dem, ganz bedeutenden Vorwalten der Lungen- und 
Bronchialdrüsentuberkulose muß die Infektion der Rinder vor- 
wiegend durch die Afmungsorgane erfolgen. Bei den Inhalations- 
versuchen mit trockenem Staube gelingt die Infektion nur schwer 
und selten, dagegen nach Flügge?) mit absoluter Sicherheit, wenn 


1) „Schweizer Archiv für Tierheilkunde“, 38, Seite 185. 
2) „Deutsche Medizinische Wochenschrift“, 1897, Nr. 42. 


Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 631 


u 


fein zerteilte Tröpfchen von flüssigem Sputum benutzt werden. 
Derartig feine, unsichtbare Trépfchen des Sputums entstehen beim 
Husten, halten sich bei ihrer Leichtigkeit lange schwebend in der 
Luft und können leicht mit dem Luftstrom eingeatmet werden. 
Danach werden auch weniger die in Form zähflüssiger Schleim- 
massen ausgehusteten Auswürfe und die Nasenausflüsse der tuber- 
kulösen Tiere gefährlich, als die in Form von Dunstbläschen aus- 
geatmeten oder ausgehusteten Inhaltsmassen der Bronchien. Unsere 
Rinderhaltung, der dauernde oder stark ausgedehnte Aufenthalt in 
Ställen mit mangelhaft ventilierter, stets übermäßig feuchter Luft 
und das vielfach übliche Aufstellen der Rinder Kopf gegen Kopf 
begünstigt diesen Infektionsmodus außerordentlich. 

Der Beweis, daß die Tuberkulose durch das Zusammenleben 
kranker und gesunder Tiere vermittelt werden kann, ist einerseits 
durch einen Versuch von Moussu,') bei welchem 7 Rinder und 17 
Ziexen ausnahmslos tuberkulös wurden, andererseits durch zahl- 
reiche klinische Beobachtungen, in denen nach Einführung eines 
tuberkulösen Tieres die übrigen Stallinsassen tuberkulös wurden 
(Boyard,?) Bang,?) Putscher,*) Lehnert) u. a.), erwiesen. Daß diese 
Quelle die häufigste ist, ergiebt sich aus der bereits ziffernmäßig er- 
wähnten Zunahme der Tuberkulose mit zunehmendem Alter, aus 
dem Vorwalten der Lungentuberkulose, sowie aus dem selteneren 
Vorkommen der Krankheit beim Weidevieh, sowie bei den mehr 
in Freiheit gehaltenen Rindern. 

Inwieweit die Tuberkulose des Menschen eine Infektion der 
Rinder vermittelt, ist noch nicht hinlänglich klar gestellt. Ihre 
Möglichkeit muß nach den verschiedenen Impf- und Fütterungs- 
versuchen zugestanden werden, wenn auch nach den Versuchen 
von Frottingham®) Kälber nicht besonders empfänglich für mensch- 
liche Tuberkulose zu sein scheinen. Nach den wenigen klinischen 
Fällen?) zu urteilen, kann diese Art der Infektion der Rinder nicht 
besonders häufig sein. 

Ganz wesentlich wirkt entschieden die Disposition bei der 
Rindertuberkulose mit. Infolge der langsamen Ansiedelung und 
Vermehrung der Tuberkelbacillen fassen dieselben in gesunden und 
widerstandsfähigen Tieren selten Boden; sie nisten sich aber leicht 
ein im geschwächten Körper mit schlaffem Gewebe, stagnierenden 
Sekreten, auf durch Katarrhe, mechanische und chemische Reize 
verletzten Schleimhäuten. Wenn auch diese Anlage in Form ge- 
tinger Widerstandsfähigkeit, namentlich bei der verbreiteten Inzucht, 





1) „Wochenschrift für Tierheilkunde“, 1899, Nr. 4. 

2) „Berliner Archiv“, 15, Seite 29. 

») „Zeitschrift für Tiermedizin“, 16, Seite 386. 

%) „Wochenschrift für Tierkeilkunde‘, 1884, Seite 47; 1885, Seite 274. 
5) „Sachs’ Bericht“, 1887, Seite 56. 

6) „Zeitschrift für Tiermedizin“, 16, Seite 330. 

?) Bang, „Zeitschrift für Tiermedizin‘, 16, Seite 396. 


632 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


bereits angeboren sein kann, so wird sie offenbar meist erworben: 
einerseits durch die nicht naturgemäße Ernährung, namentlich mit 
aufschwemmenden, wasserreichen Nahrungsmitteln (wie Brühfutter, 
Schlempe, Wurzelwerk u. s. w. in Verbindung mit dem schwächenden 
Einfluß ausgedehnter starker Milchnutzung), anderseits durch den 
dauernden Stallaufenthalt, insbesondere in schlecht ventilierten, 
übermäßig feuchten und warmen Stallungen, Mangel an Bewegung 
in frischer freier Luft. Die durch dauernden Stallaufenthalt be- 
dingte oberflächliche, unvollkommene, durch Überlastung des Pansens 
beeinträchtigte Atmung muß die Stagnation von Schleim und die 
Ansiedelung der Tuberkelbacillen begünstigen, namentlich wenn 
noch unreine, staubige, reizende Luft Bronchialkatarrhe erzeugen 


und unterhalten. 


* * 
* 


Aus den Erfahrungen über die Ursachen ergeben sich unschwer 
die Maßnahmen, welche die Bekämpfung der Tuberkulose der Rinder 
erfordert. Es sind dies im wesentlichen: Ausschließung derjenigen 
Kälber von der Aufzucht, welche von hochgradig tuberkulösen 
Kühen abstammen, Ernährung der Kälber mit gekochter Milch, 
Abschlachtung der hochgradig tuberkulösen Rinder, welche infolge 
von Eutertuberkulose, Husten und Auswurf besonders gefährlich 
sind, gesonderte Haltung der gesunden Tiere und des Nachwuchses, 
möglichst natürliche Verpflegung. Zur Durchführung dieser Mab- 
nahmen sind verschiedene Vorschläge gemacht, sie lassen sich in 
folgenden Gruppen besprechen: 


1) Freiwillige Tilgung der Rindertuberkulose mit hygienischen 
Mitteln. Der von Landwirten kaum, wohl aber von Laien 
und Ärzten geäußerte Vorschlag geht davon aus, daß die 
Tuberkulose der Rinder das Produkt der unnatürlichen 
Haltung derselben, des dauernden Stallaufenthaltes in 
mangelhaft ventilierten Räumen, der Fütterung nicht natur- 
gemäßen Futters, der übermäßigen Ausnutzung der Milch- 
produktion sei und mit der Rückkehr zu den natürlichen 
Verhältnissen verschwinden müsse. Ein Ungenannter ‘) 
wirft der Veterinärmedizin vor, gar nicht daran zu denken, 
den einzig Erfolg versprechenden Weg zu beschreiten. Die 
Tuberkulose sei eine Art sozialer Krankheit. Hier könne 
man nicht mit Tuberkulin, sondern nur mit gesetzlichen 
Bestimmungen über nicht zu dichte Besetzung der Ställe, 
Bestimmung des Luftbedürfnisses für das Haupt nach Kubik- 
meter, Schaffung von Gemeindeweiden etc., radikal helfen. 

So wohlmeinend derartige Vorschläge sind, so wenig ist 
die angeregte Änderung der Rinderhaltung in allen dichter 
bevölkerten Ländern wirtschaftlich durchführbar. Die Land- 
wirtschaft verfügt mit Ausnahme der Niederungsgegenden 


1) „Medizinische Wochenschrift“, 1898, Seite 728. 





Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 633 


weder über die hierzu notwendigen Weidegründe, noch über 
die Mittel zur vollkommenen Gestaltung der Ställe; noch 
kann sie auch die Fütterung mit Fabrikationsrückständen 
und unnatürlichen Kraftfuttermitteln und die ausgedehnte 
Milchnutzung entbehren, wenn die ganze Rindviehhaltung 
nicht unrentabel werden soll. Wo die Verhältnisse es 
irgend gestatten, namentlich in den Niederungsgegenden 
und den Wirtschaften mit Vorherrschen der Aufzucht wird 
die Berücksichtigung der Forderungen sicher mitwirken, 
einen gesunderen, nicht disponierten Nachwuchs heranzu- 
ziehen und das weitere Umsichgreifen der Tuberkulose 
einzuschränken ; eine Tilgung der Tuberkulose, dort, wo 
sie bereits eingenistet, wird dadurch nicht herbeigeführt 
werden können. 

2) Freiwillige Tilgung der Rindertuberkulose mit Hilfe von 
Tuberkulin. Das Verfahren fußt auf Berücksichtigung der 
hauptsächlichsten Ursachen und auf der diagnostischen 
Bedeutung des Tuberkulins. Letzteres ermöglicht die früh- 
zeitige Erkennung der tuberkulösen Rinder eines Bestandes 
und deren vollständige dauernde Abtrennung von den 
gesunden; durch Verabreichung der Milch in gekochtem 
Zustande an die in der Regel tuberkulosefrei geborenen 
Kälber läßt sich ein gesunder Nachwuchs und damit ein 
Ersatz für die allmählich abzuschlachtenden tuberkulösen 
Tiere ohne erhebliche Ausgaben heranziehen. 

Dieses im wesentlichen von Bang‘) in genialer Weise 
ausgestaltete Verfahren ist wenigstens in tierärztlichen 
Kreisen so bekannt, daß eine ausführliche Darstellung 
nicht notwendig erscheint, um so mehr, als der Herr 
Koreferent dieseübernehmenwird. Die einzelnen Mafnahmen: 
Impfung des ganzen Bestandes mit Tuberkulin, vollständige 
Trennung der nicht reagierenden von den reagierenden 
Tieren in Bezug auf Stall, Geräte, Wartepersonal, Aufzucht 
der von reagierenden, aber nicht offenbar erkrankten Kühen 
abstammenden Kälber in der gesunden Abteilung unter 
Verabreichung von gekochter bezw. sterilisierter Milch, 
baldigste Abschlachtung der offenbar erkrankten Tiere und 
ein- bis zweimalige Wiederholung der Tuberkulinprobe und 
der Abtrennung der dennoch infizierten Tiere ließen sich 
vielleicht noch in der Richtung vervollständigen, daß auch 
diejenigen Kälber noch nachträglich abgeschlachtet werden, 
welche von Kühen im letzten Jahre geboren wurden, bei 
denen sich bei der Schlachtung Tuberkulose des Uterus oder 
des Bauchfelles vorgefunden hat. 
~ Wenn auch das Verfahren große Anforderungen an den 
einzelnen Viehbesitzer stellt, so ist es dennoch durchführbar 


1) Bang, „Deutsche Zeitschrift für Tiermedizin“, Band 22, Heft 1. 


634 


Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


— .. 


und gewährleistet, bei strenger Durchführung, die Besei- 
tigung der eingenisteten Krankheit im Laufe von 8 bis 6 
Jahren. Beides, Durchführbarkeit und Erfolg, ist durch die 
glänzenden Ergebnisse Bang’s erwiesen; günstige, wenn 
auch nicht so vollkommene Resultate haben mit dem 
gleichen oder annähernd gleichen Verfahren Eber‘), Gut- 
mann), Wilson?), Dewar*) und Referent erzielt. 

Dennoch stellen sich der ausgebreiteten und allgemeinen 
Anwendung des Tilgungsverfahrens erhebliche Schwierigkeiten 
entgegen. 

Zunächst setzt es ein genügendes Verständnis über die 
sanitäre und wirtschaftliche Bedeutung der Krankheit, über 
ihre Verbreitungsweise und die Mittel, ihrer Zunahme ent- 
gegenzutreten, voraus. Dies Verständnis fehlt noch durch- 
aus in der breiten Masse der Viehbesitzer, selbst unter dem 
intelligenteren Teile derselben. Beweisend hierfür sind 
Aukerungen, die in Privatunterredungen wie in öffentlichen 
Verhandlungen?) hervortreten. Danach sei es Hypothese, 
daß unser Rindviehbestand in so bedeutendem Maße tuber- 
kulös, daß die Krankheit in der Zunahme begriffen sei, 
daß das Tuberkulin einen diagnostischen Wert habe. Die 
Übertragbarkeit der Krankheit auf Menschen sei noch nicht 
nachgewiesen, nur vermutet; die Milch bringe keine Nach- 
teile u. s. w. 

Weiterhin setzt diese Tilgung ein wirkliches Interesse 
der Besitzer voraus, ihre Bestände von der Tuberkulose zu 
befreien. Ein solches fehlt in den dichter bevölkerten 
Landesteilen in den zahlreichen Milchwirtschaften, welche 
die Milch unmittelbar verwerten können, in welchen die 
Kühe nur als Melkmaschinen betrachtet, tragend oder 
frischmilchend gekauft, ausgenutzt und wieder verkauft 
werden. Vielfach wünschen derartige Viehbesitzer über- 
haupt nicht zu wissen, ob und inwieweit ihre Bestände 
tuberkulös sind, da sie fürchten, durch Lieferung von Milch 
oder Verkauf von Tieren, deren Erkrankung ihnen bekannt 
ist, mit den Strafgesetzen in Konflikt kommen zu können. 

Selbst aber, wo Verständnis und Interesse den Entschluß 
zur Selbsttilgung der Tuberkulose reifen, erfordert dieselbe 
eine nachhaltige Willenskraft, die vielen, vielen Rindvieh- 
besitzern fehlt. Mancher geht mit Feuereifer an die ange- 
regten Einrichtungen. Bald aber erlahmt dieser, {wenn 
sich mehr und mehr die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, 


ee nn — ne ee 


1) Eber, „Deutsche Zeitschrift für Tiermedizin“, 21, Seite 69 Tuberkulin- 


probe und Tuberkulinbekämpfung beim Rinde, 1898. 


2) Gutmann, „Monatsschrift für praktische Tierheilkunde“, VI, Seite 433. 
3) Wilson, Jahresbericht für das Jahr 1897, Seite 49. 


Dewar, „Ihe Veterinarian“, 70, Seite 11. 


5) , Leipziger Zeitung“, 1898, Nr. 57. 





Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 635 


die getrennte Unterbringung und Wartung der Tiere, die 
Milchabkochung, der schwierige Verkauf, der passive Wider- 
stand der Dienstboten und endlich das Gerede der Leute 
geltend machen. Viele der Besitzer, die das Tilgungswerk 
begonnen, haben es nach wenigen Monaten oder Jahren 
aufgegeben. 

Endlich ist nicht zu verkennen, daß zur Selbsttilgung 
Geldmittel gehören. Die geringeren Erträgnisse beim Ver- 
kauf der tuberkulösen Tiere einerseits, die erhöhten Aus- 
gaben bei der Vermehrung des Dienstpersonales, der wirt- 
schaftlichen Einrichtungen sowie bei Neuanschaffungen 
infolge stärkerer Abschiebung der tuberkulösen Tiere stellen 
Anforderungen, denen viele Landwirte nicht gewachsen sind. 

Wie hervorragend endlich die wirtschaftlichen Verhältnisse, 
namentlich die Ergänzung des Viehbestandes durch eigene 
Aufzucht, der ausgedehnte Weidegang, die Art der Kälber- 
aufzucht, die Möglichkeit zu bequemer Sterilisierung bei 
der freiwilligen Tilgung der Rindertuberkulose mitwirken, 
hat namentlich Eber‘) auseinandergesetzt, zugleich aber 
auch betont, daß sich diese wirtschaftlich günstigen Ver- 
hältnisse bei weitem nicht überall vorfinden. 

Aus den entwickelten Gründen wird die freiwillige 
Tilgung einen ganz allgemeinen Erfolg nicht haben. Das 
angeführte Tilgungsverfahren wird sicher zum Ziele führen 
in Einzelwirtschaften, deren Besitzer das nötige Verständnis, 
sowie Willenskraft und Geldmittel haben, ebenso in kleineren 
Bezirken, Zuchtgenossenschaften und Zuchtbezirken, in 
denen die Aufzucht des Rindes die wesentliche Erwerbs- 
quelle bildet und ein gemeinsames Interesse, tuberkulose- 
freies Rindvieh absetzen zu können, zur allgemeinen Geltung 
gebracht wird. Jedenfalls werden auch selbst vereinzelte 
Versuche dieser Art belehrend und anregend auf die Allge- 
meinheit wirken. Dagegen wird in größeren Ländern nur 
dann eine allgemeinere Anwendung des Verfahrens Platz 
greifen, wenn die wirtschaftlichen Verhältnisse günstig 
liegen und dazu drängen, wie dies z. B. in Dänemark der 
Fall ist. Für die meisten anderen Länder, namentlich für 
den größeren Teil des Deutschen Reiches, ist. von der frei- 
willigen Tilgung nur wenig und nur nach einem sehr 
langen Zeitraume etwas zu erwarten. ° 

Wie wenig Neigung zur Bentitzung der Tuberkulinprobe 
in landwirtschaftlichen Kreisen besteht, geht daraus hervor, 
daß im Königreich Sachsen mit einem Bestande von beiläufig 
600000 Rindern 1896, 3344; 1897, 2679; 1898, 3631 (im 
Durchschnitt 0,5°/,) Impfungen, im Königreich Bayern mit 
beiläufig 3'/, Millionen Rindern 1895, 5402; 1896, 2596; 





1) Eber, „Deutsche Zeitschrift für Tiermedizin, 21, Seite 69. 


636 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


1897, 2673 (im Durchschnitt 0,1 °/,) Impfungen vorgenommen 
worden sind, namentlich wenn man erwägt, daß mehr als 
die Hälfte Einzelimpfungen gewesen sind. 

3) Freiwillige Tilgung, angeregt und unterstützt durch staatliche 
Mittel. Jeder Staat hat ein sanitäres und volkswirtschaft- 
liches Interesse daran, daß die Tuberkulose der Rinder nicht 
weiter zunimmt bezw. getilgt wird. Es müssen deshalb 
die Mittel erwogen werden, welche diesen Zwecken dienen 
können. Als solche kommen folgende in Betracht: 


a) Belehrungen. Sie sind angesichts der großen Gleich- 
giltigkeit der Rindviehbesitzer gewiß von nöten. Sie 
werden auch gewiß von Nutzen sein, namentlich wenn 
sie sich nicht auf gedruckte, meist nicht gelesene Mit- 
teilungen beschränken, sondern in Form immer wieder- 
holter, mündlicher Besprechungen seitens der Tierärzte 
in den landwirtschaftlichen Versammlungen äußern. 
Leider lehrt die Erfahrung, daß sie nur langsam in 
die breiten Schichten der Bevölkerung eindringen. 

b) Staatsunterstützungen in der Weise, daß die Kosten 
für das Tuberkulin, weiterhin die Kosten der Impfung, 
eventuell die Kosten der auftretenden Impfschädigungen 
unter gewissen Bedingungen auf die Staatskasse über- 
nommen werden. Als Bedingung kann den Besitzern 
die Verpflichtung auferlegt werden, die Kennzeichnung 
der reagierenden Tiere zu gestatten, wie dies in der 
Schweiz!) geschehen ist, oder das Bang’sche Tilgungs- 
verfahren streng zu befolgen. Der letztere Weg ist, 
nachdem bereits in Dänemark namhafte Staatsmittel 
wiederholt zu diesem Zwecke zur Verfügung gestellt 
worden sind (1898, 100000 Kronen) im Königreich 
Preußen?) betreten worden; auch die Kgl. Sächs. 
Landstände haben eine Summe von 30000 Mark für 
das Jahr 1899 zur Verfügung gestellt. Zahlreiche Jand- 
wirtschaftliche Vertretungskörperschaften (im König- 
reich Preußen, Württemberg, Hessen u. a.) haben 
ein solches Vorgehen angeregt. 

Es ist sicher zu erwarten, daß derartige Staats- 
unterstützungen die Tilgung der Krankheit in einzelnen 
Viehhaltungen wesentlich fördern und durch das ge- 
gebene Beispiel und den Erfolg anregen werden. Von 
diesem Gesichtspunkte aus können sie auch nur 
dringend befürwortet werden. Nennenswerte Erfolge 
sind jedoch bis jetzt nur in Dänemark zu verzeichnen 


1) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, VII, Seite 168. 
2) „Rundschreiben des Minist. für Landwirtschaft“, Die Bekämpfung der 
Tuberkulose betr., v. 29./7. 1896. Deutsche T. W., 1896, Seite 392. 


3) „Nachrichten vom deutschen Landwirtschaftsrat“, II, Seite 111. 





| 
‘ 


Bencht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 637 


gewesen. Ein allgemeinerer Erfolg auf den Stand der 
Rindertuberkulose wird aber kaum oder wenigstens 
erst nach sehr langer Zeit und nach Aufwendung ganz 
bedeutender Mittel erzielt werden. Denn die wirt- 
schaftlichen Aufwendungen sind gegenüber den ver- 
hältnismäßig sehr geringen’ Kosten des Tuberkulins 
und der Impfung so hohe, daß nur immer wenige 
Besitzer sich zu den Versuchen bereit finden werden. 

c) Forderung der Tuberkulinimpfung vor der Ankörung 
von Genossenschaftshullen, für welche Staatsunter- 
stützungen in Anspruch genommen werden und Über- 
nahme der Impfungskosten auf die Staatskasse. Wenn 
auch nach den Versuchen von Gärtner die Übertrag- 
ung der Tuberkulose durch das Sperma äußerst selten 
oder gar nicht erfolgt, und demnach durch die obige 
Forderung ein wesentlicher direkter Einfluß auf die 
Nachzucht nicht zu erwarten ist, so kann sie schon 
insofern nur nützen, als sich die Ansteckung der 
Kühe beim Koitus, sowie beim Nebeneinanderstehen 
durch einen tuberkulösen Bullen verhüten läßt. Zu- - 
dem wirkt die Forderung erziehlich und regt zu 
weiteren Tuberkulinimpfungen an. Immerhin wird 
aber das im Königreich Sachsen‘) angewendete Mittel 
nur einen beschränkten Einfluß ausüben. 

d) Forderung der Tuberkulinprobe vor Gewährung von 
Staatsprämien bei Rinderschauen, wie dies im Groß- 
herzogtum Baden eingeführt und im Königreich Sachsen 
beabsichtigt ist. Auch dieses Mittel kann, zumal es 
in der Regel nur bei jungen Tieren einmal gefordert 
wird, nur von mäßigem Einflusse sein, wenn auch 
ihm eine erziehliche Wirkung nicht abzusprechen 
sein wird. 

Aus dem Gesagten dürfte hervorgehen, daß auch bei 
Anwendung dieser staatlichen bezw. genossenschaftlicher 
Hilfsmittel die fakultative Bekämpfung der Tuberkulose nur 
sehr langsame Fortschritte machen wird, die gegenüber der 
Zunahme der Krankheit kaum einen Stillstand derselben 
herbeiführen würde. 

4) Staatliche Bekämpfung mit Zwangsmitteln. Die Erfahrung 
hat gelehrt, daß bei allen rein contagiösen Tierseuchen von 
erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung die veterinärpolizei- 
liche Bekämpfung sich als das einzige sicher wirksame 
Mittel zur Eindämmung und Ausrottung erwiesen hat. 
Trotz anfänglichen Sträubens und zögernden Vorgehens hat 
nur der Zwang die Tilgung der Rinderpest, der Schaf- 


_ 1 Verordnung des Kgl. Minister. des Innern an die landwirtschaftl. 
Kreisvereine vom 12, Februar 1895. 


638 Bie Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


pocken, der Lungenseuche, des Rotzes ermöglicht bezw. in 
baldige Aussicht gestellt. Da auch die Rindertuberkulose 
eine reine Kontagion ist, wird schließlich eine Eindämmung 
und Tilgung im allgemeinen (abgesehen von einzelnen be- 
sonders günstig situierten Ländern) nur durch Zwangsmittel 
zu erreichen sein. Die Zwangstilgung wird und muß 
„kommen, so sehr man sich auch noch dagegen sträubt. 


Die Schwierigkeiten für eine derartige Bekämpfung sind 
allerdings ungemein größer als bei jeder anderen Seuche. 
Sie liegen in der Natur der Krankheit, der langsamen Ent- 
wickelung und dem undeutlichen Hervortreten, andererseits 
in der starken Ausbreitung. Während die ersteren, wenn 
auch mühevoll, durch die diagnostische Verwertung des 
Tuberkulins überwunden werden können, verbietet die 
letztere ohne weiteres die Anwendung der bei anderen 
Seuchen gebräuchlichen Maßnahmen und Verwirklichung 
des ideal besten Tilgungsmittels, der Abschlachtung aller 
tuberkulösen Tiere. 

Es gilt deshalb ein Verfahren anzuwenden, welches eine 
weitere Zunahme der Krankheit verhindert und, wenn auch 
weniger schnell, doch langsam und stetig eine Eindämmung 
bewirkt, ohne wirtschaftlich zu stark einzuschneiden. Die 
erwähnten Schwierigkeiten bestehen allerdings auch hier, 
deren Beseitigung nur durch folgende Einrichtungen ge- 
lingen kann. 


Die erste dieser Einrichtungen ist die Einführung einer allge- 
mein verbindlichen Fleischbeschau. 

Die schleichende Entwickelung und die schwierige Erkennung 
der Tuberkulose bedingen es, daß eine allgemeine Anzeigepflicht, 
die Grundlage alles veterinärpolizeilichen Eingreifens, nicht gefordert 
werden kann. Durch die allgemeine Fleischbeschau wird eine 
Basis zum Handeln geschaffen, insofern sie alle Fälle von Tuber- 
kulose aufdeckt. Ohne übergroße Belastung läßt sich die Einrich- 
tung treffen, daß in allen Fällen von Tuberkulose, bei denen eine 
Weiterverbreitung der Krankheit von dem Schlachttiere vor seiner 
Schlachtung angenommen werden kann, von dem Fleischbeschauer 
eine Anzeige erstattet wird, welche zu weiteren Ermittelungen die 
Grundlage bietet. Einer solchen Anzeige wird es nicht bedürfen 
in allen Fällen der Tuberkulose, in denen die tuberkulösen Prozesse 
sich auf örtliche und abgeschlossene Erkrankungen beschränken. 
Als derartige gefährlichere Fälle werden im allgemeinen nur die 
der generalisierten und hochgradig ausgebreiteten Tuberkulose 
aufzufassen sein, in denen das Fleisch als untauglich oder nur 
bedingt tauglich zum Genuß für Menschen zu erachten ist. Den- 
selben wären die Fälle von Lungentuberkulose anzuschließen, die 
infolge von Erweichungsprozessen zu starken Schleim- und Eiter- 
auswürfen geführt haben. 





Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 639 


Eine zweite Voraussetzung für die Durchführbarkeit der 
veterinärpolizeilichen Bekämpfung der Tuberkulose ist die Einrich- 
tung einer Entschädigung bezw. Versicherung gegen die Verluste, 
welche bei der Fleischbeschau durch Vernichtung oder Minder- 
wertigkeit des Fleisches infolge von Tuberkulose hervortreten. 

Der günstige Einfluß der Entschädigung ist bereits bei der 
Bekämpfung der übrigen Seuchen hinlänglich erwiesen. Selbst 
dort wo eine Zwangstötung nicht erfolgt, z. B. beim Milzbrand, 
fordert die Aussicht auf eine Entschädigung nicht nur die Anzeige, 
sondern unterstützt auch wesentlich die Tilgungsmaßregeln von 
seiten des Besitzers. Aber auch im Interesse der einzelnen Ge- 
schädigten sollte für eine Entschädigung gesorgt werden. Denn 
bei der starken Verbreitung der Tuberkulose wird mancher Besitzer 
durch Abschlachtung seiner schwer erkrankten Tiere dem Ruine 
nahe gebracht, ohne daß er bisher die genügenden Mittel hatte, 
seinen Viehstand von der Tuberkulose frei zu halten. 

In welcher Weise die Entschädigung eingerichtet werden soll, 
ob in Form einer allgemeinen Viehversicherung mit Entschädigung 
bei Schlachtungsfällen oder in Form einer allgemeinen Schlachtvieh- 
versicherung oder endlich in Form einer auf Tuberkuloseschäden 
beschränkten . Versicherung ist für die Zwecke der Tuberkulose- 
tilgung an sich gleichgiltig, wenn diese Versicherung nur eine all- 
gemeine ist. Die freiwilligen Versicherungen genügen hierzu nicht, 
da sie nie alle Rinder umfassen werden. Bei der ungleichen Ver- 
breitung der Tuberkulose in den einzelnen Ländern und Landes- 
teilen wird ähnlich wie bei der bisherigen Seuchenentschädigung 
anzustreben sein, daß sich die Versicherungsverbände nach Ländern 
und Provinzen einrichten. | 

Die Umlegung der durch die gezahlten Entschädigungen auf- 
laufenden Summen hat in erster Linie die Gesamtheit der Rind- 
viehbesitzer zu belasten und zwar je nach der gewählten Art der 
Versicherung auf jedes lebende Tier oder bei Schlachtviehversicherung 
auf jede Schlachtung. Bei der großen sanitären Bedeutung der 
Tuberkulosebekämpfung erscheint es jedoch nicht unbillig, wenn 
zu den Lasten auch die Gesamtheit der Staatsbürger bezw. die 
Staatskasse eine gewisse Summe beisteuert. Kommt doch die 
Eindämmung und Tilgung der Tuberkulose und der damit für den 
Menschen verknüpften Gefahren der Gesamtheit zu gute. Die Höhe 
dieses Zuschusses kann verschieden (20—30°/,) bemessen werden. 
Die vollständige Übernahme der Lasten auf die Staatskasse läßt 
sich um deswillen nicht befürworten, weil dadurch das Interesse 
und die Mitwirkung der Tierbesitzer an der Tilgung der Tuber- 
kulose wesentlich gemindert würde und auch eine so starke Be- 
lastung der nicht Rindvieh haltenden Steuerzahler unbillig erscheint. 

Von wesentlicher Bedeutung ist aber die Höhe der Entschädi- 
gung. Nur bei erheblicher Entschädigung von 75—80°/, der 
verlorenen Werte läßt sich eine Bereitwilligkeit der Viehbesitzer 
beim Tilgungswesen erwarten; bleibt die Entschädigung erheblich 





640 Die Bekämpfung der Tuherkulose unter den Haustieren. 


hinter diesen Sätzen zurück , so wird jeder Viehbesitzer, so lange 
wie möglich, einer Schlachtung seiner Tiere widerstreben. Auf der 
anderen Seite muß ihm selbst ein Teil des Verlustes, 20—25 °%,, 
auferlegt werden, damit er durch den ihm verbleibenden Schaden 
zur möglichsten Verhütung weiterer Verluste angespornt wird. 

Wenn diese beiden Voraussetzungen: allgemeine Fleischbeschau 
und Versicherung gegen Tuberkuloseschäden bei der Schlachtung von 
Rindern erfüllt sind, aber auch nur dann, läßt sich eine 
veterinärpolizeiliche Bekämpfung ein- und durchführen. Allerdings 
nur bei weiser Mäßigung. Nirgends gilt mehr das Wort: „das Beste 
ist des Guten Feind“. Mit den weitgehendsten Forderungen wird 
man nur Opposition hervorrufen, auch mildere, weniger ein- 
schneidende Maßnahmen werden, wenn auch langsamer, zum Ziele 
einer allmählichen Eindämmung und schließlichen Tilgung der 
Tuberkulose führen. 


Als Maßnahmen würden dann folgende zur Anwendung ge- 
langen können: 


1) Unterdrückungsmassregeln. 


a) Anzeigepflicht der Fleichbeschauer für diejenigen Fälle von 
Tuberkulose bei Schlachtrindern,. welche zur gänzlichen 
oder teilweisen Verwerfung des Fleisches Anlaß gegeben 
haben und für diejenigen, welchen eine erhöhte Ansteckungs- 
gefahr zuerkannt werden muß. 

b) Erörterung über die Herkunft des tuberkulösen Schlacht- 
stückes. 

c) Untersuchung des betreffenden Rindviehbestandes und Er- 
mittelung und Kennzeichnung derjenigen Tiere, welche klinisch 
wahrnehmbare Erscheinungen der Tuberkulose zeigen. 

d) Abtrennung und Zwangsabschlachtung dieser (als gefährlich 
zu betrachtenden) Tiere binnen einer Frist von 1—3 
Monaten unter Androhung des Verlustes der Entschädigung 
und andererseits Zusicherung voller Entschädigung bei 
Irrtümern in der Diagnose. 

e) Gründliche Desinfektion der von diesen Tieren innegehabten 
Stände und deren Umgebung. 

f) Unschädliche Beseitigung aller tuberkulös entarteten Teile 
der Schlachttiere. 

g) Vierteljährliche Nachrevision der betroffenen Bestände. 


Als allgemeine Hilfsmaßregeln zum Schutze von Menschen 
und Tieren könnten hiermit verknüpft werden: 


h) Verbot der Benutzung der Milch der mit Eutertuberkulose 
behafteten Tiere im ungekochten Zustande, sowohl zum 
Genusse für Menschen als auch für Tiere. 

i) Verbot der Abgabe der Magermilch seitens der Sammel- 
molkereien im unsterilisierten Zustande. 





Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 641 


k) Unschädliche Beseitigung des Centrifugenschlammes. 

1) Ständige Beaufsichtigung über die Milchkuranstalten und 
Kindermilchwirtschaften in Bezug auf das Vorhandensein 
von Tuberkulose. 


Außerdem läßt sich hiermit die freiwillige Tilgung der 
Tuberkulose mit Hilfe von Tuberkulin verbinden, indem der Staat 
die Kosten der Impfung übernimmt, wenn sich der Besitzer zur 
Durchführung der erforderlichen Anordnungen (Abtrennung der 
gesunden Tiere und Aufzucht der Kälber tuberkulosefreier Kühe mit 
abgekochter Milch etc., siehe oben) verpflichtet. 


2. Abwehrmassregeln. 


Die Einfuhr von Rindvieh aus verseuchten Ländern ist nur 
insoweit zu gestatten, als es sich um Schlachttiere zur unmittelbaren 
Abschlachtung auf den Schlachthöfen handelt. Die Einfuhr von 
Nutz- und Zuchtrindern darf nur stattfinden, nachdem sich die 
Tiere bei einer an der Grenze vorzunehmenden Tuberkulinprobe 
als unverdächtig erwiesen haben. 


Bezüglich der Durchführbarkeit and Wirksamkeit dieses Tilgungs- 
planes werden einerseits die Forderungen als zu weitgehend, anderer- 
seits als unzulänglich bezeichnet. 

In ersterer Beziehung muß zunächst daran erinnert werden, 
daß die Einführung der Fleischbeschau sich schon aus zahlreichen 
anderen Gründen als notwendig und unabweisbar ergeben hat. 
Wie sich bereits jetzt in allen größeren Schlachthöfen die Schlacht- 
viehversicherung als eine notwendige Folge der Fleischbeschau in 
Form von Privatversicherungen eingebürgert hat, so ist auch bei 
allgemeiner Einführung der Fleischbeschau eine allgemeine Schlacht- 
viehversicherung ein unabweisliches Bedürfnis und aus Gründen 
der Billigkeit eine staatliche Regelung nur eine Frage der Zeit. 

Der Einwurf, daß dem beamteteten Tierarzte die Erkennung 
der gefährlichen tuberkulösen Tiere unmöglich sei, ist kaum halt- 
bar, nachdem das Tuberkulin sich als diagnostisches Hilfsmittel 
bewährt hat. Die wenigen diagnostischen Irrtümer werden außer- 
dem immer nur kranke und deshalb wertlosere Tiere betreffen und 
fallen deshalb kaum ins Gewicht. 

Von seiten der Tierbesitzer erblickt man in der Zwangs- 
schlachtung der sicher tuberkulösen Tiere eine ungerechtfertigte 
Harte. Das ist sie nicht, wenn man erwägt, daß es sich um Tiere 
handelt, welche mit einer stetig zunehmenden Krankheit behaftet 
sind, deren baldigste Abschlachtung wegen ungenügender Futter- 
verwertung und zunehmender Fleischentwertung nur im Interesse 
des Besitzers liegt. 

Weiter wird behauptet, daß durch ein derartiges Vorgehen 
eine Massenabschlachtung und ganz enorme Kosten veranlaßt würden, 
während ein genügender Ersatz durch tuberkulosefreie Tiere gar 


41 


642 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


nicht zu beschaffen sei. Zu diesen Einwänden haben namentlich 
die hohen Prozentzahlen über die Verbreitung der Tuberkulose 
unter lebenden Tieren, die ja, wie erwähnt, von 20—80°/, reichen, 
Veranlassung gegeben, indem man irrtümlich annimmt, es handle 
sich um Beteitigung und Entschädigung dieser bedeutenden Zahl 
von Rindern. 

In Wirklichkeit handelt es sich aber gar nicht um die Zwangs- 
schlachtung aller tuberkulösen Rinder, sondern nur um die der 
gefährlicheren, im vorgeschritteneren Stadium der Tuberkulose be- 
findlichen. Nach den Ergebnissen der Fleischbeschau (s. S. 621) 
sind das aber nur ca. 8°/, der überhaupt tuberkulös befundenen, 
und 0,7—-1,7°/, im Durchschnitt, 1,04°/, der gesamten Schlacht- 
rinder. Selbst wenn man annimmt, daß durch die. Untersuchung 
der beamteten Tierärzte die doppelte Zahl herausgefunden und zur 
Abschlachtung gebracht und verworfen oder auf die Freibank ver- 
wiesen würde, so entstände nach den oben ausgeführten Berech- 
nungen ein Verlust von ca. 12 1/, Millionen Mark im Jahr, der, 
umgelegt auf ca. 17 Millionen lebender Rinder einen Einzelbeitrag 
von 0,75 # pro Stück, bei Umlegung auf die Zahi der Schlacht- 
rinder (ca. 2700000) einen Beitrag von 4,63 A. bedingen würde. 
Diese Zahlen würden sich durch Übernahme von 25°, auf die 
Staatskasse um ein Viertel vermindern. Selbst wenn man diese 
Zahlen als eine starke Belastung anerkennen will, wollen sie doch 
nichts besagen, wenn man bedenkt, daß auch ohne Tuberkulose- 
bekämpfung, nur infolge der Fleischbeschau, alljährlich die Hälfte 
der obigen Summen der Gesamtheit verloren geht. 

Endlich wird behauptet, daß bei der vorgeschlagenen Zwangs- 
abschlachtung der genügende tuberkulosefreie Ersatz gar nicht zu 
beschaffen sei. Da es sich nicht um Massenabschlachtungen handelt, 
sondern nur um frühzeitigere Abschlachtung von einer geringen 
Prozentzahl, so kann, unter Beachtung der notwendigen Vorbeugungs- 
mittel jederzeit der Abgang durch Aufzucht ersetzt werden. 

Übrigens ließe sich den wirtschaftlichen Verhältnissen insofern 
recht wohl Rechnung tragen, daß man in Rinderbeständen ohne jed- 
wede Nachzucht von der Abschlachtung der gefährlicheren Tiere ab- 
sehen, in denen mit vorwiegender Nachzucht schärfer vorgehen könnte. 

Vielen gehen diese Vorschläge nicht weit genug. Man meint, 
wenn man nur die gefährlicheren Tiere beseitigt, die übrigen 
tuberkulösen aber am Leben läßt, kann eine Verminderung und 
vollständige Tilgung nicht eintreten. Bis zu einem gewissen Grade 
ist das zuzugeben. Da aber die Beseitigung sämtlicher tuberkulösen 
Tiere nicht möglich, so würde immerhin durch dieses mildere 
Verfahren zum mindesten und zunächst eine weitere Zunahme ver- 
hindert, und man kann mit Sicherheit erwarten, daß, angeregt 
durch neue Krankheitsfälle im Bestande, die Mehrzahl der Vieh- 
besitzer auch zu der freiwilligen Tilgung in steigendem Maße ihre 
Hand bieten wird. Ist aber nur erst eine gewisse Abnahme erzielt, 
besonders in Ländern, in denen ohnehin die Tuberkulose nur schwach 


Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 643 





verbreitet ist, dann läßt sich auch durch Verschärfung der Maß- 
nahmen bis zur Abschlachtung aller auf Tuberkulin reagierenden 
Tiere schließlich eine vollständige Tilgung erzielen. Bei einer der- 
artig eingenisteten Seuche, wie es die Tuberkulose der Rinder ist, 
kann man einen schnellen Erfolg nicht erhoffen. Jahrzehnte 
werden vergehen, ehe ein offensichtiger Einfluß gewonnen werden 
kann. Aber ein Anfang muß gemacht werden, wenn die weitere 
Verseuchung zum Stillstande gebracht werden soll. 


Bis jetzt sind nur wenige Staaten mit Zwangsmitteln vor- 
gegangen. 


In Frankreich!) wurde die Tuberkulose der Rinder durch Dekret vom 
28. Juni 1888 unter die kontagiösen Seuchen eingereiht; eine gleichzeitige 
Verordnung schrieb die Isolierung und Beschlagnahme der als tuberkulös 
erkannten Tiere vor, die nur zur Abschlachtung ausgeführt werden dürfen. 
Ein Gesetz vom 21. Juni 1898 sieht die Abschlachtung der Rinder vor, bei 
denen die Tuberkulose hinlänglich festgestellt worden ist. Bei Verwertung 
des Fleisches wird Entschädigung ('/, bei generalisierter, ?/ bei lokalisierter 
Tuberkulose) gewährt. 

In Massachusetts") ordnete 1892 ein Gesetz die Abschlachtung der 
tuberkulösen Rinder gegen Entschädigung der Hälfte des Wertes an. Im 
Jahr 1894 wurde die Tuberkulinprobe auf alle Verdachtsfälle und einge- 
tührten Tiere ausgedehnt, sowie Tötung der reagierenden und Kennzeichnung 
der nicht ‘reagierenden angeordnet. Infolge der schwierigen Durchführung 
schränkte man die Abschlach auf die als krank erkannten ein und er- 
höhte die Entschädigung auf den vollen Wert. Infolge hervorgetretener 
Konflikte hob die Regierung die Arbeit der Sanitätskommission wieder auf, 
nachdem 4—5 Millionen vergeblich ausgegeben waren. 

In Belgien®) ordnete ein königlicher Befehl vom 80. Oktober 1885 an 
daß die auf Grund klinischer Ersc einungen als tuberkulös erkannten und 
diejenigen verdächtigen Tiere, welche auf die Tuberkulinprobe reagierten, 
abgeschlachtet werden. Die ansteckungsverdächtigen Stallgenossen durften 
nur zur Abschlachtung verkauft werden, ausgenommen, wenn sie auf Tuber- 
kulin nicht reagiert hatten. Entschädigungen wurden gewährt zu 50°/, bei 
freiwilliger Sch achtung, im Falle gänzlicher Verwerfung; bei angeordneter 
Schlachtung: 70°, bei totaler Verwerfung, 25°}, bei gestatteter Fleisch- 
verwertung. Die Besitzer, welche ihren Bestand der Tuberkulinisierung 
unterwerfen, erhalten, bei freiwilliger Abschlachtung der verdächtigen, Ent- 
schädigun wie bei angeordneter Schlachtung. 

‚ Im Fahre 1896") sind 19004 Rinder in 2905 Ställen mit Tuberkulin 
geimpft worden; 9289 (48,88°/,) ergaben charakteristische Reaktion. 1148 

nder sind auf Anordnung, 2346 Feiwillig geschlachtet worden. An Ent- 
schadigungen wurden 349480 und 372 154 in Summa 721 584 Francs ausbezahlt. 
egen der starken Ausbreitung, und weil die tuberkulinisierten Rinder 
sich nur gering krank und noch länger benutzbar erwiesen, milderte man 
die Maßregeln. Das Reglement vom 10. August 1897 ordnete nur die Ab- 
schlachtung der klinisch tuberkulösen an. Die verdächtigen werden nur 
mit Zustimmung des Besitzers mit Tuberkulin geimpft und bloß nach ein- 
getretener Reaktion abgeschlachtet. Die Entschädigungen betragen bei an- 
geordneter Schlach 70 und 25°, bei Zuchtkühen, 50 und 25°/, für die 
übrigen Rinder. Die Besitzer können die Tuberkulinprobe ihres Bestandes 
verlangen, dürfen aber die reagierenden Tiere nur zur Abschlachtung ver- 





1) Leclainche. La prophylaxie de la tub. bovine „Revue de la tub.‘ 18, p. 285. 
1) Leclainche. La prophylaxie de la tub. bovine „Revue de la tub.‘ 18, p. 235. 
3) , Annales de médecine veterinaire" 44, p. 678. 

+) „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes", 1898, Seite 516. 


644 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


kaufen. Sie erhalten 70, bezw. 15°/, Entschädigung für Zuchtkühe. (Aufer- 
dem führte Belgien‘) eine Entschädigung von 40 Francs für tuberkulöse 
Schweine ein, wenn das Fleisch verworfen wird.) 
In Norwegen?) werden auf Antrag der Besitzer die Rinderbestände mit 
Tuberkulin auf Staatskosten geimpft. Die mit Eutertuberkulose und vor- 
eschrittener Lungentuberkulose behafteten Tiere müssen abgeschlachtet wer- 
en; die verdächtigen Tiere werden gekennzeichnet, abgetrennt und dürfen nur 
zur Abschlachtung verkauft werden. Ein Staatsbeitrag kann gewährt werden. 
Außerdem?) muß schwedisches Vieh beim Einbringen mit Tuberkulin geimpft 
und mit Brennstempeln gekennzeichnet werden. 
In Deutschland ist nur die Tuberkulinimpfung der auf dem Seewege 
eingeführten Rinder und Zurückweisung der reagierenden vorgesehen. 


Bei der Kürze der Zeit lassen sich Erfolge dieser verschieden- 
artigen Bekämpfungsarten über die Tilgung der Tuberkulose nicht 
ersehen. Dagegen ergiebt sich bezüglich der Durchführbarkeit, daß 
Maßnahmen ohne entsprechende Entschädigung (Frankreich und Nor- 
wegen) kaum zur Anwendung gelangen und nur auf dem Papier 
stehen; daß andererseits zu strenge Maßnahmen (namentlich die 
Ausmerzung aller auf Tuberkulin reagierenden Tiere) mindestens 
bei starker Verbreitung der Tuberkulose wirtschaftlich so ein- 
schneidend und kostspielig werden, daß sie nicht aufrecht erhalten 
werden können. Nur der mildere Mittelweg (unter Weglassung 
der allgemeinen Anzeigepflicht, der zwangsweisen Tuberkulinimpfung 
der Bestände, der Abschlachtung der reagierenden Tiere) mit Zwang 
zur Beseitigung der gefährlichen Rinder mit hoher Entschädigung 
läßt sich ein- und durchführen. 

Nur kurzer Erwähnung bedarf es noch bezüglich der Mittel, 
welche die Gefahren der Rindertuberkulose für die menschliche Ge- 
sundheit abzuwehren imstande sind. 

‘ Der durch den Fleischgenuß drohenden Gefahr kann nur durch 
die allgemeinverbindliche Fleischbeschau begegnet werden. Selbst 
wenn man die relative Unschädlichkeit des eigentlichen Muskel- 
fleisches tuberkulöser Tiere zugiebt, läßt sich eine absichtliche oder 
fahrlässige Verwendung der so überaus häufig tuberkulös veränderten 
Organe, z. B. in verdeckter Form (Wurst), zum menschlichen Genusse 
nur durch die Fleischbeschau verhüten. Die Notwendigkeit der- 
selben wird auch mehr und mehr anerkannt und es steht zu hoffen, 
daß ihr in allen Staaten mit dichterer Bevölkerung Rechnung ge- 
tragen wird. 

Schwieriger ist die Abwendung der Gefahren, welche aus dem 
Milchgenusse drohen. Zwar genügt für den einzelnen der Selbst- 
. schutz durch Abkochen der Milch. Bei der großen Verbreitung des 
Genusses ungekochter Milch wird aber auf die Dauer ein fürsorg- 
licher Zwang nicht zu entbehren sein. Zu einem allgemeinen Ver- 
kaufsverbote der Milch der mit Hülfe von Tuberkulin als tuberkulôs 
erkannten Kühe, wie dies der Kanton Genf gethan (Verordnung vom 


1) „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes‘‘, 1898, Seite 118. 
?) „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes“, 1898, Seite 1089. 
s) „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes", 1897, Nr. 27. 








Bericht von Dr. Siedamgrotzky, Dresden. 645 


14. April 1896) ‘), wird man sich nur vereinzelt entschließen können, 
wohl aber hinsichtlich der gefährlicheren Milch von Kühen mit 
Eutertuberkulose und der als besonders für Kinder und Kranke 
bestimmten Milch. 

In ersterer Beziehung erscheint die Einführung der Anzeige- 
pflicht bei Eutertuberkulose, das Verbot der Benützung der Milch 
derselben und die Anordnung möglichst baldiger Abschlachtung der- 
artiger Kühe dringend wünschenswert. Gegen die Anzeigepflicht 
wird ja mit gewissem Rechte geltend gemacht, daß der gemeine 
Mann die Eutertuberkulose nicht erkennen könne. Das ist zuzu- 
geben. Aber die Milchproduktion ist der Nutzen der Kuh; sinkt 
dieser, wie bei Eutertuberkulose, zunehmend, so wird in der Regel 
tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Da diese Tiere that- 
sächlich ihr Futter nicht mehr genügend verwerten, ist die Zwangs- 
abschlachtung kein übermäßiger Eingriff in das Eigentumsrecht, 
namentlich wenn ein Entschädigungsbeitrag aus Staatsmitteln ge- 
währleistet wird. Tierärzten, zum mindesten, kann die Anzeige- 
pflicht leicht auferlegt werden. 

Bis jetzt hat Schweden?) durch Verordnung vom 15. Oktober 1897 
die Anzeigepflicht für Tierärzte bei Eutertuberkulose, sowie Ab- 
schätzung und Entschädigung eingeführt. Ferner hat Dänemark 
(Gesetz vom 26. März 1898) eine Zwangsabschlachtung bei Euter- 
tuberkulose mit 50 bezw. 25°/, Entschädigung vorgesehen und 
“inrichtung einer bakteriologischen Milchuntersuchung in Zweifel- 
fällen getroffen.?) Endlich ist auch in Norwegen die Abschlachtung 
eingeführt (siehe oben). u 

Wünschenswert ist ferner die ständige tierärztliche Beauf- 
sichtigung derjenigen Wirtschaften, welche sich als Milchkuranstalten 
oder Kindermilchwirtschaften bezeichnen. Dieselbe kann entweder 
nur die Ausmerzung aller tuberkuloseverdächtigen bezw. der mit 
Eutertuberkulose behafteten Kühe anstreben, oder auch die Aus- 
scheidung aller auf Tuberkulin reagierenden Tiere. Die üblichen 
höheren Milchpreise lassen derartige Forderungen des konsumierenden 
Publikums recht wohl gerechtfertigt erscheinen. 

Die Durchführung der Beaufsichtigung ist selten auf die 
Dauer durch Privatübereinkommen, sicherer im Wege einer Anord- 
nung der Landes- oder Gemeindebehörden zu erreichen. Schon 
die öffentliche Bekanntgabe der Milchkuranstalten, welche sich der 
Kontrole unterwerfen, wie dies im Großherzogtum Baden‘) geschieht, 
oder die Ermächtigung, die Milch mit Zeichen des öffentlichen 
Sanitätsamtes auf den Markt zu bringen, wie in Nizza°), kann 
segensreich wirken. 


1) „Veröffentlichungen des Kaiserl. Gesundheitsamtes“, 1898, S. 514. 
2) „Veröffentlichungen des Kaiserl. Gesundheitsamtes“, 1898, S. 254. 
3) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, 9, Seite 20. 

‘) „Veröff. d. K. G.-A.“, 97, Seite 1024. 

5) Magnan „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, 99, Seite 40. 


646 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


| Die Verhütung der Tuberkulose des Schweines erfordert in 
erster Linie das Verbot der Verfütterung des Centrifugenschlammes 
und seine unschädliche Beseitigung. Dieser Forderung sind die 
meisten deutschen Staaten nachgekommen. Schon jetzt scheint 
sich der günstige Einfluß durch Seltenerwerden der generalisierten 
Tuberkulose zu äußern. | 

Höchst wünschenswert erscheint aber weiter die Forderung 
der Sterilisierung der Magermilch in Sammelmolkereien, die auch 
wegen anderer Seuchen erwünscht. Da die Technik die Durch- 
führbarkeit dieser Forderung durch Konstruktion der Hochdruck- 
sterilisierungs-Apparate gelöst hat, bildet sie gegenwärtig nur noch 
eine Geld- bezw. Zwangsfrage. Die Kgl. Preuss. Staatsregierung 
hat!) den Erlaß einer Vorschrift, wonach alle Mager- und Butter- 
milch nur nach Erhitzung auf 85°C. von Sammelmolkereien abge- 
geben werden darf, in Erwägung gezogen und die Landwirtschafts- 
kammern ersucht, sich hierüber zu äußern. Leider scheint eine 
allgemeine Zustimmung nicht einzutreten. 

Auf Grund der vorstehenden Darlegungen gestattet sich 
Referent folgende Resolution vorzuschlagen : 


Der Kongress erklärt: 


Die Tuberkulose der Rinder bedroht die menschliche Gesund- 
heit und veranlasst zunehmend so bedeutende Verluste, dass 
eine Bekämpfung derselben dringend notwendig ist. Dieselbe 
erfordert Abschlachtung der gefährlichen tuberkulösen Tiere 
und der besonders gefährdeten Kälber, Abtrennung der mi 
Hülfe von Tuberkulin als tuberkulös erkannten Tiere von den 
gesunden und Aufzucht der Kälber mit sterilisierter Milch. 

Die freiwillige Tilgung der Rindertuberkulose seitens der 
Besitzer ist möglich, wird aber nur sehr langsam und be- 
schränkt zum Ziele führen. Deshalb erscheinen Unterstütz- 
ungen aus Staatsmitteln höchst wünschenswert. 

Eine staatliche Zwangstilgung ist nur nach Einführung 
der Fleischbeschau und einer Versicherung gegen Tuberkulose- 
schäden unter Gewährung eines Staatszuschusses durchführbar. 
Sie ist höchst wünschenswert und wird, wenn mit einer 
gewissen Milde angewendet, die weitere Zunahme der Seuche 
verhindern und eine allmähliche Eindämmung derselben her- 
beiführen. 


1) „Deutsche tierärztliche Wochenschrift“, 97, Seite 246. 


_— me — 








647 


Rapport du Dr SIEDAMGROTZKY 


Conseiller intime, Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire 
de Dresde. 


(Traduit par M. NOYER, professeur à l'Ecole vétérinaire de Berne.) 


EPUIS Une quinzaine d'années, la lutte contre la tubercu- 
<i lose des bovidés est devenue, de plus en plus, une 
nécessité. Les vétérinaires et les propriétaires de bestiaux 
sont, toutefois, encore en désaccord sur les méthodes 
à suivre, leur application et les résultats probables. Ces 
divergences d'opinion empêchent la plupart des Etats 
de prendre des résolutions fermes, suivies d'une action énergique 
et soutenue. C'est pourquoi, il nous paraît désirable d’elucider, 
une fois pour toutes, cette question. En tenant compte des expé- 
riences faites, de toutes les objections qui ont pu être avancées, 
de toutes les propositions formulées jusqu’à ce jour, nous cherche- 
rons à jeter les bases d’une méthode de combat qui ait quelques 
chances de succès contre ce redoutable ennemi de notre bétail. 
La nécessité de la lutte contre la tuberculose des bovidés se 
justifie par les pertes directes qu'elle occasionne chez les animaux 
de boucherie, le dommage indirect qui résulte de la moins bonne 
utilisation des fourrages, de l'augmentation constante des cas de 
maladie et des dangers qu'elle présente pour la santé humaine. 
Les pertes annuelles qui résultent de la saisie d'animaux de 
boucherie, par suite de la tuberculose, ne peuvent être établies; 
car les relevés statistiques sur la fréquence de cette maladie sont 
forcément fragmentaires. Comme la plupart des animaux de tuber- 
euleux ne sont pas retirés de la consommation, on obtient des 
chiffres absolument fantaisistes, le plus souvent exagérés et par 
conséquent plus propres à effrayer qu'à convaincre. La statistique 
des saisies complètes ou des ventes à l’etal de basse boucherie 
(Freibank), permet cependant une évaluation approximative de la 
perte totale. Malheureusement, l'inspection des viandes n'étant pas 
encore généralisée, de telles indications manquent encore pour le 
territoire de l’Empire tout entier; toutefois, les données officielles 
relevées dans quelques pays et quelques villes permettent une 
évaluation à peu près exacte et en tous cas non exagérée: 





648 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


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Saxe!) . . 


29 | 1895 | 82787 | 22758 | 27,5] 440 | 0,53 | 1,98 | 1256 | 1,50 | 5,51 

29 | 1896 | 85016 | 22728 | 26,7| 473 | 0,55 | 2,08 | 1291 | 1,51 | 5,68 

34 | 1897 || 98848 | 28656 | 29,1| 511 | 0,51 | 2,08| 1498 | 1,51 | 5,21 
Prusse?) 807 1895 || 662164 | 84468 | 12,7 | 3845 | 0,58 | 4,55 | 1460 | 0,22 | 1,73 
821 | 1896 | 812731 | 107480 | 18,2 | 2862 | 0,35 | 2,70 | 3010 | 0,87 | 2,80 

344 | 1897 || 919865 | 133842 | 14,6 | 2988 | 0,32 | 2,28 | 3905 0,42 | 2,92 

Bavière) . | Dans 1895 || 194204 9758 | 5,01! 270 | 0,19 | 2,7 | 8127 | 1,61 92,1 
tout le! 1896 || 212277 | 10667 | 501 296 | 0,14] 2,8 | 3254 | 1,58 [90,5 

toire | 1897 || 238865 | 12209 | 5,2| 83 | 0,14 | 2,7 | 3690 | 1,58 I80,2 


ne ns | MESSER || 


Total . . |3300757 | 482501 | 13,1 | 12017 | 0,36 | 2,78 | 22486 0,68 | 5,2 


Moyenne par an. . 11100252 | 144167 | 19,1 | 4006 | 0,36 | 2,78 | 7495 | 0,68 | 5,2 








La consommation de viande, dans le Royaume de Saxe, cal- 
culée d’après les taxes perçues pour l'abattage, s'élève pour une 
population de 3823267 habitants à 197153 bœufs par an, pour 
la période de 1895—1897. Si l’on admet la même consommation 
de viande pour tout le territoire de l’Empire, et que les pertes par 
la tuberculose soient identiques, l'Allemagne compte, d’après lc re- 
censement du 2 décembre 1895, une population de 52279901 ha- 
bitants, il aurait été abattu 2695 895 bovides*); 9705 auraient été 
saisis comme impropres à la consommation et 18332 auraient été 
vendus à l’etal de basse boucherie. Si, d’après les résultats obtenus 
à Leipzig et à Zwickau par les sociétés d'assurances du bétail de 
boucherie, on admet une moins-value moyenne de 300 Mk. pour 
un animal enfoui et de 180 Mk. pour un animal vendu à la 
Freibank, il en serait résulté, pour chacune des années précitées, 


1) „Bericht über das Veterinärwesen in Sachsen“ 1895 —1897. 


2) „Deutsche tierärztlich. Wochenschrift‘ 1896 page 420, 1898 page 45 
et Uebersicht d. Minister. f. Landwirtschaft v. 20/6 98 (Incomplet, car, il 
n’indique que les animaux enfouis et non ceux qui ont été vendus à l’etal 
de basse boucherie — Freibank —). 


3) „Wochenschrift für Tierheilkunde von Albrecht und Goring“ 18%, 
Beilage zu Nr. 24 (Il semblerait résulter des chiffres moins élevés des co- 
lonnes 2 et 3 relativement à ceux de la dernière colonne, que les cas de 
tuberculose localisés aux organes ou aux glandes lymphatiques n’ont pas été 
notés). 


*) Dans les instructions techniques, accompagnant le projet de loi 
sur l'inspection du bétail de boucherie et des viandes, présenté par l'Office 
impérial d'hygiène, le nombre des animaux de l'espèce bovine abattus 
annuellement est évalué à trois millions et demi, et celui des porcs abattus 
à quinze millions. 








Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 649 


une perte totale directe de 2911500 + 3299760 = 6211260 Mk. 
occasionée par la tuberculose. 

Il est impossible de relever aussi exactement les pertes occa- 
sionnées par la saisie des porcs de boucherie atteints de tuberculose, 
car, peu de localités donnent des indications précises sur l'emploi 
qui en a été fait. 








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2 SX |Tuberculeux on nsques et | à l’étal de basse 
Dans les 8 3 2 TES boucherie 
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Royaumes | 59 | E | 538 = (35158) |äslä 
de s2| * | Bas 5 |e.2|85 5 | 23 
a ZS & a: RI "3 ou 
à a3) fas 
Prusse. . 807 | 1895 || 2680841| a5508 | 1,851 — | — | — | — I- | - 
821 | 1896 | 3018867| 64588 | 1,80; — | — | — | — | - | — 
844 | 1897 || 3055180! 65489 | 2,141 — | — | — | - | _ | — 
Saxe . . 29 1896 8384478; 10450 | 2,71 149 | 0,04 | 1,42 | 2585 | 0,66 |24,25 
29 1896 419188; 11487 | 2.74 194 | 0,05 | 1,68 | 2989 | 0,71 |26,02 
84 1897 446480! 18876 | 8,10 267 | 0,06 | 1,92 | 8089 | 0,69 |22,26 


Bavière . | Dans | 1995 | 684187! 1194 | 0,19| 41 | 0,006! 8,5 | 856 | 0,05 129,8 
tout ie 1896 || 747571! 1694 | 0,221 62 | 0,008! 8,7 | 506 | 0,07 [29,8 


690757| 1816 | 0,26 47 | 0,007| 2,6 664 | 0,09 |36,6 


toire | 1897 
Total p. la Saxe et la Bavière || 3322656| 40517 | 1,22 | 760 | 0,02 | 1,87 | 10189 | 0,80 25,02 


1107552! 13606 | 1,22 | 258 | 0,02 | 1,87 | 8879 | 0,80 |25,02 








Moyenne par an. . . . . 


Le mode de calcul, mentionné ci-dessus, permet d'évaluer le 
nombre des pores abattus annuellement en Allemagne à 13000000; 
2600 environ auraient été retirés de la consommation, 39000 utilisés, 
soit dans les étaux de basse boucherie, soit stérilisés ou vendus sous 
forme de graisse fondue. En calculant la moins-value moyenne à 
80 Mk. pour les premiers et à 40 Mk. pour les autres, on obtient 
une perte totale de 208000 +- 1560000 = 1768000 Mk. 

La tuberculose des bovidés et des porcs de boucherie cause 
donc à l'Allemagne une perte annuelle d’environ 8 millions de Mk.; 
elle est de beaucoup supérieure aux dommages causés par une 
autre maladie contagieuse quelconque. 

On ne peut indiquer en chiffres la perte, provenant de 
l'utilisation défectueuse des fourrages, et du dépérissement résultant 
chez les animaux tuberculeux qui sont l'objet d'une saisie 
totale ou partielle; 0,36 + 0,68=1°/,, environ, de tous les animaux 
de boucherie accusent un déficit sur le travail et sur l’état général 
équivalent à 50 Mk. par an; la moins value annuelle et totale 
atteindrait, pour les 2700000 bœufs de boucherie, la somme de 
1350000 marcs. 

L’eloquence de ces chiffres est d'autant plus grande que l’exten- 
sion croissante de la maladie n’est plus douteuse. La meilleure preuve 


650 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


nous en est fournie par l'inspection des viandes; on ne peut nier 
que l’augmentation des cas indiqués dans la statistique est due en 
partie a une meilleure organisation du service, car l’on découvre 
actuellement beaucoup de cas de tuberculose qui sont restes inconnus 
autrefois, Les chiffres suivants sont relatifs à des pays entiers ou à 
des abattoirs, dans lesquels les inspections se font, depuis long- 
temps, d'après des règles identiques et invariables. [ls démontrent 
que la tuberculose des bovidés comme celle des porcs subit une 
augmentation lente, mais constante. 


Année 

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Ville de 
Karlsruhe 
Ville de 
Bromberg 
Ville de 
Schwerin 





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Ville de 
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Royaume de 
Sax 


a) Bovins tuberculeux: 


1888 || 1,60 | 4,9 | — — |107 | — 71 | — — | 13,9 
1889 | 1,77 | 8,1 | — 4,69 | 14,9 | — 9,8 | — — | 123 
1890 || 1,77 | 15,7 | — | 11,50! 22,3 | — | 15,8 | — | 26,2 | 15,7 
1891 | 1,99 | 17,4 | — | 150 | 26,9 | — | 12,2 | — | 21,6 | 186 
1892 | 2,29 | 1865| — | 18,1 | 27,1 6,0 | 17,1) — | 20,7 | 215 
1893 || 2,40 | 18,26| 8,24) 14,7 | 28,1 8,9 | 27,0 | 20,3 | 28,7 | 26,6 
1894 | 3,13 | 21,50) 9,01| 15,45 | 29,4 8,5 | 25,5 | 24,2 | 24,3 | 32,6 
1895 | 3,65 | 27,48 | 12,7 | 17,77 | 33,2 | 10,4 | 26,9 | 26,4 | 26,3 | — 
1896 | 8,38 | 26,72 | 18,2 | 20,66 | 32,9 9,8 | 38,0 | 25,8 | 27,6 | — 
1897 | 8,56 | 29,18 | 14,6 | 20,63 | 36,4 | 10,0 | — | 241); — — 
b) Porcs tuberculeux : 
1888 | — — — — 0,8 | — 0,37] — — | — 
1889 | — — — 191; 1,1 | — 1,38| — — | — 
1890 | — 0,84) — 1,16| 1,2 | — 1,63| — 0,67| 0,9 
1891 | — 1,07| — 27 | 18 | — 2,44| — 1,5 | 2,9 
1892 | — 1,37| — 1,32| 2,1 | 0,16; 3,49; — 18 | 2,7 
1893 | — 1,64) 0,66) 0,7 | 1,8 | 0,19] 8,77| 1,75) 2,1 , 
1894 || — 2,2 | 0,68] 2,03; 2,6 | 0,22) 38,55; 1,85| 3,7 | 2,59 
1895 | — 2,71] 1,35} 8,08] 2,7 | 0,29] 3,08; 2,09| 8,4 | — 
1896 | — 2,74; 180) 3,52) 24 | 041| 2,81; 1,91) 3,4 | — 
1897 | — 8,10| 2,14] 3888| 2,7 | 0,53| — 3,01; — | — 


Si ces chiffres sont déjà significatifs, les pour cent très-élevés 
obtenus dans quelques. abattoirs, surtout dans ceux qui s’approvi- 
sionnent principalement dans les environs immédiats, le sont encore 
davantage. 


Les localités suivantes fournissent les chiffres ci-après sur la 
fréquence de la tuberculose du bœuf: | 


Löbau 459], (1894), Meissen 49°/, (1895), Frankenberg 35°, 
(1896), Schleswig 39°/, (1896), Zwickau 45°/, (1897), Kiel 47°], (1897). 
La tuberculose des porcs, rarement observée autrefois, est beau- 
coup plus fréquente depuis la création de laiteries centrales ou de 





Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 651 


sociétés de laiterie. Ainsi à l’abattoir de Danzig‘), 11 p. °/, de la 
totalité des porcs abattus étaient tuberculeux, tandis que ceux de 
certaines laiteries donnaient de 60 à 70 pour cent. À Hambourg ?), 
sur 24 porcs, provenant d’une exploitation laïtière, 23 furent re- 
connus atteints. | 

L'épreuve de la tuberculine a donné, pour beaucoup de trou- 
peaux, des résultats encore plus défavorables. Les rapports sur le 
Service vétérinaire du royaume de Saxe, pour les années 1891—1897, 
fournissent les chiffres suivants: 76—79°/, (l’auteur), 65 °/, Schneider), 
80°/, (Eber), 84°/, (Hartenstein), 26—75°/, (Mebius), 69°/, (Noack), 
72—85 °/, (Reeder), 579], (Haubold), 82°/, (Lungwitz), 69°/, (Prager), 
58°/, (Prietsch). 

Les pertes causées par la tuberculose dans les pays autres 
que l'Allemagne, ne peuvent être évaluées, faute de rapports complets 
et exacts sur l'inspection des viandes. De nombreuses indications 
individuelles nous indiquent que la tuberculose sévit dans tous les 
pays et que, dans les contrées où l'élevage du bétail se fait comme 
en Allemagne, elle présente à peu près la même fréquence et 
l'augmentation proportionnée. 

Les dangers que présente la tuberculose des animaux pour la 
santé humaine, rendent absolument nécessaire la lutte contre cette 
maladie. D’après Koch, 1/, des décès doivent être attribués à la 
tuberculose, aussi, ne faut-il pas perdre de vue la possibilité de 
l'infection, rare ou fréquente, de l’homme par les animaux. 

Jusqu'en 1865, on était en général indifférent aux dangers 
que pouvait présenter, pour la salubrité publique, la consommation 
de viandes tuberculeuses. Lorsque Villemin et d'autres eurent dé- 
montré le caractère contagieux et la transmissibilité de la tuber- 
culose, et que Koch eut levé les derniers doutes sur lidentité et 
les rapports intimes entre la tuberculose de l’homme et celle des 
bovidés, on se rendit compte des dangers qui en résultaient pour la 
santé humaine; de très nombreuses expériences donnèrent Jes ré- 
sultats suivants: 

L'introduction de masses tuberculeuses dans le canal digestif, 
réalisée sur un grand nombre d'animaux d’expérience, a amené une 
infection dans la proportion de 20—40°/, des cas, (voir les mono- 
graphies bien connues de Johne et de Biedert; la première indique 
que sur 322 animaux d'expérience 43,5°/, ont donné des résultats 
positifs, 51,1 des résultats négatifs et 5°/, des résultats douteux; 
la seconde qui porte sur 548 animaux accuse 21,7°/, de succès, 
66,7°/, d’insuccès et 11,6°/, de résultats douteux). 

ll a été prouvé, que le sang qui se retrouve constamment 
dans la viande, peut servir à la propagation de la maladie; car il 
peut contenir des bacilles de Koch (Weichselbaum, Sticker et beau- 
coup d’autres); en outre, on peut rencontrer des lésions tubercu- 


1) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene‘“ 1896, p. 82. 
2) La même, 1898, p. 139. 


652 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


leuses dans les vaisseaux sanguins (Weigert et autres); l’inocu- 
lation du sang de malades peut transmettre cette affection (Semmer, 
Lentz, Baumgarten, Hagemann, Butel) ; toutefois, la virulence du sang 
est souvent nulle et disparaît trés rapidement (Mac Fadyean, Nocard). 

Il résulte d’une récapitulation faite par Leclainche, relativement 
à la virulence de la chair musculaire, que sur 566 inoculations de 
jus de viande, provenant de bœufs tuberculeux, 17, c'est-à-dire 3°/,, 
ont donné des résultats positifs; beaucoup d'expériences faites par 
Perroncito,, Mac Fadyean, Nocard, ont eu un résultat absolument 
négatif. Les tentatives d'infection faites avec du suc musculaire de 
personnes tuberculeuses, ont donné une plus forte proportion de 
résultats positifs (Steinheil, Leclainche, Gratia et Liénaux) pro- 
bablement, par suite du fait que la maladie accusait un caractère 
de généralisation plus accentué; Kastner, sur 12 inoculations, a eu 
dix fois un résultat positif en employant de la chair provenant de 
sujets à foyers tuberculeux ramollis; Forster, en inoculant de la 
viande hachee, obtint aussi des resultats positifs. 

De très nombreuses tentatives d’infection par ingestion (Semmer, 
Nocard, Perroncito, Mac Fadyean, Galtier) ont échoué; relativement 
peu (Harrow, Brown, Martin, Thomassen) ont eu une isstfe positive. 
Ces faits permettent de conclure, que la viande d’animaux atteints de 
tuberculose, même à un haut degré, n’est qu’exceptionnellement 
virulente, ce qui correspond bien aux constatations cliniques 
faites par Bollinger et Schottelius, qui ont suivi de nombreuses 
familles, dans lesquelles la consommation continue de viandes tuber- 
culeuses a pu se faire sans présenter d’inconvénients. 

Ces faits ont une très grande valeur; ils indiquent qu’on peut 
utiliser, sur une grande échelle, la viande d'animaux tuberculeux; 
ils ont par contre contribué à fortifier l'opinion erronée, partagée 
surtout par les propriétaires de bétail, que ces résultats ont prouvé 
que la chair des animaux tuberculeux est totalement inoffensive. 
Dans les cas de tuberculose généralisée, on trouve des foyers tuber- 
culeux dans les parties vendues comme viande; dans les localités 
où l'inspection fait défaut, on en introduit, sans scrupules, des pièces 
portant des lésions tuberculeuses. La publication de l'Office impérial 
d'hygiène rapporte des cas constatés juridiquement. Elle démontre 
qu'une inspection des viandes est nécessaire pour éviter les dangers 
que présentent les parties portantes des foyers tuberculeux, bien 
plus que le muscle lui-même. 

Le lait peut être très dangereux; celui qui provient de vaches 
. tuberculeuses renferme très souvent des bacillés de Koch, lorsque 
la mamelle porte des lésions tuberculeuses (Bang, Johne, Bollinger, 
Woodhead et Mac Fadyean), quelquefois même lorsque la mamelle 
est indemne (Bang, Ernst, Czokor). Le lait de vaches tuberculeuses a 
été reconnu virulent dans de nombreuses expériences d’inoculation, 
surtout dans les cas de mammite (Bollinger, May, Hirschberger, 
Bang), mais aussi, lorsqu'il était pris de quartiers sains de mamelles 
tuberculeuses (Bang, May) ou même lorsque la mamelle était ab- 





Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 653 


solument franche (Bollinger, Stein, Hirschberger, Ernst, Bang, 
Nocard). On a aussi constaté, que les produits de fabrication 
laiteuses pouvaient être virulents. Certaines observations cliniques et 
expériences par ingestion ont établi que le lait d'animaux tuber- 
culeux était virulent, même lorsque la tétine était apparemment saine 
(Bang, Gerlach, Peuch, Hedley, Ernst) et cela, suivant la récapitu- 
lation faite par Baum, dans les 40 à 50°/,, respectivement 36,7 °/, 
des cas. Enfin diverses observations cliniques individuelles (Lucas 
et Morro, Utz, Klebs, Kruckow, Pfennigwerth, Vollers et autres) 
prouvent, que la tuberculose peut être transmise par la consom- 
mation du lait de vaches malades, (prédominance chez les porcs 
et les veaux de la tuberculose des voies digestives). 


Ces résultats, obtenus par l’experimentation et par l'observation 
clinique, permettent de conclure que l’homme est exposé à étre 
infecté par la consommation du lait de vaches tuberculeuses. La 
preuve clinique de l'infection est relativement rare, mais elle a 
pourtant été faite dans certains cas (Demme, Leonhardt, Stang, 
Johne, Boyard et autres); elle est du reste confirmée par la tuber- 
culose intestinale assez fréquente chez les enfants. 


L'importance de ce danger peut être diversement appréciée. 
On peut admettre, que le lait d’animaux tuberculeux n'est pas 
nuisible dans un estomac parfaitement sain, que d’autre part, 
la cuisson habituelle du lait rend celui-ci inoffensif, et qu’enfin, dans 
beaucoup de cas de tuberculose, le lait n'est pas infectieux. 
Toutefois, il subsiste un certain danger qu’on ne peut ignorer, 
d'autant plus que souvent le lait est consommé cru, non seule- 
ment par des personnes en bonne santé, mais par des enfants et 
des convalescents; que souvent sa cuisson consiste en une simple 
ébullition; que dans les villes on prescrit souvent aux enfants 
et aux convalescents le lait cru, qui est tiré de laiteries, soi- 
disant modèles; et enfin que la tuberculose des mamelles est plus 
fréquente qu’on veut bien le croire. Dans le Royaume de Saxe, 
on a relevé le nombre de cas de mammite ci-dessous: 


0 
Des vaches etaient atteints 0, des vaches |‘, des vaches 


et veaux 
abattus 


et veaux et veaux 


tuberculeux | de mammite abattus tuberculeux 





1888 18895 1578 58 0,3 8,7 
1889 24000 2672 93 0,4 8,5 
1891 12955 8852 50 0,4 13 
1892 13897 4852 58 0,4 1,2 
1893 28784 7175 106 0,4 1,5 
1894 86279 9421 156 . 0,4 1,7 
1895 39493 12832 148 0,4 1,2 
1896 88688 12293 141 0,4 1,1 
1897 46118 16001 _ 230 0,5 1,4 


654 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


Dans ses recherches sur la fréquence de la tuberculose des 
bovidés sur le territoire de l'Empire‘), Rôck! a relevé 7329 cas de 
tuberculose de la mamelle chez les vaches; c’est-à-dire que, 111 
= 1,62°/, des vaches, sur lesquelles on possédait des données 
exactes sur la répartition des lésions tuberculeuses, présentaient 
une tuberculose de la mamelle. On peut admettre que les vaches 
entrent pour la moitié dans le chiffre total ci-dessus; le °/, des 
manımites tuberculeuses est par conséquent à peu près égal à 
celui trouvé, pour la même époque, dans le Royaume de Saxe. 
Nous ne possedons pas de données exactes sur la fréquence de la 
tuberculose des mamelles dans les autres pays; on peut admettre 
toutefois, que le °/, est à peu près le même qu’en Allemagne, par 
rapport au nombre total des animaux tuberculeux. 


* 
* * 


La lutte contre toute maladie contagieuse se base sur l’etio- 
logie. Nous savons aujourd’hui, que la tuberculose des bovidés a 
pour cause unique un bacille exclusivement parasite, qui ne peut 
se reproduire en dehors de l’organisme ; par conséquent, la maladie 
se transmet d'animal à animal seulement. Toutefois, ce bacille 
étant tenace, des germes provenant d’un animal malade peuvent 
par conséquent, en dehors de l'organisme, conserver leur 
vitalité, assez longtemps, pour que transportés sur des animaux, 
offrant un milieu favorable, ils puissent s’y développer et exercer 
leur action nocive. Cette possibilité est limitée aux locaux habités 
par des animaux tuberculeux, car, disséminés à l’air libre, les 
bacilles ne tardent pas à succomber sous l’action destructive de 
la lumière, de l'air, de la dessication ou de la décomposition. 
L'idée, encore fort répandue dans les milieux agricoles, que la 
tuberculose est partout présente, que les animaux peuvent partout 
la contracter et que, par conséquent, il n’est pas possible de se 
préserver efficacement contre ses atteintes, est erronée; certains 
animaux domestiques (moutons, porcs, chevaux) non moins prédis- 
posés à la tuberculose que les bovidés, sont rarement atteints de cette 
maladie; d'autre part, on rencontre souvent des troupeaux de 
bovidés indemnes de tuberculose. Sur 5723 troupeaux examinés, 
Bang en a trouvé 1274 (22°/,) totalement exempts de tuberculose. 

La tuberculose constatée sur des foetus on des veaux nouveau- 
nés, prouve à l'évidence que cette maladie peut être héréditaire 
chez les bovins (Johne, Czokor et beaucoup d’autres). Toutefois, 
Phérédité ne joue pas le rôle considérable qu'on veut lui attri- 
buer; d’apr&s les relevés de l'inspection des viandes, la tuberculose 
est bien plus fréquente chez les sujets adultes que chez les jeunes, 
comme on peut le voir par le tableau suivant: 


1) „Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamt“, 1889. 





Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 655 


P. % des animaux tuberculeux 


un les Anné * |du total des vaches mala- 
oyaumes nnees de veaux | Loyidés |des vaches] des à un degré 
de abattus | abattus | abattues | avancé et 


saisies 





N résulte de ces chiffres que la tuberculose est beaucoup plus 
rare chez les veaux que chez les bovidés adultes (1:110 à 250) et 
surtout chez les vaches (1 : 130 à 500); elle est même 4 à 20 fois 
moins fréquente que la tuberculose généralisée si rarement observée 
chez les adultes. Quelques auteurs donnent sur la tuberculose 
chez les veaux des chiffres beaucoup plus élevés, Klepp à Kiel 
indique 1,18°/,'); mais en général, on peut conclure que la tuber- 
culose ne se transmet héréditairement que dans un nombre de cas 
très restreint. Ä 


C'est pourquoi, l’hérédité ne peut être ignorée dans l’etiologie 
de la tuberculose. Il est nécessaire d’en étudier les manifestations, 
et admettre la possibilité d’une infection conceptionnelle (ovogène 
ou spermatogéne) quoiqu'elle ne soit démontrée ni par la pra- 
tique ni par des recherches expérimentales (Gärtner). En revanche, 
l'infection placentaire joue un rôle principal (recherches de Csokor, 
Johne, Schmori et beaucoup d’autres); elle a été réalisée experimen- 
talement par Reuzi, Gärtner et Galtier. La fréquence de ce mode 
d'infection découle du fait que chez le veau, le foie et les ganglions 
lymphatiques du hile (Johne) ou les médiastinaux et bronchiques, 
sont surtout atteints, tandis que le poumon reste indemne (Bang). 


L’infection placentaire est probable, et on devra considérer 
comme très fortement suspects les veaux dont la mère était 
atteinte de tuberculose de l'utérus, de même, ceux issus de mère 
atteinte de tuberculose généralisée ou du péritoine. 


D’après Ostertag?) la tuberculose de l'utérus se rencontre 
dans les 65°/, des cas de tuberculose généralisée et d’après Lung- 
witz?) dans les 57,9°/, des cas de tuberculose du peritoine. 


1) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygiene“, VII, p. 67. 
2) „Berliner Archiv‘, 14, p. 276. 
3) id. 28, p. 58. 


656 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


Le plus souvent, la tuberculose s’acquiert pendant la vie extra- 
utérine; la fréquence de la, tuberculose augmente avec l'âge. 
Réckl donne les chiffres suivants: bovidés âgés de moins de six 
semaines: 0,4°/,; de six semaines à un an: 0,6°/,; d’un à trois 
ans: 11,4°/,; de trois à six ans: 33,1°/,; six ans et au dessus: 
43,4 °/, tuberculeux; de nombreuses observations dans les abattoirs 
ont confirmé ces données. Bang obtient les mêmes résultats dans 
ses inoculations de tuberculine. 

D’après les expériences mentionnées ci-dessus, l'infection 
tuberculeuse des veaux par ingestion de lait ou la tuberculose 
d'origine alimentaire est non seulement probable, mais sa réalité 
est démontrée anatomiquement par la présence de foyers tuber- 
culeux primaires dans le système digestif, chez les veaux en parti- 
culier dans les ganglions rétropharyngiens, intestinaux et mésen- 
tériques, dans le foie et les ganglions du hile. Chez 70 à 75°: 
des veaux tuberculeux, Bang a trouvé des lésions dans les glandes 
rétropharyngiennes et mésentériques. Malheureusement, nous ne 
possédons pas de données exactes sur la fréquence de ce mode 
d'infection. D'après les chiffres indiqués plus haut à propos de la 
tuberculose des mamelles, on pourrait admettre que la tuberculose 
est d'origine alimentaire sur les 0,4°/, des veaux. Si, d’autre part, 
on tient compte du rapport entre la fréquence de la tuberculose 
chez les adultes et chez les jeunes, (d’après Röckl, 0,6°/, sur les 
animaux âgés de six semaines à un an contre 33,1 °/, sur ceux de 
trois à six ans; ou d’après Bang, 15,5°/, sur les bovides de moins 
de six mois contre 49,3°/, sur ceux plus âgés), on peut admettre 
que la tuberculose par ingestion est aux autres causes d'infection 
comme 1, quelquefois 3:55. Il est probable que la fréquence 
de la tuberculose d’origine alimentaire dépend de la durée de 
l'allaitement. 

La possibilité d’une infection tuberculeuse par le coit est 
démontrée non seulement par des expériences de Gärtner, mais 
encore par une série d'observations cliniques (Zippelius, Haartick, 
Lydtin, Rôckl, Bang, Eber et autres) la tuberculose des testicules 
et du pénis étant rare, ce mode d'infection joue un rôle très 
secondaire; il en est de même de l'introduction du virus par le 
canal des trayons; la tuberculose primaire des mamelles a été 
constatée très rarement (Eberhard, Môbius). Les quelques cas 
(Lydtin, Johne, Johnson) d'infection à la suite de blessures super- 
ficielles n’offrent pas non plus un intérêt général. 

En résumé, l'infection tuberculeuse par hérédité, par l’alimen- 
tation, le coit, etc., ne joue qu’un rôle secondaire. La tuberculose 
bovine provient surtout de la cohabitation d'animaux sains avec 
des malades. 

Chez les animaux adultes, la tuberculose intestinale est moins 
fréquente que la forme pulmonaire; on peut en conclure que 
l'infection par ingestion est relativement rare, soit que les masses 
expectorées aient été dégluties directement, soit qu'elles aient 





Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 657 


souillé les fourrages, lesquels peuvent aussi être rendus viru- 
lents par les déjections d'animaux malades, vu, que d’après une 
expérience de Cadéac et Bournay‘) les bacilles de Koch traversent 
l'intestin du bœuf, sans perdre leur virulence. Les déjections et 
les expectorations souillent parfois aussi, après leur dessication, les 
fourrages et les boissons. 

Toutefois, à en juger par la prédominance des lésions tuber- 
culeuses dans les poumons et les ganglions bronchiques, l’infection 
chez les bovidés doit s'effectuer principalement par les voies 
respiratoires. Dans les expériences d'infection par inhalation, on 
réussit assez mal avec le virus desséché, tandis que, d’après Flügge,?) 
on a plus de succès, si l’on emploie des matières liquides pulvé- 
risées sous forme de fines gouttelettes, analogues à cellés qui se 
produisent naturellement lors des accès de toux, et qui, vu leur 
tenuité, se maintiennent en suspension dans l'atmosphère et peuvent 
être introduites avec l'air inspiré; les expectorations grossières, sous 
forme de mucosités visqueuses, ou l'écoulement nasal des malades 
seraient moins à craindre que les masses bronchiques exhalées ou 
expectorees sous forme de fines vésicules. Notre système d’entretien 
du bétail, la stabulation permanente ou très prolongée dans des 
étables mal ventilées, où l'air est chargé d'humidité, l'habitude 
de placer les animaux, tête contre tête, favorisent considérablement 
ce mode d'infection. 

L’infection d’animaux sains, par cohabitation avec des malades, 
a été démontrée par Moussu*), et par de nombreuses observations 
cliniques, lequels ont établi qu'un animal tuberculeux, introduit dans 
une étable saine, avait infecté le troupeau entier, (Boyard,*) Bang’) 
Putscher,®) Lehnert") et autres). De plus, la tuberculose augmente 
avec l’âge ; les lésions pulmonaires predominent; et la maladie est, 
par contre, moins fréquente chez les animaux élevés au pâturage 
ou maintenus en liberté. | 

L’infection des animaux par le fait de la tuberculose humaine 
est encore controversé; on doit cependant en admettre la possibilité, 
bien que d’après les expériences de Frottingham les veaux n'y soient 
pas très réceptifs. A en juger par les quelques faits cliniques connus, 
ce mode d'infection n’est pas fréquent chez les bovidés. 

La prédisposition joue certainement un rôle considérable dans 
la tuberculose bovine. L'organisme d’un animal sain est un 
milieu en somme peu favorable, le bacille de Koch s’y développe 


1) „Schweizer Archiv für Tierheilkunde*, 88, p. 185. 

?) „Deutsche med. Wochenschrift‘, 1897, .p. 42. 

3) „Wochenschrift für Tierheilkunde“, 1899. 

N „Berliner Archiv‘, 15, p. 29. 

5) „Zeitschritt für Tiermidicin“, 16, p. 386. 

6) „Wochenschrift für Tierheilkunde“, 84, p. 47, 85, p. 274. 
1 „Sächsischer Bericht‘, 1887, p. 56. 


42 


658 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


lentement; dans un organisme affaibli, dont les tissus sont reläches, 
qui présente des sécrétions stagnantes, où les muqueuses sont 
lésées par le catarrhe ou des irritants mécaniques ou chimiques, 
l'invasion du bacille sera beaucoup plus rapide. 

Cette prédisposition peut être héréditaire, elle est le plus 
souvent acquise; l'alimentation irrationnelle (fourrages aqueux, 
drèches, racines de tous genres, etc.), l'influence débilitante d'une 
production laitière outrée, la stabulation permanente dans des 
locaux mal ventilés, humides et trop chauds, le manque de mouve- 
ment et d'air frais en sont les facteurs principaux. 

Dans la stabulation permanente, la respiration est superficielle, 
incomplète, gênée par le poids du rumen; le mucus n'est pas 
_ expectoré; l’implantation du bacille de Koch est favorisée surtout 

si l’air impur est chargé de poussières irritantes, lesquelles provo- 
quent et entretiennent un état catarrhal des muqueuses. 


* * * 

L’étiologie de la tuberculose fournit la base de mesures 
prophylactiques. 

Il faut, en premier lieu, exclure de l'élevage les veaux issus 
de mères tuberculeuses à un degré avancé, et leur donner 
du lait bouilli; les bovins atteints de tuberculose avancée accom- 
pagnée de toux, ou de jetage ou de tuberculose mammaire seront 
abattus; les animaux sains et leurs descendants seront séparés des 
malades; enfin l'entretien du bétail sera aussi naturel que possible. 
Pour remplir ce programme, on a formulé diverses propositions 
qui peuvent être groupées, comme suit: 


1) Lutte facultative au moyen de mesures hygiéniques. 


Cette proposition n'est pas sortie de milieux agricoles; elle 
a probablement été faite par un médecin ou un laïque, car son prin- 
cipe indique que la tuberculose résulte de l’entretien irrationnel du 
bétail, de la stabulation permanente dans des locaux mal ventilés, 
de l'alimentation artificielle, de la production laitière forcée; cette 
maladie disparaitrait, dès qu'on en reviendrait à une exploitation 
naturelle du bétail. Un inconnu‘) reproche à la médecine vétéri- 
naire de ne pas suivre la seule voie qui ait quelque chance de 
succès. La tuberculose serait une sorte de mal social. La tuber- 
culine serait inefficace dans cette lutte: on devrait édicter des 
dispositions légales, limiter le nombre des animaux logés dans la 
même étable, réglementer le cube d'air nécessaire à un animal, et 
instituer des pâturages banaux. 

Toutes bienveillantes que soient de pareilles propositions, leur 
réalisation est impossible; on ne peut changer du tout au tout, 


1) „Med. Wochenschrift‘, 1898, p. 728. 





Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 659 


dans les contrées de population très dense, le système d'exploitation 
du bétail. A part les regions du littoral, l'agriculture ne dispose 
ni des prairies nécessaires, ni des ressources pécunières, indispen- 
sables pour transformer les étables; elle ne peut renoncer, ni à — 
l'emploi des résidus industriels divers, ni à l'emploi des fourrages 
concentrés, taxés comme peu naturels, ni à la production laitière forcée. 
Autrement, l'exploitation des animaux domestiques deviendrait 
onéreuse. Là où les circonstances le permettent, dans le littoral, 
dans les exploitations s’occupant surtout d'élevage, on devra tenir 
compte de ces desiderata, et créer une descendance saine, moins 
prédisposée à la tuberculose, afin d’opposer une barrière aux 
envahissements de cette maladie; là, où elle règne déjà, on ne peut 
espérer de la faire disparaître par ces moyens. 


2) Lutte facultative contre la luberculose par l'emploi de la tuberculine. 


Ce procédé repose sur l’etiologie et sur la valeur diagnostique 
de la tuberculine, qui permet de reconnaître les animaux tuberculeux 
d'un troupeau et de les isoler complètement des animaux sains; 
les veaux qui, dans la règle, naissent exempts de tuberculose, seront 
nourris au lait bouilli; ces animaux, seront élevés pour combler 
les vides laissés par les sujets tuberculeux, dont on se débarassera 
peu à peu, sans frais trop considérables. Ce procédé, surtout 
recommandé par Bang‘) est assez connu, tout au moins dans les 
cercles vétérinaires, pour qu'on nous dispense d’en faire une des- 
eription detaillee, d’autant plus que notre co-rapporteur s’en est 
charge. 


Voici les diverses mesures prévues. 


Tuberculination de tout le troupeau; séparation complète des 
animaux, ayant réagi, de ceux qui n'ont pas réagi; extension de 
cette dernière mesure à l’etable, aux ustensiles, au personnel; 
élevage des veaux, provenant de vaches ayant réagi, mais qui ne 
présentent pas de symptômes de maladie, au moyen de lait 
stérilisé, dans l’étable des animaux sains; bref abattage des ani- 
maux malades. 


L’inoculation de tuberculine sera répétée une ou deux fois; 
les sujets qui auraient réagi. seront aussi séparés. On pourrait 
compléter ces mesures par l'abattage des veaux nés, dans le 
courant de l’année, de mères qui, à l’abattage, ont été reconnues 
alteintes de tuberculose de l'utérus ou du péritoine. 


Cette façon de procéder impose d'assez lourdes charges à un 
propriétaire isolé; elle est eependant exécutable ; appliquée conscien- 
cieusement, elle permet d’extirper la tubereulose d’un troupeau en 
trois à six ans. La possibilité de l’execution et la certitude du 
succès sont demontrees par. les brillants résultats obtenus par Bang; 


- 1) „Zeitschrift für Tiermedicin,“ vol. 22, p. 411. 


660 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


ceux d’Eber,!) Guimann,?) Wilson’) Dewar,*) et ceux du rapporteur 
sont, sinon aussi complets, du moins très favorables. 

La mise en pratique large et générale de ce procédé d’ex- 
tinction de la tuberculose rencontre toutefois des difficultés assez 
graves. Tout d’abord, il exige un entendement complet sur l'im- 
portance sanitaire et économique de cette maladie, sa diffusion et 
les moyens qu’on peut employer pour la combattre. Cet enten- 
dement manque encore complètement, chez la généralité des agri- 
culteurs, même chez les plus intelligents. 


Les opinions émises, soit dans des conversations particulières, 
soit même dans des débats publics,5) en font foi; la fréquence et 
l'augmentation constante de la maladie, la valeur de la tuberculine 
comme moyen de diagnostic sont mises en doute. Suivant leur opinion 
la transmissibilité à l’homme n'est pas prouvée, mais seulement 
soupçonnée, le lait n’est pas dangereux, etc. etc. 


En outre, ce moyen de lutte sous-entend que les propriétaires 
ont un intérêt capital à débarrasser leur troupeaux de ce fléau. 
Or, cet intérêt fait défaut dans les régions où la population est 
dense, et le lait est directement livré à la consommation, où le bétail 
est considéré comme une machine à lait, où les vaches, achetées 
pleines ou fraîches vélées, sont utilisées un temps restreint el 
passent bientôt dans d'autres mains. Souvent les propriétaires ne 
désirent pas même savoir, si, et dans quelle mesure, leur bétail 
est tuberculeux; car, ils craignent qu’en vendant du lait ou des 
animaux, dont l’état leur est connu, de s’exposer à une action 
pénale. 


Lorsque l’entendement de la situation et l'intérêt ont amené 
un propriétaire à engager la lutte contre la tuberculose, voyant 
ce qu’elle lui coûte, la ferme volonté indispensable lui fera bientôt 
défaut. Plus d'un, animé d’un zèle subit, a pris les mesures 
nécessaires; mais le zèle n’a pas tardé à se refroidir par suite 
des difficultés crées dans la ferıne, par la séparation des animaux, 
les soins distincts, la cuisson du lait, la vente difficile, la résistance 
passive du personnel et enfin la critique des voisins. Beaucoup de 
propriétaires, qui avaient entrepris la lutte, l’ont abandonnée au 
bout de quelques mois ou de quelques années. Enfin, il ne faut 
pas oublier que la lutte individuelle exige des sacrifices pécuniaires 
considérables. La vente à prix réduit des animaux tuberculeux, 
le surcroît de dépenses provenant de l'augmentation du personnel 
et des installations; des achats nécessaires pour remplacer le bétail 


1) Eber „Deutsche Zeitschrift für Tiermedizin,“ 21, p. 69. 
2) „Monatshefte für Tierheilkunde,“ VI, p. 488. 

5) „Jahresbericht für das Jahr 1892,% p. 49. 

*) „The veterinarian,“ 70, p. 11. 

5) „Leipziger Zeitung,“ 1898, Nr. 57. 





Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 661 


tuberculeux, entraînent des sacrifices que beaucoup d'agriculteurs 
ne peuvent supporter. 

Les facteurs économiques de la lutte facultative contre la 
tuberculose, tels que le renouvellement du cheptel par l'élevage en 
propre, l'importance plus grande du pâturage, le mode d’elevage 
des veaux, la possibilité de stériliser le lait ont été mis en évidence 
par Eber‘) qui fait remarquer, en même temps, que ces conditions 
économiques favorables se rencontrent rarement. 

Pour ces motifs, la lutte volontaire contre la tuberculose 
n'aura jamais une portée générale. Ce mode de procéder mènera 
sürement au but dans les exploitations agricoles où le propriétaire 
instruit aura la ferme volonté et les moyens financiers nécessaires, 
de mème dans les petites circonscriptions, dans les syndicats, 
chez lesquels l’elevage du bétail est la principale ressource et ot 
la lutte contre la tuberculose revêt un intérêt général. Dans tous 
les cas, des tentatives de ce genre, même isolées, ont une action 
éducatrice sur les masses et poussent à limitation. Par contre, ce 
procédé ne pourra être employé d’une façon générale dans les 
grands pays, que si les eirconstances économiques le permettent 
ou l’exigent, comme cela a été le cas pour le Danemark. Dans 
la plupart des autres pays, surtout en Allemagne, la lutte faculta- 
tive offre peu de chances de succès. 

Dans les milieux agricoles, l'emploi de la tuberculine n'est 
pas en grande faveur; ce fait est mis en évidence en Saxe, où, sur 
une population bovine de 600000 têtes, on n'a fait, en 1896, que 
3344 inoculations, en 1897, seulement 2679, et, en 1898, que 3631, 
soit en moyenne 0,5°/,; en Bavière, sur une population de 
3500000 têtes de bétail, on n'a fait, en 1895, seulement 5402 in- 
oculations, en 1896, que 2596 et, en 1897, que 2673, soit en moyenne 
0,1%. Remarquons que plus de la moitié de ces inoculations ont 
porte sur des animaux isoles. 


3) Lutte volontaire encouragée et subventionnée par U Etat. 


Chaque Etat est intéressé, au point de vue sanitaire et 
économique, à lutter contre l'extension de la tuberculose du bétail. 
Il doit donc étudier les moyens propres à atteindre ce but: 

a) L’instruction des propriétaires de bétail est nécessaire, vu 
leur grande indifférence. Elle sera utile surtout, si l'on ne 
se borne pas à la donner sous forme d’imprimes, générale- 
ment peu lus; des conférences données par des vétérinaires 
seront beaucoup plus utiles. L'expérience démontre mal- 
heureusement, que ces idées ne pénètrent que lentement 
le gros de la population. 

b) Les subsides de l'Etat peuvent être accordés sous forme 
de fourniture gratuite de la tuberculine, de paiement des 


— 





1) „Deutsche Zeitschrift für Thiermedicin“, 21, p. 61. 


662 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


frais d’inoculation, éventuellement par bonification des 
dommages, résultant de l’inoculation. Comme condition, 
on pourrait imposer aux proprietaires, l’obligation de 
marquer les animaux qui ont réagi, comme cela se fait en 
Suisse,!) ou bien suivre, point par point, le procédé Bang. 
Le Danemark a sacrifié des sommes importantes dans ce 
but (en 1898 on y a attribué 100 000 couronnes); cet exemple 
a été suivi par la Prusse?) De même, la Chambre agricole 
du Royaume de Saxe a voté un crédit de 30000 Mk. pour 
l’année 1899. De nombreuses associations agricoles de 
.Prusse, de Wurtemberg, de Hesse et d'autres Etats?) ont 
suivi la même voie. 

Cette intervention de l'Etat fera sûrement avancer, dans 
quelques exploitations, la question de l'extinction de la 
tuberculose: elle mérite d’être chaudement recommandée. 

Toutefois, le Danemark seul, jusqu'ici, a obtenu un 
succès bien réel. Un résultat général ne peut être espéré 
qu’à la longue et en sacrifiant des sommes considérables. 
Les frais, occasionnés par l’achat de la tuberculine et par 
la vaccination, ne sont rien en comparaison des consé- 
quences économiques si considérables que peu de proprié- 
taires sont désireux de faire des essais. 


c) L'épreuve de la tuberculine sera exigée pour les taureaux 
des syndicats d'élevage présentés à l'approbation et pour 
lesquels on demande une prime de l'Etat. Les frais d'in- 
oculation seraient payés par la caisse publique. 

Bien que, d’après les recherches de Gärtner, la tuber- 
culose ne se transmette que très rarement ou même jamais 
par le sperme, et, qu’en conséquence, on ne puisse attendre 
beaucoup de cette mesure, elle peut, toutefois, avoir son 
utilité. Elle permet d'éviter la contamination des vaches 
conduites au taureau ou logées dans la même étable que 
celui-ci. D'autre part, cette mesure a un effet éducateur 
notable; elle pousse les agriculteurs à faire aussi des inocu- 
lations dans leur cheptel. Toutefois, ce procédé qui est 
employé en Saxe,*) n'aura jamais qu’une importance 
secondaire. 

d) L'épreuve de la tuberculine sera obligatoire pour les ani- 
maux de concours, pour lesquels il est demandé une prime 
de l'Etat, comme cela se pratique dans le Grand-Duché de 


1) „Zeitschrift für Fleisch- und Milchhygienie,“ VII, p. 168. 


2) Rundschreiben des Ministeriums für Landwirtschaft, die Bekämpfung 
der Tuberkulose betr. vom 29. Juli 1896. Deutsche T. W., 1896, p. 29. 


5) „Bericht des Landwirtschaftsrates,“ II, p. 111. 


*) Verordnung des Königl. Ministeriums des Innern an die landwirt- 
schaftlichen Kreisyereine vom 12. Februar 1895. 








Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 663 


Bade; un projet similaire a été émis dans le Royaume 
de Saxe. Ce moyen ne peut avoir qu’une influ- 
ence restreinte, d'autant plus qu'il s’agit généralement 

_ d'animaux jeunes, pour lesquels l’inoculation n'est exigée 
qu'une seule fois; cependant, on ne peut nier qu'elle ait 
une certaine valeur. 

En résumé, la lutte facultative contre la tuberculose, 
même avec l'appui de l'Etat ou de corporations, ne dével- 
oppera ses effets que bien à la longue. Vu lextension 
progressive de l’epizootie, on arrivera à peine à maintenir 
le status quo. 


4) Lutte officielle et par des mesures obligatoires. 


L'expérience prouve que, pour toutes les maladies offrant 
une grande importance au point de vue économique et qui ont un 
caractère nettement contagieux, les mesures de police sanitaire sont 
les seules efficaces, pour obtenir la prompte disparition de l’épi- 
zootie. Malgré les résistances du début, seules les mesures coerci- 
tives ont rendu la lutte possible contre la peste bovine, la clavelée, 
la péripneumonie et la morve. La tuberculose des bovidés est une 
maladie purement contagieuse; exception faite peut-être de quelques 
pays favorisés, on ne pourra s'opposer à sa marche envahissante 
que par des mesures coercitives. L’abattage obligatoire est la seule 
solution radicale. | 

Il est vrai, que la lutte contre cette maladie présente des diffi- 
cultés beaucoup plus considérables que celle contre toute autre épizootie. 
Ces difficultés résident dans le caractére méme de la maladie, son 
developpement lent, ses manifestations obscures, enfin, dans le fait 
qu'elle est très répandue. Les premières peuvent être vaincues, 
en utilisant la tuberculine; la dernière empêche d'employer les 
mesures de police en vigueur contre les autres maladies con- 
lagieuses, et en particulier, la mesure idéale, l'abattage de tous les 
animaux tuberculeux. 

Au début, il faudrat suivre un procédé qui empêche toute 
propagation ultérieure de la maladie, et qui, à la longue, l'enraye 
complètement, sans trop tailler dans le vif au point de vue écono- 
mique. Les difficultés dont nous avons parlé, subsistent, mais 
elles ne sont pas insurmontables. En premier lieu, il faut prévoir 
l'institution d’une inspection générale et uniforme des viandes. 
Le développement lent et le diagnostic difficile de la tuberculose 
rendent impossible la déclaration obligatoire, qui est cependant la 
mesure fondamentale de la police sanitaire. L'institution d’une 
inspection généralisée des viandes fournira une base d'action, pour 
autant qu’elle découvrira tous les cas de tuberculose. 

En outre, ceux, où il est admissible, que l’animal abattu a 
propagé la contagion , doivent être déclarés officiellement par 
l'inspecteur des viandes. Cette déclaration, qui serait le point de 


664 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


départ de nouvelles recherches, ne serait pas nécessaire dans tous 
les cas de tuberculose nettement localisée, ou, lorsque les foyers 
sont circonscrits; elle serait donc restreinte aux cas présentant un 
danger général, c’est-à-dire, à ceux, où la tuberculose est fortement 
développée, où la viande est saisie et où la vente n'est autorisée 
que sous certaines conditions spéciales. Il faudrait y ajouter les 
cas de tuberculose pulmonaire qui, à la suite de processus de 
ramollissement, ont pu donner lieu à de fortes expectorations de 
mucus et de matières purulentes. 

Enfin, la promulgation de mesures de police sanitaire contre 
la tuberculose a, pour corollaire, l'indemnisation ou l’assurance du 
bétail, lesquelles doivent couvrir les dommages résultant de l'inspection 
des boucheries, de la destruction des viandes, ou de ia moins-value 
qu'elles subissent en cas de vente à la basse boucherie (Freibank). 

Les heureux effets de l'indemnisation sont demontres par les 
résultats de la lutte contre d’autres maladies contagieuses. Même 
dans les cas où l’abattage n’est pas obligatoire, par exemple pour 
la tièvre charbonneuse, la perspective d'une indemnité favorise non 
seulement la déclaration des cas de maladie, mais elle facilite en- 
core l'application des autres mesures de police sanitaire. Les intérêts 
des propriétaires lésés méritent d’être sauvegardés; il y a lieu de 
prévoir l'indemnisation, car, vu la fréquence de la tuberculose, 
plus d’un propriétaire forcé d’abattre son bétail malade, pourrait 
être ruiné, avant d’avoir pu utiliser les moyens efficaces de pro- | 
tection contre cette maladie. Cette indemnisation peut être offerte 
sous forme d’ assurance générale du bétail, avec indemnité dans 
les cas d’abattage, sous forme d’ assurance du bétail de boucherie, 
ou encore d'assurance limitée aux pertes par suite de tuberculose, 
pourvu que cette assurance soit générale. Les assurances facul- 
tatives ne suffisent pas; car elles ne comprennent jamais tous les 
animaux de l'espèce bovine. Comme la tuberculose est très inégale- 
ment répandue dans les divers pays et les diverses provinces, on 
procèdera, comme on l’a fait jusqu'ici pour les autres épizooties, 
que les assurances s'organisent par pays ou par provinces. 

Les dépenses occasionnées par les indemnités, pourront être 
couvertes en première ligne par une taxe à prélever sur les pro- 
priétaires de bétail; suivant qu'on aura choisi l’un ou l’autre des 
modes d'assurances, on imposera tout le bétail, ou bien, on pré- 
lèvera la taxe sur chaque tête abattue. 

Vu l'importance considérable de la lutte contre la tuberculose 
au point de vue sanitaire, il parait justifié de faire supporter une 
partie des charges à l'ensemble des citoyens; la caisse de l'Etat 
devrait fournir une certaine somme à titre de subside La 
diminution et l'extinction de la tuberculose, et, par conséquent, 
des dangers auxquels l’homme est exposé de ce chef, serait 
un bienfait général. Le taux de ce subside peut être évalué de 
diverses manières (20 à 30°/,). Il ne paraît pas plausible de faire 
supporter la perte entière par la caisse de l'Etat, d'un côté, parce 











Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 665 


que les propriétaires ne seraient plus intéressés à la lutte et à 
l'extinction de la maladie, et que leur concours ferait défaut; d’autre 
part. parce qu'il ne paraît pas équitable de faire supporter une 
pareille charge à tous les citoyens non propriétaires de bétail. 

La fixation de la quote de l'indemnité est très importante. Le 
concours des propriétaires, pour les mesures à prendre, ne sera assuré 
que si l'indemnité s'élève à 70 ou 75°/, de la valeur. Si l’indemnite 
est sensiblement inférieure, le propriétaire s’opposera par tous les 
moyens en son pouvoir à l'abattage de ses animaux. D'un autre 
côté, il est juste qu’il reste son propre assureur pour les 20 à 30%, 
de la perte. Il sera ainsi intéressé à éviter, dans les mesures du 
possible, une nouvelle invasion. 

Lorsque ces deux facteurs (inspection généralisée des viandes 
et assurance contre les pertes provenant de la tuberculose sur les 
animaux abattus) seront devenus des réalités, on pourra introduire 
des mesures de police sanitaire contre cette maladie. Et encore, 
faudra-t-il procéder avec beaucoup de réserve. Nulle part, on ne 
peut mieux qu'ici appliquer le proverbe: „le mieux est l'ennemi 
du bien“. Les mesures de rigueur appellent l’opposition. Des me- 
sures plus douces, moins tranchantes, amèneront, quoique plus 
lentement, une diminution. générale et enfin la disparition de la 
tuberculose. 


On pourrait mettre en pratique les prescriptions suivantes: 


1) Mesures répressives. 


a) Déclaration officielle, de la part des inspecteurs des viandes, 
de tous les cas de tuberculose constatés chez les animaux 
de boucherie, lorsqu'ils entraînent la saisie absolue ou 
relative des viandes, ou lorsque le cas présente un danger 
réel, au point de vue de la propagation. 

b) Enquête sur la provenance de l’animal de boucherie saisi. 

c) Examen du troupeau contaminé: marque des animaux 
présentant des symptômes visibles de tuberculose. 

d) Séquestration et abattage d'office de ces animaux (qui 
doivent être considérés comme dangereux) dans un laps 
de temps d'un à trois mois; sous peine de perdre tous 
droits à l'indemnité, mais sous promesse que l’animal sera 
payé intégralement, s’il y a eu erreur de diagnostic. 

e) Désinfection complète des étables occupées par ces animaux, 
ainsi que de celles de leurs abords. 

f) Destruction des parties tuberculeuses. 

g) Révision trimestrielle des troupeaux atteints. 

h) Interdiction de la consommation à l’état cru, pour l’homme 
aussi bien que pour les animaux, du lait de vaches atteintes 
de mammite tuberculeuse. 

i) Interdiction de la vente du lait de centrifuge non stérilisé. 

k) Destruction des résidus de centrifuge. 


666 Mesures ponr combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


]) Surveillance continue, au point de vue de la tuberculose, 
des laiteries modèles et de celles fournissant le lait pour 
les enfants. 


L'Etat pourra, en outre, favoriser la lutte individuelle contre 
la tuberculose, au moyen d’inoculations de tuberculine, en prenant 
les frais à sa charge, pour autant que le propriétaire s'engage 
à exécuter les mesures prescrites (séparation des animaux sains. 
élevage des veaux nés de mères tuberculeuses au moyen de lait 
stérilisé). 

2) Mesures préventives. 


L'importation d'animaux provenant de pays infectés ne peut 
être tolérée que s’il s’agit d'animaux de boucherie, destinés à l’a- 
battage immédiat dans un abattoir public. 

L'importation du bétail d'élevage ou de rente ne pourra 
s'effectuer qu'après que les animaux auront été tuberculinés à la 
frontière, avec un résultat négatif. 

* * 
* 

Les opinions sur la possibilité d’application de ces mesures 
et leur efficacité sont encore divergentes. Les exigences paraissent 
excessives aux uns et insuffisantes aux autres. Aux premiers, nous 
rappellerons tout d’abord que l'introduction de l'inspection des 
viandes a été reconnue nécessaire pour bien d’autres motifs encore. 
De plus, dans beaucoup d’abattoirs principaux, l’assurance du 
bétail est un corollaire nécessaire de l'inspection des viandes, sous 
forme d'assurance privée; l'inspection généralisée des viandes rendra 
nécessaire l'inspection d’une assurance générale du bétail de bou- 
cherie; pour des raisons d'équité, l'allocation de subsides de l'Etat 
n'est qu'une question de temps. 

On a objecté qu'il est souvent impossible aux vétérinaires sani- 
taires de reconnaître les animaux tuberculeux, chez lesquels la maladie 
offre un danger particulier; les précieuses qualités de la tuberculine 
comme moyen de diagnostic réfutent cette objection. Les erreurs 
n’atteindraient d’ailleurs, que des animaux malades et de peu de va- 
leur; par conséquent, il est permis de ne pas en tenir compte. Les 
agriculteurs considèrent, de leur côté, l’abattage d'office comme une 
sévérité non justifiée, I] n’en est pas ainsi, car, il s'agit d’un ani- 
mal, dont la maladie fait des progrès constants, et dont le bref 
l'abattage est dans l’interet du propriétaire, qui se trouve menacé 
de pertes par suite de la mauvaise utilisation des fourrages et de 
la moins-value de la viande. 

- On objecte, en outre, que ce procédé conduit à l'abattage 
en masse, lequel occasionne des frais énormes, qu'il sera ensuite im- 
possible de combler les vides avec des animaux exempts de tuber- 
berculose. Cette opinion se fonde surtout sur les pour cent très 
élevés, observés à la suite de tuberculination (20 à 80°%/,) et parce 











Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 667 


qu'on admettait à tort qu'il fallait abattre et indemniser un nombre 
si élevé d'animaux. | 

En réalité, il n’est pas question de l'abattage forcé de tous 
les animaux tuberculeux, mais seulement des plus dangereux, de 
ceux qui se trouvent dans un état avancé de la maladie. D’après les 
résultats de l'inspection des viandes, ils ne représentent que 8°/, 
des animaux tuberculeux et le 0,7°/, à 1,7°/, des animaux abattus 
soit une moyenne de 1,04°/,. En admettant même que la visite 
des etables contaminées élèvera au double le nombre de sujets qu'il 
faudra abattre et dont la viande sera l’objet d’une saisie absolue 
ou relative, il en résultera d’après les calculs faits plus haut, une 
perte annuelle de 12500000 Mk.?) qui, reportée sur les 17000000 
de bovidés, nécessiterait une prime annuelle de 0,75 Mk. par 
tête, ou qui, reportée sur les bœufs de boucherie seulement (env. 
2700 000) représenterait une taxe de 4,63 Mk. par tête. Le sub- 
side de l'Etat diminuerait ces chiffres de 25°/,. On ne peut con- 
sidérer cette charge comme trop élevée, en songeant que, par 
le seul jeu de l'inspection des viandes, la moitié de cette somme, 
est perdue chaque année sans compensation. 

Enfin, on prétend que les animaux sains, ne suffiront pas à 
combler les vides créés par labattage obligatoire; comme il ne 
s'agit pas d’abattage en masse, mais bien d'une simple avance par 
l'abattage d’un nombre restreint d'animaux, il sera en tout temps, 
possible de combler les vides au moyen de l'élevage. En outre, 
il faudra toujours tenir compte des conditions économiques mo- 
mentanées; dans les régions où l'élevage n'est pas pratiqué, on 
devra temporiser et n’abattre que les animaux dangereux, tandis que 
dans les régions d’élevage on pourra procéder avec plus de rapidité. 

Pour beaucoup, ces propositions ne vont pas assez loin; la 
suppression des animaux taxés comme dangereux seulement, et la 
conservation momentanée des autres tuberculeux, ne procureraient 
qu'une diminution, et jamais une disparition complète de cette 
affection. Ces objections sont fondées jusqu’à un certain point. La 
destruction de tous les sujets tuberculeux étant impossible, les 
mesures ci-dessus entraveront au début l'augmentation de la ma- 
ladie; en présence des résultats favorables, obtenus dans certains 
troupeaux, les propriétaires accepteront, de plus en plus, la lutte 
facultative. Lorsqu'une diminution aura été obtenue dans les pays 
où la tuberculose est rare, on pourra, peu à peu, rendre les me- 
sures plus rigoureuses pour arriver enfin à l'abattage obligatoire 
de tous les animaux qui auront réagi à la tuberculine. La tuber- 
culose est trop répandue pour qu'on puisse espérer des succès ra- 
pides. Il faudra attendre des dizaines d'années avant d'obtenir un 
résultat visible pour tous; si l’on veut arrêter les progrès croissants 
de la tuberculose, il faut entreprendre la lutte et la continuer sans 
se relâcher jamais. 


1) Le Mk. vaut environ. 1 Fre. 25 c. 


668 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


Peu de pays ont, jusqu'à ce jour, prescrit des mesures obli- 

gatoires. 
- ‘ En France,‘) la tuberculose a été inscrite au nombre des 
maladies contagieuses par le décret du 26 juin 1888; un règlement 
d'exécution de la même date prescrit l’isolement et la séquestration 
des animaux reconnus tuberculeux, dont on ne peut se dessaisir 
que pour les conduire à l’abattoir. Une loi du 21 juin 1898 pre- 
voit l'abattage d'office des animaux chez lesquels on a constaté 
des symptômes certains de tuberculose. En cas de saisie de la 
viande, il est accordé une indemnité (de moitié si la maladie est 
généralisée et des trois quarts si elle est localisée). 

Dans le Massachusets?), une loi, promulguée en 1892, ordonne 
Pabattage des animaux tuberculeux contre indemnité taxée à la 
moitié de leur valeur. En 1894, l'épreuve de la tuberculine a été 
appliquée à tous les animaux suspects et à tout le bétail importé; 
les animaux ayant réagi étaient abattus et les autres étaient mar- 
qués. A la suite de difficultés dans l'application, on n’a pratiqué 
l'abattage que pour les animaux cliniquement malades et l’indem- 
nité était égale à la valeur totale de l’animal. A la suite de con- 
flits sans fin, le gouvernement a arrêté les travaux de la-commis- 
sion ‘sanitaire, après qu'on eut dépensé en vain quatre à cing 
millions. 

En Belgique,?) une ordonnance royale, datée du 30 octobre 1895, 
ordonne l'abattage des animaux reconnus cliniquement tuberculeux, 
ainsi que de ceux ayant réagi à la suite d’une inoculation de tu- 
berculine, Les animaux ayant habité dans l’étable, sont considérés 
eomme contaminés et ne peuvent être vendus que pour la bou- 
cherie, excepté s'ils n’ont pas réagi à la tuberculine. Dans les cas 
d’abattage ordonné par l'autorité, lindemnité est de 75°/, si la 
viande est saisie, ou de 25°/, si elle peut être livrée à la consom- 
mation. Les propriétaires qui font volontairement inoculer leurs 
animaux, recoivent lors de l'abattage la même indemnité que celle 
accordée pour les abattages d'office. 

En 1896,*) on a tuberculiné 19004 bovins dans 2905 etables; 
9289, soit une proportion de 48,88°/, ont présenté une réaction 
caractéristique; 1148 ont été abattus d'office et 2346 volontairement. 
L’indemnite totale s’eleva à 349430 fres. pour les premiers, et 
a 372154 fres. pour les seconds, soit un total de 721584 fres. 
Vu la forte proportion de malades et le fait que beaucoup de ceux 
ayant réagi, n'étaient que très légérement atteints, et auraient, en 
conséquence, pu être utilisés encore un certain temps, ces mesures 


1) Leclainche. La prophylaxie de la tuberculose bovine. Revue de la 
tuberculose 18. p. 285. 


2) Le même. 
3) , Annales de médecine vétérinaire“ 44, p. 678. 
+) „Veröff. d. Kais. Ges. Amtes‘ 1888, p. 516. 





Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 669 


ont été adoucies. Le règlement du 10 août 1897 ordonne seulement 
l'abattage des animaux cliniquement tuberculeux; les sujets supects 
ne sont soumis à l'épreuve de la tuberculine qu'avec l’assentiment 
du propriétaire et ne sont abattus que s'ils ont réagi. Les indem- 
nités sont fixées comme suit: 70°/,, respectivement 25°/, s'ils s'agit 
d'animaux reproducteurs; 50°/,, respectivement 25°/, pour les autres 
animaux. Les propriétaires peuvent réclamer la tuberculination 
de leurs troupeaux; la vente des animaux ayant réagi, est permise 
seulement pour la boucherie. Ils reçoivent 70°/ respectivement 
15°/, d’indemnité pour les animaux reproducteurs. En outre, la 
Belgique paie 50 francs par porc dont la viande est saisie.{) 


En Norvége*), les troupeaux sont inoculés sur réquisition du 
propriétaire. Les animaux atteints de tuberculose mammaire et de 
tuberculose pulmonaire avancée, doivent être abattus, les suspects 
sont marqués, isolés et ne peuvent être vendus que pour la bou- 
cherie. Un subside de l'Etat peut être accordé. En outre, le bétail 
provenant de la Suède doit être inoculé et marqué à l’entree.?) 


En Allemagne, l’inoculation obligatoire n'a été prévue que 
pour les animaux importés par voie de mer; ceux qui réagissent, 
sont refoulés. 


Ces différents modes de lutte contre la tuberculose déploient 
leurs effets depuis trop peu de temps, pour qu'on puisse en con- 
stater les résultats. On a reconnu, par contre, que, l'indemnité 
correspondante faisant défaut (France, Norvège), ces mesures restent 
lettre morte, et ne sont pas appliquées; d’autres part les mesures 
très sévères (l'abattage de tous les animaux, ayant réagi à la tu- 
berculine) ne peuvent être maintenues dans les pays où la tuber- 
culose est très répandue, vu les frais considérables qu’elles en- 
traînent. Il faut donc suivre une voie raisonnable, abandonner la 
déclaration et l’inoculation obligatoires et l'abattage des animaux 
ayant réagi, en le limitant aux animaux dangereux, avec indemni- 
sation des propriétaires. 


Quelques mots enfin, sur les moyens à employer, pour pré- 
venir les dangers que présente pour l’espèce humaine, la tuberculose 
des bovidés. Le danger des viandes tuberculeuses peut être 
conjuré par l'inspection des viandes. Même en admettant l’inno- 
cuité relative de la chair musculaire, seule l'inspection des viandes 
empéchera l'emploi frauduleux ou inconscient d'organes internes si 
souvent tuberculeux, vendus en nature ou sous forme de charcu- 
teris. Du reste, la nécessité de Finspection est, de plus en plus, 
reconnue, et on peut espérer que tous les Etats à population dense 
tiendront compte de cette nécessité. 


1) „Bericht des Kais. Gesundheits-Amtes‘ 1898 Pp. 515, 1898 p. 118. 
7) Le même. 
3) Le même. 


670 Mesures pour combattre la. tuberculose des animaux domestiques. 


Il est plus difficile de se protéger contre les dangers du lait. 
Les particuliers peuvent, à la rigueur, se protéger en cuisant leur 
lait à fond. Toutefois, l'habitude de boire du lait cru, s’etant de 
plus en plus généralisée, il est nécessaire d'établir des mesures 
prophylactiques, surtout pour le lait de vaches atteintes de mam- 
mite tuberculeuse, de celui qui est destiné à l'alimentation des 
enfants ou des malades. En tout premier lieu, il faut exiger la 
déclaration obligatoire des cas de mammite tuberculeuse, défendre 
expressément l’utilisation du lait provenant de ces vaches, et les 
abattre le plus tôt possible. On objecte à ce principe de la décla- 
ration obligatoire que les personnes qui ne sont pas vétérinaires, 
ne peuvent reconnaître la tuberculose mammaire. Cela est vrai 
La production du lait étant ce qui rend les vaches utiles, si celle-ci 
diminue, comme cela a lieu dans tous les cas de mammite tuber- 
culeuse, on appellera un vétérinaire. C'est à celui-ci, qu’il faut im- 
poser l'obligation de déclarer le cas. Comme en fait, ces vaches 
ne paient plus leur entretien, l'abattage d'office ne löse pas les 
intérêts privés, outre mesure, surtout si l'Etat accorde une indemnité. 


La Suède‘) a, par une ordonnance du 15 octobre 1897, im- 
posé aux vétérinaires la déclaration des cas de mammite tubercu- 
leuse; on procède à l'abattage et l'Etat accorde une indemnité. De 
même en Norvège. En outre, le Danemark (loi du 26 mars 1898) 
a prévu l'abattage d'office des vaches atteintes de tuberculose des 
mamelles, avec une indemnité de 50°), respectivement 25°%,; un 
contrôle bactériologique du lait a lieu dans les cas douteux. 


| Enfin, il serait desirable d’etablir un contröle veterinaire con- 
stant dans les établissements qui s’intitulent laiteries modèles, ou 
laiteries livrant du lait pour les enfants. Celui-ci peut avoir pour 
but la réforme des vaches suspectes de tuberculose ou, tout au 
moins, de mammite tuberculeuse, ou même de tous les animaux, 
ayant réagi à la suite d'une inoculation de tuberculine; le prix 
élevé du lait justifie pleinement les mesures protectrices réclamées 
par le public. Un contrôle non officiel ne pourra subsister 
à la longue; il sera plus efficace, s’il est rendu obligatoire par un 
décret des autorités d'un pays ou d’une localité. Déjà la publication 
officielle de la liste des laiteries soumises à ce contrôle, comme 
cela se pratique dans le Grand-Duché de Bade;?) de même que la 
marque officielle opposée sur les vases servant à transporter le lait 
au marché, comme cela est pratiqué à Nice,?) peuvent avoir les 
résultats les plus heureux. 

| La prophylaxie de la tuberculose des porcs exige en premier 
lieu l'interdiction de les nourrir avec des résidus de centrifuge; ces 


1) Mitteil. des Kais. Gesundheitsamtes 1898, p. 254. 
7) ibid. 1897, p. 1024. 
5) Magnau, „Ztschr. f. Fleisch- u. Milchhygiene“ 99, p. 40. 





Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY, Dresde. 671 


derniers doivent être détruits. Cette prescription est en vigueur 
dans la plupart des Etats allemands; il semble qu’on constate déjà 
les bons effets de cette mesure. En outre, il paraît très désirable de 
stériliser le lait écrémé, provenant des laiteries, ce qui serait égale- 
ment utile au sujet d'autres épizooties. Les techniciens construisent 
actuellement des appareils de stérilisation sous pression; la stérili- 
sation n’est donc plus qu’une question d'argent. Le Gouvernement 
prussien a élaboré un projet de règlement, ‘) prescrivant la cuisson du 
lait écrémé et du lait centrifugé à 85 degrés centigrades avant la 
vente; ce projet a été soumis pour préavis à la Chambre syndicale 
agricole. Jusqu'ici, on ne parait malheureusement pas en général, 
être favorable à ces mesures. 


CONCLUSIONS. 


1) La tuberculose bovine menace la santé publique et 
occastonne des dommages considérables, gut vont toujours 
en augmentant; la lutte contre cette maladie est devenue 
mMECESSQLTE. |. 

Cette lutte exige: 


2) a) L’abatiage des animaux tuberculeux à un degré dan- 
gereux, de même que celut des veaux suspects; 
6) la séparation des animaux reconnus tuberculeux, au 
moyen de la tuberculine, de ceux qui ne le sont pas; 
c) l'élevage des veaux au moyen de latt stérilisé. 


3) La prophylaxie volontaire de la tuberculose par les pro- 
priétatres est possible, mais ne peut conduire au but que 
lentement et d'une manière limitée; c'est pourquot l’apput 
de l’Etat est déstrable. 


4) L’extinction au moyen de mesures obligatotres promulguees 
par l’Etat, ne peut avotr lieu qu'après la création d'un 
service d'inspection généralisée des viandes, et de l’assu- 
vance contre les pertes par suite de tuberculose, avec sub- 
sides de l'Etat. Une législation spéctale est très déstrable; 
elle arrétera la propagation de la maladie, et amènera 
sa disparition totale, surtout, st les prescriptions sont 
appliquées avec une certaine douceur. 


1) „Deutsche Tierärztl. Wochenschrift“ 1892, page 246. 





672 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


Report of Dr SIEDAMGROTZKY 


Professor in the superior Veterinary School of Dresden, chief veterinary 
officer in Saxony. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 


&) 1% about 15 years, the fight against tuberculosis of cattle 


CA. 


has become more and more a struggle of necessity. 

Veterinarians and owners of cattle, however, still 
disagree as to the methods, their modes of application 
i and the results likely to follow; and those differences 

of opinion are the causes why, in most of the States, 
strong measures are not taken and energetic ally and steadily 
carried out. For these reasons, we deem it advisable to consider 
those questions once more. 

In taking into consideration all the experiments that have 
been made, all the objections advanced and all the proposals sug- 
gested up to the present, we will try to lay down the bases of 
fighting measures against this fearful enemy of our cattle breeding, 
which may have some chances of success. 

The necessity of the battle is proved by the direct losses that 
tuberculosis occasions among animals intended for the butcher and 
by the indirect injury resulting from a reduced good use of fodder, 
from the constant increase of the cases, and from the dangers to 
which the human race is exposed by it. 

The annual losses that result from the sequestration of animals 
for the butcher, becauce of tuberculosis, cannot be established, as the 
statistics as to frequency are incomplete. As many of the fatting 
animals are not withdrawn from consumption, numbers altogether 
wrong, often exaggerated and more likely to frighten than to con- 
vince, would be obtained. The statistics of the complete seque- 
stration or of the sales at the Freibank allow a fairly correct estimate 
of the entire loss. Unfortunately, as inspection of meat is not yet 
general, such information is still missing in the entire territory of 
the Empire. 

However, official returns from some parts and from some 
towns allow a fairly correct and at least not exaggerated estimate 
to be arrived at. 





Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 673 


Sent to the 






ag Number of the Freibank, ~~ 
oo Number ot animais spectively par- 
des the tuber- destroyed destroyed 
Sa 8 culous z | 

COUNTRIES 5824| ones | 8 188 re 
#25 $5 |28| 4 | 35 
> i: eal oO © © ews 
3 © 

GE. Total | % 23 a 3 2 28 

: °s | 90 = 

Saxony ') | 


record of 29 localities in 1895 
record of 29 localities in 1896 


22758 | 27,5 | 440 | 0,58 | 1,98 | 1256 
22728 | 26,7| 478 | 0,65 | 2,08 | 1291 


record of 84 localities in 1897 28656 | 29,1| 511 | 0,51 | 2,08 | 1498 | 1,51 | 5,21 
Prussia *) 
record of 807 localities in 1895 84468 | 12,7 | 8845 | 0,58 | 4,55 | 1460 | 0,22 | 1,78 


record of 821 localities in 1896 
record of 884 localities iu 1897 
Bavaria *) 1895 


107480 | 18,2 | 2862 | 0,85 | 2,70 | 9010 
188842 | 14,6 | 2988 | 0,82 | 2,28 | 8905 
9768 | 6,0| 270 | 0,19 | 2,7 | 8127 


1896 10667 | 5,0} 296 | 0,14 | 2,8 | 8254 | 1,68 |80,5 
1897 12209 | 6,2| 832 | 0,14 | 2,7 | 8690 | 1,58 |80,2 


Total 


average of one year 


482501 | 18,1 | 12017 | 0,86 | 2,78 | 22486 | 0,68 | 5,2 
144167 | 18,1 | 4006 | 0,36 | 2,78 | 7495 | 0,68 | 5,2 





The consumption of meat in Saxony, calculated from the taxes 
collected for slaughter, amounts for a population of 3823 267 in- 
habitants to 197 153 head of cattle a year, during the period of 
1895 to 1897. If the same consumption is admitted for the entire 
Empire and if the losses by tuberculosis are identical, Germany 
counting 52279901 inhabitants according to the census of 1895, 
there were 2695895 bovines killed. (In the technical information 
accompanying the projected law upon the inspection of cattle for 
the butcher and of meat, presented by the Imperial Office of 
Hygiene, the number of bovines killed annually is estimated at 3 
and half millions and that of swine at 15 millions.) Of these 
2695895 animals killed, 9705 were seized as unfit for use and 
18832 sold in the shops of second class butchers. 


If, from the results obtained in Leipzig and Zwickau by In- 
surances Societies of cattle intended for the butcher, an average 
reduced value of 300 # is estimated for each buried animal and 
of 180 # for each one sold at the Freibank, the direct total loss 
through tuberculosis for each above named year must have been 
2911500 + 3299760 — 6211260 & 


1) Report on the veterinary service in Saxony, 1895— 1897. 

2) Deutsche Tierärztliche Wochenschrift 1896—-1898 and summary report 
ot the Secretary of Agriculture (not complete, as it gives only animals that 
were buried and not those sold as inferior meat). 

3) Wochenschrift für Tierheilkunde. The author seems to doubt the 
higher figure of the 24 and 84 column compared with those of the 84, 


43 


674 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


It is impossible to estimate as closely the losses resulting from 
the seizure of pigs intended for the butcher and affected with 
tuberculosis. The few positive indications relating to the subject, 
are recorded on the following table. 


Number of the | Sent partial] 














t 
| 
i tothe Freib 
| LÉ & | Number of animals or us 
EST of destroyed in private 
mg à | the tuber- 
| 53 |  culous : 0 
be = = | u | = | 
COUNTRIES vue ones 312s o | 20 
22.8 Ÿ © Qe un Qe 
| Ewe =e |26| 3158 | eo) 5 
gee) |sgies| 8 | sales! 3 
L] Fe u 
| Total | % 23 SE 28 iss | 
| u | 20 | “ie 
Prussia | 


record of 321 localities in 1896 || 3018367| 54588 | 1,80 _ | — _ _ 
record of 344 localities in 1897 || 3055190| 65499 | 2,14 _ _ | — _ 
Saxony | 
record of 29 localities in 1895 || 984473} 10450 | 2,71! 149 | 0,04 | 1,42 | 2585 | 0,66 '24,25 
record of 29 localities in 18% 419188] 11487 | 2.74] 194 | 0,05 | 1,68 | 2989 | 0,71 ,26,02 
record of 34 localities in 1897 || 446480 13876 | 3,10 | 267 | 0,06 | 1,92 | 3089 | 0,69 '22,26 
Bavaria as a whole 1895| 634187 1194 | 0,19) 41 |0,006| 3,5 | 856 | 0,05 29,8 
1896 || 747571} 1694 | 0,22 62 | 0,008, 3.7 506 | 0,07 ,29,8 
1897 || 690757| 1816 | 0,26 47 | 0,007| 2,6 664 | 0,09 '36,6 
Saxony and Bavaria together | 8822656] 40517 | 1,22 | 760 | 0,02 |21,87 | 10189 | 0,90 |25,02 
7552 


record of 307 localities in 1895 || 2680841! 95508 | 1,85; — | — _ — _ - 


average of one year | 110 18506 | 1,22 | 268 | 0,02 | 1,87 | 3979 | 0,90 |25,02 


The above calculation permits us to estimate the number of 
pigs killed yearly in Germany at 13 millions: about 2600 of which 
were withdrawn from consumption and 39000 were used either 
by inferior butchers, sterilized, or sold as melted lard. Calculating 
the average less-value at 80 .# for the first and 40 for the others, 
a total loss is obtained of 208000 + 1560000 — 1768000 M. 

Tuberculosis of bovines and swine intended for the butcher. 
then, inflicts on Germany an annual loss of about 8 millions of A 
it is far above that due to any other contagious diseases. 

The loss sustained by the defective utilization of fodder and 
by the loss of the flesh of tuberculous animals, cannot be indicated 
by figures. If it is admitted that tuberculous animals, which are 
the object of total or partial seizure (0,36 + 0,68 — about 1 p. °° 
of all animals intended for the butcher) produce a deficit, in the 
work and the general condition, equivalent to 50 .# a year, the 
annual and total less— value will amount, for the 2700000 fattened 
beeres, to 1350000 A. 

The eloquence of these figures is so great, that the extension 
of the disease is no longer doubtful. The best proof of it is given 
through the inspection of meat: it cannot be denied, that the in- 
crease in the cases reported by the statistical department is due 
partly to a better organization of the service; now many cases of 


Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 675 


tuberculosis are discovered, which would have remained unknown 
in former times; the following figures taken from entire countries 
or from abattoirs where inspections are made for a long time and 
according to identical and unchanged methods, show that bovine 
tuberculosis, like that of swine, is slowly but constantly increasing. 





M” i] Sons = (2) be 
$s © © pP} ry) d be te = 
Le © Ss © 2 A mo, en ‘es. 
s |äyı 3838| 8s] 2 ~e| 3/128] pal os 
» |g] BS) Be] 5 Pe} 5 | Bo | BE] Sk 
as | € Ea > Ö 3 > | Os|O8 | oO 
G Sd td 5 = = A 
a) cattle 
1888 || 1,60 | 4,9 — — | 10,7 — 7,1 | — — 12,9 
1889 | 1,77 | 8,1 — 4,69 | 14,9 — 9,8 | — — 12,3 
1890 | 1,77 | 15,7 — | 11,50| 22,3 — 15,8 | — 26,2 | 15,7 
1891 | 1,99 | 17,4 — | 15,0 | 26,9 — 122 | — 21,6 | 18,6 
1892 | 2,29 | 1865; — |15,1 | 27,1 6,0 | 17,1 | — 20,7 | 21,5 


1893 | 2,40 | 18,26| 8,24) 14,7 | 28,1 8,9 | 27,0 | 20,8 | 23,7 | 26,6 
1894 | 3,13 | 21,50! 9,01| 15,45 | 29,4 8,5 | 25,5 | 24,2 | 24,3 | 32,6 
1895 | 3,65 | 27,48 | 12,7 | 17,77 | 38,2 | 10,4 | 26,9 | 26,4 | 26,8 | — 
1896 | 3,38 | 26,72 | 13,2 | 20,66 | 32,9 9,8 | 38,0 | 23,3 | 27,6 | — 


1897 | 8,56 | 29,18 | 14,6 | 20,63 | 36,4 | 10,0 | — 24,1 | — — 
b) swine 
1888 | — — — — 0,8 — 0,37| — — 
1889 | — — — 191| 1,1 — 1,38| — — — 
1890 | — 0,84| — 1,16| 1,2 — 163; — 0,67 | 0,9 
1691 | — 107| — 2,7 1,8 — 244; — 1,5 2,9 
1892 | — 137) — 1,382| 2,1 0,16| 349); — 1,3 2,7 
1893 | — 1,64; 0,66] 0,7 1,8 0,19; 8,77! 1,76) 2,1 2, 
1894 | — 2,2 0,68; 2,03| 2,6 0,22! 3,55| 185| 3,7 2,59 
1895 | — 2,71] 1,35| 3,08| 2,7 0,29; 38,08} 2,09] 3,4 — 
1896 | — 2,74| 1,80| 3,52| 2,4 0,41| 2,81] 191| 3,4 — 
1897 | — 8,10! 2,14| 8,88! 2,7 0,53; — 8,01| — — 


If these figures are already significant, the very high per- 
centages obtained in some abattoirs, are still more so, especially 
in those which are principally provided from immediate surroun- 
dings. The subsequent localities give upon the respective frequency 
of bovine tuberculosis, the following figures: 


Löbau 45 °/, (1894), Meissen 49 °/, (1895), Frankenberg 35 °/, 
(1896), Schleswig 39 °/, (1896), Zwickau 45 °/, (1897), Kiel 47 °%, 
(1897). Swine tuberculosis, rarely observed in former times, is 
much more frequent since the creation of central dairies or societies 
of dairies. For instance, at the abattoir of Danzig, 11°/, of the total 
of pigs killed, were tuberculous, while in some dairies the number 
rose to 60 °/, and 70 °. 

In Hamburg, out of 24 pigs of a large dairy, 23 were found 
diseased. 


Tuberculine test has given in many herds results still more 
disastrous. 


676 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


The reports of the veterinary service of Saxony for the years 
between 1891 and 1897 give the following figures: 

76—79 °/, (by the author), 65 °/, (Schneider), 80 °/, (Eber), 
84 °/, (Hartenstein), 26--75 °/, (Möbius), 69 °/, (Noack), 72—85 °/, 
(Röder), 57°/, (Haubold), 82°/, (Lungwitz), 69°/, (Prôger) and 
58 °/, (Prietsch). 

_ The losses caused by tuberculosis in other countries besides 
Germany, cannot be estimated from want of complete and exact 
reports on meat inspection. Numerous indications tell us that the 
disease exists in all countries and that in those where cattle bree- 
ding is similar to that followed in Germany, it is as frequent and 
increases in proportion. 

The dangers to human health arising from tuberculosis of 
animals, have at last made the fight against that disease absolutely 
necessary. According to Koch one seventh of the number of 
human deaths must he attributed to it. The possibility of the rare 
or frequent infection of men by animals must not be overlooked. 

In 1865 people were in general indifferent to the dangers 
that consumption of tuberculous meat could have for public 
health; but when Villemin and others demonstrated the contagious 
character and transmissibility of tuberculosis, and Koch dispelled the 
remaining doubts as to the identity and intimacy between human and 
bovine tuberculosis, the dangers that human health ran came to be 
understood and very numerous experiments brought out the follow- 
ing facts: Introduction of tuberculous substances in the digestive 
canal made on a large number of animals experimented upon, was 
followed by infection in 20—40 °/, of cases. (See the monographs 
of Johne and of Biedert. The first shows that out of 322 experiments, 
43,5 °/, gave positive results, 51,1 negative and 5 doubtful; the 
second reports that out of 548 animals experimented upon 21,7 °/, 
became diseased, 66°/, failed and 11,6°/, were doubtful.) 

It has been proved that the blood, which is found constantly 
in meat, may serve to propagate the disease, because it contains 
the bacilli of Koch (Weichselbaum, Sticker and many others); and 
besides that, tuberculous lesions can be found in the bloodvessels 
(Weigert and others). Inoculation of the blood from sick animals 
may transmit the disease (Semmer, Lentz, Baumgarten, Hagemann, 
Butel); however, the virulency of the blood is often absent and 
disappears very rapidly (Mac Fadyean, Nocard). 

It results from a recapitulation made by Leclainche in relation 
to the virulency of meat, that out of 566 inoculations of juice 
of tuberculous meat from cattle, 17,3°/, gave positive results; many 
experiments made by Perroncito, Mac Fadyean, Nocard were nega- 
tive in their results. The attempts to infect, made with human 
tuberculous flesh, gave a larger proportion of positive results, 
(Steinheil, Leclainche, Gratia and Liénaux), probably because the 
disease assumed a more marked character of generalization. Kastner 
in 12 inoculations had 10 positive results in using flesh from sub- 





Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 677 


jects that had softened tuberculous lesions. Forster had positive 
results with inoculation of chopped meat. 


Many attempts of infection by ingestion have failed (Semmer, 
Nocard, Perroncito, Mac Fadyean, Galtier); comparatively few were 
successful (Harrow, Brown, Martin, Thomassen). 


These facts justify the conclusion, that the meat of animals 
suffering to tuberculosis, even from a high degree, is but exception- 
nally virulent, as observed by Bollinger and Schottelius, who have 
traced numerous families in which the continuous consumption of 
tuberculous meat has been kept up without inconvenience. 


These facts have a very great value; they indicate that the 
meat of tuberculous animals can be used op quite a large scale; 
but on the other hand, they have contributed to strengthen the 
erroneous opinion accepted, especially by cattle owners, that these 
results show the meat of tuberculous animals to be harmless. 


The fact, that in cases of generalized tuberculosis, tuberculous 
collections are found in the meat sold, that in localities where there 
is no meat inspection, meat with tuberculous lesions is introduced 
from outside (the publication of the Imperial Office of Hygiene reports 
cases juridically proved); shows that inspection of meat is neces~ 
sary to avoid the risks presented by the parts, that carry tuber- 
culous deposits, a great deal more than by the muscle itself, 


Milk may be very dangerous. That of tuberculous cows con- 
tains very often the bacilli of Koch, when the udder carries tuber- 
culous lesions (Bang, Johne, Bollinger, Woodhead, Mac Fadyean), 
sometimes even when the udder is free from disease (Bang, Ernst, 
Czokor); the milk of tuberculous cows has been found virulent in 
a number of experiments by inoculation, especially.in cases of 
tuberculous mammæ (Bollinger, May, Hirschberger, Bang), even 
when taken from sound quarters of tuberculous udders (Bang, May) 
and also when the mamme were absolutely sound (Bollinger, Stein, 
Hirschberger, Ernst, Bang, Nocard). | 

It has been observed that products made from milk 
might prove virulent. Some experiments by ingestion have shown 
that the milk of tuberculous animals was virulent, even when the 
teat was apparently sound (Bang, Gerlach, Peuch, Nedley, Ernst), 
and that, according to the recapitulation made by Baum in 40—50 °/, 
respectively, 36,7°/, of the cases. Finally, several individual clinical 
observations (Lucas & Morro, Utz, Klebs, Kruckow, Pfennigwerth, 
Vollers and others) prove that tuberculosis can be communicated 
by the use of milk from diseased cows. (See above, the predomin- 
ance of tuberculosis of the digestive apparatus in pigs and calves.) 
These results obtained by experimentation and clinical observa- 
tion justify the conclusion that man is exposed to be infected by 
the consumption of milk from tuberculous cows. The clinical 
evidence of the infection is relatively rare, but it has nevertheless 
been obtained in some cases (Demme, Leonhardt, Stang, Johne, Boyard 


678 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


and others); anyhow, it is confirmed by the intestinal tuberculosis 
observed quite frequently in children. 

The importance of this danger may be variously interpreted. 
It may be admitted that the milk of tuberculous animals is not 
injurious in a perfectly healthy stomach, and again that the ordinary 
cooking of milk makes it inoffensive and, finally, that in many 
cases of tuberculosis, the milk is not iufectious. However, there 
remains some danger, which cannot be ignored, that the milk is 
often consumed without being cooked, not only by healthy persons 
but by children and convalescent individuals. 

The danger is that often the cooking of the milk consists 
simply in boiling, that raw milk from so called model dairies is 
often prescribed to clfldren and convalescent persons, and, finally, 
because tuberculosis of the mammæ is more frequent than is be- 
lieved. In Saxony, the following cases have been recorded upon 
the frequency of tuberculosis of the udder among the cows and 
heifers brought to the abattoirs. 







%,of the slaugh-|°, of the tuber: 
Number of the] Cases of jteredcowsand| culous cows 
. | heifers affec- | and heifers 
tuberculous | tuberculosis |ted with tuber-! and affected 
ones of the udder | culosis of the | with tuberc. 
ud mam mitis 


Number of 
cows and 
heifers 
slaughtered 


Year 





In his researches upon the frequency of bovine tuberculosis 
in German territory, Réckl has counted 7329 cases of tuberculosis 
of the udder in cows, that is to say, that from the cows upon 
which correct data existed in relation to the repartition of the 
tuberculous lesions, 111 — 1,62°/, had tuberculous mammitis. It 
can be admitted that cows enter for half in the above total num- 
ber; the percentage of tuberculous mammitis is consequently about 
equal to that found, for the same time, in Saxony. 

We have no exact data upon the frequency of the tuberculosis 
of the mamme in other countries. However, it may be admitted 
that the percentage is about the same as inGermany, in proportion 
to the total number of tuberculous animals. 

The struggle against any contagious disease is based upon its 
etiology. We know at the present lime that bovine tuberculosis is cau- 
sed by a bacillus exclusively parasitic, which cannot reproduce itself 
outside the organism: consequently, the disease is transmitted from 


Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 679 


one animal to another. This bacillus, however, has great resisting 
power; germs from a diseased animal may therefore preserve their 
vitality outside the organism for a time sufficiently long to be 
transported to animals offering a favorable medium, where they 
can develop and exercise their nocive influence. This power is 
anyhow limited to the places occupied by tuberculous animals; 
disseminated in free air, bacilli soon succumb to the destroying. 
action of light, air, dessication, or putrefaction. The idea, still widely 
adopted among agriculturists, that tuberculosis exists everywhere, 
that animals can take it everywhere and that consequently it is 
not possible to guard effectively against it, is erroneous. Some 
domestic animals (sheep, pigs, horses) no less predisposed than 
cattle, are rarely affected with it and besides, herds of bovines are 
often seen, which are free from it. Out of 5723 herds examined, 
Bang has found 1274 — 22°/,, which were entirely exempt from it. 

Tuberculosis, observed in foetus and newborn calves, proves 
evidently, that this disease can be hereditary in bovines (Johne, 
Czokor and others). However, the part played by heredity is not 
as great, as some wish to attribute to it; from the reports of meat 
inspection, tuberculosis is much more frequent in adults than in 
young animals. 


Percentage of tuberculous animals. 


Cows, diseased 


From the 
Calves Of cows to extreme 
COUNTRY YEAR killed oral killed degree and 
sequestrated 
Bavaria . . . 1895 0,02 5,0 10,85 0,42 
1896 0,03 5,0 10,6 0,43 
1897 0,05 5,2 11,0 045 
Saxony . . . 1893 0,12 18,26 | 24,92 1,32 
1894 0,18 21,50 24,68 1,19 
1895 0,24 27,48 32 49 0,88 
1896 0,21 26,72 81,77 0,90 


1897 0,26 2913 | 34,69 0,86 


From these figures, it may be seen, that tuberculosis is much 
more rare in calves than in adults (1: 110 — 250) or in cows 
(1: 1380 — 500), it is even 4—20 times less frequent than in ani- 
mals extensively diseased and which must be seized. 

Some authors give much higher figures of the tuberculosis of 
calves. Klepp of Kiel gives 1,18°/,. One may conclude that tuber- 
culosis is hereditary only in a very restricted number of cases. 

Heredity, however, must not be entirely ignored in the etio- 
logy of tuberculosis. 

It is necessary to consider its manifestations. The possibility 
of a conceptional infection (ovogeneous or spermatogeneous) must 


680 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


be admitted, although it has not been demonstrated either in prac- 
tice or by experiments (Gärtner). Yet placentar infection plays a 
principal part (researches of Czokor, Johne, Schmorl, and many 
others; it has been realized experimentally by Reuzi, Gärtner, 
Galtier). The frequency of this mode of infection is shown by the 
fact, that in calves, the liver and its lymphatic glands (Johne), the 
mediastines and bronchial glands are specially affected, while the 
lungs remain free (Bang). 

Infection through the placenta is probable and on that account 
calves born of cows having tuberculous mammitis must be con- 
sidered as suspicious as well as those coming of mothers with ge- 
neralized or peritoneal tuberculosis. 


According to Ostertag, uterine tuberculosis is found in 65°, 
of the cases of generalized tuberculosis and according to Lungaritz, 
in 57°/, of those with tuberculosis of the peritoneum. 

Most ordinarily, it is during extra uterine life that tuberculosis 
is acquired; its frequency increases with age. Rôckl furnishes the 
following figures; bovines aged less than 6 months 0,4°/,; from 6 
months to 1 year 0,6 °/,; from 1 to 3 years 11,4 °/,; from 8 to 6 years 
33,1 °/,; 6 years and above 43,4 °/,. These figures have been con- 
firmed by numerous observations made in abattoirs. Bang found 
similar results during his inoculations with tuberculine. 


From the above considerations it follows that tuberculous in- 
fection of calves through ingestion of milk or tuberculosis of 
alimentary origin is not only probable, but anatomically demon- 
strated by the primary tuberculous deposits found in the digestive 
apparatus, and in particular with calves in the retropharyngeal, 
intestinal, and mesenteric glands, in the liver and the lymphatics 
of the hilus. 


Bang found in 70—75 °/, of tuberculous calves, lesions in the 
retropharyngeal and mesenteric lymphatic glands. Unfortunately, 
we have no correct data as to the frequency of this mode of in- 
fection. According to the figures mentioned above in relation to 
tuberculosis of the udder, it might be admitted that tuberculosis 
is of alimentary origin in 0,4°/, of the calves. If again we take into 
consideration the proportion in the frequency of the disease between 
adults and the young animals, which Réckl puts at 0,6 °/, in animals 
from 6 weeks to one year against 33,1°/, in those of 3 to 6 years, 
and that Bang estimates at 15,5°/, for bovines less than 6 months 
against 49,3°/, for older subjects, it can be admitted that tuber- 
culosis by ingestion is to the other causes of infection in the pro- 
portion 1 : 55,3. 

It is probable, that the frequency of tuberculosis of food origin 
depends on the duration of suckling (allaitement). 

The possibility of tuberculous infection through copulation is 
demonstrated not only by the experiments of Gärtner but also by 
individual observation (Zippelius, Haarstick; Lydtin, Röckl, Bang, Eber, 





Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 681 


and others). Tuberculosis of the testicles and of the penis being 
rare, this mode of infection plays a very secondary part. 

The same is the case with the introduction of the virus through 
the mammary ducts; primary tuberculosis of the mammae has been 
observed very rarely (Eberhard, Möbius). The few cases of infection 
by superfical wounds (Lydtin, Johne, Johnson) are also of little 
general interest. 

Altogether then, tuberculous infection by heredity, alimentation, 
copulation, etc. acts only secondarily. It results principally from 
the cohabitation of healthy with diseased animals. 

In adults, intestinal tuberculosis is less frequent than pulmonary 
tuberculosis; the result of which is, that infection by ingestion is rather 
rare. Expectorated matter may be directly swallowed or infect the 
food; this may be also infected by dejections from diseased animals; 
as is shown by the experiments of Cadéac and Bournay the bacilli of 
Koch may pass through the intestines and preserve their virulency ; 
dejections and expectorations may also infect fodder, after their 
dessication. ° | 

However, judging from the frequency of tuberculous lesions 
in the lungs or bronchial glands, infection of bovines must take 
place principally through the respiratory tracts. Experiments of 
infection by inhalation with dried virus succeed very badly, while 
according to Flügge better results are obtained if sprays of liquid 
mixtures are used. 

These sprays are naturally reproduced in the spells of cough- 
ing; on account of their fine condition, they remain suspended 
in the air and are inhaled. Coarser expectorations in the shape 
of viscous mucosities or the nasal discharge are less dangerous 
than the bronchial collection exhaled or expectorated in the forms 
of minute vesicles. Our system of keeping cattle, stabled perma- 
nently or for a long time in ill ventilated barns, where the air 
is loaded with dampness, the habit of having animals facing each 
other, all assists considerably this mode of infection. 

Infection of healthy animals by cohabitation with sick ones 
has been demonstrated by Moussu and numerous clinical obser- 
vations, which have shown, that entire healthy herds have been 
infected by the introduction of one tuberculous animal in the barn. 
(Boyard, Bang, Putscher, Lehnert and others.) Let us, besides, bear 
in mind, that tuberculosis increases with age when pulmonary 
lesions predominate and that the disease is less frequent among 
animals reared in the field or allowed their liberty. 

Infection of animals by human tuberculosis is still disputed. 
Its possibility must be admitted, although according to the experiments 
Of Frottingham, calves are not very receptive to human tuberculosis. 
Judging from the few clinical facts related, this mode of infection 
is not frequent in bovines. 

Predisposition has certainly an important share in the devel- 
opment of tuberculosis in bovines. The organism of a healthy 


682 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


animal is after all not a good medium, the bacillus of Koch grows 
slowly in it. In a weaker organism, when tissues are relaxed, 
secretions slow, where mucous membranes are inflamed by catarrhal 
irritation, by mechanical or chemical irritants, then the invasion 
of the bacillus is much more rapid. 

This predisposition may be hereditary, most ordinarily it is 
acquired. The principal factors are: irrational feeding (aqueous 
food, mashes, roots), depressing influence of excessive milk produc- 
tion, permanent stabling in ill ventilated, damp and too warm places, 
want of excercise and fresh air. 

With permanent stabling. respiration is superficial, incomplete 
and interfered with by the weight of the rumen, the mucus of the 
bronchia is not expelled, and the implantation of the bacillus is 
favoured, especially if the impure air carries irritating dust, which 


keeps up the bronchial catarrhal condition. 
$ $ 


* 

Etiology of tuberculosis gives the bases for the prophylactic 
measures. ° 

In the first place, calves born of cows in a state of advanced 
tuberculosis must not be raised: calves must be fed on boiled milk: 
cattle suffering from advanced tuberculosis with cough and discharge 
from the nose or with mammitis must be killed: sound animals and 
their offspring must be separated from the sick; finally, the keeping 
of,the stock should be as natural as possible. To comply with this 
programme, various propositions have been made, which can be 
grouped as follows : 


1) Facultative struggle by hygienic measures. 


This proposition did not originate with agricultural people: it 
was probably made by a physician or a layman. It starts from 
the principle, that tuberculosis, being the result of irrational keeping 
of cattle, of permanent stabling in ill ventilated places, of artificial 
feeding and of excessive milky nutrition, it will disappear as soon 
as the cattle are allowed to live naturally. 

An anonymous writer reproaches veterinarians with not 
following the only way, which would offer the best chance of 
success. ‘Tuberculosis is a kind of social evil. 

Tuberculine is ineffectual in the fight; legal measures should 
be stringent, the number of animals kept in one barn ought to be 
limited, the cubic measure of necessary air for each animal ought 
to be maintained, and common pastures ought to be resorted to. 

Though these proposals are well meant, they cannot be rea- 
lized. The farming of the stock cannot be changed entirely in 
countries largely inhabited. Except the littoral region, agriculturists 
would not have at their disposal the necessary land nor the pecu- 
niary means required to transform their barns; the use of the 
various industrial products, that of so called “little natural” concen- 





Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 683 


trated fodder, the great milk production, could not be abandoned, 
otherwise the rearing of domestic animals would become onerous. 


In places where circumstances allow, in the littoral, where 
rearing of animals is the principal occupation, these desiderata 
must be taken into consideration and sound progeny, less predis- 
posed to tuberculosis so as to resist the invasion of the disease, 
must be created; but where tuberculosis exists always, it cannot 
be hoped to extinguish it by these means. 


2) Facultative struggle by the use of tuberculine. 


This method rests on the etiology of the disease and the 
diagnostic value of tuberculine, which permits us to find the diseased 
animals in a herd and isolate them completely from the healthy 
ones. Calves, which generally are born free from tuberculosis, 
should be fed on boiled milk; healthy animals should be raised to 
take the places of the tuberculous, which must be killed, little by 
little and without heavy expenses. 

This process, especially recommended by Bang, is perfectly 
well known, at least among veterinarians, and does not require a 
minute description, the more that our co-reporter will give it. The 
various measures advocated are: tuberculination of the whole herd; 
complete separation of the animals that react from those that do not; 
extension of the latter measure to the barns, objects and attendants; 
raising of calves born of cows having reacted but free from clinical 
symptoms, with sterilized milk in the barns of healthy animals; 
slaughter of diseased animals within a short time. The inoculation of 
tuberculine should be repeated once or twice; the subjects that react 
must be isolated. These measures can be made more complete by 
killing the calves during the year, born from cows which are found 
with lesions of the uterus or peritoneum when they are killed. 

This mode of action imposes heavy charges upon single in- 
dividuals, it can however be executed; applied in a conscientious 
manner, it will extirpate tuberculosis from a herd in 3—6 years. 
The possibility of its execution and the certainty of success are 
demonstrated by the brilliant results obtained by Bang, although 
those of Eber, Gutmann, Wilson, Dewar and myself, are less com- 
plete but yet very favourable. 

The wide and general application of this method presents, 
however, difficulties which are very serious. First of all, it requires 
a thorough understanding of the sanitary and economical impor- 
tance of the disease, of its spreading and of the means that can 
be used to fight against it. This understanding is as yet com- 
pletely wanting among the generality of agriculturists, even the 
most intelligent. The opinions expressed in private conversations 
or even in public prove it. The frequency and the constant sprea- 
ding of the disease, the value of tuberculine as a mean of diag- 


684 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


nosis is doubted, the transmission to man, etc., etc., is not proved 
but only suspected, the milk is not dangerous etc. etc. 

Besides, this method supposes that owners have a capital in- 
terest to rid their stock from the scourge. But this interest does 
not exist, in the regions where the population is large and the 
milk directly delivered, where cattle are considered as a milk ma- 
chines, where cows bought pregnant or freshly calved, are used for 
a restricted time and pass in other hands. Often also, owners are 
not desirous to know, whether their stock is tuberculous, or to 
what extent, as they fear that by selling milk or animals, whose 
condition they knew to be unsound, they would be liable to prosecution. 

Even when the comprehension of the situation and his own 
interest have decided an owner to untertake the struggle against 
tuberculosis, his firm and continued determination will soon be 
lacking. More than one, seized at first with active zeal, has begun 
the necessary measures; but soon his enthusiasm has cooled in 
face of the difficulties resulting in his farm from the separation 
of the animals, the special care, the cooking of the milk, the 
difficult sale, the passive unwillingness of his attendants, and finally 
the sarcasm of his neighbours. Many who have well engaged in 
the fight, have given it up after a few months or a few years. 
Finally, it must not be forgotten that this individual fight demands 
heavy pecuniary sacrifices: the sale at a reduced price of the tuber- 
culous animals, additional expenses from new arrangements, neces- 
sary purchase to replace the diseased stock, all impose sacrifices 
that few can stand. 

_ The economical factors of the facultative struggle against 
tuberculosis, such as the renewing of the cattle by direct raising, 
the greater importance of pastures, mode of raising calves, possi- 
bility of sterilizing milk, have been brought out by Eder, who 
remarks, at the same time, that those conditions are rarely met with. 

For these reasons, a voluntary fight against tuberculosis will 
never become general. It will surely succeed on agricultural estates, 
where the educated owner has the firm will and the necessary 
financial means, and also in small farms, in syndicates for rearing 
stock, where it is the principal resource and where the struggle 
against the disease is of general importance. At any rate, attempts 
of this kind, though isolated, are instructive to the people and 
stimulate them to imitation. On the other hand, this method can 
be applied in a general way to large countries, only if the economical 
circumstances allow or require it, as has been the case in Denmark. 

In almost all the other countries, and especially in Germany, 
a facultative struggle has but little chance of success. 

In agricultural centres, the use of tuberculine is not in great 
favour; this is illustrated in Saxony, where in a bovine population 
of 600000 head, only 3344 inoculations were made in 1896, 2679 
in 1897 and 3631 in 1898 — say on the average 0,5°/,; in Ba- 
varia, with a population of 3 millions and a half, 5402 inoculations 





Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 685 


were made in 1895, 2596 in 1896, 2673 in 1897 — say an average 
of 0,1°/,; this is all the more significant as that more than half 
of those inoculations were made on one animal alone. 


3) Voluntary struggle encouraged and endowed by the State. 


From the sanitary and economical point of view, every State 
is interested in the prevention of the extension of bovine tuber- 
enosis. Therefore they must study the means likely to attain this 
object. | 

a) The education of owners of cattle, considering their in- 

difference, is necessary. It will be especially useful, if it 
is given not only by printed circulars, which are in general 
little read; conferences held by veterinarians will be much 
more useful. Unfortunately, experience shows, that those 
suggestions reach the population only very slowly. 


b) State subvention may be granted under the form of gra- 
tuitous delivery of tuberculine, paying expenses of inocu- 
lations, eventually in given circumstances by bonus for the 
damages resulting from inoculation. As a necessary con- 
dition, owners would be required to submit to the obli- 
gation of marking animals that had reacted, as is done in 
Switzerland, and to carry out to the letter Bang’s method. 
Denmark has spent large sums with this object (in 
1898, 100000 crowns); this example was followed in 
Prussia. Likewise the agricultural Chamber of Saxony has 
voted 30000 # for the year 1899. Numerous agricultural 
societies of Prussia, Wurtemberg, Hesse, and others have 
done the same. 


This State Subvention will certainly, in some countries, 
push forward the extinction of tuberculosis, and deserves 
warm recommendation. However, Denmark alone has, so 
far, achieved a real success. No general result can be 
looked for, except after an interval of time and at the cost 
of enormous sums of money; the expenses occasioned by 
the purchase of tuberculine and vaccination are nothing, 
when compared with the economical consequenses, which 
are such that few owners are desirous to make the attempt. 


c) The tuberculine test shall be imposed for bulls of syndi- 
cates for breeding, when presented for approval and for 
which the State prize is demanded; expenses of inoculation 
shall be paid from State funds. 

Although according to the researches of Gärtner, tuber- 
culosis is very rarely or hardly ever transmitted by sperm, 
and consequently that but little can be expected form this 
measure, it may however be useful. It allows us to avoid 
contamination of cows brought to the bull or lodged with 


686 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


him in the same barn. Besides, it has an instructive in- 
fluence, and encourages agricuiturists ta make other in- 
oculations. This method however has had in Saxony only 
a secondary importance. 


d) The tuberculine test shall be obligatory for all exhibited 
animals for which a State Prize is demanded, as is done 
in the Grand-Duchy of Baden. Saxony has a similar plan. 
This measure has only a restricted influence, the more that 
only young animals are presented at those exhibitions and 
receive the inoculation but once; however it is not without 
a certain value. 


Taking it all together, the facultative struggle against tubercu- 
losis, even with the aid of the State or Associations, will require a 
long time to show any results, and, considering the progressive exten- 
sion of the disease, it is all we can do to maintain the status quo. 


4) Official struggle by means of obligatory measures. 


Experience shows that for all diseases which are of great 
importance from the economical point of view and have a positive 
contagious character, measures of sanitary police are the only effec- 
tive ones to realize the rapid extinction of the épizooty. 

Nothwithstanding the difficulties at the beginning, coercive 
measures alone have rendered possible the control over rinderpest, 
small-pox, pleuro-pneumonia, and glanders. Bovine tuberculosis is 
a purely contagious disease; except, in a few favoured countries, the 
invading march of the disease cannot be resisted except by coercive 
measures, 

Obligatory slaughter is the only, radical solution. 

It is true, that the struggle with tuberculosis presents more 
difficulties than any other epizooty. These lie jn the special 
character of the disease, its slow development, obscure manifestation 
and lastly in the fact that it prevails extensively: the former may 
be overcome, with trouble it is true, by using tuberculine; but the 
latter prevents the use of the police measures employed against 
the other contagious diseases, and particularly the ideal one, the 
slaughter of all tuberculous animals. 

At first, it will be necessary to follow a method which pre- 
vents the ulterior propagation of the disease and which, in time. 
arrests it completely without cutting too sharply from the economical 
point of view. 

The difficulties, which we have mentioned, remain but are 
not insurmountable. 

In the first place, general and uniform inspection of meat 
must be instituted. The slow development and difficult diagnosis 
of tuberculosis make obligatory declaration impossible, although it 
is the fundemental measure of sanitary police. The institution of 











Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 687 


a general inspection of meat will assure a basis of action, in so 
far as it discovers all the causes of the disease. | 

Besides, all cases of tuberculosis, in respect of which it is 
admissible that the slaughtered animal has spread contagion, should 
be declared officially by the meat inspector. This declaration, 
which would become the starting clue for new researches, would 
not be necessary in all cases of well marked localized tuberculosis 
nor when the lesions were circumscribed; it would then be 
restricted to cases presenting a general danger, that is, when the 
disease is extensively developed, when the meat is seized or sold 
under some special conditions. Pulmonary tuberculosis ought to 
be included, as in consequence of softening degeneration of the 
lesions, thick expectoration of mucosities and purulent matters 
might have taken place. 


Finally, the promulgation of the measures of sanitary police 
has as its corollary the indemnification or insurance of cattle. This 
ought to cover the damages resulting from the inspection of 
slaughter houses, destroying of meat. or the reduced value of the 
meat when sold by the inferior butchers. 


The advantageous results of indemnification are demonstrated 
by those obtained with other contagious diseases. Even in 
the cases where slaughter is not obligatory, for instance in anthrax 
fever, the prospect of an indemnity not only urges the declaration 
of the cases of the disease but favours also the application of other 
sanitary measures. 


The interests of the suffering owners must be protected; there 
is need to provide indemnification as, considering the frequency of 
tuberculosis, more than one owner obliged to kill his diseased stock, 
might be ruined without having been able to utilize effective means 
of protection against the disease. 


This indemnification may be offered under the form of a 
general insurance of cattle, with indemnity in cases of slaughter 
or under that of an insurance of fatted cattle, or again of an in- 
surance, limited to losses arising from tuberculosis; but the in- 
surance must be general. Free insurances are not sufficient, they 
will never include all the animals of the bovine species. As tuber- 
culosis is very unevenly spread in the various countries and in 
the various provinces, the method of procedure should be similar 
to that followed with other epizooties, — let them be organised by 
countries or by provinces. 


The expenses occasioned by indemnities might be covered in 
the first place by taxing the cattle owners; according to the kind 
of insurance, either all the animals will be taxed or only each one 
tbat is killed. Considering the great importance of the struggle 
against tuberculosis from the sanitary point of view, it appears 
proper to make all the citizens of a country bear part of the ex- 
penses; the State might advance a certain sum as a subsidy, 


688 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


The diminution and extinction of tuberculosis and consequently 
‘of the dangers that humanity runs by it, would be a general advantage. 

The amount of the subsidy may be estimated in various ways. 
(20—30 p. c.) It does not seem right to ask the State to bear 
the entire loss; on the one hand, because owners would no longer 
be interested in the extinction of the disease and their assistance 
will be wanted, and on the other is does not seem equitable to 
make citizens, who are not cattle owners, bear such a charge. 
To fix the quota of indemnity is very important. The assistance 
of owners for the measures to be taken, will be insured only if 
the indemnity is of 70—75 p. c. of the value. If it is much lower 
the owner will resist by all possible means the killing of his animals. 
On another side, it is right that he should remain his own insurer 
for 20—30 p. c. of the loss; he will thus be interested in preven- 
ting a new invasion as much as possible. 

When these two factors: generalized inspection of meat and 
insurance against losses arising from tuberculosis in the animals 
killed, are realized, it will be possible to establish other measures 
of sanitary police against the disease. And yet much caution will 
be required. Nowhere can the proverb “better is the enemy of 
well” be applied more properly than here. Rigorous measures excite 
opposition. Milder, less cutting measures will, though more slowly, 
be followed by general diminution and finally extinction of tuberculosis. 

The following regulations could be put in force: 


1) Repressive measures. 


a) Official declarations from the meat inspectors of all cases 

of tuberculosis found in animals intended for the butchery, 

‘ when total or partial confiscation is required or when there 
is real danger from the point of view of propagation of the 
disease ; 

b) inquiry respecting the origin of the animal intended for the 
butcher : 

c) inspection of contaminated herds, marking the animals pre- 
senting visible symptoms of tuberculosis; 

d) separation and’ slaughter order for those animals (which 
must be considered as dangerous) in a space of time 
extending from 1 to 3 mouths; under the penalty of losing 
all claims to indemnification but with promise to pay for 
the whole animal in case of error of diagnosis; 

e) thorough disinfection of the stalls occupied by those ani- 
mals and of those adjoining ; 

f) destruction of the tuberculous lesions; 

g) trimestrial inspection of the affected cattle; 

h) prohibition of the raw milk, for man as well as for ani- 
mals, coming from cows affected with tuberculous mammitis; 

i) prohibition of the sale of the non sterilized sweet milk: 





Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 689 


k) destruction of the residues of milk preparation ; 


]) continued supervision, from the point of view of tuber- 
culosis, of model dairies and of those which sell milk for 
children. 


The State might also assist private efforts by inoculation of 
tuberculine, meeting the costs of inoculation as long as the owner 
engaged to execute all the prescribed measures (separation of the 
healthy animals, raising of calves born of tuberculous cows with 
sterilized milk). 


2) Protective measures. 


The importation of cattle from infected countries cannot be 
allowed except for animals intended for the butcher to be killed 
immediately in a public abattoir. 

The importation of cattle for sale or keeping cannot take 
place until the animals have been tested at the frontier with tuber- 
culine, and have given a negative result. 

Opinions here again differ as to the possibility of the appli- 
cation of these measures and their effectiveness. For some they 
are excessive, for others insufficient. 

In the first place, we may say, that meat inspection has been 
considered necessary for many reasons. Further, in many prin- 
cipal abattoirs, insurance of cattle is a necessary corollary of 
meat inspection under the form of personal insurance; generalized 
inspection of meat will necessitate the creation of a general insu- 
rance of cattle intended for the butcher; for reasons of equity 
the allocation of the State subsidies is but a question of time. 
It has been objected, that it was often impossible for sanitary 
veterinarians to recognize the tuberculous animals, in which case the 
disease represents a special danger: the valuable powers of tuber- 
culine, as a means of diagnosis, refute that objection. At any rate, 
errors would not relate to diseased animals, consequently they 
would be of little importance and we need not notice them. On 
their side, agriculturists consider slaughter by order as an unjusti- 
fiable severity. It is not so, as the animal in question is one in 
which the disease is constantly progressing and its quick slaughter 
is in the interest of the owner, who is threatend with loss because 
of the fodder and the inferior value of the meat. 

It is also objected, that this method will cause the slaughter: 
“en masse” and that this will occasion enormous expenses. 
Moreover, it will be impossible afterwards to fill the places with 
animals free from tuberculosis. This opinion is based upon the 
very high percentages observed after tuberculine injections (20—80 
p. c) and because it was wrongly admitted that it was necessary 
to kill and indemnify the owners such a great number of animals. 

In reality, it is not proposed to resort to obligatory slaughter 
for all tuberculous animals, but only for the most dangerous, those 


44 


690 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


which are in an advanced stage of the disease. From the results 
of meat inspection, they represent only 8 p. c. of the tuberculous 
subjects and 0,7—1,7 p. c. (on the average 1,04) of the animals 
killed. Even supposing that inspection of contaminated barns 
should double the number of animals that had to be killed, meat 
of which would be the object of conditional or absolute confiscation, 
there would result, from the calculation made above, an annual 
loss of 12 millions and a half of marks, which, divided by the 
17 millions of bovines, would necessitate an annual loss of 0,75 # 
per head, or which divided on the cattle intended for the butcher 
only (about 2700000) would represent a tax of 4,63 A. per head. 
The State Subsidy would reduce these figures by 25 p. c. This tax 
would not be considered too high, if it were remembered that by 
the simple function of meat inspection, half of this sum is lost 
every year without compensation. 

Finally, it is claimed that healthy animals are not in suf- 
ficient numbers to fill the vacancies created by obligatory slaughter. 
As the butchering of great quantities is not intended, but only 
that of a simple advance by the slaughter of a limited number of 
animals, it will always be possible to fill the vacant places by the 
raising of new stock. 

At any rate, temporary economical conditions will have to be 
taken into consideration in the regions where cattle are not rai- 
sed; time will be allowed and dangerous animals be killed, while 
in the regions where raising of cattle is carried on, the measures 
will proceed with greater rapidity. 

For many, these proposals do not go far enough: for them 
the removal of dangerous animals only and the temporary keeping 
of the other tuberculous ones would only result in a diminution 
but never complete extinction of the disease. These objections are 
just, to a certain extent. But the killing of all the tuberculous 
subjects is impossible. 

The above measures will at first bring a reduction in the 
extent of the disease; and in the presence of the favourable results 
obtained in some herds, owners will endorse more and more the 
facultative Struggle. When a reduction has been obtained in the 
regions where tuberculosis is rare, the measures can be gradually 
made more severe, so as to arrive finally at the obligatory slaughter 
of all animals that will react to tuberculine. 

Tuberculosis prevails too widely to hope for rapid success. 
Several decades will be required before a final result, that every 
one will see, is obtained; to arrest the increasing progress of 
tuberculosis, the battle must be engaged in and kept up without 
ever flinching. 

Few countries have to this day prescribed obligatory measures. 

In France tuberculosis has been placed among contagious 
diseases by the law of June 1888;. a regulation of the same date 
orders isolation and sequestration of animals considered as tuber- 


Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 691 


culous, which cannot be disposed of except for the abattoir. 
Another law of June 1898 prescribes the killing by order, of all 
animals that have presented some symptoms of the disease. In 
case of confiscation of the meat, an indemnity is granted (half, if 
the disease is generalized, three quarters, if it is localized). 

In Massachusetts, a law of 1892 orders the killing of the 
tuberculous subjects with indemnity of half the value. In 1894 the 
tuberculine test was applied to all suspected animals and all 
imported cattle; those that reacted were killed, the others marked. 
After difficulties in the execution of the plan, the killing was appli- 
ed only for animals clinically diseased with indemnity equal to 
the entire value of the animal. After continuous troubles, the 
government stopped the work of the sanitary commission after 
having vainly spent 4—5 millions. 

In Belgium a royal order of December 1885 prescribes the 
killing of animals condemmed by clinical signs as well as of those 
that reacted to tuberculine. Animals that have cohabitated in the 
same barn as these are considered as contaminated and cannot be 
sold except for the butcher, unless they do not react to tuberculine. 
In the cases of. voluntary slaughter an indemnity of 50 p. c. is 
granted. In the cases of slaughter by order, indemnity is 75 p. c., 
if the meat is seized or 25 p. c., if the meat can be sold. Owners, 
who demand the test for themselves, receive in case of slaughter 
the same indemnity, as where the animals are killed by order. 

In 1896, 190,000 bovines in 2905 barns were inoculated with 
tuberculine ; 9289 (48,88 p. c.) presented a characteristic reaction ; 
1148 were killed by order and 2346 by owner’s consent. The total 
indemnity amounted to 349 430 francs for the first and to 372154 
francs for the second, a total of 751584 francs. Considering the 
great proportion of sick animals and that many of those that 
reacted were only slightly affected and consequently might have 
been useful for a certain time, those measures were made milder. 
The regulation of August 1897 prescribes the slaughter of only 
animals clinically tuberculous; suspected subjects are tubercu- 
lined with the owner’s consent and killed only if they react. 
Indemnities are fixed as follows: for slaughter by order 70 p. c. 
to 25 p. c. for breeding animals; 50 to 25 p. c. for the others. 
Owners may demand the tuberculine test for their stock. The sale 
of animals that have reacted is allowed for the butchery only. 
They receive 70 to 15 p.c. of indemnity for breeding animals. In 
Belgium, 40 francs is paid for a pig the meat of which has been 
seized. 

In Norway, herds are inoculated at the owner’s request. 
Animals with tuberculous mammitis and advanced pulmonary 
tuberculosis must be killed; suspicious subjects are marked, isolated, 
and can be sold only for the butcher. A subsidy from the State 
can be granted. Besides, cattle from Sweden must be inoculated 
at the frontier and marked. 


692 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


In Germany, obligatory inoculation exists only for animals 
imported by sea; those that reaet are not allowed to enter. 


These various modes of fighting tuberculosis have been 
applied for too short a time to know their results. But it has 
been observed, that, when the corresponding indemnity is not 
granted (France, N orway), they remain as dead regulations and 
are not enforced; also that in other countries, very severe mea- 
sures (slaughter of all the animals that have reacted) cannot be 
maintained in the regions where the disease prevails exclusively, 
Decause of the enormous expenses they impose. Therefore a wiser 
way must be followed, giving up the obligatory declaration, obliga- 
tory inoculation, slaughter of the animals that have reacted, and 
limiting the killing to the dangerous animals with indemnification 
for the losses. 


Finally, a few words in relation to the means to be used to 

prevent the dangers presented by bovine tuberculosis to human 
health. That of the tuberculous meat can be avoided by genera- 
lized inspection of meat. Even in admitting the relative harm- 
lessness of the meat, meat inspection alone will prevent the frau- 
dulent or unconscious use of the internal organs, which are so 
often tuberculous, sold naturally or in form of sausages. Anyhow, 
the necessity of inspection is more and more recognized, and it is 
to be hoped that all States with large populations will understand 
this necessity. 
. It is more difficult to guard against the dangers presented 
by milk. Individuals, it is true, may protect themselves in cooking 
the milk well. However, the habit of drinking raw milk is heco- 
ming more and more general, and it is necessary to establish 
prophylactic measures especially for the milk of cows with tuber- 
culous mammitis and for that which is intended as food for children 
or sick people. 

First of all, declaration of all the cases of tuberculous mam- 
mitis must be made obligatory and enforced. Utilization of their 
milk shall be strictly forbidden and the animals killed as soon as 
possible, -To the requirement of the obligatory declaration, it is 
objected that those who are not veterinarians cannot recognize 
tuberculous mammitis. : It is true. Milk production is what makes 
cows useful; if the production diminighes, as it does in mammitis, 
a veterinarian will be called in. It is upon him principally, that 
the obligatory declaration is imposed. As in fact, cows no longer 
pay for their being kept, killing by order does not injure to excess 
the private interests of the owner, especially if the State allows an 
indemnity. 

By the law of December 1897, Sweden has imposed upon 
veterinarians the declaration of the cases of tuberculous mammitis; 
the animal is killed and the State pays the indemnity. It is the 
same in Norway. In Denmark slaughter by order of all cows with 





Report of Dr. SIEDAMGROTZKY, Dresden. 693 


tuberculous mammitis is required, with indemnification of 50 to 
25 p. c.; in doubtful cases bacteriological examination of the milk 
is made. 

Finally, it would be advisable to create a permanent veteri- 
nary supervision of establishments calling themselves model dairies 
or of those which sell milk for children. This supervision would 
have for its object the removals of cows, suspected of tuberculosis 
or at least of mammitis, and also of all animals that have reacted 
after one injection of tuberculine: the high prices, at which the 
milk is sold, justify the protective measures demanded by the 
public. A supervision, which is not official, cannot subsist long; 
it would be more effective, if it were made obligatory by order of 
the authorities, local or general. An official publication of the list 
of dairies receiving that supervision. as is done in the Grand-Duchy 
of Baden, with placing also an official stamp upon the cans in which 
the milk is transported, as is done at Nice, would certainly give 
most happy results. 

Prophylaxy of swine tuberculosis demands above all the pro- 
hibition of feeding them with residues of milk manufacture.— The 
residues ought to be destroyed.— This measure is already in force 
in most of the States of Germany; good results from it are already 
observed. Besides, it seems desirable, that the sweet milk, coming 
from the dairies, should be sterilized. This would be useful also 
in relation to other epizooties. Apparatuses are now built, by 
which sterilization is only a question of money. The Prussian 
Government has issued a plan of regulations prescribing the cooking 
of sweet milk at 85° C before it is sold. The plan is now before 
the Agricultural Syndical Chamber, but so far does not seem to be 
favourably considered. 


CONCLUSIONS. 


1) Bovine tuberculosts threatens public health and occastons 
enormous losses, which are constantly increasing, hence 
the struggle against tt has become necessary. 


2) This requires: a) The killing of all animals suffering 
with tuberculosts in a dangerous degree; also that of 
suspicious calves; b) separation of the animals condemned 
as tuberculous by tuberculine from those that are not; 
c) reartng of calves with stertlized milk. 


3) Prophylaxy of tuberculosts by private undertaking of the 
owners 15 possible, but tt must be carried out slowly and 


694 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 






progressively. It ıs for that reason, that State suppor 
ts destrable. 


4) Extinction by State obligatory measures can only take 
place after the creation of a general service of met 
inspection and of insurance against the losses from tuber- 
culosıs, with State subsidies. Special regulation ts ver 
desirable; tt will stop the propagation of the disease, ani 
ıls final extinction will be realized, tf the requirements 
are not too severe. 


| Je. 





695 


Rapport de M. le Dr L. STUBBE 


Inspecteur vétérinaire au Ministère de l’Agriculture de Belgique. 


VELLES sont les mesures à opposer à la propagation de 
la tuberculose des bovidés? Telle est la question que 
le Comité du Congrés a bien voulu nous charger d’ex- 
aminer. 

Nous croyons bien faire en exposant les moyens 

que la Belgique a employés pour combattre cette maladie. 

Deux règlements ont été promulgues dans ce but; l'un date 
du 30 octobre 1895, l'autre du 10 août 1897. Il a été reconnu 
nécessaire de remplacer le premier règlement par le second pour 
des motifs que nous indiquerons au fur et à mesure dans notre 
ex posé. 

L'arrêté Royal du 10 août 1897 contient la défense de vendre, 
de mettre en vente ou d'échanger des animaux atteints ou suspects 
d'être atteints de tuberculose. 

Ces animaux doivent être tenus séquestrés, et le propriétaire 
ne peut s’en déssaisir que dans les conditions (que nous verrons 
plus loin) déterminées par cet arrêté. 


Mais la tuberculose étant constatée dans une exploitation, qu'y 
a-t-il lieu de faire des animaux reconnus: 


1) cliniquement atteints; 

2) cliniquement suspects d’être atteints; 

3) des animaux contaminés ou suspects d’être contaminés de 
tuberculose ? 


Voilà les points principaux qui doivent être examinés dans la 
question si importante qui nous occupe. 


1) Animaux reconnus cliniquement atteints de tuberculose. 


Le règlement du 10 août 1897 prescrit que tous les médecins 
vétérinaires doivent signaler à l’inspecteur vétérinaire de leur cir- 
conscription, les bêtes bovines qu'ils reconnaissent cliniquement 
atteintes de tuberculose, et que ces animaux deivent immédiatement 


696 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


être isolés et séquestrés. L’inspecteur vétérinaire est tenu de visiter 
les animaux dans les huit jours, et en cas de confirmation du 
diagnostic posé par le médecin vétérinaire, celui-ci ou l’inspecteur 
requiert du bourgmestre l'abattage de l'animal, lequel doit avoir lieu | 
dans les huit jours. 

Les frais de ces visites incombent à l'Etat. 

A titre de dédommagement, une indemnité est accordée au 
propriétaire de la bête sacrifiée, mais ces indemnités sont différentes 
les unes des autres. Si l’on a affaire à une vache utilisée pour la 
reproduction ou à une génisse pleine,‘) l’indemnité est basée sur 
la valeur commerciale de la bête, calculée au moment de l’abat- 
tage, et comme si l’animal était sain. Elle est de 70 pour cent 
de cette valeur, avec maximum de 420 francs, si la viande est 
impropre à la consommation, et de 25 pour cent, avec maximum 
de 150 francs, si la viande est propre à cet usage. Si les animaux 
abattus comme atteints n’appartiennent pas aux catégories précitées, 
l'indemnité est basée sur la valeur de la viande et est de 50 et 25 
pour cent de cette valeur, suivant que la viande de la bête est 
impropre ou propre à l'alimentation. Pour avoir droit à cette indem- 
nité, le propriétaire est tenu de se conformer à certaines prescrip- 
tions prévues par le règlement. Les frais de désinfection des établies 
et d'enfouissement de cadavre restent à sa charge. 

Examinons si les mesures prescrites à l'égard des animaux 
cliniquement atteints de tuberculose sont justifiées. Y a-t-il lieu 
de faire abattre par ordre de l'autorité, les animaux reconnus cli- 
niquement atteints de la maladie? Nous n’hésitons pas à répondre 
par laffirmative. Que fait-on, en effet, des animaux atteints de 
maladies contagieuses autres que la tuberculose? On les fait dis- 
paraître aussitôt et avec raison. L'animal phtisique doit être traité 
de la même façon. S'il présente les signes cliniques de la maladie, 
ne va-t-il pas continuer à infecter toute l’etable où il séjourne, en 
répandant partout les bacilles. de Koch? Pourquoi se contenter, 
comme le préconise mon très estimable confrère, M. Bang de Copen- 
hague, de faire abattre les animaux atteints de mammite tuber- 
culeuse? Nous estimons que c'est là une demi-mesure et qu'il y a 
lieu de faire abattre tout animal cliniquement atteint de tuber- 
culose, qu'il présente ou non les symptômes de la mammite. : 

Mais, naturellement, le corollaire indispensable de cette mesure 
est l'octroi d’une indemnité équitable au propriétaire. 

Le Gouvernement belge a accordé de ce chef depuis la mise 
en vigueur du premier règlement du 30 octobre 1895, des indem- 
nités dont le montant s'élève à 829363 francs; il a été sacrifié 
5070 animaux comme atteints et suspects d’etre atteints de tuber- 
culose ayant réagi a la tuberculine d’une valeur globale de 1368 388 
francs. Ces chiffres sont répartis comme suit, pendant les années 
1896, 1897 et 1898. 


1) L'état de gestation doit être prouvé par l’autopsie. 








Rapport du docteur STUBBE, Bruxelles. 697 


Indemnités payées, pendant les années 1896, 1897 et 1898, 
pour abattage, par ordre de l'autorité, de bêtes bovines cliniqument 
suspectes d’être atteintes de tuberculose: | | 





mn au 
Animaux £ „ | Animaux Eu 
impropres E © | propres a $ 
Années à la 2 a à la 3 2 Observations 
consom- £ & | consom- 2 nu 
mation 70%, | mation 25% 
francs | francs 
1896 989 187168, 181017 159 41456 | 10864 | Jusqu'au 10août 
(valeur (valeur 1897, l'indemnité 
viande) viande) à été calculée 
1897 785 157097| 109967 197 83089 | 8272 | d’après la valeur 
jusqu’au (valeur (valeur viande. A partir 
10 août viande) viande) de cette pod 
1897 sos | 150884| 105619] 108 | 2940 | gss7 | l'indemnité à ét 
. calculée d’aprés 
à partir du vaches et |(valeur vaches et |(valeur la valeur com 
nisses nisses ° 
10 août Étilisées réelle) Gtilisées réelle) merciale pour les 
pourlare- pourlare- vaches et génis- 
production production vas 
ses utilisées pour 
1898 1881 587670 411369 506 175594 48898 la reproduction. 
vaches et | (valeur vaches et | (valeur | 
nisses nisses 
Stilisées | Teele) Étilisées | "eele) 
pour la re- pourlare- 


production production 
Totaux | 4160 1082819) 757972 910 285569 | 71891 


Il arrive rarement, il est vrai, que l’autopsie ne vienne pas 
confirmer le diagnostic ,tuberculose*, posé du vivant de l'animal; 
dans ce cas, le propriétaire touche une indemnité égale à la valeur 
intégrale de la bête, déduction faite de la valeur de la peau et de 
la viande, quand celle-ci est déclarée propre à la consommation. 

Le premier règlement de 1895 allouait au propriétaire une indem- 
nité basée sur la valeur de la viande. L’indemnite, calculée de cette 
façon, n’était pas toujours en rapport avec la perte subie, quand il 
s'agissait de femelles utilisées pour la reproduction. C’est pour rendre 
l'exécution de la mesure plus facile, que le Gouvernement a accordé 
dans le cas d’abattage, par ordre de l'autorité, des animaux précités, 
une indemnité basée sur leur valeur commerciale, mais calculée comme 
s'ils étaient sains, au moment de l'abattage. Il a été constaté depuis 
lors, que l'estimation, faite de la sorte, est, dans la pluralité des 
cas, fortement exagérée; aussi, va-t-on modifier, à nouveau, le mode 
d'évaluation et reprendre la valeur viande mais en augmentant le 
pour cent de l'indemnité. 


2) Animaux reconnus cliniquement suspects d’être atteints de tuberculose. 


Le médecin vétérinaire est tenu, comme pour les animaux 
précédents, de faire connaître à l'inspecteur vétérinaire de sa cir- 
conscription, les animaux qu’il considère comme cliniquement sus- 


698 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


pects d’être atteints de tuberculose; ces animaux doivent être im- 
médiatement isolés et séquestrés. 

L’inspecteur vétérinaire contrôle, autant que possible, le 
diagnostic du vétérinaire et, si le propriétaire y consent, la bête 
suspecte est soumise à l’épreuve de la tuberculine. En cas de 
réaction, elle est abattue dans les mêmes conditions que les animaux 
cliniquement atteints. Si la bête fournit la réaction caractéristique, 
les frais de vacations du vétérinaire sont à charge du Gouverne- 
ment; dans le cas contraire, ils incombent au propriétaire. 

La présente mesure est-elle justifiée au même titre que 
l'abattage d'un animal cliniquement atteint de la maladie? Oui 
Aujourd’hui, qu'il est facile de reconnaître l'existence de l'affection, 
par l'injection de la tuberculine, il y a lieu de faire dispa- 
raître ces animaux, le plus tôt possible, comme ceux qui sont 
cliniquement atteints. Ils deviennent en effet, à un moment donné, 
aussi nuisibles que ces derniers, par la production du jetage, de 
l’expectoration et de la suppuration d’un ganglion lymphatique 
situé à l'extérieur. 

“Nous venons de parler de réaction caractéristique, obtenue à 
la suite de la tuberculination. Sous le régime du réglement de 
1895, un animal était considéré comme ayant réagi, lorsqu'il avait 
fourni une réaction de 1,4 degré centigrade. Les instructions qui 
accompagnent le règlement de 1897 stipulent qu'il n’y a plus lieu 
de tenir compte, à l'avenir, des réactions de suspicion, et que la 
réaction de 1,2 degré centigrade suffit pour considérer la bête comme 
tuberculeuse. Il est arrivé, en effet, que l'on a tenu séquestrés, pour 
avoir fourni des réactions de suspicion variant de 0,8 à 1 degré centi- 
grade, des animaux qui ne présentaient pas de lésions tuberculeuses 
à l’autopsie, abattus comme cliniquement suspects, L’indemnité accor- 
dée aux propriétaires de ces animaux, est calculée de la même façon 
que pour les animaux abattus comme cliniquement atteints. 


3) Animaux suspects d’être contaminés ou animaux contaminés de 
tuberculose. 


Le premier règlement de 1895 prescrivait que toute bête qui 
avait cohabité avec une autre, reconnue tuberçuleuse, soit de son 
vivant, soit après autopsie, ne pouvait être vendue que pour la 
boucherie, à moins que le propriétaire ne prouvât, par la tubercu- 
lination, qu’elle était indemne de tuberculose. Afin de connaître la 
destination que le propriétaire pouvait donner à une telle bête, il 
était donc tenu de la faire tuberculiner. D en résulta que, pendant 
l’année 1896, on tuberculina 20 850 animaux appartenant à 3186 
exploitations. Le pourcentage d'animaux ayant réagi étant de 48,88, 
on comprend que le maintien sous séquestre (car une bête ayant 
réagi doit être séquestrée jusqu'au moment de son abattage) d'un 
si grand nombre de têtes de bétail, la plupart utilisées pour la 
reproduction était de nature à apporter des entraves très sérieuses, 





Rapport du docteur STUBBE, Bruxelles. 699 


et très souvent non justifiées, aux relations commerciales, Je dis 
„non justifiées‘, parce que, en effet, ces animaux, à l’autopsie, 
étaient trouvés porteurs de lésions tuberculeuses très limitées, loca- 
lises, très souvent, aux ganglions bronchiques ou du médiastin, et 
étaient, par conséquent, incapables de nuire 

Il est à remarquer que l’ancien réglement prescrivait que 
l'abattage de ces animaux devait avoir lieu dans l’espace d’un an. 

L’indemnite accordée au propriétaire d’un animal tuberculiné, 
ayant réagi, abattu pour la boucherie, était, d'après l’ancien règlement 
de 70 ou de 25 pour cent de la valeur de la viande, suivant qu'elle 
était impropre ou propre à la consommation. Le total des indem- 
nités, payées de ce chef, en 1896, fut de 208048,86 francs et en 
1897, de 397 609 francs. 

Le nombre très considérable d'animaux ayant réagi et se 
trouvant sous séquestre, les entraves apportées au commerce, le 
chiffre élevé des indemnités payées, l’impossibilité pour les inspec- 
teurs de contrôler toutes les tuberculinations, le fait que les animaux 
tuberculinés, livrés à la boucherie, présentaient, dans l'immense 
majorité des cas, des lésions tuberculeuses très minimes, tels furent les 
motifs pour lesquels le règlement de 1897 ne rendit plus obligatoire, 
elle l'était, en effet, indirectement, la tuberculination des animaux 
ayant cohabité avec une bête reconnue tuberculeuse. 

Mais, se désintéresse-t-on complètement de ces animaux? 
Non. L’inspection des viandes étant rendue obligatoire dans toutes 
les communes de notre pays, l'inspecteur vétérinaire est tenu au 
courant, par les médecins vétérinaires, de tous les cas de tuber- 
culose qu'ils constatent dans leur service d'expertise des viandes. 
Lorsqu'un cas de tuberculose est ainsi signalé à l'inspecteur, celui-ci 
requiert le médecin vétérinaire le plus rapproché de l'exploitation 
d'où provient l’animal (et de préférence le vétérinaire traitant), aux 
fins d'examiner, si parmi le bétail restant de l'exploitation, il ne 
se trouve pas une bête cliniquement atteinte ou cliniquement suspecte 
d'être atteinte de tuberculose. Dans l’affirmative, on agit à l'égard 
de ces derniers animaux, comme il a été exposé plus haut, c’est-a- 
dire que ceux qui sont reconnus cliniquement atteints et clinique- 
ment suspects, ayant réagi à la tuberculine, sont abattus par ordre 
du bourgmestre, sur la proposition du service vétérinaire. 

En ce qui concerne les animaux suspects d’être contaminés 
de tuberculose, l'inspecteur vétérinaire et le vétérinaire traitant 
interviennent auprès du propriétaire, pour l’engager à laisser tuber- 
culiner son bétail. 

Les tuberculinations, évidemment, ont été moins nombreuses 
en 1898 qu’en 1896; elles ont diminué de moitié (10951 ani- 
maux ont été tuberculinés, appartenant à 1154 exploitations); 
mais le mal n'est pas grand, pour les motifs que nous avons 
indiqués plus haut. Au fur et à mesure que le cultivateur com- 
prendra l'utilité de la tuberculination, ce moyen de diagnostic sera 
de mieux en mieux apprécié, et on y aura davantage recours. La 


700 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


tuberculination, au surplus, se fait aux frais de l'Etat et, d’autre 
part, d'après le réglement de 1897, l'abattage, pour la boucherie 
des animaux, ayant réagi, ne doit avoir lieu que dans le délai de 
trois ans; ce délai peut encore être prolongé sur l'autorisation 
spéciale du Ministre. En agissant ainsi, il est possible au pro- 
priétaire de repeupler ses etables avec son propre bétail, sans étre 
obligé de recourir à des acquisitions nouvelles. 

Le règlement de 1895 autorisait la tuberculination de tout 
bétail contaminé (à l'exception des taureaux, cependant), du moment 
qu'il n'était pas destiné à être livré à la boucherie, à bref délai. 
Cette disposition a donné lieu à des abus nombreux, car on 


tuberculinait des bêtes qui devaient être sacrifiées pour la boucherie. | 


dans un délai de deux à trois mois. Le réglement de 1897 a 
modifié cet état de choses, et seules, les femelles utilisées pour la 
reproduction ou destinées à cet usage sont tuberculinées aux frais 


du Gouvernement, avec l'octroi d’indemnites supplémentaires, lors | 


de l'abattage de ces animaux pour la boucherie. 

Ces indemnités sont basées sur la valeur de la viande et sont 
actuellement de 70 ou de 15 pour cent, (le règlement de 1895 
prévoyait 25 pour cent) suivant que la viande est impropre où propre 
à la consommalion. Le total des indemnités, payées de ce chef, 
en 1898, s'élève à 276 263 francs. 

En ce qui concerne les tuberculinations, pratiquées en 1898, 
je ne suis pas encore à même de pouvoir indiquer comment elles 
ont été réparties par province, ni de faire connaître le pourcentage 
des animaux qui ont réagi à la tuberculine. Je ferai connaître ces 
statistiques ultérieurement. 

Mais ce que l'on sait dès maintenant, c'est que les tuberculi- 
nations ont été beaucoup plus nombreuses dans certaines provinces 
que dans d’autres. A quoi attribuer ce fait? C'est difficile à 
indiquer. Dans une partie du pays (certainement pas la plus in- 
telligente), on a mené une campagne ardente contre la tuberculi- 
nation. On déconseillait aux paysans de laisser tuberculiner, 
parce que les animaux qui devaient être livrés à la boucherie, 
comme ayant réagi, n'avaient rien, disait-on. 

Je ne puis pas abandonner ce chapitre des tuberculinations, 
sans dire un mot de leur efficacité. Bien rares sont les animaux 
qui, ayant réagi, n'ont pas été trouvés tuberculeux à l’autopsie. 
On peut certifier que toute bête qui réagit, est tuberculeuse. 
Malheureusement, les autopsies ne sont pas toujours bien faites, et 
on dit que la bête n’est pas tuberculeuse, puisqu'on n’a rien trouvé! 

Mais on sait aussi, d'autre part, qu’une bête, qui a réagi une 
première fois, ne réagit pas toujours une seconde fois, même quand 
cette dernière injection est pratiquée 45 jours après la première. 
A ce titre, la tuberculine devient une arme dangereuse; car elle 
permet de livrer au commerce des animaux tuberculeux, sans que 


l'on s'en doute. 


* 
* * 








Rapport du docteur STUBBE, Bruxelles. 701 


D'après le règlement actuel, comme sous le régime de l’an- 
cien, les animaux ayant réagi, doivent être isolés de ceux qui 
sont sains, dans un local distinct, si c’est possible, et être 
séquestrés. Dans beaucoup de cas, cette prescription ne peut pas 
être observée, parce que les intéressés ne disposent pas de locaux 
suffisants. L’isolement des bêtes ayant réagi, se fait donc, très 
souvent, dans l’etable où se trouve, en même temps, le bétail sain, 
et dont elles ne sont séparées que par une cloison. Cette façon de 
procéder suffit-elle pour éviter toute contamination? En général, 
oui, puisque du moment qu'une bête vient à présenter des symp- 
tömes de suspicion de tuberculose, elle est abattue par ordre de 
l'autorité, si elle réagit à la tuberculine. Mais ces symptômes pas- 
sent parfois inaperçus; la bête expectore ou présente du jetage, à 
l'insu du propriétaire, les matières virulentes se dessèchent et les 
bacilles de Koch se répandent dans l'étable. Pour avoir toute 
garantie, il est donc nécessaire de placer les animaux ayant réagi, 
dans un local distinct. 

Le premier règlement stipulait qu'il était défendu de donner 
aux veaux des bêtes ayant réagi, le lait de celles-ci, à moins qu'il 
ne fût bouilli. Cette prescription a été biffée du règlement actuel et 
reproduite dans les instructions qui l’accompagnent. C’est par voie 
de conseil qu'il faut intervenir ici et non par voie réglementaire. 

La pasteurisation du lait et du lait écrémé est à recommander, 
surtout dans les établissements, appartenant à des sociétés coopéra- 
tives de laiterie. Ces sociétés commencent à s'installer un peu 
partout dans notre pays, et quelques unes utilisent déjà les appareils 
a stérilisation. 

Telles sont les mesures prises, dans l’intérieur du pays, pour 
combattre la tuberculose des bovidés. 

Ii y a lieu d'espérer que ce régime sanitaire finira par avoir 
raison de la maladie dans un avenir plus ou moins prochain. Le 
Parlement belge, pour atteindre ce résultat, n’hesitera pas à accorder 
d'importants subsides comme nous venons de le voir. Si on ajoute 
les indemnités mentionnées plus haut à celles qui ont été données 
depuis 1892 jusque fin 1898, pour saisies effectuées pour tuberculose 
d'animaux abattus pour la consommation, on atteint un chiffre total 
dindemnites s’elevant à 3850000 francs environ. 

Un régime sanitaire est également institué à la frontière. 
Les vaches expédiées de l'étranger, non destinées directement à la 
boucherie, sont tenues en observation pendant dix jours, dans les 
locaux de quarantaine établis par l'Etat. A l'expiration de ce délai, 
elles sont soumises à la tuberculination. Celles qui ont fourni une 
réaction, à partir de 0°8 C. inclusivement, sont marquées à l'oreille, 
d'une façon indélébile, et refoulées dans le pays d’origine. Ne sont 
admises à l’intérieur du pays que les vaches qui n’ont pas fourni de 
réaction. 

D'ici à quelques mois, le même régime sera appliqué également 
aux génisses non destinées directement à la boucherie. 


702 Mesures pour combattre la tuberculose des animaux domestiques. 


Avant de faire notre rapport, l’idée nous est venue de con- 
sulter le remarquable mémoire, traitant de la phtisie mellière 
présenté par notre très estimable confrère, M. le Dr. Éydtin , au 
Congrès international vétérinaire tenu à Bruxelles en 1883; il 
a été le premier à recommander la lutte contre la tuberculose 
bovine par des mesures légales. Nous avons pu constater que les 
mesures mises en vigueur, en Belgique, pour combattre la tuber- 
culose, étaient déjà préconisées, à cette époque, par notre confrère: 
je veux parler de l’abattage, par ordre de l'autorité, des animaux 
cliniquement atteints et cliniquement suspects d'être atteints de 
tuberculose. Pour lui, ces mesures, à ce moment, étaient très 
utiles, même nécessaires. Elles le sont encore aujourd'hui. 


En resume, nous estimons que la tuberculose des bovidés | 


dott être combattue par les mesures suivantes: 


1) Abattage par ordre de l'autorité, 


a) des animaux cliniquement atteints de tuberculose: 

6) de ceux cliniquement suspects d'être atteints de 
tuberculose, ayant réagt à la tuberculine ; séquestration 
de ces deux catégories d’anımaux, en attendant leur 
abattage ; 


Octrot d'uneindemnité équitable aux propriétaires; 


2) Conseiller aux propriétaires de faire tuberculiner les 
animaux qu? ont cohabité avec les bêtes précitées. Pour 
les engager à recourir à la tuberculination, rendre cette 
opération gratuite, et accorder des indemnités spéciales, 
lorsque les animaux ayant réagi, seront abattus pour la 
boucherie ; 


3) Les animaux tuberculinds ayant réagi, doivent être 1solés 
des animaux sains, en les plaçant dans un local séparé 
et être séquestrés; tls ne peuvent être vendus que pout 
la boucherie, et leur abattage se fera dans un délai 
determined; 


4) U ya lieu de faire pasteuriser le lait écrémé fourni 
par les sociétés coopératives de latterte; 


5) Le transport et l'emploi de la tuberculine doivent étre 
réglementés ; 


6) Il est indispensable de généraliser le service de l'inspection 
des viandes. 


— CIRE 





703 


Bericht von Dr. med. L. Stubbe 


Veterinär-Inspektor im Landwirtschaftsministerium in Brüssel. 


(Übersetzt von P. Kühner unter Leitung des Dr. Lydtin, Baden-Baden.) 


ie Tuberkulose wurde in Belgien zuerst durch die gesetz- 
a 





lichen Vorschriften vom 30. Oktober 1895, später durch 
die vom. 10. August 1897 bekämpft. Diese untersagen 
den Handel mit tuberkulosekrankem oder -verdächtigem 
Vieh und bestimmen, daß solches getrennt vom andern 
gehalten werden muß und nur unter gewissen Beding- 
ungen veräußert werden darf. Die Frage, die uns hier beschäftigt, 
lautet: Wie ist mit den Tieren eines Bestandes zu verfahren, 
wenn sie 

1) klinisch krank, 

2) klinisch krankheitsverdächtig, 

3) angesteckt oder der Ansteckung verdächtig sind. 


1) Klinisch tuberkulosekranke Tiere. 


Das Reglement vom 10. August 1897 schreibt vor, daß die 
Tierärzte dem Veterinär-Inspektor ihres Bezirkes alle Rinder, bei 
denen sie Tuberkulose wahrnehmen, bezeichnen müssen, und daß 
solche Tiere sofort zu isolieren und zu beschlagnahmen sind. Der 
Veterinär-Inspektor ist verpflichtet, die Tiere binnen acht Tagen 
zu untersuchen. Wird Tuberkulose festgestellt, so verfügt der 
Bürgermeister auf Antrag des Veterinär-Inspektors die Schlachtung 
der Tiere, die ebenfalls binnen acht Tagen erfolgen muß. 

Zur Schadloshaltung wird den Besitzern zwangsweise ge- 
schlachteter Tiere Entschädigung in verschiedener Höhe gezahlt. 
Bei Zuchtkühen und trächtigen Färsen*) bemißt sich die Entschä- 
diegungssumme nach dem Handelswert des Tieres, ohne Rücksicht 
auf dessen Krankheit. Sie beträgt 70 °/, dieses Wertes, aber 
keinesfalls mehr als 336 Mark (420 Francs), wenn das Fleisch nicht 
als menschliche Nahrung verwendet werden darf, und 25 °/,, bis 


*) Die Trächtigkeit muß durch den Befund nach der Schlachtung 
festgesetzt werden. 


704 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 


zum Höchstbetrag von 120 Mark (150 Francs), wenn es zum Ver- 
kauf freigegeben wird. Gehören die krankheitshalber geschlachteten 
Tiere nicht in eine der oben genannten Kategorien, so werden 50 
bezw. 25°/, vom Werte des Fleisches ersetzt, je nachdem ‘dieses 
als Nahrungsmittel verkauft werden darf oder nicht. 

Um mit Erfolg Anspruch auf diese Entschädigung erheben 
zu können, muß der Besitzer gewisse Vorschriften der gesetzlichen 
Bestimmungen befolgen. Die Kosten für die Desinfektion der Stal- 
lungen, sowie für die Verscharrung des Kadavers fallen ihm zur Last, 

Bei gründlicher Prüfung der Frage, ob die Zwangsschlachtung 
tuberkulöser Tiere gerechtfertigt ist oder nicht, bleibt kein Zweifel 
über ihre Notwendigkeit. Ich kann daher die Ansicht unseres 
hochverehrten Kollegen Bang-Kopenhagen, der die Zwangsschlach- 
tung auf die mit Eutertuberkulose behafteten Tiere beschränkt 
wissen will, nicht teilen. Die Maßregel, die man gegen andere 
Seuchen anwendet, ist jedenfalls auch zur Bekämpfung der Tuber- 
kulose angebracht, natürlich unter der Voraussetzung einer ent- 
sprechenden Entschädigung der Viehbesitzer. 

Seit dem Inkrafttreten der ersten gesetzlichen Regelung vom 
30. Oktober 1895 sind von der belgischen Regierung 829 363 francs 
für zwangsweise geschlachtete Tiere (5070 tuberkulöse und ver- 
dächtige) im Gesamtwerte von 1368388 francs bewilligt worden. 


Diese Zahlen verteilen sich auf die Jahre 1896, 1897 und 
1898 wie folgt: 


Tiere, deren Tiere, deren 











Fleisch nicht : Fleisch als : 
G t- | geleistete "Ic t | geleistete 
Jahre als waite pee wert Entschä- mitte ° wert Entschä- 
geeignet war digung || geeignet war digung 
70% francs francs 25 % francs francs 
1896 989 187168 131017 159 41456 10364 
Fleisch- Fleisch- 
wert wert 
1897*) 785 157097 137 88089 8272 
bis zum Fleisch- Fleisch- 
10. Aug. wert wert 
1897*) 505 150884 108 39430 8857 
seit dem | Zuchtkühe u. | gemeiner Zuchtkühe u. | gemeiner 
10. Aug. || -Kalbinnen Wert -Kalbinnen Wert 
1898 1881 587670 506 175594 43898 
Zuchtkühe u. | gemeiner Zuchtkühe u. | gemeiner 
In -Kalbinnen Wert -Kalbinnen Wert 
g- Et mms 
gesamt 4160 1052819 | 757972 | 910 285569 71391 
| 





t 


*) Bis zum 10. August 1897 wurde der Entschädigung der Fleischwert, von da 
für Zuchtkühe und -Kalbinnen der Handelswert zu Grunde gelegt. 





Bericht von Dr. med. Stubbe, Brüssel. 705 


Ergiebt sich bei der Untersuchung nach der Schlachtung, daß 
die Diagnose auf Tuberkulose irrig war, so wird dem Viehbesitzer 
der volle Wert des Tieres ersetzt, abzüglich des Fleischwertes, 
insoweit das Fleisch verbrauchsfähig erachtet wird. 

Nach der ersten Regelung (1895) wurde die Entschädigung 
allgemein nach dem Fleischwerte der zwangsweise geschlachteten 
Tiere berechnet. Die so festgesetzte Entschädigung stand, nament- 
lich wo es sich um Zuchttiere handelte, nicht immer im richtigen 
Verhältnisse zu dem Verluste. Deshalb bestimmte die Regierung, 
daß für die Berechnung der Entschädigungssumme der Marktwert 
der zwangsweise geschlachteten Tiere die Grundlage abzugeben habe, 
bei Feststellung des letzteren aber die Tiere als im Augenblick der 
Schlachtung gesund angesehen werden sollen. Da sich hierbei 
jedoch herausstellte, daß die Tiere meist viel zu hoch geschätzt 
wurden, ist eine abermalige Anderung der Wertung in Aussicht 
genommen. 


2) Klinisch tuberkuloseverdächtige Tiere. 


Der Tierarzt hat, wie in dem vorher behandelten Fall, dem 
Veterinär-Inspektor die Tiere, die er für verdächtig hält, zu bezeich- 
nen. Die Tiere müssen sofort isoliert und beschlagnahmt werden. 

Der Veterinär-Inspektor prüft die Diagnose des Tierarztes 
möglichst eingehend und unterzieht, wenn der Besitzer damit ein- 
verstanden ist, das Tier der Tuberkulinprobe. Reagiert es typisch, 
so trägt die Regierung die Kosten des Verfahrens, andernfalls der 
Besitzer, im ersteren Falle wird das Tier polizeilich getötet. 

Heutzutage, wo das Vorhandensein der Krankheit durch das 
Tuberkulin so leicht nachgewiesen werden kann, ist es jedenfalls 
gerechtfertigt, mit den klinisch verdächtigen Tieren ebenso zu ver- 
fahren wie mit den klinisch kranken. Früher oder später werden 
die verdächtigen Tiere durch ihren Auswurf oder die Vereiterung 
einer äußerlich liegenden Lymphdrüse (Eutertuberkulose) ebenso 
gefährlich wie die schon länger erkrankten. 

Unter den oben erwähnten Begriff der „typischen Reaktion“ 
fiel nach der Verordnung von 1895 eine Erhöhung der Körperwärne 
um 1°4 C. Die Verordnung von 1897 erblickt in einer Steigerung 
der Körperwärme um 1°2 C. den Beweis für das Vorhandensein 
von Tuberkulose und trägt der zweifelhaften Reaktion (0°8—1° C.) 
nicht mehr Rechnung, weil sie manchmal zur Schlachtung von 
nachträglich tuberkulosefrei befundenen Tieren führt. Die Besitzer 
krankheitsverdächtiger Tiere werden in derselben Weise entschädigt 
wie die klinisch erkrankter. 


3) Der Ansteckung verdächtige oder angesteckte Tiere. 


Die gesetzliche Regelung von 1895 schrieb vor, daß jedes 
Tier, welches mit einem, lebend oder nach der Schlachtung, als 
tuberkulôs erkannten in Berührung gekommen war, entweder nur 


45 


1 


zu Schlachtzwecken verkauft werden durfte oder auf Veranlassung 
des Besitzers der Tuberkulinprobe unterzogen werden mußte. Auf 
diese Weise wurden im Jahre 1896 nicht weniger als 20850 Tiere 
aus 3186 Beständen mit Tuberkulin untersucht. Bedenkt man, daß 
48,88 vom Hundert dieser Tiere reagierten und deshalb bis zur 
Schlachtung mit Beschlag belegt wurden, daß ferner der größte 
Teil hiervon im Zuchtgebrauch stand, so läßt sich nicht leugnen, 
daß der Handel und Verkehr durch diese Maßregel schwere Ein- 
bußen erlitt. Die Maßregel war überdies ungerechtfertigt, weil die 
Tiere, wie es sich bei der Öffnung herausstellte, nur ganz unbe- 
deutende örtliche Veränderungen tuberkulöser Art in den Bronchial- 
und Mittelfelldrüsen zeigten und daher in keiner Weise gefährlich 
werden konnten. 

Dabei ist zu beachten, daß nach der früheren Regelung solche 
Tiere innerhalb eines Jahres geschlachtet werden mußten. Die 
Entschädigung des Besitzers wurde hier, wie in den unter 1 und 2 
behandelten Fällen, bemessen. Sie belief sich im Jahre 1896 auf 
insgesamt 208 048,86 francs und 1897 auf 397 609 francs. Im letzten 
Jahre gab der Herr Landwirtschaftsminister nur noch in wenigen 
Fällen die Erlaubnis zu amtlichen Tuberkulinproben. 


Die große Zahl der Tiere, die auf Grund einer typischen 
Reaktion beschlagnahmt wurden, die hohe Entschädigungssumme, 
die Beeinträchtigung des Handels, die Schwierigkeiten einer tier- 
ärztlichen Überwachung aller Tuberkulinimpfungen, die Thatsache, 
daß der weitaus größte Teil der geschlachteten Tiere nur ganz 
unbedeutende Spuren von Tuberkulose erkennen ließ, das sind die 
Gründe, derentwegen durch die Neuregelung von 1897 die, wenn- 
gleich nur indirekt, aber darum nicht weniger obligatorische Tuber- 
kulinuntersuchung der Tiere, welche mit tuberkulosekranken 
gemeinsam eingestellt waren, aufgehoben wurde. 


Deshalb werden solche Tiere aber nicht unbeachtet gelassen. 
Der Veterinär-Inspektor wird durch die bei der in Belgien obliga- 
torischen Fleischbeschau beschäftigten Tierärzte von jedem bei 
einem geschlachteten Tiere entdeckten Fall von Tuberkulose be- 
nachrichtigt. Er wendet sich hierauf an den dem betreffenden 
Gehöft zunächst wohnenden Tierarzt (am besten an den daselbst 
praktizierenden), um festzustellen, ob sich dort weitere klinisch 
kranke oder verdächtige Tiere befinden. Ist dies der Fall, so wird 
mit ihnen nach den unter 1 und 2 besprochenen Vorschriften 
verfahren. Die kranken und krankheitsverdächtigen Tiere werden 
daher polizeilich getötet. 

Betreffs der ansteckungsverdächtigen Tiere sucht der Veterinär- 
Inspektor und der Tierarzt den Besitzer dahin zu beeinflussen. daß 
er dieselben mit Tuberkulin untersuchen läßt. An Tuberkulin- 
proben sind trotzdem, und zwar aus dem oben erwähnten Grunde, 
im Jahre 1898 nur halb soviel als im Jahre 1896 vorgenommen 
worden. 


706 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 








Bericht von Dr. med. Stubbe, Brüssel. | 707 


In dem Maße, wie der Landwirt das Tuberkulin als Erkenn- 
ungsmittel schätzen lernen wird, werden sich die Fälle seiner 
Anwendung häufen, umsomehr als nach der Verordnung von 1897 
der Staat die hieraus erwachsenden Kosten trägt. ‚Auch ist die 
Frist, innerhalb welcher ein Tier nach der Reaktion geschlachtet 
werden muß, auf drei Jahre verlängert worden und kann durch 
besondere Erlaubnis des Ministers noch weiter ausgedehnt werden. 
Auf diese Weise wird dem Viehbesitzer die Möglichkeit, seinen 
Stall durch die eigene Nachzucht zu füllen, nicht genommen. 

Die Verordnung von 1895 gab die Erlaubnis zur Vornahme 
der amtlichen Tuberkulinimpfung aller kranken Tiere mit Ausnahme 
der Bullen und derjenigen Stücke, welche zur gewerblichen Schlach- 
tung binnen kurzer Zeit bestimmt wären. Diese Anordnung wurde 
häufig mißbraucht, indem man zur Schlachtung bestimmte Tiere 
impfte, die thatsächlich 2 oder 3 Monate später geschlachtet wur- 
den, gleichgiltig ob sie reagiert hatten oder nicht. Nach dem 
Reglement von 1897 können jetzt nur noch weibliche Zuchttiere, 
für die bei der Zwangsschlachtung eine besondere Entschädigung 
gewährt wird, auf Staatskosten der Tuberkulinprobe unterworfen 
werden. Der Entschädigung wird der Wert des Fleisches zu 
Grunde gelegt. Je nachdem das Fleisch ungenießbar erklärt wird, 
erhält der Besilzer 70 bezw. 15 vom Hundert (nach der Regelung 
von 1895 25 vom Hundert) des Fleischwertes als Entschädigung 
aus der Staatskasse. Im Jahre 1898 betrug die Gesamtsumme der 
geleisteten Entschädigungen 276233 francs. 

Wieviel von den im Jahre 1896 angestellten Tuberkulinproben 
auf jede einzelne Provinz entfallen und wie viel vom Hundert der 
Impfungen das Vorhandensein der Tuberkulose angezeigt haben, 
kann ich zur Zeit nicht angeben. Ich werde später die betreffende 
Statistik veröffentlichen. 

brigens läßt sich jetzt schon sagen, daß die Zahlen der in 
den einzelnen Provinzen angestellten Tuberkulinproben weit aus- 
einander gehen. Diese Erscheinung ist nicht leicht zu erklären. 
Thatsächlich kämpfte man in einem Landesteile gegen die Unter- 
suchung mit Tuberkulin unter dem Vorwande, daß den infolge der 
Reaktion geschlachteten Tieren „gewöhnlich nichts fehle“. 

Bemerkt sei noch, daß die Reaktion für das Vorhandensein 
der Tuberkulose beweiskräftig ist, und daß die Krankheit stets bei 
hinreichend gründlicher Autopsie nach der Schlachtung festgestellt 
werden kann. Zu erwähnen ist jedoch, daß Tiere zwar bei der 
ersten Impfung reagieren, bei einer zweiten, wenngleich erst sechs 
Wochen später vorgenommen, aber nicht. Das Tuberkulin kann 
wegen dieses Umstandes zur Verheimlichung der Tuberkulose in 
bestimmten Fällen benützt werden, was leider auch durch gewissen- 
lose Viehhändler geschieht. 


Sowohl nach den früheren, wie nach den gegenwärtig in 
Kraft stehenden gesetzlichen Vorschriften sollen Tiere, welche 


708 Die Bekämpfung der Tuberkulose unter den Haustieren. 





reagiert haben, von den andern getrennt und, wenn môglich, in 
eirrem besonderen Raume aufgestellt werden. Da dies aus Mangel 
an geeigneten Räumlichkeiten häufig unmöglich ist, drängt sich die 
Frage auf, ob denn die durch eine Bretterwand hergestellte Isolie- 
rung ihren Zweck auch erfüllt. Im allgemeinen wird sie genügen; 
denn jedes Tier, welches verdachterregende Erscheinungen zeigt, 
wird ja auf behördliche Anordnung geschlachtet. Bleiben allerdings 
die Krankheits-Symptome an einem. Tiere unbemerkt, so kann es 
vorkommen, daß das kranke Tier durch seinen Auswurf andere 
ansteckt. Um ganz sicher zu gehen, ist es deshalb erforderlich, 
die Tiere, welche reagiert haben, in einen besonderen Stall, voll- 
ständig von den gesunden abgesondert, aufzustellen. 

Nach den älteren Vorschriften durfte den Kälbern, welche von 
reagierenden Kühen abstammen, die Muttermilch nur in gekochtem 
Zustande gegeben werden. Diese Vorschrift ist durch die spätere 
Verordnung aufgehoben, aber in den dem Gesetze beigegebenen Er- 
läuterungen zum Vollzuge empfohlen; denn es ist, da wo es sich 
um Maäßregeln handelt, deren Ausführung nicht oder nur sehr 
schwer kontrolliert werden kann, angebrachter, Ratschläge zu er- 
teilen, als polizeiliche Vorschriften zu prlassen. In Sammelmolkereien 
sollten, wie es in Belgien bereits vielfach geschieht, . die Voll- und 
Magermilch, selbst auch die Molken stets sterilisiert werden. 

Die belgischen Kammern haben zur Tilgung der Tuberkulose 
gern Mittel bewilligt. Bereits 3857000 francs sind seit 1892 bis 
Ende 1898 zu diesem Zwecke verwendet. 

Soweit über die MaGregeln zur Bekämpfung der Tuberkulose 
des Rindes im Binnenlande. 


Zur Verhinderung ihrer Einschleppung über die Grenze 


bestehen gleichfalls Vorschriften. Die Kühe und neuerdings auch 
die Rinder, welche eingeführt werden sollen, müssen 10 Tage in 
eigens hierfür vom Staate errichteten Räumlichkeiten in Quarantäne 
stehen. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt die Untersuchung mit 
Tuberkulin, gegebenenfalls die Zurückweisung aller Tiere, wenn sie 
eine Steigerung der Körperwärme von 0,8° C. und darüber erkennen 
lassen. Diese Tiere werden außerdem durch eine am Ohre ange- 
brachte Marke gekennzeichnet. 

Bevor ich meinen Bericht niederschrieb, habe ich die meister- 
hafte Denkschrift über die Tuberkulose, die unser hochverehrter 
Kollege Dr. Lydtin, der erste Rufer im Streite gegen die Seuche. 
dem Internationalen tierärztlichen Kongreß zu Brüssel 1883 unter- 
breitete, studiert. Dabei habe ich gefunden, daß Lydtin schon 
damals die jetzt in Belgien in Kraft stehenden Maßregeln empfahl, 
indem er die Zwangsschlachtung der klinisch tuberkulosekranken 
und -verdächtigen Tiere für unbedingt nötig bezeichnete. 


* * 
* 














Bericht von Dr. med. Stubbe, Brüssel. 709 


Indem ich meine vorstehend mitgeteilte Ansicht kurz wieder- 
hole, schlage ich als Maßregeln zur Bekämpfung der Tuberkulose vor: 


1) Die Zwangsschlachtung 
a) klinisch tuberculosekranker Tiere und 


b) derjenigen, die der Tuberkulose klinisch verdächtig 
sind und zugleich bei der Untersuchung mit Tuber- 
kulin reagiert haben, sowie die vollkommene Iso- 
lierung dieser Tiere bis zur Schlachtung sind 
unbedingt erforderlich. Die Bewilligung einer 
angemessenen Entschädigung der Viehbesitzer er- 
leichtert die Ausführung der Massregeln sub 1. 


2) Den Viehbesitzern ıst die Vornahme der T. uberkulinprobe 
mit allen Tieren, die mit den vorerwähnten in Berührung 
gekommen waren, zu empfehlen. Die Kosten des Ver- 
fahrens sind vom Staate zu tragen, und ausserdem ist 
bei der Schlachtung eines auf solche Weise als tuberkulös 
erkannt:n Tieres eine angemessene Entschädigung zu 
gewähren. 


3) Die Tiere, die, ohne klinisch erkrankt zu sein, reagiert 

- haben, sind von den anderen getrennt, in besonderen 
Räumen einzustellen; ferner dürften sie nur zu Schlacht- 
zwecken, und zwar innerhalb einer bestimmten längeren 
Frist veräussert werden. 


4) Die Magermilch und die Molken, welche von Sammel- 
molkereten geliefert werden, müssen vor threr Verwendung 
sterilisiert werden. 


5) Der Versand und die Benutzung von Tuberkulin ist 
gesetzlich zu regeln. 


6) Die Fletschbeschau ıst allgemein einzuführen. 


710 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 





Report of Dr L. STUBBE 


Veterinary Inspector on the Board of Agriculture in Belgium, Brussels. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, director of the American Veterinary College, 
New-York.) 


HAT measures must be taken to prevent the 
spreading of bovine tuberculosis? Such is the 
question asked of me by the Congress.— Allow 
me to tell you of the means used in Belgium 
with that view. 

Two orders have been issued to that effect. 
One dated Oct. 30%, 1895, the other August 10%, 1897. It was 
found necessary to replace the former by the latter for reasons 
which will be indicated further on. 

The Royal order of August 1897 forbids the sale or expo- 
sure for sale or exchange of animals affected or suspected of 
being affected with tuberculosis. 

. Such animals must be isolated and the owner cannot dis- 
pose of them except under conditions, which will be consi- 
dered later, 

But when once tuberculosis has been detected among 
the animals of a farm, what is to be done with those that are 
found 

a) clinically affected, or 

b) clinically suspected of tuberculosis, and 

c) with those that are suspected of being contaminated or 

are contaminated with tuberculosis. 

These are the principal points to be considered in this 
very important question. 





1) a. Animals clinically condemned as suffering from tuberculosts. 


The Regulations of August, 1897 order, that all veterinary 
surgeons must report to the veterinary inspector of their 
district cattle which they have found clinically suffering from 
tuberculosis, and all those animals must immediately be isolated 
and quarantined. 


Report of Dr. STUBBE, Brussels. 711 


The veterinary inspector is bound to visit the animals 
within eight days, and if he confirms the diagnosis, the Mayor 
is requested to order the animals to be destroyed within eight days. 

An indemnity is allowed to the owner. But that varies 
according to certain circumstances and according to whether 
the cow was used for breeding purposes or if she was preg- 
nant. (The state of pregnancy being established at the post 
mortem). In those cases the indemnity is based upon the com- 
mercial value of the animal estimated at the time of slaughter 
and as if it was healthy. 

It is 70°/o of this value, with a maximum of 420 francs 
when the meat is unfit for use, and 25°o with a maximum of 
150 francs when the meat is fit for use. If the destroyed ani- 
mals do not belong to either of these categories, the indemnity 
is based upon the meat value and is of 50 or 25°/o of this 
value according as the animals are fit or unfit for use. To be 
entitled to this indemnity, the owner must comply with some 
requirements regulated by the order: as disinfection and bur- 
ying of carcases, which are done at his expense. 

Let us consider, whether the measures prescribed against 
animals clinically affected with tuberculosis are justified. Should 
animals suffering from tuberculosis and condemned clinically, 
be destroyed at the request of the Authorities? We do not 
hesitate to answer in the affirmative. For what is done with 
animals with other contagious diseases? They are disposed of 
and that rightly. The tuberculosis of animals must be treated 
in the same manner. If the animal shows the clinical symptoms 
of the disease, will it not continue infecting the barn where it 
is kept by spreading everywhere the bacilli of Koch? Why 
rest satisfied, as recommended by my most esteemed colleague 
Mr. Bang of Copenhagen, with the slaughter of animals affected 
with tuberculous mammitis? We consider this as a half way 
measure and are of opinion that all animals clinically condemned, 
with or without tuberculosis of the udder, ought to be destroyed. 

But of course, the unavoidable consequence of this mea- 
sure is the grant of an equitable indemnity to the owner. 
The Belgian Government has, of its own right, since the exe- 
cution of the first order of October 1895, granted indemnities 
amounting to 829363 francs. Animals (5070 tuberculous and 
suspect ones) have been killed as affected, representing at the 
time of slaughter an aggregate value of 1368388 francs. 

These figures are represented, during the years 1896— 
1897 and 1898, as follows:*) 


*) In this table figure also animals killed as clinically suspected ot 
being affected. In 1896 and 1897 the meat value was taken as a basis for 
the estimate of indemnity, but in 1898 the commercial value was taken into 
consideration. 


712 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 




























Indem- | Indem- 
Animals (Aggregate! nities paid Animals Aggregate! nities paid 
Year unfit for use | value 70% fit for use value 25%. 
| francs francs : francs francs 
. 
1896 | 989 187168 181017 | 
meat | 
value 
1897 785 157097 109967 83089 | 8272 
until meat " meat 
Aug.10th value value | 
1897 | 505 150884 105619 39430 : 8857 
since cows and hei- | commer- cows and hei- | commer- | 
Aug.10th || fers used for | cial value fers used for | cial value 
breeding breeding | 
1898 1881 587670 411369 506 175594 43898 
cows and hei- | 'commer- cows and hei- | commer- 
fers used for , cial value fers used for | cial value 
breeding breeding | 
Total 4160 1082819 757972 | 910 283569 | 71391 





It rarely happens, that a postmortem does not confirm the 
diagnosis “tuberculosis’ made during life; in this case the owner 
receives an indemnity equal to the whole value of the animal, 
less that of the meat, when this is declared fit for use. 

In the first order of 1895, the indemnity granted to owners 
in the present case, was based upon the meat value. The 
indemnity estimated in this way, was not always in proportion 
to the sustained loss, when it was a question of females used 
for breeding. It is to render the application of this measure 
easier, that the government, in cases of slaughter of those anı- 
mals, considered above, when made by order of the authorities, 
has granted an indemnity, based upon the commercial value. 
but calculated as if they were healthy at the time of slaughter. 
Since it has been calculated that the estimate made in that 
way is, in the majority of cases, highly exaggerated, it is a 
question whether it is not better to change the mode of 
valuation again. 


b. Animals recognized as clinically suspected of being affected 
with tuberculosts. 


The veterinarian is obliged as for the preceding animals 
to report to the veterinary inspector of his district, the ani- 
mals that he considers as clinically suspected of being affected 
with tuberculosis. Those animals shall be immediately isolated 
and sequestrated. | 


Report of Dr. STUBBE, Brussels. 713 


The veterinary inspector controls as much as possible the 
diagnosis of the veterinary and if the owner is willing the 
animal is submitted to the tuberculine test. If there is reaction, 
the animal is destroyed on the same condition as those clini- 
cally affected. If the characteristic reaction occurs the expenses 
of the veterinarian are paid by the government; if not, by the 
owner. 

Is this measure justified as much as that of the slaughter 
of an animal clinically affected with the disease? Yes. Now-a- 
days, when the existence of the disease can be more easily esta- 
blished by tuberculine injections, is imperative to dispose of 
those animals as soon as possible, as is done for those which 
are clinically affected. Indeed, at a given time they become 
as dangerous as these by the discharge, expectoration or sup- 
puration of an external lymphatic gland. 

We have spoken of characteristic reaction obtained with the 
tuberculine test. Under the rules of the order of 1895 a tuber- 
culined animal was considered as having reacted when the 
temperature rose 1°94. The instruction of the order of 1897 
states that, in the future, there will be no need to take into 
consideration suspected reaction and that an elevation of 1°2 
shall be sufficient to consider an animal as tuberculous. It has 
indeed happened, that animals have been kept in quarantine 
for having shown suspicion of reaction, varying between 0°8 
and 1° and which at post-mortem exhibited no tuberculous lesions. 
The indemnity granted to owners of those animals is calculated 
in the same manner as that of animals clinically condemned 
as affected. 


2) Animals that are suspected of being contaminated or that 
are contaminated with tuberculosts. 


The first order of 1895 stated that every animal that 
hved with another, recognized as tuberculous during life or after 
post-mortem, shall be sold as butcher’s meat only, unless the 
owner can show, that it is free from tuberculosis. To know 
what the owner was to do with his.animal, it was necessary 
to resort to tuberculine. The result of this was that during 
1896, 20 850 ariimals were tuberculined; they belonged to 3186 
different farms. The percentage of animals that reacted being 
48,88%/o, it may be understood that keeping under quarantine 
(animals having reacted, must be quarantined until destroyed) 
such a large number of animals, most of them used for bree- 
ding, was bound after a very short time to bring serious dif- 
ficulties and too often unjustifiable delays in commercial relations. 
I say, unjustifiable, because, indeed, at the post mortem those 
animals were found to have only tuberculous lesions, well de- 


714 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


fined, very often localized to the bronchial or mediastine lymph- 
atic glands, and were consequently unable to do harm. 

Besides, it is to be remarked, that the old order prescribed, 
that the killing of those animals was to take place within 
one year. 

The indemnity granted to the owner of a tuberculined 
animal, which had reacted and was killed by the butcher, 
was according to the old regulations 70°o or 25°%o of the 
value of the meat according to its being unfit or fit for use. 
The total of the indemnities paid under that rule in 1896 was 
208 048,86 francs and in 1897 397609 francs. (It mus be 
remarked, that during this last year, the Secretary of Agri- 
culture allowed very few tests to be ınade.) 

The very large number of animals that reacted and were 
quarantined, the very great number of indemnities to be paid, 
the delays that resulted in trade, the impossibility for the ve- 
terinary Inspector to control all the tuberculine tests, the fact 
that the tuberculined animals, delivered to the butcher presented 
in the immense majority of cases very minute tuberculous 
lesions: such were the reasons for which the order of 1897 
did not make obligatory (it had been so indirectly) the tuber- 
culination of animals, that had lived with an animal ac- 
knowledged to be tuberculous. 

But are those animals entirely ignored? No. — The in- 
spection of meat being obligatory in all the communes of our 
country, the veterinary Inspector is informed by the veterinarians 
of all the cases of tuberculosis, that they discover in their ser- 
vice of meat export. When a case of tuberculosis is reported 
to the veterinary Inspector, he requests the veterinarian nearest 
to the farm from which the animal comes (in preference the 
veterinarian in attendance), to go and examine, if among the 
animals remaining in the place there is not one, clinically 
affected with or suspected of tuberculosis. In the affirmative these 
last animals are treated in the same manner as those we have 
alluded to, viz., those which are found clinically affected or 
suspected, having reacted to tuberculine, are killed by order of 
the Mayor. 

As for animals suspected of being contaminated, the vete- 
rinary Inspector and the veterinarian in attendance advise the 
owner to have his stock tuberculined. It is evident that tuber- 
culinations were less numerous in 1898 than in 1896, they 
diminished by half (10951 animals belonging to 1154 farms 
were tested) but there is no great harm, for the reasons we 
alluded to above. 

As by degrees owners understand the advantages of tuber- 
culination, this mode of diagnosis will be better and better 
appreciated and more resorted to. Anyhow, tuberculination is 





Report of Dr. STUBBE, Brussels. | 715 


made at the expense of the State and besides, by the order of 
1897, the slaughter for the butcher of animals having reacted, 
is not to take place before three years, and this time can even 
be extended by special order of the Secretary. 

In so doing the owner can renew his stock and fill his 
barns with new animals without resorting to any one. The order 
of 1895 allowed tuberculination of all contaminated animals 
(bulls excepted, however) as long as they were not to be sent 
to the butcher at short notice. This gave rise to numerous 
abuses; animals that were to be delivered to the butcher in 
two or three months, were tuberculined. The order of 1897 
changed this and only females used for breeding or intended 
for such are tuberculined at the expense of the State, with 
supplementary indemnity granted to the owners, when they 
are killed for the butcher. 

These indemnities are based on the value of the meat 
and are 70 or 15°/o (the order of 1895 proposed 25°/o) accor- 
ding as it was unfit or fit for use. The total of indemnities 
paid in 1898 amounts to 276263 francs. 

In relation to the tuberculinations made in 1898, I am not 
yet able to report how they were distributed in the provinces, 
nor to state the percentage of animals which have reacted. 
I will give these statistics some other time. But what is known, 
at this present moment is, that the tuberculinations have been 
much more numerous in some provinces than in others. To 
what is this due? It is difficult to say. In one part of the 
country (certainly not the most intelligent) a hard campaign 
has been carried on against tuberculination. The people were 
advised not to allow it, because animals which were to be 
tumed to the butcher, as having reacted, it was said, had no- 
thing the matter with them. 

I cannot leave this subject of tuberculinations without 
saying a word of their effectiveness. Animals, that having 
reacted, have not been found tuberculous at the autopsy are 
very rare. Itcan be affirmed that any animal that has reacted 
is tuberculous. Unfortunately post-mortems are not always well 
made; and saying that the animal was not tuberculous, be- 
cause no lesions were found, does not decide the case. 

But on the other side, it is also known that an animal 
which has reacted a first time, does not always do so at a 
second test, when the injection is made 48 hours after the first; 
at that rate, tuberculine becomes a dangerous application, as 
it permits a tuberculous animal to be delivered without its 
being suspected. 

According to the present regulations, as with the old 
order, animals that have reacted must be separated from the 
healthy, kept in a separate place if possible, and be quarantined. 


716 The prevention of tuberculosis amongst domestic animals. 


In many instances, this cannot be done, because the interested 
parties have no such places. Isolation of animals that have 
reacted is then, very often, contrived in the barn where at the 
same time sound animals are kept, and from which separation 
is only a partition. Is this sufficient to prevent contamination? 
Generally speaking, yes: as long as from the instant the animal 
shows suspicious symptoms of tuberculosis, it is destroyed by 
order of the authority. But those symptoms are sometimes 
overlooked; the animal expectorates without being noticed by 
the owner, virulent dry particles and bacilli of Koch are spread 
in the barn. To be safe, it is then absolutely necessary to keep 
the animals that have reacted in a special place. 

The first order stated, that it was forbidden to give to 
calves born from animals that had reacted, their milk unless 
it had been boiled. This measure was omitted from the pre- 
sent order, but is reinstated by the instructions attached to it. 
Now however, it is only by advice and not by regulations that 
it is forbidden. | 

Pasteurization of milk, of skimmed or of butter milk, ought 
to be recommended, especially in localities where cooperative 
Dairies exist. Some of these Dairies begin to be organized a 
little all over our country and some of them are already pro- 
vided with sterilizing apparatuses. 

The Parliament of Belgium have willingly voted since 
1892 to 1898 the total of 3857000 francs for the eradication 
of tuberculosis. Such are the measures in the interior of our 
country to prevent tuberculosis of bovines. 

Sanitary measures are also taken at the frontier. Foreign 
cows are watched for ten days in quarantine places built by 
the State. At the expiration of that time, they are tuberculined. 
Those that show a reaction from 0°8 are marked on the ear 
with an indelible mark and returned to the country they come 
from. Only those that have not reacted are allowed to enter 
the country. In a few month the above measure will also be 
applied to heifers, not intended for immediate slaughter. 

Before making this report we thought well to consult the 
remarkable paper relating to phthisis of cattle, presented by 
our very esteemed colleague Dr. Lydtin to the International 
Veterinary Congress of Brussels in 1883. We notice, that the 
measures taken in Belgium to prevent tuberculosis were al- 
ready advocated at that time by our colleague, the first who 
recommended to take police measures against bovine tuber- 
culosis. I refer to the slaughter, by order of the authorities. 
of animals clinically affected with tuberculosis. For Lydfu 
those measures at that time were very useful, even necessary. 
They are so at the present time. 





Report of Dr. STUBBE, Brussels. 717 


We believe then that bovine tuberculosis must be fought 
with the following measures: 


1) Slaughter by order of the authorıties: 


a) of all animals clinically affected with tuberculosts ; 


b) of all animals clinically suspected of being affected 
with tuberculosis and having reacted to the tuberculine 
test. Sequestration of these animals while waiting for 
the time of slaughter. Equitable indemnity to owners. 


2) Advice to be given to the owners to have the animals, 
that have lived with those above named, subjected to 
the tuberculine test. To encourage them to resort to thts, 
make the operation free and grant special indemnities 
when animals, that have been tuberculined and have re- 
acted, are slaughtered. 


3) Tuberculined animals having reacted, must be separated 
from healthy ones, kept in a special place and be qua- 
rantined: they cannot be sold except for the butcher and 
the slaughter must be carried out in a definite period 
of time. 


4) The skimmed and butter milk must be stertlized or pas- 
teurized by the cooperative darries. 


5) The transport and the use of tuberculine ought to be 
regulated. 


6) If ts indispensable to organize a service of meat tin- 
spection everywhere. 


E. 


Die Verwendung des Fleisches 
und der Milch tuberkulöser Tiere. 


EMPLOI DES VIANDES ET DU LAIT 
PROVENANT D’ANIMAUX TUBERCULEUX. 


THE USE OF THE FLESH AND MILK 
OF TUBERCULOUS ANIMALS. 


Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters : 


BUTEL—Meaux. 
DE JONG—Leiden. 
OSTERTAG—Berlin. 


Nebst kurzen Angaben über die Behandlung des Fleisches tuberkulöser 
Schlachttiere in England und 

über das Feilhalten und den Verkauf von Milch im Großherzogtum 
Baden. (Tilgung der Tuberkulose in der Birkenmaierschen Milchkuranstalt 
in Karlsruhe 1891.) u 


Notices sur le traitement de la viande d’animaux tuberculeux en 
Angleterre, et 

sur le colportage et le debit de lait de vache dans le Grand-Ducht 
de Bade. (Eradication de la tuberculose dans l’effectif de la laiterie modele 
de Birkenmaier à Karlsruhe, 1891.) 


one F)— — 


| 
Notes on the treatment of the meat of tuberculous animals in Great 
Britain, and 
on the keeping and sale of cow’s milk in the Grand-Duchy of Baden. 
(Eradication of tuberculosis from the stock of the milk-cure establishment 
of Birkenmaier at Karlsruhe 1891.) 





721 


Rapport de Mr G. BUTEL 


Membre de la Société centrale de médecine vétérinaire, Meaux. 





N présence du fléau sans cesse grandissant de la tuber- 
2 culose, la societe a le devoir de prendre des mesures 
énergiques pour préserver les populations du danger 
réel, qui existe, à laisser pénétrer dans l’alimentation 
publique, des viandes provenant d'animaux tuberculeux. 

En 1865, Villemin démontrait la transmissibilité de 
la tuberculose; mais, cette découverte, loin de persuader le monde 
scientifique, donnait, au contraire, naissance à une foule de 
controverses. Malgré les expériences de M. Chauveau, en 1872, 
démontrant l’identité de la tuberculose bovine et humaine, rendant 
ainsi suspectes les viandes d'animaux tuberculeux, cette lutte ne 
prit fin qu’en 1882 lors de la publication du travail de Robert 
Koch sur „la recherche et la culture du bacille de la tuberculose“. 

Aujourd’hui, personne ne peut plus mettre en doute la viru- 
. lence du sang, de la lymphe et de la viande. Nous rappellerons 
en quelques mots, quels sont les travaux qui ont conduits à la 
solution de ce problème, et tout naturellement, nous serons amenés 
à examiner les mesures sanitaires qu'il conviendrait de mettre en 
pratique pour enrayer l'extension du mal. 

Le sang. — Les plus anciennes recherches sur la virulence 
du sang remontent à 1868, époque à laquelle Villemin annonçait 
à l'Académie de médecine que: „le sang défibriné en injections 
hypodermiques déterminait la tuberculose“, mais que la question 
de la quantité paraissait jouer un grand rôle. Deux centimètres 
cubes du sang d’un homme récemment mort de phtisie tuberculeuse, 
injectés à un lapin, le firent succomber au bout d’un mois à une 
tuberculose généralisée. Le sang d’un lapin tuberculeux, injecté à 
deux reprises à la dose de 2 centimètres cubes chaque fois, dé- 
termina les mêmes lésions dans les poumons et les reins. Du sang 
d'un phtisique, extrait à l’aide d’une ventouse, fut inoculé à 4 la- 
pins; un seul présenta, au point d’inoculation, une masse caséeuse 
el des tubercules dans les poumons. 

Le 1° mai 1869, Demet, Paraskowa et Zablouis, trois médecins 
grecs de Lycia, inoculérent deux à trois gouttes de sang d’un 


46 


x 


722 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux. 


homme phtisique à 2 lapins; 30 jours plus tard, l’autopsie de ces 
lapins démontrait des tubercules dans les poumons et le mésentère. 

Dix ans après, le savant professeur Toussaint, de l'Ecole 
vétérinaire de Toulouse, injecta, dans le tissu cellulaire sous-cutané 
d’un porcelet de deux mois, quelques gouttes de sang tuberculeux 
d’un animal de même espèce. Au bout de plusieurs jours, une 
tumeur dure, irrégulière et lobulée se développa au point d'injection 
et deux mois plus tard, l’expérimentateur trouvait à l’autopsie des 
granulations grises dans la plèvre, le poumon, le foie, la rate et 
l’epiploon. Lors d’une nouvelle expérience, Toussaint inocula quelques 
gouttes de sang d’un soldat tuberculeux à un très-beau porc, et, 
à l’autopsie, il trouva un tubercule local et une phtisie complète. 

M. Galtier, professeur à l'Ecole de Lyon, a obtenu deux re- 
sultats positifs dans onze essais d'injection hypodermiques. 

Dans ses „Etudes sur la Tuberculose“, le D" Gosselin a publié 
le résultat de ses recherches: en prenant alternativement le sang 
sur des phtisiques et des lapins rendus tuberculeux, il a obtenu 
8 cas de tuberculose généralisée sur 13 expériences. 

Enfin, le professeur Jeannel, de la Faculté de médecine de 
Toulouse, a obtenu dix résultats positifs sur 24 expériences, pour 
lesquelles il employait le sang de sujets dont la tuberculose expé- 
rimentale ne datait que de un à huit jours. 

Le tableau suivant met nettement sous les yeux les résultats 
de toutes ces recherches: 


Résultats 


positifs Indication des sources 





Villemin . .. 8 Etudes sur la tuberculose publiées 
par Verneuil, t. I. p. 25. 

Gosselin ... 8 id. t. I. p. 29. 

Toussaint .. 5 Recueil de médecine vétérinaire 
1885 p. 328. 

Galtier .... 2 Police sanitaire p. 575. 

Jeannel.... 10 Congrès de la tuberculose 1888 

totaux 56 p. 878. 


Pour expliquer la majeure partie des insuccès, il est très 
important de faire remarquer, que la quantité de sang à inoculer 
joue un. très grand rôle. Villemin l'avait déjà indiqué dans ses 
communications à l’Académie de médecine, mais, l’honneur d'avoir 
fait la lumière complete sur ce point revient à M. Chauveau qui, 
par ses magistrales expériences, a trouvé la loi ‚des dilutions 
virulentes‘“. 





Rapport de Mr. G. BUTEL, Meaux. 728 


La répartition des bacilles étant très inégale, il peut arriver 
que certaines parties de la masse sanguine soient inoculées sans 
résultat, tandis que certaines autres parties produisent la tuberculose. 
Pour opérer d’une façon précise, il est donc nécessaire : 

a) d’injecter la presque totalité de la masse sanguine, comme 

l’a fait M. le professeur Jeannel qui a obtenu ainsi 10 ré- 
sultats positifs sur 24 essais ; 

b) de puiser le sang sur des sujets atteints de tuberculose 
aiguë, ou bien, s’il s'agit de tuberculose chronique, d’attendre 
la fin du processus morbide, c'est-à-dire, la période de 
cachexie. 

On peut donc poser en principe que le sang est toujours 
virulent, mais que son degré de virulence peut être moindre, soit 
dans certains points de sa masse sanguine, comme l’a prouvé 
M. Chaureau, soit sur des sujets atteints de tuberculose récente. 

Lymphe et ganglions lymphatiques. — „Les bacilles, disait 
Yersin, se multiplient d’abord au point d’inoculation, ils pénètrent 
ensuite dans les globules blancs, qui les transportent dans les 
divers organes par les voies lymphatiques et sanguines; là, où 
s'arrêtent ces leucocytes, commence le processus qui aboutit à la 
formation du tubercule typique‘. (Annales de l’Institut Pasteur 1888, 
p. 264). 

Ce mode de transmission, admis de tous aujourd’hui, a conduit 
MM. Arloing et Jeannel à rechercher si, en pratiquant de bonne 
heure l’extirpation des ganglions lymphatiques avoisinant le point 
d'inoculation, il était possible d’arréter l'expansion des bacilles dans 
l'organisme. 

Les résultats furent négatifs, mais, ces travaux permirent à 
M. Arloing de démontrer que tel ganglion présentant l'apparence 
d'une santé parfaite, pouvait être virulent, et: à l’appui de ce fait, 
il cite une expérience concluante de M. Lortet, doyen de la Faculté 
de médecine de Lyon: 

„Le service d'inspection de Lyon avait saisi un bœuf tuberculeux, 
dont l’embonpoint était néanmoins fort remarquable. La saisie ne manqua 
pas de soulever de vives protestations de la part du vendeur. Le maire se 
crut dans l'obligation de faire trancher le différend par une commission à 
laquelle appartenait M. Lortet. Cet expérimentateur préleva, dans les masses 
musculaires d’un membre postérieur, un ganglion lymphatique non tuber- 


culeux à l'œil nu. Il réduisit ce ganglion en pulpe, et avec celle-ci infecta 
un cochon d’Inde.“ (Arloing). 


Ce fait est suffisamment probant pour qu'il ne soit pas utile 
d'insister davantage. Quelles que soient les plus belles apparences, 
la lymphe et les ganglions lymphatiques des animaux tuberculeux 
sont virulents. 

La viande. — La virulence de la viande est maintenant un 
fait bien démontré. MM. Chauveau et Arloing, Galtier, Nocard et 
Veyssière ont obtenu, sur ce point, des résultats positifs. 

Du reste, cette nocuité découle de la virulence du sang et 
des ganglions lymphatiques contenus dans les masses musculaires. 


724 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux. 


La virulence de la viande peut être démontrée: 


a) par les inoculations, 
b) par ingestion. 

Inoculations. — Le suc musculaire des viandes tuberculeuses 
étant recueilli et injecté soit sous la peau, soit dans le sac péri- 
tonéal, a donné de nombreux résultats positifs, et le tableau ci- 
après, où sont consignées nombre d'observations, établit que, sur 
67 essais, il y a eu 14 succès, soit 1 sur 5. 





Résul- 
Expérimentateurs Essais tats Indication des sources 
positifs 
Bollinger. ...... Recueil de médecine vétéri- 
naire, 1888 p. 661. 
Gratia et Liénauz . Annales de Bruxelles, 1898 
p 650. 
Peuch. ........ Congrès de la tuberculose, 
1888 p. 74. 
Galtier ........ id. p. 76. 
Veyssièreet Humbert id.  p. 96. 
Arloing. ..... .. Congrèssanitaire vétérinaire, 
1885 p. 528. 
Nocard........ Congrès de la tuberculose, 
totaux 67 14 1888 p. 50. 


Les résultats négatifs sont nombreux, il est vrai, mais, rappe- 
lons que si pour démontrer d’une façon efficace la virulence du 
sang, il est nécessaire d’injecter de grandes quantités de liquide; 
il en est exactement de même pour la viande; 2 à 3 centimètres 
cubes du suc provenant d’un petit morceau de muscle, est une 
quantité insuffisante pour obtenir un essai concluant. 

M. Galtier inocule, par exemple, 2 cobayes avec 3 centimètres 
cubes d’un muscle de la cuisse d’une vache phtisique; ces cobayes 
restent indemnes. Il reprend la même expérience avec les mêmes 
quantités d’un muscle de l'épaule de la même vache; les sujets 
meurent tuberculeux. 

Il est évident que si M. Galtier s'était borné à son premier 
essai, il eût conclu à la non-virulence, ce qui aurait été inexact. 

Dans une expérience similaire, M. Nocard a rendu tuberculeux 
1 cobaye sur 4 qu'il avait inoculés avec le même jus de viande, 
et, cependant, le savant professeur d’Alfort persiste à dire: „que la 
viande des bovidés atteints de tuberculose, même généralisée, ne 
renferme que rarement des bacilles tuberculeux, et que lorsqu'elle 
en contient, elle n'en renferme qu’un très petit nombre“. 





Rapport de Mr. G. BUTEL, Meaux. 725 


Nous avons le regret de ne pas partager cet avis. Aucun 
physiologiste n'est en droit d'affirmer que la viande d’un animal 
tuberculeux n'est pas virulente, s’il n’a pas fait porter ses expé- 
riences sur la totalité du suc musculaire de cet animal. 

ll est donc plus prudent, au point de vue de l'hygiène 
publique, de considérer comme essentiellement virulente, toute viande 
provenant d'animaux tuberculeux. 


Ingestion. — M. Nocard a dit avec raison, qu'il existe une 
différence énorme entre l'infection par les voies digestives et celle 
résultant de l’inoculation intra-peritoneale. 

Mais, ce n'est pas une raison pour nier l'existence du danger; 
témoin ce passage emprunté aux leçons sur la tuberculose de 
M. Arloing: 


»Déjà en 1872, Harms et Gunther avaient tuberculiné deux lapins sur 
quatre en leur faisant ingérer de la viande tuberculeuse. Zürn a rendu des 
porcs tuberculeux à différents degrés par ingestion de lait et de chair de 
vaches phtisiques. Gerlach nourrit 85 animaux avec de la chair crue de bœufs 
tuberculeux; 8, c’est à dire 22, 8 ‘Jo, deviennent tuberculeux. Johne nourrit 
de même 46 sujets d’espèces variées (ce qui est une condition défavorable, 
puisque peu d’espèces contractent également bien la tuberculose) et constate 
des lésions tuberculeuses dans la proportion de 18,1 °/o. Peuch fait consom- 
mer en 10 jours 5 kilogrammes de viande crue tuberculeuse à 2 porcelets; 
tous deux présentent 3 mois après une tuberculose discrète“. 


Les résultats négatifs obtenus par MM. Nocard, Galtier et 
Perroncito, ne sauraient infirmer ceux des expériences précédentes; 
de plus, il est nécessaire d’insister, avec M. Arloing, sur ce fait 
qu'un homme malade ou convalescent présente à l’évolution du 
bacille un terrain beaucoup plus favorable que celui des animaux 
d'expérience. 

Après avoir ajouté que MM. Chauveau et Arloing ont démontré 
que pour détruire le bacille de Koch, il est nécessaire de le porter 
à une température de 70 degrés centigrades pendant une demie 
heure, nous pourrons conclure que toute viande tuberculeuse saignante 
est virulente. 


Mesures sanitaires. 


Elles sont de deux ordres : 


a) la saisie partielle, 
b) la saisie totale. 


Saisie partielle. — (C'est seulement en 1888 qu’à la suite du 
I" Congrès de la tuberculose, parut en France l'arrêté ministériel 
inscrivant cette affection parmi les maladies contagieuses et ordon- 
nant d’exclure la viande des animaux tuberculeux de la consom- 
mation : 


a) Si les lésions sont généralisées, c'est-à-dire, non confinées exclu- 
sivement dans les organes viscéraux et les ganglions lymphatiques; 


728 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 





Bericht von G. Butel 


Mitglied der Société centrale de médecine vétérinaire, 
Schlachthoftierarzt in Meaux. 


(Frei übertragen von Dr. Lydtin, Baden-Baden.) 






À ie beständig zunehmende Verbreitung der Tuberkulose 
erfordert nachhaltige Maßnahmen, um zu verhüten, 
daß das Fleisch tuberkulöser Tiere Verwendung als 
Volksnahrungsmittel findet. Es kann nämlich nicht 
geleugnet werden, daß die Tuberkulose von Rindern 
auf Menschen, sowie auf Tiere derselben oder einer 
anderen Art überzugehen vermag. Eine Gelegenheit zur Über- 
tragung der Krankheit in der erwähnten Richtung bietet der 
Genuß von Fleisch und von Milch tuberkulöser Rinder. 

Im nachstehenden behandle ich blos das „Fleisch“ im weiten 
Sinne des Wortes. Die Behandlung der Milch überlasse ich kom- 
petenteren Sachverständigen. 

Im Jahre 1865 entdeckte Villemin die Übertragbarkeit der 
Tuberkulose; im Jahre 1872 wies Chauveau die Nämlichkeit der 
Menschen- und der Rindertuberkulose nach; aber erst, nachdem 
Robert Koch im Jahre 1882 die Entdeckung des Tuberkel-Bacillus 
gemacht hatte, drang die Anschauung durch (über deren Richtigkeit 
heute kein Zweifel mehr besteht), „daß mittelst des Blutes, der 
Lymphe und des Fleisches tuberkulöser Tiere die Tuberkulose auf 
andere empfängliche Individuen übertragen werden kann“. 

Ich erlaube mir zunächst die wissenschaftliche Grundlage für 
die oben angeführte Behauptung zu besprechen, wobei im einzelnen 
die Rolle des Blutes, der Lymphe und Lymphdrüsen und endlich 
des Muskelfleisches betrachtet werden soll. Hierauf werde ich zur 
eigentlichen Aufgabe, „zu der sanitätspolizeilichen Behandlung des 
Fleisches tuberkulöser Tiere“, übergehen. 


I. Das Blut als Ubertragungsmittel. 


Die ältesten Untersuchungen gehen hierüber bis zum Jahre 
1868 zurück, wo Villemin der Académie de Médecine in Paris mit- 
teilte, daß subkutane Einspritzungen von defibriniertem Blute 


Bericht von G. Butel, Meaux. 729 


tuberkulöser Individuen die Tuberkulose erzeugten, sofern eine 
größere Menge injiziert wurde. 2 ccm Blut eines an Tuberkulose 
verstorbenen Mannes, gleich nach dessen Tode einem Kaninchen 
eingeimpft, riefen bei diesem, nach Verlauf eines Monats, generali- 
sierte Tuberkulose hervor. Das Blut eines tuberkulösen Kaninchens, 
in zwei Dosen von je 2 ccm eingespritzt, erzeugte tuberkulöse 
Veränderungen in den Lungen und Nieren des Versuchstieres. 

Von 4 Kaninchen, denen Blut, welches durch Schröpfköpfe 
einem tuberkulösen Menschen entzogen war, eingespritzt wurde, 
zeigte sich bei einem, an der Einspritzungsstelle, käsige Masse und 
Tuberkeln in den Lungen, als es vier Wochen später getötet wurde. 

Am 1. Mai 1869 impften drei griechische Ärzte Demet, Paras- 
kowa und Zablouis zwei Kaninchen mit zwei bis drei Tropfen Bluts 
eines Phtisikers; 30 Tage später ergab die Obduktion dieser Kanin- 
chen das Vorhandensein von -Tuberkeln in der Lunge und im 
Gekröse. ' 

Zehn Jahre später machte der gelehrte Professor Toussaint 
von der Tierarzneischule in Toulouse in das Zellgewebe eines zwei 
Monate alten Ferkels eine subkutane Einspritzung mit dem tuber- 
kulösen Blute eines Tieres gleicher Art. Nach Verlauf mehrerer 
Tage entwickelte sich an der Einspritzungsstelle eine harte, un- 
regelmäßige und gelappte Geschwulst, und zwei Monate später fand 
er bei der Autopsie graue Granulationen an dem Brustfell, in der 
Leber, der Milz und im Netz, Gelegentlich eines spätern Versuches 
impfte Toussaint einem ganz gesund aussehenden Schweine einige 
Tropfen Blut von einem tuberkulösen Soldaten ein und fand bei 
der Autopsie sowohl an der Infektionsstelle Tuberkeln, als auch 
sonst eine wohlausgebildete Tuberkulose. 

Professor Galtier von der Tierarzneischule in Lyon erzielte 
bei 11 Versuchen mit subkutaner Injektion von Blut tuberkulöser 
Individuen 2 positive Resultate. 

In seinen „Etudes sur la Tuberculose* hat Dr. Gosselin das 
Resultat seiner Forschungen niedergelegt. Er benutzte abwechselnd 
das Blut tuberkulöser Personen und tuberkulös gemachter Kaninchen 
und erzielte unter 13 Versuchen 8 Übertragungen, und zwar von 
allgemeiner Tuberkulose. 

Endlich hat Professor Jeannel von der medizinischen Fakultät 
in Toulouse 10 positive Resultate unter 26 Versuchen erzielt, für 
welche er das Blut von solchen Tieren verwendete, deren künstlich 
erzeugte Tuberkulose erst ein bis acht Tage alt war. 

Die nachstehende Tabelle veranschaulicht die Resultate aller 
dieser Untersuchungen. 


730 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulôser Tiere. 


Namen Positive 
der Forscher Resultate 


Angabe der Quellen 


Villemin Études sur la tuberculose, verôffent- 
licht von Verneuil, B. 1. S.29; 


Gosselin ebenda, B. 1. S. 29; 

Toussaint Recueil de médecine vétérinaire, 
1885, S. 328; 

Galtier Police sanitaire, S. 575; 

Jeannel Congrès de la tuberculose, 1888, 


Insgesamt 





Um die zahlreichen Mißerfolge zu erklären, ist es wichtig, zu 
beachten, daß die Menge des einzuspritzenden Blutes eine sehr 
große Rolle spielt. 

Villemin hatte hierauf schon in den Mitteilungen an die 
Academie de medecine hingewiesen. Das Verdienst, vollständige 
Klarheit über diesen Punkt geschaffen zu haben, gebührt jedoch 
Chauveau, der durch seine meisterhaften Untersuchungen das Gesetz 
der „Verdünnung der Kulturen“ fand. 

Da die Verteilung der Bacillen im Körper sehr ungleich ist, 
so kann es vorkommen, daß Mengen von Blut ohne Wirkung ein- 
gespritzt werden können, während andere Mengen desselben Tieres 
die Tuberkulose hervorrufen. Um daher mit Genauigkeit vorzu- 
gehen, ist es notwendig: 


a) fast die gesamte Blutmenge einzuspritzen, wie Professor 
Jeannel es gethan, der so 10 positive Resultate unter 24 
Versuchen erzielte; 

b) das Blut Individuen zu entnehmen, die an akuter Tuber- 
kulose leiden oder im kachektischen Stadium der chronischen 
Tuberkulose angelangt sind. 


Grundsätzlich läßt sich daher annehmen, daß das Blut tuber- 
kulöser Tiere stets virulent ist, daß jedoch der Grad seiner Virulenz 
sich sehr ungleich in die Blutmenge verteilt, und daß er, wie 
Chauveau nachgewiesen hat, bei erst neu an Tuberkulose erkrankten 
Individuen in der Regel sehr niedrig ist. 


IT. Lymphe und Lymphdrüsen. 


„Die Bacillen“, sagt Yersin, „vermehren sich zuerst an der Stelle 
der Einimpfung; darauf dringen sie in die weißen Blutzellen ein, 
welche sie durch die Lymph-, seltener durch die Blutbahn in die 
verschiedenen Organe forttragen. Dort, wo sich die infizierten 
Leukocyten festsetzen, beginnt der Prozeß, dessen Endergebnis die 


Bericht von G. Butel, Meaux. 731 


Erzeugung des typischen Tuberkels ist.“ (Annales de l'Institut 
Pasteur, 1888, Seite 264.) 


Der geschilderte Vorgang wird heute allgemein als richtig an- 
erkannt. Er hat Arloing und Jeannel zu Untersuchungen darüber 
geführt, ob im Falle rechtzeitiger Entfernung der der Impfungsstelle 
benachbarten Lymphdrüsen es möglich sei, den Fortschritt der In- 
fektion im Organismus zu hemmen. | 


Die Ergebnisse waren negativ, jedoch lieferten sie, nach 
Arloing, den Nachweis, daß eine Lymphdrüse von ganz gesundem 
Aussehen virulent sein kann. Ähnlich lautet eine Beobachtung 
von Lortet, Dekan der medizinischen Fakultät von Lyon. 


Sie heißt: 


„In Lyon hatte die Fleischbeschau ein tuberkulöses, dabei fettes 
Rind beschlagnahmt, wogegen der Besitzer Einsprache erhob. Der 
Streit wurde durch eine Kommission, zu der Lortet gehörte, ent- 
schieden. Dieser entnahm aus den Muskelmassen eines Hinter- 
schenkels eine, dem Aussehen nach nichttuberkulöse Lymphdrüse, 
zerrieb sie und infizierte mit der eingespritzten Masse ein Meer- 
schweinchen erfolgreich. Diese Thatsache ist beweisend.“ 


Mag es dahin gestellt bleiben, ob die Lymphe virulenter ist, 
als die Lymphdrüsen, jedenfalls sind beide als gefährlich zu be- 
trachten. 


III. Das Fleisch. 


Die Virulenz des Fleisches ist kaum zu bestreiten. Chauveau 
und Arloing, Galtier, Nocard und Veyssière haben hinsichtlich 
dieses Punktes positive Erfolge erzielt. 


Übrigens hängt die Schädlichkeit mit der Virulenz des Blutes 
und der Lymphdrüsen, die in den Muskelmassen enthalten sind, 
zusammen. 


Die Virulenz des Fleisches ist nachgewiesen: 
a) durch die Einimpfung ; 
b) durch die Einführung in den Verdauungsweg. 


Einimpfung. — Die Einspritzung von Muskelsaft von tuber- 
kulésem Fleisch, sei es unter die Haut, sei es in die Bauchhöhle, 
hat zahlreiche Übertragungen der Krankheit ergeben. 


Aus der nachstehenden Übersicht ist erkenntlich, daß auf 67 
Versuche 14 erfolgreiche kommen, daß sich daher die Zahl der 
Versuche zu der Zahl der positiven Erfolge wie 5 zu 1 verhält. 


732 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 





Forscher Angabe der Quellen 

Bollinger. ...... 12 0 Recueil de médecine vétéri- 
naire, 1888 S. 661. 

Gratia und L'enaux 8 2 Annales de Bruxelles, 1888 
S. 660. 

Peuch......... 2 2 Congrès de la tuberculose, 
1888 S. 74. 

Galtier .......,. 25 6 desgl. S. 76. 

Veyssiereu. Humbert 2 2 desgl. S. 96. 

Arloing........ 2 1 Congrès sanitaire vétérinaire, 
1885 S. 528. 

Nocard........ 21 1 Congrès de la tuberculose, 
1888 S. 50. 


Insgesamt 67 14 


Die negativen Resultate sind allerdings zahlreich; aber, wenn, 
um die Virulenz des Blutes nachzuweisen, es nötig ist, große 
Mengen der Flüssigkeit einzuspritzen, so gilt genau dasselbe für das 
Fleisch. Zwei bis drei Cubikcentimeter vom Safte, der von einem 
kleinen Stückchen Muskel herrührt, ist eine ungenügende Menge, 
um einen einwandsfreien Versuch zu machen. Ferner gilt auch 
vom Muskelfleisch bezw. Muskelsaft, was vom Blute gesagt ist. Die 
Virulenz verteilt sich ungleichmäßig auf die Körperteile. Galtier 
impfte z. B. 2 Meerschweinchen ohne Erfolg mit 3 ccm Saft, 
den er dem Muskelfleisch des Schenkels einer tuberkulösen Kulı 
entnommen hatte. Er wiederholte den Versuch mit der gleichen 
Menge Saft aus einem Schultermuskel derselben Kuh, und die Tiere 
gingen an Tuberkulose ein. 

Es liegt hier klar vor Augen, daß Galtier lediglich auf Grund 
des ersten Versuchs auf Nicht-Virulenz hätte schließen können, was 
nach dem zweiten Versuche unzutreffend gewesen wäre. 

Bei einem ähnlichen Versuche erzielte Nocard den Erfolg, 
daß unter 4 von ihm mit demselben Fleischsaft geimpften Meer- 
schweinchen 1 tuberkulös wurde. Trotzdem bleibt der Gelehrte 
von Alfort dabei, daß „das Fleisch von Rindern, die an Tuberkulose 
erkrankt sind, nur selten Tuberkelbacillen enthalte, und daß, wo 
es welche enthält, ihre Zahl nur sehr klein ist.“ 

Wir bedauern, diese Meinung nicht teilen zu können. Kein 
Physiologe ist berechtigt, zu behaupten, daß das Fleisch eines 
tuberkulösen Tieres nicht virulent sei, bevor er seine Untersuchungen 
auf den gesamten Muskelsaft dieses Tieres ausgedehnt hat. 

Es ist jedenfalls klüger, vom Standpunkte der öffentlichen Ge- 
sundheitspflege aus als wesentlich virulent alles Fleisch zu betrachten, 
das von tuberkulösen Tieren herrührt. 


Bericht von G. Butel, Meaux. 733 


Einführung in die Verdauungswege. — Nocard hat mit Recht. 
gesagt, daß ein gewaltiger Unterschied zwischen der Infizierung 
durch die Verdauungswege und derjenigen durch Einimpfung. in den 
Bauchfellsack besteht. 

Dies ist aber kein Grund, das Vorhandensein der Gefahr zu 
verneinen. Beweis dafür ist folgende Stelle, welche den Vorlesungen 
Arloing’s über die Tuberkulose entnommen ist: 

„schen im Jahre 1872 hatten Harms und Günther 2 von 
4 Kaninchen durch Verabreichnng von tuberkulösem Fleisch tuber- 
kulös gemacht. 

Zürn hat Schweine in verschiedenem Grade durch Fütterung 
mit Milch und Fleisch tuberkulöser Kühe infiziert. 

Gerlach fütterte 35 Tiere mit rohem Fleisch tuberkulöser 
Rinder; 8 d. h. 22,8 vom Hundert wurden tuberkulôs. 

Johne verabreichte gleichermaßen 46 Tieren verschiedener 
Gattungen (was eine ungünstige Vorbedingung ist, weil wenige 
Gattungen gleichgradig empfänglich für die Tuberkulose sind} 
tuberkulöse Fleischmassen als Futter und stellte später an den 
Versuchstieren tuberkulöse Veränderungen im Verhältnisse von 13,1 
zu 100 fest. 

Peuch läßt 2 Ferkel innerhalb zehn Tagen 5 kg rohen tuber- 
kulösen Fleisches verzehren; beide Tiere zeigen drei Monate danach 
eine geringgradige Tuberkulose.“ 

Die negativen Resultate, welche Nocard, Galtier und Perroncito 
verzeichnen, vermögen die positiven nicht abzuschwächen. Mit 
Arloing ist an der Thatsache festzuhalten, daß ein kranker oder 
genesender Mensch für die Entwickelung des Bacillus einen weit 
besseren Nährboden, als der Körper der Versuchstiere, bildet. 

Wenn ferner Chauveau und Arloing nachgewiesen haben, daß, 
um den Koch’schen Bacillus zu vernichten, es nötig ist, ihn eine 
halbe Stunde lang einer Temperatur von 70° C. auszusetzen, so 
kann ich mit dem Erfahrungssatze schließen, dass alles tuberkulöse 
Fleisch, so lang es blutig ist, einen mehr oder minder hohen Grad von 
Virulenz zeigt. 


Gesundheitspolizeiliche Massnahmen. 


Sie sind zweierlei Art: 


1, die bedingte Beschlagnahme, und 


2. die unbedingte Beschlagnahme des Fleisches tuberkulöser 
Tiere. 


Bedingte Beschlagnahme. — Im Jahre 1888, infolge des ersten 
Tuberkulose-Kongresses, erschien in Frankreich eine Ministerial- 
verfügung, welche die Tuberkulose des Rindes in die Reihe der 
ansteckenden Krankheiten stellte und die Verwendung des Fleisches 
‚uberkulöser Tiere als Genußmittel unter den Voraussetzungen 
verbot : 


734 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


a) daß die krankhaften Veränderungen sich allgemein ver- 
breitet haben, d. h. nicht ausschließlich auf die Eingeweide 
und die Lymphdrüsen beschränkt geblieben sind; 

b) daß diekrankhaften Veränderungen, obwohl örtlich begrentt, 
den größten Teil eines Eingeweides oder die Auskleidung 
der Brust- und Bauchhöhle ergriffen haben. 


„Dieses vom Genuß ausgeschlossene Fleisch, sowie die tuber- 
kulösen Eingeweide dürfen auch nicht als tierische Nahrung dienen, 
sondern müssen vernichtet werden.“ 


Diese Verfügung muß als ungenügend angesehen werden; 
denn sie befriedigt weder in wissenschaftlicher, noch in praktischer 
Hinsicht. In der That geht sie, wie Arloing ganz richtig sagt, von 
der Ansicht aus, daß virulente Bacillen bei diesen Tieren in den 
Blut- und Lymphgefäßen der Muskeln und in den daselbst gelagerten 
Lymphdrüsen nicht oder nur in sehr geringer Zahl vorkommen, 
was jedoch in vielen Fällen nicht zutrifft. 


Ferner führt die den Fleischbeschauern überlassene Beurteilung 
der Ausdehnung und der Schwere tuberkulöser Erkrankungen zu 
bedauerlichen Ungleichheiten in der sanitätspolizeilichen Behandlung 
des Fleisches, so daß es dahin kommen kann, daß das in einer 
Stadt beanstandete Fleisch in der andern für den Genuß freigegeben 
wird. Viele Vorkommnisse sprechen hierfür. 


Unbedingte Beschlagnahme. — Infolge der Untersuchungen 
Toussaints, welcher die Schädlichkeit des Saftes von rohem und 
gebratenem Fleisch nachgewiesen hat, machte H. Bouley auf dem 
Internationalen veterinär-medizinischen Kongresse zu Brüssel im 
Jahre 1883 den Vorschlag, das Fleisch tuberkulöser Tiere, ohne 
Rücksicht auf den Grad der Tuberkulose und seine äußerlich sicht- 
baren Eigenschaften, von der Verwendung zum menschlichen Ge- 
nusse auszuschließen. Der Antrag wurde mit nur einer Stimme 
Mehrheit angenommen. 

Im Jahre 1884 beschloß der Internationale Kongreß für 
öffentliche Gesundheitspflege im Haag das absolute Verbot, tuber- 
kulöses Fleisch als Speise oder Futter zu verwenden, trotz des 
Widerspruchs von Vallin, welcher das fette Fleisch für den Verkehr 
freigegeben wissen wollte. 

Einige Jahre später fand im Tuberkulose-Kongreß zu Paris 
mein Vorschlag der „unbedingten Beschlagnahme“ mit allen gegen 
drei Stimmen durch die Resolution Annahme: „daß mit allen 
Mitteln, einschließlich der Entschädigung der Interessenten, die 
allgemeine Durchführung des Grundsatzes der unbedingten Beschlag- 
nahme und Vernichtung alles von tuberkulösen Tieren herrührenden 
Fleisches, ohne Rücksicht auf die Schwere der spezifischen Ver- 
änderungen, die an den Tieren gefunden wurden, anzustreben sei." 

Dieser Beschluß wurde von einer großen Zahl von Ärzten 
und Tierärzten fast aller zivilisierten Länder nahezu einstimmig 
gefaßt. 











Bericht von G. Butel, Meaux. 735 


Endlich, im Jahre 1889, auf dem Internationalen veterinär- 
medizinischen Kongresse in Paris erreichte Arloing als Berichterstatter 
über die Frage der Tuberkulose mit allen gegen vier Stimmen die 
Annahme folgender Resolution: „Als Speise und als Futter ist 
jedes Fleisch zu verwerfen, das von tuberkulösen Tieren herrührt, 
ohne Rücksicht auf den Grad der Tuberkulose und die äußerlich 
sichtbaren Eigenschaften des Fleisches.‘ 


So gelange ich denn in guter Gesellschaft zu den 


Schlusssätzen: | 
1) Das Fleisch geschlachteter Tiere darf nicht fetlgehalten 
oder in Verkauf gebracht werden, bevor es nicht durch 
eine von Tierärzten ausgeübte Fleischbeschau als gesund 
befunden worden tst. 


2) Frisches, d. h. rohes, blutiges Fleisch, welches von tuber- 
kulosen Tieren herruhrt, ıst als solches vom Gebrauch als 
Speise und Futter auszuschliessen, gleichviel, weichen 
Grad die Krankheit des geschlachteten Tieres erreicht 
hat und wie das Fleisch aussieht. 


3) Das Fleisch tuberkuloser Tiere muss daher, ehe es zum 
Gebrauch freigegeben wird, stertlistert werden. 


4) Die Eigentümer von Tieren, deren Fleisch nach erfolgter 
Sterilisation für verwendbar erklärt worden ıst, sowie 
die Eıgentümer beschlagnahmter lebender Tiere sind an- 
gemessen zu entischädigen, tm letzten Falle jedoch nur, 
wenn die Tiere vorher der Tuberkulinprobe unterworfen 
worden waren. 


736 The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


Report of Mr G. BUTEL 


Member of the “Société Centrale de médecine vétérinaire”, Meaux. 


(Extract made by Dr. LIAUTARD, professor and director of the American Veterinary 
College, New-York.) 
N face of the grave increase of tuberculosis, it is the 

ß duty of society.to take energetic measures for protec- 

ting the people from the real danger of allowing meat 
from tuberculous animals to enter the market for public 
7,9 consumption. 

I Such is the beginning of Mr. Butel’s report. 

After alluding to the discoveries of Villemin in 1865. 
Chauveau in 1872, and Robert Koch in 1884, the author reviews 
in a concise manner the investigations made in relation to the 
virulency of the poison in the blood, lymph, and meat of tuber- 
culous animals. 

The Blood. After relating briefly the experiments of 
Villemin in 1868 upon the “hypodermic injections of defibrina- 
ted blood producing tuberculosis’, those of Demet, Paraskawa, 
and Zablours in 1869, of Toussaint, Galtier, Dr. Gosselin, and 
of Feannel, Mr. Butel gives a table showing that out of 56 in- 
oculations of blood, 28 gave positive results. The failure in 
the other instances may be explained by two considerations: 
1) that the quantity of blood to be injected is a most important 
factor in bringing about certain results, as already indicated by 
Villemin, and finally so well demonstrated by the masterly 
experiments of Chauveau upon the law of évirulent dilutions”; 
2) that the distribution of the bacilli in the circulation is very 
irregular. Thus it may happen, that some parts of the blood 
might be injected without result, whilst others would produce 
tuberculosis. 

From the positive results obtained, the principle can be 
admitted “that the blood is always virulent, but that its viru- 
lency may be less in some of its parts or in subjects affected 
with acute tuberculosis”. 











Report of Mr. G. BUTEL, Meaux. 137 


The Lymph or lymphatic Glands. By the experiments of 
Fersin, Arloing, Feannel and Lortet, it is proved beyond doubt, 
that “however healthy tuberculous animals may appear, their 
lymph and lymphatic glands are virulent’. 

The Meat. The virulency of the meat can be demon- 
strated in two ways: by inoculation and ingestion. 

a) Inoculation. By a table of 67 experiments made by 
Bollinger, Gratia and Lienaux, Peuch, Galtier, Veyssière, Hum- 
bert, Arloing, and Nocard, it is shown that in 14 cases the re- 
sults were positive. 

Certainly the negative results are numerous: but they are 
due to the same cause as the failures in the experiments with 
the blood, viz that “injections of 2 or 3 ccm of juice from a 
small piece of meat are not sufficient to obtain a conclusive 
result”. 

From the point of view of public hygiene it is only pru-. 
dent to conclude that “all meat from tuberculous animals is 
essentially virulent”. 

b) /ngestion. While Nocard makes a difference between 
infection through the digestive organs and that by intraperi- 
toneal inoculation, the experiments of Harms and Günther, 
Zürn, Gerlach, Fohne, Peuch prove the danger of infection 
through the digestive canal, Gerlach having produced the disease 
in a proportion of 22,8 per cent and Yohkme in that of 13.1 
per cent. If Nocard, Galtier and Perroncito have obtained 
negative results, these cannot invalidate the others. 

Also, Chauveau and Arloing having demonstrated that the 
bacillus of Koch can be destroyed by being exposed for half 
an hour to a heat of 70°C, the conclusion to be arrived at is: 
“that all raw bloody meat of tuberculous animals is virulent”. 


Sanitary Measures. 


They are of two orders: partial and total confiscation. 

Partial confiscation. In France the first law relating to 
partial confiscation was issued after the first Congress for the 
Study of tubercülosis; but it is an insufficient measure, which 
gives no satisfaction either from the scientific or from the prac- 
tical point of view. Moreover by leaving the inspector to 
judge of the extent and severity of tuberculous lesions, diffe- 
rences of opinion may arise which may be most detrimental 
to the good administration of the law. 

Total confiscation. Bouley, at the International Congress 
of Brussels, in 1883, got total confiscation adopted by a majority 
of one vote, for all meat “whatever the degree of the disease 
and the apparent qualities of the meat”. In 1884, the Inter- 


47 


738 The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


national Congress of Hygiene at the Hague voted the absolute 
prohibition of tuberculous meat. A few years later at the 
second Congress for the Study of tuberculosis Butel by a great 
majority obtained a similar vote; and in 1889, at the Inter- 
national Veterinary Congress of Paris, Arloing, by an almost 
unanimous vote, only 4 being against him, obtained the adop- 
tion of a motion to the effect that “no raw meat of tuber- 
culous animals shall be used as foot under any circumstances. 
no matter to what degree the disease may exist and what may 
be the apparent qualities of the meat”. 

After all these considerations the conclusions of the Re- 
porter are as follows: 


1) Butcher’s meat cannot be allowed to be offered for sale 
until tt has been passed as wholesome by a veterinary 
inspector. 


2) All fresh bloody meat coming from tuberculous animals 
ts unfit for food whatever may be the extent of the tu- 
berculosts and the apparent qualities of the meat. 


3) The meat of tuberculous animals shall be stersitzed be- 
fore tt ıs offered for general consumption. 


4) A reasonable indemnity‘ shall be granted to owners of 
animals, the meat of which shall be declared fit for 
food, after stertlization; as well as to owners of animals 
that had been setzed, provided that these animals shall 
have been first submitted to the tuberculine test. 


739 


Bericht von Dr. D. A. de Jong 


Staatstierarzt und Inspektor der Vieh- und Fleischbeschau in Leiden. 


chon viele Kongresse haben sich mit der Frage der Ver- 
wendung des Fleisches tuberkulöser Tiere beschäftigt, 
ohne nennenswerte praktische Resultate zu erzielen. 
Überhaupt wird, meiner Meinung nach, die Annahme 
solcher Beschlüsse, welche dem praktischen tierärztlichen 
Fleischbeschauer der verschiedensten Länder bei seiner 
ausübenden Thätigkeit als Richtschnur zu dienen geeignet sind, auf 
einem internationalen Kongresse schwer zu erreichen sein. 

Ich habe daher anfänglich gezaudert, die Berichterstattung zu 
übernehmen. Wenn ich es trotzdem gethan habe, so geschah es 
zunächst in der Erwägung, daß die früheren, die vorliegende Frage 
betreffenden Kongreßbeschlüsse immerhin insofern praktische Erfolge 
erzielt haben, als sie den Wert einer guten Fleischbeschau weiten 
Kreisen vor Augen führten, und deshalb auch eine wiederholte ein- 
gehende Besprechung in dieser Hinsicht von Nutzen sein kann. 
Sodann aber bestimmte mich zur Übernahme des Berichts der 
Umstand, daß der Berner Kongreß — ich berichtete dort über die 
Sterilisation des Fleisches tuberkulöser Tiere — zu der hier zu 
behandelnden Frage einen erheblich anderen Standpunkt einge- 
nommen hat als die früheren Kongresse, und ich daher, durch 
ausführliche Darlegung meiner von den Berner Beschlüssen abwei- 
chenden Anschauungen, wenn auch nicht meine Gegner umzu- 
stimmen, so doch wenigstens zu erreichen hoffe, daß den Berner 
Beschlüssen eine praktisch verwendbarere Forın gegeben werde. 

berblicken wir nun zunächst die von den früheren Kongressen 
in den angenommenen Schlußsätzen ausgesprochenen Ansichten*). 
Danach forderte der Brüsseler und der Pariser Kongreß die Be- 
schlagnahme von allem Fleische tuberkulöser Tiere ohne Rücksicht auf 
die Ausbreitung der Krankheit. Der erste und zweite Tuberkulose- 
Kongreß in den Jahren 1888 und 1891 vertraten denselben Stand- 
punkt. Gleichzeitig fanden aber auch auf dem letztgenannten 
Kongresse die Anträge Arloings Beifall, welcher, ohne das Prinzip 





*) Dieselben sind den Mitgliedern des gegenwärtigen Kongresses in 
dankenswerter Weise seitens des Ausschusses mitgeteilt worden. 


740 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulôser Tiere. 


der vollständigen Beschlagnahme des Fleisches von tuberkulösen 
Tieren im rohen, blutigem Zustande aufzugeben, alles tuberkulöse 
Fleisch der Sterilisierung, Erhitzung oder Pöckelung unterworfen und 
nur dann dem Verkehr entzogen sehen wollte, wenn die Qualität des 
Fleisches an sich die Zulassung in den Verkehr nicht gestatten sollte. 

Der Beschluß des dritten Tuberkulosekongresses (1893) betonte 
wiederum die Notwendigkeit der Sterilisierung des Fleisches tuber- 
kulöser Tiere und empfahl die Anschaffung von Sterilisier-Apparaten 
durch die Schlachthäuser. Darnach scheint es, als ob dieser 
Kongreß die Verwendung des Fleisches aller tuberkulösen Tiere für 
gefährlich erachtet habe und der Sterilisierung unterworfen sehen 
wollte. Sieht man jedoch die Begründung des Antragstellers 
Nocard genauer an, so erkennt man, daß derselbe unter „Tuber- 
kulose* nur die generalisierte Tuberkulose verstanden, vom Fleische 
der mit anderen Formen derselben behafteten Tiere aber nicht 
gesprochen hat. 

Der Berner Kongreß (1895), schließlich, beschränkte die Bean- 
standung des Fleisches tuberkulöser Tiere auf diejenigen Fälle, ‚in 
denen die tuberkulösen Veränderungen, durch ihre Ausdehnung und 
ihren Charakter, dasselbe als schädlich erscheinen lassen“. Die 
einzelnen Berichterstatter sprachen sich wie folgt aus. 

Butel wollte alles tuberkulöse Fleisch beschlagnahmen, hielt 
alles Fleisch tuberkulöser Tiere für gefährlich und sah in der 
Sterilisation das einzige Mittel, um dem Fleische die Schädlichkeit 
zu nehmen. 

Guillebeau sprach die Ansicht aus, daß das Fleisch tuber- 
kulöser Tiere, selbst bei normalem Aussehen, Tuberkelbacillen ent- 
halten könne, daß andererseits die Bacillen einer Erwärmung auf 
70—80° C. rasch und sicher erliegen. Er entschied sich daher 
dahin, daß in Gegenden, wo das Fleisch nur gar gekocht genossen 
wird, dasselbe, nach Entfernung der käsigen Herde, freigegeben 
werden könne, jedoch in Ländern, wo es auch roh genossen wird, 
dasselbe nur auf der Freibank oder in sterilisiertem Zustande ver- 
kauft werden dürfe. 

Der dritte Berichterstatter Ostertag war leider nicht erschienen 
und hatte auch keinen Bericht gesandt. Seine Ansicht, die in 
seinem Handbuch über Fleischbeschau niedergelegt ist, und welche 
fast überall in den deutschen Staaten Eingang gefunden hat, geht 
davon aus, daß zwischen lokaler und generalisierter Tuberkulose zu 
unterscheiden sei, wie dies schon früher Johne gethan hat. 

Ostertag vertritt die Meinung, daß nicht jedes tuberkulöse 
Fleisch als schädlich anzusehen ist. 

Ich selbst berichtete in Bern nur über die Sterilisation 
des Fleisches tuberkulöser Tiere. Ich führte aus, daß wir 
in der Sterilisation ein Mittel besitzen, um  tuberkulôses 
Fleisch, welches sonst der Vernichtung anheimfallen müßte, 
für den menschlichen Genuß geeignet, für die Gesundheit 
unschädlich zu machen. Nur in dem Falle, daß der Wert des 


Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. 741 


betr. Fleisches die Kosten der Sterilisation nicht übersteige, sei die 
Vernichtung vorzuziehen. Ich erklärte, daß, sofern sich der Koch- 
sche Bacillus in dem Fleische (sei es in den Muskeln, sei es im 
Muskelsaft, sei es in den Lymphgefäßen oder -drüsen oder in den 
Blutadern u. s. w.) fände, die Sterilisation zu erfolgen habe. Damit 
habe ich nun nicht etwa sagen wollen, daß das Vorhandensein von 
ein oder zwei Bacillen genüge, um die Sterilisation zu fordern, — 
vielmehr meinte ich, „daß die Bacillen dann in ziemlich großer 
Menge vorhanden sein müssen“. Erst in diesem Falle kann sich 
das Fleisch im Darmkanal als infektionsfähig erweisen. 

Dadurch daß Butel schließlich seine Anträge zu Gunsten der 
„bedingten Beschlagnahme des Fleisches“ änderte und hierfür 
Anhänger fand, kam der oben erwähnte Kongreßbeschluß zustande. 

Ich komme jetzt dazu, mit einigen Worten den Standpunkt 
der Verteidiger der „unbedingten“ (totalen) und jenen der Anhänger 
der „bedingten“ (partiellen) Beschlagnahme näher zu erörtern. 

Erstere meinen, daß das Fleisch tuberkulöser Tiere, im engeren 
Sinne das Muskelgewebe mit den benachbarten Gewebeteilen, auch 
bei der geringsten Ausbreitung des Prozesses, z. B. wenn der 
Bacillus bloß in den Lungen- oder Bronchialdrüsen vorkomme, 
als gefährlich, ja als schädlich zu betrachten sei und daher Be- 
schlagnahme erheische, Dies hätten Versuche ergeben, bei welchen 
durch Einspritzung von Blut und Muskelsaft tuberkulöser Tiere bei 
den Versuchstieren Tuberkulose hervorgerufen worden sei. Vorge- 
kommene Fehlversuche könnten die Beweiskraft der gelungenen 
nicht abschwächen. 

Die Anhänger der bedingten Beschlagnahme dagegen behaupten, 
daß in vielen Fällen das tuberkulöse Gift nicht über die Grenzen 
des zuerst angesteckten Organs hinaus oder doch nicht weiter als 
bis in die damit zusammenhängenden Lymphdrüsen gelange. Die 
Verbreitung der Tuberkelbacillen im Körper gehe nur durch die 
Lymphbahnen; sie erreiche aber nicht die Blutbahnen und das 
Muskelgewebe. Der Prozeß sei also lokalisiert geblieben, und nur 
die tuberkulös veränderten Körperteile, nicht aber die übrigen, ent- 
hielten Tuberkelbacillen und wären imstande, die menschliche 
Gesundheit zu schädigen. Selbst wenn Tuberkelbacillen ins Blut 
gelangt wären, so sei dies nicht so schlimm. Die angestellten 
Versuche hätten ergeben, daß selbst in weit vorgeschrittenen Fällen 
von Tuberkulose das Fleisch bezw. der Muskelsaft der Versuchstiere 
sich nur ausnahmsweise als infiziert erwiesen habe, und auch dann 
sei die Infektion nur durch Einspritzung, nicht vom Verdauungs- 
kanal aus, durch Fütterung, erfolgt. Die Versuche hätten überdies 
gezeigt, daß Blut und Fleisch des lebenden Körpers kein geeigneter 
Nährboden für den Tuberkelbacillus seien. Es befänden sich also 
im Fleische tuberkulöser Tiere, selbst bei starker Ausbreitung des 
Prozesses, sehr selten viele Bacillen. Wenige derselben aber, mit 
den Speisen aufgenommen, seien nicht imstande, der menschlichen 
Gesundheit zu schaden. Die Vertreter dieser Anschauungen erachten 


742 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


daher nur dann eine Beanstandung für notwendig, wenn die Aus- 
breitung der Krankheit „eine große Zahl von Bacillen im Fleische“ 
befürchten läßt. 

- Vom Standpunkte der praktischen Fleischbeschau aus ist die 
Beanstandung von Fleisch mit 1 oder 2 Bacillen nicht durchführbar. 
Ich stehe daher auf dem zuletzt erwähnten Standpunkte „bedingter 
Beanstandung“, d. h. einer Beanstandung in denjenigen Fällen, in 
welchen auf Grund der klinischen und der pathologisch-anatomischen 
(und zwar makroskopischen) Untersuchung der Schlachttiere durch 
den Fleischbeschauer ein Vorhandensein zahlreicher Bacillen ange- 
nommen werden muß. 

Nun haben, wie erwähnt, Johne und Ostertag für die Beur- 
teilung tuberkulösen Fleisches zwischen „lokaler‘‘ und „generali- 
sierter‘‘ Tuberkulose unterschieden. 

„Lokal“ heißt die Tuberkulose im Sinne der Fleischbeschau, 
wenn sie sich auf die ursprünglich erkrankten Organe oder die mit 
letzteren in unmittelbarem Zusammenhange stehenden Teile des 
Lymphsystems beschränkt, — 

„generalisiert“ hingegen, wenn sich der Tuberkelbacillus mittels 
des Blutes verbreitet und in anderen Organen tuberkulöse Ver- 
änderungen verursacht hat. 

Von letzterer unterscheidet man wieder zwei Formen. Die 
eine ist die „chronische generalisierte‘‘ Tuberkulose, bei welcher 
nur verhältnismäßig kleine Mengen von Bacillen ins Blut gelangen, 
der Prozeß sich aber zu verschiedenen Zeiten wiederholt und wobet 
durch die Blutbahnen andere entferntere Organe angesteckt werden 
können. Diese Form tritt mit wenig drohenden Erscheinungen auf. 

Die andere Form der generalisierten Tuberkulose ist die 
„akute Miliartuberkulose“. Bei dieser gelangen in kurzer Zeit viele 
Bacillen ins Blut; infolgedessen entstehen an vielen von einander 
entfernten Orten tuberkulöse Embolien. Dieser Zustand ist in der 
Regel von erheblichen akuten Symptomen begleitet, verursacht 
durch einen pathologischen Vorgang, den man „tuberkulöse Septi- 
kämie‘ nennen könnte, sowie durch das plötzliche Auftreten in 
mehreren Organen. Natürlich kann die erstgenannte Form in die 
letztere übergehen. 

Wenn ferner nach der Einführung von Tuberkelbacillen in 
das Blut in gewissen Organen sich Tuberkeln gebildet haben, dann 
aber eine weitere Infektion auf diesem Wege nicht mehr stattfindet, 
und das Individuum die Blutinfektion überstanden hat, — was 
beim Einbruch von einer nicht großen Anzahl von Bacillen fast 
regelmäßig der Fall ist, — kann der Prozeß sich aus den verschie- 
denen Organen mittels der Lymphbahnen wieder weiter verbreiten. 
In diesem Falle, wo die Generalisierung beendet ist, würde man 
von „multipler lokaler Tuberkulose‘ reden können. Dieser Name ist 
auch statthaft, wenn Tuberkelbacillen an verschiedenen Stellen des 
Körpers von außen eingedrungen sind, und auf diese Weise ver- 
schiedene Organe primär infiziert wurden. Diese Ansteckungen 





Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. 743 


können unabhängig von einander stattgefunden haben, z. B. in den 
Lungen, im Darm, Uterus u. s. w., oder die eine ist die Folge der 
anderen. So kann eine anscheinend „primäre Darminfektion‘‘ doch 
sekundär, z. B. die Folge einer primären Lungenaffektion sein, 
indem Sputum verschluckt und so der Darm infiziert wurde. 

Die Einführung der Begriffe „lokale‘ und ,,generalisierte“ 
Tuberkulose in die Fleischbeschau, zum Zwecke der Beurteilung 
des Fleisches tuberkulöser Tiere, sollte die Praktiker in den Stand 
setzen, nach Beendigung der pathologisch-anatomischen Unter- 
suchung schnell ein Urteil über Freigabe oder Beschlagnahme des 
Fleisches auszusprechen. Bei „lokaler‘‘ Tuberkulose (insofern der 
lokal betroffene Teil nicht das Muskelgewebe oder Fleisch ist) wäre 
die Beschlagnahme auf die lokal betroffenen Teile, unter Freigabe 
des übrigen Fleisches, zu beschränken, bei der „generalisierten‘ 
Tuberkulose aber die unbedingte und vollständige Beschlagnahme 
des ganzen Schlachtstückes anzuordnen. 

Wenn man jedoch auf dem Standpunkte steht, daß das 
Fleisch tuberkulöser Tiere zu beanstanden sei, wenn sich viel 
Tuberkelbacillen darin finden, wenn ferner feststeht, daß häufig 
auch bei generalisierter Tuberkulose wenig Bacillen im Fleische 
vorhanden sind, so folgt daraus, daß die Einführuug der Begriffe 
„lokale“ und „generalisierte Tuberkulose“ nicht gerade geeignet ist, 
das Urteil des praktischen Fleischbeschauers zu erleichtern und zu 
stützen.*) - 

Schon der Begriff „lokale Tuberkulose“ ist, wenigstens 
theoretisch, mit Vorsicht zu gebrauchen. Von den meisten wird 
angenommen, daß die Tuberkulose, insbesondere die des Rindes, 
eine ausgesprochene Neigung habe, nur die Gewebe, nahe der Ein- 
trittsstelle des Tuberkulose-Erregers, und die dazu gehörenden Lymph- 
drüsen krankhaft zu verändern und von da selten weiter zu schreiten, 
mit anderen Worten sich zu lokalisieren. Zur Erklärung dieser 
Erscheinung nimmt man an, daß die dem zuerst ergriffenen Gewebe 
naheliegenden Lymphdrüsen die Tuberkelbacillen nach Art eines 
Filters eine geraume Zeit zurückhalten. 

Greift der Prozeß weiter, so geschieht es auf auf zweierlei 
Wegen, erstens und am meisten durch die Lymph- oder zweitens 
durch die Blutbahnen. Letzteres ist, wenn Kapillar- oder Venen- 
wandungen in den Prozess miteinbezogen werden, gar nicht aus- 
geschlossen und wird gewiß mehrfach stattfinden. 

Spielt sich der tuberkulöse Prozeß in der erst ergriffenen 
Lymphdrüse nicht vollständig ab, sondern kriecht er mittels der 
Lymphgefäße bis zu einer zweiten oder dritten Lymphdrüse fort, 
so wird der Prozeß, gleich wie wenn er auf die erst ergriffene Lymph- 
drüse beschränkt geblieben wäre, immer noch als ein „lokaler“ 
angesehen werden. 


*) Vergleiche hierzu die ausführlichen Erörterungen in Ostertags 
Handbuch, Seite 540. 


744 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


Daß die ergriffenen Lymphdrüsen verschiedene krankhafte 
Veränderungen, von der Rötung und ôdematôsen Schwellung bis 
zur endlichen Verkäsung und Verkalkung, zeigen, wird dadurch 
erklärt, daß die Tuberkelbacillen in den Lymphdrüsen stecken 
bleiben und ihre pathogene Wirkung in dem Lymphdrüsengewebe 
entfalten. Es ist ja bekannt, daß die Lymphdrüsen korpuskuläre 
Elemente zurückhalten können und diese Wirkung auch auf die 
Tuberkelbacillen auszuüben vermögen. Es ist aber damit durchaus 
nicht gesagt, daß ein lokalisierter Tuberkelherd in einer Lymph- 
drüse, solange er nicht vollständig, gewissermaßen als Sequester, 
von dem gesunden Gewebe abgeschlossen ist, nicht zu jeder Zeit 
Tuberkelbacillen an das zirkulierende Blut abgeben könne. Denn, 
es ist nicht wahrscheinlich, daß die Lymphdrüsen alle in sie ein- 
gedrungenen Bacillen zurückhalten, sondern vielmehr anzunehmen, 
daß sie viele passieren lassen, von denen auch einige durch die 
größeren Lymphbahnen direkt ins Blut gelangen. Anatomisch und 
physiologisch gedacht, müsste dies sogar die Regel sein, und müßten 
deshalb Embolien und die generalisierte Tuberkulose viel häufiger 
vorkommen, als es thatsächlich der Fall ist. Man erklärt sich die 
Unschädlichkeit des Eindringens von Tuberkelbacillen in die Blut- 
bahnen bezw. das Ausbleiben der Embolien und ihrer Folgen durch 
die, auch experimentell nachgewiesene Thatsache, daß sich Tuberkel- 
bacillen in kleinerer Anzahl in der Regel im Blute verlieren bezw. 
dort untergehen, und schließt daraus, daß’ das Blut für das Leben 
der Tuberkelbacillen ein günstiges Medium nicht ist. 

Daraus geht nun hervor, daß auch bei einem lokalen, noch 
nicht vollständig sequestrierten Tuberkelherde Tuberkelbacillen in 
das Blut gelangen können, daß sie aber dort meistens unschädlich 
sind, weil sie gewöhnlich rasch zu Grunde gehen. 

Ein lokalisierter tuberkulöser Prozeß besteht daher im eigent- 
lichen Sinne des Wortes nicht. Wenn aber der Prozeß, trotzdem 
von seinem Herde Bacillen in das Blut gelangen, gleichwohl loka- 
lisiert bleibt, so ist dies nicht der Filterwirkung der Lymphdrüsen 
allein, sondern hauptsächlich der Eigenschaft des zirkulierenden 
Blutes zuzuschreiben, in der Mehrzahl der Fälle den Tuberkelerreger 
zu vernichten. 

In einzelnen Fällen scheint dies dem Blute jedoch nicht zu 
gelingen. 

So haben Beobachtungen gezeigt, daß, in Fällen ausge- 
sprochener lokaler Tuberkulose der Bronchial- und Lungendrüsen, 
bei. hierauf eingetretener sekundärer Infektion der Mesenterial- 
drüsen, durch Verschlucken von Sputum, die Untersuchung der in 
dem Muskelgewebe gelegenen Lymphdrüsen kein bestimmtes Ergebnis 
lieferte, in den Nieren aber einige: wenige, ziemlich alte Tuberkeln 
angetroffen wurden. Diese können offenbar nur durch Bacillen, die 
mittels der Blutbahnen dahin befördert waren, entstanden sein. 

Solche Fälle gehören nicht zu denen ‚chronischer generalisierter 
Tuberkulose, bei welcher man als Folge fortdauernder Blutinfekiton 








Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. 745 


in vielen Organen Tuberkeln findet, — sie können auch nicht als 
„multiple lokale Tuberkulose‘ hämatogener Entstehung angesprochen 
werden, bei welcher die fortdauernde Blutinfektion nach dem Ent- 
stehen sekundärer Tuberkeln aufgehört hat; — sondern es sind 
dies Fälle, aus welchen hervorgeht, daß das Blut zeitweilig in 
seiner Aufgabe, geringe Mengen von Tuberkelbacillen zu vernichten, 
versagt hat. 

Darf uns nun die Erkenntnis dieser Thatsachen abhalten, das 
Fleisch von Tieren, die mit sogenannter lokaler Tuberkulose behaftet 
sind, frei zu geben ? 

Ich muß diese Frage entschieden verneinen; denn in den 
allermeisten Fällen ist die Anwesenheit weniger Bacillen im Blute 
und Fleische thatsächlich nicht schädlich und, wenn es auch vor- 
kommt, daß in gewissen sehr seltenen Fällen der Tuberkelerreger 
nach entfernteren Organen durch die Blutbahnen fortgeschwemmt 
wird und dort zur Bildung von einzelnen kleinen krankhaften Herden 
Veranlassung giebt, so kann daraus doch nicht gefolgert werden, 
daß die ganze Fleischmasse, abgesehen von den Tuberkelherden 
bezw. den von ihnen durchsetzten Organen, gesundheitsschädlich ist. 


* 
% * 


In welchen Fallen ist nun das Fleisch tuberkulôser Tiere als 
gefährlich für die menschliche Gesundheit zu beanstanden ? 


L Zunächst ist dies der Fall bei der akuten Miliartuberkulose. 


Bei der akuten Miliartuberculose gelangen plötzlich sehr viele 
Bacillen ins Blut; der sonst chronische tuberkulöse Prozeß nimmt 
einen akuten Charakter an und drohende Symptome treten auf. 

Bei der Obduktion sind vielfach die tuberkulösen Veränder- 
ungen nur an sehr wenigen Organen mit unbewaffnetem Auge zu 
sehen. Sie sind meistens nur durch die mikroskopische Unter- 
suchung zu erkennen. 

Die massenhaft im Blute befindlichen Bazillen bergen aber 
jedenfalls eine große Gefahr für den Menschen, der solches Fleisch 
genießt oder mit demselben hantiert. 

Hier sei nun zunächst auf die neueren, höchst wertvollen 
Untersuchungen von Mac Fadyean näher eingegangen.*) 

Derselbe benennt zuerst auf Grund der von ihm vorgenommenen 
Obduktionen diejenigen Organe, welche in Fällen von Rindertuber- 
kulose verändert befunden werden können, giebt darauf eine Be- 
schreibung von den in sechs Fällen von weit vorgeschrittener 
Tuberkulose wahrgenommenen Veränderungen. Sodann bekämpft 


*) J. M. Fadyean. The situation and order of developement of the 
lesions in bovine tuberculosis. Journal of Comparative Pathology and 
Therapeutics. September 1898. 


746 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


er die Meinung Ostertags, betr. die Kennzeichen der Generalisation, 
indem er seinerseits behauptet, daß viele Organe, wie Leber, Milz, 
Nieren und viele Fleischlymphdrüsen, leichter durch die Lymphe 
als durch die Blutbahn infiziert werden, worin ich ihm nur teil- 
weise beistimmen kann. Danach beschreibt er drei Versuche an 
Kühen, denen er große Mengen tuberkulöser Stoffe in die Drossel- 
vene eingespritzt hatte. Die Kühe, welche sämtlich innerhalb 
kurzer Zeit wegen gefahrdrohender Symptome geschlachtet wurden, 
zeigten insgesamt akute (hämatogene) Miliartuberkulose der Lungen. 
Bei mikroskopischer Untersuchung erwiesen sich die bronchialen 
und mediastinalen Lymphdrüsen verändert, die übrigen normal, mit 
Ausnahme des zweiten Falles, wo eine Pharyngeal- und eine Bug- 
drüse tuberkulös waren. Makroskopisch wurden also in diesen 
Fällen akuter Miliartuberkulose in der Hauptsache die Lungen 
verändert befunden, während bei der mikroskopischen Untersuchung 
im ersten Falle die Leber und Milz, im dritten Falle die Milz sich 
tuberkulös verändert zeigten. 


M’Fadyean zieht aus diesem Befunde folgende Schlüsse: 


1) Die Infiltration der ganzen Lunge mit Tuberkeln von ziemlich 
leicher Größe ist ein niemals fehlschlagender Beweis für die 
eneralisation. 

2) Beim Fehlen der Lunge giebt die Untersuchung der anderen Organe 
mit unbewaffnetem Auge keine Anhaltspunkte für Annahme einer 
Generalisation des Prozesses. 

8) In Fällen von generalisierter Tuberkulose können Milz, Leber, 
Nieren mikroskopisch keine Veränderungen zeigen, obwohl die 
Lunge Myriaden von embolischen Tuberkeln zeigt. 

4) Die in Milz, Leber, Nieren und im allgemeinen in den Lymph- 
drüsen mikroskopisch gefundenen Tuberkeln sind gewöhnlich die 
Folgen lymphogener Infection und kein Beweis für die Generali- 
sation mittels der Blutbahn. 


Betont muß hierbei werden, daß M’Fadyean nur die akute 
Miliartuberkulose ins Auge faßt, die zum Tode führt und in jedem 
Falle von auffälligen Symptomen begleitet ist, nicht aber an die 
chronische generalisierte Tuberkulose denkt. 

Die Diagnose auf akute Miliartuberkulose erfordert beim ge- 
schlachteten Tiere das Vorhandensein einer großen Zahl — nicht 
nur weniger — gleichgroßer, embolischer Tuberkeln in den Lungen. 

Um daher möglichen Zweifeln vorzubeugen, ist die Unter- 
suchung vor dem Tode bezw. vor der Schlachtung zur Feststellung 
des Vorhandenseins akuter gefahrdrohender Symptome unumgänglich 
notwendig. 

Der vierten Schlußfolgerung M’Fadyeans kann ich nur 
mit großer Einschränkung beipflichten. Bei chronischer gene- 
ralisierter Tuberkulose werden die angeführten Organe durch 
die Blutbahnen infiziert, was doch auch bei Miliartuberkulose ge- 
schieht, wie aus den eigenen Versuchen M’Fadyeans hervorgeht. 
Daß Leber, Nieren und Milz Tuberkeln zeigen, während dies bei 
vielen tiefer gelegenen Fleischlymphdrüsen nicht der Fall ist, beweist 





Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. 747 


höchstens, daß die Infektion der Lymphdrüsen durch die Blutbahnen 
langsamer geschieht und mehr Giftstoff erfordert als die anderer 
Organe und als eine Infektion durch die Lymphbahnen. 

Die angeführten Versuche bestätigen also, daß in Fällen akuter 
Miliartuberkulose | 


1) die Tiere akute Krankheitssymptome zeigen, und 
2) bei makroskopischer Untersuchung Miliartuberkeln nicht in 
verschiedenen Organen zu finden sind. 


Überdies ergeben jedoch weitere Versuche M’Fadyeans die 
Gefährlichkeit des Fleisches in Fällen von akuter Miliartuberkulose, 
die auch schon aus der großen Zahl der in die Blutbahnen ge- 
langten Bacillen zu folgern ist. | 

Allerdings prüfte er nicht durch Fütterung, sondern durch 
Einimpfung die Infektiosität des Fleisches und anderer Teile seiner 
drei erwähnten Versuchstiere und eines vierten, welches mit akuter 
Miliartuberkulose, anschließend an akute heftige Prozesse,*) be- 
haftet war. | 

In dem ersten dieser Fälle erwiesen sich Blut, Muskeln, 
glandula poplitea und glandula bronchialis, im zweiten Falle 
glandula poplitea, Milz und Lunge infektiös, während die Muskeln 
harmlos waren; im dritten Falle waren Blut, Muskeln, Milz, Nieren 
und Bugdrüse nicht ansteckend; hingegen waren die Leber, glandula 
poplitea, Bronchialdrüse und Lunge infektös; im vierten Falle war 
die Milz, nicht jedoch die Muskeln infektiôs. Im ganzen hatte unter 
den drei mit Blut angestellten, ebenso wie von vier mit Muskeln 
vorgenommenen Versuchen, je einer ein positives Ergebnis. 

Dreimal wurde mit Milzgewebe geimpft, davon zweimal mit 
positivem Erfolge; in einem dieser Fälle hatte man mikroskopisch 
in der Milz Tuberkeln gefunden. Dreimal wurde eine augenschein- 
lich gesunde Kniekehldrüse mit positivem Ergebnis verimpft, während 
in einem derselben Fälle die Impfung einer Bugdrüse ohne irgend 
welches Resultat blieb. 

Niere und Leber, die in einem und demselben Falle verimpft 
worden waren, ergaben nur hinsichtlich der Leber einen positiven 
Erfolg, den die mikroskopische Untersuchung bestätigte. Die mit 
mikroskopisch krank befundenem Lungengewebe angestellten Ver- 
suche fielen sämtlich positiv aus. 

Aus diesen Versuchen und aus solchen anderen Forscher, 
welche ich hier übergehe, ist zu folgern, daß da, wo Bacillen nicht 
in großer Zahl in das Blut eingedrungen waren, das Fleisch als 
ziemlich harmlos betrachtet werden kann. 

In den erwähnten Fällen waren Blut- und Muskelgewebe nur 
einmal, die Kniekehldrüse jedoch dreimal virulent. Hieraus geht 


*) J. Mac Fadyean. The infectivity of the Blood, Muscular Tissue and 
Lymphatic Glands in Generalised Tuberculosis of the ox. Journal of 
Comparative Pathology and”Therapeutics. Dezember 1898, 


748 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulôser Tiere. 


hervor, daß sehr viele Bacillen im Blute die Lymphdrüsen gefähr- 
licher machen als Muskeln und Blut, und daß in solchen Fällen 
die Muskeln, infolge der Anwesenheit von Lymphdrüsen in höherem 
Grade gefährlich sind. 

Da das auf seine Giftigkeit geprüfte Material eingeimpft und 
nicht verfüttert wurde, kann auf Grund der genannten, sowie auch 
der schon früher angestellten Versuche, wieder ausgesprochen 
werden, „daß selbst bei akuter Miliartuberkulose das Fleisch nur 
in wenigen Fällen gefährlich ist.‘ 


I. Außer im Falle der akuten Miliartuberkulose wird das 
Fleisch tuberkulöser Tiere zu beanstanden sein, wenn es 
viel giftige Stoffe enthält. 


Häufig, jedoch nicht in allen Fällen, wird dies bei chronischer 
generalisierter Tuberkulose der Fall sein. 

Abstand möchte ich z. B. von der Beschlagnahme nehmen, 
wenn die chronische Generalisation nicht zu embolischen Prozessen 
in den Muskeln und den von ihnen nicht zu trennenden Fleisch- 
lymphdrüsen geführt hat, also auch nicht viele Bacillen ins Blut 
gekommen sein werden. Dies gilt ebenso, wenn die Generalisation 
sich auf mehrere innere Organe erstreckt hat, aber weder in den 
tiefer gelegenen Fleischdrüsen, noch in dem Fleische selbst zur 
Bildung von Tuberkeln geführt hat. 

Die Tiere, welche an chronischer generalisierter Tuberkulose 
leiden, erscheinen, lebend, selten erheblich krank; oft sind sie sogar 
im besten Ernährungszustande. 

Zeigen das Fleisch und die Lymphdrüsen keine Tuberkeln. 
so ist es, selbst wenn sich solche in den Nieren oder in der Milz 
finden sollten, nicht zu beanstanden. 

Wenn ich von den Fleischlymphdriisen spreche, so meine ich 
uur die „tieferliegenden‘‘, welche vollständig dem Fleische angehören, 
und nicht die oberflächlichen, welche durch die in ihrer Nähe be- 
findlichen tuberkulösen Entartungen der Eingeweide oder der Serosen 
angesteckt sind. Das Fleisch ist daher zu beanstanden, wenn 
tuberkulöse Prozesse im Fleische oder in den Fleischlymphdrisen 
angetroffen werden. 

Hierzu möchte ich bemerken, daß wohl kein wissenschaftlich 
gebildeter Fleischbeschauer Fleisch in allen Fällen beanstanden wird, : 
in denen zwar generalisierte, nicht aber akute Miliartuberkulose 
besteht, und in denen wohl Eingeweide, jedoch weder Fleisch, noch 
Fleischlymphdrüsen verändert sind. 

Dem Einwurfe, daß bei chronischer generalisierter Tuberkulose 
das Fleisch und die Drüsen gerade im Augenblicke der Schlachtung 
oder kurz vorher in den Krankheitsprozeß einbezogen sein könnten, 
ohne daß schon tuberkulöse Veränderungen sichtbar geworden sind, 
ist entgegenzuhalten, daß die Zahl der Bacillen alsdann noch nicht 
groß sein wird. ° 





Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. | 749 


I. Aus praktischen Gründen muß ich den erwähnten Fällen 
noch denjenigen der „multiplen Lokaltuberkulose‘“ hin- 
zufügen. 


Ergiebt in solchen Fällen die Untersuchung des Fleisches und 
der dazu gehörigen Drüsen, insbesondere der letzteren, daß dieselben 
tuberkulös infiziert sind und sich von dort aus das Gift, namentlich 
auf lymphogenem Wege, weiter verbreitet hat, so ist durch das 
Vorhandensein vieler giftiger Stoffe im Fleische eine Gefährdung 
der menschlichen Gesundheit zu besorgen und daher Beanstandung 
des Fleisches am Platze. 

In den unter II. und III. genannten Fällen ist der Zustand 
der Lymphdrüsen für die Entscheidung des Fleischbeschauers maß- 
gebend. 

Natürlich kann nicht das ganze Fleisch durchmustert werden. 
Es ist auch nicht notwendig, daß alle Lymphdrüsen verändert sind, 
sondern es genügt, wenn einzelne tiefer gelegene Fleischlymph- 
drüsen Veränderungen zeigen, sofern diese nicht als die direkte 
Folge von Tuberkeln in naheliegenden Organen oder Serosen auf- 
zufassen sind. Es sei dabei bemerkt, daß das Kranksein der 
Lymphdrüsen nicht immer in makroskopisch sichtbaren Tuberkeln 
zu bestehen braucht, sondern auch Ödem, Hyperämie und An- 
schwellung das Vorliegen des tuberkulösen Prozesses anzeigen 
können. 

Hiermit glaube ich nun alle Fälle, in denen Beanstandung des 
Fleisches tuberkulöser Tiere stattfinden soll, angegeben zu haben. 
Im ganzen wollte ich also sagen, daß 


1) bei sogenannter lokaler Tuberkulose beschlagnahme der 
veränderten Teile des Fleisches zu erfolgen hat, der Rest. 
aber freigegeben werden muß; 


2) bei generalisierter Tuberkulose dasselbe zu geschehen hat, 
mit Ausnahme von 

a) den Fällen von akuter Miliartuberkulose, bei welchen 
das ganze Tier zu beanstanden ist, 

b) den Fällen von chronischer generalisierter Tuberkulose, 
in denen die Fleischlymphdrüsen (oder das Fleisch) 
verändert sind; hier hat auch Beanstandung des 
ganzen Tieres zu erfolgen; 


3) bei multipler lokaler Tuberkulose wie bei chronischer 
generalisierter Tuberkulose gehandelt werden, d. h. Bean- 
standung des ganzen Tieres erfolgen muß, wenn das Fleisch 
oder die Fleischlymphdrüsen verändert sind. 


Weiter will ich noch hinzufügen, daß in Fällen von Heilung 
des tuberkulösen Prozesses, von Verkalkung der Tuberkeln u. s. w. 
die geheilten Teile als unschädlich betrachtet werden können. 

Ich würde meinen Auftrag als nicht vollständig erledigt an- 
sehen, wenn ich nicht einige Worte den vielen anderen Punkten, 


750 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


welche von verschiedenen Seiten bei Beurteilung des Fleisches 
tuberkulöser Tiere mit in Betracht gezogen werden, widmen wollte. 
So sind zu nennen: 


1) Abmagerung und Abzehrung. Diese zwei Zustände, welche 
Folgen der Tuberkulose sein können, müssen bei der Be- 
urteilung des Fleisches tuberkulöser Tiere von dem Begriff 
»Tuberkulose“ getrennt werden und sind für sich zu be- 
urteilen. Wenn der tuberkulöse Prozeß selbst keine Ver- 
anlassung zur Beanstandung des Fleisches geben würde, 
sondern nur die Abmagerung oder Abzehrung, so hätte die 
Beschlagnahme nicht wegen der Tuberkulose, sondern 
wegen der Abzehrung zu erfolgen. Mag die letztere auch 
eine Folge der ersteren sein, so bildet sie doch einen Be- 
anstandungspunkt für sich. 

2) Weiter wäre ekelhaftes Aussehen (mauvais aspect) zu be- 
sprechen. Dieser, mit Bezug auf die Beurteilung immer 
vom Individuum abhängige Begriff muß ebenfalls von der 
Beurteilung des Fleisches tuberkulöser Tiere getrennt 
werden. Die Frage, ob ekelhafte Eigenschaften von Nahrungs- 
mitteln an und für sich gesundheitsschädlich sind, ist viel- 
leicht sehr interessant, doch ist sie ebenfalls von der Frage, 
ob das tuberkulöse Fleisch beanstandet werden müsse, zu 
trennen. 

3) Zweifelhafte Fälle endlich sind, wobei ich Ostertag in jeder 
Hinsicht beistimme, als ungünstige zu beurteilen. 


Wie soll nun mit dem Fleische tuberkulöser Tiere weiter 
verfahren werden? In dieser Hinsicht gelten zwei allgemeine Sätze 
und zwar: 


1) Das nicht beanstandete Fleisch und die nicht beanstandeten 
Teile von tuberkulösen Tieren sind ohne weiteres freizu- 
geben; 

2) Das beanstandete Fleisch und die beanstandeten Teile 

_ von tuberkulösen Tieren müssen sterilisiert werden. 


Hier muß ich einige Worte der Deklarations- resp. Freibank- 
frage widmen. Ich halte es durchaus nicht für notwendig, und 
auch dem Eigentümer gegenüber für sehr unbillig, Fleisch, welches 
unschädlich ist, mit Deklaration oder in Ländern, wo man Frei- 
bänke kennt, auf der Freibank verkaufen zu lassen. 

In dieser Hinsicht möchte ich meinen Antrag, den ich auf 
dem Berner Kongreß, getrieben von dem Bestreben, eine Ueber- 
einstimmung zu erzielen, gestellt habe, (compte-rendu, page 803) 
widerrufen. Der dort gemachte Vorschlag geht entschieden zu weit. 

Dennoch wird eine Deklaration in vielen Fällen notwendig sein. 

Oft wird das an und für sich unschädliche Fleisch von tuber- 
kulösen Tieren durch verschiedene Manipulationen während und 
nach der Schlachtung bei Entfernung von angesteckten Teilen, von 





Bericht von Dr. D. A. de Jong, Leiden. 751 


Eingeweiden oder Serosen mit vielen giftigen Stoffen besudelt und 
dadurch schädlich gemacht. Solches Fleisch kann an der Außen- 
fläche viele Tuberkelbacillen beherbergen, welche, gerade weil sie 
an der Aussenfläche sitzen, durch einfaches Kochen oder Braten 
getötet werden. Dieses Fleisch will ich mit Deklaration oder auf 
der Freibank mit der Angabe, daß es gut gekocht oder gebraten 
werden muß, verkauft wissen. Sterilisation würde auch in diesem 
Fall vorzuziehen sein, nimmt aber dem Fleische einen zu großen 
Teil des Wertes. 

Beanstandetes Fleisch hingegen muß stets sterilisiert werden, 
sofern nicht die Kosten der Sterilisation den Fleischwert erreichen 
oder übersteigen.*) Bloßes Kochen und Braten bietet keinen Ersatz 
hierfür. Das sterilisierte Fleisch ist mit Deklarationszwang bew. auf 
der Freibank zu verkaufen, da das kaufende Publikum ein Recht 
darauf hat, die Herkunft zu erfahren. 

Was die Frage der Entschädigung betrifft, so ist ein inter- 
nationaler Kongreß nicht die geeignete Stelle, um hierfür Regeln 
aufzustellen. Ich halte übrigens in der heutigen Zeit, wo der Eigen- 
timer im Tuberkulin ein brauchbares Erkennungsmittel besitzt, eine 
Entschädigung nicht unbedingt notwendig; denn das Publikum kann 
zum mindesten Fleisch von gesunden Tieren verlangen und der 
Lieferant ist also moralisch verpflichtet, solches zu liefern. Verletzt 
er wissentlich oder fahrlässig diese Pflicht, so kann er doch nicht 
auf Entschädigung Anspruch erheben. Wenn z. B. die Entschädigung 
aus einer Gemeindekasse zu zahlen wäre, könnte es sonst leicht 
vorkommen, daß eine solche Gemeinde die Markt- und Schlacht- 
stelle für tuberkulöses Vieh in der ganzen Umgebung würde. Ist 
andrerseits zu erwarten, daß die Entschädigung im Interesse der 
Ausführung von Maßreln zur Bekämpfung der Tuberkulose im 
Allgemeinen oder zur Durchführung einer allgemeinen Fleischbeschau 
in einem Reiche oder einer Provinz wirken wird, so kann eine 
rechtmäßige Entschädigung der Eigentümer, welche die gesetzliche 
Vorschriften erfüllt haben, wohl von Nutzen sein. 

Es muß hierbei bemerkt werden, daß die Eigentümer sich 
mittelst Viehversicherungen sehr praktisch zu helfen wissen. Es 
kann daher in vielen Fällen den Behörden anheimgegeben werden, 
diese Versicherungen administrativ oder auch finanziell zu unter- 
stützen. 

Aus dem Gesagten ergiebt sich meine Stellungnahme zu den 
in Bern gefaßten Beschlüssen. Ich unterlasse es daher, im Hinblick 
auf den mir zugewiesenen beschränkten Raum, im einzelnen hier 
nochmals darauf hinzuweisen. 


* Vgl. hierzu meinen Berner Bericht. 


752 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


Meine dem VII. Kongresse zu unterbreitenden Anträge lauten: 
Der Kongreß wolle beschließen : 


1) Im Hinblick auf die Gefahren, welche der menschlichen 
Gesundheit aus dem Genuss des Fleisches tuberkulöser 
Tiere drohen, ıst eine Beschau der Schlachttiere vor und 
nach der Schlachtung geboten. 


2) Das Fleisch tuberkulöser Tiere ıst zu beanstanden: 
a) in Fallen von akuter Miliartuberkulose, 

b) ın den Fällen, in welchen das Fleisch bzw. die Fletsch- 
lymphdrusen tuberkulos verändert sind. 


3) Freizugeben ıst das Fleisch in allen anderen Fallen, 
jedoch erst nachdem die veränderten Teile bzw. Organe 
beschlagnahmt sind. 


4) Eine Freigabe unter Deklaration bzw. mit Verkauf auf 
der Freibank hat zu geschehen tn den Fallen, tn welchen 
das Fleisch, obwohl an und für sich unschädlich, äusser- 
lich mit giftigen Stoffen besudelt wurde. 


5) Wirklich zweifelhafte Fälle sind wie gefährliche zu be- 
urteilen. 


6) Beanstandetes Fleisch und beanstandete Organe müssen 
stertlistert werden, sofern der Handelswert nach der 
Sterilisation die Kosten dieser übersteigt. 


7) Das stertlisterte Fleisch und die sterilisierten Organe 
sind unter Deklaration bzw. auf der Freibank zu ver 
kaufen. 


8) Die Begriffe Abmagerung, schlechtes Aussehen, ekelhaftes 
Aussehen und ähnliche mehr, sind für die Beurteilung 
der Gefährlichkeit tuberkulosen Fletsches bedeutungslos; 
sie können aber selbständig die Veranlassung für du 
Beanstandung sein. 











753 


Rapport du Dr D. A. de JONG 


Vétérinaire d’Etat à Leiden. 


(Extrait fait par le professeur NOYER, Berne, et docteur LYDTIN, Baden-Baden.) 


IVERS Congrès internationaux ont déjà discuté cette 

SW question sans succès bien appréciable. Les congrès 
vétérinaires ne doivent pas toutefois se lasser de s’en 
occuper; car, c'est une vérité aujourd’hui universellement 


reconnue, qu'il est d'intérêt général de régulariser 
l’utilisation des viandes provenant d'animaux tuberculeux. 


Il était donc utile de reporter cette question au programme 
du Congrès de Bade, afin de voir si l’opinion émise à Berne a reçu 
depuis l’approbation générale. Pour ma part, je ne puis, pour 
plusieurs motifs, accepter ces résolutions; elles me paraissent, en 
partie, incompréhensibles. Je saisis donc volontiers l’occasion 
d'émettre ici mon opinion et de préciser ma manière de voir, 
espérant que les décisions qui vont émaner du Congrès de Bade, 
seront acceptables et profitables pour tous. 


Les résolutions des précédents congrès, déjà communiqués 
par le Comité d'organisation aux adhérents du nôtre, montrent 
qu’à Bruxelles et Paris ainsi qu'aux Congrès pour l'Etude de la 
tuberculose (1888 et 1891) on concluait à la saisie totale des 
viandes provenarit de tous les animaux tuberculeux, décision, 
entraînant pour l’économie générale une perte immense. 


La proposition d’Arloing faite au Congrès de 1891, permit de 
sortir de l’impasse, Elle visait la stérilisation de grandes quantités 
de viandes, qui, sans elle, étaient perdues pour la consommation. 

Survint le troisième Congrès pour l'Etude de la tuberculose, 
qui adopta les propositions de Nocard, restreignant la saisie à la 
viande des seuls animaux atteints de la tuberculose „generalisde“. 

Le Congrès de Berne, finalement, n’admit la saisie, que dans 
le cas où l'extension des alterations tuberculeuses et leur caractère 
font craindre un danger pour la santé humaine. 

Les divers rapporteurs émirent là-dessus les opinions suivantes: 

Butel préconisa la saisie totale, ne laissant entrer dans le 
trafic que la viande stérilisée. Pour lui, toute viande provenant 


48 





754 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux. 


d’un animal tuberculeux, même à un faible degré, doit être jugée 
dangereuse à l’état cru. 

Selon Guillebeau, ie second rapporteur, la viande d'animaux 
tuberculeux, même d’un aspect normal, doit contenir, à certains 
moments, le bacille de Koch (compte rendu, p. 468). Elle est pour 
cela infectieuse, même si elle ne renferme qu'un nombre restreint 
de bacilles; mais, comme ceux-ci sont détruits par une témperature 
de 70 à 80 degrés centigrades, la cuisson telle qu'elle se pratique 
dans la cuisine ordinaire, en permet sans danger la consommation. 

Quoique Ostertag, le troisième rapporteur nommé par le 
comité organisateur, n'ait pas fourni de rapport, ni fait: acte de 
présence au congrès, nous savons qu’il rejette de la consommation 
toute viande criblée de foyers tuberculeux, même minimes en ex- 
tension. [1 distingue d'après Johne entre ‚la localisation et la 
généralisation du processus tuberculeux‘. 

La tuberculose localisée est restreinte à un ou plusieurs or- 
ganes, appartenant à la même section du réseau lymphatique qui, 
dans ce cas, est le seul propagateur du processus. 

Conséquement, il n'y a que les tissus ou organes altérés à 
écarter, tandis que le reste, comme franc de bacilles, peut être 
livré à la consommation. 

Ce même auteur admet encore une autre forme de localisation, 
si l'on peut dire „plus étendue“, et qu’il appelle , tuberculose loca- 
lisée multiple“, causée par une infection d'organes différents, ou 
par l'introduction du bacille dans les vaisseaux sanguins, mais 
bientôt arrétée dans son cours par la formation de thrombus, etc. 
Dans ce dernier cas, le processus se restreint à la région irriguée 
par le sang infecté et s’y localise. La encore, saisie de la région 
tuberculosée et libre trafic du reste. 

Pendant que dans les cas de tuberculose localisée, le dernier 
excepté, les lymphatiques seules sont en jeu dans la propagation 
du processus, ce sont, dans la tuberculose généralisée, les vaisseaux 
sanguins qui charrient le virus et le répandent dans tout l'organisme. 
On voit par là, d’un côté, l’intrusion lente et restreinte du principe 
virulent qui se localise dans une région anatomique déterminée; 
de l'autre, son invasion rapide et brutale, de laquelle résulte 
immédiatement l'infection totale de tout l'organisme. Dans le premier 
cas, la presque totalité de la viande est indemne, dans le second, 
le tout est infectieux. 

Ostertag appelle cette forme: ,, tuberculose généralisée aiguë”, 
ou ,miliaire“, affection qui mène rapidement l'individu à la mort 
par suite du grand nombre de bacilles introduits dans le sang, — 
et il en distingue la ,tuberculose généralisée chronique“, — où l'ir- 
ruption des matières virulentes dans le sang est moins considérable, 
mais se répéte de temps en temps, dissiménant dans l'organisme 
des foyers tuberculeux d’äge différent. 

Enfin, moi, j'ai présenté au Congrès de Berne un court 
rapport sur la stérilisation de la viande, dans lequel j'ai exposé que 


Rapport du docteur D. A. de JONG, Leiden. 755 


ce procédé est le seul capable, de rendre apte à la consommation, 
celle des animaux tuberculeux, qui, sans lui, devrait être détruite. 

N en résulte que les spécialistes sont partagés en deux camps. 

Les partisans de la „saisie totale ou absolue* de toutes les 
viandes, provenant d'animaux tuberculeux, s'appuient sur le danger 
que présente pour l’homme, l'introduction avec les aliments de tout 
bacille de la tuberculose dans le tube digestif, théorie soutenue par 
lexpérimentation dans laquelle le sang on le suc musculaire d’ani- 
maux tuberculeux, ingéré à des sujets d'essai, les a infectés. 

Les partisans de la ,saisie partielle ou relative“ sont d'accord 
avec les précédants quant aux viandes des animaux atteints de la 
tuberculose généralisée, mais s'en séparent lorsqu'il s’agit de celle 
des animaux avec foyers tuberculeux localisés. 

Ils assurent qu'ici, dans beaucoup de cas, le virus tuberculeux 
franchit rarement les limites de l’organe atteint ou les ganglions 
lymphatiques les plus rapprochés; que, si le processus s’étendait 
quand même, ce ne serait que par les voies lymphatiques, la circu- 
lation sanguine restant indemne, et que, par conséquent, il ne 
pourrait être question d’une infection du sang ou de la viande. 
Les organes directement atteints seraient donc les seuls dangereux. 
En outre, les recherches auraient prouvé que, même dans la tuber- 
culose avancée, la viande ou le suc musculaire seraient rarement 
virulents et ‘que, si l'infection expétimentale avait quelquefois 
réussi, le résultat positif n'avait été obtenu que par la methode de 
l'injection dans les tissus ou cavités, tandis que l’ingestion stomo- 
cale ne donnait qu’un résultat négatif. Ils en concluent que le 
sang et les muscles sont des terrains de culture peu favorables au 
bacille et que celui-ci y succombe bientôt, et ils en déduisent que 
les quelques rares bacilles, ingérés avec les aliments, ne seraient 
pas capables de mettre la santé humaine en danger. En conse- 
quence, la viande d'animaux tuberculeux ne devrait donc être 
saisie, que dans le cas où l’étendue et le caractère du processus 
ferait prévoir une dissémination abondante des bacilles dans les 
liquides et tissus. 

Je me rallie au point de vue de l'inspection des viandes à 
l'avis des partisans de la saisie „partielle“, c'est à dire de la saisie 
limitée aux cas faisant admettre la présence, dans la viande, d’un 
grand nombre de bacilles. Autrement dit, , l'inspection des viandes 
devra se baser sur l'examen anatomique et microscopique“. 

Mais, je ne puis que sur certains points suivre les auteurs 
qui se basent dans l'inspection des viandes provenant d'animaux 
tuberculeux, sur la distinction entre la tuberculose „locale et la 
généralisée“. 

Maints auteurs vont certainement trop loin, en admettant que 
la tuberculose, surtout chez les bovidés, a une grande tendance à se 
localiser, et en prétendant, que les ganglions lymphatiques, auraient 
le pouvoir de retenir les bacilles à la manière d’un filtre pendant 
un certain laps de temps, et d'empêcher ainsi leur dissémination. 


756 Emploi des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux. 


On peut admettre en règle, que le système lymphatique soit la 
voie ordinaire de dissémination du bacille de Koch, sans cependant 
exclure les voies du torrent sanguin, même dans la tuberculose 
chronique et localisée. . 

Je ne conteste pas qu’une partie des bacilles amenés dans les 
ganglions lymphatiques, y soient retenus par le réseau ganglionnaire: 
mais je suis d'avis, qu'une autre partie le traverse, pour être 
versée, à la fin, dans le torrent sanguin. (Cela aura lieu dans tous 
les cas, les ganglions étant peu ou fortement altérés. Mais que 
deviennent alors les bacilles versés dans le sang? L'expérience 
clinique et l’autopsie des animaux de boucherie ne les retrouvant 
ordinairement plus, il faut admettre qu'ils sont détruits ou éliminés. 

Leur disparition du courant sanguin, après injection, est 
prouvée du reste par l'expérience directe. 

Cependant, il y a des cas (il est vrai qu'ils sont rares), où 
l'on retrouve les traces des bacilles sortant d’un foyer tuberculeux 
localisé, et versés dans le sang. 

En effet, on peut constater, conjointement à une localisation 
pulmonaire, des foyers tuberculeux dans les ganglions du mésentère 
dus, sans doute, à l’ingestion de sputum, de plus, un ou deux 
tubercules dans les reins, tandis que les ganglions du système 
musculaire sont apparemment sains; la tuberculose rénale ne peut 
avoir ici qu'une origine hématogène. Car, les cas de ce genre ne 
se rattachent ni à la tuberculose „chronique généralisée“, dans 
laquelle on trouve des foyers dans la plupart des organes, à la 
suite d’une infection répétée par le sang, — ni à la „tuberculose 
localisée multiple‘, où l'infection par le sang a cessé complètement 
après avoir produit des foyers secondaires. 

Il arrive donc que les ganglions n'arrêtent pas tous les ba- 
cilles, et que quelquefois le sang les porte au loin sans les detruire. 

Ce que je voulais demontrer, c’est que la tendance de la 
tuberculose à la localisation ne peut pas être attribué exclusivement 
à la filtration ganglionaire, mais aussi à l'effet destructeur que le 
sang produit sur les bacilles de Koch. 

La tuberculose localisée ne prouve donc nullement que le 
sang n’a pas été infecté, mais seulement que les bacilles entrés 
dans la circulation n’ont pas donné lieu à la formation de foyers 
tuberculeux dans des organes éloignés et dans les muscles. 

Néanmoins cette considération ne pourra jamais justifier la 
saisie de la viande d'animaux atteints de tuberculose localisée; car 
la présence de quelques baccilles dans le sang ou le tissu muscu- 
laire, ne peut rendre la viande nuisible à la santé, vu que le sang 
circulant suffit pour neutraliser le virus. 


* * + 


Dans quels cas, maintenant, la viande d’animaux tuberculeux 
est-elle dangereuse pour la santé humaine? 








Rapport du docteur D. A. de JONG, Leiden. 757 


Nous allons les enumerer: 


1) En première ligne, „la tuberculose miliaire‘‘. Ici, les bacilles 
pénètrent en tel nombre dans le sang que la maladie 
prend un caractère aigu. Malgré l'apparition de symptômes 
graves, l'infection tuberculeuse est, à l’autopsie de l'animal 
mort ou abattu, souvent à peine visible. Si l’on ne découvre 
pas les tubercules miliaires du poumon à l'œil nu, il faudra 
avoir recours au microscope qui révèlera leur présence 
dans presque tous les organes. 


Ici il faut rappeler les précieux travaux de Mac Fadyean*) sur 
cette question: 

Cet auteur conclut des résultats qu’il a obtenus, que les lésions 
tuberculeuses du foie, de la rate et des reins n’ont qu’une impor- 
tance restreinte, lorsqu'il s’agit du diagnostic de la tuberculose 
généralisée, celui-ci étant assuré par la présence de tubercules 
miliaires de grandeur à peu près dzale, disséminés dans tout le 
poumon. Mac Fadyean arrive de la à conclure que les foyers 
tuberculeux microscopiques du foie, de la rate et des reins sont 
généralement d’origine Iymphogene et ne peuvent être considérés 
comme preuve de la généralisation par le sang. On voit que l’auteur 
vise surtout la tuberculose aigile pendant qu'il passe sur la tuber- 
culose chronique généralisée. Car il dit, que le diagnostic de la 
tuberculose miliaire est hors de doute, lorsque le poumon contient 
un „erand” nombre de tubercules métastatiques de grandeur égale, 

endant que la présence de ,,quelques-uns“ ne suffirait pas pour 
e motiver. Dans ce cas, il n’y aurait que l’examen clinique du 
sujet qui décidera. Ceci, concédé, je fais cependant mes réserves 
sur l’origine des tubercules. Si la propagation du processus se fait 
dans la tuberculose généralisée principalement ou uniquement par 
le courant sanguin, il est étonnant de voir le foie, les reins, la rate 
criblés de foyers tuberculeux, tandis que beaucoup de ganglions 
lymphatiques situés dans la profondeur des muscles en sont exempts. 
e fait ne pourrait s’expliquer qu’en admettant que l'infection 
hematogène des ganglions de la profondeur des muscles se fait 
moins rapidement et qu’elle nécessiterait une plus grande quantité 
de virus que celle du foie, etc., si l’on ne veut pas admettre, que 
celle des ganglions se fait, non par les voies sanguines, mais par 
les lymphatiques. 
nfin les recherches de Mac Fadyean®) ont prouvé la nociveté 
de la viande d'animaux atteints de tuberculose miliaire et introduite 
par injection. 


2) La viande d'animaux atteint de la „tuberculose chronique 
généralisée“ doit être saisie dans tous les cas où elle contient 
une grande quantité de matière virulente. 

Mais, je fais mes réserves. Si les muscles et leurs 
ganglions lymphatiques ne contiennent pas de foyers tuber- 
culeux, la viande ne peut pas étre virulente, même si 
l'extension des altérations touchent plusieurs organes in- 
ternes, sans avoir toutefois amené la formation de foyers 


*) Journal of Comparative Pathology and Therapeutics, September 1898. 
**) Journal of Comparative Pathology and Therapeutics. Dezember 1898. 


758 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux. 


tuberculeux dans la viande ou dans les ganglions lympha- 
tiques situés dans Ja profondeur des muscles. 

Justement, dans la tuberculose chronique généralisée il 
arrive assez souvent que les symptômes morbides font dé- 
faut et que les animaux se trouvent en bon état de nutrition. 

Donc, si la chair et les ganglions ne présentent aucune 
altération tuberculeuse, la viande doit être livrée à la 
consommation, même si des viscères, comme les reins et la 
rate, renfermaient des foyers tuberculeux. 

En parlant des ganglions de la chair, je pense, non aux 
superficiels, pouvant être infectés par les viscères ou les 
séreuses de leur voisinage, mais aux ganglions profondément 
situés dans les masses musculaires. 


Dans le cas, où ces glandes-ci et les muscles montrer- 
aient des altérations tuberculeuses, alors, il n’y a pas 
de doute: la saisie totale sera indiquee.*) 

On pourrait objecter que la généralisation du pro- 
cessus peut avoir eu lieu peu avant l'abattage sans avoir 
laissé de traces visibles et que dans ce cas la viande 
serait virulente says présenter aucun signe de son 
altération. 

Je répondrais que, dans ce cas, la viande ne contiendra 
jamais un nombre de bacilles aussi considérable à la 
rendre dangereuse pour la santé humaine. 


3) Certains cas de tuberculose locale multiple, où l'infection 
a atteint la chair musculaire ou les ganglions y attenants, 
et si de là le virus s’est répandu par les voies lymphatiques, 
il sera à admettre que la viande contient beaucoup de 
matières virulentes et que, par conséquent, elle est nocive. 

Dans les cas cités sous 2 et 3, l’état des glandes lym- 
phatiques est suffisant pour fixer la décision de l'inspecteur; 
car, dans les cas de tuberculose locale multiple, la présence 
de foyers dans les muscles ou dans les glandes atténantes 
donnera lieu à la saisie, 

L'examen des ganglions est donc toujours d'une im- 
portance principale, attendu que l'inspection de la masse 
musculaire est fort difficile et que l’existence de quelques 
ganglions tuberculenx appartenant au système musculaire, 
suffit pour justifier la saisie, à moins que les lésions ne 
doivent pas être considérées comme consécutives à des 
foyers tuberculeux du voisinage. 

Il est à noter que les tubercules, n'importe de quel 
volume, ne présentent pas les seules formes de l'affection 


a 


*) Aucun inspecteur bien avisé ne refusera l’exeat dans les cas, où 
la tuberculose, quoique généralisée, ne revêt pas le caractère miliaire et où 
des viscères sont atteints, mais non la chair, ni les glandes lymphatiques y 
renfermées. 





Rapport du docteur D. A. de JONG, Leiden. '' 759 


tuberculeuse des ganglions; la tuméfaction, l'infiltration 
cedemateuse, l’hyperémie folliculaire de celles-ci étant des 
symptômes tout aussi probants. 


Résumons encore une fois les cas qui demandent la saisie 
des viandes, provenant d'animaux tuberculeux: 


1) Les cas de tuberculose locale. 
Saisie des parties alteintes, le reste livré à la consommation. 


2) Les cas de tuberculose généralisée pour lesquels on pro- 
cèdera de la même façon, sauf: 


a) les cas de tuberculose miliaire, 

b) les cas de tuberculose généralisée chronique, et 

c) les cas de tuberculose locale multiple, si dans b et c 
les ganglions lymphatiques profonds des muscles ou la 
viande elle-même sont atteints de la maladie. 


Dans ces cas, la saisie totale est indiquée. 

Celle-ci devra être appliquée également à tous les cas douteux. 

D'après mon opinion, ni l’amaigrissement de l'animal de 
boucherie, ni le mauvais aspect de la viande ne devront influencer 
le jugement de l'inspecteur sanitaire, ces conditions manquant 
souvent, même dans le cas de tuberculose dangereuse, et se retrou- 
vant, par contre, chez des animaux de boucherie ou chez des viandes 
d'une innocuité indubitable. 

Quant au traitement des viandes saisies, j'opine pour leur 
stérilisation, après saisie. | 

Dans ma proposition faite au Congrès de Berne (voyez compte 
rendu p. 504) où j'ai dit que: „en présence de la possibilité de 
faire steriliser les viandes tuberculeuses, aucune saisie ne serait 
justifiée“ — je suis allé trop loin. Je la révoque. Souvent la viande 
d'animaux tuberculeux, par elle-même sans aucune nociveté, peut 
être souillée de matières virulentes pendant les manipulations à 
l’abattoir et devenir nuisible; elle peut retenir des bacilles à sa 
surface, lesquels doivent être détruits par la cuisson. C'est cette 
viande qui doit être saisie, pour être vendue, soit avec déclaration, 
soit à l’état de basse boucherie, en invitant le consommateur à la 
soumettre à une cuisson complète. Mieux vaut une stérilisation 
dans l'appareil ad hoc, l’ebullition et le rôtissage ne suffisant pas 
toujours pour détruire le virus. 

D est sous-entendu que la stérilisation n'aura lieu, que quand 
la valeur de la viande stérilisée est supérieure ou au moins égale 
aux frais du procédé. (Voir pour plus ample information mon 
rapport au Congrès de Berne). 

Un dernier point important concerne l’indemnisation des pro- 
priétaires de viande tuberculeuse. 

La responsabilité de ceux-ci n’est pas toujours facile à établir 
et, cependant, ils devraient être en règle avant d’avoir le droit de 
demander un dédommagement. D'abord, la valeur de la tuber- 
culine comme moyen de diagnostic étant aujourd’hui reconnue, le 


760 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux. 


propriétaire ne peut plus invoquer son manque de connaissance. 
En seconde ligne, le public paie pour recevoir une viande exempte 
de défauts et vices. Donc, le producteur et le vendeur ne peuvent 
demander une bonification en livrant de la viande d'animaux 
tuberculeux, dont l’état morbide leur devait être connue. 

I paraît, en outre, être inacceptable de faire supporter 
l'indemnité à une caisse publique, surtout communale; car, alors 
la commune où existerait une telle caisse, deviendrait le lieu de 
marché et d’abattage du bétail tuberculeux des environs. 

L’indemnisation générale, embrassant tout le territoire d'un 
pays ou d’une province, aurait, par contre, une influence salutaire 
sur la lutte contre la tuberculose et sur l’exécution rationelle de 
l'inspection de la viande. 

En attendant une assurance obligatoire, les propriétaires se 
protègent avec succès par le moyen de l'assurance facultative. Le 
Gouvernement peut favoriser cette institution, par une subvention 
‘ou une réglementation administrative. 


J'arrive aux | 
CONCLUSIONS: 


1) Afin de préserver la santé humaine des dangers que présentent 
les viandes tuberculeuses, il est necessaire de soumettre les 
animaux de boucherie à ‘une inspection, avant et après 
abattage. 

2) La viande sera saisie dans les cas de: 

a) tuberculose miliaire ; 
b) lorsque la viande elle même ou les ganglions attenanis 
présentent des altérations tuberculeuses. 

3) La viande d'animaux tuberculeux sera abandonnée sans 
condition au trafic, dans tous les autres cas; toutefois les 
organes ou parties malades seront saisies. 

4) Lorsque la viande aura été souillée de matières virulentes, la 
vente devra s'en faire sous déclaration ou à l’étal de basse 
boucherie. 

5) Les cas douteux seront traités comme les cas avérés. 

6) La viande et les organes saisies seront stérilisés, si leur 
valeur après cette opération atteint ou dépasse les frais qui elle 
entraîne. 

7) Les viandes et les organes stérilisés doivent être vendus sous 
déclaration, ou à l’étal de basse boucherie. 

8) Dans l'inspection des viandes, les termes ,amaigrissement, 
mauvais aspect“, doivent être séparés de celui de tuberculose; 
ils peuvent à eux seuls motiver la saisie. 


una) / mn 





761 


Report of Dr D. A. de JONG 


State Veterinarian and Inspector of Meat in Leyden. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 


EVERAL International Congresses have already dis- 
cussed that question without well-marked results. 
Nevertheless those international meetings ought to 
reconsider it, the great importance of the regulation 
of meat inspection being, at the present time, ac- 
knowledged by all. It has, therefore, semeed proper 

to send back this question to the Congress of Baden-Baden, to 

decide, whether the opinion expressed by the Congress of Berne 

on the matter has received general approval. As for me, I 

cannot, for several reasons, accept those resolutions; they appear 

to me partly incomprehensible. I hope, however, that my 
remarks and the discussion that will follow them will lead to 
resolutions acceptable to all. 

The comparative study of the resolutions of the preceding 
Congresses shows us that the Congresses of Brussels and Paris, 
as well as the first and the second Congress on Tuberculosis, 
(1888 and 1891) voted the complete seizure of all meat of 
tuberculous animals, and thus occasioned heavy losses to general 
economy. 

To evade those losses the second Congress on Tuber- 
culosis in 1891 considered favourably the propositions of Arloing; 
they suggested the sterilization heating or salting of large 
quantities of meat, which, without it, would have been lost as 
an article of consumption. 

The third Congress on Tuberculosis in 1893 voted the 
resolution proposed by Nocard, to the effect of restricting seiz- 
ure to the meat of animals affected with “generalized” tuber- 
culosis. 

Finally, the Congress of Berne agreed to seizure only in 
cases where the extent and character of the tuberculous al- 
terations might endanger human health. 





762 The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


The various reporters expressed themselves as follows: 

Butel wanted to return to total seizure and only allow 
sterilized meat to go into circulation. According to him, any 
meat of tuberculous animals is dangerous, even to a high degree, 
while fresh. 

The second reporter, Gusllebeau, expresses the opinion 
that a temperature of 70 to 80° C. is sufficient to destroy the 
bacilli that the meat may contain; therefore, in countries where 
it is consumed raw, the sale of tuberculous meat, whatever 
may be the degree of the disease, shall be allowed only in 
shops of low butchery (Freibank) or, what is better, after 
complete sterilization. 

The third reporter, Osfertag, presented no report and was 
not present. It is greatly to be regretted, as we know that 
he excludes from consumption all meat riddled with tuber- 
culous centres, however limited their extent. His opinion 1s 
based on the ideas first advanced by ohne on “local” or “gen- 
etalized” tuberculosis. 

By “local tuberculosis” is understood that which is limit- 
ed to the diseased organs belonging to the same section of 
the lymphatic system, which, in that case, is the sole propa- 
gator of the process. Therefore only the infected tissues and 
organs need be removed, while the rest may be used as food. 

The same author distinguishes yet another form of lo- 
calization — of “more extended” localization, if one may say 
so — which he calls “localized multiple tuberculosis” and which 
is caused by the infection of different organs, or by the intro- 
duction of the bacillus in the bloodvessels, where, however, it 
is soon stopped by the formation of thrombus etc. In that 
case the process is restricted to the region irrigated by the 
infected blood, where it becomes localized. Here again, the 
seizure of the tuberculous regions is necessary, while the rest 
may be passed. 

Whilst in the case of localized tuberculosis, with the ex- 
ception of the last mentioned, the lymphatics alone propagate 
the process, in general tuberculosis it is the bloodvessels which 
carry the virus and spread it through the whole organism. 

From the above it may be seen, how slowly and restric- 
tedly, on the one hand, the virulent matter gains ground in a 
given anatomical region where it is localized; and on the other 
hand, how rapidly and violently the whole organism becomes 
infected. In the former case, almost all the meat is safe; in 
the latter the whole is infected. 

Ostertag, moreover, distinguishes between ‘generalized 
acute” or “miliary tuberculosis” — which rapidly causes death, 
in consequence of the large number of bacilli introduced into 
the blood — and “generalized chronic tuberculosis”, where 











Report of Dr. D. A. de JONG, Leyden. 763 


the invasion of the blood by the virulent matter is less con- 
siderable, but is repeated from time to time, causing tuberculous 
centres of different age. 

Finally, I presented to the Congress of Berne a concise 
report on the sterilization of tuberculous meat, in which I showed 
that this process is the only one by which the meat, which 
without it ought to be destroyed, can be rendered fit for use 
and without danger to health. 

From the above it can be seen that specialists are divi- 
ded on this matter. 

The advocates of total (absolute) seizure consider that the 
meat of tuberculous animals is always dangerous, each bacillus 
of tuberculosis, when introduced with the food into the digest- 
ive canal, being apt to produce the disease. They base their 
opinion on the experiments in which the blood or the mus- 
cular juice of tuberculous animals ingested by experimental 
subjects has given them the disease. 

The advocates of partial (conditional) seizure agree with 
the preceding with regard to the meat of animals affected with 
generalized tuberculosis, but they differ from them with regard 
to that of animals having localized tuberculous centres. They 
affirm that in the latter case the tuberculous virus often does 
not extend beyond the affected organ or the nearest lymphatic 
glands; they admit, besides, that if the bacillus of Koch can 
develop, and invade the organism, this extension takes place 
only by the lymphatics, the blood remaining exempt, and con- 
sequently, there can be no question of infection of the blood 
or of the muscular tissue. The tuberculous process would then 
be localized. Only organs directly affected, exclusively of the 
other part of the organism, could threaten human health. Even 
if the tuberculous virus should enter the blood, the meat 
could not be very dangerous, as researches have shown that, 
even in cases of advanced tuberculosis, the meat or muscular 
tissue is seldom virulent, and that in such cases infection 
has been obtained only by injection, while ingestion would 
have given a negative result. These researches have shown 
besides, that the blood and muscular tissue of the living or- 
ganism are a poor medium of culture for the bacillus of tuber- 
culosis, that it cannot develop in them, and soon dies; it is 
concluded, therefore, that the few rare bacilli taken in with 
food would not be able to endanger human health. Conse- 
quently, the meat of tuberculous animals cannot be dangerous 
except when the extent of the disease is such that a great 
dissemination of the bacilli in the tissues is suspected; in these 
cases only seizure becomes necessary. 

I agree with the advocates of partial seizure, viz. of seiz- 
ure limited to cases where the presence in the meat of a 


764 The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


great number of bacilli is probable: in other words, inspection 
of meat will have to rest on anatomical and microscopical 
examination. 

I am, however, of opinion that several authors have at- 
tached too great importance to the difference between “loca- 
lized”’ and “generalized’, tuberculosis, as far as meat inspection 
is concerned. 

Many writers certainly go too far when admitting that in 
animals and specially in cattle, tuberculosis has a great ten- 
dency to become localized and that the lymphatic glands of 
the tuberculous organs have the power to retain bacilli, filter- 
like, for a certain length of time, and in that way prevent their 
progress. I hold to the opinion that this filtering power of the 
lymphatic glands is exaggerated. One must admit, that even- 
tual dissemination of the bacillus of Kock takes place by the 
lymphatic vessels; but dissemination by the circulation of the 
blood is not excluded. 

I do not deny that part of the bacilli introduced into the 
lymphatic glands, are retained there, but I believe that others 
traverse them and finally get into the blood. This will take 
place in any case, whether the glands be little or much affec- 
ted. What becomes then of the bacilli that have entered into 
the blood? As clinical experimentation and autopsy of animals 
of butchery do not usually reveal them, we must conclude that 
they have been destroyed or eliminated. Their disappearance 
from the blood current after injection is, besides, proved by 
direct experience. 

There are cases, however (rare, it is true), where the 
traces of bacilli, having come from localized tuberculous cen- 
tres, are met with again in the blood. 

Indeed, we find, together with a localized tuberculosis of 
the lungs, tuberculous centres in the mesenteric glands, due, 
no doubt, to the ingestion of expectorated matter, and one or 
two tubercles in the kidneys, while the glands of the muscular 
system are apparently sound. In such cases, renal tuberculosis 
is of hematogeneous origin. For such cases are not related 
to chronic generalized tuberculosis, in which centres are found 
in most of the organs after repeated infections of the blood, 
nor to tuberculosis with multiple localized centres where the 
continuous infection of the blood, which has given rise to those 
Secondary centres, has died out. Thus it may happen that the 
lymphatic glands do not stop all the bacilli, and that some- 
times the blood disseminates them without destroying them. 

Consequently, the tendency of tuberculosis to localization 
must be attributed not to the filtering power of the lymphatic 
glands, but to the destroying influence of the blood upon the 
bacilli of Aoch. 





Report of Dr. D. A. de JONG, Leyden. 765 


Therefore, localized tuberculosis does not prove that the 
blood has not been infected, but only that the bacilli that have 
entered the circulation, have not given rise to the formation 
of tuberculous centres in distant organs and in the muscles. 

Nevertheless, this consideration cannot justify the seizure 
of the meat of animals affected with localized tuberculosis, for 
the presence of a few bacilli in the blood or the muscular 
tissue cannot render the meat injurious to health, as the cir- 
culating blood is sufficient to neutralize the virus. 


* 
* * 


It is the business of the meat inspector to specify the 
cases in which meat of tuberculous animals is dangerous to 
man; they are the following. 

I. Acute Miliary Tuberculosis. Here the bacilli enter the 
circulation of the blood in such quantity, that the disease 
assumes an acute character indicated by serious symptoms; the 
infection, however, is often scarcely visible to the nacked eye; 
the bacilli are, notwithstanding, revealed by the microscope in 
nearly all the organs. 


The researches of Me Fadyean*) on this subject are very interesting. 
He concluded from the results that the tuberculous lesions of the liver, 
spleen, and kidneys, have but a restricted importance as far as regards the 
diagnosis of generalized tuberculosis, the presence of the latter being proved 
by miliary tubercles of equal size disseminated throughout the lungs. From 
this, Mc Fadyean finally concludes that microscopic tuberculous centres of 
the liver, spleen, and kidneys, are generally of ymphatogeneous origin and 
cannot be considered as proof of generalization by the blood. 

It is evident that Me Fadyean has specially in view acute tuberculosis ; 
he seems to ingnore generalized chronic tuberculosis, for he says that the 
diagnosis of miliary tuberculosis is quite certain, when the lung contains a 
great number of metastatic tubercles of equal size; the presence of a few 
only would not be enough to justify that diagnosis. To clear up the doubt, 
clinical examination of the subject would have to be resorted to. 

I cannot without reserve endorse Mc Fadyean’s opinion as to the origin 
ot the tubercles. If general tuberculosis spreads principally or solely by 
the circulation of the blood, it is astonishing to see that the liver, spleen 
and kidneys, contain tuberculous centres, while many glands in the thickness 
of the muscles are healthy. This fact can only be explained by admitting 
that the hematogenous infection of the glands situated in the depth of the 
muscles is less rapid and requires a greater quantity of virus than that of 
me liver etc., if one does not adopt that the infection spreads by the lym- 
phatics. 

Finally, Mc Fadyean’e**) researches have shown, that the meat of 
animals affected with acute miliary tuberculosis is harmful, at least it has 
been proved to be so by injection. 


I. Generalized Chronic Tuberculosis. Here, and in all 
cases where the meat contains a large quantity of virulent 
matter, seizure must be declared. 


*) Journal of Comp. Pathology and Therapeutics, Sept. 1898. 
**) Journal of Comp. Pathology and Therapeutics, Dec. 1898. 


766 The use of the flesh and milk of tuberculous animals, 


But, in my opinion, this ought not to be done uncondi- 
tionally. If generalized chronic tuberculosis is not accompanied 
by metastatic centres in the muscles or glands of the muscular 
system, I decline to declare the seizure, even if the tuberculous 
alterations extend to several internal organs without, however, 
having given rise to the formation of deposits in the meat or 
deep glands. 


In generalized chronic tuberculosis clinical symptoms are 
little marked; this form is met with in animals that are 
rather fat. 


If then the muscular flesh itself and the deep glands are 
healthy, the meat can be delivered for use, even when the 
kidneys and spleen contain tuberculous deposits; I specify here 
the deep lymphatic glands of muscles, because the superficial 
ones in the vicinity of the muscular system may be infected 
through the intestines, or surrounding serous. 


In cases where the deep seated glands and the muscles 
show tuberculous alterations total seizure must be declared.*) 
It might be objected that generalized chronic tuberculosis may 
have promoted infection of the glands and meat, at the time 
of killing or a little before, and that evolution has not had 
time to take place, and that in that case the meat might be 
virulent without showing any signs of alteration. To that I 
will answer that in such cases the meat will never contain 4 
number of bacilli large enough to endanger human health. 


II. Multiple Local Tuberculosis. If the infection here 
has reached the muscular tissue or surrounding glands and if 
from them the virus is carried by the lymphatics, one must 
admit that the meat contains a great deal of virulent matter 
and that it is unwholesome. 


In the cases mentioned under II and II the minute in- 
. spection of the lymphatic glands gives to the inspector the 
necessary elements for his decision; for in cases of multiple 
local tuberculosis with formation of deposits in the muscles 
and surrounding glands seizure shall be declared. 


The examination of glands is always very important, be- 
cause the detailed inspection of the muscular mass is very dif 
ficult; it is sufficient to find a few deep glands tuberculous to 
justify the declaration of seizure. However, the glandular lesions 
must not be connected with tuberculosis of surrounding organs 
or of serous membranes. 


*) I believe, however, that no well advised meat inspector will declare 
the seizure when tuberculosis, although generalized, does not assume the 
acute miliary character and where viscera may be affected, while the mus 
cular tissue and the glands enclosed by it dare free. 





Report of Dr. D. A. de JONG, Leyden. 767 


Tuberculous deposits are not the only form of glandular 
disease; tumefaction, œdematous infiltration, follicular hypero- 
mia are evident lesions of tuberculous infection. 

I believe that I have now considered all the cases when 
seizure is justified, and I sum up: 


1) In cases of local tuberculosis, diseased parts shall be 
seized, and the remainder delivered for consumption. 


2) Generalized tuberculosis shall be treated in like manner, 
except: 

a) the cases of miliary tuberculosis; 

b) the cases of generalized chronic tuberculosis; 

c) the cases of multiple local tuberculosis where — as 
in b — if the deep lymphatic glands of the muscles 
or of the flesh itself are affected, total seizure is to 
be ordered. 


Seizure ought equally to be declared in all doubtful cases. 


I will add that when tuberculosis is cured (cretification of 
the deposits), the recovered parts can be considered as harmless. 

I will join to this report a few words upon the loss of 
flesh and the dwindling away of animals. 

These two consecutive phenomena of tuberculosis, in the 
inspection of meat from tuberculous animals, ought to be con- 
sidered by themselves. If the condition of the disease itself 
does not justify seizure, emaciation must be disregarded; other- 
wise it would be on account of it and not on account of tuber- 
culosis that the seizure would be ordered. Although tuber- 
culous infection often brings on emaciation, this last condition 
is an independent motive for seizure. 

As to the treatment of tuberculous meat, I am of opinion 
that it ought to be sterilized after seizure. 

I must add here a few words upon the resolution I pro- 
posed to the Congress of Berne (see minutes, page 504). It 
runs as follows: “As sterilization permits us to render harmless 
any tuberculous meat, seizure is not justified.” This resolution 
went too far, and I take it back. 


Often, meat of tuberculous animals, harmless by itself, 
may become tainted during the various manipulations in the 
slaughter house and consequently be dangerous; it may retain 
bacilli on its surface which ought to be destroyed by cooking. 
This meat ought to be sold with declaration or at the shop of 
low butchery with the warning to the purchaser to cook it 
thoroughly. Sterilization would be better. 


Condemned meat must be sterilized; on this point I hold 
to the opinion that sterilization ought always to be employed 
when the value of the meat, after sterilization, is superior to 


768 The use of the flesh and milk of suberculous animals. 


the expenses of the operation (see for more information, my 
report to the Congress of Berne). 

A last word on an important point: the indemnity to 
owners of tuberculous meat. 

The responsibility of an owner is not always easy to as 
certain. The value of tuberculine as a means of diagnosis is 
recognized at the present day; owners can no longer plead 
ignorance. The public has the right to demand that the meat 
they eat comes from healthy animals; the producer has the 
moral obligation to furnish such; it cannot be said that he has 
a right to an indemnity when he delivers meat of tuberculous 
animals, because the condition of the animal ought to have 
been known. It seems awkward to make a local fund pay the 
indemnities, as then the locality in question would become a 
centre for the selling and killing of tuberculous cattle. General 
indemnity covering the territory of a country or province, 
would, on the other hand, have a beneficial influence in the 
struggle against tuberculosis. 

Pending the introduction of compulsory insurance, owners 
protect themselves successfully by voluntary insurance. Govern- 


ments ought to encourage them by subventions or adminis- 


trative regulations. 
The following are the conclusions I have arrived at: 


1) In order to protect human health against the dangers 
arısıng from tuberculous meat, tt ts necessary to have 
animals for butchery examined before and after killing; 


2) Meat shall be setzed: 


a) in cases of miliary tuberculosts ; 
b) wien tt or tts surrounding glands present tuberculous 
ESTONS. 

3) The meat of tuberculous animals shall be declared fit for 
food in all other cases; however, dıseased organs or paris 
shall be seızed. 

4) When the meat has been tainted with virulent matter, 
tts sale shall take place under declaration or tn shops of 
low butchery (Fretbank). 

5) Doubtful cases shall be treated as evident cases. 

6) Condemned meat and organs must be sterilized, tf their 
value after sterilization exceeds the expenses of the process. 

7) Sterilized meat and organs must be sold under declaration 
at shops of low butchery. 

8) In meat inspection the terms “emaciation’’ and “bad 
aspect’’ ought to be kept distinct from that of “‘tuber- 
culosts’’; they by themselves may justify seizure. 


—=>0- <> 








769 


Bericht von Dr. Ostertag 


Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin. 


n 


enn Gerlach gesagt hat, daß die Ansichten über die 
4 Verwendbarkeit des Fleisches kranker Tiere als 
menschliches Nahrungsmittel früher schwankten, wie 
die Moden, so galt dies in erster Linie von dem 
Fleische tuberkulöser Tiere. Ähnlich verhält es sich 
mit den Meinungen der Autoren über die Genuß- 
tauglichkeit der Milch von tuberkulösen Kühen. Auch hier standen 
sich schroffe Gegensätze gegenüber. Der Grund hierfür ist darin 
zu suchen, daß es bis vor nicht gar zu langer Zeit an einem Mittel 
gebrach, die Richtigkeit oder Unrichtigkeit der über die Verwend- 
barkeit des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere aufgestellten 
Anschauungen in einwandsfreier Weise darzuthun. Mit der Ent- 
deckung des Tuberkelbacillus durch Robert Koch im Jahre 1882 
erfuhr diese Sachlage eine entscheidende Wendung. Die Frage der 
Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere trat 
aus dem Stadium der theoretischen Spekulation heraus und wurde 
Gegenstand sorgsamer experimenteller Prüfung. 

Wenn wir die Ergebnisse der experimentellen Arbeiten über 
die Virulenz des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere zu- 
sammenfassen und gleichzeitig die sicheren Beobachtungen über 
die Schädlichkeit der Produkte tuberkulöser Tiere in Betracht ziehen, 
so ist über die Verwendbarkeit des Fleisches und der Milch tuber- 
kulöser Tiere im einzelnen folgendes zu sagen. 





1. Fleisch tuberkulöser Tiere. 


Die Übertragbarkeit der Tuberkulose durch Fleisch oder Ein- 
geweide von tuberkulösen Tieren auf den Menschen muß ausder That- 
sache gefolgert werden, daß nach Kochs Feststellungen der Bacillus 
der Säugetier-Tuberkulose mit dem der menschlichen Tuberkulose 
identisch ist. Ferner sprechen für die Möglichkeit dieser Übertragung 
die gelungenen Versuche der Übertragung der Tuberkulose durch 
Verfütterung von tuberkulösen Organteilen von Tier an Tier. 

Eine derartige Übertragung ist dem Referenten beispielsweise 
durch Verfütterung tuberkulöser Lungenstückchen vom Rinde bei 


49 


770 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkuldser Tiere 


sechs Ferkeln in einem Versuche gelungen, welcher durch zwei nicht 
gefütterte und bei der Sektion gesund befundene Ferkel des gleichen 
Wurfes kontrolliert wurde. Weiter sind als Beweise für die Ubertrag- 
barkeit der Haustiertuberkulose, speziell der Rindertuberkulose, auf 
denMenschen die von Pfeiffer und von Ollivier mitgeteilten Fälle zu- 
fälliger Übertragung der Tuberkulose auf Menschen durch tierische 
Produkte anzusehen. 

Der Pfeiffer’sche Fall betrifft den Tierarzt Moser, welcher bei 
der Sektion einer tuberkulösen Kuh Tuberkulose erwarb, der von 
Ollivier mitgeteilte die tötliche Erkrankung von fünf Mädchen in 
einem Pariser Pensionate nach dem Genusse der Milch einer mit 
Eutertuberkulose behafteten Kuh. 

Es muß somit als feststehend erachtet werden, daß die Tuber- 
kulose durch den Genuß tuberkulöser Organe auf den Menschen 
übertragen werden kann. 

Wenn wir hiervon ausgehen, so lautet die nächste und 
wichtigste Frage: In welchem Umfange besteht die Möglichkeit der 
Tuberkuloseübertragung, ist sie regelmäßig oder nur in bestimmten 
Fällen gegeben ? 

Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir auf die Patho- 
genese der Tuberkulose bei den Haustieren und auf die mit dem 
Muskelsafte tuberkulöser Rinder vorgenommenen Experimental- 
untersuchungen eingehen. 

Die Tuberkulose entsteht entweder durch die Aufnahme der 
Tuberkelbacillen mit der Atmungsluft — primäre Lungentuberkulose 
— oder durch Aufnahme der Tuberkuloseerreger mit dem Futter 
— primäre Darmtuberkulose. Diese Fälle bilden die Regel, und die 
wenigen Fälle der intrauterinen und der genitalen Tuberkulose- 
übertragung haben für uns lediglich als seltenere Ausnahmen ein 
Interesse. Gleichgültig, wo die Tuberkelbacillen in den Tierkörper 
eindringen: zunächst verbleiben sie in dem Organe, in welches sie 
eingedrungen sind, und überschreiten vorerst die durch die korre- 
spondierenden Lymphdrüsen gesetzte Organgrenze nicht. Die sorg- 
fältigen Erhebungen, welche auf einzelnen Schlachthöfen über die 
Ausbreitung der Tuberkulose bei den geschlachteten Tieren gemacht 
worden sind, haben gezeigt, daß bei weitaus den meisten tuber- 
kulösen Tieren die Tuberkulose, Zeit des Lebens der Tiere, auf ein 
Organ, bei den Rindern z. B. die Lunge, beschränkt bleiben kann. 

Hiernach muß den Lymphdrüsen bei den schlachtbaren Haus- 
tieren die Fähigkeit zugesprochen werden, die Tuberkelbacillen vom 
großen Lymph- und damit vom Blutstrom fernzuhalten. 

Eine allgemeine generelle Tuberkulose im Sinne Weigerts kann 
aber auch bei den Tieren ‘wie beim Menschen dadurch entstehen, 
daß sich tuberkulöse Herde in einer Venenwand oder in der Wand 
des Milchbrustganges bilden, welche, wie tuberkulöse Herde, auf 
Schleimhäuten zerfallen und ihre mit Tuberkelbacillen durchsetzten 
Zerfallsprodukte dem Blutstrom unmittelbar oder mittelbar zuführen. 
Die in den Blutstrom gelangten Tuberkelbacillen vermögen nun an 











Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 771 


verschiedenen Orten tuberkulôse Läsionen hervorrufen. Es war 
aber ein Irrtum, über welchen uns die Untersuchungen des um die 
Lösung der vorwürfigen Frage hochverdienten Nocard aufgeklärt 
haben, wenn man angenommen hat, daß nach dem Einbruch von 
Tuberkelbacillen in die Blutbahn die allgemeine Tuberkulose derart 
bestehen bleibt, daß Tuberkelbacillen dauernd im Blut zirkulieren. 
Nocard stellte fest, daß nach der intravenösen Injektion von 
Tuberkelbacillen das Blut in 4, 5 oder längstens 6 Tagen seine an- 
steckende Kraft durch Untergang oder Ausscheidung der Bacillen 
wieder verliert. Es kann mithin ein Tier die anatomischen Merk- 
male der generellen Tuberkulose aufweisen, ohne daß in seinem 
Blute und damit in seinem ganzen Körper Tuberkelbacillen zugegen zu 
sein brauchen. Die Feststellung dieser Thatsache, deren Richtigkeit 
durch die Verimpfung des Muskelsaftes und von Lymphdrüsen- 
stückchen von Tieren mit ,abgelaufener Generalisation* vom 
Referenten in völliger Übereinstimmung mit den Versuchen Nocard’s 
experimentell festgestellt wurde, ist für die Praxis der Fleischbeschau 
von der allergrößten Bedeutung geworden. Bemerkenswert ist, daß 
die Generalisation der Tuberkulose, welche sich am geschlachteten 
Tiere durch die Gegenwart von mehr oder weniger zahlreichen 
spezifischen Knötchen oder Knoten in solchen Teilen kennzeichnet, 
die nur durch Vermittelung des großen Blutstromes infiziert werden 
können, den Ernährungszustand der Tiere nicht zu stören braucht, 
daß vielmehr die typische Generalisation der Tuberkulose beim Rind 
und Schwein sehr häufig, beim Schwein sogar in der Regel, mit 
ausgezeichnetem Ernährungszustand einhergeht. 

Demgegenüber giebt es eine zweite Form der verallgemeinerten 
Tuberkulose, bei welcher der Ernährungszustand der Tiere erheblich 
gestört ist, und von der wir wissen, daß sie selbst zum Tod führen 
kann. Diese Form finden wir beim Vorhandensein tuberkulöser 
Abscesse in den primär von der Tuberkulose befallenen Organen; 
sie wird beim Rind beobachtet, wenn sich in der Lunge oder in 
den Gekrösdrüsen umfangreiche erweichte Herde entwickelt haben. 
In diesen Fällen der verallgemeinerten Tuberkulose lassen sich 
außer der Abmagerung in den nur bei Generalisation erkrankenden 
Eingeweiden (Milz und Nieren) embolische Knötchen verschiedensten 
Alters nachweisen, ein Beleg dafür, daß in diesen Fällen die 
Tuberkelbacillen nicht nur gelegentlich einmal, sondern sehr häufig, 
vielleicht ununterbrochen in den großen Blutstrom einzubrechen 
vermochten. Hier liegt also ein Verhältnis wie bei der Schwind- 
sucht des Menschen vor. Séeinheil fand den Muskelsaft von 
Menschen, welche an Phthise zu Grunde gegangen waren, regel- 
mäßig infektiös, und ein gleiches konnte Kastner für den Muskel- 
saft von tuberkulösen Rindern nachweisen, welche mit hochgradiger 
Tuberkulose in fast allen Organen behaftet und bei denen die tuber- 
kulösen Herde wie beim Menschen erweicht waren. Bei zwölf 
tuberkulösen Tieren, bei welchen die tuberkulösen Herde trockene 
Verkäsung, wie dies beim Rind und Schwein die Regel bildet, 


772 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


zeigten, hatte Kastner den Muskelsaft nicht virulent gefunden, 
trotzdem er als Mittel zur Prüfung der Virulenz die außerordentlich 
scharfe Methode der intraperitonialen Verimpfung auf Meerschweinchen 
gewählt hatte. | 

In den erweichten tuberkulösen Herden lassen sich neben den 
Tuberkelbacillen Eiterbakterien ermitteln, und es leuchtet ohne 
weiteres ein, daß die Fähigkeit der Eiterbakterien, feste Gewebe 
aufzulösen, dem Einbruch der Tuberkelbacillen und ihrer Stoff- 
wechselprodukte in die Blutbahn Vorschub leisten muß. 

Johne gebührt das Verdienst, in der früher vielumstrittenen 
Frage der Gesundheitsschädlichkeit des Fleisches tuberkulöser Tiere 
dadurch klare Begriffe geschaffen zu haben, daß er sagte, das 
Fleisch könne erst dann als infiziert und daher als infektiös be- 
trachtet werden, wenn die Tuberkulose generalisiert sei. Dieser 
Grundsatz bedeutet einen gewaltigen Fortschritt gegenüber den 
willkürlichen Doktrinen, welche hinsichtlich der Beurteilung des 
Fleisches tuberkulöser Tiere aufgestellt worden waren. 

Der Johne’sche Satz mußte aber nach den bereits erwähnten 
Feststellungen Nocards eine Einschränkung dahin erfahren, daß „bei 
der abgelaufenen Generalisation‘‘ das Fleisch nicht ohne weiteres 
als infektiös angesehen werden kann. 
| Nach dem Vorgetragenen kann kein Zweifel darüber bestehen, 
daß das Fleisch: von solchen tuberkulösen Tieren, ‚welche infolge 
der Tuberkulose abgemagert sind und derjenigen, welche die Zeichen 
einer erst vor ganz kurzer Zeit erfolgten Blutinfektion (Milztumor 
und Schwellung sämtlicher Lymphdrüsen, sowie miliare Tuberkel 
in Lunge, Leber, Milz oder Nieren) aufweisen“, als infektiös zu be- 
trachten und deshalb von der Verwendung als menschliches 
Nahrungsmittel auszuschließen ist. 

Anders dagegen verhält es sich mit dem Fleische von Tieren, 
„bei welchen die anatomischen Merkmale der Generalisation den 
Beweis liefern, daß dieselbe einem einmaligen Einbruche der 
Tuberkelbacillen ihre Entstehung verdankt, welche schon vor langer 
Zeit erfolgt war.“ Denn in diesen Fällen kann von einer Zirkulation 
der Tuberkelbacillen im Blute keine Rede mehr sein. 

Während meiner Thätigkeit als Schlachthoftierarzt wurde nach 
dem Johne’schen Satze und den damals gültigen behördlichen An- 
weisungen das Fleisch von allen tuberkulösen Rindern und Schweinen 
vom Verkehr ausgeschlossen, welche auch nur einen Tuberkel in 
der Milz oder in einer Niere erken#en ließen. Diese Tiere waren 
in der Regel sehr gut genährt. Nachdem die Konfiskation der 
Tiere verfügt war, hatte ich Gelegenheit, das Fleisch derselben auf 
die Gegenwart tuberkulöser Veränderungen durch weitgehendste 
Zerlegung zu prüfen. Hierbei ist mir aufgefallen, „daß bei der 
Mehrzahl der Tiere tuberkulöse Veränderungen in der Muskulatur, 
in den von der Muskulatur eingeschlossenen Knochen und in den 
Lymphdrüsen fehlten.“ Diese Fälle lieferten mir den Beweis, dab 
die Generalisation der Tuberkulose an der Muskulatur und an den 





Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 713 


übrigen Teilen, welche das Fleich des Konsums ausmachen, spurlos 
vorüber gehen kann, und daß dieser Fall recht häufig ist. Die 
Konfiskation des Fleisches derartiger Tiere würde nur dann that- 
sächlich gerechtfertigt sein, wenn die frühere Voraussetzung richtig 
wäre, daß nach dem einmaligen Einbruch von Tuberkelbacillen in 
die Blutbahn die Tuberkelbacillen dauernd im Blut zu finden wären. 
Diese Voraussetzung erwies sich aber als falsch, und deshalb fehlt 
jeglicher Grund für die Nichtverwendung des Fleisches von Tieren, 
welche das Bild einer vor längerer Zeit zustande gekommenen 
generalisierten Tuberkulose zeigen. 

Nun giebt es aber auch Fälle, ‚in welchen die Generalisation 
der Tuberkulose zur spezifischen Erkrankung der Muskulatur eines 
Knochens oder einer intermuskulären Lymphdrüse geführt hat, 
während die gesamte übrige Fleischmasse von Veränderungen 
tuberkulöser Art frei geblieben ist.“ In diesen Fällen wurde, weil 
eine Erkrankung des Fleisches vorlag, die Gesamtmasse mit Beschlag 
belegt. Hartenstein hat aber mit Recht darauf hingewiesen, daß 
die tuberkulöse Erkrankung einer Fleischregion noch nichts für die 
schädliche Beschaffenheit des übrigen beweise, und daß es deshalb 
kaum gerechtfertigt sei, beim Vorhandensein einer tuberkulösen 
Bugdrüse das gesamte Fleisch dem Verkehr zu entziehen. Es ist 
lediglich eine Konsequenz des jetzt wohl allgemein als begründet 
erachteten Verfahrens bei der abgelaufenen Generalisation, wenn 
man beim Vorhandensein eines tuberkulösen Herdes in einer Fleisch- 
region nur diese als Nahrungsmittel ausschließt. 

Die tuberkulöse Erkrankung der Muskulatur, des eigentlichen 
Fleisches, gehört erfahrungsgemäk zu den größten Seltenheiten. 
Häufiger sind Erkrankungen der intermuskulären Lymphdrüsen und 
der Knochen. Ich habe während meiner Schlachthofthätigkeit in 
zahlreichen Fällen von tuberkulösen Erkrankungen des „Fleisches 
des Konsums“ nur Tuberkulose eines Knochens und der korrespon- 
dierenden Lymphdrüse nachweisen können, und die gleiche Beob- 
achtung ist auch anderweitig gemacht worden. Aus diesem Grunde 
muß es als unbedenklich bezeichnet werden, bei tuberkulöser Er- 
krankung einer intermuskulären Lymphdrüse die zu dem Wurzel- 
gebiet derselben gehörige Muskulatur nach Auslösung der Knochen 
und der von den Knochen zu den Lymphdrüsen führenden Gefäße 
in sterilisiertem Zustande in den Verkehr zu geben, wenn es sich 
bei sorgsamer Zerlegung gezeigt hat, daß die Muskulatur selbst 
frei von tuberkulösen Veränderungen ist. Die Sterilisierung des 
Fleisches ist erforderlich, weil trotz der Untersuchung der bei der 
Zerlegung zu Tage tretenden Schnittflächen nicht mit Sicherheit 
behauptet werden kann, daf die Muskulatur gänzlich frei von 
tuberkulösen Herden ist. 

In gleicher Weise kann in den zuletzt genannten Fällen das 
mit Umgehung der tuberkulösen Herde ausgeschälte Fettgewebe 
durch Ausschmelzen nutzbar gemacht werden; denn zum Aus- 
schmelzen des Fettgewebes sind Temperaturen erforderlich, welche 


774 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


mehr als hinreichen, etwa in dem Fettgewebe vorhandene Tuberkel- 
bacillen unschädlich zu machen. 

Die Sterilisation des gesamten Fleisches ist vor der Inverkehr- 
gabe in denjenigen Fällen vorzunehmen, in welchen der lokale 
Charakter der Tuberkulose und damit die Unschädlichkeit des 
Fleisches zweifelhaft ist. Dieser Zweifel kann beim Vorhandensein 
tuberkulöser Cavernen in inneren Organen und gleichzeitig be- 
ginnender Störung der Ernährung bestehen, wenn verschiedenalterige 
embolische Tuberkel in Milz und Nieren, durch deren Existenz 
der wiederholte Einbruch von Tuberkelbacillen in die große Blut- 
bahn erwiesen wird, fehlen. 

Steht die lokale Natur der Tuberkulose außer allem Zweifel, 
so ist kein Grund vorhanden, das Fleisch dem Verkehr zu ent- 
ziehen; denn bei lokaler Tuberkulose ist das Fleisch als unschäd- 
lich zu betrachten. Hierfür bedarf es keiner besonderen Beweise. 

Dagegen ist auch die Frage zu erörtern, ob das Fleisch bez 
lokaler Tuberkulose nicht aus anderen Gründen bestimmten Ver- 
kehrsbeschränkungen unterworfen werden muß. Der amerikanische 
Autor Law hat gemeint, das Fleisch tuberkulöser Tiere könne, 
auch wenn es keine Tuberkelbacillen enthalte, durch das in ihm 
enthaltene Tuberkulin schädlich wirken. A. Eber hat aber nach- 
gewiesen, daß selbst in großen Mengen Blutes stark tuberkulöser 
Tiere Tuberkulin nicht nachweisbar ist. 

Auch der Nährwert des Fleisches tuberkulöser Tiere ist 
gegenüber dem Fleische nichttuberkulöser nicht verringert. Hierfür 
hat Rumpel durch einen Fütterungsversuch mit Fleisch geringgradig 
tuberkulöser Tiere bei einer Hündin einen experimentellen Beweis 
beigebracht. Rumpel fand, daß nach diesem Versuche kein Grund 
vorliegt, das verwendete Fleisch von tuberkulösen Tieren als 
minderwertig zu bezeichnen. Durch dasselbe wurden vielmehr die- 
selben Leistungen erzielt, wie durch die Verfütterung normalen 
Fleisches. 

Auch hinsichtlich der Resorptionsverhältnisse ergab sich bei 
dem Fleische der tuberkulôsen Tiere und bei normalem Fleisch 
völlige Übereinstimmung. Da das Fleisch lokaltuberkulöser Tiere 
ferner in Aussehen, Farbe, Konsistenz und Haltbarkeit von dem 
gesunder nicht abweicht, so besteht kein Grund, dieses Fleisch 
Verkehrsbeschränkungen zu unterwerfen. Hierzu kommt, daß die 
geringen Grade der Tuberkulose in der Regel „unerwartet‘‘ bei Tieren 
angetroffen werden, welche im Leben das Bild ungetrübtester Ge- 
sundheit dargeboten hatten. 

Der Verkauf des Fleisches unter der Angabe der besonderen 
Beschaffenheit ist nur dann gerechtfertigt, wenn die lokalen tuber- 
kulösen Veränderungen weit ausgebreitet sind, wie bei der Erkrank- 
ung des Brust- und Bauchfelles. Denn dann hat die Tuberkulose, 
auch wenn sie Gesundheitsschädlichkeit des Fleisches nicht bedingt, 
die Bedeutung eines erheblichen Mangels im Sinne der Fleisch- 
beschau. 


Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 775 


Durch ein derartiges Verfahren mit dem Fleisch tuberkulöser 
Tiere dürfte jede Gefahr, daß gesundheitsschädliches Fleisch in den 
Verkehr gelangt, ausgeschlossen werden. 

Diese Gefahr ist überhaupt nicht groß. Aus den von Nocard, 
Galtier, Forster, Bang, Bollinger und seinen Schülern Hagemann, 
Kastner, von Perroncito und dem Referenten mit Fleisch oder Fleisch- 
saft und Blut tuberkulöser Rinder angestellten Impf- und Fütterungs- 
versuchen geht hervor, daß das Fleisch bei hochgradiger Tuberkulose 
zuweilen Tuberkelbacillen enthält, daß die Zahl dieser in den genannten 
Teilen vorhandenen Bacillen aber in der Regel nicht groß genug ist, 
um eine Fütterungstuberkulose hervorrufen zu können. In dieser 
Hinsicht sind besonders die Untersuchungen von Nocard, Galtier und 
Perroncito sehr lehrreich. Nocard hat den Muskelsaft von 21 Kühen, 
welche mit generalisierter Tuberkulose behaftet waren, an Meer- 
schweinchen intraperitoneal verimpft. Allein nur in einem einzigen 
Falle hat eines von vier zu dem Versuch verwendeten Meer- 
schweinchen tuberkulös gemacht werden können. Die mit dem 
Fleische der tuberkulösen Kühe vorgenommenen Fütterungsversuche 
sind durchaus fehlgeschlagen. Auch das Fleisch derjenigen Kuh, 
welches bei einem der Meerschweinchen Impftuberkulose erzeugt 
hatte, ist von vier Katzen ohne Nachteil verzehrt worden, trotzdem 
jede mehr als 500 g desselben erhalten hatte. Galtier hatte durch 
Verimpfung des Muskelsaftes von 15 tuberkulösen Kühen zweimal 
Tuberkulose hervorrufen können; aber auch ihm ist es in keinem 
einzigen Falle möglich gewesen, durch Verfütterung des Fleisches 
an Katzen, Hunde, Kälber und Schweine diese Tiere tuberkulös 
zu machen, obwohl die Tiere soviel von dem Fleische erhielten, 
als sie fressen wollten. Perroncito hat mehr als 200 Kaninchen 
und ebensovielen Meerschweinchen Fleischsaft tuberkulöser Tiere 
in die Unterhaut und in die Bauchhöhle eingespritzt, ohne daß bei 
einem der Versuchstiere später Tuberkulose festzustellen gewesen 
wäre. Ferner blieben 4 Ferkel, welche 4 Monate lang und 12 
Ferkel, welche 5 Monate hindurch mit dem Fleisch tuberkulöser 
Rinder gefüttert worden waren, vollkommen gesund. 

Anders liegt es bei den mit den tuberkulösen Herden durch- 
setzten Organen. Diese müssen in jedem einzelnen Falle als ge- 
eignet angesehen werden, die menschliche Gesundheit zu beschädigen. 
Es ist deshalb mit Recht als wichtigste Aufgabe der Fleischbeschau 
hinsichtlich der Tuberkulose die unschädliche Beseitigung sämtlicher 
tuberkulös erkrankter Organe bezeichnet worden. Von Hartenstein 
wurde die verwunderliche Thatsache beleuchtet, daß manche Sach- 
verständige, welche sich bei der Beurteilung des Fleisches tuber- 
kulöser Tiere der größten Strenge befleißigen, tuberkulöse Organe 
ungehindert in den Verkehr geben. Derartigen Vorkommnissen ist 
dadurch vorzubeugen, daßsämtlichen Fleischbeschau-Sachverständigen 
für die Untersuchung der Schlachttiere zur Pflicht gemacht wird, 
einen Untersuchungsmodus zu befolgen, bei dessen Beachtung auch 
die Entdeckung dergeringfügigerenTuberkulosefällegewährleistet wird. 


776 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


Der fragliche Untersuchungsmodus gipfelt in dem regelmäßigen 
Anschneiden bestimmter Lymphdrüsen an den Eingangspforten des 
tuberkulösen Virus. Die korrekte Ausführung dieser Untersuchung 
läßt sich mithin leicht kontrollieren. Weiterhin ist zur Verhütung 
von bedenklichen Willkürlichkeiten bei dem Verfahren mit tuber- 
kulösen Organen behördlich vorzuschreiben, daß tuberkulöse Organe 
stets vollständig, d. h. samt ihren Adnexen, namentlich mit den 
korrespondierenden Lymphdrüsen, unschädlich zu beseitigen sind. 


2. Die Verwendung der Milch tuberkulöser Tiere. 


Die tierärztliche und ärztliche Litteratur enthält zahlreiche 
Beohachtungen, aus denen mit Sicherheit hervorgeht, daß die 
Tuberkulose durch die Verfütterung und den Genuß von Milch auf 
andere Tiere (Kälber und Schweine) und auf den Menschen über- 
tragen werden kann. Die bereits angeführte, von Ollivier mit- 
geteilte Tuberkulose-Endemie in dem Pariser Mädchenpensionate 
beweist, wie verderblich unter Umständen die Milch tuberkulöser 
Kühe zu wirken vermag. 


Aber auch bei der Milch verhält es sich ähnlich wie beim 
Fleische der tuberkulösen Tiere. Auch die Milch ist nicht bei 
jeder Form der Tuberkulose virulent. Die hierüber angestellten 
Untersuchungen haben gezeigt, daß nur die Milch von abgemagerten 
tuberkulösen Kühen, bei welchen, wie wir gesehen haben, Tuberkel- 
bacillen häufig ins Blut und damit auch in das Euter gelangen 
können, und namentlich diejenige von eutertuberkulôsen Kühen 
Tuberkelbacillen enthält. 


Der erste, welcher auf den starken Bacillengehalt und die 
hohe Virulenz der aus tuberkulösen Eutern stammenden Milch hinwies, 
war Bollinger. Hierauf prüfte May die Milch von fünf klinisch 
tuberkulösen Kühen mit gesunden Eutern und erzielte ausschließlich 
negative Impfresultate. Bang hat mit Milch aus tuberkulösen 
Eutern Fütterungsversuche bei 5 Ferkeln und 3 Kaninchen angestellt 
und bei sämtlichen 8 Tieren Fütterungstuberkulose erzeugt. Später 
hat Bang die Milch von 28 klinisch tuberkulösen Kühen mit 
gesunden Eutern an 48 Kaninchen verimpft und nur mit 2 Impf- 
proben Impftuberkulose erzeugt, trotzdem fast alle Kühe hochgradig 
tuberkulös waren. 


Weitere Versuche Bangs hetrafen die Milch von 21 Kühen, 
die gleichfalls sämtlich in hohem Grade mit Tuberkulose behaftet 
waren. Die Milch von 17 dieser Kühe war nicht infektiös, während 
diejenige der 4 übrigen Kühe Impftuberkulose erzeugte. In drei 
von diesen Fällen war auch bei der genaueren Untersuchung des 
Euters Tuberkulose dieses Organes nachzuweisen, und im vierten 
hatte es sich um die Milch einer Kuh gehandelt, die an aus- 
gebreiteter Tuberkulose verendet war. 


Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 717 


Bang verimpfte auch die Milch von 8 in hohem Grade brust- 
kranken Frauen an Kaninchen und Meerschweinchen und fand 
dieselbe in keinem einzigen Falle ansteckend. 

Lucas vermochte durch die Verfütterung der Milch einer mit 
Eutertuberkulose behafteten Kuh 4 Ferkel tuberkulös zu machen. 

Nocard prüfte die Milch von 11 tuberkulösen Kühen und fand 
nur eine Probe, welche schädlich war. Diese Probe stammte von 
einer mit Eutertuberkulose behafteten Kuh. 

Schmidt-Mülheim verimpfte die Milch von mehr als 50 von 
Eutertuberkulose freien Milchkühen auf Kaninchen und fand letztere 
durchweg gesund, trotzdem er je 50 cem Milch eingespritzt und 
die Milch von zahlreichen „alten und mangelhaften‘‘ Kühen ent- 
nommen hatte. 

Fiorentini berichtet über die Untersuchung der Euter von 17 
starktuberkulösen Kühen. Hierbei zeigten sich 12 Euter gesund 
und 5 mit Tuberkulose behaftet. In den 12 gesunden Eutern konnten 
weder durch histologische und bakteriologische Untersuchung noch 
durch Impfung Tuberkelbacillen nachgewiesen werden. Fiorentini 
faßt das Ergebnis seiner Untersuchungen dahin zusammen, daß „die 
Tuberkelbacillen, entgegen der Ansicht, an welcher einige Autoren 
immer noch festhalten, erst dann in die Milch übergehen, wenn das 
Euter tuberkulös erkrankt ist‘. 

Smith und Schröder verlangen auf Grund ihrer Untersuchungs- 
ergebnisse mit der Milch tuberkulöser Kühe, daß ‚die Milch solcher 
Kühe, deren Euter erkrankt ist oder die abgemagert sind, vom 
Verkehr ausgeschlossen werden müsse“. 

Ein von dem der eben genannten Autoren abweichendes 
Resultat hat bei der Verimpfung der Milch tuberkulöser Kühe nur 
Hirschberger erzielt. Dieser verimpfte dieMilch von 20 geschlachteten 
tuberkulösen Kühen subkutan und intraperitoneal auf Meer- 
schweinchen und erhielt mit der Milch von 11 Kühen ein positives 
Resultat, darunter auch von einigen Kühen, welche nur mit lokaler 
Tuberkulose behaftet und noch gut genährt waren. Die Versuche 
Hirschbergers stehen aber zu denjenigen der übrigen Autoren in 
so schroffem Widerspruch, daß bei den ersteren eine Fehlerquelle 
angenommen werden muß. Bei der Entnahme von Milch aus den 
Eutern geschlachteter tuberkulöser Kühe ist nämlich stets zu be- 
achten, daß der Boden der Schlachträume, mit dem die Zitzen 
beim Niederstürzen der Tiere in Berührung kommen, sehr häufig 
mit tuberkulösem Material verunreinigt ist, und daß sodann beim 
Entfernen der Haut leicht tuberkulöses Material auf die Striche 
übertragen werden kann, und zwar durch das Messer des Schlächters, 
wenn mit demselben zuvor tuberkulöse Herde angeschnitten 
worden sind. 

Daß das Vorhandensein von Tuberkelbacillen in der Milch 
der Regel nach auf das Vorhandensein euter- und klinisch-tuber- 
kulöser Kühe in einem Milchbestande zurückzuführen ist, lehren 
auch die schönen Untersuchungen von Frits. Er verimpfte 46 


778 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulëser Tiere. 


Proben Milch aus 44 Kopenhagener Meiereien mit je 10—80 Kühen an 
84 Kaninchen und 4 Meerschweinchen. Von den Impflingen starben 
37 Kaninchen und sämtliche Meerschweinchen unmittelbar nach 
der Impfung, wodurch 18 Milchproben ausschieden, so daß nur 
noch 28 in der Versuchsreihe übrig blieben. Unter diesen waren 
4, die Impftuberkulose erzeugten. Als nun die Kuhbestände, aus 
denen die 4 virulenten Proben stammten, tierärztlich untersucht 
wurden, stellte es sich heraus, daß zwei Proben aus Beständen mit 
eutertuberkulösen Kühen und die beiden anderen. aus Beständen 
stammten, unter welchen sich je eine durch Husten und Abmagerung 
der Tuberkulose stark verdächtige Kuh befand. 

Durch die Versuche von Bollinger, Bang, Lucas, Nocard, Schmidt- 
Mülheim, Fiorentini, Smith, Schröder und Friis wird bewiesen, daß 
die hauptsächlichste Gefahr der Tuberkulose-Verbreitung die Milch 
eutertuberkulöser Kühe einschließt, und daß daneben noch die 
Milch klinisch tuberkulöser, zumal abgemagerter Kühe als geeignet, 
schädlich zu wirken, in Betracht kommt. 

Hiermit steht das Ergebnis von Versuchen im Einklang, 
welche auf Veranlassung des Königlich Preußischen Ministers für 
Landwirtschaft, Domänen und Forsten im hygienischen Institut der 
Tierärztlichen Hochschule in Berlin vom Referenten ausgeführt 
worden sind. Die Versuche betrafen die Frage, ob die Milch von 
Kühen, welche lediglich auf die Einspritzung von Tuberkulin rea- 
gierten, aber noch keine klinische Erscheinungen der Tuberkulose 
zeigten, Tuberkelbacillen überhaupt und allenfalls in solcher Zahl ent- 
hält, daß durch die Milch die Tuberkulose verschleppt werden kann. 

Das Material zu den Versuchen, welche am 26. März 1898 
begonnen und im Laufe des vergangenen Wintersemesters zu Ende 
geführt worden sind, lieferte ein bei Berlin gelegenes Rittergut, 
auf welchem die Tuberkulose -Tilgung nach Bang’scher Methode 
durchgeführt werden sollte. Die Prüfung der Milch der lediglich 
reagierenden Kühe wurde in der Weise ausgeführt, daß zuerst die 
Milch der einzelnen Kühe und nach Beendigung der betreffenden 
Versuche Proben des Gesamtgemelkes während der Dauer von vier 
Wochen auf ihre tuberkulöse Virulenz untersucht wurde. 

Für die Untersuchung von Einzelproben standen 50 milchende 
Kühe, welche reagiert hatten, zur Verfügung. Die Proben des 
Gesamtgemelkes, welchein der zweiten Versuchsreihe zur Verwendung 
kamen, stammten gleichfalls von durchschnittlich 50 Kühen. Die 
Menge der Proben, welche jedesmal zur Prüfund verwendet wurde, 
betrug etwa 1 Liter. Hiervon wurden 80 ccm des Rahmes und des 
Bodensatzes ausgeschleudert und von den ausgeschleuderten Proben 
40 cem Rahm- und Bodensatzgemenge nebst soviel Magermilch, 
als zur jeweiligen Erzielung der 40 ccm erforderlich war, an vier 
bezw. drei Meerschweinchen intraperitoneal verimpft. Der Rest der 
Milchproben gelangte unter den erforderlichen Vorsichtsmaßregeln 
jedesmal an vier bezw. drei Meerschweinchen zur Verfütterung. 
Die Tiere nahmen die Milch in Mengen von 200—300 g gerne auf 








Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 779 


und verzehrten sie in 2—3 Tagen vollständig. Endlich wurde der 
in den Schleuderröhren verbliebene Rest der Proben mikroskopisch 
auf das- Vorhandensein von Tuberkelbacillen untersucht. 

Die Versuche haben in der ersten Versuchsreihe ein negatives 
Ergebnis gehabt. Die Milch blos einer Kuh tötete die intra- 
peritoneal geimpften Meerschweinchen binnen weniger Tage, auch 
als der Versuch wiederholt wurde. Diese Kuh ınußte daher bezüg- 
lich der gespritzten Versuchstiere ausscheiden. Die mit der Mich 
dieser Kuh gefütterten Meerschweinchen erwiesen sich aber als völlig 
gesund, ebenso wie auch die übrigen mit den Einzelproben ge- 
fütterten und gespritzten Meerschweinchen bei den später vor- 
genommenen Obduktionen frei von tuberkulösen Veränderungen 
befunden worden sind, mit Ausnahme eines einzigen Tieres, 
welches nach Maßgabe der ermittelten Veränderungen schon vor 
Vornahme der hier in Rede stehenden Versuche tuberkulös infiziert 
gewesen sein mußte. Auch in den Ausstrichpräparaten waren in 
keinem einzigen Falle Tuberkelbacillen nachweisbar gewesen. 

In der zweiten Versuchsreihe sind vom 24. Oktober 1893 ab 
14 Proben Mischmilch der reagierenden Abteilung mit 2—4tägigen 
Pausen entnommen und gleich wie die Proben in der ersten 
Versuchsreihe verarbeit worden. Von den in der zweiten Versuchs- 
reihe gespritzten Meerschweinchen ist eines bei der 71 Tage nach 
Vornahme der Impfung erfolgten Tötung mit geringer abdomineller 
Tuberkulose behaftet gefunden worden. Ein zweites mit der 
gleichen Milch gespritztes Meerschweinchen zeigte keine Spur von 
Tuberkulose, als es ebenfalls nach 71 ‘Tagen getötet wurde. Ferner 
sind von der nämlichen Milch 920 ccm an drei Meerschweinchen 
verfüttert worden. Von den gefütterten Meerschweinchen starb 
eines bereits am zweiten Tage und ein anderes nach 52 Tagen. 
Das dritte ist wie die beiden gespritzten Tiere 71 Tage nach Be- 
ginn der Versuche getötet worden. Die genaue Untersuchung ergab 
weder bei dem zweiten, noch bei dem dritten gefütterten Meer- 
schweinchen eine tuberkulöse Veränderung. Da sich alle übrigen 
gespritzten und gefütterten Meerschweinchen der zweiten Versuchs- 
reihe bei der Obduktion als völlig frei von Tuberkulose erwiesen, 
so muß aus den Versuchen der zweiten Reihe geschlossen werden, 
daß die Milch lediglich reagierender Kühe gelegentlich Tuberkel- 
bacillen enthalten kann, ohne aber notwendigerweise bei der Ver- 
fütterung schädlich zu wirken. Zu bemerken ist, daß auch in 
der zweiten Versuchsreihe Tuberkelbacillen in Ausstrichen der 
Schleuderbodensätze niemals ermittelt werden konnten. 

Wenn sich in der zweiten Versuchsreihe einmal eine Probe 
befand, welche nach dem Ergebnis der Sektion eines Impftieres 
Tuberkelbacillen enthalten hat, so ist dies durch die bereits er- 
wähnte Thatsache zu erklären, daß auch bei latenter Tuberkulose 
gelegentlich Tuberkelbacillen in die Blutbahn einbrechen und so- 
dann mit der Milch ausgeschieden werden können. Da aber die 
Tuberkelbacillen bald wieder aus dem Blute verschwinden , so 


780 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


schließt ein derartiges Vorkommnis keine erhebliche Gefahr der 
Übertragung der Tuberkulose durch die Milch ein. Denn die ein- 
malige gelegentliche Aufnahme tuberkelbacillenhaltiger Milch erzeugt, 
wie bereits früher festgestellt und auch durch die von mir zugleich 
mit den Injektionsversuchen vorgenommenen Fütterungsversuche 
erwiesen wurde, keine Fütterungstuberkulose. Mithin kann die 
Milch von lediglich auf Tuberkulin reagierenden Kühen, welche noch 
keine klinische Erscheinungen der Tuberkulose zeigen, als unschäd- 
lich bezeichnet werden. 

Ganz anders ist es bei der Milch eutertuberkulöser und abge- 
magerter tuberkulöser Tiere, besonders aber bei der Milch von 
eutertuberkulösen Kühen. In keinem tuberkulösen Produkte der 
Rinder sind stets so zahlreiche Tuberkelbacillen nachweisbar wie 
im Sekrete des tuberkulösen Euters. Der Bacillengehalt dieses 
Sekretes kommt dem des menschlichen Sputums gleich, von welchem 
Bollinger nachgewiesen hat, daß seine Virulenz bei der Einimpfung 
in die Bauchhöhle selbst durch eine Verdünnung von 1 : 100 000 
nicht aufgehoben wird. Hierzu kommt, daß bei Eutertuberkulose 
nicht etwa nur gelegentlich, wie bei einer auf die inneren Organe 
beschränkten Tuberkulose, Tuberkelbacillen in die Milch übergehen, 
sondern daß die Bacillen dauernd und in einer mit der fortwäh- 
renden Ausbreitung des Prozesses stetig steigenden Zahl mit der 
Milch ausgeschieden werden. 

Der hohe und dauernde Bacillengehalt des Eutersekretes euter- 
tuberkulöser Kühe, welches im Anfang den Eindruck völlig normaler 
Milch machen kann, erklärt auch die widersprechenden Resultate 
der Versuche, welche neuerdings in größerer Zahl über den Tuberkel- 
bacillengehalt der Butter angestellt worden sind. 

Obermüller hat auf Grund seiner Untersuchungen die Gefähr- 
lichkeit der Milch und Milchprodukte aus Großbetrieben gegenüber 
derjenigen aus Kleinbetrieben betont. Den Tierärzten war schon vor 
der Feststellung Obermüllers die Gefahr der Tuberkulose-Übertragung 
bekannt, welche mit der Verwendung von Milch und Milchrück- 
ständen aus Sammelmolkereien als Schweine- und Kälberfutter 
verknüpft ist. 

Die Gefährlichkeit der Milch und der Milchprodukte aus Groß- 
betrieben wird durch die Eutertuberkulose bedingt. Die Euter- 
tuberkulose findet sich bei etwa 2—4 vom Hundert aller tuber- 
kulösen Kühe. Deshalb ist in kleinen Betrieben, in welchen die 
Milch weniger Kühe zur Verarbeitung kommt, die Möglichkeit, daß 
sich unter der gesamten Milch solche von eutertuberkulösen Kühen 
nicht befindet, viel größer als in Betrieben, in welchen die Milch 
von mehreren hundert und selbst tausend Kühen täglich vermengt 
und verarbeitet wird. In den großen Betrieben muß sich bei dem 
angegebenen Teilsatze des Vorkommens eutertuberkulöser Kühe 
unter der zur Verarbeitung gelangenden Milch stets solche befinden, 
welche von eutertuberkulösen Kühen herrührt. Deshalb ist es, wie 
durch die Untersuchungen von Lydia Rabinowitsch gezeigt wurde, sehr 





Bericht von Dr. Ostertag, Berlin. 781 


wohl möglich, daß in Großbetrieben die Milch und Milchprodukte 
regelmäßig Tuberkelbacillen enthalten, während die aus kleinen 
Betrieben stammenden in der Mehrzahl tuberkelbacillenfrei sind. 

_ Die wichtigsten Maßnahmen zur Verhütung der Tuberkulose- 
Übertragung durch die Milch tuberkulöser Kühe, Ziegen u. s. w. 
dürften somit die Ausmerzung der eutertuberkulösen und der abge- 
magerten tuberkulösen Milchtiere sein. Dies kann dadurch erreicht 
werden, daß alle Milchtiere vor ihrer Verwendung als solche und 
später in regelmäßigen, etwa l4tägigen Zwischenräumen tierärztlich 
untersucht werden. | 

Die in gemeinnütziger Absicht gegründete Kopenhagener Milch- 
versorgungsanstalt betreibt bereits seit einer Reihe von Jahren den 
Kampf gegen die Übertragung der Tuberkulose durch die Milch 
tuberkulöser Kühe in der Weise, daß sie sämtliche Kühe, deren 
Milch der Anstalt zugeführt wird, monatlich zweimal durch Tier- 
ärzte untersuchen und die hierbei ermittelten eutertuberkulösen 
Kühe sofort schlachten läßt. 

Früher war die Ausmerzung eutertuberkulöser Kühe mit 
Schwierigkeiten verknüpft, da man die klinischen Erscheinungen 
des Leidens nicht hinreichend erkannte. Heute ist die Sympto- 
matologie der Eutertuberkulose genauer studiert. Wir besitzen 
jetzt ferner in der bakteriologischen Untersuchung der Milch und 
in der von Nocard angegebenen Harpunierung des Euters zwei sehr 
wertvolle Hilfsmittel zur sicheren Feststellung der Eutertuberkulose. 

Aus diesen Gründen hat auch ein staatliches Vorgehen gegen 
die Eutertuberkulose, wie es bereits in Schweden und Dänemark 
besteht, eine viel größere Aussicht auf Erfolg als früher. Die 
schwedischen und dänischen Tierärzte sind angewiesen, in allen 
Fällen des Verdachtes von Eutertuberkulose Milchproben oder durch 
Harpunierung gewonnene Euterstückchen an die bakteriologischen 
Institute der tierärztlichen Hochschulen der betreffenden Länder 
einzusenden. Wird durch die hier vorgenommenen Untersuchungen 
der Verdacht bestätigt, so erfolgt die unverzügliche Schlachtung der 
Tiere unter staatlicher Entschädigung des Besitzers. Durch eine 
derartige Anordnung ist zu erwarten, daß die wichtigste Quelle der 
Tuberkulose-Verschleppung durch Milch verstopft wird. 


Hiernach gelange ich zu folgenden Schlußsätzen : 


Zur Verhütung der Gesundheitsgefahr, welche dem Menschen 
durch Genuss des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere droht, 
sind folgende Massregeln und Anordnungen erforderlich: 


A. Fleisch. 


1) Den mit der Ausübung der Fleischbeschau betrauten Sachver- 
ständigen ist eine bestimmte Untersuchungsart der geschlachteten 


782 Die Verwendung des Fleisches und der Milch tuberkulöser Tiere. 


Tiere zur Pflicht zu machen, damit die Gewähr gegeben ist, 
dass jeder Fall von Tuberkulose bei den geschlachteten Tieren 
und in jedem solchen Falle die Ausbreitung des tuberkulösen 
Prozesses mit Sicherheit festgestellt wird. 

2) Die wichtigste Aufgabe der Fleischbeschau ist die Ermittelung 
und unschädliche Beseitigung der tuberkulös veränderten 
Organe im Zusammenhang mit ihren Anhängen. 

3) Was das Fleisch tuberkulöser Tiere anbetrifft, so sind die 
mit tuberkulösen Herden behafteten, durch die korrespon- 
dirrenden Lymphdrüsen begrenzten Regionen ebenso zu behan- 
deln wie die tuberkulös veränderten Organe. 

4) Beschranken sich dir tuberkulösen Veränderungen im Fleische 
auf die daselbst gelegenen Lymphdrüsen, so kann die Musku- 
latur nach Auslösung der Knochen, Gelenke, Gefässe und 
Lymphdrüsen und entsprechender Zerlegung im sterilisierten 
Zustande in den Verkehr gegeben werden. 

Bei fetten Tieren ist auch das Ausschmelzen des mit Um- 
gehung der tuberkulösen Herde ausgeschälten Fettgewebes 
zulässig. 

5) Die Gesamtmasse des Fleisches ist dem Verkehre als mensch- 
liches Nahrungsmittel zu entziehen, wenn ausgesprochene 
Abmagerung oder die Zeichen einer erst vor ganz kurzer Zeit 
erfolgten Blutinfektion (Milztumor und Schwellung sämtlicher 
Lymphdrüsen, sowie miliare Tuberkel in Lunge, Leber, Milz 
oder Nieren) bestehen. 

6) Bei lokaler Tuberkulose und bei der abgeheilten, auf die 
Eingeweide beschränkten Generalisation kann das Fleisch im 
rohen Zustand in den Verkehr gegeben werden. 

Bei erheblicher Ausbreitung des tuberkulösen Prozesses in 
den Eingeweiden ist der Deklarationszwang geboten. 

7) In denjenigen Fällen, in welchen der lokale Charakter der 
Tuberkulose und die Unschädlichkeit des Fleisches zweifelhaft 
ist (namentlich beim Vorhandensein tuberkulöser Cavernen und 
beginnender Störung der Ernährung) ist die Gesamtmasse des 
Fleisches vor der Inverkehrgabe zu sterilisieren. 

B. Milch. 

1) Die zur Milchgewinnung aufgestellten Kühe, Ziegen u. 8. w. 
sind einer regelmässigen tierärztlichen Kontrolle zu unterwerfen. 

2) Die Milch tuberkulöser Tiere ist vom Verkehr als menschliches 
Nahrungsmittel auszuschliessen, wenn die Tiere abgemagert 
oder mit Tuberkulose des Euters behaftet sind. 

3) Die abgemagerten und eutertuberkulösen Milchtiere sind ent- 
sprechend dem Vorgehen in Schweden und Dänemark unter 
Schadloshaltung der Besitzer unverzüglich aus den Beständen 
zu entfernen und zur Schlachtung zu bestimmen. 





Oho 








783 


Rapport de M. le Dr OSTERTAG 


Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire de Berlin. 


I Gerlach a dit, que les opinions sur l'emploi de la viande 
des animaux malades comme denrée alimentaire, ont 
subi des fluctuations analogues à celles des modes, cela 
s’appliquait en première ligne à la viande provenant 

> d’animaux tuberculeux. Il en est, de même, de l’opinion 

des auteurs sur la consommation alimentaire du lait 
des vaches tuberculeuses. Les contre-courants d'opinions venaient 
de ce qu’il y a encore fort peu de temps, on manquait totalement 
de preuves palpables pour le bien ou le mal fondé du danger de 
la consommation des viandes ou laits provenant d'animaux tuber- 
culeux. Mais, la découverte du bacille de la tuberculose par Robert 

Koch en 1882, fit sortir la question qui nous occupe, du statu 

quo de la spéculation théorique, pour l’amener sur le terrain de 

l'examen expérimental rationnel. 

Si nous examinons l’ensemble des travaux et les résultats des 
expériences sur la virulence de la viande et du lait d'animaux 
tuberculeux, et mettons en ligne de compte les observations sur 
la nociveté des produits issus des dits animaux, nous aurons à 
dire ce qui suit: 





1) Viande d'animaux tuberculeux. 


La transmissibilité de la tuberculose par la viande, c’est-à-dire 
par les viscéres d'animaux tuberculeux, sur l’homme, doit être 
admise par le fait, que, d'après les constatations de Koch, le hacille 
de la tuberculose des mammifères et celui de la tuberculose humaine 
sont identiques. On doit admettre cette transmissibilité par le 
fait qu'elle réussit de l’animal à animal par l’ingestion de parties 
d'organes tuberculeux. Une transmission à réussi au rapporteur, 
dans une expérience tentée sur six porcelets, auxquels on fit ab- 
sorber des morceaux de poumons tuberculeux. L’exactitude de 
l’experimentation fut prouvée par l’autopsie de deux autres porcelets 
de la même portée, n'ayant pas été soumis à l’ingestion expéri- 
mentale et qui furent trouvés exempts de tuberculose. En outre, 


784 Emploi des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux. 


sont à considérer comme probants de la transmissibilité de l’animal 
à l’homme, les cas communiqués par Pfeiffer et Olivier. Le cas 
relaté par Pfeiffer se rapporte au vétérinaire Moser, lequel a con- 
tracté la maladie en faisant l’autopsie d'une vache tuberculeuse; 
celui relaté par Olivier se rapporte à cinq jeunes filles d’un pen- 
sionnat de Paris, mortes des suites de la maladie consécutive à 
l'absorption de lait provenant d’une vache atteinte de mammite 
tuberculeuse. 

I s'impose la question suivante, la plus importante et 
celle qui serre le sujet de plus pres: Quelle est l'extension 
probable de la transmissibilité de la tuberculose et, est-elle régulière 
ou casuelle? 

Pour répondre à ces questions, nous devons consulter la 
pathogénie de la tuberculose des animaux domestiques et les 
essais expérimentaux faits à l’aide de suc musculaire de bovins 
tuberculeux. 

La tuberculose est causée par des bacilles de Koch entraînés 
par l'air inspiré (tuberculose pulmonaire primaire), ou par ingestion 
de l'agent contagifère avec la nourriture (tuberculose intestinale 
primaire). Ces cas forment la règle, et le peu d'infections tubercu- 
leuses d'origines intra-utérine et génitale, n’ont intérêt pour nous, 
qu'à titre de rares exceptions. Quelle que soit la voie d'introduction 
des bacilles de Koch dans le corps de l'animal, ils restent d’abord 
dans l’organe dans lequel ils sont entrés, et ne dépassent pas im- 
mediatement les glandes lymphatiques correspondantes à celui-ci. 
Les relevés établis avec le plus grand soin dans différents abattoirs, 
relativement à l'extension de la tuberculose constatée sur les ani- 
maux qui y sont abattus, prouvent que, chez presque tous les 
animaux tuberculeux, la maladie peut se restreindre, pendant toute 
la vie de l'animal, sur un seul organe, chez les bovins, par exemple, 
sur le poumon. 

D'après cela, on doit donc admettre, chez les animaux de 
boucherie, la capacité des glandes lymphatiques d’eloigner les 
bacilles de Koch du courant lymphatique et consecutivement du 
torrent sanguin. Ä 

Une tuberculose generalisee, dans le sens de Weigert, peut se 
former aussi bien chez l’homme que chez les animaux, si les pro- 
duits d’un foyer tuberculeux situé sur une paroi des veines ou du canal 
thoracique, ainsi que ceux formés sur les muqueuses ou séreuses 
amènent, immédiatement ou après un certain temps, les bacilles 
dans le courant du sang. Les bacilles, ainsi introduits dans le sang, 
sont alors capables de produire des lésions tuberculeuses en divers 
endroits. Mais, la supposition erronée de la circulation continuelle 
des bacilles de Koch introduits dans le sang, a été mise à néant 
par les magnifiques expériences de l’illustre Nocard, lesquelles ont 
prouvé, qu'après ingestion intra-veineuse de bacilles de Koch, le 
sang perd sa virulence après quatre, cinq, au plus six jours par 
suite de la destruction ou de l’élimination des bacilles. Donc, un 








Rapport du docteur OSTERTAG, Berlin. 785 


animal peut présenter les signes anatomiques de la tuberculose 
généralisée, sans que, pour cela, les bacilles doivent exister dans 
le sang et dans toutes les parties du corps. La constatation expé- 
rimentale de ce fait eut lieu au moyen de l’inoculation de suc 
musculaire et de débris de glandes lymphatiques, provenant d’ani- 
maux atteints de tuberculose généralisée, et les résultats des tra- 
vaux du rapporteur se trouvèrent d'accord avec ceux de Nocard, 
et sont devenus de la plus haute importance pour la pratique de 
l'inspection. Il faut aussi signaler que la généralisation de la tu- 
berculose qui se fait remarquer par l'existence de petits tuber- 
cules minimes spécifiques plus ou moins nombreux, ou de foyers 
dans telles parties du corps qui ne peuvent étre infectées que par 
l'intermédiaire du grand courant sanguin, n’entraine pas forcément 
une perturbation consécutive de Pétat nutritif des animaux, mais, 
que plutôt la généralisation typique de la tuberculose chez les 
bovins et les porcs (même généralement chez ces derniers) est 
accompagnée d’un excellent état nutritif. 

Il y a, au contraire, une seconde forme de tuberculose géné- 
ralisée, chez laquelle l’état nutritif de l'animal est gravement dé- 
rangé, et qui, nous le savons, peut amener la mort. Nous trouvons 
cette forme, lorsque les organes attaqués par la tuberculose pri- 
maire présentent des abcès tuberculeux; elle est observée chez les 
bovins, si dans les poumons ou les glandes mésentériques se 
forment des foyers ramollis et étendus. 

Dans ces cas de tuberculose généralisée, on constate, outre 
l'amaigrissement, la présence dans les viscéres (rate et reins) atteints 
de la généralisation tuberculeuse, des foyers emboliques de différents 
âges, prouvant que, dans ces cas, les bacilles avaient l’occasion de 
pénétrer dans le torrent circulatoire, non à de rares exceptions, 
mais très souvent, peut être sans interruption. Nous sommes donc 
ici vis-à-vis d’une situation analogue à la phtisie tuberculeuse 
humaine. Sfeinheil trouvait que le suc des muscles d'un homme 
mort de phtisie, était régulièrement infectieux, et Kastner faisait 
la même constatation avec le suc de muscles de bovins tuberculeux 
au plus haut degré et chez lesquels les organes tuberculeux étaient 
atteints comme chez l’homme. Sur douze animaux, chez lesquels 
les foyers tuberculeux montraient en général une caséation sèche, 
comme chez les bovins et les porcs, Kastner n'avait pas trouvé le 
jus musculaire virulent, même par la méthode, si délicate, au point 
de vue du contrôle de la virulence, de l'injection intra-péritonéale 
sur des cobayes. 

Dans les foyers tuberculeux ramollis, on peut trouver, outre 
les bacilles de Koch, des bactéries du pus, ce qui prouverait que 
les dites bactéries doivent aider à la dissolution des tissus solides, 
d'où l'introduction des bacilles de Koch et de leur principe virulent 
dans la circulation du sang. 

A Johne revient le mérite d'avoir donné une conception claire 
de la question, autrefois si discutée, sur la nociveté de la viande 


50 


786 Emploi des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux. 


des animaux tuberculeux, en disant: „La viande peut être admise 
comme infectieuse, si la tuberculose est généralisée“; ce qui re- 
présente un progrès immense contre les doctrines antérieures qui 
avaient été établies sur la question. Mais, le principe émis par 
Johne, doit, d'après les constatations de Nocard, subir une restriction, 
et, s'il n’y a pas d’autres causes, une généralisation ancienne ne 
peut être considérée comme infectieuse. 

De ce qui vient d’être dit, il n’y a pas de doute que la viande 
d'animaux présentant un amaigrissement consécutif à la tuberculose, 
ainsi que celle provenant d'animaux présentant, comme signe d'une 
infection récente du sang, une tumeur de la rate et l’alteration 
des glandes lymphatiques, ou des tubercules miliaires dans le pou- 
mon, le foie, la rate ou les reins, doit être considérée comme in- 
fectieuse et exclue de l'emploi alimentaire. Mais, il doit en être 
autrement de la viande d'animaux, chez lesquels les signes anato- 
miques de la généralisation sont apparemment dus à une intro- 
duction unique et ancienne des bacilles de Koch; car, dans ce cas, 
il ne peut être question d’une circulation de ces bacilles dans le sang. 

Pendant mon activité comme vétérinaire d’abattoir, était 
considérée comme devant être exclue de l'alimentation, en vertu 
de l’avis de Johne et des règlements alors en vigueur, toute viande 
d'un animal tuberculeux laissant remarquer un seul bacille de Koch 
dans la rate ou dans un rein. Ces animaux présentaient généra- 
lement de l’embonpoint. Quand la confiscation des animaux était 
ordonnée, j'avais l'occasion d'examiner leur viande au point de 
vue des alterations tuberculeuses, par une dissection très 
étendue. J'étais frappé de ce que, chez la plupart des animaux, 
manquaient les altérations dans les muscles, les os et les glandes 
lymphatiques. Ces observations me fournissaient la preuve, que, très 
souvent, la généralisation de la tuberculose peut s’accomplir, sans 
laisser de traces dans la chair et autres parties constituant la viande 
de consommation. Une confiscation de telles viandes serait justifiée, 
si l’ancienne supposition était juste, que, de l'introduction unique 
des bacilles de Koch dans le sang, doive résulter leur présence 
continuelle dans le torrent circulatoire. Mais cette supposition étant 
prouvée fausse, il manque donc tout fondement au retrait de la 
consommation des viandes d'animaux, présentant les signes d'une 
ancienne tuberculose généralisée, 

Mais il y a aussi des cas où la généralisation de la tuber- 
culose amène une maladie spécifique des muscles, d’un os ou d'une 
glande lymphatique extra-musculaire, pendant que l'entière masse 
de viande reste franche de toute altération du genre tuberculeux. 
Dans ces cas, par le fait de l'existence de l’alteration morbide de la 
chair, l’animal en entier devait être saisi. Mais, Hartenstein a montré 
avec justesse, que l'infection tuberculeuse d'une region de viande 
ne prouvait pas la nociveté des autres, et que le fait de retirer 
du trafic toute la viande d’un animal, à cause de l'existence 
d’une glande tuberculeuse, n'était pas justifié. Donc, le procédé 





Rapport du docteur OSTERTAG, Berlin. 787 


actuellement préconisé, de ne retirer du trafic, en cas de tuber- 
culose généralisée révolue, que la région de viande où existe un 
foyer tuberculeux, est absolument rationnel. L’engendrement de la 
tuberculose dans les muscles est un cas très rare; plus fréquent 
est son développement dans les glandes lymphatiques intermuscu- 
laires ou dans les os. Pendant mon service à l’abattoir, j'ai pu, 
dans de nombreux cas, prouver la tuberculose d’un os ou d’une 
glande lymphatique correspondante, et la même observation a été 
faite aussi d’autre part. 

C'est pourquoi, dans le cas de tuberculose constatée dans 
une glande lymphatique intermusculaire, il n’y a pas lieu d’hesiter 
à accorder la mise en trafic de la viande préalablement stérilisée, 
si, après ablation des os et vaisseaux lymphatiques menant des 
os aux glandes, il est prouvé, que les muscles mêmes sont franches 
d’alteration tuberculeuse. La stérilisation de la viande s'impose, 
parce que, malgré l'inspection des surfaces visibles au découpage, 
on ne peut affirmer qu'elle soit entièrement franche de foyers 
tuberculeux. 

Le même principe doit s'appliquer aux masses des régions 
graisseuses, lesquelles peuvent être rendues utilisables, en les sou- 
mettant à la fonte après ablation des parties altérées. La tem- 
pérature de la fonte est plus que suffisante pour rendre les 
graisses innoffensives. | | 

Avant d'en accorder la libre pratique, la stérilisation s'impose 
pour toute viande, faisant naître des doutes au sujet du caractère 
local de la tuberculose. Ce doute peut exister, si l’on trouve des ca- 
vernes tuberculeuses dans les viscères, si l’état nutritif général est 
troublé et si existent des tubercules emboliques d’äges divers dans 
la rate et les reins, lesquels prouvent par leur existence l’irruption 
reitérée des bacilles de Koch dans le grand courant du sang. 

Si la nature locale de la tuberculose est hors de doute, il 
n’y a, dans ce cas, aucune raison d’exclure la viande du trafic; 
car elle doit être considérée comme innocive. Pour cela, on n'a 
pas besoin de preuves spéciales. 

En outre doit être élucidée la question, si la viande des 
animaux tuberculeux doit être soumise à certaines restrictions re- 
latives à son trafic pour d’autres raisons. 

L'auteur américain Law a dit: „La viande des animaux tu- 
berculeux peut, même si elle ne contient pas de bacilles de Koch, 
être nocive par la tuberculine qu’elle contient.‘ Mais, il a été 
prouvé par A. Eber, que de grandes quantités de sang d'animaux 
tuberculeux, à un degré très avancé, ne présentent pas de traces 
de tuberculine. 

Quant à la valeur nutritive de la viande des animaux tuber- 
culeux, elle est, comparée à celle des animaux francs de tuberculose, 
de même valeur. Rumpel a, en nourrissant une chienne avec de 
la viande d'animaux tuberculeux, à un faible degré, prouvé expé- 
rimentalement que l’on était mal fondé d’assigner une valeur 


788 Emploi des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux. 


nutritive moindre à la viande des animaux tuberculeux; car, avec 
elle furent atteints les mêmes résultats qu'avec une viande nor- 
male. Il fut prouvé aussi que la résorption n'était nullement troublée 
par l'alimentation avec la viande tuberculeuse. 

La viande des animaux atteints de tuberculose localisée, et 
celle des animaux sains étant de même apparence, couleur, con- 
sistance et capacité de se conserver, il n’existe donc aucune raison 
d'en soumettre le trafic à des restrictions. Il faut encore ajouter, 
que la tuberculose se trouve „a l’improviste“ à un faible degré, il 
est vrai, chez des animaux n'ayant, pendant toute leur vie, manifesté 
aucun symptôme morbide. 

La vente des viandes sous déclaration n'est justifiée, que, si 
les altérations de la tuberculose locale sont largement étendues, et 
atteignent, par exemple, la plèvre ou le peritoine; car alors, même 
si la nociveté de la viande ne l'exige pas, la déclaration s'impose, 
parce que la tuberculose a ici une signification d’un vice considérable 
dans le sens de l'inspection des viandes. 

Par l'emploi d’un procédé de ce genre, doivent être écartés, 
bien qu'ils ne soient pas grands, tous dangers de voir la viande 
nocive, provenant d’animaux tuberculeux, entrer dans le trafic. Il 
résulte des expériences par ingéstion de viande tuberculeuse ou 
d'injection de suc musculaire, faites par Nocard, Galtier, Forster, 
Bang, Bollinger et deux de ses assistants Hageman et Kastner, 
Perroncito et le rapporteur, que la viande contient quelquefois des 
bacilles de Koch, mais que leur nombre n'est généralement pas 
assez élevé pour déterminer l'infection par absorption. A ce point 
de vue, les essais de Nocard, Galtier et Perroncito sont très instructifs. 
Nocard a, par injection intrapéritonéale, expérimenté sur des co- 
bayes le suc musculaire de vingt et une vaches atteintes de tuber- 
culose généralisée. Un seul des quatre cobayes, employés à cet 
essai, a été infecté. L’essai par ingestion, tenté avec la viande, 
donna comme le suc musculaire injecté, un résultat négatif général. 
Détail particulier, la viande de la vache, dont le suc musculaire 
avait infecté un cobaye, fut donnée à quatre chats, qui, quoiqu'ils 
en eussent consommé chacun plus de 500 grammes, ne furent pas 
infectés. Galtier avait pu créer deux fois la tuberculose par inocu- 
lation du suc musculaire de quinze vaches tuberculeuses; mais il 
échoua complètement par ingestion de leur viande à des chiens, des 
chats, des veaux et des porcs, bien que ces animaux eussent reçu 
autant de viande qu'ils en pouvaient consommer. Perroncito a, au 
moyen de suc musculaire d'animaux tuberculeux, employé en in- 
jection souscutanée et intrapéritonéale sur plus de deux cents 
lapins et autant de cobayes, ohtenu des résultats purement ne- 
gatifs. Quatre porcelets, nourris pendant quatre mois, et douze 
autres pendant cinq mois, avec de la viande de bovins tuberculeux, 
sont restés complètement sains. 

Mais il en est tout autrement avec les viscères criblés de 
foyers tuberculeux; ils doivent, dans chaque cas particulier, être 








Rapport du docteur OSTERTAG, Berlin. 789 


considérés comme nocifs. On a donc, avec juste raison, signifié à 
l'inspection des viandes, comme devoir le plus important, au point 
de vue de la tuberculose, d’ecarter tous les organes tuberculeux. 

L’anomalie de certains spécialistes, lesquels jugent la viande 
tuberculeuse fort sévèrement et accordent la libre pratique du 
trafic d'organes tuberculeux, fut signalée par Hartenstein. On doit 
prévenir la continuation d’une telle méthode d'inspection des viandes, 
en établissant, pour tous les praticiens, un mode d'inspection a 
suivre, visant particulièrement la recherche de la tuberculose. Le 
mode d'inspection en question se résume dans l’incision de certaines 
glandes lymphatiques, situées aux voies d'introduction du virus 
tuberculeux. L’execution correcte de cette inspection se laisse donc 
facilement contrôler. De plus, il est indispensable, pour éviter des 
abus fâcheux dans la manière de procéder, qu'il soit prescrit par 
l'autorité que les organes tuberculeux doivent être toujours com- 
plètement éliminés avec leurs glandes lymphatiques correspondantes. 


2) Emploi du lait provenant d'animaux tuberculeux. 


La littérature vétérinaire et médicale contient de nombreuses 
observations, desquelles il résulte sûrement, que la tuberculose 
peut être transmise par l'alimentation humaine et animale au 
moyen de lait, à d’autres animaux et même à l’homme. L’endemie 
tuberculeuse, déjà citée par Olivier, dans un pensionnat de Paris, 
prouve que le lait de vaches tuberculeuses peut étre dangereux 
dans certaines circonstances. 

Le lait doit pour sa virulence étre soumis aux mémes consi- 
dérations que la viande, quoiqu'il ne soit pas virulent dans chaque 
forme de la tuberculose. Les expériences ont prouvé, que les ba- 
cilles de Koch sont seulement contenus dans le lait de vaches tu- 
berculeuses cachectiques, chez lesquelles se renouvelle fréquemment 
l’intrusion des bacilles dans le sang, et donc, dans la mamelle; 
surtout dans le lait de vaches atteintes de mammite tuberculeuse. 

Ce fut Bollinger, qui, le premier, signala la présence du ba- 
cille dans le lait provenant de mamelles tuberculeuses et la haute 
virulence qui en résulte. Ensuite May, examinant le lait de cinq 
vaches cliniquement tuberculeuses, mais à mamelles saines, ne 
trouva par inoculation que des résultats négatifs. Bang a, au moyen 
de l'alimentation faite avec du lait provenant de mamelles tuber- 
culeuses, créé la tuberculose d'alimentation chez cinq porcelets et 
trois lapins. Plus tard, Bang a inoculé le lait de vingt-huit vaches 
cliniquement tuberculeuses, mais exemptes de mammite, à quarante- 
huit lapins sur lesquels il n’a constaté que deux cas de tuberculose 
par inoculation, bien que toutes les vaches fussent tuberculeuses à 
un haut degré. D'autres essais de Bang, touchant le lait de vingt 
et une vaches également gravement tuberculeuses, prouva que le 
lait de dix-sept de ces vaches n'était pas infectieux, pendant que 
celui des quatre autres produisait la tuberculose d’inoculation. Un 


790 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux. 


examen plus approfondi prouva que trois de ces vaches étaient 
atteintes de mammite, et dans le quatrième cas, il s'agissait d'une 
vache, qui était morte des suites de la tuberculose étendue. Bang 
inoculait aussi le lait de huit femmes phtisiques, à un haut degré, 
à des lapins et des cobayes et ne trouvait aucun cas de contagion. 
Lucas parvenait, par la virulence du lait d’une vache tuberculeuse, 
à infecter quatre porcelets. Nocard expérimentait le lait de onze 
vaches tuberculeuses et ne constatait la nociveté que dans un seul 
cas, dû à une vache atteinte de mammite. Schmidt-Mulheim inocula 
le lait de plus de cinquante vaches laitières, franches de mammite, 
à des lapins et trouva ces derniers complètement sains, bien qu'ils 
eussent reçu chacun une injection de 50 centimètres cubes et que 
le lait provint d'animaux âgés et défectueux. Fiorentini cite l'exemple 
de l'inspection des mamelles de dix-sept vaches fortement tuber- 
culeuses, parmi lesquelles douze de ces mamelles étaient franches, 
et les cinq autres atteintes de tuberculose. Chez les premières, les 
saines, l’inspection histologique et bactériologique, pas plus que 
l'expérience par inoculation, ne révéla la présence des bacilles de 
Koch dans le lait. Fiorentini resumant ses travaux, conclut, contre 
l'opinion à laquelle s’attachent encore quelques auteurs, que les 
bacilles de Koch ne pénètrent dans le lait que s'il y a mammite. 
Smith et Schrader, se basant sur les résultats de leurs expériences 
avec le lait de vaches tuberculeuses, concluent que le lait provenant 
de vaches atteintes de mammite ou de celles amaigries, doit être 
exclu du trafic. 

Un résultat contraire à ceux des auteurs sus-nommés n'a été 
obtenu que par Hirschberger. Celui-ci, expérimentant le lait de 
vingt vaches tuberculeuses abattues, au moyen d’injections souscu- 
tanées et intrapéritonéales sur des cobayes, obtint des résultats 
positifs. Il ajoute que quelques-unes de ces vaches présentaient les 
caractères de la tuberculose locale, et étaient encore d’un excellent 
enbonpoint. Mais, les expériences de Hirschberger sont tellement 
en contradiction avec ce que nous savons d'autre part, que l'on 
doit supposer une erreur.*) 


Que l'on ne doive pas admettre la présence du bacille de 
Koch dans le lait de vaches cliniquement tuberculeuses, cela nous 
est encore démontré par Friis qui fit quarante-six expériences sur 
quarante-quatre laiteries de Copenhague, possédant de dix à quatre- 
vingt vaches. L’inoculation du lait de ces établissements, à quatre- 
vingt-quatre lapins et à quatre cobayes, amena la mort de trente 
sept des premiers et celle de tous les seconds. Dix-huit épreuves 


*) Si on prend du lait de mamelles de vaches abattues, il faut tenir 
compte que le sol de l’abattoir avec lequel les mamelles entrent en contact 
en tombant, est le plus souvent souillé de matières, pouvant contenir le 
virus tuberculeux, et qu'en dépouillant la bête, le boucher peut se servir 
d’un couteau couvert de bacilles de Koch, s’il a aupararant coupé des foyers 
tuberculeux. 


Rapport du docteur OSTERTAG, Berlin. 791 


de lait furent ainsi éliminées, donc, il ne restait plus qu’une série 
de vingt-huit, parmi lesquelles quatre produisirent la tuberculose 
des animaux inocules. A l'inspection des laiteries qui avaient fourni 
les quatre preuves virulentes, on constata, que deux provenaient 
de laiteries possédant des vaches atteintes de mammite, et les 
deux autres de laiteries où dans chacune se trouvait une vache 
suspecte de tuberculose à un haut degré. 

Par les expériences de Bollinger, Bang, Lucas, Schmidt-Mülheim, 
Fiorentini, Schreder et Friis il est prouvé que le danger principal 
de l’extension de la tuberculose, par le lait, provient de celui de 
vaches atteintes de mammite, mais, qu’il faut aussi tenir compte 
du danger que présente celui de vaches cliniquement tuberculeuses 
et cachectiques. 

Les résultats des expériences précitées se trouvent en con- 
cordance avec celles du rapporteur, exécutées sur l’ordre du Mi- 
nistre de l'Agriculture, des Domaines et Forêts de Prusse, dans 
l'Institut d'hygiène de l’Ecole supérieure vétérinaire de Berlin. Ces 
expériences touchaient la question si le lait de vaches n'ayant pas 
encore présenté les symptômes cliniques de la tuberculose, mais 
ayant réagi à la tuberculine, contient des bacilles de Koch, et en 
nombre tel, que, par eux, la tuberculose puisse être contractée. Le 
matériel d’experimentation fut fourni par le cheptel d'une grande 
propriéte située près de Berlin, sur lequel la tuberculose devait 
être combattue par la méthode Bang. Les expériences furent com- 
mencées le 26 mars 1898, et terminées dans le courant du semestre 
d'hiver suivant. Le lait des vaches, ayant réagi à la tuberculine, 
fut, pendant quatre semaines, examiné individuellement, et ensuite 
collectivement, afin de juger de sa virulence, dans l'un et l’autre cas. 

Pour l'examen individuel et collectif, on disposa chaque fois 
de cinquante vaches laitières tuberculeuses. Chaque échantillon de 
lait examiné était d’environ un litre. De cette quantité de lait 
80 centimètres cubes de crême et de dépôt furent centrifugés et 
40 centimètres cubes du produit mélangés avec du lait écrémé pour 
Obtenir la quantité nécessaire du liquide d'injection. 40 centimètres 
cubes de celui-ci furent introduits dans la cavité péritonéale de 3 
ou 4 cobayes. Le reste du lait, ayant fourni les injections, fut donné 
en nourriture (200 à 300 gr. par animal), à des groupes de trois 
à quatre de ces animaux qui le consommèrent en deux ou trois 
jours. Enfin les résidus des préparations et les verres à réaction 
qui les renfermaient, furent inspectés microscopiquement. 

La première série ne donna que des résultats négatifs, à 
l'exception du lait d’une seule vache, dont l'épreuve et la contre- 
épreuve amenaient, en peu de jours, la mort des cobayes ayant 
reçu l'injection intrapéritonéale. Il fallut donc éliminer cette vache 
des expériences d'injection. Par contre, les cobayes nourris du lait 
de cette même vache, furent trouvés complètement intacts à l'au- 
topsie, ainsi que les autres cobayes de cette série, inoculés ou 
nourris, parmi lesquels un seul présenta à l'autopsie une altération 


792 Emploi des viandes et du lait provenant d'animaux tuberculeux. 


antérieure aux essais en question. Tous les résidus des préparations, 
ainsi que leurs verres, étaient exempts de bacilles de Koch à 
l'examen microscopique. 


La seconde série d'essais, commencée à partir du 24 octobre 
1898, comprit quatorze épreuves de lait, tirées des animaux du 
groupe réagissant, tous les deux ou quatre jours. Le mode d’expe- 
rimentation fut analogue à celui de la première série. 


jl ne résulta de cette seconde série d'expériences, comme 
pour la première, qu'un seul cas positif. Un cobaye inoculé fut 
trouvé soixante et onze jours après l'injection, infecté d’une tuber- 
culose abdominale peu étendue. Un autre cobaye, inoculé avec le 
même lait, ne présentait aucune trace de tuberculose. Sur trois 
cobayes, ayant reçu par ingestion 920 centimètres cubes de ce 
lait, un mourut le lendemain, un autre au bout de cinquante-deux 
jours: A l’autopsie qui eut lieu soixante et onze jours après le 
commencement des expériences, le troisième cobaye sacrifié ne 
présentait aucune trace de tuberculose, pas plus du reste, que le 
second cobaye mort auparavant. Comme les cobayes restants de 
la seconde série, les inoculés et les nourris, se trouvèrent à l'au- 
topsie complètement francs d’alterations tuberculeuses, on doit en 
conclure, que le lait des vaches réagissantes peut être considéré 
comme contenant parfois des bacilles de Koch, mais sans être, pour 
cela, nécessairement infectieux. A remarquer, qu’aussi dans la se- 
conde série d'expériences, aucun bacille n'a été trouvé, ni dans les 
résidus des préparations, ni dans les dépôts de centrifugation. 


Si, dans la seconde série d’expériences, un des animaux ino- 
culés a été infecté par le lait, et partant de là, que le lait renfer- 
mait des bacilles de Koch, il faut concéder que, même dans des 
cas de tuberculose latente, les bacilles pénètrent quelquefois dans 
le sang et de là aussi dans le lait. Mais puisque les bacilles de 
Koch disparaissent bientôt du sang, ils ne constituent pas un 
facteur sérieux de la contagion par le lait, car, une ingestion unique 
de lait contenant quelques bacilles de Koch ne peut infecter, comme 
il est prouvé par les expériences personnelles du rapporteur. Dont, 
le lait de vaches réagissantes, mais ne présentant pas les symptômes 
cliniques de la tuberculose, ne peut être considéré comme nuisible. 


Il en est tout autrement du lait provenant de vaches atteintes 
de mammite et de cachexie tuberculeuses. Les bacilles de Koch 
pullulent dans les secretions de la mammelle tuberculeuse, com- 
parables sous ce rapport au sputum humain dont Bollinger a prouve 
la virulence, conservée même à une atténuation de 1:100000. Il 
faut ajouter que, dans les cas de mammite, les bacilles de Koch 
ne se trouvent pas fortuitement dans le lait, mais qu’ils sont con- 
tinuellement excretes avec lui et même dans une proportion toujours 
croissante. C'est l'aspect normal du lait au début, malgré sa richesse 
en bacilles, qui nous explique les résultats contradictoires des 
nombreuses expériences sur l’action infectante du beurre. 








Rapport du docteur OSTERTAG, Berlin. 793 


Obermuller a fait ressortir les dangers que présente le lait 
pris dans des laiteries à nombreuses vaches, vis-à-vis de celui 
venant de petites exploitations, ne comptant que peu de laitières. 
Les vétérinaires connaissaient du reste depuis longtemps, les dangers 
résultant de l’emploi du lait écrémé des laiteries coopératives comme 
moyen d'alimentation animale. Le péril provient des vaches atteintes 
de mammite tuberculeuse, dont le pourcentage, relatif aux bovins 
tuberculeux en général, oscille entre 2 et 4; donc un petit 
établissement, dans lequel est mis en trafic le lait d’un nombre 
relativement restreint de vaches, présente moins de danger, qu’un 
grand établissement, où des laitières atteintes de mammite ne 
manquent presque jamais. | 

On peut donc admettre avec Rabinowitsch, que les laitages 
des grands établissements contiennent continuellement des bacilles, 
pendant que ceux des petits en sont, le plus souvent, exempts. 


La mesure la plus efficace contre Finfection par le lait est 
le sacrifice des bêtes laitières atteintes de mammite ou de cachexie 
tuberculeuses. En tout cas, les laitières devront être soumises. 
avant leur exploitation, à une inspection vétérinaire, renouvelée 
ensuite tous les quinze jours. 


La grande laiterie de Copenhague fondée dans un but d'utilité 
publique, a déjà, depuis plusieurs années, entamé la lutte contre 
la tuberculose, en soumettant deux fois par mois, à l'inspection 
vétérinaire, toutes les vaches laitières, et faisant abattre immédia- 
tement celles reconnues atteintes de mammite. 


Autrefois, l'élimination des vaches atteintes de cette affection 
était assez difficile, les symptômes n’etant pas assez connus. Main- 
tenant, la mammite est étudiée plus profondément, et nous possé- 
dons, en outre, dans les expériences bactériologiques du lait et 
dans la harponisation du pis, d'après la méthode Nocard, deux 
moyens auxiliaires précieux pour sa constatation. 


En Suède et dans le Danemark, le sacrifice des bêtes atteintes 
de mammite tuberculeuse est de rigueur. Les vétérinaires doivent, 
dans tous les cas douteux de mammite, envoyer les épreuves, pro- 
venant de mamelles harponisées, aux Instituts bactériologiques des 
Ecoles supérieures vétérinaires. S’il n’y a plus de doute, l'abattage 
immédiat de l'animal est exécuté, suivi de l'indemnisation du 
propriétaire. Par l'application d'une telle mesure la source la plus 
importante de la diffusion de la tuberculose sera tarie. 


CONCLUSIONS. 


Comme sauvegarde de la santé de l'homme, menacée par la 
consommation alimentaire des viandes et du lait provenant d'animaux 
tuberculeux, les mesures et prescriptions suivantes sont nécessaires : 


794 Emploi des viandes et du lait provenant d’animaux tuberculeux. 


A. Viandes. 


1) On doit imposer à l'inspecteur une méthode d'inspection des 
animaux de boucherie, permettant de constater toute altération 
tuberculeuse et de vérifier l’ertension du processus morbide. 

2) Le devoir le plus important de l'inspecteur est la recherche, 
l'élimination et la destruction des organes tuberculeux et de 
leurs dépendances anatomiques. 

3) En ce qui concerne laviande des animaux tuberculeux, on doit 
traiter les régions des glandes lymphatiques correspondant 
avec des foyers tuberculeux comme les organes altérés mêmes. 

4) Si les altérations tuberculeuses constatées dans la viande se 
restreignent sur les glandes lymphatiques des tissus charnus, 
la viande ne sera livrée à la consommation que stérilisée 
après Vablation des os, des articulations, des vaisseaux et des 
glandes lymphatiques pathologiques et un découpage suffisant. 

La graisse peut être livrée au trafic, après Vablation des 
foyers tuberculeux et la fonte du reste. 

5) La viande doit être en totalité exclue du trafic comme denrée 
d'alimentation humaine, si il y a cachexie prononcée, ou les 
traces d'une infection récente du sang (tumeur de la rate d 
tuméfaction des glandes lymphatiques, ou tuberculose miliaire 
de la rate, du foie, du poumon ou des reins). 

6) Dans les cas de tuberculose locale, ou, si la maladie est restée 
limitée aux visceres, la viande sera livrée au commerce à 
l’état cru. 

Existe-t-il une extension considérable du processus tuberculeux 
dans les viscères, la déclaration s'impose. 

7) Si le caractère local de la maladie et Vinnocuité de la viande 
sont douteux (principalement en présence de cavernes tuber- 
culeuses et d’un commencement de troubles dans la nutrition), 
la masve totale de la viande doit être stérilisée avant sa mise 
en circulation. 


B. Lait. 


1) Les vaches, chèvres ou autres animaux employés à la pro- 
duction laitière doivent être assujétis à un contrôle vétérinaire 
réqulier. 

2) Le lait provenant d'animaux tuberculeux sera exclu du trafic 
comme denrée alimentaire humaine, s’il provient d’animaux 
émaciés ou atteints de mammite. 

3) Les bêtes laitières wmaigries ou atteintes de mammite doivent 
être, selon le procédé employé en Suède et en Danemark, imm- 
diatement sacrifiées, en indemnisant leur propriétaire. 


(Traduit par le professeur LE HOUITEL, sous la direction du docteur LYDTIN, 
Baden-Baden.) 





795 


Report of Dr OSTERTAG 


Professor of the Superior Veterinary School, Berlin. 


{Extract made by Dr. LIAUTARD, professor and director of the American Veterinary 
College, New-York.) 


HEN Gerlach said, that opinions upon the use of 
meat of sick animals as food, have varied as much 
as those on fashion, he had in view, principally, the 


meat of tuberculous animals. The same can be said 
of the various opinions expressed upon the use of 
the milk of tuberculous cows. These various cur- 
rents of opinion arose from the fact, that positive proofs were 
wanting in favour of or against the use of the meat and the milk 
from tuberculous animals. The discovery of the bacillus of tuber- 
culosis by Robert Koch in 1882 removed the question from the statu 
quo of theoretical speculation, to the ground of rational experimental 
examination. 

In examining the whole of the works and the results of the 
experiments upon the virulency of the meat and milk of tuberculous 
animals, and taking into account the observations upon the nocivity 
of the products of those animals, we will consider: 





1) Meat of tuberculous animals. 


The transmission to man of tuberculosis by the meat, that is, 
by the viscera of tuberculous animals, must be admitted by the fact, 
that from the observations of Koch the bacillus of tuberculosis of 
mammalia and that of human tuberculosis are identical. This 
transmission must also be admitted by the fact, that it occurs from 
animal to animal by ingestion of parts of tuberculous organs. The 
reporter has observed it, in an experiment made upon six young 
pigs, which were fed with pieces of tuberculous lungs. Infection 
through feeding, was proved by the autopsy of two other pigs of 
the same litter, which had not been subjected to the experimental 
ingestion, and which proved free from tuberculosis. The cases 
communicated by Pfeiffer and Ollivier are evidences of the trans- 
mission from animal to man. The case of Pfeiffer relates to the 
veterinary surgeon Moser, who contracted the disease in making the 


796 The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


post-mortem of a tuberculous cow; that of Olivier relates to five young 
girls in a Parisian school, who died from tuberculosis caught by 
the use of the milk from a cow having tuberculous mammitis. 
A posteriori, the most important question, the one which relates 
most to the subject, naturally arises: What is the probable possi- 
bility of this transmission? Is it regular or only accidental? 

To answer it, we must enter into the pathogeny of tuber- 
culosis of domestic animals, and into the experimental attempts 
made with the muscular juice of tuberculous cattle. , 

Tuberculosis is caused by the bacilli of Koch, introduced 
through inspiration (primary pulmonary tuberculosis), or through 
ingestion of the contagious element with the food (primary in- 
testinal tuberculosis). These are the rule; the rare tuberculous 
infections of intra-uterine or genital origin, are only interesting to 
us by their rare occurrence. 

Whatever may be the manner of existence of the bacilli in the 
organism, they first remain in the organ which they entered and 
do not pass immediately beyond the lymphatic glands, surrounding 
the organic limits. The statistics gathered most carefully in various 
abattoirs, relating to the extension of tuberculosis among animals 
killed in those places, show, that in almost all tuberculous animals 
the disease may, during the whole life of the animal, remain limited 
to one single organ, for instance among cattle, in the lungs. 

From this, it must then be admitted that the lymphatic glands 
of domestic animals have the power of keeping the bacilli of Koch 
away from the lymphatic and consequently the blood circulation. 

A generalized tuberculosis, according to Weigert, cannot form as 
well in man as in animals, except for the fact, that the products 
of destruction from tuberculous centres, situated on a wall of veins, 
or in the thoracic canal, or also from those formed upon serous, can 
bring, immediately or after a certain time, the bacilli into the cir- 
culation of the blood. Bacilli thus introduced into the blood, are 
then able to produce tuberculous lesions in various places. But 
the erroneous supposition of a constant circulation of the bacilli in- 
troduced into the blood, has been annihilated by the magnificent 
experiments of the celebrated Nocard, which have proved, that 
after intra-venous injection of the bacilli of Koch, the blood loses 
its virulence after 4,5, or at most six days, from the death or the 
elimination of the bacilli. Therefore, an animal may present the 
anatomical signs of generalized tuberculosis, without this fact implying 
that bacilli must exist in the blood and all the other parts of thé body. 
Experimental proof of this was obtained by inoculation of muscular 
juice and of detritus of lymphatic glands, from animals affected 
with generalized tuberculosis; and by the experiments of the re- 
porter, which agreed with those of Nocard. It must also be remem- 
bered that the generalization of tuberculosis, which is characterized 
by the presence of minute specific tubercles, more or less nu- 
merous, or by deposits in those parts of the body which can only 





Report of Dr. OSTERTAG, Berlin. 197 


be infected by the great cireulation of the blood, does not neces- 
sarily imply a consequent disturbance of the well-fed condition of 
the animals, but that rather, typical generalization of tuberculosis 
in cattle and swine (even generally in these last) is accompanied 
by an exellent condition. 


However, there is another form of generalized tuberculosis, in 
which the good condition of an animal is seriously disturbed, 
and which, we know, may bring on death. We find this form, 
when the organs affected with primary tuberculosis present tuber- 
culous abscesses; it is observed in cattle, if softened and extended 
deposits form in the lungs or in the mesenteric glands. 


In those cases of generalized tuberculosis, besides the loss of 
flesh, tuberculous generalization is accompanied by lesions in the 
viscera affected (spleen and kidneys), with embolic centres of various 
ages, showing that in those cases the bacilli had the opportunity 
to enter into the circulatory current, not by way of exception, but 
very often, perhaps without interruption. We are then in presence 
of a situation similar to that of human tuberculous phthisis. 


Steinheil has found that the juice of the muscles of a man 
who had died of phthisis, was regularly infectious, and Kastner 
has made the same observation with the juice of the muscles 
of highly tuberculous cattle, in which the tuberculous organs 
were affected as in man. Out of twelve tuberculous animals, in 
which the tuberculous deposits showed in general a dessication, 
as in cattle and pigs, Kastner did not find the muscular juice 
virulent, even with so delicate a test, from the point of view of 
virulency, as intraperitoneal injection in Guinea-pigs. In soft 
tuberculous deposits, besides the bacilli of Koch, pus bacteria may 
be found, which would prove, that those bacteria may assist in 
the dissolution of solid tissues, hence the introduction of the bacilli 
of Koch and of their virulent principle in the circulation of the blood. 


To Johne is due the credit of having given a clear conception 
of the question, formerly so much discussed, of the nocivity of the 
meat of tuberculous animals, when he said: ‘‘Meat can be considered 
as infected and therefore as infectious, if tuberculosis is generaliz- 
ed” — an immense progress on the absolute doctrines, which had 
been advanced on the question. But the statement of Johne, from 
the observations of Nocard, must be restricted to the point that 
if there are no other causes, an old generalization cannot be con- 
sidered as infectious. 


From what has just been said, there is no doubt, that meat 
of animals, presenting a loss of flesh consequent on tuberculosis, as 
well as that ofthose which, by way of evidence of a recent infection of 
the blood, show an enlarged spleen, swelling of all the lymphatic 
glands, or ‘miliary tubercles of the lung, liver, spleen or kidneys, must 
be considered as infectious and not admitted for feeding purposes. 
But, it must be different with the meat of animals, in which the 





798 The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 








anatomical signs of generalization may be proved as being due to 
a single and old introduction of the bacilli of Koch, because in 
such a case, there can be no question of a circulation of the bacilli 
in the blood. 

During my service as abattoir-veterinarian, any meat of a tuber- 
culous animal, where only one bacillus of Koch was found in the 
spleen or kidney, was considered as unfit for food, by the advice 
of Johne, and the regulations in force. Those animals were ge- 
nerally fat. When confiscation was ordered, I had the opportunity 
to examine their meat from the point of view of the tuberculous 
lesions, with many sections. I was struck in observing, that the 
most of those animals were free from lesions in the muscles, bones 
and lymphatic glands. These observations gave me the proof, that 
very often generalization of tuberculosis may take place, without 
leaving any trace in the muscles or other parts constituting meat 
for use. Confiscation of such meat would be justified, if the old 
supposition were correct, that from the single introduction of the 
bacilli of Koch in the blood, must result their constant presence 
in the circulatory current. But this supposition being proved er- 
roneous, there is no more reason to remove from consumption 
the meat of animals presenting the lesions of a generalized old 
tuberculosis. 
| But there are also cases, where generalization of tuberculosis 
produces a specific affection of the muscles, bones, or extra mus- 
cular lymphatic gland, while all the other mass of the meat re- 
mains free from any tuberculous alteration. In such cases, the 
whole animal ought to be seized on account of the existence of 
the morbid alteration of the meat. 

However Hartenstein has justly shown, that tuberculous in- 
fection of the meat in one region did not prove the nocivity 
of the others, and that to withdraw from traffic all the meat 
of an animal because of one tuberculous gland, was not justifiable. 
Therefore, the method actually recommended, to withdraw from 
traffic, in case of generalized tuberculosis, only that region of the 
meat where a tuberculous deposit exists, is entirely rational. Alter- 
ations of tuberculosis in the musculature are very rare cases, 
those of intermuscular lymphatic glands, or in bones, are more 
numerous. During my service at the abattoirs, I was able in 
numerous cases of tuberculosis, to prove the presence of the dis- 
ease in bones or corresponding lymphatic glands. Similar obser- 
vations have been made by others. 

This is why, in cases of tuberculosis being found in an inter- 
muscular lymphatic gland, there is no need to hesitate in allowing 
the traffic of the previously sterilized meat, if after removal of the 
bones and the lymphatic vessels running from them to the glands, 
it is proved that the muscular tissue itself is free from tuberculous 
alterations. Sterilization of the muscular tissue is imperative, because, 
notwithstanding the inspection of surfaces that have been exposed 





Report of Dr. OSTERTAG, Berlin. 799 


by cutting the meat, it cannot be ascertained, if the meat is entirely 
free from tuberculous deposits. 

The same principle ought to be applied to the masses, re- 
moved from the fatty regions, which may be rendered useful by 
melting, after the removal of the adipous tissues, the temperature 
required for melting, being more than sufficient to render the ba- 
cilli harmless. 

All meat, as to which there are doubts in relation to a local 
character of tuberculosis, must be sterilized before its free use can 
be allowed. These doubts may exist, if tuberculous caverns are 
found in the viscera, when the general condition is deficient, or 
if embolic tubercles of various ages exist in the spleen or kidneys, 
which show by their presence the repeated irruption of the bacilli 
of Koch in the great circulatory current. 

If the local nature of tuberculosis is beyond doubt, there is 
no reason to exclude the meat from traffic, as it may be considered 
as harmless. For this, no special proofs are needed. But for other 
reasons the question remains to be elucidated, whether the meat of 
tuberculous animals ought to be subjected to some restrictions in 
relation to traffic. 

The American author Law has said: “The meat of tuber- 
culous animals may be dangerous, even if it does not contain the 
bacilli of Koch, because of the tuberculine it contains.” But A. Eber 
has proved, that great quantities of blood from highly tuberculous 
animals present no traces of tuberculine. 

As to the nutritive value of the meat of tuberculous animals, 
it is the same as that of animals that are free from tuberculosis. 
Rumpel, in feeding a dog on meat of animals affected with 
tuberculosis in a weak degree, has shown experimentally that it 
was erroneous to attribute a less nutritive value to the meat of 
tuberculous animals; because with it, results were obtained, 
similar to those with normal meat. It was also shown, that 
resorption was in no way disturbed, by feeding on tuberculous 
meat. The meat of animals suffering from localized tuberculosis, 
and that of sound animals, having the same appearance, colour, 
consistency and preservability, there exists no reason to impose 
restrictions on its traffic. It must also be added, that tuberculosis 
appears “suddenly”, in a weak degree, it is true, in animals, 
which during their whole life have manifested no morbid symp- 
toms. The sale of such meat with declaration is only justified, 
if the alterations of local tuberculosis are widely extensive and reach 
for instance the pleura or the peritoneum; because then, if the 
nocivity of the meat does not demand it, the declaration is neces- 
sary, as tuberculosis has here a great significance in relation to 
meat inspection. 

By the use of such a method, all risks will be a voided of seeing 
the noxious meat coming from tuberculous animals, delivered 
to general traffic, although those risks are not very great. 


800 The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


From experiments by ingestion of tuberculous meat, or by injection 
of the muscular juices of such meat, made by Nocard, Galtier, 
Forster, Bang, Bollinger and two of his assistants Hagemann and Kastner, 
Perroncito, and the reporter, it was found that the meat contains 
sometimes the bacilli of Koch, but that their number is generally not 
sufficiently great to produce infection by absorption. On this, the 
works of Nocard, Galtier and Perroncito are very instructive. Nocard 
experimented by intraperitoneal injection on Guinea-pigs, with 
muscular juices of 21 cows affected with generalized tuberculosis. 
One only out of 4, in that experiment, were infected. The 
experiment by ingestion, made with meat, gave, like the juice, a 
general negative result. A peculiar detail is, that the meat of the 
cow, the muscular juice of which had infected a Guinea-pig, being 
given to 4 cats, these were not infected, although they each con- 
sumed more than 500 grams of it. Galtier succeeded in developing 
tuberculosis twice by inoculation of the muscular juice from 15 
tuberculous cows; but failed completely with ingestion of their meat 
tried with dogs, cats, calves, and pigs, although they received as much 
as they could consume. Perroncito, with muscular juice of tuber- 
culous animals, used in subcutaneous and intra-abdominal injections 
on more than 200 rabbits and as many Guinea-pigs, obtained only 
negative results. Four young pigs, fed for 4 months, and twelve | 
others for five, with the meat of tuberculous cattle, remained | 
perfectly sound. 

But with viscera full of tuberculous deposits, it is different, 
those must be considered as particulary injurious. In this case 
the meat inspector is rightly required to seize all tuberculous organs; 
a most important duty, in relation to tuberculosis. 


The anomaly, that some specialists, although they judge 
tuberculous meat very severely, still allow its free entrance into 
traffic, was pointed out by Hartenstein. The continuation of such a 
method of inspecting meat ought to be prevented, by establishing for 
all practitioners, one mode of inspection which they must follow, 
particularly in relation to searching for tuberculosis. The mode 
of inspection consits in the incision of some lymphatic glands, 
situated on the roads of introduction of the tuberculous virus. The 
correct execution of this inspection is then easily controllable. 
Moreover, it is indispensable, to avoid bad abuses, that the author- 
ities should order the complete elimination of the tuberculous 
organs with their corresponding lymphatic glands. 


2) Use of the milk of tuberculous animals. 


Veterinary and medical literature contain many observations, 
from which it certainly follows, that tuberculosis can be transmitted 
through human and animal feeding on milk, to other animals, 
and even to man. The tuberculous endemy related by Olivier, ın 








Report of Dr. OSTERTAG, Berlin. 801 


a school in Paris, shows, that the milk of tuberculous cows may 
in some circumstances be dangerous. 


But milk, as regard its virulency, must be subjected to the same 
considerations as meat; it is not virulent in every form of tuber- 
culosis. Experiments have proved, that the bacilli of Koch are 
found only in the milk of cachectic tuberculous cows, in which 
the intrusion of bacilli in the blood, and therefore in the udder 
occurs frequently, specially in the milk of cows suffering from tuber- 
culous mammitis. 


Bollinger was the first to mention the presence of the bacillus 
in the milk of tuberculous udders, and the great virulency which 
results from it. Then May, in examining the milk of five clini- 
cally tuberculous cows, but with healthy udders, obtained only ne- 
gative results by inoculation. Bang, in feeding five young pigs and 
three rabbits, with the milk of tuberculous udders, produced tuber- 
culosis in them. Later he inoculated the milk of 28 cows, clini- 
cally tuberculous, but free from tuberculous mammitis, to 48 rab- 
bits, in which he only observed two cases of tuberculosis by in- 
oculation, although all the cows had the disease to a high 
degree. Other attempts of Bang with the milk of 21 cows also 
extensively tuberculous, proved, that the milk of 17 of those cows 
was not infectious, while that of the other 4 produced the effect of 
inoculation. A closer examination showed, that three of those cows 
had mammitis. The fourth was an animal that had died from 
extensive tuberculosis. Bang also inoculated rabbits and Guinea- 
pigs with the milk of eight highly phthisic women, without result. 
Lucas succeeded with the virulency of the milk of a tuberculous 
cow in infecting four young pigs. Nocard experimented with the milk 
of eleven tuberculous cows and observed no nocivity except in one 
case, when the cow had tuberculous mammitis. Schmidt- Mülheim 
inoculated rabbits with. the milk of more than 50 milking cows, 
free from mammitis, and found them entirely sound, although they 
had each received an injection of 50 cc. and the milk came from 
old and broken down animals. 

Fiorentini relates the case of the inspection of the udders of 
17 extensively tuberculous cows, among which 12 had udders free 
from disease, and the other five had diseased udders. In the first, 
neither histological and bacteriological inspection of the milk, nor 
experiment by inoculation, revealed the presence of the bacilli of Koch 
in the milk. Fiorentin: in summing up his work, concludes, contrary 
to the opinion held still by some authors, that the bacilli of Koch 
exist in milk only if there is mammitis. 

Schmidt and Schreder, from the results of their experiments, 
conclude, that the milk coming from cows affected with mammitis 
or that of cachectic cows, must be excluded from traffic. 

A result, different from those related above, has been ob- 
tained only by Hirschberger. Having experimented with the milk 


51 


802 The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


of twenty slaughtered tuberculous cows, by subcutaneous and intra- 
peritoneal injection on Guinea-pigs, he obtained positive results, and 
stated, that some of those cows had only the character of local 
tuberculosis and were somewhat fat. However, the experiments 
of Hirschberger are so much in contradiction with what we know, 
that some error must be supposed. If one takes the milk from the 
udder of slaughtered cows, one must take into account, that the floor 
of the abattoir, with which the udder comes in contact when the cow 
is knocked down and falls is most ordinarily soiled with matter, 
which may contain the tuberculous virus; and again, that in skin- 
ning the animal, the butcher may use a knife which is covered 
with bacilli of Koch, if it has before cut through tuberculous 
deposits. | 


That the presence of the bacilli of Koch cannot be admitted 
in the milk of clinically tuberculous cows, is again demonstrated 
by the handsome experiments of Fries, who made 46 experiments, 
with 44 dairies in Copenhagen, each one counting between 10 and 
80 cows. Inoculation with the milk from these establishments of 84 
rabbits and 4 Guinea-pigs, was followed by the death of 37 rab- 
bits and of all the pigs, which excluded 18 experiments. There 
remained a series of 28, among which 4 developed tuberculosis of 
inoculation. 


At the veterinary inspection of the dairies, which furnished 
the four proofs of virulency, it was found, that two cases were 
from dairies containing cows with mammitis, the two others from 
dairies which had each one cow, which from her cough and 
emaciation could be considered as tuberculous to a high degree. 


‘From the experiments of Bollinger, Bang, Lucas, Schmidt- 
Miilheim, Fiorentini, Schmidt, and Schroeder and Fries, it is proved 
that the principal risk of the spreading of tuberculosis by milk, 
comes from that of cows suffering from mammitis, and that which 
comes from clinically tuberculous and cachectic cows, must also 
be taken into consideration. 


The results related above, agree with those of the reporter, 
which were made by order of the Minister of Agriculture of Prussia, 
in the Hygienic Institute of the Superior Veterinary School in Berlin. 
Those experiments were based on this question: “Does the milk of 
cows not having’ yet presented clinical symptoms of tuberculosis, 
but having reacted to tuberculine, contain bacilli of Koch, and in 
such number that tuberculosis can be contracted from them?” 


The material for the experiments was furnished by a large 
establishment near Berlin, in which the spread of tuberculosis 
was treated by Bang’s method. The experiments commenced the 
26" of May 1898 and were continued in the following winter se- 
mester. Examination of the milk from cows that reacted to tuber- 
culine, was first made individually and again collectively, every time 
during four weeks, so as to judge of its virulency in both cases. 





_ Report of Dr. OSTERTAG, Berlin. 803 


With regard to the individual inspection, 50 cows that had 
reacted, were first disposed of. The trials, on a large scale, in the 
second period of the experiments, were made each time on groups 
of 50 cows each. — The quantity of every sample of milk examined, 
was always about one litre, which was centrifugal and from which 
was taken 80 c.c. of cream and deposit, to which was added the 
quantity of milk necessary to make, at the rate of 40 c. c. each, the 
necessary intra-peritoneal injections for 3 or 4 Guinea-pigs, experi- 
mentally inoculated. The remainder of the samples of milk was used, 
with all necessary prudential measures, for feeding, in giving each 
time to groups of 3 or 4 Guinea-pigs, what milk they could consume 
completely in 3 or 4 days (200 or 300 grams for each animal). 
Finally, the remains of the preparations and the tubes of the alem- 
bies were inspected microscopically. 

The first series gave only negative results, except with the 
milk of one single cow, which double test killed in a few days 
the Guinea-pigs having received intra peritoneal injection. This cow 
was then excluded from the experiments of injection. — On the 
other hand, the Guinea-pigs fed with milk from this same cow, 
were found entirely healthy at the post-mortem made later, as 
well as the other Guinea-pigs of that series, inoculated or fed, which 
presented no special lesions, with the exception of one, which showed 
at the autopsy an infection anterior to the tests. All the remains 
of the preparations as well as the tubes of the alembics were free 
from bacilli of Koch when examined with the microscope. 

The second series of tests was begun with intervals of two to 
four days on the 24% of October 1898; it included 14 experiments 
of mixed milk coming from the reacting group. The experiments 
were analogous to those of the first series. 

As in the first also, the results from this second series gave 
only one positive case, that of an injected Guinea-pig, which 71 days 
after was found infected with mild abdominal tuberculosis. Another 
Guinea-pig inoculated with the same milk, presented no trace of 
tuberculosis at the post-mortem. Out of three Guinea-pigs, which 
received by ingestion 920 c. c. of that milk, one died the next day, 
one after 52 days, and at the general autopsy made 71 days after 
the beginning of the experiment, the third Guinea - PIE presented 
no more lesions than the sesond series, injected and fed, having 
been found at post-mortem, free from tuberculous lesions. It must 
be concluded, that the milk of cows reacting to tuberculine, may 
be considered as containing sometimes bacilli of Koch, without 
being necessarily injurious. It must also be remarked, that in the 
second series of experiments, no bacillus has been found, either 
in the residues of the preparations, or in the deposits in the 
alembics. 

If in the second series of experiments, an opportunity presented 
itself to discover, at the post- mortem of one of the inoculated 
animals, the presence of the bacilli of Koch, it may be said, that 


804 The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


in cases of latent tuberculosis, bacilli sometimes enter the blood, 
and may then be carried into the milk. But as long as the bacilli 
of Koch soon disappear from the blood, such a result does nat con- 
stitute a serious factor in the contagion of tuberculosis by the milk, 
because the accidental absorpation of the bacilli of Kock does not 
create tuberculosis, as has already been proved by experiments 
of injection and ingestion made by the reporter. Therefore the 
milk of cows reacting to tuberculine, but not presenting the clinical 
symptoms of tuberculosis, can be considered as innocuous. 


It is very different with the milk coming from cows suffering 
from mammitis and cachexia. In no part of tuberculous cattle, 
are the bacilli of Koch so numerous as in the secretions of tuber- 
culous udders; the contents of these secretions can be compared to 
the sputa of man, the virulency of which Bollinger has shown by ab- 
dominal inoculation to persist even when attenuated to 1 | 100 000%. 
It must also be added, that in cases of mammitis, the bacilli of 
Koch do not enter the milk by chance, as in a limited tuberculosis 
of internal organs, but they are always present in it, their number 
is constantly increasing, and they are constantly being eliminated 
from it. For this reason, specially on consideration of the normal 
aspect of the milk of cows suffering from mammitis, numerous 
experiments have lately been made upon the presence of this ba- 
cillus of Koch in butter. 


Obermüller, in relation to these facts, has called attention 
to the dangers presented by the milk of large establishments, com- 
pared with that of small ones. Before the observations of Obermüller, 
veterinary surgeons knew already the dangers of the transmission 
of tuberculosis, which were increasing with the feeding of pigs and 
caives by milk and residues from cooperative dairies. 


The danger of tuberculous infection, by the use of the milk 
and its products, procceding from large dairy farms, is based 
upon the percentage of mammitis, which is about from 2 to 4° 
‘of all tuberculous cows; therefore a small establishment, in which 
the milk of a relatively small number of cows is prepared, is less 
liable to have milk from cows suffering from mammitis, than a 
large farm, using and selling the milk of several hundreds and 
even thousands of cows, among which the above mentioned pro- 
portion of cows with mammitis can be counted. 


It may therefore be admitted, as Rabinowitch has demonstrated, 
that the milk of large establishments contains, no doubt, continually 
bacilli of Koch, while that of small places is generally free from 
them. 


The most effective measures to prevent the spreading of in- 
fection by the milk coming from’ tuberculous cows, goats etc. 
are those requiring the slaughter of tuberculous milking animals, 
affected with mammitis or cachexia. 





Report of Dr. OSTERTAG, Berlin. 805 


This could be done, if the animals, before being admitted to 
their place of use, were subjected to veterinary inspection, and if 
this were repeated afterwards every fifteen days. 

The great dairy at Copenhagen, founded for the public benefit, 
has for several years past been carrying onethe struggle against 
tuberculosis, by having all the cows, whose milk comes to the 
establishment, examined twice a month by a veterinary surgeon, 
and by destrgying immediately those found having mammitis. 

Formerly the elimination of cows affected with mammitis met 
with great difficulties, because the clinical symptoms of the disease 
were not sufficiently known. Now, etiology of mammitis is more 
thoroughly studied, and we have besides in bacteriological experi- 
ments and in the harpooning (exploring punctures) of Nocard two 
precious auxiliary means to rationally establish the presence of 
mammitis. Considering the importance of the question, the official 
interference of the State against mammitis, as it already exists in 
Sweden and Denmark, would give better hope of success than in 
former times. 

Swedish and Danish veterinary surgeons, in doubtful cases 
of mammitis, are obliged to send samples of the milk of udder, 
which they harpoon, to the bacteriological institutes of the superior 
veterinary schools; if after examination, doubt is changed to certainty, 
immediate killing of the animal follows, with indemnity to the owner. 
By the application of such regulations, it may be expected, that the 
most important source of the spreading of tuberculosis by the con- 
sumption of milk will be stopped up. 


CONCLUSIONS. 


To prevent the danger to human health arising from the 
use of the meat and milk of tuberculous animals as food, the 
following measures and injunchons are requtstte: 


A. MEAT. 


1) A definite method of examining the slaughtered animals 
ts to be enjoined on the experts entrusted with the ın- 
spechon of meat, tn order to ensure a precise statement 
of each case of tuberculosis among the slaughtered anı- 
mals, and of the extent of the tuberculous process in 
every such case. 


2) The most important task of the meat tnspector ts the 
finding out and harmless removal of the tuberculously 
altered organs together with their appendages. 


806 


The use of the flesh and milk of tuberculous animals. 


3) With regard to the meat of tuberculous animals, the 
parts affected with tuberculous centres and bound by the 
corresponding lymphatic glands, are to be treated tn the 
same way as the tuberculously altered organs. 


4) If the tuberculous alterations in the meat are confined 
to the lymphatic glands situated in tt, the muscle may, 
after cutting out of the bones, joints, vessels, and lym- 
phattc glands, and adequate dissection, be handed over, 
in a stertlized condition, to be used for food. 

In the case of fat animals, the melting out of the fat 
“issue that has been separated with avordance of the tuber- 
culous centres, ts lıkewise permitted. 


5) The whole of the meat ts to be withdrawn from use as 
human food, tf there exist marked emactatton or the 
signs of very recent infection of the blood (tumour in 
the spleen, and swelling of all the lymphatic glands, as 
well as militar tubercles in the lungs, lever, spleen, or 
kidneys). 


6) In the case of local tuberculosts and tn that of general 
tuberculosts limited to the organs of the cavities, the meat 
may be dealt out raw to be used as food. 

Lf the tuberculous process tn the intestines ts of con- 
stderable extent, the obligation to declare tt ıs to be ın- 
sisted on. 


7) In cases where the local character of tuberculoSis and the 
harmlessness of the meat are doubtful (especially when 
there are tuberculous caverns and incipient derangement 
of nutrition), the whole of the meat ts to be sterilized 
before being handed over as fit for food. 


B. MILK. 


1) The cows, goats etc. kept for datry purposes are to be 
subjected to regular veterinary control. 


2) The milk of tuberculous animals ts not to be used for 
human food, tf the animals are emactated or affected 
with tubercles in the mammae. 


3) In accordance with the mode of proceeding tn the king- 
dom of Sweden, the emactated and tuberculous datry 
animals are to be immediately removed from the farms 
and destined for slaughter, compensation betng given to 
OWNETS. 











Regelung des Verkehrs mit Fleisch und Milch tuberkulöser Tiere. 807 


Die neuesten Vorschriften über die Behandluny des Fleisches 
tuberkulöser Tiere in England. 


In England sind gemäß der Vorschläge der Tuberkulosekommission 
am 11. März 1899 folgende Vorschriften*) über die Behandlung des Fleisches 
tuberkulöser Tiere erlassen worden: 


Beschlagnahme des ganzen Tieres erfolgt: 

a) wenn Miliartuberkulose beider Lungen vorhanden ist; 

b) wenn sich tuberkulöse Veränderungen am Brust- und Bruchfell finden ; 

c) wenn tuberkulöse Zustände im Fleische oder in den Lymphdrüsen 
des Fleisches gefunden werden; | 

d) wenn tuberkulüse Veränderungen verbunden mit Abmagerung des 
Tieres vorliegen. 


Bei sonst gesunden Tieren tritt nur Beschlagnahme der Teile mit 
tuberkulösen Veränderungen ein: 

a) wenn von den tuberkulösen Veränderungen blos die Lungen und 

Brustiymphdrüsen betroffen sind; 

b) wenn die tuberkulösen Veränderung sich nur in der Leber finden; 

c) wenn tuberkulöse Veränderungen nur die Rachenlymphdrüsen 
betreffen ; 

d) wenn die tuberkulösen Veränderungen, in irgend einem Zusammen- 
hang, auf die genannten Organe beschränkt sind, und ihre Ausbrei- 
tung nicht groß ist. 

Beim Schwein soll, bei der Neigung des tuberkulösen Prozesses zur 
Generalisation, die Beschlagnahme des ganzen Tieres erfolgen, sofern das 
Schwein überhaupt mit Tuberkulose behaftet befunden wird. 

Eingeführtes Fleisch soll beschlagnahmt werden, wenn das Brust- oder 
Bauchfell abgezogen ist. 


Notizen über die im Grossherzogtum Baden ergriffenen Massregeln zur 
Verhütung der aus dem Genusse von Kuhmilch entstehenden Gefahren. 


Einige Jahre, nachdem das Reichsgesetz vom 14. Mai 1879, den Ver- 
kehr mit Nahrungsmitteln, Genußmitteln und Verbrauchsgegenständen betr., 
erschienen war, trat die Verordnung des Großh. Ministeriums des Innern vom 
17. Juni 1884, den Verkehr mit Milch betr., für das ganze Land‘in Kraft. 


Nach § 1 dieser Verordnung ist verboten: 

„Das gewerbsmäßige Verkaufen und Feilhalten von Milch (Kuh- 
milch), welche von kranken Tieren, von Tieren aus an Maul- und 
Klauenseuche, Milzbrand oder an Diphtherie leidenden Beständen, 
oder welche von Tieren innerhalb der ersten acht Tage nach dem 
Kalben gewonnen wird, sowie von bitterer, schleimiger, verdorbener, 
mit Wasser verdünnter, oder mit fremdartigen Substanzen ver- 
setzter Milch.“ \ 

„Als kranke Tiere gelten insbesondere diejenigen, welche an 
Maul- und Klauenseuche, Milzbrand, Perlsucht (Tuberkulose), Pocken, 


*) Weitere Vorschriften enthalten die Gegenstände, über welche die Fleisch- 
beschauer zu prüfen sind, nämlich: 
a) das Gesetz, die Fleischbeschau betr., und die dazu erlassenen Ausführungs- 
bestimmungen; 
b) die Namen und die Lage der Eingeweide der Tiere; 
c) die Zeichen der Gesundheit und Krankheit der Tiere, welche zur mensch- 
lichen Nahrung dienen sollen, sowohl im lebenden als im geschlachteten 
ustande ; | , , 
d) die Erscheinungen und Beschaffenheit von frischem Fleisch, Eingeweiden, 
Fett und Blut, und die Umstände, welche sie, oder ihre Zubereitungen, 
tauglich oder untauglich zur menschlichen Nahrung machen. 


808 Regelung des Verkehrs mit Fleisch und Milch tuberkulöser Tiere. 


Rauschbrand, Tollwuth oder Gelbsucht, an Krankheiten des Euters, 
jauchiger Gebärmutter-Entzündung, Ruhr, Pyämie, Sephthämie oder 
an Vergiftungen leiden, oder mit giftigen oder stark wirkenden 
Mitteln behandelt werden.“ 


Auf Grund dieser Verordnung erließen die meisten Stadtgemeinden 
des Landes ortspolizeiliche Vorschriften über das Feilhalten und den Verkauf 
von Kuhmilch. In der Stadt, in welcher der Kongreß tagt tragt die erste 
ortspolizeiliche Vorschrift das Datum vom 2. Dezember 1885.*) 

Wo sogen. Milchkuranstalten errichtet sind, stehen dieselben; entweder 
obligatorisch oder freiwillig, unter dauernder veterinärpolizeilicher Aufsicht. 
In letzterem Falle wird zeitweise Öffentlich bekannt gemacht, welche 
Anstalten sich freiwillig unter Kontrolle gestellt haben. 


Als nun im März 1891 die ersten größeren Versuche über die Ver- 
wendung des Tuberkulins als Diagnostikum, nach einem von Geheimrat 
Dr. Robert Koch entworfenen und von dem Kaiserlichen Gesundheitsamt, 
sowie dem Großh. Badischen Ministerium des Innern gutgeheißenen Plane, 
unter Leitung des Dr. Lydtin im Schlacht- und Viehhof in Karlsruhe ausge- 
führt wurden, schritt man auch zur Tuberkulinierung der 19 wertvollen 
Milchkühe der unter Aufsicht des Ortsgesundheitsrats stehenden B . ...... 
Milchkuranstalt daselbst. Dabei stellte sich das überraschende Ergebnis her- 
aus, daß von dem kleinen Bestande von 19 Milchtieren 9 reagierten und, wie 
die Schlachtung ergab, tuberkulös waren, wenn auch nur in geringer Aus- 
dehnung. (Vergl. „Arbeiten aus dem Kaiserl. Gesundheitsamte, 8. Band, 1893. 

Nachdem seitens des Karlsruher Ortsgesundheitsrates die nötigen 
Geldmittel zur Verfügung gestellt waren, wurde auch zur Schlachtung der 
übrigen Tiere des Bestandes, welche nicht reagiert hatten, geschritten. Bei 
der abermaligen Impfung dieser Tiere, unmittelbar vor der Schlachtung, zeigte 
es sich, daß eines derselben reagierte. 

Bei der Untersuchung des geschlachteten Stückes fand man eine 
Mittelfell- und eine Bronchialdrüse mit ziemlich frischen Tuberkeln in kleiner 
Anzahl besetzt. 

Der geleerte Stall wurde mehrmals gründlich desinfiziert. 

Seitdem werden nur noch Kühe in der Anstalt aufgestellt, welche vor 
ihrer Aufstellung die Tuberkulinprobe günsti bestanden haben. Außerdem 
werden die Tiere durch den städtischen Tierarzt überwacht, wobei in 
gewissen Zeiträumen eine abermalige Früfung, der aufgestellten Milchkühe 
mit Tuberkulin vorgenommen wird. Mit den Tieren wird häufig gewechselt, 
d.h. es bleiben nur wenige, längere Zeit, zur Milchnutzung aufgestellt. Sie 
gehen, sobald sie abgemolken und angefleischt sind, zur Schlachtbank. 

In ähnlicher Weise wird auch in andern Städten des Landes verfahren. 

Jedenfalls ist in Karlsruhe, schon im Jahre 1891, es mittels der Tuber- 
kulinprobe gelungen, 

) einen bis dahin wohl aussehenden und für gesund gehaltenen 
Milchviehbestand als ziemlich stark verseucht zu erkennen, 
2) einen reinen Milchviehbestand für den abgeschlachteten einzustellen, 
3) diesen Bestand bisher tuberkulosefrei zu erhalten. 


*) Die pineste Bekanntmachung trägt das Datum v. 9. März 1899. Sie schreibt vor: 
8. In den Ställen der Milchkuranstalten dürfen nur Tiere (Kühe) untergebracht 

werden. deren Milch zu Kurzwecken oder als Kindermilch verkauft wird. 
. s darf kein Tier vor Vorlage eines Zeugnisses des beamteten Tierarztes und 
geliefertem Nachweis, daß das Tier geim ft und gesund befunden worden ist, in den 
tall gestellt werden. Die Impfung muß jedes Jahr mindestens einmal wiederholt werden. 
| ede Erkrankung eines dem Bestande der Milchkuranstalt angehörenden Tieres ist 
binnen 24 Stunden dem amtlichen Sachverständigen durch den Betriebsinhaber anzu- 
zeigen. Das erkrankte Tier darf für die Zwecke der Anstalt nicht benützt werden, bevor 
der amtliche Sachverständige dasselbe besichtigt und die Verwend gestattet hat. 
4. Die zu Anstaltszwecken verwendeten Tiere dürfen nicht über 10 Jahre alt 
sein; sie müssen sich in gutem Ernährungszustand befinden. Wenn irgend thunlich 
ist Trockenfütterung anzuwenden. 





Règlements sur la vente de viande et de lait d'animaux tuberculeux. 809 


Prescription sur le traitement de la viande d'animaux tuberculeux, 
émises en Angleterre.*) 


La saisie totale est prescrite : 

1) lorsque la tuberculose miliaire existe dans les deux poumons; 

2) lorsque des altérations tuberculeuses se présentent dans la plévre 
et le péritoine; 

8) si l’on découvre des altérations tuberculeuses dans la viande, ou 
dans les glandes Iymphatiques de la viande; 

4) lorsque l’on constate des altérations tuberculeuses, et que l’animal 
est amaigri. 

La saisie partielle a lieu: 

1) lorsque les altérations tuberculeuses se limitent aux poumons et 
aux glandes lymphatiques pectorales ; 

2) lorsque les altérations tuberculeuses se trouvent seulement dans 
e foie; 

3) lorsque les altérations tuberculeuses n’ont attaqué que les glandes 
lymphatiques rétropharyngéales ; _— 

4) lorsque les altérations tuberculeuses se limitent, dans une combi- 
naison quelconque, sur les dits organes, mais d’une façon minime. 


Vu la tendance que possède la tuberculose à se généraliser chez le 
porc, la saisie totale de tout porc attaqué de tuberculose est indiqué. 

La viande importée est saisie, si elle n’est pas présentée avec la 
plèvre et le péritoine. 


Notices sur les mesures en vigueur dans le Grand-Duché de Bade 
pour protéger le public contre les dangers du lait de vache. 


En dehors de la loi de l’Empire, du 14 mai 1879, concernant le trafic 
des denrées alimentaires, etc., le Ministère de l’Intérieur du Grand-Duché de 
Bade prit, le 18 juin 1884, un arrêté réglant, pour toute l’étendue du Grand- 
Duché, le commerce du lait de vache. Il interdit dans l’article premier le col- 
portage et le débit de lait provenant 1) d’animaux malades, 2) d'effectifs, 
dans lesquels existent des animaux atteints de fièvre aphteuse, de charbon 
ou de diphtérite, 8) de vaches ayant vélé, depuis moins de huit jours. 

Il est interdit également de mettre en trafic et de débiter du lait 
amer, visqueux, corrompu, ou falsifié par addition d’eau on d’autres sub- 
stances étrangères. 

Sont considérés comme malades: les animaux atteints de fièvre aph- 
teuse, de charbon bacteridien et bactérien, de tuberculose, de small-pox, de 
la rage, de l’ictérus, de différentes maladies des mimelles, de métrite septique, 
de pyémie, de septicohémie, de dysenterie, d’empoisonnement, ou ceux qui 
ont été traités avec des médicaments toxiques, âcres ou très odorants. 

__ Se basant sur cet arrêté, les communes urbaines édictérent des pres- 
criptions locales, pour régler de leur coté, Je trafic du lait dans leur circon- 





. *) D'autres prescriptions concernent l'examen des inspecteurs laïques et déter- 
minent les différents points tormant des sujets à examiner; ce sont: 
1) la loi sur l'inspection des viandes et les prescriptions pour son exécution; 
2) les noms et la situation des viscéres des animaux; _ . 
3) les symptômes de santé et de maladie des animaux, vivants ou abattus, qui 
doivent, après abattage, servir de nourriture à l'homme; 
4) Paspect et la qualité de la viande fraiche, des organes, de la graisse, du : 
sang, et les conditions, qui les rendent impropres à l'alimentation, ainsi que 
leurs préparations. 


810 Règlements sur la vente de viande et de lait d'animaux tuberculeux. | 


scription. La première de la ville où se tient le VII. Congrès, date du 
2 décembre 1885.*) . 

Les établissements appelés ,,Milchkuranstalten“ destinés à fournir un 
lait de choix, sont soumis, obligatoirement ou facultativement, au contrôle 
vétérinaire; les noms des établissements se soumettant volontairement au 
controle, sont portés périodiquement et officiellement 4 la connaissance du 
public. 


Durant le printemps de 1891 on expérimenta sur une plus grande 
étendue l'application de la tuberculine**) comme moyen de diagnostic. L'on 
comprit dans cette expérience l'effectif de la Milchkuranstalt B....... 
de Karlsruhe. composé alors de 19 vaches laitières, bêtes de premier choix 
et de la meilleure apparence. L’on fut surpris de constater que 9 de ces 
vaches réagissaient et présentaient les altérations d’une tuberculose peu 
étendue, il est vrai, aprés leur abattage. Les animaux n’ayant pas ia la 
premiére épreuve. ent abattus quelques mois plus tard. Le Conseil 
d'hygiène de la ville accorda une indemnisation au propriétaire, qui avait 
soumis les animaux à une seconde épreuve; un seul animal réagissait et fut 
trouvé atteint -d'une tuberculose d'un ganglion lymphatique mediastin et 
bronchique, à peine éclose, tandis que les autres animaux étaient intacts. 

Après l'évacuation, l’étable construite et entretenue d’après les règles 
modernes de l'hygiène, fut nettoyée et désinfectée radicalement à plusieurs 
reprises. 
Pour remonter l'effectif, on ne choisit que des bêtes âgées de 4 à 6 
ans, de bonne apparence, cliniquement saines et n'ayant pas réagi à la tuber- 
culination; cette épreuve fut faite, non dans l’établissement même, mais dans 
une étable isolée. Pour remplacer les animaux vendus à la boucherie ou 
ailleurs. et pour augmenter le cheptel, on procéda de même. 

Comme auparavant, l'établissement reste sous le contrôle d’un chimiste 
et du vétérinaire officiel. Ce dernier examine les animaux au moins une fois 
par semaine, note leur température, et tuberculine les animaux montrant 
quelques symptômes d’une infection tuberculeuse. | 

Les animaux ne passent pas plus de deux à trois ans dans l’établisse- 
ment; des que la production de leur lait commence à baisser et qu’ils pren- 
nent de l’embonpoint, ils sont reformés. 

Les ,,Milchkuranstalten“ des autres ville’ procèdent d’unemaniere analogue. 

Il est agréable de constater, qu’ à Karlsruhe, en 1891 déja, on a réuss! 
en employant la tuberculine : 

1%) à dévoiler l’existence de la tuberculose chez 10 vaches laitières 
sur 19, de très bonne apparence et considérées comme saines et 
aptes à fournir un lait principalement destiné à la nourriture des 
enfants et des personnes malades, débiles ou convalescentes ; 

29) à reconstituer, à la place de celui abattu, un nouvel effectif intact 
de tuberculose; et 

8°) à le conserver tel. 


*) La dernière publication, datée du 9 mai 1899, prescrit: 

8. Il est interdit d'installer dans les étables de la Milchkuranstalt d'autres. 
vaches que celles destinées à la production de lait pour l’usage des personnes malades 
ou convalescentes et des enfants. . , , | 

Toute vache destinée à ce but doit avoir été tuberculinée sans réaction, avant 
son installation. . ; 

L’animal sera à nouveau tuberculiné, au moins une fois par an. . 

Si une des vaches tombait malade, le propriétaire est tenu d’en faire la déclaration 
au vétérinaire sanitaire dans le délai de 24 heures. Le lait de cet animal ne sera utilisé 
que si le vétérinaire sanitaire en donne la permission. , 

§ 4. Aucune vache installée dans l'établissement ne doit être âgée plus de dix 
ans. Tous les animaux doivent montrer un bon état d’embonpoint. Il n'est pas permis 
de donner du vert aux vaches laitières. : 


**) Experimentations d’après les données de Robert Koch, faites avec l'agré- 
ment du Conseil d'hygiène de l'Empire et du Ministère de l'Intérieur Badois, sous la 
direction du docteur Lydtin. 











Regulations for selling of meet and milk of tuberculous animals. 811 


The latest prescriptions issued in Great Britain on behalf of the 
treatment of the meat of tuberculous animals. 


In Great Britain, the following prescriptions on the treatment of the 
meat of tuberculous animals have been issued on the 11!b of March 1899, 
according to the propositions of the Commission on Tuberculosis: *) 


The entire carcase and all the organs may be seized: 


a) When there is miliary tuberculosis of both lungs; 

b) when tuberculous lesions are present on the pleura and peritoneum ; 

c) when tuberculous lesions are present in the muscular system, or in 
the lymphatic glands embedded in or between the muscles ; 

d) when tuberculous lesions exist in any part of an emaciated carcase. 


The carcase, if otherwise healthy, shall not be condemned, but every 
part of it containing tuberculous lesions shall be seized: 


a) When the lesions are confined to the lungs and the thoracic lym- 
phatic glands; 

b) when the lesions are confined to the liver; 

c) when the lesions are confined to the pharyngeal lymphatic glands ; 

d) when the lesions are confined to any combination of the foregoing, 
but are collectively small in extent. 


Notes on the measures taken in the Grand-Duchy of Baden for the 
prevention of the danger arising from the consumption of cow's milk. 


A few years after the promulgation of the Imperial law of the 
14th May 1879 concerning the traffic in articles of food, of luxury, etc., an 
order from the Home Department of the Grand-Duchy of Baden of June 
17 1884, came into force, regulating the milk trade throughout the country. 


According to § 1 of this enactment: 


“The industrial sale and offering for sale of milk (cow’s milk) 
coming from diseased animals; from animals belonging to stock 
suffering from foot and mouth disease, anthrax, or diphtheria; or 
from animals having calved within less than eight days;—also, of 
bitter, pituitous, vitiated milk, milk diluted with water, or mixed 
with foreign substances” — is forbidden. 

“As diseased animals must be especially looked upon those suf- 
fering, from foot and mouth disease, anthrax, tuberculosis, small- 





.  * There are further prescriptions as to the different questions of the examen 
which meat inspectors have to pass before obtaining qualification : 


a) the law of meat inspection and, such byelaws, regulations, etc. as may be 
in force at the time he presents himself for examination; 

b) the names and situations of the organs of the body ; . 

c) signs of health and disease in animals destined tor food, both when alive 
and after slaughter; 

d) the appearance and character of fresh meat, organs, fat, and blood, and the 
conditions rendering them, or preparations from them, fit or unfit for 

uman . 


812 Regulations for selling of meet and milk of tuberculous animals. 


pox, rabies, or icterus, from affections of the mamma, dysentery. 
pyaemia, septicohaemia, or poisoning, or who are being treated 
with poisonous or powerful drugs.” 

Taking this order for a basis, most of the urban communes of the 
country issued local police regulations concerning the sale and offering for 
sale of cow’s milk. In the town where the Congress is holding its meetings, 
the first local police regulation is dated December 24, 1885.*) Where so-called 
milk-diet-establishments have been set up, they are, either compulsorily or 
voluntarily, under the constant supervision of the veterinary police. In the 
latter case, the nam&s of those who have voluntarily submitted to that 
control, are published from time to time. 


When in March 1891 the first experiments on a large scale on the 
use of tuberculine as a means of diagnosis were made at the public abattoir 
in Karlsruhe, after a plan drawn up by Geheimrat Dr. Robert Koch and 
approved by the Imperial Board of Health as well as by the Home Depart- 
ment of the Grand- uchy of Baden, the tuberculination of 19 valuable milk- 
ing cows belonging to B........ milk-diet-establishment of that place. 
which was under the supervision of the local Board of Health, was proceeded 
with at the same time, with the surprising result, that of the small stock of 
19 milking cows 9 were found to react, and — as was proved by slaughter — 
to be tuberculous, though only to a slight extent. (Comp. ,,Arbeit. des Kais. 
Gesundheitsamtes, Band 8 P. 1 1898.) 

The necessary sums having been granted by the local Board of Health 
at Karlsruhe, the remaining animals of the stock which had not reacted, 
were likewise slaughtered. After a second inoculation immediately before 
slaughter, one animal was found to react. On examination of the slaughtered 
animal one mediastine and one bronchial gland were found with a few 
tubercles of somewhat recent formation on them. 

The empty stable was once more thoroughly disinfected. 

Since then, no cows are admitted to the establishment without having 
previously been subjected to the tuberculine test and stood it well. Besides. 
the cows are under the constant supervision of the veterinary surgeon of 
the town, who at certain intervals of time applies the tuberculine test to the 
milking cows of the establishment. The animals are frequently changed, i.e. 
only a few are kept for any length of time for milking purposes. As soon 
as they cease giving milk and begin to put on flesh, they are sent to be 
slaughtered. . 

Other towns throughout the Grand Duchy proceed in a similar manner. 


At all events, they succeeded in Karlsruhe as early as 1891: 


1) in recognizing as rather seriously infected a stock of milking cows 
that up till then had been looking healthy and considered as sound: 

2) in substituting a pure stock of milking cows for those that had 
been slaughtered; and 

8) in keeping this stock so far free from tuberculosis. 


*) The latest notice is dated May 9, 1899. 

In 5 8 it says: In milk-diet-establishments only those animals (cows) may be 
stabled, whose milk is sold for dietetic purposes, or as milk for children. , . 

‘No animal may be put in the stable without a certificate from an official veten- 
narian, to the effect that the animal has been inoculated and found sound. The inocu- 
lation must be repeated at least once a year. ; | | 

The owner of a milk-diet-establishment is bound to give notice to the official 
expert within 24 hours of the sickening of an animal belonging to that establishment. 
The sick animal may not be used for the purposes of the establishment until the official 


expert has inapecte it and allowed its use. 
4. The animals used for such establishments may not be more than 10 years 


old ; they must be in good condition. If in any way possible, the ought to have dry- 
eeding. 
—=”>< > 








F. 


Die Bekämpfung 


der Schweineseuchen. 


MESURES POUR COMBATTRE LES 
EPIZOOTIES DE L’ESPECE PORCINE. 


THE PREVENTION OF SWINE 
EPIZOOTIES. 


—o— 


Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters : 


LECLAINCHE— Toulouse. 
LORENZ—Darmstadt. 
PERRONCITO—Turin. 
PREUSSE — Danzig. 
SCHUTZ—Berlin. 
UBELE—Stuttgart. 





815 


Rapport de Mr E. LECLAINCHE 


Professeur à l’École vétérinaire de Toulouse. 


ES affections groupées sous le titre de „maladies rouges“ 
du porc comprennent, à la fois, une forme nettement 
déterminée: le ,,rouget bacillaire“ et des „infections 
imparfaitement classées, dues à la bactérie ovoïde des 
septicémies hémorragiques ou à des formes paracoliques“. 

Le groupement des types évolutifs multiples du 
rouget bacillaire est assuré facilement par la constatation du bacille 
spécifique; c’est ainsi que l’on a pu successivement lui rapporter 
les localisations sur l’endocarde, sur les séreuses articulaires et 
nombre de formes cutanées (Knuderosen, Nesselfieber, Hautbrand, 
Backsteinblatternkrankheit, Erysipèle, Prurigo, Urticaire). 

La classification des autres ‚„maladies rouges“ du pore cam- 
porte de nombreuses incertitudes. La question de l’unicite des 
types, remise en question par les beaux travaux de Mac Fadyean 
et de Preisz, ne saurait être ici discutée. Au point de vue de la 
police sanitaire, le problème soulevé semble n'avoir qu’une impor- 
tance secondaire, toutes les formes groupées présentant d’etroites 
analogies quant à leur étiogénie et paraissant justiciables de mesures 
sanitaires identiques. Sous l'expression de „pneumo-enterites“, nous 
réunirons pour l'étude de leur prophylaxie, sans rien préjuger quant 
à leurs rapports étiogéniques, les formes désignées sous les noms de 
hog-cholera, swine plague, pneumo-enterite, swine-fever, Schweine- — 
seuche, Schweinepest, svinpest, peste suina, sértésvész, sertéskoléra. 

jl me paraît nécessaire d’étudier isolément la prophylaxie du 
rouget et celle des pneumo-entérites; des chapitres distincts sont 


consacrés à l'exposé des mesures sanitaires applicables à chaque 
affection. | 


I. Rouget du porc. 


Le rouget du porc est signalé à l’heure actuelle dans toute 
l'Europe continentale. Toutefois, la répartition est très inégale. 
L'Europe centrale, la France à l'Ouest, la Russie à l'Est, consti- 
tuent le domaine du rouget épizootique et la diffusion hors de cette 
Zone ne s’opere que peniblement. 





816 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine. 


La difficulté de l’acclimatement du rouget dans la région du 
“ Nord est exprimée, soit par la prédominance des formes atténuées 
et bénignes, soit par la rareté absolue des accidents. La Suède et 
la Norwège signalent seulement quelques centaines de cas chaque 
année, et il s’agit le plus souvent de formes sans gravité. Les 
chiffres fournis par le Danemark sont plus imposants : 


Années : 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1897 
Nombre de 997 786 1019 1372 2146 796 454 9138 8462 4152 


malades: 

Toutefois, l’accroissement accusé par la statistique tient à ce 
qu'elle comprend, à partir de 1894, les formes cutanées bénignes 
qui entrent pour les huit-dixièmes environ du total. 

La Grande-Bretagne est également réfractaire au rouget épi- 
zootique ; c’est à peu près exclusivement sous la forme d’endocar- 
dite bacillaire que la maladie est signalée. La commission anglaise, 
chargée par le Ministère de l’Agriculture d’étudier les maladies du 
pore, conclut de ses recherches que „le rouget n’a, en Angleterre, 
aucune tendance à la diffusion, et qu'il n’est, en dehors de la 
pneumo-entérite, aucune maladie du porc qui mérite d'être visée 
par la loi de 1884“. 


On connaît mal l’exacte situation sanitaire des Etats du Sud 
de l’Europe. L'Italie ne signale la maladie que dans quelques 
provinces, surtout dans l’Emilie et la Lombardie; le rouget parait 
peu fréquent dans les Principautés Danubiennes, si l’on considère 
l'importance de l'élevage en ces régions. 


Le rouget cause des pertes considérables en France; la maladie 
sévit en permanence dans les principaux centres de l'élevage du 
porc; la région du Plateau central, la Bretagne, la Vendée et le 
Poitou à l'Ouest, le Dauphiné et la Provence à l'Est sont particu- 
lièrement atteints. On peut évaluer à 100000 au moins le nombre 
des porcs qui succombent chaque année; les animaux représentent 
une valeur minima de cinq millions de francs. 


L'Allemagne n’a fourni jusqu'ici que des documents incomplets.?) 
En 1896, une estimation officieuse porte le montant annuel des 
pertes subies à quatre millions et demi de marks; ces chiffres 
semblent toutefois inférieurs de beaucoup à la réalité. Le vétéri- 
naire départemental D” Mehrdorf, de Koenigsberg, estime à 2696 000 
marks les dommages subis dans sa seule circonscription. Le rapport 
sanitaire pour 1897 renferme, pour la première fois, des données 


1) Second Report of the departmental Committee appointed by the 
Board of Agriculture to inquire into the etiology, pathology and morbid ana- 
tomy of the diseases classed as swine fever. London. 1897. 


N) Le rouget et la pneumo-entérite (Schweineseuche et Schweinepest) 
ne sont visés par les dispositions de la loi de l’Empire du 23 juin 1880 que 
depuis le ler octobre 1898, (Circulaire de la Chancellerie en date du 
8 septembre 1898.) 





Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 817 


statistiques sur les maladies rouges; on signale 33 950 cas de rouget 
dans 8491 communes; 32150 animaux sont morts ou abattus (941/2°/o 
des malades); le rapport reconnaît que nombre de cas ne sont pas 
rapportés. Les arrondissements de Posen, Breslau, Potsdam, Franc- 
fort s./O., Koenigsberg, Oppeln, Gumbihnen, Bromberg . . . . sont 
surtout éprouvés. La Saxe ne signale qu'un chiffre très faible de 
malades (809 morts en 1895, 745 en 1896, 47 en 1897). Les chiffres 
suivants indiquent l’étendue de la contagion dans le Grand-Duché 
de Bade. 


Années: 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 1898 
Nombres de 9994 7405 3014 4458 11656 6836 4960 4495 7769 1829 755 451 


La Hongrie est depuis longtemps connue comme l’un des 
foyers d'élection du rouget. De 1888 à 1894, le chiffre des pertes 
oscille entre 16 000 et 42000; en 1895, il monte à 70000; il est 
probable toutefois que cette recrudescence n'est qu’apparente, et 
que de nombreuses enzooties de pneumo-entérite à marche rapide 
ont été attribuées au rouget; de même, la brusque amélioration 
constatée en 1897 est liée à l’action sanitaire exercée contre Ja 
même maladie. 


Années: 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 1896 1897 
Nombres de 99817 58867 25692 42299 28954 21270 28347 92888 28806 11068 
morts: 18774 42800 14475 88898 22549 17478 19563 70048 21806 8500 


En Russie, les gouvernements du centre sont infectés à un 
haut degré; la statistique, très incomplète jusqu’ en ces derniers 
temps, accuse déjà des chiffres élevés : 


Années ...... 1892 1893 1894 1895 
Nombres de malades . 6435 18806 86467 91090 


Morts . . . . . . . 4419 12989 25376 65709 


Le rouget n’est signalé qu’en de rares foyers en dehors de 
l'Europe. En Afrique, il sévit sur le littoral méditerranéen (Algérie 
et Tunisie). Dans les Etats Unis d'Amérique, le rouget a été con- 
state à diverses reprises (1885, 1888, 1893), mais les enzooties sont 
restées étroitement limitées et elles se sont éteintes sur place. 
Comme en Angleterre, les autorités estiment que le rouget ne con- 
stitue pas un danger appréciable pour l'élevage, et que sa prophy- 
laxie relève plutôt de l'hygiène que de la police sanitaire. 1) 


* 
* * 


Une étude plus approfondie de la répartition géographique du 
rouget montre qu’il est, dans chacun des Etats envahis, des ,,pays 
à rouget‘* dans lesquels la maladie est entretenue en permanence. 


2) Smith. Swine erysipelas from an outbreak of swine disease. 12th and 
13 Reports of the Bureau of Animal Industry. Washington, 1897, p. 166. 


52 


818 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine. 


La diffusion en dehors de ces zones „d’infection permanente“ 
s'opère fréquemment ; mais, dans la plupart des foyers secondaires, 
la maladie ne tend pas à persister. Tantöt une épizootie grave éclate 
en pays indemne, qui décime en quelques semaines les effectifs, tantôt 
la contagion s'étend de proche en proche, par voie de reptation 
lente, en dehors d’un foyer anciennement constitué. Dans l’un et 
l’autre cas, il est rare que la maladie s’établisse à demeure sur les 
territoires qu’elle a conquis; elle s’eteint sur place, vers la fin de 
la saison chaude, pour ne plus réapparaître. Parfois seulement, 
le rouget importé dans une zone indemne s'y acclimate d'emblée, 
et un nouveau centre d'infection permanente est créé. 

En certaines régions, le rouget existe sous des formes atténuées, 
différentes quant à leur expression. Ce sont tantôt des localisations 
internes (endocardites, rachitisme, entérites), tantôt des accidents 
cutanés (Nesselfieber, Hautbrand, Backsteinblatternkrankheit, éry- 
sipèle, urticaire, prurigo). Ces accidents sont observés en des 
régions déterminées, en dehors des centres d'élection du rouget 
grave; on les retrouve en Danemark, dans le Hanovre, la Saxe, la 
Bohême, le Luxembourg; en France, ces formes sont constatées 
dans les départements du Gers, du Tarn, du Tarn et Garonne 
dans le voisinage du grand foyer du Plateau central.) 

Autre circonstance étiogénique bien connue et qu'il suffit de 
rappeler ici: le rouget est une maladie nettement saisonnière. Les 
enzooties éclatent dès le printemps, elle persistent pendant l'été, 
pour disparaître à l'approche de la saison froide. Enfin il est des 
„annees à rouget‘; périodiquement, à des intervalles de quelques 
années (1891; 1895), le chiffre des malades est doublé ou triplé 
dans tous les pays. 

La plupart des modes de la contagion, directe ou indirecte, 
interviennent dans la diffusion du rouget. Dans les régions infectées 
en permanence, la contagion s'opère d’une étable à une autre par 
les intermédiaires les plus variés (fumier, souillure des eaux): 
les personnes et les petits animaux (chats, pigeons, souris) 


1) Il est impossible, en l’état actuel de nos connaissances, d'interpréter 
ces mystérieuses allures de la contagion. Pourquoi certains pays restent-ils 
indemnes, comme la Grande-Bretagne, alors que le bacille y est certainement 
importé, alors qu’on le retrouve, atténué, au sein des lésions chroniques qu'il 
détermine exclusivement. Pourquoi ces différences dans l’évolution, suivant 
les régions considérées? Comment interpréter ces déconcertantes variations 
dans la certitude et la permanence de l’infection ? 

On ne saurait invoquer l'influence de la race; les porcs anglais importés 
sur le Continent sont décimés par le rouget. Le régime et le mode d’entre- 
tien ne jouent aucun rôle; le rouget épizootique sévit à la fois dans les 
élevages industriels du Danemark et de la Prusse et dans les pays d’ele- 
vage pastoral, que les animaux soient entretenus en bandes nombreuses 
comme en Hongrie, ou en petits groupes isolés, comme dans la Bretagne 
ou l’Auvergne. L’experimentation montre d'ailleurs que, dans les formes 
chroniques, le bacille isolé est considérablement atténué, incapable parfois de 
tuer le lapin et même la souris. La question reste donc entière sous une 
autre forme: Pourquoi cette atténuation du bacille en certaines localités ? 





Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 819 


sont des véhicules fréquents du virus. La transmission est assurée 
dans les régions où les porcs vivent en demi liberté, dans les cours 
et les rues des villages. Elle est certaine encore dans les pays 
d'élevage pastoral; alors même qu'ils ne sont point entretenus en 
troupeayx communs, les animaux sont infectés inévitablement par 
les matières virulentes répandues sur les sols et dans les eaux, avec 
les déjections des malades, ou par les cadavres infectés. L’agglo- 
mération des porcs sur les foires et marchés, leur séjour dans des 
abris infectés (cours d’auberges, étables des marchands), le colpor- 
tage des porcelets, le commerce des viandes malades constituent 
encore des modes fréquents de la dissémination. 

La diffusion du rouget en dehors des centres d'infection per- 
manents est assurée par l'exportation d'animaux malades ou con- 
taminés. Les porcelets, en état de faible réceptivité et affectés de 
formes bénignes, sont particulièrement dangereux. Bien souvent, 
dès qu’un cas de rouget est constaté dans une étable, le proprié- 
taire s’empresse de conduire les contaminés sur le champ de foire 
le plus proche. Les animaux sont vendus à coup sur, en raison 
même du peu d’exigences du vendeur; ils vont semer la maladie 
dans toutes les directions, après avoir infecté parfois les sujets 
exposés avec eux sur le marché. 

* * *k 

L'action sanitaire se propose un double but: attaquer et 
détruire progressivement les foyers permanents; éviter la diffusion 
en dehors de ceux-ci, 

Les modes habituels de l’action sanitaire comprennent: la 
déclaration obligatoire de la maladie; l'isolement et la séquestration 
des malades; l'isolement et la séquestration des contaminés; la 
destruction des cadavres: la surveillance sanitaire des lieux de 
séquestration, impliquant l'exigence de toutes les mesures propres 
à éviter les modes connus de la contagion indirecte; la désinfection 
des locaux. 

Ces prescriptions sont suffisantes en général pour éteindre des 
foyers limités et de création récente, mais la méthode se montre 
souvent insuffisante dans les centres permanents de la maladie. 
Dans ceux-ci, le rouget est entretenu par des animaux affectés de 
formes chroniques méconnues ou par certains modes éloignés de 
la contagion indirecte. En ce cas, une mesure générale s'impose: 
la déclaration d'infection étendue en bloc à toute la région envahie, 
avec prohibition de l'importation et de l'exportation des porcs. 
La marque fixe des animaux compris dans la zone infectée (boucles 
métalliques rivées aux oreilles) donne toute garantie au point de 
vue sanitaire. 

L'efficacité d’une intervention sanitaire rigoureuse est demon- 
tree par l’exemple du Grand-Duché de Bade. Sous l'influence de 
l'ordre du 21 juin 1895, le nombre des cas de rouget, qui oscille 
dans les dix années qui précèdent, entre 8000 et 11 000, tombe au 


820 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine. 


chiffre de 1829 cas en 1896, à celui de 755 en 1897, et au chiffre 
réduit de 451 pour l’année 1898! j 

Il est à remarquer toutefois que les conditions de l’action 
sanitaire varient suivant les conditions de l’élevage et de l’entretien 
des animaux dans la region. Dans les pays d’elevage ingustriel, 
alors que les porcs sont entretenus en stabulation permanente dans 
de grandes exploitations, une séquestration rigoureuse est exigible 
et efficace. La situation est tout autre dans les régions d’elevage 
pastoral; si les prescriptions de l’action sanitaire peuvent encore 
être imposées alors que les animaux sont entretenus en troupeaux 
par de grands propriétaires, elles deviennent illusoires et inappli- 
cables dans les regions où, comme dans l'Ouest et le Centre de la 
France, l'élevage est pratiqué par tous les habitants, petits pro- 
priétaires et ouvriers agricoles, qui ne possèdent que quelques 
animaux seulement. En ces conditions, la déclaration n'est même 
pas obtenue; le serait-elle qu'il faudrait toute une armée d’agents 
sanitaires pour assurer la constatation de la maladie, la surveillance 
et la désinfection. La déclaration d'infection étendue à toute la 
zone envahie, c'est-à-dire à des cantons entiers, parfois à plusieurs 
arrondissements, ne saurait être exigée; elle équivaudrait à la ruine 
immédiate d'une industrie qui est la principale ressource de popu- 
lations pauvres et intéressantes. 

Il ressort de cet exposé sommaire que l'intervention sanitaire 
comporte des difficultés nombreuses et parfois insurmontables. 
Cette insuffisance établie fait pressentir tout l'intérêt prophylactique 
d'une immunisation des organismes exposés à la contagion, et la 
“Vaccination apparaît comme une solution possible du probleme 
soulevé. 


+ 
* * 


Dans les foyers permanents du rouget, la vaccination constitue 
le mode le plus pratique et le moins onéreux de la prophylaxie. 
Cette vaccination de nécessité permet d'éviter une infection tou- 
jours imminente; son utilisation systématique suffit pour assurer 
la disparition rapide de la contagion. En dehors des zones habi- 
tuellement contaminees, la vaccination est indiquée encore, dès que 
l'infection est à craindre; les modes de la contagion indirecte sont 
tellement variés, qu'il est difficile de les prévoir et de les éviter; 
seule encore la vaccination donne une entière sécurité dans une 
région menacée ou déjà envahie. 

L’immunisation des porcs à l'égard du rouget est assurée à 
l'heure actuelle par différents procédés. Je laisse à l’un de mes 
co-rapporteurs au Congrès le soin d'étudier ceux-ci. Il ne pourra 
manquer de rendre à la „methode pasteurienne‘* l'hommage qui 
lui est dû et de rappeler les services considérables qu'elle a rendus. 
D'autre part M. le D" Lorenz est tout désigné pour traiter de la 
séro-vaccination à laquelle son nom est attaché. Je suis heureux 
de lui apporter ici les félicitations que méritent ses beaux travaux 











Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 821 


et de reconnaître la grande part qui lui revient dans les progrès 
réalisés. | 

L'expérience acquise montre toutefois qu’il ne suffit pas d’être 
en possession d’une méthode d’immunisation pratique; il faut encore 
en obtenir l'application, et l’on retrouve à cet égard la plupart 
des difficultés que rencontre l'action sanitaire, Comme pour celle-ci, 
les conditions de l’utilisation diffèrent complètement suivant les 
régions considérées, et l’on ne saurait les étudier en détail. Si les . 
grands propriétaires et les éleveurs industriels ont compris ou 
comprendront bien vite les avantages économiques de la vaccination, 
il est difficile de vaincre les résistances des paysans dans les pays 
de ,,petite propriété". En nombre de circonstances, une inter- 
vention de l’Etat est indispensable. Dans les pays à rouget autoch- 
tone, la gratuité de la vaccination pour les porcelets et l’indemni- 
sation des propriétaires pour les pertes immédiatement consécutives 
constituent les principales indications. La pratique étendue de la 
vaccination dans une région permet d’imposer, avec plus de 
rigueur, les prescriptions sanitaires aux sujets non vaccinés, et l’on 
favorise ainsi, indirectement, l'extension de la méthode. 


En resumé: 


Le rouget du porc peut être efficacement combattu par la 
police sanitaire. Le système applicable comporte: 


a) La séquestration complète des malades et des contaminés 
dans des locaux parfaitement clos; 

b) la destruction des cadavres et la désinfection des locaux; 

c) la marque et l’immobilisation des animaux affectés de 
formes chroniques ; 

d) la prohibition du commerce des viandes fraîches provenant 
de sujets abattus comme atteints ou comme suspects ; 

e) la surveillance du commerce des porcs (colportage) et la 
surveillance sanitaire des foires et marchés ; 

f) la désinfection du matériel de transport. 


Alors que le système ne peut être appliqué intégralement, on 
doit au moins assurer la surveillance effective des foires et marchés 
et réprimer sévèrement les ventes frauduleuses d'animaux contaminés. 

La vaccination préventive constitue le procédé le plus écono- 
mique et le plus pratique de la prophylaxie; c'est à l’encourager, 
par tous les moyens, que doivent tendre les efforts des Adminis- 
trations. 


822 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine. 


II. Pneumo-entérites. 


Les pneumo-entérites du porc, rencontrées à l'heure actuelle 
sur tous les points du globe, se présentent sous deux types nette- 
ment distincts quant à la puissance de la contagion. 

Sous une première forme, la maladie est enzootique; les foyers 
se constituent difficilement et ils n'ont que peu de tendance à la 
diffusion. Dans la seconde, elle affecte d’emblee un caractère épi- 
zootique; sa puissance d’expansion est comparable à celle de la 
fièvre aphteuse ou de la clavelée. 

Les poussées épizootiques des pneumo-entérites ont des con- 
séquences également différentes: tantôt la contagion s'éteint sur 
place, en quelques mois ou après plusieurs années; tantôt elle 
s'établit à demeure, persistant indéfiniment sous un même type et 
décimant l'élevage d'un grand pays. | 

Les constatations suivantes serviront d'illustration à ces 
données générales. 


* 
* * 


En France, où Ja pneumo-entérite est constatée d’une façon 
certaine dès le commencement de ce siècle, les progrès de la 
maladie ont été extréinement lents. Les foyers autochtones (Côtes 
du Nord 1846, Tarn 1821) n'ont guère progressé pendant un 
demi siècle et quelques-uns se sont éteints d'eux-mêmes. 
impossible de connaître, même approximativement, le chiffre des 
pertes subies; la maladie est signalée seulement à l’état sporadique 
ou sous la forme d’enzooties limitées. 

La situation est analogue en Belgique et en Suisse; la pneumo- 


entérite sévit discrètement, sans que l'attention soit appelée specia- — 


lement sur elle. 

En Allemagne, l'affection est reconnue, commie en France, dès 
la première moitié de ce siècle; elle sévit à l'heure actuelle dans 
la plupart des provinces, mais, sauf dans l’Est, la diffusion est lente 
et les enzooties s’eteignent sur place le plus souvent. Le rapport 
sanitaire pour 1897 signale 11420 cas, dans 1704 communes, avec 
8858 animaux morts ou abattus: les arrondissements de Breslau. 
Liegnitz, Posen, Oppeln, .... sont le plus gravement atteints. Le 
royaume de Saxe, infecté depuis très longtemps, ne signale que 
quelques dizaines de cas de malades chaque année (47 cas en 1897). 

Ainsi la pneumo-entérite affecte en certains pays un caractère 


enzootique; elle est peu alarmante quant à sa gravité actuelle, et 


elle se montre faiblement envahissante. 

En ces pays toutefois des invasions épizootiques peuvent étre 
observées. En 1887, la pneumo-entérite apparaît sous cette forme 
dans le Sud-Est de la France, à la suite de l'importation de ports 
provenant d'Algérie; en quelques mois, plus de 25000 parcs suc- 
combent dans le seul département des Bouches-du-Rhône. Des 





Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 823 


épizooties analogues sont observées de temps à autre en Allemagne, 
dans les Provinces de l’Est; en 1894 le département de Breslau 
perd 17386 porcs (12515 morts et 4871 abattus), à la suite de 
l'importation de porcs noirs du Duché de Posen (Ulrich). 

C'est une extension régulière de la contagion qui se produit 
en d’autres contrées infectées. En Hollande, la maladie reste can- 
tonnée jusqu'en 1885, puis elle gagne rapidement jusqu’en 1892, 
(9771 malades et 6922 morts) pour disparaître ensuite en quel- 
ques mois. Même évolution en Danemark, où une grave épizootie 
sévit en 1887. 

Sous un second type, la pneumo-entérite apparaît comme 
épizootie permanente; la tentative d’acclimatation réussit ici 
d'emblée; la Grande-Bretagne et les Etats-Unis d'Amérique four- 
nissent à cet égard des exemples démonstratifs. 

En Angleterre, la swine-fever est découverte en 1862, par le 
professeur Simonds, dans une ferme voisine de Windsor; en 1864, 
le professeur Brown observe une enzootie dans le Berkshire (Buscot 
Park). Depuis cette époque, la maladie ne cesse de s'étendre. En 
1878, à la requête de plusieurs comtés et notamment des autorités 
du Norfolk, la swine-fever est ajoutée à la liste des maladies con- 
tagieuses visées par la loi. Les chiffres du tableau suivant mesurent 
l'étendue des pertes subies: 


Années . 1879 1882 1885 1888 1889 1890 1891 1892 1898 
Malades . 17074 14768 88798 32241 25885 20092 32369 18957 21662 


Dans les Etats-Unis de l'Amérique du Nord, l’extension de 
la pneumo-enterite est plus considérable encore. D’après les 
enquêtes du Bureau de l’Agriculture, l'affection est apparue pour 
la première fois dans l’Ohio en 1833. En 1858, l'Illinois, l’Ohio, 
l'Indiania, la Pensylvanie, le New-York et le Maryland sont atteints; 
le taux de la mortalité varie entre 83 et 80 pour cent des effectifs. 
Les pertes s’élèvent, d’après des évaluations officielles, à cent 
millions de francs en 1870, à quatre-vingt-trois millions en 1877, 
à soixante-huit millions en 1892, à cent millions en 1884, à cent- 
vingt-cinq millions en 1885. A cette époque, on estime que les 
pertes causées par le hog-cholera dépassent 45 millions de têtes, 
représentant une valeur d’un milliard cent trente millions de francs. 
Dans certains Etats, la mortalité atteint des chiffres incroyables. De 
1882 à 1890, le Nebraska perd 2711317 porcs; en 1895, le mon- 
tant des pertes atteint douze millions et demi de francs; en 1896, la 
Pensylvanie perd de ce chef trois millions de francs et !’Iova cin- 
quante millions. 


* 
* * 


L'observation ne fournit que peu d'indications quant aux 
modalités de la contagion. On ne retrouve plus ici les particu- 
larités étiogéniques qui appartiennent au rouget. La pneumo- 


824 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine. 


entérite apparaît en toutes les saisons, elle frappe indistinctement 
les animaux de tout âge et de toute race.!) Ä 

Pourquoi cette forme sporadique observee en certains pays? 
pourquoi, en d’autres, cette diffusion soudaine et rapide de la 
maladie ? 

Une première interpretation se présente immédiatement à 
l'esprit. (Certaines populations résistent mieux que d’autres à 
l'infection; que cette immunité relative soil due aux animaux eux- 
mêmes ou aux qualités du milieu extérieur, elle est suffisamment 
exprimée par ce fait que certains pays sont réfractaires à l'invasion 
épizootique. 

L'histoire de la pneumo-entérite montre cependant que les 
régions habituellement indemnes sont exposées à des invasions 
graves; l’épizootie du Sud-Est français, les épizooties hollandaises 
et danoises sont probantes à cet égard. Un exemple, plus frappant 
encore, nous est offert en ce moment même. 

Jusqu'en 1895, l’Autriche-Hongrie reste à peu près libre de 
pneumo-entérite. Cette immunité d’un grand pays exposé grave- 
ment à la contagion par ses frontières de l'Est et du Sud était 
difficilement explicable, et l'on n’eüt pas manqué de l’invoquer 
eomme une preuve convaincante de ,,]’immunité territoriale“. 

Dès la fin d’avril 1895, quelques cas de pneumo-enterite sont 
constatés sur le marché de Köbanya-Steinbruch ; dans le courant 
de mai, le nombre quotidien des morts s'élève graduellement de 
42 à 100. Le 27 mai seulement, un ordre ministériel interdit 
l’approvisionnement du marché en porcs indigènes: l’entree des 
porcs serbes, considérés comme indemnes, reste autorisée. Le 28 
et le 31 mai, deux porcs, provenant de Serbie, présentent des signes 
de pneumo-entérite aigue et, le 1° juin, l'interdiction est étendue 
aux animaux de provenance serbe. 


| En même temps qu'elle décime le stock entreposé, la maladie 
gagne, avec une rapidité surprenante, la Basse-Autriche, la Moravie, 
la Galicie et toute la Hongrie. Les documents suivants, qui con- 
cernent la Hongrie exclusivement, donneront une idée de la puis- 
sance d'expansion de l'infection; le nombre des communes atteintes, 
qui est de 7 au 12 juin, est de 87 au 26 juin, de 327 au 31 juillet, 
de 535 au 28 août, de 736 au 25 septembre, de 921 au 30 octobre, 
de 1000 au 20 novembre. Dans les six derniers mois de l’année 
1895, la Hongrie perd à elle seule 365444 porcs, dont 337018 
morts et 10376 abattus. En 1896, on compte 670835 malades, 


1) L'influence étiogénique de la race est maintes fois invoquée, mais 
elle ne peut être soutenue à l’heure actuelle. Dans les observations re- 
cueillies en Hongrie, les races locales (variété de Mangalicza) fournissent 44° 
de morts, alors que les croisements Berkshire donnent un taux de 15,5° 
seulement; or les Berkshire sont très exposés en Angleterre même. L'influence 
de l’âge est plus appréciable; les jeunes (moins d’un an) sont atteints de 

référence; d’autre part, les animaux âgés sont affectés plus facilement de 
ormes chroniques. 





Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 825 


avec 639765 morts; en 1897, la contagion frappe 514291 pores et 
360 888 succombent. 

On voit ce que vaut en réalité l’immunite territoriale et par 
quels désastres peut être démentie la fausse sécurité qu'elle engendre. 

La question posée comporte donc une autre réponse; les 
différences constatées ne sont pas liées à la résistance des popu- 
lations exposées: elles sont certainement fonction des variations 
dans la qualité du virus. 

La diversité des caractères biologiques et des propriétés patho- 
gènes des bactéries isolées est démontrée par les recherches de 
Smith, Mac Fadyean, Preisz, Karlinski. On peut penser avec 
certains que le groupement des pneumo-entérites comprend en 
réalité des affections distinctes, et s'expliquer ainsi la multiplicité 
des types de la contagion dans les diverses épizooties. Au point : 
de vue tout spécial de la prophylaxie pratique, ces distinctions 
présenteront un intérêt immédiat alors seulement que les modalités 
de la contagion seront exactement déterminées pour chacune des 
formes différenciées et que des méthodes précises seront formulées 
quant au diagnostic différentiel de chacune d'elles. 


%* *. * 


La prophylaxie des pneumo-entérites relève exclusivement de 
la police sanitaire. Les méthodes d’immunisation conseillées n’ont 
donné jusqu'ici que des résultats pratiques douteux ou insuffisants. 
N suffit de mentionner ici les tentatives de sérothérapie pratiquées 
en Hongrie, ainsi que de rappeler les intéressantes recherches de 
Peters et de Schweinitz en Amérique et celles de Perroncito et de 
Bruschettini en Italie. 

Deux systèmes sanitaires sont applicables aux pneumo-entérites 
du porc; l’un prévoit la simple surveillance sanitaire des malades 
et des contaminés, l’autre comporte l'abattage general des animaux 
atteints ou exposés à la contagion. 

Le premier .système peut à coup sûr triompher de la maladie, 
alors même qu’elle sévit à l'état épizootique; mais il ne se 
montrera efficace que dans un pays qui possède à la fois une police 
administrative vigilante et obéie et une organisation sanitaire com- 
plète. Les modes d'intervention sont analogues à ceux qui peuvent 
être préconisés contre le rouget ; toutefois la marque définitive des 
animaux malades et contaminés et leur séquestration permanente 
sont ici indispensables, en raison de la fréquence des lésions 
chroniques persistantes. 

Les avantages économiques du système sont d’ailleurs plus 
apparents que réels; si les exigences limitées de l'action sanitaire 
ne nécessitent aucun sacrifice pour l'Etat sous la forme d’indem- 
nités, la méthode n’en est pas moins très onéreuse pour les 
propriétaires. 


826 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine. 


Dans les pays d'élevage pastoral, la séquestration, si elle 
est obtenue, ne saurait être longtemps prolongée sans entrainer 
la ruine de l'industrie. Au point de vue sanitaire, le système est 
d’une application difficile, en raison des difficnltés d’une surveillance 
rigoureuse des suspects; quelques malades, porteurs de reliquats 
chroniques, suffisent pour entretenir ou diffuser la contagion. 

L'expérience indique que la surveillance sanitaire s’est montrée 
insuffisante contre les épizooties étendues de pneumo-entérite. 
Sans retenir l'exemple des Etats-Unis, ni même celui de la Grande- 
Bretagne, qui, pour des raisons différentes, ne prouveraient rien en 
l'espèce, on peut constater que l'Autriche a dû chercher un système 
plus parfait pour triompher de l'affection. 

La méthode du stamping-out apparaît à première vue comme 
extrêmement grave au point de vue économique. L’abattage général 
des malades et des contaminés exige l'indemnisation; il est même 
avantageux pour l'Etat que l'indemnisation soit largement calculée; 
il faut que le propriétaire ait intérêt à ne point cacher la maladie, 
si l'on veut éteindre complètement et rapidement les foyers. Il est 
à remarquer, toutefois, qu'il s'agit ici d'animaux toujours utilisables 
pour la boucherie, et dont on peut recouvrer une partie au moins de 
la valeur. D'autre part, les pertes qui résultent de la mortalité et 
de la dépréciation des survivants sont telles que, dans les etables 
infectées, il est souvent indiqué économiquement de sacrifier tout 
l'effectif, Au point de vue sanitaire, l’abattage général comporte 
des réserves, que j'ai formulées déjà, alors que la Grande- 
Bretagne entreprenait, avec un admirable esprit de décision, 
la campagne dont nous suivons les étapes avec un si vif intérêt. 
Theoriquement parfaite alors qu’elle est appliquée à des infections 
qui procèdent d’un mode déterminé de la contagion immédiate, 
comme la rage et la péripneumonie, la méthode est ici moins sûre de 
beaucoup; les divers modes de la contagion indirecte jouent un rôle 
dont l'étendue ne peut être présumée, et leur prophylaxie est incertaine. 

Depuis 1894, la Grande-Bretagne applique rigoureusement le 
système du stamping-out. On sacrifie 56293 animaux en 1894, 
69931 en 1895, 79586 en 1896, 40432 en 1897, 43756 en 1898. 
Le nombre des foyers confirmés tombe de 6305 en 1895, à 5166 
en 1896, 2155 en 1897, 2514 en 1898. La situation, on le voit, 
s’est notablement améliorée; mais la victoire définitive, que nous 
espérons, aura nécessité de longs efforts et de lourds sacrifices. 

C'est aussi à l'abattage général que l'Autriche se propose 
d’avoir recours pour lutter contre l'affection. Le projet de loi 
soumis au Parlement étend aux pneumo-entérites (Schweineseuche 
et Schweinepest) les dispositions appliquées avec un succès Sl 
complet 4 la péripneumonie par la loi du 17 août 1892.) 


1) Ce passage du rapport faisait allusion au projet de loi soumis par 
le comte Thun au Reichsrat autrichien le 20 octobre 1898. Le 2 mai 1 
a été promulguée une loi spèciale ordonnant l'abattage des malades et des 
contaminés avec indemnisation temporaire. 





Rapport de Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 827 


L'application de mesures aussi graves dans des pays largement 
envahis par des formes épizootiques comporte des difficultés con- 
siderables, En Angleterre, la maladie est entretenue surtout pour 
les vieux animaux, porteurs de lésions discrètes méconnues; con- 
duits sur les marchés et expédiés ensuite, ils diffusent la maladie 
et créent de nouveaux foyers. Le virus est colporté aussi, de ferme 
en ferme, par les individus qui font le commerce des porcs, et cet 
autre mode de la contagion est encore difficile à prévenir. 

Pénible et coûteuse alors qu’elle est exercée contre les formes 
épizootiques de la pneumo-entérite, l’action sanitaire ne comporte 
plus de difficultés sérieuses alors qu'il s'agit d’eteindre des foyers 
disséminés et peu nombreux. Ici, l'abattage général apparaît théo- 
riquement comme le procédé le plus efficace et le plus économique. 
On a vu que la surveillance sanitaire est souvent insuffisante et 
dangereuse; la marque et la séquestration définitive des contaminés, 
qui donneraient seules des garanties sérieuses, sont génantes pour 
les propriétaires. 

Dans tous les foyers récemment créés, alors que la contagion 
est limitée et que la maladie est reconnue prématurément, l’abat- 
tage immédiat de tous les animaux exposés constitue l'intervention 
de choix. Le système sera plus difficilement applicable dans les 
foyers anciens, dans les régions d’élevage pastoral et alors que la 
zone infectée est étendue et difficile à déterminer. En-ce cas, la 
surveillance sanitaire (avec séquestration des malades et des con- 
taminés) permettra de délimiter exactement, puis de restreindre le 
foyer; l’extinction totale sera ensuite précipitée par l’abattage, par- 
tiel ou total, suivant les indications particuliéres au milieu. 


* * * 


L’etude de l’épidémiologie des pneumo-entérites permet une 
intéressante constatation: De toutes les grandes épizooties qui sont 
connues dans leur origine, il n’en est aucune qui procède de 
l'extension d’un foyer autochtone ancien; toutes, au contraire 
relèvent de l'importation. L’epizootie française de 1887 et l'épidémie 
hongroise reconnaissent sûrement cetie origine; il semble établi 
que la Grande-Bretagne et les Etats-Unis ont été infectés par le 
même mode. 

Si l'importation d’un virus ,,renforcé“ est la condition parfois 
suffisante d’une éruption épizootique, tous les efforts doivent tendre 
à empêcher cette pénétration. Les pays indemnes ou infectés à 
l’état sporadique doivent se défendre par la prohibition de l’impor- 
tation des animaux provenant des régions où sévissent les formes 
epizootiques de la maladie. 


828 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine. 


CONCLUSIONS. 


1) Le rouget et les pneumo-entérites du porc peuvent étre 
efficacement combattus par une action sanitaire appropriée. 


2) En ce qui concerne le rouget du porc: 


a) L’immunisation préventive des animaux exposés, constitue 
le procédé le plus général et le plus économique de l’inter- 
vention sanitaire; il convient de Vencourager par tous les 


moyens. 
b) Le choix d’un système sanitaire est subordonné aur con- 
ditions très variables de l'élevage ; il comporte essentiellement : 
la séquestration des malades et des contaminés; la marque 
définitive des mêmes animaux; la règlementation du colpor- 
tage des porcs et du commerce des viandes infectées; la 
surveillance effective des foires et marchés ; la désinfection 
des habitations, des marchés et du matériel de transport. 


3) En ce qui concerne les pueumo-entérstes : | 

a) La prophylaxie des formes épizootiques comporte des diffi- 
cultés considérables et l’on ne saurait formuler d'indications 
générales quant au choix d’un système sanitaire. 

b) L’abattage général constitue la méthode de choix contre les 
formes enzootiques ; il doit être appliqué d’emblée dans les 
foyers récents ou peu étendus. 

c) L’importation des porcs provenant des régions envahies par 
les formes épizootiques doit être considérée comme dangereuse. 





829 


Bericht von E. Leclainche 


Professor an der Tierarzneischule in Toulouse. 


(Übersetzt von Dr. Lydtin, Baden-Baden.) 





u den Schweineseuchen gehören der Stäbchenrotlauf und 
zwei andere Krankheiten, welche verschiedene Namen 
tragen, in der Regel als Lungen-Darmentzündungen 
auftreten und hier kurz als „Schweineseuche“ (einschließ- 
lich Schweinepest) bezeichnet werden. 

Der „Stäbchenrotlauf“ ist leicht an seinem spezifischen 
Bacillus zu erkennen. Er tritt unter der Gestalt verschiedener 
Erkrankungen der Cutis als „Nesselfieber“, ,,Hautbrand“, ,,Back- 
steinblattern“, „Rotlauf“ u. s. w. auf; er nimmt aber auch die 
Formen der „Endokarditis“ und der ,,Gelenkentzündung“ an. 


Was die beiden andern Seuchenkrankheiten anbelangt, so ist 
man noch über manche Dinge in der Ungewißheit. Die Annahme, 
daß die beiden Krankheiten durch einen und denselben Erreger 
hervorgerufen werden, ist durch die Arbeiten von Mac Fadyean 
und von Preisz in Frage gestellt. Sie soll auch hier nicht weiter 
erörtert werden; denn die Ätiologie der beiden Krankheiten ist 
erst in zweiter Reihe von Bedeutung. 


Veterinärpolizeilich wichtiger ist der Umstand, daß die Krank- 
heiten in der Art ihrer gelegentlichen Entstehung und Verbreitung 
einander sehr ähnlich sind und jedenfalls vollständig gleiche Ma&ß- 
regeln zu ihrer Bekämpfung und Unterdrückung erfordern. Unter 
der Bezeichnung ,Schweineseuche* werden sie zusammengefaßt 
und sind, je nach den Ländern, unter den Namen „hog cholera“, 
„swine-plague‘“, „pneumo-enterite“, „swine-fever‘‘, „Schweineseuche“, 
„Schweinepest‘‘, „swinpest‘‘, „peste suina‘‘, „sertesvesz‘‘, sertéskolera‘ 
bekannt. 


Der Stäbchenrotlauf. 


Der Stäbchenrotlauf ist heute auf dem ganzen europäischen 
Kontinent verbreitet. Mitteleuropa, mit Frankreich im Westen und 
Rußland im Osten, sind das Herrschaftsgebiet desselben, außerhalb 


880 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


von diesem kommt er seltener vor. Es scheint, als begegne er 
Schwierigkeiten, um sich im Norden einzubürgern. Schweden und 
Norwegen zählen nur einige Hundert Rotlauf-Fälle im Jahre und 
diese mit mildem und gutartigem Verlaufe, während die von 
Dänemark gelieferten Zahlen schon erheblich größer sind, wie aus 
nachstehender Übersicht hervorgeht : 


Jahrgang . . . . 2 2» 2 2 . . . 1887, 1888, 1889, 1890, 1891, 1892, 1898, 1994, 1895, 1897. 
Zahl der erkrankten Schweine . . 387, 786, 1019, 1872, 2146, 796, 454, 8138, 3462, 4152. 


Das Anwachsen der Zahlen seit 1894 rührt daher, daß nun- 
mehr auch die Erkrankungen an der gutartigen Form, welche 
früher nicht zum Rotlauf gezählt wurden und vier Fünftel der 
Fälle ausmachen, seit diesem Jahre mitgezählt werden. 

In England ist der seuchenartig auftretende Stäbchenrotlauf 
nicht beobachtet worden. 

Er kommt. dort ausschließlich als eine mehr sporadische, 
bacilläre Endokarditis vor. Die englische Kommission, welche 
durch das Landwirtschaftsministerium mit dem Studium der Schweine- 
krankheiten beauftragt war, kam in ihrem zweiten Berichte 
(London 1897) zu dem Schlusse, daß in England der Rotlauf 
keinerlei Tendenz zur Verbreitung zeige, und daß außer der 
Schweineseuche keine Krankheiten unter den Schweinen vorkommen, 
welche unter das Gesetz vom Jahre 1884 fallen könnten. 

Über die Sachlage in den Staaten Süd-Europas fehlen genaue 
Nachrichten. | 

Aus Italien werden nur Verseuchungen aus einzelnen Provinzen, 
besonders aus der Emilia und der Lombardei, gemeldet. 

In den Donaufürstentümern ist der Rotlauf, obwohl hier die 
Schweinezucht eine große Rolle spielt, wenig verbreitet. 

Dagegen erleiden Frankreich, Deutschland und Österreich-Ungarn 
alljährlich größere Verluste durch die Seuche. 

In Frankreich ist der Rotlauf in allen Schweinezuchtgebieten 
heimisch. Besonders heimgesucht sind die zentrale Hochebene 
Frankreichs, sodann die Bretagne, die Vendee und das Poitou im 
Westen, sowie das Dauphiné und die Provence im Osten. Etwa 
100000 Schweine, deren Wert beiläufig 5 Millionen Francs beträgt, 
erliegen alljährlich der Seuche, 

Aus Deutschland sind die Nachrichten ziemlich unvollständig. 
In diesem Reiche sind arst seit Oktober 1898 allgemeine Maßregeln 
gegen die Seuche ergriffen worden. Nach einer halbamtlichen 
Schätzung aus dem Jahre 1896 soll der jährliche Schaden, welchen 
die Seuche veranlaßt, 4'/, Millionen Mark betragen. Daß diese 
Schätzung hinter der Wirklichkeit zurückbleibt, geht aus einer Mit- 
teilung Dr. Mehrdorf’s hervor, der den jährlichen Verlust in seinem 
Dienstbezirke allein auf 2696000 Mark schätzt. In dem Jahres- 
berichte 1897, herausgegeben von dem Kaiserlichen Gesundheits- 
amte, sind zum ersten Male Zahlen über das Vorkommen der Rot- 
Jaufseuche unter den Schweinen angegeben. 





Bericht von E. Leclainche, Toulouse. 831 


In 8491 Gemeinden waren 33950 Schweine an Rotlauf er- 
krankt, 32 150 d. h. 94,5 vom Hundert der erkrankten starben oder 
wurden geschlachtet. Der Bericht nimmt jedoch an, daß viele 
Fälle nicht zur öffentlichen Kenntnis gelangten. Sehr stark waren 
die Regierungsbezirke Posen, Breslau, Frankfurt a. O., Königsberg, 
Gumbinnen, Oppeln, Bromberg, sowie Potsdam heimgesucht, während 
das Königreich Sachsen nur wenige Verluste (1895 809, 1896 745, 
1897 47 Todesfälle) zu verzeichnen hatte. Erheblich stärker sind 
die Verluste im Großherzogtum Baden, welches einen ebenso großen 
Flächeninhalt wie das Königreich Sachsen besitzt, aber erheblich 
dünner bevölkert ist. In Baden erkrankten an Rotlauf: 


Jahrgang... . .. 1887, 1888, 1889, 1890, 1891, 1892, 1898, 1894, 1895, 1896, 1897, 1898. 
Zahl der Schweine . e 8894, 74065, 9014, 4458, 11 656, 6386, 4960, 44%, 7769, 1829, 756, 451. 


Einen Hauptherd der Seuche bildet Ungarn. In dem Zeit- 
abschnitte von 1888 bis 1894 schwankte der Jahresverlust an 
Schweinen zwischen 16000 und 42000. Im Jahre 1895 stieg die 
Verlustziffer plötzlich auf 70000, was sich vielleicht daraus er- 
klären dürfte, daß in diesem Jahre Fälle von schnellverlaufender 
Schweineseuche oder Schweinepest hinzu gekommen und zum Rot- 
lauf gezählt wurden.*) Der merkwürdige Ausfall von Erkrankungen, 
welcher sich 1897 bemerkbar machte, scheint die Folge der zur 
Bekämpfung der Seuche ergriffenen Maßnahmen zu sein.**) 

Die statistischen Nachrichten aus Ungarn geben folgendes Bild: 


Jahrgang an" 1888, 1889, 1890, 1891, 1892, 1898, 1894, 1895, 1896, 1897. 
erkrankten Schweine . . 22817, 58867, 26692, 42299, 28954, 21270, 28847, 92388, 28806, 11068. 
Zahl ae soy Serpe eal . 18774, 42800, 14475, 83898, 22549, 17478, 19563, 70048, 21806, 8500. 


In Rußland sind die zentral gelegenen Gouvernementsbezirke 
hauptsächlich heimgesucht worden, wie sich aus den nachstehenden, 
jedenfalls nicht ganz genauen Zahlen ersehen läßt: 


Bang ee ee + + 1892, 1898, 1894, 1895. 
Zahl der erkrankten Schweine . . . . . . . 6435, 18806, 86467, 91090. 


Zahl der umgestandenen oder beseitigten . . . 4419, 12989, 25876, 65709. 


Außerhalb Europas besitzt der Rotlauf nur wenig Herde; 
zunächst wird er an der Küste des Mittelländischen Meeres, in 
Algier und Tunis, beobachtet. 


In den Vereinigten Staaten Amerikas trat der Rotlauf in den 
Jahren 1885, 1888 und 1899 in die Erscheinung, jedoch nur in 


*) Das sehr heiße Jahr 1895 scheint für die Verbreitung des Rotlaufs 
sehr günstig g ge wesen zu sein, denn auch in Baden verdoppelte sich in 
diesem Jahre die Durchschnittszahl der erkrankten Schweine. (D. 0.) 


*) Auch in Baden ist merkwürdigerweise 1897 die Zahl der Rotlauf- 
fälle ganz erheblich gegen die früheren Jahre zurückgegangen. Ob diese 
Erscheinung, mit der niedrigen Jahreswärme 1896/97 zusammenhängt oder 
Folge des Eingreifens polizeilicher Maßnahmen oder der Furcht vor diesen 
ist, läßt sich ‘heute noch nicht entscheiden. D. Ü. 


832 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


eng begrenzten Herden, die, ohne sich ausgebreitet zu haben, 
wieder erloschen. Wie in England, sahen auch hier die Behörden 
in dem Rotlauf keinen erheblichen Schädiger der Schweinezucht 
und -haltung und überließen die Anwendung von Vorbeugema$- 
regeln lediglich den Besitzern. 

Ein eingehenderes Studium der geographischen Verbreitung 
führt zur Erkenntnis, daß überall, wo die Krankheit vorkommt, sie 
sich gewissermaßen eingenistet hat und von dort kaum mehr 
weicht. Allerdings kommen häufig Verschleppungen aus diesen 
Seuchennestern vor; allein die daraus entstehenden Herde erlöschen 
bald wieder, ohne auf die Dauer standzuhalten. Bald entsteht 
plötzlich ein sehr gefährlicher Seuchenherd, der in einigen Wochen 
die Schweinebestände in einer bisher frei gebliebenen Gegend 
dezimiert; bald kriecht die Ansteckung langsam von einem alten 
Seuchenherd aus von Bestand zu Bestand weiter. Aber in beiden 
Fällen ist es äußerst selten, daß die Krankheit sich in der neu 
heimgesuchten Gegend festsetzt und erhält. Gewöhnlich erlischt 
sie, wenn die heiße Jahreszeit vorüber ist, um nicht wieder zu er- 
scheinen; immerhin kommt es in selteneren Fällen vor, daß der in 
eine bisher seuchenfreie Gegend eingeschleppte Rotlauf sich dort 
akklimatisiert und einen neuen Dauerherd bildet. 

‘In manchen Gegenden tritt der Rotlauf mild auf, jedoch an 
den Tieren verschieden lokalisiert, bald in innern Organen und in 
Gelenken, bald nur in der Haut, an der allgemeinen Decke. Be- 
merkenswert ist, daß gerade diese milden und lokalisierten Rotlauf- 
Erkrankungen nur in bestimmten Gegenden, gewöhnlich außerhalb 
der Dauerherde des schweren Rotlaufs, vorkommen. Häufig ist 
dieser mild auftretende Rotlauf in Dänemark, in der Provinz 
Hannover, im Königreich Sachsen, in Böhmen und im Großherzog- 
tum Luxemburg. In Frankreich ist sein Vorkommen auf die 
Departements Gers, Tarn, Tarn et Garonne, d. h. auf die Umgebung 
des großen Rotlaufherdes, der sich auf der zentralen Hochebene 
Frankreichs befindet, beschränkt. oo 

Ferner ist noch ein anderer wohl bekannter Umstand, welcher 
auf die Entstehung des Rotlaufs Bezug hat, anzuführen. Der 
Rotlauf ist nämlich eine an die Jahreszeit gebundene Seuche. Sie 
erscheint zumeist im Frühjahr, dauert dann den Sommer an, um 
beim Eintritt der kalten Jahreszeit nahezu zu verschwinden. 

Sodann giebt es Jahrgänge, in welchen die Seuche die Zahl 
ihrer Opfer verdoppelt und verdreifacht, während sie in anderen 
Jahren viel seltener auftritt.*) 


* Beim jetzigen Stand unseres Wissens ist es nicht möglich, diese 
Eigenheiten der Seuche zu erklären. Warum bleiben einzelne Länder, wie 
Zz. B. Großbritannien, von der Seuche verschont, obgleich der Erreger der- 
selben dort existiert, da man ihn in den chronischen Veränderun einzelner 
Tiere daselbst, wenn auch im abgeschwächten Zustande vorfindet? Woher 
alle diese Verschiedenheiten in der Entwicklung der Krankheit, diese 
wechselnden Formen derselben u. s. w.? In der Rasse der Tiere liegt es 





Bericht von E. Leclainche, Toulouse. 833 


Fast alle Arten der unmittelbaren und der mittelbaren An- 
steckung werden bei der Verbreitung des Rotlaufes beobachtet. 

In den eigentlichen Seuchennestern wird die Krankheit von 
Stall zu Stall verschleppt. Zwischenträger sind der Dünger, ver- 
unreinigte Gewässer, Personen und kleinere Tiere, wie z. B. Katzen, 
Mäuse, Tauben u. s. w. Gelegenheit zur Ansteckung findet sich 
in den Gegenden, wo die Schweine in den Höfen oder gar in den 
Dorfstraßen herumlaufen, jedenfalls aber dort, wo die Tiere auf der 
Weide leben. Selbst wenn sie daselbst nicht herdenweise vereinigt 
sind, so werden sie von den durch die Ausscheidungen der kranken 
Tiere oder von deren Kadaver herrührenden, auf dem Boden und 
im Wasser verbreiteten virulenten Stoffen infiziert. Die Ansamm- 
lung von Schweinen auf den Märkten, der Aufenthalt in infizierten 
Wirts- und Händlerställen, der Hausierhandel mit Ferkeln und der 
Handel mit dem Fleisch kranker Tiere sind weitere Gelegenheiten 
für die Verbreitung der Seuche. 

Die Verschleppung des Rotlaufes, die über die Grenzen der 
Dauerherde hinaus stattfindet, kommt von der Ausfuhr von kranken 
oder angesteckten Tieren. Besonders gefährlich ist der sich oft 
weithin erstreckende Handel mit Ferkeln. Diese Tiere haben 
eine geringe Empfänglichkeit und erkranken, wenn sie allenfalls 
empfänglich sind, nur in den mildesten Formen. Sobald ein Besitzer 
Verdacht auf Rotlauf schöpft, bringt er die Tiere auf den nächsten- 
Markt, und dort werden sie, weil zu billigem Preise feilgeboten, 
sicher verkauft. Und nun zerstreuen sie den Samen der Krankheit 
nach allen Richtungen, schon deshalb, weil sie die übrigen Markt- 
tiere gewöhnlich angesteckt haben. 


%* * % 


Die Veterinärpolizei hat gegen die Seuche zwei Aufgaben zu 
erfüllen : 
1) die permanenten Seuchennester abzusperren und auszu- 
rotten und | 
2) die Verbreitung der Seuche, welche von diesen ausgeht, zu 
verhindern. 
Die gewöhnlichen veterinärpolizeilichen Kampfmittel sind: 
Die Verpflichtung der Besitzer zur Anzeige; die Absonderung 
und die Sperre der kranken Tiere einerseits und der ansteckungs- 


nicht; denn dienach dem Kontinent gebrachten englischen Schweine werden 
vom Rotlaufe nicht verschont, und auch die Fütterung und Haltung spielen 
keine Rolle. Denn der seuchenhafte Rotlauf kommt sowohl in den Hoch- 
zuchten Dänemarks und Preußens wie in den wilden Zuchten des letzt- 
enannten Landes und bei der eingeschränkten Schweinehaltung in der 
retagne und in der Auvergne vor. Die Versuchsstellung zeigt übrigens, 
daß der Bacillus bei den chronischen Formen der Krankheit sehr abgeschwächt 
und zuweilen nicht einmal fähig ist, ein Kaninchen oder einen Hasen zu 
töten. Es wirft sich daher die Frage auf, welche Ursachen die Abschwäch- 
ung des Bacillus in gewissen Gegenden bewirken ? Ist es der Boden? 


53 


834 . Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


verdächtigen andererseits; die unschädliche Beseitigung der Kadaver: 
die polizeiliche Überwachung der abgesperrten Herde, besonders 
in der Richtung, die angeführten Wege der Verschleppung des 
Ansteckungsstoffes abzuschneiden; endlich die Desinfizierung der 
verseuchten Ortlichkeiten. 

Diese Maßregeln genügen gewöhnlich, um kleinere oder in 
einer Gegend erst neu entstandene Herde zu tilgen; nicht aber 
reichen sie häufig aus, um die dauernden Seuchennester auszurotten. 
Hier wird die Seuche, die anscheinend erloschen ist, durch Tiere, 
die chronisch erkrankt sind, aber nicht als krank erkannt werden, 
oder aber durch gewisse entferntere Arten der indirekten Ansteck- 
ung forterhalten. 

In solchen Fällen ist man gezwungen, eine allgemeine Maf- 
regel zu ergreifen: die ganze Gegend ist als verseucht zu erklären, 
und die Ein- und Ausfuhr von Schweinen zu verbieten. 

Um den Vollzug der letzteren Maßregel zu sichern, sind 
sämtliche Schweine der verseuchten Gegend mit einer in das Ohr 
fest eingefügten Metallmarke kenntlich zu machen. 

Was sich schon mit einigen polizeilichen Präventivmaßregeln 
erreichen läßt, zeigt das Beispiel im Großherzogtum Baden. In- 
folge des Vollzugs der Ministerialverfügung vom 21. Juni 1895 ist 
die Zahl der Rotlauffälle, welche in dem vorausgegangenen Jahr- 
zehnt zwischen 3000 und 11000 schwankte, 1896 auf 1829, 1897 
auf 755 und 1898 auf 451 zurückgegangen. 

Jedoch ist zu bemerken, daß die Maßregeln, je nach den Be- 
dingungen, unter welchen in einer gegebenen Gegend gezüchtet 
und gemästet wird, zu modifizieren sein werden. 

Wo die Schweine im größeren Betriebe dauernd im Stalle 
gehalten sind und die Schweinezucht zur Industrie geworden ist, 
verfehlt die strenge Sperre niemals ihre Wirkung. Schon anders 
liegen die Dinge, wo die Schweine auf der Weide gehalten werden, 
und wo halbwild gezüchtet wird. Daselbst lassen sich Sperr- 
maßregeln, solange die Schweine in Herden vereinigt sind, noch 
aufrecht erhalten, nicht aber dort, wo, wie in West- und 
Mittelfrankreich, die kleinen Besitzer und Taglöhner in tausend 
verschiedenen Ställen und oft zugleich auch auf der Weide ihre 
paar Schweine zusammen halten. Unter solchen Umständen ist 
schon die Erfüllung der Anzeigepflicht schwer zu erreichen; viel 
weniger noch die Durchführung der übrigen Mafregeln zu erlangen; 
denn dazu wäre ein ganzes Heer von Sanitätsbeamten, welche den 
Ausbruch der Krankheit festzustellen und die Desinfektion der Ställe 
zu überwachen hätten, erforderlich. Die Sperrung des infizierten 
Landstriches, d. h. ganzer Kantone und Bezirke, zu verlangen, 
hieße zu weit gehen. Überdies würde durch derartige Maßregeln 
der sofortige Niedergang einer Industrie, welche die einzige Erwerbs- 
quelle mancher armen und bedürftigen Bevölkerung bildet, herbei- 
geführt werden. Die Bekämpfung der Seuche auf diesem Wege 
begegnet daher zahlreichen, bisweilen unüberwindlichen Hinder- 








Bericht von E. Leclainche , Toulouse. 835 





nissen. Deshalb bleibt als einziger Ausweg die Immunisierung der 
Tiere gegen die Ansteckung. 

In der Schutzimpfung ist daher eine Möglichkeit zur Lösung 
der Frage zu erblicken. 


* 
* * 


Für die Dauernester der Seuche ist die Impfung das praktischste 
und das am wenigsten beschwerliche Schutzmittel. Sie wird hier 
als Notimpfung angewendet und bewirkt, daß die sonst drohende 
Infektion wenigstens für einen gewissen Zeitraum verhindert wird. 
Ihre systematische Anwendung genügt daher, um rasch über den 
Herd Herr zu werden und ihn zu tilgen. 


Außerhalb eines permanenten Seuchennestes ist die Impfung 
in allen Fällen angezeigt, wo eine Infektion auch nur im ent- 
ferntesten zu fürchten ist; denn die Arten der mittelbaren Über- 
tragung des Ansteckungsstoffes wechseln so oft, daß sie nur 
schwerlich stets vorauszusehen und zu vermeiden sind. Nur die 
Impfung giebt eine vollständige Sicherheit in verseuchten und be- 
drohten Gegenden. 


Für die Immunisierung der Schweine gegen den Rotlauf giebt 
es verschiedene Verfahren. Wenn einer meiner Mitberichterstatter 
sich mit den Arten der Rotlaufimpfungen beschäftigt, so wird er 
nicht verfehlen, der ersten unter diesen, der Pasteur’schen, die 
Anerkennung zu zollen, welche sie verdient. Andererseits wird 
Dr. Lorenz uns über seine Serumimpfung berichten. Es freut mich, 
ihm hier meine Glückwünsche für seine schönen Arbeiten auszu- 
sprechen und hervorzuheben, wie sehr er zur Klärung der Sache, 
die uns beschäftigt, beigetragen hat. 


Es handelt sich aber nicht allein darum, ein praktisches 
Impfverfahren zu besitzen, sondern auch es anzuwenden. Hier 
erheben sich aber dieselben Schwierigkeiten, wie bei der Anwendung 
anderer Schutzmaßregeln. Die Besitzer großer Schweineherden und 
die Hochzüchter ergreifen gewiß gern das ihnen in der Impfung 
gebotene Hilfsmittel, nicht so aber die Bauern und die kleinen 
Besitzer, welche aus ihrer Abneigung gegen die Impfung gewöhnlich 
kein Hehl machen. Hier müßte in vielen Fällen der Staat ein- 
greifen. In Ländern, wo der Rotlauf zu Hause ist, sollte die 
Impfung der Ferkel und die Entschädigung der Besitzer für un- 
mittelbar auf die Impfung folgende Verluste an Tieren auf Staats- 
kosten erfolgen. Die Durchführung der Impfung innerhalb eines 
größeren Gebiets gestattet hinsichtlich der nicht geimpften Tiere 
veterinärpolizeilich strenger vorzugehen und begünstigt somit mittelbar 
die Verbreitung des Impfverfahrens. 


+ * » 





830 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


Aus dem obigen geht hervor, daß der Rotlauf der Schweine 
veterinärpolizeilich wirksam bekämpft werden kann. 


Als Kampfmittel sind angezeigt: 


a) die vollständige Absperrung der kranken und der ver- 
dächtigen Tiere in vollkommen abgeschlossenen Ortlichkeiten; 

b) die unschädliche Beseitigung der Kadaver und die Des- 
infizierung der verseuchten Räume; 

c) die Kennzeichnung und das Verbot der Veräußerung von 
Schweinen, welche mit einer der chronischen Formen der 
Krankheit behaftet sind; 

d) die Einstellung des Verkehrs mit frischem Fleisch, das von 
rotlaufkranken oder -verdächtigen Schweinen herrührt ; 

e) die Überwachung des Hausierhandels und der Schweine- 
märkte und 

f) die Desinfizierung des zur Beförderung der Tiere ver- 
wendeten Transportmaterials. 


Ist es nicht möglich, alle die genannten Kampfmittel anzu- 
wenden, so wäre doch eine wirksame Überwachung der Märkte 
einzurichten und der Verkauf angesteckter Tiere thunlichst zu 
verhüten. 

„Die Impfung ist das zweckmäßigste und zugleich das billigste 
Mittel zur Fernhaltung der Seuche.‘ Die Regierungen sollten sie 
thunlichst als allgemeine Maßregel einführen. 


Die Schweineseuche (einschliesslich der Schweinepest). 


Die Schweineseuche erscheint in zwei Typen. Sie ist entweder 
enzootisch und bildet nur selten sehr ausgedehnte Krankheitsherde; 
sie hat wenig Neigung zur Ausbreitung, 

oder sie hat den ausgesprochenen epizootischen Charakter und 
zeigt dann, wie die Maul- und Klauenseuche und die Schafpocken, 
große Neigung zur Ausbreitung. 

Im nachstehenden werden die beiden Krankheiten als ene 
Seuche betrachtet. Wie beim Rotlauf, beobachtet man auch bei 
der Schweineseuche heftige und milde, schnell verlaufende und 
chronische Erkrankungen. 

Über ihr Verhalten als Seuche ist folgendes zu sagen: 

Sie erlischt entweder am Orte ihres Ausbruches nach einigen 
Monaten oder Jahren, oder sie setzt sich fest und dauert unter 
einer bestimmten Form fort, indem sie fast ohne Unterbrechung 
die Schweinehaltung schädigt. 

In Frankreich wurde die Seuche etwa am Anfang des zur 
Rüste gehenden Jahrhunderts festgestellt. Sie hat seither nur sehr 
langsame Fortschritte gemacht. Die Hauptherde (Cötes du Nord 
1846, Tarn 1821) haben kaum einen Fortschritt seit den letzten 
50 Jahren gemacht und einige sind erloschen. Verlustzahlen waren 
nicht erhältlich, da die Krankheit sporadisch erscheint. 





Bericht von E. Leclainche, Toulouse. 837 








Ähnlich liegen die Verhältnisse in Belgien und in der Schweiz. 

In Deutschland erschien die Krankheit, wie in Frankreich, in 
der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts und hat sich jetzt 
über alle Teile des Reiches verbreitet, jedoch nur im Osten Fuß 
gefaßt, während sie in den übrigen Teilen bald nach ihrem Er- 
scheinen wieder zu erlöschen pflegt. Nach dem Jahresberichte des 
Kaiserlichen Gesundheitsamtes waren 1897 11420 Fälle in 1704 
Gemeinden zur Anzeige gekommen. 8858 Schweine starben oder 
wurden geschlachtet. Am meisten heimgesucht waren die Regierungs- 
bezirke Breslau, Liegnitz, Posen und Oppeln, während die Krankheit 
im Königreich Sachsen, wie der Rotlauf, äußerst selten ist (47 Fälle 
im Jahre 1897). 

Die chronische Form und das enzootische Auftreten, wobei 
die Krankheit wenig Neigung zeigt, sich auszubreiten, kommt in 
bestimmten Gegenden häufiger vor als anderswo. 

Jedoch kann auch in diesen eine epizootische Verbreitung der 
Krankheit beobachtet werden. So erschien sie 1887 infolge der 
Einfuhr algerischer Schweine im Südosten Frankreichs, wo ihr in 
dem einzigen Departement der Bouches du Rhöne im Laufe einiger 
Monate mehr als 25000 Schweine zum Opfer fielen. 

Ein ähnlich seuchenartiges Auftreten ist in Deutschland be- 
obachtet worden. So berichtet Dr. Ulrich, daß der Regierungs- 
bezirk Breslau im Jahre 1894 nicht weniger als 17386 Schweine 
(davon 12515 umgestanden und 4871 geschlachtet) infolge der Ein- 
fuhr schwarzer polnischer Schweine aus der Provinz Posen verlor. 

In Holland blieb die Krankheit bis 1885 örtlich beschränkt, 
breitete sich aber bis 1898 mehr und mehr aus (9771 kranke, von 
denen 6922 mit Tod abgingen), und verschwand hierauf nach 
einigen Monaten. Ähnlich so in Dänemark, das 1887 schon von 
der Seuche betroffen wurde. 


In anderen Fällen erscheint die Krankheit nur als Seuche 
und zwar als dauernde. Ist sie irgend wo eingedrungen, so akkli- 
matisiert sie sich, wie es die Beispiele von England und Nord- 
amerika zeigen. 

In England wird das ,,Swine fever‘ zuerst 1862 durch Simonds 
auf einem Gute in der Gegend von Windsor und 1864 durch 
Brown in Bukshire (Buscot Park) entdeckt. Seit dieser Zeit breitet 
sich die Krankheit unaufhörlich aus. Auf Verlangen mehrerer Graf- 
schaften und insbesondere der Behörden von Norfolk wurde die 
Seuche unter die gesetzlich zu bekämpfenden aufgenommen. 


Die Verluste Englands beziffern sich: 
Jahrgang . . 1879, 1882, 1885, 1888, 1889, 1890, 1891, 1892, 1898. 


Za | ger ere 17074, 14768, 88798, 82241, 25885, 20092, 32369, 13957, 21662. 


Nach den Nachrichten aus den Vereinigten Staaten erschien 
die Seuche zum ersten Male 1833 in Ohio. Fünfundzwanzig Jahre 





838 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


später waren, außer dem genannten Staate, noch Illinois, Indiana, 
Pensylvanien und New-York ergriffen. Von 100 Schweinen erkrankten 
zwischen 33 und 80 Stück. Die Verluste wurden nach amtlichen 
Ermittelungen geschätzt: 1870 auf 100 Millionen Frances, 1877 auf 
83 Millionen, 1892 auf 68 Millionen, 1884 auf 100 Millionen und 
1885 auf 125 Millionen. Im ganzen nimmt man an, daß in jener 
Zeit 45 Millionen Schweine, im Werte von 1180 Millionen Francs, 
an der hog-cholera zu Grunde gegangen sind. 

In Nebraska allein fielen von 1882—1890 nicht weniger als 
2711317 Schweine; 1895 betrug der Wertverlust in diesem Staate 
allein 12{/, Millionen Francs, 1896 in Pensylvanien 3 und in Jowa 
sogar 50 Millionen. 


Über die verschiedenen Arten der Verbreitung der Seuche lehrt 
die Erfahrung nur wenig. Die Eigentümlichkeiten, welche in dieser 
Hinsicht der Rotlauf zeigt, fehlen hier. Die Schweineseuche und die 
Schweinepest kommen in jeder Jahreszeit vor und befallen Schweine 
jeder Altersstufe und Rasse.*) 

Woher kommt es, daß die Krankheit in gewissen Ländern 
nur sporadisch, in andern aber plötzlich seuchenartig auftritt? 

Sind im ersten Falle die Schweinebestände seuchenfest, oder 
ist die Umgebung, in welcher sie leben, dem Krankheitserreger 
und seinem Fortkommen ungünstig? 

Die Fragen dürften kaum zu bejahen sein; denn wir beo- 
bachten, daß bisher frei gebliebene Gegenden plötzlich von einer 
schweren und ausgebreiteten Verseuchung heimgesucht werden, 
wie z. B. der Südosten Frankreichs, dann Holland, Dänemark und 
Schweden. 7 

Ein auffälliges Beispiel hiefür liefert Osterreich-Ungarn, das 
bis 1895 von der Seuche verschont blieb und, weil es stets von 
Osten und Süden bedroht war und dennoch nicht ergriffen wurde, 
eine wirkliche Boden-Immunität zu besitzen schien. 

Als aber im April 1895 einige Fälle von Schweineseuche auf 
dem Markt zu Köbanya-Steinbruch festgestellt waren, fielen schon 
im Mai täglich 42—400 Schweine. Im folgenden Monate sperrte die 
Regierung den Markt gegen die Zufuhr von Schweinen aus dem 
Inlande ab und ließ nur noch serbische Schweine zu, welche an- 
geblich immun sein sollten. Ende Mai wurde die Seuche auch an 
2 Stück der letzteren entdeckt und folglich auch die Zufuhr aus 


*) Nach den in Ungarn gemachten Beobachtungen werden von der 
Landrasse (Mangalizer Schweine) 44 v. H., von den Berkeshire-Beständen 
nur 15,5 v. H. tötlich befallen. In England sind dagegen die Berkshires zur 
Erkrankung sehr geneigt. Richtig ist auch, dass unter einem Jahre alte 
Schweine am meisten fallen; bei älteren Schweinen ist die chronische Form 

äufiger. 


Bericht von E. Leclainche, Toulouse. 839 


Serbien untersagt. Während nun die Seuche die Schweinebestände 
des Steinbrucher Parkes dezimierte, verbreitete sie sich mit über- 
raschender Schnelligkeit in Ungarn, Galizien, Mähren und Nieder- 
Oesterreich. In Ungarn waren am 26. Juni 1895 nur 87, am 
81. Juli schon 327, am 28. August 535, am 25. September 736, 
am 30. Oktober 921 und am 20. November 1000 Gemeinden ver- 
seucht. In der zweiten Hälfte des Jahres 1895 verlor Ungarn 
365444 Schweine, wovon 337018 umgestanden sind. 1896 stieg 
die Zahl der erkrankten Schweine gar auf 670835 (639765 umge- 
standen), um 1897 auf 514291 (360833 umgestanden) herunter- 
zugehen. 


Mit der Bodenimmunität ist es folglich nichts. Es bleibt daher 
nur die Vermutung, daß der Ansteckungsstoff wechselnd stark und 
schwach ist. 


Die Vermutung wird durch die Forschungen im Laboratorium 
bekräftigt. In der That haben de Schmith, Mac Fadyean, Preisz 
und Karlinski gezeigt, wie die isolierten Bakterienkulturen ver- 
schiedenartige biologische Eigenschaften und pathogene Kräfte 

sitzen. 


Mit andern Forschern könnte man selbst zu der Annahme 
kommen, daß thatsächlich ganz verschiedene Krankheiten in der 
Gruppe der Schweineseuchen vereinigt sind, und daß sich daraus 
die Vielgestaltigkeit der Ansteckungsarten bei den verschiedenen 
Seuchen erklärt. 


Jedoch wird die Unterscheidung der verschiedenen hierher 
gehörenden Krankheiten nur dann einen praktischen Wert für die 
Krankheitsverhütung haben, wenn einmal die Modalitäten der An- 
steckung für jede der differierenden Krankheiten genau erkannt 
und praktische Ermittelungsverfahren für deren Differentialdiagnose 
gefunden sein werden. 


Die Vorbeugung der Schweineseuche gehört ganz in das 
Gebiet der Veterinärpolizei. 

Die Impfung hat, wie aus den serotherapeutischen Versuchen 
in Ungarn, aus den interessanten Forschungen Peters in Amerika 
und von Perroncito-Bruschettini in Italien erhellt, bisher zweifelhafte 
und ungenügende Ergebnisse geliefert. 

Die Veterinärpolizei kann sich entweder auf die Ermittelung, 
Isolierung und Überwachung der kranken und angesteckten Be- 
stände beschränken oder radikaler verfahren, d. i. zur allgemeinen 
Tötung der kranken und der von der Ansteckung berührten Schweine 
übergehen. 

Das erstgenannte, mildere Verfahren wird oft, selbst wenn die 
Krankheit seuchenartig auftritt, zur Verhütung einer Weiterver- 


840 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


breitung genügen. Aber es ist nur in Ländern ausführbar und 
nützlich, welche eine vollendete Polizeiverwaltung und ein wohl- 
geordnetes Veterinärwesen besitzen. Es wird alle die Maßregeln 
einbegreifen, welche aus veterinärpolizeilichen Gründen bereits gegen 
den Rotlauf empfohlen wurden. Jedoch ist hier die Kennzeichnung 
und die dauernde Absonderung der erkrankten’ und ansteckungs- 
verdächtigen Tiere umso notwendiger, als gerade bei der Schweine- 
seuche chronische und latente Erkrankungen sehr häufig vorkommen. 
Man rühmt die staats- und privatökonomischen Vorteile des milden 
Verfahrens. Indessen sind diese nur scheinbar. Wenn der Staat 
auch Entschädigungsgelder spart, so ist doch die Maßregel äußerst 
lästig für die Besitzer und kann dort, wo die Schweine auf der 
Weide gehalten werden, kaum längere Zeit hindurch aufrecht er- 
halten werden, ohne den Ruin der Schweinezucht und -haltung 
herbeizuführen. Außerdem bietet die Anwendung große Schwierig- 
keiten, besonders hinsichtlich der verdächtigen, d. h. der chronisch 
und latent erkrankten Tiere, welche nach dem scheinbaren Er- 
löschen des Seuchenherdes übrig bleiben, und die Seuche dann 
weiterverbreiten. 

Wenn die Seuche eine sehr große Ausdehnung gewonnen 
hat, so ist überhaupt nicht mehr an eine polizeiliche Beobachtung 
und Absperrung zu denken. So war auch schließlich Oesterreich- 
Ungarn gezwungen, auf andere Weise gegen die Seuche vorzugehen. 

Die Tötung sämtlicher kranker und verdächtiger Tiere erscheint 
allerdings auf den ersten Blick als eine äußerst tief in das wirt- 
schaftliche Leben einschneidende Maßregel. Ohne Entschädigung ist 
sie gar nicht denkbar, und die Entschädigung muß reichlich be- 
messen werden, damit jede Verheimlichung unterbleibt, und die 
Herde so rasch als möglich getilgt werden können. Sie verliert 
aber an Schärfe, wenn man bedenkt, daß die getöteten Tiere 
meistens ein genießbares Fleisch liefern, wodurch ein großer Teil 
ihres Wertes erhalten bleibt, daß viele der durchseuchten Tiere 
kein Fleisch mehr anlegen und kränkeln, und daß daher nicht 
wenige Besitzer, schon um ihres eigenen Vorteils willen, zur 
Schlachtung schreiten. 

Bei der Empfehlung der allgemeinen Tötung sind jedoch einige 
Vorbehalte zu machen, die ich bereits ausgesprochen habe, als 
Großbritannien, mit bewunderungswerter Entschlossenheit, den 
Feldzug gegen die Schweineseuchen eröffnete. 

Man kann nämlich mit der Keulung sicheren Erfolg bei 
Krankheiten erwarten, die durch unmittelbare Ansteckung von 
Tier zu Tier, wie die Wut und die Lungenseuche sich verbreiten, 
keinen ebenso sicheren aber, wo die Seuche häufig durch Vermittler, 
die oft unbekannt sind und bleiben, übertragen wird. 

Seit 1894 wendet Großbritannien trotzdem das Stamping out 
Verfahren rücksichtslos an. 1894 wurden 56293 Schweine, 1895 
deren 69931, 1896 sogar 79586, 1897 schon weniger, nämlich 
40432 und 1898 nur noch 43756 polizeilich getötet. Die Zahl der 








Bericht von E. Leclainche, Toulouse. 841 


festgestellten Herde fällt von 6305 im Jahre 1895, auf 5166 im 
Jahre 1896, auf 2155 im Jahre 1897, und erhebt sich wieder auf 
2517 im Jahre 1898. 

Eine ganz wesentliche Beschränkung des Seuchenstandes ist 
nicht zu verkennen; aber bis zum endlichen Sieg wird es noch 
große Anstrengungen und schwere Opfer kosten. 

Auch Österreich-Ungarn wird nach einem dem Parlamente 
vorgelegten Gesetzentwurfe in ähnlicher Weise vorgehen.*) Die Vor- 
schriften des Gesetzes vom 17. August 1892, welche sich so glänzend 
bei der Tilgung der Lungenseuche bewährt haben, sollen auch gegen 
die Schweineseuchen Geltung erhalten. 

Aber es bleibt immer ein schweres Wagestück in weit ver- 
seuchten Ländern mit der Keule vorzugehen. 

In England wird die Seuche stets durch die älteren Schweine, 
welche in der latenten Form die Krankheit leider forterhalten, und, 
indem die Tiere auf die Märkte und von da nach allen Richtungen 
hinausgehen, weiter verbreitet. Von Hof zu Hof vertragen die 
Personen, die den Schweinehandel besorgen, den Ansteckungsstoff. 
Und hier ist schwer abzuhelfen. 

Weniger schwierig gestaltet sich das Keulungsverfahren, wenn 
es sich um die Tilgung einzelner zerstreuter Herde handelt. Hier 
erscheint die durchgreifende Tötung ganzer Bestände als das 
wirksamste und ükonomischste Kampfmittel, aber vor allem dort, 
wo erst neue Herde in sonst reiner Gegend entstanden sind, als- 
bald erkannt und zur Anzeige gebracht werden. 

Schwieriger ist die Ausführung der Maßregel in älteren Herden, 
deren Ausdehnung nicht leicht ermittelt werden kann, sowie in 
Weidebezirken. 

Hier wird ein gemischtes Verfahren einzuhalten sein, zunächst 
die Absonderung der kranken und verdächtigen Schweine, um den 
Herd abzuschließen, und hierauf die Tötung der Tiere in Teilbe- 
ständen, unter Umständen auch der ganzen Herde. 


* 
* * 


Alle bisher bekannt gewordenen größeren Seuchenausbrüche 
sind nie von einem im Inlande befindlichen Herde ausgegangen. 
Alle lassen sich in ihrer Herkunft auf aus dem Auslande eingeführte 
Tiere zurückführen. 

Die 1887 in Frankreich und die in Ungarn aufgetretene Ver- 
seuchung ist sicher durch eingeführte Tiere verursacht. Auch ist 
es höchst wahrscheinlich, daß die Seuchen in England und in 
Nordamerika in der gleichen Weise entstanden sind. 

Wenn die Einschleppung eines „verstärkten“ Ansteckungs- 
stoffes Seuchenausbrüche der gefährlichsten Art verursacht, so ist 





*) Das Gesetz ist am 2. Mai 1899 veröffentlicht. 


842 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


mit allen Mitteln anzustreben, daß eine derartige Einschleppung 
verhütet wird. Mit andern Worten: Die seuchenfreien oder nur 
von sporadischen Fällen heimgesuchten Länder haben die Einfuhr 
von Schweinen aus Ländern, in welchen die Seuche herrscht, aufs 
strengste zu verbieten. 


Leitsätze: 


1) Der Schweinerotlauf und die Schweineseuche können durch 
veterinärpolizeiliche Massnahmen wirksam bekämpft werden. 


2) In Betreff des Rotlaufs 


a) ist die Schutzimpfung der der Ansteckung ausgesetzten 
Tiere das beste und billigste Mittel. Sie ist thunlichst zu 
fördern und zu verbreiten ; 

b) die Auswahl der veterinärpolizeilichen Massnahmen ist 
durch die wechselnden Verhältnisse der Schweinehaltung 
und -zucht bedingt. Die hauptsächlichsten sind: Abson- 
derung der kranken und ansteckungsverdächtigen Schweine; 
dauernde Markierung dieser Tiere; Regelung des Schweine- 
handels, insbesondere des im Umherziehen betriebenen, und 
des Verkehrs mit Fleisch, das von kranken oder _ver- 
dächtigen Tieren herrührt; die veterinärpolizeiliche Uber- 
wachung der Märkte einschliesslich der Wochenmärkte; 
die Desinfektion der Ställe, Schuppen u. s. w., sowie der 
Marktplätze und des Transportmaterials. 


3) In Bezug auf die Schweineseuche 


a) die Bekämpfung des epizootischen Auftretens der Krank- 
heit im Inlande ist schwierig. Es ist daher nicht möglich, 
bestimmte Schutzmassregeln anzugeben ; 

b) die allgemeine Tötung ist beim enzootischen Auftreten der 
Seuche jeder anderen Massregel vorzuziehen. Sie sollte 
sofort in neu entstandenen und kleinen Herden zur An- 
wendung gelangen; 

c) die Einfuhr von Schweinen aus Gegenden, wo die Krankheit 
als Seuche erscheint, ist als gefährlich anzusehen. 





843 


Report of Mr E. LECLAINCHE 


Professor at the Veterinary School of Toulouse. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, professor and director of the American Veterinary 
College, New-York.) 





X HE diseases grouped under the name of Red Diseases of 
Swine, include both a well determined form, the bacillar 
rouget, and some imperfectly classed infections, due to 
the ovoid bacteria of hemorrhagic septicemias or to para- 
colic forms. 

The grouping of the numerous evolutionary types 
of the bacillar rouget is easily done by ascertaining the presence 
of the specific bacillus; it is thus that the localizations upon the 
endocardium, upon the articular serous membranes and numerous 
cutaneous forms (Knuderosen, Nesselfieber, Hautbrand, Backstein- 
blattern-Krankheit, erysipelas, prurigo, urticaria) have been referred 
to it. | 

The classification of the other “red diseases of swine” is less 
simple. The question of the unicity of types, revived by the splendid 
works of Mac Fadyean and of Preisz, cannot be discussed here. 
From the point of view of sanitary police, the problem raised 
seems to have but a secondary importance, all the grouped forms 
presenting close analogies as far as their etiogeny and being appar- 
ently amenable to identical sanitary measures. 

It seems to me necessary to study one by one the prophylaxis 
of rouget and that of pneumo-enteritis; separate chapters are 
given to the account of the sanitary measures to be applied to 
each disease. 


Chapter I. Rouget. 


Rouget of swine is, at the present time, reported from the 
whole of Western Europe. 

However, its spread is very uneven; central Europe, the west 
of France, the east of Russia form the domain of epizootic rouget; 
outside this zone it scarcely spreads at all. 

The difficulty of acclimatization of rouget in the northern 
regions is shown either by the greater number of attenuated and 


844 The prevention of swine epizooties. 


mild forms, or by the absolute rarity of complications. From Sweden 
and Norway only a few hundred cases are reported each year and 
those generally not of a severe form. The figures given by Den- 
mark are more important: 


Year . . . 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1893 1894 1895 18% 
Number of sick 387 786 1019 1372 2146 796 454 8138 3462 4152 


However, the increase shown by ihese statistics is accounted 
for by the fact that, from 1897, they include the mild cutaneous 
forms which make up about eight tenths of the whole number. 

Neither is Great Britain a favourable soil for epizootic rouget: 
it is almost exclusively under the form of bacillar endocarditis that 
the disease is found to exist there. The English commission ap- 
pointed by the Board of Agriculture to study the diseases of swine. 
concludes from its enquiries that ‘“‘Rouget has, in England, no ten- 
dency to spread and that besides pneumo-enteritis there is no 
disease of swine coming under the purview of the law of 1884." 

The exact sanitary condition of the Southern States of Europe 
is not well known. Italy reports the disease only in a few pro- 
vinces, specially in Emilia and Lombardy; rouget does not seem 
frequent in the Danubian provinces, considering the large extent 
to which pigs are reared in those regions. 

Rouget causes considerable losses in France, Germany, Austria- 
Hungary, and Russia. 

With regard to France, the disease exists permanently in the 
principal pig breeding centres of the region of the central plaieau, 
Brittany, Vendée, Poitou in the West, Dauphiné and Provence in 
the East, are specially infected. The number of pigs which succumb 
to it each year, can be estimated at 100000, representing a mini- 
mum value of five million francs. 

Until now, Germany has only published incomplete documents) 

In 1896 an official estimate puts the annual loss at four and 
a half millions of marks; however, these figures appear to be far 
below the reality. The departmental veterinarian Mehrdorf, of 
Königsberg, estimates at 2696000 marks the losses suffered in his 
district alone. The sanitary report for 1897 contains for the first 
time statistic data relating to the red diseases; 33950 cases of 
rouget are reported in 849! communes: 32150 animals died or 
were killed (94 !/, p. 100); the report acknowledges that many cases 
were not recorded. The districts of Posen, Breslau, Potsdam, 
Frankfort, Königsberg, Gumbinnen, Oppeln, Bromberg suffered 
especially. From Saxony only a small number of sick animals 


1) Second Report of the departmental committee appointed by the Board 
of Agriculture to inquire into the etiology, pathology, and morbid anatomy of 
the diseases classed as swine ferer. London 1897. 


| The provisions of the imperial law of June 234 1880 were not applied 
to Rouget and Pneumo-enteritis (Schweineseuche and Schweinepest) until the first 
of October 1898 (Circular from the Imperial Chuncery dated 8. Sept. 1898). 








Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 845 





is reported (809 dead in 1895, 745 in 1896, 47 in 1897). The 
following figures indicate the severity of the contagion in the 
Grand-Duchy of Baden. 


Years . . . . 1887 1888 1889 1890 1891 1892 1898 1894 1895 1896 1897 1898 
Number of animals8394 7405 3014 4458 11656 6336 4960 4495 7769 1829 755 451 


Hungary has long been known as one of the chief centres 
of rouget. From 1888 to 1894 the losses vary between 26000 
and 42000. In 1895 they rise suddenly to 70000: it is however 
probable that this increase is only apparent, and that numerous 
enzooties of pneumo-enteritis, the course of which is rapid, have 
been attributed to rouget: in the same manner the sudden im- 
provement to be observed in 1897 is due to the sanitary measures 
applied against that same disease. 


Years . . . . 1888 1889 1890 1891 1892 1898 1894 1895 1896 1897 
Number of animals 22817 58867 25692 42299 28954 21270 28847 92888 28806 11068 
Dead. . . . . 18774 42800 14475 83898 22549 17473 19568 70048 21806 8500 


In Russia the central districts are infected to a high degree; 
the statistics, which have been very incomplete until lately, already 
give high figures: 


Years . . 2x 2 2 . . 1892 1893 1894 1895 
Number of sick . . . 6485 18806 86467 910% 
Dead ....... 4419 12939 25376 65709 


Rouget is observed only in a few centres outside Europe. In 
Africa, it exists on the Mediterranean coasts (Algeria and Tunisia). 
In the United States of America, it has been observed at various 
times (1885, 1888 and 1893); but the enzooties remained limited 
to narrow surfaces and died out without spreading. As in Eng- 
land, the authorities believe that the disease does not constitute a 
serious danger to the breeding of pigs, and that its prophylaxy 
depends more on hygiene than on sanitary measures. {) 

+ * + 

A deeper study of the spread of rouget from the geographical 
point of view shows that, in each of the invaded countries, there 
are “rouget territories’ in which the disease is permanent. It 
spreads frequently beyond these permanent zones, but in most 
of the secondary centres, it has no tendency to remain. Some- 
times a serious epizooty, which in a few weeks kills all the stock, 
occurs in a country previously free from disease; at others the 
contagion spreads little by little, by way of slow reptation, beyond 
an old established centre. In both cases, it is rare, if the disease 


1) Smith — Swine erysipelas from an outbreak of swine disease, 
124 and 18th Reports of the Bureau of Animal Industry, Washington 1897, 
P. 166. 


846 The prevention of swine epizooties. 


remains established on the territories it has conquered; it dies 
out towards the end of the warm season not to reappear. 

Sometimes however, having been imported into a free zone. 
rouget gets acclimated from the start, and a new centre of per- 
manent infection is created. 

In some regions, rouget exists in attenuated forms, differing 
in character. Sometimes there are internal localizations (endocar- 
dites, rachitism, enteritis), at others, cutaneous accidents (Nessel- 
fieber, Hautbrand, Backsteinblatternkrankheit, erysipelas, urticaria, 
prurigo). These conditions are observed in defined regions, out- 
side the chosen centres of severe rouget; they are found in Den- 
mark, Hanover, Saxony, Bohemia, and Luxemburg, in France in 
the departments of Gers, Tarn, Tarn and Garonne, in the neighbour- 
hood of the great centre of the central plateau. *) 

Another well known etiogenetic circumstance and that may be 
here mentioned is that rouget is a disease clearly of season. En- 
zooties burst out in the spring, continue during summer, and 
disappear as the cold season approaches. And again there are 
“years of rouget” periodically, at intervals of several years (1891, 
1895), when the number of sick animals is doubled or trebled in 
all countries. 

Rouget is spread by contagion, direct or indirect. In the 
permanently infected regions, contagion works from one barn to 
another through various ways (manure, dirty water); people and 
small animals (cats, pigeons, mice) are frequently vehicles for trans- 
mitting the virus. Transmission is sure in regions where pigs are 
kept in semi-liberty in yards and streets of villages. It is also 
certain in the countries where the animals are bred on pastures; 
even when the animals are not kept in common flocks, they are 
unavoidably infected by the virulent substances left on the ground 
or in the water, by the evacuations of the sick and by infected 
carcasses. The herding together of pigs at fairs or in markets, 
their stay in infected places (inn yards, sheds of dealers) the hawk- 


1) It is impossible, with our present knowledge, to explain these 
mysterious ways of the contagion. y should some Countries remain free, 
as Great Britain, when the bacillus is certainly imported, when it is found 
attenuated, in the chronic lesions which it exclusively gives rise to? Why 
these differences in the development according to the regions we have been 
considering ? How can we explain these confusing variations in the certainty 
and permanency of infection? 

Influence of breed cannot be pleaded: English pigs imported on the 
continent are decimated by rouget. The diet and mode of ceping make 
no difference; epizootic rouget rages at the same time in the industrial 
breeding places of Denmark and Prussia, and in the pastoral breeding 
places, whether the animals are kept in large flocks as in Hungary, or ın 
isolated small groups as in Brittany and Auvergne Besides, experiments 
show that in chronic forms the isolated bacillus is considerably attenuated 
and sometimes unable to kill rabbits or mice. The question then remains 
the ame in another form: Why this attenuation of the bacillus in some 
ocalities 











Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 847 


ing about of young pigs, the trade in diseased meat, are also 
frequent modes of dissemination. 

The exportation of sick or contaminated animals is a sure 
mode of spreading rouget outside the permanent centres of infec- 
tion. Young pigs, when in a state of weak receptivity and suffering 
from mild forms are specially dangerous. Very often, when a case 
of rouget is discovered in a shed, the owner hurriedly sends the 
contaminated animals to the nearest market. Such animals are 
readily sold, the seller not being too exacting as to price; and they 
are removed spreading the disease in all directions, sometimes after 
having infected those that were with them exposed for sale in the 


market. 


* 
* * 


Sanitary action has a double object: to attack and destroy 
progressively the permanent centres, and to prevent the spreading 
of the disease beyond them. 

The ordinary processes of this action are; obligatory decla- 
ration of the disease; isolation, sequestration of the sick and con- 
taminated; destruction of carcasses; sanitary inspection of the 
localities of sequestration, implying all the necessary measures to 
avoid the known modes of indirect contagion; disinfection.— 

In general these prescriptions are sufficient to destroy small 
centres and those of recent formation, but in permanent centres 
they often prove insufficient. In the latter, rouget is kept up by 
animals suffering from misunderstood chronic forms, or by certain 
remote ways of indirect contagion. In such cases, a general 
measure imposes itself; declaring the entire invaded region to be 
infected and prohibiting the importation and exportation of pigs. 
The regular mark of all the animals in the infected zone, that 
cannot be removed (a metal clasp fastened to the ears), is sufficient 
guarantee from the sanitary point of view. 

The efficiency of strict sanitary intervention is demonstrated 
by the results obtained in the Grand-Duchy of Baden.— Under the 
influence of the order of the 21% of June 1895, the number of 
cases of rouget, which in the ten preceding years had varied 
between three thousand and eleven thousand, drops to 1829 in 1896, 
to 755 in 1897, and to 451 in 1898. 

Let it be remarked, however, that the requirements of the 
sanitary action vary according to the conditions of breeding and 
keeping of the animals in the region. In countries where indus- 
trial breeding prevails, where the pigs are always kept shut up, 
in sties on large farms, a severe sequestration is effective. But the 
situation is altogether different in pastoral breeding districts; if the 
directions of the sanitary action can still be enforced where the 
animals are kept in flocks by great owners, they become illusive 
and cannot be applied in regions where, as in the west and centre 
of France, the breeding is carried on by every inhabitant, small 


648 The prevention of swine epizooties. 


owners or agricultural labourers, who have only a few animals. In 
those conditions, even the declaration is not obtained; and if it 
were, a whole army of sanitary inspectors would be necessary to 
ascertain the disease and ensure the inspection and disinfection 
of the pig-sties. The declaration of infection, extended to the 
whole of the invaded zone, that is to entire cantons, sometimes to 
several districts, cannot be exacted; it would be equivalent to the 
immediate ruin of an industry which is the principal resource of 
poor and interesting populations. 

From this brief consideration it can be seen that sanitary 
intervention presents numerous and sometimes insurmountable diffi- 
culties. This established fact heightens the prophylactic interest 
that attaches to immunization of the organisms liable to contagion, 
and vaccination appears as a possible solution of the problem. — 


* * * 


In permanent centres of rouget, vaccination is the most prac- 
tical and least onerous process of prophylaxy. This needful vacci- 
nation shows a way of escape from an always threatening infection: 
its systematic use is sufficient to insure the rapid disappearance of 
the contagion. Outside the usually contaminated zones, vaccination 
is advisable as soon as infection threatens; the ways of indirect 
contagion vary so much that it is difficult to foresee and avoid 
them; here again, vaccination alone gives complete security to a 
threatened or already invaded region. | 

The immunity of pigs against rouget, is at the present time 
ensured by several methods. I leave their consideration to one of 
my co-reporters. He will not forget to give the Pasteurian method 
the homage due to it and to recall the great services it has already 
rendered. On the other hand, Dr. Lorenz is well designated to 
speak of sero-vaccination, with which his name is connected. I am 
happy on this occassion to present to him the congratulations that 
his important labours deserve, and to acknowledge the great share 
that he has had in bringing about the results already obtained. 

The experience already acquired shows however, that it is not 
enough to possess a practical method of giving immunity; its 
application must be obtained, and it is there that most of the 
difficulties that meet sanitary intervention, occur. Here again the 
conditions of usefulness differ entirely according to the regions 
under consideration; they cannot be discussed in detail. If great 
owners and industrial breeders have understood or will soon un- 
derstand the economical advantages of vaccination, it is difficult to 
overcome the objections of farmers in the countries of “small 
properties.” In a number of circumstances, state interference is 
necessary. In countries where autochtonal rouget prevails, gratuit- 
ous vaccination of young pigs and indemnification of owners for 
immediately consecutive losses, are the principal measures required. 





Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 849 


The extended practice of vaccination in a region allows of a 
more severe application of the sanitary measures to non-vacci- 
nated subjects, and in this way the extension of the method is 
indirectly stimulated. 


To resume: 


Rouget of pigs can be effectively overcome by sanitary mea- 
sures. They comprise: 


a) complete sequestration of the sick and contaminated in 
perfectly closed places; 

b) destruction of dead bodies and disinfection of premises; 

c) marking and prevention of removal of animals affected 
with chronic forms of the disease : 

d) prohibition of trade in the fresh meat of animals destroyed 
for being affected or ‚suspected; 

e) supervision of the pig trade (colportage) and sanitary in- 
spection of fairs and markets; 

f) disinfection of the means of transport. 


_ 


When these measures cannot be applied integrally, an effec- 
tive inspection of fairs and markets ought at least to be insured 
together with severe suppression of the fraudulent sale of contam- 
inated animals. 

Preventive vaccination constitutes the most economical and 
practical means of prophylaxy. All the administrations ought to 
exert themselves to encourage it. 


Chapter 2. Pneumo-enteritis. 


Pneumo-enteritis of swine which at the present time we meet 
with on all parts of the globe, presents itself under two clearly 
distinct types, as far as the power of contagion goes. 

Under one form, the disease is enzootic; its centres are formed 
with difficulty and have but little tendency to spread. Under the 
second, it assumes from the start an epizootic character; its ex- 
pansive power can be compared to that of the foot and mouth 
disease, or of variola. 

Epizootic outbreaks of pneumo-enteritis have also different 
results: sometimes the contagion dies on the premises, in a few 
months or after several years; at other times it comes to stay, 
remaining indefinitely with the same type and destroying the breed 
of a large country. 

The following figures will illustrate these statements. 


x 
* + 
In France where pneumo-enteritis has been ascertained to 
exist since the beginning of this century, the progress of the dis- 
ease has been very slow. Autochtonal centres (Côtes du Nord 


54 


850 The prevention of swine epizooties, 


1846, Tarn 1821) have not increased much for half a century 
whilst others have disappeared of themselves. It is impossible to 
know, even approximately, the number of losses; the disease is 
. reported only as sporadic or as limited enzooties. 

An analogous situation exists in Belgium and in Switzerland; 
pneumo-enteritis prevails quietly without attracting special attention. 

In Germany, the disease has been recognized, as in France, 
since the first half of this century: at the present time it exists in 
most of the provinces, but, except in the East, it spreads slowly, 
and in most cases the enzooties die out on the spot. The sanitary 
report for 1897 declares 11420 cases in 1704 communes with 8858 
dead or destroyed; the districts of Breslau, Lieguitz, Posen, Oppeln 
are the most affected. From Saxony, infected a long time since, 
only a Wi dozen of sick animals are reported every year (47 cases 
in 1897). 

Therefore, pneumo-enteritis in some countries assumes an 
epizootic character; it is but little alarming as far as its present 
activity goes and shows little invading tendency. In those countries, 
however, epizootic invasion may be observed. In 1887, pneumo- 
enteritis appeared under that form in the south east of France after 
the importation of pigs from Algeria; in a few months more than 
25000 animals died in the departments des Bouches du Rhone 
alone. Similar epizootics are observed from time to time in the 
eastern provinces of Germany; in 1894 the department of Breslau 
lost 17 386 pigs (12515 died and 4871 destroyed), after an im- 
portation of black pigs from the duchy of Posen (Ulrich). 

In other infected countries a regular spreading of the con- 
tagion occurs. In Holland, the disease remains limited to one place 
until 1885, then spreads rapidly until 1892 (9771 sick and 6922 
dead) and disappears a few months after. The disease follows 
the same course in Denmark where a severe epizootic raged in 1887. 

Under a second type, pneumo-enteritis takes a permanent 
epizootic form: in this case the attempt at acclimatization succeeds 
from the first. Great Britain and the United States of America give 
demonstrative proofs to that effect. 

In England swine fever is discovered in 1862 by Prof. Simonds 
in a farm near Windsor; in 1864 Prof. Brown observes an enzootic 
in Berkshire (Buscot Park). Since that time the disease goes on 
spreading. In 1878 at the request of several countries, and spe- 
cially of the Norfolk authorities, swine fever is added to the list 
of contagious diseases animed at by laws. 


The extent of the losses is measured by the following table: 


Years 1879 1882 1885 1888 1889 1890 1891 1892 188 
Sick 17074 147638 88798 82241 25885 20092 82369 13957 21662 


In the United States of America, the extension of pneumo- 
enteritis is still greater. — According to the investigations of the 





Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 851 


Secretary of Agriculture, the affection is noticed for the first time 
in Ohio in 1833. In 1858 the States of Illinois, Ohio, Indiana, 
Pennsylvania, New-York, and Maryland are affected; the deaths 
vary between 33 & 80°/, of all animals. The losses, according to 
official valuations, amount to 100 millions of francs in 1870, 88 
millions in 1877, 68 millions 1892, 100 millions in 1884, 125 mil- 
lions in 1885. At that time it was estimated that the losses caused 
by hog-cholera exceed 45 millions of animals, representing a value 
of 1130 millions of francs. In some States the mortality reaches 
incredible figures; from 1882 to 1890 that of Nebraska lost 2711317 
pigs; in 1895 the amount of losses reaches 12 millions and a half 
of francs, in 1896 the State of Pennsilvania loses on its own 
account 3 millions of francs, that of Jowa 50 millions. 


% 


Observation gives but few indications relating to the moda- 
lities of the contagion. The etiogenic peculiarities that belong to 
rouget are not present here. Pneumo-enteritis appears at all 
seasons, attacking without distinction animals of every age and 
every breed.!) 

What is the reason of this sporadic form appearing in some 
places? Why is there in others, such a sudden and rapid spread 
of the disease ? 

A first explanation comes immediately to the mind. Some 
populations resist infection better than others; whether this relative 
immunity be due to the animals themselves or to the condition 
of the external surroundings, it is sufficiently expressed by the fact 
that some countries are refractory to epizootic invasion. 

The history of pneumo-enteritis, however, shows that regions 
that are usually free are exposed to severe invasions, as the epi- 
zootics of the South East of France, of Holland, Denmark and 
Sweden prove. A still more striking example is presented to us at 
the present moment. 

» Until 1895, Austria-Hungary remained about free from 
pneumo-enteritis. This immunity of such a large country, seriously 
exposed to contagion at its eastern and southern frontiers, was 
difficult to explain, and it would certainly have been mentioned 
as a convincing proof ‚of „territorial immunity‘“.— 


1) The etiogenic influence of the breed has often been insisted upon, 
but it cannot be pleaded in the present day.— In observations collected in 
Hungary, local breeds (variety of Mangalicza) give 44 p°/o of deaths, whereas 
crossed Berkshire only give 15,5 p°%o. And Berkshires are much exposed in 
England. The influence of age is more noticeable; the young animals, less 
than 1 year old, are more readily attacked; on the other hand, old animals 
are more easily affected by chronic forms.— 


852 The prevention of swine epizooties. 


Towards the end of April 1895, some cases of pneumo- 
enteritis are observed on the market of Kübanya-Steinbruch; in 
the month of May the daily number of deaths gradually rises from 
42 to 800.— Not till the 27% of May. does a ministerial order for- 
bid supplying the market with indigenous pigs; the importation of 
pigs from Servia, considered to be free from disease, remains 
authorized. On the 28" and 31* of May, two pigs from Servia, 
show signs of acute pneumo-enteritis, and on the 1* of June, the 
prohibition is extended to animals from Servia. 


At the same time the disease spreads with surprising rapidity. 
Lower Austria, Moravia, Galicia, and the whole of Hungary are 
infected. The following documents relating to Hungary exclusively. 
will give an idea of the extreme rapidity with which the infection 
spreads: the number of affected communes which was 7 on the 
12% of June is 87 on the 26", 327 the 31“ of July, 535 the 28% 
of August, 736 the 25! of Sept., 921 the 30'* of October, 1000 the 
20'% of November. In the six last months of 1895, Hungary alone 
lost 365 444 pigs (337018 dead, 10376 destroyed). In 1896 there 
are 670 835 sick ones with 639765 dead; in 1897, 514291 become 
affected and 360 838 die. — 


So much for the value of territorial immunity — it gives rise 
to a false security that may at any time be denied by such disasters. 


The proposed question therefore implies another answer; the 
differences that have been observed, have no connection with the 
resistance of the exposed populations: they are cértainly due to 
variations in the quality of the virus. 


The diversity of the biological character and the pathogenous 
properties of isolated bacteria is demonstrated by the researches of 
Mc Fadyean, Preisz, Karlinski. One may believe with some that 
the group of diseases known as pneumo-enteritis includes really 
such different affections, and thus explain the multiplicity of the 
types of contagion in the various epizooties, From the altogether 
special point of view of practical prophylaxy, those distinctions 
will only present an immediate interest if the modalities of con- 
tagion be exactly established with regard to each one of the 
differentiated forms, and also precise methods prescribed for the 
differential diagnosis of each one. 


* 
* * 


Prophylaxy of pneumo-enteritis depends exeläsively on sani- 
tary measures. The methods of immunization that have been 
suggested, have hitherto only given doubtful or insufficient practical 
results. We need only mention the experiments in serotherapy 
made in Hungary, and the interesting researches of Peters and of 
Schweinitz in America, of Perroncito and Bruschettini in Italy. 





Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 853 


Two sanitary systems can be applied against pneumo-enteritis 
of pigs: one provides for simple sanitary watching of the sick and 
contaminated, the other admits of the general slaughter of the sick 
or of those that have been exposed to contagion. 

The first system can certainly get the better df the disease; 
but it can only be effective in a country where there is a watchful 
and well obeyed police administration with a complete sanitary 
organization. The measures are identical with those advocated 
against rouget; however in this case the distinct marking of the 
sick and contaminated, together with their permanent sequestration, 
are indispensable, on account of the frequency of lasting chronic 
esions. 

The economic advantages of this system are however more 
apparent than real; if the limited requirements of the sanitary 
authority do not necessitate any expenses to the State, in the 
shape of indemnities, the method is no less onerous to owners. 

In the countries where pastoral breeding exists, sequestration, 
if it can be carried out, cannot be kept up a long time without 
ruining the industry. From the sanitary point of view, the system 
is difficult to apply, on account of the difficulties in the way of 
closely watching the suspected animals: a few sick ones, carriers 
of chronic lesions, are sufficient to keep up or spread the contagion. 

Experience shows that sanitary supervision has proved insuf- 
ficient against the wide-spread epizooties of pneumo-enteritis. 

Without counting the examples of the United States, nor even 
that of Great Britain, which for various reasons would prove 
nothing in the case, it may be observed that Austria has been 
obliged to resort to a more perfect system to overcome the 
affection. 

The method of Stamping out seems at first sight extremely 
severe from the economical point of view. General slaughter of 
the sick and contaminated demands indemnification; it is even in 
the interest of the. State that it should be generous; the owner 
must feel it to be in his own interest not to conceal the disease, 
if the centres of infection are to be entirely and quickly destroyed. 
However, it is to be observed that here we are speaking of animals 
that can always be utilized by the butcher and part of whose 
value at least can be recovered. On the other hand, the losses 
that are due to mortality and diminution in value of the surviving 
are such that in infected barns, it is often advisable, from the 
point of view of economy, to sacrifice the whole of the stock. 

From the sanitary point of view, general slaughter demands 
some reservations that J already mentioned, when Great Britain 
with an admirable determination undertook the campaign, whose 
progress we follow with so great an interest. Theoretically perfect, 
when it is applied to infections which proceed from a determined 
mode of immediate contagion, as rabies and pleuro-pneumonia, 
the method is here much less certain; the various modes of indirect 


854 The prevention of swine epizooties. 


contagion play a part, the extent of which cannot be supposed, 
and their prophylaxy is uncertain. 

Since 1894, Great Britain has rigorously applied the stamping 
out process. In 1894, 56293 animals are killed, 69931 in 1895, 
79586 in 1896, 40432 in 1897, 43756 in 1898.— The number of 
confirmed centres drops from 6305 in 1895 to 5166 in 1896, 2155 
in 1897, 2517 in 1898. The situation is much improved, but the 
final victory that we hope for, will have required long efforts and 
heavy sacrifices. 

Austria also proposes to resort to general slaughter as an 
effective remedy against the disease. The bill submitted to Parlia- 
ment extends to pneumo-enteritis (Schweineseuche und Schweine- 
pest) the measures applied with such complete success to pleuro- 
pneumonia by the law of the 17% of August 1892.*) 

The application of such severe measures in countries to a 
large extent invaded by epizootic forms presents great difficulties. 
In England the disease is kept up specially by old animals carriers 
of overlooked hidden lesions; they are taken to the market and 
thence disperse in various directions, spreading the disease and 
creating new beds of infection. The virus is also carried from 
farm to farm by the persons trading in pigs; this is a mode of 
contagion difficult to control. 

Difficult and costly as it is when applied against epizootic 
forms of pneumo-enteritis, sanitary work has no longer serious 
difficulties to meet, when it is only a question of destroying a few 
scattered centres. 

In this case, general slaughter appears theoretically as the 
most effective and most economical process. — We have seen how 
insufficient and dangerous sanitary supervision is; marking and 
absolute sequestration of the contaminated animals, which would 
alone give serious guarantees, are annoying to owners and un- 
willingly submitted to. 

In all centres of recent creation, when the contagion is limited 
and the disease is prematurely discovered, immediate slaughter of 
all the exposed animals is the intervention preferred. The system 
will be more difficult to apply in old centres, in the regions of 
pastoral breeding, and when the infected zone is extensive and ill 
defined. — In this case, sanitary supervision — with sequestration 
of the sick and contaminated — will enable the limits of the centre 
to be defined and then reduced: total extinction will afterwards 
be accelerated by partial or general slaughter according to the 
peculiar circumstances of the locality. 


*) The law is published 1899, May the second. 


* 
* * 


Report of Mr. E. LECLAINCHE, Toulouse. 855 


By the study of the epidemiology of pneumo-enteritis an inter- 
esting fact has been ascertained. Among all the great epizooties 
whose origin is known, there is none which proceeds from the 
extension of an old autochtonal centre; all, on the contrary, are 
due to importation. The French outbreak in 1887, and that of 
Hungary had certainly such an origin; it seems to be an established 
fact that Great Britain and the United States were infected in the 
same way. 

If the importation of a “strengthened” virus is sometimes a 
sufficient condition of an epizootic outbreak, all efforts must tend 
to prevent this importation. 

Countries free from the disease or infected only sporadically 
must protect themselves by prohibition of the imporlation of ani- 
mals from regions where epizootic forms of the disease exist. 


CONCLUSIONS. 


1) Rouget and fneumo-enteritis of pigs can be effectively 
controlled by proper santtary measures. 


2) Concerning Rouget: 


a) Preventive tmmunization of exposed animals constt- 
tutes the most general and most economical method of 
santtary action; tt ought to be encouraged by every 
means. 


b) The selection of a santtary system depends on the very 
different conditions of breeding: tt includes essentially: 
sequestration of the sick and contaminated pigs; perma- 
nent marking of those same animals; regulation of the 
trade tn pigs and the sale of infected meat; effective 
superviston of fatrs and markets; disinfection of 
localities, markets, and means of transport. 


3) Concerning pneumo-enterttis: 


a) The prophylaxy of eptzootic forms presents great diıffi- 
culties and it 1s not possible to lay down general 
directions relating to the choice of a santtary system. 


b) General slaughter ts the preferred method with enzootec 
forms ; tt ought to be applied from the start in fresh 
or small centres. 

c) Importation of pigs from parts invaded by epizootic 
forms must be considered as dangerous. 


—t 4e -— 


856 _ Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


Bericht von Dr. Lorenz 
Großh. Obermedizinalrat in Darmstadt. 






on denjenigen Schweinekrankheiten, welche als Seuchen 
anzusehen sind, und gegen welche in vielen Staaten 
Maßnahmen bereits getroffen wurden, kommen haupt- 
sächlich zwei Gruppen in Betracht. Die erste wird 
durch die Schweineseuche (einschließlich der Schweine- 
pest), die andere durch den Stäbchenrotlauf gebildet. 

Noch auf dem Berner internationalen Kongreß standen sich 
hinsichtlich der ersten Gruppe zwei Ansichten gegenüber. 

Die erste betrachtete die Schweineseuche (einschließlich der 
Schweinepest) ätiologisch als eine und dieselbe Krankheit, während 
die andere für jede der beiden Krankheiten einen besonderen 
Erreger annahm. 

Durch die Arbeit von Preisz („Zeitschrift für Tiermedizin“, 
2. Bd. 1. H.) ist etwas mehr Licht in die Sache gekommen. 
Preisz bespricht die Eigenschaften der ursächlichen Mikroorganismen 
beider Krankheiten. Den der Schweinepest hält er für den Erreger 
einer spezifischen Krankheit, den anderen aber, welcher bei 
schweineseuchekranken Tieren gefunden wird, und den er als 
„bacillus septicus suis“ bezeichnet, für einen ubiquitär vorkommenden 
Spaltpilz, der für sich allein eine verheerende Seuche bei Schweinen 
nicht wohl erzeugen könne, sondern meistens nur als Begleiter des 
Schweinepestbacillus gefunden werde und bei den schweinepest- 
kranken Tieren die bekannten Lungenveränderungen hervorrufe. 
Ich glaube zwar, daß die Preisz’sche Ansicht nicht unbestritten ist. 
und daß noch viele Fachleute die Möglichkeit annehmen, die 
Schweineseuche könne auch ohne Schweinepest als verheerende 
Seuche auftreten, und behaupten, dies selbst beobachtet zu haben. 
Hierzu will ich mitteilen, daß ich wiederholt ganz vereinzelte Fälle 
von Schweineseuche in sonst gänzlich seuchefreien Beständen fest- 
gestellt habe. In diesen Fällen wurde jedesmal der Erreger der 
Schweineseuche in der erkrankten Lunge nachgewiesen. 

Auch bei Offenlassung der etwa noch streitigen Frage unter- 
liegt es wohl keinem Zweifel, daß das Auftreten der Schweineseuche 
und der Schweinepest in einem Bestande fast regelmäßig auf eine 


x 


( 





URHEBER el u 


Bericht von Dr. Lorenz, Darmstadt. 857 


Infektion von außen zurückgeführt werden kann, und daß das 
wiederholte Auftreten derselben in einem und demselben Gehöfte 
entweder durch erneute Einschleppung verursacht worden ist oder 
darauf beruht, daß die inzwischen hinzugekommenen Schweine in 
den Stallungen, aus denen der Erreger, nach dem früheren Seuchen- 
ausbruche, nicht vollkommen beseitigt war, infiziert wurden. Wir 
können hieraus schließen, daß die Schweineseuche (einschließlich 
Schweinepest) durch eine gehörige Überwachung der Handels- 
schweine, durch Entfernung der Tiere bezw. Ausleerung der ver- 
seuchten Stallungen und deren gründliche Desinfektion mit Erfolg 
bekämpft werden kann. Eine mehr wirtschaftliche Frage ist es, 
ob nicht, an Stelle der Evakuation verseuchter Bestände, die Not- 
impfung treten solle und ob diese schütze. Letzteres kann übrigens 
nicht mehr bezweifelt werden. 

Etwas anders verhält es sich mit der „Rotlaufseuche der 
Schweine‘. 

Wir baben es hier mit einer Krankheit zu thun, welche sich 
aetiologisch wesentlich von der Schweineseuche und von der Schweine- 
pest unterscheidet. Es ist zwar nicht zu bestreiten, daß auch der 
Schweinerotlauf in seuchenfreie Bestände eingeschleppt werden 
kann; doch dürfte diese Art der Verbreitung im allgemeinen nicht 
von solcher Bedeutung sein, wie das regelmäßig wiederkehrende 
Auftreten des Rotlaufs unter den Schweinen eines bestimmten 
Gehöftes, einer bestimmten Ortschaft oder einer ganzen Gegend, 
ohne äußerlich wahrnehmbare Veranlassung. 

Es unterliegt keinem Zweifel, daß der Rotlauf immer noch 
wegen seines massenhaften Auftretens als die verheerendste aller 
Schweineseuchen anzusehen ist. Während wir es aber bei der 
Schweineseuche und bei der Schweinepest mit Krankheiten zu thun 
haben, die vor nicht allzulanger Zeit in Europa unbekannt waren, 
finden wir schon in den ältesten Schriften den Rotlauf unter den 
verschiedensten Namen angeführt. 

Wie bekannt, haben die älteren, rauher gezüchteten und ge- 
haltenen Schweineschläge dem Rotlauf besser zu widerstehen ver- 
mocht, und erst mit der Veredelung der Schweinezuchten haben 
die Schädigungen, welche der Schweinerotlauf veranlaßt, und seine 
Bekämpfung an Bedeutung gewonnen. 

Wiederholt habe ich Gelegenheit gehabt, Vorschläge zur Be- 
kämpfung des Schweinerotlaufs zu machen: 1893 im Deutschen 
Veterinärrat zu Berlin, 1895 auf dem Berner Kongreß, 1897 im 
Deutschen Veterinärrat zu Kassel, und in allen Fällen die Schutz- 
impfung empfohlen, davon überzeugt, daß, in seinen Hauptherden, 
der Rotlauf durch andere Mittel nicht zu besiegen ist. Meine An- 
sicht habe ich seither nicht geändert, und so trete ich auch jetzt 
wieder vor Sie hin, um dieselbe aufrecht zu erhalten. 

Die Erfahrung, daß der Rotlauf in manchen Gegenden, sogar 
in bestimmten Gehöften, alljährlich unter gewissen Einflüssen, ins- 
besondere im Nachsommer bei feuchtwarmer Witterung, fast 


858 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


regelmäßig auftritt, ohne daß sich im geringsten eine Einschleppung 
nachweisen läßt, gab mir Veranlassung, anzunehmen, daß der Er- 
reger des Schweinerotlaufs außerhalb des Tierkörpers zu leben 
vermöge. 

Daß der Rotlaufbacillus saprophytisch vegetieren kann, ist 
leicht nachzuweisen; denn er wächst nicht nur in künstlichen 
Nährstoffen in Gesellschaft der mannigfachsten Arten von Fäulnis- 
bakterien, sondern er läßt sich auch noch lange in fauligen Ab- 
gängen aus Rotlaufkadavern nachweisen. Er geht hier nicht allein 
nicht unter, sondern er gedeiht manchmal ganz wohl, während der 
gleichfalls saprophytische Milzbrandbacillus in faulenden Flüssig- 
keiten schnell abstirbt, und wenn er nicht die Eigentümlichkeit 
besäße, Sporen zu bilden, wohl schon längst ausgestorben wäre. Der 
Rotlaufbacillus hat die Sporenbildung nicht nötig, um sich in einer 
faulenden Umgebung lebenskräftig zu erhalten. Damit will ich 
nicht sagen, daß der Rotlaufbacillus keine Sporen bilde: Ich habe 
sogar Ursache, das Gegenteil anzunehmen, obschon meine Beweis- 
mittel nicht kräftig genug sind, um es zu behaupten. 


Der Nachweis, daß der Rotlaufbacillus thatsächlich in der 
freien Natur vorkomme, ist schwierig zu erbringen, es sei denn, 
man huldige a priori der Ansicht, da& der Bacillus der Mäuse- 
septikämie und der Rotlaufbacillus identisch seien. Obschon dieser 
noch nicht in der freien Natur aufgefunden wurde, während das 
Vorkommen des Bacillus der Mäuseseptikämie von Robert Koch im 
Wasser der Panke, eines Nebenflüßchens der Spree, und von 
Rintaro Mori im Kanalwasser zu Berlin festgestellt ist („Zeit- 
schrift für Hygiene‘, Bd. 4, 1888, S. 47 u. s. f.), behaupte ich, daß 
die Bacillen beider Krankheiten einer und derselben Art angehören, 
und stütze mich dabei auf die Thatsache, daß die gegen Mäuse- 
septikämie immunisierten Kaninchen und Mäuse auch stets gegen 
den Rotlauf geschützt sind und umgekehrt. Die Einwände, die 
hiergegen gemacht wurden, und die sich auf unbedeutende morpho- 
und biologische Unterschiede gründen, halte ich für nicht stich- 
haltig, weil derartige Verschiedenheiten an dem Rotlaufbacillus 
schon vielfach wahrgenommen sind. Dieser Stäbchenpilz verändert 
sich, je nach dem Nährboden, nicht unerheblich in Gestalt und 
Wachstum. Jensen in Kopenhagen hat über die Wachstumsdifferenzen 
des Rotlaufbacillus eingehende Studien gemacht und darauf hin- 
gewiesen, daß manche Rassen des Rotlaufbacillus das Vermögen 
besitzen, die Nährgelatine zu verflüssigen, andere nicht oder weniger. 


Ich selbst habe eigentümliche Veränderungen in Form und 
Wachstum bei der Kultur des Rotlaufbacillus in Flüssigkeiten, in 
denen andere Bakterien gezüchtet waren, sowie nach seiner mit 
anderen Pilzen gemeinschaftlich bewerkstelligten Kultur beobachtet. 
Ich habe z. B. bei der erstgenannten Züchtungsart den Rotlauf- 
bacillus in Fäden auswachsen und Knäuel bilden sehen („Archiv 
für Tierheilkunde“, Bd. 18, S. 44—45). 





Bericht von Dr. Lorenz, Darmstadt. 859 


Gegenwärtig besitze ich einen Schimmelpilz, welcher, in Ge- 
meinschaft mit Rotlaufbacillen in Peptonbouillon gezüchtet, bewirkt, 
daß die Stäbchenpilze, wenn sie später wieder durch das Platten- 
verfahren in Reinkultur gewonnen sind, nach Einstichen in Gela- 
tine, nicht mehr wie vordem in Flaschenbürstenform wachsen, 
sondern glatte runde Kolonien bilden. Diese Wachstumsform geht 
erst nach mehrmaligem Umzüchten in Gelatine allmählich wieder 
in die ursprüngliche über. (Ich werde die verschiedenen Kulturen 
und Präparate den Interessenten während des Kongresses vorzeigen). 


Über das Vorkommen des ächten Rotlaufbacillus in der freien 
Natur sind meines Wissens eingehende Untersuchungen noch nicht 
vorgenommen. Es ist dies eine Lücke, welche auszufüllen wohl 
der Mühe lohnen dürfte. Spricht doch die Art des Auftretens der 
Seuche eher für eine Infektion aus dem Mittel, das die Schweine 
umgiebt, als für die Ansteckung von Tier zu Tier. Z. B. tritt der 
Rotlauf zuweilen auf, wenn die Schweine in Waldungen getrieben 
werden, wie dies u. a. 1896 in einigen Orten der hessischen Rhein- 
ebene der Fall war, wo die Herden die geschädigten Kieferwald- 
ungen von der Raupe der sogenannten „Föhreneule* befreien 
sollten. Schon einige Tage nach dem Austrieb der Schweine 
brach der Rotlauf in der heftigsten Form unter ihnen aus. Es 
singen täglich Schweine ein, sodaß die Besitzer sich schließlich 
weigerten, ihre Tiere nach dem Walde zu schicken. Merkwürdiger- 
weise hörte mit dem Einstellen des Weidegangs der Rotlauf in 
jenen Orten plötzlich auf. 


Eine ähnliche Beobachtung wurde mir von einem Großgrund- 
besitzer aus der Provinz Posen mitgeteilt. Unter seinen Schweinen 
trat regelmäßig der Rotlauf auf, sobald er sie zur Weide gehen 
ließ. Er half sich schließlich, indem er die Schweine vor dem 
Beginn der Weidezeit impfte. 


Im Herbst 1898 habe ich einmal den Nachweis des Vor- 
kommens des Rotlaufbacillus im Boden, im Wasser oder in 
sonstigen der freien Natur zugehörigen Medien versucht. Aus 
einer Jauchegrube, in der ich Rotlaufkeime vermutete, fing ich 
Larven der gewöhnlichen Sumpffliege (Eristalis), spülte sie in reinem 
Wasser sorgfältig ab und untersuchte ihren Saft. Da ich Bakterien 
darin fand, welche Rotlaufbakterien ähnlich waren, verimpfte ich 
von dem Saft jener Larven kleine Mengen (0,05 bis 0,1 ccm) auf 
fünf größere Mäuse. Diese blieben zwar am Leben, doch schien 
es mir, als ob einige derselben eine zeitlang krank gewesen seien, 
denn sie sträubten die Haare und fraßen weniger, als vordem. Ich 
untersuchte die fünf Mäuse auf ihre Immunität gegen Rotlauf, 
indem ich ihnen etwa 3—4 Wochen später 0,01 ccm einer für 
Mäuse besonders virulenten Backsteinblatternkultur einspritzte, 
welche Mäuse fast regelmäßig binnen zwei Tagen tötet. Von den 
fünf Mäusen blieben merkwürdigerweise drei am Leben, und 
zwei gingen wesentlich später ein, als es sonst geschieht. 


860 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


Wiederholte Verimpfungen von Rotlaufkulturen auf die drei Mäuse 
ergaben, daß die Tiere hochgradig immun geworden waren. Die 
Versuche mußte ich beim Eintritte des Winters abbrechen ; ich werde 
sie aber im Laufe des Sommers 1899 fortsetzen. | 

Daß Rotlaufkulturen ihre Virulenz für Mäuse und Tauben 
fast vollständig einbüßen können, habe ich ebenfalls wahrgenommen. 


Ich besitze Kulturen von ganz verschiedener Stärke, sogar 
solche, die in größeren Dosen Mäuse und Tauben nur ausnahms- 
weise und dann immer erst nach längerer Zeit töten, aber auch 
solche, welche dies in der Gabe von 0,01 ccm bei Mäusen wie 
Tauben regelmäßig schon in 11/, bis 2 Tagen bewirken. Eigen- 
tümlicherweise verhält sich das Schwein jenen anscheinend schwach 
virulenten Rotlaufkulturen gegenüber nicht so wie Mäuse und Tauben: 
denn die gleichen Kulturen rufen bei Schweinen oft noch recht 
hochgradige Reaktionen hervor. 

In Übereinstimmung hiermit habe ich gefunden, daß Rotlauf- 
kulturen, welche von Schweinen stammten, die an sehr akutem 
Rotlauf eingegangen waren, auf Mäuse eine wesentlich schwächere 
Wirkung ausübten, als die von der leichtesten Rotlaufform, den Back- 
steinblattern (fälschlich auch Nesselfieber genannt), entnommenen. Die 
für Mäuse und Tauben beobachtete Virulenz giebt daher keinen Maf- 
stab für die Beurteilung der genannten Eigenschaft für Schweine; 
zeigt doch auch der Pasteur’sche „premier Vaecin“ sich für Mäuse 
hochgradig virulent, indem er diese Tiere meist binnen drei Tagen 
tötet. 

Wenn ich im vorstehenden angedeutet habe, welchen Ver- 
änderungen im Wachstum und in der Virulenz der Rotlaufbacillus 
unterworfen ist, so wollte ich hieraus eine Erklärung für das ver- 
schiedenartige Auftreten der Krankheit selbst geben , zugleich aber 
auch daraus ableiten, welche Schwierigkeiten die Tilgung des Rot- 
laufes bezw. die Vernichtung der Krankheitskeime an Orten, an 
welchen der Rotlauf stationär geworden ist, begegnen muß. Jeder 
Fachmann, der aufmerksam und gründlich beobachtet hat, wird 
dabei die Überzeugung gewonnen haben, daß weder die Tötung der 
erkrankten Tiere, noch die Desinfektion der verseuchten Ställe u. s. W., 
sondern nur die Festigung der Gesundheit der Schweine gegen die 
vielseitigen und andauernden Angriffe des hier scheinbar überall 
vorkommenden Krankheitserregers, d. h. nur die Impfung Abhülfe 
schaffen kann; sei es nun, daß man sie als Schutzimpfung schon 
frühzeitig in den gefährdeten Beständen zur Ausführung bringt, 
oder daß sie erst, wenn die Seuche aufgetreten ist, als Notimpfung 
angewendet wird. 

Zur Zeit kennt man zwei Arten von Schutzimpfungen. Die 
eine besteht in der Einverleibung abgeschwächter Rotlaufkulturen — 
es ist dies die Pasteur’sche Methode — und die mittelst Porcosan. 
Die andere ist die Verwendung immunisierten Serums in Ver- 
bindung mit Rotlaufkulturen. 





Bericht von Dr. Lorenz, Darmstadt. 861 


— u 


Ich darf mir zuschreiben, der erste gewesen zu sein, welcher 
das zuletzt genannte Impfverfahren in Anwendung brachte. 

Ob es gelingt, das Problem zu lösen, mit toten Materien, sei 
es, daß sie aus Rotlaufkulturen oder aus immunisierendem Blut- 
serum gewonnen werden, ein Schutzmittel gegen die Seuche her- 
zustellen, bleibt abzuwarten. Näher auf die Vorteile und Nachteile 
der bis jetzt bekannten Impfmethoden einzugehen, unterlasse ich 
und beschränke mich auf die Wiederholung der von mir dem 
VI. Internationalen Tierärztlichen Kongreß vorgeschlagenen und 


von diesem mit Stimmenmehrheit angenommenen Resolutionen. 
Dieselben lauten: 


a) Die Impfung ist ein unentbehrliches Mittel bei der Bekämpfung 
des Schweinerotlaufs. 


b) Der Kongress nimmt daher Veranlassung, die Aufmerksamkeit 
der Regierungen darauf zu lenken und ihnen zu empfehlen, 
durch Gewährung von Mitteln die Anwendung der Rotlauf- 
impfung zu unterstützen, und durch Überwachung der Impf- 
ungen und Einführung einer geeigneten Impfstatistik den 
Wert der verschiedenen Impfverfahren zu ergründen. 


862 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine. 





Rapport de M. le Dr LORENZ 


Conseiller médical supérieur à Darmstadt. 
(Traduit par M. ZÜNDEL, vétérinaire d'arrondissement, Mulhouse.) 


prendre principalement en considération; le premier 
comprend la peste porcine (Schweinepest) et la pneu- 
monie contagieuse (Schweineseuche); l'autre le rouget. 
Au Congrès international de Berne encore, on se trou- 
vait, à propos du premier de ces groupes, en présence 
de deux opinions; les uns admettaient l'identité étivlogique de la 
peste porcine et de la pneumonie contagieuse, d’autres croyaient 
à l'existence d’un genre différent pour chacune de ces maladies. 
Les travaux de Preisz (Zeitschrift für Tiermedizin, 2° vol., 1% cahier) 
ont amené un peu de clarté dans cette question. Prejsz décrit les 
caractères des microorganismes étiologiques des deux maladies. Il 
croit que celui de la peste porcine est spécifique; par contre, il dit 
que le microorganisme trouvé chez les porcs atteints de pneumonie 
contagieuse (et qu’il désigne sous le nom de „bacillus septicus suis“), 
se trouve partout; celui-ci ne peut, par lui-même, provoquer une épi- 
zootie dangereuse, mais il se trouve, le plus souvent, en compagnie 
du bacille de la peste porcine qui cause chez les animaux atteints de 
la peste les lésions pulmonaires connues. L'opinion de Preisz est 
contestée et beaucoup de personnes admettent encore la possibilité 
de l'existence de la pneumonie contagieuse comme épizootie parti- 
culière, et disent l'avoir observée. Moi-même, j'ai constaté des cas 
isolés de pneumonie contagieuse dans des étables jusque là indemnes de 
peste porcine et de pneumonie contagieuse, et chaque fois j'ai trouvé 
le germe de la pneumonie contagieuse dans le poumon malade. 
Laissant de côté ces questions controverses, il est hors de doute, 
que l'apparition de la pneumonie contagieuse et de la peste por- 
cine dans une étable peut être régulièrement ramenée à une in- 
fection venant du dehors, et que l’apparition répétée dans la même 
étable est causée, soit par une nouvelle introduction du germe, soit 
par une désinfection insuffisante, les pores nouvellement introduits 
s'étant infectés dans les locaux mêmes. 

On peut, en général, admettre que la pneumonie contagieuse 
et la peste porcine doivent être combattues par une surveillance 


Q 
: 6 eux groupes de maladies contagieuses du porc sont à 








Rapport du docteur LORENZ, Darmstadt. 863 


sérieuse des porcs de commerce, par l'évacuation des étables 
infectées et leur radicale désinfection. La question, si la vaccination, 
dont l'efficacité n’est plus douteuse, doit être préférée à l'évacuation, 
dépend, avant tout, des conditions économiques. 

ll en est autrement, du rouget. Cette maladie se distingue 
tout à fait de la peste porcine et de la pneumonie contagieuse au 
point de vue biologique. Certes, on ne peut pas contester que 
parfois le rouget peut être introduit dans des établissements in- 
demnes jusque-là, mais ce mode de propagation n’a, en général, que 
peu d'importance en présence de l'apparition régulière du rouget 
parmi les porcs d’une ferme ou d’une localité entière. Il est certain 
que le rouget demeure encore la plus dangereuse de toutes les 
épizooties de l’espèce porcine. 

La peste porcine et la pneumonie contagieuse étaient en- 
tièrement inconnus en Europe, il y a peu de temps encore; le 
rouget, par contre, est déjà mentionné, sous diverses dénominations, 
dans les plus vieux écrits. Il est certain que les vieilles races de 
porcs, par leur élevage plus rustique, offraient plus de résistance à 
la maladie et ce n'est que depuis la transformation de l'élevage 
que les pertes causées par le rouget ont pris une si grande im- 
portance. 

J'ai eu souvent l'occasion de faire des propositions pour 
combattre le rouget, entre autres en 1893, au Conseil vétérinaire 
d'Allemagne (Session de Berlin), en 1895, au Congrès international 
de Berne, en 1897, lors de la session de Cassel du Conseil vétéri- 
naire d'Allemagne, et chaque fois j'ai recommandé la vaecination 
préventive, convaincu que, dans ses foyers principaux, le rouget 
ne peut pas être vaincu autrement. Je n'ai pas changé d’opinion 
depuis et je reviens devant vous, Messieurs, pour défendre encore 
une fois ma manière de voir. Le fait, que le rouget apparaît presque 
régulièrement dans certaines porcheries suivant l'état de l’atmos- 
phère, en particulier vers la fin de l’été, par un temps humide et 
chaud, sans que l'on puisse. prouver l'infection du dehors, m'a 
donné l’idée que le bacille du rouget doit pouvoir vivre en dehors 
de l’organisme animal, à peu près comme le fait le bacille du 
charbon. | 

La preuve que le bacille du rouget peut exister comme sa- 
prophyte, est facile à démontrer: en effet, non seulement il prospère 
dans les bouillons artificiels en compagnie de toutes sortes de 
bactéries de putréfaction, mais on le trouve assez longtemps encore 
dans les débris décomposés d'animaux morts du rouget. Il n'y perit 
point et parfois y prospère très bien, alors que le bacille également 
saprophyte du charbon est bien vite détruit dans les liquides putrides 
et aurait disparu depuis longtemps, s’il ne possédait pas la faculté 
de produire des spores. Le bacille du rouget peut se passer de 
cette production de spores, qui, toutefois, peut avoir lieu. J’ai des 
raisons pour l’admettre, mais je ne puis l’avancer n’ayant point de 
preuves suffisantes. > 


864 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine. 


La preuve que le bacille du rouget se trouve à l'état libre 
dans la nature, est difficile à fournir, si on n’admet pas, a priori, 
Yidendité des bacilles du rouget et du bacille de la septicémie des 
souris. Le premier n’y a pas encore été trouvé, mais la présence du 
second a été constatée par Koch dans l’eau de la Panke (affluent 
de la Sprée) et par Mori dans l’eau du canal de Berlin (Zeitschrift 
für Hygiene, 4 vol. 1888, p. 47 et suiv.). 


Pour ma part, je prétends que les bacilles de ces deux ma- 
ladies appartiennent .à la même espèce et je m’appuie sur le fait 
que les lapins et les souris immunisés contre la septicémie des 
souris sont également réfractaires au rouget et vice-versa. Les ob- 
jections basées sur des différences morphologiques et biologiques 
de peu d’importance me semblent peu fondées, le bacille du rouget 
changeant de forme et de croissance selon le terrain nourricier. 
Jensen, de Copenhague, a fait des recherches sur ces différences, et 
a montré que quelques races de bacilles du rouget liquéfient la 
gélatine, alors que d’autres le font moins ou pas du tout. 


J'ai moi-même observé de curieuses modifications de formes 
et de croissances du bacille du rouget dans des liquides où l'on 
avait cultivé d'autres bactéries, ainsi que dans des cultures simul- 
tanées de bacilles du rouget et d’autres bactéries. Dans le premier 
cas, j'ai vu le bacille du rouget croître en longs filaments et former 
des pelotons (Archiv f. Thierheilkunde, 18'*™* t, pp. 44-55). 


En ce moment je possède un hyphomycète cultivé simulta- 
nement sur du bouillon peptonise avec des bacilles du rouget; 
ceux-ci, quand on les reprend en cultures pures et qu’on fait des 
piqûres sur gélatine, ne croissent plus en goupillon, mais en colonies 
rondes et lisses. La forme normale n’est reprise que peu à peu à la 
suite d’ensemencements repétés. (Je présenterai mes préparations 
au Congrès). 


J’ignore si l’on a entrepris des recherches sur l'existence du 
bacille du rouget à l’état libre. C’est une lacune qu’il conviendrait 
de combler ; car la manière dont le rouget apparaît, parle plus en 
faveur d’une infection par les milieux que d'animal à animal. 
C'est ainsi que le rouget se présente parfois, quand on fait 
pâturer les porcs en forêt, comme en 1896, en Hesse, dans 
quelques communes de la plaine du Rhin. Les troupeaux de porcs 
devaient débarrasser les forêts de pinastres infectés de chénilles du 
„Sphinx pinastre‘“. Après quelques jours de päture, le rouget fit 
son apparition avec beaucoup de violence. Tous les jours des porcs 
périrent ; aussi les propriétaires refusèrent d’y envoyer päturer leurs 
porcs. Chose curieuse, les pertes cessèrent, sitôt que les porcs furent 
retirés. Un grand propriétaire de la province de Posen m'a dit 
avoir fait la même observation: le rouget faisait régulièrement son 
apparition parmi ses porcs dès qu'il les envoyait au pacage, et il 
a dû y remédier par la vaccination avant la période de pâture. 





Rapport du docteur LORENZ, Darmstadt. 865 


En automne 1898, j'ai essayé de prouver l'existence du bacille 
du rouget dans le sol, l’eau et les autres milieux supposés aptes à le 
contenir. J’ai pris, dans une fosse à purin, où j’espérai trouver des 
germes du rouget, des larves d’eristalis commune, lesquelles j'ai 
nettoyées soigneusement. J'ai trouvé dans leur suc des bacilles 
ressemblant aux bacilles du rouget, et j'ai inoculé à des souris de 
petites quantités (un dizième ou un vingtième de centimètres cube) 
de ce suc; les souris survecurent; mais je remarquai qu'elles 
restèrent malades pendant quelques temps; le poil était hérissé et 
l'appétit moindre qu'auparavant. J'ai voulu, par la suite, voir si ces 
souris étaient immunisées contre le rouget, et leur ai inoculé, 8 à 
4 semaines plus tard, un centième de centimètre cube de culture 
très virulente, quantité qui ordinairement suffit pour tuer une 
souris en deux jours. Sur les cinq souris, trois survécurent, les 
deux autres périrent, il est vrai, mais beaucoup plus tard. 


Des inoculations répétées montrèrent que les trois souris 
étaient immunisées à un haut degré. J'ai dû interrompre mes essais 
à cause de l’hiver, mais je compte les reprendre en été. 


J'ai également constaté que des cultures de rouget peuvent 
perdre leur virulence presque totalement. Je possède des cultures 
de force très différentes, quelques-unes, même à forte dose, ne 
tuant les souris et les pigeons qu’exceptionellement et cela encore 
très lentement, d’autres, à la dose d’un centième de centimètre 
cube tuant régulièrement les animaux après un jour et demi 
à deux jours. Le porc ne réagit pas comme les pigeons et les 
souris, car les cultures faiblement virulentes provoquent souvent chez 
lui de très violentes réactions. De même, des cultures provenant 
de porcs atteints du rouget aigu produisent sur la souris une 
réaction beaucoup moins intense, que celles provenant d'animaux 
légèrement atteints. La virulence observé sur le pigeon ou la souris 
ne peut donc pas servir de mesure pour le porc; on sait d’ailleurs 
que le premier vaccin Pasteur est également très virulent pour la 
souris, qu’il tue le plus souvent au bout de trois jours. 


J'ai indiqué ci-dessus les modifications de croissance et de 
virulence du bacille du rouget. Ces modifications donnent l’expli- 
cation des différentes modes d'apparition de la maladie. D'autre 
part, elles font prévoir les difficultés que présentera l'extinction 
de la maladie ou plutôt la destruction des germes dans les 
endroits où le rouget est stationnaire. Tout vétérinaire qui aura 
observé attentivement et soigneusement le rouget, doit avoir acquis 
la conviction qu’il ne suffit pas d’abattre les animaux malades et 
de désinfecter les étables, mais qu’il importe de fortifier la santé 
et la constitution des porcs contre les attaques multiples et con- 
tinues d’un germe partout répandu, et auxquelles on ne peut 
opposer que la vaccination. Celle-ci pourra être préventive, ou 
bien avoir lieu par nécessité lorsque la maladie aura fait son 
apparition. 


50 


866 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine. 


Pour le moment, on connaît deux modes de vaccination pré- 
ventive: 1° la méthode Pasteur et la vaccination par le Porcosan, et 2° 
le systeme Lorenz. 

La methode de Pasteur et la vaccination par le Porcosan 
comportent l’inoculation de cultures atténuées; l’autre vaccination 
est basée sur l'emploi du sérum d’animaux immunisés conjointement 
avec les cultures. Je puis m’attribuer le mérite d’avoir été le premier 
à employer la seconde manière de vaccination. Reste à voir si le 
problème de produire avec des matières mortes obtenues des cultures 
du rouget ou d’un sérum immunisant un moyen de garantie contre 
la maladie, pourra se résoudre favorablement, 

Je me dispense de noter en détail les avantages et les in- 
convénients des méthodes actuelles de vaccination, je me bornerai 
à reprendre la résolution que le VI™* Congrès international a adopté 
sur ma proposition : 


a) L’inoculation préventive est un moyen indispensable dans la 
lutte contre le rouget du porc. 


b) Le Congrès attire l'attention des Gouvernements sur ce sujet. 
Il leur demande de soutenir pécuniairement les inoculations, 
et d’en surveiller les effets afin d'établir, par statistique, la 
valeur des divers procédé. 











867 


Report of Dr LORENZ 


Superior Medical Councillor, Darmstadt. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 


~ HERE are two groups of contagious diseases of swine, 
which deserve principal consideration. The first in- 
cludes swine pest (Schweinepest) and contagious 
pneumonia (Schweineseuche); the other, rouget. 
Again at the International Congress of Berne, two 
Opinions prevailed in relation to the first group; some 
admitted the etiological identity of swine pest and contagious 
pneumonia, others believed in a different germ for each dis- 
ease. Preisz, by his works, has thrown a little light on the 
question. He describes the characters of the etiological micro- 
organisms of the two diseases. He believes that that of swine 
pest is specific; and adds that the microorganism found in swine 
suffering from contagious pneumonia, which he names “bacillus 
septicus suis”, is found everywhere and cannot of itself give 
tise to a dangerous epizooty; but that it is most ordinarily found 
in company with the bacillus of swine pest and causes, in pigs 
affected with pest, the pulmonary lesion that is found. The 
opinion of Prersz is discussed, and many are still admitting the 
possibility of the existence of contagious pneumonia as epizooty 
and say that they have observed it. For my own part, I have 
observed isolated cases of contagious pneumonia in stables 
otherwise entirely exempt from that disease and each time I 
have found the germ of contagious pneumonia in the diseased 
lung. — But leaving aside the different opinions, it is beyond 
doubt that the appearance of contagious pneumonia and swine 
pest:ean regularly be traced back to an infection from outside 
and that repeated returns of the disease in the same stable 
are caused, either by a new introduction of the germ or by 
an insufficient disinfection, the fresh pigs having become in- 
fected in the barns themselves. | 
One may therefore conclude, that contagious pneumonia 
and swine pest must be fought against by severe watching of 






86S The prevention of swine epizooties. 


the pig trade, by the removal of animals, the evacuation of the 
infected stables and their thorough disinfection. 


As to the question whether vaccination, the effectiveness 
of which is no longer doubtful, is to be preferred to evacuation, 
it depends above all on the economical condition. 


It is different with rouget which differs altogether from the 
other two diseases from the biological point of view. Of course, 
it cannot be contested that sometimes rouget can be introduced 
into places heretofore free from it; but this method of propaga- 
tion has generally but little importance in presence of the regular 
appearance of rouget among the pigs of a farm, a place or an 
entire community. The fact is incontestible that rouget remains 
still the most dangerous of all swine epizooties. 


Swine pest and contagious pneumonia were entirely un- 
known in Europe, until a short time ago; on the other hand, 
rouget is already mentioned, under various designations, in the 
oldest works: but the old breeds of pigs by harder raising were 
able to resist the disease better, and it is only since the intro- 
duction of improvements in the breeding and raising, that the 
losses it causes have assumed such great importance. 


I have often had occasion to make propositions against 
rouget: in 1893, to the Veterinary Council of Germany, in 1895, 
to the International Congress of Berne, in 1897, at the meeting 
of Cassel, and each time I have recommended preventive 
vaccination, convinced as I was that in its principal centres, 
rouget cannot be overcome otherwise. I am still of the same 
opinion, and I am here, Gentlemen, to defend my ideas once 
more before you. The fact, that rouget appears almost regularly 
in some countries and even in some pig sties, under given 
influences, especially towards the end of summer, in damp and 
warm weather, without the slightest possibility of tracing it to 
an infection from outside, has suggested to me the idea that 
the bacillus of rouget must be able.to live outside the animal 
organism, somewhat as the bacillus of anthrax does. 

The proof that the bacillus of rouget may exist as sapro- 
phyte, is easy indeed, it grows not only in artificial cultures 
in company with all kinds of bacteria of putrefaction, but it 
is still found a long time after in the putrefied remains of car- 
cases of animals that have died of rouget. It does die in them, 
but sometimes grows very well, while the bacillus of anthrax, 
also a saprophyte, is rapidly destroyed in the liquids of putre- 
faction, and would have disappeared entirely a long time since, 
if it had not the power to throw out spores. The bacillus of 
rouget does not need this faculty of spore-producing, which 
nevertheless may take place. I have reason to believe that it 
is so, but I have not as yet sufficient proof of it. 





Report of Dr. LORENZ, Darmstadt. 869 


It is difficult to prove, that the rouget bacillus exists freely 
through nature, if, a priori, to the identity of the bacillus of rou- 
get and that of septicemia of mice is not admitted. The first 
has not yet been found, but the presence of the second has 
been detected by Koch in the water of the Panke (affluent of 
the Spree) and by Mor: in that of the canal of Berlin. 

For my own part, I claim that the bacilli of these two 
diseases belong to the same species, and I rest my opinion on 
the fact that rabbits and mice, immunized against septicemia 
of mice are equally refractory to rouget and vice versa. Ob- 
jections based on morphological and biological differences of 
little importance seem to me unfounded, as on this point, dif- 
ferences have already been observed. The form and growth 
of the bacillus of rouget change according to cultures. Fersen 
of Copenhagen has made researches on those changes and has 
shown that some breeds of the bacillus of rouget liquify gela- 
tine, while others do not or do it less. 

I have often observed curious changes of form and growth 
of the bacillus of rouget in liquids, in which other bacteria 
had been in cultures and also in cultures, where the bacillus 
of rouget was simultaneously with other bacteria. In the first 
case I have seen the bacillus of rouget give long threads and 
form little masses. 

I have at present an hyphomicitis, grown simultaneously 
on peptonized bouillon with bacilli of rouget. When these are 
retaken in pure cultures and placed on gelatine, they do not 
grow any more in cob web shape, but form round smooth 
colonies. The normal form returns only by degrees, after re- 
peated cultures. (I will show these preparations during the 
Congress.) | 

To. my knowledge, no researches have been made of the 
existence of the bacillus of rouget in the free state. It is a point 
worthy of inquiry, as the very manner in which rouget appears, 
speaks more in favour of an infection through surroundings, 
than of infection from one animal to another. Thus rouget 
sometimes occurs when pigs are sent to pastures in woods, 
as in 1896 in Hesse, in some communes in the plain of the 
Rhine. Herds of pigs had been sent to clear the woods, which 
were infected with worms of the “sphinx pinastris”. After a 
few days of pasturing, rouget developed with great severity. 
Pigs were dying every day, and the owners refused to let 
them pasture any longer. It is a curious fact, that as soon as 
the pigs left the woods, the deaths stopped suddenly. 

A large owner from the province of Posen said to nıe, 
that he had the same experience; rouget appeared regularly 
among his stock as soon as he sent them to pasture, but he 
prevented it by vaccinating them beforehand. 


870 The prevention of swine epizooties. 


In the autumn of 1898, I attempted to prove the presence 
of the bacillus of rouget in the earth, the water or other ap- 
propriate media. I took from a manure pit, that I thought con- 
tained germs of rouget, larvæ of “common eristalis”. I cleaned 
them thoroughly and examined their juice. I found in it bacilli 
that resemble those of rouget, and I inoculated mice with a 
small quantity of that juice (1/10 or 1/20 cubic centimeter); the 
mice survived, but they seemed to me, as if they were sick 
for some time, their coat was staring and their appetite dimin- 
ished. I wanted to see afterwards, if these mice were im- 
munized against rouget, and after 3 or 4 weeks I inoculated 
them with 4/100 cubic centimeter of very virulent culture, which 
ordinarily kills a mouse in two days. Out of the five mice, 
three survived; the other two died much later than is ordinarily 
the case. Repeated inoculation showed, that the three mice 
were immunized to a high degree. I was obliged to stop my 
experiments on account of winter, but intend to resume them 
in summer. 

I have also observed that cultures of rouget may 
lose their virulence almost entirely. I have cultures of very 
different strength; some even in large doses, kill mice and 
pigeons only exceptionally, and when death takes place it 1s 
only after some little time; others at the dose of 1/100 cubic 
centimeter kill regurlarly between one and a half or two days. 
Pigs do not react as pigeons and mice, as those weak virulent 
cultures often produce with pigs very virulent reactions. In 
the same way, cultures from pigs suffering from acute rouget 
have produced on mice a much less intense reaction, than 
cultures from slighter cases. Therefore virulency towards 
pigeons or mice cannot be used as a standard measurement 
for pigs: at any rate it is known that the first Pasteur vaccine 
is also very virulent in mice, which it kills after three days. 

I have indicated above the changes of growth and viru- 
lency, to which the bacillus of rouget is subject. 

These changes give the explanation of the different modes 
-of the appearance of the disease. And besides, they indicate 
the difficulties that must be met to eradicate the disease or 
better destroy the germs in the places where it is in perma- 
nence. Every veterinarian who has attentively and carefully 
observed rouget, must be convinced, that it is not sufficient to 
kill all the sick animals and disinfect the sties, but that it is 
important to support and strengthen the general condition 
of the pigs against the numerous and continous attacks of a 
germ, existing everywhere; that is to say, that vaccination 
alone can be called in to help. This vaccination may be pre- 
ventive or will be applied necessarily, when the disease has 
made its appearance. 


Report of Dr. LORENZ, Darmstadt. 871 


For the present two modes of vaccination are known. 
First, the Pasteur method and the vaccination by Porcosan, 
which is made by inoculation of attenuated cultures. The other 
consists in the use of immunized serum conjointly with cultures. 
I may clain the merit of having been the first to resort to 
this second mode of vaccination. It remains to be seen, whether 
the problem will be solved by discovering a means of protection 
against the disease in the dead matter obtained either with 
cultures of rouget, or with the immunizing serum. 


I abstain from speaking of the advantages and objections 
respecting those methods of vaccination, and will only renew my 
motion, already adopted at the VIth International Veterinary 
Congress: 


a) Preventive inoculation 1s a necessary measure for the pre- 
vention of rouget of swine; 


b) Congress calls the attention of Governments to thts fact, 
asks them to give financial support to inoculations, to 
watch their effects, and by statistics establish the value 
of the vartous methods used. 


872 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine. 





Rapport de M. le Dt E. PERRONCITO 


Directeur et professeur à l'Ecole de médecine vétérinaire et professeur à la 
faculté de médecine, président de l’Academie royale de médecine de Turin. 







Italie, nous avons réussi à combattre la péripneumonie 
contagieuse avec l'isolement des bovidés affectés et avec 
les inoculations préventives d'après la methode Willems. 
— Et quoique dans la majorité des cas l'on envoye a 
©) Yabattoir les bovidés malades, c'est à la vaccination 

L que notre agriculture doit d’avoir été sauvée des grands 
dommages que cette affection a produit dans d’autres pays. C’est pour 
cela que je ne peux pas oublier ce que, dans la pratique, ont fait 
avec tant d'intelligence et tant d’habilite les vétérinaires Mazzini, 
Molina et les regrettés Montemerlo et Collilanzi qui ont été les 
promoteurs principaux de la vaccination Willems, dans le Novarese. 
la Lomelline et la Lombardie. 

De la même manière on procède depuis 1882, avec brillant 
succès, dans la lutte contre le charbon bactéridien par la vacci- 
nation Pasteur-Roux-Chamberland et contre le charbon symptomatique 
d'après la méthode Arloing, Cornevin et Thomas. 

Après les découvertes faites sur la nature des épizooties des 
porcs et sur la possibilité d’attenuer les virus ou d'utiliser leur 
produits vaccinants, je ne crois pas que l’on puisse adopter d’autres 
moyens prophylactiques contre ces infections. 

Avec le vaccin Pasteur-Thuiller pour le rouget, j'ai été témoin, 
dans plusieurs endroits, des très bons résultats obtenus; et avec 
le vaccin Perroncito-Bruschettini l'on continue à avoir de nombreux 
résultats très encourageants en Italie et à l'Etranger. 

Des deux épizooties qui sévissent parmi les porcs, la pneumo- 
entérite et le rouget, la première seulement a une grande impor- 
tance en Italie. En effet, bien que dans plusieurs traités on parle 
du rouget en Italie, par exemple dans la dernière édition du traité 
de Nocard et Leclainche, il est un fait positif, c’est qu’en général 
on fait confusion entre cette maladie et la pneumo-entérite in- 
fectieuse; il suffit qu’un porc présente des taches rougeätres sur 
la peau pour que les propriétaires et même les vétérinaires croient 
avoir à faire au rouget. 





Rapport du docteur E. PERRONCITO, Turin. 873 


En examinant les nombreux organes d'animaux qui arrivent 
fréquemment à mon laboratoire, j'ai très rarement pu découvrir 
ia presence du microbe du rouget, tandis que le bacille du choléra 
ou pneumo-entérite infectieuse des pores est très fréquent. 

Cette épizootie sévit depuis plusieurs années en Italie, causant 
des pertes énormes, et l’on peut dire qu’il n’y a pas une province 
qui en soit à l'abri. | | 

Je ne présente pas de données statistiques pour confirmer 
cette assertion, mais il est certain que les pertes annuelles s'élèvent 
à plusieurs millions de francs. 


Cette affection, qui est rangée parmi les septicoémies hémorra- 
giques de Hueppe, déterminées par un bacille ovoide, a été l'objet 
de nombreuses recherches, surtout par Salmon, Smith, Billings, 
Selander, Preisz, Voges etc. Et il n’est pas encore décidé defini- 
tivement si nous nous trouvons en présence de deux infections 
diverses, ou si les différences que nous observons, trouvent leur 
explication dans les modifications de la virulence d’un seul micro- 
organisme. Salmon, Smith et surtout Preisz sont partisans de la 
dualité de l'affection; pour nous, nous sommes plus volontiers 
d'accord avec M. Nocard qui rapporte à une seule bactérie les 
différentes affections des porcs. Notre opinion est appuyée sur les 
nombreuses observations qui, depuis plusieurs années, ont été faites 
dans mon laboratoire, qui nous ont amenés à la conclusion que 
les différences, même très grandes des microorganismes isolés dans 
les cas très variés des septicémies hémorragiques des porcs, peuvent 
disparaître lorsque, avec le passage dans le corps des animaux, 
on porte au maximum leur virulence. 


Certes, cette question sera résolue seulement quand on pourra 
artificiellement transformer une espèce dans une autre. Encou- 
ragés par les succès obtenus par M. Nocard dans ses expériences 
sur la tuberculose aviaire, nous nous sommes proposés d’aborder 
ce problème, utilisant deux cultures originales du ,,bacillus suis 
septicus‘‘ et du „bacillus suis pestifer‘‘ qui nous ont été gracieusement 
données par M. Preisz; les premiers résultats obtenus nous permet- 
tent d’espérer d’être sous peu à même de présenter une contri- 
bution importante à la solution de cette question. 


Mais le but principal que le D" Bruschettini et moi, nous 
nous sommes proposé, a été de trouver un vaccin très actif et 
d'application pratique et facile, pour empêcher la diffusion du 
choléra des porcs qui cause des dommages si graves à l’agriculture 
de tous les pays. 


Le principe qui nous a guidé dans nos recherches, a été celui 
d'utiliser les cultures douées du maximum de virulence et stérilisées 
par des méthodes qui ne détruisent pas leur substance active. 

Nous savions, par des recherches antérieures, que peu ou 
rien ne peut être espéré de la sérothérapie dans la prévention 
des affections septicémiques, et notre attention fut dirigé vers 


874 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine. 


l'obtention de cultures qui, tout en possédant une puissance vacci- 
nante considérable, fûssent dépourvues, en tout ou au moins en 
grande partie, de substanees toxiques qui gênent le processus d’im- 
munisation. Nos espoirs n’ont pas été déçus. 

Il y a déjà deux ans que notre vaccin est expérimenté sur 
une très grande échelle et la majorité des résultats est toujours 
très favorable. 

Je ne veux pas ici rapporter toutes les communications qui 
nous ont été adressées; je me borne à communiquer comment en 
Italie, par exemple, tous les grands propriétaires qui ont adopté 
notre vaccin au commencement de 1897, continuent aujourd'hui à 
vacciner leurs animaux, en nous donnant des certificats très flatteurs. 

Dans la Bosnie et l’Herzegovine, les vaccinations ont eu un 
succès complet ainsi que nous l’a rapporté M. le Dr Karlinski de 
Gracanica, chargé par le gouvernement de diriger les vaccinations 
préventives. En Roumanie, les expériences faites dans des diverses 
localités où l’épizootie sévissait, ont été couronnées par les plus 
brillants succès et d'après les communications de M. le prof. Lo- 
custeanu et M. le D* Constantinescu la pratique des vaccinations 
se répand de jour en jour dans ce pays. 

Sans doute, on a eu aussi des insuccès, mais quand on ré- 
fléchit avec calme, on ne peut en être étonné, quand on se rappelle 
l’histoire de toutes les pratiques hygiéniques nouvelles et de toutes 
les innovations qui ont été apportées dans la thérapie et la pro- 
phylaxie des maladies infectieuses. 

Nombreuses sont les causes qui peuvent faire varier le résultat 
d'une expérience, et c’est seulement après des années d'observations 
qu’il est possible de donner une décision certaine sur l'utilité des 
moyens prophylactiques. Et je souhaite que des expériences im- 
partiales et rigoureuses soient faites sur l'efficacité du vaccin que 
nous proposons, pour pouvoir bientôt donner un jugement définitif 
sur son utilité ou son inefficacité. 


875 


Bericht von Dr. E. Perroncito 


Professor und Direktor an der Tierarzneischule, Professor an der medizini- 
schen Fakultät und Präsident der Kinigl Akademie der Medizin in Turin. 


(Übersetzt von P. Kühner unter Leitung des Dr. Lydtin, Baden-Baden.) 





ie Lungenseuche des Rindes hat Italien durch Absperrung 

Sm der Seuchenherde und Impfung der Rinder nach dem 

Willems’schen Verfahren mit Erfolg bekämpft. Wenn auch 

of ein großer Teil der befallenen Rinder geschlachtet werden 

mußte, so hat die italienische Landwirtschaft es doch in 

erster Linie der Impfung zu verdanken, daß sie weniger 

Seuchenverluste erlitten hat, als andere Länder. Deshalb sei hier 

der Tierärzte Mazzini, Molina, Montemerlo und Collilanzi, die mit so 

viel Intelligenz und Geschick das Impfverfahren Willems in Novarra, 
in Lomellina und in der Lombardei eingeführt haben, gedacht. 

In ähnlicher Weise geht man seit 1882 mit glänzendem Er- 
folge bei der Bekämpfung des Milzbrandes durch das Pasteur-Rour- 
Chamberland -Impfverfahren und bei der des Rauschbrandes nach 
der Methode Arloing, Cornevin und Thomas vor. 

Nach den über die Natur der Schweineseuchen und über die 
Möglichkeit der Abschwächung des Virus, sowie über die Verwend- 
barkeit der aus diesen gewonnenen Schutzstoffen gemachten Ent- 
deckungen, bin ich auch hier der Ansicht, daß es keine besseren 
Vorbeugungsmittel gebe, als die Impfung. 

Mit der Impflymphe Pasteur-Thuiller gegen den Rotlauf sind, 
wie ich bezeugen kann, an verschiedenen Orten sehr gute Resultate 
erzielt worden; dasselbe kann von den Erfahrungen, die mit der 
Lymphe Perroncito-Bruschettini sowohl in Italien als im Ausland 
gemacht wurden, gesagt werden. 

Von den zwei Seuchen, der Schweineseuche (Pneumo-enterite) 
und dem Rotlauf, die in den Schweinebeständen am häufigsten 
vorkommen, hat nur die erste eine große Ausdehnung in Italien 
gewonnen. 

Obgleich in verschiedenen Abhandlungen von dem Rotlauf in 
Italien die Rede ist, wie z. B. in der letzten Auflage der Arbeit 
von Nocard und Leclainche, so ist diese Erkrankungsart hierzulande 
doch selten. 


876 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


Wohl geschieht es oft, daß der Rotlauf mit der Schweine- 
seuche verwechselt wird. Manche Besitzer und selbst Tierärzte 
glauben, daß ein Schwein, sobald es nur ein ‚paar rote Flecke auf 
der Haut zeigt, am Rotlauf erkrankt sein müsse. Bei der Unter- 
suchung der zahlreichen tierischen Organe, die in mein Laboratorium 
gebracht werden, fand ich nur ganz selten den Bacillus des Rot- 
laufs, sehr oft aber den der Schweineseuche bezw. der Schweinepest. 

Die in Italien als ansteckende Pneumo-Enteritis bezeichnete 
Schweineseuche herrscht hierorts séit mehreren Jahren, verursacht 
große Verluste und hat wohl keine Provinz verschont. 

Ich gebe keine statistischen Zahlen, um meine Behauptung 
zu belegen, kann aber versichern, daß die jährlichen Verluste sich 
nach Millionen Francs beziffern. 

Die Krankheit, die zu den durch einen eiförmigen Bacillus 
erzeugten hämorrhagischen Septikämien (Hueppe) gezählt wird, ist 
der Gegenstand vieler Untersuchungen, namentlich von Salmon, 
Smith, Billings, Selander, Preisz, Voges u. s. w. gewesen. 

Bis heute ist noch nicht entschieden , ob zwei verschiedene 
Krankheiten (Schweineseuche, Schweinepest) ‘unter den Formen einer 
akuten oder chronischen Lungen-Darmentzündung vorliegen, oder 
ob die beobachteten Unterschiede in dem Auftreten der Krankheit 
ihre Erklärung in dem Virulenzgrade eines und desselben Krankheits- 
‘erregers finden. Salmon, Smith und besonders Preisz treten dafür 
ein, daß jede der beiden Krankheiten einem besonderen Mikro- 
organismus ihre Entstehung verdanke, während ich mit Nocard zur 
Ansicht neige, daß die unter dem Namen Pneumo-Enteritis des 
Schweines zusammengefaßten Infektionen nur von einem und dem- 
selben Bakterium eingeleitet werden. Meine Ansicht stützt sich auf 
zahlreiche Beobachtungen, die seit einer Reihe ven Jahren in 
meinem Laboratorium gemacht wurden. Sie führten zu der Er- 
kenntnis, daß alle, selbst die größten Differenzen in der Gestalt der 
bei verschiedenen Formen der hämorrhagischen Septikämie des 
Schweines isolierten Mikroorganismen verschwinden, wenn man 
diese, im Durchgang durch den Tierkörper, zur höchsten Virulenz 

ringt. 

Die Frage wird wahrscheinlich gelöst werden, sobald es ge- 
lingt, eine Species des Bacillus künstlich in die andere überzuführen. 

Ermutigt durch die Erfolge Nocard’s in der Erforschung und 
Behandlung der Vogel-Tuberkulose, habe ich unter Benützung von 
Originalkulturen des „bacillus suis septicus“ und des „bacillus suis 
pestifer“, die mir in dankenswerter Weise von Dr. Preisz übersendet 
worden waren, Versuche angestellt, deren erste Ergebnisse er- 
warten lassen, daß sie zur Klärung der Sache in meinem Sinne 
führen werden. 

Der Hauptzweck, den Dr. Bruschettini und’ ich verfolgten, 
war aber der, ein wirksames und praktisches Impfverfahren zu 
finden, um den Verheerungen der Schweineseuche Einhalt zu 
gebieten. 





Bencht von Dr. E. Perroncito, Turin. 877 


Wir verwenden hiezu auf das Maximum der Virulenz gebrachte 
Kulturen, welche durch ein besonderes, die wirksame Substanz 
nicht berührendes Verfahren, sterilisiert sind. 

Durch vorausgegangene Untersuchungen hatten wir uns von 
der Aussichtslosigkeit der Serotherapie bei den septikämischen 
Prozessen überzeugt. Wir richteten daher unsere. Bestrebungen 
dahins Kulturen zu erhalten, welche eine beträchtliche Schutzkraft 
(puissance vaccinante) besitzen, dabei aber môglichst von toxischen 
Stoffen frei sind, welche die Immunisierung beeinträchtigen. Die 
Hoffnungen, welche wir in unsere Arbeiten gesetzt hatten, wurden 
nicht getäuscht. 

Seit 2 Jahren wird unser Impfstoff in grofem Stile und mit 
meistens günstigem Erfolge angewendet. 

Ich will hier keine Zahlenreihen angeben. Ich beschränke 
mich darauf, mitzuteilen, daß in Italien das Impfverfahren seit 1897 
in allen größeren Schweinebeständen eingeführt ist, und daß seine 
Wirkung gelobt wird. 

In Bosnien und in der Herzegowina waren die von Dr. 
Karlinski in Gracanica geleiteten und im Auftrage der Regierung 
nach unserem Verfahren durchgeführten Impfungen von durch- 
schlagendem Erfolge begleitet. 

Dasselbe geschah in Rumänien, wo die Impfungen bei ver- 
schiedenen recht heftigen Seuchenausbrüchen vorgenommen wurden. 
(Vergl. Berichte des Prof. Dr. Locusteanu und des Dr. Constantinescu- 
Bukarest.) | 

Ohne Zweifel giebt es auch Mißerfolge, besonders am Anfange, 
wenn das Verfahren sich einführt. Das ist aber eine allgemeine 
Erfahrung, die bei der Anwendung therapeutischer und hygienischer 
Methoden stets von neuem gemacht wird. 

Die Zeit wird ja lehren, wo noch Fehler stecken. Ich hoffe, 
daß eine sachliche und scharfe Prüfung unseres Impfverfahrens 
bald ein entscheidendes Urteil über dessen Nützlichkeit ermög- 
lichen wird. 


878 The prevention of swine epizooties. 


Report of Dr E. PERRONCITO 


_ Director and Professor of the Superior Institute of Veterinary Medicine, 
Professor of the Faculty of Medicine and President of the Medical Academy, 
Turin. 


(Transladet by Dr. LIAUTARD, Professor and Director of the American Veterinary 
College, New-York.) 
n Italy we have succeeded in controlling contagious 

R pleuro-pneumonia, by means of isolation of the affected 

animals and the preventive inoculations of Willems. And 
although in the majority of cases, affected animals are 

sent to the abattoirs, it is to vaccination that our agricul- 

ture owes its. immunity. from the great losses that this 
disease causes in other countries. For this reason I cannot forget 
the names of those veterinarians — Mazini, Molina, Montemerlo 
and Collilanzi — who have been the principal promotors of vac- 
cination after Willems’s method in Novara, Lomellina and Lombardy. 

Since 1882, the same process has been used with brilliant 
success against bacteridian anthrax with the Pasteur-Roux - and 
Chamberland vaccine, and against bacterian anthrax with that of 
Arloing, Cornevin and Thomas. 

After the discoveries made as to the nature of swine epizoo- 
ties and the possibility of attenuating their virus and using the 
products thus obtained for vaccination purposes, I do not believe 
that any other prophylactic means can be used against those 
infections. 

With the Pasteur-Thuillier vaccine, I have witnessed many 
very good results in rouget cases; and with the Perroncito-Bruschettini 
vaccine very encouraging results are continually being obtained in 
Italy and other countries. 

Of the two epizogties that attack swine, pleuro-enteritis and 
rouget, the first only has a great importance for Italy. — Indeed, 
although several authors have spoken of Rouget in Italy, among 
them Nocard and Leclainche in the last edition of their work, it 
is a positive fact that very often the two diseases are mistaken 
for each other; a pig has red spots on the skin and at once the 
owner and even the veterinarian cry: Rouget! 








Report of Dr. E. PERRONCITO, Turin. 879 


I have very seldom found the microbe of rouget in the many 
organes sent to my laboratory, but on the contrary that of infec- 
tious pneumo-enteritis has been very frequent. 

This epizooty has been prevailing in Italy for many years, 
and it may be said that there is not a province where it cannot 
be found. 

I will not give you statistics, but I can affiem that the yearly 
losses reach several millions. 

This affeetion, which is classed among hemorrhagic septi- 
cæmias of Hueppe, due to ovoid bacilli, has been the object of 
numerous researches, especially by Salmon, Smith, Billings, Selander, 
Preisz, Voges etc. 


And it is not yet certain whether we are in the presence of 
two distinct affections, or if the differences that are observed, can 
be explained by changes in the virulence of a single microorganism. 
Salmon, Smith, and specially Preisz, are advocates of the duality 
of the disease; as for us, we rather agree with Nocard who con- 
siders the various affections of swine due to one and the same 
species of bacteria. — Our opinion is based upon the numerous 
observations which, for several years, have been made in my 
laboratory, and have led us to the conclusion that the differences, 
even the greatest, of isolated microorganisms in the many various 
cases of hemorrhagic septicæmias of swine, can disappear when, 
by the passage through the body of animals, .their virulence is 
raised to its maximum. 


Probably the question will be solved only, when it has become 
possible by artificial means to transform one species into another. 
Encouraged by the success Prof. Nocard obtained in aviary tuber- 
culosis, we proposed to ourselves to work out that problem, using 
two original cultures of ,,B. suis septicus‘ and „B. suis pestifer‘“, 
which were graciouly given to us by Mr. Preisz. The first results 
obtained justify the hope that we may be able soon to offer an 
important contribution to the solving of this question, 


But the principal object that Dr. Bruschettini and I have had 
in view, was to find a very active vaccine having great immunizing 
power, to prevent the extension of hog cholera which causes such 
losses to the agriculture of every country. 


The principle that guided us has been that of utilising cul- 
tures having the maximum of virulence, and sterilising them by 
methods which would not destroy their active element. 


We knew from previous researches that little or nothing can 
be expected from serotherapy in the prevention of septiccemic 
affections and our endeavours were directed only to obtaining cul- 
tures which, while possessing a great vaccinating power, would be 
entirely free from, or at least contain very few, toxic substances 
which prevent immunization. — Our expectations were not dis- 
appointed. 


880 The prevention of swine epizooties. 


For two years already our vaccine has been tried extensively, 
and the generality of the results is always very favourable to it. 

I will not here give all the communications we have received 
on the subject, but will only say that in Italy all large stock owners 
who have used our vaccine since 1897 keep using it and send us 
most flattering reports of their success. 

In Bosnia and Herzogovina vaccination has had a complete 
success, according to Dr. Karlinski of Gracanica, who was charged 
by the Government to carry on preventive vaccination; in Roumania, 
the reports of Prof. Locusteanu and Dr. Constantinescu state that 
the results were most brilliant and that the practice of vaccination 
is rapidly spreading. 

No doubt, there have been failures. But they are not to be 
wondered at, when one takes into consideration what has occurred 
with all new hygienic treatments and all innovations that have 
been introduced in the therapeuty and prophylaxy of infectious 
diseases. 

The causes that may affect the result of an experiment are 
numerous, and it is only after years of observation, that it is 
possible to come to a positive conclusion on the value of prophy- 
lactic measures. — I hope that impartial and severe tests will be 
applied to try the efficacy of the vaccine that we propose, so as 
to allow à positive judgment as to its value or its inefficacy to be 
arrived at. 





881 


Bericht von Preusse 


Königlicher Veterinärassessor in Danzig. 


uf dem VI. Internationalen tierärztlichen Kongreß in 
Bern 1895 hatten Direktor Zschokke in Zürich 
und Professor Dr. Preisz in Budapest über das 
Thema ‚Die Bekämpfung der Schweineseuchen“ 
referiert. Es wurde der von Zschokke gestellte Antrag 
. angenommen; derselbe lautet: 


‘1) Die Schweineseuche und die Schweinepest sind aus ätiologischen 
und praktischen Gründen unter gemeinschaftlichem Namen den 
staatlich zu bekämpfenden Seuchen anzureihen, der Anzeigepflicht 
zu unterstellen und ins Seuchenbulletin, getrennt vom Stäbchen- 
rotlauf, aufzunehmen. 

2) Das weitere Bekäm fungsverfahren wird am besten durch die 
einzelnen Länder nac aßgabe ihrer Gesetze und lokalen Ver- 
hältnisse geregelt. | 





In seinem sehr ausführlichen Referat hat Zschokke eingehend 
begründet, daß die beiden Krankheiten, Schweineseuche und 
Schweinepest, veterinärpolizeilich als eine einheitliche Seuchen- 
krankheit zu behandeln seien, daß der Schweinerotlauf von dieser 
jedoch getrennt werden müsse. Mit der Annahme des Antrages 
Zschokke ist diese Frage erledigt, und es erübrigt sich daher, noch- 
mals näher. darauf einzugehen. 

Die Frage, ob Schweineseuche und Schweinepest auch ätio- 
logisch ein- und dieselbe Krankheit darstellen, hat nunmehr nur 
noch ein rein wissenschaftliches Interesse. 

Über den Rotlauf der Schweine ist auf dem Berner Kongresse 
nicht näher verhandelt worden. Dagegen wurde über die Schutz- 
vorrichtungen gegen diese Seuche diskutiert und die Annahme des 
folgenden, beim Kongreß eingebrachten Antrages beschlossen : 


1) Die Schutzimpfung ist ein unentbehrliches Mittel bei der Be- 
kämpfung des Schweinerotlaufs. 

2) Der Kongreß nimmt daher Veranlassung, die Aufmerksamkeit der 
Regierungen darauf zu lenken und ihnen zu empfehlen, durch Ge- 
währung von Mitteln die Anwendung der Rotlaufschutzimpfung zu 
unterstützen und durch Überwachung der Impfungen und Ein- 
führung einer Impfstatistik den Wert der verschiedenen Impf- 
verfahren zu ergründen. 


56 


# 


882 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


Das, was auf dem Berner Kongreß beschlossen wurde, war 
also gewissermaßen ein Feldzugsplan zur wirksamen Bekämpfung 
der Seuchenkrankheiten der Schweine, welche bei der stetig zu- 
nehmenden Bedeutung der Schweinezucht für die Landwirtschaft 
von erheblichem allgemeinem Interesse sind. Jetzt gilt es mun, zum 
Teil wenigstens, das Facit aus den Erfahrungen zu ziehen, welche 
seitdem bezüglich dieser Frage gemacht worden sind. Die ersten 
Anregungen zu einem gesetzlichen Einschreiten gegen die Seuchen- 
krankheiten der Schweine liegen bei uns in Deutschland mindestens 
10 Jahre zurück. Die technische Deputation für das Veterinärwesen 
in Preußen, der Landwirtschaftsrat und das Landesökonomie- 
kollegium haben wiederholt gesetzliche Maßnahmen gegen die ge- 
nannten Krankheiten gefordert. So schwebten auch begeits 1887 
bei den beteiligten Reichs- und Landesbehörden Verhandlungen, 
welche die Einführung diesbezüglicher gesetzlicher Maßnahmen zum 
Ziele hatten, leider jedoch ohne Erfolg blieben. Im Jahre 1894 
wurde in Preußen mit der Anordnung der Anzeigepflicht für 
Rotlauf und Schweineseuche begonnen; aber erst durch die Ver- 
ordnung vom 8. September 1898 ist dieselbe nunmehr in ganz 
Deutschland einheitlich durchgeführt worden. 

In anderen Ländern wurden bereits früher schon Maßnahmen 
gegen Schweineseuchen getroffen. 

Gegen die Schweineseuche (Schweinepest, Schweinefieber) be- 
stehen Bekämpfungsmaßregeln in Irland seit 1880, in einzelnen 
Staaten Nordamerikas seit 1885, in England seit 1886, in Schweden 
und Dänemark seit 1887, in Norwegen seit 1890, in der Schweiz 
seit 1892, in Österreich seit 1895, in Rumänien seit 1896. 

Die Maßnahmen gegen Rotlauf sind noch älteren Datums. 
So hatte Dänemark 1857 ein Gesetz erlassen, welches durch die 
Verordnung vom 29. Januar 1873 auf den Rotlauf ausgedehnt 
wurde. Belgien besitzt derartige Bestimmungen seit 1882, Öster- 
reich und Italien seit 1885, die Schweiz seit 1887, Frankreich seit 
1888. Die Niederlande haben durch den Beschluß vom 27. März 
1888 Maßnahmen gegen Schweineseuche und Rotlauf ergriffen. 

In Rußland sind entsprechende Bestimmungen. meines Wissens 
auch zur Zeit noch nicht vorhanden. 

Die in den einzelnen Ländern zur Bekämpfung der Schweine 
seuche gegebenen Vorschriften sind teilweise verschieden; in den 
meisten Ländern ist jedoch dem Besitzer von Schweinen die Anzeige 
von dem Ausbruch einer derartigen Seuchenkrankheit zur Pflicht 
gemacht. _ | 

Hierbei will ich bemerken, daß, meiner Überzeugung nach, 
diese Anzeigepflicht die wichtigste aller staatlichen Bekämpfungs- 
maßregeln ist, deren Einführung die Vorbedingung für weitere 
wirksame Vorschriften ist, und ohne welche jede staatliche Seuchen- 
bekämpfung wirkungslos bleibt. 





Bericht von Preusse, Danzig. 883 


Schweineseuche. 


Was nun zunächst die „Schweineseuche‘ anbetrifft, so sind über 
die Fragen, was Schweineseuche ist und welche bisher als be- 
sondere Krankheiten angesehenen Seuchen unter diesen Begriff 
zusammenzufassen sind, auf den letzten Kongressen so eingehende 
Erörterungen gepflogen worden, daß ich hier nicht näher darauf 
einzugehen brauche. Auch über die intra vitam und post mortem 
beobachteten Erscheinungen haben Berufenere bereits referiert, Ich 
verstehe unter Schweineseuche eine ansteckende, teils akut, teils 
subakut, teils chronisch verlaufende Lungen- und Darmentzündung, 
welche durch einen zu den Gürtelbacillen gehörigen Parasiten 
hervorgerufen wird. Ich bezeichne also kurzweg mit dem Namen 
„Schweineseuche“ auch alle anderen hierher gehörigen Krankheiten, 
die mit den Namen „Schweinepest, hog cholera, swine plague, 
pneumo-enteritis, Schweinefieber, pig typhoid, hog fever‘ benannt 
werden. 

Die Verluste, welche die Schweineseuche verursacht hat, sind 
sehr erheblich. Eine genaue zuverlässige Statistik fehlt leider hier- 
über. Am verheerendsten hat die Seuche in den 70er und 80er 
Jahren in Amerika und England gewütet. In dem ersteren Lande, 
in welchem sie bereits seit den 50er Jahren bekannt ist, soll sich 
der durch die Seuche verursachte Verlust in den verschiedenen 
Jahren auf 11 bis 30 Millionen Dollars belaufen haben. Im Jahre 
1885 sollen über 25°/, des gesamten Schweinebestandes der Seuche 
erlegen sein. Auch in England, in welchem Lande sie seit Anfang 
der 60er Jahre beobachtet wird, sind die Verluste durch die Seuche 
teilweise recht erheblich gewesen; am größten in der Mitte der 
80er Jahre. 1885 fielen fast 40000 Schweine der Seuche zum 
Opfer , 1886 über 35000, d. h. 1'/,°/, des Gesamtbestandes. Von 
England kam die Schweineseuche nach Dänemark, Schweden-Nor- 
wegen und von dort nach Deutschland und dem übrigen europä- 
ischen Festlande. Es ist fraglich, ob die Seuche nicht bereits 
früher in Deutschland geherrscht hat, und ob sie nicht vielfach 
mit dem Rotlauf verwechselt worden ist. Die von Roloff beschriebene 
käsige Darmentzündung der Schweine darf wohl auch hierzu ge- 
rechnet werden; vielleicht spielt auch die Tuberkulose hierbei 
eine Rolle. 

Was nun das Auftreten der Seuche in den einzelnen Ländern 
anbetrifft, so liegen mir, nur bezüglich weniger, zuverlässige Meld- 
ungen vor. 

In Frankreich gewann die Seuche von 1892 ab eine größere 
Ausbreitung. Am Schlusse dieses Jahres waren 47 Bestände betroffen; 
die meisten verseuchten Bestände, nämlich 109, wurden im August 
ermittelt. Am Ende des Jahres 1893 belief sich die Zahl der be- 
fallenen Bestände auf 41, im September auf 43; Ende 1894 auf 
125, im November auf 162; Ende 1895 auf 37, im August auf 199; 


884 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


Ende 1896 auf 4, im Juli auf 52; Ende 1897 auf 8 und im Juni 
auf 24. 

Die Seuche hat demnach hier abgenommen. 

In Grofbritannien ist seit 1894 die Abschlachtung erkrankter 
und der Ansteckung verdächtiger Schweine angeordnet. Vorher 
erkrankten 1889 25885 Schweine, 1890 29092, 1891 32349, 1892 
13957 und 1893 15402 Schweine. Im Jahre 1894 gingen 7231 
Schweine ein und 56292 wurden abgeschlachtet, 1895 verendeten 
10917 Schweine und wurden 69931 geschlachtet, 1896 wurden 
81038 und 1897 40423 Schweine geschlachtet. 

Die Seuche hat demnach auch hier abgenommen. 

In Rumänien kamen 1895 580, 1896 1405 und 1897 246 
Fälle von Schweineseuche vor. 

In Österreich-Ungarn gewinnt die Seuche von 1895 ab eine 
größere Bedeutung. In der Mastanstalt Steinbruch brach in 
diesem Jahre eine der größten Epizootien aus. Es sollen in einem 
Bestande von 141000 Schweinen vom 17. Mai bis 4. Juni allein 
32461 gefallen sein, also fast ein Viertel des Gesamtbestandes. In 
Österreich waren Ende 1895 263 Gemeinden verseucht; die größte 
Zahl entfällt auf den Anfang August mit 1395 Gemeinden; 
Ende 1896 waren 282 Gemeinden von der Seuche heimgesucht 
gegen 535 im Anfange des Juli; 1897 am Jahresschluß 141 gegen 
327 gegen -Ende Oktober. 

In Ungarn waren am Jahresschluß 1895 999 Orte verseucht, 
Anfang Dezember 1015; Ende 1896 1119, Mitte September 2204; 
1897 am Schluß des Jahres 808 und Mitte September 1807 Orte. 

- In Bosnien und der Herzegowina fielen 1896 23362 und 1897 
10504 Schweine. Wir sehen also im Jahre 1897 auch in den 
österreichischen Staaten einen Rückgang der Seuche. 

Für Deutschland besteht erst seit kurzem eine allgemeine 
Statistik. Es lassen sich daher nur die Zahlen aus dem Jahr 1897 
wiedergeben und zwar auch nur für einige Länder. 

In‘Preufen wurden im Jahre 1897 1604 Gemeinden mit 2905 
Gehäften von der Schweineseuche betroffen ; es gingen an derselben 
8722 Schweine ein. Für das Jahr 1898 sind diese Zahlen noch 
nicht bekannt. Es läßt sich jedoch bereits jetzt ersehen, daß die 
Seuche in Preußen von 1897 bis 1898 nicht abgenommen hat. 
In meinem Bezirke speziell ist sie jedoch seit 1895 erheblich 
zurückgegangen. 

Die Maßnahmen gegen die Schweineseuche einerseits und den 
Rotlauf andererseits- sind in den meisten Ländern verschieden. In 
Deutschland sind, außer der Anzeigepflicht, spezielle Vorschriften 
überhaupt nicht gegeben. Diese sind vielmehr den Landesregier- 
ungen vorbehalten geblieben. Die meisten Staaten, insbesondere 
auch Preußen, haben hierbei die beiden Seuchenkrankheiten 
gemeinsam behandelt. 

Die preußische Regierung hatte sich darauf beschränkt, Direk- 
tiven für die Seuchenbekämpfung zu geben, die Anordnung von 





Bericht von Preusse, Danzig. 885 


Maßregeln selbst jedoch den einzelnen Landespolizeibehörden über- 
lassen. Trotzdem sich die höchste technische Instanz in Preußen für 
eine Trennung von Schweineseuche und Rotlauf ausgesprochen 
hatte, blieben die Maßnahmen für beide Seuchen dieselben. Erst 
neuerdings ist eine gesonderte veterinärpolizeiliche Behandlung zu- 
gelassen worden. Seitens des Herrn Regierungspräsidenten in 
Danzig ist daher jetzt eine neue landespolizeiliche Anordnung er- 
lassen, welche eine Trennung der beiden Seuchen enthält. 

Meines Erachtens kann der Rotlauf unmöglich veterinärpolizeilich 
ebenso behandelt werden wie die Schweineseuche, ebensowenig, wie 
man Milzbrand und die Lungenseuche der Rinder oder die Maul- und 
Klauenseuche zusammenwerfen kann, da der Charakter der beiden 
Seuchen ein wesentlich verschiedener ist. Der Schweineseuche- 
bacillus ist nicht ubiquitär wie der Rotlaufbacillus. Von einzelnen 
Bakteriologen wird zwar angenommen, daß der erstere identisch 
mit dem Bacillus der Kaninchenseptikämie, der Hühnercholera, 
der Wild- und Rinderseuche und ähnlicher zur Gruppe der 
hämorrhagischen Septikämie gehörigen Krankheiten ist. Wenngleich 
eine nahe Verwandtschaft dieser Krankheitserreger nicht abgeleugnet 
werden kann, so darf, meiner Meinung nach, doch von einer 
Identität derselben nicht die Rede sein; denn sonst müßte doch 
einmal ein Übergang der einen in die andere Krankheit beobachtet 
werden, wie dies z. B. bei der Säugetiere- und Vogeltuberkulose 
der Fall ist. Bei der Allgegenwart der Septikämiebacillen wäre 
dann auch eine autochthone Entstehung der Schweineseuche sehr 
wohl möglich. . Eine solche ist aber entschieden zu bestreiten. Die 
Schweineseuche kann nur durch Ansteckung hervorgerufen und 
weiter verbreitet werden, und zwar durch kranke Tiere selbst oder 
durch Zwischenträger. Ganz . anders verhält sich dies: beim Rot- 
lauf. Der Rotlaufbacillus ist nur ein fakultativer Parasit, der 
überall im Erdboden vorhanden ist. Zur Entstehung des Rotlaufs 
ist daher eme von anderen Orten herrührende Ansteckung nicht 
erforderlich. In nachstehendem werde ich deshalb die Maßregeln 
zur Bekämpfung der Schweineseuche und des Rotlaufs gesondert 


betrachten. 


* 
* * 


Man unterscheidet zwischen allgemeinen und speziellen Maß- 
regeln. Die ersteren dienen zur Verhinderung der Einschleppung 
und der Weiterverbreitung einer Seuche im allgemeinen. Hierzu 
gehört auch die Anzeigepflicht, welche ich; wie ich bereits angeführt 
habe, für die erste und wichtigste aller Bekämpfungsmaßregeln 
halte. Die Schweineseuche wird, ihrem Charakter entsprechend, 
in sehr vielen Fällen durch den Handelsverkehr mit Schweinen 
eingeschleppt und weiterverbreitet. Es ist daher in erster Linie 
eine veterinärpolizeiliche Überwachung des Schweinehandels er- 
forderlich. In einzelnen Bezirken Preußens ist angeordnet, daß die 
Schweinehändler die zum Handel bestimmten Schweine durch einen 


886 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


beamteten Tierarzt untersuchen lassen und ein Kontrollbuch führen 
müssen. Diese Maßregel ist, meines Erachtens, nur von geringem 
Wert, da bei dem oft chronischen und verborgenen Verlauf der 
Schweineseuche die kranken Schweine bei diesen Untersuchungen 
nicht immer ermittelt werden können. Bei dem täglich wechseln- 
den Bestande der durch Hausierhandel vertriebenen Schweine ist 
es ja auch gar nicht möglich, sie alle tierärztlich zu untersuchen. 
Eine wirksame Kontrolle darüber, daß auch immer alle verhandelten 
Schweine in das Kontrollbuch eingetragen worden sind, ist auch 
nicht durchzuführen. Das Verlangen nach° Ursprungszeugnissen 
für die Handelsschweine ist gleichfalls praktisch von wenig Wert 
und zwar mangels der Möglichkeit, die Schweine derart zu be- 
zeichnen, daß sie jederzeit als die in das Buch eingetragenen erkannt 
werden können. Wie wenig derartige Maßnahmen nützen, lehrt 
die Thatsache, daß gerade diejenigen preußischen Provinzen, für 
welche dieselben bestehen, auch heute noch für die am meisten 
verseuchten zu gelten haben. Die auf den Schweinehandel bezüg- 
lichen veterinärpolizeilichen Maßnahmen können sich auf eine 
tierärztliche Überwachung der festen Stallungen der Händler und 
der Schweinewochenmärkte, auf Vorschriften über die Reinigung 
und Desinfektion der Handelsställe, der Handelstransportwagen und 
der Marktplätze, und auf Treibverbote beschränken. 

Im Regierungsbezirk Danzig hat sich die Anordnung gut 
bewährt, daß sämtliche mit der Bahn in den Bezirk eingeführten 
Schweine vor ihrem Abtrieb vom Bahnhofsterrain durch den be- 
amteten Tierarzt untersucht werden müssen. Der Nutzen dieser 
Maßregel ist weniger ein direkter, als ein indirekter, indem dadurch 
die Händler veranlaßt werden, beim Ankauf der Schweine vor- 
sichtiger zu Werke zu gehen und nur aus unverdächtigen Beständen 
zu kaufen. Infolge dieser Maßnahmen kommen jetzt nur noch 
verhältnismäßig wenig Seucheneinschleppungen vor. 

Was nun die speziellen Vorschriften betrifft, die in den Fällen 
eines festgestellten Seuchenausbruches angewendet werden müssen, 
so teilen sich dieselben in solche, welche die Weiterverbreitung 
der Seuche von dem ursprünglichen Seuchenherd aus verhindern 
sollen, und solche, welche eine Vernichtung des Ansteckungsstoffes 
bezwecken. 


Zu den ersterwähnten Maßregeln gehören folgende: 


1) Gehöftssperre. 


Diese hat in allen Fällen einzutreten, und dürfen Ausnahmen 
nur für die direkt zum alsbaldigen Abschlachten bestimmten Schweine 
zugelassen werden. Eine Trennung der kranken von den gesunden 
Schweinen ist hierbei zwecklos. Die Gehöftsperre muß streng 
durchgeführt werden. Die verseuchten Ställe müssen gegen das 
Betreten durch fremde, unbefugte Personen, insbesondere durch 
Händler und Fleischer, streng abgeschlossen werden. Sind mehrere 











Bericht von Preusse, Danzig. 887 


Gehôfte einer Ortschaft verseucht, so muß dementsprechend Orts-. 
sperre eintreten. Bei dem langen-Inkubationsstadium und dem oft 
chronischen und verborgenen Verlauf der Seuche ist die Sperre, 
wofern nicht die Beseitigung des ganzen Schweinebestandes erfolgt, 
erst dann wieder aufzuheben, wenn seit dem letzten Krankheitsfall 
mindestens eine Frist von vier Wochen verstrichen ist. Zschokke 
hält zwar 20 Tage für ausreichend. Diese Frist ist jedoch, meines 
Erachtens, zu kurz bemessen. 


2) Das Verbot, Fleisch notgeschlachteter Schweine aus dem Seuchen- 
gehöft in ungekochtem Zustande abzugeben. 


Pökeln und Räuchern des Fleisches zerstört den Ansteckungs- 
stoff erfahrungsgemäß nicht vollständig; erst durch ausreichendes 
Kochen wird derselbe vernichtet. Durch ungekochtes Fleisch ab- 
geschlachteter Schweine hat schon oft eine Verschleppung der 
Seuche stattgefunden. 


Zwecks Vernichtung des Ansteckungsstoffes in dem Seuchen- 
gehöft ist erforderlich: | 


3) Zweckmässige Beseitigung der Kadaver verendeter, und der Abfälle 
und des Abwaschwassers geschlachteter Schweine, sowie des Düngers 
aus dem Seuchenstall. 


Die sicherste Beseitigung der Kadaver und der Abfälle ist 
Verbrennen oder Kochen; wo dieses nicht angängig ist, tiefes 
Vergraben nach vorheriger Behandlung mit. Desinfektionsmitteln. 


4) Tötung der kranken, der Krankheit und der Ansteckung 
verdächtigen Schweine. 


Dies ist zweifellos das sicherste, schnellste und demgemäß 
praktischste Mittel, um einen Seuchenherd so schnell als möglich 
zu beseitigen. In Deutschland steht der polizeilichen Anordnung 
dieser Maßregel die Gesetzgebung entgegen; es bleibt also hier die 
Tötung der eigenen Initiative des Schweinebesitzers vorbehalten. 
Der augenblickliche große Verlust, der hiermit verbunden ist, 
hinderte diese oft, die Tötung des ganzen Bestandes auszuführen. 
In England ist seit 1894 die Keulung der kranken und verdächtigen 
Schweine angeordnet, und wurden jährlich 50000 L. St. zu Ent- 
schädigungszwecken ausgesetzt. In Österreich wurde im vorigen 
Jahre der. Erla& eines ähnlichen Gesetzes beabsichtigt.*) Jedenfalls 
ist die gesetzliche Anordnung der Tötung seuchenkranker und 
-verdächtiger Tiere sehr zu empfehlen. Eine derartige Maßregel 
erfordert natürlich auch eine Entschädigung der betroffenen 


*) Ist inzwischen erschienen. 


888 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


Schweinebesitzer, sei es, daß diese vom Staate geleistet oder durch 
Errichtung von Zwangsversicherungen gedeckt wird. Auf die 
Entschädigungsfrage komme ich beim Rotlauf noch zurück. 

Meines Erachtens nach ist die gesetzlich vorgeschriebene Tötung 
seuchekranker und -verdächtiger Schweine eine besonders wichtige 
Maßregel zur wirksamen Bekämpfung der Schweineseuche. 


5) Desinfektion des verseuchten Stalles und aller mit kranken Tieren 
in Berührung gekommenen ‚Gegenstände. 


- Über die Notwendigkeit dieser Maßregel dürfte wohl kein 
Zweifel obwalten. Da der Ansteckungsstoff sich in den Ställen 
und besonders im Fußboden lange Zeit wirksam erhalten kann, so 
muß die Desinfektion eine möglichst gründliche und umfassende 
sein. Auf die Wahl der Desinfektionsmittel hommt es hierbei 
weniger an, da das Kontagium diesen gegenüber sich wenig 
widerstandsfähig zeigt. Die Desinfektion darf sich nicht auf den 
Stall beschränken, sondern muß sich auch auf die Jaucherinnen 
und -gruben, Dungstätten, Tummelplätze und Futterbehälter er- 
strecken. Es ist wiederholt beobachtet worden, daß dort, wo die 
Desinfektion nicht nach diesen Grundsätzen ausgeführt wurde, die 
Schweineseuche selbst nach Monaten wieder von neuem unter den 
in den Stall frisch eingebrachten Schweinen ausbrach. 


Ich will mich hier noch mit ein paar Worten über „die Schutz- 
impfung gegen Schweineseuche“ auslassen. Seit längerer Zeit bereits 
sind Laboratoriumsversuche gemacht worden, welche beweisen sollen, 
daß die Immunisierung kleinerer Versuchstiere gegen das Kontagium 
der Schweineseuche möglich sei. Dieses suchte man auf ver- 
schiedenen Wegen zu erreichen: durch Infektion abgeschwächter 
Kulturen, durch reine Toxine oder durch Antitoxine enthaltendes 
Blutserum. Auf diese Art experimentierten Chantemesse, Smith 
und Moor, Stlberschmid, Salmon u. a. Detimers und Billings 
wandten zuerst Schutzimpfungsversuche gegen Schweineseuche 
praktisch an. Hierbei sollen günstige Resultate erzielt worden sein. 
Salmon hält allerdings die Erfolge dieser Schutzimpfungen für 
weniger günstig. Perroncito und Bruschettini unternahmen sodann 
1896/97 Schutzimpfungsversuche gegen Schweineseuche, die nach 
ihrer Angabe sehr günstige Resultate hatten. Das von diesen 
Forschern angewandte Verfahren wurde in Deutschland von Voges, 
Casper, Willach und Malkmus, in Ungarn von Ujhelyi, teils bei 
kleineren Versuchstieren, teils bei Schweinen nachgeprüft. Hierbei 
hat sich dasselbe aber nicht als geeignet zur Immunisierung von 
Schweinen erwiesen. Andererseits will Allary günstige Erfolge 
hiermit erzielt haben. In Ungarn wurden mit dem Schutzimpf- 
verfahren Versuche in größerem Maßstabe ausgeführt. An 15 
seuchefreien Plätzen wurden 250 gesunde Schweine geimpft; von 








Bericht von Preusse, Danzig. 889 


diesen fielen später 44°/,. Von 9316 scheinbar gesunden Schweinen 
fielen nach der Impfung 2565, also fast 30°%,. Von 542 nicht ge- 
impften Schweinen fielen 209 = 38,5%,. Der Perroncito’sche 
Impfstoff hat hier also eine günstige Wirkung nicht ausgeübt. In 
Ungarn sind dann später zahlreiche Versuche mit Blutserum teils 
kranker, teils wieder genesener Schweine ausgeführt worden, so 
von Preisz, Fuchs, v. Tisza, Ujhelyi, Tatoy, v. Nyary, Toth, Hacks 
u. a. Diese Versuche, die bereits im großen vorgenommen worden 
sind, haben ein günstigeres Ergebnis gehabt. Die geimpften Schweine 
haben nach der Impfung, wenn auch nicht alle volle Immunität, 
so doch eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber der natür- 
lichen Infektion gezeigt. Neuerdings werden von Beck in Höchst 
a. M., Schreiber-Landsberg a. W. und Ostertag-Berlin wirksame 
Schutzimpfverfahren gegen Schweineseuche angegeben. Die Be- 
antwortung der Frage, inwieweit diese Impfverfahren Erfolg haben, 
muß späteren Versuchen vorbehalten bleiben. Zur Zeit läßt sich 
dies noch nicht übersehen. So wünschenswert es auch ist, ein 
wirksames Schutzimpfverfahren zu besitzen, so benötigen wir das- 
selbe doch nicht so dringend, da wir in der energischen Anwendung 
der obengenannten veterinärpolizeilichen Maßnahmen ein wirksames 
Mittel zur Bekämpfung der Schweineseuche besitzen. 


Der Stäbchenrotlauf. 


Anders steht es beim ,Rotlauf*. Zur Bekämpfung dieser Seuche 
bestehen in vielen Ländern, teilweise schon seit längerer Zeit, 
gesetzliche Vorschriften, wie ich bereits erwähnt habe. Auch in 
Deutschland wird jetzt nach Einführung der Anzeigepflicht überall 
veterinärpolizeilich gegen den Rotlauf eingeschritten. Leider fehlt 
es auch jetzt, wie bisher, an einer zuverläßigen Statistik. In 
Deutschland macht nur Baden hiervon eine Ausnahme. Hier wird 
bereits seit 1887 eine genaue Statistik über den Rotlauf geführt. 
In Baden trat derselbe sehr verschieden auf. In einzelnen Jahren 
kamen mehr Rotlauffälle vor, in andern wieder sehr viel weniger, 
Zu den rotlaufärmeren gehören die Jahre 1889, 1890, 1893, 1894, 
1896 und 1897 mit Verlusten von 2511, 3730, 4665, 3587, 1783 
und 709 Schweinen; rotlaufreiche Jahre waren 1887, 1888, 1891, 
1892 und 1895 mit Verlusten von 7353, 6550, 10075, 7353 und 
6488 Schweinen. ' 

Abgesehen von den beiden letzten Jahren 1896 und 97 war 
also weder eine bedeutende Zu- noch eine beträchtliche Abnahme 
der Rotlauffälle in der Reihenfolge der Jahre vorhanden. Der 
Grund, weshalb der Rotlauf so unregelmäßig auftritt, weshalb in 
einem Jahre, wie z. B. 1890, ein Verlust von 3730, im darauf- 
folgenden Jahre aber von 10075 Schweinen zu verzeichnen war, 
läßt sich nicht angeben. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Witterungs- 
verhältnisse und Grundwasserstand von Einfluß sind. Es dürfte 


890 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


sich empfehlen, einmal nach dieser Richtung hin genauere Beob- 
achtungen anzustellen. 

In den Jahren 1896 und 1897 hat der Rotlauf in Baden sehr 
abgenommen. Ich bin geneigt, diesen Rückgang darauf zurück- 
zuführen, daß immer mehr und mehr Schutzimpfungen ganzer 
Schweinebestände ausgeführt werden. 

In anderen Ländern sind ähnliche Erfahrungen gemacht 
worden. In vielen jedoch hat der Rotlauf im letzten Decennium 
stark zugenommen. 

Dänemärk hatte 1890 nur einen Verlust von 531 Schweinen, 
1891 von 837, 1892 von 386, 1893 von 454, in den folgenden 
Jahren von 2030, 3462, 2824 und 2816 Schweinen. 

In Norwegen kamen 1891 nur 154 Fälle zur Kenntnis, von 
da an nahm der Rotlauf allmählich zu bis 1895, in welchem Jahre 
939 Fälle vorkamen ; 1896 wurden 762, 1897 744 Fälle beobachtet. 

In Italien hatte der Rotlauf bis 1893 abgenommen; er herrschte 
in diesem Jahre in 76 Gemeinden, im folgenden Jahre aber in 121 
und im Jahre 1895 sogar in 488 Gemeinden. 

In Frankreich hat er ebenfalls zugenommen. Hier wurden die 
meisten Gehöfte fast durchweg in den Monaten Juli, August und 
September befallen. Im August 1890 waren 46 Gehöfte verseucht, 
September 1891 81, Oktober 1892 97, August 1893 123 Gehöfte. 
In den folgenden Jahren nahm der Rotlauf anfangs etwas ab, 
später aber wieder erheblich zu; im September 1896 waren 150 
Gehöfte verseucht, im August 1897 aber 267. 

Am schlimmsten war Österreich und Ungarn heimgesucht. Auch 
in diesen Ländern, aus denen die Anzahl der verseuchten Gemeinden 
monatsweise wiedergegeben ist, treffen die meisten Seuchenfälle auf 
die Monate Juli und August. Während die Höchstzahl der ver- 
seuchten Gemeinden in den Sommermonaten der Jahre 1890— 1894 
zwischen 57 und 144 schwankte, stieg sie im Monat August 1895 
auf 250 und im August 1896 auf 387 Gemeinden; im Juli 1897 
waren nur 232 Gemeinden verseucht. In Ungarn tritt der Rotlauf 
schon seit Jahren sehr stark auf. In den Jahren 1891—1894 belief 
sich die Höchstzahl in den Monaten Juli und August auf 241 bis 
399 Gemeinden. Im August 1895 stieg sie auf 961. Seitdem hat 
die Seuche wieder sehr abgenommen. So waren im August 1896 
nur 290 und im August 1897 bloß noch 174 Gemeinden verseucht. 

Aus Preußen liegt eine genauere Statistik erst seit 1897 vor. 
Im Jahre 1891 sind zwar auch einmal Erhebungen angestellt 
worden; die hierbei ermittelten Zahlen waren aber sehr unzuver- 
läßig, und können daher hier nicht näher berücksichtigt werden. 
1897 wurden 17628 Gehöfte mit einem Gesamtverluste von 30 981 
Schweinen, und in den ersten drei Quartalen 1898 (bezüglich des 
4. liegt mir noch kein Material vor) 15131 Gehöfte mit einem 
Gesamtverluste von 26802 Schweinen betroffen. Eine Abnahme 
der Seuche ist demnach hier nicht zn verzeichnen, auch nicht in 
meinem engeren Heimatsbezirke. Der Schaden, den der Rotlauf 


Bericht von Preusse, Danzig. 891 


verursacht, ist sehr erheblich; 1897 betrug er etwa eine Million Mark 
und ist auch 1898 sicherlich nicht geringer geworden. Von dem 
Gesamtverluste entfallen annähernd 83°/, auf die sechs östlichen 
Provinzen der Monarchie. Die meisten Rotlauffälle kamen auch 
hier in den Sommermonaten vor. Im 3. Quartal allein wurden 
etwa die Hälfte aller Rotlauffälle beobachtet. Aus diesen Angaben 
geht hervor, daß die in vielen Ländern schon seit einer Reihe von 
Jahren bestehenden Verordnungen zur Bekämpfung des Rotlaufs 
nichts genützt haben. Die in einzelnen Ländern in den beiden 
letzten Jahren beobachtete Abnahme der Seuche ist vielleicht eine 
Folge der Schutzimpfungen, wie ich dies bezüglich Badens bereits 
angeführt habe. *) 

Es entsteht nun die Frage: Sind hiernach nicht alle veterinär- 
polizeilichen Maßnahmen als überflüssig zu bezeichnen oder sind die 
bisherigen für eine erfolgreiche Bekämpfung des Rotlaufs nicht 
geeignet? 

Ich neige der letzteren Ansicht zu. Die Rotlaufkrankheit der 
Schweine ist eine Bodenseuche und der Rotlaufbacillus ein fakul- 
tativer Parasit, der vielleicht in einer bis jetzt uns nicht bekannten 
Form überall im Erdboden ein saprophytisches Dasein führt, nur 
gelegentlich in den Schweinekörper übergeht und hier Rotlauf 
erzeugt. Hierfür spricht das vermehrte Auftreten des Rotlaufs im 
Sommer und bei Schweinen, die auf die Weide getrieben werden 
oder Grünfutter erhalten. Eine Einschleppung der Ansteckung von 
außerhalb ist zur Entstehung des Rotlaufs nicht immer erforderlich. 
Wenngleich sich diese Seuche auch durch direkte oder indirekte 
Übertragung des Kontagiums von kranken Tieren aus, weiter ver- 
breiten kann, so ist doch die Neigung zu einer derartigen Über- 
tragung nicht so groß wie bei der Schweineseuche. Aus diesem 
Grunde können Maßnahmen, wie Gehöft- und Ortssperre, Beschränk- 
ungen im Verkehr, soweit sie nicht gerade kranke Tiere betreffen, 
als zwecklos und daher überflüssig bezeichnet werden. Auch die 
für die Schweineseuche als besonders wichtig empfohlene polizeiliche 
Anordnung der Tötung kranker und verdächtiger Tiere ist zweck- 
los, da der Rotlauf ein sehr akutes, schnell verlaufendes Leiden ist, 
und da bei Ausbruch desselben in einem Stall gewöhnlich nicht 
alle Tiere betroffen werden. Es giebt zwar auch beim Rotlauf eine 
chronische Form, an der meistens die vom akuten Rotlauf genesenen 
Schweine leiden. Bei der hohen Sterblichkeitsziffer dieser Seuche 
(90°/, und darüber) ist diese Form jedoch verhältnismäßig selten. 

Eine Überwachung des Schweinehandels, ähnlich wie bei der 
Schweineseuche, erweist sich auch beim Rotlauf als nützlich, da 
die Seuche erfahrungsgemäß oft durch Handelsschweine weiter ver- 
breitet wird. 

Bei der veterinärpolizeilichen Bekämpfung des Rotlaufs wird 
es daher der Hauptsache nach auf diejenigen Maßnahmen ankommen, 


+ Trifft für Baden nicht zu. D. Red. 





892 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 










welche dazu dienen, den in einem verseuchten Bestande vor 
handenen Ansteckungsstoff zu vernichten. 

Hierzu gehört in erster Linie eine zweckmäßige Beseitigu 
der Kadaver in der gleichen Weise, wie bei der Schweineseuch 
‚Abkochung des Fleisches notgeschlachteter Schweine innerhalb 
Seuchengehöftes und gründliche, unschädliche Beseitigung der : 
fälle und des Abwaschwassers des Fleisches. Letzteres darf ni 
ohne weiteres fortgegossen werden, sondern ist vorher zu desin 
zieren (am zweckmäßigsten durch frisch gelöschten Kalk); schließ); 
ist auch hier eine sorgfältige Stalldesinfektion erforderlich. 
Rotlaufbacillus ist zwar verhältnismäßig leicht zerstérbar; da er si 
jedoch besonders im Fußboden unterhalb des Stalles vorfindet, s 
wird bei der Desinfektion hierauf das Hauptgewicht zu legen sei 
-Durchseuchter Fußboden ist auf jeden Fall unschädlich zu machen 
und durch Kies, Sand oder Schlacke, nicht Humus, zu ersetze 
Der Grund, weshalb diese Vorschriften, die fast überall hestehen. 
nicht ausreichend gewirkt. haben, liegt zweifellos darin, daß sie 
nicht in der gewünschten Weise zur Anwendung kommen. 

Hier ist ein Punkt, der dringender Abhilfe bedarf. Naturgemäß 
wird jeder Schweinebesitzer beim Ausbruch von Rotlauf in seinem 
Bestande noch zu retten versuchen, was zu retten ist. Hierbei wird 
sehr oft nicht mit der nötigen Vorsicht verfahren, und wenn dann 
die Polizeibehörde Kenntnis erhält und die nötigen Maßregeln an- 
ordnet, so ist es gewöhnlich zu spät. Hier kann nur eine Änder- 
ung eintreten, wenn dem Besitzer eine Entschädigung für seine 
‚Verluste gewährleistet wird. Die Frage der Entschädigung habe 
ich bereits bei der Schweineseuche berührt. Bezüglich des Rotlaufs 
‚besteht meines Wissens noch nirgends eine gesetzliche Entschädig- 
ungspflicht, Preußen hat zwar schon einmal einen dementspre- 
chenden Anlauf gemacht, jedoch bisher ohne Erfolg. Die betreffen- 
den Gesetzentwürfe sind nicht Gesetz geworden. Es ist nicht zu 
-verkennen, daß die Frage der Entschädigung bei beiden besprochenen 
‘Schweineseuchen ihre ganz besonderen Schwierigkeiten hat, nament- 
lich wenn die ‘Beiträge durch eine Zwangsversicherung, zu der alle 
beteiligten Schweinebesitzer herangezogen werden, gedeckt werden 

sollen. Lydtin hat dies bereits in sehr treffender Weise ausgeführt. 
(Siehe ,,D. tierärztliche Wochenschrift" 1895, Nr. 15.) Am einfachsten 
läßt sich die Frage lösen, wenn der Staat die betreffenden Mittel dazu 
hergiebt, wie dies in England für die Schweineseuche der Fall ist. 

Diese Mittel würden zwar anfangs recht erheblich sein müssen, 
sich aber zweifellos sehr bald verringern, zumal wenn beim Rot- 
lauf mit der Gewährung der Entschädigung die Forderung ver 
bunden wäre, jeden Schweinebestand, in welchem derselbe zum 
Ausbruch kommt, der Schutzimpfung zu unterwerfen. Hier komme 
ich nun auf die für die Bekämpfung des Rotlaufs wichtigste Frage. 

Wenn wir nicht imstande sind, die Schweine vor dem Ein 
dringen der Rotlaufbacillen zu schützen, so bleibt nichts andere 
übrig, als sie unempfänglich zu machen, Hierzu giebt es ZW! 








Bericht von Preusse, Danzig. 893 


— 


« - ege. Entweder es werden nur solche Schweinerassen zur Zucht 
:rwvendet, welche von Natur nur wenig oder gar nicht empfänglich 
i[.r Rotlauf sind,*) oder die Schweine müssen künstlich durch Ein- 
 ipfung geeigneter Stoffe immunisiert werden. Zur Herbeiführung 
ner aktiven Immunität beï den Schweinen ist die Einverleibung 
- ender. Rotlaufbacilen unumgänglich notwendig. Da nach den 
‚.ehütz’schen Untersuchungen die Bacillen eine wachsartige unlös- 
- che Hülle besitzen, so können, wenn die Bacillen abgetötet in 
. le Tierkörper eingebracht werden, ihre Toxine nicht gelöst werden. 
. Nese können daher auch keine immunisierende Wirkung auf das 
. eimpfte Tier ausüben. Daß dem so ‘ist, haben die nach dieser 
. tichtung hin angestellten Versuche erwiesen. Solange daher nicht 
. in Verfahren zur Auflösung der wachsartigen Hülle des Rotlauf-. 
~ Jacillus gefunden ist, solange muß die Immunisierung mit lebenden 
otlaufbacillen ausgeführt werden. Damit aber diese den geimpften 
Tieren nicht verderblich werden können, muß ihre Virulenz herab- 
zesetzt werden. Die bisherigen zur Immunisierung von Schweinen 
gegen Rotlauf angewendeten Impfmittel sind der Pasteur’sche 
Impfstoff, das Porcosan und das Lorenz’sche Schutzserum in Ver- 
bindung mit Rotlaufkulturen. Neuerdings ist von dem Mitarbeiter. 
von Schüz, von Voges, ein Impfstoff empfohlen worden, welcher 
sowohl heilend als immunisierend wirken soll. Über die Herstellung, 
die Beschaffenheit und die Wirkung dieses Impfstoffes kann ich 
.mich nicht näher auslassen, da diese noch zu wenig bekannt sind. 
Bezüglich der anderen Impfstoffe darf ich wohl alles Wissenswerte. 
als bekannt voraussetzen. Nach der wissenschaftlichen Prüfung 
der drei erwähnten Vaccinen durch Schütz und Voges unterliegt es 
keinem Zweifel, daß allen dreien eine immunisierende Wirkung 
zukommt. Verhältnismäßig am unzuverläßigsten hat sich das Por- 
cosan erwiesen. 

Der Pasteur'sche Impfstoff und das Porcosan wirken sehr 
ungleichmäßig. Der erstere hat besonders oft Erkrankungen und 
Todesfälle im Gefolge; zuweilen versagt er auch, indem die ge- 
impften Tiere sich nach der Impfung nicht als immun erweisen. 
Es sind Verluste bis zu 7,58°/, nach der Pasteur’schen Impfung 
beobachtet worden. Das Porcosan ist weniger gefährlich, hat 
jedoch ebenfalls Verluste und Erkrankungen herbeigeführt, die bis 
zu 2°), betragen haben. Häufig wirkt die Einspritzung des Porcosans 
nicht immunisierend. Die Unregelmäßigkeiten erklären sich dadurch, 
daß es bei der Art und Weise der Herstellung der Impfstoffe nicht. 
möglich ist, stets eine konstante Virulenz zu erhalten. Die Ab- 
schwächung der Virulenz geschieht beim Pasteur’schen Mittel durch 
Mitigation, mehrfache Durchimpfung von Kaninchen, beim Porcosan. 


*) Hierauf hat Schütz ganz besonders aufmerksam gemacht. Nach 
seinen Untersuchungen besitzen die feineren englischen Schweine, ins- 
besondere Yorkshire und Berkshire, eine große Empfänglichkeit für Rotlauf. 
Bei den großen Vorzügen aber, die gerade diese Schweine haben, ist deren 
Ausschließung von der Zucht praktisch nicht allgemein durchführbar. 


894 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


durch Glycerin. Dabei ist es unmöglich, jederzeit den herzustellen- 
den Impfstoff auf denjenigen Virulenzgrad zu bringen, welcher den 
Schweinen Immunität verleiht, ohne sie krank zu machen. Es ist 
ferner die Individualität der geimpften Tiere. zu berücksichtigen. 
Ich habe bereits erwähnt, daß sich ‘die Schweine in Bezug auf 
Empfänglichkeit gegen Rotlauf sehr verschieden verhalten. Es ist 
daher wohl möglich, daß der Impfstoff das eine Mal zu viel, das 
andere Mal zu wenig abgeschwächt ist, im ersteren Falle keine 
oder nur geringe Immunität, im anderen Falle Erkrankung und 
selbst Tod verursacht. Besonders beim Porcosan kommt eine zu 
starke Abschwächung öfter vor. Beiden Verfahren hängt dann 
noch der Übelstand: an, daß die Immunität erst etwa 14 Tage nach 
der Injektion eintritt, 

Anders steht es beim Lorenz’schen Verfahren. Hier geschieht 
die Abschwächung der Rotlaufbacillen erst im Körper des zu 
immunisierenden Tieres. Letzteres wird durch Schutzserum passir 
immun gemacht und erst dann erfolgt die Injektion virulenter 
Rotlaufbacillen, welche durch die dem Tiere vorher beigebrachte 
passive Immunität sofort in ihrer Virulenz abgeschwächt werden, 
aber dennoch imstande sind, die Organe zur Bildung von Schutz- 
stoffen anzuregen. Die Immunität tritt daher bei dem Lorenz’schen 
Verfahren sofort nach der Einspritzung des Schutzserums ein. 
Vorausgesetzt, daß das letztere vorher auf den erforderlichen Gehalt 
an Immunisierungseinheiten geprüft war, und daß die Rotlauf- 
bacillen. die nötige Virulenz besaßen, muß die Wirkung des 
Lorenz’schen Verfahrens immer eine nahezu konstante sein. Dies 
hat denn auch die Erfahrung gelehrt. Es kommen bei diesem 
Verfahren Erkrankungen nur in ganz verschwindender Zahl vor, 
höchstens 0,2 °/,, — Todesfälle fast gar nicht. Die Versuche, welche 
mit dem Lorenz’schen Impfverfahren gemacht worden sind, zählen 
nach Tausenden, sie sind durchweg günstig ausgefallen. Von 
besonderem Interesse ist ein Bericht des Departements - Tierarztes 
Dr. Mehrdorf in Königsberg*) über Impfungen, die auf Veranlassung 
der Ostpreußischen Landwirtschaftskammer gemacht worden sind. 
Vom Mai bis September 1898 sind in Ostpreußen 22 161 Schweine 
mit Schutzserum und Kulturen geimpft worden, darunter 8831 Schweine 
in verseuchten Gehöften. Die Ergebnisse der Impfungen sind folgende: 


1) In verseuchten Gehöften sind nach Anordnung der Impfung 
Neuerkrankungen an Rotlauf nicht mehr vorgekommen. 
2) Die Einspritzung einer zwei- bis vierfachen Serumsmenge 
hat in der Mehrzahl der Rotlauferkrankungen (58 °/,) zur 
Genesung der betreffenden Schweine geführt. 

3) Bei 0,04°/, der geimpften Schweine sind Erkrankungen an 
Nesselausschlag mit günstigem Ausgang beobachtet worden. 


*) Vergl. Nr. 9 des Jahrganges 1899 der „Deutschen landwirtschaft- 
lichen Presse“. 





Bericht von Preusse, Danzig. 895 


4) Es ist der Nachweis nicht erbracht, daß nach dem 
Lorenz’schen Verfahren geimpfte Schweine nachträglich an 
Rotlauf erkrankt sind. 

5) Während unter nicht geimpften Schweinen der Rotlauf 
ausgebrochen ist, sind nach Lorenz geimpfte Schweine der- 
selben Bestände an Rotlauf nicht erkrankt. 

6) Gehöfte, in denen sonst der Rotlauf regelmäßig aufgetreten 
ist, sind nach Anwendung der Lorenz’schen Schutzimpfung 
von der Seuche verschont geblieben. 


Ich will hier noch eines Falles Erwähnung thun, den ich vor 
kurzem beobachtet hatte, und welcher anscheinend wie ein Miß- 
erfolg des Lorenz’schen Verfahrens aussieht. Kurz nach der Impf- 
ung eines Schweinebestandes traten mehrfache Erkrankungen an 
Rotlauf ein. Die Sektion der Kadaver ergab jedoch, daß es sich 
um Mischinfektion von Rotlauf u. Schweineseuche handelte. Letztere 
war bereits vor der Impfung vorhanden gewesen und hatte ver- 
mutlich die Wirkung des Schutzserums aufgehoben, eine Beobacht- 
ung. die auch von Preisz gemacht worden ist. 

ber das Voges’sche Impfverfahren vermag ich nichts zu be- 
richten, da mir Erfahrungen über dasselbe noch nicht vorliegen. 

Wenn auch das Verlangen von Lorenz nach einer Überwachung 
der verschiedenen Schutzimpfverfahren und Einführung einer Impf- 
statistik im allgemeinen noch nicht erfüllt ist, so läßt. sich jetzt 
bereits ersehen, daß von allen .Methoden die Lorenz’sche Schutz- 
impfung die sichersten Resultate bezüglich einer ungefährlichen 
Immunisierung der Schweine gegen Rotlauf ergeben hat. 

Ich will jedoch nicht unterlassen, auf einen Nachteil aufmerk- 
sam zu machen, der allen drei bisher gebräuchlichen Impfmethoden 
innewohnt. Bei allen drei wird mit lebenden Rotlaufbacillen 
operiert. Die injizierten Bacillen überschwemmen das Blut der 
geimpften Schweine und verbleiben in demselben etwa 14 Tage. 
Wenn nun auch für gewöhnlich eine Ausscheidung der Bacillen 
durch den Darm nicht stattfindet, so ist es doch möglich, daß 
durch geringe Verletzungen mit Blutaustritt Rotlaufbacillen in den 
Stall gelangen. Ebenso kann dies durch Verschütten von Impfstoff 
geschehen. Bei Anwendung der Schutzimpfungen gegen Rotlauf 
ist daher Vorsicht durchaus geboten. Laien muß die Vornahme 
der Impfungen gänzlich verboten werden. Aus diesem Grund 
empfiehlt es sich daher, zunächst nur in solchen Schweinebeständen 
Impfungen vorzunehmen, in denen Rotlauf herrscht oder vor nicht 
zu langer Zeit geherrscht hat. Eine Schutzimpfung sämtlicher, 
auch der bisher vom Rotlauf verschont gebliebenen Schweinebestände, 
dürfte sich erst dann’ empfehlen, wenn ein Impfverfahren, bei 
welchem lebende und virulente Rotlaufbacillen nicht zur Verwend- 
ung kommen, gefunden ist. 


896 


Die Bekämpfung der Schweineseuchen, 


Ich schließe mit folgenden Sätzen: 


Die zur Bekämpfung der Schweineseuche einerseits und 
des Rotlaufes andererseits anzuordnenden veterinärpolizeilichen 
Massregeln können verschieden sein. Für beide Seuchen- 
krankheiten ist in erster Linie die durchgängige Einführung 
der Anzeigepflicht erforderlich. 


.a) Schweineseuche. 


Die strenge Durchführung veterinärpolizeilicher Massnahmen 
ist geeignet, diese Seuche wirksam zu bekämpfen. Hierzu 
gehört auch besonders die polizeiliche Anordnung der Tötung 
verseuchier Schweinebestände. 


b ) Rotlauf. 


Zur ‚Bekämpfung des Rotlaufs sind veterinärpolizeiliche 
Massnahmen nicht entbehrlich. Dieselben können jedoch milder 
sein, wie diejenigen gegen Schweineseuche. Die Einführung 
der Entschädigungspflicht für an Rotlauf eingegangene Schweine 
in Verbindung mit der Schutzimpfung würde diese Massnahmen 
wesentlich unterstützen. Die Impfung wird polizeilich anzu- 
ordnen sein, sobald in einem Schweinebestand der Rotlauf 
zum Ausbruch gekommen ist, und sofern es sich um Schweine- 
bestände handelt, die als Rotlaufherde zu bezeichnen sind. 
Als das zur Zeit zuverlässigste und beste Impfverfahren ist 
das von „Lorenz“ angewendete zu empfehlen. 








897 


Rapport de M. PREUSSE 


Assesseur vétérinaire du Gouvernement à Danzig. 


(Extrait fait par F. CREMER, sous la direction du docteur LYDTIN, Baden-Baden.) 


9 


E Congrès de Berne, se basant sur les faits acquis par 
les observations cliniques et les recherches scientifiques, 
déclarait, sur les propositions du docteur Zschokke—Zu- 

rich, qu'il y a utilité de distinguer entre les pneumo- 

G entérites (Schweineseuche et Schweinepest) et le rouget 

bacillaire de l’espèce porcine. Il opinait ensuite que les 

pneumo-enterites devraient être inscrites au nombre des maladies 
contagieuses devant être combattues par des mesures publiques, 
et il conclut finalement que la lutte officielle contre ces deux 
groupes de maladies contagieuses (pneumo-entérites et rouget) serait 

à régler par la législation et l'Administration des divers Etats selon 

leurs besoins et moyens. 

Tl n’y a plus de doute que les pneumo-entérites aiguë et 
chronique forment un groupe de maladies aussi nettement conta- 
gieuses que la péripneumonie du gros bétail et toujours dues à 
l'importation, tandis que le rouget bacillaire est, comme les maladies 
charbonneuses, plutôt une enzootie, une affection du sol. Il est 
donc juste de faire, en police: vétérinaire, la distinction, stipulée 
par le Congrès de Berne, entre ces deux groupes de maladies du 
pore, l’une demandant une prophylaxie différente de l'autre. 

Dans la suite de mon rapport, je mettrai les pneumo-entérites 
au singulier, la genèse et la forme des maladies visées sous ce nom 
étant insignifiantes pour la police vétérinaire qui leur est applicable. 

Il est déplorable que la police n'ait pas été mieux guidée 
quand elle négligeait si longtemps ces épizooties ou quand, malgré 
leur nature bien différente, elle les attaquait par de mesures sem- 
blables ou identiques. 

En Allemagne la première impulsion d’une intervention poli- 
cière contre les fléaux, dont il s’agit, remonte à peu près à dix ans; 
mais, l’obligation de la déclaration du rouget et de la pneumo- 
enterite ne date que du 1° septembre 1898, alors que, dans 
d’autres pays, des mesures préventives et répressives contre ces 
épizooties étaient en vigueur depuis plus longtemps. Elle l’étaient 


57 





898 Mesures pour combattre les épizooties de l’espéce porcine. 


déjà contre les pneumo-entérites : 1880 en Irlande, 1885 dans divers 
Etats de l’Union du Nord de l'Amérique, 1886 en Angleterre, 1887 
en Suède et en Danemark, 1890 en Norvège, 1892 en Suisse, 1895 
en Autriche et 1896 en Roumanie. 

Le rouget, maladie déjà bien connue avant la pneumo-entérite, 
était combattu par des mesures édictées, pour la plupart, bien an- 
térieurement : en Belgique 1882, en Danemark 1857, en Suisse 1887, 
en France 1888. Malgré leur date différente elles se ressemblaient, 
étant calquées les unes sur les autres. 

Une ordonnance du président de la province de Westpreussen, 
nouvellement parue, en fait exception, en prescrivant des mesures 
particulières pour chacune des deux épizooties porcines. 

L’Autriche et l’Empire allemand sont saisis actuellement de 
la préparation de lois spéciales pour combattre la pneumo-entérite 
séparément du rouget du porc. 

D'accord avec les vues modernes sur la nature des épizooties 
porcines si nettement relevée par le Congrès de Berne, je traiterai 
distinctement les deux groupes de maladies, en commençant par 


la pneumo-entérite du porc. 


De 1870 à 1890 cette épizootie a fait le plus de ravages en 
Angleterre et dans les Etats-Unis de l'Amérique du Nord. Dans 
ceux-ci, la maladie causait des dommages énormes montant an- 
nuellement de 11 à 30 millions de dollars. En Angleterre, le nombre 
des victimes s’eleva pour la seule année 1885 à 40000 porcs et 
pour l’année suivante à 35 000, soit à 1,5°/, des effectifs du Royaume. 


D’Angleterre, la pneumo-entérite se répandit en Danemark, 
en Suède et en Norvège, de là en Allemagne et plus tard dans les 
autres pays du Continent. Depuis 1892 elle prit de l’extension en 
France. 

La Roumanie ne fut pas épargnée. En 1895 on y comptait 
508 communes infectées: en 1896, 1405 et en 1897, 246. 

En 1895, eclata en Autriche-Hongrie une des plus fortes 
épizooties. Elle avait pris naissance au grand depöt-marche de 
Steinbruch pres Budapest, où sur 141000 porcs 32461 succombèrent 
du 17 mai au 4 juin. 

En Autriche, à la fin de septembre 1895, 263 communes étaient 
envahies par l'épizootie. Au commencement d'août, on en comptait 
1395. Depuis ce temps, le nombre des communes ‘envahies oscillait 
et, à la fin d'octobre 1897, ne se chiffrait plus qu'à 327. 

En Hongrie, à la fin 1895, 999 villages étaient encore infectés. 

Depuis 1896, la maladie a été également signalée en Bosnie 
et en Herzégovine 

Une statistique de morbité bien établie manque encore en 
Allemagne. Les chiffres recueillis en 1897 comprennent 1604 com- 
munes et 2905 fermes et la perte de 8722 porcs. 








Rapport de Mr. PREUSSE, Danzig. 899 


Les chiffres exacts font défaut pour 1898; mais il paraît 
qu’en Prusse l’épizootie n’a pas diminué pendant les deux dernières 
années, quoique, depuis 1895, l’on constate un mieux sensible dans 
ma province (Westpreussen). 

Cette courte revue, quoique incomplète, démontre sans doute 
la nécessité de mesures répressives contre ce fléau qui, plus d’une 
fois, a porté un grave préjudice à l’élévage ou l’a ruiné même, 
en causant de nombreuses pertes à l’agriculture déjà si éprouvée. 

La question se pose maintenant: ,,Comment faut-il engager 
la lutte contre cette epizootie?“ | 

Etant contagieuse à un haut degré et toujours due à l’im- 
portation, cette maladie doit être combattue, en première ligne, par 
des mesures empêchant son introduction de l’étranger. 


A l'intérieur du pays, il faudra enrayer son extension par 
les moyens ordinaires: la déclaration imposée au propriétaire, à 
son représentant, au vétérinaire et même à d’autres personnes; la 
constatation technique de l’eruption de la maladie; la sequestration 
des fermes infectées, l’isolement des animaux malades: et la désin- 
fection périodique et terminale des lieux et objets souillés par les 
matières virulentes. 

Toutes ces mesures, tant préventives que répressives, appli- 
quées également à d’autres épizooties, doivent être modifiées et 
complétées quant à la pneumo-entérite porcine, 


Par exemple, la visite périodique de l'effectif des marchands, 
le contrôle de leurs registres commerciaux et l'obligation d’uu cer- 
tificat d’origine pour les porcs offerts aux acheteurs, surtout en 
les colportant, n’ont, d'après mon observation, qu’une valeur relative. 


Par contre, la désinfection des porcheries commerciales et 
banales, le nettoyage et la désinfection des endroits de marchés 
aux porcs, ensuite des wagons et des voitures ayant servi au 
transport de ces animaux, me paraissent plus utiles. Mais, la mesure 
préventive la plus efficace est l'examen au débarquement, par le 
vétérinaire officiel, de tous les pores amenés en chemin de fer 
pour n'importe quelle destination ultérieure, 

La séquestration devrait s'appliquer aux fermes et pâturages 
non seulement infectés, mais aussi aux suspects, et ne devra cesser 
qu’un mois après le dernier cas de maladie ou si les lieux ont été 
eomplètement évacués. 

Pendant la séquestration, on pourra permettre de transporter 
des porcs non malades à l’abattoir, pour y être immédiatement 
abattu. On séquestrera tout ou partie d'une commune, si dans 
celle-ci se trouvent plusieurs fermes infectées. 


D'après les observations recueillies en plusieurs endroits, il 
n'est pas sans danger de mettre en circulation la viande fraiche 
ou même préparée provenant d'animaux infectés. Pour cette raison, 
s'impose l'interdiction de la circulation de viande fraîche, fumée ou 
salée provenant de porcs atteints ou suspects de pneumo-entérite. 


900 Mesures pour combattre les épizooties de l’espèce porcine. 


Une cuisson suffisante est le seul moyen rationnel pour rendre 
cette viande innocive. 

Les cadavres et les issues des porcs infectés ayant succombé 
ou qu’on aura dû abattre. les excréments et litières de ces animaux, 
l'eau ayant servi au lavage de ceux morts ou abattus sont également 
des objets très aptes à répandre la maladie; ils devront être, selon 
leur nature, détruits par la combustion, la cuisson prolongée ou 
l’enfouissement, en ce cas, après désinfection suffisante. 

Le porc étant uniquement destiné à fournir sa chair comme 
viande alimentaire, les propriétaires se décident volontiers à l'abat- 
tage des animaux malades ou menacés de le devenir. En effet, 
l'abattage est souvent le moyen le plus économique pour sauver 
des valeurs qui, dans le courant de l’épizootie, se perdraient par la 
maladie et ses suites. L’abattage est aussi le moyen le plus rationnel 
pour éteindre le foyer infecté, restant dangereux aussi longtemps 
qu’il existe. Nous voyons aussi que dans quelques pays l’abattage 
figure parmi les mesures de police vétérinaire, par exemple, en 
Angleterre. | 

L’abattage officiel sera suivi naturellement de l’indemnisation 
des propriétaires lésés, soit par l'Etat, soit par des caisses d'assu- 
rances. 

La loi anglaise de 1894 a servi de modèle à une loi projetée 
en Autriche (depuis publiée). 

Pour l'éradication complète de l’épizootie, il faut une désin- 
fection soignée de tout le matériel, des endroits infectés, ainsi que 
des vêtemerts et chaussures des personnes, ayant été en contact 
avec les animaux malades. 

J'ajoute encore quelques mots sur la vaccination. On ne peut 
pas dire qu'elle a généralement réussi, malgré qu'on a essayé plu- 
sieurs procédés différents. Quant à moi, je n'ai pas grande confiance 
en l'utilité de cette operation. 

Du reste, elle n’est pas absolument nécessaire, puisque nous 
possédons dans l'application des mesures de police vétérinaire pro- 
posées, un moyen suffisant pour éteindre les foyers épizootiques qui 
disparaitront complètement si nous réussissions d'empêcher l'in- 
troduction de la maladie de l'étranger. 


Le rouget bacillaire 


est assez répandu, dans certains pays de l'Allemagne. Dans d'autres 
il est à peine connu. 

Le nombre des victimes de la maladie varie d’années en 
annees. 

D'après la statistique du Grand-Duché de Bade, la plus com- 
plète qui existe, l’épizootie parut avec peu d’extension dans les 


Années : 1889 1890 1898 1894 1896 1897 
Nombre de malades: 2511 8730 4665 8587 1783 709 





Rapport de Mr. PREUSSE, Danzig. 901 


Par contre, elle sévissait fortement dans les 


Années : 1887 1888 1891 1892 1895 
Nombre de malades: 7358 6550 10075 7353 6488 


La cause de ces grandes variations de chiffres pour les malades 
n’est pas encore éclaircie. Est-ce l’influence de la température, du 
terrain, ou de l’eau? On l’ignore. 


En general, le rouget a considérablement progressé pendant 
les dix dernières années. En 1890 le Danemark ne comptait que 
531 cas; mais l’année suivante on en constatait déjà 300 de plus. 
Pour les années 1892 et 1893, ils se reduisaient à 386 et 454, 
Te les années suivantes ils remontaient à 2030, 3462, 2824 
et . 

En Norvège, il n’y eut, en 1891, que 154 cas de déclarés: à 
partir de cette année le rouget progressa jusqu’en 1895, dans la- 
quelle 939 animaux etaient atteints, et retrograda en 1896 a 762 
et l’année suivante à 744 cas observés. 


En Italie, l’épizootie qui avait diminué jusqu’en 1890, prit 
depuis une extension plus considérable. 


Il en est de même en France, où en septembre 1896 l’on 
comptait 150 fermes infectées, tandis qu’en août 1897 le chiffre 
s'élevait à 267. 


L’Autriche et la Hongrie sont les pays les plus éprouvés. 


Le plus grand nombre de cas déclarés tombent, comme il 
fut observé du reste dans d’autres pays, dans les mois de juillet 
et d'août. 


En Hongrie, on comptait pendant l'été 1895 près de 1000 com- 
munes infectées. Depuis ce temps, l’épizootie diminuait rapidement. 
Ainsi en août 1896, il n’y avait plus que 290 communes atteintes 
et, à la même époque de l’année suivante, il n’en restait que 174. 

Les pertes que subit la Prusse, ne sont pas exactement 
constatées. 


En tout cas, il n’y a pas de diminution dans le nombre des 
éruptions épizootiques. La maladie sévit fortement dans les provinces 
orientales de la monarchie, surtout durant les mois de juillet, août 
et septembre. Dans la province que j'habite, les pertes qu'elle causa, 
s’évaluérent pour la seule année de 1897 à 1000000 marcs. 


Les mesures à prendre contre le rouget dévieront sensiblement 
de celles proposées contre la pneumo-entérite, celle-ci étant une 
maladie importée et nettement contagieuse, tandis que le rouget 
est, comme je l’ai dit à l’entrée de mon rapport, une affection 
originaire du sol. En effet le bacille de rouget est un parasite fa- 
cultatif qui se trouve dans le sol de certaines régions, se transmet 
accidentellement à l'animal et engendre la maladie. De son côté, 
celle-ci est transmissible, par le sang et les excrétions des animaux 
atteints, à d’autres animaux même d'espèce différente. Il y a 


902 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine. 


donc des foyers permanents de la maladie qui ne s’éteignent pas 
toujours malgré l’évacuation des porcheries. La maladie surgira 
de nouveau en temps propice, quand il y aura un effectif nouveau 
sur place. Le contrôle pénible du trafic, comme il est urgent pour 
la fièvre aphteuse et autres maladies nettement contagieuses, n’a 
pas une grande valeur pour une maladie plutôt sédentaire que volage. 

Une surveillance du commerce de porcs, comme elle est pro- 
posée par rapport à la pneumo-entérite, serait néanmoins une 
mesure utile contre le rouget, la maladie étant parfois propagée 
par le colportage de porcs, surtout de porcelets qui sont souvent 
atteints d’une forme bénigne et difficilement reconnue par le vendeur 
et l'acheteur. 

Les propriétaires, leurs représentants et les vétérinaires de- 
vront être obligés de faire la déclaration. Considérant que les 
foyers naissants sont d'autant plus dangereux, que les éleveurs et 
les engraisseurs ont intérêt à vendre aussi vite que possible leurs 
animaux atteints ou menacés afin d'éviter des pertes sensibles, et 
qu'ils répandent ainsi la maladie, je suis même d'avis que l'Etat 
devra indemniser les propriétaires des pertes causées par ie rouget, 
afin d'obtenir la déclaration dans tous les cas et en temps utile. 
De cette manière la police sera en mesure d'isoler tout foyer, et 
d'empêcher, jusqu'à son extinction, toute vente clandestine. 


L’abattage des animaux atteints ou suspects n’est pas justifié, 
le rouget étant une affection aiguë dont la marche est ordinairement 
très rapide. 

D’après la pathogenöse, il est hors de doute que la désinfection 
est une mesure de grande efficacité contre le rouget. Elle doit 
s'étendre à tous les lieux où les animaux malades ont séjourné. 
Le foyer principal de l'infection se trouve souvent sous le plancher 
des porcheries ou dans le sol des pâturages. Contre ceux-ci, il 
faudra diriger les efforts de la désinfection. 

Malgré toutes ces mesures, nous ne pouvons pas protéger tous 
les porcs contre le rouget, qui attaque du reste aussi d'autres 
animaux tels que les souris, lesquelles sont dévorées par les pores. 

Donc il ne reste plus qu’à rechercher les pores qui résistent 
à l'infection par leur propre nature. L'on prétend qu'il y a cer- 
taines races peu susceptibles de contracter le rouget. Je ne veux 
pas contester cette avance; mais je trouve que son application 
n'est pas bien exécutable. 

Il faudra donc immuniser artificiellement les pores et les 
vacciner. 

Les vaccins en usage jusqu'à présent sont celui de Pasteur, 
le „Porcosan“, et le sérum de Lorenz, combiné à des cultures de 
rouget. 

Le docteur Voges, collaborateur de Schutz reeommande un 
nouveau sérum, lequel ne m'est pas assez connu pour me permettre 
d'en parler. 





Rapport de Mr. PREUSSE, Danzig. 908 


Quant au vaccin de Pasteur, il est le plus usité, mais occa- 
sionne, parfois, des maladies graves ou la mort des vaccinés. Il ne 
donne pas toujours une immunité positive. 

Le „Porcosan‘‘ est recommandé par les uns et rejeté par les 
autres. Sa valeur est encore incertaine. 

La méthode de Lorenz est, selon mon observation, celle qui 
offre le moins de danger et qui assure l'immunité d’une manière 
complète. | 


Je conclus en disant : 


que les mesures prophylactiques de la pneumo-entérite porcine 
d'une part et celles du rouget bacillaire de l’autre doivent être 
ordonnées et prises séparément. 

La déclaration obligatoire et Visolement sévère ainsi qu'une 
désinfection à fond sont applirables aux deux épizooties. 

La mesure la plus efficace contre la pneumo-entértte est 
l'abattage général des effectifs infectés. 

Contre le rouget, il n’y a que la vaccination préventive et 
l'indemnisation des pertes causées par la maladie qui sont à 
recommander. 

La vaccination devrait être obligatoire pour les effectifs 
dans lesquels le rouget fait apparition d'années en années, et 
de plus, dans ceux où il vient de faire éruption. 

La vaccination la moins dangereuse, donnant les résultats 
les plus rassurants, est celle dite de LORENZ. 


904 The prevention of swine epizooties. 





Report of Mr PREUSSE 


Chief Veterinary Surgeon, Danzig. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Professor and Director of the American Veterinary 
College, New-York.) 


ST the International Veterinary Congress at Berne 
in 1895, Dr. Zschokke of Zürich, and Prof. Preis 
of Budapest presented reports upon the prophy- 
75 laxy of the red diseases of swine. The following 
- resolution of Dr. Zschokke was adopted: 

a) The two diseases classified under the name 
of 71 pneumo-enteritis are, for practical reasons, indicated under 
a general name among the epizooties to be fought against by 
the State. They must at the same time be separated from 
“rouget” on the declaration ticket. 

b) The method of prophylaxy shall be much better regu- 
lated, according to the requirements of the law and of local 
conditions. 

In the details of his report, Dr. Zschokke has well estab- 
lished that the two diseases designated as pneumo-enteritis, ought 
to be treated by sanitary veterinary police as epizootic affections 
and that rouget must nevertheless be distinguished from them. 

With the adoption of the resolution, the question was 
solved; it has yet to be considered in detail. The question 
whether pneumo-enteritis presents ‘also the same analogy, as 
far as its etiogeny is concerned, has now a purely scientific 
interest. Rouget of swine has not been treated with more 
detail at the Congress of Berne; but, vaccination as a protection 
against that epizooty has been discussed, and the following reso- 
lution of Dr. Lorenz was accepted: 

a) Vaccination is an indispensable treatment in combating 
rouget. 

b) On this point, Congress takes this opportunity to call 
the attention of governments upon this question in recommend. 
ing: to diffuse and advocate vaccination against rouget either 
by making it gratuitous, or giving indemnities, or supervising 





Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 905 


the operation, and also by the publication of statistics of vac- 
cination, to decide as to the value of the various methods used. 

To tell the truth, what was then decided at the Congress 
of Berne was a plan of campaign to struggle with efficacy 
against pneumo-enteritis which, by the constant increase of pig 
breeding, has become of great and general interest to agri- 
culture. The question now is to see what benefit can be 
gained from the experiments which have since been made on 
this point. 

With us, in Germany, the first impulse to use legal inter- 
ference against epizooties of swine, dates back about 10 years. 
The veterinary commission of Prussia, the Council of agriculture, 
and different land owners have, at various times, requested the 
application of legal measures relating to them. Already in 
1887 discussions had taken place with a view to the intro- 
duction of such measures; but they where of no avail. 

In 1894, obligatory declaration of rouget and pneumo- 
enteritis was introduced in Prussia; but it was only by the 
order of September 8% of last year that this obligatory declar- 
ation was adopted throughout Germany. 

In other countries, preventive measures against epizooties 
were taken much sooner. 

Prophylactic measures against pneumo-enteritis (swine 
fever, swine pest) have existed in Ireland since 1880, in some 
States of North-America since 1885, in England since 1886, in 
Norway since 1890, in Switzerland since 1892, in Austria since 
1895, and in Roumania since 1896. 

The measures against rouget have existed for a still longer 
time. For instance, in 1857, a law was already in force in 
Denmark which, by an ordinance of January 1873, was extend- 
ed from rouget to pneumo-enteritis (Milzbrand agties, Rosen- 
hos swinet). Belgium has had similar regulations since 1882, 
Austria and Italy since 1885, Switzerland since 1887, France 
since 1888. 

As far as I know, they do not yet exist in Russia. 

The measures for the prophylaxy of pneumo-enteritis vary 
with the various countries; nevertheless, in most of them de- 
claration is made obligatory to owners of stock. I will say 
now that I consider this declaration as the most important 
measure that a State can require; not until it is exacted, can 
other effective measures be taken. Without it, all prophylaxy 
is without effect. 

What is pneumo-enteritis? How many diseases, considered 
as being different until now, are included in that denomination? 

I understand by pneumo-enteritis a pulmonary or intest- 
inal inflammation, acute, subacute, or chronic, due to a para- 
site, an ovoid bacillus. To be concise, I also call pneumo-enteritis 


906 The prevention of swine epizooties. 


all the other affections known as Schweinepest, hog cholera, 
swine plague, swine fever, pig typhoid. 

The losses caused by pneumo-enteritis up till now are 
enormous. Unfortunately, there are no reliable and exact 
statistics of them. It was in the 70° and 80° that the disease 
did most harm in England and in America. In the latter 
country the affection had already been known since 1850, and 
the losses during those years varied between 11 and 30 million 
dollars. In 1885, more than 25°/o of the pigs died of the 
epizooty. 

In England, where the disease has been observed since 
1860, the losses were also very great. In 1885, nearly 40000 
animals fell victims to the disease, and in 1886, more than 
35000, that is 11/2 °Jo of the entire stock. 

From England pneumo-enteritis passed to Denmark, Swe- 
den, Norway, and thence reached Germany and the other con- 
tinental States. It is not known if the disease did not exist 
before in Germany and had been mistaken for rouget. Perhaps 
the caseous enteritis described by Rolof, and tuberculosis, may 
also have been counted in it. 

In relation to the appearance of the disease in the various 
States, I have but little positive information. Since 1892, it 
has spread very much in France, but gradually diminished 
until we reach 1897. In Great Britain, slaughter of the sick 
and suspected is now required. Before that, 25885 were affec- 
ted in 1889, 29092 in 1890, 32349 in 1891, 13957 in 1892, 
and 15402 in 1893. . In 1894, 7231 animals died of the disease, 
and 56292 were slaughtered; in 1895, 10917 died and 69931 
were killed; in 1896, 81038 were destroyed, and in 1897, 40423. 
Here then the epizooty has been diminishing. In Roumania, 
there were in 1895, 580 cases; in 1896, 1405; in 1897, 246. In 
Austria-Hungary, the epizooty has been increasing since 1895; 
in the central market of Steinbruch, one of the most severe 
outbreaks occurred that year; out of 141000 animals, 32461 
died in the time between the 17th of May and the 4th of June, 
almost 25°. In Austria, 263 communes were infected at the 
end of 1895. Towards the end of December 1896, there were 
282. In July 1896 the figures had gone up to 535, and at the 
end of October 1897 had sunk again to 327. In Hungary, at 
the beginning of December 1895, 1015 cummunes were infected. 
In Bosnia and Herzegovina, 23362 pigs died in 1896 and 10504 
in 1897. Ä 
Therefore the disease had diminished in Austria in 1897. 

It is only a short time since that in Germany general 
statistics began to be kept; on this account only the number 
of the cases which occured in 1897 can be known, and that 
only for a few places. In that year, 1604 communes with 2905 








Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 907 


farms were infected, 8722 animals died. The number of sick 
for 1898 is not yet known. But it may be taken for granted 
that in Prussia, the disease has not diminished from 97 to 98. 
In my own district only it has considerably diminished 
since 189. 

The preventive measures against pneumo-enteritis on one 
side and rouget on the other, are different in most coun- 
tries. Besides the obligatory declaration, no special orders have 
been enacted in Germany: they were left to the governments 
of the various States. Most of them treated the two diseases 
alike, especially Prussia, where the Government contented 
itself with issuing restrictive orders with a view to the prophy- 
laxy of epizooties, but left the arrangement of the measures to 
the local authorities. In Prussia, although the members of the 
technical commission had decided to separate the two diseases, 
the prescription remained the same for both. It is only recently 
that a treatment distinguishing between the two diseases and 
allowing to take different measures against each one of them has 
been applied by the veterinary police. The President of Danzig 
has issued a police ordinance which separates the two diseases. 
For me, it is just as impossible to treat, by veterinary police, 
rouget like pneumo-enteritis, as it is to mistake splenitis, peri- 
pneumonia, and foot and mouth disease, the characters of those 
two affections being very different. The bacillus of pneumo- 
enteritis is not ubiquitary like that of rouget. It is true, that 
some bacteriologists admit that the first of these bacilli is 
identical to that of septicemia of rabbits, of chicken cholera, of 
diseases of cattle, of game, and of other cutaneous diseases be- 
longing to hemorrhagic septicemias. Although some analogy 
between the agents of these affections cannot be denied, it is 
my opinion that there can be no question of identity between 
them; as otherwise the transition of one of the diseases to the 
other would have been observed at least once, as happens, for 
instance, with tuberculosis of mammalia and that of birds. An 
autochtonous origin of pneumo-enteritis might be very possible 
with the ubiquity of the bacilli of septicemia, but this origin 
can assuredly be contested. The disease can only arise from 
contagion and be propagated by it, either through affected 
animals or through intermediates. With rouget all is different. 

The bacillus of rouget is only a facultative parasite which 
is found everywhere in the ground. As for the disease it self, 
infection must not necessarily by transmitted by another (diseased) 
animal. Further on I shall consider individually the measures 
of prophylaxy of pneumo-enteritis and of rouget: those mea- 
sures must be divided into general and special. The object of 
the former is to prevent the introduction and spreading of a 
disease. Generally speaking, obligatory declaration can be 


908 The prevention of swine epizooties. 


classed among them, being, as I have already observed, the 
most important of the prophylactic measures. 

Pneumo-enteritis may in many cases, according to its 
character, be imported and spread by colportage. From the 
beginning an active supervision of veterinary police is required 
for the trade in pigs. In some districts of Prussia, cattle dealers 
are required to have their animals examined at stated periods 
by an official veterinarian and to keep a register open to his 
control. I believe that this restriction is of little value, as, on 
account of the chronic and often concealed character of the 
disease, all diseased pigs cannot always be detected at that 
examination. The number of animals changing constantly by 
the effect of the daily trade, it is impossible for the veterinarian 
to examine them all. An effective control which would involve 
the registering of all the pigs, is impossible. The requirement 
of a certificate of origin for all the pigs of trade would have 
little practical value, as it would be impossible to mark them 
all so as to distinguish them from those entered in the register. 

The proof that these restrictions do little good is found 
in Prussian provinces, where they are in force and which, never- 
theless, are known as the most infected. Restrictions of veter- 
inary police in relation to the trade of colportage of pigs must 
be limited to sanitary supervision of markets, fairs, and barns 
of dealers, and to orders regulating the cleaning and disinfection 
of barns, pig houses, fairs, markets, and means of transport. 
In the district of Danzig, there is an order which prescribes 
the veterinary examination, at the place of arrival, of all pigs 
brought by rail-roads. The advantages of this measure are 
more indirect than direct, as it obliges the dealers to be more 
prudent in buying only animals free from suspicion of contagion. 
Thanks to this measure, importations of contagion are rela- 
tively few. 

In relation to the special measüres required when the 
outbreak of the disease is recognized, they are of two kinds: 
1) Those that will prevent the spreading of the disease, out- 
side its place of election; 2) those which have for object the 
destruction of the contagious matter in the centre of the dis- 
ease itself. 


Among the first we find: 


1) Complete sequestration of the sick in perfectly enclosed 
places, except of those that are to be immediately 
killed. In separating the sick from the healthy animals 
nothing is gained. Sequestration of the pigs in farms 
must be strictly enforced. Entrance to infected barns 
must be forbidden to dealers, butchers, and unauthorized 
persons. If in a village several farms are infected, the 





Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 909 


whole village must be sequestered. With the long period 
of incubation and the chronic and often concealed form 
of the disease, sequestration cannot be raised before 
four weeks after the last case of sickness, provided 
the entire flock has not been killed. Dr. Zschokke be- 
lieves that 20 days are sufficient; I think’it is too short. 


2) The sale of fresh meat coming from destroyed animals 
must be prohibited. Observations have shown that the 
virus is not destroyed by smoking or salting of the 
meat. It is only destroyed by sufficiently strong cook- 
ing. The use of raw meat of destroyed animals has 
often been the cause of the spreading of the disease. 

The destruction of the virus in the centres of in- 
fection demands: 


a) The destruction of the cadavers and their issues and 
the disinfection of the water used to clean them, 
also of the manure of the infected barns. 

The surest way to destroy the cadavers and issues 
is to burn or cook them. If this is not possible, they 
must be buried deeply after thorough disinfection. 


b) The slaughter of all sick, suspected, and contaminat- 
ed animals. This is no doubt the surest and quickest 
method to annihilate an infectious centre. In Ger- 
many, the legislation is contrary to that ordinance 
of police; the measure is left to the initiative of the 
owners. 

The great losses that these measures imply, are 
such that often the whole of the stock cannot be 
destroyed. 

In England, slaughter of the affected or exposed 
animals has been in force since 1894, and every 
year 50000 pounds sterling are granted for indem- 
nities. Last year a similar order was thought of in 
Austria. The application of such measures demands 
naturally that the owners receive indemnities either 
from the state or from an obligatory insurance. 
I shall have to come back to the question of indemnity 
when speaking of rouget. In my opinion, a law 
ordering the killing of affected or suspected animals 
is a measure of the highest importance in the pro- 
phylaxy of epizooties. 

c) Complete disinfection of barns and all material which 
has been in contact with the diseased animals. No 
one will doubt the absolute necessity of this measure. 
As the virus keeps for a long time in barns and in 


910 The prevention of swine epizooties. 


the earth, the disinfection shall be as thorough and © 
extensive as possible. Contagion having weak resis- 
ting power, the choice of the disinfectants is of little 
importance. Disinfection must not only be applied 
to barns but also to troughs, manure pits, reser- 
voirs and others. It has often been observed that 
where disinfection has not been carried out properly, 
epizooties have recurred after months among the 
fresh animals introduced into the barns. 


Let me add a few words upon preventive vaccination. 
Already a long time since, experiments have been made in 
laboratories to prove that immunization of small animals against 
contagion was possible. Several methods were tried, first in- 
jections of weakened cultures, then the toxic and antitoxic 
serums. Such were the attemps made by Chantemesse, Smith, 
Moore, Stlberschmid, Salmon, among many. Dettmers and 
Billing were the first to apply practically preventive vaccina- 
tion against pneumo-enteritis. Some good results were ob- 
tained. Salmon considers the effects of vaccination doubt- 
ful. Perroncito and Bruschettint made other experiments in 
1896—1897. According to their reports, these were success- 
ful. The method used by them was tried in Germany partly 
on small animals, partly on pigs by Voges, Casper, Willach, 
Malkmus, in Hungary by Ujhelyı. But it was proved that the 
method did not succeed in granting immunity. Adlary, however, 
claims to have used it with advantage. In Hungary the results 
that were obtained by this mode of vaccination were very in- 
teresting. In 15 villages not infected, 250 pigs were inoculated; 
449/o of them died later. Out of 9316 pigs apparently exempt 
from infection, 2565 died after vaccination — about 30%. Out 
of 542 others not inoculated, 209 died — 38,5°o. The serum of 
Perronctto has thus not been very successful. 


Numerous experiments have been made in Hungary with 
the toxic serum, partly on animals that were sick, partly on 
some that had recovered; for instance by Pretsz, Fuchs, v. Tısza. 
Ujhelyt, Tatoy, v. Nyary, Toth, Hacks, and others. 

These experiments, which had been made on a large scale. 
gave better results. The vaccinated animals have shown that 
if after inoculation complete immunity was not granted, at 
least it gave a great force of resistance to natural infection. 
Lately effective means of vaccination against pneumo-enteritis 
have been discovered by M. Beck of Höchst on the Main, 
Schreiber of Landsberg, and Ostertag of Berlin. What their ad- 
vantages will be is not yet known, as the results have not 
been verified to this day. No matter how desirable it is to 
have an effective system of preventive vaccination against 








Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 911 


pneumo-enteritis, it is not strictly indispensable, as we can 
readily control it by the application of the measures I have 
alluded to. 

It is not the same with rouget As I have remarked, 
this disease exists in may countries and, for a long time past, 
legal measures have been taken against it. In Germany also, 
where obligatory declaration is introduced, everywhere the 
sanitary police has special measures to control it. 

Unfortunately, correct statistics cannot be obtained, except 
for the Grand-Duchy of Baden. There, we find good statistics 
of the rouget, since 1897, when the disease appeared under 
various forms. In some years it was more prevalent than in 
others. It was less severe 


iM ee ew ee 1889 1890 1898 1894 1896 1897 
the number of sick was. 2511 8780 4665 3587 1788 709 


It was much more so in: 


1887 1888 1891 1892 1895 with 
7358 6550 10075 73838 6488 sick animals. 


Except in the two last years, there was no further 
decrease of the disease. Why rouget prevails more in one 
year than in another, we cannot say. For instance, in 1890, 
3730 pigs are affected and the next year 10075. Local con- 
ditions of temperature, territory and water may be accused; 
observations in those directions ought to be made. 

In 1896 and 1897 rouget diminished considerably in the 
Grand-Duchy of Baden. I think this improvement can be 
considered as due to preventive vaccination. Similar experi- 
ences have been made in other countries. In many, the disease 
has considerably increased in the last ten years. The follow- 
ing figures show the losses Denmark has suffered: 


in 1890 1891 1892 and 1893 there were 
531 887 3886 454 sick animals. 


In the years following 2030, 3462, 2824 and 2816 animals 
were again affected in that country. In Norway, in 1891, there 
were only 154 cases declared; from that year, rouget increased 
until 1895 when there were 939 animals diseased; in 1896, 762 
and in 1897, 744. In Italy the disease had diminished until 
1893, but in that year it spread to 76 communes, the year 
after to 121, and in 1895 to 488. In France, rouget has also 
progressed. Almost all the outbreaks occur in July, August and 
September. In August 1890 there were 46 farms infected; in 
September 1891, 81; in October 1892, 97; in August 1893, 123. 
After that the disease decreases somewhat and soon again in- 


912 The prevention of swine epizooties. 


creases; in September 1896, 150 farms are infected; in August 
1897, 267. Austria and Hungary are the countries that have 
suffered most. There also we have monthly reports of the 
communes affected. In these two countries, July and August 
are the months when the disease prevails. During the summer 
of 1890 to 1894 the number of communes varies between 57 
and 144; in August 1895 it rises to 250, in August 1896 to 387. 
In Hungary, rouget has existed extensively for years. From 
1891 to 1894, the number of communes which were infected, 
varies from 241 to 399. In August 1895, the number reaches 
961. Since that date, the disease has diminished; in August 
1896 there are only 290 infected communes, in August 1897 
only 174. In Prussia exact statistics of red diseases can only 
be obtained for 1897. In 1891 attempts to make them failed 
as the figures recorded are not correct. In 1897, 17628 com- 
munes were infected and 30981 pigs died. During the first 
nine months of 1898, 15131 farms were infected, and 26 802 
animals died. The statistics of the three last months of that 
year I have not yet seen. From all this, it can be noticed 
that the disease has not decreased in that direction. In my 
small distriet nothing indicates that the disease is subsiding. 
The losses sustained because of rouget are considerable. In 
1897 they reached 1 million marks and they were certainly 
not less in 1898. Nearly 83°/o of the totality of the losses were 
sustained by the six oriental provinces of the country. Here 
also it is in the summer that the greatest number of infections 
is observed; half of the outbreaks of rouget occurred in July 
August and September. From these statements, it can be 
judged that, even in countries where prophylactic measures have 
existed for a long time, they have proved of little advantage. 
The diminution of the disease which has been observed during 
the last two years in some countries may perhaps be due to 
preventive vaccination, as has already been seen in the Grand- 
Duchy of Baden, yet it remains to be proved that all. the mea- 
sures taken by the veterinary police have been useless, or 
whether they have not been in conformity with the prophylaxy 
of rouget. This last supposition I am inclined to accept. 
Rouget is an affection coming from the soil. Its bacillus 
is a facultative parasite which perhaps exists at the present 
time all over the globe, has a saprophysical life, is acci- 
dentally transmitted to pigs, and produces rouget. This is 
shown by the great diffusion of the disease in summer, and by 
the infection of animals which go into the fields, or receive 
green fodder. Contagion, brought from other sources, is not 
necessary for the spreading of rouget. Although it may extend 
by the transmission of the virus from diseased animals, this 
contagion, or rather the disposition to this transmission, cannot 





Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 913 


be very great and consequehtly cannot have the same impor- 
tance as in pneumo-enteritis. For that reason measures such 
as complete sequestration of diseased animals, and restrictions 
on the trade and traffic, can be considered as useless. In the 
same way, the slaughter of diseased or suspected subjects which 
for pneumo-enteritis is prescribed by the police, should be 
unnecessary, rouget being an acute disease whose course is 
very rapid. When the disease breaks out in a barn not all 
the animals are affected. It is true that rouget assumes also 
a chronic form; however, generally only animals which have 
had the acute disease will suffer from it, but with the great 
mortality caused by that disease (90°/o and more) this form 
is comparatively rare. 

A supervision of the pig trade (colportage) such as that 
prescribed for pneumo-enteritis is very useful for rouget; the 
disease being, as we know, often propagated in that way. To 
control rouget effectively, the sanitary police shall especially 
take measures to destroy the hot-bed of the affection. To do 
this, cadavers shall be destroyed; cooking of the meat from 
killed animals must be done within the infected farm; issues 
and water used by animals must be removed. The water must 
not be thrown away at random, but shall first be disinfected, 
say with quick-lime. Barns shall also be disinfected thoroughly, 
because, although the bacillus is easily destroyed, it is found 
on the floor of barns; their disinfection is very important. 
Damp wooden floors shall be removed and replaced by stones, 
gravel or cement. If, up til now, these prescriptions have 
been but little effective, although they exist everywhere, it 
is no doubt because they were not carried out as they should 
have been. This state of affairs must be remedied. 

When rouget breaks out in a herd, every owner is naturally 
anxious to save all he can. Very often he is imprudent, and 
when the authorities are notified, it is too late. This will not 
be changed until a system of indemnities is established. As 
for pneumo-enteritis I have already spoken of it. With regard 
to rouget, as far as I know, indemnity exists nowhere. Prussia 
has tried but failed. Projects of law have been proposed, but 
they remained projects. It is evident that the question presents 
great difficulties, especially if the indemnities are to be paid 
from an obligatory insurance fund. 

Lydtin has already treated this question. It would be easily 
solved, however, if the state would grant the necessary sub- 
vention as is done in England for pneumo-enteritis. Of course 
at first large sums would be required, but they would soon be 
smaller, especially if in granting them, the condition were in- 
sisted on, that all the animals of the herd where the disease 
had appeared, should be vaccinated. 


58 





914 The prevention of swine epizooties. 


Here I touch on the most important question of the prophy- 
laxy of rouget. If we cannot protect pigs from the invasion 
of the bacillus, we must render them insensible to it There 
‘are two means of accomplishing this. 

First: use for breeding and raising only breeds of animals 
which by nature are little susceptible to it. Schütz has already 
called attention to that point. To judge from experiments he 
has made, the best English pigs, specially those of Yorkshire and 
Berkshire, are very susceptible, but on account of advantages 
that these pigs present, this plan could not be put in practice. 

Second: all pigs should be immunized by vaccination. To 
obtain complete immunity, inoculation of the living bacilli of 
rouget is indispensable. 

We know, from the researches of Schütze, that bacilli have 
an insoluble serous envelope; when they are introduced into 
the body of an animal, they cannot become isolated from their 
toxine, neither after being dead. Therefore they cannot have 
any immunizing power on animals that are vaccinated. This 
has been proved by experiments. Consequently as long as a 
means to dissolve the serous envelope of the bacillus has not 
been found, immunity must be obtained with the living ba- 
cillus itself. But to avoid that this bacillus in such a condition 
‘should prove injurious its virulency must be reduced. 

The vaccines used until now for immunization of pigs 
against rouget are: the serums of Pasteur, the preventives of 
“porcosan” and of Lorenz combined with cultures of rouget. 
Lately a collaborator of Schütz, Voges has recommended a 
serum not only for immunization but also to cure sick animals. 
I cannot consider this question at length, as it is not sufficiently 
known. As to the others, I suppose every one is acquainted 
with them. They have been treated by Schütz and Voges. 
There is no doubt that the three methods succeed. On an 
average, the method of “porcosan” has given the least good 
results. That of Pasteur often occasions sickness or death and 
not uncommonly has no influence on inoculated animals which 
are refractory to immunization. Losses up to 7,58°/o have been 
observed with vaccination by the Pasteur method. That of 
“‘porcosan”’ is less dangerous, but yet losses up to 2°!» have 
also been caused by it. Very often, after injection of the 
serum of “porcosan”, immunity does not last. In relation to 
the causes of the various effects of these two serums, it may 
be said that with their mode of reproduction it is not pos- 
sible to obtain a constant virulency. 

The virulency of the serum of Pasteur is reduced by 
modification of the vaccines of rabbits; that of “porcosan” by 
a chemical preparation of glycerine. It is thus perfectly 1m- 
possible always to obtain for the serum a constant degree of 








Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 915 


virulency which does not infect pigs and still grants them im- 
munity. Besides, the individuality of animals must be consi- 
dered. I have already said that pigs are not all equally sus- 
ceptible to contagion. It is very possible for a serum to be 
once too strong and again not strong enough; in the latter 
case it will grant only slight temporary immunity; in the former 
it may promote the disease or even cause death. It is especially 
the serum of “porcosan” which is often too weak and then 
does not act enough. Both methods are objectionable, because 
they give immunity only two weeks.after the first injection. It 
is different with Zorenz’s method. Here the bacillus is attenu- 
ated within the animals. 

The animal is made passively immune by a preventive 
serum, then the virulent bacilli are inoculated. 

Their virulency is at once attenuated by the passive im- 
munity it has received; but nevertheless they are still in a 
condition to promote the formation of preventive substances. 
Therefore in Zorenz’s method immunity takes place immedia- 
tely after the injection of the serum, provided this has been 
tested before inoculation in relation to the strength of immu- 
nization required, as the bacillus of rouget shall have been for 
its degree of virulence. The effect of the method of Zoren: 
must be constant. With this method, the number of diseased 
animals has decreased very much, scarcely 0,2 jo of mortality. 
The number of experiments made by that process is counted 
by thousands; they are generally successful. Departmental ve- 
terinarian Mehrdorf of Königsberg has made by request of the 
Agricultural Commission a very interesting. report on those 
vaccinations. In eastern Prussia, 22161 pigs were vaccinated 
with preventive serum and cultures, between May and Septem- 
ber of 1898; among them 3831 belong to infected farms. Here 
are the results: 


1) In the infected farm, there was no new case of rouget 
after the vaccination. 


2) Injections of one, two, or four doses of serum have in 
most cases of rouget been followed by 58°/o of recov- 
eries. 


3) A mild form of nettle-rash has occured in 0,04°o of 
the vaccinated pigs. 


4) It has not been proved that pigs vaccinated by the 
method of Lorenz have afterwards been affected with 
rouget. 


5) The farms where the disease reappeared regularly, have 
not been infected any more after application of the 
method of Lorenz. 


916 The prevention of swine epizooties. 


Here I may mention one case that I observed some time 
ago and which might be considered as a failure of the method. 
Shortly after the vaccination of a herd, many of the animals 
became affected with rouget. Post-mortem of the cadavers 
showed that the cases were from an infection partly of rouget 
and partly of pneumo-enteritis. This last existed previous to 
vaccination and had probably destroyed the efficacy of the 
serum. This observation has also been made by Pressz. I can 
report nothing in relation to Voges’ method, as my experiments 
with it have been too limited. 


If notwithstanding the desire of Lorenz, a general invest- 
igation into all the systems of vaccination has not been made 
together with general statistics, it can certainly be noticed al- 
ready that of all the methods that of Lorenz gives the surest 
results, especially as far as the danger is concerned that may 
accompany the immunization of pigs against rouget. 


I cannot help calling attention upon a fault which 
belongs to the three methods in use. All the operations are 
done with the living bacilli of rouget. The injected bacilli 
float in the blood of the vaccinated animals and remain there 
about two weeks; if ordinarily the secretion of the bacilli does 
not take place through the intestines it is, nevertheless, possible 
that the bacillus within the blood may be introduced into the 
barn through small bleeding wounds. It can also be spread, 
should the vials containing the virus be upset. Therefore, too 
much care cannot be taken in the application of the preventive 
vaccination for the prevention of rouget. 


The preparation of the vaccine matter ought to be for- 
bidden to laymen. On this account vaccination ought to be 
applied first in herds where the disease exists or has existed 
before. Preventive vaccination of all the herds cannot be ad- 
vised except when a method of vaccination shall have been 
found in which living and virulent bacilli of rouget would not 

e used. 


I conclude in saying that the measures of prophylaxis 
against pneumo-enteritis and rouget can differ. For both, 
first of all, declaration must be obligatory everywhere. 


1) PNEUMO-ENTERITIS. Severe application of th 
measures of veterinary police ts often effective in con- 
trolling the disease. General slaughter of the infected 
herds ts espectally necessary. 


2) ROUGET. For tts prophylaxy, police measures arc 
necessary, but need not be as severe as for pneumo-enter- 





Report of Mr. PREUSSE, Danzig. 917 


stıs. Preventive vaccination and obligatory indemnity 
for animals that have died would also facılıtate the 
work. 


Vaccination shall be ordered by the police, 1f rouget 
has appeared ın a herd or in herds which might be con- 
sidered as hot-beds of infection. 


The best and surest system of vaccination that can be 
recommended up to the present time ts that of “Lorenz”. 


918 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 





Bericht von Dr. Schütz 


Geh. Regierungsrat, Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin. 
Ueber Serum zur Heilung des Rotlaufes der Schweine. 


2 9 
ÆN er Rotlauf ist das Produkt der Rotlaufbacillen, welche 

Gifte bilden. Die Gifte wirken auf eine große Anzahl 

von Körperorganen, welche unter dem Bilde einer 
Septikämie erkranken. Mithin ist der Rotlauf durch 
Magen- und Darmentzündung, Schwellung der Milz und 
Trübung der großen Parenchyme (Leber, Nieren, Muskeln 
und Herzfleisch), also durch Veränderungen ausgezeichnet, welche 
in kurzer Zeit wieder ausgeglichen werden können, wenn die 
Schweine nicht inzwischen zu Grunde gegangen sind. 

Wenn aber die Rotlaufbacillen in die Blutbahn eingedrungen 
sind, wobei es gleichgültig ist, ob dies auf natürlichem oder künst- 
lichem Wege erfolgt ist, so treten nicht nur die oben angegebenen 
Veränderungen an den Organen ein, sondern die Schweine bilden 
auch ein Gegengift (baktericide Substanzen), welches die Wirkung 
des mit den Bacillen eingedrungenen Giftes aufhebt. Das Gegengift 
ist also ein Reaktionsprodukt des lebenden Organismus, und die 
Bildungsstätten des Gegengiftes sind nach unserer jetzigen Ansicht 
Milz, Lymphdrüsen und Knochenmark. Ja, noch mehr! Wenn 
durch das eingeführte Gift die Bildung des Gegengiftes angeregt 
ist, so wird nicht nur dieses Gift unschädlich gemacht, sondern 
soviel Gegengift erzeugt, daß es im Blute, z. B. derjenigen Schweine, 
welche den Rotlauf überstanden haben, nachzuweisen ist, und diese 
reiche Produktion des Gegengiftes dauert lange Zeit, unter gewissen 
Umständen für das ganze Leben der Schweine, an. Auf der 
Produktion des Gegengiftes beruht diejenige Eigenschaft von Menschen 
und Tieren, welche als aktive Immunität bezeichnet wird. 

Mithin ist die Bildung des Gegengiftes eine normale Funktion 
gewisser Körperzellen, und diese Funktion kann durch immer 
größere Mengen von Gift, welche den Tieren beigebracht werden, 
so gesteigert werden, daß eine Hypersekretion von Gegengift erfolgt. 
In diesen Fällen ist soviel Gegengift im Blute enthalten, daß das 
Serum gebraucht werden kann, um am Rotlauf erkrankte Schweine 
zu heilen oder gesunde Schweine eine Zeit lang immun zu machen 





Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 919 


(passive Immunität). Die Immunität, welche nach dem eingespritzten 
Serum aber entsteht, ist nur von kurzer Dauer, weil das Gegengift 
aus dem Körper der Schweine sehr bald wieder ausgeschieden wird. 
Im allgemeinen haben jedoch die wissenschaftlichen Versuche ge- 
lehrt, daß die passive Immunität um so länger dauert, je größer 
der Immunisierungswert des eingespritzten Serums ist. 

Schweine, welche am Rotlauf erkrankt oder denen lebende 
Rotlaufbacillen eingespritzt worden sind, bilden das Gegengift 
langsam und schwer, andere Tiere, z. B. Schafe, bilden es viel 
leichter, und bei den im Auftrage des Herrn Ministers für Land- 
wirtschaft, Domänen und Forsten in Preußen ausgeführten Ver- 
suchen ist es sogar gelungen, ein Serum herzustellen, dessen Wert 
denjenigen des Lorenz’schen Serumpräparates um das vielfache 
übertrifft. 

Das Lorenz’sche Präparat ist ein wieder aufgelöster Nieder- 
schlag aus denı Serum von immunisierten Schweinen, welcher mit 
Hülfe von Calciumchlorid und Magnesiumsulfat hergestellt wird. 
Das Magnesiumsulfat bringt die Eiweißkörper im Serum zum Ge- 
rinnen, und da sich das Gegengift an die geronnenen Eiweißkörper 
anheftet, so muß es auch im Niederschlage derselben enthalten sein. 
Die Herstellung eines Niederschlages ist aber notwendig, weil das 
Serum von immunisierten Schweinen arm an Gegengift ist, so daß 
mit Hülfe des bloßen Serums eine aktive Immunität bei Schweinen 
ohne Gefahr nicht herbeigeführt werden kann. Es mußte daher 
das Gegengift aus dem Serum herausgefällt werden, um eine kon- 
zentriertere Lösung desselben zu den in Rede stehenden Zwecken 
anfertigen zu können. Anders liegt die Sache bei dem Mittel, 
welches im Auftrage des oben genannten Herrn Ministers hergestellt 
ist. Dieses Mittel ist ein reines Serum, welches so große Mengen 
von Gegengift enthält, daß es nicht nur benutzt werden kann, um 
aktive oder passive Immunität bei Schweinen herbeizuführen, sondern 
um Schweine, welche bereits am Rotlauf erkrankt sind, auch 
wieder gesund zu machen. Hierzu kommt noch folgendes: Nach 
den bis jetzt vorliegenden Beobachtungen ist es nicht unwahr- 
scheinlich, daß der Begriff des Gegengiftes kein einfacher ist, 
sondern daß mit diesem Namen mehrere Körper bezeichnet werden, 
die im Sinne eines Gegengiftes wirken, und daß im Lorenz’schen 
Präparate, also im Niederschlage aus dem Serum, vielleicht andere 
Körper oder nur einige derselben enthalten sind, während im 
reinen Serum das ganze Gegengift, also alle Körper zur Wirkung 
kommen. Ob diese Voraussetzung zutrifft oder nicht, darüber 
werden weitere Versuche bald Aufschluß geben. 

Dieses hochwertige Serum kann mit einem Desinfektionsmittel 
verglichen werden. Während z. B. der frisch gebrannte Kalk ein 
Mittel ist, um die Bacillen zu zerstören, welche von kranken 
Schweinen mit dem Kote und Urin ausgeschieden worden sind und 
am Stalle, an den Gerätschaften desselben u. s. w. haften, ist das 
hochwertige Serum imstande, den Körper der Schweine selbst zu 


920 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


desinfizieren. Dieses Serum stellt daher eine physiologisch und 
chemisch indifferente Substanz dar, welche weder das Gift zerstört, 
noch im unlöslichen Zustande ausfällt und nichtsdestoweniger im- 
stande ist, beliebig große (Juantitäten des Giftes unschädlich zu 
machen. Es ist ein inneres Desinfektionsmittel. Man kann daher 
jeden Seuchenausbruch coupieren, wenn man allen Schweinen des 
verseuchten Bestandes, gleichviel ob sie bereits krank, bezw. infi- 
ziert oder nech gesund sind, das Serum verabreicht und darauf 
den Stall desinfiziert. Der ersten Desinfektion, die gleich nach der 
Verabreichung des Serums stattfinden kann und nur den Zweck 
hat, die im Stalle bereits vorhandenen Bacillen zu vernichten und 
der Ausbreitung der Seuche durch Verschleppung der Bacillen 
möglichst vorzubeugen, muß eine zweite Desinfektion folgen, weil 
das Serum zwar die Bacillen im Blute, aber nicht die im Darme 
der Schweine zerstört. Denn die Infektion der Schweine findet 
fast ausnahmslos vom Darm aus statt, und nicht nur kranke, 
sondern auch viele noch gesund erscheinende, aber bereits infizierte 
Schweine haben Bacillen im Darminhalte, ja selbst Schweine eines 
verseuchten Bestandes, welche ganz gesund bleiben, können Bacillen 
im Darme aufweisen. Im Darme finden die Bacillen außerordent- 
lich günstige Bedingungen zur Vermehrung und deshalb scheiden 
jene Schweine Rotlaufbacillen mit dem Kote aus. Diese Aus 
scheidung dürfte nach den Beobachtungen über das Vorkommen 
der Bacillen im Blute infizierter, bezw. kranker Schweine etwa 
drei Wochen lang dauern. Mithin muß die zweite Desinfektion 
etwa drei Wochen nach der Verabreichung des Serums stattfinden. 

Sollte man im übrigen das hochwertige Serum benutzen wollen, 
um auch aktive Immunität bei gesunden Schweinen hervorzurufen, 
so könnte dies mit Hülfe einer gewöhnlichen, also nicht nur einer 
abgeschwächten Reinkultur der Rotlaufbacillen geschehen. Denn 
das Serum enthält so viel Gegengift, daß auch Reinkulturen ge- 
wöhnlicher Rotlaufbacillen ohne Schaden von den Schweinen er- 
tragen werden. Giftstärkere Bacillen müssen aber eine größere 
und länger andauernde Immunität bei Schweinen hervorrufen als 
abgeschwächte Bacillen. Auch hat die Erfahrung gelehrt, daß der 
gewünschte Zweck vollkommen erreicht werden kann, wenn Serum 
und Reinkultur gleich hintereinander bei den Schweinen eingespritzt 
werden. Mithin würde auch das Verfahren, um aktive Immunität 
bei gesunden Schweinen mit dem hochwertigen Serum zu erzeugen, 
ein sehr einfaches sein. 











921 


Rapport du docteur SCHÜTZ 


Conseiller intime, Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire 
de Berlin. 





e 
(Traduit par Mr. LE HOUITEL, professeur, sous la direction du docteur LYDTIN, 
Baden-Baden.) 


Le vaccin curatif du rouget. 





E rouget est dû à des bacilles distincts qui produisent 
le virus de cette maladie. Ce virus agit sur un grand 
nombre d’organes lesquels subissent des alterations septi- 
cémiques. Donc, le rouget est distingué par des inflam- 
mations de l’estomac et de l’intestin, une dilatation de 
la rate et des troubles dans les organes parenchymateux 

tels que le foie, les reins, le cœur et les muscles, perturbations qui 

peuvent, si les porcs n’ont pas péri dans l'intervalle, disparaître 
dans un temps relativement court. 

Si les bacilles du rouget entrent artificiellement ou natu- 
rellement dans le torrent circulatoire, leur action ne cause pas 
seulement les perturbations citees, mais elle entraine aussi la for- 
mation d’un antidote bactericide, lequel annule l’action du virus. 
Cet antidote est donc un produit de réaction de l’organisme vivant, 
fourni par la rate, les glandes lymphatiques et la moelle. De 
plus, si la formation de l’antidote est mise en activité par le virus 
introduit, il se produit assez de matiere anti-virulente pour qu’on 
en puisse prouver la présence dans le sang de porcs guéris du rouget. 
La production de cet antidote dure fort longtemps, même, sous l’in- 
fluence de certaines circonstances, pendant toute la vie de l’animal. 
C'est sur le principe de production de cet agent protecteur que 
repose, chez l’homme et chez les animaux, la qualité que l’on 
nomme „limmunite active‘. 

La formation de cet antidote est une fonction normale de 
certaines cellules de l'organisme; elle peut être majorée par l’intro- 
duction d’une quantité croissante de virus, laquelle amène une 


922 Mesures pour combattre les épizooties de l’espéce porcine. 


surabondance de la sécrétion de l’agent protecteur. Dans ce cas 
l'agent bactéricide se produit dans le sang en quantité telle, qu'i 
peut guérir des porcs atteints du rouget ou immuniser temporaire- 
ment d’autres: ,,immunité passive“. L’immunite qui se produit 
après l'injection du sérum, n’a qu’une durée assez courte à cause de 
l'élimination rapide de l’antidote par l'organisme. Mais, l’expérience 
a prouvé, par des essais scientifiques, que la durée de l’immunite 
passive augmente avec le pouvoir immunisateur du sérum injecté. 

Tous les porcs ne présentent pas le même degré de suscepti- 
bilité relativement à la production du principe bactéricide, soit 
qu'ils aient contracté le rouget par inoculation ou par contagion 
accidentelle. Fait remarquable, le porc ne produit l’antidote que 
difficilement, tandis que d’autres animaux, le mouton par exemple, 
le forme en témps plus court et en quantité plus grande. Les expé- 
riences, exécutées sur l’ordre du Ministre de l'Agriculture, des 
Domaines et des Forêts de Prusse, ont fourni un sérum, dépassant 
en qualité de beaucoup la preparation Lorenz. Celle-ci est un 
précipité redissous de sérum de porcs immunisés. Le précipité se 
prépare à l’aide de chloride de calcium et de sulfate de magnésie. 
Ces substances amènent la coagulation de l’albumine des sérums. 
Le principe bactéricide, s’attachant à l’albumine doit donc être 
enveloppé dans le précipité obtenu. La préparation d’un précipité 
est indispensable; car le sérum des porcs immunises est pauvre 
en antidotes, et avec le sérum seul on n’obtiendra guère une 
immunite active, excluant tout danger pour les vaccinés. Il faut 
donc extraire du sérum le principe bactéricide, pour pouvoir en 
préparer une solution concentrée capable de remplir efficacement 
le but proposé. 

Il en est tout autrement du sérum préparé à Berlin. Celui-ci 
est très pur,. contenant l’antidote du virus du rouget en telle 
quantité, qu'il peut non seulement: déterminer l’immunité active 
ou passive chez les vaccinés, mais encore amener la guérison 
d'animaux sous le coup de la maladie. 

Ce sérum d'une haute valeur peut être comparé à un dés- 
infectant, par exemple tel que la chaux vive. Tandis que celle-ci 
est employée avec succès comme agent de destruction des bacilles 
évacués avec les déjections des porcs malades qui infectent l'étable 
et le matériel, le sérum a le précieux pouvoir de désinfecter le 
corps même des porcs. Il représente donc une substance physi- 
ologiquement et chimiquement indifférente, capable de rendre 
innocive une quantité de virus si considérable qu'elle soit. C'est 
un désinfectant d'usage interne. 

On peut donc couper la maladie et étouffer toute nouvelle 
éruption de rouget, si l’on injecte le sérum à tous les porcs d'une 
exploitation, malades ou non (désinfection du corps des animaux). 
et si cette opération est suivie d’une désinfection rationnelle des 
porcheries (désinfection de l'entourage des porcs). Cette dernière 
s’effectuera en deux fois. La première désinfection doit être faite 





Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. 928 


immédiatement après l'injection du sérum; elle a pour but de 
détruire les bacilles déjà épandus et d'éviter la diffusion de l’épi- 
zootie par leur colportage. On doit en entreprendre une seconde; 
car le sérum détruit bien les bacilles qui circulent dans le sang, 
mais non ceux contenus dans l'intestin. C’est précisément de ces 
derniers qu’emanent presque toujours les cas d'infection nouveaux. 
Là est le danger. Les déjections de porcs malades, même s'ils 
paraissent sains, contiennent des bacilles. On peut même en 
trouver dans les déjections de porcs d’une exploitation contaminée 
lequels sont restés en bonne santé. 

Les expériences ont permis de constater que l'élimination de 
bacilles avec les déjections des porcs infectés dure à peu près trois 
semaines. Donc, la seconde désinfection devra avoir lieu trois 
semaines après l'injection du sérum. 

En outre, si l’on voulait employer le nouveau sérum pour 
produire une immunité active chez des porcs sains, cela pourrait 
se faire avec l'aide d'une culture pure et non affaiblie du bacille 
du rouget; car le sérum en question contient un antidote si 
puissant, que grâce à lui, les porcs peuvent supporter les cul- 
tures les plus virulentes sans danger. Les bacilles d’une culture 
très virulente produisent même une immunité de plus longue durée 
que des bacilles atténués. 

L’expérience a donc prouvé que le but désiré peut être 
complètement atteint, si le sérum et la culture pure sont injectés 
l'un après l'autre. Le procédé pour produire l’immunite active du 
porc est très simple et praticable avec ce sérum précieux. 


924 The prevention of swine epizooties. 





Report of Dr SCHÜTZ 


Professor of the Superior Veterinary School, Berlin. 





Translated by Dr. LIAUTARD, Professor and Director of the Americaf Veterinary 
College, New-York.) 


Serum to cure and prevent Bacillar Rouget. 







G >» OUGET is due to specific bacilli which produce the 

“ virus of this disease. This acts om'many organs which 

7 undergo septicemic changes. 
The disease is characterized by inflammation of 
2) the stomach and intestines, enlarged spleen and distur- 
bances of organs such as liver, kidneys, muscles and 
heart, disturbances which may disappear in a relatively short time. 
if in the meanwhile the pigs have not died. 

If bacilli of rouget have entered artificially or naturally into 
the circulation, their action is not to produce the above named 
disturbances, but it gives rise to the formation in the animal of a 
bactericide antidote which destroys the action of the virus introduced 
with the bacilli. This antidote then is a product of reaction from 
the living animal; we think it is furnished by the spleen, lymphatic 
glands, and the marrow. Moreover, the formation of the antidote 
started by the introduced virus, does not destroy it, but produces 
enough of antivirulent matter to furnish the proof of its presence 
in pigs having been ailing with rouget. 

The activity of producing this antidote lasts for a long 
time, even during the entire life of a pig, under the influence of 
certain circumstances. It is on the principle of the production of 
this protective agent that, in many animals, rests what is known as 
active immunity. 

The formation of this antidote is a normal function of some 
cells of the organism; it may be increased by the introduction of 
a larger quantity of virus which stimulates the secretion of the 
protective agent. In this case the bactericide agent is in such 
quantity in the blood, that the serum can be used to cure sick 


Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 925 


— er . _ CS ee ee 


pigs or give temporary immunity (passive immunity) to healthy 
animals. The immunity produced by the injection of the serum 
is of rather short duration, because of the elimination of the- 
antidote by the organism. However, the experience derived from 
scientific trials show that passive immunity lasts so much longer 
as the immunising value of the injected serum is gr@ater. 

Pigs do not always present the same degree of susceptibility 
in relation to the production of the bactericide agent, but the 
cases differ according to the condition of their having contracted 
rouget by inoculation or naturally. Some produce the antidote 
slowly and with difficulty, others (like sheep for instance) form it 
very easily. In experiments made by order of the Secretary of 
Agriculture, Domains and Forests of Prussia, a serum has been 
made which is far ahead of the preparation of the serum of Lorenz. 

The last preparation is a second solution of a precipitate of 
serum of immunized pigs, prepared with chloride of calcium and 
sulphate of magnesia. This last substance co-agulates the albumen 
of the serums, the bactericide agent adheres to the albumen, and 
must exist in the precipitate. 

The preparation of a precipitate is indispensable, because the 
serum of immunized pigs is poor in antidote, and with the serum 
alone there canbe no active immunity without danger to the pigs 
which are to be treated. Therefore the bactericide principle had 
to be extracted from the serum to allow of the preparation a con- 
centrated solution to attain the object in view. 

It is altogether different with the serum made by ministerial 
order, which is a pure serum, containig the antidote of the rouget 
virus in such a quantity that it can not only grant active or pas- 
sive immunity in healthy animals, but also cure the sick ones. 

Besides, from the observations gathered up to the present 
time, it may be supposed that the antidote of the virus of rouget 
is not a ,simple“ but a ,,ompound“ made of various substances 
acting in the favourable sense; and also that into the preparations 
of Lorenz there enter (in the composition of the precipitate of the 
serum) only some of those substances or other foreign bodies; 
whilst in the pure serum, the bactericide principle being active, 
all the substances act against the virus. To know whether this 
supposition is right or wrong, experiments will soon come and 
throw light on it. 

This highly valuable serum can be compared to a disinfectant. 
While for instance quick-lime is a destructive agent of bacilli re- 
jected with the fæces of diseased animals and which have infected 
the stable and its material, this precious serum may disinfect the 
body itself. It then represents an indifferent physiological and 
chemical substance which does not destroy the virus nor drop 
to an insoluble state, but is, howewer, able to render innocuous 
any quantity of virus. It is a disinfectant for internal use. Therefore 
any outbreak of rouget can be arrested, if the serum is injected to 


926 The prevention of swine epizooties. 


all the pigs of a farm, whether healthy or already diseased (disin- 
fection of the body of the animals), and this operation be followed 
by rational disinfection of pigs-pens (disinfection of surroundings). 
The first local disinfection, which can be done immediately after the 
injection of the serum, has forits object the destruction of the ba- 
cilli already spread outside and is to prevent the extension of the 
epizooty by being transported. A second disinfection is nec 
because the serum destroys, it is true, the bacilli of the blood, but 
not those contained in the intestines. 

But we must not overlook that it is from the latter all cases 
of infection occur, and that dejections of sick or even apparently 
healthy animals, but already affected, contain bacilli. They can 
even be found in feeces of pigs of a contaminated establishment 
which may have remained in good health. 

Experiments have shown that the elimination of bacilli by fecal 
droppings of infected pigs lasts about three weeks. Therefore the 
second disinfection must be done three weeks after the injection 
of the serum. 

Besides, if one wished to use the new serum to obtain active 
immunity in ‘healthy pigs, it could be obtained by using pure culture 
of the bacillus of rouget, without requiring the use of a weak 
culture; because the said serum contains such a powerful antidote, 
that thanks to it, pigs can stand without danger the inoculation 
of pure cultures of the bacillus. More virulent bacilli must produce 
immunity of longer duration than weak bacilli. 

Therefore, experience shows that, the desired object can be 
entirely reached, if serum and pure culture are injected one after 
the other. The process required to produce active immunity in 
healthy pigs with this precious serum is very simple. 














Bericht von Dr. Uebele 


Tierärztlicher Hilfsarbeiter am Kgl. Württembergischen Medizinal-Kollegium. 





Ueber die Schutzimpfungen gegen Schweinerotlauf in 
Württemberg. 


I. Vorversuche. 


uf Veranlassung des Württemb. Ministeriums des Innern 
À wurden in den Jahren 1890 bis 1895 durch den 
tierärzilichen Referenten des Medizinalkollegiums, 
Regierungsrat Beisswänger, Versuche mit der Schutz- 
impfung gegen Schweinerotlauf nach dem Pasteur’schen 
und dem Lorenz'schen Verfahren angestellt. 


Für die Versuche nach dem Pasteur’schen Verfahren (1890—93) 
erwiesen sich die Lymphen anfangs, solange sie aus Paris bezogen 
wurden, bei der Untersuchung als mehr oder weniger verunreinigt. 
Später, nach der Errichtung der Stuttgarter Zweiganstalt der 
Pasteur’schen Gesellschaft, waren die von dort bezogenen Kulturen 
rein; die Giftigkeit blieb jedoch, da die Stammkulturen auch jetzt 
noch aus Paris bezogen wurden, schwankend. 

Es sind im ganzen 10 Versuche von Mai 1890 bis Dezember 
1893 an 6 Orten (zu 4 Oberämtern gehörig) angestellt worden. 
Das Alter der Impflinge erstreckte sich bei allen Versuchen, 
einen ausgenommen, bis zu 4 Monaten; bei 5 Versuchen war das 
Alter der Impflinge nicht höher als 12 Wochen. Nur bei einem 
Versuche fanden 7 Impflinge in einem Alter von über 4 Monaten 
Verwendung. Letztere dürfen, als nach Pasteur’scher Vorschrift zu 
alt, nicht in Betracht gezogen werden. Außerdem muß ein Versuch 
außer Berücksichtigung bleiben, da möglicherweise bei demselben 
andere Krankheitserreger Einfluß ausgeübt haben, sowie ferner ein 
Schwein, das schon vor der Impfung kränklich gewesen war und 
nach der Schlachtung vom empirischen Fleischbeschauer mit 
„Drüsenknoten am Halse‘ behaftet befunden wurde. 

Hiernach verbleiben 115 Impflinge, von welchen 26 erkrankt 
sind (im Anschluß an die Impfung mit Lymphe I 24, mit Lymphe 
II 2), d.h. 22,6°/, der Impflinge. Hiervon sind (und zwar yon den 





828 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


24) 4 nachweisbar an Rotlauf gefallen — 15,4°/, der insgesam: 
erkraukten und 3,5°/, der geimpften Schweine. Von den weiteren 
22 erkrankten Impf lingen wurden 2 wegen der Folgen der Impf- 
krankheit frühzeitig, 2 ohne zwingenden Grund geschlachtet, 2 be- 
hielten eine gewisse Schwäche im Hinterteil, 16 sind vollständiz 
genesen. Die Erkrankungsziffer erhöhte sich in einzelnen Versuchs- 
reihen bis 38,5°/, und 100°/,, die Sterblichkeitsziffer bis 3,8°, 
und 30 °/,. 

Ein etwaiger Einwand, die Erkrankungs- und Todesfalle seien 
zufallig und unabhängig von der Impfung eingetreten, ware un- 
berechtigt. 

Bei 2 Versuchen sind, trotz der Impfung, nachtraglich natür- 
liche Ansteckungen durch Rotlauf erfolgt, teilweise mit tôtlichem 
Ausgange. | 


Für das Lorenz’sche Verfahren wurden Serum und Kulturen 
direkt von Darmstadt bezogen. 

Es wurde 8 Versuche in der Zeit von Januar 1893 bis Mai 
1895 an 4 Orten (in 4 Oberämtern) angestellt. 

Bei 6 Versuchen erhielten, neben dem Serumpräparat, 111 
Impflinge je 2 Kultureinspritzungen, 47 (zur Mast bestimmte) je 
1 Kultureinspritzung, bei.einem Versuche (Dezember 1894) 41 Impf- 
linge mit Rücksicht auf die Jahreszeit neben dem Serumpräparat 
gleichfalls nur 1 Kultureinspritzung. 

Bei einem anderen Versuche erhielten 8 Schweine, die schon 
früher mif Serum und Kultur (1 sogar wiederholt nur mit Kultur} 
behandelt worden waren, je 1 Kultureinspritzung. 

Das Gewicht der einzelnen Impflinge schwankte zwischen 19 
und 127 kg. 

Außer Betracht gelassen für das Gesamtergebnis sind ein. 
Schwein, welches am Tage der Serumeinspritzung wegen ,Darm- 
verschlingung“, und ein anderes, welches vorher kränklich gewesen: 
und 10 Tage nach der Serumeinspritzung notgeschlachtet worden war. 

Es verbleiben 200 Impflinge. Von diesen erkrankten nur 1 
Stück im Anschluß an die Serumeinspritzung — 0,5°/, der geimpften. 
Schweine. Ein Todesfall an Rotlauf kam bei 1 Impfling vor, jedoch 
erst sechs Monate, nachdem das Tier 1 Kultureinspritzung erhalten. 
hatte. 7 gleichzeitig und in gleicher Weise geimpfte Schweine ertrugen 
nach fünf Monaten, ohne nochmalige Serumeinspritzung, eine voll- 
giftige Kultur, sodaß der Endpunkt des Impfschutzes nach einmaliger 
Kultureinspritzung zwischen dem fünften und sechsten Monat zu 
liegen scheint. Ein anderes Schwein ertrug nach einer Einspritzung 
von 2 Kulturen nach dreizehn Monaten, ohne vorgängige Serum- 
behandlung, bei ungestörtem Wohlbefinden eine vollgiftige Kultur. 

Nach den so gemachten Erfahrungen wurde im Jahre 1896. 
die Lorenz’sche Methode auf ihre Durchführbarkeit im großen. 
geprüft. 





Bericht von Dr. Uebele, Stuttgart. 999 


In 48 Gemeinden (in 19 Oberämtern) wurden auf Staatskosten 

487 Schweine geimpft, von denen — einen zweifelhaften Fall ab- 

dur i. gerechnet — keines bis zum Ablauf des Jahres 1896 an Rotlauf 

- gefallen ist, obwohl die Seuche in den meisten der fraglichen 

" zemeinden "herrschte und 1147 nicht geimpfte Schweine in den 

- Impforten (52 auf Gehôften, wo die geimpften verschont blieben) 
. bis Ende 1896 an Rotlauf erkrankten. 


II. Öffentliche Schutzimpfungen. 


Durch ministerielle Anordnung wurden 1897 staatliche Schutz- 
- Impfungen angeordnet. 
| In Gemeinden, in denen zu bestimmten Terminen mindestens 
20 Impflinge beim Ortsvorsteher angemeldet worden waren, wurde 
gegen eine feste Gebühr die Impfung auf Staatskosten ausgeführt. 
Die Gebühren deckten (5°/, Einziehungsbelohnung für den Orts- 
vorsteher) lediglich die den Tierärzten zustehende Belohnung und 
betrugen je nach dem Gewichte der Impflinge 25 Pfg. bis 2 Mark, 
bei wiederholter Impfung (nur mit Kulturen) 50 Pfg.; bei mehr als 
50 Impfungen an einem Tage und Orte jedoch ein Fünftel, bei mehr 
als 75 zwei Fünftel, bei mehr als 100 drei Fünftel weniger. Ver- 
einigung mehrerer Gemeinden war gestattet. Die Impfungen erfolgten 
unter Oberleitung des Medizinalkollegiums durch besonders damit 
betraute und instruierte Tierärzte. 

Das bakteriologische Laboratorium des Medizinalkollegiums 
lieferte die Impfstoffe und sterilisierte die Impfspritzen, deren Be- 
schaffung gewöhnlich die betreffenden Amtskörperschaften über- 
nahınen. 

Die Impfärzte haben Listen zu führen, enthaltend die Namen 
der Tierbesitzer, nähere Bezeichnung der geimpften Tiere, Alter, 
Lebendgewicht, Verbrauch an Serum und Kulturen. Die Liste ist 
14 Tage nach der letzten Kulturimpfung mit Bericht über den 
Verlauf des Impfgeschäftes dem Medizinalkollegium einzureichen. 
Der Einzug der Gebühren erfolgt durch den Ortsvorsteher auf Grund 
von Listen des Impfarztes. Ein Ersatz für Impfschäden und -ver- 
Juste findet nicht statt. 

Die Eigentümer der Impflinge sind, im Falle des Eingehens 
oder der Notschlachtung eines Impflings wegen Rotlauf oder Rot- 
laufverdacht, zur möglichst frischen Einsendung der Milz an das 
bakteriologische Laboratorium verpflichtet. Die Ortsvorsteher über- 
wachen die Ausführung der Vorschrift. 

Auf Grund der Impfliste der Impfärzte werden durch die 
Oberämter Jahresberichte an das Medizinalkollegium aufgestellt. 

Die Zusammenstellung dieser Berichte ergiebt für das Jahr 1897: 

In 215 Gemeinden (46 Oberämtern) wurden 7178 Schweine 
geimpft (davon 62 schon im Vorjahr geimpfte nur mit Kulturen). 
Von diesen erkrankten in der kritischen Zeit nach der Impfung 16 
in der Weise, daß ein ursächlicher Zusammenhang zwischen 


59 


930 Die Bekämpfung der Schweineseuchen. 


Impfung und Erkrankung nicht ausgeschlossen werden konnte, ob- 
wohl das typische Bild des Impfrotlaufs in keinem Falle vorlag. Von 
diesen 16 Schweinen sind 8, einschließlich 3 vorher schon kranker. 
gefallen; 2 dauernd in der Ernährung zurückgeblieben ; 6 vorüber- 
gehend krank, und zwar 4 an Quaddelausschlag, 1 an knötchen- 
formigem Hautausschlag, 1 an Bläschen am Hals und Rücken. 


Bei einem Fall ist eine Übertragung des Rotlaufs von Impf- 
lingen auf nicht geimpfte Tiere zu vermuten. 


Von 3 zur Zeit der Impfung rotlaufkranken Tieren genasen 2. 


Nach Ablauf der kritischen Zeit bis Ende 1897 erkrankten 
noch 12 Schweine (2 gefallen; 9 notgeschlachtet ; 1 genesen); nur 
in 2 Fällen ist amtlich Rotlauf festgestellt; die anderen sind 
zweifelhaft. Von den nicht geimpften Schweinen derselben Ge- 
meinden erkrankten 1311 und zwar 68 in Gehöften, in welchen die 
geimpften Tiere gesund blieben. 


Die Zusammenstellung für 1898 ergiebt: 


In 242 Gemeinden (52 Oberämtern) wurden 9093 Schweine 
geimpft (davon 344 nur mit Kultur, ohne Serum, wiedergeimpft). 

In der kritischen Zeit nach der Impfung kamen 13 zum 
teil möglicherweise mit der Impfung in ursächlichem Zusammenhang 
stehende Erkrankungen vor (2 Schweine gefallen, 1 notgeschlachtet, 
10 genesen). Von den 13 Tieren erkrankten nach der Serumein- 
spritzung 6 (4 unter Fiebererscheinungen, Rötung der Haut; 2 da- 
von gingen ein, 2 genasen; das fünfte bekam nach der Serum- 
injektion einen Quaddelausschlag und das sechste rote, markgroße 
Flecken, die bald vergingen). 5 Tiere (von den 13) erkrankten 
nach der ersten Kultureinspritzung, 1 notgeschlachtet wegen ver- 
ringerter Futteraufnahme, ohne daß Rotlauferkrankung festgestellt 
worden; 1 zeigte Lähmungserscheinungen in der Nachhand, 3, an- 
geblich rotlaufähnliche Symptome. 


Die 2 anderen in der kritischen Zeit erkrankten Schweine 
waren schon 1897 vorgeimpft; 1 davon soll Fiebererscheinungen 
gezeigt haben, dem Verenden nahe gewesen sein, ist jedoch genesen: 
das andere, ein trächtiges Mutterschwein, erkrankte nach Verab- 
reichung von 2 cem Kultur unter Fiebererscheinungen mit starkem 
Drängen und Lähmung der Nachhand. Nach Injektion von 15 ccm 
Heil-Serum ferkelte es normal und blieb gesund. In 2 Fällen 
verschlimmerte sich möglicherweise eine vorher vorhandene 
Erkrankung, endete aber mit Genesung. In 3 Fällen genasen 
Schweine, die vor der Injektion rotlaufähnliche Erscheinungen gezeigt 
hatten. Eine entfernte Möglichkeit einer Übertragung des Rotlaufs 
von Impflingen auf nicht geimpfte Schweine liegt in 1 Falle vor. 


Nach Ablauf der kritischen Zeit bis zum Schluß des Jahres 
erkrankten 15 Schweine (8 notgeschlachtet, 7 genesen). Tierärztlich 
wurde davon in 3 Fällen Rotlauf festgestellt. In 2 Fällen (1, amtlich 





Bericht von Dr. Uebele, Stuttgart 931 


——————— ce a eo 


festgestellt) war das Gehôft schon zur Zeit der Serumimpfung ver- 
seucht, 1 Fall davon kann möglicherweise auf eine schon vor 
Beginn der Impfung erfolgte Infektion zurückgeführt werden. 

Unter den nicht geimpften Schweinen derselben Gemeinden 
kamen in derselben Zeit 796*) Falle von Rotlauf vor (53 in Ge- 
hôften mit verschont gebliebenen geimpften Schweinen). 


Die Durchführung der staatlichen Schutzimpfungen stellte 
ziemliche Anforderungen an die Staatskasse. Der Gesamtaufwand 
betrug: 


1898: 12623,87 AM. (1897: 11479,74 #.). Die Einnahmen 
beliefen sich auf 5083,82 4 (1897: 4160,73 M), so daß die Staats- 
kasse mit 7885,05 A. (7319,01 #.) belastet blieb. Die Belohnung 
der Impfärzte erforderte 5498,85 (4406,89) M, die Impfstoffe, der 
Versand etc. 6875,02 (7072,95) & 


Die Einzelimpfung kostete 1,39 (1,57) „A, wovon die Staats- 
kasse 0,83 (0,99) «A übernahm. 


Im Jahre 1899 wurden für die angeordnete staatliche Schutz- 
impfung etwa 10000 Schweine angemeldet. 


*) Die geringe Gesamtzahl der Rotlauferkrankungen ist zurückzuführen 
auf eine Beschränkung in der Ausdehnung der Krankheit und vermutlich auf 
Verheimlichungen infolge der Einführung der Anzeigepflicht. 


032 Mesures pour combattre les épizooties de l'espèce porcine. 


Rapport du docteur UEBELE 


Assistant vétérinaire près de l'Office médical du royaume de Wurtemberg. 





(Traduit par M. HAAS, médecin vétérinaire d'arrondissement, Metz.) 


Les vaccinations préventives contre le rouget du porc 
dans le Wurtemberg. 


I. Expériences préparatoires. 


UR l'ordre du Ministre de l'Intérieur, M. Beisswänger, 
conseiller vétérinaire attaché à l'Office medical, entre- 
prit, durant les années 1890-1895, des expériences 
concernant la vaccination préventive contre le rouget 
suivant les méthodes Pasteur et Lorenz. , 





Expériences suivant la méthode Pasteur. 


Dans les premières années, de 1890-1893, le vaccin provenait 
de Paris, il était plus ou moins pur; après que la société Pasteur 
eût créé un établissement à Stuttgart, les cultures livrées par ce 
dernier étaient pures, mais, leur degré de virulence fut très variable. 

Du mois de mai 1890 au mois de décembre 1898, il fut fat 
10 expériences réparties sur 6 communes. Les porcs vaccines étaient, 
en moyenne, âgés de 8 à 4 mois, un seul avait dépassé cet äge. 
Ce dernier n’entre pas en ligne de compte, puisque, suivant les 
prescriptions de Pasteur, on ne doit pas dépasser la limite d'âge 
indiquée. Deux autres cas ne peuvent également figurer dans la 
recapitulation; car il est à présumer que le premier porc a été 
infecté par un autre germe pathogène et que le second était déjà 
atteint du rouget. 

Il restait donc, en tout, 115 porcs vaccinés dont 26 sont 
tombés malades, c'est-à-dire 22,6 °/,; de ces 26 animaux, 4 ont péri 
du rouget soit 15,4°/, des malades et 3,5°/, des vaccinés. Sur les 
22 porcs restants, 2 ont été abattus à la suite de complications 











Rapport du docteur UEBELE, Stuttgart. 933 


provenant de la vaccination, 2 autres sans cause apparente, et 2 ont 
conservé une faiblesse de l’arriere-train; dans 2 autres cas, les 
vaccines ont contracte le rouget, bientöt suivi de mort. 


Expériences suivant la méthode Lorenz. 


Du 1° janvier 1893 jusqu’en mai 1895, M. Beisswänger fit 
8 expériences, réparties sur 4 communes, avec de la lymphe de 
Lorenz. 111 porcs reçurent chacun, à côté du sérum préventif, 
2 injections de culture; 88 une seule injection. Le poids des porcs 
vaccinés oscillait entre 19 et 127 kilogr. Dans le premier nombre, 
un seul tomba malade aussitôt après l’inoculation (0,5°/,) et se remit 
complètement au bout de quelques jours; dans le deuxième, un porc 
ayant reçu une injection de culture, succomba au rouget 6 mois 
après la vaccination; 5 porcs ayant reçu une seule injection de 
culture, en supportérent une seconde 5 mois après, tandis qu’un 
autre ayant reçu 2 injections de culture virulente, en supporta 
encore une après 13 mois. 

A la suite de ces expériences, on opéra, en 1896, sur une 
grande échelle des expériences suivant la méthode Lorenz. Il fut 
vacciné aux frais de l'Etat, 1487 porcs dans 48 communes diffe- 
rentes, et à la fin de l'année 1896, sauf un cas douteux, aucun des 
vaccinés n’avait succombé au rouget, bien que cette maladie régna 
dans les communes en question et y fit périr 1147 porcs non 
vaccinés. | 


IT, Vaccinations préventives publiques. 


En 1897, les vaccinations préventives furent organisées par 
ordonnance ministérielle. Dans toutes les communes où l’on déclarait 
au moins 20 porcs, le Gouvernement les faisait vacciner à ses frais 
en prelevant une taxe fixée d'avance. 

Cette taxe était destinée à couvrir les frais du vétérinaire, et 
était fixée suivant le poids de chaque animal, de 25 Pfennig à 
2 Marks, et à 50 Pfennig pour une deuxième inoculation. 

S'il se présentait plus de 50 porcs dans le même endroit et 
le même jour, cette taxe était réduite d’un cinquième, pour plus 
de 75 porcs de deux cinquièmes, pour plus de 100 de trois cin- 
quièmes. 

La vaccination était pratiquée par des vétérinaires spéciale- 
ment désignés à cet effet. Le laboratoire bactériologique fournissait 
le vaccin et stérilisait les seringues. Les vétérinaires tiennent des 
listes renfermant les noms des propriétaires, la désignation des 
animaux vaccinés, leur âge, leur poids, ainsi que la quantité du 
sérum et des cultures ayant servi. Ces listes sont envoyées 15 jours 
après la dernière vaccination à l'Office medical avec un rapport 
complémentaire. 


934 Mesures pour combattre les épizooties de l’esp&ce porcine. 


La taxe est perçue par le maire de la commune. En cas 
de pertes le propriétaire n’a pas droit à une indemnité. En outre, 
il est obligé, en cas de mort d’un animal vacciné, de remettre la 
rate toute fraîche au maire de la commune qui la fait parvenir 
au laboratoire bactériologique. 

La récapitulation des rapports des vétérinaires vaccinateurs 
donne, pour l’année 1897, les résultats suivants: 

Dans 215 communes furent vaccinés 7178 porcs, dont 16 tom- 
bèrent malades du rouget; de ces malades 8 périrent, 2 restèrent 
cachectiques, tandis que 6 guérirent complètement. 

Après l’&coulement de la période critique qui suit l’inoculation, 
12 autres porcs tombèrent malades (2 succombèrent, 9 furent abattus, 
1 guérit), mais, le rouget n’a été officiellement constaté que 2 fois; 
les autres cas étaient douteux. 

Par contre, dans ces mêmes communes, 1311 porcs non vac- 
cinés tombèrent malades, et parmi ceux-ci un grand nombre dans 
68 étables où les vaccinés demeurèrent sains. 

La récapitulation pour l’année 1898 donnent les résultats 
suivants : 

Dans 242 communes 9093 porcs furent vaccinés, parmi lesquels 
se trouvaient 344 vaccinés de l’année précédente, qui ne reçurent, 
cette fois-ci, qu’une seule injection de culture virulente sans sérum. 
Pendant la période critique, après l’inoculation, 18 porcs tombèrent 
malades (2 morts, 1 abattu, 9 guéris). 

Après la période critique jusqu’à la fin de l'année 1898, 15 
autres porcs devinrent malades (8 abattus, 7 guéris). Dans 3 cas le 
rouget a été constaté parmi ces derniers, et dans 2 autres cas dans 
une ferme qui était déjà infectée lors de la vaccination. 

Parmi les porcs non vaccinés de ces mêmes communes, 7% 
tombèrent malades du rouget; dans 53 fermes envahies les vac- 
cinés sont restés indemnes. 

Ces vaccinations ont coûté des sommes assez importantes à 
l'Etat. Les dépenses se sont montées en 1898 à 12623 Marks, 
les recettes à 5083 Marks, de sorte que l'Etat a dû supporter la 
différence. Les vétérinaires vaccinateurs ont touché ensemble 
5498 Marks, le vaccin et les frais d'envoi se sont élevés à 6875 
Marks. 

Chaque vaccination a .donc coûté 1 Mark 39 Pfennig et à 
l'Etat 83 Pfennig. 

Pour l’année courante, 10000 porcs ont été déclarés pour la 
vaccination préventive. 








985 


Report of Dr UEBELE 


Assistant Veterinary Surgeon at the Royal Medical College of Wurtemberg. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Professor and Director of the American Veterinary 
College, New-York.) 


PREVENTIVE VACCINATIONS AGAINST ROUGET IN WURTEMBERG. 


I. Preparatory Experiments. 


Y order of the Secretary of the Interior, Mr. Beisswänger, 
veterinary adviser attached to the Medical Office, 
made during the years between 1890 and 1895, experi- 
ments in relation to preventive vaccination against 
rouget by the Pasteur and Lorenz methods. 





a) With the method of Pasteur: 


During the first years, from 1890 to 1893, as long as the 
vaccine was obtained from Paris, it was more or less impure; 
after the creation of an establishment at Stuttgart, by the French 
sociely, the vaccine, obtained from this new place, was pure, but 
its degree of virulence unreliable. 

From May, 1890, until December, 1893, ten experiments were 
made, covering 6 communes. The pigs that were vaccinated, were 
on an average between 12 weeks and 4 months old: one only was 
older. This one is not counted in the result, as according to the 
prescriptions of Pasteur, 4 months is the limit of age, that must 
not be exceeded. 

Two other cases must not be considered either, as it is pro- 
bable, that the first had been infected by another pathogenous 
germ, and the second was already suffering from rouget. 

After this, there remained 115 vaccinated pigs, of which 26 
became sick with rouget, that is 22,6°/,; of those 26 four died from 


086 The prevention of swine epizooties. 


rouget or 15,4°/, of the sick and 3,5, of the vaccinated; — of 
the 22 remaining, 2 were killed because of complications following 
vaccination, 2 were killed without any cogent reason, 2 remained 
weak in the hind quarters; in 2 other cases the vaccinated took the 
disease and died. 


b) With the method of Lorenz: 


From January 1893 to May 1895, Mr. Beisswänger made 8 
experiments, extending over 4 communes, with the lymph of 
Lorenz. 111 pigs received each, besides the preventive serum, 2 
injections of culture; 88 only one injection of culture. The weight 
of the animals varied between 19 and 127 Kgs. Out of this 
number, only one fell ill, almost immediately after inoculation 
(0,5°/,), but recovered entirely in a few days. Another having 
received one injection of culture, died with rouget 6 months after 
vaccination; 5 pigs having received but one injection, received and 
stood a second well, 5 months after, while another having received 
two injections of virulent culture, stood one more after 13 months. 

After these experiments, the method of Lorenz was tried 
in 1896, upon a large scale. 

1487 pigs were vaccinated in 48 communes, at the expense of 
the State; and at the end of 1896, except one doubtful case, none 
of the vaccinated had died from rouget, although the disease was 
prevailing in the said communes, and 1147 pigs, which had not 
been vaccinated, died. 


II. Public preventive vaccination. 


In 1897 preventive vaccinations were ordered by the Secretary 
of the Interior. 

‘In each commune where it was declared, that there were 20 
pigs to vaccinate, the government had it done at its own expense 
charging a small tax. fixed in advance. This tax was to defray 
the expenses of the veterinary surgeon, and was fixed according to 
the weight of the animal: 0,25 A to 2 M; and 0,50 A for a 
second inoculation. If more than 50 pigs were presented in the 
same village on the same day, the tax was reduced by 1/5%, for 
more than 75 pigs by 2/5'®, for more than 100 by 3,5'%. 

The vaccinations were carried out under the direction of the 
Medical College, by specially appointed and instructed veterinary 
surgeons. The bacteriological laboratory furnished the vaccine and 
sterilized the syringes. 

Veterinary surgeons must keep lists of the names of the 
owners, the number and description of vaccinated animals, their 
age, weight, and the quantity of serum and cultures used. These 
lists are returned to the Medical Office two weeks after the vacci- 
nation, with a complementary report. 











Report of Dr. UEBELE, Stuttgart. 037 


The tax is collected by the mayor of the commune. In the 
event of the death of the animal, the owner receives no indemnity. 
Besides, he is obliged to send the fresh spleen ofthe dead animal 
to the bacteriological laboratory, and the mayor of the commune 
has to see to this regulation being carried out. The summary of 
the reports received for the year 1897 gives the following results: 

In 215 communes, there were vaccinated 7178 pigs of which 
16 fell ill with rouget, of those 8 died; 2 remained cachectic, the 
other 6 recovered entirely. 

After the critical period following inoculation, 12 other pigs 
fell sick, (2 died, 9 were killed, 1 recovered) but rouget was offi- 
cially certified but twice, the other cases were doubtful. 

In those communes, 1311 pigs were not vaccinated, and fell 
sick, and among them 68 were in barns, where the vaccinated 
remained healthy. 

The summary for 1898 gives the following results: In 242 
communes, 9093 pigs were vaccinated, among which 344 had been 
vaccinated the year before and this time received only one injec- 
tion of virulent culture without serum. During the critical period 
after inoculation, 13 pigs fell ill (2 died, 1 was killed, 10 reco- 
vered). 

After the critical period until the end of 1898, 15 other pigs 
fell sick (8 were killed, 7 recovered). In 8 cases, rouget was 
ascertained by veterinary surgeons, and in 2, of which one was 
officially attested, the farm had already been infected, when vaccina- 
tion was applied. | 

Among the pigs from those communes, which were not vacci- 
nated, 796 fell sick with rouget, 53 of them belonged to farms, 
where vaceinated animals remained healthy. 

These preventive vaccinations are a heavy expense to the 
State. In 1898, the expenses amounted to 12 623,87 M — the 
assets from taxes were 5083,82 M — the balance was made up 
by the State. The veterinary surgeons received altogether 5498,85 4 ; 
vaccine and expenses of delivery amounted to 6875 AM. 

Each vaccination cost therefore 1,39 A, of which the State 
paid 0,83 M 

For the current year, applications for the vaccination of 10 000 
pigs have already been made. 


C. 


Die Erweiterung des tierarztlichen 
Unterrichts 


insbesondere die Errichtung von Seuchenversuchs- 
anstalten und von Lehrstühlen für vergleichende 
Medizin an den tierärztlichen Hochschulen. 


EXTENSION DE L’ENSEIGNEMENT 
VETERINAIRE 
ORGANISATION D’INSTITUTS CONSACRES A 
L'ÉTUDE DES MALADIES EPIZOOTIQUES (INSTITUTS 
D'HYGIÈNE VETERINAIRE), FONDATION DE CHAIRES 
DE MEDECINE COMPAREE DANS LES ECOLES DE 
MEDECINE VETERINAIRE. 


THE EXTENTION OF VETERINARY 
INSTRUCTION 


ESPECIALLY BY THE ESTABLISHMENT OF INSTITUTES 

FOR MAKING EXPERIMENTS IN EPIDEMIC DISEASES AND 

CHAIRS OF COMPARATIVE MEDICINE IN VETERINARY 
HIGH SCHOOLS. 


te ————— 


Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters : 


DEGIVE—Cureghem-Bruxelles. 
KITT—München. 
MALKMUS—Hannover. 
NOCARD—Alfort-Paris. 
NOGUEIRA—Lissabon. 
SCHUTZ—Berlin. 











941 


Rapport de M. le prof, DEGIVE 


Directeur et Professeur à l’École royale supérieure de médecine vétérinaire 
de Cureghem-Bruxelles. 


"ENSEIGNEMENT vétérinaire, comme la science qu'il a pour 
mission de vulgariser, tend naturellement à progresser, 
à se perfectionner, à réaliser son idéal d’une façon de 
plus en plus” complète. 

L'idéal de notre enseignement professionnel con- 

siste dans la formation de médecins vétérinaires aussi 
utiles que possible à la société. 

On sait que les services rendus par le médecin vétérinaire 
sont de deux ordres principaux: les uns spéciaux ou professionnels, 
réalisés par l’application directe de ses connaissances techniques à 
l'exploitation des animaux domestiques; les autres généraux ou 
sociaux, déterminés par l’emploi de ses ressources générales à la 
réalisation de la plus grande somme d'ordre et de paix parmi les 
membres de l'humanité. 

Les nombreux cas qui réclament quotidiennement l'application 
de notre savoir professionnel peuvent être rangés sous cinq chefs 
principaux : | 

1) Le rétablissement de la santé chez les animaux malades 

ou atteints d'accidents divers; 

2) La limitation et l'extinction des maladies contagieuses, 

épizootiques : 

3) La constatation et l’appréciation des qualités et des défauts 

des animaux; 

4) La conservation, la production et l'amélioration des animaux 

en vue de leurs destinations variées; 

5) La vérification des denrées animales destinées à l’alimen- 

tation de l’homme. 


Pour remplir de la façon la plus convenable son double rôle 
d’économiste et d’hygieniste, le médecin vétérinaire doit posséder, 
au degré voulu, la science de son art, science qui comprend : 

a) La connaissance des animaux à l’état sain et à l’état anor- 

mal, sous le double rapport statique ou anatomique et 
dynamique ou physiologique ; 





942 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


b) La connaissance des êtres et des choses (agents, appareils. 
conditions et opérations) qui interviennent dans la consti- 
tution, la conservation et la ınodification des animaux soit 
à l’état normal, soit à l’état anormal; 

c) La connaissance des droits et des devoirs, des lois et des 
règlements relatifs à l’utilisation des animaux domestiques. 


Il est à remarquer que l’enseignement vétérinaire, dont le 
but est de procurer ces connaissances, ainsi que les aptitudes re- 
quises pour en faire un emploi utile, en se perfectionnant, a une 
tendance à s’uniformiser et à prendre partout le caractère et le 
niveau de celui de la médecine humaine. 

Ii doit être dans les vœux de tous de voir les deux médecines. 
ces deux filles d’une même mère, occuper le même rang scientifique, 
et, par un accord fraternel entre leurs représentants, combiner 
leurs ressources de façon à réaliser la plus grande somme de profit 
et de bien-être pour l’humanité. 

C'est en vue d'atteindre ce résultat que les organisateurs du 
Congrès international, heureusement inspirés, ont eu l'excellente 
idée de mettre à l’ordre du jour de ses prochaines assises cette 
importante question: fondation de chaires de pathologie comparée 
dans les Ecoles de médecine vétérinaire. 

Avant de rechercher dans quelle forme et dans quelles limites 
cette ‘utile réforme peut être réalisée, nous examinerons cet autre 
mode d'extension de notre enseignement professionnel au sujet 
duqucl le Congrès est aussi appelé à émettre son avis: l’organisation 
d'instituts consacrés à l'étude des maladies épizootiques, contagieuses 
et infectieuses. 


1. Organisation d’instituts consacrés à l'étude des maladies épizootiques, 
 contagieuses et infectieuses. 


En admettant que l’enseignement de toutes les écoles de 
médecine vétérinaire soit organisé d’une manière irréprochable et 
que les élèves aient suivi cet enseignement avec assez d'application 
pour subir avec un plein succès leurs divers examens, ceux-ci ne 
peuvent pas ignorer que la somme de connaissances et d’aptitudes 
attestées par leur diplôme ne constituent qu'un minimum; ils 
doivent savoir que leur premier et principal devoir professionnel 
est de développer ces connaissances et de perfectionner ces aptitudes 
dans la plus large limite possible. 

I importe qu'ils sachent, comme tous ceux qui exercent un 
art, que cet art vise un but économique, esthétique ou humanitaire, 
que l’Art n'est qu'une application de la Science; qu'une œuvre 
d'art, quelle qu'elle soit, n'est que l’incarnation d'une idee, la rea- 
lisation d’une donnée scientifique, et que celui-là sera le plus ca- 
pable de produire des œuvres convenables, c'est-à-dire conformes 
à l'idéal poursuivi (économique, esthétique, moral) qui possède une 
connaissance plus approfondie des éléments qui entrent dans l'or- 








Rapport du prof. DEGIVE, Cureghem-Bruxelles. 943 


ganisation des êtres et des choses complexes sur lesquels et à l’aide 
desquels il doit effectuer ses opérations. L'artiste, par conséquent 
le médecin vétérinaire, qui a conscience de ses obligations, ne doit 
rien négliger pour acquérir cette lumière indispensable à tous ceux 
qui veulent, dans la limite de leurs moyens, contribuer à la réa- 
lisation du seul but légitime de tout travail: ajouter au bien-être 


et à la félicité universels. 
* 


* * 

Parmi les moyens dont le medeein veterinaire dispose pour 
developper son instruction professionnelle et perfectionner ses fa- 
cultes, il faut placer au premier rang le grand livre de la nature. 
C'est dans ce livre de vie en effet que la pratique journalière 
Yoblige à lire incessament, et où il peut, par un travail méthodique 
et réfléchi, s’exercer à découvrir les caractères, les attributs et les 
rapports réels des mille et une formes — normales et anormales 
— sous lesquelles apparaissent toutes choses, notamment les ani- 
maux et les agents ou substances capables de les constituer ou de 
les modifier. 

Au profit de son travail personnel le médecin vétérinaire peut 
ajouter celui réalisé par d’autres intelligences qui se trouve exposé 
dans des cahiers de notes, dans des cours autographiés ou imprimés, 
dans les ouvrages classiques, les monographies et les publications 
périodiques. 


* 
* * 


Appéciant toute l’importance d’une solide instruction profes- 
sionnelle, bon nombre de Gouvernements et d’Administrations ont 
subordonné l'octroi de certaines fonctions (service sanitaire) ou de 
certaines promotions (service militaire) au résultat d'un examen 
technique complémentaire. Cet examen constitue un excellent moyen 
d'entretenir l’habitude du travail et le goût de l'étude chez des 
esprits que les distractions de la vie et les exigences de la pratique 
exposent trop à l'indifférence et à l’atrophie scientifique. La valeur 
de ce moyen est suffisamment établie par les résultats qu’il a donnés 
en Allemagne et particulièrement dans le Grand-Duché de Bade. 
On sait que, dans ce dernier pays, on ne peut occuper une place 
importante dans le service vétérinaire sanitaire, notamment celle 
de vétérinaire de circonscription *), qu'après avoir subi avec succès 


de sérieuses épreuves — écrites, orales et pratiques, — portant 
sur trois ordres de matières, savoir: la police sanitaire et les ma- 
ladies contagieuses, — la jurisprudence commerciale et les vices 


redhibitoires, — l’hygiène et l'élevage. 

Je présume que c’est en vue de rendre cet examen plus 
fructueux et de fournir à ceux qui sont appelés à le subir le moyen 
de s'y préparer plus convenablement que l'on a conçu l’idée de 


*) Accordée à 54 titulaires. 


944 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


créer un enseignement post-scolaire ayant pour objet l'étude des 
maladies contagieuses et infectieuses. 


* 
* * 

L'utilité d’un enseignement post-scolaire étant admise, il im- 
porterait de savoir d’abord s’il convient d’en restreindre le pro- 
gramme à l’étude des maladies contagieuses et infectieuses, et en- 
suite, jusqu'à quel point il peut être nécessaire de créer, à son 
usage, des instituts spéciaux. 

Pour faire produire à cet enseignement tous ses effets utiles, 
je suis d’avis qu’il devrait être destiné, non seulement aux vete- 
rinaires fonctionnaires, mais aussi aux praticiens qui ont le désir 
de s’instruire. Je pense encore qu’il ne devrait pas être limité aux 
maladies épizootiques et aux mesures de police sanitaire; quelques 
séances seraient, ce me semble, utilement consacrées au dévelop- 
pement de diverses questions offrant un intérêt économique ou scien- 
tifique d'actualité, choisies dans le domaine de la thérapeutique, 
de la zootechnie et de la physiologie. Ces dernières séances servi- 
raient particulièrement à exposer les idées nouvelles et les progrès 
réalisés dans ces différentes branches. 

J’estime que, dans pareil enseignement, on devrait écarter 
avec soin les details encombrants et s’en tenir, s’il s’agit de patho- 
logie. aux faits principaux, aux données essentielles qui doivent 
servir de flambeau pour la détermination de la pathogénie et du 
diagnostic de la maladie, ainsi que des moyens les plus propres à 
en prévenir et enrayer le développement. 


* * * 

L’enseignement post-scolaire devant étre essentiellement utili- 
taire, il conviendrait de le rendre aussi pratique, aussi démonstratif 
que possible. Les démonstrations devraient surtout porter sur des 
animaux malades et des piéces pathologiques; elles devraient, entre 
autres choses, comprendre l'examen macroscopique et microsco- 
pique de liquides et de tissus pathologiques, ainsi que l'exécution 
des principales inoculations expérimentales et préventives. 

Comme ces démonstrations exigent des installations appropriées 
— auditoires, laboratoires, logements pour animaux, — ainsi que 
des instruments et des appareils spéciaux, on conçoit qu'elles ne 
peuvent être convenablement faites que dans des établissements 
déjà pourvus de ces installations et de ces appareils, comme les 
écoles vétérinaires et certains instituts bactériologiques, ou dans des 
instituts ad hoc, spécialement organisés pour les cours dont il s’agit. 


* * * 
Dans les pays peu etendus, l’enseignement post-scolaire pour- 
rait ötre donne au chef-lieu du pays; dans les pays comme la 
France, l’Allemagne, etc., où les distances sont trop grandes, on 





Rapport du prof. DEGIVE, Cureghem-Bruxelles. 945 


pourrait utilement le donner dans plusieurs grandes villes. Dans 
les pays ou les contrées où il n'existe pas d’école vétérinaire ni 
d’instituts bactériologique convenable, il devrait nécessairement être 
créé et aménagé des instituts spéciaux. 

Il va de soi que les cours en question devraient être de 
préférence confiés aux professeurs actuellement chargés de l’en- 
seignement professionnel, dont la compétence est lé mieux en 
rapport avec la nature des matières à traiter. [1 ne pourrait être 
fait d'exception à cette règle que dans le cas où le pays, comme 
le Grand-Duché de Bade, ne posséderait pas d’école vétérinaire et 
dans celui où les écoles vétérinaires et partant les professeurs, ne 
seraient pas en nombre suffisant. 

* * + 

J'estime qu'une vingtaine de séances seraient’ suffisantes pour 
développer, chaque année, le programme de l’enseignement post- 
scolaire. 

Afin d’en faire profiter le plus grand nombre possible, les cours 
devraient être donnés le dimanche, à l’époque de l’année que l'on 
jugerait la plus convenable, en été ou en automne. En donnant 
deux séances par jour, une le matin et une l’après-midi, le nombre 
des déplacements serait relativement fort limité. 

Si un programme très détaillé du cours était publié, les au- 
diteurs disposeraient ainsi d’un excellent moyen pour retenir ce 
qu'ils ont vu et entendu, et pour en retirer un plus grand profit. 

* * * 

L'enseignement post-scolaire étant surtout d’utilité publique, 
PEtat devrait naturellement le prendre à sa charge et l’offrir gra- 
tuitement à tous ceux qu'il peut intéresser. Aux médecins vétérinaires 
qui se decideraient à le suivre, il devrait accorder le libre parcours 
ou une réduction sur le prix du parcours sur les voies ferrées. 

N me paraît inutile d’insister pour faire ressortir combien 
seraient relativement minimes les dépenses nécessitées par l’en- 
seignement dont il s’agit, eu égard à la somme considérable de 
profits qu’en retireraient l’agriculture et l’humanité. 


* 
* * 


En conséquence de ce qui précéde, et pour me résumer, je 
crois devoir formuler les conclusions suivantes : 


1) Il est désirable que les Gouvernements complètent l’en- 
seignement vétérinaire actuel par un enseignement post- 
scolaire convenablement organisé. 

2) L'enseignement post-scolatre doit être principalement con- 
sacré à l'étude des maladies contagteuses et infectieuses; 


60 


946 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


_ tl pourra utilement étre élendu à quelques questions 
intéressantes ressortissant .à d’autres branches de la mé- 
decine vétérinaire. 


3) Les cours seront de préférence confiés à des médeans 
vétérinaires fatsant partie du corps enseignant d'une 
école de médecine vétérinaire. 


4) L'enseignement post-scolaire dott être gratuit et ouvert 
à tous les médecins vétérinaires du pays ou de la contrée 
où tl est organisé. 


5) Des instituts spéciaux devraient être organisés dans les 
pays ou les contrées où d'autres établissements (écoles 
vétérinaires ou instituts bactériologiques) ne peuvent en 
tentr lieu. 


* 


II. Fondation de chaires de médecine comparée dans les écoles de 
médecine vétérinaire. 


L'enseignement vétérinaire, nous l'avons dit plus haut, doit 
viser au développement le plus parfait, parceque le plus utile, du 
médecin vétérinaire sous le double rapport spécial ou professionnel 
‘et général ou scientifique. 

Pour savoir jusqu’à quel point la fondation d’un cours de 
médecine comparée peut contribuer à réaliser cet idéal, il importe 
d’abord de définir ce qu'il faut entendre par médecine comparée, et 
de montrer sous quelle forme cette dernière pourrait le plus con- 
venablement entrer dans le programme des études vétérinaires. 

On sait que la médecine, à la fois art et science, a pour objet 
l'étude des êtres vivants au point de vue spécial de la conservation 
et du rétablissement de leur santé, autrement dit de leur état 
normal. 

Connaître les différentes formes sous lesquelles peuvent se 
présenter l’état normal et l’état anormal d’un être; connaître les 
divers facteurs qui interviennent dans la détermination ou génèse 
de ces formes normales et anormales, constituent les deux parties 
essentielles de la. science médicale. 

L'application de ces connaissances, c’est-à-dire: a) le discerne- 
ment de ces mêmes formes (normales et anormales) et de leur déter- 
minisme: b) le maniement des facteurs qui interviennent dans leur 
production (l'écartement et l’annihilation des facteurs nuisibles, 
combinés à l'emploi judicieux des facteurs utiles), forment les deux 
parties cardinales — diagnostic et traitement — de l'art medical. 

Telle est la médecine, vue en elle-même, dans son unite, 
envisagée sous ses deux faces — comme science et comme art — 
.d’une façon générale, relative à l'être vivant, abstraction faite de 
l'espèce et du genre auxquels il appartient. 





Rapport du prof. DEGIVE, Cureghem-Bruxelles. 947 


Considérée dans ses divers objets la médecine prend autant 
de formes spéciales, le tronc se divise en autant de branches, qu’il 
existe d'espèces ou de catégories d'êtres vivants. C'est ainsi qu'on 
peut distinguer : 


1) Autant de médecines simples qu’il y a d’espèces animales: 
médecine humaine, chevaline, bovine, porcine, etc. ; 


2) Autant de médecines composées ou comparées qu’il y a de 
groupements et de comparaisons possibles entre les diffé- 
rentes espèces d'êtres: médecine comparée des espèces 
végétales, — des espèces animales, — des animaux do- 
mestiques (médecine vétérinaire), — de l'homme et des 
animaux domestiques, etc. 


La question soumise au Congrès se rapporte évidemment à 
cette dernière, à l'étude comparée des maladies de l’homme et des 
animaux domestiques 

Comme toute médecine particulière, la médecine comparée; 
ainsi entendue, n'est que la médecine générale envisagée d’une 
façon spéciale et comparative chez l’homme et les animaux. 

Suivant l'objet qui sert de terme de comparaison, il faut 
distinguer deux médecines comparées: celle où la médecine humaine 
est comparée à la médecine vétérinaire, et celle où la médecine 
animale est comparée à la médecine humaine. 

Cette dernière, destinée aux médecins de l’homme, fait au- 
jourd’hui l'objet d'un enseignement spécial en Allemagne, notamment 
à l’Université de Kiel, et dans toutes les universités de l’Empire 
d'Autriche. 

Le cours organisé dans ces derniers établissements est à 
examen et obligatoire pour les médecins qui veulent occuper un 
emploi officiel dans le service sanitaire. 

Dans le cours qu'il donne à l’université de Kiel, M. le 
D" Scheidemühl fait l'étude succincte de chaque maladie considérée 
chez l’homme d’abord et chez les animaux ensuite, en 'envisageant 
successivement: l’etiologie, la symptomatologie et la marche, le 
diagnostic, le pronostic, le traitement et la prophylaxie. Quand il y 
a lieu, il ajoute l'historique, la bactériologie ou la parasitologie. 

Pour les médecins vétérinaires, l'étude des maladies devrait 
être faite en sens inverse; chaque affection ne devrait’&tre considérée 
chez l’homme qu’en dernier lieu, comparativement avec la même 
maladie étudiée d'abord chez les animaux. Je ne sache pas qu'un 
enseignement de ce genre ait figuré jusqu’à ce jour au programme 
d'une seule école de médecine vétérinaire, 

Ce n'est que d'une manière partielle et fort incomplète qu’un 
enseignement comparatif se fait actuellement dans nos écoles pour 
l'anatomie descriptive, l'histologie, l’embryologie, la teratologie, etc. 

Il est à remarquer que pour l’enseignement de la pathologie, 
particulièrement de la pathologie spéciale, le rapprochement des 


948 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


deux médecines, à notre point de vue du moins, reste toujours à 
réaliser. 

S'il est vrai que les professeurs vétérinaires font des incursions 
dans le domaine de la pathologie humaine pour y puiser des élements 
utiles à leur enseignement, il n'est pas moins certain que ces 
incursions, forcément incomplètes et limitées aux faits les plus 
essentiels, n’atteignent pas un grand nombre de données que les 
professeurs autant que les praticiens auraient intérêt à connaître, 
ceux-là pour leur enseignement, et ceux-ci pour leur exercice pro- 
fessionnel. 


* 
* * 


Il n'existe pas de meilleur moyen, à mon avis, de faire pro- 
fiter, au degré voulu, la médecine des animaux des lumières acquises 
par la médecine de l’homme, que celui indiqué par les organisateurs 
du Congrès: la création d’un enseignement spécial de pathologie 
comparée. 

Cet enseignement ne pouvant avoir pour but de faire du 
médecin vétérinaire un médecin de l’homme, il devrait nécessairement 
être essentiellement scientifique; il devrait servir à montrer des 
faits généraux et des principes plutôt que des applications et des 
faits particuliers. 

Le cours de médecine comparée, tout en étant de science 
pure, serait en même temps un cours utilitaire par les applications 
dont la lumière acquise peut inspirer l’idée ainsi que les moyens 
d'exécution. 

L'enseignement de la pathologie comparée peut être réalisé 
de deux manières. On peut, ou le combiner à l’enseignement actuel 
de la pathologie spéciale, ou en faire l'objet d’un ceurs spécial et 
indépendant. 

La première manière, en apparence la plus simple et la plus 
pratique, butte malheureusement à deux difficultés qui la rendent 
inapplicable dans bon nombre d'établissements. Je veux parler de 
la division apportée à l’enseignement de la pathologie médicale ou 
interne d’une part, et du défaut de compétence, concernant la 
pathologie humaine, des professeurs vétérinaires chargés de cet 
enseignement, d’autre part. 

A propos de la première difficulté, on se demande comment 
il serait possible de faire une comparaison convenable entre 1a 
tuberculose humaine, par exemple, et les tuberculoses animales 
(bovine, chevaline, canine, etc.) si celles-ci étaient enseignées par 
plusieurs professeurs ? 

Il serait beaucoup plus avantageux et plus rationnel, à mon 
avis, d’affecter, ainsi qu'il a été conçu, un cours spécial à l’en- 
seignement dont il s’agit. 

x 








Rapport du prof. DEGIVE, Cureghem-Bruxelles. 949 


Pour constituer le programme de ce cours, qui, pour rester 
utile, ne peut avoir qu’une extension assez limitée, il y a lieu de 
distinguer les maladies exclusivement propres aux animaux ou à 
l'espèce humaine et les maladies communes à l’homme et aux animaux. 

Parmi les affections qui atteignent à la fois l’homme et les 
animaux, toutes celles, et ce sont les plus nombreuses, qui n’offrent 
pas de particularité différentielle méritant de fixer l'attention, de- 
vraient naturellement être passées sous silence. 


A mon avis, le nouveau cours devrait comprendre : 

1) Une simple mention des maladies animales qui n’atteignent 
pas l’espéce humaine; 

2) Une description sommaire de celles qui sont exclusivement 
propres à l’homme; 

3) Une étude comparative des maladies communes à l'homme 
et aux animaux qui présentent des particularités ou des 
différences qui méritent d'être signalées. 


L’attention devrait être particulièrement fixée sur les maladies 
qui ont été l’objet d’une étude plus complète chez l’homme que 
chez les animaux, telles les maladies des centres nerveux, les 
epcéphalopathies et les myélopathies. 

Afin de donner à cet enseignement un caractère aussi mé- 
thodique que possible, on passerait successivement en revue les 
différentes maladies générales d'abord, et les diverses affections 
localisées ensuite. 

Parmi les maladies générales viendraient en première ligne 
les maladies contagieuses transmissibles des animaux à l'homme, 
puis suivraient les autres maladies infectieuses ou microbiennes et 
les intoxications. Au nombre des maladies infectieuses je compte 
la carcinomatose et la sarcomatose. 

Pour ce qui concerne les maladies localisées, qui seraient 
étudiées par appareil, il y aurait lieu de considérer plus spécialement 
celles qui reconnaissent pour causes des agents infectieux ou 
parasitaires. 

Les affections locales comme les affections générales seraient 
envisagées sous les divers points de vue habituels: étiologie, symp- 
tomatologie, anatomie pathologique, diagnostic, traitement, prophy- 
laxie tant humaine qu’animale. 


* 
+ * 


Au début, avant que l’enseignement nouveau n’ait porté ses 
fruits, on reconnaitra qu’il ne pourrait être convenablement donné 
que par un médecin vétérinaire qui a fait des études complètes 
de médecin humaine. Pour comparer deux choses, pour en saisir 
les analogies et les différences réciproques, il est évidemment in- 
dispensable d'en posséder une connaissance aussi complète que 
possible, 


* 
* * 


950 - Extension de l’enseignement vétérinaire. 


Il me paraît inutile d’insister pour faire ressortir les sérieux 
avantages que présenterait un cours de médecine comparée conçu 
dans l'esprit, et circonscrit dans les limites, que je viens d’indiquer. 

Grâce aux connaissances spéciales et générales que lui pro- 
curerait cet enseignement, le médecin vétérinaire aurait une in- 
telligence mieux armée non seulement pour résoudre les importants 
et difficiles problèmes que soulève journellement l'exercice profes- 
sionnel, mais encore pour prêter son concours utile à l’elucidation 
des questions, tant scientifiques que pratiques, traitées dans les 
sociétés, les académies, les corps savants, ainsi que dans les conseils 
d'hygiène et les comités de salubrité dont il est appelé à faire 
partie au même titre que le médecin de l’homme. 

En possession de connaissances solides, appuyées sur des faits 
puisés dans les deux médecines, le praticien vétérinaire aurait une 
plus grande confiance en soi et pourrait intervenir d’une manière 
plus efficace lorsque, éventuellement, il se trouverait en présence 
d'une personne malade, dont l'état réclamerait des soins immédiats. 

Si les connaissances procurées par le cours de pathologie 
comparée sont à ce point avantageuses pour ceux qui se destinent 
à la pratique médicale, on conçoit à quel degré elles doivent étre 
utiles à ceux qui se destinent à l’enseignement comme aussi à tous 
ceux qui voudraient consacrer leur activité à des recherches 
expérimentales de laboratoire. Ces derniers, suffisamment documentés 
sur la pathologie de l’homme et des animaux, en connaitraient mieux 
et les besoins et les ressources, autant de guides précieux pour 
diriger, coordonner et juger leurs travaux. On sait que certains 
cas morbides, en l’une ou l’autre espèce, ont parfois une valeur 
équivalente à celle de certaines expériences. 


* 
* * 


Je ne prévois qu’une seule objection possible contre la 
création d’un cours spécial de médecine comparée. 


Le programme de ce cours, dira-t-on, comprend une quantité 
de matière dont le développement exigera un certain nombre 
d'heures dont le total représentera une durée sensible. Or, partout 
on se plaint déjà que le temps fait défaut; on signale que l’on ne 
dispose pas d'un nombre d'heures suffisant pour développer comme 
il convient les cours théoriques actuellement organisés. A cela on 
peut répondre qu'il ne serait pas difficile de trouver place pour le 
nouveau cours, si l’on voulait se décider à retrancher de nos pro- 
grammes tout ce qu'ils renferment d’inutile. 


N est permis de considérer comme inutile dans un enseignement 
tout ce qui peut en être supprimé sans nuire à la formation, à la 
culture intellectuelle. | 

Il est incontestable que l’enseignement de nos écoles, comme 
celui des universités en général, présente un défaut sérieux, 


Rapport du prof. DEGIVE, Cureghem-Bruxelles. 951. 


d’autant plus grave qu’il est. plus ancien et invetere: nos cours 
théoriques ont généralement trop d’extension et embrassent une 
quantité de details qui sont plutôt de nature à contrarier qu’à 
favoriser le développement intellectuel. | 

On persiste à perdre de vue que les lois de la formation des 
intelligences sont en tous points assimilables à celles qui régissent 
le développement des corps. 

Qui ne sait que pour produire un organisme dont le déve- 
loppement et l'énergie se rapprochent le plus possible de l'idéal, 
il convient qu’à des exercices sagement gradués on combine une 
alimentation contenant, dans une proportion élevée, les éléments 
jugés les plus substantiels, les plus nutritifs, les plus fortifiants, et, 
par contre, renfermant en quantité aussi restreinte que possible, tous 
les éléments peu substantiels et indifférents qui ont plutôt pour effet 
de relâcher et d’encombrer la trame organique que de la former et 
de la consolider ? 

De même que, pour les corps, on compose des rations, qui, 
sous un petit volume, contiennent une forte proportion de prin- 
cipes substantiels, ainsi pour les esprits, on pourrait, on devrait 
former des rations, disons des cours, qui, sous une extension 
restreinte, renfermeraient, dans une proportion aussi élevée que 
possible les vérités les plus nutritives, les plus fortifiantes, les plus 
fécondes, les plus générales, les plus lumineuses, les plus capables, 
en un mot, de former des esprits larges et vigoureux, des intelli- 
gences élevées et des jugements sûrs. 

Pas plus pour former un esprit que pour développer un corps, 
il ne peut être rationnel d’administrer tout ce qui nourrit, tout ce 
qui peut nourrir; pour l’un autant que pour l’autre, il convient de 
choisir ce qui nourrit le mieux, et de ne donner que ce qui suffit 
au développement normal. 

On oublie trop que la nutrition intellectuelle, à plus de titres 
encore que la nutrition corporelle normale, doit être essentiellement 
intensive et dynamique et non avoir le caractère extensif et hyper- 
trophique qu'elle revêt trop souvent aujourd'hui; on perd de vue 
qu’on doit fournir à l'intelligence des forces pour juger et discerner, 
comme on en donne aux muscles et aux tendons pour mouvoir et 
marcher; on semble méconnaître que ce qui importe à l’eleve, ce 
n’est pas d'acquérir un gros bagage de connaissances spéciales, mais 
l'aptitude à apprendre, c'est-à-dire la puissance, le goût et la 
méthode de l'étude scientifique. 

Au lieu de viser, ainsi qu’on le fait trop généralement encore, 
à donner des cours aussi étendus et aussi complets que possible, mon 
avis est qu’on devrait plutôt s’attacher à les avoir aussi restreints et 
aussi incomplets que possible, je veux dire aussi débarrassés que cela 
peut être de tout ce qui n’est pas nécessaire au bon développement 
de l'esprit. 

L’exposé complet et détaillé d’une matière quelconque ne peut, 
selon moi, avoir d'utilité que sous forme de publication, auto- 


952 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


graphiée ou imprimée, où l'élève et le praticien peuvent librement 
puiser ce qui peut contribuer à entretenir et à accroître leur 
instruction. 


Si de nos cours théoriques on voulait écarter la masse des 
faits accessoires et des détails qui sont plutôt de nature à sur- 
charger et obscurcir les jeunes intelligences qu’à les fortifier et les 
éclairer; si on voulait s'appliquer à leur inculquer les faits géné- 
raux ou essentiels qui, pareils à des flambeaux, projettent leur 
lumière sur un grand nombre d'objets et permettent d’en saisir les 
plus menus détails, si on voulait, dis-je, réduire et condenser 
l’enseignement théorique, en même temps qu'on réaliserait ainsi 
une très importante amélioration des études, on rendrait libre 
beaucoup plus d'espace qu'il n'en faut pour faire place au nouveau 
cours de médecine comparée. 

Si la création de ce cours pouvait amener un pareil résultat, 
le Congrès de 1899 aurait à son actif deux réformes de la plus 
haute valeur. En produisant à la fois, l’extension avec l'élévation, 
et de notre enseignement et des nos connaissances professionnelles, 
ces deux réformes contribueraient à rehausser le prestige de la 
Médecine vétérinaire et lui créeraient de nouveaux titres | à l'estime 
et à la considération publique. 


CONCLUSIONS: 


En conséquence de ce qui précide j'at l'honneur de proposer 
au Congrès d'émettre les voeux suivants: 


1) Qu'il soit créé un cours spécial de pathologie comparée 
dans les écoles de médecine vélérinaire ; 


2) que ce cours soit essentiellement scientifique; qu'il att 
spécialement pour but de faire connaitre aux médecins 
vétérinaires les maladies exclusivement propres à l'espèce 
humaine, atnst que les principales particularités et les 
différences que présentent les affections communes à l'homme 
el aux animaux. 





953 


Bericht von Professor Degive 


Direktor der Tierärztlichen Hochschule in Brüssel. 
(Auszugsweise Übersetzung von Professor Lüpke, Stuttgart.) 


Wissenschaft überhaupt, ist Vollkommenheit; er bezweckt, 
Tierärzte heranzubilden, die der menschlichen Gesell- 
schaft von größtmöglichstem Nutzen sind. 

Zwiefach sind die Dienste, die der Veterinärmediziner 
der Menschheit leistet: die direkte Anwendung seiner 
Fachkenntnisse in der Haustierpflege und die Verwertung der er- 
worbenen Kenntnisse, um Ordnung und Frieden in ausgedehntestem 
Maße in der menschlichen Gesellschaft fördern zu helfen. 


Um diese doppelte Rolle des Ökonomikers und Hygienikers 
recht treffend zu erfüllen, muß der Veterinärmediziner ausgebreitete 
Kenntnisse auf allen Gebieten seines Faches besitzen. 


Der tierärztliche Unterricht, dessen Aufgabe es ist, diese 
Kenntnisse zwecks praktischer Nutzanwendung zum geistigen Eigen- 
tum seiner Schüler zu machen, geht in seinem Streben nach Voll- 
kommenheit denselben Zielen nach, wie die Menschenheilkunde. 


Diese beiden Kinder einer Mutter denselben wissenschaftlichen 
Rang einnehmen und ihre Vertreter brüderlich mit einander vereint 
zu sehen in dem Streben, zu Nutz und Frommen der Menschheit 
zu wirken, muß der Wunsch aller Beteiligten sein. 


Es war ein glücklicher Gedanke der Veranstalter des Kon- 
gresses, die zur Erreichung dieses Zieles hochwichtige Frage der 
Gründung von Lehrstühlen für vergleichende Pathologie an den tier- 
ärztlichen Hochschulen auf seine Tagesordnung gesetzt zu haben. 


Bevor wir aber erörtern, wie dieses Ziel verwirklicht werden 
kann, werden wir uns mit der anderen Frage zu beschäftigen haben, © 
zu welcher der KongreB Stellung nehmen soll, zu der Organisation 
von Instituten zum Studium der Seuchenkrankheiten. 


as Ziel des tierärztlichen Unterrichts, wie der tierärztlichen 
Q 





954 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


I. Errichtung von Seucheninstituten. 


Selbst wenn der Unterricht der tierärztlichen Bildungsanstalten 
tadellos organisiert ist, und die Studenten ihn mit Erfolg genossen 
haben, besitzen diese doch nur ein Mindestmaß von Kenntnissen, 
welches zu vergrößern sie unablässig bestrebt sein müssen. Sie 
müssen sich bewußt sein, daß die Ausübung der Praxis nur eine 
Anwendung der Wissenschaft ist, welche andauernde Pflege fordert. 

Viele Staaten, wie fast das ganze Deutsche Reich und ins- 
besondere das Großherzogtum Baden, haben die Anstellung be- 
amteter Tierärzte wohlüberlegt von einer besonderen Prüfung ab- 
hängig gemacht. Die Kandidaten bedürfen zu dieser schwierigen 
Prüfung einer tüchtigen und vielseitigen Vorbereitung, besonders 
auch im Fache der Tierseuchen, und deshalb hat man in Baden, 
in richtiger Würdigung der Sachlage, einen Nachschul-Unterricht im 
Fache der Seuchenlehre geschaffen. Dieser Unterricht ist offenbar 
notwendig. Er muß aber nicht nur den beamteten, sondern auf 
Wunsch allen Tierärzten erteilt werden. Ferner darf er nicht auf 
die Tierseuchen und die Seuchenpolizei beschränkt werden, sondern 
soll in einigen Vorträgen verschiedene wichtige ökonomische und 
wissenschaftliche Fragen aus den Gebieten der Therapie, der Tier- 
zuchtlehre und der Physiologie behandeln. 

Auf diesem Wege werden die Hörer mit den neuen Ideen 


und wichtigen Fortschritten in den genannten Zweigen der Wissen- 


schaft vertraut gemacht. Man muß dabei jede Überladung mit 
Einzelheiten vermeiden und betreffs der Pathologie sich streng an 
die hauptsächlichsten Thatsachen und Ergebnisse der Pathogenese 
und der Diagnostik, sowie an die Mittel halten, welche der Ent- 
stehung von Krankheiten vorbeugen und deren Verbreitung hemmen. 
Der Nachschul-Unterricht muß äußerst praktisch und demonstrativ 
gehalten werden. Die Demonstrationen haben sich auf krauke Tiere 
und pathologische Präparate zu erstrecken. Sie sollen u. a. die 
makroskopische und mikroskopische Untersuchung von pathologischen 
Flüssigkeiten und Geweben, sowie die wichtigsten experimentellen 
und präventiven Impfungen umfassen. 

Da für diesen Unterricht Hörsäle, Laboratorien, Tiergelasse, 
Instrumente und Apparate erforderlich sind, so muß er in Anstalten 
abgehalten werden, welche, wie die tierärztlichen Hochschulen, die 
bakteriologischen oder eigens für diesen Zweck errichteten Institute 
allen diesen Anforderungen genügen. In kleinen Ländern könnte 
der Unterricht in der Hauptstadt erteilt werden, in großen, wie 
Frankreich und Deutschland, in verschiedenen größeren Städten. 
Länder, welche keine tierärztliche Hochschule und kein bakterio- 


logisches Institut besitzen, sollten besondere Anstalten dafür gründen. 


Selbstverständlich sind in erster Linie diejenigen aktiven 
Professoren mit dem Unterricht zu betrauen, welche die betreffenden 
Fächer an den Hochschulen lehren. 











Bericht von Professor Degive, Brüssel. 955 


Von dieser Regel sollte nur dann abgegangen werden, wenn 
ein Staat, wie Baden, keine tierärztlichen Hochschulen hat, oder 
wenn letztere und die Zahl ihrer Professoren nicht ausreichen. 

Zwanzig Sitzungen pro Jahr würden genügen, um das Pro- 
gramm des Nachschul-Unterrichts zu erfüllen. 


Um eine rege Beteiligung. an demselben zu ermöglichen, sollte 
man den Unterricht Sonntags in günstiger Jahreszeit, im Sommer 
oder Herbst, erteilen und jedesmal zwei Sitzungen abhalten, vor- 
mittags und "nachmittags eine. 

Die Kosten der Kurse hätte der Staat zu bestreiten, und über- 
dies wäre den Teilnehmern freie oder billigere Beförderung auf der 
Eisenbahn zu gewähren, da der Unterricht im Interesse des öffent- 
lichen Wohles erteilt wird. 

‚Im Hinblick auf den großen Nutzen, welchen die Landwirt- 
schaft und das Gemeinwohl aus diesen Kursen ziehen würde, er- 
scheint der Kostenaufwand minimal. 


Ich komme zu folgenden Schlußsätzen : 


1) Es ist erwünscht, dass die Regierungen den tierärztlichen 
Unterricht durch einen wohlorganisierten Nachschul-Unterricht 
vervollständigen. 


2) Dieser Unterricht muss hauptsächlich dem Studium der Seuchen- 
und Infektionskrankheiten gewidmet sein ; er könnte vorteilhaft 
auf einige interessante Fragen anderer "Zweige der Tierheil- 
kunde ausgedehnt werden. 


3) Die Vorträge sollten vorzugsweise Tierärzten aus den Lehr- 
körpern tierärztlicher Hochschulen anvertraut werden. 


4) Der Unterricht muss allen Tierärzten des Landes oder 
Landesteils, in welchem er eingerichtet wird, kostenlos erteilt 
werden. 


5) Besondere Seucheninstitute müssen in denjenigen Ländern und 
Landesteilen, in welchen andere Institute (tierärztliche Hoch- 
schulen oder bakteriologische Institute) nicht vorhanden sind, 
errichtet werden. 


* 


II. Gründung von Lehrstühlen für vergleichende 
Heilkunde an den tierärstlichen Hochschulen. 


Da der tierärztliche Unterricht in doppelter Richtüng — in 
praktischer und in wissenschaftlicher — für den Veterinärmediziner 
von allergrößter Wichtigkeit ist, so muß die allerhöchste Voll- 
kommenheit das Ziel der Entwickelung dieses Unterrichts sein. 


956 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Um zu ermessen, inwieweit die Errichtung eines Lehrstuhls 
für vergleichende Heilkunde zur Erreichung dieses hohen Zieles 
beitragen kann, müssen wir zunächst den Begriff „vergleichende 
Heilkunde“ erklären, um sodann zu untersuchen, in welcher Form 
die letztere am zweckmäßigsten in dem tierärztlichen Studienplane 
Aufnahme findet. 


Bekanntlich hat die Heilkunde — zugleich eine praktische 
Thätigkeit und eine Wissenschaft — das Studium der animalen 
lebenden Wesen zum Gegenstande, besonders hinsichtlich der Er- 
haltung und Wiederherstellung ihrer Gesundheit, mit anderen Worten 
ihres Normalzustandes, 


Die Kenntnis der verschiedenen Formen, unter denen sich der 
normale und der anormale Zustand zeigen kann, die Kenntnis, 
andererseits, der verschiedenen Faktoren, welche bei der Bestimmung 
oder Genesis dieser normalen und anormalen Formen in Frage 
kommen, bilden die beiden wesentlichsten Teile der medizinischen 
Wissenschaft. 


Die Anwendung dieser Kenntnisse, d. h. 


1) die Unterscheidung der erwähnten Formen (der normalen 
und anormalen) und ihrer Bestimmungsmethoden, 

2) die praktische Nutzbarmachung der bei threr Entstehung 
mitwirkenden Faktoren (die Beseitigung und Vernichtung der 
schädlichen, verbunden mit der verständigen Verwertung der nütz- 
lichen Faktoren) bilden die beiden Hauptteile — Diagnostik und 
Heilbehandlung — der medizinischen Praxis. 


Das ist die Medizin — als Wissenschaft und als Praxis — als 
einheitliches Ganzes aufgefasst ; sie hat zum Gegenstande die Lebe- 
wesen ohne Rücksicht auf deren Art und Gattung. 


Betrachtet man sie dagegen in ihren verschiedenen Objekten, 
so nimmt die Medizin soviel besondere Formen an, teilt sich der 
Stamm in soviel Äste, als es Arten oder Klassen von lebenden 
Wesen giebt. 


Man muß deshalb unterscheiden 


1) ebensoviel einfache Medizinen als es Tierarten giebt, nämlich 
Menschen-, Pferde-, Rinder-, Schweinemedizin u. s. w., 
2) ebensoviel zusammenfassende oder vergleichende Medizinen. 
als Gruppierungen und Vergleiche zwischen den verschiedenen 
Arten lebender Wesen möglich sind, also vergleichende 
Medizin der Pflanzenarten, — der Tierarten, — der Haus 
tiere (Veterinärmedizin, — der Menschen und der Haus- 

tiere u. s. w. 


Die vom Kongreß zu behandelnde Frage bezieht sich offen- 
sichtlich auf diese letztere, auf die vergleichende Betrachtung der 
Krankheiten des Menschen und der Haustiere. 








Bericht von Professor Degive, Brüssel. 957 


Wie jede besondere Medizin ist die sogenannte „vergleichende“ 
nichts anderes als allgemeine Medizin, betrachtet von einem beson- 
deren Gesichtspunkte, nämlich dem der Vergleichung zwischen 
Mensch und Tier. 

Je nach dem Objekte, von welchem man bei der Vergleichung 
ausgeht, sind zwei Arten vergleichender. Medizin zu unterscheiden, 
nämlich diejenige, bei der die‘Menschenheilkunde der Tierheilkunde 
und diejenige, bei der die Tierheilkunde der Menschenheilkunde 
vergleichend gegenüber gestellt wird. 

Die letztere, für die Menschenärzte bestimmt, bildet heute in 
Deutschland, besonders an der Universität Kiel, und an allen 
Universitäten Österreichs einen besonderen Unterrichtsgegenstand. 

In den letztgenannten Anstalten ist dieses Fach Prüfungs- 
gegenstand und obligatorisch für diejenigen Ärzte, welche ein 
öffentliches Amt im Sanitätsdienste bekleiden wollen. 

In Kiel giebt Dr. Schneidemühl in seiner Vorlesung zuerst eine 
kurzgefaßte Übersicht aller bei dem Menschen, sodann aller bei den 
Tieren beobachteten Krankheiten, indem er nacheinander Ätiologie, 
Symptomatologie und Verlauf, Diagnostik, Prognose, Behandlung und 
Bekämpfung in den Kreis seiner Betrachtungen zieht. 

Wenn sich Gelegenheit dazu bietet, knüpft er noch Geschichte, 
Bakteriologie oder Parasitologie an. 


Für die Veterinärmediziner müßte das Studium der Krank- 
heiten in umgekehrtem Sinne stattfinden; jede Krankheit müßte 
beim Menschen erst in letzter Linie in Betracht gezogen werden, 
im Vergleich mit der zuvor besprochenen nämlichen Krankheit bei 
den Tieren. 


Mir ist nicht bekannt, daß ein derartiger Unterricht bis jetzt 
in dem Lehrplan einer einzigen tierärztlichen Hochschule er- 
schienen wäre. 


Nur teilweise und ganz unzureichend findet ein vergleichender 
Unterricht gegenwärtig an unseren Schulen bei der beschreibenden 
Anatomie, der Histologie, Embryologie, Teratologie u, s. w. statt. 

Es ist merkwürdig, daß hinsichtlich des Unterrichts in der 
Pathologie, besonders in der speziellen Pathologie, die Gegenüber- 
stellung beider Medizinen noch auf Verwirklichung wartet. 


Wenn es wahr ist, daß die Lehrer der Tierheilkunde bisweilen 
Streifzüge in das Gebiet der menschlichen Pathologie unternehmen, 
um daher brauchbare Grundsätze für ihren Unterricht zu entnehmen, 
so ist es nicht minder sicher, daß diese Streifzüge, notgedrungen 
unvollständig und auf die allerwesentlichsten Punkte beschränkt, 
nicht eine sonderlich große Zahl von Thatsachen betreffen, wie, sie 
kennen zu lernen, für Lehrer und Praktiker erwünscht wäre, für 
jene im Interesse ihres Unterrichts, für diese im Interesse ihrer 
praktischen Berufsthätigkeit 


* * 


958 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Es giebt, meiner Meinung nach, kein besseres Mittel, um in 
dem beabsichtigten Maße die Tiermedizin aus den von der 
Menschenmedizin gesammelten Erfahrungen Nutzen ziehen zu lassen, 
als dasjenige, auf welches die Veranstalter des Kongresses hin- 
gewiesen haben, nämlich die Schaffung eines besonderen Unterrichts 
in vergleichender Pathologie. 

Dieser Unterricht kann natürlich nicht das Ziel verfolgen, 
aus dem Tierarzt einen Menschenarzt zu machen, er müßte vielmehr 
wesentlich wissenschaftlich sein, müßte dazu dienen, auf allgemeine 
Thatsachen und Grundregeln, nicht aber auf die Nutzanwendung 
und Besonderheiten hinzuweisen. 

Der Unterricht in der vergleichenden Heilkunde, obwohl rein 
wissenschaftlich, würde zu gleicher Zeit praktischen Zwecken dienen, 
insofern, als die erworbene Erkenntnis zum Nachdenken über ihre 
Anwendung und die Mittel ihrer Ausführung anregen würde. 

Der Unterricht in der vergleichenden Pathologie kann nun 
auf zweierlei Weise verwirklicht werden. Entweder man verbindet 
ihn mit dem bestehenden Unterricht in der speziellen Pathologie, 
oder man macht aus ihm einen besonderen, unabhängigen Unter- 
richtsgegenstand. 

Die erste Methode, augenscheinlich die einfachere und prak- 
tischere, stößt leider auf zwei Schwierigkeiten, die sie an einer 
beträchtlichen Zahl von Anstalten undurchführbar machen würde. 
Ich meine einerseits die Teilung, welche man im pathologischen 
Unterricht der inneren Medizin gemacht hat, andererseits den 
Mangel an Qualifikation bei den mit diesem Unterrichte zu be- 
trauenden Professoren der Tierheilkunde hinsichtlich der humanen 
Pathologie. 

Betreffs der ersten Schwierigkeit frägt es sich, ob z. B. die 
Menschen- und die tierische (Rinder-, Pferde-, Kaninchen-)Tuber- 
kulose angemessen verglichen werden könnten, wenn die eine und 
die andere durch verschiedene Lehrer vorgetragen würden. 

Meiner Meinung nach würde es jedenfalls vorteilhafter und 
richtiger sein, für dieses Fach, wie es ja auch ins Auge gefaßt ist, 
nach einem besonderen Unterricht zu streben. 

Um den Studienplan für diesen Lehrgegenstand, der, um nutz- 
bringend zu sein, nur eine mäßige Ausdehnung erhalten darf. 
festzusetzen, ist es angebracht, zwischen den Krankheiten zu unter- 
scheiden, welche den Tieren oder dem Menschen ausschließlich 
eigentümlich sind und solchen, welche Mensch und Tier gemein- 
sam sind. 

Unter den Krankheiten, welche gleichermaßen Menschen und 
Tiere befallen, wären natürlich alle diejenigen — und das ist die 
weitaus größte Zahl —, welche keine nennenswerten unterschied- 
lichen Merkmale zeigen, mit Stillschweigen zu übergehen. 

Meiner Ansicht nach hätte das neue Lehrfach zu umfassen: 

1) eine einfache Erwähnung derjenigen Tierkrankheiten, welche 

den Menschen nicht anstecken, 


Bericht von Professor Degive, Brüssel. 959 


2) eine summarische Beschreibung derjenigen Krankheiten, 
welche ausschließlich dem Menschen eigentümlich sind, 

3) eine vergleichende Betrachtung der den Menschen und 
Tieren gemeinschaftlichen Krankheiten, soweit sie Besonder- 
heiten zeigen, die näherer Erwähnung wert sind. 


Besondere Aufmerksamkeit wäre denjenigen Krankheiten zuzu- 
wenden, welche am Menschen eingehender als bei den Tieren 
studiert worden sind, wie die Nerven-, Gehirn- und Rückenmarks- 
krankheiten. 

Um den Unterricht so methodisch wie möglich zu machen, 
sollte man nacheinander zunächst die einzelnen allgemeinen Krank- 
heiten und darauf die verschiedenen örtlichen Erkrankungen be- 
sprechen. 

Unter den allgemeinen Krankheiten kämen in erster Linie die 
ansteckenden Krankheiten in Frage, die von den Tieren auf den 
Menschen übertragbar sind; sodann hätten die Infektions- und 
parasitären Krankheiten und die Vergiftungen zu folgen. Zu den 
Infektionskrankheiten zähle ich auch Krebs und Sarkom. 

Was die lokalisierten Krankheiten, die vergleichsweise zu 
studieren wären, betrifft, so möchte ich hier eine eingehendere 
Besprechung derjenigen Krankheiten für zweckmäßig halten, welche 
durch infektiöse oder parasitäre Erreger veranlaßt werden. 

Lokale wie allgemeine Krankheiten wären beim Menschen und 
bei den Tieren unter den verschiedenen üblichen Gesichtspunkten 
der Ätiologie, Symptomatologie, pathologischen Anatomie, Diagnostik, 
Heilbehandlung und Bekämpfung zu betrachten. 


* 
* * 


Anfanglich, solange der neue Unterricht noch keine Früchte 
gezeitigt hat, dürfte er zweifelsohne zweckmäßig nur durch Tierärzte 
gegeben werden, welche die vollständigen human - medizinischen 
Studien absolviert haben. Denn um zwei Dinge mit einander zu 
vergleichen, um ihre gemeinsamen und unterschiedlichen Merkmale 
zu erfassen, ist eine möglichst eingehende Kenntnis beider schier 
unerläßlich. 


* 
+ * 


Es scheint mir überflüssig, mich mit der Aufzählung all der 
-wichtigen Vorteile aufzuhalten, die ein in dem angeführten Sinne 
und Umfange gestalteter Unterricht der vergleichenden Heilkunde 
bringen kann. 

Dank den auf Grund dieses Unterrichts erworbenen besonderen 
und allgemeinen Kenntnissen, würde der Veterinärmediziner nicht 
allein besser vorbereitet den wichtigen Aufgaben gegenüber treten, 
die ihm sein praktischer Beruf täglich zu lösen giebt, sondern er 
würde auch seinerseits zu der Aufhellung der — wissenschaftlichen 


960 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


und praktischen — Fragen beitragen können, welche in den 
wissenschaftlichen Gesellschaften, den Akademien, den gelehrten 
Körperschaften, im Gesundheitsrat und den Sanitätskommissionen 
erörtert werden, in welche er als Teilnehmer mit gleichen Rechten 
und Titeln wie der Menschenarzt berufen wird. 

Im Besitze gediegener Kenntnisse, gestützt auf Erfahrungen 
aus beiden Medizinen, würde der praktische Tierarzt mehr Selbst- 
vertrauen gewinnen und könnte auch gelegentlich erfolgreich ein- 
treten, wo in seiner Gegenwart etwa jemand schneller ärztlicher 
Hilfe bedarf. 

Wenn die durch die vergleichende Pathologie erworbenen 
Kenntnisse von so erheblichem Vorteile für diejenigen sind, die sich 
dem praktischen Heilberuf widmen, so kann man ermessen, wie 
groß der Nutzen für diejenigen sein wird, welche sich dem Lehr- 
beruf widmen und für jene, welche sich experimenteller Thätigkeit 
und Laboratoriumsarbeiten zuwenden. 

Letztere, hinreichend bewandert in der Pathologie des Menschen 
und der Tiere, würden besser deren Bedürfnisse und ihre Be- 
friedigungsmittel kennen und geeignete Vorstandsbeamte abgeben, 
um die Laboratoriumsarbeiten zu beaufsichtigen, anzuordnen und 
kritisch zu beurteilen; ergeben doch bekanntlich gewisse krankhafte 
Zustände bei der einen und der anderen Art bisweilen dieselben 
Erscheinungen, wie gewisse Versuche sie zeigen. 


* * * 


Nur einen einzigen Einwurf gegen die Schaffung eines be- 
sonderen Unterrichts in der vergleichenden Heilkunde glaube ich 
erwarten zu dürfen. 

„Der Lehrplan dieses Faches‘, könnte man sagen, „umfaßt 
soviel Stoff, seine Behandlung würde eine solche Zahl von Stunden 
erfordern, daß deren Gesamtdauer erheblich sein würde.“ 

Nun klagt man allenthalben aber schon darüber, daß es an 
Zeit mangelt, man bedauert, daß man nicht die nötige Anzahl 
Stunden habe für die gehörige Pflege der z. Zt. vorhandenen 
theoretischen Fächer. 

Darauf läßt sich antworten, daß es nicht so schwer wäre, für 
den neuen Unterrichtsgegenstand Platz zu schaffen, wenn man sich 
dazu verstehen wollte, von unseren Lehrplänen alles Unnütze zu 
streichen. 

Als unnütz aber kann man in dem Unterricht alles das an- 
sehen, was gestrichen werden kann, ohne daß die geistige Aus- 
bildung und Entwickelung darunter leidet. 

Unbestreitbar ist, daß der Unterricht unserer Schulen, wie 
der Universitäten im allgemeinen, an einem ernstlichen Übelstande 
krankt, welcher umsomehr Beobachtung verdient, als er alt und 
eingewurzelt ist, nämlich daß unser theoretischer Unterricht ganz 
allgemein zu ausgedehnt ist und sich mit einer Menge Einzelheiten 








| 





Bericht von Professor Degive, Brüssel. 961 


befa&t, welche vielmehr dazu angethan sind, die geistige Ent- 
wickelung zurückzuhalten, als sie zu fördern. 

Man beachtet noch viel zu wenig, daß die Verstandesbildung 
sich in allen Punkten nach ähnlichen Gesetzen vollzieht, wie die 
körperliche Entwickelung. 

Wer wüßte nicht, daß zum Aufbau eines Körpers, der in 
seiner Entwickelung und Leistungsfählgkeit dem Ideal möglichst 
nahe kommt, man mit Übungen, die in verständigem Gleichmaß 
fortschreiten, eine Ernährung verbinden muß, die in aufsteigendem 
Verhältnis möglichst substantielle, möglichst nahrhafte und kräftigende 
Stoffe, und andererseits so wenig wie möglich nährstoffarme und 
wertlose Bestandteile enthält, da die letzteren vielmehr das organische 
Gewebe schlaff machen, den Körper unnütz füllen, anstatt ihn fort- 
zubilden und zu festigen? 

Ebenso wie man für den Körper tägliche Rationen zusammen- 
stellt, die bei mäßigem Umfange eine beträchtiche Menge substantieller 
Bestandteile enthalten, ebenso könnte, ja sollte man für den Ver- 
stand Rationen, nennen wir sie Unterrichtspensen, festsetzen, welche 
in beschränkter Ausdehnung möglichst viele, höchst nützliche, höchst 
stärkende, höchst fruchtbare, höchst allgemeine, höchst einleuchtende 
Wahrheiten enthalten, mit einem Worte, Wahrheiten, die hohe 
Intelligenz und sicheres Urteil heranzubilden geeignet sind. 

Für die Geistesbildung, ebensowenig wie für die körperliche 
Entwickelung, entspricht es den Grundsätzen einer gesunden Ver- 
nunft, wenn man alles, was zur Nahrung dient oder dienen könnte, 
benutzt, vielmehr soll man hier wie dort das Nahrhafteste aus- 
suchen und nur das verwenden, was zu einer normalen Entwicke- 
lung hinreicht. 

Man vergißt viel zu oft, daß die geistige Ernährung auf noch 
viel mehr Gebieten als die normale körperliche besonders intensiv 
und kräftig sein muß, und keinen extensiven und hypertrophischen 
Charakter tragen darf, den sie leider heutzutage sehr häufig an- 
nimmt; man übersicht, daß der Verstand Kraft braucht für Kritik 
und Urteil, wie die Muskeln und Sehnen zum bewegen und gehen; 
man scheint zu verkennen, daß das, was der Schüler nötig hat, 
nicht die Aneignung eines großen Ballastes von Spezialkenntnissen 
ist, sondern die Kunst zu lernen, d. h. die Fähigkeit, das Verständnis 
und die Methode wissenschaftlichen Studiums. 

Anstatt, wie es noch ganz allgemein geschieht, darnach zu 
streben, möglichst umfangreiche und vollständige Vorlesungen zu 
halten, sollte man, meiner Meinung nach, sich lieber anheischig 
machen, sie so kurz gefaßt und unvollständig wie möglich zu 
halten, ich will sagen, möglichst entkleidet von allen Zuthaten, die 
nicht zu einer gesunden Verstandesentwickelung erforderlich sind. 

Die vollständige, bis ins einzelne gehende Abhandlung irgend 
eines Stoffes kann, meiner Meinung nach, nur Nutzen haben durch 
Veröffentlichung — mag sie handschriftlich oder durch den Druck 
geschehen —, wo Schüler und Praktiker nach Belieben das, was 


61 





962 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 





zur Erhaltung und Erweiterung ihrer Kenntnisse beitragen kann, 
entnehmen mögen. 

Wenn man aus unserem theoretischen Unterricht die Masse 
von Nebenfächern und Einzelheiten ausmerzen würde, welche mehr 
dazu dienen, den Verstand der jungen Leute zu überbürden und 
zu verwirren, als denselben zu stärken und aufzuklären, wenn man 
sich lieber damit befassen wollte, den Schülern die allgemeinen 
oder wesentlichen Thatsachen einzuprägen, welche gleich Fackeln 
ihr Licht auf eine große Anzahl Gegenstände werfen und die 
kleinsten Einzelheiten derselben unterscheiden lassen, wenn man, 
sage ich, den theoretischen Unterricht beschränken und eindämmen 
wollte, so würde man mit einem Schlage eine sehr wichtige Ver- 
besserung des Unterrichts erreichen und gleichzeitig für den neuen 
Lehrgegenstand der vergleichenden Heilkunde soviel Raum schaffen, 
als irgend nötig ist. 

Wenn die Errichtung dieses Lehrstuhls ein derartiges Resultat 
herbeizuführen vermöchte, so würde der Kongreß von 1899 zu 
seinen Erfolgen zwei Reformen von allergrößter Wichtigkeit zählen. 

Durch gleichzeitiges Erreichen der Erweiterung und Verbesser- 
ung unseres Unterrichts wie unserer Kenntnisse, würden diese 
Reformen, ausgehend von der Bedeutung unseres Standes, dazu 
beitragen, das Ansehen der Veterinärmedizin zu erhöhen und zu 
ihrer Wertschätzung und öffentlichen Beachtung aufs neue Veran- 
lassung geben. 


Schlusssätze: 


In Verfoly des vorstehenden habe ich die Ehre, dem Kongress 
vorzuschlagen, folgende Wünsche aussprechen zu wollen: 


1) Dass an den tierärztlichen Hochschulen eine besondere Vor- 
lesung für vergleichende Pathologie eingerichtet werden möge; 


2) dass diese Vorlesung wesentlich wissenschaftlich gehalten werde; 
dass sie besonders dem Zwecke dienen möge, die Veterinär- 
mediziner mit den dem Menschen eigentümlichen Krankheiten 
bekannt zu machen, ebenso wie mit den hauptsdchlichsten 
Merkmalen. und Unterschieden, welche diejenigen Krankheiten 
aufweisen, die dem Menschen und den Tieren gemeinsam sind. 





963 


Report of Prof. DEGIVE 


Professor and Director of the Veterinary College at Brussels. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 







R W/ ETERINARY education, like the science which it aims at 
Q popularizing, has a tendency to advance, improve, and 
realize its ideal in the most complete manner. 
The ideal of our. professional education consists in 
training veterinarians so as to render them as useful 
of as possible to society. 

The services required from veterinarians are of two principal 
orders: some, special or professional, consisting in the direct ap- 
plication of their technical knowledge for the farming of domestic 
animals; the others, general or social, tending, by the application 
of their general resources, to the realization of the greatest amount 
of order and peace among humanity. 

The numerous cases which claim every day the application 
of our professional talent, may be classified under five principal 
heads: 


1) Restoration to health of sick or disabled animals; 


2) Arrest and stamping out of contagious and epizootic dis- 
eases; 

3) Detection and confirmation of the qualities and defects ot 
animals; 

4) Conservation, production, and improvement of animals in 
relation to their future utilization; 

5) Inspection of animal food for human consumption. 


To fill to the best advantage his double part of economist 
and hygienist, the veterinarian must have acquired the necessary 
proficiency in the science of his art, a science which comprehends: 


a) the knowledge of animals in sound and abnormal condi- 
tions, both in relation to statics or anatomy and dynamics 
or physiology ; 


964 The extention of veterinary instruction. 


b) the knowledge of the facts and things (agents, apparatus, 
conditions, and operations) which intervene in the consti- 
tution, conservation, and modification of animals, either in 
a normal or abnormal state; 


c) the knowledge of the rights and duties, laws and regu- 
lations, relating to the utilization of domestic animals. 


It must be remarked that veterinary education, the object of 
which is to impart all that knowledge as well as the necessary 
aptitude to apply it usefully, in its effort at improvement, has a 
tendency to become uniform and to assume everywhere the same 
character and level as the teaching of human medicine. 

It must be the wish of all to see both medicines, daughters 
of the same mother, occupy the same scientific rank, and by brotherly 
understanding between their representatives, combine their resour- 
ces, so as to realize for humanity the greatest possible amount of 
benefit and comfort. 

It is with a view to this result that the Organizing Committee 
of this Congress, in a moment of happy inspiration, has had the 
excellent idea of putting into their programme the important 
question of the creation of chairs of comparative pathology in 
Veterinary Schools. 

Before inquiring in what form and to what extent this useful. 
reform can be realized, let us examine this other mode of extend- 
ing our professional instruction, upon which the Congress is also 
called to give its opinion. 


1) The organization of institutes for the study of epizootic, 
contagious, and infectious diseases. 


Admitting that in all veterinary schools the instruction is 
organized in a perfect manner, and that students have followed it 
with sufficient application to successfully pass their various examin- 
ations, they must be aware that the amount of knowledge and 
ability vouched for by their degree, is after all but a minimum, 
and that their first and principal duty is to increase this know- 
ledge and improve this ability to the largest possible extent. 

It is important that, like all those who practise an art, they 
should realize that that art aims at an economical, æsthetical, or 
humanitarian object, that Art is but an application of Science, 
that a work of art, whatever it may be, is but the incarnation of 
an idea, the realization of a scientific principle, and that he who 
possesses a more thorough knowledge of the elements that make 
up the complex beings or things, upon which and with which he 
is to operate, will best be able to produce good work, that is, 








Report of Prof. DEGIVE, Brussels. 965 


work which is in conformity with the ideal he had in view (econo- 
mical, æsthetical, moral). 

The artist, consequently the veterinarian, who believes: in his 
obligation, must neglect nothing to acquire this light, which is so 
necessary to all those who wish, in the limit of their means, to 
contribute to the realization of the only legitimate object of all 
work, namely, to add to the welfare and happiness of all. 

Among the means at the disposal of the veterinarian, to de- 
velop his professioràl education and improve his faculties, the great 
book of nature must be considered first of all. Indeed it is in that 
book of life that by his daily practice, he is: obliged to read con- 
stantly and where by methodical and thoughtful labour, he can 
train himself to discover the character, attributes, and real relation 
of the thousand and one forms — normal and abnormal — under 
which all things appear, specially animals, and the agents or sub- 
stances which constitute or are apt to modify them. 

To the benefit of his persona] work, the veterinarian can add 
that realized by others, and which he can find in note books, 
autographical or printed works, monographs, and periodicals. 

* * * 

Appreciating the great importance of solid professional in- 
struction, a good many governments and administrations have made 
the admission to some functions (sanitary service) or to some pro- 
motion (military service) dependent on the result of a complement- 
ary technical examination. This is an excellent means of stimu- 
lating the habit of work and the taste for study among those who 
by the distractions of life and the exigencies of practice, are liable 
to sink into a state of scientific indifference and neglect. The 
value of the method is sufficiently proved by the results obtained 
in Germany, and especially in the Grand-Duchy of Baden. It is 
known that in the latter country an important position in the 
veterinary sanitary service, or among district veterinarians cannot 
be obtained, unless the candidates have successfully passed serious 
written, oral, and practical examinations on subjects of three dif- 
ferent orders, viz. sanitary police and contagious diseases; com- 
mercial jurisprudenc and redhibitory vices; hygiene and breeding. 

I presume that it was with the object of making this exam- 
ination more fruitful in good results and of offering to those who 
may be called to pass it, the means to better prepare themselves, 
that the idea was suggested of organizing post-graduate instruction 
for the study of contagious and infectious diseases. 


* * * 
The advantages of a post-graduate course being admitted, it 
is important to consider, first, if it is proper to restrict its pro- 
gramme to the study of contagious and infectious diseases, and 


966 The extention of veterinary instruction. 


to consider afterwards, how far it would be necessary to establish 
special institutes for it. 

To obtain from such teaching every possible advantage, I be- 
lieve that it ought to be open, not only to official veterinarians 
but also to practitioners anxious to be instructed. I also believe, 
that it ought not to limit its curriculum to epizootic diseases and 
sanitary measures; it seems to me that several lectures could be 
advantageously delivered upon the development of various questions 
having an economical or special scientific interest, taken from the 
domain of therapeutics, zootechny, and physiology. These lectures 
would be especially useful in explaining new ideas and the pro- 
gress made in the different branches. 

I think that, in such instruction, unnecessary details ought 
to be carefully avoided, and that it ought to remain limited, in the 
case of pathology for instance, to the principal facts and essential 
data which may serve for the determination of the pathogeny and 
diagnosis of the disease, as well as of the proper means to prevent 
and arrest its development. 


* * 


As the post-graduate instruction is to be essentially utilitarian, 
it will be necessary to make it as practical and demonstrative as 
possible. The demonstrations ought to be specially made on sick 
animals, and with pathological specimens; they ought also to in- 
clude the macroscopic and microscopic examination of pathological 
fluids and tissues, as well as the performing of experimental and 
preventive inoculations. 

As these demonstrations require special arrangements — lec- 
ture room, laboratories, lodgings for animals, special instruments 
and apparatus, — they can be properly made only in establish- 
ments already provided with all these requisites, such as veterinary 
schools, and some bacteriological institutions, or in some insti- 
tutions ad hoc, specially organized for such lectures. 


* 
* * 


In small countries, post-graduate instruction could be given in 
the capital; in countries like France, Germany, and others, where 
distances are too great, it could be given in several large cities. 
In countries where there are no veterinary schools or good bac- 
teriological institutions, special institutes with proper accommod- 
ation ought necessarily to be created. 

As a matter of course, these lectures should, in preference, be 
delivered by professors actually engaged in professional teaching 
and whose department is most nearly related to the nature of the 
subjects to be considered. The only exception to this rule would 








Report of Prof. DEGIVE, Brussels. 967 


be in cases where the country, like the Grand-Duchy of Baden, 
has no veterinary school, and where the professors are few in number. 
* * * 

I suppose, that about twenty lectures in one year would be 
sufficient to cover the programme of the post-graduate course. 

So as to be of advantage to the greatest possible number 
of students, the lectures ought to be delivered on Sunday and at 
a time of the year which would be considered as most convenient, 
summer or autumn. With two lectures a day, one in the morning 
and one in the afternoon, the number of extra journeys would be 
relatively few. . 

By the publication of the detailed programme of the course, 
students would obtain an excellent means of remembering what 
they had seen and heard and derive greater benefit from it. 


* * * 

Post-graduate instruction being essentially for the public good, 
it ought to be charged to the State and given gratuitously to all 
that are interested in it; veterinarians who decided to take it, 
ought to have a reduction in the fares from Railroad companies. 

It seems to me unnecessary to insist in order to show how 
relatively small the required expenses would be for the State in 
supporting the proposed instruction, when compared to the good 
that agriculture and mankind would derive from it. 


x 
* * 


Consequently, from what I have said above and to sum up, 
I come to the following conclusions: 


1) It is advisable for Governments to complete the actual veterin- 
ary instruction by adding a well organized post- graduate 
course ; 

2) Post-graduate instruction shall be principally for the study 
of contagious and infectious diseases ; it might be extended 
to some interesting questions dependent on other branches of 
veterinary medicine ; 

3) By preference, the lectures shall be delivered by professors 
belonging tn a velerinary school ; 

4) The post-graduate course must be gratuitous and open to all 
the veterinarians of the country where it is organized ; 

5) Special institutions ought to be established in countries where 
others, like veterinary schools or bacteriological institutes, do 


not exist. 


* 
* * 


968 The extention of veterinary instruction. 


IT. Creation of Chairs of Comparative Medicine in Veterinary Schools. 


We have already stated that veterinary education ought to 
be as complete as possible in order to be as useful as possible to 
the veterinarian, both from the special or professional, and the 
general or scientific point of view. 


In order to know how far the creation of chairs of compar- 
ative medicine may contribute to realize this, let us first consider 
what must be understood by comparative medicine and see under 
what forms it may most advantageously be included in veterinary 
studies. 


It is well known that the object of medicine, which is an art 
as well as a science, is the study of living beings, from the special 
point of view of keeping them in, or returning them to health, in 
other words, of their normal condition. 


The knowledge of the various forms under which an indivi- 
dual may present himself in his normal or abnormal state, as well 
as of the various factors which have a share in the production of 
those forms, constitutes medical science in its two essential parts. 


The application of that knowledge, that is: 


1) The distinction between the forms (normal or abnormal) 
and their causes; 

2) the handling of the factors which contribute to their pro- 
duction (the removal, the destruction of the injurious 
factors, combined with the proper application of useful 
factors) is medical art in its two principal parts: diagnosis 
and treatment. 


Such is medicine considered in itself, looked at from both 
sides — as science and art —. It has for object the living being, no 
matter to what species or kind it may belong. 

Considered in the light of its own various objects, medicine 
assumes as many various forms; the trunk of the tree divides in 
as many branches as there are species or categories of living beings. 
Thus there are: 


1) As many single medicines as there are animal species, — 
human medicine, equine, bovine, porcine etc.; 

2) as many comparative medicines as there are possible groups 
and comparisons of the various species of individuals, — 
comparative medicine of vegetables, of animals, of domestic 
animals (veterinary of man and domestic animals) etc. 


The question presented to the Congress evidently relates to 
this last, the comparative Study of the diseases of man and domestic 
animals. 

Like all special medicine, comparative medicine is but general 
medicine considered in a special manner, and comparatively between 





Report of Prof. DEGIVE, Brussels. 969 


men and animals. According to the object of comparison, two 
kinds of comparative medicine must be considered: one, where 
buman medicine is compared to veterinary medicine, and the other, 
where the latter is compared to human medicine. 

This last, the special domain of physicians of men, is at the 
present time the object of special instruction in Germany, principally 
at the University of Kiel, and in some Universities of Austria. 
The course in these last places includes examinations and is oblig- 
atory for physicians who intend to occupy an official position in 
the Sanitary Service. 

In his course at the University of Kiel, Dr. Schneidemühl 
gives a short sketch of each disease in man first and in animals 
afterwards, considering successively its etiology, symptomatology, 
progress, diagnosis, prognosis, treatment, and prophylaxy. 

If advisable, he adds the history, bacteriology or parasitology. 

For veterinary surgeons, the study of the diseases ought to 
be reversed, a disease ought to be considered in man, only after 
having been studied in animals. 

I am not aware that such a method has ever been followed 
in any veterinary school. 


The instruction in comparative medicine is at present only 
very partially and incompletely given in our schools for descriptive 
anatomy, histology, embryology, teratology etc. 


It is to be observed, that from our point of view at least, in 
the teaching of pathology, of special pathology in particular, the 
comparison of the two medicines remains yet to be realized. 


If it is true that veterinary professors borrow sometimes 
from human pathology to illustrate their own teaching, it is not 
less certain that they do so in an incomplete manner, limited to 
the most essential parts, and never extending beyond data that 
teachers as well as practitioners ought to possess: the teachers for 
their teaching, the practitioners for their professional practice. 


* 
* * 


In my opinion, there is no better means of getting the 
medicine of animals to benetit as it ought to do, by the knowledge 
acquired by human medicine, than to follow the plan indicated by 
the Committee of Organization of this Congress: the creation of 
special opportunities for instruction in comparative pathology. 

This instruction will not aim at making the veterinary surgeon, 
a physician of men; it must necessarily be essentially scientific, 
and serve to demonstrate general facts and principles, rather than 
special applications and facts. 


The course of comparative medicine, while remaining pure 
science, would nevertheless be useful, in the application of the 





970 The extention of veterinary instruction. 


required knowledge, by suggesting ideas as well as the means of 
carrying them out. 


The teaching of comparative pathology can be realized in 
two ways. It may be combined with the present instruction in 
special pathology, or be made an independent course. 


The first method is apparently the simplest and most prac- 
tical. Unfortunately there are two difficulties which render it 
impracticable in many establishments. I am referring to the divi- 
sions which exist in the teaching of medical or internal pathology, 
on the one hand, and on the other, to the want of knowledge 
in human pathology, on the part of the veterinary professors 
who have charge of this teaching. 

In connection with the first difficulty, one may ask, how 
could it be possible to make a convenient comparison between 
human tuberculosis, for instance, and that of animals (bovine 
equine, canine etc.) if these were taught by several professors? 

It would be much more advantageous and rational, in my 
Opinion, to have, as it is proposed, a special course for the in- 
struction in question. 

In drawing up the programme of this course, which, to remain 
useful, ought to be quite limited, it is necessary to distinguish 
between the diseases that are exclusively proper to animals or man, 
and those that are common to both. 

Among affections which attack both man and animals, all those 
which do not offer differential peculiarities, deserving attention, — 
and they are the most numerous, — should naturally be ommitted. 


In my opinion, the course ought to include: 


1) A simple mention of the diseases proper to animals, and 
which do not affect man; 

2) A concise description of the diseases exclusively proper 
to man; 

3) A concise comparative study of the diseases common to 
both, and which offer peculiarities and differences deserv- 
ing to be mentioned. Attention ought to be specially 
called to the affections which, have been the subject of 
more complete study in man than in animals, such as 
the diseases of the nervous system, encephalopathies, and 
myelopaties. 


In order to give the course as methodic a character as 
possible, the different general diseases should be reviewed first, 
then the localized affections. 


Among the general diseases would come first the contagious 
diseases transmissible from animals to man, then the infectious or 
microbian affections, and the intoxications. Among _ infectious 
diseases I include carcinomatosis and sarcomatosis. 








Report of Prof. DEGIVE, Brussels. 971 


As for localized affections, which would be studied by 
means of apparatus, it would be proper to consider more specially 
those that are caused by infectious or parasitic agents. 


x 
* * 


At the beginning, before the new instruction could have borne 
fruit, it will be acknowledged, that only a veterinary surgeon who 
has made complete studies in human medicine, would be fitted to 
give such a course. To compare two things, and observe their 
similarities and their differences, requires an equal knowledge of 


* * * 


I think it useless to insist on the great advantages that a 
course of comparative medicine would offer, if conceived in the 
spirit and limited to the points I have just mentioned. 

Thanks to the special and general knowledge that he might 
derive from such education, the veterinary surgeon would be 
better prepared, not only to solve the important and difficult 
problems that he meets daily in practice, but also to assist in 
clearing up questions, scientific as well as practical, which are 
discussed in academies, learned societies, as well as councils of 
Hygiene, Sanitation etc., to which he is likely to be called, on the 
same footing as the physician. — In possession of solid knowledge 
supported by facts obtained in both medicines, the veterinary surgeon 
would have greater confidence in himself and would be able to act 
more effectively when, by chance, he found himself in the presence 
of an individual who might require immediate medical attention. 

If the knowledge obtained from instruction in comparative 
pathology is so highly advantageous to those who intend practising 
medicine, it can be understood to what degree it would be useful 
to those who intend to become teachers, and also those who desire 
to devote themselves to experimental researches in the laboratory. 
These last being sufficiently informed as regards the pathology of 
men and animals, would know better their requirements and the 
means of satisfying them, and would be so many precious guides to 
direct, arrange, and judge of the work done in the laboratories, 
It is known, that some morbid cases, in one or the other species, 
have sometimes an equivalent value to that of certain experiments. 


* 
%* * 


I see but one possible objection to the creation of a special 
course of comparative medicine. 

It will be said, the programme of this course includes a quan- 
tity of matter to be unfolded, which will require a certain number 





972 The extention of veterinary instruction. 


of hours, whose total will amount to a considerable figure. Every- 
where we hear the complaint that more time is wanted, that the 
number of hours required for the proper development of the 
theoretical courses already existing is insufficient. ‘The answer 
to this objection is, that room could easily be made for the new 
department, if all that is superfluous were taken off from the old 
curriculum. 

We may very properly consider useless in a curriculum all 
that can be omitted without interfering with the intellectual 
drilling. 

There is no doubt, that instruction in our schools, and at 
universities in general, has one serious fault, which is so much 
the more serious, the older and more inveterate it is; our theoret- 
ical courses are too extended, they cover too many details, which 
are more likely to confuse than to assist the intellectual growth. 

We continually lose sight of the fact, that the laws of the 
formation of the intellect are in every point similar to those which 
regulate the development of the body. 

Everyone knows, that to produce an organism, whose growth 
and energy shall be nearest to ideal, it is necessary to combine 
carefully graduated exercises, with food containing, in a high pro- 
portion, the elements considered as most substantial, nutritive and 
strengthening, and on the other hand, in quantities as restricted 
as possible, the elements of little or no nutritious value, the effect 
of which is to relax and overload the organism rather than to 
form and consolidate it. 

In the same way as for the body rations are prepared which, 
in a small volume, contain a great proportion of substantial prin- 
ciples, so for the mind rations, let us say courses, ought to be 
prepared which, under a restricted form, would contain in as high 
a proportion as possible, the most nutritious, fortifying, fecundating. 
general, and clear truths, which are best able to form large and 
vigorous minds, clear intellects, and sound judgments. 

It is not less rational to form the mind, than to develop the 
body, to give all that nourishes, all that can nourish. For one 
as well as for the other, thai which feeds best must be selected, 
and of that only what is sufficient to normal growth. 

It is too often forgotten, that intellectual nutrition, more than 
normal bodily nutrition, must be essentially intensive and dynamic 
and not have the extensive and hypertrophic character that it 
assumes; it is too often forgotten at the present day that in order 
to judge and discern, the intellect must receive strength similar 
to that given to muscles and tendons, in order to move and walk; 
we seem to overlook that what is important to the student, is not 
to obtain a big load of special knowledge, but the aptitude to learn, 
that is, the power, taste, and method required for scientific study. 

Instead of trying, as it is still too generally done, to give 
courses of lectures as extentive and complete as possible, my opinion 





Report of Prof. DEGIVE, Brussels. 978 


is, that we ought rather make them as restricted and incomplete 
as possible, I mean as free as can be, of all that is not necessary 
to intellectual development. 

A complete and detailed account of any subject cannot, in 
my opinion, be of utility, except in the shape of an autograph or 
other printed publication, where the student and the practitioner 
may freely take what. may contribute to keep up or improve their 
education. 

.If the mass of accessory facts and details, which overload and 
tire young intellects rather than fortify and enlighten them, were 
removed from our theoretical courses; if efforts were made to in- 
culcate general or essential facts on them, if theoretical instruction 
were reduced or condensed, much time would be gained, which 
would make room for the admission of the new course on compar- 
ative medicine. 

If the creation of such a course could bring about such a 
result, the Congress of 1899 would have to its credit two reforms 
of the highest importance. 

In extending and at the same time elevating our instruction 
and our knowledge, and consequently our professional value, these 
two reforms would contribute to improve the standing of the 
veterinary profession and create for its members new titles to 
public esteem and consideration. 


CONCLUSIONS. 


I have the honour to express the following wishes: 


1) That a special course of comparative physiology be created 
in schools of veterinary medicine ; 


2) that this course shall be essentially scientific, its special object 
being to make veterinary surgeons acquainted with the diseases 
exclusively proper to man, as well as with the principal 
peculiarities and differences that exist between the diseases 
common to man and animals. 





974 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 





Bericht von Dr. Kitt 


Professor an der Tierärztlichen Hochschule in München. 


LR 
ie Schilderungen unbefriedigter Bedürfnisse und mangel- 
<@ hafter Einrichtungen des tiermedizinischen Unterrichts- 
eX wesens nehmen in der Geschichte der tierarztlichen 
)| 


Bildungsanstalten den breitesten Raum ein. Was vor 

einem Jahrhundert, der Gründungszeit der ältesten 

Tierarzneischulen, schon Begehr war, in den Entwürfen 
eines W. v. Humbold, Cothenius und C. v. Voit als Erfordernis tier- 
ärztlicher Lehrinstitute erkannt und betont worden, ist nur wenigen 
derselben rechtzeitig, voll und ganz, den meisten erst verspätet, 
halb oder knapp zu teil geworden, vielen ganz versagt geblieben. 
Gar manche Lehrstätte verkümmerte darüber, und die Klagen und 
Mängel der bestehenden sind, innerhalb und außerhalb derselben, 
immer wieder laut geworden. Die oftmaligen Anläufe zu Re- 
organisationen beschränkten sich meist auf den Wechsel der Auf- 
sichtsbehörden, brachten wohl auch einige schätzenswerte Neuer- 
ungen und Ergänzungen, blieben aber häufig wieder stehen oder 
gerieten in ein so langsames Tempo, daß sie mit den wachsenden 
Ansprüchen, welche an die Ausbildung eines Tierarztes gestellt 
werden, nicht überall gleichmäßig Schritt halten konnten. In den 
letzten Decennien, in welche die Erhebung der meisten Tierarznei- 
schulen zu Hochschulen fällt, ist allerdings manche Verbesserung 
vorgenommen, insbesondere für reichlichere Ausstattung dieser 
Schulen mit Unterrichtsmaterial und Lehrkräften gesorgt worden, 
aber die schnellen und großen Fortschritte jener Wissenschaften, 
auf welchen die tierärztliche Berufsthätigkeit sich aufbaut, der 
Umfang und die neuzeitliche Erweiterung der Studienaufgaben, die 
zahlreichen, einer veterinärärztlichen Forscherarbeit harrenden 
Fragen, insbesondere auf dem Gebiete der Seuchenkunde, Seuchen- 
bekämpfung und Fleischbeschau, lassen für einzelne Zweige der 
Tiermedizin die derzeitig gegebenen Studieneinrichtungen in ver- 
schiedenen Ländern noch recht unzureichend erscheinen. Die tier- 
ärztliche Presse hat, mehr oder minder berechtigt, über die ihr 
tadelnswert oder änderungsbedürftig erscheinenden Verhältnisse, 
welche da und dort in den Betrieben des tierärztlichen Erziehungs- 





Bericht von Dr. Kitt, München. 975 


systems fortherrschen, sich oftmals ausgelassen; es ist nicht an- 
gängig, auf alle diese, teils wirklichen, teils nur in der Meinung 
einzelner Persönlichkeiten bestehenden Mißstände und Unterlassungs- 
fehler Punkt für Punkt einzugehen, um so weniger, als die gerügten 
Zustände nicht allgemein bestehen. Jeder Lehrkörper der diversen 
Hochschulen weiß selbst am besten, inwieweit in seinem Wirkungskreis 
noch Institutionen abgängig sind, welche zur möglichst gründlichen 
Ausbildung der Tierärzte gehören, und sucht solche herbeizuführen. 
Einige Hochschulen sind darin den andern weit vorausgeeilt und 
haben Spezialitäten, welche sie besonders auszeichnen. 

Es ist z. B. interessant zu sehen, wie die österreichischen 
Tierarzneiinstitute, an welchen medizinisch durchgebildete Professoren 
wirken, das Verlangen nach der Maturitätsvorbildung der Studieren- 
den bereits durchgesetzt haben, wie eben da eine dem Universitäts- 
modus konforme Approbation und eine ganz vortreffliche Studien- 
ordnung, ferner (in Ungarn) eine für die technische Fertigkeit der 
jungen Tierärzte eminent nützliche Einrichtung besteht, nämlich 
die, eine große Zahl Studierender monatelang auf größere landwirt- 
schaftliche Güter einzuquartieren, um sie in Tierpflege, Tierzucht, 
Geburtshilfe etc. praktisch zu unterweisen. 

Auch andere tierärztliche Hochschulen haben neue Lehrgegen- 
stände aufgenommen, welche zur allgemeinen Ausbildung der zu- 
künftigen Tierärzte beitragen und deshalb Nachahmung verdienen. 

An der Dresdener Tierärztlichen Hochschule z. B. werden die 
jungen Tierärzte mit Landwirtschaftslehre vertraut gemacht, an der 
Münchener existiert ein von Tierärzten zahlreich besuchter Lehrkurs 
über Biologie der Fische, Fischzucht und Fischkrankheiten, an der 
Berner Tierarzneischule erfreut sich die ambulatorische Klinik und 
die Bujatrik einer seltenen Ausdehnung. 

Welche hohe Stufe die Tiermedizin und ihre durch die Ver- 
bindung mit der Landwirtschaftsschule vorteilhaft bestellte Unter- 
richtsstätte unter der Leitung von Prof. Dr. med. Bang in Kopenhagen 
einnimmt, ist bekannt. Die Litteratur der jährlichen Forschungs- 
ergebnisse verkündet uns ferner, weich’ reges Schaffen von den 
französischen Schulen ausgeht, welchen Aufschwung die Studien 
und damit die Leistungen der Tierärzte in Schweden, Norwegen, 
England, Amerika und Japan genommen haben. 

Mit den soeben erwähnten Vorzügen und Spezialitäten einzelner 
Anstalten ist schon Vermerk gegeben über das anderwärts Er- 
strebte, über die Wünsche nach gleichartigen Einrichtungen. Die- 
selben und andere Punkte sind von verschiedener Seite wiederholt 
in Vorschlag gebracht und ist öffentlich darüber diskutiert worden. 
Ich verweise auf die energischen Darlegungen, welche Professor 
J. Feser in einem Vortrage über die Notwendigkeit der Reform des 
tierärztlichen Unterrichts in Deutschland (1873, Berlin, Hirschwalds 
Verlag) gegeben hat, auf die erschöpfende Schilderung, mit welcher 
Geh. Oberregierungsrat Dr. Lydtin die Bedeutung und Thätigkeit 
der Tierärzte im .modernen Kulturstaat zeichnete, insbesondere auch 


976 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


auf die „Geschichte der Tierheilkunde* (Berlin, 1885, bei Paul 
Parey), deren reichaltigen Stoff Professor Dr. Eichbaum, in vor- 
trefflichster Weise sachlich beurteilt und sorgsam zusammengetragen, 
in einem Buche niedergelegt hat.. 


Als Hauptpostulate zähle ich hiernach in Kürze auf: 


1) Forderung des Maturitätszeugnisses für die Studteren- 
den der Tiermedizin und Verlängerung der Studienzeit. 


2) Hochschulmässige Institutionen (zweijähriger Wechsel des 
durch den Lehrkörper wählbaren Rektorates, Zuführung 
ausreichender Lehrkräfte, insbesondere Zulassung von 
Privatdozenten, welche aus den Assistenten, Militar- 
tierarzten, Staatstierärzten etc. hervorgehen und nach den 
Universitatsregeln als qualifiziert erkannt werden). 


3) Ausdehnung des Unterrichts durch Vorlesungen uber 
Landwirtschaftslehre, Demonstrationen landwirtschaft- 
licher Betriebe, eventuell mehrwöchentliche Unterweisung 
je einer Anzahl Studierender im 8. Semester auf Staats- 
gütern, in Gestüten und Schlachthäusern. 


4) Förderung des Versuchswesens, insbesondere Errichtung 
und genüpende Ausstattung von Seuchenversuchsstationen. 


Über das letztgenannte Bedürfnis mich näher zu äußern, ist 
der mir gewordene Auftrag; ich habe die Bedeutung solcher 
Seuchenversuchsstationen für Unterricht und Praxis der Tierärzte 
außer in zahlreichen intern gebliebenen Schriftstücken schon einmal 
in einer Publikation (Monatshefte für praktische Tierheilkunde, 
II. Band) zu beleuchten versucht und muß daher früher Gesagtes 
hier nochmals einflechten. 

Die schweren Verluste und Schädigungen der Viehzucht und 
des Nationalvermögens durch verheerende Tierseuchen haben be- 
kanntlich hauptsächlich zur Gründung der Tierarzneischulen Anlaß 
gegeben; das Studium und die Bekämpfung solcher Seuchen, von 
denen ein Teil auch direkt Gesundheit und Leben des Menschen 
gefährdet, war und ist somit eine der ersten Aufgaben des Tier- 
arztes; sie wurde in Angriff genommen und in vieler Richtung 
erfolgreich durchgeführt, teils von den praktischen Tierärzten, 
welche ihre Beobachtungen und Erfahrungen sammelten, verwerteten 
und die Grundlage schufen für die Veterinär-Polizei, teils von den 
Lehrern an jenen Pflegestätten der Tierheilkunde durch experimentelle 
Forschung. Die allgemeinen Fortschritte der humanen Medizin 
und Naturwissenschaften ermöglichten die Aufdeckung des Wesens 
vieler Seuchen und brachten, insbesondere in den letzten Jahr- 
zehnten, durch die genialen Arbeiten eines Rob. Koch, Pasteur, 
Behring, Bang, Nocard und Roux und den Schülern dieser Koryphäen, 
eine Fülle von Erfindungen wichtigster Art. Diese neuen Errungen- 
schaften entkeimten aber vornehmlich den pathologischen und 








Bericht von Dr. Kitt, München. 0977 


hygienischen Instituten der Universitäten und den großen für all- 
gemeine Studien über Infektionskrankheiten eigens ins Leben 
gerufenen Laboratorien, deren wissenchaftliches Arbeiterheer sich 
meist aus Medizinern und Chemikern rekrutiert. 

Es werden eben solche Institute, welche mit reichen Mitteln 
bedacht sind, sowie unter der Leitung eines zur Berühmtheit ge- 
langten Gelehrten stehen, der Sammelplatz zahlreicher Forschungs- 
beflissener. Sie erlangen namentlich solche Helfer, welche ohne 
anderweitige Dienstpflichten, ohne oder mit nur wenig Unterrichts- 
obliegenheiten, ganz und gar nur experimentellen Problemen sich 
widmen können, wodurch bei geeigneter Arbeitsteilung eine gründ- 
liche Inangriffnahme zahlreicher Einzelheiten sich bewerkstelligen 
läßt, deren planmäßiges Zusammenwirken dann wichtige Fragen 
entscheidet. So trat mehr und mehr eine Verschiebung in der Art 
ein, daß an jenen Anstalten, als deren eigentliche Aufgabe man 
die Ergründung und Bekämpfung der Krankheiten des Menschen 
betrachten könnte, die Erforschung der Tierseuchen besonders 
kultiviert wurde, während an den Tierarzneischulen, in Ermangelung 
entsprechender moderner Einrichtungen, die Versuche über Tier- 
seuchen sich vielfach nur in den engsten Grenzen bewegen, oft 
nur soweit, daß das Notdürftigste des Unterrichts seine Erledigung 
findet. Mit dieser Gegenüberstellung der Verhältnisse möchte ich 
nicht standesegoistische Motive kund geben, als ob bloß die Ver- 
treter der Tierheilkunde das Anrecht an derlei Unternehmungen 
hätten. Die Tiermedizin ist vielmehr in fast allen ihren Zweigen 
so sehr durch die Mithilfe anderer Wissenschaften entstanden, fußt 
fortgesetzt auf alten und neuen Lehrsätzen und Ergebnissen der 
humanen Medizin und hat soviel Berührungspunkte mit derselben, 
daß .statt separatistischer Neigungen weit eher Allianzbestrebungen 
am Platze sind. Die Naturwissenschaften sind die Urquellen vieler 
Berufsarten, aus ihnen schöpft jedwede Industrie, die Land- und 
Forstwirtschaft und die Medizin; zu diesem Borne war und bleibt 
die humane Medizin die Führerin der Tierheilkunde, worüber jede 
Seite ihrer Lehrbücher und Zeitungen, .jedes Blatt ihrer Historie 
Zeugnis ablegt. Aber auf dem Pfade. welchen beide als die Helfer- 
innen in der Not der Krankheiten weiter schreiten, ist der Tier- 
arzt durch eigene Beobachtungen und selbständiges Schaffen: so 
als Forscher aufgetreten, daß seine Fachkenntnisse ins Gewicht 
fallen und ihrerseits der Volkswohlfahrt und der humanen Medizin 
Dienliches bringen. 

Diese beiderseitige Erwägung kommt namentlich für das 
Studium der Tierseuchen und deren Bekämpfung und für den 
Unterricht in der Tierheilkunde in Betracht. Schon das Faktum, 
daß an Universitätsinstituten soviel über Tierkrankheiten in Versuch 
genommen wird, aus dem Verhalten pathogener Keime im Tierleib 
ein Rückschluß auf die Ansteckungskrankheiten des Menschen 
gemacht wird, zeigt den Wert des Gegenstandes für die Lösung 
und Erklärung allgemein interessierender Fragen. Sollen ferner 


62 


978 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


die an bakteriologischen und hygienischen Anstalten erschlossenen 
Thatsachen ins Praktische übersetzt werden, so bedarf es gewöhn- 
lich der Mitwirkung der Tierärzte. Der Bakteriologe oder Mediziner 
wiederum, welcher die Spezialerfahrungen der Tierheilkunde igno- 
riert, würde in der Beurteilung von Krankheitszuständen der Haus- 
tiere, in seiner Auffassung über natürliche Ansteckungsbedingungen, 
über die Tragweite prophylaktischer Maßnahmen u. s. w. oft auf 
Irrwege geraten. Daher entwickelte sich an verschiedenen Orten 
das erfreuliche Verhältnis, daß auch tierärztliche Arbeitskräfte an 
solche Institute herangezogen wurden. Umgekehrt ist es für den 
Tierarzt notwendig, sich mit den wissenschaftlichen Gesichtspunkten 
vertraut zu machen, welche durch Laboratoriums- und Experimental- 
arbeiten gewonnen werden. Daß dies schon von Anfang an, 
während des ganzen Studienganges des sich dem tierärztlichen 
Fache zuwendenden jungen Mannes, also an den tierärztlichen 
Hochschulen geschehen muß, ist selbstverständlich. Den Lehrern 
an den tierärztlichen Hochschulen kann aber nicht die Rolle zuge- 
dacht werden, lediglich die von anderer Seite gemachten Entdeck- 
“ ungen, Experimente und Lehrmeinungen vom Katheder aus zu er- 
zählen, sondern der tierärztliche Unterricht ist vorweg und immerdar 
ein demonstrativer; die Naturgeschichte der Seuchen, die klinischen 
und anatomischen Bilder derselben können aus Büchern und bloßen 
Vorlesungen allein nicht erlernt werden. Der Lehrer, welcher seine 
Sache ordentlich machen will, muß, ebensowohl durch Beherrschung 
der ganzen Technik der Laboratoriumsarbeiten wie durch wieder- 
holte beobachtung von Krankheitsfallen und durch Nachprüfung 
der Experimente anderer, soviel eigene Erfahrung besitzen, daß 
er seinen Schülern nicht lediglich als Vorleser erscheint. Die 
Tierärzte, welche doch berufen sein sollen, die seûchenhaften 
Krankheiten der Tiere schnell und richtig zu erkennen und zu 
tilgen, müssen also unbedingt in ihrer Studienzeit Anschauungs- 
unterricht erhalten. Eine genügende Beschaffung des Unterrichts- 
materials dazu ist aber nur durch wohl ausgestattete Seuchen- 
versuchsstationen möglich. 

Die geographische und zeitweilige Einschränkung der Seuchen 
bringt es mit sich, daß manche derselben Jahre und Jahrzehnte 
lang nicht: an dem Zugangsmaterial einer Klinik zu Gesicht kommen. 
Mancher Tierarzt hat den Milzbrand, Rauschbrand, die Schweine- 
pest, Tollwut, Geflügelcholera u. a. in der Zeit seiner Studien nur 
aus Büchern und Kollegienheften kennen gelernt, nie damit zu 
thun gehabt; wenn er dann später einem bezüglichen Vorkommnisse 
begegnet, muß das Gefühl der Unsicherheit seine Entschlüsse be 
einflussen oder kann die Unkenntnis ihm und anderen Schaden 
bringen. Eine Seuchenversuchsstation ..ergänzt hier zweckmäßig 
das jeweilig in den Tierspitälern Vermißte, indem eine beträchtliche 
Anzahl Infektionskrankheiten, so oft es gewünscht und nötig wird, 
durch das Impfungsexperiment vorgeführt werden kann; so der 
Milzbrand, Rauschbrand, Rotz, Starrkrampf, Stäbchenrotlauf, die 





Bericht von Dr. Kitt, München. 979 


Schweinepest, Geflügelcholera, verschiedene Septikämien, Tuberkulose, 
Tollwut, Euterentzindungen, Kuhpocken, Druse, Gastromyeosis 
ovis, Fleischvergiftungen u. s. w. 

Der Gedanke, daß die Vorweisung geimpfter Krankheiten 
nicht den bei natürlicher Ansteckung zu gewärtigenden Krankheits- 
bildern entspräche, ist für die Mehrzahl solcher Experimente nicht 
angebracht. Denn dadurch, daß man den natürlichen Ansteckungs- 
modus getreulich zu kopieren sucht, erhält man den gewünschten 
Verlauf der Krankheit. Wer die geradezu klassischen Sektionsbilder 
des Fütterungsmilzbrandes beim Rind und Schaf, des Impfrausch- 
brandes beim Rind und der Septikämien, die Symptome der an 
geimpfter Mastitis, Tollwut, Tetanus, Schweinerotlauf, Schweinepest 
erkrankten Tiere gesehen hat, wird zur Überzeugung gekommen 
sein, wie treffend die Befunde sich mit denen der auf natürliche 
Weise erworbenen Krankheiten decken. Natürlich giebt es auch 
Abweichungen, atypischen Verlauf der Impfkrankheiten, was jedoch 
für die Instruktion auch wieder sein Gutes hat, da bei natürlicher 
Ansteckung uns ebenfalls vielerlei Varianten der Krankheitsfälle 
begegnen, somit die Belehrung über diverse Möglichkeiten sich 
erstreckt. 

Alle die Hilfsmittel der Jetztzeit, welche das Diagnostizieren 
von Seuchen erleichtern, ebenso die Technik der Schutzimpfungen 
würden dem Tierarzte fremd bleiben, wenn man an den tierärzt- 
lichen Hochschulen das Versuchswesen nicht üben könnte. 

Zur Schulung in mikroskopischen und bakteriologischen Kursen, 
sowie zur pathologischen Anatomie sind Tierversuche absolut er- 
forderlich. Der Student soll die Herstellung mikroskopischer Prä- 
parate über Milzbrandbacillen, Tuberkelbacillen, Rauschbrandbacillen, 
über die Organismen des Rotlaufs, der Schweinepest, Druse, der 
Septikämien, Fleischvergiftungen u. s. w. lernen und selbst be- 
thätigen ; er soll sehen, wie sich diese Dinge, nicht bloß im Kultur- 
glase, sondern im Tierkörper vorstellig machen, soll Verständnis 
gewinnen über die Entstehungsbedingungen der Seuchen. Das läßt 
sich nicht anders geben als durch Impfungsversuche an kleinen und 
großen Tieren. Kollegien über Seuchenlehre, welche nicht von 
Demonstrationen erwähnter Art begleitet und von Experimenten 
gestützt sind, sinken zur bloßen Büchervorlesung herab. 

Man kann sich keinen Physiologen denken ohne experimentelle 
Thätigkeit, keinen Anatomen ohne Sektionstechnik, keinen Chemiker 
ohne Reagentien, keinen Botaniker, Kliniker, Pathologen u. s. w. 
ohne praktische Bethätigung ihrer Wissenschaft. Alle haben ihren 
Unterricht demonstrativ gestaltet und schöpfen ihre Kenntnisse aus 
praktischer Beschäftigung mit ihrem Gegenstand. Daß man über 
Tierseuchen nicht zeitgemäß vortragen kann ohne Versuchsstudien 
und ohne Versuchsdemonstrationen, ist eine so selbstverständliche 
Sache, daß weitere Worte darüber nicht zu verlieren sind. 

Dem Einwande, daß Seuchenversuchsstationen eine (Quelle 
und Gefahr der Ansteckung für die Nachbarschaft, einen ständigen 


980 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Seuchenherd inmitten der Städte oder des Landes bilden, fremde 
bereits getilgte Seuchen hier künstlich wachgerufen und verpflanzt 
werden, ist zu begegnen. Wohl besteht die Ansteckungsgefahr in 
hohem Maße bezüglich der auf den Menschen übertragbaren Tier- 
seuchen für den Experimentator, wie vereinzelt leider traurige Bei- 
spiele bewiesen haben; aber eben derselben Gefahr ist jeder Arzt 
und Tierarzt so und so oft ausgesetzt (Behandlung diphtheriekranker 
Kinder, typhuskranker Personen, Untersuchung rotzkranker Pferde, 
wutkranker Hunde, Infektion bei Geburtshilfe und Sektionen). Das 
bringt der Beruf eben mit sich. 

Gerade an einer Seuchenversuchsstation ist zu lernen, wie 
man solche Selbstinfektionen thunlichst vermeiden kann, und wie 
man beim Umgang mit seuchekranken Tieren das Wartepersonal, 
die Tierbesitzer zu verwarnen und zu behüten hat. 


Die isolierte, abgesperrte Lage, in welcher Seuchenversuchs- 
stationen sich befinden müssen, sichert eine Gefahrlosigkeit um so 
mehr zu, als bei Errichtung im Stadtrayon die landwirtschaftlichen 
Betriebe mit Viehzucht fern liegen, und weil die einmal in die 
Station gebrachten Versuchs-Tiere dieselbe nicht mehr verlassen, 
sondern, dem Tode verfallen, mit ihren Ansteckungsstoffen durch 
die üblichen Desinfektions- und Vernichtungsverfahren Beseitigung 
finden. 

Es wird die Aufgabe der ihrer Verantwortlichkeit bewußten 
Vorstände der einzelnen Abteilungen solcher Stationen sein, durch 
gehörige Beaufsichtigung und durch Anordnung von Vorsichtsma&- 
regeln, jeweils durch Einschränkung besonders gewagter Versuche 
mit leicht verschleppbaren Seuchen, die Gefahr für die Umgebung 
auf ein Minimum zu reduzieren. 


Die bisherige Führung der bestehenden Stationen, auf welchen 
jährlich in Menge mit Milzbrand, Rotz und dergleichen hantiert 
wurde, dürfte den Beweis hierfür erbracht haben. 


Seuchenversuchsstationen sind die besten Isolierungsplätze für 
seuchenverdächtige Tiere. Wenn irgendwo in Stadt und Land ein 
Tier seuchenverdächtig befunden wird, so kann die Kontumazierung 
wohl am besten an solcher durch abgesonderte Lage, mit geeigneten 
Stallungen und anderen Einrichtungen, sowie geschultem Personal 
versehene Anstalt vollzogen und können so die Gehöfte des Land- 
mannes von der Seuchengefahr befreit werden. 


Bei Vorhandensein solcher Seuchenversuchsstationen erledigt 
sich von selbst und gleichzeitig auch das Bedürfnis der Forschung. 
Sowohl im Verlaufe der Versuche, welche zu Unterrichtszwecken 
gemacht werden, wie nach besonderen Plänen , sind Experimente 
in Angriff zu nehmen, welche die Ausfindigmachung von Schutz- 
und Heilmitteln gegen Tierseuchen, die Vervollkommnung und 
Kontrolle bereits gefundener Mittel zum Gegenstand haben, dem 
Desinfektionsverfahren Unterlage geben, über die Entstehungs- 
bedingungen der Seuchen Klarheit verschaffen und diagnostische 











Bericht von Dr. Kitt, München. 981 


Kunstgriffe lehren. Bei solchem Betriebe lassen also die Seuchen- 
versuchsstationen mehrseitigen Nutzen erwarten, nämlich: 


1) als Unterrichtsattribut durch die gründliche wissenschaftliche 
und praktische Ausbildung der Tierärzte über Seuchenkunde, 
allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie ; 

2) durch Hülfeleistung zur raschen exakten Seuchendiagnose; 

3) durch Kontrolle der von industriellen Etablissements be- 
ziehbaren Schutz- und Heilstoffe, sowie Desinfektionsmittel ; 

4) durch Selbstbereitung und Abgabe diagnostischer und 
Schutzimpfungsstoffe ; 

5) durch Erforschung der mannigfachen Fragen auf dem Ge- 
biete der Seuchenkunde, Fleischbeschau und Hygiene. 


Die Existenz solcher Seuchenversuchsstationen an den tierärzt- 
lichen Hochschulen eröffnet auch hierbei einer großen Anzahl von 
Tierärzten die Möglichkeit zu intensiven wissenschaftlichen Unter- 
nehmungen, zu Detailstudien, wie sie an den Universitäten alljähr- 
lich von zahlreichen Leuten gesucht und gepflegt werden. Wenn 
auch die Tierarzneischulen nicht den Zweck haben, bloß Gelehrte 
zu erziehen, sondern praktische Tierärzte ins Land zu senden, so 
hat eine größere Anteilnahme an wissenschaftlichen Studien für 
den angehenden wie für den fertigen Tierarzt einen hoch anzu- 
schlagenden Wert. Der wissenschaftliche Ausbau der Tiermedizin 
vollzieht sich wegen der geringen Zahl von Arbeitsstätten und 
Arbeitskräften im Vergleich zur Menschenmedizin verhältnismäßig 
langsam. Einer Unzahl von Dingen ist eine wissenschaftliche 
Prüfung noch nicht zu teil geworden. Tierärzte, welche durch 
verlängertes Verbleiben an wissenschaftlichen Instituten oder durch 
erneuten Besuch derselben in die Gegenstände der Bakteriologie, 
pathologische Anatomie und Seuchenkunde sich mehr vertiefen, so 
exakt wissenschaftlich arbeiten lernen, daß sie als selbständige 
Forscher aufzutreten vermögen, werden für die Anforderungen, 
die ihrer im Staats- und Privatdienste warten, eine erwünschte 
Tüchtigkeit mitbringen. Aus ihnen erwächst uns auch ein Stamm 
best qualifizierter Fächmänner, welche als Dozenten für Bakteriologie, 
Hygiene, pathologische Anatomie, Seuchenkunde, Veterinärpolizei 
an Tierarznei- und Landwirtschaftsschulen namentlich in Betracht 
kommen dürften. 


Auf dem Programm der zu erörternden Unterrichtsbedürfnisse 
steht auch die Frage der Errichtung von Lehrstühlen für vergleichende 
Medizin. An tierärztlichen Hochschulen halte ich einen solchen 
Lehrstuhl für überflüssig aus dem einfachen Grunde, weil ohnehin 
der Inhalt fast‘ aller Fächer der Tierheilkunde vergleichend mit 
humaner Medizin doziert wird. Der pathologische Anatom kann 
gar nicht anders als vergleichend sein Fach vortragen; der Kliniker, 
Geburtshelfer, Pharmakologe ist mehr oder minder gezwungen, auf 


982 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


die Verhältnisse, wie sie beim Menschen ähnlich oder anders be- 
stehen, hinzuweisen. Die Vorträge über Bakteriologie und Seuchen- 
kunde haben selbstverständlich die Pathologie des Menschen herein- 
zuziehen, der Tieranatom, Histologe, Embryologe gedenkt des 
Körperbaues des Menschen und der verschiedensten Tiertypen in 
vergleichender Demonstration. Alles das so zu beherrschen, um es 
zu lehren, dürfte einer einzelnen Persönlickheit schwer fallen. 
Abgesehen von der Stundenzahl, die hiezu nötig wäre, käme 
höchstens ein Sammelsurium von Kapiteln heraus, welche ohnehin 
schon von den erwähnten Spezialisten in richtigem Zusammenhange 
eingestreut, den Studierenden zur Kenntnis gebracht werden. Viel 
notwendiger, ersprießlicher und erwünschter, auch um einen Aus- 
gleich durch Entlastung einzelner Professoren, sowie Erweiterung 
der Detailkenntnisse und Lerngelegenheiten herbeizuführen, ist 
die Zulassung von Privatdozenten an tierärztlichen Hochschulen, 
eine Einrichtung, welche im Lehrkörper der Münchener tierärzt- 
lichen Hochschule seit längerem in Vorbereitung ist und der Tier- 
medizin tüchtige Männer, eifrige und freudige Forscher zu geben 
verspricht. 








983 


Rapport du docteur KITT 


Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire de Munich. 


{(Traduit par le professeur LE HOUITEL, Baden-Baden, et revu par M. ZÜNDEL, 
Mulhouse.) 






ES réclamations au sujet de l’insuffisance notoire de tout 
ce qui a rapport à l’enseignement vétérinaire prennent 
une large place dans l’histoire de nos écoles. 

Déjà, il y a un siècle, lors de la création des pre- 
mières écoles vétérinaires, de Humboldt, Cothenius, et 
de Voit avaient établi une liste des instituts nécessaires 
à ces écoles. Rares sont les écoles qui ont vu la réalisation com- 
plète et en temps voulu de ce programme et, pour la plupart, cette 
réalisation n’a été que très incomplète et toujours tardive, de sorte 
que beaucoup ont dû y renoncer entièrement. 

Plus d’une école vétérinaire a périclité par suite de ce manque 
d'organisation et celles qui ont subsisté, n’ont cessé de se plaindre 
et de demander les perfectionnements nécessaires. On a souvent 
essayé une réorganisation, mais généralement on s’est contenté de 
mettre nos écoles sous la dépendance d’un autre Ministère. Quelques 
innovations et quelques perfectionnements utiles ont été parfois 
amenés par ces essais de réorganisation, mais, bien souvent, on 
s’arrétait dans la marche en avant, ou bien celle-ci devenait tellement 
jente que les écoles n’ont pu partout faire face aux exigences 
toujours grandissantes de la profession et donner à leurs élèves le 
degré d'instruction absolument nécessaire. Depuis vingt ans, la 
plupart des écoles vétérinaires ont eu le rang de facultés, et, il 
faut le reconnaître, on y a introduit maintes améliorations par 
l'augmentation du personnel enseignant et par le perfectionnement 
du matériel d'enseignement; mais cela ne suffit pas. Les rapides et 
énormes progrès qu'a fait la science vétérinaire, l'extension des 
programmes et des sujets d’études imposés aux étudiants vétéri- 
naires, les nombreuses recherches encore à faire sur les épizooties, 
sur les moyens de les combattre, sur l'inspection des viandes, démon- 
trent l'insuffisance des instituts existants dans la plupart des pays. 


084 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


Les journaux vétérinaires ont souvent relaté ce qui, dans le 
système d'enseignement professionnel, leur semblait faire défaut, 
ou ce qu’ils croyaient être sujet à critique; mais, il est d'autant 
moins possible de mentionner ici tous ces griefs et tous les incon- 
vénients énoncés, qu'ils n'existent pas partout au même degré. 


Le corps enseignant des écoles est mieux à même que qui- 
conque, de juger jusqu’à quel point certaines institutions nécessaires 
à l’enseignement aussi complet que possible des élèves, dépendent 
de son cercle d’action; il cherchera tout naturellement à les observer 
ou à les créer. Quelques écoles vétérinaires sont du reste, dans cet 
ordre d'idées, bien en avance sur les autres et possèdent des spé- 
cialités qui les distinguent entre toutes. Sous ce rapport, il est 
très intéressant de voir, que les Instituts vétérinaires autrichiens, 
auxquels sont attachés des professeurs médecins, sont parvenus à 
imposer à leurs candidats, d’abord l'obligation du certificat de 
maturité (baccalauréat ès-sciences et ès-lettres), puis un exellent 
programme d’études, et enfin le mode d'examen universitaire. En 
Hongrie, un certain nombre d'étudiants est envoyé, pour faire un 
stage de plusieurs mois, dans de grandes exploitations agricoles, 
pour y apprendre la zootechnie, l'élevage et l’obstetrique pratiques. 
Je considère ce procédé comme éminemment utile aux jeunes 
vétérinaires. D’autres écoles ont admis dans leurs programmes 
des objets d’études tendant à compléter et à étendre le cadre 
des connaissances des futurs vétérinaires. A Dresde par exemple, 
les étudiants suivent un cours d'agriculture. A Munich, on 
a organisé un cours de pisciculture très fréquenté par les vété- 
rinaires, A Berne, les services de l'école vétérinaire comportent 
une clinique ambulante et un cours de pathologie bovine d'une 
rare extension. À Copenhague, l’enseignement vétérinaire s’est élevé 
à un degré remarquable, grâce à la réunion, sous la direction de 
M. le professeur D’ Bang, de l’école vétérinaire avec l'école d’agri- 
culture. Les journaux professionnels, les ouvrages publiés, les rap- 
ports annuels de leur côté, montrent quel travail ardent et opiniâtre 
est fourni par les écoles françaises, et lessor que prennent les 
études et la pratique vétérinaire en Suède, en Norwège en Angle- 
terre, en Amérique et au Japon. 


L’indication des avantages et des spécialités des différentes 
écoles, dispense de mentionner les désiderata des autres. Ceux-ci 
du reste ont été fréquemment l'objet de propositions et ont déjà 
souvent été discutés en public. Je rappelerai à ce sujet l'excellent 
exposé que J. Feser a fait dans sa conférence sur la nécessité de 
réformer l'enseignement vétérinaire en Allemagne (1875 Berlin, 
Hirschwald éditeur); la sérieuse et complète étude de M. le D" Lydtin, 
sur le rôle et l'importance des vétérinaires pour notre époque, 
enfin le traité de l’histoire de la vétérinaire, écrit de main de 
maitre et de la façon la plus soignée, par M. le professeur D” Eich- 
baum (Berlin, 1885, chez Paul Parey). 





Rapport du docteur KITT, Munich. 985 


Je mentionnerai brièvement les postulats suivants: 


1) L'obligation du certificat de maturité complet pour les 
étudiants en médecine vétérinaire, et la prolongation de 
la durée des etudes. 

2) L'organisation universitaire des écoles vétértnatres, élection 
du recteur par le corps des professeurs;. création d'un 
personnel enseignant suffisant; admission de professeurs 
aggrégés recrutés parmi les assistants, les vétérinaires 
fonctionnaires ou les vétérinaires militaires dont les 
capacités auront été reconnues suivant les usages univer- 
stfatres. 

3) L'introduction dans les programmes d'études d’un cours 
d'agriculture suivi de démonstrations pratiques ef éven- 
tuellement d'un stage de plusieurs semaines dans une 
ferme modèle, dans un haras ou dans un abattoir. (Ce 
stage se ferait pendant le 8™ semestre). 

4) L’encouragement des méthodes expérimentales, en partt- 
culier, la création dans les écoles vétérinarres et l’tnstal- 
lation suffisante d’instituts consacrés à l'étude des maladies 
contagteuses. 


Je m’etendrai plus spécialement sur cette dernière question. 
J'ai déjà parlé de l'importance des instituts spéciaux pour l'étude 
des maladies contagieuses dans de nombreux travaux et j'ai déjà 
publié mes idées sur ce sujet dans la ,,Monatschrift für practische 
Thierheilkunde (2=° volume)". Je vais donc, dans ce rapport, me 
répéter en partie. 

Ce sont principalement les pertes énormes causées directement 
et indirectement par les maladies contagieuses des animaux qui 
ont amené les divers Etats à créer des écoles vétérinaires. L'étude 
des maladies épizootiques, et des moyens de les combattre était et 
est encore un des premiers devoirs du vétérinaire. Cette étude fut 
commencée et continuée sous beaucoup de rapports avec succès 
d'une part par les vétérinaires praticiens, qui, réunissant leurs ob- 
servations et leur expérience, formèrent le premier fond de la police 
sanitaire vétérinaire, d'autre part par les professeurs des écoles 
vétérinaires qui y joignent la recherche expérimentale. Les progrès 
de la médecine humaine et des sciences naturelles ont permis de 
découvrir la nature d’un grand nombre de maladies contagieuses. 
Depuis vingt ans surtout, les admirables travaux de Koch, Pusteur, 
Behring, Bang, Nocard, Roux et de leurs élèves leur ont permis de 
faire un grand nombre d'importantes découvertes. Mais ces travaux 
ont été faits presque toujours dans les instituts de pathologie et 
d'hygiène des universités ou dans les grands laboratoires fondés 
spécialement pour l'étude des maladies infectieuses, dont le per- 
sonnel se recrute le plus souvent parmi les médecins et les chi- 
mistes. Ces institutions sagement dotées et placées sous la direction 
d’un savant renommé attirent de nombreux expérimentateurs qui 


986 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


n'ayant pas d’autres obligations de service et n’étant pas ou n'étant 
que très peu retenu par l’enseignement, sont à même de se donner 
entièrement à leurs recherches. Avec une bonne distribution de 
travail on peut, dans ces conditions, faire faire l’étude approfondie 
de nombreux détails, dont la réunion amène la solution de questions 
importantes. 

C'est ainsi que de plus en plus un déplacement s’est produit 
dans le genre de recherches de ces institutions, qui, en principe, 
devaient s'occuper des maladies de l’homme et qui maintenant s'oc- 
cupent surtout de recherches relatives aux maladies contagieuses 
des animaux, tandis que dans les écoles vétérinaires, à défaut 
d'organisation convenable, les expériences et les essais sur les épi- 
zooties sont très restreints et se bornent à ce qui est indispensable 
à l’enseignement. 

Ce ne sont pas des motifs d’egoisme professionnels qui m'ont 
poussé à faire cette comparaison et je ne veux pas dire que, seuls, 
les représentants de la médecine vétérinaire ont le droit de faire 
ces recherches. Bien au contraire, le travail en commun me semble 
préférable à toutes les tendances séparatrices, car la médecine des 
animaux ne peut se passer des théories et des résultats de la 
médecine humaine, comme elle a dû, lors de sa création, faire, 
pour presque toutes ses branches, de nombreux emprunts aux 
autres sciences. 

Les sciences naturelles sont la source d’où puisent toutes les 
professions techniques. La médecine humaine a été et reste le guide 
de la vétérinaire vers cette source, comme en témoignent nos livres 
d’enseignement, nos journaux et chaque page de notre histoire 
professionnelle; mais tout en poursuivant le méme chemin, les 
vétérinaires ont prouvé, par leurs observations et leurs travaux 
personnels, qu'ils sont également hommes de science et que leurs 
connaissances professionnelles sont à prendre en considération sé- 
rieuse, Ce complétement réciproque est surtout nécessaire pour 
l'étude des maladies contagieuses des animaux et des moyens de 
les combattre, de même pour l’enseignement de la médecine vété- 
rinaire en général. Le grand développement que les expériences 
sur les maladies contagieuses des animaux ont pris dans les in- 
stituts des universités, les conclusions tirées de la manière dont 
les germes pathogenes se comportent dans l’organisme animal, au 
point de vue des maladies contagieuses de l’homme, montrent 
l'importance du sujet par la solution et l’éclaircissement des questions 
d'intérêt commun aux deux branches de la médecine. Du reste, 
dès que les faits établis par les instituts bactériologiques doivent 
entrer dans le domaine de la pratique, on a régulièrement besoin 
du concours des vétérinaires, car les bactériologues et les médecins 
de l’homme s'ils ignorent les faits spéciaux de la médecine vété- 
rinaire, feront souvent fausse route dans leur conception des 
symptômes et dans leurs idées sur les conditions d'infection, l’im- 
portance des mesures prophylactiques, etc. C'est pour ces motifs 








Rapport du docteur KITT, Munich, 987 


que des collaborateurs vétérinaires ont été attachés à la plupart 
des instituts bactériologiques. Mais les vétérinaires aussi doivent 
connaître les points de vue scientifiques que l’on obtient par les 
travaux de laboratoire et par l’experimentation. Or, il est clair 
que ces travaux doivent être pratiqués dès le début et pendant 
toute la durée des études; ils doivent donc se faire à l’école vété- 
rinaire. D'autre part, les professeurs de nos écoles vétérinaires ne 
peuvent pas se borner à parler ex cathedra des découvertes et des 
expériences faites par d’autres et de leurs théories, ils doivent, avant 
tout et toujours, donner à leur enseignement la forme d&monstrative; 
car l'histoire naturelle des maladies contagieuses, leurs formes 
cliniques et anatomiques ne peuvent pas être apprises dans des 
livres ou des cahiers de cours. Le professeur qui veut bien remplir 
sa mission, doit connaître toute la technique des travaux de labo- 
ratoire; il doit avoir acquis par l'observation répétée des cas de 
maladies et par le contrôle des expériences faites ailleurs, un fond 
de savoir persormel, pour ne pas faire sur ses auditeurs l'impression 
d’un simple lecteur. Les vétérinaires dont la mission sera de reconnaître 
rapidement et de combattre efficacement les maladies contagieuses 
des animaux, devront, déjà pendant leur études, avoir suivi un 
enseignement pratique; mais cet enseignement ne pourra être donné 
que dans des instituts spécialement consacrés à l’etude des maladies 
contagieuses, parfaitement installés et faisant partie des écoles vé- 
térinaires. Les maladies contagieuses sont parfois rares et il arrive 
souvent que l’une ou l’autre ne se présente pas pendant de longues 
années et ne peut donc rentrer dans le cadre d’observations d'une 
clinique. Combien de vétérinaires n’ont pas vu, pendant leur séjour 
à l’école, le charbon, la peste porcine, la rage, le choléra des poules, 
etc.; ils ne les connaissent que par les livres et ils n’ont jamais 
pu s’en occuper autrement. Si plus tard, dans leur carrière, ces 
vétérinaires se trouvaient en présence d’une de ces maladies, leur 
incertitude doit naturellement influencer leurs décisions, sans compter 
que ce manque de connaissances peut leur nuire, à eux ou à 
autrui. Une station pour les maladies contagieuses complèterait 
très utilement les hôpitaux des écoles vétérinaires, si elle est orga- 
nisée pour créer à volonté, par l’inoculation, les cas nécessaires 
aux démonstrations, par exemple de fièvre charbonneuse, du charbon 
symptomatique, de la morve, du tétanos, du rouget du porc, de la 
peste porcine, du choléra des poules, des différentes variétés de 
septicémie, de la tuberculose, de la rage, des mammites, du cow-pox, de 
la gourme, de la gastromycose du mouton, des intoxications par la viande, 
etc. L’objection que les maladies provoquées par des inoculations 
expérimentales ne ressemblent pas aux maladies de contagion acci- 
dentelle, n’est pas exacte. Car, si on s’attache à imiter fidèlement le 
mode naturel d'infection, on obtient la marche désirée de la maladie. 
Quiconque a vu les autopsies tout-à-fait classiques d'animaux inoculés, 
par exemple, de fièvre charbonneuse (par injection), de charbon 
symptomatique, de différentes formes de septicémie et les symptômes 


988 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


des maramites, de la rage, du tétanos, du rouget, de la peste por- 
cine, provoqués experimentalement, a pu s’assurer que les altérations 
sont identiques à celles des sujets naturellement atteints. Certai- 
nement, il y a parfois des variations et des marches atypiques dans 
quelques cas de maladies d’inoculation; mais ces cas sont également 
instructifs, puisque l'infection naturelle, elle aussi, subit de nom- 
breuses variantes; l'instruction trouvera justement dans ces cas une 
extension très profitable. 

Les nouveaux moyens pour faciliter le diagnostic des maladies 
contagieuses et la technique des vaccinations préventives resteraient 
étrangers aux vétérinaires, si on ne pouvait leur enseigner les divers 
procédés d’expérimentation déjà dans les écoles vétérinaires. 

Les cours de micrographie, de bactériologie et d'anatomie 
pathologique ne seront complets que s’ils comprennent des expé- 
riences sur l’animal. L'étudiant doit apprendre à faire les prépara- 
tions des bacilles du charbon, des bacilles de Koch, de ceux du rouget, 
de la peste porcine, de la gourme, des septicémies et des intoxicat- 
ions de viande. Il doit faire ces préparations lui-même, s'appliquer 
à rechercher les microbes sur le cadavre et à reconnaître comment 
les maladies contagieuses se développent. Tout cela ne peut 
s’apprendre que par des expériences sur de petits et de grands 
animaux. Un cours sur les maladies contagieuses, sans les démon- 
strations indiquées tantôt, tomberait au niveau de simples lectures 
littéraires. On ne peut pas s’imaginer la physiologie sans 
expériences, l’anatomie sans dissection, la chimie sans réactifs, la 
botanique, la clinique, la pathologie sans démonstrations; tous ces 
enseignements comprennent l’occupation pratique avec leur objet; 
car on ne peut plus, de notre temps, faire un cours de maladies 
contagieuses sans expériences démonstratives. Cela semble si naturel 
qu’il est oiseux de s'étendre là-dessus. 

L'on pourra nous faire remarquer, que les instituts proposés 
renferment une menace et une source de contamination pour le 
voisinage, un foyer permanent de contagion au centre d’une ville 
ou d’un pays, et que des maladies y sont artificiellement entre- 
tenues et peuvent se propager au dehors. (Certainement, l’experi- 
mentateur est souvent exposé à s’infecter; de tristes exemples 
l'ont malheureusement prouvé, mais tout médecin ou vétérinaire 
est exposé journellement aux mêmes dangers lors du traitement 
d’enfants atteints de diphtérie ou de personnes malades du typhus, 
lors de l'examen de chevaux morveux et de chiens enragés, etc. 
Ces dangers comme les infections à la suite des accouchements 
ou des autopsies sont des risques professionnels. Or, c'est juste- 
ment dans les instituts proposés que l'on apprendra comment 
faire pour éviter ces accidents d'infection et mettre le personnel 
chargé de soigner les animaux et leurs propriétaires en garde 
contre ces dangers. | 

Les établissements affectés aux maladies contagieuses devront. 
certainement, être isolés et séparés; cette situation donnera d’autant 








Rapport du docteur KITT, Munich. 989 


plus de garantie qu’etant établis à l'intérieur de villes, ils seront 
éloignés des exploitations agricoles, d’autre part, les animaux amenés 
a la station y mourront et seront détruits avec toutes les matières 
infectieuses. Les directeurs des stations connaissant leur respon- 
sabilité, sauront du reste réduire le danger pour les alentours à son 
minimum, par une bonne surveillance et de la prudence et en 
restreignant, s’il y a lieu, les expériences trop hardies. La direction 
des instituts actuels, dans lesquels on manipule journellement de 
grandes quantités de virus différents démontre suffisamment le bien 
fondé de ce que j’avance. 

Les instituts d’epizooties sont les meilleurs lieux d'isolation 
des animaux suspects de maladie contagieuse. Si, dans un district, 
un animal est déclaré suspect et transféré à l'institut, on affranchira 
non seulement les exploitations agricoles et autres de tout danger 
d’epizootie, mais encore les installations spéciales de l'institut et 
son personnel bien stylé faciliteront beaucoup la surveillance de 
l'animal et l’exécution des mesures sanitaires. 

Jl faudra. dans les instituts demandés, faire, aux cours 
d’epizooties et d’après un plan déterminé, des expériences dont le 
but sera de rechercher les moyens préventifs et curatifs contre les 
maladies contagieuses, de perfectionner et de contrôler les moyens 
déjà connus: d'établir les bases des desinfections; d’éclaircir les 
modes de propagation des épizooties et d’enseigner les moyens 
de diagnostic. Les services que l’on doit attendre des instituts sont: 


1) l’enseignement scientifique et pratique pour tout ce qui a 
rapport aux épizooties, la pathologie générale et l’anatomie 
pathologique; 

2) l'établissement exact et rapide du diagnostic des maladies 
contagieuses : 

3) le contrôle des produits livrés par l’industrie et destinés 
à la prophylaxie ou à la guérison des maladies, ou à la 
désinfection: 

4) la preparation et le débit des matières de diagnostic ou 
d’inoculation préventive; 

5) toutes les recherches relatives aux maladies contagieuses, 
à l'inspection des viandes et à l’hygiène. 


La creation de ces instituts offre, en outre, à beaucoup de 
vétérinaires la possibilité d'entreprendre certaines études de détail. 
Le but des écoles vétérinaires est de former des praticiens et non 
exclusivement des savants; pour les praticiens aussi, la participation 
plus intensive à des travaux scientifiques a une grande valeur. 

Le développement scientifique de la médecine vétérinaire est 
proportionnellement plus lent que celui de la médecine humaine, 
par suite du nombre plus restreint de ces laboratoires et de tra- 
vailleurs. Aussi, un grand nombre de questions n’a pas encore 
été soumis à un examen scientifique. Les vétérinaires qui, par 


990 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


un séjour prolongé ou des stages répétés dans les instituts scien- 
tifiques, auront approfondi leurs connaissances en bactériologie, 
en anatomie pathologique et en matière de maladies contagieuses, 
sauront travailler exactement et scientifiquement; ils seront capables 
de le faire par eux-mêmes et répondront à toutes les exigences 
dans leur carrière privée ou administrative. C'est parmi un tel 
personnel dûment qualifié que les écoles vétérinaires et agricoles 
trouveront leurs professeurs de bactériologie, d'hygiène, d'anatomie 
pathologique, de maladies contagieuses et de police sanitaire. 

Dans le programme des questions relatives à l’enseignement 
de la médecine vétérinaire figure ,celle de la fondation de chaires 
de médecine comparée dans les écoles vétérinaires". A mon point de 
vue, cette création est absolument superflue, pour la raison que toutes 
les branches de la médecine vétérinaire sont enseignées en com- 
paraison avec les branches correspondantes de la médecine humaine. 

Le professeur d'anatomie pathologique ne peut professer sa 
science que par comparaison; le clinicien, le professeur d’obstetrique, 
le pharmacologue sont plus ou moins forcés de mentionner les 
situations analogues chez l’homme; les cours de bactériologie et de 
maladies contagieuses ne peuvent pas se faire sans mention de 
la pathologie humaine; les professeurs d'anatomie, d’histologie, 
d’embryologie vétérinaires. sont obligés de faire également des 
démonstrations comparatives de la structure du corps humain 
et de celle des différents types d'animaux. Il est difficile à une 
seule personne de posséder toutes ces connaissances en quantité 
suffisante pour pouvoir les enseigner, et il est à craindre que le 
cours de médecine comparée, sans tenir compte du nombre né- 
cessaire de leçons, ne soit qu'une compilation de chapitres déjà 
traités par leurs spécialistes et portés à la connaissance des étudiants 
ailleurs et en bonne continuité. Je crois qu'il est plus nécessaire, 
plus avantageux et même désirable de dégrever certains professeurs 
en admettant des agrégés (Privatdocenten) dans nos écoles. Ceux-i 
pourraient donner de l'extension aux connaissances de détail. Cette 
innovation est en préparation à l'Ecole de Munich, depuis quelques 
temps; elle promet de donner à la science vétérinaire des hommes 
capables et des chercheurs zélés et de bonne volonté. 











991 


Report of Dr KITT 


Professor at the Veterinary College, Munich. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 





x HE complaints that are made in relation to the insuff- 
iciency of veterinary education, are assuming an impor- 
tant part in the history of our schools. 

A century ago, at the time of the creation of the 
first veterinary schools, von Humboldt, Cothenius and von 
Voit had made out a list of the requirements which they 
thought necessary to those schools. But in very few of them this 
programme has been completely carried out; for the majority, it has 
remained incomplete, and many had to give up the attempt. 

More than one school has gone down, because of the want 
of such organization, and many that have lived are still suffering 
and are in want of necessary improvements. Reorganization has 
often been attempted, but generally a change from the supervision 
of one Ministry to that of another, is all that was gained. Some 
innovations, some useful improvements have at times been realized 
by these attempts at reorganization; but often they were stopped 
short or were made so slowly that they were never equal to the 
requirements of scientific progress, and students could not be edu- 
cated as they should be. — For the last 20 years most of the 
veterinary schools have got the rank of faculties, and it must be 
acknowledged that many improvements have been introduced by 
the increase of the teaching staff and the improvements, in the 
material of education. But that is not sufficient. The rapid and 
enormous progress made by veterinary science, the extension of 
the curriculum and programmes of studies imposed on veterinary 
students, the numerous investigations that remain to be made upon 
epizooties, the means to control them, the inspection of meat, all 
show the insufficiency of the existing institutions in most countries. 

Veterinary journals have often called attention to what seems 
to them as wanting in the present system of professional teaching 
or inviting criticism. But it is impossible to mention here all the 
faults and wants as they are not alike everywhere. The teaching 


992 The extention of veterinary instruction. 


staff of these colleges is better able than anyone, to judge to what 
extent some institutions necessary to the most thorough education 
of students, depend on their circle of action; and naturally they 
will try to improve or create them. Anyhow, some veterinary 
colleges are far ahead in that direction, in comparison with 
others, and possess facilities which distinguish them among all.— 
On this point, it is interesting to notice, how veterinary institutions 
in Austria, to whieh medical teachers are attached, have succeeded 
in imposing on their candidates, first the obligatory degree (bachelor 
of sciences and of letters), then an excellent curriculum of studies, 
and finally, a university examination. In Hungary, a certain num- 
ber of students are obliged to make a stage of several months in 
large agricultural establishments, to learn practical zoology, the 
breeding and raising of animals, and obstetrics. — I consider this 
as essentially useful to young veterinarians. In other veterinary 
schools, studies have been introduced with the object of completing 
and increasing the knowledge of future veterinarians. They deserve 
imitation. In Dresden, for instance, students follow a course on 
agriculture In Munich, there is a course on pisciculture, much 
patronized by veterinarians. In Berne, there are among the ser- 
vices of the school an ambulant clinique and a very extensive 
course of bovine pathology. In Copenhagen, veterinary education 
has reached the highest degree, thanks to Prof. Dr. Bang who 
succeeded in uniting the veterinary school to that of agriculture. 
Professional journals, the published works, the annual official re- 
ports show what amount of good and solid work is done by the 
French schools and also the progress that veterinary studies and 
practice are making in Sweden, Norway, England, America and 
Japan. — 

Having indicated the advantages and facilities of different 
schools I shall consider the wants of others. At all events, these 
have frequentiy been the object of various proposals and have already 
been often discussed. — I will recall on this subject the excellent 
paper of Prof. J. Feser, on the necessity of reforms in veterinary 
education in Germany, and also the learned and complete study of 
Dr. Lydtin upon the work and importance of veterinarians of our 
days, and finally the history of veterinary science, written in such 
a masterly and careful manner by Prof. Dr. Eichbaum. 


I will briefly mention the following particulars: 


1) Obligatory degree of bachelors for veterinary students and 
extension of the length of studies. 


2) University organization of veterinary colleges; election 
of a rector by the staff of professors; creation of a suf- 
ictent teaching staff; admission of. adjuncts (Privat 
Docenten), recrutted among assistants, official or milrtary 





Report of Dr. KITT, Munich. 993 


vetertnartans, whose ability shall be recognized according 
to university methods. 


3) Introduction in the curriculum of a course on agricul- 
ture, wth practical demonstrations and afterwards a 
stage of several weeks in a model farm, a stud, or in 
abattoırs. (This stage would take place in the 8" se- 
mester.) 


4) Encouragement of experimental methods, and spectally 
the creation in vetertnary schools of well appotnted tn- 
stttutions devoted to the study of contagious diseases. — 
I will return to this further on. — 


I have already written on this subject and expressed my 
opinion in the ‘“Monats-Schriften für praktische Tierheilkunde 2° 
vol.” — Therefore I am obliged to repeat myself somewhat here. 

It is principally the enormous losses produced directly or in- 
directly by contagious diseases of animals, that have induced States 
to create veterinary schools. The study of epizootic diseases and 
the means to control them have been and are yet among the 
principal duties of the veterinarian. 

This study was begun and will be successfully continued in 
many respects, on one side by the practitioners who, gathering 
their observations and their experience, laid the first foundation of 
veterinary sanitary police; and on the other, by the professors of 
the school, who introduced experimental methods. The progress 
of human medicine and the natural sciences has allowed the dis- 
covery of the nature of a great number of contagious diseases. 
Specially for the last 20 years, the admirable works of Koch, 
Pasteur, Behring, Bang, Nocard and Roux and their pupils, have 
allowed important discoveries to be made. But those labours were 
done almost always in institutes of pathology and of hygiene, in 
universities or great laboratories, created specially for the study of 
infectious diseases, with a staff recruited most ordinarily among 
physicians and chemists. Those institutes being richly endowed, 
and placed under the control of a renowned scientist, attracted 
numerous experimentators who, having no other obligations and 
being little or not at all prevented by their duties as teachers were 
able to give themselves entirely to their researches. With proper 
distribution of the work, it may be possible, in such conditions, 
to obtain a serious knowledge of numerous details, which collected 
together result in the solution of important questions. Thus, more 
and more, a displacement has taken place in the direction of the 
researches undertaken at those institutions, which from the beginning 
had made it their object to consider diseases of man and which 
now are principally occupied with researches relating to contagious 
diseases of animals, while in veterinary schools, from want of proper 
organization, experiments and studies of epizooties are restricted 


63 


994 The extention of veterinary instruction. 


to what is strietly indispensable to the education of the students. 
I do not make this comparison from motives of professional 
egoism, and I do not wish to say that representatives of veterinary 
medicine alone have the right to make those researches. Far from 
it. On the contrary, the work made in common is for me far 
superior to any separative tendencies; medicine of animals cannot 
do without the theories and results of human medicine, and since 
its creation she has had to borrow for almost all its branches from 
the other sciences. 

Natural sciences are the source from which all technical pro- 
fessions draw. Human medicine has been and remains the guide 
of veterinary medicine, as is shown by our classical works. our 
journals and every page of our professional history; but in follow- 
ing the same road, veterinarians have proved by their own ob- 
servations and independent work, that they, too, are seientific 
men, and that their professional knowledge must be taken into 
serious consideration. This exchange is specially necessary for 
the study of contagious diseases of animals and their means of 
controlling them as well as for the teaching of veterinary medicine 
in general. The great number of experiments relating to conta- 
gious diseases of animals, that have been made in institutes and 
universities, the conclusions arrived at on the action of pathogeneous 
germs upon the animal organism, ‘from the point of view of con- 
tagious diseases of man, show the importance of the subject for 
the solution and elucidation of questions of interest common to 
both branches of medicine. At any rate, from the moment when 
the facts established by bacteriological institutions, entail the 
domain of practice, the assistance of veterinarians is generally 
necessary, because bacteriologists and physicians, if they are ignor- 
ant of the special facts of veterinary medicine, will often make 
mistakes in their conception of symptoms, and in their ideas upon 
the conditions of infection, the importance of prophylactic measures 
etc. For these reasons, veterinary collaborators have become ad- 
juncts to institutes of bacteriology. But veterinarians must also be 
acquainted with the scientific points of view that are arrived at 
in the laboratory and by way of experimentation. And it is evi- 
dent, that such work must be done from the beginning and during 
the entire duration of the studies, and therefore must be carried 
on at college. Moreover, professors in our colleges cannot be satis- 
fied with speaking ex cathedræ, of discoveries and experiments made 
by others and of their theories; they must, before all things and 
always, give to their teaching a demonstrative form, as the natural 
history of contagious diseases, their clinical and anatomical forms, 
cannot be taught by books or notes. The professor who wishes 
to fill his mission well, must be acquainted with all the technical 
part of laboratory work, he must, by repeated observation of cases 
of disease and by experiments of his own by way of controlling 
those of others, have acquired sufficient personal knowledge, not 





Report of Dr. KITT, Munich. 995 


to appear before his listeners merely as one who repeats a lesson. 
Veterinarians, whose mission it is to recognize rapidly contagious 
diseases of animals, and struggle with effectiveness against them, 
should, already during their time of study, receive practical in- 
struction, which cannot be obtained, except in institutes, specially 
devoted to the study of those diseases, perfectly organized and 
forming part of veterinary colleges. 

Contagious diseases are sometimes rare, and it occasionally 
happens that one or another does not appear for many years and 
consequently cannot be the subject of clinical observations. How 
many veterinarians are there who, while at college, did not see 
a case of anthrax, swine pest, rabies, chicken cholera etc., — knew 
them only by their readings, and never had an opportunity to 
study them otherwise. If later in their career they are brought in 
presence: of one of those diseases, their doubts must necessarily 
influence their actions; besides, this want of knowledge may be 
injurious to them and others. 

A station for contagious affections would be a very useful 
addition to the hospitals of veterinary schools, if it were organized 
to create at will, by vaccination, cases necessary to the demon- 
stration for inst. of anthrax fever, symptomatic anthrax, glanders, 
tetanus rouget, porcine pest, chicken cholera, various forms of 
septicemia, of tuberculosis, rabies, mammitis, cowpox, strangles, 
gastromycosis of sheep, intoxication by meat etc. 

The objection. that diseases produced by experimental in- 
oculations do not resemble those by direct contagion, is not exact. 
For if the natural mode of infection is closely followed, the desired 
progress of the disease will be realized. Whoever has seen post- 
mortems, altogether classical, of animals inoculated for: instance 
with anthrax fever (by injection) with symptomatic anthrax, with 
the various forms of septicemia, and has also witnessed the symp- 
toms of mammitis,. rabies, tetanus, rouget, swine pest experimentally 
developed, has been able to assure himself that the alterations 
were identical with those of animals naturally affected. It is true 
that there may be modifications and atypical manifestations in some 
cases of inoculation; but these are themselves instructive, natural 
infection also presenting numerous variations. Education will benefit 
by the examination of such cases. 

The new means to facilitate the diagnosis of contagious 
diseases and the technics of preventive vaccinations would remain 
unknown to veterinarians, if the various methods of experimen- 
tation were not already taught in veterinary colleges. 

Courses of micrography, bacteriology, and pathological ana- 
tomy are complete only if they include experiments on animals. 

The student ought to learn how to make preparations of the 
bacillus of anthrax, of that of Koch, of rouget, of swine pest, 
strangles, septicæmias, and meat intoxications. He must make the 
preparations himself, and not look at them only through culture 


996 The extention of veterinary instruction. 


glasses: he must also learn how to look for them in cadavers, and 
learn to understand how contagious diseases develop. — All this 
cannot be learned except by experiments on small and large ani- 
mals. A course of teaching on contagious diseases without those 
indicated demonstrations will soon drop to the level of simple 
literary lectures. — One cannot think of physiology without ex- 
periments, of anatomy without dissection, of chemistry without 
analysis, of botany, clinics, pathology without demonstrations. All 
these branches include practical teaching of their subject, and cer- 
tainly in our days a course of contagious diseases cannot be given 
without demonstrative experiments. lt seems so natural, that it 
is useless to insist. | 

Presumably the objection will be made, that the proposed 
institutions might become a threatening source of contamination 
for the surroundings, a permanent centre of contagion in the 
middle of a town or a country, and that foreign diseases, at pre- 
sent stamped out, would be artificially kept up, and might be 
propagated beyond their proper limits. — Certainly, the experi- 
mentalist is very liable to become himself infected with diseases 
transmissible to man, but physicians and veterinarians are daily 
exposed to the same danger, when treating children suffering from 
diphteria, or persons affected with typhus, and when examining 
glanderous horses, or rabid dogs etc. These dangers, like the in- 
fections following parturitions or autopsies, are professional risks. 
And it is just in those proposed institutes that people will learn 
how to avoid these accidents of infection, and how to put the 
keepers and owners of animals on their guard against these dangers. 

Institutions connected with contagious diseases, ought to be 
isolated and separated. Being erected in cities, they are far 
from agricultural establishments, and such a situation gives the 
greatest security; the animals that are brought to the station, do 
not leave it any more and when dead are destroyed, and disposed 
of, together with any infectious matter they may contain, with 
careful use of disinfectants. Directors of stations knowing their 
responsibility, will know at all events how to reduce the danger 
to the neighbourhood to its minimum, by watchful supervision 
and prudent care, and also in putting a stop, if required, to too 
risky experiments. The direction of the existing institutes, in which 
quantities of dangerous contagious matter are daily handled, suffi- 
ciently shows the truth of the above remarks. — 

Institutes for contagious diseases are the best places for the 
isolation of animals suspected of contagious diseases. If in a district, 
an animal is declared suspect and transferred to the institution, 
then not only all agricultural or other establishments will be pro- 
tected from all danger of epizooty, but besides the special arrange- 
ments of the institution and the well educated staff will consider- 
ably facilitate the observation of the animal and the execution of 
the sanitary measures. 





Report of Dr. KITT, Munich. 997 


In the proposed institutions, it will be necessary, according 
to the requirements of the course and following. a definite plan, 
to make experiments, whose object will be to find preventive 
and curative means against contagious diseases; to improve and 
control those already known, to decide on the processes of dis- 
infection, to study the modes of spreading of epizooties, and teach 
the means of diagnosis. The advantages to be derived from those 
institutions are: 


1) Scientific and practical education upon all that relates to 
epizooties, general pathology, and pathological anatomy; 


2) The correct and rapid diagnosis of contagious diseases; 


3) The control of the products sold in commerce and used 
for the prophylaxy of, or recovery from, those diseases or 
for disinfection; 


4) The preparation and sale of the substances employed to 
assist diagnosis, or for preventive inoculation ; 


5) All researches relating to contagious diseases, to meat in- 
spection, and hygiene. — 


The creation of such institutions would besides offer to many 
veterinarians the possibility of undertaking special detail works. — 
The object of veterinary schools is to form practitioners and not 
learned men only. But for practitioners also, a closer participation 
in scientific work is of great value. 

The scientific extension of veterinary medicine is in proportion 
slower than that of human medicine, on account of the more 
limited number of workers. For this reason, a great number of 
questions have not yet been submitted to scientific inquiry. 

Veterinarians who, by a long sojourn or repeated stages in 
scientific institutions, have improved their knowledge in bacteriology, 
pathological anatomy, and on the subject of contagious diseases, 
will be able to work scientifically by themselves, they will do it 
and still answer all the exigencies of their private or administrative 
career. It is among a staff, so well qualified, that veterinary and 
agricultural schools will find their professors of bacteriology, hygiene, 
pathological anatomy, of contagious diseases, and of sanitary police. 

In the programme of questions relating to the education in 
veterinary colleges, stands that of the creation of chairs of com- 
parative medicine. From my point of view, this is absolutely super- 
fluous, for the reason that all the branches of veterinary medicine 
are taught in comparison with the corresponding ones of human 
science. The professor of pathological anatomy can only teach by 
comparison, the clinical physician, the professor of obstetrics, the 
pharmacologist, are more or less obliged to mention analogous 
conditions in man; the course on bacteriology and contagious dis- 
eases cannot be held without referring to human pathology; the 


998 The extention of veterinary instruction. 


professors of anatomy, histology, veterinary obstetrics, are also ob- 
liged to make comparative demonstrations of the human body and 
of that of the different types of animals. It will be difficult to 
find a single person possessing all this knowledge, and able to 
teach it; and it is to be feared that the course of comparative 
medicine, without counting the number of lectures it would require, 
will prove but a complication of subjects already treated by spe- 
cialists and presented to students elsewhere and more consecutively. 

I believe that it is more necessary, advantageous, and desir- 
able to relieve some professors, by the appointment of adjuncts in 
our colleges. They could extend the teaching of detail. This 
innovation has for some time been in preparation at the veterinary 
college of Munich, and promises to give veterinary science, men 
of ability and active and zealous investigators. 


999 


Bericht von Dr. Malkmus 


Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Hannover. 


Studierenden in einer bestimmten Zahl von Semestern 
derart auszubilden, daß sie imstande sind, die an 
of einen Tierarzt herantretenden Aufgaben selbständig zu 

erfüllen. Fertige, in allen Aufgaben gewandte Tierärzte 
vermag die Schule nicht auszubilden. Nur in der 
praktischen Thätigkeit, unter eigener Verantwortlichkeit und im 
Kampfe um das Dasein kann der neuapprobierte Tierarzt zum voll- 
endeten Praktiker heranreifen. Um aber diesen weiteren Ausbau 
seines Könnens bewirken, sowie den Fortschritten der Wissenschaft 
folgen zu können, muß der junge Tierarzt auf den wissenschaft- 
lichen Grundlagen stehen, auf denen die Heilkunde aufgebaut ist. 
Seine technische Erziehung muß auch soweit gediehen sein, daß er 
die Methoden der Forschung und des Handelns durch praktische 
Ubungen sich angeeignet hat, damit er den mannigfachen von ihm 
geforderten, praktischen Leistungen gewachsen ist. 

Das Maß der Fachbildung soll dem jeweiligen Stande der 
Wissenschaften entsprechen; wir sehen es dem entsprechend von 
Jahr zu Jahr steigen. 

Die Ausbildung der Tierärzte wird aber nicht allein von dem 
Stande der Wissenschaft bestimmt, sondern in höherem Grade 
durch die von dem Staate und den Privaten gemachten, den Zeit- 
verhältnissen entspringenden Anforderungen, die der aufklärenden 
Wissenschaft oft weit vorauseilen und sie auch in bestimmte 
Bahnen drängen. 

Es ist die Pflicht der Lehrer an den tierärztlichen Hochschulen, 
die Studierenden mit den Fortschritten der Wissenschaft bekannt 
zu machen und sie im modernen wissenschaftlichen Geiste zu 
erziehen. 

Zahlreich sind die Einrichtungen und Verbesserungen an allen 
Hochschulen, die darauf hinzielen, die Ausbildung der Studierenden 
der Tierheilkunde dem Fortschreiten der Wissenschaft und den 
auftauchenden Anforderungen entsprechend zu gestalten. Im großen 
und ganzen aber ergiebt sich die bedauernswerte Thatsache, daß 
die Ausbildung der Tierärzte, weder in wissenschaftlicher noch in 





en tierärztlichen Hochschulen fällt die Aufgabe zu, die 
Q 


1000 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


praktischer Beziehung, den großen und raschen Fortschritten der 
Wissenschaft und der Technik, sowie den umfassenden Anforder- 
ungen der speziellen Heilkunde, der Gesundheitspflege der landwirt- 
schaftlichen Nutztiere, sowie der öffentlichen Veterinär- und Sänitäts- 
polizei Schritt zu halten vermochte. Dieser Thatsache vermögen sich 
weder die Regierungen, noch die Landwirte, am wenigsten gar die 
Tierärzte selbst zu verschließen. 

Meine Aufgabe ist es in erster Linie, die einzelnen Mängel 
klar darzulegen, ihre Ursachen zu beleuchten und auf ihre Abstell- 
ung hinzudrängen. 

Mit Recht und in richtiger Erkennung der Pflicht hat der 
internationale tierärztliche Kongreß „die Erweiterung des tierärzt- 
lichen Unterrichts an den tierärztlichen Hochschulen* auf die 
Tagesordnung seiner Verhandlungen gesetzt. Als Referent glaube 
ich mich nicht darauf beschränken zu dürfen, darzulegen, welche 
Disziplinen dem tierärztlichen Unterricht etwa neu anzufügen sind, 
sondern ich will nicht unterlassen, auch darauf hinzuweisen, inwie- 
fern die bereits gepflegten Disziplinen einer Erweiterung und Ver- 
vollkommnung bedürftig sind, um Tierärzte heranzubilden, die den 
praktischen Anforderungen, dem Stande der Wissenschaft ent- 
sprechend, nachzukommen in der Lage sind. 

Es ergeben sich daraus so bedeutungsvolle Konsequenzen, daß 
dieselben zu übergehen unverzeihlich wäre. 

Der geschäftsführende Ausschuß hat für die vorliegende Frage 
Referenten aus allen Ländern ernannt, in denen sich die Tierheil- 
kunde einer besonderen Blüte und Förderung von seiten des Staates 
erfreut. Ich fühle mich deshalb auch berechtigt, lediglich die Ver- 
hältnisse an den deutschen tierärztlichen Hochschulen zu beleuchten 
und überlasse es den ausländischen Kollegen, auch ihre Verhält- 
nisse klar zu legen. Um meinen Bericht nicht von vornherein 
weitläufig zu gestalten, setze ich den deutschen Lehrplan und die 
Prüfungsordnung als bekannt voraus. 


I. 


Die Ausbildung in den naturwissenschaftlichen Fächern darf 
keine allgemeine wissenschaftliche, sondern muß den Bedürfnissen 
der Tierheilkunde speziell angepaßt sein. 


Einst pries man es im ärztlichen Stande für zweckmäßig, dab 
die Mediziner mit anderen Studierenden zusammen die Vorträge 
über Chemie, Physik, Botanik und Zoologie hörten; heute hat man 
sich davon überzeugt, daß diese Ausbildung unzureichend und ver- 
fehlt ist. Was hat der Mediziner gewonnen, wenn er mit Chemi- 
kern susammen ein ganzes Semester, eine Vorlesung über Chemie 
der Anilinfarbstoffe hört? Er maß die ganze organische und an- 
organische Chemie kennen lernen, kann aber für das Studium dieses 
Faches nur zwei Semester verwenden; es muß deshalb der Stoff 
in einer für ihn speziell geeigneten Weise ausgewählt und zusammen- 





Bericht von Dr. Malkmus, Hannover. 1001 


gedrängt vorgetragen werden. Ebenso soll es mit der Physik, der 
Zoologie und der Botanik gehalten werden, die bei zweckmässiger 
Einteilung des Stoffes auch in einem Semester erledigt werden 
können. Es kommt nicht darauf an, den Studirenden der Tier- 
heilkunde mit den eingehendsten Einzelheiten dieser Wissenszweige 
bekannt zu machen, sondern er soll vor allem beobachten und 
naturwissenschaftlich denken lernen. Den biologischen Verhältnissen 
in der Tier- und Pflanzenwelt muß die größte Aufmerksamkeit 
zugewendet werden. 

In der Botanik sind die landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und 
die Grundbedingungen für ihre gedeihliche Entwickelung besonders 
zu würdigen; außerdem muß der Tierarzt die Futter- und Gift- 
pflanzen kennen. In der Physik wären praktische Übungen im 
Photographieren zweckmäßig. Die naturwissenschaftlichen Fächer 
nehmen heute im Studium der Tierheilkunde gegenüber den Fächern 
der eigentlichen Fachdisziplin einen zu breiten Raum ein und ge- 
nügen trotzdem nicht den Anforderungen der tierärztlichen Praxis. 
Hier heißt es einerseits Beschränkung auf das notwendige, anderer- 
seits aber bessere vorbereitende Ausbildung für das eigentliche 
Fachstudium. 


IL. 


Das Studium der Tierheilkunde soll sich nicht auf die Haus- 
tiere beschränken, sondern auf alle landwirtschaftlichen Nutztiere 
sich ausdehnen. 

Längst ist Fischzucht und Bienenzucht in den Bereich der 
landwirtschaftlichen Betriebe aufgenommen. Diese Betriebszweige 
vermögen dem Landwirte, bei sachgemäßer Pflege, erhebliche 
Nebenerträgnisse zu geben und sind einer weiteren Entwickelung 
und Förderung bedürftig. Niemand ist besser geeignet als der 
Tierarzt, hier helfend und unterstützend mitzuwirken, weil er die 
nötigen anatomischen und physiologischen Vorkenntnisse hierüber 
bereits besitzt. Er kommt mit den Landwirten am meisten in Be- 
rührung und hat am häufigsten Gelegenheit, belehrend und anregend 
zu wirken. In dem Unterricht, wie er heute besteht, wird nur hie 
und da einmal gelegentlich auf Krankheiten der Fische und Krebse 
hingedeutet. Die tierärztliche Hochschule in München ist allein 
bahnbrechend vorausgegangen, indem sie eine Professur für Fisch- 
kunde schuf und einen hervorragenden Zoologen als Lehrer berief. 
Und damit ist sie einem schon längst gefühlten und auch aus- 
gesprochenen Bedürfnisse nachgekommen; denn heute schon werden 
nicht selten die Tierärzte um Rat und Hilfe in Notfällen ange- 
gangen, weil sie naturgemäß für sachverständig gehalten werden. 
Leider vermögen sie selten mit Rat oder That zu helfen, weil sie 
der Wohlthat eines besonderen Unterrichts bisher entbehrten, nicht 
blos zu ihrem Nachteil, sondern hauptsächlich zum Schaden der 
Landwirtschaft, welche die Bienen- und Fischzucht zu ihren ren- 
tablen Betriebszweigen zählt. 


1002 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


II, 


Die Tierzucht muß nicht nur theoretisch, sondern auch 
demonstrativ praktisch gelehrt werden. 

Ein nicht geringer Teil der Studierenden der Tierheilkunde 
entstammt den Städten und hat noch niemals Gelegenheit gehabt, 
Tiere im Stalle zu beobachten, geschweige denn die Aufzucht und 
Pflege derselben kerinen zu lernen. Der auf den tierärztlichen 
Hochschulen erteilte theoretische Unterricht vermag gerade inbezug 
auf Tierzucht die praktische Beobachtung nicht zu ersetzen. Auch 
die Beurteilungslehre nimmt immer festere Formen an und gründet 
sich mehr und mehr auf die Ergebnisse von Messungen des Tier- 
körpers. Es ist dringend notwendig, daß die Studierenden mit den 
Meßverfahren vertraut gemacht werden und Gelegenheit erhalten, 
insbesondere Messungen an Rindern verschiedener Rassen vorzu- 
nehmen und dieselben darnach zu begutachten. Die Studierenden 
müssen ferner Gelegenheit erhalten, hochtragende Tiere zu beob- 
achten, ihre Pflege aus eigener Anschauung kennen zu lernen und 
namentlich bei der Pflege des neugeborenen Tieres selbstthätig 
mitzuwirken. Das alles kann geboten werden, wenn besondere 
„Tierzucht-Institute* an den tierärztlichen Hochschulen errichtet 
werden, in denen Rinder, Schafe, Schweine und Geflügel verschie- 
dener Rassen gehalten und den Studierenden demonstriert werden. 

Durch unentgeltliche Aufnahme und Pflege können daselbst auch 
Pferde verschiedener Rassen von Händlern vorübergehend leihweise 
erhalten werden, um den Studierenden die Eigentümlichkeiten der 
einzelnen Rassen und die Fehler in der Bauart vorzuführen. 

Die Kosten der Erhaltung einer derartigen Anstalt würden .gar 
nicht so erheblich sein, da beim Wiederverkauf der Tiere mindestens 
der Einkaufspreis gelöst werden würde. 

Die Anstalt würde aber auch nach anderer Richtung der 
Ausbildung der Tierärzte förderlich sein, indem diesen die Möglich- 
keit geboten würde, eine Geburt bei Tieren zu sehen, gegebenen- 
falls dabei kunstgerechte Hilfe unter Anleitung des Lehrers zu 
leisten; denn 


IV. 


auch in der Geburtshilfe bedürfen die Studierenden einer besseren 
praktischen Ausbildung. Es mag Vielen sonderbar erscheinen, aber 
‘es ist Thatsache, daß eine große Zahl, wenn nicht die Mehrzahl der 
mit der Approbation als Tierarzt entlassenen jungen Männer noch 
niemals eine Geburt gesehen hat. Kein Zweig der Tierheilkunde 
wird so von der praktischen Erfahrung getragen und ist so von der 
handlichen Geschicklichkeit abhängig wie die Geburtshilfe, und doch 
muß sich der Unterricht aus Mangel an Unterrichtstieren auf theore- 
tische Vorträge und Demonstrationen an Phantomen beschränken. 
Gewiß kann nicht alles in Wirklichkeit gezeigt werden, auch die 
Phantome sind nicht zu entbehren; allein es sollte doch jeder 





Bericht von Dr. Malkmus, Hannover. 1003 


Studierende wenigstens einige Geburten zu beobachten Gelegenheit 
haben, um von diesen die Bedeutung anderer ermessen zu können. 


V. 


Die bisher erörterten Vorschläge zielen auf die Erweiterung 
längst bestehender Unterrichtsgegenstände, entsprechend den An- 
forderungen der Neuzeit hin. 

Nun haben sich außerdem noch im Laufe der Zeit zwei Unter- 
richtsfächer aus der Notwendigkeit heraus entwickelt, die weder in 
der deutschen Prüfungsvorschrift noch im Lehrplan vorgesehen 
sind: „die technische Veterinärpolizei und die Fleischbeschau.“ 

Dem Bedürfnisse Rechnung tragend, haben die Hochschulen 
diese Materien, soweit die räumlichen Verhältnisse, die Zeit und 
die Lehrkräfte ausreichen, gepflegt und sie zu besonderen Lehr- 
gegenständen gemacht. Es muß aber mit Bedauern zugegeben 
werden, daß die Unterweisung der Studierenden in diesen beiden 
dem öffentlichen Wohle dienenden Zweigen der praktischen Tier- 
heilkunde nicht in dem Umfange erfolgt, wie es der Wichtigkeit 
und dem Stande der Wissenschaft entspricht. 

Der Titel des zu erörternden Gegenstandes weist ganz be- 
sonders auf den ersteren der beiden Wissenszweige hin, indem es 
die „Errichtung von Seuchenversuchsanstalten“ zur Besprechung stellt. 

Man könnte geneigt sein, anzunehmen, daß hiermit Anstalten 
lediglich zur wissenschaftlichen Erforschung der Seuchen gemeint 
seien; das entspricht aber nicht der Absicht des Auftraggebers. 
Es sollten vielmehr diese Anstalten der Erweiterung des Unterrichts 
der Studierenden dienen. Wir Tierärzte selbst müssen zugeben, 
daß die bisherige Unterweisung in der Seuchenlehre eine durchaus 
unzureichende ist. Die meisten Tierärzte verlassen die Hochschule, 
ohne jemals Fälle der wichtigsten Tierseuchen selbst gesehen zu 
haben, wie z. B. Rotz, Milzbrand, Tollwut, Lungenseuche. Ist es 
unter solchen Umständen verwunderlich, wenn die Diagnosen der 
Tierärzte in der Praxis soviel zu wünschen übrig lassen, daß z. B. 
der preußische Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten 
sich wiederholt veranlaßt gesehen hat, die Diagnose auf Rotz und 
Lungenseuche in den tierärztlichen Hochschulen in jedem einzelnen 
Falle nachprüfen zu lassen? 

Die statistischen Erhebungen während eines Jahres haben er- 
geben, daß 12°, der Rotzdiagnosen verfehlt waren, in wieviel 
Fällen der Rotz, der thatsächlich vorhanden war, nicht erkannt 
wurde, bleibt unermittelt. Ich habe Grund zu der Annahme, daß 
es um die Feststellung von Milzbrand und Lungenseuche nicht 
besser steht. 

Die Staatsregierung selbst trägt bis zu einem gewissen Grade 
die Verantwortung für diesen Mißstand, indem sie nicht Fürsorge 
trifft, daß den Tierärzten eine bessere Ausbildung zuteil wird. 

Die Unterrichtskurse, welche einzelne deutsche Bundesstaaten 
ihren beamteten Tierärzten erteilen lassen, sind nicht allen zu gute 


1004 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


gekommen, ganz abgesehen davon, daß sie sich zumeist auf 
bakteriologische Übungen erstreckten. Es ist aber durch die Ein- 
richtung der Kurse seitens der Behörden anerkannt, daß die be- 
amteten Tierärzte einer besseren Ausbildung bedürfen. Bei den 
bereits in der Praxis stehenden Tierärzten kann der Mangel nur 
durch zweckmäßige Lehrgänge und zwar nur an tierärztlichen 
Hochschulen nachgeholt werden, während doch schon die Studieren- 
den, allen Anforderungen. und dem Stande der Wissenschaft ent- 
sprechend, gleich von vornherein ausgebildet werden sollten. 

Die Seuchenlehre ist ein Teil der internen Pathologie; es ist 
aber nicht statthaft, daß der interne Kliniker seuchenkranke Tiere, 
welche den Bestimmungen des Viehseuchengesetzes entsprechend 
von anderen Tieren abgesondert werden müssen, in dem Spital 
des internen Klinikers aufgenommen und von ihm den Studierenden 
demonstriert werden. Die Gefahr der Übertragung der Seuchen- 
krankheiten auf andere noch gesunde Tiere ist eine zu große; sie 
erfordert, daß die betreffenden kranken Tiere in einer besonderen 
Anstalt untergebracht werden, die mit den anderen klinischen In- 
stituten in keinerlei Verbindung steht. Die Bedeutung und der 
Umfang der Seuchenlehre erfordert auch eine besondere Lehrkraft, 
sodaß das Seucheninstitut auch einem besonderen Ordinarius zu 
unterstellen ist. 

Eine diesen Anforderungen entsprechende Anstalt ist in der 
Lage, die Studierenden in der Untersuchung und Feststellung der 
Seuchen, in der bakteriologischen Untersuchung, in den verschiedenen 
diagnostischen und in den Schutzimpfungen, sowie in der ganzen 
Desinfektionslehre zu unterrichten. Zunächst wird den Hochschulen 
dadurch die Möglichkeit geboten, ihren heiligsten Pflichten zu ent- 
sprechen und den Studierenden diejenigen Kenntnisse und Fertig- 
keiten beizubringen, welche die veterinärpolizeilichen Aufgaben 
täglich von ihnen verlangen. Die Seucheninstitute können außer- 
dem aber zweckmäßig der weiteren wissenschaftlichen Erforschung 
der Seuchen dienen, um neue Mittel und Wege zu finden, vermöge 
derer man der Viehseuchen Herr zu werden vermag. Der gesteigerte 
Handelsverkehr mit Tieren überhaupt, der häufigere Wechsel der 
Bestände bei den Viehbesitzern vermehrt die Gelegenheit zur Aus- 
breitung von Tierseuchen; die intensive Viehwirtschaft, wie der 
Ackerbau verweichlichen die Tiere und machen sie für Seuchen- 
krankheiten empfänglicher. Thatsächlich will es unter den jetzigen 
Zeitverhältnissen nicht recht gelingen, der weiteren Ausbreitung der 
Seuchen Einhalt zu thun oder gar. sie auf kleinere Bezirke zu 
beschränken. Alles drängt nach der Auffindung neuer Schutzmaß- 
nahmen. Der Staat muß hierfür Mittel auf Mittel gewähren und 
die tierärztlichen Hochschulen, welche die richtigen Stätten für die 
Seuchenforschung sind, entbehren derselben. 

Seitdem man die Gefahren erkannt hat, welche dem Menschen 
durch den Genuß des Fleisches kranker Tiere drohen, mebrt sich 
nicht nur. die Zahl der unter amtlicher Aufsicht stehenden ôffent- 











Bericht von Dr. Malkmus, Hannover. 1005 


lichen Schlachthäuser, auch die Gesamtheit der Staatsbürger will 
gegen diese Gefahren geschützt sein. Die Fleischbeschau gewinnt 
täglich an Bedeutung und es besteht der Plan, sie obligatorisch auf 
das ganze Reich auszudehnen. Der Tierarzt ist auch hier der 
nächste Sachverständige und die Hochschulen haben dafür zu sorgen, 
daß nur Tierärzte in der Praxis entlassen werden, die mit den 
notwendigen .. Kenntnissen ausgerüstet sind. Auch hierin ist eine 
praktische Unterweisung unumgänglich notwendig; sie kann natur- 
gemäß nur an geschlachteten Tieren, also bloß in einem größeren 
Schlachthause, erfolgen. 

Die Hochschulen in München und in Dresden haben den sehr 
zweckmäßigen Anfang gemacht, indem sie den Studierenden in 
14tägigen prakiischen Lehrgängen auf dem dortigen Schlachthofe 
Unterricht in der Fleischbeschau erteilen lassen. Auch das Lehrer- 
Kollegium der tierärztlichen Hochschule in Hannover trägt sich mit 
der dahingehenden Absicht, den Studierenden durch den Direktor 
des Schlachthauses Unterricht in der praktischen Fleischbeschau 
erteilen zu lassen, jedoch müssen den Hochschulen die hierzu 
nötigen Mittel erst bewilligt werden. — 

Nach dem Titel des ersten Verhandlungsgegenstandes ist nun 
weiter noch die „Errichtung von Lehrstühlen für komparative 
Medizin“ an den tierärztlichen Hochschulen zur Erörterung gestellt. 
In Deutschland ist eine derartige Forderung weder von seiten der 
Tierärzte noch der Hochschulen erhoben worden. Komparativ 
wird der Unterricht heute bereits erteilt insofern, als die Krank- 
heiten bei den verschiedenen Haustieren in allen Einzelfächern 
berücksichtigt werden, auch, wo es zweckmäßig erscheint, auf be- 
sondere Zustände und Vorgänge beim Menschen hingewiesen wird. 
Es ist jedem Ordinarius überlassen, inwieweit er die Verhältnisse 
des Menschen in den Kreis seiner Betrachtungen ziehen will. 

Das bis jetzt Gebotene reicht in dieser Beziehung für den 
tierärztlichen Beruf vollkommen aus und es kann deshalb die Er- 
richtung besonderer Lehrstühle für komparative Medizin als not- 
wendig nicht anerkannt werden. Angesichts der zahlreichen und 
erheblichen Mängel, welche die Ausbildung der Tierärzte auf 
anderen Gebieten ihres Berufes aufweist, kann ich es nicht für 
zweckmäßig erachten, noch weitere unnötige Disziplinen für das 
Studium zu fordern. Beschränken wir uns auf das, was dringend 
notwendig ist und überlassen es der weiteren Entwicklung der 
Veterinärwissenschaft, später auch auf eine Vervollkommnung des 
Unterrichts in dieser Hinsicht bedacht zu sein. — 

Die Anforderungen, welche bei der Approbationsprüfung an 
den tierärztlichen Kandidaten zu stellen sind, ergeben sich aus dem 
Stande der Wissenschaft und den Bedürfnissen der tierärztlichen 
Thätigkeit; sie sind durch diese beiden Punkte derart festgelegt, 
daß über ihre Ausdehnung für die tierärztlichen Hochschulen kein 
Zweifel obwalten kann. Naturgemäß müssen sie im Laufe der Zeit 
immer mehr steigen. 


1006 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Mit der Festlegung solcher Anforderungen in Form von 
Studienplänen und Prüfungsvorschriften ist die Aufgabe der Staats- 
behörde noch nicht erschöpft; sie hat auch dafür. Sorge zu tragen, 
daß der Studierende in der Lage ist, die erforderten Kenntnisse 
und Fertigkeiten sich anzueignen. Vom Studierenden selbst ist 
eine gewisse Reife des Alters und ein Maß von Vorkenntnissen zu 
verlangen, welche ihn befähigen, dem Unterricht zu folgen. Das 
Studium der Tierheilkunde ist ein sehr umfangreiches und schwieriges: 
in den naturwissenschaftlichen Fächern stellt es zweifelsohne höhere 
Anforderungen als das der humanen Medizin, indem die Anatomie 
und Physiologie nicht nur mit einem Individuum, sondern mit 
mehreren sehr verschieden gearteten zu rechnen hat. Die eigentliche 
Fachbildung ist ebenso intensiv und ausgedehnt wie die medizinische; 
die wenigen spezialistischen, meist nicht einmal obligatorischen 
Fächer der humanen Medizin werden durch die besonders wichtigen, 
spezifisch tierärztlichen Fächer, wie Hufbeschlag, Tierzucht, Fleisch- 
beschau und Veterinärpolizei vollständig aufgewogen. _ 

Die Anforderungen, welche inbezug auf Vorbildung der Arzte 
maßgebend sind, müssen demnach auch für die Tierärzte geltend 
werden. Wenn der junge Mann mit der Reife für Prima das 
tierärztliche Studium beginnt, so steht er zumeist im 17ten bis 
18ten Lebensjahre; es fehlt ihm noch die Reife des Lebens, welche 
für ein so ernstes Studium vorhanden sein soll. Seine Ausbildung 
ist so wenig vollständig und abgerundet, daß er dem logischen 
Gedankengange in den schwierigen wissenschaftlichen Fragen nicht 
zu folgen vermag. Hat er nach Absolvierung des Studiums die 
tierärztliche Approbation erlangt, so werden von ihm in der Praxis 
Entscheidungen über wissenschaftlich und wirtschaftlich wichtige 
Fragen verlangt, die eine volle Mannesreife voraussetzen. 

Es ist ferner eine Thatsache, daß nicht wenige der Studieren- 
den an den tierärztlichen Hochschulen dieses Studium nicht aus 
Liebe zu dem Berufe, sondern nur deshalb ergriffen haben. weil 
sie auf dem Gymnasium wegen Mangel an Fleiß oder an Fähigkeit 
nicht weiter kommen konnten, welche daher auch für das Studium 
der Veterinärmedizin nicht wohl veranlagt sind. 

Ausgereifte Studierende sind allein imstande, die wissen- 
schaftlichen Lehren geistig aufzunehmen, zu ihrem dauernden 
Eigentum zu machen und späterhin auch noch der fortschreitenden 
Wissenschaft zu folgen. 

Die Tierheilkunde ist in rascher Entwicklung begriffen und 
die Tierärzte, welche sich die neueren Errungenschaften der 
Wissenschaft und Technik nicht anzueignen vermögen, werden 
schon nach einem Jahrzehnt als zurückgeblieben angesehen. 

Einstimmig mit den deutschen tierärztlichen Hochschulen 
haben die deutschen Tierärzte wiederholt erklärt, daß für das 
Studium der Tierheilkunde das Maturitätszeugnis erforderlich ist. 
Diese Grundbedingung für eine sachgemäße Ausbildung der Tierärzte 
muß allen weiteren Maßnahmen, die auf eine Vervollständigung 








Bericht von Dr. Malkmus, Hannover. 1007 


der tierärztlichen Ausbildung gerichtet sind, vorausgehen; denn der 
Studierende von heute ist schon nicht imstande, dem Unterrichte 
gehörig zu folgen, geschweige denn, wenn die Anforderungen noch 
erhöht werden. 

Die einzelnen Disziplinen auf den tierärztlichen Hochschulen 
haben allmählich eine solche Ausdehnung angenommen, daß in der 
vorgeschriebenen Studienzeit von sieben Semestern eine einiger- 
maßen vollständige theoretische und praktische Ausbildung der 
Studierenden nicht mehr verlangt werden kann. Es drängen sich 
namentlich während des eigentlichen Fachstudiums, d. h. vom 
fünften Semester an die Vorlesungen und praktischen Übungen 
derart zusammen, daß mit einer einstündigen Mittagspause die 
Studierenden von früh morgens bis abends 6 oder 7 Uhr in An- 
spruch genommen sind. Es liegt auf der Hand, daß nach solchen 
geistigen Anstrengungen die Studierenden nicht mehr imstande sind, 
das tagsüber gehörte noch einmal kurz durchnehmen zu können, 
um es in ihrem Geiste zu befestigen. Mit Rücksicht auf die Über- 
lastung der Studierenden ist die Zahl der Vorlesungen und Übungen 
schon in einem Grade beschränkt, der es nicht mehr gestattet, die 
einzelnen Disziplinen in ihrem ganzen Umfange vorzutragen und 
die Studierenden in den Fertigkeiten gehörig zu üben. Namentlich 
die klinischen, bakteriologischen und operativen Übungen sind auf 
so kurze Zeit zusammengedrängt, daß von einer ausreichenden 
Übung nicht mehr die Rede sein kann. 

Der Mangel läßt sich nur durch ein weiteres klinisches 
Semester beseitigen; in dem jetzigen siebensemestrigen Studium 
entfallen die vier ersten Semester auf die Ausbildung in den vor- 
bereitenden Wissenschaften, sowie in Tierzucht und Hufbeschlag, 
bloß drei Semester bleiben für die eigentliche Fachbildung übrig. 
Berücksichtigt man dabei, daß die Studierenden ein Semester an 
den Kliniken als Auskultanten teilnehmen und nur während der 
beiden letzten Semester klinisch praktisch thätig und dabei noch 
auf drei, vier, selbst fünf Kliniken verteilt sind, so ergiebt sich, 
daß die Ausbildung in den einzelnen Kliniken durchschnittlich 
kaum drei Monate im ganzen dauert, also jedenfalls keine durch- 
greifende sein kann. Kommen nun gar noch die eingangs als not- 
wendig bezeichneten weiteren praktischen Übungen hinzu, so würde 
die Zeit weiterhin beschränkt, so daß man wohl sagen kann, es 
wird vielerlei, aber nichts ordentlich im Studium betrieben. Es- 
wirkt dabei noch die ungenügende Reife und Vorbildung der 
Studierenden, die den Unterricht erschwert, sehr hinderlich. Schon 
jetzt zeigt sich, daß die Mehrzahl der Studierenden nach Beendigung 
des siebensemestrigen Studiums noch ein weiteres Semester hospi- 
tieren, um das nachzuholen, was sie bisher versäumen mußten. 
Wenn auch ein kleiner Teil der Kandidaten das Studium, dem 
Lehrplan entsprechend, in sieben Semestern absolviert, so lehrt 
doch die Beobachtung, daß dies nur die begabtesten und fleißigsten 
Schüler vermögen. Der Lehrplan muß aber auf den Durchschnitts- 


1008 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


schüler zugeschnitten sein, und das kann man vom siebenseme- 
strigen Lehrplan beim besten Willen nicht behaupten. 


Die Erweiterung und Vertiefung des Wissensgebietes der 
Tierheilkunde hat nicht allein die an den Studierenden zu stellen- 
den Anforderungen vermehrt und erhöht, auch die Aufgaben der 
Lehrer sind gewaltig gewachsen. Es ist unmöglich, daß ein 
Einzelner das ganze Gebiet der Tierheilkunde in seinen Feinheiten 
geistig und praktisch verfolgt; denn jedes Hauptfach erfordert die 
ganze Kraft eines Mannes, wenn er es vollständig beherrschen und 
an seiner weiteren Entwickelung thätigen Anteil nehmen will, wie 
man dies füglich von einem Hochschullehrer erwarten darf. Es 
kann daher auch der Dozent nur in einem Hauptfache Vollkommenes 
eisten. 


Für einzelne Fächer, die wenig Berührungspunkte unter sich 
und mit den Hauptfächern der tierärztlichen Wissenschaft haben, 
müssen besondere Hilfslehrer herangezogen werden, die spezielle 
Fachleute auf dem betreffenden Gebiete sind und die Disziplinen, 
den Bedürfnissen des Tierarztes angepaßt, lehren. Es sind dies 
folgende Fächer: 


a) Zoologie, b) Botanik, c) Physik, d) Geflügelzucht, e) Fisch- 
zucht, f) Bienenzucht. 


Es ist als besonders wünschenswert zu bezeichnen, daß mit 
der Anstellung von Assistenten nicht gekargt wird. Sie dienen 
hauptsächlich zur Unterstützung der Dozenten, andererseits erlangen 
sie selbst dadurch eine vollkommene Ausbildung in dem Spezial- 
fache und können später als Ersatz für frei werdende Dozenten- 
stellen dienen. Selbstverständlich sollen die Assistenten approbierte 
Tierärzte sein; nur in der Chemie und Pharmazie hat man bisher 
zumeist eine Ausnahme gemacht, ich meine, zum Nachteil der 
Tierheilkunde. Zweifellos werden sich junge Tierärzte finden, die 
auch in diesen Fächern den an einen Assistenten zu stellenden 
Ansprüchen genügen, ebenso gut wie die nichttierärztlichen Assi- 
stenten, welche die Bedürfnisse der Tierärzte gar nicht kennen. 


Die Folgen des heutigen Zustandes machen sich z. Z. besonders 
fühlbar, wo es sich um Tierärzte mit besonderer Ausbildung in der 
Chemie handelt. 

Fasse ich hiernach zusammen, inwiefern eine Erweiterung des 


Unterrichts an den tierärztlichen Hochschulen notwendig erscheint, 
so ergiebt sich folgendes: 


1) Der Unterricht in Chemie, Zoologie, Botanik und Physik ist 
von besonderen Fachmännern in einer den Anforderungen 
des Tierarztes entsprechenden Gestalt zu erteilen. 


2) Das Studium der Tierheilkunde soll sich auf alle landuirt- 
schaftlichen Nutztiere erstrecken. 





Bericht von Dr. Malkmus, Hannover. 1009 


3) Der Unterricht in der Tierzucht und in der Geburtshilfe 
muss mehr praktisch demonstriert werden; zu diesem Zwecke 
sind an den tierärztlichen Hochschulen besondere Tierzucht- 
anstalten zu errichten. 


4) Der Unterricht in der Lehre von den ansteckenden Tier- 
krankheiten und von deren Bekämpfung kann ordnunysmässig 
nur in besonderen Seuchen -Versuchs - Anstalten erfolgen; die 
Errichtung solcher Institute muss deshalb an allen tierärzt- 
lichen Hochschulen erstrebt werden. 


5) Den bakteriologischen Übungen ist mehr Zeit und Pflege zu 
widmen. 


6) Der Unterricht in der Fleischbeschau erfordert eine besondere 
praktische Unterweisung in einem grossen öffentlichen Schlacht- 
hause. 





1010 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


Rapport du docteur MALKMUS 


Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire de Hannovre. 


(Traduit par le professeur NOYER, Berne.) 


ES écoles vétérinaires ont la tâche de former les élèves, 
dans un nombre fixe de semestres, afin qu’ils puissent 
remplir les fonctions qui incombent à un vétérinaire. 

L'école ne peut pas former des vétérinaires accomplis, 

rompus à toutes les exigences; c’est dans la pratique 

seulement, sous sa propre responsabilité et au milieu 
de la concurrence, que le jeune vétérinaire peut se développer et 
devenir un praticien accompli. 

Pour arriver à ce degré de perfection et pouvoir suivre les 
progrès de la science, le jeune vétérinaire doit posséder les bases 
scientifiques sur lesquelles la médecine vétérinaire est fondée. 

Son éducation théorique doit lui permettre d'acquérir, par 
des exercices pratiques, les méthodes de recherches scientifiques, 
afin qu’il soit à la hauteur des diverses tâches qui lui incombent 
dans la vie. 

Le degré de son éducation professionnelle doit correspondre 
à l’état momentane de la science. 

L'enseignement du vétérinaire est fixé, non seulement par 
l'état de la science, mais aussi par les exigences temporaires de 
l'Etat et des particuliers; exigences qui sont souvent les précurseurs 
de la science explicatrice et qui la poussent dans des voies déter- 
minées. . 

Les professeurs des écoles vétérinaires ont le devoir de faire 
connaitre 4 leurs éléves les progrés de la science, de leur inculper 
l'esprit scientifique moderne. 

De nombreuses innovations et améliorations ont été réalisées 
dans toutes les écoles vétérinaires; innovations qui ont pour but 
d'adapter l’enseignement au progrès de la science et aux exigence 
toujours croissantes de la vie moderne. 

On a malheureusement constaté qu'en général l’enseignement 
vétérinaire ne s’est développé, ni en raison des progrès scientifiques, 
ni au point de vue pratique, de telle façon qu'il puisse répondre 








Rapport du docteur MALKMUS, Hannovre. 1011 


aux immenses progrès de la science et de la technique et aux 
grandes exigences de la médecine spéciale, de l'hygiène des animaux 
agricoles, des services sanitaires vétérinaires. 

Ni les autorités, ni les agriculteurs et encore moins nous 
autres vétérinaires ne pouvons ignorer cet état. de choses. 

Notre devoir est tout trace; il consiste à démontrer clairement 
chaque défaut existant, à en rechercher les causes et en exiger la 
prompte suppression. C’est avec raison que le congrès international 
vétérinaire a inscrit à son ordre du jour „l’extension de l’enseignement 
dans les écoles vétérinaires“. 

Je ne crois pas devoir seulement indiquer quelles sont les nouvelles 
branches à introduire dans l’enseignement; mais je veux plutôt dé- 
montrer les améliorations et les extensions à réaliser dans les branches 
actuelles, afin que les vétérinaires puissent mieux répondre aux 
exigences de la pratique. 

Le comité d'organisation a nommé des rapporteurs de tous 
les pays dans lesquels l’art vétérinaire est en progrès constant et 
favorisé par l'Etat. C’est pourquoi il me semble permis de ne parler 
que des conditions des écoles vétérinaires d'Allemagne et de laisser 
aux collègues étrangers le soin d'expliquer leur situation particulière. 

Pour ne pas trop étendre mon rapport, j’admets que les 
programmes d'enseignement et d'examens allemands sont connus. 


1) L'enseignement des sciences naturelles ne doit pas être général, 
mais plutôt adopté spécialement aux besoins de l’art vétérinaire. 


Les milieux médicaux admettaient autrefois que les étudiants 
en médecine suivissent les cours de chimie, physique, botanique et 
zoologie avec les autres étudiants; aujourd'hui on a reconnu que 
cette instruction est insuffisante et non conforme au but. — A 
quoi cela sert-il au médecin d’avoir entendu, de concert avec les 
chimistes et pendant tout un semestre, la chimie des couleurs 
d’aniline? 

ll doit apprendre à connaître toute la chimie organique et 
anorganique, mais ne peut employer que deux semestres pour l'étude 
de cette branche; c'est pourquoi il faut que la matière lui soit ex- 
posée dans une forme appropriée et choisie. 

Il en est de même de la physique. de la zoologie et de la 
botanique qui, par une division rationnelle du temps, peuvent par- 
faitement être lues en un semestre. 

Il n'est pas nécessaire que les élèves vétérinaires connaissent 
les moindres détails de ces branches; ils doivent avant tout apprendre 
à observer et à penser au point de vue de l’histoire naturelle. — 
La plus grande attention doit être accordée aux rapports biologiques 
des règnes animal et végétal. 

Le cours de botanique doit vouer un intérêt spécial aux plantes 
agricoles, aux conditions de leur développement rationnel; en outre 
le vétérinaire doit connaître les plantes fourragères et vénéneuses. 


1012 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


Dans la physique, il serait bon de pratiquer des exercices 
photographiques. 

Les sciences naturelles occupent aujourd’hui une trop grande 
place dans l'étude de la médecine vétérinaire, si on les compare 
aux branches spéciales de l’art; malgré cela elles sont insuffisantes 
pour les exigences de la pratique vétérinaire. 

Il s’agit donc en premier lieu, de restreindre cet enseignement 
aux choses nécessaires et d’en obtenir une meilleure préparation 
dans les études professionnelles. 


2) L'étude de la médecine vétérinaire ne doit pas être restreinte aux 
animaux domestiques, mais elle doit prendre en considération 
tous les animaux utiles à l'agriculture. 


y a longtemps que la pisciculture et l’apiculture ont pris 
place dans l'économie rurale; par des soins entendus elles peuvent 
rapporter à l’agriculteur de beaux bénéfices secondaires et ont 
besoin de développement et de soutien. 

Nul n'est mieux placé que le vétérinaire pour aider et guider 
efficacement l’agriculteur sur ce point, car il possède des bases 
physiologiques et anatomiques nécessaires; il est souvent en contact 
avec les agriculteurs et a également très souvent l’occassion d'agir 
d'une façon instructive et impulsive. 

Dans l’enseignement actuel on a, de temps en temps, l’occasion 
d'attirer l’attention sur les maladies des poissons et des écrevisses. 
A ce point de vue l’école vétérinaire de Munich est allée brillamment 
de l'avant; elle a inauguré une chaire de pisciculture et y a appelé 
comme professeur un zoologiste éminent. 

Ii est dans l'intérêt de l’agriculture que les vétérinaires étudient 
aussi la pisciculture, l’apiculture et les branches analogues; c'est à 
dire que l’enseignement dans les écoles vétérinaires soit complété 
dans ce sens. — Dans les cas urgents, on fait déjà souvent appel 
aux conseils et à l’aide des vétérinaires; parcequ’on les tient pour 
les personnes les mieux instruites dans ces questions; actuellement 
ils ne peuvent en aucune façon répondre à cet appel; il leur manque 
pour cela les connaissances qu’un spécialiste éprouvé est seul à 
même de leur donner. 


3) La zootechnie ne doit pas être enseignée seulement en théorie, mais 
plutôt par des démonstrations et par la pratique. 


Beaucoup d'élèves vétérinaires viennent de la ville et n'ont 
jamais eu l’occasion d'observer les animaux à l'écurie; a plus forte 
raison n'en connaissent-ils pas l'élevage et l'hygiène. L'enseignement 
théorique de la zootechnie ne peut remplacer l'observation pratique. 


L'étude de l’Exterieur se précise de plus en plus et se base 
sur les mensurations. 





Rapport du docteur MALKMUS, Hannovre. 1013 


La nécessité d’habituer les élèves à l'emploi des systèmes de 
mesurage s'impose; ils doivent également avoir l’occasion de me- 
surer et de comparer des bovins de races différentes. 

L'observation des animaux en gestation, l'étude des soins à 
leur donner avant et après le part, l'hygiène des nouveaux-nés sont 
aussi une nécessité absolue. 

Tous ces avantages peuvent être offerts par des Instituts de 
zootechnie, installés dans les écoles vétérinaires; dans lesquels l’on 
entretiendrait des bovins, des moutons, des porcs et de la volaille 
de différentes races et qui serviraient aux démonstrations. 

Il est possible d'obtenir à titre de prêt, de la part de mar- 
chands, des chevaux de races différentes et en les soignant gra- 
tuitement, on pourrait ainsi démontrer aux étudiants les particu- 
larités des différentes races et les défauts éventuels de conformation. 

Les dépenses occasionnées par l'entretien d'un pareil institut 
seraient peu élevées, car le prix de vente des animaux atteindrait 
sûrement au moins le prix d'achat. 

Cet institut rendrait en outre de grands services aux vétéri- 
maires, dans un autre sens: il leur donnerait la possibilité d'assister 
à un accouchement chez les animaux et éventuellement d'appliquer 
les règles de l’obstétrique sous la direction du professeur. 


4) Une meilleure éducation pratique est nécessaire en obstétrique. 


Actuellement un grand nombre, sinon la majorité des jeunes 
diplômés n’ont jamais vu un accouchement. Aucune branche de 
l’art vétérinaire n’exige autant d'expérience pratique et d’habilete 
manuelle que l’obstetrique; malgré cela, son enseignement se borne 
à des conférences théoriques et des démonstrations au fantôme. Il 
est sans doute impossible de présenter à l’école tous les cas de la 
pratique; les exercices au fantôme sont donc nécessaires; mais 
chaque élève devrait avoir l’occasion d’observer au moins quelques 
cas réels, afin de se former le jugement. 

Les propositions ci-dessus ont pour but l'extension d'un en- 
seignement existant depuis longtemps; afin de le mettre au niveau 
des exigences modernes. 


5) L'enseignement de la police vétérinaire et de l'inspection des viandes 
de consommation. 


En plus, les exigences modernes ont motivé la création de 
deux branches nouvelles d'enseignement: la police sanitaire vétérinaire 
et l'inspection des viandes; ni le programme d'examens ni celui des 
études n’en font mention. Pour répondre à ce besoin, les écoles 
vétérinaires ont institué des cours spéciaux qui doivent forcément 
tenir compte du temps et du personnel disponibles. 

Malheureusement, l’enseignement de ces deux branches si utiles 
au bien-être général, n’est pas à la hauteur de leur importance ni 
des progrès de la science. 


1014 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


Le titre de cet exposé vise spécialement le premier de ces 
deux points: la fondation de stations d'essais sur les épizooties. 
On pourrait supposer que ces instituts seraient destinés spécialement 
à l'étude scientifique des epizooties; au contraire is doivent plutot 
servir à développer l’enseignement. 

Les vétérinaires doivent eux-mêmes reconnaître que l'en- 
seignement actuel des épizooties est absolument insuffisant. La 
plupart des vétérinaires quittent l'école sans avoir jamais vu un 
cas de morve, de charbon bactéridien, de rage, de pneumonie in- 
fectieuse. 

Peut-on s'étonner si dans des circonstances pareilles, le 
diagnostic des vétérinaires praticiens laissent tant à désirer; aussi, 
par exemple, le Ministre de l'Agriculture de Prusse s’est souvent 
cru obligé de faire contrôler dans les écoles vétérinaires tous les 
diagnostics de morve ou de pneumonie contagieuse. Les recherches 
statistiques d'une année ont prouvé que 12°/, des diagnostics de 
morve étaient erronés, Nous ne connaissons pas le nombre de cas 
de morve déclarée où le diagnostic a fait défaut. J'ai mes raisons 
de croire que le diagnostic de la pleuro-pneumonie contagieuse 
et du charbon bactéridien n'est pas plus assuré. 

La responsabilité de ces faits incombe, jusqu’à un certain point, 
au Gouvernement lui-même, qui ne donne pas à l’enseignement vétéri- 
naire le développement nécessaire. 

Les cours spéciaux que certains Etats de l'Empire ont fait 
donner à leurs fonctionnaires vétérinaires, n’ont pas profité à tous; 
en outre ils n’ont porté, en général, que sur la bactériologie. En 
créant ces cours, les autorités ont reconnu que l'instruction des 
vétérinaires officiels a besoin d'un plus grand perfectionnement. 

Les écoles vétérinaires doivent combler cette lacune en insti- 
tuant des cours spéciaux pour les praticiens. Les élèves réguliers 
doivent, par contre, recevoir à l’école un enseignement coınplet. 

Les maladies contagieuses forment un chapitre special de la 
médecine interne; toutefois, le clinicien interne ne peut recevoir 
dans son hôpital et démontrer aux étudiants des cas d’épizooties 
qui doivent êtr traités à part. 

L'importance des maladies contagieuses exige la création d’une 
chaire spéciale à laquelle se rattacherait naturellement l'institut en 
question. Un institut de ce genre, bien outillé, permettrait de 
donner un exposé complet des méthodes de recherches bactériolo- 
giques, des inoculations révélatrices ou préventives et de la désin- 
fection. Les écoles pourraient ainsi remplir leurs devoirs les plus 
sacrés. L'institut pourrait en même temps faire des recherches sur 
les maladies contagieuses. 

Le commerce d’animaux croissant toujours et les rapports entre 
propriétaires de bestiaux étant plus fréquents, rendent plus facile 
extension des épizooties; d’un autre côté l'alimentation intensive 
affaiblit les animaux et augmente leur receptivité. Donc, la répres- 
sion des épizooties devient toujours plus difficile. Tout le monde 


Rapport du docteur MALKMUS, Hannovre. 1015 


réclame de nouvelles mesures prophylactiques; c’est pour cela que 
l'Etat doit fournir aux écoles vétérinaires le moyen de faire des 
recherches dans cette direction. 

La consommation des viandes d'animaux malades présente 
un certain danger pour la société humaine; pour y rémedier, on a 
créé des abattoirs publics soumis à une surveillance officielle ; le 
nombre en augmente chaque jour; la société tout entière exige une 
protection efficace. 

L’inspection des viandes acquiert une importance toujours plus 
grande; il est question de la rendre obligatoire pour tout le terri- 
toire de l’Empire allemand. Ici également, le vétérinaire est le spé- 
cialiste autorisé; les écoles ont le devoir de donner un enseignement 
tel que les vétérinaires diplômés possèdent dans ce domaine toutes 
les connaissances voulues. Une instruction pratique est absolument 
nécessaire; c’est-à-dire qu'elle devra se faire à l’abattoir. 

L'école de Dresde a fait le premier pas: elle fait donner aux 
élèves des cours pratiques de quinze jours sur l'inspection des 
viandes dans l’abattoir de la ville. L’école de Hannovre va suivre 
cet exemple. 


5) Cours de Médecine comparée. 


Il est question en outre de la création de chaires de medecine 
comparée dans les écoles vétérinaires. 

En Allemagne une demande de ce genre n’a pas encore été 
formulée ni par les vétérinaires, ni par les écoles. 

Déjà maintenant, l’enseignement est comparé dans ce sens 
que, dans toutes les branches, on considère les maladies chez les 
différents animaux, et où cela paraît opportun l'exposé comprend 
les données de la médecine humaine. Chaque professeur est libre 
de juger jusqu’à quel point il doit tenir compte des maladies de 
l'homme. Ce qui a été fait jusqu’à présent dans ce domaine suffit 
amplement à la profession vétérinaire et la création de chaires 
spéciales de médecine comparée ne peut pas être considérée comme 
une nécessité. Vu les grandes et nombreuses lacunes que présentent 
certaines branches de l’enseignement vétérinaire, on ne peut exiger 
dès l’abord de nouvelles branches d’études superflues. Nous devons 
restreindre l’enseignement au strict nécessaire et laisser au déve- 
loppement futur de la science vétérinaire le soin de compléter plus 
tard notre éducation professionelle, 

Le programme des examens professionnels répond aux exi- 
gences de la science actuelle et des besoins de la pratique. Il est 
naturel que ce programme augmente insensiblement. La tâche des 
Gouvernements ne se borne pas à la promulgation de programmes 
d'études et d'examens, il a en outre le devoir de fournir aux élèves 
les moyens d'acquérir les connaissances et les aptitudes exigées. 
L'élève lui-même doit avoir une certaine maturité d’äge et un degré 
de connaissances préliminaires tel qu’il puisse suivre l’enseignement. 


1016 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


L'étude de l’art vétérinaire est très étendue et difficile; dans 
les sciences naturelles elle exige certainement beaucoup plus que 
la médecine humaine; car l'anatomie et la physiologie n'ont pas à 
compter avec une seule, mais avec beaucoup d'espèces très diffé- 
rentes. — L'enseignement professionnel est aussi approfondi et 
étendu qu’en médecine humaine où les quelques branches spécialisées 
ne sont pas même obligatoires; d'ailleurs celles-ci sont amplement 
balancées par les très importantes branches de l'art vétérinaire 
telles que: la maréchalerie, la zootechnie, l'inspection des viandes 
et la police vétérinaire. 

Les connaissances préparatoires que l’on exige des médecins 
doivent également être exigées des vétérinaires. Le certificat de 
1è classe du gymnase correspond à l’âge de 17 a 18 ans; celui 
qui commence à cet âge l’étude de la médecine vétérinaire est in- 
suffisamment préparé. Son éducation est incomplète, il ne peut 
pas, vu son âge, suivre le raisonnement dans les questions scientifiques 
difficiles; lorsqu’a la fin de ses études il a obtenu son diplôme, il 
doit résoudre dans la pratique des questions scientifiques et écono- 
miques importantes, qui supposent une maturité virile complete. 

En outre, il est reconnu que beaucoup d'élèves vétérinaires 
embrassent cette profession non pas par vocation, mais seulement 
parcequ’ils n'ont pu suivre l’enseignement du gymnase; ils sont 
“donc également trop peu doués pour ces études. 

Le niveau intellectuel des élèves des ‘écoles vétérinaires doit 
par conséquent être relevé; l'assimilation complète des données 
actuelles de la science et de ses progrès en dépend. 

La médecine vétérinaire fait de rapides progrès; ses adeptes 
qui ne pourront suivre son évolution scientifique et technique se 
trouveront sous peu dans un état d’inferiorite marquée. 

D'accord avec les écoles vétérinaires, les vétérinaires allemands 
ont déclaré à plusieurs reprises que le certificat de maturité doit 
être exigé pour les études vétérinaires. La réalisation de cette demande 
doit précéder toute extension de l’enseignement; actuellement déjà, 
il est souvent difficile à l’élève de suivre les cours avec fruit; quelle 
sera sa situation lorsque la matière de l’enseignement sera encore 
augmentée. 

Les branches spéciales ont pris une telle extension que les 
études complètes, théoriques et pratiques, ne peuvent plus se faire 
dans les sept semestres réglementaires. Pendant les études profes- 
sionnelles proprement dites, c’est-a-dire 4 partir du cinquiéme se- 
mestre, les cours et les exercices pratiques sont si nombreux que 
les étudiants sont occupés depuis le grand matin jusqu'à six ou 
sept heures du soir avec une interruption d’une heure au milieu du 
jour. Il est clair qu'après de pareils efforts d’esprit, les étudiants 
ne sont plus en état de revoir rapidement ce qu'ils ont entendu 
pendant la journée et de se le fixer dans l'esprit. Pour ne pas les 
surcharger, on a déjà réduit le nombre des cours et des exercices 
à un tel degré, qu'il n'est plus possible d'enseigner chaque branche 








Rapport du docteur MALKMUS, Hannovre. 1017 


dans toute son étendue et de pratiquer beaucoup d'exercices. Spé- 
cialement les exercices cliniques, bactériologiques et opératoires 
sont réduits à des Japs de temps si courts qu’on ne peut plus 
parler d'exercices suffisants : Ce défaut ne peut se corriger que par 
Vadjonction d'un semestre clinique. 

Des 7 semestres d’études actuels, les 4 premiers sont consacrés 
aux études propédeutiques ainsi qu’à la zootechnie et à la maré- 
chalerie; seuls les 3 derniers sont réservés aux études profession- 
nelles proprement dites. 

On remarquera que les élèves prennent part aux cliniques 
comme auscultants pendant un semestre, et que c’est seulement 
pendant les deux derniers qu'ils peuvent pratiquer et qu’en outre 
ils sont disséminés dans quatre ou cinq cliniques. On peut en 
conclure que l'instruction dans chaque clinique dure à peine trois 
mois en tout; c'est dire qu’elle ne sera dans aucun cas bien appro- 
fondie. Si nous ajoutons les exercices pratiques reconnus plus haut 
comme nécessaires, le temps d’etüdes sera de nouveau réduit de 
telle sorte qu’on pourra dire à bon droit que l’on étudie beaucoup 
de choses, mais rien à fond. 


La maturité et la préparation incomplètes des élèves sont 
également embarrassantes, et ne permettent pas des études très 
rapides. Déjà maintenant la plupart des élèves, après avoir terminé 
les sept semestres, étudient encore pendant un semestre comme hospi- 
tants, afin d'approfondir leur savoir. Il est done avéré que le pro- 
gramme d’études ne peut être réalisé; l'observation démontre que 
seuls les étudiants les mieux doués et les plus assidus en sont 
capables. Le plan d'études doit être appliqué aux élèves moyens 
et celui de sept semestres ne peut pas, avec la meilleure volonté, 
être admis comme tel. 


L'extension du domaine scientifique de la médecine vétérinaire 
a augmenté non seulement les exigences vis-à-vis des élèves, mais 
encore la tâche du corps enseignant. 


Il est impossible qu’une seule personne puisse dominer tout 
l’ensemble de la médecine vétérinaire jusque dans ses moindres 
détails. Au contraire chaque branche principale demande toute la 
force d’un homme, s’il veut la dominer entièrement et prendre une 
part active à son développement ultérieur, ce que l’on peut par- 
faitement attendre d’un professeur d’école supérieure. L'enseignement 
approfondi est nécessairement limité à une seule branche principale. 


Certaines branches indépendantes peuvent être confiées à des 
professeurs spécialistes possédant à fond leur matière d'enseignement 
et capables de l’adapter aux besoins du vétérinaire; ce sont la 
zoologie, la botanique, la physique, l’aviculture, la pisciculture et 
l’apiculture. 

De plus, le nombre des assistants doit être augmenté dans la 
mesure du possible; car ils peuvent décharger dans une certaine 
mesure les professeurs auxquels ils sont attachés et acquérir en 


1018 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


même temps des connaissances approfondies; le recrutement du 
corps enseignant sera d'autant plus facile 

Les assistants doivent être vétérinaires diplômés. 

C'est seulement dans la chimie et la pharmacie qu'on a jusqu’à 
present fait exception et cela je crois au détriment de la science 
vétérinaire. Un jeune vétérinaire peut occuper ces postes avec au- 
tant de succès qu'un assistant non vétérinaire qui ignore les exi- 
gences de la profession. Les inconvénients de l’état actuel se font 
Je plus sentir au moment où l’on a besoin de vétérinaires spécia- 
lement perfectionnés en chimie. 


En résumé l'extension de l'enseignement vétérinaire doit em- 
brasser avant tout les points suivants: 


1) L'enseignement de la chimie, zoologie, de la botanique e de 
la physique doit être donné par des professeurs spéciaux ed 
cela dans une forme répondant aux exigences de l'art vétéri- 
naire. . 

2) L'étude de la médecine vétérinaire doit s'étendre sur tous les 
animaux utiles à l’agriculture. 

3) L'enseignement de la zootechnie doit être plus spécialement 
pratique et démonstratif; c’est pourquoi l’on devra installer 
dans les écoles vétérinaires des instituts zootechniques spéciaux. 

4) L'enseignement des maladies contagieuses et de leur répression 
ne peut s'effectuer réqulièrement que dans des stations d'essais 
sur les épizooties. Les écoles vétérinaires devraient toutes pos- 
séder un institut de ce genre. 

5) Il faut vouer plus de temps et de soins aux exercices bacté- 
riologiques. 

6) L'enseignement de l'inspection des viandes exige une instruction 
pratique spéciale dans un abattoir public. | 


1019 


Report of Dr MALKMUS 


Professor at the Veterinary College, Hannover. 


(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 





4 HE object of veterinary colleges is to educate young 
; students in a given number of semesters so as to 
enable them to fulfil the duties of the veterinarian; 
but schools cannot turn out accomplished men: prac- 
tical work of their own has yet to come to make 
their education complete. 

In schools it is the duty of the teachers to initiate their 
students in the progress made by science. 

As science is continually advancing and improving, changes 
must necessarily be constantly introduced in the schools and 
carried out by the teachers. 

Unfortunately, while great improvements have been intro- 
duced many more are still wanted, and this Congress has done 
wisely in placing the subject of the extension of veterinary 
instruction on its programme. 

As other reporters will also have to speak on the same 
subject I do not intend to consider what new branches could 
be introduced in the present system of education, but will rather 
explain to you the improvements I should like to see realized 
in the now existing branches and in the space of time they 
require confining myself, however, principally to the consider- 
ation of the German schools. 


1) Instruction in natural sciences ought not to be general but 
more spectally adapted to the wants of vetertnary art. 


In former days medical students were required to follow 
courses on chemistry, physics, botany and zoology with the 
other students, but now it is acknowledged that this instruction 
does not answer its purpose. The student has to learn organic 
and inorganic chemistry, but as he has but two semesters to 


1020 The extention of veterinary instruction. 


do it, these branches must be presented to him in a special 
and selected manner. The same can be said of physics, zoology 
and botany, which by careful distribution of time may be con- 
sidered in one semester. Minute details of these branches are 
not useful to veterinary students. The greatest attention ought 
to be given to the biological relations to the animal and vege- 
table kingdom. Botany ought to be considered in relation to 
agricultural plants, fodder, and toxic vegetation. Photography 
ought to be taught practically when considering physics. At 
present, natural sciences occupy too much time in veterinary 
studies when compared with the special scientific branches of 
the art, and yet they are insufficient for the exigencies of 
practice. 

Therefore teaching must be restricted to the necessary 
studies so as to gain time for a better preparation in those that 
are essentially professional. 


2) The study of veterinary medicine must not be restricted to 
domestic animals, but ought to embrace all animals useful to 
agriculture. 


Pisciculture and apiculture have long been playing an im- 
portant part in rural economy, and no one is better able than 
the veterinarian to assist agriculturists in these matters, possess- 
ing as he does all the necessary physiological and anatomical 
data. The school of Munich has a chair of pisciculture with 
an eminent zoologist as professor. 


3) Zootechny cannot be taught by theory alone, but requires 
demonstration and practice. 


The teaching must not only be theoretical but practical. 

Practical teaching in zootechny can never be replaced br 
theoretical instruction. The knowledge of the external form 
of animals is now becoming more and more precise by the 
application of mensuration. Students ought to be made fami- 
liar with it. 

The observation of animals in a state of gestation, the 
cares they require before and after parturition, the hygiene of 
the newborn are of utmost importance. All this can be taught 
in institutes of zootechny established in veterinary schools. The 
expenses incurred would be light and most defrayed by the 
sale of the animals raised. 








Report of Dr. MALKMUS, Hannover. 1021 


4) A more thorough practical teaching 1s equally necessary in 
obstetrics. 


How many young veterinarians leave school who have 
never witnessed a case of labour, and yet no branch of our 
art requires so much practical observation. 

How is this department taught? by plates, by mannikins. 
These are insufficient. 


5) Instruction in sanitary medicine and inspection of meat. 


And again, by the requirement of modern exigencies two 
more branches, sanitary medicine and inspection of meat, have 
become of the greatest importance in veterinary instruction, and 
yet in the programme of many schools they are not mentioned. 
If they are taught, the instruction is not on a level with the 
importance of the subjects nor with the progress of science. 

By the above remarks we do not wish to refer only to 
the creation of institutes for the scientific study of epizooties; 
on the contrary, they will serve to improve education generally. 
All veterinarians acknowledge that the present teaching regar- 
ding epizooties is absolutely imperfect. Many young graduates 
leave the school and have never seen a case of glanders, of 
bacterian anthrax, of rabies, of infectious pneumonia. 

Is it surprising if mistakes in diagnosis are made by our 
young practitioners? The responsibility of those mistakes falls 
to a certain extent on the government itself which does not 
give veterinary instruction the necessary development. 

There are in the curriculum of the schools vacuums that 
ought to be filled; special departments ought to be created 
and specialist teachers appointed; above all, the lectures on 
sanitary medicine and meat inspection need improvement. For 
this last, practical teaching is of the utmost importance, and 
the example given by the school of Dresden ought to be fol- 
lowed by all the colleges: the school of Hannover will follow 
the same course at an early date. At Dresden the students 
receive and perform practical work for fifteen days at the city 
abattoir. 


6) The Chatr of Comparative medicine. 


In veterinary medicine, most of the teaching is already 
comparative, and each professor is at liberty to judge how far 
in his lectures he can take into account the diseases of man. 
What has been done so far is amply sufficient for the profession, 
and the creation of special chairs of comparative medicine 
cannot be considered as a necessity. It would constitute an 
entirely superfluous addition. 


1022 The extention of veterinary instruction. 


If changes are to be made — they ought to have refer- 
ence to the admission of students and their requirements and 
also to the length of time given to the studies. — The certi- 
ficate of maturity ought to be required. The special branches 
have gained such importance, that a course of the usual seven 
semesters is now too short. The addition of a clinical semester 
has become necessary. Some branches such as zoology, botany, 
physics, aviculture, pisciculture, apiculture, can be taught by 
specialists, and the number of assistants, who ought to be 
graduated veterinarians, must be increased. 

Upon the whole, the extension of veterinary education 
ought to cover first of all the following points: 


1) The teaching of chemistry, zoology, botany, and physics 
ought to be given to specialist teachers ın a form ans- 
wering the needs of veterinary art. 


2) The study of veterinary medtcine ought to extend to all 
antmals useful to agriculture. 


3) Instruction in zootechny ought especially to be more prac- 
tical and demonstrative ; on that account special zootechnic 
institutes ought to be created tn veterinary schools. 


4) Instruction tn contagtous diseases and in thetr prophy- 
laxy cannot be effectively carried out except in expert- 
mental stattons of eptzoottes. Veterinary schools ought 
to be provided with such institutes. 


5) More time and attention must be given to exerctses on 
bactertology. 


6) Instruction in meat inspection must include special prat- 
tual teaching in large public abatforrs. 





1023 


Rapport de Mr Ed. NOCARD 


Professeur à l’École nationale vétérinaire d’Alfort, Membre de 
l'Académie de médecine, à Paris. 





A 6™° question vise 3 points bien distincts: 
1) Extension de l'enseignement vétérinaire; 
2) Fondation de chaires de Médecine comparée dans les 
écoles vétérinaires; 
3) Organisation d’Instituts consacrés à l’étude des ma- 
ladies épizootiques (Instituts d'hygiène vétérinaire). 


* 
* * 


1) Extension de l'enseignement vétérinaire. 


Que faut-il entendre par cette formule? 


S'agit-il de multiplier les centres d’enseignement? ou d'élargir 
le champ d'action des centres actuels, en augmentant le nombre 
des matiéres qu’ils sont chargés d’enseigner, ou en donnant plus 
d'importance à telle ou telle de ces matières? 

J'aime à penser que la dernière interprétation est la bonne. 

J'estime en effet que les Ecoles actuelles sont en nombre 
suffisant; (je parle de la France, bien entendu, et des pays voisins); 
on ne pourrait les multiplier sans faire de grosses dépenses qui 
seraient bien mieux utilisées ailleurs et sans abaisser le niveau des 
études. — Mais il serait superflu d’insister; nul ne contestera qu’à 
disperser ses efforts, on risque de n’aboutir à rien. 

Au contraire, tout le monde sera d'accord pour émettre le 
vœu qu’on améliore sans cesse l’enseignement actuel, de façon à le 
rendre plus complet et plus profitable pour les élèves, de façon à 
faire des vétérinaires plus aptes à remplir leur mission. 

Dans un Congrès international comme celui-ci, on ne peut 
que s’en tenir à des indications générales, — l'organisation de 
l’enseignement et les améliorations qu’il réclame variant avec chaque 
pays. — Ainsi ferai-je. 

L’indication générale qui m’apparait la plus urgente, s'applique 
au côté pratique de l'enseignement. Il faut s’efforcer de plus en 


1024 | Extension de l’enseignement vétérinaire. 


plus de substituer les leçons de choses à l’enseignement purement 
dogmatique; il faut multiplier les démonstrations et les exercices 
pratiques qui, seuls, donneront au vétérinaire la complète possession 
des choses qu'il doit connaître. 

Chacune des chaires de nos écoles doit donc avoir les moyens 
matériels de donner cet enseignement. Il faut à chacune un 
laboratoire bien outillé, avec le personnel nécessaire pour y diriger 
les élèves. 


* 
* * 


2) Médecine comparée. 


Est-il nécessaire, est-il urgent de créer dans les Ecoles vété- 
rinaires une chaire de médecine comparée? 

Je ne le pense pas. 

En France tout au moins, nos élèves trouvent, dans l’ensemble 
des cours qu'ils sont astreints à suivre, tout ce qu'il leur est in- 
dispensable de connaître à ce point de vue. On peut dire que chaque 
chaire contribue pour sa part à donner aux élèves les idées géné- 
rales et les notions de médecine comparée qui leur sont nécessaires. 
C'est la caractéristique de notre .enseignement. 

Il suffit pour s’en convaincre de feuilleter le programme des 
cours d'anatomie, de zoologie, de zootechnie, de thérapeutique et 
de pathologie générales, comme ceux d'anatomie descriptive, d’em- 
bryologie, de tératologie, de physiologie ou d'anatomie pathologique. 

Le programme des cours des maladies contagieuses et des 
maladies parasitaires comprend un paragraphe spécial intitulé: 
» Transmission à l’homme pour chacune des maladies qui sont com- 
munes à l’homme et aux animaux ou qui sont transmissibles de 
l'un à l’autre. 

Dans ces conditions, la création d’une chaire de Médecine 
comparée ne paraît pas vraiment urgente. ; 


* * * 


3) Instituts d'hygiène vétérinaire. 


La 3™° question au contraire est de première importance pour 
tous les pays. 

L'étude scientifique des maladies épizootiques qui causent tant 
de pertes à l’agriculture est une nécessité absolue. 

L'observation clinique a donné depuis longtemps tout ce qu'on 
en pouvait espérer. — C'est à l’experimentation que sont dus les 
progrès réalisés depuis quelques 20 ans dans la connaissance et la 
prophylaxie de certaines maladies épizootiques. 

En pareille matière, la condition de tout progrès, c'est de 
multiplier les expériences, c'est d’experimenter sans cesse; or, ces 
expériences, possibles à peu de frais pour les maladies transmissibles 








Rapport de Mr. Ed. NOCARD, Alfort-Paris. 1025 


aux petits animaux de laboratoire (choléra des poules, charbon, 
rouget, morve, tuberculose, rage, etc.) deviennent chaque jour plus 
laborieuses et plus coûteuses, à mesure qu'on aborde les contagions 
mieux différenciées, qui ne frappent qu’un petit nombre d’especes 
ou parfois qu’une seule espèce. 


La dépense devient considérable quand on ne peut expéri- 
menter que sur de grands animaux, et quand chaque expérience 
doit durer des semaines ou des mois. 


Les maladies charbonneuses (sang de rate et charbon sympto- 
matique) sont inoculables à beaucoup de petits animaux; ce sont 
des maladies à évolution rapide; on peut donc, en peu de temps 
et à peu de frais, faire beaucoup d'expériences. Aussi est-on 
arrivé très vite à connaître tous les particularités qui les concernent. 


Mais l’application aux grands animaux des superbes résultats 
obtenus dans le laboratoire, n’a été rendue possible que par les 
grosses subventions qu'ont obtenues MM. Pasteur et Arloing. L’Agri- 
culture de tous les pays a largement bénéficié des sacrifices alors 
consentis par notre Ministère de |’ Agriculture. 


Ce que je viens de dire des vaccinations charbonneuses, s’ap- 
plique exactement à la vaccination contre le rouget du porc, dont 
l'élevage hongrois, notamment, a retiré de si grands avantages 
aussi longtemps qu’il a pu échapper aux ravages de la peste et de la 
septicémie porcines. 

Le tétanos et la morve sont des maladies dont l'étude expé- 
rimentale est relativement facile, puisqu'elle peut se faire sur les 
petits animaux. Cependant, sans l’aide matériel que m’a donné 
notre Institut Pasteur, il m’eüt été impossible de préparer du sérum 
antitétanique en quantité suffisante pour le distribuer par milliers 
de doses aux vétérinaires praticiens et de démontrer qu’employé 
préventivement, il est toujours et complètement efficace. 


De même, c’est grâce au concours matériel de la Compagnie 
Générale des voitures et du Ministère de la Guerre, que j'ai pu 
établir les bases de la prophylaxie de la morve du cheval, montrer 
que la contagion de la morve se fait surtout par les voies digestives 
et prouver que certaines formes de morve, limitées au poumon, sont 
spontanément curables. 


Ce sont aussi les difficultés matérielles qui ont longtemps 
retardé le progrès de nos connaissances en matière de péripneu- 
monie. Cette maladie est spéciale aux animaux de l'espèce bovine; 
on ne peut donc opérer que sur des bovidés, dont l'achat coûte 
cher, dont l'entretien et la nourriture coûtent plus cher encore, car 
l’incubation et l’évolution de la maladie sont souvent très longues. 
De plus, il faut, à chaque expérience, opérer sur plusieurs sujets, 
si l’on veut se mettre à l’abri des chances d'erreur qui résultent 
des différences considérables de réceptivité que présentent souvent 
des animaux de même provenance. | 


65 


1026 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


Si nous avions eu un établissement bien outillé où, par ordre. 
on eût mis systématiquement à l'étude cette maladie, et rien que 
celle-là, cela eût couté cher sans doute, mais il n’est pas douteux 
que l’on ne fût parvenu depuis longtemps déjà à la solution du 
probleme, et il suffit de supputer le chiffre total des indemnités 
payées par l'Etat depuis 15 ans pour voir que la dépense, si élevée 
qu'on la suppose, serait depuis longtemps couverte et au-delà par 
les économies réalisées sur ces indemnités. 

Je n’en veux citer pour preuve que ce qui vient de se passer 
en Allemagne au sujet d’une maladie, plus grave encore que la péri- 
pneumonie, et non moins mystérieuse dans son essence, non 
moins difficile à élucider. Je veux parler de la fièvre aphteuse. 

Depuis 10 ans, la fièvre aphteuse sévit dans toute l’Europe 
centrale. En dépit des mesures sanitaires les mieux conçues, les 
plus rigoureuses et les plus sévèrement appliquées, elle fait chaque 
année d'énormes ravages. 

En 1896, le Ministère de l'Agriculture prussien et le Gouverne- 
ment de l’Empire constituent une commission qu'ils chargent d’etu- 
dier la maladie aux lumières de la science moderne. Le Ministère 
met à la tête de cette commission un savant de premier ordre, le pro- 
fesseur Löffler. Il demande au Reichstag, qui le vote sans hésiter, 
un crédit de 40 000 marks. La commission se met à l’œuvre. — 
Résultats : En moins de 2 ans, le mystère est dévoilé. Sans connaître 
le microbe de la maladie, — tel Pasteur pour la vaccination antira- 
bique, — Löffler montre qu'on peut vacciner efficacement contre 
elle. Le problème est donc résolu, au moins théoriquement. 

Reste l'application pratique. Comme toujours en pareille ma- 
tiere, on s’est d’abord heurté à de grosses difficultés et l'on a eu des 
accidents; — il n’est pas douteux pourtant qu'on ne réussisse a 
tourner les unes, à éviter le renouvellement des autres et qu'on ne 
soit prochainement en possession d’un moyen pratique de restreindre 
dans une large mesure, sinon de supprimer entièrement, les pertes 
incalculables que chaque grande épidémie de fièvre aphteuse inflige 
aux pays qu'elle envahit. 

* * * 

La production du bétail est l’une des branches principales de 
l'industrie agricole; elle ne peut prosperer sans un bon état sani- 
taire; d'où la nécessité, — si bien reconnue et démontrée d'une 
façon si éclatante par les Anglais, — de mesures sanitaires rigou- 
reuses, appliquées plus rigoureusement encore. 

Pourtant, l’exemple de l'Allemagne, où l’on sait aussi ce que 
e’est que d’appliquer les règlements, prouve qu'il est des maladies 
contre lesquelles des mesures sanitaires les mieux conçues sont 
impuissantes; il faut donc chercher ailleurs les moyens de s’en 
préserver. 

C'est dans l’etude scientifique de ces maladies, dans la recherche 
de la cause, des modes de contagion, des conditions ce la guérison 











Rapport de Mr. Ed. NOCARD, Alfort-Paris. 1027 


et de l’immunité consécutive qu'on peut trouver la solution du 
problème. 

Il y a donc lieu de poursuivre la création d’Instituts spéciaux 
consacrés à l’étude des maladies contagieuses et de leur prophy- 
laxie, soit par la vaccination préventive, soit par l'application de 
mesures sanitaires rationnelles. 

Ces Instituts comporteraient une grosse installation, un gros 
budget, un nombreux personnel qui devrait s’y consacrer exclu- 
sivement. Il y faudrait aussi beaucoup de locaux, indispensables 
pour l'isolement, parfois longtemps prolongé, des animaux en expé- 
rience. Mais les résultats qu’on est en droit d'en espérer, compen- 
seraient bientôt et au delà les sacrifices qui auraient été consentis. 

* >» + * 

L’étude des maladies infectieuses, tel doit étre le but principal 
de l'établissement projeté. — Ce ne serait pas le seul. 

I devrait encore jouer le rôle d’une véritable école d’appli- 
cation pour tous les vétérinaires qui ambitionnent de participer a 
la direction du service sanitaire. 

Le dipléme de vétérinaire ne donne pas, tpso-facto, toutes les 
aptitudes nécessaires pour tous les postes auxquels le vétérinaire a 
le droit de prétendre. Ce dipléme atteste seulement que son titulaire 
possède le minimum de connaissances nécessaires pour devenir, s’il 
continue à travailler, apte à remplir ces différentes fonctions. 

Mais de même qu'en sortant de notre Ecole polytechnique, 
les élèves doivent passer, soit par l’Ecole des Mines ou l'Ecole des 
Ponts et chaussées avant d’être nommés ingénieurs, soit par l'Ecole 
d'application de Fontainebleau, avant d’être nommés lieutenants 
d’Artillerie; — de même, ceux de nos élèves qui se destinent a 
l’armée, doivent faire un stage à l'Ecole de Saumur; de même aussi 
-ceux qui se destinent à l'inspection de la boucherie savent qu'il 
leur faut d’abord apprendre la pratique du métier et font pour la 
plupart un stage volontaire de plusieurs semaines ou de plusieurs 
mois auprès des Inspecteurs de la boucherie de Paris ou des 
grandes villes; de même encore beaucoup de ceux qui se destinent 
à la pratique civile, reconnaissent l’utilite de faire un stage plus ou 
moins prolongé auprès d’un vétérinaire praticien expérimenté; c’est 
ce qui explique pourquoi les places d’aides sont si recherchées. 

Pourquoi n'en serait-il pas de même pour les fonctions de 
vétérinaire sanitaire? La connaissance approfondie des lois et des 
règlements sanitaires n’est qu’une partie de ce que doivent connaître 
les vétérinaires du service. Il faut avant tout qu'ils soient en 
mesure d'établir avec certitude le diagnostic. de la maladie qui 
nécessite leur intervention. — Or, les procédés de diagnostic dont 
nous disposons à l’heure actuelle, sont pour la plupart empruntés 
aux méthodes nouvelles de la bactériologie et de l’experimentation. 
Sans y être complètement étrangers, nos élèves ne sont pas, pour 
la plupart, assez maîtres de ces méthodes, pour en user en toute 


1028 Extension de l’enseignement vétérinaire. 





certitude et trancher sûrement les cas litigieux, où parfois de grands 
intérêts sont en jeu. 

Ceux qui briguent l'honneur de diriger le service sanitaire de 
leur circonscription (département ou district) devraient être assez 
familiarisés avec ces méthodes nouvelles pour y recourir en toute 
sécurité et en tirer des conclusions certaines. 

Il y aurait donc lieu d’annexer à l'établissement dont il s’agit, 
un laboratoire d'enseignement pratique où les vétérinaires désireux 
de se tenir au courant des progrès de la science, de se perfectionner 
dans la pratique de la bactériologie et de l’experimentation, vien- 
draient faire un stage plus ou moins prolongé. 

On aurait ainsi une véritable pépinière de vétérinaires instruits, 
au courant des nouvelles méthodes, tout-à-fait aptes à trancher les 
difficultés de diagnostic qui sont si fréquentes, si troublantes, et 
parfois si graves, en matière de Police sanitaire. C'est parmi ces 
vétérinaires ainsi préparés qu’on pourrait choisir les chefs de service 
des départements. 


* 
* * 


Ce n’est pas tout encore. Nous recevons chaque jour 2 
l'Ecole d’Alfort, — et il doit en être de même partout, — une 
avalanche de pièces ou de produits pathologiques, récoltés ça et là 
par des vétérinaires praticiens qui veulent être renseignés sur la 
nature, l’origine ou la signification de chacun d’enx. 

C'est tout naturel: — nous sommes les ,Consultants-nés“ de 
nos anciens élèves, et, pour ma part, je me suis toujours efforce 
de leur répondre, dans la mesure de mes moyens. — Il n’en est 
pas moins vrai que, souvent, il nous est impossible de consacrer à 
l'étude de ces pièces tout le temps qui serait nécessaire. D'autre 
part, pour une pièce vraiment intéressante, il en est un très grand 
nombre qui sont inutilisables ou sans aucun intérêt, et nous perdons 
ainsi un temps précieux qui pourrait être mieux employé. 

L'établissement projeté serait tout désigné pour étudier ces 
produits et pour répondre aux demandes de consultations. Les 
vétérinaires praticiens qui, à l’heure actuelle, n’osent pas s'adresser 
à leurs anciens maîtres, craignant d’être importuns et ne voulant 
pas abuser de leur complaisance, n’hesiteraient pas à s'adresser au 
laboratoire à ce destiné. 

On sauverait ainsi nombre de piéces intéressantes qui sont 
actuellement perdues; on trouverait dans ces envois, les éléments 
nécessaires aux manipulations et aux recherches des vétérinaires- 
stagiaires; on les habituerait à ce rôle de consultant qu'ils auront 
plus tard à remplir dans le poste officiel auquel ils aspirent. 





Rapport de Mr. Ed. NOCARD, Alfort-Paris. 1029 


En resume: 


1) Il convient d'imprimer à l'enseignement vélérinatie un 
caractère plus pratique, en substituant, le plus possible, 
les leçons de choses aux leçons purement théoriques, en 
multipliant de plus en plus les démonstrations et les 
exercices pratiques. 


2) La création de chaires de médecine comparée n'apparaît 
pas comme une chose nécessatre, nt même d'une réelle 
utılıte. 


3) Il y a lieu, au contraire, de poursuivre la création 
d'Instifuts expérimentaux, déstinés 


a) à l'étude scientifique, systématiquement et patiemment 
poursuivie, des maladies épizootiques gut sont encore 
mal connues; 


b) à préparer, pour le service sanitaire départemental, 
des vétérinaires connaissant à fond les maladies con- 
tagteuses, les moyens expérimentaux ou bactériologiques 
d’en faire le diagnostic avec certitude, et les conditions 
précises de leur prophylaxte; 


c) à la diagnose des produits ou des pieces pathologiques 
recueillis par les vétérinaires praticiens. 


1030 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 





Bericht von Dr. Nocard 


Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Alfort-Paris, 
Mitglied der Académie de médecine. 


(Übersetzt von Professor F. Lüpke, Stuttgart.) 


N À er vorliegende Gegenstand der Tageserdnung zerfällt in 
3 drei Teile: 
1) Die Ausdehnung des tierärztlichen Unterrichts; 


2) die Begründung von Lehrstühlender vergleichenden 
Heilkunde an den tierärztlichen Hochschulen; 
3) die Einrichtung von Instituten zum Studium der 

Seuchenkrankheiten (tierärztliche hygienische Institute). 


big 


L 
As 





1) Die Ausdehnung des tierärztlichen Unterrichts. 


Wie haben wir die Forderung nach Erweiterung des tierärzt- 
lichen Unterrichts aufzufassen ? Handelt es sich darum, die Bildungs- 
stätten zu vermehren oder das Arbeitsfeld derselben dadurch zu 
erweitern, daß man die Zahl der Disziplinen vermehrt oder der 
einen oder anderen von ihnen größere Bedeutung beilegt ? 

Ich halte die letztere Auffassung für die beste. 

Ich bin in der That überzeugt, daß die Zahl der vorhandenen 
Schulen genügt (ich spreche wohlverstanden von Frankreich und 
von den Nachbarländern). 

Die Vermehrung der Zahl der Schulen würde nicht ohne 
Aufwendung großer Mittel, welche man besser anderweitig ver- 
wenden sollte, nicht ohne Beeinträchtigung ihrer Bedeutung und 
Schmälerung ihrer Hilfsmittel oder Herabsetzung ihrer wissenschaft- 
lichen Höhe durchzuführen sein. 

Doch es ist überflüssig, dies so stark zu betonen, denn jeder- 
mann weiß, daß, wenn man seine Kräfte zersplittert, man nichts 
erreicht. 

Im Gegenteil, jedermann wird mit uns übereinstimmen in 
dem Wunsche, den bestehenden Unterricht unaufhörlich verbessert, 
vervollständigt und für die Studierenden zweckmäßiger ausgestattet 
zu sehen. Nur dann werden wir Tierärzte ausbilden, die für ihren 
Beruf gut vorbereitet sind. 





Bericht von Dr. Nocard, Alfort-Panis. 1031 


Auf einem internationalen Kongresse wird es nur möglich 
sein, sich mit den Grundzügen zu befassen, während deren Nutz- 
anwendung für die Organisation und Verbesserung des Unterrichts 
jedem einzelnen Lande überlassen werden muß. 

Die dringlichste Forderung betrifft, nach meiner Meinung, die 
praktische Seite des Unterrichts. 

Wir müssen bestrebt sein, den rein dogmatischen Unterricht 
mehr und mehr durch Besprechungen von Fällen zu ersetzen oder 
zu ergänzen. Die Demonstrationen und praktischen Übungen, 
welche dem Tierarzte allein den Besitz dessen, was er wissen muß, 
gewährleisten, müssen vermehrt werden. Für jeden Lehrgegenstand 
unserer Schulen müssen ‘die Mittel zur Verfügung stehen, um diesen 
Anschauungs-Unterricht erteilen zu können. Hierzu ist ein wohl 
ausgestattetes Laboratorium, mit dem für den Unterricht notwendigen 
Personal, erforderlich. 


2. Die vergleichende Heilkunde. 


Liegt eine Notwendigkeit oder gar ein dringendes Bedürfnis 
dafür vor, an den tierärztlichen Hochschulen einen Lehrstuhl für 
vergleichende Heilkunde zu schaffen ? ' 

Ich glaube nicht. 

In Frankreich wenigstens finden die Studierenden in der 
Gesamtheit der Unterrichtsgegenstände alles, was sie in dieser 
Hinsicht unbedingt wissen müssen. Man darf wohl sagen, daß 
jeder Lehrer auf seinem Gebiete die Studierenden mit den notwendigen 
allgemeinen Gedanken, Grundlehren und Begriffen der vergleichenden 
Medizin bekannt macht. Das ist eine Eigentümlichkeit unseres 
Unterrichts. Um sich hiervon zu überzeugen, darf man nur das 
Verzeichnis der Vorlesungen über Anatomie, Zoologie, Tierzucht, 
Therapie, allgemeine Pathologie, beschreibende Anatomie,Embryologie, 
Teratologie, Physiologie und pathologische Anatomie durchblättern. 

Das Vorlesungsverzeichnis über kontagiöse und parasitäre 
Krankheiten enthält bei jeder Krankheit, welche von Tier auf 
Mensch und umgekehrt übertragbar ist, einen besonderen Abschnitt, 
überschrieben mit „Übertragung auf den Menschen“. 

Bei dieser Sachlage entspricht die Schaffung eines Lehrstuhls 
für vergleichende Heilkunde wahrhaftig keinem dringenden Bedürfnisse. 


3) Tierärztliche hygienische Institute. 


Diese dritte Frage ist hingegen von der hervorragendsten Be- 
deutung für alle Länder. 

Das wissenschaftliche Studium der Tierseuchen, welche der 
Landwirtschaft so außerordentliche Verluste bereiten, ist eine ab- 
solute Notwendigkeit. 

Die klinische Thätigkeit hat seit langer Zeit schon geleistet, 
was man von ihr erwarten konnte. — Dem Experimente verdankt 


1032 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


man die seit etwa 20 Jahren zu verzeichnenden Fortschritte in der 
Kenntnis und in der Bekämpfung gewisser Seuchenkrankheiten. 
Auf einem derartigen Gebiete sind Experimente die Vorbedingung 
für jeglichen Fortschritt; man muß unaufhörlich experimentieren. 
Nun sind diese Experimente mit geringen Kosten auszuführen bei 
Krankheiten, welche auf kleine Impftiere übertragbar sind (Geflügel- 
cholera, Milzbrand, Rotlauf, Rotz, Tuberkulose, Wut etc.); sie 
werden schwieriger und kostspieliger, je mehr man sich mit Seuchen 
beschäftigt, welche sich erheblicher von den andern unterscheiden 
und nur eine kleine Zahl von Tierarten, oft pur eine einzige Art, 
zu befallen pflegen. Beträchtlich werden die Ausgaben, wenn man 
nur mit großen Tieren die Versuche anstellen kann, und wenn 
jedes Experiment Wochen und Monate dauert. 

Milzbrand und Rauschbrand sind auf viele kleinere Tiere 
übertragbar; es sind Krankheiten mit äußerst schneller Entwickelung:; 
mit ihnen kann man daher unter Aufwand von wenig Zeit und 
Kosten viele Experimente machen und ihre charakteristischen Eigen- 
tümlichkeiten kennen lernen. | 

An großen Tieren jedoch hat sich die Erlangung hervor- 
ragender Ergebnisse im Laboratorium nur durch so namhafte Mittel 
erzielen lassen, wie sie Pasteur und Arloing zur Verfügung gestellt 
worden sind. Der Landwirtschaft aller Länder sind die Opfer, 
welche unser Landwirtschaftsministerium damals gebracht hat, in 
ausgedehntem Maße zugute gekommen. 

Was ich soeben von den Milz- und Rauschbrandimpfungen 
gesagt habe, gilt geradeso von der Impfung des Schweinerotlaufs, 
aus der bekanntlich die ungarische Schweinezucht solange großen 
Nutzen gezogen hat. als sie den Verheerungen der Schweineseuche 
zu entgehen vermocht. Tetanus und Rotz sind Krankeiten, deren 
experimentelles Studium verhältnismäßig leicht ist, da es sich an 
kleinen Tieren ausführen läßt. Indessen, ohne die außerordentliche 
materielle Unterstützung unseres Pasteur’schen Instituts, wäre es 
mir unmöglich gewesen, Tetanusserum in genügender Menge her- 
zustellen, um es in Tausenden von Dosen an praktische Tierärzte 
abzugeben und zu beweisen, daß dasselbe als Vorbeugungsmittel 
von unbedingter Wirksamkeit ist. 

Ferner habe ich es der thatkräftigen Unterstützung der Com- 
pagnie generale des voitures und des Kriegsministeriums zu danken, 
daß ich die Grundlagen der Bekämpfung des Rotzes fesstellen und 
zeigen konnte, daß die Übertragung des Rotzes sich vornehmlich 
durch die Verdauungswege vollzieht. 

So vermochte ich auch zu beweisen, daß gewisse, auf die 
Lungen beschränkte Formen des Rotzes spontan heilbar sind. 

Materielle Schwierigkeiten haben auch den Fortschritt unserer 
Kenntnisse über die Lungenseuche lange zurückgehalten. Diese 
Krankheit ist dem Rindvieh eigentümlich; man kann daher nur an 
Rindern experimentieren, deren Beschaffung teuer ist, und deren 
Unterhaltung und Fütterung noch mehr kostet, da die Inkubation 





Bericht von Dr. Nocard, Alfort-Paris. 1033 


und Entwickelung der Krankheit oft sehr lange dauert. Überdies 
muß man jedes Experiment an mehreren Tieren ausführen, wenn 
man sich nicht der Möglichkeit von Irrtümern aussetzen will, welche 
in der beträchtlichen Verschiedenheit der Empfänglichkeit der Tiere 
derselben Herkunft begründet sind. Wenn wir eine vollkommen 
ausgestattete Einrichtung besessen hätten, in welcher bestimmungs- 
gemäß das systematische Studium dieser Krankheit, and nur dieser 
ganz allein, vorgenommen worden wäre, so würde das zweifellos 
ein kostspieliges Beginnen gewesen sein. Aber sicherlich wäre man 
seit langer Zeit auch schon zur Lösung des Problems gelangt. 

Ein flüchtiger Blick auf die Gesamtsumme der vom Staate 
seit 15 Jahren gezahlten Entschädigungen genügt, um zu erkennen, 
daß die Ausgaben für ein eingehendes experimentelles Studium der 
Lungenseuche des Rindes, so hoch man sie immer bemessen mag, 
durch die ersparten Entschädigungen längst vollkommen, ja darüber 
hinaus gedeckt worden wären. 

Ich will zum Beweise hierfür nur anführen, was in Deutsch- 
land bezüglich einer anderen weit schädlicheren Krankheit, nämlich 
bezüglich der Maul- und Klauenseuche, geschehen ist, einer Krank- 
heit, deren Wesen nicht weniger in Dunkel gehüllt, nicht weniger 
schwierig aufzuklären war. 

Seit 10 Jahren wütet die Maul- und Klauenseuche in ganz 
Mittel-Europa. Trotz der zweckmäßigsten, schärfsten und auf das 
strengste durchgeführten polizeilichen Maßnahmen verursacht sie 
alljährlich enorme Verluste. 

1896 beauftragte nun der preußische Landwirtschaftsminister 
eine Kommission damit, diese Krankheit im Lichte der modernen 
Wissenschaft zu studieren. An die Spitze dieser Kommission trat 
ein Gelehrter allerersten Ranges, Professor Löffler aus Greifswald.*) 

Er forderte und erhielt vom Landtage 40000 AM Die 
Kommission begab sich an’s Werk und nach weniger als 2 Jahren 
war das Geheimnis enthüllt. Ohne den Erreger der Krankheit zu 
kennen, ähnlich wie Pasteur bei der Impfung der Tollwut, wies 
Löffler eine wirksame Schutzimpfung gegen die Maul- und Klauen- 
seuche nach. Die Aufgabe ist also wenigstens theoretisch gelöst. 
Es bleibt nur übrig, diese theoretischen Errungenschaften nutzbar 
zu machen. Wie immer in solchen Dingen ergaben sich hierbei 
Schwierigkeiten und traten unvorhergesehene Zwischenfälle ein. 
Indessen ist nicht zu bezweifeln, daß die einen zu beseitigen, die 
andern zu vermeiden sind und daß binnen kurzen ein Mittel ge- 
funden sein wird, um die unberechenbaren Verluste, welche jeder 
Ausbruch der Maul- und Klauenseuche den Ländern zufügt, in 
großem Maßstabe einzuschränken, wenn nicht vollständig aus der 
Welt zu schaffen. 


*) Einen ähnlichen Auftrag erhielt auch eine Kommission am Sitze des 
Kaiserl. Gesundheitsamtes. 


* * * 


1034 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Die Tierzucht ist ein Hauptzweig der Landwirtschaft; sie kann 
ohne einen guten Gesundheitszustand nicht gedeihen. Deshalb 
sind — wie dies die Engländer in einer so in die Augen springen- 
den Weise erkannt und bewiesen haben — strenge Polizeima&- 
regeln und eine noch strengere Anwendung derselben geboten. 

Indessen beweist das Beispiel Deutschlands, wo der hohe 
Wert einer genauen Erfüllung gegebener Vorschriften erkannt ist, 
daß es Krankheiten giebt, gegen welche die besten Polizeimaßnahmen 
ohnmächtig sind; deshalb muß man auf andere Mittel sinnen, um 
sich ihrer zu erwehren. 


Im wissenschaftlichen Studium dieser Krankheiten, im Suchen 
nach ihren Ursachen, nach der Art und Weise der Übertragung, 
nach den Bedingungen der Heilung und der etwa nachfolgenden 
Immunität wird die Lösung des Problems zu finden sein. 


Man muß daher die Errichtung besonderer Institute anstreben, 
welche dem Studium der ansteckenden Krankheiten und ihrer 
Verhütung, sei es durch Schutzimpfung, sei es durch die Anwend- 
ung zweckmäßiger Polizeimaßregeln, gewidmet sind. 


Diese Institute müssen in großem Maßstabe angelegt werden; 
sie erfordern große Mittel und ein zahlreiches, ausschließlich für 
sie bestimmtes Personal, ferner Stallungen in hinreichender Zahl 
und Ausdehnung, für die oftmals lange dauernde Isolierung der 
Versuchstiere. Alsdann würden aber auch die erzielten Resultate 
für die gebrachten Opfer und darüber hinaus Ersatz bieten. 


* * * 


Das Studium der infektiösen Krankheiten muß zwar das Haupt- 
ziel des projektierten Instituts sein, aber nicht das einzige. Es 
müßte auch die Rolle einer wahren Vorbereitungsschule für alle 
Tierärzte übernehmen, welche die Absicht haben, sich dem Dienste 
der Seuchenbekämpfung zu widmen. Mit dem Approbationsschein 
empfängt der angehende Tierarzt keineswegs alle die notwenigen 
Fähigkeiten für die Amtsstellen, auf deren Erlangung er Anspruch 
hat. Der Schein bestätigt bloß, daß der Tierarzt das Mindestmaß 
der notwendigen Kenntnisse besitzt, um, wenn er fortfährt zu 
arbeiten, fähig zu werden, verschiedene Funktionen amtlicher und 
nichtamtlicher Art zu erfüllen. 

Aber ebenso wie die Jünger unserer polytechnischen Schule 
später die Bergakademie- oder die Ingenieurschule, oder die Artillerie- 
schule zu absolvieren haben, ehe sie als Minen- oder als Wasser- 
oder als Straßenbau-Ingenieure oder als Artillerieoffiziere Anstellung 
finden, müssen die Kandidaten für die Militärveterinärmedizin zuerst 
die Kavallerieschule in Saumur besuchen und ebenso wissen auch die- 
jenigen, welche sich dem Schlachthausdienste widmen, daß sie erst 
die Praxis desselben kennen lernen müssen, und absolvieren daher 
eine freiwillige Lehrzeit von melıreren Wochen oder Monaten in dem 








Bericht von Dr. Nocard, Alfort-Paris. 1035 


Schlachthause von Paris oder anderer großer Städte. Ebenso 
erkennen viele, welche in die Praxis eintreten wollen, den Nutzen 
eines mehr oder weniger langen Aufenthaltes bei einem erfahrenen 
praktischen Tierarzte an. 

Das erklärt, daß Assistentenstellen sehr gesucht sind. 

Warum soll es nicht ebenso mit den Funktionen eines Seuchen- 
tierarztes sein? Die gründliche Kenntnis der Gesetze und Vor- 
schriften ist nur ein Teil dessen, was die beamteten Tierärzte 
wissen müssen. Vor allen Dingen müssen sie mit Sicherheit die 
Diagnose der Krankheit stellen können, welche ihr Einschreiten 
notwendig macht. Die diagnostischen Verfahren, über welche wir 
zur Zeit verfügen, liegen zumeist auf dem neuen Gebiete der 
Bakteriologie und des Experiments. Zwar sind unsere Studenten 
hierin nicht unerfahren, aber die meisten beherrschen die Methoden 
doch nicht in dem Maße, um sich ihrer mit Zuverlässigkeit zu be- 
dienen und um zweifelhafte. Fälle, bei welchen bisweilen große 
Interessen auf dem Spiele stehen, mit Sicherheit entscheiden zu 
können. 

Diejenigen, welche nach der Ehre streben, den veterinär- 
polizeilichen Dienst ihres Bezirkes (Departements und Distrikts) zu 
leiten, müssen aber so vertraut mit diesen neuen Methoden sein, 
daß sie sich ihrer mit vollendeter Sicherheit bedienen und bestimmte 
Schlüsse aus den Ergebnissen ziehen können. 


Es wäre demnach angezeigt, mit dem zu errichtenden Institut 
ein Laboratorium für praktischen Unterricht zu verbinden, in 
welchem Tierärzte, die sich in der Wissenschaft auf dem Laufenden 
erhalten und in der Praxis der Bakteriologie und des Experiments 
vervollständigen wollen, einen kürzeren oder längeren Aufenthalt 
nehmen könnten. 


Auf diese Weise würde eine wahre Pflanzschule wohl unter- 
richteter Tierärzte entstehen, die, vertraut mit den neuesten 
Methoden, durchaus befähigt sein würden, die so häufigen, stören- 
den und bisweilen so bedeutungsvollen diagnostischen Schwierig- 
keiten auf dem Gebiete der Seuchenpolizei zu überwinden. 


Aus diesen so vorbereiteten Tierärzten könnte man alsdann 
die Departementstierärzte auswählen. 


* * * 


Dies ist noch nicht alles. Wir erhalten jeden Tag in Alfort 
— und das wird wohl anderwärts ebenso sein — eine Menge 
pathologischer Präparate von praktischen Tierärzten, welche über 
die Natur, die Entstehung und Bezeichnung eines jeden derselben 
Aufschluß wünschen. 


Es ist selbstverständlich, daß wir die „geborenen Berater“ 
unserer früheren Schüler sind, und ich war stets bemüht, ihren 


1036 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Wünschen nach Möglichkeit zu entsprechen. Zwar muß gesagt 
werden, daß auf einen wirklich interessanten Fall eine große Zahl 
gewöhnlicher Fälle kommen. 

Man verliert hiermit viel kostbare Zeit, welche besser ver- 
wendet werden könnte. 

Dem zu errichtenden Institute sollte man auch die Untersuchung 
dieser Präparate und die Aufgabe zuweisen, die Gesuche der 
praktischen Tierärzte um Aufklärung zu beantworten. Dann würden 
auch diejenigen Ärzte, welche jetzt nicht wagen, sich an ihre 
früheren Lehrer zu wenden (aus Furcht, ungelegen zukommen oder 
ihre Gefälligkeit zu mißbrauchen), nicht zögern, sich an das dazu 
bestimmte Laboratorium zu wenden. 

Man würde so eine Anzahl von Präparaten erhalten, die jetzt 
verloren gehen, und in den Einsendungen willkommenes Material 
für die Ubungen und Untersuchungen der zur Nachschule an- 
wesenden Tierärzte besitzen. Diese können dabei in die Thätigkeit, 
Gutachten zu erstatten, die ihnen später in dem erstrebten Berufe 
des Departementstierarztes zufallen würde, eingeführt werden. 


Schlusssätze: 


1) Es empfiehlt sich, dem tierärztlichen Unterricht eine mehr 
praktische Richtung zu geben, indem soviel als möglich die 
rein theoretischen Vorlesungen durch Besprechungen von Fällen 
ersetzt, die Zahl der Demonstrationen und praktischen Übungen 
vermehrt würden. 

2) Die Errichtung von Lehrstühlen für vergleichende Medizin 
erscheint weder notwendig, noch von praktischem Werte. 

3) Dagegen ist die Errichtung von Experimental-Laboratorien 
zu betreiben, welche bestimmt sind: 

a) zum wissenschaftlichen, systematischen und andauernden 
Studium der Seuchenkrankheiten, welche noch wenig 
erforscht sind; 

b) für den Veterinärbeamtenberuf Tierärzte auszubilden, 
welche die ansteckenden Krankheiten und die experimen- 
tellen und bakteriologischen Mittel zur sicheren Fest- 
stellung dieser Krankheiten, sowie die Bedingungen für 
ihre Bekämpfung genau kennen; 

c) für die Feststellung der Diagnose der von praktischen 
Tierärzten eingesandten pathologischen Präparate. 


—0— 





1037 


Report of Dr NOCARD 


Professor of the National High School of Veterinary Medicine in Alfort, 
Member of the Academy of Medicine. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 





4 HE sixth question on the programme presents three 

very distinct points: 

1) Extension of veterinary education; 

2) Creation of chairs of comparative medicine in veter- 
inary schools; 

3) Organization of institutions for the study of epizootic 
diseases (Institutes of Veterinary Hygiene). 


*X 
* * 


1) Extension of Veterinary Education. What ts meant by ıt? 


Does it mean increasing the number of the places of edu- 
cation or enlarging the field of action of those now in existence, 
by increasing the number of subjects they have to teach, or by 
giving more importance to one or the other of those subjects ? 

I trust this last meaning is the proper one. 

Indeed, I believe that existing schools are now sufficient 
in number. (It is understood that I speak for France and coun- 
tries in her vicinity.) 

The number of schools could not be increased without 
involving large expenses, which would be better utilized in 
some other direction, without diminishing their importance or 
their resources and without lowering the level of the studies. 
But it is useless to insist; no one will contest that by dividing 
the efforts, you run the risk of not accomplishing anything. 

On the contrary, every one will agree in the wish that 
the present instruction should be constantly improved, so as 
to make it more complete, and more beneficial to students, by 
enabling them to become better veterinarians. 


1038 The extention of veterinary instruction. 


In an international Congress like this, one can only dis- 
cuss general principles. Their application, as well as the 
organization and improvement of the teaching, must be left to 
each particular country. 

The point which seems to me most pressing relates to 
the practical side of instruction. It is becoming more and more 
necessary to substitute teaching of things (leçons de choses) 
for purely dogmatical teaching: there must be more demon- 
strations as well as more practical exercises, for they alone 
make the veterinarian fully competent in all respects. 

Therefore every one of the chairs at our schools ought 
to have the material means to give such instruction. Each 
one must have a well provided laboratory with the necessary 
staff to guide the students. 


* * 


2) Comparative Medicine. 


. Is it necessary, is it urgent to create a chair of compara- 
tive medicine in veterinary schools? 

I do not think so. 

In France at least, our students receive, in the sum 
total of the lectures they have to attend, all that is necessary 
from that point of view. It can be said that each chair con- 
tributes its part towards giving students the general ideas and 
notions of comparative medicine, which are necessary for them. 
That is the characteristic of our instruction. 

To be convinced of it, one has only to glance at the pro- 
gramme of the lectures on anatomy, zoology, zootechny, thera- 
peutics, general pathology, descriptive and pathological anatomy, 
embryology, teratology and physiology. 

The programme of the lectures on contagious and parasitic 
diseases, includes a special part “Transmission to man”, treating 
of the diseases common to both man and animals and trans- 
missible from one to the other. 

Under such circumstances, the creation of a chair of com- 
parative medicine does not appear really necessary. 


* 
* Kk 


3) Institutes of Veterinary Hygiene. 


This third question is, on the contrary, of the highest im- 
portance to all countries. 

The scientific study of epizootic diseases, which cause 
such great losses to agriculture, is an- absolute necessity. 

















Report of Dr. NOCARD, Alfort. 1039 


Clinical observation has, long ago, done all that could be 
expected of it. It is to experimentation that the progress of 
the last 20 years in the knowledge and prophylaxy of some 
epizootic diseases is due. 

In a matter like this, the essential condition of any pro- 
gress, is to multiply the experiments, to experiment continually; 
but those experiments, which can be made at small cost as 
regards diseases transmissible to animals used in laboratories 
(chicken-cholera, anthrax, rouget, glanders,, tuberculosis, rabies 
etc.) become every day more difficult and more costly as more 
differentiated contagions are considered, which affect only a 
small number of species or sometimes only one. 

Expenses become very great when the experiments can 
only be made with large animals and when each experiment 
is to last several weeks or months. 

For the inoculation of anthracoid diseases (bacterian and 
bacteridian anthrax) many small animals can be used; they 
are diseases that develop rapidly, and with little time and little 
expense many experiments can be made. On that account all 
their specific peculiarities have soon been recognized. 

But the application to large animals of the splendid results 
obtained in laboratories, has been made possible only by the 
large endowments obtained by Mess‘ Pasteur and Arloıng. Agri- 
culturists of all countries have much benefited by the sacrifices 
our Secretary of Agriculture has been willing to make. 

What I have just said of anthrax vaccinations applies 
equally to vaccination against Rouget of pigs. In Hungary 
especially, pig-breeding reaped great benefit from it as long as 
it escaped the ravages of swine pest. 

Tetanus and glanders are diseases the experimental study 
of which is comparatively easy, as it can be made on small 
animals. However, without the material assistance that I re- 
ceived from our Pasteur Institute, it would have been impos- 
sible for me to prepare the antitetanic serum in sufficient quan- 
tity to distribute it by thousands of doses to practitioners and 
prove its absolute efficiency as a preventive. 

Thanks, likewise, to the material help of the General Cab 
Company and to the Secretary of War, I was able to put the 
prophylaxy of glanders in horses on a sound basis to show 
that contagion takes place principally through the digestive 
tract, and to prove that certain forms of glanders, localized in 
the lungs, can disappear spontaneously. 

And it is on account of material difficulties that the pro- 
gress of our knowledge concerning pleuro-pneumonia, has been 
so slow. This disease is peculiar to cattle. Experiments can 
only be made on animals of that species; they are dear, their 
keep and their food cost still more, as the incubation and 


1040 The extention of veterinary instruction. 


development of the disease are sometimes very long. Besides, 
each experiment has to be made on several animals, if one 
wishes to avoid mistakes, which may occur owing to the various 
degrees of receptivity in animals even when coming from the same 
source. If we had a well organized establishment where accor- 
ding to the statutes the study of this disease, and this only, 
could have been carried on systematically, it would have cost 
much, no doubt; but it is certain that we should long since 
have succeeded in solving the problem: and if we add up the 
amount of the indemnities paid by the State for the last 15 
years, we shall see that the expenses of the experiment, great 
as they may be supposed to have been, would long ago have 
been covered, and even more than covered, by the savings 
made from those indemnities. 

I will only point, by way of proof, to what has just occured 
in Germany, in relation to a disease still more serious than 
pleuro-pneumonia, not less difficult to elucidate. I refer to foot 
and mouth disease. 

For 10 years this affection has been prevailing in all 
Central Europe. Notwithstanding the best sanitary measures, 
severe in themselves and strictly enforced, the losses it has 
caused each year have been enormous. In 1895 the German 
Secretary of Agriculture organized a commisson, which he 
charged to study the disease with all modern scientific means. 
A first-rate savant, Prof. Loffler, was appointed chairman. — 
He asked for and obtained a credit of 40000 marks, and the 
commission set to work with the result that in less than 2 years 
the mystery was unveiled. Without knowing the microbe of 
the disease, as Pasteur did with anti-rabic vaccination, Loffler 
shows that vaccination can be effectively used against foot and 
mouth disease. The problem then is solved, theoretically at 
least. 

The practical application remains. Here again, as on 
similar occasions, great difficulties stood in the way and acci- 
dents occurred. — There is no doubt, however, that the former 
will be entirely overcome and the latter avoided, and that at 
an early date a practical means will be found by which the 
enormous losses caused by each great epizooty of foot and 
mouth disease, will be greatly reduced if not entirely obviated. 


* 
* * 


Cattle breeding is one of the principal branches of agri- 
cultural industry; without good sanitary conditions it cannot 
prosper; hence the necessity, which has been so well under- 
stood and so brilliantly demonstrated by England, of severe 
sanitary measures, applied with still more severity. 

















Report of Dr. NOCARD, Alfort. 1041 


However, the example of Germany, where they know how 
to enforce the laws, shows that there are diseases against which 
the best conceived sanitary measures are powerless: means to 
prevent them must be looked for elsewhere. 

It is in the scientific study of those diseases, by inquiring 
into the cause, modes of contagion, conditions of recovery and 
consequent immunity, that the answer to the problem can be 
found. 

Therefore there is good reason for urging on the creation 
of special institutions devoted to the study of contagious dis- 
eases and their prophylaxy, either by preventive vaccination or 
by the application of rational sanitary measures. 

These institutes would require extensive arrangements, a 
big budget and a numerous staff, who would give all their 
time to it. Separate localities will be required for the isolation 
— which may last a long time — of animals under experiment. 
The good results which would be gained would soon more than 
repay the sacrifices made. 


* * 


The study of infectious diseases must be the principal ob- 
ject of these institutes; but it would not be the only one. 

They ought to be true “Ecoles d'application” for all veter- 
inarians anxious to participate in the work of sanitary service. 

The veterinary diploma does not ipso facto imply all the 
necessary aptitudes for all the positions which the veterinarian 
has the right to claim. The diploma only certifies that its 
owner possesses the minimum of necessary knowledge to be- 
come able to fill those different positions, if he continues to 
study. 

But, as in coming out of our polytechnic school the stu- 
dent must pass through either the school of Mines or of the 
Highway Department before becoming a civil engineer, or 
again the Staff College at Fontainebleau before becoming a 
lieutenant of artillery — so those of our graduates who intend 
to enter the army, must pass through the school at Saumur, 
and those who intend to enter the service of meat inspection 
go and learn the practical part of the work by making a vol- 
untary stay of several weeks or months with the inspectors 
of Paris or other large cities; and again those who intend to 
take up civil practice, altogether feel the need of a stay more 
or less long, with an experienced veterinarian, a fact which 
explains why positions of assistants are so scarce. 

Why should it not be the same for the functions of the 
sanitary service? The thorough knowledge of the sanitary laws 


66 





1042 The extention of veterinary instruction. 


and regulations is but a part of the requirements of the veter- 
inarians of that service. Before all things, they must be able 
to make with certainty the diagnosis of the disease they have 
to deal with. 

Our present means of diagnosis are mostly borrowed 
from the new methods of bacteriology and experimentation. 
Without being entirely strangers to them, our students are, for 
the most part at least, not sufficiently masters of those methods. 
to use them with certainty and decide positively, in doubtful 
cases where great interests may be at stake. 

Those whose ambition is the direction of the sanitary ser- 
vice of their circumscription (department or district) ought to 
be familiar with those methods in order to be able to resort 
to them with all confidence and draw positive conclusions 
from them. 

It would be advantageous to annex to those institutes a 
laboratory of practical teaching, where veterinarians desirous 
to keep up with the progress of science, to improve in the 
practice of bacteriology and experimentation, might make a stay 
of varying duration. 

In this way these institutes would become true nurseries 
of educated veterinarians, who would be thoroughly conversant 
with all the new methods and perfectly able to settle the difh- 
culties of diagnosis which are so frequent, so troublesome and 
sometimes so serious in sanitary police. The veterinarians 
thus trained would be well qualified to become departmental 
chiefs of the service. 

k 


That is not all. — We receive daily at Alfort — and it 
must be the same everywhere — numerous pathological spe- 
cimens and products sent by practitioners here and there, who 
ask about their nature, origin etc. 

This is only natural; we are the born counsels of our old 
students, and to me it is always a great pleasure to answer 
them. Nevertheless it is true that for one interesting specimen 
there are many which cannot be used and have no interest. 
Thus precious time is lost which might be better employed. 

The proposed institute would be designed for the study 
of those specimens and for the purposes of consultation. Prac- 
tising veterinarians, who at present hesitate to apply to their 
former teachers, fearing to be troublesome and unwilling to 
abuse their kindness, would no longer hesitate to apply to the 
laboratory established for that work. 

Many interesting specimens would in that way be saved, 
which are otherwise lost; and they would also serve as neces- 





Report of Dr. NOCARD, Alfort. 1043 


sary elements for the manipulations and researches of the stay 
veterinarians, who would be drilled in consultation work, 
which they might have to do later on in an official capacity. 


Let us summarize: 


1) It ıs necessary to give vetertnary instruction a more prac- 
tical direction by substituting as much as possible the 
teaching af things (leçon de choses) for purely theoretical 
lectures, and by increasing the number of practical de- 
monstrations and exerctses. 


2) The creation of chatrs of comparative medicine does not 
seem necessary or even really useful. 


3) On the contrary, wt 15 necessary to push ahead the cre- 
ation of experimental institutes having the following 
objects in view: 


a) the scientific study, systematically and manutely carried 
out, of still imperfectly known epizootic diseases ; 


b) to prepare for the departmental sanitary service, vele- 
rinarians having an intimate knowledge of contagtous 
diseases, of the experimental or bactertological means 
to make their diagnosis with certainty, and of the 
precise condition of their prophylaxy. 


c) to dtagnose the pathological products or specimens col- 
lected by practising veterinarians. 


1044 Extension de l’enseignement vétérinaire. 





Rapport du docteur P. NOGUEIRA 


Professeur à l'École de médecine vétérinaire et d'agriculture de Lisbonne. 


Portée de l’enseignement vétérinaire. 


vÉRIR les animaux malades et empêcher par des moyens 
prophylactiques et de police sanitaire, la propagation 
des maladies contagieuses ou infectieuses qui sévissent 
sur les espèces domestiques, tel a été jusqu'à présent 
l'objet principal de l’enseignement vétérinaire. 

Parallèlement à ce but, l’enseignement vétérinaire 
vise aussi par l'hygiène à la conservation de la santé des animaux, 
et par les méthodes zootechniques à l'amélioration des races ani- 
males utilisées par l'homme, 

De ces deux buts de l’enseignement vétérinaire, le premier 
lui appartient en propre; le second lui est souvent disputé par 
l’enseignement agronomique. Toutefois les connaissances approfondies 
de l'anatomie et de la physiologie animales donnent et donneront 
toujours au vétérinaire une compétence supérieure que nul autre 
technicien ne peut lui contester. 

Depuis quelque temps, une autre tâche incombe à l'enseignement 
vétérinaire — celle de renseigner les élèves sur les principes qui 
règlent l'inspection des viandes et des animaux de boucherie, 
puisque dernièrement et à juste titre la société a confié aux vété- 
rinaires le rôle d’inspecteurs des aliments d’origine animale. 

Voilà, pour le côté utilitaire, le triple objet des études théo- 
riques et pratiques professées dans les écoles vétérinaires. 

Cependant, ce côté n'est pas, ne doit pas être, le seul. Déjà 
Bourgelat, le fondateur des écoles vétérinaires, prévoyait une plus 
grande portée à l’enseignement de ces écoles, quand il invitait les 
médecins à en fréquenter les cours, qui pouvaient les aider à ré- 
soudre bien des problèmes de la médecine humaine. Il faisait ainsi 
une haute affirmation du caractère essentiellement comparatif des 
études vétérinaires, et son esprit philosophique devinait la grande 
masse de faits et de lois que la médecine vétérinaire devait apporter 
plus tard à l’autre médecine. 





Rapport du docteur NOGUEIRA, Lisbonne. 1045 


Depuis Bourgelat, les écoles vétérinaires n'ont fait que s’en- 
gager de plus en plus dans la voie des etudes comparatives. La 
comparaison s’6tablit d’abord et naturellement entre les différentes 
espèces animales qui font l'objet de la médecine vétérinaire. C'est 
ainsi que l’anatomie, la physiologie, la pharmacologie et la patho- 
logie furent simultanément étudiées et comparées sur le cheval, le 
bœuf, le mouton, la chèvre, le porc, le chien, etc. De la révélation 
des ressemblances et des différences anatomiques et physiologiques 
chez ces animaux jaillirent des traits de lumière qui vinrent éclairer 
vivement les phénomènes pathologiques, permettant dès lors une 
classification plus simple et plus rationnelle des maladies. 


Ce fut ensuite la comparaison entre l'anatomie, la physiologie, 
la pharmacologie et la pathologie de nos animaux et celles de 
l’homme. Ce grand travail se poursuit encore et a déjà rendu cé- 
lèbres les noms des vétérinaires Chauveau, Arloing, Lesbre, Ellen- 
berger, Colin, Schneidemuhl, etc. 


De leur côté, les médecins se sont, en tout temps, occupés de 
faire des études comparatives, d'abord pour ce qui regardait la 
physiologie et la pharmacologie, dernièrement pour ce qui a trait 
à la pathologie; mais leur expérimentation emploie presque exclu- 
sivement les petits animaux de laboratoire, de préférence aux ani- 
maux qui font l’objet de la clinique vétérinaire et dont l’organisation 
est pourtant plus rapprochée de celle de l’homme. 


Avant Pasteur, cette somme énorme de travaux comparatifs, 
accomplis par les médecins et les vétérinaires, a resserré étroitement 
les deux médecines; mais il restait toujours entre elles un vide, 
que seul le génie de Pasteur a su remplir, liant à jamais la mé- 
decine des animaux à celle de l’homme, au grand profit de l'une 
et de l’autre. 

Ce furent en effet l’etude de la contagion et la découverte 
des microorganismes pathogènes qui forcèrent les deux médecines 
à se reconnaître comme sœurs issues de la même mère — la mé- 
decine générale. 

Déjà, avant Pasteur, médecins et vétérinaires s'étaient trouvés 
sur ce terrain commun, comme, par exemple, Davaine et Delafond 
étudiant la bactéridie charbonneuse, Chauveau, Colin et Villemin 
expérimentant sur le virus tuberculeux, et la commission lyonnaise, 
composée de médecins et de vétérinaires, s’attaquant au probleme 
de l'unité ou de la dualité de la vaccine et de la variole. 


Cependant Pasteur arrive, le microbe du choléra des poules 
est trouvé, après ce microbe bien d’autres encore sont dévoilés 
dans les virus de nos animaux domestiques, et de ce fond essen- 
tiellement vétérinaire déborde un fleuve de conceptions nouvelles 
qui renversent la doctrine surannée de l’etiologie des maladies con- 
tagieuses. En France, en Allemagne, en Italie, partout, les vétéri- 
naires, à l’égal des médecins, se mettent à travailler avec ardeur 
à l’œuvre récemment créée par Pasteur, et celui-ci trouve en un 


1046 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


vétérinaire, Henri Bouley, le défenseur le plus convaincu et le 
vulgarisateur le plus éloquent de la nouvelle doctrine. 

Dès ce moment, l'entente était faite entre les représentants 
des deux médecines. L’etude de la contagion a été poursuivie de 
part et d’autre d'après les méthodes pasteuriennes accrues de celles 
de Robert Koch, et, partout, médecins et vétérinaires se donnent 
les mains pour arriver à éteindre ou à réprimer ces terribles ma- 
ladies qui, comme la tuberculose, la morve, le charbon, la rage, 
sévissent sur les animaux et de là s'étendent à l’homme. 


Opportunité de l'extension de l'enseignement vétérinaire. 


De ce qui vient d’être exposé il découle que jusqu’à présent 
les écoles vétérinaires, tout en. poursuivant l’objet principal et im- 
médiatement utilitaire de leur enseignement professionnel, n'ont 
jamais cessé d’apporter une appréciable contribution à la médecine 
générale, c'est-à-dire, aux sciences médicales envisagées dans ce 
qu’elles ont de plus abstrait. Cette intervention de la médecine 
vétérinaire dans la constitution de la biologie doit assurer aux 
vétérinaires un rang scientifique aussi distingué que celui dont 
jouissent depuis longtemps les médecins. 

On peut toutefois objecter à l'enseignement vétérinaire qu'il 
a atteint cette situation d’une manière fortuite, par la nature même 
des phénomènes biologiques qu'il étudie, et non par un esprit 
systématique, auquel obéisse à dessein l’organisation de cet en- 
seignement. A une pareille objection nous devons opposer et les 
principes qui, de l’aveu de Bourgelat, ont présidé à la création des 
écoles vétérinaires et la tradition non interrompue des tendances 
de l’enseignement de ces écoles. 

Cependant, l'occasion n'est-elle pas déjà venue d'élargir le 
cadre de l’enseignement classique vétérinaire par la creation de 
chaires tout spécialement consacrées aux études de la médecine des 
animaux comparée à la médecine de l’homme? 

L'instruction actuellement acquise par les vétérinaires ne les 
met-elle pas à même d'entreprendre la solution des grands problèmes 
de la médecine générale par la méthode comparative qui s’est déjà 
montrée si féconde en résultats? 

Les travaux comparatifs réalisés par les vétérinaires dans les 
domaines de l’anatomie, de la physiologie et surtout de la patho- 
logie des maladies contagieuses permettent de répondre affirma- 
tivement à ces questions, car ces travaux démontrent que les 
vétérinaires se sont assez familiarisés avec les méthodes expéri- 
mentales, pour se croire en droit de contribuer d'une manière 
officielle à accroître ou à modifier les conceptions de la médecine 
générale par l’emploi de ces mêmes méthodes. 

Pour atteindre ce but, l’enseignement en question doit être 
à la fois théorique et pratique. L'enseignement théorique servira à 
donner aux élèves les connaissances acquises à la science par 


Rapport du docteur NOGUEIRA, Lisbonne 1047 


l'application de la méthode comparative, dont il faut dégager les 
principes fondamentaux, et discuter et coordonner les résultats. 
L'enseignement pratique aura pour objet la démonstration de ces 
principes et poussera à la découverte de faits nouveaux dont la 
science puisse tirer quelque profit. 


Enseignement de la pathologie des maladies contagieuses. 


Dans les deux médecines, ce sont les maladies contagieuses 
ou infectieuses qui, à Vheure actuelle, préoccupent le plus les 
esprits. La gravité de ces affections et les découvertes, réalisées ou 
prévues, de la microbiologie justifient pleinement une telle préoccu- 
pation. | 

L'étude de cette classe de maladies a encore beaucoup de 
lacunes à combler, et l’enseignement vétérinaire peut d'autant moins 
s'en désintéresser, que c’est sur ce terrain que les méthodes com- 
paratives trouvent leur meilleur emploi et que la profession vété- 
rinaire est appelée à rendre de plus grands services à la société. 

L'intérêt qu’eveille l’etude des épizooties, sous le point de 
vue spéculatif, ainsi que pour le traitement, la prophylaxie et la 
police sanitaire, exige que les écoles vétérinaires possèdent une 
chaire spécialement consacrée à l’enseignement de la pathologie 
des maladies contagieuses. Cet enseignement ne peut être efficace 
que s’il fait accompagner les notions théoriques d’un grand nombre 
de démonstrations et d'exercices bactériologiques, ainsi que de 
l'observation clinique de plusieurs animaux attaqués de ces maladies. 

Un laboratoire de bactériologie et quelques infirmeries destinées 
à recevoir et à tenir en séquestre les animaux affectés de maladies 
contagieuses, voilà ce qu'il est indispensable d’annexer à la chaire 
où cette branche de la pathologie soit professée, d’après le type 
déjà adopté par les écoles vétérinaires de plusieurs pays. 

Le laboratoire peut servir non seulement aux démonstrations 
et aux exercices pratiques courants de la bactériologie classique, 
nécessaires à l'instruction des élèves, mais encore aux recherches 
expérimentales sur la pathogénie des maladies contagieuses, ainsi 
qu’à la préparation des vaccins, des sérums préventifs ou curatifs, 
et des liqueurs révélatrices, telles que la tuberculine et la malléine. 

La préparation de ces produits dans les laboratoires des écoles 
vétérinaires aurait pour résultat une plus grande économie dans 
l'acquisition de ces substances et, en même temps, une garantie 
plus sûre de leur pureté et de leur efficacité, pourvu qu'il y eût 
de l’uniformité dans les méthodes de fabrication et que l’on re- 
nonçât à vendre le privilège exclusif de l'emploi de ces méthodes 
à des entreprises industrielles et commerciales. 

D'un autre côté, comme dans les écoles vétérinaires, ordi- 
nairement établies dans les grandes villes, il est difficile d'obtenir 
des animaux malades des espèces bovine, ovine, caprine et porcine, 
il est à désirer que les gouvernements favorisent l'acquisition de 


1048 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


ces animaux attaqués de maladies contagieuses, en dotant les écoles 
d’un plus grand budget ou en permettant le transport gratuit de 
ces animaux dans les chemins de fer et leur maintien sans frais 
dans les infirmeries des écoles. 


Il serait aussi avantageux de créer dans les écoles vétérinaires, 
pour l’enseignement de la pathologie des maladies contagieuses ou 
infectieuses, un cours de mycologie, complémentaire de celui de 
bactériologie. En effet, beaucoup de maladies contagieuses des ani- 
maux et de l’homme sont causées par des champignons inférieurs, 
et même un certain nombre de parasites, pendant quelque temps 
considérés comme bactéries, ont fini par être rangés parmi les 
champignons. La chaire de pathologie des maladies contagieuses 
dans les écoles vétérinaires aurait donc beaucoup à profiter de la 
création d’un cours de mycologie qui permettrait en outre aux 
vétérinaires d'aborder l'étude des maladies mycosiques des plantes, 
pour la meilleure intelligence des rapports existant entre les patho- 
logies animale et végétale. 


Fondation de chaires de médecine comparée dans les écoles vétérinaires. 


Y a-t-il lieu de fonder dans les écoles vétérinaires une chaire 
de médecine comparée? 


Dans les parties précédentes de ce rapport il a été dit que 
depuis Bourgelat les tendances de l’enseignement vétérinaire se sont 
constamment portées vers les études comparées entre la médecine 
des animaux et celle de l’homme. Prétendre qu'une chaire de smé- 
decine comparée est chose superflue ou déplaçée dans nos écoles 
serait donc méconnaitre le véritable esprit de l'enseignement vété- 
rinaire et la longue liste des services que cet enseignement a déjà 
rendus à la médecine générale. 


La question peut être envisagée d’une façon différente. 


Puisque dans les écoles vétérinaires les méthodes comparatives 
sont déjà en usage pour l'étude de l'anatomie, de la physiologie, 
de la pathologie et de la pharmacologie, y a-t-il lieu de créer dans 
ces écoles une chaire spéciale de médecine comparée? 

Il y a certainement lieu; car, ainsi que la pathologie générale 
a été dérivée de la pathologie spéciale par la comparaison des 
phénomènes morbides classés en groupes et par le dégagement des 
lois ou des rapports qui relient entre eux ces différents phénomènes, 
ainsi la médecine générale résulte de l'étude comparative et systé- 
matique des phénomènes anatomiques, physiologiques, pathologiques 
et thérapeutiques chez l’homme et chez les animaux, pour en dé- 
couvrir les analogies ou les dissemblances et en faire ressortir les 
lois ou les principes généraux, que la médecine humaine ou la 
médecine vétérinaire peuvent utiliser plus tard pour interpréter les 
faits particuliers et mettre les méthodes d'observation et d’experi- 
mentation sur la voie de nouvelles recherches. 


Rapport du docteur NOGUEIRA, Lisbonne. 1049 


L'enseignement de la médecine comparée trouve donc sa 
place à la dernière année des cours des écoles vétérinaires, afin 
que les élèves puissent eux-mêmes mettre à contribution les faits 
et les lois qu'ils ont étudiés dans ces différents cours. 

Une des matières à introduire dans le programme de la nou- 
velle chaire de médecine comparée serait sans doute l'histoire de 
la médecine humaine et de la médecine vétérinaire. La comparaison 
des méthodes et des doctrines qui se sont succédées dans les sciences 
médicales et la connaissance des progrès ou des arrêts que ces 
sciences en ont ressenti, ne peuvent être qu’un précieux subside 
pour l'enseignement de la médecine comparée. 


CONCLUSIONS: 


1) L'enseignement vétérinaire a toujours employé, pour l’observa- 
tion et pour l'expérimentation, les méthodes comparatives. 

2) L'emploi de ces méthodes dans l'étude des maladies contagieuses 
des animaux domestiques a beaucoup contribué aux progrès 
de la médecine générale. 

3) Il y a lieu de créer dans toutes les écoles vétérinaires une 
chaire consacrée à l'étude des maladies contagieuses ou in- 
fectieuses. 

4) Cette chaire aura pour annexes un laboratoire bactériologique 
et des infirmeries pouvant tenir en séquestre les animaux 
attaqués de maladies contagieuses. 

5) L'enseignement de la bactériologie doit être accompagné de 
celui de la mycologie. 

6) La solidarité scientifique exige qu'on ne maintienne pas en 
secret les procédés de préparation des vaccins, sérums et autres 
produits bactériologiques. 

7) Il est à désirer que les Gouvernements facilitent aux écoles 
vétérinaires l'acquisition ou l'udmission d'animaux affectés de 
maladies contagieuses. 

8) I y a lieu de fonder dans les écoles vétérinaires une chaire 
de médecine comparée. 

9) L'histoire de la médecine humaine et de la médecine vétérinaire 
doit entrer dans le programme de cette chaire. 


a 


1050 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 





Bericht von Dr. Paula Nogueira 
Professor an der landwirtschaftlichen und tierärztlichen Hochschule, Lissabon. 


(Auszug gefertigt von P. Kühner unter Leitung von Dr. Lydtin, Baden-Baden.) 


as Studium auf den tierärztlichen Hochschulen, — so 

führt der Berichterstatter aus, — habe sich anfänglich 
auf die Behandlung kranker Tiere, die Bekämpfung 
der ansteckenden Krankheiten durch die Prophylaxe 
und die Seuchenpolizei beschränkt, fernerhin auf die 
Gesundheitspflege und die Verbesserung der Vieh- 
schläge und endlich auf die Fleischbeschau ausgedehnt. Allein 
damit sei nur den Nutzzwecken der Wissenschaft genügt. Schon 
Bourgelat habe aber, indem er die Studenten der Medizin zum 
Besuche der veterinärmedizinischen Kurse aufforderte, erkannt, 
wieviel die ersteren hierbei lediglich durch den Vergleich 
an Wissen gewinnen würden. 

Innerhalb der Veterinärmedizin selbst sei die nunmehr 
erreichte einfachere und sinngemäßere Gruppierung der Krank- 
heiten nur durch die auf den Gebieten der Anatomie, der 
Physiologie, der Arzneimittellehre und der Pathologie bei dem 
Vergleich der verschiedenen Haustiere unter einander gemachten 
Beobachtungen ermöglicht worden. Darnach habe man die- 
selben Vergleiche zwischen dem menschlichen und dem tie- 
rischen Organismus angestellt, durch welche Arbeiten bereits 
die Namen der Tierärzte Chauveau, Arloing, Ellenberger, Colin, 
Schneidemühl u. a. berühmt geworden sind. 

Die Ärzte ihrerseits haben von jeher vergleichende Stu- 
dien gemacht, deren Gegenstand jedoch vorzugsweise die kleinen, 
dem Menschen unähnlicher organisierten Tiere gewesen sind 

Thatsächlich sei es das Studium der Ansteckung und die Ent- 
deckung der krankheitserregenden Mikroorganismen gewesen. 
welche die zwei medizinischen Wissenschaften zu der Erkenntnis 
brachte, daß sie beide Zweige einer, der allgemeinen Medizin, sind. 

Schon vor Pasteur haben Ärzte und Tierärzte auf dem 
genannten Gebiete gemeinschaftlich gearbeitet, so Davaine und 
Delafond bei der Erforschung des Milzbrandbacillus, Chauveau, 
Colin and Villemin bei den Versuchen über den Ansteckungs- 
stoff der Tuberkulose und ferner in der bekannten Lyoner 
Kommission, die aus Ärzten und Tierärzten zusammengesetzt 





Bericht von Dr. P. Nogueira, Lissabon. 1051 


war, um zu untersuchen, ob das wirkende Agens der Schutz- 
blattern und das der eigentlichen Blattern ein und dasselbe 
sei oder nicht. Nachdem Pasteur den Bacillus der Hühner- 
cholera und viele andere Mikroben als den Ansteckungsstoff 
der Krankheiten von Haustieren gefunden hat, und die alte Lehre 
von der Ätiologie der ansteckenden Krankheiten durch diese Ent- 
deckungen stark erschüttert worden ist, haben die Arzte und 
Tierärzte Deutschlands, Frankreichs und Italiens gemeinsam an 
dem neu geschaffenen Werke gearbeitet. Seit jener Zeit seien 
die beiden Wissenschaften mehr und mehr verschmolzen, indem 
ihre Vertreter fortan vereint die Studien über die Ansteckung 
nach den Methoden von Kock und Pasteur betrieben. 

Berichterstatter zieht aus dem vorstehend Gesagten den 
Schluß, daß die tierärztlichen Hochschulen sehr wohl geeignet 
sind und dazu beigetragen haben, die medizinische Wissenschaft 
auch in ihren abstraktesten Teilen zu bereichern, weshalb der 
Tierarzt die Gleichstellung mit dem Arzte füglich beanspruchen 
dürfe. Auch befinde sich der Einwand, daß mehr der Zufall als 
ein systematischer Zug die Veterinärwissenschaft in ihre jetzige 
Stellung gehoben habe, im Widerspruch mit den Prinzipien und 
den Tendenzen, nach welchen der tierärztliche Unterricht seit 
Bourgelat geleitet wird. 

Hieran knüpft Berichterstatter die Frage nach der Errich- 
tung von Lehrstühlen für vergleichende Medizin. Die von Tier- 
ärzten bereits ausgeführten Arbeiten bewiesen,. daß erstere mit 
den experimentalen Methoden des Vergleiches hinreichend ver- 
traut und befähigt seien, die allgemeine Medizin ausbauen zu 
helfen. Am meisten sei von der vergleichenden Methode auf 
dem Gebiete der ansteckenden Krankheiten zu erwarten. Im 
Hinblick auf den großen Wert einer gründlichen Kenntnis der 
Pathologie der Viehseuchen hält Berichterstatter es für angezeigt, 
daß gerade für diesen Zweig der Veterinärwissenschaft besondere 
Lehrstühle errichtet werden. Einen Nutzen dürfe man von ihnen 
jedoch erst dann erwarten, wenn der theoretische Unterricht von 
klinischen Beobachtungen und bakteriologischen Untersuchungen 
begleitet werde. Das für letztere zu schaffende Laboratorium ließe 
sich gleichzeitig zur Herstellung von Impfstoffen, Heil- und 
Schutzserum und von diagnostischen Mitteln, wie das Tuber- 
kulin und das Malléin, benutzen. Auf diese Weise könnten die 
genannten Substanzen zuverläßig rein und dabei billiger als früher 
geliefert werden. Allerdings müsse die Herstellung in allen diesen 
Laboratorien nach der gleichen Methode geschehen und dürfe 
nicht Privatunternehmern überlassen werden. Im Budget der 
tierärztlichen Hochschulen sei ein Posten zur Anschaffung der 
zum Studium erforderlichen kranken Tiere vorzusehen. 

Berichterstatter empfiehlt ferner die Eröffnung * mykolo- 
gischer Kurse, indem er auf die Thatsache hinweist, daß die 


1052 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Erreger vieler ansteckender Krankheiten, die anfangs für Bak- 
terien gehalten wurden, sich später als Pilze entpuppten. So 
werde auch die natürliche Verbindung der Tiermedezin mit 
der Pflanzenheilkunde hergestellt. 

Weiter weist Berichterstatter die Notwendigkeit der Er- 
richtung eines besonderen Stuhles für vergleichende Medizin 
nach. Ebenso wie die „Allgemeine Pathologie“ aus der „Spezi- 
ellen“ durch die Vergleichung entstanden sei, habe das ver- 
gleichende Studium der anatomischen, physiologischen, patho- 
logischen und therapeutischen Erscheinungen der humanen 
Medizin einerseits und der Tierheilkunde andrerseits zur Entsteh- 
ung der „Allgemeinen Medizin“ geführt. Habe man es für 
nützlich befunden, einen besonderen Lehrstuhl für „Allgemeine 
Pathologie“ zu gründen, so müsse auch die „Allgemeine Medizin“, 
die Zusammenstellung der gemeinsamen Grundsätze und Gesetze 
aller medizinischen Wissenszweige, besonders doziert werden. 

Der Unterricht in der vergleichenden Medizin sei in das letzte 
Jahr des Studiums zu legen, weil er den Studierenden Gelegen- 
heit zur Anwendung der früher erworbenen Kenntnisse biete. 

Der neu zu errichtende Lehrstuhl solle außerdem die Ge- 
schichte der menschlichen und der Veterinärmedizin in sein 
Programm aufnehmen. 

Der Berichterstatter faßt seine Schlußsätze, wie folgt, zu- 
sammen: 


1) Der tierärztliche Unterricht hat sich zu Beobachtungen 
und Versuchen stets der vergleichenden Methoden bedient. 

2) Die Anwendung dieser Methoden bei der Erforschung 
der ansteckenden Krankheiten der Haustiere hat viel zu 
dem Fortschritt der allgemeinen Medizin beigetragen. 

3) Es ıst angezeigt, in allen tierärztlichen Hochschulen 
Lehrstühle zum Studium der ansteckenden Krankheiten 

_ zu errichten. 

4) Diese Lehrstühle sollen über ein bakteriologisches Labo- 
ratorium und über einen Stall für ansteckend kranke 
Tiere verfügen. 

5) Die Kurse über Bakteriologie sind mit denen uber Myko- 
logie zu verbinden. | 

6) Es ist unstatthaft, die Wege zur Herstellung von Impf- 
stoffen, Serum und anderen bakteriologischen Erzeugnissen 
geheim zu halten. 

7) Es ist erwünscht, dass die Regierungen den tierärztlichen 
Hochschulen den Erwerb ansteckend kranker Tiere erleichtere. 

8) Es ist angezeigt, in den tierärztlichen Hochschulen Lehr- 
stühle für vergleichende Medizin zu errichten. 

9) Von diesen aus sollen auch die Geschichte der humanen 
und die der Veterinärmedizin gelesen werden. 











1053 


Report of Dr P. NOGUEIRA 


Professor at the School of Veterinary Medicine, Lisbon. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 


1) Aım of Veterinary Education. 


g re to the present time the principal object of veterinary 

education has been: how to cure diseases of animals 
and how to prevent the spreading of contagious and 
infectious diseases. — It has also embraced hygiene 
and zootechnic, but although the education given 
in agricultural schools involves the two last named, the superior 
competency of veterinarians cannot be disputed. 


Of late years, inspection of meat has been added to the 
curriculum, and all constitute the practical and useful object of 
the theoretical and practical teaching of existing veterinary 
schools. 


But there is another: which was already foreseen by Bour- 
gelat when he insisted on the essentially comparative nature 
of the studies of physicians and veterinarians. — Since the day 
of the foundation of veterinary schools, comparison between 
the diseases of the various species of animals has been taught, 
and from it originated the great discoveries which have made 
the names of Chauveau, Arloing, Lesbre, Ellenberger, Colin, 
Schneidemuhl etc. celebrated. 


Physicians have worked in the same direction, but it is 
to Pasteur and to his genius that the great progress made in 
general medicine is due, which found in Aouley such an elo- 
quent advocate and made the understanding between the two 
medicines as thoroughly intimate as it is to-day. 

From Pasteur and Robert Koch, all, both physicians and 
veterianians, work hand in hand to reach the same object, “put 
out or repress those terrible diseases which, like tuberculosis, 
glanders, carbuncle, and rabies, affect animals and attack man”.— 





1054 The extention of veterinary instruction 


2) Necessity for the Extension of Veterinary Education. 


From the above remarks, it is evident that to this day, 
veterinary schools have contributed to the elevation of medical 
sciences. 

But yet, it can be objected that veterinary education has 
reached this situation only by an “incidental manner, and the 
nature proper to the biological phenomenon that it teaches 
and not by a systematic spirit to which its organization pur- 
posely obeys’ — and yet the ideas of Bourgelat are still remai- 
ning and their tradition remains the same. 

However; has not the time come to increase the curn- 
culum of the classified veterinary education, by the creation of 
special chairs for the study of diseases of animals compared to 
those of man? 

The comparative work done by veterinarians in anatomy. 
physiology, and special pathology of contagious diseases, justify 
an affirmative answer, as they “demonstrate that veterinarians 
have become so familiarized with experimental methods, as to 
believe themselves entitled to contribute in an official manner 
to the increase or modification of the conceptions of general 
medicine, by the use of similar methods.”’ 

To reach this object, the reformed education, as we con- 
sider it, must be theoretical and practical. 

“The former will serve to give students knowledge, added 
to science, by the application of comparative methods”, and the 
second “will have for its object the demonstration of those 
principles and stimulate the discovery of new facts which may 
be beneficial to science.” 


3) Teaching of the Pathology of Contagtous Diseases. 


Contagious diseases are at present the principal subject 
of both medicines. 

Many obscure points have yet to be cleared up, and vete- 
rinarians cannot remain indifferent, as it is on this ground that 
comparative methods will find their application and that the 
professions will be called to render the gréatest services to 
Society. 

The importance of the study of epizootic diseases demands 
that veterinary schools should have a special department of 
pathology of contagious diseases, which ought to consist of 
theoretical and: practical teaching and to be aided by the creation 
of a laboratory of biology and of infirmaries (hospitals). 

The laboratory is to be used for the demonstration of 
classical bacteriology and also “for experimental researches, as 
well as for the preparation of vaccine, preventive and curative 





Report of Dr. P. NOGUEIRA, Lisbon. 1055 


serums etc.” The preparation ought to remain in the hands 
of those laboratories to insure their purity and efficacy. 

The hospitals should be for the reception of animals affected 
with contagious diseases and, as animals of bovine, ovine, ca- 
prine species may sometimes be difficult to obtain, by veter- 
inary schools located in large cities, Governments ought to 
establish a special budget in their favour to facilitate the pur- 
chase, transport and keeping of the said animals in those 
hospitals. 

A course of mycology ought also to be created in veter- 
inary schools, which would allow veterinarians to study mycosic 
diseases of plants. 


4) Chair of Comparative Medicine in Veterinary Schools. 


Taking into consideration the remarks made in the first 
part of this report, the fact that, since Bourgelat, the tendencies 
of veterinary education have always been towards a compara- 
tive study between the diseases of animals and those of man, 
the idea of the creation of a Chair of Comparative Medicine 
in veterinary schools seems to assume great importance. 

Comparative methods have existed in veterinary schools ever 
since their foundation; and a special chair of comparative medicine 
“ought to be created. Because, as general pathology has sprung 
“from special pathology by the comparison of the morbid phe- 
‘nomena, classed in groups, and by the development of the laws 
“or relations which unite these various phenomena together, 
“so general medicine results from the comparative. 

“A systematic study of the anatomical, physiological, 
“pathological, and therapeutical phenomena in man and animals 
“is required, to show the resemblances and the differences 
“and bring out the laws or general principles that human and 
“veterinary medicine may afterwards utilize to understand the 
“peculiar facts and place the methods of observation and re- 
“presentation on the road to new researches.” 

The study of comparative medicine has its place during 
the last year of the student’s studies. It ought to include as 
one of its essential features the history of Human and Vete- 
rinary Medicine. 


CONCLUSIONS. 


1) Veterinary education has always used comparative methods, 
both for observation and experimentation. 

2) The use of these methods tn the study of contagious dts- 
eases of domestic animals has contributed much to the 
progress of general medicine. 


1056 


The extention of veterinary instruction. 


3) A chair for the study of contagious or infectious diseases 
ought to be created ın all veterinary schools. 


4) This chair ought to have for annexes a bacteriologial 
laboratory and hospitals to receive animals affected with 
contagious diseases. 


5) The teaching of mycology must be part of that of bac- 
Zeriology. 


6) Scientific solidarity demands that the methods of prepa- 
ration of vaccine, serums, and other bacteriological pro- 
ducis shall not remain secret. 


7) I 1s desirable that Governments should assist veterinary 
schools in purchasing or keeping animals affected with con- 
tagious diseases. 


8) If ts advisable fo create tn veterinary schools a Chatr of 
Comparative Medicine. 


9) The history of human and of veterinary medicine shalt 
enter tnto the programme of that department. 


1057 


Bericht von Dr. Schütz 


Geh. Regierungsrat, Professor an der Tierärztlichen Hochschule in Berlin. 
n den akademischen Lehrer werden mannigfache An- 
À forderungen gestellt, denen er in dieser oder jener 
9 Weise gerecht werden soll, von dem Staate, welcher 
ihm die Ausbildung der studierenden Jugend anver- 
traut, damit sie für spätere Lebensberufe in genügen- 
der Weise vorbereitet werde, von der studierenden 
Jugend selbst und endlich von den Fachgenossen, welche Weiter- 
bildung und Förderung der Wissenschaft von ihm erwarten. 
Besonders gilt das Gesagte von einem Lehrer medizinischer*) 
Fächer. Der Mathematiker, der Physiker, der Chemiker, der 
Zoologe und der Botaniker können ihr Fach als reine Wissenschaft 
vertreten; sie brauchen keine angewandte Mathematik und Physik 
für Baumeister, keine Chemie für Techniker, keine Zoologie für 
Menschenärzte, Tierärzte und Forstmänner und keine Botanik für 
Landwirte und Pharmaceuten zu lehren. Der Lehrer medizinischer 
Fächer dagegen muß neben den wissenschaftlichen auch praktische 
Ziele in seinem Unterrichte verfolgen und auf die Bedürfnisse des 
praktischen Berufes weitgehende Rücksicht nehmen. Ich will dies 
an denjenigen Fächern zeigen, welche im medizinischen Studium 
die breite und unentbehrliche Grundlage bilden, auf welcher alle 
übrigen medizinischen Fächer weiter bauen: an der Anatomie und 
Physiologie, ohne deren genaue Kenntnis ein erfolgreicher Betrieb 
der Pathologie nicht möglich ist. Und doch darf der Anatom und 
Physiolog nicht aus dem Auge verlieren, daß die Anatomie und 
Physiologie nicht nur medizinische Hülfswissenschaften sind, sondern 
auch als reine Wissenschaften ihr eigenes, inhaltsreiches Leben 
führen und sich Ziele stecken, die von den Bedürfnissen des 
praktischen Lebens unabhängig sind und über dieselben hinausgehen. 





*) Ich brauche das Wort: Medizin im Sinne von Virchow, „daß 
zwischen Tier- und Menschenheilkunde wissenschaftlich keine Scheidegrenze 
ist. oder sein sollte; das Objekt ist verschieden, aber die Erfahrungen, die 
aus dem Objekte zu schöpfen sind, sind Lehrsätze, welche die Grundlage 
der Doktrinen bilden. Daher hat sich auch von seiten der Wissenschaft die 
Verbindung zwischen Tier- und Menschenarzneikunde immer inniger ge- 
staltet.‘‘ 


67 


1058 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Der Wirkungskreis des Anatomen und Physiologen muß sich 
also nach mehreren Richtungen hin ausdehnen, wenn er ganz er- 
füllt werden soll. In welcher Weise werden nun Anatom und 
Physiolog als Forscher und Lehrer der verschiedenen Aufgaben, 
welche Wissenschaft und Praxis ihnen stellen, zu lösen versuchen?, 
und inwieweit werden sie die Studierenden der Medizin in die 
Anatomie und Physiologie als Wissenschaften gleichzeitig einführen? 

Es erscheint mir als ein dankbares Beginnen, wenn ich in 
dem diesjährigen tierärztlichen Kongresse meinen Standpunkt in 
der angeregten Frage darlege und in kurzen Zügen auseinander zu 
setzen versuche, wie ich die Stellung des Anatomen und Physio- 
logen, ja, des Lehrers medizinischer Fächer überhaupt im Lehrplane 
einer Hochschule beurteile, und in welcher Weise dieselben nach 
meiner Meinung ihre Stellung auszufüllen bemüht sein müssen. 

Den Ausgangspunkt des anatomischen Unterrichts bildet die 
beschreibende Anatomie (Anthropotomie, Zootomie). Dieselbe verschafft 
uns einen Einblick in die Art und Weise, wie sich der Körper des 
Menschen und der Tiere aus zahlreichen, verschieden wirkenden 
Teilen oder Organen zusammensetzt: aus Knochen, Bändern, Muskeln, 
Nerven, Blutgefäßen, Drüsen u. s. w. Alle diese Teile sind meistens 
schon durch Zergliederung mit dem Messer oder der Scheere für 
sich darstellbar und in ihrer Form und Verbindung mit den 
Nachbarteilen auf das genaueste zu erkennen. Um allein die be- 
schreibende Anatomie zu beherrschen, muß der Studierende viel 
Zeit und angestrengte Thätigkeit aufwenden. 

Von allen Zweigen, über welche sich der Wirkungskreis des 
Anatomen erstreckt, ist die beschreibende Anatomie für das medi- 
zinische Studium der wichtigste und deshalb auch der am meisten 
gepflegte und am frühesten ausgebildete Zweig der Anatomie. 
Jetzt ist sie im ganzen soweit in sich abgeschlossen und vollendet, 
daß selten, und dann vorzugsweise auf dem Gebiete der Nerven- 
und Gehirnanatomie, bedeutendere Entdeckungen veröffentlicht 
werden. | 

Während aber der Anatom auf dem Gebiete der beschreibenden 
Anatomie als Forscher nur spärliche Früchte ernten kann, findet 
er als Lehrer ein reiches Arbeitsfeld, auf welchem er sich durch 
die besondere Methode seines Unterrichtes um die Studierenden 
große Verdienste erwerben kann. Das Wesentliche dieser Methode 
besteht darin, daß der Lehrvortrag mit Demonstrationen verknüpft 
wird, und daß sich an die Lehrvorträge die praktischen Übungen 
des Präpariersaales anschließen. Dabei muß der Lehrer in den 
Vorträgen und noch mehr in den praktischen Übungen die 
Studierenden vor allen Dingen zur Beobachtung anleiten, d. h. zum 
methodischen und planmäßigen Gebrauche ihrer Sinneswerkzeuge. 
Um aber mit Erfolg beobachten zu können, ist es notwendig, daß 
der Studierende angehalten wird, sich eine Summe von Fertig- 
keiten, namentlich manuelle Geschicklichkeit, zu erwerben. 
Denn die Naturobjekte müssen erst in einen zur Beobachtung 











Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1059 


geeigneten Zustand versetzt werden, sie müssen mit Instrumenten 
zerlegt oder mit Hülfe anderer Methoden zur Untersuchung vor- 
bereitet werden. Diese Technik will eingeübt sein und kann oft 
erst mit vieler Ausdauer erlernt werden. Zu einem guten Menschen- 
und Tierarzte gehört eben nicht allein Urteilskraft, Gedächtnis und 
Phantasie, sondern auch ein nicht geringes Maß von Geschicklich- 
keit; gleichwie bei einem Künstier zur Fähigkeit, künstlerisch zu 
gestalten, noch die Beherrschung der Kunstmittel hinzugesellt 
sein muß. 

Je mehr der Studierende in den anatomischen Vorträgen und 
auf dem Präpariersaale die richtige Anleitung und Schulung er- 
fahren und sich in der Naturbeobachtung und im Gebrauche der 
oben genannten Hülfsmittel geübt hat, um so leichter wird es ihm 
später in den klinischen Semestern werden, gute Krankheitsdiagnosen 
zu stellen. Ein lebendiges Bild vom Baue des gesunden Menschen 
and der gesunden Tiere in seinem Gedächtnisse bewahrend und in 
Beobachtung geübt, wird er rasch und leicht krankhafte Veränder- 
angen, z. B. eine Geschwulst und eine Verlagerung der Teile, erkennen 
und imstande sein, sie methodisch zu beschreiben. 

Mithin betrachte ich es zwar als eine Hauptaufgabe des ana- 
tomischen Lehrers, daß er Anschauungsunterricht im weitesten 
Sinne des Wortes treibt. Allein ich erblicke hierin nicht das 
einzige Mittel, durch welches der anatomische Stoff dem Lernenden 
zugänglicher gemacht werden muß. Ein anderes, nicht minder 
wirksames Mittel zur Erreichung dieses Zieles muß das Bemühen 
des Lehrers sein, den Unterricht zu beleben und das Interesse für 
den Gegenstand zu steigern, indem er bald auf die Rolle, welche 
die einzelnen Organe im lebenden Organismus spielen, also auf ihre 
Funktion, in geeigneter Weise mit Rücksicht nimmt, bald auf die 
wissenschaftlichen Probleme eingeht, welche sich an die anatomischen 
Thatsachen anschließen lassen. Mithin soll der anatomische Unter- 
richt nicht nur ein Anschauungsunterricht, sondern gleichzeitig ein 
wissenschaftlicher Unterricht sein. 

Dadurch kommen wir zu den übrigen Zweigen, welche in den 
Wirkungskreis des Anatomen gehören: die vergleichende Anatomie, 
die Gewebelehre und die Entwicklungsgeschichte, und betreten das 
Feld, auf welchem der Anatom auch als Forscher zur Zeit vorzugs- 
weise thätig ist. Wir wenden uns der Stelle zu, an welcher die 
Aufgaben des. Anatomen in sehr verschiedener Weise beurteilt 
werden, je nachdem sich die Beurteiler von. praktischen oder 
wissenschaftlichen Gesichtspunkten leiten lassen. Denn zwischen 
der beschreibenden Anatomie und den drei anderen Fächern 
besteht der Gegensatz, daß nur die erstere für die menschen- oder 
tierärztliche Ausbildung unerläßlich ist, vergleichende Anatomie, 
Gewebelehre und Entwicklungsgeschichte aber am kranken Menschen 
oder kranken Tiere nicht unmittelbar praktisch auszunutzen und 
für den handelnden Menschen- oder Tierarzt nur insofern von 
Bedeutung sind, als sie seine Urteilskraft in naturwissenschaftlichen 


1060 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Dingen erweitern und dadurch gleichzeitig für seinen eigenen 
Beruf schärfen. 

Als die beschreibende Anatomie in der Menschenheilkunde 
nach der Blüteperiode im 16. und 17. Jahrhundert einen vor- 
läufigen Abschluß gefunden hatte, blieben die wahren Forscher in 
ihrem Wissensdrange nicht mehr bei der Untersuchung des mensch- 
lichen Körpers stehen, sondern wandten sich, um über die Stellung 
desselben in der Natur Aufschluß zu bekommen, zu der Zer- 
gliederung ähnlicher Organismen; sie betrieben im Hinblick auf 
den Menschen vergleichende Anatomie. Und je mehr auf diesem 
weiten Gebiete immer größere Probleme auftauchten, um so mehr 
dehnte sich die Forschung auf-andere, dem Menschen nicht mehr 
ähnliche Organismen aus, bis allmählich die gesamte Organismen- 
welt der vergleichenden Betrachtung unterworfen wurde. Diesen 
Aufschwung nahm die vergleichende Anatomie am Anfange unseres 
Jahrhunderts. Und als die vergleichende Anatomie sich nach allen 
Richtungen hin entfaltet und für sich das allgemeine Interesse 
wachgerufen hatte,. da sproßten die Histologie und Entwicklungs- 
geschichte aus ihrem Schoße hervor und nahmen auf dem von ihr 
vorbereiteten Boden eine überraschend schnelle Entwicklung. 

So wurde in unserem Jahrhundert die morphologische Richtung 
in der Anatomie die herrschende und tonangebende. Sie wurde 
getragen durch das umfassende Genie des vielbewunderten Curier, 
durch Meckel, den berühmten Hallenser Anatomen und durch 
Johannes Müller, welcher Jahrzehnte lang das geistige Haupt der 
morphologischen Schule in Deutschland war. Zu diesen Männern 
gehörte auch Gurlt, der größte deutsche Anatom in der Tier- 
heilkunde. 

In der Tierheilkunde, welche die Haustiere zum Gegenstand 
medizinischer Forschungen macht, hatte die Anatomie von vorn- 
herein eine vergleichende Richtung. Mit Rücksicht auf seinen 
wirtschaftlichen Wert war das Pferd zwar der Mittelpunkt des 
Lehrvortrages und der praktischen Übungen im Präpariersaale. 
Allein der medizinischen Beschreibung des Pferdes schloß sich 
sofort diejenige der übrigen Haustiere an, welche doch einen ganz 
verschiedenen Bau haben. Dazu kam, daß die Namen für die 
Knochen, Blut- und Lymphgefäße, Eingeweide, Drüsen und Sinnes- 
organe aus der Anatomie des Menschen übernommen werden 
mußten, und daß deshalb das Studium der letzteren notwendige 
Voraussetzung für einen Anatomen in der Tierheilkunde war. 
Auch Histologie und Entwicklungsgeschichte hatten von Anfang an 
einen vergleichenden Charakter und gaben das eigentliche und 
natürliche Forschungsgebiet der Anatomen in der Tierheilkunde ab. 

Ich will jedoch die Frage, welche Aufgaben die Anatomie zu 
erfüllen hat, nicht durch den Hinweis auf die Geschichte entscheiden, 
sondern auf die Sache selbst eingehen. Denn es handelt sich um 
eine prinzipielle Frage: Soll die Anatomie als selbständige 
Wissenschaft oder soll sie nur in soweit gelehrt werden, als sie 





Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1061 


für die praktischen Bedürfnisse des Menschen- und Tierarztes 
erforderlich ist. In letzterem Falle würde sie sich unter die Bot- 
mäßigkeit der Physiologie und der klinischen Fächer begeben. 


Wem es.Ernst damit ist, daß der Menschen- und Tierarzt 
sich über das Niveau des handwerksmäßigen Schaffens durch 
wissenschaftlichen Sinn erhebt, für den kann die oben erwähnte 
Frage wohl nicht anders beantwortet werden als dahin, daß auf 
unseren Hochschulen vor allen Dingen wissenschaftliche Anatomie 
gelehrt werden muß... Um so mehr muß dies verlangt werden, als 
ja viele Studierende anderer Berufe sich zu ihrer allgemeinen 
Ausbildung auch eine Kenntnis des menschlichen oder tierischen 
Körpers erwerben wollen. 


Der Anatom, welcher den menschlichen Körper oder den 
Körper der Haustiere gründlich verstehen will, darf denselben 
nicht für sich allein betrachten, sondern er muß ihn im Zusammen- 
hange mit den übrigen Organismen zu begreifen lehren. Darum 
müssen sich zur beschreibenden Anatomie noch die vergleichende 
Anatomie, die Gewebelehre und die Entwicklungsgeschichte als er- 
gänzende Fächer hinzugesellen. 


Worin besteht nun das Wesen der vergleichenden Anatomie? 
Wenn man das gesamte Tier- und Pflanzenreich überblickt, so 
kann man beobachten, daß die unzähligen Organismen in ihrem 
Bau einander ähnlich sind. Dabei lassen sich von der einfachsten 
Form bis hinauf zu der zusammengesetztesten Übergänge nach- 
weisen. An diese Thatsache knüpft der vergleichende Anatom an; 
er beschränkt sich nicht auf die genaueste Untersuchung jedes 
einzelnen Organismus, sondern er sucht das Gleichartige zwischen 
den verschiedenen organischen Formen herauszufinden, indem er 
die durch strenge Untersuchung erhaltenen Formbefunde vergleicht 
und sie je nach ihrer Ähnlichkeit in nähere oder entferntere Be- 
ziehungen zu einander setzt. Durch Betrachtung aller Organismen 
z. B. findet der vergleichende Anatom, daß der Mensch und alle 
Tiere und Pflanzen nach demselben Grundprinzip gebaut sind, 
insofern sie aus einzelnen Zellen zusammengesetzt sind oder selbst 
nur einzelne Zellen sind. Wenn er dann die verschiedenen Tier- 
formen vergleicht, so erhält er das schon etwas speziellere Ergebnis, 
daß sich die Zellen bei ihnen zu besonderen Schichten oder 
Blättern anordnen. Noch mehr spezialisiert ist seine Aufgabe, 
wenn er nur eine Tierklasse untersucht, oder wenn er ein Organ- 
system, oder nur ein einzelnes Organ in seine verschiedenen 
Wandlungen verfolgt und das Typische vom Besonderen abzu- 
scheiden versucht. 


In allen diesen Fällen beruht sein Verfahren auf Beobachtung 
und Vergleichung. Es ist vergleichende Naturbetrachtung, welche 
von ihm planmäßig als wissenschaftliche Methode ausgebildet wird. 
Dabei fördert er die Erkenntnis, daß ein gesetzmäßiger Zusammen- 
hang zwischen den Organismen besteht, und schon diese Erkenntnis 


1062 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


ist von großem wissenschaftlichen Werte, selbst wenn wir nicht 
imstande wären, die Ursachen für diesen Zusammenhang anzugeben. 

Die Gewebelehre erhielt ihr wissenschaftliches Fundament erst 
im Jahre 1839 mit der Begründung der Zellentheorie durch 
Schleiden und Schwann, und nur die morphologische Vergleichung 
des pflanzlichen und tierischen Organismus war es, welche zu 
dieser Theorie geführt hat. In der Histologie reichen sich tierische 
und pflanzliche Morphologie zu gegenseitiger Förderung beständig 
die Hände, und wenn man die Gewebelehre ihres vergleichenden 
Charakters beraubt, so sinkt sie zur gedankenlosen Gewebs- 
beschreibung herab. Gerade an den Resultaten in der Histologie 
kann man erkennen, daß die vergleichende Betrachtung der Natur- 
objekte schon an sich sehr wertvoll ist, und daß reine wissenschaft- 
liche Bestrebungen die größte praktische Bedeutung erlangen 
können, Denn im Anschlusse an die Zellentheorie ist die Cellular- 
pathologie entstanden und hat die Physiologie reichen Gewinn für 
die Erklärung der Lebensprozesse gezogen. 

Hiernach reicht der Unterricht in der Gewebelehre in andere 
Disziplinen des medizinischen Wissens hinein und nimmt neben 
der Anthropotomie die Lehrthätigkeit des Anatomen am meisten 
in Anspruch. 

Endlich ist auch die Entwicklungsgeschichte ein wichtiges Glied 
in der Erkenntnis der organischen Formenwelt, welches in inniger 
Verbindung mit der vergleichenden Anatomie steht und sich nur 
dadurch von derselben unterscheidet, daß sie sich nicht mit den 
ausgebildeten Formen, sondern mit den in der Bildung begriffenen 
beschäftigt. Die Entwicklungsgeschichte beschränkt sich nicht auf 
die Beobachtung und Beschreibung eines einzelnen Organismus, 
sondern geht überall vergleichend zu Werke. Diese Richtung hat 
Ernst v. Baer durch sein grundlegendes Werk angebahnt. Durch 
das Studium der Entwicklungsgeschichte lernen wir die Thatsache 
kennen, daß die Organismen aus einfachsten Zuständen sich ent- 
wickeln, daß auch der komplizierteste Organismus aus einer einzigen 
Zelle hervorgeht und eine Stufenreihe von Metamorphosen durch- 
läuft, welche an bleibende Zustände niederer Organismen erinnern. 

Aus dem vorstehenden ergiebt sich, daß die eigentliche Auf- 
gabe und das so überaus weite und noch ergiebige Arbeitsfeld des 
Anatomen die Morphologie ist. Der Anatom soll den Studierenden 
der Medizin nach den verschiedenen Richtungen hin Gelegenheit 
geben, sich eine Kenntnis der menschlichen und tierischen Formbil- 
dung anzueignen und auf Grund der Entwicklungsgeschichte und der 
vergleichenden Anatomie zu einem wissenschaftlichen Verständnisse 
derselben zu gelangen. So wird die Anatomie am besten in den 
Studierenden das Fundament legen, auf welchem mit Erfolg das 
Studium der physiologischen Vorgänge und später das eigentliche 
menschen- oder tierärztliche Studium, dasjenige der pathologischen 
Vorgänge begonnen werden kann. So wird der anatomische 
Unterricht auch ein Glied in dem gesamten naturwissenschaftlichen 








Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1063 


Unterricht; dann wird er alle diejenigen zu sich heranziehen, 
welche als zukünftige Lehrer und Förderer der Naturwissenschaften 
einen Einblick in den gesetzmäßigen Bau des menschlichen und 
tierischen Körpers gewinnen wollen. 

Nach der strengen Methode der vergleichenden Forschung 
arbeitet auch die Physiologie. 

Wir sind bei einem Wendepunkte in der Physiologie angelangt, 
wie er deutlicher sich nicht bemerkbar machen kann. Was diesen 
Wendepunkt in der Physiologie charakterisiert, ist nicht schwer 
zu erkennen. Denn während wir die groben chemischen und 
physikalischen Erscheinungen am Körper zum größten Teile kennen 
gelernt haben und zwar durch die genialen Forschungsmethoden 
und die gewaltigen Entdeckungen der Forscher unserer Zeit, können 
wir die allgemeinen, die elementaren Lebenserscheinungen nicht 
erklären. Wir kennen die Gesetze der Herzthätigkeit, der Blut- 
bewegung, des Luftwechsels in den Lungen, der Muskelzuckung 
und der Nervenleitung; wir kennen die Leistungen der Sinnes- 
organe; wir wissen, in welcher Weise die Verdauungssäfte auf die 
Nahrung einwirken; wir kennen die anatomische Grundlage vieler 
psychischer Vorgänge. Aber alles das sind nur die Massenwirkungen 
großer Teile des Körpers; die eigentlichen Rätsel des Lebens sind 
noch nicht gelöst. 

Um aber diese Rätsel zu lösen, muß der Physiolog einen 
anderen Weg einschlagen, dessen Fruchtbarkeit das Aufblühen der 
Anatomie bereits glänzend bewiesen hat; ich meine den Weg der 
cellularen Forschung. 


In der Muskelzelle liegt das Rätsel der Herzbewegung, der 
Muskelkontraktion; in der Drüsenzelle ruhen die Ursachen der 
Sekretion; in der Epithelzelle, in der weißen Blutzelle liegt das 
Problem der Nahrungsaufnahme, der Resorption, und in der 
Ganglienzelle schlummern die Geheimnisse der Regulierung aller 
Körperleistungen. In der Zelle haben die Lebensvorgänge ihren 
Sitz, und wenn die Physiologie die Erforschung der Lebens- 
erscheinungen als ihre Aufgabe betrachtet, so muß sie die letzteren 
an dem Orte untersuchen, wo der Herd der Lebensvorgänge ist, 
d. i. in der Zelle. Die Organphysiologie muß sich deshalb zu einer 
Zellenphysiologie entwickeln. Hierin liegt nur der natürliche Ent- 
wicklungsgang, welcher zuerst die groben Leistungen der Organe 
ins Auge faßt und dann tiefer und tiefer dringt, bis er bei der 
Zelle angelangt ist. Wie die Anatomie ausgegangen ist von den 
großen Organen des Körpers, um erst in unserem Jahrhundert bis 
zu den kleinsten Elementen desselben, den Zellen, zu gelangen, 
mil deren feinster morphologischer Erforschung der glänzende 
Fortschritt der modernen Anatomie sich vollzog, so mußte auch 
die Physiologie beginnen mit der Erforschung der großen, augen- 
fälligen Organfunktionen und konnte erst in unserer Zeit heran- 
treten an die Lebenserscheinungen der Zelle. Eine Cellular- 


1064 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


physiologie läßt sich aber nur mit Hülfe der vergleichenden Methode 
begründen. 


Stellt man. sich aber auf den vergleichend-physiologischen 
Standpunkt, den zuerst Johannes Müller in Deutschland vertrat, so 
eröffnet sich ein unabsehbar weites Arbeitsgebiet für cellular- 
physiologische Untersuchungen. Die vergleichende Untersuchung 
zeigt zunächst die wichtige Thatsache, daß die elementaren Lebens- 
erscheinungen an jeder Zelle beobachtet werden können, sei sie 
eine Zelle aus irgend einem Gewebe der höheren Tiere, sei sie aus 
einem Gewebe der niederen Tiere, sei sie aus einem Gewebe der 
Pflanzen oder sei sie schließlich eine. freilebende Zelle, ein selbst- 
ständiger einzelliger Organismus. Jede dieser Zellen zeigt die all- 
gemeinen Lebenserscheinungen in ihrer individuellen Form. Mit 
dieser Erfahrung ausgerüstet, hat es der Forscher nur nötig, für 
jeden speziellen Versuchszweck aus der Fülle der Formen die ge- 
eignetsten Objekte auszuwählen. 


Jede Zelle, welcher Art sie auch sei, versieht alle elementaren 
Funktionen des Lebens. Ohne sich zu ernähren, ohne: zu atmen, 
ohne Stoffe auszuscheiden u. s. w. kann die Muskelzelle ebenso- 
wenig ihre Bewegungen ausführen wie die Amoebe. Es giebt 
überhaupt keine Zelle, die nur das eine thäte, denn es liegt in der 
Natur des Lebensprozesses, daß er nach verschiedenen Seiten hin 
in die Erscheinung tritt. Freilich wird man für die Erforschung 
einer elementaren Lebenserscheinung auch unter den einzelligen 
Organismen stets solche Objekte wählen müssen, bei denen sie 
besonders deutlich hervortritt. Man wird für die Untersuchung 
der Sekretion Zellformen wählen, bei denen der Sekretionsakt der 
Untersuchung leicht zugänglich ist, ebenso wie man für das 
Studium der Kontraktionserscheinungen auch nur Objekte nehmen 
wird, an denen Kontraktionsbewegungen direkt sichtbar sind. 
Ferner wird es notwendig sein, die Lebenserscheinungen an ver- 
schiedenartigen Zellformen vergleichend zu behandeln, denn nur 
eine vergleichende Cellularphysiologie ist imstande, das Spezielle 
und Unwesentliche vom Allgemeinen und Wesentlichen zu unter- 
scheiden. Die Wahl des Objektes wird in jedem einzelnen Falle 
ganz allein von der gegebenen Aufgabe bestimmt werden. 


Die Morphologie, die Vorläuferin der Physiologie, hat auch 
hier der physiologischen Untersuchung den Weg bereits geebnet. 
Wir kennen heute den Bau der Zellen, seien sie freilebend, seien 
sie zu Geweben verbunden, bis in äußerst feine Einzelheiten hinein, 
und manchen wichtigen Aufschluß, manche wertvolle Anregung 
betreffs der Lebenserscheinungen, z. B. der Gewebszellen, der Zellen 
des Centralnervensystemes, der Drüsen und der Muskeln haben wir 
der histologischen Forschung zu verdanken. 


Auch in der Pathologie bildet die Zelle den Gegenstand der 
Forschung. Denn die cellulare Theorie des. Lebens führt ohne 
weiteres zu der cellularen Theorie der Krankheit. 








Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1065 


Vor etwa 50 Jahren begann Virchow seine Arbeit, um den 
Bann abzuschütteln, welcher sich um die Medizin gelegt halte. 
Welche Mühe hat es gekostet, die durch tausend Bande der 
Sprache und der Überlieferung gesicherte Humoralpathologie zu 
stürzen, und an ihrer Stelle eine einfache, auf wirkliche Anschau- 
ung und auf unmittelbaren Versuch gegründete Wissenschaft von 
den Geweben und ihrer Bedeutung für Pathologie und Therapie 
aufzurichten. Zu der genannten Zeit waren die Beschreibungen 
von Schleiden über die Anfänge der pflanzlichen und die von 
Schwann über die Anfänge der tierischen Gewebselemente eben zu 
voller Geltung gelangt. Die neue, sogenannte „Zellentheorie* war 
die alte Lehre von der Generatio aequivoca, angewendet auf die 
Bildungsvorgänge innerhalb der Tiere und Pflanzen. Die Richtig- 
keit der Theorie glaubte man durch die Organisation der Exsudate 
und „Rohblasteme“ bestätigen zu können. Und doch hat sich alles 
als irrig erwiesen. Aber was Schwann unsterblich gemacht hat, ist 
nicht die „Zellentheorie*, nicht die Lehre von der Entstehung der 
Zellen aus dem Cytoblastem, sondern der Nachweis, daß sich alle 
Gewebe aus Zellen entwickeln, und daß demnach alle physiologische 
und pathologische Thätigkeit auf die Zelle zurückzuführen ist. 
Auf diesem Nachweis konnte Virchow später weiter bauen und die 
auf unermüdlicher und fortgesetzter Beobachtungsthätigkeit be- 
ruhende Lehre von der kontinuierlichen Fortpflanzung der Zellen 
innerhalb der Individuen (,,omnis cellula e cellula“) begründen. 
Diese Lehre wurde die Grundlage der Cellularpathologie. 

Nun wäre es vermessen, wenn man behaupten wollte, alles 
das, was Virchow zum Aufbau der cellularpathologischen Doktrin 
beigebracht hat, sei vollkommen. Aber ich finde auch bei unbe- 
fangener Prüfung nicht, daß die neuere Forschung Gesichtspunkte 
ergeben hat, durch welche in der Grundlage der cellularpathologischen 
Anschauung eine Änderung herbeigeführt worden wäre. Denn das 
letzte Ziel der cellularpathologischen Untersuchung ist die Lokali- 
sation der Krankheit. Dies ist. der Punkt, von wo aus die Cellular- 
pathologie ihre größten Einwirkungen auf den Gesamtgang der 
modernen Medizin ausgeübt hat. 

Die pathologischen Forscher sind daher berechtigt, ihr Streben 
auf den anatomischen Grund der Krankheit zu richten. Aber ich 
kann nicht sagen, daß es ausreichend ist, wenn dies nur vom 
pathologisch-anatomischen Standpunkte aus geschieht. Denn ob- 
schon die neuere Medizin den pathologisch-anatomischen Forsch- 
ungen am meisten zu verdanken hat, so kann man doch damit 
nicht auskommen. Man muß sich nur klar machen, wie die 
Untersuchungen auszuführen sind. Jede wissenschaftliche Betrachtung 
muß auf die anatomische Grundlage gerichtet sein, gleichviel, ob 
sie am kranken Menschen, am kranken Tiere, oder am Kadaver 
ausgeführt wird. Denn jede Art von Veränderung, welche wir 
wahrnehmen, tritt an bestimmten Teilen des Körpers ein. In ge- 
wissen Teilen hat sie ihren Sitz, von da geht sie aus, immer kann 


1066 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


man sie auf einen bestimmten Herd der Wirksamkeit lokalisieren. 
In diesem Sinne bedeutet die Forderung anatomischer Grundlagen 
nicht, daß nur das Resultat der pathologisch-anatomischen Unter- 
suchung die Basis des menschen- oder tierärztlichen Wissens sein 
sollte; auch der Kliniker muß auf die anatomische Grundlage 
zurückgehen, aber er thut dies häufig nur in der Betrachtung, nur 
im Geiste, nicht, wie der pathologische Anatom, in Wirklichkeit. 
Deshalb müssen die Vorgänge an der anatomischen Grundlage auch 
chemisch und physikalisch, d. h. physiologisch erforscht werden. 

Neben der pathologischen Anatomie steht die pathologische 
Physiologie; beide. haben die Pathologie zu einer selbständigen 
Wissenschaft gemacht. Die Pathologen müssen sich aber bewußt 
bleiben, daß dieses Selbständigmachen der Pathologie, diese Er- 
hebung der Pathologie zum Range einer Naturwissenschaft vor 
allen Dingen erfordert, daß die Pathologen ihre Unabhängigkeit 
darin wahren, daß sie keiner fremden Wissenschaft gestatten, ihre 
Hypothesen ohne weiteres in die Pathologie einzuführen, und daß 
sie die letztere nicht in die Stellung einer bloß angewandten 
Wissenschaft zurückdrängen lassen. Das aber können die Patho- 
logen nur, wenn sie selbst an der Arbeit bleiben und selbst etwas 
leisten. Die Pathologen müssen fortfahren, ihre eigenen Tier- 
versuche zu machen, d. h. sie müssen mit Hülfe der experimen- 
tierenden Methode auch fernerhin versuchen, die Ursachen und den 
Verlauf der Krankheiten dadurch festzustellen, daß sie dieselben 
künstlich bei Tieren erzeugen. Dadurch kommen aber die Patho- 
logen in die giückliche Lage, überall anerkannt zu sehen, daß jeder 
Fortschritt in der Pathologie auch einen Fortschritt in der Anatomie 
und Physiologie nach sich zieht. 

Der Patholog kennt nur noch das, was der naturwissenschaft- 
lichen Forschung zugänglich ist; wie jeder andere Naturforscher 
kennt er nur Körper und Eigenschaften von Körpern, und beide, 
Körper und Eigenschaften, lernt er durch die Vorgänge an den- 
selben, durch die Bewegung, kennen. Sobald der Mensch oder das 
höher organisierte Tier die ersten Stadien des Eilebens durchlaufen 
hat, sehen wir die Bewegungserscheinungen an ihnen nicht bloß 
auf Zellenbildung und Zellumbildung beschränkt, sondern aus 
den Zellen haben sich Gewebe, Organe und Organsysteme mit 
komplizierten Bewegungsgesetzen gebildet. Spricht der Patholog 
von einer Krankheit, so meint er damit diejenigen Bewegungs- 
erscheinungen, welche er an krankhaft veränderten Geweben, 
Organen und Organsystemen wahrnehmen kann. Darin liegt aber 
das Gemeinschaftliche, in dem sich Mensch, Tier und Pflanze 
begegnen. Und überall, wo der Patholog diese Bewegungs- 
erscheinungen verfolgt, findet er, daß sie von bestimmten chemischen 
und physikalischen, d. h. mechanischen Bedingungen abhängen, 
wie jede andere Erscheinung in der Natur. Dabei hat der Patholog 
schon lange die vergleichende Richtung eingeschlagen. Dem tier- 
ärztlichen Pathologen lag diese Richtung näher als dem menschen- 


Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1067 


ärztlichen, aber auch der letztere überzeugte sich bald, daß nicht 
alle Krankheiten bei dem Menschen vorkommen, daß auch die 
pathologischen Vorgänge von den Besonderheiten der Spezies ab- 
hängen, und daß das tiefere Verständnis für die Krankheiten der 
einzelnen Organe des Menschen erst aus einer Vergleichung mit 
den Krankheiten derselben Organe bei den Tieren hervorgeht. 

Anatomie, Physiologie und Pathologie, die großen Zweige der 
Medizin, sind vergleichende Wissenschaften, und es ist Aufgabe 
aller Lehrer an einer Hochschule, dieselben nicht nur im Hinblick 
auf äußerliche Zwecke, ob jemand Menschen- oder Tierarzt werden 
will, sondern als lebendige, in der Fortentwickelung begriffene 
Wissenschaften vorzutragen. Denn dadurch wird der Zuhörer in 
die weitere geistige Entwicklung hineingezogen, mit Interesse für 
die genannten Wissenschaften erfüllt und, was gewiß das höchste 
Ziel eines jeden Unterrichtes ist, zu selbständiger geistiger 
Thätigkeit angeregt und vorgebildet. Es war ein Fehler im Unter- 
richte der alten Tierarzneischulen, daß der Interessenkreis der 
Studierenden zu früh eingeengt wurde, und daß an Stelle einer 
freieren Entwicklung von vornherein das beschränktere und ein- 
seitige Brotstudium trat. Ich habe manchen Tierarzt gesprochen, 
der in den Gang des praktischen berufes eingetreten, es zu spät 
bedauert hat, sich nicht rechtzeitig einen Schatz naturwissenschaft- 
licher Allgemeinbildung angeeignet zu haben. Ferner habe ich oft 
gehört, daß das berufsmäßige Wissen eines Menschen- oder Tier- 
arztes ohne naturwissenschaftliche Allgemeinbildung nur Stückwerk 
ist, und daß die letztere für ihn ebensowenig entbehrt werden kann, 
. wie für andere Berufe die humanistische Allgemeinbildung. 

Die Hochschulen nehmen unter den Bildungsanstalten den 
ersten Rang ein, weil sie nicht nur Lehrinstitute, sondern auch 
Stätten sind, an welchen die Wissenschaft nach allen Richtungen 
hin eine Weiterbildung erfahren. Darum erwartet man von einem 
Hochschulprofessor, daß er in voller Beherrschung der Disziplin, 
welche er als Lehrer vertritt, den Besitzstand derselben auch als 
Forscher aus innerem Antriebe zu verbessern und zu vermehren 
bemüht ist. Für Lehre und Forschung sind aber die vergleichenden 
Beobachtungen unentbehrlich. So ist die für das Verständnis der 
Lebens- undKrankheitsprozesse überausbedeutungsvolle Protoplasma- 
theorie hervorgezogen aus dem vergleichenden Studium der pflanz- 
lichen und tierischen Zellen; so haben wir in den letzten 10 bis 
20 Jahren an der Entdeckung der Kernteilung aufs neue erfahren, 
welchen Einfluß die Ergebnisse einer vergleichenden Betrachtung 
der Naturobjekte für Anatomie, Physiologie und Pathologie er- 
langen können. Keine von ihnen läßt sich ohne vergleichende 
Kenntnisse lehren, und die Forschung in ihnen ist ohne die Ver- 
gleichung ganz unmöglich. Und dabei ist es gleichgültig, ob die 
Vergleichung zwischen Mensch und Tieren oder zwischen Tieren 
und Tieren erfolgt. Die Vergleichung eröffnet ein unabsehbar 
weites Arbeitsgebiet für anatomische, physiologische und pathologische 





1068 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Untersuchungen, und sie ist zum Verständnisse der Medizin, welche 
doch die Wissenschaft vom gesunden und kranken Menschen oder 
Tiere ist, unbedingt notwendig. Ja, die Medizin ist ihrem innersten 
Kern und Wesen nach eine vergleichende Wissenschaft. Daraus geht 
hervor, dass es: der Errichtung von Lehrstühlen für vergleichende 
Medizin an den tierärztlichen Hochschulen nicht bedarf, sondern dass 
schon zur Zeit auf den Lehrstühlen derselben vergleichende Anatomie, 
Physiologie und Pathologie vorgetragen werden, und dass sich nament- 
lich die jetzigen Lehrer an den tierärztlichen Hochschulen grosse Ver- 
dienste durch die vergleichende Methode ihres Unterrichtes um die 
studierende Jugend erworben haben. 


Ich komme nunmehr zur zweiten Frage: ob es sich empfiehlt, 
Seuchenanstalten an den tierärztlichen Hochschulen einzurichten, 


Eine Reihe von reinen Fachschulen hat sich in den letzten 
Jahren zu höheren Unterrichtsanstalten weiterentwickelt. Man hat 
diesen Anstalten auch die bedeutsame Bezeichnung von „Hoch- 
schulen* verliehen, welche in früherer Zeit fast nur für die Uni- 
versitäten gebräuchlich war. Aus den Tierarzneischulen sind tier- 
ärztliche Hochschnlen geworden. Dem Lehrkörper der letzteren 
hat man eine zum Teil von den Universitäten entlehnte Einrichtung 
gegeben. Ein Rektor leitet die Geschäfte der Hochschulen und 
vertritt sie nach außen. Die Studierenden bewegen sich in den 
Formen des akademischen Lebens, und der Unterricht wird in 
ähnlicher, aft in derselben Weise, wie an den Universitäten, erteilt. 
Nun zeigte sich aber an den tierärztlichen Hochschulen genau das- 
selbe, was wir an anderen, z.B. den technischen Hochschulen, hatten 
wahrnehmen können. Die tierärztlichen Hochschulen konnten in 
ihrer weiteren Entwicklung nicht bei der Pflege des rein Prak- 
tischen stehen- bleiben, sondern sie mußten sich ebenso sehr der 
wissenschaftlichen Seite annehmen. Denn ohne Fortschritt der 
wissenschaftlichen Erkenntnis stockt mit der Zeit auch alles prak- 
tische Handeln; das Befruchtende liegt einzig und allein in der 
Wissenschaft. Die tierärztlichen Hochschulen waren daher gezwungen. 
überall Umschau zu halten, ob sie sich nicht das, was ihre frisch 
emporblühenden Schwesteranstalten, wie die technischen und 
Jandwirtschaftlichen Hochschulen, zu so hoher Blüte gebracht hatte, 
auch zu Nutze machen könnten. Man ließ die Studierenden an den 
Vorlesungen anderer Hochschulen, welche hierzu besonders ein- 
gerichtet waren, teilnehmen. Man benutzte die Lehrkräfte, welche 
sich durch ihre Thätigkeit an anderen Hochschulen einen großen 
Ruf erworben hatten, auch zum Unterrichte für die Studierenden 
der tierärztlichen Hochschulen; man richtete neue Vorlesungen und 
neue Kurse ein und baute neue Institute. 


Nun liegt das Wesen der: Universitäten aber darin, daß sie 
für alle gelehrten Berufe die grundlegende wissenschaftliche Vor- 
bildung geben wollen und müssen, während sie sich auf die prak- 
tische Seite der Ausbildung nur insoweit einlassen, als diese mit 











Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1069 


dem wissenschaftlichen Verständnisse notwendig verknüpft ist. 
Hierin liegt das Eigenartige des Universitätsunterrichts gegenüber 
dem Unterrichte auf tierärztlichen, technischen und anderen Hoch- 
schulen. Die Theologen, Juristen und Philologen sind noch lange 
nicht für die~praktische Bethätigung ihres Berufes fertig, wenn sie 
die Universität verlassen, sicherlich nicht in dem Grade, wie die 
auf einer tierärztlichen Hochschule fachgemäß ausgebildeten jungen 
Männer. Der besondere praktische Unterricht, der schon gegen- 
wärtig an den tierärztlichen Hochschulen auf anerkennenswerter 
Höhe steht und an ihnen fort und fort weiter ausgebildet wird, 
unterscheidet die tierärztlichen Hochschulen von den Universitäten 
und macht sie den technischen Hochschulen beinahe gleich. Was 
die Menschenärzte anbetrifft, so verbringen sie nur einen kleineren 
Teil ihrer Studien an den Universitäten, einen viel größeren 
dagegen in besonderen Fachinstituten, in denen sie die tech- 
nische Schulung als Arzt erhalten. Die Ausbildung, welche die 
Menschenärzte erhalten, ist mithin derjenigen auf einer Fachschule 
sehr ähnlich, und dies wird noch mehr der Fall sein, wenn die in 
neuerer Zeit ausgesprochenen Wünsche über die zu erstrebende 
größere praktische Ausbildung der Menschenärzte erfüllt sind. Eine 
tierärztliche Hochschule besteht zwar aus einer Sammlung medi- 
zinischer Fachinstitute, in welchen in Universitätsweise gelehrt 
wird, im übrigen ist sie aber durch die reichliche praktische Aus- 
bildung, welche sie ihren: Studierenden gewährt, eine Fachschule 
und keine Universität. Daß eine Universität eine tierärztliche 
Hochschule in sich aufnehmen und dieselbe wissenschaftlich zu 
hoher Blüte entwickeln kann, will ich nicht bestreiten; ich muß 
aber bezweifeln, daß dadurch dem eigenartigen Unterrichte an 
einer tierärztlichen Hochschule gedient ist. Denn jede Fachschule, 
welche einer Universität angegliedert wird, muß etwas von ihrer 
technischen, d. h. praktischen Seite aufgeben. Hierzu sind aber 
die tierärztlichen Hochschulen am wenigsten geeignet, und die er- 
staunlichen Fortschritte, welche die tierärztlichen Hochschulen in 
den letzten 25 Jahren gemacht haben, werden sie auch fernerhin 
machen, wenn man ihnen ihre Eigenartigkeit erhält, welche, wie 
in den technischen Hochschulen, in der Besonderheit des Unter- 
richtes, d. h. in der glücklichen Verbindung zwischen der Wissen- 
schaft und der Praxis liegt. Deshalb ist die Frage berechtigt, ob 
die Einrichtungen der tierärztlichen Hochschulen genügen, um nicht 
bloß die Fühlung mit anderen Hochschulen zu unterhalten, bezw. 
die Gleichstellung mit denselben zu erringen, sondern auch ein 
genügendes Maß praktischer Ausbildung den jungen Tierärzten zu- 
teil werden zu lassen. 


Ich sehe von den Hülfs- und Nebenfächern ab, welche auf 
einer tierärztlichen Hochschule gelehrt werden, und wende mich 
denjenigen Fächern zu, welche am kranken Tiere unmittelbar 
auszunutzen sind, und deren Kenntnis deshalb für die Ausbildung 


1070 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


eines Tierarztes unerläßlich ist. Zu diesen gehören die Anatomie, 
Physiologie und Pathologie. 

Vor wenigen Jahrzehnten noch wurde die Anatomie mit der 
Physiologie zusammen vom Anatomen an den tierärztlichen Hoch- 
schulen gelehrt, seitdem aber hat sich die Physiologie als ein 
selbständiger Wissenszweig von ihrem Stamme losgelöst. Nun- 
mehr ist die Morphologie die eigentliche Aufgabe und das so 
überaus weite und ergiebige Arbeitsfeld des Anatomen. In ihr 
liegt der Schwerpunkt seiner Thätigkeit. Im anatomischen Institute 
wird das Fundament gelegt, auf welchem mit Erfolg das Studium 
der Funktionen in den physiologischen Vorlesungen und später das 
eigentliche tierärztliche Studium der krankhaften Vorgänge begonnen 
werden kann. 

Nun sind die Zellen als Träger sowohl des Lebens als der 
Krankheit anzusehen. Es ist selbstverständlich, daß dieser Satz, 
insofern er ein theoretischer ist, nicht unmittelbar für die medi- 
zinische Praxis benutzt werden kann. Der Menschen- und Tierarzt 
hat es fast niemals mit einer Zelle, sondern mit einer Summe von 
Zellen zu thun, und das Leben und die Krankheit im Sinne der 
Physiologen und Pathologen wird immer in dieser letzteren Weise 
verstanden werden müssen. Wenn es sich darum handelt, das 
Leben und die Krankheit zu verstehen, den Hergang zu begreifen, 
dann bleibt nichts anderes übrig, als auf die Elementarbestandteile 
zurückzugehen, und diese Elementarbestandteile sind für den 
Menschen- und Tierarzt die Zellen. Aber wenn auch den Zellen 
die oben mitgeteilte Bedeutung zuzusprechen ist, so ergiebt sich 
daraus noch nicht, daß die Pathologie eine bloße Übertragung 
physiologischer Gesetze ist, so etwa, daß wenn man theoretisch 
eine oder die andere Bedingung verändert, man auch sogleich 
durch ein einfaches Rechenexempel die veränderte Wirkung finden 
kann. Ich gebe zu, daß in vielen Gebieten die Physiologie ganz 
unmerklich in die Pathologie übergeht, so daß beide kaum von ein- 
ander geschieden werden können, daß z. B. die Lehre von den 
Heilungsprozessen nicht zu unterscheiden ist von der Lehre der 
physiologischen Regulationsvorgänge. Im übrigen aber ist die 
Pathologie keine angewandte Physiologie, wie wir gesehen haben, 
sondern eine selbständige Wissenschaft mit eigenem Arbeitsfelde 
und eigener Thatigkeit. 

50 Jahre lang hat Virchow gekämpft für die Emanzipatian 
der Pathologie und während dieser langen Zeit hat er Menschen- 
und Tierärzten immer von neuem zugerufen, daß wir in der 
Pathologie nicht nur physiologisch denken, sondern auch physiologisch 
arbeiten müßten. Der unermüdlichen Beobachtungsthätigkeit dieses 
strengen und gewissenhaften Mannes haben wir es vornehmlich zu 
verdanken, daß die pathologische Physiologie von der normalen 
Physiologie abgezweigt wurde. Damit war die Pathologie frei ge- 
macht und konnte sich auch nun nach Art einer Naturwissenschaft 
selbständig weiterentwickeln. Nunmehr fing man an festzustellen, 





Bericht von Dr. Schütz, Berlin. - 1071 


welche Erscheinungen die Krankheiten im Körper hervorrufen, und 
versuchte darauf, wenn nötig, mit Hülfe des Experiments das 
Zustandekommen der beobachteten Erscheinungen zu erklären. 
Dabei wurden die unendlichen Fortschritte gemacht, welche die 
neueren Untersuchungen über das Wesen und den Verlauf der 
Krankheitsprozesse in der Erkennung und Behandlung der letzteren 
hervorgerufen haben. Dann erst, als man klinisch, d. h. mit Hülfe 
der pathologischen Physiologie festgestellt hatte, daß z. B. eine 
Lungenentzündung wirklich vorhanden war, konnte man die Be- 
handlung derselben mit diesem oder jenem Mittel versuchen. 
Damit begann auch eine neue Zeit für die Therapie, bei der eine 
sichere Entwicklung nur möglich ist, wenn sie an sichere Unter- 
suchungen anknüpft. Die Therapie erhob sich von dem empirischen 
Standpunkte aus, wo sie von praktischen Menschen- und Tierärzten 
und von Klinikern gepflegt worden war, durch die Verbindung mit 
der pathologischen Physiologie zu einer Wissenschaft, welche sie 
vorher nie war. 


Auch die pathologische Anatomie, welche früher als ein Anhang 
der Klinik galt, hat sich die ihr gebührende Stellung nur mühsam 
erringen können. Aber während an den Universitäten die pathe- 
logische Anatomie schon längst offiziell anerkannt war und sich 
zu einer wirklich methodischen, umfassenden und geordneten 
Wissenschaft erhoben hatte, wurde ihr diese Stellung an den tier- 
ärztlichen Hochschulen erst im Jahre 1870 offenkundig zuerkannt. 
In diesem Jahre wurde der erste Lehrstuhl der pathologischen 
Anatomie an der tierärztlichen Hochschule zu Berlin errichtet, und 
diesem Vorgange folgten sehr bald alle tierärztlichen Hochschulen 
in Deutschland. Die pathologische Anatomie wurde nunmehr nicht 
mehr beiläufig und stückweise von Klinikern getrieben, sondern 
erlangte eine selbständige wissenschaftliche Stellung und _ stellte 
einen durch Verordnungen geregelten Teil des tierärztlichen Unter- 
richtes dar. Und heute kann man sagen, daß die Einführung der 
pathologischen Anatomie in den täglichen Gebrauch der Tierärzte der 
sicherste Fortschritt war, welchen die Tierheilkunde je gemacht hat. 

Die drei großen Zweige der Pathologie: die pathologische 
Physiologie, die pathologische Anatomie und die Arzneimittellehre 
werden jetzt in besonderen Instituten der tierärztlichen Hochschulen 
{den Kliniken, den pathologischen Instituten und den pbarmakolo- 
gischen Instituten) gelehrt und angewendet. Das trifft auch für 
die Universitäten zu, in denen allerdings noch für die Krankheiten 
einzelner Organe, z. B. der Augen, Ohren, Zähne u. s. w. spezielle 
Kliniken eingerichtet worden sind. Nur dem vierten und letzten 
Zweige der Pathologie: der Gesundheitspflege (Hygiene), d. h. der 
Lehre von den Ursachen der Krankheiten und von den Mitteln, 
die Krankheiten zu verhüten, fehlte das Material und die Werkstatt. 

Die Verheerungen, welche die Cholera verursacht hatte, 
wurden der Grund, daß man die Einschleppung derselben festzu- 


‘1072 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


stellen und ihre Weiterverbreitung durch hygienische Maßnahmen 
zu verhindern suchte. Diese Bemühungen gingen von England aus, 
wo man das Sanitätswesen auf Grundlage der Medizinalstatistik 
und der Hygiene zuerst planmäßig organisierte. Die Erkenntnis, 
daß es vermeidbare Krankheiten giebt, ist der dauernde Gewinn 
dieser Forschungen. In Deutschland erweckte Pettenkofer durch 
seine Untersuchungen über die Cholera das Verständnis für die 
äußeren Bedingungen, unter denen sich die Seuchen entwickeln. 
Ferner gestatteten die Fortschritte auf dem Gebiete der Natur- 
wissenschaften viele einzelne Gegenstände, wie Heizung und Venti- 
lation, Kleidung, Grundwasser und Bodenluft, Nahrungsmittel und 
Ernährung experimentell zu untersuchen. Später waren es beson- 
ders die Entdeckungen von Pasteur und Koch, welche neue Arbeits- 
gebiete erschlossen und durch Anwendung neuer Forschungsmethoden 
die Möglichkeit gaben, die Entstehung und Verbreitung der 
Infektionskrankheiten experimentell festzustellen. Ich halte es für 
überflüssig, einzelne Methoden aufzuzählen, welche in der Hygiene 
anzuwenden sind. Es sind eben viele Methoden brauchbar, wie sie 
gerade der spezielle Versuchszweck erfordert. Zur Lösung der ihm 
entgegentretenden Frage kann der Hygieniker chemische, physi- 
kalische, anatomische, bakteriologische u. s. w. .Untersuchungs- 
methoden anwenden. Aber alle sollen nur zu einem Zwecke 
gebraucht -werden: zum Schutze, zur Erhaltung und Steigerung der 
Gesundheit der Menschen und der Tiere. 

Das was sich bei den Untersuchungen in der natürlichen und 
künstlichen Umgebung des Menschen und der Tiere an Krankheits- 
ursachen ergeben hat, und was aus diesen Ergebnissen für unsere 
ätiologischen Anschauungen und für die praktischen hygienischen 
Maßnahmen abzuleiten ist, und der Hinweis auf die Punkte, wo 
erst durch weitere Untersuchungen Aufschluß über die Atiologie 
von Krankheiten zu erwarten ist, bildet den Lehrgegenstand des 
hygienischen Unterrichtes. Und zur Sicherung des wissenschaft- 
lichen Fortschrittes gehören hygienische Institute, welche jetzt in 
der ganzen Welt nach deutschen Vorbildern eingerichtet werden. 
Auch werden alle tierärztlichen Hochschulen in Deutschland in 
kurzer Zeit mit hygienischen Instituten ausgestattet sein. 

Was die übrigen Zweige der Medizin betrifft, so tritt die 
Hygiene noch am meisten in Berührung mit der allgemeinen 
Pathologie, welche sich gleichfalls mit der Ätiologie beschäftigt. 
Wenn sich aber auch allgemeine Pathologie und Hygiene in der 
Erforschung der Krankheitsursachen vielfach berühren, so sind doch 
die Gesichtspunkte etwas verschieden, von denen aus das ätiologische 
Material bearbeitet wird. Die allgemeine Pathologie beschäftigt 
sich mit der Störung, welche die äußere Ursache herbeigeführt hat, 
und mit der Bedeutung dieser Störung für die Gesundheit des 
Menschen oder der Tiere; sie beachtet die Eingangspforten , durch 
welche die Ursachen in den Körper eingedrungeñ sind, und die 
Wege, auf denen sie sich im Körper ausgebreitet haben. Die 





Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1073 


Hygiene dagegen hat ein hohes Interesse an der Entstehung und 
Verbreitung der Ursachen außerhalb des Menschen oder der Tiere 
und an den Bedingungen, unter denen sich die Ursachen in dem 
Boden, dem Wasser, der Luft u. s. w. erhalten und vermehren. 
Selbstredend kann eine scharfe Grenze zwischen allgemeiner Patho- 
logie und Hygiene ebensowenig gezogen werden, wie zwischen 
innerer Medizin und Chirurgie. Denn für die allgemeine Pathologie 
ist es nicht selten notwendig, auch das Verhalten der Ursachen 
außerhalb des Körpers des Menschen oder der Tiere festzustellen, 
und die Hygiene wird oft in die Lage kommen, auch das Wirken 
der Ursachen im Körper des Menschen und der Tiere zu verfolgen. 
Hierin liegt aber kein Grund, um nach strengen Abgrenzungen der 
in Rede stehenden Gebiete zu suchen, weil es für die Studierenden 
nur vorteilhaft sein kann, wenn sie einen so wichtigen Gegenstand, 
wie die Ursachen der Krankheiten, von verschiedenen Gesichts- 
punkten aus betrachten lernen. 

Im vorstehenden habe ich darzulegen versucht, welche Stellung 
der Anatom, Physiolog und Patholog im Lehrplane einer tierärzt- 
lichen Hochschule einzunehmen hat, und in welcher Weise er die 
Stellung auszufüllen bemüht sein muß. Denn zunächst sind die 
Hochschulen für den Unterricht vorhanden und ist jeder Lehrer 
verpflichtet, die Aufgaben zu erfüllen, welche ihm im Plane der 
Hochschulen angewiesen sind. Nebenbei wird es immer noch von 
dem Lehrtalente und namentlich von der besseren Einsicht, welche 
der Lehrer von seiner Aufgabe besitzt, abhängen, ob er in höherem 
oder geringerem Grade seinen Unterricht zu einem fruchtbringenden 
zu gestalten vermag. 

Vier Professoren teilen sich in die Vorträge über die Patho- 
logie: zwei Professoren stellen den Sitz und die Natur der Krank- 
heiten, der eine mit Hülfe der pathologischen Physiologie (mediz. 
Kliniker und Chirurg) und der andere mit Hülfe der pathologischen 
Anatomie (pathologische Anatom) fest, der dritte Professor sucht 
nach Arzneimitteln, um die Krankheiten zu heilen (Pharmakolog) 
und der vierte Professor verhindert das Auftreten der Krankheiten 
(Hygieniker). 

der Menschenheilkunde sind die genannten vier Fächer 
noch in Unterabteilungen zerlegt und werden die Krankheiten 
einzelner Organe, wie der Augen, der Ohren, des Keblkopfes u. s. w. 
in besonderen Kliniken von Spezialisten gelehrt. Etwas Ähnliches 
liegt in der Tierheilkunde beim Hufbeschlage vor, der eigentlich in 
der Hygiene erledigt werden sollte, aber seiner Wichtigkeit wegen 
eine besondere Aufmerksamkeit und Sorgfalt verlangt und deshalb 
einem Fachmanne übertragen ist, der gleichzeitig einen Teil der 
Chirurgie, nämlich die Krankbeiten des Hufes, zu vertreten hat. 
Für weitere Abtrennungen besteht aber in der Tierheilkunde kein 
Bedürfnis, denn die sporadischen Krankheiten haben bei Haustieren 
eine viel geringere Bedeutung: als bei Menschen. Ich erinnere an 
die Augenkrankheiten der Menschen. Die Augenheilkunde in der 


68 


1074 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


Menschenmedizin hat im Laufe der letzten 40 Jahre unglaubliche 
Fortschritte gemacht und vermöge derselben sich zum Range einer 
der vorzüglichsten Wissenschaften erhoben, und dies ist zum teil 
dadurch bedingt gewesen, daß es Physiologen nicht verschmäht 
haben, sich mit praktischer Augenheilkunde zu beschäftigen. Ich 
mache ferner auf die Krankheiten der übrigen Sinnesorgane, des 
Nervensystemes, des Harnapparates, des Herzens u. s. w. des 
Menschen aufmerksam. Auf allen diesen Gebieten hat sich in 
‚wenigen Jahren ein Fortschritt des Wissens vollzogen, wie er 
meiner Erfahrung nach kaum auf irgend einem anderen Gebiete 
sonst stattgefunden hat. Ganz anders liegt die Sache bei den 
Tieren. Wenn auch einzelne Apparate der Tiere, z. B. der Be- 
wegungsapparat des Pferdes, an sporadischen Krankheiten häufiger 
leiden als andere, weil sie oft gebraucht werden und deshalb den 
Störungen häufiger ausgesetzt sind, so kann man doch mit Recht 
behaupten, daß die sporadischen Krankheiten bei Tieren viel 
seltener vorkommen als bei Menschen. Ja, ich bin der Meinung, 
‘daß die Pathologie an einer tierärztlichen Hochschule überhaupt 
'nicht gelehrt werden kann, wenn sich der Lehrer in seinem Vor- 
trage auf die sporadischen Krankheiten der Tiere beschränken muß. 
‘Denn viel wichtiger, nicht nur in ökonomischer, sondern auch in 
medizinischer Beziehung sind bei Tieren die Seuchen. (Infektions- 
krankheiten), welche den verschiedenen Instituten der Pathologie 
an einer tierärztlichen Hochschule, namentlich dem pathologisch- 
anatomischen und dem hygienschen Institute, das wichtigste Unter- 
richtsmaterial liefern, ohne welche ein erfolgreicher Betrieb der- 
selben und damit eine tüchtige Ausbildung der Tierärzte nicht 
möglich ist. In den Kliniken, dem pathologisch-anatomischen und 
‘hygienischen Institute, muß den Studierenden der Tierheilkunde 
häufig und nach verschiedenen Richtungen hin Gelegenheit gegeben 
werden, sich eine Kenntnis der Krankheiten bei Tieren anzueignen, 
um namentlich auf Grundlage vergleichender Beobachtungen zu 
einem wissenschaftlichen Verständnisse derselben zu gelangen. So 
wird in den genannten Instituten am besten das Fundament gelegt, 
auf welchem das Studium der krankhaften Vorgänge mit Erfolg 
begonnen und fortgesetzt werden kann. 

Aber nicht nur im Interesse des Unterrichtes, sondern auch 
zur Förderung der Kenntnisse über die Seuchen dürfen an den 
tierärztlichen Hochschulen Seuchen und sporadische Krankheiten 
der Tiere nicht getrennt werden. Denn die Seuchenlehre wird den 
größten Nutzen haben, wenn die ätiologischen, pathologisch-ana- 
tomischen und pathologisch-physiologischen Forschungen getrennt 
und von Männern geleitet werden, welche auf den genannten 
-Gebieten eine erfolgreiche und fruchtbare Wirksamkeit als Lehrer 
und Forscher ausgeübt haben. Dann werden die genannten In- 
stitute auch diejenigen zu sich heranziehen, welche als zukünftige 
Lehrer und Förderer der Pathologie einen tieferen Einblick in den 
Entwicklungsgang der krankhaften Prozesse gewinnen wollen. 








Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1075 


Es ist deshalb an einer tierärztlichen Hochschule kein Platz 
für einen Professor der Seuchenlehre, bezw. für ein Seuchen- 
institut. Auch an den ‚Universitäten giebt es keine Seucheninstitute 
und liegt kein Bedürfniß vor, solche Institute zu errichten, nament- 
lich in Deutschland, wo an allen Universitäten hygienische Institute 
erbaut sind, und damit das Lehrgebiet der Pathologie auch nach 
derjenigen Seite hin ausgedehnt ist, welche bisher nicht genügend 
beachtet war, nämlich: die Ursachen der Gesundheitstörungen zu 
ermitteln und auf Grund dieser Ermittelungen das Zustandekommen 
dieser Störungen zu verhüten. Wenn man an den Universitäten 
besondere Kliniken für Kinder, welche mit Diphtherie, Masern u. s. w. 
behaftet sind, und für Erwachsene eingerichtet hat, welche am 
Typhus u. s. w. leiden, so ist dies nicht im Interesse des Unter- 
richtes geschehen, sondern um die Übertragung der genannten 
Krankheiten auf Individuen zu verhindern, welche an anderen Krank- 
heiten leiden und in demselben Krankenhause untergebracht sind. 

Dagegen bin ich der Meinung, daß in der großen Summe der 
Seuchen, denjenigen eine größere Aufmerksamkeit zu teil werden 
muss, zu deren Bekämpfung der Staat besondere Maßregeln an- 
geordnet hat. Das ist der Grund, weshalb an den tierärztlichen 
Hochschulen Deutschlands besondere Vorlesungen über Veterinär- 
Polizei, welche einen Teil der Staatstierheilkunde ausmacht, ein- 
gerichtet worden sind. Denn es ist doch der natürliche und regel- 
mäßige Zustand, daß die Tierärzte, welche der Staat anstellt, um 
die öffentlichen Interessen wahrzunehmen. über die in Rede stehenden 
Seuchen ganz besonders unterrichtet sind. Die Studierenden der 
tierärztlichen Hochschule sind daher mit den gesetzlich angeord- 
neten Tilgungsmaßregeln gegen die Seuchen und mit den Gründen, 
auf welchen diese Maßregeln beruhen, bekannt zu machen, und da 
diese Gründe meist wissenschaftlicher Art sind, so müssen in dem 
Vortrage über Veterinär-Polizei die Anatomie, Physiologie und 
Ätiologie der bezeichneten Seuchen in einem geeigneten Umfange 
gleichzeitig besprochen werden. Namentlich wird die Unterscheidung 
dieser Seuchen von anderen ähnlichen Krankheiten ein besonderer 
Gegenstand dieses Vortrages sein. Dadurch aber wird die Veterinär- 
Polizei mit den oben genannten Fächern der Pathologie vielfach in 
Berührung treten und eine nicht zu unterschätzende Ergänzung der- 
selben bilden. Penn für den jungen Tierarzt kann es nur vorteilhaft 
sein, wenn er schon im Unterrichte wahrnimmt, daß die einzelnen 
Fächer nicht um ihrer selbst willen, sondern als Teile eines Ganzen 
betrieben werden. 

Nun kann man der Ansicht sein, daß die Veterinär-Polizei 
den hygienischen Instituten als Lehrgegenstand gleichzeitig zu über- 
weisen sei, weil die Bekämpfung von Seuchen mit gesetzlichen 
Vorschriften zu den praktischen hygienischen Maßnahmen gehört. 
Das letztere wird jedermann zugeben; zweifelhaft bleibt aber, ob 
eine solche Überweisung für die Sache vorteilhaft ist; und dies 
muß ich bestreiten. Zunächst müssen nach meinem Dafürhalten 





1076 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


alle lebenden kranken Tiere, gleichgültig ob sie an sporadischen 
Krankheiten oder an Seuchen leiden, und ob gegen die Seuchen 
gesetzliche Tilgungsmaßregeln vorgeschrieben sind oder nicht, das 
Unterrichtsmaterial für diejenigen Männer abgeben, welche die 
Leitung der Kliniken und damit den Unterricht in der pathologischen 
Physiologie übernommen haben. An den tierärztlichen Hochschulen 
Deutschlands sind Kliniken für größere Haustiere (speziell für 
Pferde) und für kleinere Haustiere (speziell für Hunde) eingerichtet. 
Die rotzigen und die räudigen Pferde werden den ersteren, die 
tollwutkranken Hunde den letzteren zu überlassen sein. Alle übrigen 
mit Seuchen, an deren Unterdrückung der Staat gleichfalls ein 
Interesse hat, z. B. mit Lungenseuche, Maul- und Klauenseuche, 
Milzbrand, Pocken u. s. w. behafteten Tiere sind bei dem Lehrer 
der ambulatorischen Klinik, welche speziell für Rinder, Schafe und 
Schweine bestimmt ist, am besten untergebracht. Daß auch diese 
Abgrenzungen keine definitiven sind, versteht sich von selbst, denn 
milzbrandkranke Pferde können auch dem Leiter des Spitals für 
größere Haustiere an einer tierärztlichen Hochschule und rotzige 
und räudige Pferde dem Leiter einer ambulatorischen Klinik ge 
legentlich einmal zugeführt werden. Aber an der Hauptsache, 
nämlich an der Überlassung aller kranken Tiere an die Kliniker 
wird dadurch nichts geändert. 

Auch hat die Vorlesung über Veterinär-Polizei in dem Leiter 
der ambulatorischen Klinik ihren geeignetsten Vertreter, weil er in 
seiner klinischen Thätigkeit, namentlich wenn er die Funktionen 
eines beamteten Tierarztes gleichzeitig zu vertreten hat, am meisten 
Gelegenheit hat, die gesetzlichen Maßregeln gegen die Seuchen an- 
zuordnen, ihre Ausführung zu überwachen und ihre Zweckmäßig- 
keit zu prüfen. Gerade darin liegt aber der wichtigste Teil seines 
Unterrichtes. Auch darf man nicht unbeachtet lassen, daß eine so 
praktische Wissenschaft wie die Veterinär-Polizei, welche doch die 
aus den wissenschaftlichen Forschungen gewonnenen Resultate und 
die Folgerungen, welche aus diesen Resultaten für unsere ätio- 
logischen Anschauungen abgeleitet werden, in der Praxis verwertet, 
nur von Männern fruchtbringend vertreten werden kann, welche 
sich mit den wirtschaftlichen Verhältnissen nach allen Richtungen 
hin vertraut gemacht haben und deshalb leicht imstande sind, 
die gesetzlich angeordneten Tilgungsmaßregeln dem gegebenen Falle 
anzupassen. Deshalb können auch die Studierenden der Tierheil- 
‘kunde nicht oft genug von der Anordnung und von dem Erfolge 
solcher Maßregeln Kenntnis nehmen. 

Dagegen dürfte es sich empfehlen, die Vorträge über die Fleisch- 
beschau und die Milchkontrolle, also Maßregeln, welche zum Schutze 
der Gesundheit des Menschen notwendig sind, den hygienischen 
Instituten der tierärztlichen Hochschulen zu überweisen. Denn wenn 
man der Hygiene die Aufgabe zuteilt, alle diejeriigen Dinge in der 
Außenwelt aufzusuchen, welche Krankheiten bei Menschen oder 
Tieren veranlassen oder die Leistungsfähigkeit derselben herabsetzen 


Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1077 


können, so werden die in Rede stehenden Vorträge in den hygieni- 
schen Instituten am besten aufgehoben sein. Auch wird dadurch 
die Grenze zwischen der Fleischbeschau und der pathologischen 
Anatomie am leichtesten zu finden sein. Während in den Vor- 
trägen und Demonstrationen über Fleischbeschau und Milchkontrolle 
nur diejenigen Eigenschaften des Fleisches und der Milch beachtet 
werden, welche für die Gesundheit des Menschen, bezw. der Tiere 
von Bedeutung sind, beschränkt sich die pathologische Anatomie 
hierauf nicht, sondern lehrt gleichzeitig alle übrigen Veränderungen 
der Muskeln, des Fettgewebes u. s. w., welche bisher bei Tieren 
beobachtet worden sind. Mit der Überweisung der Vorträge über 
Fleischbeschau und Milchkontrolle an die hygienischen Institute 
vergrößert Sich auch das Arbeitsfeld derselben, indem die Studieren- 
den in ihnen sich die Kenntnisse erwerben sollen, welche zur 
Überwachung der Schlachthäuser u. s. w. notwendig sind, 

Ich habe die Fächer, aus welchen der Unterricht an einer 
tierärztlichen Hochschule zusammengesetzt ist, und die Institute, in 
denen dieser Unterricht erteilt wird, aufgeführt, um schließlich zu 
zeigen, daß eine Seuchenanstalt keine Unterrichts-, sondern nur 
eine Forschungstätte sein könnte. Die Forschung in dieser Anstalt 
würde sich vornehmlich auf die Auffindung von Mitteln zu erstrecken 
haben, mit welchen das Auftreten von Seuchen bei den Tieren 
verhindert oder die Seuche, wenn sie ausgebrochen sein sollte, 
unterdrückt werden können. Die Anstalt würde dem Institute von 
Pasteur zu Paris, dem Institute für Infektionskrankheiten von Koch 
zu Berlin, dem Institute für experimentelle Pathologie zu Peters- 
burg u. s. w, ähnlich sein, welche für den Unterricht überhaupt 
nicht bestimmt sind und deshalb mit den Universitäten in keiner 
direkten Verbindung stehen. 

Nun bin ich der Meinung, daß gegen die Einrichtung von 
derartigen Seuchenanstalten nichts einzuwenden ist, wenn die In- 
stitute der tierärztlichen Hochschulen gleichfalls über hinreichende 
Mittel verfügen, um auch ihrerseits an den wissenschaftlichen 
Forschungen teilnehmen zu können. Ja, nach meiner Meinung 
muß den genannten Instituten nicht nur diese Möglichkeit erhalten, 
sondern es muß ihnen auch unbenommen bleiben, welche Aufgaben 
sie in den Kreis ihrer Forschungen hineinziehen wollen. Denn ein 
physiologisches Institut muß sich ebenso gut mit der Lösung ätio- 
logischer Probleme beschäftigen können, wie ein hygienisches; und 
ein klinisches Institut muß an der Erforschung der anatomischen 
Veränderungen, welche den Krankheiten zu Grunde liegen, gerade 
so mitwirken können, wie ein pathologisch-anatomisches Institut. 
Dagegen bleibt es zweifelhaft, ob eine solche Anstalt an einer tier- 
ärztlichen Hochschule errichtet werden soll oder nicht. 

Die. Errichtung einer Seuchenanstalt an einer tierärztlichen 
Hochschule würde zwar den Vorteil haben, daß die Anstalt mit 
einem geeigneten Lehrinstitute vereinigt werden könnte, und daß 
die Verbindungen, welche die verschiedenen Institute einer Hoch- 


1078 Die Erweiterung des tierärztlichen Unterrichts. 


schule mit den Tierbesitzern haben, für die Beschaffung des wissen- 
schaftlichen Materials benutzt werden könnten. Man darf jedoch 
die Rücksichten, welche die verschiedenen Institute der Seuchen- 
anstalt zu Teil werden lassen dürften, nicht überschätzen; denn 
die Institute werden das von den Tierbesitzern erhaltene brauch- 
bare Material zu ihren eigenen Untersuchungen verwenden und 
der Seuchenanstalt nur Nebensächliches überlassen, was für die 
Forschung von geringerem Werte ist. Ferner ist zu beachten, daß 
die Institutsvorstände an einer Hochschule gleichzeitig Unterricht 
zu ertheilen haben, an den Prüfungen und zahlreichen anderen 
Arbeiten teilnehmen müßen, so daß ihnen für wissenschaftliche 
Forschungen nur wenig Zeit übrig bleiben dürfte. Dies wird nament- 
lich für solche Forschungen zutreffen, welche mühevoll und zeit- 
raubend sind. In solchen Fällen könnten zwar die Assistenten dem 
Professor einen Teil der Arbeiten abnehmen und dadurch den Fort- 
gang der Untersuchungen fördern. Allein, wer sich mit wissen- 
schaftlichen, besonders experimentellen Arbeiten beschäftigt hat, 
weiß, daß den Assistenten, auch wenn sie die besten sind, nur 
die leichteren Thätigkeiten überlassen werden können, während 
alle wichtigeren Experimente vom Professor selbst ausgeführt werden 
müssen. Dies erfordert viel Zeit, namentlich jetzt, wo die ge- 
wöhnlichen ätiologischen Forschungen nicht mehr ausreichen, um 
neue Krankheitserreger oder neue Impfmethoden zu entdecken, 
bezw. unsere ätiologischen Kenntnisse über die Seuchen zu ver- 
größern. | 

Ich bin daher der Meinung, daß es im Interesse der Sache 
liegen dürfte, mit der Leitung der Seuchenanstalt einen Mann zu 
beauftragen, welcher weder Unterricht zu erteilen,-noch an sonstigen 
Arbeiten teilzunehmen hat, wie sie an einer tierärzlichen Hoch- 
schule gefordert werden. Damit fällt aber die Notwendigkeit fort, 
die Seuchenanstalt an einer tierärztlichen Hochschule einzurichten, 
und es bleibt nur noch die Frage zu beantworten, ob nicht eine 
andere Stelle für die Errichtung der Anstalt geeigneter sein dürfte. 

Dabei fallen mir sofort das Institut für Infektionskrankheiten 
von Koch in Preußen, das Kaiserliche Gesundheitsamt in Deutsch- 
land, das Institut von Pasteur in Frankreich u. s. w. ein. Die 
Vereinigung der Seuchenanstalt, z. B. mit dem Institute für In- 
fektionskrankheiten von Koch würde in der Weise herzustellen sein, 
daß in dem letzteren eine besondere tierärztliche Abteilung ein- 
gerichtet würde, mit dessen Leitung ein geeigneter Tierarzt zu 
betrauen wäre. Die spezielle Einrichtung dieser Abteilung lasse ich 
unberücksichtigt, weil sie nicht Gegenstand des jetzigen Berichtes 
sein kann. Zur Begründung meiner Ansicht möchte ich erwähnen, 
daß im Institute für Infektionskrankheiten von Kock schon jetzt 
an der Ätiologie der Tierseuchen in demselben Maße gearbeitet 
wird, wie an der Ätiologie der Menschenseuchen, und zwar von 
Männern, welche nicht nur hervorragend hierzu geeignet sind, 
sondern auch die Erforschung der Ätiologie der Seuchen sich zur 








Bericht von Dr. Schütz, Berlin. 1079 


Lebensaufgabe gemacht haben. Der Leiter der tierärztlichen Ab- 
teilung würde durch die Verbindung mit den Leitern der übrigen 
Abteilungen des Institutes für Infektionskrankheiten über die Er- 
gebnisse aller Arbeiten unterrichtet sein, und diese Ergebnisse für 
die unter seiner eigenen Leitung stattfindenden Forschungen ver- 
werten können. Dies würde wahrscheinlich fortfallen, wenn die 
Seuchenanstalt an einer tierärztlichen Hochschule eingerichtet wäre; 
mindestens würde es aber zu den größten Ausnahmen gehören, 
daß sich zwei oder mehrere Institute einer tierärztlichen Hochschule 
die Ergebnisse ihrer noch nicht abgeschlossenen wissenschaftlichen 
Arbeiten in dem Umfange gegenseitig mitteilen, daß sie dieselben 
zu ihren eigenen wissenschaftlichen Forschungen verwerten können. 
Auch darf man nicht außer acht lassen, daß die wissenschaftlichen 
Forschungen in den Instituten einer tierärztlichen Hochschule nie- 
mals den Umfang und die Bedeutung erlangen können, wie die- 
jenigen in den verschiedenen Abteilungen des Koch’ schen Institutes, 
welches zu diesem Zwecke ausschließlich eingerichtet it. Nun 
könnte man sagen, daß eine ähnliche Verbindung, wie sie zwischen 
den verschiedenen Abteilungen des Koch’schen Institutes besteht, 
dadurch erreicht werden könnte, daß die Seuchenanstalt in tier- 
ärztlichen Hochschulen eingerichtet würde, welche mit einer Uni- 
versität verbunden, bezw. in einer Universitätsstadt gelegen sind, 
so daß dem Leiter der Seuchenanstalt die Gelegenheit gegeben 
würde, sich mit den Leitern der Universitätsinstitute zu gemein- 
samer wissenschaftlicher Arbeit zu vereinigen. Ich kenne diese Ver- 
einigung genau und gebe gern zu, daß sie für einzelne Arbeiten 
von großem Nutzen war. Allein, die Bedürfnisse der Seuchen- 
anstalt, über welche das staatliche Interesse besonders entscheiden 
dürfte, würden mit denen der Universitätsinstitute nur selten über- 
einstimmen, und deshalb dürfte an eine gemeinschaftlich wissen- 
schaftliche Arbeit von Seuchenanstalt und Universitäts-Instituten 
kaum zu denken sein. 


1080 Extension de l’enseignement vétérinaire. 





Rapport du docteur SCHÜTZ 


Conseiller intime, Professeur à l’École supérieure de médecine vétérinaire 
de Berlin. 


{Extrait fait par le professeur LE HOUITEL, sous la direction du docteur LYDTIN, 
Baden-Baden.) 


I le mathématicien, le physicien, le chimiste, le zoologue 
et le botaniste peuvent représenter leurs branches comme 
des sciences abstraites et renoncer à montrer leur appli- 

fe: cation a l'architecture, à la pharmacie, à la science 

7 A forestière etc., le professeur chargé d'une chaire de l’une 

ad des branches de la médecine*), au contraire, doit ex- 

poser dans son enseignement non seulement les bases scientifiques, 
mais encore les buts pratiques. 

L'étude de la pathologie n’est pas possible sans une profonde 
connaissance de l'anatomie et de la physiologie, disciplines inde- 
pendantes et fort bien définies de la science médicale. 

. Le cercle d’action de l’anatomiste et du physiologiste, pour 

être bien rempli, doit s'étendre dans différentes directions. 

Je vais énumérer la manière dont l’anatomiste et le physio- 
logiste et tout professeur de l’une des deux branches de la médecine, 
doivent remplir les fonctions qui leur sont dévolues. 

L'enseignement anatomique comprend: l'anatomie descriptive 
(anthropotomie, zootomie); il nous présente en détail, comment est 
organisé le corps de l’homme ou de l’animal; il nous montre les 
rôles particuliers et les fonctions correlatives d’une multitude de 
parties et d'organes agissant différemment, lesquels nous sont pré- 
sentés en leur nature, leur forme et leurs attaches ainsi qu’en leurs 
rapports avec les parties voisines. De toutes les branches relevant 
de l’enseignement anatomique, l'anatomie descriptive est, pour 
l'étude de la médecine, la branche la plus importante. Elle est 
maintenant si complète et si distincte en elle-même, que très rares 
sont les travaux qui viennent la renchérir, si ce n'est dans le 





*) Jemploie le mot Médecine“, dans le sens de Virchow: „entre les 
médecines vétérinaire et humaine il n'y a pas scientifiquement de distinction, 
ou il ne doit pas en exister; le rapprochement entre les deux sciences s'est 
opéré de plus en plus du côté scientifique.“ 


Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. 1081 


domaine des nerfs et des centres nerveux; par contre, l’ana- 
tomiste trouve en elle un champ d'activité incommensurable, dans 
lequel il peut, suivant la méthode spéciale à son enseignement, 
acquérir de grands mérites. Le principe absolu de cette méthode 
est, qu'il doit lier l'enseignement donné du haut de la chaire avec 
les démonstrations expérimentales et rattacher l’enseignement oral 
aux exercices pratiques de préparation. Mais, pour être à même 
d'observer avec fruit, il est indispensable que tout élève en médecine 
s’astreigne d'acquérir un quantième satisfaisant d’habilete et de 
dextérité pour manipuler les divers instruments dont il doit faire usage. 

Celui qui aura acquis des connaissances parfaites et une 
technique irréprochable en anatomie, sera maitre dans le diagnostic 
et dans la chirurgie. Cette technique ne peut être acquise qu'avec 
beaucoup de perséverance, après de nombreux essais et beaucoup 
d'attention dans la pratique technique. Ce qui est surtout indis- 
pensable de la part du professeur, c’est d’animer son enseignement, 
d’insister sur le rôle que jouent les organes spéciaux dans l’orga- 
nisme vivant, et sur les problémes scientifiques se rattachant aux 
faits anatomiques. Cct enseignement ne doit pas se borner à des 
démonstrations oculaires et auriculaires, mais il doit être scientifique. 

Nous arrivons progressivement aux branches relevant du cercle 
d'action de l’anatomiste, qui sont: l'anatomie comparée, l’histologie 
et l’ontogenie. Ces disciplines n'ont pas, pour le praticien de l’une 
ou de l'autre branche de la médecine, une utilité directe; mais, par 
leur connaissance approfondie, celui-ci acquerra une force de jugement 
plus subtile par laquelle il s'ouvrira un plus vaste horizon dans 
sa carrière. 

Lorsque l’anatomie descriptive arriva dans la phase principale de 
son histoire, après la période florissante des XVI=® et XVII®* siècles, 
les experimentateurs ne se bornèrent plus à l'inspection du corps 
humain, mais ils commencèrent la dissection des organismes ana- 
logues, en vue de l'anthropologie: ils firent de l’anatomie comparée 
sur des organismes de plus en plus dissemblables à ceux de l’homme, 
jusqu’à ce que le monde organisé tout entier eut été soumis à 
l'observation comparative. L’anatomie comparée prit cette extension 
au commencement de notre siècle; c’est à cette époque, que sortirent 
de la souche commune l’histologie et l’ontogenie qui prirent bientôt 
un rapide développement. C’est ainsi que, peu à peu, s’accentua la 
direction morphologique de l'anatomie, portée au plus haut degré 
par le mémorable Cuvier, dont les travaux furent complétés par 
Meckel, Johannes Muller et Gurlt. Dans la science vétérinaire, l’ana- 
tomie recut, des le début, une direction comparative. 

Par suite de sa valeur agricole, le cheval fut tout naturellement 
le point central des cours et des exercices pratiques des salles 
d'expérience. A la description du cheval se joignit de suite 
celle d’autres animaux domestiques. On adopta pour les nomen- 
clatures des branches diverses:  ostéologie, syndesmologie, 
angiologie, splanchnologie, adénologie ..., la terminologie de l’ana- 


1052 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


tomie humaine dont l'étude devint une condition nécessaire pour 
l’anatomiste de la médecine vétérinaire. Il en fut de même, pour 
Vhistologie et pour l’ontogénie qui prirent le caractère comparatif 
dès le début. 
| L’anatomie doit être enseignée comme science indépendante, 
et non seulement comme une discipline devant pourvoir aux diffé- 
rentes nécessités professionnelles, car, quiconque veut s'élever au- 
dessus du niveau des praticiens empiriques, doit se rappeler que 
la base solide de son savoir, et plus tard de son pouvoir, est la 
connaissance scientifique exacte de l’objet qu'il traite. 


Ensuite, beaucoup d'étudiants d’autres branches du savoir 
humain veulent acquérir une connaissance complete de l’anthropo- 
tomie et de la zootomie, non seulement comme auxiliaires de leur 
instruction générale, mais encore comme provision intellectuelle né- 
cessaire pour s’illustrer dans leur carrière. L’anatomiste qui veut 
comprendre exactement la construction du corps humain et celle 
de l'animal, n’y arrivera jamais en les étudiant isolément. C’est 
pour cela, que l’anatomie comparée, l’histologie et la morphologie 
doivent se relier à l’anatomie déscriptive comme branches complé- 
mentaires. | 

Quelle est cette science, l'anatomie comparée? Elle s'étend 
comme l'anatomie sur la morphologie, l’histologie, l’ontogénie. Si 
on l’envisage au double point de vue de la phytotomie ou de la 
zootomie, on observe que les organismes ont de grandes analogies 
dans leur construction. L’anatomie comparée prouve que l’homme, 
les animaux et les végétaux sont construits d’après le même principe 
fondamental, lequel s’accentue encore, si l’on observe les différentes 
formes animales d’abord, ou si l'on spécialise les recherches sur 
un système d'organes et si l’on essaye de séparer les typiques de 
ceux servant de prototypes ou de ceux qui s’en distinguent. L'enseig- 
nement de l’histologie ne reçut ses bases scientifiques qu'en 1839, 
après la publication de la théorie cellulaire, due aux travaux de 
Schleiden et Schwann. Ce fut grâce à la comparaison histologique 
des organismes animaux et végétaux. 


Dans la morphologie et l’histologie, les organismes de l’un et 
de l’autre règne de la nature se ressemblent en tous points, et 
donnent l’idée d’une construction basée sur des lois éternelles, mais, 
si l’on ôte à l'exposé de l’histologie son caractère comparé, on 
tombe à une description mécanique. 


L'enseignement histologique entre dans d'autres branches 
descriptives de la science médicale et réclame, de pair avec l'an- 
thropotomie, toute l’activité d'enseignement de l’anatomiste. 


L’ontogenie, enfin, est une discipline importante pour la con- 
naissance des formes organiques, qui se rattache intimement à 
l’anatomie comparée, mais s’en distingue par le fait qu'elle ne 
s'occupe pas seulement des organismes apparents, mais aussi de 








Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. | 1083 


— ————…—…—…— 


ceux en formation. Elle ne se restreint pas à l'observation et la 
description d'organismes particuliers, mais elle les embrasse tous. 
Par l'étude de l’ontogenie nous reconnaissons que les organismes 
les plus complexes émanent de développements successifs d’une 
seule cellule, laquelle passe par une série de transformations et de 
métamorphoses, dont les échelons rappellent l’état normal d’orga- 
nismes plus inférieurs. 

L’anatomiste doit donner aux étudiants en médecine l’occasion 
de s’approprier les connaissances sur la manière de construction 
des formes humaines et animales et d'arriver, par l’ontogenie et 
l’anatomie comparée, à leur inculquer l’ensemble de la science 
anatomique. Il les mettra ainsi au point désiré pour aborder en 
premier lieu les études physiologiques et plus tard les études patho- 
logiques. 

La sévère methode de l'étude comparative est aussi la règle 
de direction des études physiologiques. 

La physiologie, malgré les méthodes d'expériences geniales et 
les découvertes importantes des expérimentateurs de notre temps, 
n’a pas pu encore nous dévoiler les véritables énigmes de la vie, 
lesquelles, de ce fait, ne sont pas encore approfondies. Pour aborder 
ces énigmes, le physiologiste doit quitter la route de l'observation 
macroscopique du processus de la vie, et s'engager dans une autre 
direction qui est celle de , l'exploration cellulaire’. 


Dans la cellule musculaire est l'énigme des mouvements du 
cœur; dans la cellule des glandes reposent les causes de la sécré- 
tion; dans les cellules épithéliales et lymphatiques est le problème 
complexe de l'absorption et de la nutrition ainsi que celui de la 
résorption; dans les cellules ganglionaires dorment les mystères de 
la régularité des fonctions vitales. Donc, si la physiologie considère 
l'apparition vitale et ses manifestations comme but de son orien- 
tation, elle doit rechercher et observer celles-ci dans leurs foyers, 
c'est-à-dire, dans la cellule. 

La physiologie des organes doit donc se développer en une 
physiologie cellulaire, c’est-la le point de départ de Ja marche de 
cette science, qui a eu d’abord en vue les fonctions grossières des 
organes et qui, aprés une série d’observations consécutives, est 
arrivée 4 la cellule: tel est aussi le brillant résultat de la marche 
de l’anatomie moderne. 

La théorie d’une physiologie cellulaire n’est possible que par 
la méthode comparative; elle fut élucidée en Allemagne par Johannes 
Muller. 

Toute cellule laisse observer les apparitions vitales élémentaires. 


Mais, pour étudier une fonction spéciale, on choisira de pré- 
férence telle cellule qui est facile à observer dans cette fonction. 
Là aussi, les études seront comparatives pour distinguer l'essentiel 
de l’insignifiant. 


1084 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


La morphologie a précédé la physiologie et lui a ouvert les 
voies en lui applanissant les difficultés des expériences physiolo- 
giques. L’histalogie a ensuite déblayé les voies ouvertes par la 
morphologie. Nous connaissons aujourd’hui la construction des 
cellules, soit qu’elles vivent séparément par elles-mêmes, soit qu’elles 
soient liées en tissus. 

Les fonctions élémentaires de la vie s’operent dans toute 
cellule quelqu’en soit la nature. Sans nutrition, sans respiration, 
sans élimination etc., la cellule musculaire ne peut pas plus 
exercer de mouvement que n'importe quel protozoïde. La cel- 
lule est aussi un sujet de recherches par la pathologie, car la 
théorie cellulaire de la vie mène directement à la théorie cellulaire 
de la maladie. 

Il y a à peu près 50 ans, que Virchow tira la médecine de 
l’inertie dans laquelle elle se trouvait, plongée dans la pathologie 
humorale. 

A cette époque, parurent les commentaires de Schleiden sur 
les formations élémentaires des tissus phytologiques, et ceux de 
Schwann sur celles des tissus zoologiques. De là l’axiome „Omnis 
cellula e cellula“ et l'origine de la pathologie cellulaire. 

Il serait présomptueux d'affirmer que tout ce que Virchow a 
rapporté pour l'établissement de la doctrine pathologique cellulaire, 
ne puisse subir quelques améliorations, mais le but final de la re- 
cherche pathologique cellulaire étant la localisation de la maladie, 
c'est de ce point qu'elle conduit la marche de la médecine moderne. 

Les expérimentateurs pathologistes seront donc bien fondés. 
s'ils ont une tendance d'investigation sur la base anatomique de 
la maladie. Il faut seulement se pénétrer de la façon d’experimenter; 
toute recherche scientifique doit être réglée sur une base fonda- 
mentale anatomique, qu'elle soit exécutée sur un être malade, 
homme ou animal, ou sur un cadavre; toute perturbation, se ma- 
nifestant visiblement dans certaines parties du corps, doit donc se 
localiser sur des foyers fixes. 

Si la pathologie a conquis son indépendance comme science 
naturelle complète, elle le doit surtout à l’anatomie et à la physio- 
logie pathologique. Mais il est indispensable que les pathologistes 
ne permettent à aucune science étrangère d'introduire leurs hypo- 
thèses sans contrôle. Pour conserver l'indépendance à leur science, 
les pathologistes doivent continuer à faire leurs essais sur les ani- 
maux avec l’aide de la méthode expérimentale, et continuer surtout 
leurs opérations cherchant à déterminer les causes et la marche de 
la maladie. 

Dès que l’homme ou l'animal a dépassé les premières phases 
de la vie ovaire, nous voyons les apparitions de mouvement non 
restreintes à des formations et des reformations consécutives de 
cellules, mais étendues à la formation de tissus, d'organes, et de 
systèmes organiques ayant tous un but déterminé et des mouve- 
ments compliqués. Si le pathologiste parle d’une maladie, il y 


Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. 1085 


comprend ces apparitions d’alterations lesquelles il peut percevoir 
dans des tissus, des organes ou des systèmes organiques malades, 
C'est sur ce point que les organismes humain, animal et végétal 
entrent en conformité. Partout où le pathologiste épie ces 
apparitions, il constate qu'elles dépendent des mêmes et im- 
muables conditions chimico-physiques, c'est-à-dire mécaniques, 
comme toutes les autres manifestations de la nature. On prouve 
ainsi, que le pathologiste a déjà pris depuis longtemps le chemin 
de la pathologie comparée. Le pathologiste vétérinaire s’est avancé 
dans cette direction beaucoup plus loin que son collègue de la 
médecine humaine; mais ce dernier s’est bientôt persuadé, que les 
maladies des animaux ne se présentent pas toutes chez l’homme, 
que les processus pathologiques dépendent aussi des particularités 
des espèces, et que la parfaite compréhension des affections des 
organes particuliers de l’homme ressortit d'une comparaison avec les 
mêmes affections étudiées sur les organes correspondants chez les 
animaux. 


L’anatomie, la physiologie et la pathologie formant les trois 
grandes branches de la médecine, sont des sciences comparées. 
C'était une grande faute de l’enseignement des anciennes écoles de 
médecine vétérinaire de ne pas comprendre la valeur de ce système 
scientifique et de resserrer trop rapidement le cercle d'intérêt des 
étudiants, que l’on condamnait à des études visant trop uniquement 
le côté matériel de l'existence. Il n’y a pas de doute que le savoir 
purement professionel d'un médecin ou d’un vétérinaire est impar- 
fait, et que la possession des sciences littéraires et naturelles leur 
est aussi nécessaire qu’à tous les autres représentants des sciences 
universitaires. 


Les écoles supérieures occupent le premier rang parmi les 
établissements d'instruction, parce que ce sont des endroits où la 
science doit acquérir un développement continuel dans toutes les direc- 
tions; aussi le professeur de ces écoles doit-il remplir entièrement les 
conditions d'aptitude et de fermeté. C'est ainsi que nous avons vu, 
en comparant les études de ces vingt dernières années, quel degré 
de profondeur peuvent atteindre l'anatomie, la physiologie et la 
pathologie, et que la comparaison est nécessaire pour la compré- 
hension de la médecine, qu’il s’agisse de l’homme ou de l'animal. 


La médecine étant par elle-même une science comparative, i 
resulte qu’il n’est pas nécessaire de créer des chaires d'enseignement 
de médecine comparée dans les Ecoles supérieures de médecine vétéri- 
naire, car l'enseignement comparé existe déjà dans l'anatomie, la 
physiologie, la pathologie. 

J'arrive maintenant à la question de l'organisation d’Instituts 
consacrés à l’etude des maladies épizootiques, Pendant les dernières 
années, nous avons vu se transformer en Ecoles supérieures de 
médecine vétérinaire un certain nombre d'établissements, qui, 
jusque-là, n'avaient en vue que le côté professionnel de la carrière. 


1086 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


A l’appui de ce titre d’Ecole supérieure, autrefois, purement 
universitaire, on a doté ces écoles d’une organisation empruntée 
aux Universités. Il s'est présenté pour les Ecoles supérieures vété- 
rinaires les mêmes exigences, que pour les autres écoles, les Ecoles 
techniques par exemple. Elles ne pouvaient, dans l'intérêt de leur 
propre essor, s'arrêter aux seuls soucis de la pratique, mais elle 
devaient encore embrasser le côté scientifique de leur spécialité. 

Les Ecoles supérieures vétérinaires se trouvèrent bientôt obligées 
d’imiter les institutions fraîchement écloses, afin d'entrer dans le 
progrès où se trouvaient les Ecoles supérieures techniques et agricoles. 

Lorsque les théologues, les juristes et les philologues quittent 
l'Université, ils sont bien loin d'avoir abordé le côté pratique de 
leur carrière aussi profondément que les jeunes gens instruits 
d'après les procédés propres des Ecoles supérieures vétérinaires; 
car l'enseignement pratique spécial donné actuellement par ces 
écoles supérieures est arrivé à un tel point, qu'il faut les distinguer 
des Universités et les rapprocher plutôt des Ecoles supérieures 
techniques. L’eleve en médecine humaine ne passe que la plus 
faible partie de son temps d'étude à l’Université, il occupe l’autre 
dans des instituts spéciaux. L'instruction du médecin vétérinaire 
est, au contraire, acquise dans des écoles réunissant toutes les 
institutions spéciales de médecine, et qui font d'elles, non des 
Universités, mais des Ecoles spéciales supérieures. Toute Ecole 
spéciale rattachée à une Université doit abandonner quelque chose 
de son caractère technique. Les Ecoles supérieures de médecine 
vétérinaire sont les moins propres à subir cet amoindrissement 
si elles veulent garder intégralement leur spécialité, laquelle, comme 
dans les Ecoles supérieures techniques, repose sur l'union heureuse 
de la théorie et de la pratique. 

En tout cas, l'anatomie est, comme nous l'avons dit plus haut, 
la base des études dans les Ecoles vétérinaires. 

Dans l'anatomie prédomine la morphologie et finalement la 
cellule et sa fonction. Sans connaissance de la forme et de la 
vie de la cellule, l'étudiant ne comprendra pas la pathologie et la 
thérapeutique. 

L’anatomie physiologique et l'anatomie pathologique, enseignées 
dans les Ecoles supérieures de médecine vétérinaire, sont des branches 
d’une utilité médiate et immédiate vis-à-vis des maladies animales 
étudiées par les vétérinaires. C'est à tort qu'on les classe parmi 
les disciplines auxilaires; elles sont plutôt des branches principales, 
et indépendantes. 

Virchow a combattu, durant cinquante ans, pour l'émancipation 
de la pathologie, et pendant ce temps il n'a cessé de prêcher aux 
médecins de l’homme ainsi qu’à ceux des animaux, non de penser, 
mais encore de travailler physiologiquement; grâce à lui, la patho- 
logie dégagée de la physiologie, sa souche primitive, put ainsi 
continuer à se développer dans le principe d’une science naturelle 
spéciale. 








Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. 1087 


A partir de cette époque, l'on constata que les maladies 
produisaient certaines apparitions et altérations dans les corps, on 
essaya de les expliquer et de les éclaircir à l’aide d'expériences 
successives. On réalisa ainsi des progrès immenses sur l'évolution 
des maladies et sur leur traitement, et on créa une thérapeutique 
scientifique. 

Aussi, l'anatomie pathologique, considérée autrefois comme 
une des subdivisions de l’enseignement clinique, n’arrivait que 
péniblement à la situation qui lui est due; dans les Universités, 
elle était depuis longtemps établie et dotée d’instituts particuliers. 
Ses débuts ne furent définitivement marqués, dans la médecine des 
animaux, gue par la création, en 1870, dans l'Ecole supérieure de 
médecine vétérinaire de Berlin, de la première chaire d'anatomie 
pathologique, exemple qui fut bientôt suivi par les autres Ecoles 
d'Allemagne. 

L’anatomie pathologique devint une partie distincte du pro- 
gramme de l’enseignement supérieur vétérinaire; cette transformation 
fut un des plus notables progrès de la médecine des animaux. Ce 
fut le point de départ d'une ère nouvelle pour la thérapeutique, 
rendue possible par l’experimentation; elle s’eleva alors, par la 
physiologie pathologique, au rang de science. 

La physiologie pathologique, l'anatomie pathologique et la 
pharmacologie sont les trois branches pathologiques actuellement 
enseignées dans les Universités et dans les Instituts spéciaux. 


Mais il manquait encore une branche principale: l'hygiène. 
Elle ne pouvait pas être traitée convenablement, car le matériel 
et l'institut particulier lui faisaient défaut. 


Les ravages causés par le choléra exigèrent des mesures hy- 
giéniques pour combattre la propagation du fléau. 


Cette circonstance donna naissance à l’hygiène scientifique. 


Le mouvement parti d'Angleterre se propagea en Allemagne, 
ou Pettenkofer confirma, par ses expériences, les présomptions géné- 
rales. Il établit les conditions extérieures du développement de 
certaines maladies contagieuses. Les progrés faits par les sciences 
naturelles permirent d’aborder les questions du chauffage, de la 
ventilation, des eaux du sous-sol, des émanations terrestres, de 
l'alimentation etc. Plus tard les nouvelles méthodes expérimentales 
permises par les découvertes de Pasteur et de Koch, ouvrirent de 
nouvelles voies vers la possibilité de constater et de combattre 
l'explosion des maladies contagieuses, en permettant aux hygiènistes 
d'employer les méthodes cliniques, physiques, anatomiques, bacté- 
riologiques, etc. Il résulte des expériences sur les causes des maladies 
de }’homme et des animaux, que nous devons attendre de l’hygiene 
maints éclaircissements sur l’etiologie de ces maladies. D’après le 
modèle allemand, la création d’Instituts d'hygiène se prépare par- 
tout. Aussi, les Ecoles supérieures vétérinaires allemandes seront 
dotées sous peu de ces Instituts. 


1088 Extension de l’enseignement vétérinaire. 


De toutes les branches de la médecine, l'hygiène est celle qui, 
du côté étiologique, se rapproche le plus de la pathologie générale. 

Celle-ci s'occupe aussi de l’etiologie, mais particulierement 
des effets produits par les causes extérieures, soit chez l’homme, 
soit chez les animaux, en observant les voies d’introduction de ces 
causes et celles du développement de leurs effets dans l'organisme. 
L’hygiene, au contraire, s'intéresse à la formation des causes exté- 
rieures, c’est-à-dire, en dehors de l'organisme humain ou animal, 
et aux conditions dans lesquelles ces causes subsistent et s’amplifient 
dans les milieux naturels et artificiels. On comprendra sans peine, 
qu'il n’est pas possible de fixer exactement les limites de la pathologie 
générale et celles de l'hygiène; car toutes, indifféremment, remontent 
toujours soit à leurs causes, soit à leurs effets. La question de la 
pathologie est dévolue à quatre professeurs. Deux constatent le 
siège et la nature de la maladie, l’un à l’aide de la physiologie 
pathologique (médecin et chirurgien clinicien), l’autre avec l’aide de 
l'anatomie pathologique (anatomiste pathologiste). Le troisième re- 
cherche les procédés thérapeutiques basés sur la pharmacologie 
(pharmacologue), le quatrième enfin s'occupe de la prophylaxie 
hygiènique des maladies (hygièniste). Dans la médecine humaine 
ces quatre disciplines se ramifient encore, pour traiter les maladies 
d'organes isolés tels que, oreilles, larynx, yeux . . . 

Dans la médecine vétérinaire, la maréchalerie qui devrait 
faire partie de l'hygiène, offre un cas similaire. A cause de son 
importance, elle exige les soins d’un spécialiste. Par contre, la 
nécessité de spécifier, ne s’impose pas pour d’autres subdivisions 
de la médecine vétérinaire; car les maladies sporadiques sont d’une 
signification beaucoup moindre chez les animaux que chez l'homme. 
Le professeur de pathologie ne peut pas, en vétérinaire, se restreindre 
dans son enseignement sur les maladies sporadiques, lesquelles sont 
proportionellement rares; le champ des maladies infectieuses est 
beaucoup plus important à cultiver et à éclairer sous le point de 
vue des différentes branches pathologique, anatomique et hygiénique. 
Pour continuer les études avec succès et s'approprier la connais- 
sance des différents points de la maladie, il est uniquement ne- 
cessaire à l'étudiant d'approfondir les questions sur lesquelles se 
basent les processus morbides. Dans l'intérêt de l’enseignement, les 
études devront être conduites dans ce sens par d’eminents cliniciens 
aussi erudits dans l'étude des maladies épizootiques, que dans celles 
dites sporadiques. Mais, ni dans les Ecoles supérieures de médecine 
vétérinaire, ni dans les Universités il n'y a aucune nécessité de 
maintenir un professeur spécial de l’enseignement des maladies 
épizootiques ou de créer un institut pour l’étude des épizooties. 
Si dans des Universités on a érigé des cliniques spéciales pour 
les enfants diphtériques, varioleux ..... , pour des adultes typhiques 
ou atteints d’autres maladies essentiellement contagieuses, cela n'a 
été fait que pour éviter la contagion des personnes hospitalisées 
dans le même établissement. 


Rapport du docteur SCHÜTZ, Berlin. 1089 


Ce qui distingue les maladies sporadiques des épizootiques, 
c'est, entre autres, le mode de leur traitement spécial en rapport 
avec leur mode de genèse et de propagation. L'Etat a ordonné 
des mesures particulières pour combattre les épizooties; l'exécution 
de ces mesures et leur surveillance incombe à la police vétérinaire 
officielle, exercée en grande partie par des médecins vétérinaires. Il 
est donc de la plus grande importance, que les étudiants des Ecoles 
supérieures vétérinaires soient renseignés sur les mesures ordonnées 
par la loi contre les maladies contagieuses. Les causes qui engendrent 
des épizooties doivent être traitées scientifiquement; l’enseignement 
qui les concerne doit englober à la fois la police vétérinaire, l’ana- 
tomie, la physiologie et l’etiologie. Un sujet spécial de cet enseigne- 
ment sera principalement la distinction entre ces épizooties et 
d’autres maladies de même apparence. On pourrait admettre que 
la police vétérinaire étant par ses prescriptions légales d’ordre 
hygiénique, doit être enseignée dans les Instituts d'hygiène, mais, 
d’après mon avis, les animaux atteints de n’importe quelle maladie, 
appartiennent au matériel d'instruction du professeur clinicien. 


Les Ecoles supérieures vétérinaires possèdent des cliniques 
pour les grands et pour les petits animaux. Aux premières sont 
conduits, entre autres, les chevaux morveux et galeux; aux secondes, 
les chiens enragés. Les animaux atteints d’autres affections conta- 
gieuses dont l'extinction est d'intérêt primordial pour l'Etat, relèvent 
de la clinique ambulatoire créée spécialement pour les bovins, les 
ovins et les porcs; c’est la qu'on s'occupe des cas de péripneu- 
monie, fièvre aphteuse, maladies charbonneuses etc. Mais, ces attri- 
butions ne sont pas immuables; car la clinique de l'Ecole peut 
accepter des chevaux atteints du charbon, ou bien, la clinique 
ambulatoire traiter des chevaux morveux ou galeux. 


L'enseignement de la police vétérinaire a, sans doute, son 
meilleur représentant dans le chef de la clinique ambulatoire. Chargé 
des fonctions de vétérinaire officiel, il est obligé de prescrire les 
mesures légales contre les épizooties, d’en surveiller l’exécution et 
d’en juger l'opportunité. Tous ces points sont de la plus haute 
importance pour l’enseignement, et il paraîtra d’autant plus com- 
pétent, que ses connaissances lui permettent la haute appréciation 
des conditions légales et économiques. 


Comme nous l'avons vu, le thème de l'hygiène est la recherche — 
de tout ce qui, extérieurement, devient pour l’homme ou l'animal 
une cause de maladie. A ce but, il est sans doute de toute impor- 
tance d'établir des Instituts d’hygiene dans les Ecoles supérieures 
vétérinaires et d’ y faire des cours d'inspection des viandes et du 
lait. Cette inspection permet de découvrir et d’ecarter les pernicieuses 
influences que ces denrées peuvent avoir sur la santé humaine ou 
animale; l'anatomie y est pour beaucoup, car, elle démontre la 
première les altérations des graisses, des muscles, des tissus .... 
Cet enseignement permettra à l'étudiant d'acquérir les connaissances 


69 


1090 Extension de l’enseignement vétérinaire, 


qui lui sont indispensables pour la surveillance des abattoirs et des 
étaux de boucherie. 

J'ai cité l’une après l’autre les disciplines enseignées dans une 
Ecole supérieure vétérinaire et j'ai désigné les instituts, dans lesquels 
les étudiants reçoivent l'instruction particulière. Comme j'ai démontré 
que l'enseignement dans les maladies épizootiques et dans la police 
vétérinaire trouve la meilleure place à la clinique interne et ambulatoire, 
un institut particulier pour l'étude de ces maladies ne devra jamais 
être un institut d'enseignement, et n’aroir que la destination désignée 
par son litre. 

Le principe des Instituts d’épizooties doit être semblable à 
celui de l’Institut Pasteur à Paris, de Koch à Berlin et des Instituts 
de pathologie à Saint-Pétersbourg, lesquels ne sont pas liés directe- 
ment aux Universités et n'ont pas l’enseignement en vue. 

Je ne vois aucune nécessité d’attacher un tel institut à une 
Ecole supérieure vétérinaire. Îl y aura, au contraire, avantage à 
l'établir indépendant, sous la direction d’un savant qui pourra vouer 
ses heures de travail exclusivement à l'étude des épizooties: il ne 
le pourrait, étant professeur à une école où l’enseignement et d’autres 
occupations scientifiques l’empêchent à remplir son devoir principal. 
On fera mieux de suivre l'exemple donné par l’Institut pour les 
maladies infectieuses de Koch, l’Institut de l'Office d'hygiène de 
l'Empire Allemand et l’Institut Pasteur. 

A l'Institut pour les maladies infectieuses de Koch, l’on pourrait, 
par exemple, organiser, sous la direction d'un vétérinaire, une divi- 
sion dite d’épizooties; je ne parlerai pas ici des détails, puisque 
ce n'est pas l’objet posé à la discussion, mais je remarque que 
dans cet institut des savants d’une haute compétence sur l’experi- 
mentation étiologique des maladies travaillent actuellement a 
l’etiologie des épizooties, dans la même mesure qu'à celle des épi- 
démies. Le chef de la division est tenu au courant de tous les 
travaux par les autres chefs de service et peut utiliser les résultats 
communiqués pour ceux faits sous sa direction. 

Si un Institut destiné à l'étude des maladies épizootiques était 
fondé dans une Ecole supérieure vétérinaire combinée avec une Uni- 
versité, il pourrait exceptionnellement communiquer ses résultats à 
l'Institut universitaire afin de lui en permettre l'emploi dans ses 
expériences scientifiques. 

Quoique je reconnaisse volontiers que cette liaison a déjà 
existé entre savants et qu'elle a été même d'une grande utilité, je 
pense que les besoins d’un Institut d’epizooties et d’un Institut 
universitaire ne s’accorderont que rarement et que leur liaison ne 
sera pas de longue duree. 











1091 


Report of Dr SCHUTZ 


Privy Councillor, Professor at the Superior School of Veterinary Medicine, 
Berlin. 


(Translated by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 





VERY one knows how numerous are the obligations, 
which are constantly facing the professor at a uni- 
versity, — obligations towards the State, which has 
entrusted him with the high mission of instructing 
“the youth of Schools,” and preparing them in a 
thoroughly efficient manner for their future career 
— obligations towards the young students themselves, and 
lastly obligations towards the colleagues, who expect him to 
do his share towards the development and promotion of science. 
These remarks apply especially to a teacher of medicine.*) 

The mathematician, physicist, chemist, zoologist, and bot- 
anist can treat their branches as abstract sciences. The teacher 
of one of the branches of medicine, on the contrary, must in 
his instruction keep in view both the practical and professional, 
together with the scientific objects. This is what I wish to 
demonstrate, in relation to some branches of the study of 
medicine. 

Progressive practice in pathology is not possible without 
a thorough knowledge of anatomy and physiology — complete 
and well defined sciences, which do not depend on the neces- 
sities of practical life, but reach beyond them. 

The sphere of action of the anatomist and physiologist, to 
be well filled; must extend in various directions. How wi 
they try to accomplish the different tasks that are set them by 


I use the word “medicine” in the sense given by Virchow. Between 
the sciences of veterinary and human medicine there is scientifically no 
distinction, at least there ought to be none; the object is different, but the 
experiences that are to be drawn from the object, are rules, which form the 
basis of the doctrines. Hence the closer union of the medicine of man and 
that of animals, which science has been endeavering to bring about. 


1092 The extention of veterinary instruction. 


science and practice? And how far will they initiate the student 
in anatomical and physiological science? 


I wish to define as shortly as may be, my point of view 
in judging the position of the anatomist and physiologist, and 
indeed that of the teacher of any one of the branches of med- 
icine, as well as to indicate the manner in which, in my 
opinion, they ought to fulfil their functions. 


The point of departure in anatomical instruction is de- 
scriptive anatomy (anthropotomy, zootomy); it shows us in detail, 
how the body of a man or an animal is organized; it shows 
us the peculiar character and the correlative functions of the 
various parts and organs, which are exhibited by anatomical 
teaching in their nature and form, as well as their relation to 
surrounding parts. 


Of all the branches, relating to anatomical instruction, de- 
scriptive anatomy is for the study of medicine the most import- 
ant. It is now so complete and distinct by itself, that import- 
ant discoveries in it are of very rare occurrence, except in 
the matter of neurology and anatomy of the nervous centres. 


Notwithstanding, the anatomist finds in descriptive anat- 
omy a field of incommensurable activity, in which he may 
render great services by the special method of his teaching. 
The principle of this method is the union of oral and exper- 
imental teaching, and the combination of the lectures in the 
amphitheatre with practical work in the dissecting room. 


But to be able to observe with benefit to themselves, it 
iS indispensable for all students of medicine, that they should 
acquire a certain amount of skill, especially of manual dexterity, 
as the objects of experimentation and study must first be pre- 
pared for observation, and this dexterity can be obtained only 
by repeated attempts and much perseverance. He who has 
acquired a thorough knowledge and accomplished technical 
ability, will be a master of diagnostic and in surgery. 


The more detailed and practical instruction a student has 
received, the more practice he has had in the observation of 
nature and in technical work, the easier it will be for him 
during the succeeding clinical terms, to make good diagnoses, 
to recognize at once morbid alterations and to describe them 
methodically. 


What is specially wanted in a professor is the power of 
making his teaching alive, insisting now on the function of 
any special organ in the living organism, now on the scientific 
problem related to the anatomical facts. Therefore, instruction 
must not be satisfied with auricular or ocular demonstrations, 
it must be scientific. 





Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1098 


In that way we reach progressively the other branches 
lying within the province of the anatomist: comparative anat- 
omy, histology and morphology. 


Comparative anatomy, histology, and morphology are not 
of direct utility to practitioners of either branch of medicine; 
but a thorough knowledge of them will enlarge their judgment 
regarding matters belonging to natural science in general, and 
thus sharpen it for the purposes of their profession. 


When descriptive anatomy in human medicine had reached 
the first turn of its history after the flourishing epoch of the 
16. and 17. centuries, investigators remained no longer satisfied 
with the inspection of the human body, but they began to 
dissect similar organisms, and with a view to anthropology, 
made experiments in comparative anatomy, on organisms more 
and more different from man, until the entire creation of the 
organized world was subjected to comparative observation. It 
was at the beginning of the 19th century, that comparative anatomy 
received that wonderful impulse, and gave rise to histology 
and morphology, which soon reached so high a degree of de- 
velopment. 

Thus, little by little, the morphological direction of ana- 
tomy became more marked, finding its most distinguished ex- 
ponents in the immortal Cuvzer, and such men as Aeckel, 
Fohannes Müller, and Gurlt. 


In veterinary science, anatomy received from the first a 
comparative direction. From its agricultural value, the horse 
was naturally the central object of the lectures and practical 
exercises in the dissecting room. But to the discription of the 
horse, those of other domestic animals, often of very different 
construction, were soon added. 


The result was that for the nomenclature of the various 
branches: osteology, syndesmology, angiology, splanchnology, 
adenology etc., the names of the corresponding organs in 
human anatomy were adopted, the study of which organs be- 
came a necessary supposition for the student of veterinary 
anatomy. The same took place in histology and morphology, 
which from the beginning assumed a comparative character. 


Anatomy ought to be taught as an independent science, 
and not only in so far as it may be necessary to professional 
requirements, for whoever wants to get beyond the level of an 
empirical practitioner, must remember that the firm base of 
his knowledge, and later on of his capability, is an exact scien- 
tific knowledge of the object he treats. This must be insisted 
on, the more resolutely, as many students desire to obtain 
complete knowledge of anthropotomy and zootomy not only as 
an auxiliary to their general instruction, but also as necessary 


1094 The extention of veterinary instruction. 


intellectual luggage in order to enter their profession well 
provided. 

The anatomist, who wishes to understand exactly the con- 
struction of the human and animal body, will never succeed 
by studying them apart. For that reason, comparative anatomy, 
histology, and morphology must be united to descriptive anatomy 
as complementary branches. : 

Now, what constitutes comparative anatomy? It extends, 
like anatomy proper, to morphology, histology and ontogeny. 
If considered from the double point of view of phytotomy and 
zootomy, it is observed that innumerable organisms are found 
to have great analogies in their construction. Comparative 
anatomy shows that man and all animals, as well as all vege- 
tables, are made according to the same fundamental principle, 
being composed of similar organs; we find this principle still 
‚better marked, if we observe first the different forms and then 
one variety or class of animals, or again if we specialize the 
researches on one system of organs or a single organ, or in 
trying to isolate the typical from the special form. 

Histology received its scientific basis in 1839, by the foun- 
dation of the cellular theory of Schleiden and Schwann, which 
was only arrived at by the histological comparison of zoological 
and phytological organisms. The histology and the morpho- 
logy of plants and that of animals always go thogether; and 
if the comparative character is taken off from histology, there 
remains but a senseless description. 

Thus it is seen, that histological instruction is concerned 
in other descriptive branches of the medical art, and, with 
anthropotomy, demands all the activity of the anatomical in- 
structor. 

Finally, ontogeny is also an important factor in the know- 
ledge of organic forms; it is intimately related to comparative 
anatomy, and only differs from it in concerning itself not only 
with perfectly developed organisms, but with the successive 
developments of a single cell, which passes through a series of 
transformations and metamorphoses, each of which resembles 
the normal state of an inferior organism. 

The anatomist must give medical students the opportunity 
of obtaining the knowledge of the construction of human and 
animal forms, and by ontogeny and comparative anatomy, 
arriving at a scientific comprehension of the same. He will 
thus place them in the necessary position to undertake phy- 
siological studies, and later, pathological ones. In this manner, 
anatomical instruction will attract all those who, as future 
teachers and promoters of natural science, desire to obtain an 
insight into the laws of construction of the human and animal 
body. 


Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1095 


The severe method of comparative study is also the rule 
of conduct in physiological studies. 

Phystology, notwithstanding the ingenious method of re- 
search and the important discoveries of the experimentators of 
our days, has not yet solved the true enigmas of life. 

To approach these enigmas, the physiologist must abandon 
microscopical inquiry into the processus of life and strike out 
another direction, viz. that of the exploration of cells. 

In the muscular cells is .the enigma of the movements 
of the heart; in the glandular cells rest the causes of secretion; 
in the epithelic and lymphatic cells lies hidden the complex 
problem of absorption and nutrition as well as that of resorp- 
tion; in the lymphatic glandular cells the mysteries of the 
regularity of vital functions are concealed. Therefore, if phys- 
iology considers inquiry into all manifestations ot life its spe- 
cial task, it must study them in their origin, that is, in the 
cells. Organic physiology must develop into cellular physiology. 
This is the natural evolution of that sciene, which has for its 
first object the rough functions of the organs and after a series 
of consecutive observations, has proceeded to cells. This is 
the brilliant result of modern anatomy. 


Each cell shows the elementary manifestations of life. 
However it will be preferable for the study of a given fonction, 
to choose that cell, which shows this function most distinctly. 
Here, too, the study must be comparative by way of distinguishing 
what is essential from what is trifling. 

The theory of a cellular physiology is only possible by 
the comparative method. It has first been cleared up in Germany 
by Johannes Müller. 


Morphology preceded physiology, opened the way to 
it and reduced the difficulties of physiological experiments; 
then histology cleared the road for morphology. We know 
at the present day the construction of cells, whether they live 
freely by themselves or are prouped together in tissues. 


Every cell, whatever may be its nature, performs all the 
elementary functions of life. Without feeding itself, without 
respiration, without elimination of substances etc., the muscular 
cell can no more move than any protozoid. 


The cell forms also the subject of the researches of 
pathology, because the cell theory of life lead directly to the 
cell theory of disease. 


It is nearly 50 years since Virchow began by his magni- 
ficient labours to shake off the chains that bound the wing of 
medicine. At the same time appeared the commentaries ot 
‚Schleiden upon the elementary formation of phylotomical tissues 
and of Schwann on that of zootomical tissues. 


1096 The extention of veterinary instruction. 


It would be presumptuous to affirm that all Virchow has 
said to establish the pathological cell theory, is above improve- 
ments. But the final object of pathological cellular research 
being the localization of disease, it is from that point that it 
has exercised its greatest influences upon the general march 
of modern medicine. 

Pathologists will therefore do well in directing their 
investigations to the anatomical basis of disease. Only one 
must have a clear idea of the method of carrying on investi- 
gations. All scientific observation must be regulated according 
to a fundamental anatomical basis, whether it be executed on 
a diseased individual, man or animal, or upon a dead body. 
Every perceptible alteration, occurring in some definite part of 
the body, can be localized upon definite centres. 

From what has just been said, it must not be supposed, 
that the results of pathological-anatomical experiments can be 
the only basis of the two branches of medicine; the clinical 
physician, must also fall back on the fundamental anatomical 
basis, which must be chemically and physically, that is to say, 
physiologically, experimented upon. 

If pathology has won its freedom as a complete and 
independent natural science, it owes it specially to pathological 
anatomy and pathological physiology. It is therefore indispens- 
able that pathologists should keep their independence and leave 
in their works no loophole which might give entrance to foreign 
sciences and would push back their teaching to the rank of a 
secondary accessory science. 

In order to preserve the indispensable independence of 
their science, pathologists must continue to make their own 
experiments on animals with the aid of the experimental 
method, so as to fix the causes and establish the course of 
the diseases by producing them artificially in animals. 

As soon as man or the animal of a high order has passed 
beyond the first stages of oval life, we do not see the mani- 
festations of movement limited only to consecutive formations 
and reformations of cells, but from the cells have arisen tissues, 
organs and organic systems, having determined objects and 
complicated movements. If the pathologist speaks of disease, 
he includes in it those manifestations of changes, which he may 
perceive in diseased tissues, organs or organic systems. This 
is the point of contact between man, animal and plant. 

Wherever the pathologist watches these manifestations of 
movement, he notices that they depend on definite and immu- 
table chemico-physical, i. e. mechanical, conditions, as all other 
manifestations of nature do. It is thus proved, that the patho- 
logist has already for a long time past taken the way of com- 
parative pathology. The zootomist pathologist has gone further 











Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1097 


in that direction than his anthropotomist colleague; but soon 
the latter became satisfied that not all the diseases exist in 
man, and also that pathological processes depend on pecularities 
of the species, and that perfect comprehension of the affections 
of the separate organs of man is only gained by comparison 
with the affections in the corresponding organs of animals. 
Anatomy, physiology, and pathology, the three great 
branches of medicine, are comparative sciences. It was a great 
mistake of the old schools of veterinary medicine not to have 
understood the value of such a scientific system, to have nar- 
rowed too early the students’ circle of interest, and instead of 
giving it a more extensive development to have restricted in- 
struction to studies having only the material side of life in view. 


I have conversed much with veterinary surgeons already 
more or less advanced in life, all of whom expressed their 
regret not to have accumulated at the proper time a large 
amount of general scientific information. I have often heard 
it said, that the professional knowledge of a physician or a 
veterinary surgeon without general scientific education, was 
insufficient. 

Universities and colleges occupy the first rank among 
places of instructions, not only on account of their programmes, 
but especially because they are places where science constantly 
widens its sphere in all directions. For this reason it is ex- 
pected of a university professor, that having complete mastery 
of the branch of science which he represents as teacher, he 
should by spontaneous researches endeavour to stimulate and 
constantly improve the already acquired knowledge. Thus we 
have seen in the last twenty years to what degree anatomy, 
physiology, and pathology have been influenced by comparative 
studies. None of those sciences can be taught without com- 

arison, and it is absolutely indifferent whether the comparison 
is between man and animal, or between individuals of the same 
species. 

Comparison is absolutely necessary for the comprehension 
of medicine, whether in man or animal, healthy or diseased. 
Indeed, medicine ts ttself a comparative science, Hence there 
ts no need to create chairs of comparative medicine tn veterinary 
colleges; because already now, the actual occupants of the various 
chatrs of instruction at those colleges are using the comparative 
method of teaching. 


* 


I now come to the question of the organization of insti- 
tutes for the study of epizootic diseases. During the last few 


1098 The extention of veterinary instruction. 


years we have seen transformed into veterinary colleges a 
certain number of schools which up to that time, had only had 
in view the professional side of the carreer. 

Besides having the name of colleges, which in older times 
belonged essentially to universities, these schools were organized 
much in the same way as universities. A rector regulated 
their work and represented them. Regarding instruction and 
discipline, students were subject to academic forms. But veter- 
inary colleges made the same experiences as other schools 
(for inst. technical schools). In the interest of their own growth, 
they could not remain satisfied with the routine of practice, 
but had to embrace the scientific side of their speciality; be- 
cause if practice does not follow the progress of science, it 
will soon decline. The veterinary colleges were therefore ob- 
liged to imitate the recently opened institutions, by way of 
partaking in the progress then made by the superior technical 
and agricultural schools. 

Theologists, jurists, philologists, when they leave the uni- 
versity, are far from being as well prepared for the practical 
exercise of their profession, as the young men who have been 
trained according to the methods special to veterinary colleges. 
The special practical instruction, which in those colleges has 
already reached such a high degree, and is being constantly im- 
proved, distinguishes them from universities, and makes them 
almost equal to technical colleges. The student of human 
medicine passes only a little of his time at the university, the 
rest is spent in special institutions for the practical instruction 
of physicians. The veterinary surgeon is altogether trained at an 
establishment which, on the contrary, combines ample practical 
teaching with the methods of the university, while embracing 
a number of special institutes of medicine, which makes it not 
a university, but a special college. 

Any special school attached to a university must give up 
something of its technical, that is, practical side. Veterinary 
colleges are the last to stand such reduction, which is forbidden 
by the extraordinary progress they have made in the last 
twenty-five years, and by those still greater that may be ex- 
pected, provided these colleges, maintain the integrity of their 
pecularity which, as in the superior technical schools, rests upon 
the fortunate union of theoretical science and practical applic- 
ation. 

Anatomy, physiology, and pathology, in veterinary colleges, 
are branches of immediate utility in relation to diseases of 
animals studied by veterinary surgeons; they, therefore, must 
be considered as essential and independent branches. 

Virchow for 50 years fought for the emancipation of patho- 
logy, and during that time, he never stopped urging anthro- 








Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1099 


potomists and zootomists alike not only to think but also to 
work physiologically. Thanks to him, pathology being separated 
from its primitive source, physiology, could continue to develop 
as an independent natural science. It was then that the changes 
which diseases produce in the body were observed, and that 
with successive experiments attempts were made to explain 
how the observed changes came about. Immense progress in 
the knowledge of the development and treatment of diseases 
was thus made and scientifical therapeuty was created. 


Meanwhile pathological anatomy, which was formerly con- 
sidered as one of the subdivisions of clinical teaching, was slowly 
and painfully making its way to the position due to it. Uni- 
versities, it is true, were long before endowed with special in- 
stitutes for its study. 

But it was not admitted into zootechnical institutions till 
1870, when the first Chair of pathological anatomy in the veter- 
inary college of Berlin was created; an example, which was 
soon followed by the other veterinary colleges of Germany. 
Pathological anatomy became a distinct part of the curriculum 
of veterinary instruction; and this innovation constitutes the 
most noticeable progress veterinary medicine ever made. It 
was the beginning of a new era for therapeutics, which can 
only work with any certainty if based on experimentation. 
Therapeutics leaving then empirical methods, rose to the rank 
of a science, by means of pathological physiology. 

Pathological physiology, pathological anatomy, materia 
medica, are the three great pathological branches actually 
taught at veterinary colleges in special institutions. But for 
the proper teaching of the fourth branch of pathology, hygsene, 
which includes instruction in the causes of diseases and the 
means of avoiding them, the institute and the necessary ma- 
terial were wanting. 


The ravages caused by cholera, demanded hygienic mea- 
sures to prevent the introduction and spreading of the scourge. 
Having started from England, the movement reached Germany, 
where Pettenkofer proved by his experiments on cholera that 
there are diseases that can be avoided. He demonstrated the 
external conditions of the development of contagious diseases. 
Besides the progress made in natural sciences rendered it 
possible to consider from a hygienic point of view such quest- 
ions as heating, ventilation, underground water, emanations 
from the ground, food etc. — Later, the new experimental 
methods, indicated by the ingenious discoveries of Pasteur and 
Koch, opened new fields of work and pointed out the possibility 
of stating and preventing the eruption of contagious diseases, 
in allowing hygienists to resort to clinical, physical, anatomical, 


1100 The extention of veterinary instruction. 


bacteriological methods etc. The creation of Institutes of hy- 
giene, according to the German model, is now planned every- 
where. All superior veterinary colleges of Germany will soon 
have such institutes. 

From the experiments on the causes of the diseases of 
man and of animals, it follows that we can expect from hygiene 
much informations on the etiology of the diseases. Such ought 
to be the object of the teaching of hygiene, and to insure the 
scientific progress of this science, so-called “hygienic institutions” 
are indispensable. 

Of all the branches of medicine, hygiene is the one which 
stands closest to pathology by the etiological side. General patho- 
logy looks for the effects that external causes produce in man 
and animals; it observes the ways by which these causes have 
entered and spread in the body. 

Hygiene, on the contrary, is interested in the origin of 
causes outside of the human or animal organism and in the con- 
ditions in which these causes persist and multiply in natural 
and artificial media. 

It will easily be understood that it is not more possible 
to draw an exact line of demarcation between general patho- 
logy and hygiene, than between medicine and surgery. Because 
in the same way that, starting from effects, pathology must 
often look back to external causes, hygiene must often go back 
from these causes to their effects on organisms. 

The subject of pathology belongs to four professors. Two 
of them observe the seat and nature of the disease, one with 
pathological physiology (medical and surgical clinician), the other 
with pathological anatomy (pathological anatomist); the third 
professor inquires into the therapeutic processes based upon 
materia medica (pharmacologist); finally the fourth prevents 
the appearance of diseases (hygienist). In human medicine, 
these four great branches are again divided; thus we have the 
diseases of special organs (eyes, ears, larynx etc.) treated by 
specialists in special clinics. Something similar exists in veter- 
inary medicine, with horse-shoeing, which properly belongs 
to hygiene, but on account of its importance requires the at- 
tention of a specialist. But the necessity of specialization does 
not exist with regard to other subdivisions of veterinary me- 
dicine, because sporadic diseases are of much less importance 
in domestic animals than in man. Pathology cannot be taught 
in a superior veterinary college, if the professor is obliged to 
restrict himself in his teachings to sporadic diseases; for those 
diseases as well as the infectious ones, furnish to the various 
pathological, anatomical and hygienic branches, the material 

or instruction without which the progressive work insuring 
the solidity of complete veterinary instruction is impossible. 


Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1101 


In every institute, in every veterinary clinic, opportuni- 
ties ought to be given to students as often as possible, to ac- 
quaint themselves with the diseases of animals from the com- 
parative as well as other points of view. In that way the 
foundations are best laid for a successful study of processes. 
It is not only in the interest of instruction, but also of the 
advancement of the knowledge of epizootic diseases that in 
veterinary colleges epizootic and sporadic diseases be not 
separated. 

Eminent specialists must be placed at the head of the 
etiological, pathologico-anatomical, and physiological departments. 

Thus organized, those veterinary institutes will draw to 
them all those, who as intending professors or pathological 
experimentators will feel the necessity to be thoroughly ini- 
tiated in the etiology and processes of diseases. 

However, there ts no place in a veterinary college for a 
Professor of epizoofies, nor for an epizootic institute, where ts 
none either tn universities, and there 1s no necesstty to create one 
in any of those tustitutions. 

If in universities special clinics have been created for 
children having diphtheria, smallpox etc. and for adults affec- 
ted with typhus or other contagious diseases, it has been done 
only to avoid the infection of other patients in the same 
hospital. 

One of the differences between sporadic and epizootic 
diseases consists in the different modes of their treatment. The 
State has ordered special measures for fighting and eradicating 
epizooties; the execution of these measures and their super- 
vision belong to the official veterinary police composed prin- 
cipally of veterinarians. It is therefore of the greatest impor- 
tance that students of superior veterinary colleges should be 
For it is nan the measures ordered by law against epizooties. 
instructed otural that men, to whom the State may one day 
entrust the care of the public interest, should be well prepared 
for their work. Epizooties resulting from causes which require 
scientific study, the teaching of veterinary police at veterinary 
colleges must include the anatomy, physiology, and etiology of 
those epizooties. A special object of this instruction shall princip- 
ally be the differential diagnosis between these epizooties and 
other diseases having a similar appearance. 

It may be admitted that veterinary police belonging with 
its legal regulations to hygiene, its teaching ought to be given 
in hygienic institutes. But whether animals affected with an 
epizootic disease can be considered as having anything to do 
with those institutes is contestable. 

Veterinary colleges have clinics for large and small do- 
mestic animals. To the first belong, besides others, horses 


1102 The extention of veterinary instruction. 


suffering with glanders and scab; to the second rabid dogs. 
But animals suffering from other epizootic diseases the extinc- 
tion of which is of primordial importance to the State, belong 
to ambulatory clinics created specially for cattle, sheep, and 
swine. At those clinics, cases of pleuro-pneumonia, foot and 
mouth disease, anthrax etc. will be treated. But this sub- 
division is not immutable, and it may happen that horses with 
anthrax are sometimes brought to the clinic for large animals, 
while others affected with glanders or scab are prescribed for 
at the ambulatory hospital. 

Instruction in veterinary police has its best interpreter in 
the person of the chief of the ambulatory hospital. Especially 
if he has an official position, he will on many occasions have 
to organize legal measures against epizooties, see to their being 
carried out and judge of their opportuneness. All these matters 
are of the greatest importance in his teaching, and he will be 
all the more competent, because his office giving him oppor- 
tunities for a high appreciation of practical agronomic conditions, 
he will be so much better able to adopt legal measures of ex- 
tinction when required. Therefore his students can never take 
too much notice of the regulations he may prescribe and of 
the results of such measures. On the other hand, it would be 
very advantageous to transfer meat and milk inspection to the 
hygienic institutes. For if it is the task of hygiene to search 
for everything that from outside may become a cause of dis- 
ease in man or animal, it is evident that the above named 
departments could nowhere be more properly looked after than 
in hygienic institutes. 

While in the lectures and demonstrations on meat and milk 
inspection stress is laid only on those qualities of meat and 
milk that affect the health of man or animals, pathological 
anatomy is not so restricted, but teaches at the same time all 
other alterations of fat, muscles, tissues, etc. that have been ob- 
served in animals up to the present. This instruction combined 
with that given by the hygienic institute will enlarge the sphere 
of activity of the student and enable him to obtain the neces- 
sary knowledge for the service of abattoirs. 

I have cited, one by one, the disciplines taught in a superior 
veterinary college, and enumerated the institutes for the special 
instruction of the students. Having demonstrated that the 
proper place for the teaching on the subjects of epizootic dis- 
eases and veterinary police is the internal and ambulatory 
clinic, I have proved that a special institute for the study of 
epizooties ought never to be a teaching institute, but have only 
in view the object indicated by its title. In principle, such 
hygienic institutes would be similar to those of Pasteur in Paris. 
Koch in Berlin and the St. Petersburg institutes of experimental 


Report of Dr. SCHÜTZ, Berlin. 1103 


pathology, which are not directly related to universities and 
do not aim at teaching. 

I see no necessity for connecting such an institute with 
a veterinary college. It would, on the contrary, be advanta- 
geous to establish it independently under the direction of a 
professor, who could devote his working hours exclusively to 
the study of epizooties; this he could not do as a professor of 
a school where teaching and other scientific occupations would 
prevent his fulfilling his principal study. It would be well to 
follow the example given by Koch’s Institute for infectious 
diseases, the Imperial Board of Health in Germany, and Pa- 
steur’s Institute. 

If the epizootic institute were incorporated with that of 
Koch, for instance, a veterinary division would have to be 
created, which would be under the direction of a veterinary 
surgeon. In Xoch’s institute, savants of high standing wo have. 
made etiological experimentation of contagious diseases in men 
the object of their life, have at the same time been working at 
the etiology of epizooties. The chief of the veterinary division 
would be kept informed by the other chiefs of service, of the 
results of all the various work done, and he might be able to 
utilize them for the experiments made under his own direction. 
This would probably not take place, if the epizootic institute 
were set up in a veterinary college; at least it would be a 
very exceptional case, if two or more institutes at a veterinary 
college were to exchange communications on the unfinished 
results of their work to such an extent as to make use of them 
in their own. A connection similar to that which exists be- 
tween the various divisions of Koch’s institute would not be 
possible, whether the epizootic institute were attached to a vete- 
rinary college, or to a university, although I willingly acknow- 
ledge that similar connections have already existed between 
learned men, and been useful for their special work. But the 
requirements of an epizootic institute, such as the one we are 
considering, would rarely work well together with universities, 
their respective needs being for the most part widely divergent. 
Consequently there is little prospect of any scientific work being 
done by them in common. 


H. 


Das Veterinärbeamtentum. 


LE VETERINAIRE FONCTIONNAIRE 
PUBLIC. 


VETERINARY OFFICIALS. 


Berichterstatter — Rapporteurs — Reporters: 


LYDTIN—Baden-Baden. 
LIAUTARD—New-York. 





1107 


Bericht von Dr. Lydtin 


Geheimer Oberregierungsrat in Baden-Baden.*) _ 


ls der Geschäftsausschuß das Veterinärbeamtentum zum 
Verhandlungsgegenstand wählte, hielt er es für an- 

9 gezeigt, am Ende eines für den tierärztlichen Beruf 
so bedeutsamen Jahrhunderts einen kurzen Blick auf 
die Entwicklung des in der Veterinärpolizei thätigen 
Beamtenkörpers zu werfen und im Zusammenhang 
damit auf die Mittel und Wege hinzuweisen, welche zur Durch- 
führung der aus der Lösung der auf die Tagesordnung gesetzten 
Fragen sich ergebenden Leitsätze notwendig und geeignet erscheinen. 

Die Geschichte zeigt, was der Veterinärpolizei-Organismus, je 
nach seiner Entwickelungsphase, geleistet hat, und lehrt, was weiter 
geschehen muß, um ihn zur Erfüllung neuer und größerer Auf- 
gaben zu befähigen. | 

Wenn der Kongreß die Gutachten der Koryphaeen aller Kultur- 
staaten über die aufgestellten Fragen, welche die gesamten wirt- 
schaftlichen Verhältnisse des Volkses berühren, einholt, so muß er 
auch in Betracht ziehen, ob die Schlüsse dieser Gutachten nicht blos 
im allgemeinen, sondern auch mit Rücksicht auf die bestehende 
Organisation der Veterinärpolizei, insbesondere auf die Qualität der 
Veterinärbeamten, ausführbar seien, oder ob nicht, in dieser Hinsicht, 
eine Vervollkommnung oder Verbesserung einzutreten habe. 

Der VII. Kongreß schafft hiermit keine neue Arbeit; auch die 
älteren Kongresse haben für die Bekämpfung der Rinderpest, der 
Lungenseuche, der Tollwut, des Rotzes u. s. w. Grundsätze aufgestellt, 
die heute längst in Gesetzesform gekleidet und, nach den über den 
Vollzug erteilten Ratschlägen, in den verschiedenen Staaten, wenn 
auch in einzelnen nicht ganz mit dem erhofften, so doch im all- 
gemeinen mit unverkennbarem Erfolge durchgeführt sind. 

Aber mehr als seine Vorgänger will der gegenwärtige Kongreß 
hervorheben und nachdrücklich betonen, daß die auf der zuver- 





*) Der Stoff für den vorliegenden Bericht wurde von den H.H. Kollegen, 
welche in dankenswerter Weise meine Umfrage vom 8. Mai 1899 beant- 
worteten, geliefert, hierauf vom Bureau der Geschäftslei zusammengestellt 
und von Herrn Dr. Friedrich Müller, Assistent am Hygien. Institut der 
Universität Freiburg, gesichtet. 


1108 Das Veterinärbeamtentum. 


lässigsten Grundlage beruhenden Gesetzesvorschriften für sich allein 
nicht genügen, um den mit ihnen beabsichtigten Zweck zu er- 
reichen, sondern daß hierzu auch wohl vereigenschaftete Ausführungs- 
Organe gehören. Zum Vollzug von Gesetzen über die Abwendung und 
Unterdrückung der Viehseuchen, über den Verkehr mit Nahrungs- 
mitteln tierischer Herkunft, über die staatliche Pflege der Viehzucht sind 
Sachverständige erforderlich, welche dem Staate dauernd zur Ver- 
fügung stehen und für ihre dienstlichen Ratschläge und Handlungen 
öffentlich verantwortlich sind. Von ihren Kenntnissen und Fähig- 
keiten, sowie von ihrer sittlichen Kraft ist die Wirksamkeit der 
Gesetze zum großen Teile bedingt. Lehrt doch die Erfahrung, daß 
mehr erreicht wird mit unvollkommenen, aber verständig ausge- 
führten, als mit den vollkommensten, dagegen mangelhaft vollzogenen 
Gesetzen. 

Gesetzliche Bestimmungen über die Seuchenbekämpfung und 
über den Verkehr mit Nahrungsmitteln hat es schon frühzeitig 
gegeben ; dagegen gebrach es anfänglich an geeigneten Organen, 
um sie zu vollziehen oder ihren Vollzug sachverständig zu über- 
wachen. 

An der Wende des 18. zu dem 19. Jahrhundert gab es noch 
wenig tierärztlich gebildetes Personal überhaupt und, bei der dürftigen 
Ausstattung der Lehranstalten und dem geringen Bildungsmaße der 
Schüler, insbesondere kaum solches, welches sich zum Öffentlichen 
Dienst geeignet hätte. In jener Zeit hatten die Haustiere auch 
nicht die große Bedeutung für die Landwirtschaft wie heute, und 
ihr Wert sowie der Preis der wichtigsten aus ihnen gewonnenen 
Produkte stand niedrig. Die Städte waren noch nicht in dem Maße 
herangewachsen, daß ihnen die Zufuhr von Nahrungsmitteln Sorge 
bereitet und Pflichten auferlegt hätte, die später um so schwerer 
wurden, je mehr die Fleisch- die Pflanzenkost ersetzte. Der Handel 
mit Haustieren bewegte sich noch in engen Schranken, und die durch 
die Maut bewachten Landesgrenzen konnten, so lang Friede war, 
gegen jede Seuchengefahr geschlossen werden. 

Unter diesen Umständen genügten beamtete Mediziner zur 
Beratung und Unterstützung der Staatsveterinärpolizei, zumal sie 
Gutachten der tierärztlichen Lehranstalten einholen und praktische 
Tierärzte als Gehilfen zur Ausführung der veterinärpolizeilichen 
Vorschriften heranziehen konnten. Doch überall dort, wo Hand 
angelegt werden mußte, trat der Arzt zurück, und überließ dem Tier- 
arzte die Geschäfte der tierärztlichen Gesundheits- und Krankenpflege. 

In jener Zeit brauchte man auf der einen Seite höher ge- 
bildete Tierärzte für die Erteilung des tierärztlichen Unterrichtes, 
die Beratung der höheren Verwaltungsbehörden und die ärztliche 
Behandlung der wertvollen Pferdebestände, die in den fürstlichen 
Marställen und Gestüten gehalten wurden. Andererseits sollten 
Leute ausgebildet werden, um in den bäuerlichen Wirtschaften bei 
den unter den Haustieren vorkommenden Schäden, Krankheitsfallen 
und Schwergeburten Hilfe zu leisten. Hierfür eigneten sich nach 








Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1109 


damaliger Anschauung besonders die Schmiede, welche schon wegen 
des von ihnen ausgeübten Hufbeschlages von alters her, auch bei 
den reitenden und fahrenden Truppen, zu tierärztlichen Verricht- 
ungen herangezogen wurden. Die Haustierbesitzer der Städte und 
die Bezirksverwaltungsbehörden konnten sich dagegen mit diesen 
Kurschmieden nicht begnügen, sondern verlangten einen etwas 
gebildeteren Tierarzt, der in allen Fällen sachverständig wäre und 
im öffentlichen Ansehen zwischen dem wissenschaftlich gebildeten 
höheren und dem Kurschmiede stand. 

Demnach gestaltete sich auch der tierärztliche Unterricht. 
Die höher gebildeten Tierärzte gingen aus dem ärztlichen Stande 
oder aus Tierärzten mit besserer Vorbildung, die an Universitäten 
“ gehört hatten, hervor; die praktischen Tierärzte waren diejenigen, 
die nach Absolvierung des vollständigen Lehrganges an einer 
Tierarzneischule die tierärztliche Staatsprüfung bestanden hatten, 
während die Kurschmiede den Hufbeschlag und einige tierärztliche 
Heilverrichtungen an den Tierarzneischulen oder an besonders 
hierfür eingerichteten Anstalten, wozu auch die alten Roßarznei- 
schulen gehörten, erlernten. 

Nichts hat, in vielen Hinsichten, dem öffentlichen Interesse 
und insbesondere der Landwirtschaft weniger genützt und dem 
Veterinärwesen mehr geschadet, als diese abgestufte Ausbildung des 
tierärztlichen Personals. Die Zahl der höher gebildeten Tierärzte 
und deren Einfluß war zu klein, um durchzugreifen und Nutzen 
zu bringen. ‘Die Kurschmiede aber, deren Leistung ebenso gering 
als ihre Anmaßung groß war, brachten durch ihre Unwissenheit 
Fach und Stand in Mißkredit und erdrückten durch ihre Zahl und 
Konkurrenz das Aufkommen der für die verständige Tierheilpflege 
ausgebildeten Techniker. 

Heute ist dieser unheilvolle Zustand in fast allen Ländern, 
einige, wie Österreich und Rußland, ausgenommen, verschwunden. 

Es ist leicht begreiflich, daß die Staatsverwaltungen nicht 
blos für die Erteilung des tierärztlichen Unterrichts, sondern auch 
für die Zwecke der Veterinär- und Gesundheitspolizei, die gewöhn- 
lich auf Staatskosten höher gebildeten Tierärzte zu öffentlichen 
Funktionen beriefen. Auch fanden diese Techniker Anstellung in 
fürstlichen Marställen und Gestüten. Sie waren die ersten Veterinär- 
beamten der Neuzeit und, da sie gegenüber den praktischen Tier- 
ärzten eine gesichertere Existenz und höheres Ansehen genossen, 
auch durch Titel und andere Ehren ausgezeichnet wurden, die 
Aristokratie des Standes. 


* * * 


Bei dem Militär entwickelte sich das Veterinärwesen zuerst. 
In der meisten Staaten (Rußland und die Niederlande abge- 
rechnet) löste es sich von dem Medizinalwesen ab und befreite sich 
allmählich von der handwerksmäßigen Ausübung des Hufbeschlages. 


1110 Das Veterinärbeamtentum. 





Anfänglich waren die Militärkurschmiede, ihrer Ausbildung 
entsprechend, als Handwerker, unabhängig von einander, dem Chef 
eines kleineren Truppenteils disziplinär und technisch unterstellt. 
Nur in Spanien erhielten sie von vornherein einen höheren Rang. 
In Frankreich blieben sie Handwerker bis 1843. 

Von da ab entwickelte sich im französischen Heere eine der 
militärärztlichen und pharmazeutischen nachgebildete Veterinär- 
organisation. Die Tierärzte wurden durch Königliche Patente an- 
gestellt und seit 1852 erfolgte in ungleichen Zeiträumen (1861, 
1875, 1878, 1884 und 1898) eine Besserstellung des Militär- 
Veterinärpersonals, das sich heute aus 1 dirigierendem Tierarzt 
(mit der Auszeichnung als Oberst), 9 Prinzipaltierärzten I. Klasse 
(Oberstlieutenants), 46 Prinzipaltierärzten Il. Klasse (Majors), 149 
Tierärzten I. Klasse (Rittmeister), 220 Tierärzten Il Klasse 
(Lieutenants und Unterlieutenants) zusammensetzt und dessen Be- 
soldung das Militär-Budget jährlich mit 1419470 Francs belastet. 
Die weitere Vermehrung und Besserstellung des Personals ist im 
Gange. 

In England, in Belgien, in den Niederlanden und in Spanien, 
in Italien, in Griechenland, sowie in Schweden, Norwegen und 
Rußland herrschen ähnliche Verhältnisse. Im österreichisch- 
ungarischen Hecre sind die Tierärzte höhere Militärbeamte, ebenso 
wie in der deutschen Armee, in welcher jedöch die Unterroßärzte, 
wie auch die Unterärzte mit den Wachtmeistern rangieren. Veterinär- 
gehilfen und Kurschmiede giebt es nur in der russischen und in 
der österreichisch-ungarischen Armee. 

In allen Staaten führen die Militärärzte den ihnen gebührenden 
Titel mit verschiedenen Abstufungen als: „Haupt*-, „Corps“-, 
»Ober*-, „Unter*-Tierärzte oder Veterinäre; in Deutschland (Bayern 
ausgenommen) heißen sie „Roßärzte“. 

Heute werden in der Regel die Kriegsministerien in Veterinär- 
sachen durch einen besonderen Ausschuß, in welchem Offiziere, 
Ärzte und Tierärzte Sitz und Stimme haben, beraten. In einzelnen 
kleineren Staaten geschieht dies, wie es auch früher in den süd- 
deutschen Ländern der Fall war, durch einen Veterinärreferenten 
(Oberstabs- oder Stabsveterinär). In Preußen besteht eine Militär- 
veterinär-Inspektion, mit einem Stabsoffizier an der Spitze, der durch 
Tierärzte beraten wird. Das Institut tierärztlich gebildeter Militär- 
Veterinär-Inspektoren existiert nur in wenigen Staaten. 

Nahezu in allen Heeren ist ein Oberveterinärbeamter dem 
Generalkommando der einzelnen Heereskörper beigegeben und jede 
reitende und fahrende Truppenabteilung mit einer mehr oder minder 
großen Anzahl von Veterinären versehen. Diese finden auch bei 
den Kavallerie- und Artillerieschulen verschiedener Staaten als 
Lehrer für Veterinärkunde, Exterieur und Hufbeschlag, und bei den 
Militärhufbeschlagschulen, in welchen die Schwadrons- und Batterie- 
schmiede ausgebildet werden, teils als selbständige, teils nur als 
technische Leiter Verwendung. 








Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1111 


Von den Militärveterinären wird nicht allein die vollkommene 
Ausbildung als Veterinärkliniker, sondern auch umfassende und 
eingehende Kenntnisse in der Beurteilung des Truppenpferdes, in 
der Veterinärhygiene überhaupt, insbesondere im Hufbeschlag, in 
der Stallpflege und in der Futterkunde gefordert. Außerdem muß 
der Militärveterinär die zur Ernährung der Truppen erforderlichen, 
von Tieren herrührenden Nahrungsmittel zu beurteilen verstehen 
(Fleischbeschau) und sämtliche militärische Vorschriften, welche 
seinen Dienst betreffen, kennen. 

Er soll fähig sein, die Schmiede in Ausübung des Huf- 
beschlages zu unterweisen und zu überwachen, mündlich und 
schriftlich, kurz, bestimmt und formgerecht zu melden und statistisch 
zu arbeiten. Im übrigen hat er im Umgang mit Offizieren, Unter- 
offizieren und Soldaten den militärischen Takt zu bewahren und 
sich stets als pflichttreue wohldisziplinierte Militärperson zu führen, 

In Preußen rekrutiert sich das roßärztliche Personal aus den 
Eleven, welche in der militärisch organisierten Roßarzneischule den 
erforderlichen militärischen Geist empfangen. In Frankreich haben 
die in die Armee eintretenden Abiturienten der Tierarzneischule 
einen Lehrgang in der Kavallerieschule zu Saumur zu vollenden, 
ehe sie in einen Truppenteil eingestellt werden. 

In allen Heeren hat die tüchtigere Ausbildung und die bessere 
Stellung der Militärveterinäre ihre Früchte gezeitigt, wie beispiels- 
weise aus der folgenden Übersicht, die den Zustand im französischen 
Heere betrifft, hervorgeht. 


Es fielen dort jährlich unter 1000 Pferden an Krankheiten: 


vor 1843 . ..... woe + + +  . 
nach 18488 . . . . 2 22 . . . . . . . 70 
nach 1860. . . . . . . . . . . . . 28 
von 1871 bis 1881 infolge der Kriegsjahre . . 40 
seit 1881 . . . . . . 0 . we ew ew . . . . 20 


Einen ähnlichen Rückgang der Verlustziffer zeigt der Pferde- und 
Maultierbestand des portugiesischen Heeres, dessen Militärveterinärwesen 
sich fast ebenso wie das französische entwickelte. 


Mortalität in 


Jahrgang Prozenten 
1852—62 . > 2 2 2 a2 2 © 2 we . 7,87 
1868—67 . . . . . . ee « … . 6,43 
1868—72 . . . . . . . oe . . 654 
1895-98 . . . . . Leu 3,59 


Das Veterinärbeamtenkorps hat seine Notwendigkeit und 
Nützlichkeit für die Armee bewiesen und die entsprechende Aner- 
kennung dafür gefunden; denn während am Anfange des Jahr- 
hunderts kaum einige Tierärzte als Veterinärinspektoren in den 
verschiedenen Heeren angestellt und die tierärztlichen Funktionen 
hauptsächlich in den Händen von Kurschmieden, welche die An- 
ordnungen der kommandierenden Offiziere auszuführen hatten, ge- 
legen waren, zählen die Militärveterinäre am Ende des Jahrhunderts 


1112 Das Veterinärbeamtentum. 


nach Tausenden und sind zu Militärbeamten, teilweise mit hoher 
Rangstellung vorgerückt. 

. Allmählich arbeiten sie sich zu einem mit der militärischen 
Disziplin und Hierarchie im Einklang bleibenden selbständigen 
und geachteten technischen Korps herauf. 


& 
* * 


Nebenbei haben auch die in fürstlichen Marställen angestellten 
Tierärzte infolge ihrer Leistungen eine höhere Rangstellung und 
erweiterte Befugnisse erhalten. 

Hinsichtlich der Verwendung der Tierärzte in den Gestüten 
verweise ich auf die Mitteilung über die Tierzucht. 


* 
* * 


Nicht so leicht und rasch ging es mit der Entwicklung des 
Civilveterindrwesens. 

Anfänglich nur zur Bekämpfung der Viehseuchen bestimmt, 
hat es im Laufe des Jahrhunderts seinen Thätigkeitsbereich auch 
auf wichtige Zweige der öffentlichen Gesundheitspflege(Fleischbeschau, 
Milchkontrolle, Beaufsichtigung der mit tierischen Rohstoffen 
arbeitenden technischen Anlagen, Bereitung von Impfstoffen u. s. w.) 
sowie auf die staatliche Fürsorge für die Veterinärhygiene und 
Hebung der Zucht der landwirtschaftlichen Haustiere ausgedehnt. 


* + * 

In der Bekämpfung der Viehseuchen hatte das unter Leitung 
der Mediziner stehende Veterinärwesen bei den schweren Aus- 
brüchen, die am Ende des 18. und am Anfange des 19. Jahrhunderts 
das kontinentale Europa heimsuchten, trotz der hervorragenden 
Thätigkeit vieler Arzte und Tierärzte, kein Glück. 

Dieser Mißerfolg regte die Regierungen an, das öffentliche 
Veterinärwesen zu reorganisieren und wirksamer zu gestalten. 
Indessen scheiterten die in dieser Hinsicht gemachten Versuche 
merkwürdigerweise an der Abneigung der gesetzgebenden Körper- 
schaften und der landwirtschaftlichen Vertretungen gegen die Ver- 
mehrung des Staatsbeamten-Personals und mehr noch an ihrem 
offenbaren Mißtrauen in die Fähigkeit und die Zuverlässigkeit der 
Tierärzte. 

Nichtsdestoweniger war das Bedürfnis, Tierärzte für den 
öffentlichen Dienst anzustellen, vorhanden. Es machte sich beson- 
ders frühzeitig in denjenigen Staaten geltend, in welchen der Klein- 
und Mittelbesitz vorherrscht, d. h. wo der Viehbesitzer der Mittel 
entbehrt, seinen Haustierbestand gegen gewisse Gemeingefahren 
selbst zu schützen, und bei der Erkrankung von Tieren einer 
ständigen und verständigen Hilfe dringend bedarf. 








Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden 1113 


Was der Staat nicht auszuführen vermochte, unternahmen 
nun die Gemeinden, einzeln oder verbunden. Sie beriefen Tierärzte, 
übertrugen ihnen veterinär- und sanitätspolizeiliche Funktionen und 
warfen ihnen einen Gehalt aus, zu welchem ihnen die Staatskasse 
an vielen Orten kleine Beiträge zuschoß, was andere Gemeinden 
{Distrikte, Amtskorporationen und Bezirke) wieder aneiferte, dem 
gegebenen Beispiele zu folgen. 

So erhielten die Regierungen von unten herauf, d. h. von 
dort, wo das Bedürfnis für eine geordnete veterinäre Hilfe, (welche 
der Großgrundbesitzer entbehren zu können glaubte), lebhaft gefühlt 
wurde, neue Anregungen, um die ersten Anfänge einer staatlichen 
Veterinär-Organisation, die in den meisten deutschen Staaten, in 
Frankreich, in Spanien und Portugal, in Österreich und sogar in 
Rußland bereits gemacht waren, etwas weiter auszubilden und 
insbesondere den Provinzial- und Bezirksregierungen, aber auch den 
kleinen Verwaltungsbezirken (Kreisen, Ämter u. s. w.) veterinär- 
technische Gehilfen, wenn auch nur als Funktionäre beizugeben. 

Inzwischen war durch die Erhöhung des Vorbildungsmaßes, 
sowie durch die Erweiterung und Vertiefung des Unterrichts an 
den Tierarzneischulen das Tierheilpersonal leistungsfähiger geworden. 
Das Vertrauen in seine Thätigkeit und sein Ansehen waren ge- 
wachsen. 

Mit anerkennenswerter Ausdauer nahmen die Regierungen 
neue Anläufe, um durch Vermehrung der Mittel für den tierärzt- 
lichen Unterricht und für die Besoldung von Staats- und Amts- 
veterinären das Veterinärwesen zu heben, alletn ohne zunächst mehr 
als die Emanzipation des Veterinärwesens von der ärztlichen Leitung, 
die Vermehrung der Lehrkräfte und Lehrmittel an den tierärztlichen 
Lehranstalten und die Bewilligung kleiner Gehalte für die mit 
amtlichen Funktionen betrauten Tierärzte zu erreichen. 

Nur in ganz wenigen Staaten, so z. B. im Großherzogtum 
Hessen, waren die den Kreisverwaltungen beigegebenen Tierärzte 
wirkliche Staatsbeamte mit Anspruch auf Alters- und Hinterbliebenen- 
Versorgung. 

Gegenüber den bisher betrachteten Staaten blieben diejenigen 
mit vorherrschendem Großgrundbesitz zurück. England und die 
nordamerikanischen Staaten hielten es nicht für nötig, irgend eine 
Vorsorge gegen Viehseuchen zu treffen, ja nicht einmal einen 
veterinärtechnischen Beirat anzustellen. 

Die Kriege der 60er Jahre verschleppten die Rinderpest aus 
Rußland und andern östlichen Reichen nach Deutschland, weiteren 
kontinentalen Staaten und diesmal auch nach England. Dahin war 
die in jener Zeit dort noch nicht bekannte Lungen- und später 
auch die Maul- und Klauenseuche durch Importvieh, das die 
Kontrolle der tierärztlich nicht gebildeten Hafeninspektoren passiert 
hatte, gelangt. 

Während nun in Deutschland die Rinderpest alsbald erkannt 
und trotz der damals sehr mannigfaltigen partikularen Gesetz- 


1114 Das Veterinärbeamtentum. 


gebung durch energische Maßregeln der von den Tierärzten unter- 
stützten Staatspolizei nahezu in ihren ersten Herden erstickt wurde, 
dezimierte sie, namentlich in Holland, Belgien und in England, fast 
ungehindert die Viehbestände in großer Ausdehnung. 

Die Vereinigten Staaten Nordamerikas sahen gegen Mitte des 
Jahrhunderts ihre Vieh- und Schweineherden gleichfalls durch 
verheerende Seuchen heimgesucht und hatten, wie England, Ver- 
luste zu verzeichnen, deren Höhe die in Deutschland für das 
schützende Veterinärwesen bis dahin aufgewendete Geldsumme um 
das Hundertfache übertraf. Hierdurch änderten sich in diesen 
Staaten die Ansichten über den Wert eines wohleingerichteten 
öffentlichen Veterinärwesens. Durch die Wucht der Ereignisse 
gezwungen, rafften sie sich auf, um, das Versäumte nachholend, in 
wenigen Jahren eine Veterinärorganisation aufzubauen, die an 
Vollkommenheit und Kraft diejenige der in dieser Hinsicht voraus- 
gegangenen Staaten in manchen Punkten übertrifft. 

Die 70er Jahre, bei deren Beginn abermals, infolge des 
deutsch-französischen Krieges, die Ansteckungsstoffe aus ihren ver- 
borgenen Winkeln aufgewirbelt und mit den Kriegsheeren und 
ihrem Gefolge weithin und allerwärts verschleppt wurden, brachten 
wiederum Pferde-, Rinder- und Schweineseuchen, die jedoch haupt- 
sächlich nur in den veterinärpolizeilich minder geschützten Ländern 
größere Verluste verursachten. Angesichts dieser Ereignisse drängte 
sich die Notwendigkeit einer gründlichen Revision der Seuchen- 
gesetzgebung und die Organisation des Veterinärdienstes gebieterisch 
auf Die Regierungen erkannten, daß thunlichst gemeinsam und 
gleichartig gegen die Gemeingefahr vorgegangen werden müsse. 
Die Delegierten verschiedenen Staaten traten in Wien zusammen, 
um die Grundlagen für die Bekämpfung der Rinderpest nach 
Maßgabe der Resolutionen der Internationalen Tierärztlichen Kongresse 
zu Hamburg, Wien und Zürich zu schaffen. Die von dem Inter- 
nationalen Kongresse zu Wien angeregte regelmäßige Desinfizierung 
des zur Beförderung von Haustieren benutzen Eisenbahn- und 
Schiffmaterials fand allgemeine Zustimmung. Bald darauf erschienen 
in den meisten Staaten zunächst Gesetze zur Abhaltung und 
Unterdrückung der Rinderpest, denen kurze Zeit später andere 
gegen die übrigen Viehseuchen folgten. 

In diesen Gesetzen wurde die amtstierärztliche Thätigkeit bei 
der Seuchenbekämpfung geregelt und so der gesetzliche Boden für 
die Organisation des Civilveterinär-Beamtentums gelegt. 

Einige Staaten versuchten sich vertragsmäßig zur Seuchen- 
bekämpfung zu verbinden. 

Inzwischen hatten die wissenschaftliche Entdeckung und die 
Forschungsmethoden, unter welchen die von Pasteur und Koch 
bahnbrechend waren, die Ätiologie der Viehseuchen aufgeklärt, und 
nachdem schon durch andere Forscher die Übertragung von an- 
steckenden und parasitären Krankheiten der Tiere auf den Menschen 
erwiesen waren, die Veterinärmedizin auf die naturwissenschaftliche 





Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1115 


Grundlage gestellt und ihre Nutzanwendung gekräftigt und er- 
weitert. Die tierärztlichen Lehranstalten wurden, den Fortschritten 
der Wissenschaft entsprechend vervollkommnet und als „Hoch- 
schulen* organisiert. 

Heute wird das öffentliche Veterinärwesen entweder un- 
mittelbar vom Ressort-Ministerium (Inneres, Kultus und Medizinal- 
angelegenheiten, wie früher in Preußen — Landwirtschafts- 
ministerium) oder von einer Mittelstelle des betreffenden Ministeriums 
(Medizinalkollegium, Obermedizinalrat, Landwirtschaftsdirektorium 
u. s. w.) geleitet. In manchen Ländern ist die Direktion des 
tierärztlichen Unterrichts von der des praktischen Veterinärwesens 
getrennt. 

Die Berater der Landesregierungen über das Veterinärwesen 
sind nur noch in wenigen Staaten Mediziner, in den meisten Tier- 
ärzte und Landwirte; in vielen bestehen außerdem Ausschüsse 
(Seuchen-Veterinärkommission, technische Deputation, Landwirt- 
schaftsrat), welche Gutachten über allgemeine Veterinärangelegen- 
heiten auf Verlangen erstatten und sich aus Landwirten, Ärzten 
und Tierärzten zusammensetzen. Dem Deutschen Reichsamte des 
Innern ist das Kaiserliche Gesundheitamt unterstellt, das zur 
Behandlung veterinärer Angelegenheiten einen Tierarzt als ordent- 
liches Mitglied besitzt und überdies fünf weitere Tierärzte als außer- 
ordentliche Mitglieder zur Beratung heranziehen kann. 

Die bei den Zentralbehörden angestellten Veterinärbeamten 
steigen bis zu Ministerialräten (Österreich) auf und werden den 
übrigen Mitgliedern der Zentral- und Mittelstellen gleichgestellt. 
Der englische Chief Veterinary Officer bezieht eine Besoldung von 
20000 «#4 und sein Gehilfe 17500 A 

Zur Unterstützung der Zentralbehörden giebt es in ver- 
schiedenen Staaten, in welchen den kleinen Bezirken beamtete 
Tierärzte fehlen, „Veterinärinspektoren“, die zum Unterschiede von 
den sedentären „Reiseinspektoren* heißen, weil sie, im Lande 
umherreisend, den Vollzug veterinärer Anordnungen überwachen 
und nötigenfalls erzwingen. Da sie vom Staate gut gestellt und 
vom Publikum vollständig unabhängig sind, alle Zustände daher 
sachlich beurteilen, bilden sie ein Institut, das vor der Einrichtung 
der auf Privatpraxis angewiesenen beamteten Tierärzte manchen 
Vorzug hat. 

Müssen doch letztere mit Rücksicht auf die Abhängigkeit von 
ihren Klienten offenbare Mißstände nachsichtiger beurteilen, als es 
sich mit dem öffentlichen Wohle verträgt. 

Wanderinspektoren giebt es nur in England, Irland und 
Ungarn. Frankreich besoldet zwar gleichfalls 3 Generalinspektoren, 
die jedoch eine von den englischen verschiedene Funktion ausüben, 
und von denen einer nicht Tierarzt ist. 

Die belgischen Veterinärinspektoren (15, davon einer beim 
Landwirtschaftsministerium) nehmen etwa eine ähnliche Stelle wie 
die österreichischen Landestierärzte, die preußischen Veterinär- 


1116 Das Veterinärbeamtentum. 


assessoren, die franzôsischen und rumanischen Departemenisveterinäre, 
die Provinzialtierärzte in Portugal und Spanien und die russischen 
Gouvernementstierärzte ein. Sie sind meistens vom Publikum un- 
abhängig und können ihren Pflichten obliegen, ohne Gefahr zu 
laufen, wegen einer durch den Dienst gebotenen Verletzung privater 
Interessen bei der nächsten Neuwahl, wie es in den russischen 
Zemstwobezirken und auch teilweise in der Schweiz der Fall ist, 
ihre Stelle zu verlieren. 


Die in die Klasse der hierher gehörenden beamteten Tierärzte, 
sowie die weiteren bei den Bezirks- oder Kreisregierungen (Bayern) 
. als Referenten bestellten Veterinärbeamten beziehen Gehalte, welche 
von 2500 Æ bis 6000 .# ansteigen und haben Anspruch auf 
Alters- und Witwenversorgung. 


In vielen deutschen Staaten, so im Königreich Sachsen, in 
Bayern, in Württemberg, in Baden, in Hessen und in einigen 
kleineren Ländern haben auch die bei den unteren Verwaltungs- 
behörden (Amtshauptmannschaften, Bezirks-, Ober- oder Kreisämter) 
angestellten Veterinäre die Eigenschaft von Staatsbeamten im Sinne 
des allgemeinen Beamtengesetzes (1100—2500 .# Gehalt). 


In den übrigen Teilen des Deutschen Reiches sind sie wohl 
Beamte, aber doch in ihrem hauptsächlichen Einkommen auf die 
tierärztliche Praxis angewiesen, während sie in Staaten, wie Frank- 
reich z. B. von den Bezirken oder von den Gemeinden berufen 
sind und ein kleines oder kein Funktionsgehalt beziehen. 


Einen sehr wichtigen Organismus bildet das Institut der 
„Grenztierärzte“. In den meisten größeren Reichen entspricht es 
seinem Zwecke, die Einschleppung von Viehseuchen und die Ein- 
fuhr gesundheitsschädlicher Waren tierischer Herkunft zu verhüten, 
vollkommen. 


Das durch seine geographische Lage vor den Gefahren des 
kleinen Grenzverkehrs geschützte englische Inselreich besoldet in 
seinen Häfen acht Veterinärinspektoren, deren Gehalte sich zwischen 
2000 und 10000 .# bewegen. In Rußland funktionieren als 
Beamte der Grenzpolizei neunzehn in das Grenzgardekorps eingereihte 
Tierärzte mit dem Rang und Gehalt ihrer Charge. Rumänien 
besitzt ein ziemlich vollkommen ausgebildetes Institut und in Ungam 
besorgen Staatstierärzte den Grenzdienst. Die einzelnen deutschen 
Staaten, welche an der Reichsgrenze liegen, haben teils voll- 
beschäftigte Grenztierärzte (Preußen 4, Bayern und Baden je 2, 
Königreich Sachsen und Elsaß-Lothringen je 1, ferner Staats- und 
Polizeitierärzteindengrößeren Hafenplätzen Hamburg,Lübeck,Bremen) 
angestellt, teils zahlreiche Kreis- und Bezirkstierärzte mit der tier- 
ärztlichen Grenzaufsicht betraut. Ähnlich verhält es sich in Öster- 
reich. In der Schweiz sind -7 vollbeschäftigte (3500—4500 Francs 
Gehalt) und 66 praktizierende Veterinäre (100—3100 Francs jährliche 
Belohnung) als Grenzbeamte thätig. An der Landesgrenze Italiens 
funktionieren staatlich angestellte Tierärzte (1200-2000 Francs 








Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1117 


Gehalt), während unter den Häfen nur Genua einen staatlichen 
Grenztierarzt besitzen soll. 

Weniger hoch entwickelt ist die Grenzveterinärpolizei in 
Frankreich, Spanien und Schweden, wo die in den Häfen und an 
den Grenzen angestellten Tierärzte kein festes Gehalt beziehen, 
sondern Gebühren nach Stückzahl der untersuchten Tiere und 
Waren erhalten. 

In Holland und Portugal giebt es in seuchenfreien Zeiten 
keine Grenzveterinärbeamten. 


* 
* * 


Die Wünsche, welche verschiedene Internationale Tierarztliche 
Kongresse, besonders diejenigen von Zürich (1867) und von Brüssel 
(1883) ausgedrückt haben, sind zum größten Teil in Erfüllung ge- 
gangen. Fast in allen Staaten stehen bei den Zentral-, Provinzial-, 
Kreis- und Bezirksbehörden, sowie an den hauptsächlichen Grenz- 
stationen Veterinärbeamte als Konsulenten oder Vollzugsorgane im 
Dienste, und mehr und mehr hat sich die Ansicht Bahn gebrochen, 
daß, auf dem Gebiete der Seuchenpolizei, tierärztlich gebildete 
Beamte unbedingt nötig und, wenn sie eine von Privaten und 
Gemeinden unabhängige Stellung einnehmen, am zuverlässigsten 
sind. Es genügt nicht mehr, Tierärzte nur teilweise zu gewissen 
Funktionen heranzuziehen und für jedes Geschäft abzulohnen. 
Durchaus verwerflich ist es, die Tierärzte anzuweisen, daß sie die 
Belohnung für Dienstverrichtungen von den Interessenten, ins- 
besondere von den Viehbesitzern, selbst einfordern und erheben. 
Wenn die Ausführung von Geschäften im Öffentlichen Interesse liegt, 
so hat der Staat auch die Verpflichtung mit seinen Mitteln dafür 
aufzukommen. 

Ständige und in strammer Zucht stehende Beamte leisten 
ungleich mehr als nichtständige und ungebundene. 

Nicht überall wurde aber die Wichtigkeit des Veterinär- 
beamtentums richtig geschätzt. Das französische und das italienische 
Veterinärwesen steht z.B. in dieser Hinsicht hinter dem österreichischen 
und rumänischen, von dem deutschen ganz abgesehen, weit zurück. 


Daher erklären sich auch die verschiedenen Wirkungen sonst 
gleichartiger Gesetze. 


Die Rinderpest, die bei Beginn des Jahrhunderts ganz Europa 
verheerte, ist heute, dank der strammen deutschen Veterinärpolizei, 
und später auch der österreichisch-ungarischen, der rumänischen 
und der russischen auf einige Gouvernements Rußlands zurück- 
gedrängt. 

Welche Verluste hatte nicht England zu erleiden, nachdem 
1842 die Lungenseuche, und in den Jahren 1865, 1872 und 1877 
die Rinderpest wiederholt eingeschleppt wurde. Erst nach längerem 
Zögern kam die Organisation der Veterinärpolizei zustande. Sobald 


1118 Das Veterinärbeamtentum. 


sie in Funktion trat, minderten sich die Verluste, und heute ist die 
Rinderpest schon längst, aber aueh die Lungen- und die Maul- 
und Klauenseuche in Großbritannien getilgt. 

Österreich hat in kurzer Zeit seine Kronländer von der 
Rinderpest und der Lungenseuche gesäubert und mit welch’ 
verhältnismäßig geringen Opfern hat sich Deutschland jedesmal von 
der Rinderpest. befreit und die Tollwut, die Lungenseuche und den 
Rotz nahezu ausgerottet. 

Der strammen Veterinär-Organisation ist es in Baden gelungen, 
1870—72 das Land von der Rinderpest freizuhalten, obschon die 
Nachbarländer Elsaß-Lothringen und die bayerische Rheinpfalz 
verseucht waren, während, unter ganz ähnlichen Verhältnissen, 55 
Jahre früher, nahezu der ganze Viehbestand dieser Länder in die 
Pestgrube wanderte. 

So hat sich der Schutz gegen die Seuchen gekräftigt, seit 
eigens für diesen Zweck bestimmte Beamte berufen sind. Gegen 
sie wendet sich allerdings der Groll der Viehbesitzer, der verkaufs- 
lustigen Viehhändler, der Schlächter, der Wirte und Geschäftsleute 
leute der Marktorte, weil diese sich durch die Hemmung des Vieh- 
handels, durch das Verbot der Abhaltung von Viehmärkten u. s. w. 
in ihrem privaten Interesse geschädigt sehen. Die Sperrungen sind 
allerdings betriebsstörende und verlustbringende Maßnahmen; sie 
sind aber nötig, um die Ausbreitung der Seuchen zu hindern, 
welche durch den Viehverkehr und insbesondere durch den Vieh- 
handel unterhalten und gefördert wird. Sie sind Übel, wie die 
Seuchen selbst; aber von zwei Ubeln hat man stets das kleinste 
gewählt. Wie nun jedes Ding seine zwei Seiten hat, so haben auch 
die Schutzmaßregeln gegen die Seucheneinschleppung aus dem Aus- 
lande dazu beigetragen, der inländischen Viehzucht, die durch den 
Viehhandel stets in Frage gestellte Stabilität des Absatzes zu sichern 
und einen neuen Aufschwung zu geben. Damit mögen sich die 
geschmähten Tierärzte zufrieden geben. 


* 
* * 


Wenden wir uns der Betrachtung des Veterinärbeamtentums 
im Dienste der öffentlichen Gesundheitspflege zu, so sehen wir in 
allen Kulturstaaten Tierärzte im Amte, um die Gewinnung und 
den Vertrieb des Speisefleisches sanitätspolizeilich zu kontrollieren. 
Dabei werden die Tierärzte als Schlachthausdirektoren, -verwalter 
oder -inspektoren, als Fleischbeschauer, Markttierärzte u. s. w. von 
den Gemeinden verwendet. 

Während Belgien, Portugal, Spanien, Frankreich, die süd- 
deutschen Staaten und einige Kronländer Österrichs, überhaupt alle 
Gebiete, welche einst unter römischer Weltherrschaft standen, 
schon seit alters Fleischschaueinrichtungen und öffentliche Schlacht- 
häuser besitzen, — in Baden trifft dies selbst für viele kleinere 








Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1119 


Gemeinden zu — haben die nordischen Staaten erst seit Er- 
kenntnis der Trichinengefahr mit dem Bau ôffentlicher Schlacht- 
häuser begonnen. England hat soeben erst die Fleischbeschau 
gesetzlich geregelt und dem deutschen Reichstag liegt zur Zeit 
der Entwurf eines Fleischschaugesetzes zur Beratung vor. 


Auch die übrigen Kulturstaaten, so neuerdings Schweden, sind 
mit der Regelung der Fleischbeschau und der damit zusammen- 
hängenden Errichtung von öffentlichen Schlachthäusern beschäftigt. 
Das Schlachthaus in Moskau, mit welchem ein pathologisches 
Museum, cin Secier- und ein Mikroskopiersaal verbunden ist, hat 
z. B. 8 Millionen Francs gekostet, ein Aufwand, der durch die 
Erstellungskosten ähnlicher Anstalten in den Großstädten Mittel- 
und Westeuropas noch übertreffen wird. 


Eine in sämtlichen Gemeinden gleichartig durchgeführte Fleisch- 
beschau besitzen Baden, Bayern, Württemberg, das Großherzogtum 
Hessen und die Provinz Hessen-Nassau, neuerdings auch das 
Königreich Sachsen, und, von außerdeutschen Staaten, einige Kron- 
länder Österreichs und hauptsächlich Belgien. Ein ganzes Heer von 
tierärztlichen Beamten übt die Fleischbeschau an denVieh-undSchlacht- 
höfen der Großstädte Berlin, Wien, Hamburg, Paris, Marseille (ge- 
wöhnlich über 60 tierärztliche Beamte mit einer größeren Anzahl von 
Gehilfen) aus. Die meisten dieser Beamten haben Anrecht auf 
Alters- und Witwenversorgung und beziehen Gehälter von 3000 
bis 10000 A. In England ressortiert die Fleischbeschau von dem 
Gesundheitsamte; Arzte und Veterinärinspektoren üben sie aus. 
In Italien entbehren noch 6000 Gemeinden der amtlichen Fleisch- 
kontrolle und in Rußland ist sie nur in den größeren Städten 
eingeführt. | 

Für die sanitätspolizeiliche Aufsicht über die Schlachtvieh- 
und Fleischmärkte sind fast überall besondere Veterinärbeamte 
angestellt. 


In einzelnen Staaten wird das vom Auslande eingeführte zu 
Schlacht- und auch zu andern Zwecken bestimmte Vieh in be- 
sonderen Anstalten auf seinen Gesundheitszustand geprüft. 


Auch der Milchhandel, und — auf Wunsch der betreffenden 
Besitzer oder zwangweise — die Milchkuranstalten sind in einzelnen 
Ländern oder Gemeinden der Aufsicht von Veterinärbeamten 
unterstellt. 


Bei dem gewaltigen Umfange des Konsums von Fleisch und 
sonstigen animalischen Lebensmitteln und den für die menschliche 
Gesundheit und für die Haustierbestände damit verbundenen Gefahr 
ist heute schon ein stattliches Heer von Veterinärbeamten in der 
Staats- und Gemeinde-Gesundheitspflege thätig. Gleichwohl ist ihre 
Zahl, der steten Ausbreitung und Verbesserung der sanitätspolizei- 
lichen Einrichtungen entsprechend, noch immer in der Zunahme 
begriffen. 


* 
* * 


1120 Das Veterinärbeamtentum. 


Hier anknüpfend bleibt zu erwähnen, daß, bei der Bereitung 
der animalen Vaccine, Tierärzte, teils als Leiter der Anstalten, wie 
z. B. in Belgien und Luxemburg, beschäftigt, teils mit der Gewinnung 
der Lymphe beauftragt, wie z. B. in Schweden, teils unter der 
Leitung von Ärzten mit den nötigen tierärztlichen Funktionen be- 
traut sind, wie z. B. in verschiedenen deutschen Staaten. 


& 
* * 


Ein anderes Gebiet, auf dem ebenfalls die Anstellung wissen- 
schaftlich geschulter Veterinärbeamter Platz greift, ist das der 
„Tierzucht“. 

Die Betrebungen, diesem landwirtschaftlichen Betriebszweige 
die durch die Anatomie, Physiologie, Ontologie, Pathologie und 
Veterinärhygiene gegebene wissenschaftliche Grundlage zu sichern, 
sind noch nicht sehr weit gediehen. Noch große Anstrengungen 
werden in dieser Hinsicht zu machen sein. Da der Tierarzt gerade 
die genannten wissenschaftlichen Fächer nicht blos in den Hörsälen 
und aus den Büchern, sondern praktisch in den Sektions- und 
Versuchsräumen erlernt hat, ist er berufen, zunächst an der 
wissenschaftlichen Begründung der Tierzucht mitzuwirken, namentlich, 
wenn er sich durch praktische Erfahrung und scharfe Beobachtung 
eine besondere Befähigung auf diesem Gebiete erworben hat. 

Angesehene tierärztliche Autoren, welche über Tierzucht ge- 
schrieben haben, sind in allen Ländern zahlreich. An den meisten 
tierärztlichen und auch an landwirtschaftlichen Hochschulen tragen 
Tierärzte über Tierzucht vor. Sehr zweckmäßig ist namentlich die 
Verbindung der tierärztlichen und landwirtschaftlichen höheren 
Lehranstalten, wie sie in Kopenhagen und in Lissabon erfolgreich 
vollzogen ist. In Frankreich wirkt ein Tierarzt an der staatlichen 
Gestütschule und in diesem Lande, sowie in einigen andern, ist die 
Leitung von landwirtschaftlichen Mittelschulen eigens dafür vor- 
gebildeten Tierärzten anvertraut. 

In der Pferdezucht sind tierärztliche Beamte schon längst als 
Gestütstierärzte, -inspektoren, -direktoren und selbst als Landstall- 
meister thatig. 


Der Unterricht im Hufbeschlage wird ausschließlich von Tier- 
ärzten in den dafür bestimmten Anstalten, die gewöhnlich auch 
unter ihrer Leitung stehen, erteilt. 


In Ländern mit kleinerem Grundbesitz findet der Tierarzt 
auch in der praktischen Tierzucht, hauptsächlich in der Rinder- 
zucht als Vorstand oder als Mitglied der Körkommission, Wander- 
lehrer, Zuchtinspektor, Schriftführer von Zuchtgenossenschaften 
so... Verwendung. 

Dem Tierarzte ist dort, wie keinem andern, die Gelegenheit 
geboten, den Stand der Viehzucht in den einzelnen Ställen und 
Ortschaften seines Berufskreises kennen zu lernen und zu vergleichen 





Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1121 


und daraus, wie aus den wirtschaftlichen Verhältnissen der Züchter, 
die nötigen für die Viehzucht förderlichen Schlüsse zu deren Nutz- 
anwendung zu ziehen. Bisher hat sich die Thätigkeit der Tierärzte 
sowohl bei der Körung und Prämiierung von Zuchttieren wie 
innerhalb der Züchtervereinigungen bewährt, wie aus den Verhand- 
lungen landwirtschaftlicher Versammlungen und des Landtages 
verschiedener Staaten hervorgeht. 


* 
* * 


Im Anschlusse an die Seuchenpolizei, die Fleischbeschau und 
die staatliche Pflege der Viehzucht hat sich in der Viehversicherung 
ein neues Feld der Thätigkeit für die Tierärzte erschlossen. Zu- 
nächst dem Bedürfnisse der kleinen Leute unter den Viehbesitzern 
entsprungen, die, ortsweise, sich den durch Krankheit oder Unfall 
entstandenen Verlust an Rindern gegenseitig vergüten, entstanden 
später ausgedehnte Versicherungsanstalten, meist private Unter- 
nehmungen spekulativer Köpfe, bis endlich in den jüngsten Jahren 
auf Grund der Seuchengesetze eine gegenseitige Zwangsversicherung 
der Haustierbesitzer zu dem Ende eingeführt wurde, die Verluste, 
welche durch die polizeiliche Beseitigung gewisser angesteckter, 
unheilbarer oder tötlich kranker Tiere entstehen, aus gemeinschaft- 
licher Kasse zu ersetzen. In der allerjüngsten Zeit ist in einzelnen 
Staaten, so in Baden und Bayern, auch in einigen österreichischen 
Kronländern und in einzelnen Kantonen der Schweiz, die Vieh- 
versicherung staatlich geregelt worden. Es bestehen dort staatlich 
geleitete Versicherungsanstalten, in denen Veterinärbeamte thätig 
sind. Voraussichtlich wird das staatliche Viehversicherungswesen 
in allen Ländern Eingang finden und die Hilfe von tierärztlichem 
Personal in größerem Maße in Anspruch nehmen. 


* 
* * 


Rechnen wir zu den Veterinärbeamten — es sind nicht die 
geringsten unter ihnen — die zahlreichen Lehrer an den Hoch- 
schulen und an den Universitäten, die Arbeiter und Hilfsarbeiter 
in den hygienischen und bakteriologischen Instituten und an den 
Anstalten für die Bereitung von Impfstoffen, so ergiebt sich daraus, 
wie groß und wie mannigfaltig das Bedürfnis für die Heranziehung 
öffentlich thätiger Tierärzte sich im Laufe der letzten 30 Jahre 
entwickelt hat. | 

Dieses Bedürfnis ist im Wachsen begriffen. Um den be- 
rechtigten, ja nur den notwendigsten Anforderungen zu genügen, 
ist eine erhebliche Vermehrung des amtstierärztlichen Personals 
erforderlich. | 

- Diese vollzieht sich ohne Schwierigkeiten; hat sich doch die 
Zahl der Studierenden vervierfacht. | 


71 


1122 Das Veterinärbeamtentum. 


Ä Wichtiger, als nach der Zahl, ist die Frage, ob die Qualität 
der Veterinärbeamten den Aufgaben entspricht, welche der Beruf 
an sie stellt. 


Es- darf nicht verschwiegen werden, daß, wie auch einige 
Berichterstatter sich nicht gescheut haben, es auszusprechen, das 
tierärztliche Beamtenpersonal noch sehr ungleichartig ausgebildet 
ist und in den bei der Exekutive thätigen und mit dem Publikum 
verkehrenden Klassen, zuweilen die gute Erziehung, die allgemeine 
Bildung, die sittliche Reife und selbst die nötigen Kenntnisse und 
Fertigkeiten für die Bethätigung der Berufsgeschäfte mehr oder 
minder vermissen läßt. Und doch ist gerade den Beamten dieser 
‘Kategorie die Begutachtung über die Notwendigkeit oftmals tiefer 
Eingriffe der Veterinärpolizei in das Eigentum und der Schutz 
nicht blos dieses, sondern auch des wertvollsten Staatsgutes, die 
Gesundheit und das Leben der Bürger und ihrer Familien an- 
vertraut. 


. Häufig haben sie nicht nur einem großen Kreise gegenüber 
autorativ aufzutreten, sondern auch selbständig und unter der 
eigenen Verantwortlichkeit, auf ihr Wissen und Gewissen, Ent- 
scheidungen zu treffen, die für die Gesundheit, das Eigentum, das 
Wohl und Wehe nicht nur einzelner, sondern ganzer Bevölkerungs- 
kreise von nachhaltigstem folgenschwerstem Einflusse sind. 


Die Mannigfaltigkeit der verschiedenen Zweige des veterinär- 
amtlichen Berufes, hier Seuchengesetzgebung, dort Fleischbeschau, 
‘am dritten Orte Viehzucht, stellt ganz besonders hohe Anforder- 
ungen an den Tierarzt. der, in den Öffentlichen Dienst zu treten, 
beabsichtigt. _ Das auf 7 bis 8 Semester zusammengedrängte 
Studium ist zu knapp bemessen ; es ermöglicht selten, die Reife 
für die Verwaltung eines dieser Berufszweige zu erlangen. In 
manche ist der angehende Tierarzt so gut wie nicht eingeführt. 
Und selbst diejenigen Tierärzte, welche sich nach Ablauf der 
Schulzeit durch besonderes Studium für ihre Amtsthatigkeit vor- 
bereitet haben, klagen nicht selten, daß sie während der ersten 
Dienstjahre in vielen Fragen, die ihr Beruf an sie stellt, sich einer 
gewissen Unsicherheit nicht erwehren können und deshalb zuweilen 
.fehl giengen. 


Welche Anforderungen werden nicht an die höheren Veterinär- 
beamten gestellt, besonders an diejenigen, welche die Landes- und 
Provinzialbehörden zu beraten, die technischen Grundlagen für 
. Gesetzentwürfe und Neuorganisationen einschließlich der Statistik 
zu bearbeiten und dabei das übrige Beamtenpersonal in seinen 
vielseitigen Berufsarten technisch zu leiten und zu kontrollieren 
haben? 


Sind die Aufgaben, welche dem Vorstande einer tierärztlichen 
Hochschule erwachsen, wohl geringer als die eines andern Beamten. 
der eine Öffentliche Anstalt mit zahlreichem Personal und Material 
zu verwalten hat? 





Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1123 


Daß Beamte, welchen so wichtige und verantwortungsvolle 
Aufgaben im öffentlichen Dienste gestellt sind, eine durchaus abge- 
schlossene allgemeine und fachliche Bildung besitzen müssen, ist 
z. Zt. allgemein anerkannt und in verschiedenen Staaten in 
Schweden, Belgien, Frankreich zur Vorschrift geworden. Jüngst 
erst hat Österreich die volle Hochschulreife für den Eintritt in das 
Studium der Veterinärmedizin gefordert und die Berner Universität 
hat für den Anschluß des dortigen Tierarzneiinstituts an sie die 
Maturität der Studierenden der Veterinärmedizin zur ersten Be- 
dingung gemacht. 

In andern Staaten wurde zwar das Vorbildungsmaß erhöht, 
leider nicht bis zum Abschluß der Schulreife. In diesen wendeten 
sich vielfach gerade solche jungen Leute dem tierärztlichen Studium 
zu, die aus irgend einem Grunde, Mangel an Talent, Fleiß oder 
sittlichem Ernst das Endziel der Schule nicht erreichen konnten. 
Leute, die nicht etwa aus Neigung, sondern durch die Not gedrängt, 
zum tierärztlichen Berufe greifen, sind am wenigsten geeignet, ein 
brauchbares Beamtenpersonal zu geben. Sie kommen schon zu 
jung auf die Hochschule, unreif für das Studium und unreif für 
die akademische Freiheit, welche sie dort finden und oft miß- 
brauchen. 

Die Vielseitigkeit des Berufes erfordert, daß gleich in den 
ersten Semestern die grundlegenden Fächer, namentlich Anatomie, 
Physiologie und Ontologie, sowie die Hilfswissenschaften gründlich 
studiert werden. 

Wie oft geschieht es? Am seltensten von den jungen Herren, 
die unwillig und unzeitig in das Studium der Veterinärmedizin 
eintreten. Für die gründliche Erlernung der vielen angewendeten 
Fächer und für die praktischen Übungen ist, da die Zeit mangelt, 
eine starke Willenskraft und eine unermüdliche Ausdauer erforderlich, 
die wohl bei gereiften und berufseifrigen Studierenden , nicht aber 
bei den anderen gefunden werden. 

Deshalb schon die Forderung der Vollreife. Man sollte 
glauben, daß die stete Vermehrung des staatlichen und kommunalen 
Beamtenpersonals, welcher die zunehmende Frequenz der tierärzt- 
lichen Lehranstalten stets vorausgegangen ist, die reichliche Be- 
soldung der mittleren und höheren Veterinärbeamten und auch die 
Rangstellung, die der Bedeutung und Verantwortlichkeit ihres 
Amtes entspricht, zwingend darauf hinweisen würden, von den 
Trägern dieser Ämter das allgemeine Bildungsmaß zu fordern, das 
alle andern Beamten in verantwortlicher Stellung nachzuweisen 
haben. Diese Forderung ist im: Interesse der Landwirtschaft und 
der öffentlichen Gesundheit unbedingt zu stellen. 

Obgleich der tierärztliche Unterricht und die tierärztliche 
Approbationsprüfung sich an manchen Schulen den Universitäts- 
einrichtungen und -vorschriften nähern oder diesem wie in Brüssel, 
und neuerdings in Wien und Budapest gleich geordnet sind, wird 
es doch für nötig erachtet, Tierärzte, welche sich der Beamten- 





1124 Das Veterinärbeamtentum. 


laufbahn widmen wollen, nach einer mehr oder minder langen 
Thätigkeit, einer Staatsprüfung über die zur Erfüllung der Auf- 
gaben in der Veterinärpolizei, in der Fleischbeschau, in der 
Haustierpflege und -zucht erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten 
zu unterziehen und, wie es in den meisten deutschen Staaten ge- 
ordnet ist, von dem Ausfall der Prüfung das Zeugnis für die 
Qualifikation zum beamteten Tierarzt abhängig zu machen. 
| Bei der Durchführung dieser Maßregel hat sich das Bedürfnis 
für „die Einrichtung besonderer Lehrkurse“ über die genannten 
Fächer herausgestellt. 

Aber auch die so vorbereiteten und geprüften Tierärzte sollten 
nach bestandener Prüfung nicht unmittelbar in die verantwortliche 
Stellung eines Veterinärbeamten einrücken. 

Wie der Jurist eine mehrjährige praktische Vorbereitungszeit 
vollendet, ehe ihm das Amt eines verantwortlichen Richters oder 
Verwaltungsbeamten übertragen wird, wie der Schulmann nach 
Beendigung des Studiums ein Seminar- und ein Probejahr vor der 
Anstellung zurücklegt, so sollte der Veterinäramtskandidat vor seiner 
Anstellung als selbständiger Beamte auf dem Bureau eines Staats- 
oder Polizeitierarztes oder in einem öffentlichen Schlachthofe oder 
in einem Zuchtbezirke als Gehilfe des beamteten Technikers be- 
schäftigt und allmählich in seinen künftigen Beruf eingeführt 
werden, damit er, mit brauchbaren praktischen Erfahrungen aus- 
gerüstet, erfolgreich zu wirken vermag. 

Während seiner Vorbereitung übt er sich im schriftlichen 
Verkehr mit amtlichen Stellen, in der Fertigung statistischer 
Arbeiten, in den besten diagnostischen Methoden, sowie in der 
Anwendung und in dem Vollzug gesetzlicher Vorschriften. Er 
erlernt die sachverständige und pünkliche Ausführung der von den 
Vorgesetzten gegebenen Weisungen und gewöhnt sich an Ordnung 
innerhalb und außerhalb des Dienstes. 

‘Er erwirbt sich allmählich die Fähigkeit, ein wohlbegründetes 
selbständiges Urteil abzugeben, nachdem er unter der Führung des 
Oberkollegen die Mängel seines Wissens und Könnens erkannt hat, 
und so zur Selbstzucht gelangt ist, in welcher das beste Mittel zur 
Vervollkommnung liegt. 

Dermaßen ausgebildete Veterinärbeamte werden den Vollzug 
der Gesetze wesentlich erleichtern und fördern; mit reichlichen 
Zinsen werden sie das Kapital heimzahlen, welches zu ihrer Aus- 
bildung verausgabt wurde. 


Mögen die Tierärzte aus der Geschichte des Veterinärbeamten- 
tums Vertrauen in die unbesiegliche Kraft der Veterinärwissenschaft 
gewinnen! Einstens, sogar von Gebildeten geringgeschätzt, hat sie 
in dem nahezu abgelaufenen Jahrhundert im öffentlichen Leben 





Bericht von Dr. Lydtin, Baden-Baden. 1125 


aller Kulturvölker eine große Bedeutung erlangt und einen viel- 
seitigen Einfluß ausgeübt. Daraus mögen die Tierärzte den Mut 
schöpfen, im kommenden Jahrhundert in nützlichen Leistungen mit 
allen andern Berufsarten zu wetteifern. 

Mögen sie aber auch in Dankbarkeit und Verehrung der 
Regierungen und ihrer Leiter gedenken, die schon frühzeitig den 
Wert des öffentlichen Veterinärwesens erkannt und seine Organi- 
sierung gefördert haben. An dieser Stelle ist der Name unseres 
Ehrenpräsidenten, des Wirkl. Geh. Rat Dr. Eisenlohr, zu nennen, 
der als Ministerialrespiziept, als Ministerialdirektor und Ministerial- 
präsident das badische Veterinärwesen mustergiltig herangebildet 
hat nach dem Willen und im Sinne unseres allergnädigsten Protektors 
des Grossherzogs Friedrich von Baden. 


1126 Le vétérinaire fonctionnaire public. 





Rapport du docteur LYDTIN-Baden. 


(Traduit sous la direction de l'Auteur par le professeur Le HOUITEL— Baden.) 


E Comité d'organisation pensait, en inscrivant ce titre au 
programme des délibérations du Congrès, qu'il était 
opportun de jeter, à la fin d’un siècle si propice à notre 
profession, un coup d'œil sur le développement de la 
police vétérinaire et sur son personnel technique. Par 
cette revue rétrospective, il voulait rechercher et indiquer 

les voies qui conduisent à la réalisation des principes issus des 

débats du Congrès sur les questions mises à l'ordre du jour. 

Si l’histoire nous montre quelle évolution a suivi le corps 
vétérinaire officiel et quelle fut son action dans les différentes 
étapes parcourues, elle nous renseigne aussi sur son avenir et sur 
les conditions qui lui permettront de rendre des services plus pré- 
cieux et plus étendus. 

Le Congrès, en traitant des questions du plus haut intérêt 
pour l'économie générale et en imposant par ses résolutions de 
nouvelles tâches à la police vétérinaire, devait donc examiner si le 
corps vétérinaire officiel est capable par son nombre et ses qualites 
actuelles de répondre aux devoirs qui lui incomberont. 

En cela le Congrès suit les traces de ses prédécesseurs, qui, 
eux aussi, ont posé les principes des prescriptions applicables à 
diverses épizooties, sans négliger de s’occuper de l’organisation de 
la police vétérinaire appelée à prendre et à faire exécuter les me- 
sures préventives et de répression. 

Mais, le Congrès actuel voulait une fois de plus, faire ressortir 
que les prescriptions les mieux fondées n’atteindront jamais leur 
but sans le concours d’organes capables de les exécuter d'une manière 
rationnelle. Or, comme il s’agit ici de questions du domaine de la 
Vétérinaire, ces organes seront à prendre parmi les membres de 
notre profession. C'est de leurs connaissances, de leur capacité et 
de leur moralité que dépendra, en grande partie, l'efficacité des 
mesures. L'expérience prouve que des lois imparfaites mais bien 
exécutées donnent de meilleurs résultats que les plus parfaites dont 
l'exécution laisse à désirer. 





Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1127 


La législation de la police vétérinaire est plus ancienne que 
son organisation. Au commencement de ce siècle, le personnel 
instruit en Vétérinaire était encore très clair-semé. Les médecins 
y suppléaient, prenant la haute direction, mais laissant la pratique 
aux professionnels. En attendant, le nombre des vétérinaires sortis 
des écoles grandissait, mais pas en proportion des besoins multiples. 

D'un côté, il fallait des professeurs et des vétérinaires capables 
de conseiller des Gouvernements, d’un autre, pour les campagnes, 
des hommes aptes à donner des soins aux animaux malades, blessés 
ou mettant bas, enfin, pour les villes, des vétérinaires plus instruits 
et répondant mieux aux exigences de la population urbaine. 

Dans quelques pays, pour satisfaire ces besoins, on scinda, 
en conséquence, l'instruction vétérinaire. Telle fut l’origine des 
»maréchaux-experts", qui n’existent plus qu’en Autriche et en Russie, 
après avoir fait un tort immense aux vétérinaires qu'ils écrasaient 
par leur nombre ct leur concurrence sans rendre des services à 
l’agriculture. 

Il est compréhensible que ce ful parmi les premiers vétéri- 
naires scientifiquement instruits que l'Etat choisissait les professeurs 
des écoles et les fonctionnaires de l'hygiène vétérinaire. C'est aussi 
parmi eux que les princes trouvèrent à qui confier les soins de 
leurs écuries et des haras. Ce fut le début du corps des vétérinaires 
de l'Etat dont les membres possédaient vis-à-vis des praticiens des 
moyens d'existence plus assurés en même temps qu'ils obtenaient 
plus de considération. 


* 
> . > 


La Veterinaire se developpa en premier dans les armees. 

Dans la plupart des Etats (excepte la Russie et les Pays-Bas), 
elle s’émancipait peu à peu de la médecine et d’un autre côté se 
libérait de la pratique de la maréchalerie. 

Les vétérinaires militaires qui, au début, n'étaient que des 
artisans, traités comme tels dans la troupe, à l'exception de l'Espagne 
où leur situation fut meilleure dès le commencement, gagnaient 
peu à peu, en raison de leur instruction progressive, des positions 
plus avantageuses et plus considérées. Ce mouvement commença 
en France en 1843 où les vétérinaires militaires furent, pour la 
première fois, nommés en vertu de patentes royales. Et depuis 
1852, leur position, s’approchant de celle des membres des corps 
de santé et de pharmacie militaires, s’ameliora successivement 
(1861—1875—1878—1884—1898) de sorte que le cadre comprenait 
en dernier lieu: 


1 Vétérinaire Directeur avec rang de colonel, 

9 Vétérinaires principaux de lére classe avec rang de lieutenant-colonel, 
46 » ” ” 2ème ” ” ” ” chef d’escadron, 
146 .  ,, de 1ère classe avec rang de capitaine, 
220 ” „ orme „ 5 » _» lieutenant ou sous-lieutenant. 





1128 -Le vétérinaire fonctionnaire public. 


Ils emargent au budget pour la somme de 1419470 francs. 
Actuellement il s'opère une nouvelle amélioration du corps vétérinaire 
français sous le double rapport du nombre et de la position. 

Les vétérinaires militaires anglais, belges, hollandais, espagnols, 
italiens, grecs, suédois, norvégiens et russes occupent à peu près 
la même position que leurs collègues français. Nous les trouvons 
employés militaires‘ différemment gradués dans l’armée austro- 
hongroise et dans celle de l'Allemagne où les sous-vétérinaires 
(grade le plus bas-des médecins vétérinaires) ainsi que les sous- 
médecins ne tiennent que le rang le plus élevé parmi les sous-officiers. 

Des „marechaux-experts“ et „des compagnons-vétérinaires“ 
n’existent plus que dans les armées russe et austro-hongroise. 

L'organisation vétérinaire militaire, qui a généralement so2 
centre de direction au Ministère de la Guerre, comprend les vété- 
rinaires supérieurs attachés à celui-ci, des vétérinaires adjoints aux 
commandements de corps d'armée et ceux disseménés dans les 
corps de troupe montés et attelés. D'autres sont détachés comme 
professeurs ou instructeurs dans les écoles de cavalerie ou d’artil- 
lerie, et comme directeurs administratifs ou techniques des écoles 
spéciales où se forment les maréchaux d’escadron ou de batterie. 
En Autriche-Hongrie et en Russie des vétérinaires militaires font 
partie du personnel technique des haras organisés militairement. 
En Portugal ils en sont même les directeurs. 

Dans la plupart des grands Etats le Ministre de la Guerre 
prend conseil d’une commission d'hygiène composée d'officiers, de 
médecins et de vétérinaires; dans de plus petits c'est un vétérinaire 
militaire d’un rang supérieur qui assume les fonctions. 

En Prusse existe une ,,Inspection vétérinaire militaire,“ ayant 
un officier supérieur en tête, conseillé par des vétérinaires. Des 
inspecteurs de la carrière ne se trouvent que dans quelques armées 
comme, par exemple, en France. 

Les vétérinaires militaires font un service très compliqué qui 
demande une instruction complète dans la clinique vétérinaire, dans 
l'extérieur du cheval, dans l'hygiène vétérinaire, surtout dans la 
maréchalerie et les connaissances pratiques pour juger les four- 
rages et examiner les denrées d'origine animale fournies à la troupe. 
Ils doivent connaître à fond les règlements de leur service et no- 
tamment les prescriptions légales concernant les épizooties. Pour 
le reste, ils doivent observer les règles de l'honneur et de la disci- 
pline militaire. 

En Prusse, les vétérinaires militaires sortent d'une école spé- 
ciale organisée militairement, tandis qu’en France les candidats 
pour la médecine vétérinaire militaire font un stage d’un an à 
l'Ecole de cavalerie de Saumur après leur sortie d'une des trois 
Ecoles de l'Etat. 

Les relevés suivants montrent l'influence bienfaisante exercée 
par l’amelioration progressive de l'instruction et de la position 
hierarchique des veterinaires militaires. 








Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1129 


Sur 1000 chevaux l’armée française en perdit annuellement par suite 
de maladies: 


avant 1843... . 1 ........... . . . . 89 
après 1848 . . . . . . ww . . . . . . . . . . . 70 
après 1860 . . 28 
de 1870 à 1881 (consécutivement ‘aux années de guerre). . 40 
depuis 1881. . . . 2... + 20 


Dans l’armée portugaise, où les progrès de la médecine vété- 
rinaire militaire s'accordent d'assez pres avec ceux faits en France, 
les pertes se chiffrent: 


de 1852 à 1862 . . à 7,850, de 1868 à 1872 . . à 5,499, 
de 1868 à 1867 . . à 6,430), de 1895 à 1898 . . à 8,590), 


Au commencement du siècle nos collègues de toutes les 
armées, celle de l'Espagne exceptée, étaient des „Inar&chaux-experts“ 
sous les ordres de leurs chefs d’escadron ou de batterie, payés et 
traités en sous-officiers; ils manquaient même dans certains corps. 
Aujourd’hui, à la fin du siècle, ils comptent par milliers et beaucoup 
d’entre eux occupent des emplois militaires supérieurs. Ils forment 
un corps technique estimé très utile à la bonne conservation des 
chevaux de troupe et garantissent la santé des hommes contre les 
d'intoxication par les viandes corrompues ou malsaines. 

%* * %* 

La Vétérinaire civile ne se développait que très peniblement. 
Placée dans la plupart des Etats sous la direction des médecins, 
elle fut impuissante à enrayer les grandes épizooties de la fin du 
dernier siècle et du commencement de l'actuel. Après ce résultat 
déplorable les Gouvernements, soucieux de leur devoir, tentèrent à 
plusieurs reprises d’établir une organisation plus efficace de la vé- 
térinaire publique. Malheureusement ils échouèrent, le plus souvent, 
devant l'opposition que les classes dirigeantes et des députés agri- 
coles manifestaient contre l'augmentation des fonctionnaires, et 
devant la méfiance qu’inspiraient alors la capacité et la moralité 
de certains membres du corps vétérinaire. Mais le besoin de vété- 
rinaires instruits à la disposition publique, que l’on ne voulait pas 
reconnaître dans les cercles de grands propriétaires, se fit jour dans 
les pays où dominent la petite et la moyenne propriété. Là, le 
plus grand nombre de cultivateurs est ordinairement hors d'état 
de sauvegarder par ses propres forces les troupeaux contre le danger 
des épizooties, et éprouve le besoin d’avoir à sa portée des pratic- 
iens habiles en cas de maladie ou d'accident survenant parmi les 
animaux d'exploitation. 

Dans ces pays, l’organisation vétérinaire prit naissance d'en 
bas, grâce à l'initiative de communes, isolées ou groupées, appelant 
des vétérinaires à des fonctions officielles rétribuées. Les Gouver- 
nements, en vue d'encourager les municipalités dans cette voie, 
payèrent une partie des émoluments de ces nouveaux fonctionnaires 
sanitaires. 


1130 Le vétérinaire fonctionnaire public. 


Sur cette base, les Gouvernements, faisant de nouveaux efforts, 
arrivèrent peu à peu à adjoindre des vétérinaires officiels aux ad- 
ministrations des provinces, départements ou autres grandes divisions 
territoriales. Quelques-uns réussirent même à établir des vétérinaires 
d'arrondissement ou cantonnaux lesquels du reste, excepté dans la 
Hesse, où ils prirent le caractère de fonctionnaires de l'Etat, furent 
de simples employés fournissant leurs services contre de légers 
appointements payés par une caisse publique, ou à titre casuel. 

Par contre, les pays de grandes propriété foncières ne s occu- 
paient guère de pareilles mesures. L’Angleterre et les Etats-Unis 
de l'Amérique du Nord par exemple, ne voyant aucune nécessité 
à la protection contre les épizooties, manquaient même d'un conseil 
d'hygiène vétérinaire. 

Les guerres qui survinrent de 1860 4 1871 entrainerent Ja 
diffusion de la peste bovine dans différents pays continentaux et 
en Angleterre, où depuis 1842 la péripneumonie avait déjà fait 
apparition, suivie par la fièvre aphteuse malgré l'inspection des 
animaux aux ports d'arrivée, confiée, il est vrai, à des laïques. 
Les Etats-Unis subirent un sort semblable et voyaient leurs trou- 
peaux décimés par différentes épizooties telles que la peripneumonie, 
la pneumo-entérite porcine et la texas-fever; tandis que, no- 
tamment, les Etats Allemands, malgré la multiplicité de leur légis- 
lation, arrivèrent à étouffer la peste bovine presque dans ses foyers 
primaires avec des sacrifices relativement modérés. L’Angleterre et 
les Etats-Unis payèrent leur insouciance cent fois plus cher que 
ne leur aurait coûté une organisation vétérinaire semblable à celle 
de notre pays. Instruit par cette expérience déplorable et grâce au 
revirement de l'opinion publique ils créerent en quelques années 
des services vétérinaires si bien organisés que leur efficacité dépassa 
bientôt celle obtenue ailleurs. 

Aujourd'hui le service vétérinaire est organisé dans tous les 
Etats civilisés, se bornant dans les uns à la police des épizooties, 
s'étendant autre part sur certains services de l'hygiène publique et 
sur la zootechnie. . 

Il relève soit du Ministère de l'Intérieur, soit de celui de 
l’Agriculture.*) 

Dans la plupart des Etats existent des commissions ou des 
conseils composés d’agronomes, de médecins et de vétérinaires 
pour éclairer le Gouvernement sur des questions de principe. De 
plus, des conseillers techniques, la plupart vétérinaires ou médecins 
comme en Hollande et en Russie ou agronomes comme en Italie, 
sont attachés aux Ministères de ressort. Ces conseillers peuvent 
atteindre de hautes situations; en Angleterre, le ,,Chief vétérinary 
officer‘ du Ministère de l’Agriculture touche un traitement de 25000 
francs et son aide de 21000. 


*) La direction de l’enseignement vétérinaire est, dans certains pays, 
détachée de celle de la police sanitaire. 





Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1131 





Une institution particulière est celle des ,, inspecteurs voyageurs“ 
(en Angleterre, en Irlande et en Hongrie), attachés à la direction 
générale et se transportant, munis des pouvoirs les plus étendus, 
dans les contrées menacées ou infectées par des maladies épizootiques. 
Ils y surveillent et, au besoin, y imposent l'exécution des mesures 
d'hygiène légales. Leur indépendance vis-à-vis du public leur préte 
une liberté d'action précieuse qui manque, malheureusement, aux 
inspecteurs sédentaires, exerçant leur profession et exposés par là 
à dépendre plus ou moins de la clientèle. 

En France existent trois inspecteurs généraux dont l’un n'est 
pas vétérinaire. | 

Dans d’autres pays, comme la Belgique, où l’un des inspecteurs 
est attaché au Ministère de l'Agriculture, ces fonctionnaires résident 
au siège du gouvernement des provinces, d’où ils surveillent la 
police vétérinaire de leur circonscription. Une institution semblable 
existe en Prusse (assesscur-vétérinaire auprès du Président supérieur 
de chaque Province, et vétérinaires départementaux auprès du 
Président de toute grande division administrative provinciale) et 
rend vraiment de bons services. Les vétérinaires départementaux 
en France, en Roumanie, en Espagne, au Portugal, les „Landes- 
tierärzte‘‘ auprès des gouvernements des pays de la Couronne 
d'Autriche, les vétérinaires d'Etat de la Hongrie et ceux des gou- 
gernements de Russie occupent des situations similaires et touchent 
des traitements variant entre 8125 et 7500 francs avec droit à la 
retraite reversible. Citons encore les Cantons Suisses et les Zemstwos 
Russes, où les vétérinaires sanitaires sont élus par les administrés 
et sont, par là, quelque peu entravés dans leur liberté d'action. 

Dans la plupart des .pays, nous voyons, même auprès de 
l'administration des petites circonscriptions territoriales, des vétéri- 
naires officiels, les uns véritables fonctionnaires de l'Etat, les autres 
simples employés ou agréés par le Gouvernement. Les premiers 
jouissent d’un traitement de 1400 à 3000 francs, tandis que les 
autres ne reçoivent que des émoluments ou des honoraires de 


vacation. 
* 


* * 

Une autre institution, d’une importance capitale, est celle des 
,vétérinaires frontières“, stationnés aux voies d’entree de terre et 
de mer. Ils sont commis d’examiner non seulement les animaux 
vivants importes ou transitants, mais encore les viandes et autres 
produits de provenance animale destinés à l’entree. 

Les Iles Britanniques, protégées par leur situation géographique 
exceptionnelle contre le petit trafic de frontière, ont placé huit 
inspecteurs dans leurs principaux ports, touchant des traitements 
de 2500 a 12000 fres. Les dix-neuf inspecteurs russes sont incor- 
porés dans le corps militaire des douanes et prennent le rang de 
leur charge. La Roumanie, ainsi que la Hongrie et d’autres pays 
de l'Est possèdent une organisation assez complète de leur service 


1132 Le vétérinaire fonctionnaire public. 


frontière. L'Allemagne se protège par un grand nombre d’inspecteurs, 
dont dix, sans compter ceux des ports, sont attachés exclusivement 
à ce service, tandis que les autres ne l’exercent qu’à des heures et des 
endroits déterminés. L'organisation en Autriche en diffère peu. La 
Suisse possède sept inspecteurs aux principales voies d’entrée (3500 
à 4500 francs d’appointements) et 66 pratiquants aux autres (100 à 
3100 francs d’indemnité annuelle). L'Italie protège sa frontière par 
un certain nombre d’inspecteurs vétérinaires (1200 à 2000 francs d’ap- 
pointements), et en entretient un, exclusivement attaché au port 
de Gênes. En France, en Espagne et en Suède les vétérinaires 
frontières et ceux employés dans les ports n’ont pas de fixe; ils sont 
payés „aux pieces“ d’après un tarif. Aux Pays-Bas et au Portugal 
le service n'existe pas en temps ordinaire. 


* * * > 

Les vœux émis par les Congrès de Zurich (1867) et de 
Bruxelles (1883) ont été réalisés. Au centre du Gouvernement, 
dans les provinces et à la périphérie des Etats fonctionnent des 
vétérinaires officiels conseillant, dirigeant ou exécutant les mesures 
protectrices de la fortune et de la santé humaine. Aussi, l'opinion 
publique a fini par reconnaître que le service de la police des 
épizooties exigerit des vétérinaires instruits, indépendants de la 
clientèle et des municipalités, et qu'ils devaient être appointés par 
l'Etat et non payés par les intéressés. 

Il est regrettable que certains Etats soient restés en arrière 
sous ce rapport. Ils en supportent les conséquences; car nous voyons 
que les épizooties continuent d'y régner et qu’elles disparaissent, 
par contre, sous l’action d’un organisme de police vétérinaire in- 
dépendant et doué des moyens nécessaires. Preuve l'Angleterre 
qui, manquant d’une organisation vétérinaire, vit les épizooties 
s'étendre et ravager ses exploitations, mais s’affranchissait de ces 
fléaux dès que l’organisation vétérinaire était créée et fonctionnait. 
— preuve aussi l'Allemagne, qui protège par sa garde de la fron- 
tiere de l’Est les Etats occidentaux de l’Europe contre l'introduction 
de la peste bovine, — qui, toujours, en étouffait rapidement les 
premiers foyers produits en temps de guerre par l’approvisionnement 
intensif des troupes, — qui, en outre, expurgeait presqu'entièrement 
son territoire de la rage canine, de la morve et de la péripneu- 
monie. — Voyez encore l'Etat Badois où, 55 ans auparavant, la 
peste bovine faisait table rase du bétail et qui parvint, grâce 
à son excellente organisation sanitaire, à se protéger (1870 à 1872) 
contre ce même fléau qui ravageait la Bavière Rhénane et l’Alsace- 
Lorraine, pays limitrophes. Citons encore, l’Autriche-Hongrie, af- 
franchie aujourd’hui de la peste bovine et de la péripneumonie, la 
Roumanie et la Russie qui, grâce à leur service vétérinaire réor- 
ganisé, ont refoulé la peste dans des régions lointaines. 


* 
* * 





Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1138 





Envisageons maintenant l’organisation vétérinaire au „service 
de l'hygiène publique. 

Dans les pays qui se trouvaient autrefois sous la domination 
de l’Empire Romain, le contrôle empirique des denrées alimentaires 
et principalement celles d’origine animale, existait depuis longtemps. 
Les municipalités avaient établi des abattoirs publics, mesure rap- 
pelée par un décret de Napoléon I. Par contre, les Etats du Nord 
qui ne possédaient que quelques règlements tombés en désuétude, 
ne reprirent l'inspection communale des viandes de boucherie que 
lorsque fut révélé le danger de la trichinose. 


Depuis, les abattoirs d'un nouveau modèle et répondant aux 
exigences d’une police d'hygiène rationnelle, se construisent dans 
les villes de tous les Etats civilisés et même, comme dans le 
Grand-Duché de Bade, dans les petites communes rurales. 


A Moscou on a érigé un abattoir avec des annexes telles que 
des salles de dissection, un cabinet de microbiologie et un musée 
pathologique. Les frais s’eleverent à 8 millions de francs, somme 
cependant dépassée dans d’autres villes de l’Europe par la construction 
d'établissements analogues. 

L’inspection obligatoire des viandes existe pour toute l'étendue 
du territoire et d’une manière uniforme dans les Grands - Duchés 
de Bade et de Hesse, dans les Royaumes de Bavière, de Wurttemberg 
et de Saxe, dans la province de Hesse-Nassau, dans quelques Etats 
de la Couronne d'Autriche et notamment dans le royaume de 
Belgique. Ajoutons que l'Angleterre vient de régler l'inspection des 
boucheries et que le Reichstag Allemand est saisi d’un projet de 
loi sur la matière. 

Malgré les prescriptions officielles, l'Italie manque encore, 
dans beaucoup de communes, d’une inspection de police sanitaire; 
en Russie elle n'existe que dans les centres populeux. 


Le service d’inspection sanitaire des grandes villes comme 
Paris, Berlin, Vienne, Hambourg, Marseille, Bordeaux occupent 
généralement de 20 à 60 vétérinaires, directeurs ou inspecteurs, 
secondés par un grand nombre d'aides, et touchant des appoin- 
tements de 3000 à 12500 francs. Ces importantes administrations 
comprennent également des inspecteurs vétérinaires chargés de la 
surveillance des grands marchés aux animaux de boucherie. 


Quant au contrôle du lait, il est plutôt du ressort de la police 
foraine; cependant, dans quelques pays ou villes, il est exercé par 
des vétérinaires, qui surveillent les laiteries de production, soit par 
ordre de police, soit sur la demande des entrepreneurs. 


Ajoutons encore, comme relevant de l’hygiène publique, l'emploi 
des vétérinaires dans la préparation de la vaccine et des différents 
produits protecteurs ou révélateurs des maladies infectieuses des 
animaux domestiques. 

Si nombreuses que soit l’armée des vétérinaires exigée par la 
police sanitaire, les dangers résultants du trafic des produits alimen- 


1134 Le veterinaire fonctionnaire public. 








taires de provenance animale, chaque jour plus actif, en imposent 
l’augmentation et le perfectionnement. 


* 
* * 


Depuis longtemps les Gouvernements font des efforts en faveur 
de l’amelioration des races chevalines. Ils établissent des haras et 
des jumenteries, entretiennent des dépôts d’étalons et soumettent 
les reproducteurs employés à la monte foraine à une expertise de 
santé et de bonne conformation. Toutes ces mesures impliquent 
l'emploi d'experts, choisis en grande partie parmi les vétérinaires. 

Aussi, voyons-nous nos collègues chargés des fonctions de 
vétérinaires traitants, d’inspecteurs et de directeurs des haras do- 
maniaux ou princiers. D’autres sont attachés aux dépôts d’etalons, 
ou nommés membres, même présidents des commissions d’expertise 
pour l'approbation des reproducteurs. 

Les écoles civiles de maréchalerie dont le nombre augmente 
d'année en année, sont dirigées principalement par des vétérinaires. 

Depuis quelque temps les efforts des Gouvernements se dirigent 
aussi du côté de l'amélioration des autres espèces d'animaux do- 
mestiques et ‚surtout des races bovines. Des stations d'élevage sont 
érigées dans des territoires propicès, soit aux frais, soit avec la 
subvention de l'Etat. Dans les régions à propriété divisée, les 
communes entretiennent des taureaux reproducteurs, lesquels sont, 
comme ceux des particuliers employés à la saillie, soumis au même 
contrôle que les reproducteurs de l’espèce chevaline. Des syndicats 
d’eleveurs se forment et soldent des secrétaires et des inspecteurs 
pour enregistrer et reviser les cheptels des syndiqués. 

Les Gouvernements instituent des primes d’encouragement 
pour les éleveurs de toutes les espèces d'animaux domestiques et 
organisent des concours où un jury distribue les primes d'après 
des règles uniformes. | 

Dans les écoles supérieures et secondaires d'agriculture, établies 
aujourd’hui presque partout, on fait des cours de zootechnie, 
d'hygiène et de police vétérinaire. 

A toutes ces occasions, le vétérinaire s'impose par ses études 
en anatomie, en physiologie, en ontogénie et en hygiéne comme 
le mieux préparé à remplir les tâches d’inspecteur, d’expert ou de 
professeur. If dirige méme certaines écoles d’agriculture, et la 
liaison des Ecoles supérieures d’agriculture et de médecine vétérinaire. 
telle qu’elle existe à Copenhague et à Lisbonne, a porté de bons 
fruits. 


* 
* * 


»L’assurance des propriétaires d’animaux domestiques‘! contre 
les pertes par maladie ou accident, découlant des mesures de la 
police vétérinaire et sanitaire, ouvre un nouveau champ d’activite 





Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1135 


au vétérinaire. Les assurances mutuelles locales, déjà anciennes, ne 
suffisent pas pour plusieurs raisons. Les compagnies d'assurance, 
étendant leur action sur un territoire plus vaste, n'ont pas toujours 
gagné la confiance publique. Par contre, les assurances mutuelles 
obligatoires créées pour l'indemnisation des pertes causées par 
certaines maladies épizootiques, ont éveillé le désir des populations 
rurales de les voir s'étendre sur toutes les pertes et même celles 
consécutives à la prohibition d'animaux ou de viandes de boucherie. 
Comme les populations préfèrent voir le Gouvernement, plutôt que 
des particuliers, administrer ces caisses, celles-ci sont devenues 
comme, par cxemple, dans les Etats badois et bavarois des instituts 
publics employant de preference des veterinaires pour la gestion 
des affaires et le contröle des animaux. Sans doute, d’autres Etats 
suivront cet exemple et prélèveront dans le corps vétérinaire les 
agents nécessaires à ce nouveau service. 


* 
* * 


Comptons encore parmi les fonctionnaires de l’Etat, et ce ne 
sont pas les moins éminents, les vétérinaires professants aux Ecoles 
supérieures de médecine vétérinaire et d'agriculture ainsi qu'aux 
Universités, et ceux qui se vouent aux travaux scientifiques d&ns 
les Instituts d’hygiene et de bacteriologie; nous verrons alors 
combien sont grands et multiples les besoins qui apellent l’activité 
des vétérinaires au service public. 

Ces besoins s’accroissent encore. Pour répondre aux exigences 
les plus pressantes, l'augmentation du personnel vétérinaire s'impose. 
Elle s’accomplit sans difficulté grâce à l'augmentation progressive 
du nombre d'étudiants. 

Mais les exigences du service public sont devenues non 
seulement plus nombreuses, mais aussi plus compliquées, et, par 
leur nature.plus difficiles à contenter. Reste donc à savoir, si les 
qualités des vétérinaires publics y correspondent. A ce point de 
vue, plusieurs de nos rapporteurs regrettent la diversité du degré 
d'instruction et d'éducation du personnel vétérinaire, et l’on n’a 
pas même hésité à dire que parmi les vétérinaires sanitaires en 
.contact avec le public il y en a, qui manquent parfois des 
connaissances nécessaires pour l’accomplissement de leur devoir, 
ou du tact d'hommes bien élevés ou même de moralité. Il est 
très possible que l’on exagère ou que l’on se trompe sur ce point, 
.mais il est regrettable que de pareilles récriminations s’ébruitent. 
Le seul moyen pour les faire taire est l'amélioration de l'éducation 
et de l'instruction de ces fonctionnaires. 

Car c'est justement à eux qu’incombe le jugement sur la 
nécessité de mesures coercitives, empiétant sur la propriété parti- 
culière et visant la protection non seulement de celle-ci mais 
encore du bien le plus précieux de l'Etat, la santé et la vie des 
citoyens et de leur famille. | 


1136 Le vétérinaire fonctionnaire public. 


Il est vrai, la multiplicité des études vétérinaires réserve à la 
perfection des études de grandes difficultés lesquelles ne peuvent 
être vaincues que par une préparation complète, l’assiduite et la 
capacité de l'étudiant de s’assimiler les matieres enseignées. Donc, 
pas de surmenage. 

On doit exiger de l'étudiant d’abord la maturité, c’est-à-dire 
le baccalauréat ès-lettres ou ès-sciences et en second lieu une durée 
d’études professionnelles d’au moins neuf à dix semestres, conditions 
remplies jusqu'ici par la Belgique, par la Suède, tout récemment 
par l’Austriche-Hongrie et partiellement par la France. En Suisse 
aussi, l’Universte de Berne, sollicitée à s’incorporer l’Ecole vétéri- 
naire de cette ville, n’y consent qu’en imposant le baccalauréat 
aux étudiants en médecine vétérinaire. 

En Allemagne où l’on ne demande qu'une maturité tronquée 
et sept semestres d’études professionnelles, les vétérinaires ne cess- 
ent pas de pétitionner pour obtenir une revision radicale des 
prescriptions sur l’examen d’approbation. 

Le vétérinaire, sortant de n'importe quelle école, ne sera 
jamais capable de remplir, sans préparation ultérieure, les tâches 
d’un service public; car à l’école il n’apprend que les principes de 
la science et entrevoit à peine les méthodes de son application. 
Il n’acquiert la capacité d'exercer l’une ou l’autre branche de son 
art, qu'en y dirigeant ses études spéciales et en les combinant avec 
la pratique. 

Aussi un grand nombre de Gouvernements n’emploient que 
des vétérinaires diplomes, qui, après un certain temps d'exercice, 
auront satisfait à un second examen sur toutes les branches de la 
Vétérinaire publique. Cet examen étant d'ordinaire très rigoureux 
et se composant d'épreuves orales et écrites ainsi que d'exercices, 
tels que dissection et travaux de microscopie, a éveillé le besoin 
de cours de préparation spéciaux, donnés ou dans les écoles 
vétérinaires, ou dans des instituts ad hoc (séminaires). 

Mais, même les vétérinaires ainsi préparés ne peuvent se 
défendre d’une certaine hésitation dans la période de leur début. 
Quelques-uns parmi eux accomplissent, pour cette raison, un stage 
chez un chef vétérinaire d’un pays ou d’un département, dans un 
abattoir de grande ville, dans un haras domanial ou particulier. 

La grande responsabilité qu’assument les vetérinaires dans 
beaucoup d’emplois du service public semble indiquer que tous 
ceux qui ont l’intention de se vouer à ce service, passent ce stage 
de preparation qu’accomplissent, du reste, les legistes, sans exception, 
avant de devenir titulaires. 


* * 
Puissent les vétérinaires en lisant cette esquisse de l’histoire 


de leur profession reconnaître la vigueur invincible de leur 
science laquelle, peu estimée à ses débuts, même par les érudits 








Rapport du docteur LYDTIN, Baden. 1137 


de l’époque, a conquis, dans le courant du sciècle, des domaines 
nouveaux, et qui a marqué d’une façon indéniable son influence 
bienfaisante sur la vie sociale des peuples civilisés. [ls y puiseront 
la force et le courage nécessaires pour concourir, au siècle venant, 
avec toutes les autres professions à l'amélioration du bien-être 
général. 

Ils se rappelleront que le revirement de l’opinion publique à 

leur égard date du moment où la Vétérinaire, placée sur le terrain 
de la science par les immortels travaux de Pasteur et de Koch, 
fournissait les moyens efficaces pour combattre les épizooties et 
pour prévenir certains dangers, menaçant la santé humaine. Ils 
n’oublieront pas que les Gouvernements, ainsi avisés, promulguèrent 
des lois appelant le vétérinaire au service public et désignant son 
cercle d’action. C’est donc aux Gouvernements qui, plus d’une 
fois, ont soutenu la cause de l'organisation vétérinaire contre 
l'opinion publique égarée, que le corps des vétérinaires officiels 
doit, pour la plus grande partie, son évolution depuis les derniers 
trente ans. 
Un des Gouvernements qui a souvent pris l'initiative dans la 
marche en avant, est celui du pays où le Congrès a reçu l’hospi- 
talité. A la tête de l'Administration de l'Intérieur de ce pays, nous 
voyons notre Président d'honneur, Monsieur Eisenlohr, depuis 1868 
gérant des affaires vétérinaires d’abord comme conseiller ministériel, 
puis directeur et aujourd’ hui Président du Ministère, interprète 
fidèle de la volonté généreuse de Son Altesse Royale le Grand-Duc 
Frédéric, notre très vénéré Protecteur. 


72 


1188 Veterinary officials. 





Report of Dr LYDTIN 


Baden-Baden. 


(Translated by S. MAURER, Lichtenthal, and P. KUHNER, Baden, under the 
direction of the author.) 


The Veterinary Office. 


NUUCH is the title of one of the subjects to be discussed at 
Mm {he VIIth International Veterinary Congress. In inserting 
it in its programme, the Organizing Comittee thought 
+ it advisable, at the end of a century which, for the ve- 

N terinary profession, has been so fruitful of important 
U results, to trace the development of the body of tech- 
nical officials acting as veterinary police, and to point out the ways 
and means of carrying out the guiding principles which will have 
been evolved in the course of the debates on the questions sub- 
mitted to the Congress. 

History shows, what the organization of veterinary police has 
effected according to its various phases of development, and teaches | 
at the same time, what more should be done to fit it for the ac- 
complishment of new and still greater tasks. 

The Congress, in seeking the opinion of the most eminent 
and competent men of all civilized countries on the questions which 
concern political economy as a whole, must also take into consi- | 
deration whether the conclusions arrived at be practicable not only 
in a general way, but also with regard to the existing organization 
of veterinary police, especially the quality of veterinary officials, or 
whether, in that respect, there be a need of improvement and | 
reform. 

Herein the VII. Congress is guided by the same principles as 
its predecessors. They suggested measures for the suppression of 
cattle plague, pleuro-pneumonia of cattle, rabies, glanders etc. 
which have long since become laws, and as such have, in some 
States, been carried out with undoubted success. They showed at 
the same time that, in order to turn to good purpose the advice 
given, technical aid is indispensable, and that on its qualification 
success depends more or less. 

The present Congress insists with even greater emphasis on 
the need of capable agents to carry out the legal enactments which, 


| 





Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1139 


— 2. 


without them, could not attain their end, however wisely conceived 
they might be and however sound their basis. Professional spe- 
cialists, who are always at the disposal of the State and who are 
responsible to the public for their professional advice and actions, 
are absolutely indispensable to the rational execution of all laws 
relating to the prevention and extirpation of epizooties, the control 
of the trade in animal products, the care of national cattle-breeding 
etc. On their knowledge and ability, as well as moral fibre, more 
than on anything else, depends the efficacy of the laws. Does not 
experience itself teach us, that more good is done by imperfect 
laws rationally carried out, than by the most perfect laws faultily 
executed ? 

The first official orders relating to the fight against epizooties 
and the traffic in articles of animal food, were issued long ago. 
But at first there was a want of special agents capable of carrying 
them out or seeing to their rational execution. 

At the close of the eighteenth century and the beginning of 
the nineteenth, there was, generally speaking, no properly educated 
veterinary staff, and, owing to the insufficiency of the teaching 
establishments and the low educational level of the pupils, especially 
none fit for the public service. Domestic animals, at that time, 
had not the same importance in farming as they have now. Their 
prices and those of their chief products were low. Towns had 
not grown to such a size that the food supply became a care and 
a duty, which increased in proportion as animal diet took the place 
of vegetable fare. The trade in domestic animals was very limited 
and the frontiers, guarded as they were by custom-house officers, 
could, in times of peace, be closed against any danger from epi- 
zooties. Under those circumstances, medical officers sufficed for 
the amount of advice and support required by the veterinary State 
police, the more so as they could submit any question to the ver- 
dict of a veterinary institution, and appoint veterinary practitioners 
as assistants in the work of carrying out the orders of the veter- 
inary police. But wherever manual help was required, especially 
in the care of healthy animals and the treatment of the sick, the 
medical man would have nothing to do with it. 

What was required, at that time, was, on the one hand, better 
educated veterinary surgeons as teachers of veterinary science, 
advisers to the higher administrative authorities, and doctors of 
the valuable horses which were kept in princely stables and studs. 
On the other hand, a set of men were to be educated to give help 
on peasant farms in cases of accidents, illness, and hard labour 
among domestic animals. According to the notions of those times, 
the smiths who, on account of being in the habit of shoeing horses, 
had from of old been employed to discharge veterinary functions 
for the cavalry and artillery troops, were considered fit persons 
for the performance of those services. However, the owners of 
domestic animals in towns, and the district administrations, were 


1140 Veterinary officials. 


not satisfied with those farriers, but required a somewhat better 
educoted veterinary surgeon, who was competent in all cases, and 
who, in the public consideration, stood between the scientifically 
educated veterinary surgeon and the farrier. 

The teaching was in accordance with these arrangements. 
The more highly educated veterinary surgeons sprang from the 
class of medical men, or of veterinary surgeons who had a better 
preparatory education by having been at some university; the veter- 
inary practitioners were those who, after having completed their 
course at a veterinary school, had passed the veterinary State exam- 
ination; whilst the farriers learnt shoeing and some veterinary 
arts in the veterinary schools, or in special institutions established 
for the purpose, to which belonged also the old farriery schools. 

Nothing has been of so little use to the public welfare, 
especially to farming, and done so much harm to the cause of 
veterinarians, as this gradation amongst them. The more highly 
educated were too few in number to have much influence, and the 
farriers, whose performances were as poor as their arrogance was 
great, and who, by their ignorance, brought discredit on their 
branch and profession, by their number and competition crushed 
the rising technicists who had been trained in a rational veterinary 
method. 

Now, this disastrous state of things has passed away in almost 
all countries, except Austria and Russia. 

One can easily understand that governments appointed the 
more highly educated veterinary surgeons who had, as a rule, been 
trained at the expense of the State, to fill public posts not only 
as veterinary teachers, but also for the purposes of veterinary 
and sanitary police. These technicists also found employment in 
princely stables and studs. They were the first veterinary officials 
of modern times, and as they enjoyed a more assured existence 
and greater consideration as compared to veterinary practitioners, 
and also had titles and honours conferred on them, they formed 
the aristocracy of their profession. | 


* 
. * 


Veterinary Organization received its first impulse from the 
army. 
In most States, except Russia and the Netherlands, it became 
separated from the medical department. It also freed itself by 
degrees from the practice of shoeing. 

At first, the military farriers, in accordance with their edu- 
cation, and independently of each other, were subordinated as 
handicraftsmen, both technically and disciplinarily, to the chief of 
a small body of troops. Spain was the only country where, from 
the first, they were given a higher rank. In France, they remained 
artisans till 1843. 





Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1141 


From that date, a veterinary organization was formed in the 
French army, in imitation of the military medical and pharmaceutical 
organizations. 

The veterinary surgeons were appointed by Royal commission, 
and since 1852 there have been at irregular intervals (1861, 1875, 
1878, 1884, and 1898) improvements in the position of the veter- 
inary staff, which is now composed of a directing veterinary sur- 
geon (with the distinction of a colonel), 9 principal veterinary sur- 
geons I. Class (lieutenant colonels), 46 principal veterinary surgeons 
II. Class (Majors), 149 veterinary surgeous I. Class (captains), 220 
veterinary surgeons II. Class (lieutenants and second lieutenants), 
and whose pay amounts to a yearly charge on the military budged 
of 1419470 francs. The further increase of the staff and impro- 
vement of its position is in progress. 

In England, Belgium, the Netherlands, Spain, Italy, and Greece, 
as well as in Sweden and Norway, and also in Russia, the condi- 
tions of rank for military veterinary surgeons are similar to those 
in France. In the Austro-Hungarian army, the veterinary surgeons 
are superior military officials, as also in the German army, in 
which latter, however, the second horse doctors, as well as the 
second doctors, are counted among the non-commissioned officers. 
In the Russian and Austro-Hungarian army there are still veterinary 
workmen and farriers. 

In all States, the military veterinary surgeons are given the 
title due to them, with the different degrees of ‘Chief, Regimental, 
Upper, Under,” Veterinary Surgeons; it is only in Prussia where 
they are called ‘Horse Doctors.” 

As a rule, the Ministry of War is assisted by a special com- 
mittee consisting of officers, doctors, and veterinary surgeons, ad- 
vising it. In some smaller States, as was formerly the case in the 
South German countries, this is done by a veterinary reporter. 
(Upper Staff, or Staff Veterinarian.) In Prussia, there is a military- 
veterinary inspection with a staff officer at its head, who is ad- 
vised by veterinary surgeons. The institution of military-veterinary 
inspectors exists only in a few States. 

In almost every army an upper veterinary official is attached 
to the staff of the generals commanding the different divisions, 
and every mounted body of troops has its contingent of veterinary 
surgeons. The latter are also employed as teachers of veterinary 
science, exterior, and farriery, in the cavalry and artillery schools 
of various States, and independently, or as technical directors in 
military shoeing schools, in which the farriers of squadrons and 
batteries are trained. 

The qualifications required of military veterinary surgeons 
include not only their complete education as veterinary clinical 
physicians and surgeons, but also extensive and thorough knowledge 
of troop horses, of veterinary hygiene in general, especially of 
farriery, the care of stables, and the knowledge of fodder. In ad- 


1142 Veterinary officials. 


dition, they must be able to judge of the articles of food which 
are animal products and are destined for the troops (meat inspec- 
tion), and to know all the military rules which concern their ser- 
vice. They must be capable of instructing and superintending 
blacksmiths in the art of shoeing horses, of making short, definite, 
and correct verbal and written reports, and working out statistics. 
In their intercourse with officers, non-commissioned officers, and 
soldiers, they must observe military etiquette, and conduct them- 
selves at all times as conscientious, well-disciplined military persons. 

In Prussia, horse doctors are taken from among the pupils 
of a special school, where they are imbued with the requisite 
military spirit. In France, the young men passing from the veter- 
inary schools into the army, have to attend a course of instruc- 
tion in the cavalry school at Saumur, before being enrolled. 

The beneficial effect of the improved education and position 
of military veterinary surgeons was not long in making itself felt, 
as is shown by the following statistics concerning the mortality 
among horses in the French army. Out of 1000 horses there died 
every year from illness 


before 1848 . . ..... 2 . . 87 
after 1848 . ....... re 2. 70 
after 1860 ......... se. ee. 28 
from 1871 1881 in consequence of the war . 40 
since 1881 .......... .. 


A similar decrease in the mortality is noticed among the 
horses and mules in the Portuguese army, whose military veterinary 
organization is almost the same as the French. 


Years Percentage of-Mortality 
1852 62 , rn 7,85 

1863—67 . . . . . . . . ee 6,43 

1868 -72 . . . . . . . . . . 5,49 
1875-98 . . . . . . . . . . 3,59 


The need and usefulness of the corps of military veterinary 
surgeons have been proved, and its services duly appreciated ; for 
whereas, at the beginning of the century, there were scarcely any 
veterinary surgeons appointed as inspectors in the different armies, 
and the functions which are their special domain, were mostly 
entrusted to farriers, who were obliged to execute the orders of the 
commanding officers, the military veterinary surgeons now, at the 
end of our century, are counted by thousands, some of them hav- 
ing attained high military official positions. By degrees they are 
becoming an independent and esteemed technical corps, in harmony 
with the military hierarchy and discipline. 

* * % 

At the same time, the veterinary surgeons appointed to prince- 
ly stables, thanks to their ability, have received higher rank and 
extended powers. 





Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1143 





With regard to the veterinary surgeons in studs, I refer those 
who are interested in the question, to the report on horse and 
cattle breeding. 


% 
%* * 


The development of the civil veterinary department was less 
easy and rapid. 

Being at first only intended to combat epizooties, it extended 
its sphere of activity, in the course of the century, to important 
parts of public sanitation (inspection of meat, control of milk, 
supervision of technical establishments where raw animal products 
are worked, preparation of vaccine....), as well as the care, be- 
longing to the State, of veterinary hygiene, and the improvement 
of the breeds of agricultural domestic animals. 


* 
* * 


In fighting against the epizooties, which visited continental Europe 
so heavily at the end of the eighteenth and the beginning of the ninet- 
eenth century, veterinary organization, under medical direction, was 
not successful, in spite of the conspicuons exertions of many doctors 
and veterinary surgeons. This failure induced the governments to 
reorganize and improve the public veterinary department. Strange 
to say, their efforts met with resistance from the legislative bodies 
and agricultural representatives, who objected to the increase in 
the number of state officials, and besides had evident misgivings 
as to the capabilities of the veterinary staff. 

Nevertheless, the need of veterinary surgeons for the public 
service did exist and early made itself felt, especially in those States, 
in which small and medium proprietors predominate, that is to 
say, where the owner of cattle has not the means on his own 
account to protect his stock against certain common dangers, and 
has difficulty in finding constant and rational help in the event of 
their falling sick. | 

What the State was unable to accomplish, the communes 
now undertook to do, either singly, or in groups. They appointed 
veterinary surgeons, charged them with different functions of veter- 
inary and sanitary police, and gave them a salary, to which, in 
many places, the Treasury added small contributions, thus anim- 
ating other communes, districts, and bodies, to follow their 
example. 

The governments, being in this manner encouraged from 
below, i. e. from directions where the need of regular veterinary 
help, which large land-owners consider themselves able to do 
without, was deeply felt, set about perfecting the first beginnings 
of a State organization of the veterinary department, which had 
already been made in most German States, in France, Spain, Por- 


1144 Veterinary officials. 


— 


tugal, Austria, and even Russia, by appointing veterinary technical 
assistants to the provincial and district governments and smaller 
administrative districts, though not as regular functionaries. 

Meanwhile, the veterinary staff had become more efficient by 
the raising of the standard of preliminary education, as well as 
the improvement in the extent and quality of the instruction in 
the veterinary schools. The confidence in their activity, and their 
authority, had grown. 

With laudable perseverance the governments renewed their 
efforts to raise the veterinary department by increasing the sub- 
sidies for veterinary instruction, and the salaries of State and of- 
ficial veterinarians, without, however, attaining more than the 
emancipation of the veterinary branch from the medical department, 
an increased teaching staff and material at the veterinary schools, 
and the grant of small salaries to the veterinary surgeons who had 
official functions to discharge. 

It was only in a very few States, in the Grand Duchy of 
Hesse, for instance, that the veterinary surgeons appointed to 
district administrations, were real State officials, having claim to 
an old age pension and an annuity for their widows. 

In comparison to the States we have been considering thus 
far, those in which large land-owners predominate, were backward. 
England and the North American States did not consider it neces- 
sary to take any preventive measures against epizooties, nor even 
to appoint a veterinary expert as adviser. 

By the wars of the sixties, the cattle plague was carried from 
Russia and other Eastern countries to Germany and more distant 
continental States, and this time, also to England. Pleuro-pneu- 
monia, which until then had been unknown there, and later on, 
foot and mouth disease, had found their way into the country 
through imported cattle which had been passed by the harbour- 
master, who was not a trained veterinarian. 

Whilst in Germany the cattle plague was at once diagnostic- 
ated, and, in spite of the somewhat mixed legislation of the dif- 
ferent States, was stamped out in its first central seats by means 
of the energetic measures of the State police supported by veterin- 
ary surgeons, it devastated almost unchecked a vast number of 
farms in Holland, Belgium, and England. 

The United States of America were in like manner visited, 
about the middle of the century, by terrible epizooties, and, like 
England, suffered losses which exceeded a hundredfold the sums 
spent in Germany on a protective veterinary organization. This 
experience had the effect of changing their views on the value of 
a well appointed veterinary department. 

Forced by the weight of circumstances to rouse themselves, 
they succeeded in a few years in establishing a veterinary organiz- 
ation, which in its perfection and strength on some points sur- 
passes that of the States whose example they had followed. 





Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1145 


The seventies, at the beginning of which, in consequence of 
the Franco-German war, the seeds of contagion were once more 
stirred up from their hidden corners and carried far and wide with 
the armies and their followers, again brought epizooties of horses, 
cattle, and pigs, without, however, their causing great losses, except 
in the countries which were less protected by veterinary police. 

In the face of these events, the necessity for a thorough 
revision of the legislation concerning epizooties, and the organization 
of the veterinary service became imperative. The governments saw 
that to resist the common danger: effectively, they must join their 
forces us as much as possible and proceed on identical lines. The 
delegates of various States met in Vienna in order to agree on the 
bases of the attack on the cattle plague, in accordance with the 
resolutions passed at the International Congresses of Hamburg, Vienna 
and Zurich. The disinfection of the means of transport (railway 
trucks and ships) of domestic animals, which had been mooted at 
the International Congress at Vienna, was generally consented to. 

Soon afterwards, laws for the prevention and suppression of 
cattle plague were promulgated in most States and were shortly 
followed by some against the other epizooties. 

By these laws, the functions of official veterinary surgeons in 
fighting epizooties were regulated, and thus the legal foundation 
of the organization of the civil veterinary department was laid. 

some States sought to make conventions with each other for 
the fight against epizooties. 

Meanwhile, the scientific discoveries and methods of research, 
of which Pasteur and Koch were the pioneers, threw light on the 
etiology of epizooties, and after the transmissibility of contagious 
and parasitic diseases from animals to man had been proved by 
other explorers, veterinary medicine was placed on the basis of 
natural science, and its practical application strengthened and 
extended. In accordance with the progress of science, the veterinary 
schools were improved and organized as colleges. 

Now, the public veterinary service is either under the im- 
mediate direction of a government department (Home Office. Public 
Worship and Instruction, Medical Affairs — as formerly in Prussia 
— Board of Agriculture), or of an intermediate department of the 
respective Office (Medical College, Upper Medical Counsillor, Direction 
of Agriculture ....). In some countries, the direction of veterinary 
instruction is separated from that of veterinary practice. 

The government advisers on veterinary matters are no longer 
medical men, except in a few countries; in most others, they are 
veterinary surgeons, and agriculturists; in many, there exist besides, 
committees (veterinary commissions, technical deputation, agri- 
cultural council) which, on application, give a professional opinion 
on general veterinary affairs, and are composed of farmers, doctors, 
and veterinary surgeons. The German Home Office has under it 
an Imperial Board of Health, which counts among its ordinary 


1146 Veterinary officials. 


members one veterinary surgeon for the settlement of veterinary 
affairs, and which can besides call in five other veterinary surgeons, 
who are extraordinary members, to take part in its deliberations. 

The veterinary ofticials appointed to posts under the central 
authorities, rise to the rank of ministerial councillors (Austria), and 
are on an equality with the other members of the central and 
intermediate government boards. 

In England, the Chief Veterinary Officer draws a yearly 
salary of 20000 .A, and his Assistant 17500 4. 

By way of assisting the central authorities, there are, in some 
States, where there are no official veterinary surgeons in the small 
districts, “veterinary inspectors’, who in contra-distinction to the 
resident inspectors, are called ‘“travelling inspectors”, because they 
travel about the country superintending and, if necessary, enforcing 
the carrying out of veterinary orders. Being well paid by the 
State, and absolutely independent of the public, they are able to 
take an entirely objective view of things, and thus form an insti 
tution which has many advantages over that of official veterinary 
surgeons who are dependent on private practice, and who, on that 
account, are liable to judge more leniently of evident abuses tha 
is consistent with the public welfare. Such travelling inspector 
are solely appointed in England, Ireland, and Hungary. In France. 
indeed, there are also three paid inspectors-general; but ther, 
functions are different from those of the English inspectors, ar 
one of their number is not a veterinarian. | 

belgian veterinary inspectors (15, one of whom is attache; 
to the Board of Agriculture) occupy about the same position : 
the Austrian veterinary country surgeons, the Prussian veterin 
assessors, the French and Roumanian departmental] veterinari 
the provincial veterinary surgeons in Portugal and Spain, andt 
Russian governmental veterinary surgeons. They are mostly in 
pendent of the public, and need not be afraid of losing tm 
appointment at the next election, if, in the performance of 
duties, they have been obliged to injure private interests, as so 
times happens in the Russian Zemstwo districts, and als 
Switzerland. 

The official veterinary surgeons belonging to this class. 
well as those who are employed as reporters to the district boar 
draw salaries rising from 2500 A to 6000 AM, and have a ci 
to an old age pension and an annuity to their widows. 

In many German States, as in the kingdom of Saxony. 
Bavaria, Wurtemberg, Baden, and Hesse, and in some sm: 
countries, veterinary surgeons in the service of the lower adi 
trative boards (prefectoral districts, district courts, superior 
wicks, or circuit courts) have the quality of state officials ic 
sense of the general law concerning civil servants. 

In the other parts of the German Empire they are it: 
government officials, but, for their principal income they ha 













Report of Dr LYDTIN, Baden. 1147 


rely on their veterinary practice, whilst in States like France, for 
instance, they are appointed by the districts or communes, and 
draw a small salary, or none at all, for the discharge of their 
functions. 

There is another very important organization, that of “Veterin- 
ary Frontier Surgeons”. In most large countries it entirely answers 
its purpose, which consists in preventing the spread of epizooties, 
and the importation of animal products that may prove injurious 
to health. 

England, protected as it is, by its geographical situation, from 
the dangers of the small froutier traffic, has 8 veterinary inspectors 
residing in its chief ports, whose salaries vary between 2000 4 and 
10000 4 In Russia, 19 veterinary surgeons act as officials of 
the frontier police, and are enrolled in the corps of the Frontier 
Guards, with the rank and salary of their office. Roumania possesses 
an almost perfectly organized institution, and in Hungary the frontier 
service is attended to by State veterinarians. 


The different German frontier States have both appointed 
fully occupied veterinary frontier surgeons (Prussia 4, Bavaria and 
Baden 2 each, kingdom of Saxony, and Alsace-Lorraine 1 each, 
besides State and police veterinary surgeons in the great ports, 
Hamburg, Lubeck, Bremen), and also entrusted numerous veterinary 
district surgeons with the veterinary supervision of the frontier. 


The case is similar in Austria. In Switzerland 7 fully occupied 
veterinarians (salaries from 3600 francs to 4500 francs) and 66 veterin- 
ary practitioners (100 francs to 3100 francs yearly remuneration) 
attend to the frontier service. On the Italian frontier, veterinary 
surgeons appointed by the State (salaries from 1200 francs to 2000 
francs) discharge their functions, whilst among the ports Genoa alone 
is said to have a veterinary frontier surgeon appointed by the State. 
Veterinary frontier police is not so highly developed in France, 
Spain and Sweden, where the veterinary surgeons appointed to 
ports and frontiers, receive no fixed salary, but are paid fees, 
according to the number of the animals and goods examined. 

In Holland and Portugal there exist no veterinary frontier 
officials, when there are no epizooties. 


* 
%* * 


The wishes expressed by different International Veterinary 
Congresses, especially those of Zurich (1868) and Brussels (1883) 
have in a great measure been fulfilled. In nearly all the States, 
official veterinarians are employed as counsel or executive agents 
by the central, provincial, and district authorities, as well as on 
the principal frontier stations, and the opinion has gained ground, 
that officials trained as veterinary surgeons are absolutely necessary 
for an efficient police against epizooties, and that they are most 


1148 Veterinary officials. 


to be relied on, if they are independent of private persons and 
communes. It no longer suffices, from time to time to call in 
veterinary surgeons for certain functions and to pay them for every 
service. And it is altogether objectionable that they should ask 
for and draw their remuneration for services rendered, from the 
interested parties, especially the cattle owners themselves. 

If the discharge of certain business is for the public benefit, 
it is the duty of the State to provide the means for it. 

Permanent officials, under strict discipline, achieve infinitely 
more than professional free lances. 

But the importance of a veterinarian class of civil officers 
was not everywhere properly appreciated. In France and Italy, 
for instance, the veterinary department is, in this respect, far be- 
hind those of Austria and Roumania, not to mention those of 
Germany. 

Hence the different effects of otherwise similar laws. 

The cattle plague which, at the beginning of the century, 
devastated the whole of Europe, is now driven back to some parts 
of Russia, thanks to the strict German veterinary police, and later 
on also the Austrian, Hungarian, Roumanian, and Russian. 

What losses did England not suffer, when in 1842 pleuro- 
pneumonia, and in 1865, 1872, and 1877, the cattle plague had 
repeatedly been brought into the country! And yet she hesitated 
some time before organizing a veterinary police. But as soon as 
that was done, the losses decreased, and now the cattle plague, 
and with it pleuro-pneumonia and. foot and mouth disease, have 
long been stamped out in Great Britain. 

Austria succeeded, in a short space of time, in ridding its 
crown lands from the cattle plague and pleuro-pneumonia, and at 
what small sacrifice has Germany not only freed itself from the 
cattle plague, but also almost entirely extirpated rabies, pleuro- 
pneumonia, and glanders, 

The Grand Duchy of Baden, thanks to the strict organization 
of the veterinary service, succeeded in Keeping entirely free from 
cattle plague, although the disease was very prevalent in the neigh- 
bouring countries of Alsace-Lorraine and the Bavarian Palatinate. 
When 55 years before, the same epizooty invaded those countries, 
nearly the whole of their stock fell victims to it. 

The protection against epizooties has become more efficient 
in proportion to the number of special officials appointed for the 
purpose. But they have to bear the ill-will of the cattle owners, 
whose interests are injured, of the cattle dealers who are anxious 
to make bargains, of the butchers, innkeepers, and tradespeople of 
market towns. They accuse veterinary surgeons of obstructing the 
cattle trade, of causing the prohibition of cattle fairs, and all kinds 
of restrictions upon the cattle trade, the insistence on passports for 
cattle .... Restrictions are certainly onerous and apt to cause loss- 
es, and ought the reforeto be as gentle as possible, or avoided alto- 











Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1149 


gether. But the closing of frontiers is necessary, where there is a 
danger of the cattle traffic spreading the epizooty and often carrying it 
to a great distance. This is especially the case with diseases that are 
easily carried. The evil of closing is certainly less than that of in- 
fection, and it is well known that of two evils the lesser is generally 
chosen. But as everything has its two sides, the tiresome but 
indispensable protective measures against the introduction of 
epizooties from föreign countries, have also contributed to secure 
a steady market for home breeding, which is constantly threatened 
by the foreign cattle trade, and to give it a fresh impulse. Let 
this be a consolation to the much abused official veterinary surgeons. 


x 
* * 


In all countries, we find veterinary surgeons employed as 
sanitary officers. They perform the functions of directors, in- 
spectors, and managers of abattoirs, of meat inspectors and surveyors 
of market places etc. and are appointed by the communes. 

Belgium, Portugal, Spain, France, the South German States, 
and several of the Austrian crown lands, generally speaking all 
countries formerly belonging to the Roman Empire, have long been 
provided with public abattoirs — in Baden, for instance, even 
small communes are supplied with such institutes. In the Northern 
contries, however, no public abattoirs were constructed before the 
discovery of trichinosis. England has just regulated meat inspection. 
In the German Reichstag a bill on meat inspection is now being 
discussed. The other civilized States, latterly Sweden in particular, 
are likewise proceeding with the regulation of meat inspection 
and the erection of public slaughter houses. 


The abattoir of Moscow, which has a pathological museum, 
a dissecting room and a room for microscopical research, connec- 
ted with it, has been constructed at a cost of 8 million francs, an 
amount which is still far below that spent on similar institutes in 
several cities of Northern and Western Europe. ' 


An uniform organization of meat inspection in all communes 
is found in Baden, Bavaria, Württemberg, the Grand-Duchy of 
Hesse, the ‘province of Hesse-Nassau, in the kingdom of Saxony, 
and, among foreign countries, in several of the crownlands of 
Austria, and in Belgium. In Berlin, Vienna, Hamburg, Paris, and 
Marseilles, a whole army of veterinary functionaries (generally aßove 
60 veterinary surgeons with numerous assistants) is employed at 
the slaughter houses and cattle yards, for the purposes of meat 
inspection. 

Most of these functionaries have a claim to old age pensions, 
and provision for their widows; their salaries rise from 3000 # 
to 10000 «#4. In England, meat inspection constitutes part of the 
Board of Health, and is entrusted to physicians and veterinary 


1150 Veterinary officials. 


surgeons. In Italy, there are 6000 communes where meat escapes 
all control; in Russia only the large towns have it inspected. 

Special veterinary functionaries are called upon almost every- 
where for the service of sanitary police in cattle and meat mar- 
kets. In some countries, the imported cattle are isolated from the 
native ones and watched as to their state of health. 

The milk trade and — on the request of the respective owners 
or compulsorily — the milk diet establishments, are also subjected 
to veterinary control, in some States or even communes. 

Though the number of veterinary functionaries employed by 
States and communes to meet the danger resulting for man and 
animals from the constantly increasing use of animal food, is very 
considerable, it is still continually growing, and necessarily so, on 
account of the constant extension and improvement of sanitary 
organization. 

It may be mentioned here that veterinary surgeons are em- 
ployed as directors of the respective institutes, to prepare animal 
vaccine, as for instance, in Belgium and Luxemburg, or they dis- 
charge veterinary functions under the direction of physicians 
(States of Germany). 


* * 


There is another province of activity for the veterinary sur- 
geon, viz cattle breeding. 

The endeavours to give a scientific basis to this branch of 
agriculture by means of anatomy, physiology, ontology, pathology. 
and veterinary hygiene, are not yet very far advanced. Great 
efforts have yet to be made in this direction, especially by the 
veterinarians, who have made the above disciplines the object not 
only of theoretical but also of practical studies, in the dissecting 
room and by experiments. Having a kindred profession and pos- 
sessing the necessary knowledge, they are eminently fitted to con- 
tribute to the scientific progress in cattle breeding. 

Distinguished veterinary surgeons, what have written books 
on cattle breeding or are lecturing on the subject at veterinary or 
agricultural colleges, are found in all countries. It is even to be 
recommended to unite veterinary and agricultural institutes, as has 
been done at Copenhagen and Lisbon. In France, a veterinary 
surÿeon is teacher at the public stud school, and the direction of 
secondary agricultural schools there and in some other countries is 
entrusted to veterinarians specially trained for the purpose. 


As to horse breeding, veterinary functionaries have long been 
employed as stud veterinarians, inspectors, directors, and even 
state equerries. The instruction in horse shoeing is exclusively 
left to veterinary surgeons, who often are directors of. the respect- 
ive institutes. 





Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1151 


In countries where small landed properties predominate, almost 
every travelling teacher, inspector of breeding farms, secretary of 
breeding societies etc. will be found to be a fully occupied veter- 
inary surgeon. Agricultural instructors, as a rule, have less occasion 
to inspect the stock of the individual owners than the veterinary 
surgeon, whose activity in choosing bulls for breeding purposes and 
as arbiter at cattle shows, has proved to be very useful, as appears 
from the debates at agricultural meetings and in the Chamber of 
Deputies (Baden, Bavaria). 


* 
* %* 


In connection with the measures against epizooties, with meat 
inspection, and the supervision, by the State, of cattle breeding, 
a new sphere of activity has opened out for veterinary surgeons 
in Cattle Insurance. Having its origin in the need of small cattle 
owners, who compensated each other locally for the loss in cattle 
resulting from sickness or accidents, it developed afterwards into 
large insurance offices, mostly private undertakings of speculators, 
until within the last few years, based upon the laws on epizooties, 
compulsory insurance of owners of domestic animals was introduced, 
with the object of indemnifying them out of a common fund for 
the losses sustained by the doing away with, by order of the police, 
of certain infected, incurable, or mortally sick animals. Quite 
recently, Cattle Insurance has been publicly regulated in some 
States, as in Baden and Bavaria, in several Austrian crown lands, 
and in some cantons of Switzerland. In these countries, the Insurance 
Offices, which are under the direction of the State, employ veterin- 
ary officials. Presumably, State Insurance wili be adopted in all 
countries, and in a larger measure call in the assistance of veterin- 
ary technicists. 


Including among veterinary functionaries the numerous — and 
indeed not the least — teachers at colleges and universities, the 
employees and their auxiliaries of hygienic and _ bacteriological 
institutes and of the establishments for the preparation of vaccine, 
we can see how many and various are the services the veterinary 
surgeon is called to render to the public now-a-days. 

The number of these services is constantly growing. To meet 
the just or even the most urgent requirements, the staff of veterin- 
ary functionaries must be considerably increased. This can be 
done without any difficulty, the number of students in some colleges 
having quadrupled. 

The more important question is, whether the capabilities of 
the veterinary functionaries are equal to their tasks. 

lt is undeniable — and some of the reporters have not 
hesitated to say so — that the veterinary functionaries vary very 
much as to the degree of training, and that many in their inter- 





1152 | Veterinary officials. 


course with the public, are often lacking in education, in general 
culture, moral maturity, and even in prefessional knowledge and 
accomplishments. And yet these officials are the very men who 
are frequently called upon to judge of the necessity of serious 
interference of the veterinary police with private property and the 
protection not only of it, but of the most valuble possession of the 
State, the health and life of its citizens and their families. 

They often have to represent the authorities and to answer 
for decisions of the utmost importance for the weal or woe not 
of single individuals only but of whole centres of population. 

The multiplicity of the various branches of the veterinay 
office, such as legislation on epizooties, meat inspection, cattle 
breeding etc., requires great capacity on the part of the veterinary 
functionary. Therefore a course of 7 semestres study is rarely 
sufficient for the attainment of the maturity requisite for the 
administration of any of those branches. And even he who after 
having left school has made one of them his speciality, will often 
complain that in the beginning he could not help feeling uncertain 
about many questions and thus sometimes failed. 

Indeed, much is required from thesuperior veterinary functionary, 
especially from him who is called to consult with the State and 
provincial authorities, who has to work out the technical bases 
including statistics for laws and re-organizations, and besides has to 
control and watch the other employees in all their various functions. 
Several States considering the great responsibilities of this class of 
functionaries, insist on their having a complete general and pro- 
fessional education. 

Thus no student is admitted at the veterinary colleges in 
Austria and at that of Berne unless he has the full maturity 
required for universities. 

In other States, the standard of preparatory education at least, 
was raised, but as a complete course at school (final examination 
entitling to matriculation at a university) was not insisted on, it 
was found that just those young men turned to veterinary studies, 
who, for some reason — want of talent, application, or moral 
earnestness — were not able to reach the final goal of school. 
Such people, who take up the veterinary profession, not from in- 
clination but driven by necessity, are least fitted to become useful 
officials. 

Again, these youths enter the veterinary college at too early 
an age, before they are ripe for the study and for the academical 
freedom they find there, and often abuse. 

The many-sidedness of this profession requires, that at the 
outset the pupil should thoroughly learn the fundamental sciences, 
especially anatomy, physiology, and ontology, as well as the auxili- 
ary natural sciences. 

How often is this done? Certainly, most rarely by the young 
gentlemen who, against their inclination and before they were ripe 








Report of Dr. LYDTIN, Baden. 1158 


for it, took up the study of veterinary medicine. As the time is 
short for the thorough mastery of the many applied sciences and 
practical exercises, a strong will and indefatigable perseverance are 
requisite, which one may expect to find among mature and earnest 
students, but would look for in vain among others. 


This untoward state of things might be remedied by the in- 
sistence on full maturity on the one hand, and on the other, by 
the extension of the time of study. 

One would think, that the constant increase of the State and 
communal veterinary staff, which was always preceded by increased 
attendance at the veterinary schools, and also the handsome pay 
of the higher and highest veterinary officials, as well as their rank, 
which corresponds with the importance and responsibility of their 
office, sufficiently indicated the propriety of requiring from the 
bearers of those offices the same measure of general education, as 
all other officials, even when not placed in responsible positions, 
have to give proof of. This condition is to be made, first of all, 
in the interest of agriculture and public health. 


Although veterinary instruction and the veterinary examination 
for a certificate in many colleges are somewhat similar to the 
arrangements and rules at universities, or are co-ordinate with 
them, as in Brussels, and lately also in Vienna and Budapest, it 
is considered necessary that veterinary surgeons, desirous of entering 
upon an official career, after a more or less prolonged period of 
practical work, should pass a state examination in the subjects 
which are requisite for the performance of the tasks of veterinary 
police, meat inspection, and the care and breeding of domestic 
animals. 


According to the rule prevailing in most German States, the 
certificate of qualification for an official veterinary surgeon depends 
on the result of the examination. 


In the carrying out of this regulation, the need of instituting 
special courses of instruction in the branches named, became evident. 


But even when thus prepared and examined, veterinary sur- 
geons ought not to be appointed to a responsible post immediately 
after their successful examination. As the law-student has to 
prepare himself by several years of practical work for the post of 
a responsible judge or administrating official, as the pedagogue, 
after completing his studies at the university, has to give proof of 
his ability by a couple of years’ work in the seminary and else- 
where, before being definitively appointed, so the veterinary can- 
didate for employment under government ought to work as assistant 
in the office of a veterinary police or State official, or in a public 
slaughter-house, or in a breeding distriet, in order to be made 
familiar with his profession, and, equipped with useful practical 
experience, to be able afterwards to work with all the greater 
success as a government official. 


73 


1154 :_ Veterinary officials. 


In the course of this preparation he gains proficiency in of- 
ficial correspondence, in statistical work, in the best diagnostic 
methods, and in the application and execution of legal ordinances. 
He learns how to carry out exactly and with professional know- 
ledge, the directions of his superiors, and acquires orderly habits 
both as regards his service and outside it. By degrees, he becomes 
capable of giving a well-founded, independent opinion, after having 
been made aware, under the guidance of his superior colleague, of 
the deficiencies of his own knowledge and abilities, and having 
thus arrived at the conviction of the need of self-examination and 
self-discipline, which are the best means of improvement. 

A staff of officials thus educated, will essentially aid the 
execution of the laws relating to the veterinary department, and 
amply repay the capital spent on its education. 

From the history of the veterinary body, let veterinary sur- 
geons draw confidence in the invincible strength of their science, 
which, though at one time despised even by the well informed. 
has during the 19% century attained such great importance and 
such wide influence in the public life of all civilized States; and 
let them take fresh courage to rival all the other professions in 
useful work, in the century to come. But let them also remember 
with gratitude and veneration the governments and their chief 
advisers, Who early recognized the value of a public veterinary depart- 
ment and aided its organization. May I be allowed to mention here the 
name of our Honorary President, the Acting Privy Councillor Dr. 
Eısenlohr, who as ministerial reporter, as ministerial director, and 
ministerial president has succeeded in making the veterinary de- 
partment of the Grand-Duchy of Baden to be a model for all the 
others, according to the wish and intention of our Most Gracious 
Patron, the Grand Duke Frederick of Baden. 








1155 


Report of Dr A. LIAUTARD 


Director of the American Veterinary College. 





pared with that of Europe, may be considered as 
still in its infancy, the work that has already been 
done is not to be ignored, particularly in the special 
branch of Sanitary Medicine. 

How could it be otherwise? America being destined 
to become the market of the whole world, the duty was imposed 
upon her of seeing not only to the protection of her own stock, 
but also to the qualities of her products of exportation, whether 
live animals, or carcasses, or various preparations, which had to 
be examined before being admitted to European markets. 

As the United States developed, as her commerce increased, 
and her international relations multiplied, it became her duty to 
protect herself from the presence and the introduction of contagious 
diseases, and to be able to answer for the qualities of the products 
she was sending far away across the Atlantic. — 

Already some years ago, these were endangered: the presence 
of pleuro-pneumonia widely spread among her cattle, of hog- 
cholera, and of trichinosis killing so many of her pigs, had caused 
European countries to shut their doors to her products. Measures 
had therefore to be taken, and after several difficulties the Bureau 
of Animal Industry was created in 1884 by an act of Congress, 
with the object: 


“to prevent the exportation of diseased cattle and provide means 
for the suppression and extirpation of pleuro-pneumonia and other 
contagious diseases among domestic animals’, and also to prevent the 
importation of contagion into the country. 


The direction of this special bureau of the Department of 
Agriculture was entrusted to Dr. E. Salmon; it is to him that the 
greatest part of the work done is due, and by his efforts that the 
bureau has been brought to that state of efficiency which now makes 
it one of the most perfectly organized Departments of Sanitary 
Veterinary science in the whole world. — At first, as indicated by 


(are the American veterinary science, when com- 


1156 Veterinary officials. 


the letter and the spirit of the law of 1884, which created the 
Bureau of Animal Industry, its duties were almost entirely confined 
to the eradication of contagious pleuro-pneumonia, which it succeed- 
ed so well in stamping out that, after a working period of less than 
five years and at a cost of about 1500000 Dollars, from that date 
not one single case has existed in that country. 

But little by little, it became necessary to extend its sphere 
of work, and successively Congress passed new laws, enlarging it 
and demanding more from it, always with the idea of general and 
commercial protection. 

In 1890 an act was issued providing “for the inspection of 
meat for exportation, and prohibiting the importation of adulterated 
articles of food or drinks”. This act began to take effect in 1891 
and was shortly after followed by another which provided “for the 
inspection of live cattle, hogs, and the carcasses, and products there- 
of which are articles of interstate commerce, and for other purposes”. 
These three acts constitute the entire object of the existence of 
the Bureau of Animal Industry; they define its work, viz: Eztir- 
pation of contagious diseases at home — Prevention of importation 
of contagious diseases from foreign lands. — Inspection of meat for 
home consumption and of that exported to foreign countries. 

It is unnecessary to state that these three fundamental laws 
were amended at various times, as the occasion required. Among 
these amendments, which had the effect of rendering the work 
more thorough and efficient, I may mention that of 1895 relating 
“to the inspection of cattle and sheep for export.” 

At the beginning of the creation of the Bureau of Animal 
Industry, its organization was no easy matter: the people was not 
prepared for it, had not yet been educated to appreciate its use- 
fulness, the number of veterinarians suited to be appointed and do 
satisfactory work there, was comparativly small; but little by little 
and as years went by, these obstacles were overcome, and a corps 
of efficient workers was obtained. You can form an idea of the 
importance of the Bureau of Animal Industry when I tell you that 
now it is divided into the following sections : 

1) The inspection department, to which is assigned work of 
an executive nature, including the eradication of contagious diseases, 
the inspection of export and import animals, meat inspection, 
inspection of transport vessels, and the regulation of the traffic in 
Southern cattle (to prevent the spread of Texas fever). 

2) The pathological department, which is principally engaged 
in investigating the diseases among domestic animals in order to 
determine their nature, causes, and treatment, together with the 
most practical method of prevention. 

3) The biochemical department, to which are assigned the 
chemical problems arising during the investigation of disease, and 
the preparation of tuberculine, malleine, and the various serums 
for the prevention and cure of diseases. 








Report of Dr. A. LIAUTARD, New-York. 1157 


4) The zoological laboratory, to which is assigned the study 
of the parasites affecting our domestic animals, and of the diseases 
which they induce. 

5) The dairy department, which collects and disseminates 
information relating to the dairy industry in the United States. 

6) The miscellaneous department, which has the supervision 
of the accounts and expenditure, conducts the general correspon- 
dence in regard to diseases and the animal industry of the country, 
and directs the field investigations. 

7) The experimental stations; where the animals used in the 
experiments are kept, where small animals for these purposes arc 
bred, and where antitoxine serums for animal diseases are prepared. — 

Permit me now to Jay before you a few facts showing the 
amount and, what may interest you most, the kind of work done. 

I refer to the examination of animals for export and the 
inspection of meat both for interstate and export trade. 


1. Examination of animals for export. 


In his report of 1897 Dr. Salmon says: “The fear expressed 
by foreign governments of the introduction of pleuro-pneumonia and 
Texas fever from the United States, made it necessary to adopt 
some method by which the history of the animals exported could 
be ascertained and the animals inspected, numbered, and registered, 
so that a certificate could be issued ‘showing freedom from contagion. 
Occasionally it was alleged by the English inspectors, that some 
of our cattle were suffering from pleuro-pneumonia when landed 
at the British ports. In two cases, German inspectors reported 
our cattle affected with Texas fever when they reached Hamburg. 
The German reports plainly show that the two lots of cattle were 
not affected with the same disease and that the diagnosis in one 
case at least must have been incorrect. Such occurrences, however, 
emphasize the importance of supervising the trade, as our live 
cattle and fresh beef have been entirely excluded from Germany 
since this alleged discovery of disease.” 

“It was found to be by no means a simple matter, at first, 
to obtain the history of the cattle purchased for export, and to 
mark them for identification with a numbered tag. Such tags had 
been put in the ears of cows in the pleuro-pneumonia inspection, 
without any serious trouble, but it was quite another kind of 
work to go into the stock yards and put tags in the ears of the 
powerful and bellicose steers, many of which had never recognized 
the sovereignty of men”. — 

To fully appreciate this difficulty one must know Texan cattle 
and have approached them. 

“By perseverance, however, the details of a practical system 
were worked out. Tagging chutes were constructed through which 
the cattle passes in single file and where the tag could easily be 


1158 Veterinary officials. 


attached to the ear with an ordinary hog ringer.” And now this 
work is in full swing, the cattle are tagged at the first stock yards 
to which they are shipped, their feeding places are ascertained, a 
note is made of the cars in which they are forwarded, and the 
inspector of the bureau at the next unloading point and also at 
the port from which they are to be exported, are notified. In this 
way, the inspector at the port can conscientiously give a certificate 
of freedom from contagious disease after the animals have passed 
his inspection. 

Sheep are also inspected before exportation, but are not 


tagged. | 
The following figures show the amount of work that this 
system has accomplished: 









Cattle 










— 


YEAR 











number of 
Inspections 


number of 


number number 
Inspections 


tagged exported 








2. Inspection of Meat. 


Inspection of meat was begun officially in 1891. The law 
requires that the inspected meat be marked for identification, and 
this is accomplished by fastening a meat inspection tag to each 
quarter or piece, with a wire and lead seal. 

These tags enable the consumer to learn whether the meat 
which he is buying has been inspected, because if the wires are 
properly sealed, the tags cannot be removed from one piece and 
attached to another. The tags are also intended under the law as 
a means of identifying meat which may be shipped from one state 
to another or to any foreign country. 

When the law is fully complied with, only inspected meat 
can be used in interstate or foreign commerce. — All meat shipped 
abroad is now inspected, and has been since the beginning of the 
fiscal year 1892. In 1892 there were inspected for export 1190771 
quarters of beef; in 1893, 1036809; in 1894, 2417 312 quarters 
and 4022 smaller pieces. — In 1892 there were inspected for the 
same purpose 583361 carcasses of sheep and 59089 of calves. 
In 1893, 92947 carcasses of calves and 870512 of sheep. — 











Report of Dr. A. LIAUTARD, New-York. 1159 


I am unable to give you the figures for 1895, 1896 and 97, 
no doubt they are proportionately the same. The inspection and 
tagging of canned meat, salted meat, and smoked meat, are done 
in the same manner, and the number of those articles is enormous. 
The number of animals inspected before slaughter in official abattoirs 
counting cattle, calves, sheep, and hogs, is as follows: 


year 1891 83 891 year 1895 18 783 000 


1892 3809 459 1896 28 275 739 
1893 4 885 633 1897 26 541 812 
1894 12 944 056 1898 31 213 966 


The microscopical examination of pork is a matter which receives 
the greatest attention at the hands of the Bureau of Animal 
Industry, carried on as it is by a large body of assistant microscopists. 


According to Dr. Sulmon’s reports the following table shows 
the exports (in pounds) of microscopically inspected pork since 1892 
to 1898 inclusive: 


to countries requiring to countries not requiring 

years inspection inspection total 

1892 22 025 698 16 127 176 88 152 874 
1893 8059 758 12 607 652 20 677 410 
1894 18 845 119 16 592 818 35 487 937 
1895 39 355 230 5 739 368 45 094 598 
1896 21 497 321 1 403 559 22 900 880 
1897 42 570572 1001783 48 572 855 
1898 120 110 356 ° 161308 120 271 659 


That the work performed by the Bureau of Animal Industry 
is immense, and that in the United States Sanitary Medicine is not 
behind the efforts made in Eurpean countries, can be readily 
appreciated by the preceding figures, and no doubt can be enter- 
tained as to the thorough execution of all the Jaws and regulations, 
when we glance for a moment at the organization of the body of 
workers who compose the staff of meat inspectors. 


This staff is composed of two classes of agents — the pro- 
fessional, viz. the veterinarians who fill the position of inspectors 
and assistant inspectors; and the non professional, consisting of 
stock examiners, taggers, and assistant microscopists. The stock 
examiners are men who have had experience as butchers, cattle 
dealers, buyers etc. They are able to assist the veterinarians very 
much in making ante-mortem examinations, and supervising the 
marking of the meat and other products. The taggers do the work 
of labourers, putting on tags, stamping boxes, cancelling stamps etc. 
The assistant microscopists are all engaged in the trichina inspec- 
tion. They have been trained in the work and are under the 
supervision of a microscopist who in most cases is a veterinarian. 


1160 Veterinary officials. 


This little army, 877 strong, is divided as follows: 157 in- 
spectors, 1 live stock agent, 145 stock examiners, 207 taggers, 319 
assistant microscopists; the balance is made up of clerks and 
labourers. . 

The keep of this army amounts to about 400000 Dollars 
a year. It is a small sum for the amount of work it does, and 
certainly, when you take into consideration the good results and 
the benefit that are derived from it, due credit cannot be refused, 
nor the efforts remain unrecognized, and I may be allowed to ask, 
if the example is not worthy to be followed. 








1161 


Rapport du docteur A. LIAUTARD 


Directeur de l’Americain Veterinary College, New-York. 






= IEN que la science vétérinaire américaine, comparée à 

73 à celle d'Europe, puisse encore être considérée comme 

dans son enfance, on ne peut rester indifférent aux 

5 > travaux qu’elle a déjà accomplis, surtout dans la 
branche spéciale de médecine sanitaire. 

Comment pouvait-il en être autrement? Comme futur 
marché du monde entier, un devoir lui était imposé; non seulement 
celui de veiller à la protection de ses propres animaux, mais aussi 
sur les qualités de ses produits d'exportation, soit vivants, morts ou 
sous forme de préparations diverses, devant être examinés avant 
leur admission sur les marchés européens. 

Par suite du développement des Etats-Unis et de l'expansion 
de leurs relations commerciales internationales, ce fut un devoir 
pour eux de se protéger contre la présence et l’introduction des 
maladies contagieuses et de plus d’être à même de garantir la 
qualité des produits qu’ils envoyaient d’une manière si étendue au 
delà de l'Atlantique. . 

Déjà, il y a quelques années, apparut un danger menaçant; 
la présence de la péripneumonie, qui sévissait sur une grande 
‘échelle parmi ses bestiaux, du choléra des porcs et de la trichinose 
qui tuaient un si grand nombre de porcins, avait obligé quelques 
Etats d'Europe à fermer leurs portes aux produits américains; c’est 
“lors que des mesures durent être prises et qu'après bien des diffi- 
cultés, le „Bureau de l’Animal Industry“ fut créé en 1884 par une 
doi du Congrès ayant pour but ,,d’empécher l'exportation de bestiaux 
malades et de prendre les mesures nécessaires pour la suppression 
et l’extirpation de la péripneumonie et d’autres maladies contag- 
ieuses parmi les animaux domestiques et aussi d'empêcher l’im- 
portation de maladies contagieuses dans le pays.“ 

La direction spéciale de ce bureau du Ministère de l’Agri- 
culture fut confiée au D" E. Salmon, et c'est à lui qu'est due la 
plus grande partie du travail accompli et c'est à ses efforts que 
de Bureau doit d’être aujourd’hui une des administrations de science 
‘sanitaire vétérinaire les plus efficaces du monde entier. 


1162 Le vétérinaire fonctionnaire public. 


Tout d’abord, comme l’indiquent la lettre et l’esprit de la loi de 
1884, par laquelle fut créé le Bureau de l’Animal Industry, son objet 
était presque exclusivement l'extinction de la péripneumonie con- 
tagieuse, ce ne fut qu'après une période d'efforts de cing ans et au 
prix d’environ 1500000 dollars, qu'il réussit à la réaliser, mais 
d'une façon si radicale que, depuis lors, pas un cas de peripneumonie 
contagieuse n’existe dans le pays. 

Mais petit à petit, il devint nécessaire d’augmenter sa sphère 
d'action et successivement le Congrès promulgua de nouvelles lois, 
l’etendant et lui demandant davantage, toujours dans l'idée de 
protection générale et commerciale. 

En 1890, une loi fut promulguée concernant , l'inspection des 
viandes pour l'exportation et défendant l'importation de denrées 
de mauvaise qualité‘. — Cette loi fut bientôt suivie d’une autre 
sur „l’inspection des bestiaux et porcs, vivants ou abattus, et de leurs 
produits au point de vue du commerce entre les Etats ou pour 
tout autre objet“. 

Ces trois lois forment la base entière du but de la création 
du Bureau de l'animal industry; elles delimitent ses travaux, à 
savoir: „Eteindre les maladies contagieuses dans les Etats-Unis. — 
Empêcher l'importation de la contagion des pays étrangers. — 
Inspecter les viandes destinées à la consommation nationale et 
de celles qui sont destinées à l'exportation". 

Il est inutile de dire que ces lois fondamentales furent amen- 
dées en diverses circonstances et suivant les besoins afin de per- 
mettre aux travaux du Bureau d'être plus parfaits et plus efficaces; 
— parmi ces amendements, j'en citerai un de 1895, qui a rapport 
à l'inspection des bestiaux et des moutons pour l’exportation. 

Au commencement de la création du Bureau de l’Animal 
Industry, son organisation fut difficile; la population ne s’y attendait 
pas, on ne comprenait ni sa nécessité ni ses avantages; le nombre 
des vétérinaires qui auraient pu y être attachés et y rendre des 
services était comparativement restreint; mais peu à peu et comme 
le temps s’ecoulait, ces obstacles furent surmontés et un nombre 
suffisant de bons travailleurs fut obtenu. — On peut se faire une 
idée de l'importance de l’organisation telle qu'elle est aujourd'hui, 
en considérant la répartition du travail de ses sept divisions: 

1) La division d'inspection: ses travaux sont de nature exécu- 
toire; ils comprennent l'éradication des maladies contagieuses, 
l'inspection des animaux exportés et importés, celles des 
viandes, des bateaux de transport et les régulations con- 
cernant les mouvements des bestiaux du Sud (pour se 
garantir de la fièvre du Texas). 

2) La division de pathologie, qui fait principalement des in- 
vestigations sur les maladies des animaux domestiques 
pour établir leur nature, cause et traitement, ainsi que 
les meilleures mesures pour les empêcher. 








Rapport du docteur A. LIAUTARD, New-York. 1163 


3) La division de biochimie, qui doit résoudre les problèmes 
chimiques découlant de l’investigation des maladies; la 
préparation de la tuberculine, de la malléine et des diffé- 
rents sérums nécessaires pour la prévention ou la guérison 
des maladies. 

4) Le laboratoire de zoologie, où l'on étudie les parasites qui 
affectent nos animaux domestiques, et les maladies qu'ils 
provoquent. 

5) La division des laiteries, qui rassemble les informations 
qu'elle peut recueillir sur l'industrie du lait aux Etats- 
Unis et les distribue dans tout le pays. 

6) La division des divers, chargée de la comptabilité et de la 
correspondance ayant rapport aux maladies et à l’industrie 
animale du pays. — Elle dirige les investigations dans les 
campagnes. 

7) Les stations expérimentales, où sont gardées les animaux sur 
lesquels on expérimente, où sont élevés les petits animaux 
d’experimentation et où sont préparés les sérums d’antitoxine. 


x 
* * 

Permettez-moi maintenant de vous présenter quelques faits 
sur les sujets qui vous intéressent le plus, l'examen des animaux 
d'exportation et de la viande pour le commerce du pays et de 
celle d'exportation. 


I. Examen des animaux d'exportation. 


Dans son rapport de 1897 le Dr Salmon dit: Les craintes des 
Gouvernements étrangers relatives à l'introduction de la peripneu- 
monie ou de la fièvre du Texas, venant des Etats-Unis, exigeaient 
l'adoption d’une méthode permettant l’immatriculation et l’enregistre- 
ment des animaux exportés, afin de les pourvoir de certificats 
d’origine et de santé attestants qu'eux et leurs régions de prove- 
nance sont francs d’épizootie. De temps à autre les inspecteurs 
anglais prétendirent avoir trouvé la péripneumonie chez des bestiaux 
d'Amérique débarqués dans des ports anglais. 

Dans deux occasions des inspecteurs allemands constatèrent 
la fièvre du Texas chez des animaux débarqués à Hambourg. Les 
rapports allemands ont prouvé que les deux transports de ces 
bestiaux n'avaient pas la même maladie et que chez l’un d'eux le 
diagnostic avait donc été erroné. De tels faits montrèrent l’impor- 
tance d'une grande supervision; car les bestiaux américains sont, 
depui slors, exclus des ports d'Allemagne. 

Au début, il ne fut pas facile d'exécuter la mesure prouvant 
l'origine des animaux d'importation, laquelle avait été appliquée 
avec le plus grand succès lors de la lutte contre la péripneumonie, 
et qui consistait à leur river dans le cartilage de l’oreille une plaque 
métallique numérotée. 


1164 Le vétérinaire fonctionnaire public. 


Mais il y avait une grande différence entre les vaches péri 
pneumoniques et les bœufs du Texas, animaux sauvages se refusant 
à s’apprivoiser et se revoltant furieusement contre toute autorité. 

ll faut avoir vu ces bestiaux et les avoir approchés pour 
apprécier combien les difficultés étaient grandes. 

Néanmoins avec de la patience on y arriva. Des passages 
très étroits furent construits, où un seul animal pouvait entrer 
et être maintenu pour recevoir une plaque métallige à l’oreille avec 
une pince perforatrice analogue à celle employée pour placer les 
anneaux dans les groins des. porcs. Ce travail est maintenant en 
pleine exécution; les animaux sont marqués avec la plaque au 
premier marché où ils sont amenés; les places où ils reçoivent leur 
nourriture sont connues; on prend note du wagon dans lequel ils 
sont expédiés, et à la station où ils débarquent, l'inspecteur recoit 
toutes les informations nécessaires qu’il transmet à l'inspecteur du 
port étranger de débarquement. 

De cette façon ce dernier est à même de donner un certificat 
de franchise de maladie contagieuse après avoir inspecté l'animal. 

Les moutons sont inspectés avant l'exportation, mais ne sont 
pas marqués comme les bovins. 


Les tableaux suivants montrent ce travail accompli jusqu à 
présent : 











Bestiaux Moutons 
Années | _ 
PRESS Nombres pres Nombres Nombres Nombres 
d’inspections marqués des exportés | d’inspections | des exportés 

1893 611 542 280 570 289 240 — — 
1894 725 248 860 580 863 585 135 780 85 800 
1895 657 756 324 389 324 299 704 044 350 806 
1896 815 882 877 639 365 345 733 657 422 603 
1897 845 110 410 379 390 554 348 108 184 5% 
1898 859 346 418 694 400 512 


297 719 | 147 907 


II. Inspection des viandes. 


L’inspection des viandes fut commencée d’une manière officielle 
en 1891. La loi exige que la viande examinée soit marquée d'une 
manière reconnaissable. Cela est fait à l’aide d'une plaque métallique 
fixée à tout quartier ou morceau de viande, par un fil de fer et 
muni d’un cachet officiel — Ce moyen permet à l'acheteur de 
savoir si la viande qu'il achète, a été examinée, car si le cachet est 
bien fixé au fil de fer, la plaque métallique ne peut être enlevée 
et changée d'un morceau sur un autre. — C’est encore un moyen 
de contrôle pour la viande transportée d’un Etat dans un autre, 
ou exportee à l'Etranger. 








Rapport du docteur A. LIAUTARD, New-York. 1165 


Lorsque la loi est bien exécutée, seule la viande inspectée 
peut être employée pour le commerce entre les Etats ou avec 
l'étranger. — Toutes les viandes exportees sont examinées de cette 
manière et l'ont été depuis 1892. 

Dans cette année, on a examiné pour l'exportation 1190771 
quartiers de boeuf; en 1893, 1036809; en 1894, 2417312 quartiers 
et 4022 petites pièces. 

En 1892, 583361 moutons et 59089 veaux abattus furent in- 
spectés — en 1893, 92947 veaux et ‘870412 moutons. 

Je n’ai pas les chiffres pour 1895, 1896 et 1897; il n’est pas: 
douteux qu'ils soient dans les mêmes proportions. — 

L’inspection et le marquage de la viande en conserves, salée 
et fumée est faite de la même manière, — Le nombre des articles 
inspectés est énorme. — 

Le nombre d'animaux examinés avant l'abattage dans les 
abattoirs officiels, tant en bovins, veaux, moutons que porcs sont 
les suivants: 


1891 83 891 1895 18 783 000 
1892 8 809 459 1896 28 275 739 
1893 4 885 683 1897 26 541 812 
1894 12 944 056 1898 81 213 906 
* 
* * 


L’examen microscopique de la viande est l’objet de l’attention 
la plus sévère de la part du Bureau de l’Animal Industry, — elle 
est faite par un corps d’assistants microscopistés nombreux. Voici 
les chiffres donnés par le D' Salmon dans son dernier rapport. 


Au pays qui ne 
demandent pas 


Aux pays qui réclament 





M . 
l'inspection l'inspection 
1892 22 025 698 livres 16 127 176 88 152 874 
1893 8059758 „ 12 607 652 20 671 410 
1894 18845119 „ 16 592 818 35 437 987 
1895 89 355 230 „ 5 739 368 45 094 598 
1896 21497321 ,, 1 403 559 22 900 880 
1897 42570572 ,, 1 001 788 48 572 355 
| 1898 120 1103856 „, 161 303 120 271 659 
* * * 


On peut par les tableaux qui précèdent se rendre bien compte 
de l’immensite du travail exécuté par le Bureau de l’Animal Indu- 
stry, et combien les Etats-Unis sont peu en arrière des efforts faits 
dans les Etats d'Europe, et on ne peut avoir aucun doute sur 


1166 Le vétérinaire fonctionnaire public. 


l'exécution parfaite des lois et de leur régulation, si pour un mo- 
ment on examine l'organisation du service de l'inspection des 
viandes. 

Ce service est composé de deux sortes d'agents — les profes- 
sionnels, c'est-à-dire les vétérinaires qui remplissent les positions 
d’inspecteurs et d’assistants inspecteurs, — les non professionnels, c’est- 
à-dire ceux qui examinent les bestiaux, ceux qui les marquent, et 
les microscopistes. 

Les examinateurs de bestiaux sont des personnes qui comme 
bouchers, acheteurs de bestiaux etc. peuvent aider et aident les 
veterinaires en examinant les animaux avant l’abattage; ils sur- 
veillent les marquages des viandes et de leurs produits. 

Les marqueurs placent les marques, timbrent les boites et 
annullent les anciens timbres etc. — Les microscopistes sont charges 
des recherches de trichines. [ls ont tous reçu une instruction spéciale 
et sont sous la direction d’un microscopiste en chef, qui est, dans 
la majorité des cas, vétérinaire, 

Cette petite armée de 877 employés est ainsi divisée: 157 
inspecteurs, 1 agent de bestiaux, 145 examinateurs de bestiaux, 
207 marqueurs, 319 assistants microscopistes; le reste comprend des 
commis et des ouvriers. Les appointements de tout ce personnel 
montent à 400 000 Dollars par an. — C'est bien peu pour la quantité 
de travail qui est faite: et certainement si on prend en considér- 
ation les bons résultats et les avantages qui en sont la conséquence, 
on ne peut se refuser d’en reconnaître la valeur; et même, j'oserai 
demander à quelques uns des Etats Européens, — cet exemple 
n'est-il pas bon à suivre? 








1167 


Bericht von A. Liautard 


Direktor und Professor an den American Veterinary College New-York. 


(Übersetzt von P. Kühner unter Leitung des Dr. Lydtin, Baden-Baden.) 





kann, da es erst vor 40 Jahren ins Leben gerufen 
wurde, im Vergleich mit dem Europas als in der Kind- 
heit stehend, bezeichnet werden. Nichtsdestoweniger 
sind seine Leistungen, namentlich auf dem Gebiete 
der Hygiene, nicht zu unterschätzen. 

Amerika, dem Weltmarkte der Zukunft, liegt die Pflicht ob, 
nicht nur seine Viehbestände zu schützen, sondern auch die gute 
Beschaffenheit der Exportware, handle es sich nun um lebende 
oder geschlachtete Tiere oder um Erzeugnisse aus denselben, zu 
gewährleisten. Die Waren sind daher vor ihrer Zulassung zum Export 
einer strengen Kontrolle zu unterwerfen. 

Als die Vereinigten Staaten in den äußern Verkehr eintraten, 
als ihr Handel zunahm und ihre internationalen Beziehungen mannig- 
facher wurden, sahen sie sich genötigt, Maßregeln sowohl zur Be- 
kämpfung der im Binnenlande herrschenden Seuchen, als auch 
gegen die Einschleppung ansteckender Tierkrankheiten zu ergreifen. 

Bereits seit längerer Zeit waren die einheimischen Bestände 
durch die Lungenseuche, die sich stark ausbreitete, und durch 
Schweineseuchen, sowie durch die Trichinose, denen viele Tiere 
zum Opfer fielen, stark bedroht. Dadurch, daß verschiedene euro- 
päische Staaten sich infolge dieser Verhältnisse veranlaßt sahen, 
gegen die amerikanische Einfuhr Sperre zu verfügen, wurde der 
Anstoß zur Gründung des „Bureau of Animal Industry‘, welches nach 
Überwindung von mancherlei Schwierigkeiten durch den Kongreßakt 
von 1884 ins Leben gerufen wurde, gegeben. 

Die Einrichtung verfolgte anfänglich den Zweck, die Ausfuhr 
von krankem Vieh zu verhindern, die Mittel zur Tilgung der 
Lungenseuche und anderer ansteckender Krankheiten zu schaffen 
und die Einschleppung von Seuchen zu verhüten. 

Die Leitung dieser Sonderabteilung des Landwirtschaftsmini- 
steriums wurde Herrn Dr. E. Salmon übertragen. Ihm ist ein großer 
Teil der bereits errungenen Erfolge zu verdanken. Seinen Anstreng- 
ungen gelang es, das Bureau zu einem der wirksamsten Werkzeuge 
der Sanitäts-Veterinärpolizei heranzubilden. 


as Veterinärwesen der Vereinigten Staaten Nord-Amerikas 
a 


1168 Das Veterinärbeamtentum. 


Ganz ursprünglich war der Zweck des Bureaus, wie das Gesetz 
von 1884 sagt, lediglich die Tilgung der Lungenseuche. Diese 
gelang so vollkommen, daß nach Ablauf von 5 Jahren, während 
welcher 1500 000 Dollars verausgabt wurden, kein einziger Krank- 
heitsfall in den Vereinigten Staaten mehr vorkam. 

Nach und nach wurde es nötig, das Thätigkeitsfeld des Bureaus 
auszudehnen, ein Bedürfnis, welchem der Kongreß Rechnung trug, 
indem er die Befugnisse des Bureaus im Hinblick auf das Verlangen 

_nach Gesundheits- und nach Handelsschutz erweiterte. 

Im Jahre 1890 wurde ein Gesetz erlassen, welches die Beschau 
alles zur Ausfuhr bestimmten Fleisches vorschreibt und die Einfuhr 
gefälschter Nahrungsmittel und Getränke verbietet. Dieses Gesetz 
trat 1891 in Kraft und kurz darauf ein weiteres, betreffend die 
Untersuchung von Schlachtvieh und der aus ihnen gewonnenen 
Fleischwaaren, soweit sie für den auswärtigen Handel oder zu 
sonstigen Zwecken bestimmt sind. 

Den Vollzug dieser drei Gesetze zu überwachen, ist heute 
Sache des Bureau of animal Industry. Seine Aufgaben sind so- 
nach: die Tilgung der ansteckenden Krankheiten im Binnenlande, 
die Verhinderung der Einschleppung ansteckender Krankheiten vom 
Auslande und die Untersuchung des Fleisches, welches zur Ausfuhr 
oder zum Verbrauche im Inlande bestimmt ist. 

Es leuchtet ein, daß die drei Gesetze wiederholt, je nach Be- 
dürfnis, durch Zusatzbestimmungen, welche die Thätigkeit des 
Bureaus einschneidender und wirksamer gestalteten, vervollkommnet 
wurden, so namentlich durch die Novelle von 1895 über die Unter- 
suchung von Rindvieh und Schafen, welche vor der Ausfuhr vor- 
zunehmen ist. 

Die Organisierung des Bureau of animal Industry bot große 
Schwierigkeiten. In den beteiligten Kreisen fehlte das Verständnis 
für die neue Einrichtung; die Zahl der verfügbaren und geeigneten 
Tierärzte war verhältnismäßig gering. Im Laufe der Jahre wurden 
diese Hindernisse jedoch überwunden und das nötige Beamten- 
personal war herangebildet worden. 

Damit Sie sich eine richtige Vorstellung von der Bedeutung 
des Bureaus machen können, will ich hier die Sektionen aufzählen, 
in welche es eingeteilt ist: 

1. Die Untersuchungs-Abteilung, deren Arbeit exekutiver Art 
ist und in der Tilgung der ansteckenden Krankheiten, in 
der Untersuchung der für die Ein- und Ausfuhr bestimmten 
Tiere, in der Fleischbeschau, in der Schiffs-Inspektion und 
in der Regelung des Viehverkehrs mit dem Süden (zur 
Verhinderung der Verbreitung des Texasfiebers) besteht. 

2. Die pathologische Abteilung, die sich vorwiegend damit 
beschäftigt, etwaige Krankheiten unter den Haustieren fest- 
zustellen, die Natur, die Ursache, die Heilbehandlung und 
das zweckmäßigste Verfahren zur Vorbeugung der Krank- 
heiten zu ermitteln. 


Bericht von A. Liautard, New-York. 1169 


3. Die biochemische Abteilung, welche die bei der Erforschung 
der Krankheiten auftauchenden Fragen zu lösen sucht, so- 
dann das Tuberkulin, das Mallein und die verschiedenen 
Arten von Heil- und Schutzserum bereitet. 

4. Das zoologische Laboratorium, wo die Studien über die 
krankheitserregenden Parasiten unserer Haustiere be- 
trieben werden. 

5. Die milchwirtschaftliche Abteilung, welche den Stand des 
Molkereiwesens in den Vereinigten Staaten untersucht und 
hierüber berichtet. 

6. Die gemischte Abteilung, die sich mit der Überwachuug 
der Buchführung, den Einnahmen und Ausgaben, ferner 
mit der Korrespondez über die Seuchen und die Landes- 
Viehzucht befaßt und Erhebungen an Ort und Stelle macht. 

7. Die Versuchsstationen, wo die zu Versuchen erforderlichen 
kleinen Tiere gehalten und gezüchtet und Antitoxine her- 
gestellt werden. 

Gestatten Sie mir an ein paar Beispielen zu zeigen, welche 
Arbeitslast zu bewältigen ist. Ich denke hierbei zunächst an die 
Untersuchung des zur Ausfuhr bestimmten Viehes und Fleisches, 
d. h. an die Punkte, welche Sie am meisten interessieren dürften. 


1. Die Untersuchung des Export-Viehes. 


Dr. Salmon sagt in seinem Berichte fir das Jahr 1897: 


Die Befürchtung, welche von seiten fremder Regierungen 
hinsichtlich der Einschleppung der Lungenseuche und des Texas- 
fiebers aus den Vereinigten Staaten gehegt wurde, zwangen zur 
Einführung eines Verfahrens, durch welches der Nachweis der Her- 
kunft und der Gesundheit der Tiere mit Sicherheit erbracht werden 
konnte. Zu diesem Zwecke waren die Tiere vor der Ausfuhr zu 
untersuchen, einzutragen und zu zeichnen, ehe das Zeugnis, 
welches ihre Gesundheit bekundete, ausgestellt werden durfte. Es 
hatten nämlich englische Inspektoren behauptet, daß verschiedene 
aus Amerika gekommene Rinder bei der Landung in britischen 
Häfen von der Lungenseuchr ergriffen waren. In zwei Fällen be- 
richteten deutsche Inspektoren, daß das Texasfieber bei Rindern 
amerikanischer Herkunft festgestellt sei. Aus den deutschen Be- 
richten ging hervor, daß die beiden in Rede stehenden Transporte 
nicht mit der gleichen Krankheit behaftet waren, daß daher eine 
der Diagnosen auf Texasfieber nicht aufrecht erhalten werden konnte. 
Derartige Zwischenfälle lassen die Bedeutung und die Notwendig- 
keit der Überwachung des Handels erkennen. Denn seit der angeb- 
lichen Entdeckung von ansteckenden Krankheiten unter amerikani- 
schem Exportvieh ist die Einfuhr von Rindern und von Ochsenfleisch 
nach Deutschland verboten. 

Es stellte sich bald heraus, daß es keineswegs einfach war, 
die Herkunft aller zum Export bestimmten Tiere zu ermitteln und 


74 


1170 Das Veterinärbeamtentum. 








diese mit einer Nummermarke zu versehen. Derartige Marken wurden 
ohne besondere Mühe bei der Lungenseuchetilgung an den 
Ohren der Kühe befestigt; ungleich schwieriger und gefährlicher 
war die Arbeit, als es sich darum handelte, die wilden, unbändigen 
und kampfeslustigen Stiere auf den Weideplätzen aufzusuchen und 
mit der Ohrmarke zu zeichnen. 

Um diese Schwierigkeiten ermessen zu können, muß man mit 
Texasrindern zu tlıun gehabt haben. 

Indes wurde mit Beharrlichkeit ein praktisches Verfahren ge- 
funden. Man trieb die Tiere einzeln durch einen engen Gang, 
wobei die Ohrmarke mit einer Zange, wie sie bei der Markierung 
von Schweinen verwendet wird. befestigt werden konnte. 

Jetzt vollzieht sich das Geschäft regelmäßig wie folgt: die 
Tiere werden in dem ersten Stapelhof, in den sie nach der Aus- 
schiffung gelangen, markiert, ihre Futterplätze werden bestimmt 
und die Wagen, in denen sie befördert wurden, vorgemerkt. 
Hierauf erfolgt die Bezeichnung des Inspektors für die nächste 
Verladestation und desjenigen für den Exporthafen. Auf diese 
Weise wird es dem letzteren ermöglicht, mit gutem Gewissen die 
Gesundheitszeugnisse für die Tiere, welche er untersucht hat, aus- 
zustellen. 

Schafe werden ebenfalls untersucht, aber nicht gezeichnet. 

Nachstehende Zahlen geben an, welche Arbeitslast nach diesem 
System bewältigt worden ist: 











An Rindern wurden 


mit der Ohr- | 3 
marke ver- | ausgeführt | untersucht ı ausgeführt 
sehen | 


An Schafen 





Jahr 





untersucht 











—m———— 


1893 611 542 280 570 

1894 725 243 360 580 135 780 85 800 
1895 657 756 324 339 704 044 850 808 
1896 815 882 377 639 733 657 422 603 
1897 845 116 410 379 348 108 184 596 
1898 859 346 418 694 297 719 147 907 


2. Fleischbeschau. 


Die Fleischbeschau wurde im Jahre 1891 eingeführt. Nach 
dem Gesetze muß das untersuchte Fleisch (Viertel und einzelnes 
Fleischstück) mit einer Marke, die mittelst eines Drahtes an dem 
Fleisch befestigt wird, gekennzeichnet werden. Durch diese Marke 
wird es dem Konsumenten ermöglicht, sich davon zu überzeugen, 
daß das Fleisch, welches er kauft, untersucht ist. Da die Draht- 
stücke durch die Plombe zusammengehalten werden, ist es ausge- 





Bericht von À. Liautard, New-York. 1171 


schlossen, daß die Marke weggenommen und an ein anderes Stück 
Fleisch unversehrt angebracht werden kann. Die Marke hält so 
gut, daß sie auch zur Kontrolle für Fleisch dienen kann, das inner- 
halb des Landes oder außerhalb desselben verschickt wird. 

Bei pünktlichem Vollzug des Gesetzes kann nur untersuchtes 
und markiertes Fleisch in den Verkauf gelangen. Inbesondere wird 
alles zur Ausfuhr bestimmte Fleisch in dieser Weise seit 1892 be- 
handelt; so in den genannten Jahren 1190771 Viertel von Ochsen, 
1893 deren 1036809, 1894 sogar 2417312 und 4022 kleinere 
Fleischstücke. Außerdem wurden 583361 Hämmel und 59089 
Kälber im Jahre 1892, und 870512 Hämmel sowie 92947 Kälber 
im Jahre 1893 für den Export untersucht. Die Zahlen für die 
folgenden Jahre konnte ich mir nicht beschaffen. 

Die Besichtigung und Kennzeichnung der Fleischkonserven, 
des Pöckel- und Rauchfleisches vollzieht sich in der gleichen Weise. 
Die Masse der besichtigten Fleischwaren ist außerordentlich groß. 
Die Zahl der vor und nach der Schlachtung in den öffentlichen 
Schlachthäusern besichtigten Tiere (Rinder, Kälber, Schafe und 
Schweine) ist von Jahr zu Jahr in der Zunahme begriffen. 


Sie betrug: 
im Jahre 1891 88891 Tiere im Jahre 1895 18783000 Tiere 


nn» 1892 8809450 „ »  n . 1896 28275789 „ 
~ nn 1898 4885688 „, , » 1897 26541812 „ 
» n 1894 12944056 „, »n.. 1898 81213966 „ 


Die mikroskopische Untersuchung des Schweinefleisches wird 
unter der Aufsicht des Bureau of animal Industry besonders sorg- 
fältig ausgeführt. Nach dem jüngsten Berichte des Dr. Salmon 
sind folgende Zahlen zu verzeichnen: 


Pfunde 


in den Gegenden, 
















in den Gegenden, 


Jahrgang welche die Unter- |wo die Untersuchung Im Ganzen 
suchung eingeführt nicht verlangt 


haben 


















1892 22 025 698 16 127 176 88 152 874 
1893 8 059 758 12 617 652 20 677 410 
1894 18 845 119 35 437 937 
1895 39 355 230 45 094 598 
1896 27 497 321 22 900 880 
1897 42 570 572 45 572 355 
1898 120 110 356 120 271 659 


Daraus ist ersichtlich, welche Arbeit von dem erwähnten 
Bureau geleistet wird und daß die Vereinigten Staaten Nordamerikas 
heute in der Organisation der Fleischbeschau nur wenig hinter den 
europäischen Ländern stehen. 


1172 Das Veterinärbeamtentum. 


ro eng 


Der Vollzug der Fleischbeschaugesetze ist durch zweierlei Be- 
amte gesichert: zunächst durch die tierärztlich gebildeten Inspektoren 
und deren Assistenten; sodann durch Gehilfen, welche das Vieh 
untersuchen, solche, die das Fleisch markieren, und endlich die- 
jenigen, welche mikroskopieren. 

Die Viehbeschauer werden aus der Reihe der Metzger und 
Viehhändler genommen und unterstützen die Tierärzte bei der Be- 
sichtigung der lebenden Schlachttiere; auch überwachen sie die 
Markierung der Schlachtstücke und der Fleischteile. 

Die Markierer bringen die Marken an, stempeln die Blech- 
büchsen und beseitigen die gebrauchten Marken und Büchsen. 

Die Mikroskopiker sind Trichinenschauer, erhalten eine be- 
sondere Ausbildung und stehen unter der Aufsicht des Ober- 
beschauers, welcher ein Tierarzt ist. 

So ist ein kleines Heer von im ganzen 877 Beamte entstanden, 
darunter 157 Inspektoren, 1 Viehverkaufsagent, 145 Viehbeschauer, 
207 Markierer und 319 Mikroskopiker; die übrigen sind Arbeiter 
und Schreiber. Der Gehalt der Angestellten macht insgesamt eine 
Summe von 400000 Dollars aus. 

Diese Summe ist gegeñüber der Leistung klein, besonders 
wenn man die schönen Ergebnisse und alle Vorteile in Betracht 
zieht, die aus der Arbeit erwachsen. Der durch diese geschaffene 
Wert ist nicht zu schätzen, und dürfte daher auch mancher euro- 
päische Staat sich ein Beispiel an amerikanischen Einrichtungen 
nehmen. 





1173 


Anhang. 





= 


Bericht von Dr. Arndt 


Departementstierarzt in Oppeln. 







ie mit dem internationalen Viehverkehr verbundenen 

SW Gefahren der Seuchenverbreitung haben schon wieder- 
holt die Thätigkeit der internationalen tierärztlichen 

of Kongresse, ganz besonders derjenigen vom Jahre 1883, 

1889 und 1895 in Anspruch genommen. Auch der 
diesjährige VII. Kongreß hat sich mit dieser Frage an 
erster Stelle zu beschäftigen. In der Fassung jedoch, in welcher 
die Angelegenheit diesmal zur Behandlung gestellt ist, ist ein 
wesentlicher Unterschied gegen früher festzustellen. Auf dem Kongreß 
zu Paris lautete das diesen Gegenstand betreffende Thema: „Zweck- 
mäßigkeit und Organisation eines internationalen Verfahrens zur 
Unterdrückung der Tierseuchen“ — auf demjenigen zu Bern: „Inter- 
nationale Tierseuchenpolizei, Vorschlag einer internationalen Kon- 
vention betreffend den Viehverkehr.‘“ Während hiernach auf den 
letzten beiden Kongressen schon aus dem Thema als springender . 
Punkt als Endziel der gemeinschaftlichen Beratungen ersichtlich 
war: eine Vereinbarung unter den Staatsregierungen herbeizuführen, 
auf Grund welcher sich ein unbeschränkter, internationaler Vieh- 
verkehr entwickeln könne, ist in dem diesmal zur Behandlung 
stehenden Thema dieses Ziel nicht angedeutet. 

Diese Einschränkung des gegenwärtigen Themas muß wohl 
als eine absichtliche und auch zweckmäßige angesehen werden, als 
die Folge der Fruchtlosigkeit aller bisherigen Bestrebungen in dieser 
Richtung. Seit mehr als 10 Jahren sind die auf die Herbeiführung 
internationaler Konventionen abzielenden Beschlüsse olıne jedes 
Ergebnis geblieben, weder diejenigen des Kongresses zu Paris, noch 
die von Bern haben bei den leitenden Staatsbehörden eine Würdigung 
erfahren. Auch der den Vorgängen und Verhandlungen der letzten 
Kongresse Fernstehende wird sich des Eindrucks nicht haben er- 
wehren können, daß die Bemühungen, allgemein verbindliche Ver- 


1174 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


träge betreffend einen unbeschränkten internationalen Viehverkehr 
zustande zu bringen, von vornherein aussichtslos waren und dem- 
nach auch geblieben sind. 

Was meine persönliche Stellungnahme zu dieser Frage betrifft, 
so erachte ich das Streben nach einer Konvention, welche den 
Staaten irgend welche bindende Verpflichtung zur Offenhaltung der 
Grenzen für den Viehverkehr auferlegt, nicht nur für ein vergeb- 
liches, sondern auch für ein nicht zweckmäßiges Beginnen. 

Wiederholt schon ist in den früheren Verhandlungen hervor- 
gehoben worden, daß für die ganze Frage politische Erwägungen 
maßgeblich bezw. ausschlaggebend sind, und daß daher die Be- 
handlung derselben fast mehr noch Sache der politischen und 
diplomatischen als der tierärztlichen Vertreter ist. Betont muB 
jedenfalls immer wieder werden, daß die Interessen der einzelnen 
Länder am Zustandekommen eines freien internationalen Vieh- 
verkehrs außerordentlich ungleiche, ja sogar entgegengesetzte sind 
und daß die Produktionsländer wesentlich andere Interessen haben 
als die Konsumtionsländer. Ganz abgesehen jedoch von dieser 
politischen Seite der Angelegenheit glaube ich aus „rein veterinären“ 
Erwägungen das Streben nach allgemein verbindlichen Viehverkehrs- 
verträgen als unzweckmäßig bezeichnen zu müssen. 

Zunächst wird wohl als ein unbestrittener Erfahrungssatz 
allgemein anerkannt werden, daß der sicherste Schutz gegen die 
Einschleppung von Seuchen die völlige Grenzsperre ist und dab, 
je absoluter und rücksichtsloser die Sperre durchgeführt wird, desto 
mehr das Niveau der Seuchengefahr herabsinkt. Auch die best- 
redigierte und vorsichtigste Konvention läßt bezüglich der Ein- 
schleppung wenigstens gewisser Seuchen im $tich und gewährt 
nicht zur Hälfte die Sicherheit gegen die Seuchenverbreitung, wie 
die volle Grenzsperre. 

Wer Gelegenheit gehabt hat, vergleichende Beobachtungen an 
zwei ausgedehnten Landesgrenzen mit verschiedenartigen Verhält- 
‚ nissen bezüglich des Viehverkehrs anzustellen — völlige Grenz- 

sperre auf der einen, Konvention auf der andern Seite — wird 
mit mir übereinstimmen. Jedenfalls würde es mir leicht gewesen 
sein, aus eigener Wahrnehmung das einwandfreieste Beweismateria) 
beizubringen, wenn anders mir bei der aufs kürzeste bemessenen 
Frist zur Herstellung des Referates Zeit geblieben wäre, mich mit 
diesem Punkte näher zu befassen. Man wird daher zugeben müssen, 
daß es nicht möglich erscheint, derartige Konventionen bezw. der- 
artige vertragsmäßige Veterinärmaßregeln zu schaffen, daß bei einer 
Ausdehnung derselben auf alle oder doch den größten Teil der 
kontinentalen Staaten der Viehverkehr zu einem ungefährlichen 
wird. Die Unmöglichkeit liegt hier nicht zum wenigsten mit in 
der Verschiedenartigkeit des Kulturzustandes in den einzelnen 
Ländern. Selbst wenn es gelingen möchte, die Veterinär-Organi- 
sation, den veterinären Überwachungsdienst, ja auch die Thätigkeit 
aller übrigen für den Viehverkehr in Frage kommenden Behörden 





Bericht von Dr. Arndt, Oppeln. 1175 








auf Grund konventioneller Maßnahmen gleichmäßig auszugestalten, 
so wäre damit das Ziel doch nicht erreicht: Die Durchführung der 
Maßnahmen ist zu sehr vom Kulturzustande der interessierten Be- 
völkerung abhängig, von der Fähigkeit derselben, die geplanten 
Maßnahmen zu verstehen und dieselben zu unterstützen. 

Ferner kommt in Betracht, daß Konventionen doch immer 
auf eine bestimmte, nicht zu kurz bemessene Zeit hinaus abge- 
schlossen werden müssen. Nun wissen wir aber, daß die Tier- 
seuchen in ihrem Auftreten und Verlauf sich nicht immer gleich 
bleiben, sondern zuweilen ihren Charakter ändern, daß lange Zeit 
hindurch milde verlaufene Seuchen auf einmal einen bedenklichen, 
mit großen Verlusten einhergehenden Verlauf annehmen, ja daß 
neue, bis dahin kaum bekannte Krankheiten mit ausgesprochener 
Seuchennatur plötzlich auftauchen und zur Entwickelung und Ver- 
breitung kommen. Angesichts dieser Erfahrungsthatsache würde 
unter Umständen eine Konvention, welche auf längere Zeit hinaus 
einer Absperrung der Grenze entgegensteht, die bedenklichsten 
Folgen nach sich ziehen. Wenn z. B. in den Resolutionen des 
V. Kongresses zu Paris unter Ziffer 8 gesagt ist: 


„Wenn eine ansteckende Tierkrankheit in einer bestimmten Entfernung 
von der Grenze eines Landes ausbricht oder herrscht, sollen die benach- 
barten Staaten die Einführung bestimmter Tierarten oder tierischer Produkte 
nicht untersagen, wenn in dem verseuchten Lande Sorge getragen wird, 
daß die Seuchenherde abgesperrt bleiben und die weitere Verbreitung der 
ansteckenden Krankheit durch alle Mittel verhindert wird.“ 


so wird, bei der Unmöglichkeit, die Weiterverbreifung der Seuchen 
mit voller Sicherheit zu verhindern, eine derartige Verpflichtung 
unter Umständen sehr verhängnisvoll werden. 


Nach diesen Erwägungen vermag ich nicht für die allgemeine 
Einführung internationaler Konventionen einzutreten, welche die 
freie EntschlieBungsfahigkeit der Staaten bezüglich der Erweiterung 
oder Beschränkung des Viehverkehrs festlegen und damit der be- 
rechtigten Forderung des Schutzes der landwirtschaftlichen Vieh- 
bestände zuwiderlaufen. Keineswegs will ich damit die Bedeutung 
von Konventionen an sich in Frage ziehen, ich wiederhole nur, 
daß es nach meiner Ansicht auch vom rein veterinären Standpunkte 
nicht angängig erscheint, Konventionen zu schaffen, die für alle 
oder doch eine größere Zahl von Staaten passend sind, wie auch 
überhaupt mit Anträgen auf Herbeiführung solcher Vereinbarungen 
an die Staatsregierungen heranzutreten. 


Während nun auf der einen Seite die Anstrebung allgemeiner 
Konventionen nicht opportun erscheint, so ist doch auf der andern 
ein völliger Grenzabschluß für viele Länder aus wirtschaftlichen 
Gründen nicht möglich, sondern ein mehr oder weniger umfang- 
reicher Viehverkehr mit den Nachbarländern erforderlich; ja es 
muß auch zugestanden werden, daß — wie schon mehrfach ange- 
führt wurde — selbst für Länder ohne eigentlichen Auslandsvieh- 


1176 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 





verkehr doch eine gewisse Gefahr von Seucheneinschleppungen 
besteht (Schmuggel, Grenzverkehr). Es ergiebt sich daher die 
weitere Frage, in welcher Weise der Kongreß die ihm gestellte 
Aufgabe, gegen die Seuchenverbreitung im Gefolge des internationalen 
Viehverkehrs anzukämpfen zur Erledigung bringen soll. 


In Beantwortung dieser Frage möchte ich meine Ansicht 
dahin zusammenfassen, daß der Kongreß seine Thätigkeit darauf 
beschränken solle: 


1. Die Schutzmaßregeln zusammenzustellen, welche geeignet 
sind, die mit dem internationalen Viehverkehr verbundenen 
Gefahren auf das erreichbar niedrigste Maß zurückzuführen. 

2. Diese Zusammenstellung den Staatsregierungen zu über- 
reichen mit dem Anheimstellen, die in derselben angegebenen 
Maßnahmen zur Anwendung zu bringen. 


In diesem Sinne werde ich mir auch erlauben die von mir in 
Vorschlag zu bringende Resolution aufzustellen. 

Auch mit dieser Beschränkung wird naclı meinem Erachten 
die Thätigkeit des Kongresses in der fraglichen Angelegenheit eine 
nutzbringende sein. Diejenigen Länder, welche Interessen am Vieh- 
export haben, werden sich bald genug dazu verstehen, auch ohne 
Vereinbarungen Einrichtungen zu schaffen, welche als die geeig- 
netsten zur Verhinderung der Seuchenverbreitung erkannt werden, 
nicht minder auch diejenigen Länder, welche eine Zufuhr von Vieh, 
sei es Schlachtvieh, sei es Nutzvieh, notwendig haben. Ja auch 
selbst die Länder, welche in der Lage sind, sich vom Welthandel 
im Viehverkehr abzuschließen, dürften veranlaßt sein, diejenigen 
Maßnahmen, welche sich auf den Grenzschutz und Verkehr im 
Grenzgebiet beziehen, zur Anwendung zu bringen. 


* 
* * 


Bezüglich der Maßnahmen selbst, welche ich — nächst der 
völligen Grenzsperre — für geeignet ansehe zum Schutze gegen 
die Seuchenverbreitung durch den internationalen Viehverkehr, 
glaube ich mich in einem nennenswerten Widerspruche mit den 
zum Teil mustergiltigen Vorschlägen der Herren Referenten der 
früheren Kongresse — und wohl auch des gegenwärtigen — nicht 
zu befinden. Nur bezüglich der Verwirklichung dieser Maßnahmen 
muß ich auf dem oben von mir dargelegten Standpunkte verbleiben, 
daß ich es für unzweckmäßig halte, die allgemeine vertragsmäßige 
Durchführung solcher Maßnahmen anzustreben, daß ich es vielmehr 
für ausreichend erachte, dieselben hier zusammenzustellen und 
den Staaten die völlige oder teilweise Anwendung derselben zu 
überlassen. 

Viel Neues werde ich daher in der nachfolgenden Darstellung 
der geeignet erscheinenden Schutzmaßregeln nicht zu bringen ver- 
mögen; ich darf mich auch wohl — um unnötige Wiederholungen 








Bericht von Dr. Arndt, Oppeln. 1177 


zu vermeiden — kurz fassen und mich darauf beschränken, die in 
Betracht kommenden Maßnahmen, soweit dieselben bereits wieder- 
holt die allgemeine Anerkennung gefunden haben, kurz aneinander 
zu reihen und eine Begründung nur zu einzelnen, mir besonders 
wichtig erscheinenden Punkten anzufügen. Letztere wird durch 
Kleindruck kenntlich gemacht sein. 

Die Schutz-Maßnahmen, welche gegen die Seuchverbreitung 
im Gefolge des internationalen Viehverkehrs in Frage kommen, 
lassen sich in 2 Gruppen zusammenlegen : 


À) in solche, welche nur in mittelbarer Beziehung zum Vieh- 
verkehr stehen; dieselben bilden gewissermaßen eine uner- 
läßliche Vorbedingung für eine wirksame Überwachung 
des Viehverkehrs, 


B) in solche, welche den Viehverkehr unmittelbar und im engeren 
Sinne betreffen. | 


* 
* * 


A. Massnahmen, welche nur in mittelbarer Beziehung zum Viehver- 
kehr stehen. 


1. „ weckmäßige Veterinär - Organisation“: Höchste 
Anforderung bezüglich der Vorbildung zum tierärztlichen Studium 
und des Studiums selbst. Ausbildung und Anstellung beamteter 
Tierärzte mit gesichertem, pensionsfähigem und von privater Thätig- 
keit unabhängigem Einkommen zur Überwachung des Viehverkehrs. 
Zentralisation der Veterinärverwaltung mit technischen Sachver- 
ständigen in der Zentralbehörde. Errichtung von Seuchenversuchs- 
stationen. 


Hierzu bemerke ich folgendes: Die Forderung, für die Vorbildung der 
Tierärzte das höchste erreichbare Maß (maturitas) vorzuschreiben, resultiert 
aus der Erfahrung, daß gerade die Überwachung des Viehverkehrs an die 
Charakterfestigkeit und sittliche Reife der damit betrauten Beamten die 
denkbar größten Antorderungen stellt, und daß derartige Eigenschaften am 
sichersten durch eine möglichst hohe Schulbildung gewährleistet werden. 
Aus denselben Gründen ist auch die Anstellung besonderer, beamteter Tier- 
ärzte erforderlich, welche bezüglich ihrer Thätigkeit bei der Viehkontrolle 
von den Interessenten völlig unabhängig sein müssen; es empfiehlt sich, an 
den Landesgrenzen Beamte anzustellen, die ausschließlich den Viehverkehr 
zu überwachen haben, während derselbe im Inlande von den Amtstierärzten 
im Nebenamte überwacht werden kann. Die Schaffung von Zentralbehörden 
mit technischen Sachverständigen für die Veterinär-Verwaltung größerer 
Distrikte, wenn angängig des ganzen Staates, bietet so augenscheinliche 
Vorteile, nicht nur hinsichtlich der Anordnung gleichartiger Maßnahmen, 
als auch namentlich für einen geordneten und pünktlichen Seuchennachrichten- 
dienst, daß eine Begründung hierfür überflüssig erscheint. Die Einrichtun 
von Seuchenstationen denke ich mir, bezüglich des Viehverkehrs deshal 
von besonderem Nutzen, als es Aufgabe dieser Anstalten sein muß, nicht 
nur für die Diagnose und Bekämpfung der Seuchen, sondern auch für die 
Erprobung und Bestimmung der besten Desinfektionsmittel und deren zweck- 
mäßigste Anwendung die maßgeblichen Versuche anzustellen. 


1178 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


2. Die „gesetzliche Seuchenbekämpfung“: Mit gesetz- 
lichen Maßregeln sind zu bekämpfen: Rinderpest, Milzbrand, Wut, 
Rotz, Maul- und Klauenseuche, Lungenseuche, Pockenseuche der 
Schafe, Rotlauf und Schweineseuche, Tuberkulose der Rinder, Ge- 
flügelcholera, Räude der Pferde und Schafe. Als Unterdrückungs- 
maßregeln sind in Anwendung zu bringen: a) die Anzeigepflicht, 
b) die amtliche Feststellung, c) die Publikation der Seuchenaus- 
brüche, d) die Beschränkung in der Benützung von Tieren, tieri- 
scher Produkten und dem Verkehr giftfangender Gegenstände, e) die 
Absperrung von Tieren, Ställen, Gehöften, Orten, Weiden, Gebieten, 
f) die polizeiliche Beobachtung verdächtiger Tiere, event. Kenn- 
zeichnung derselben durch Marke oder Brand, g) die Tötung er- 
krankter und verdächtiger Tiere, h) die Schutzimpfungen, i) die 
Entschädigung, k) Unschädliche Beseitigung von Kadavern u. dgl. 
und Desinfektion, in gewissen Fällen durch besonders angestellte 
Desinfektoren. 


Die Aufnahme der Geflügelcholera unter die gesetzlich zu bekämpfen- 
den Seuchen halte ich für dringend notwendig, weil diese Seuche durch den 
internationalen Viehverkehr besonders schnell und leicht verbreitet wird. 
Die Bekämpfung der Tuberkulose auch auf Schweine auszudehnen, erübrigt 
sich nach meinem Erachten, da die Schweinetuberkulose in der Hauptsache 
Fütterungstuberkulose ist und mit der Unterdrückung der Rindertuberkulose 
von selbst zurückgehen wird Ebenso dürfte der Bläschenausschlag bei 
seiner Unerheblichkeit nicht länger — wie in vielen Ländern — eine gesetz- 
liche Bekämpfung erfordern. Zur Desinfektion bemerke ich, daß die Aus- 
bildung und Anstellung von Desinfektoren, welche als amtliche Hilfsorgane 
für bestimmte Bezirke zu verpflichten sind, sich sehr nützlich erweist bei 
gewissen Seuchen, deren Kontagtum schwer zerstörbar ist, oder bei der 
Desinfektion öffentlicher Anlagen (Viehbuchten, Handelsställe u. dgl.). Die 
Desinfektoren werden zweckmäßig aus der Zahl der Fleisch- bezw. Trichinen- 
schauer genommen und gleichzeitig für Desinfektionen bei Seuchenkrank- 
heiten der Menschen, wie der Tiere ausgebildet. 


3. „Der Seuchen-Nachrichtendienst“. Empfehlenswert 
erscheint: a) über die Ausbrüche und die Bewegung der Seuchen 
im Inlande zu bestimmten periodischen Terminen Meldungen an 
eine Zentralstelle zu erstatten und an letzterer die eingangenen 
Meldungen alsbald zusammenzustellen und zu veröffentlichen. 
b) Seuchenausbrüche auf größeren Viehsammelplätzen (Viehmärkten) 
unabhängig von den periodischen Meldungen sofort telegraphisch 
der Zentralbehörde mitzutheilen und durch diese zu veröffentlichen. 
c) Die von benachbarten Ländern veröffentlichten Seuchenausweise 
ebenfalls durch die öffentliche und Tagespresse alsbald bekannt 
zu geben. 


Die Frage des Seuchen-Nachrichtendienstes ist in so erschöpfender 
Weise von Berdez auf dem Berner Kongreß behandelt worden, daß weitere 
Bemerkungen zu derselben entbehrlich erscheinen. Was indessen die Ein- 
richtung internationaler Bureaus für die Seuchenbenachrichtigung anbelangt, 
so bin ich der Meinung, daß diese Benachrichtigungen, selbst wenn die- 
selben telegraphisch eingehen, bei der Schwerfälligkeit des Verwaltungs- 
apparates meist nur einen Wert für die zurückliegende Zeit haben werden, 





Bericht von Dr. Arndt, Oppeln. 1179 


und daß daher ihre Bedeutung für die Abwendung der Gefahren des Vieh- 
verkehrs bei gewissen Seuchen (Maul- und Klauenseuche, Geflügelcholera) 
nur eine beschränkte sein wird. Hier wird ein internationales Meldebureau 
der Regel nach zu spät kommen; tür die andern Seuchen aber mit minder 
rapider Verbreitung (Lungenseuche, Rotz, Schweineseuchen u. a.) dürfte die 
Tagespresse in ihrer heutigen Entwickelung ausreichen. 


B. Massnahmen, welche den Viehverkehr unmittelbar betreffen. 


Dieselben erstrecken sich auf: 


1. „den Viehverkehr im Inlande“, 
2. „die Ein- und. Durchfuhr“‘, 
3. „den sogenannten kleinen Grenzverkehr‘. 


1. „Maßnahmen betreffend den Viehverkehr im Inlande“. 


a) „Markthandel, Viehmarkte‘‘. Bei der Anlage von Markt- 
plätzen, namentlich von bedeutenderen Märkten ist Bedacht zu 
nehmen auf möglichst unmittelbaren Anschluß an die Eisenbahnen, 
Herstellung eines event. desinfizierbaren Fußbodens und Vorrichtung 
zum reihenweisen Anbinden der Tiere, Zulassung nur eines oder 
weniger Zugänge und Trennung in der Aufstellung der Tiere nach 
Art und Gebrauchszweck. Die Überwachung des Marktviehs wird 
erleichtert durch die Forderung der Beibringung von Ursprungs- 
zeugnissen für Großvieh, in welchen die Herkunft aus seuchenfreien 
Ortschaften durch die Ortsbehörde bescheinigt ist; die zum Markte 
gebrachten Tiere müssen beim Auftrieb einzeln tierärztlich unter- 
sucht werden. 

Daß eine ‚geordnete und streng durchgeführte Überwachung der Märkte, 
wie überhaupt des Viehhandels im Inlande in direkter Beziehung zum inter- 
nationalen Viehverkehr steht und einen wesentlichen Einfluß auf die Herab- 
setzung der Gefahren des letzteren hat, wird niemand bezweifeln; die dieser- 
halb zu stellenden Forderungen bedürfen daher einer besonderen Begründung 
wohl nicht. Zur Frage der Desinfektion von Marktplätzen möchte ich nur 
kurz bemerken, daß eine solche, oder doch wenigstens eine Desinfektion 
einzelner Teile nicht nur auf den Zentralviehhöfen der großen Schlacht- 
häuser, sondern auch auf kleinen Viehmärkten gar nicht selten erforderlich 
wird, daß daher die Forderung eines geeigneten Fußbodens unerläßlich er- 
scheint. Wenn auch nicht überall ein gepflasterter oder cementierter Unter- 
grund zu haben sein wird, so muß doch jedenfalls ein Marktplatz mit tiefem 
Sandboden — wie er nicht selten gefunden wird — namentlich für die in 
kurzer F rist sich wiederholenden Märkte, als durchaus unzulässig bezeich- 
net werden. 


b) „Überwachung des Händlerviehs“. Verpflichtung der den 
Handel mit Vieh gewerbsmäßig betreibenden Personen, zur Führung 
von Kontrollbüchern, aus denen nicht nur der jeweilige Bestand, 
sondern auch die Herkunft und der Verbleib der gehandelten Tiere 
ersichtlich ist. In Zeiten besonderer Seuchengefahr, bezw. für Tiere, 
durch welche häufig Seuchen verschleppt werden, Schweine, empfiehlt 
sich die Anordnung einer in kurzen Zwischenräumen (3—5 Tagen) zu 
wiederholenden tierärztlichen Untersuchung. Die zur Einstellung von 
Handelsvieh benutzten Stallungen, ebenso die Transportfuhrwerke 
der Händler sind einer regelmäßigen Desinfektion zu unterwerfen. 


1180 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr 


eee 








c) Viehverkehr auf der Eisenbahn im Inlande. Beschränkung 
der Versendung von Tieren im Inlande auf bestimmte Eisenbahn- 
stationen, welche für den Viehverkehr geeignete Einrichtungen 
haben (massive, leicht desinfizierbare Rampen und Viehbuchten), 
und welche unter dauernder, tierärztlicher Beaufsichtigung stehen. 
Tierärztliche Untersuchung aller mit der Eisenbahn zu versendenden 
Tiere unmittelbar vor dem Einladen; bei Transporten über gewisse 
Zeit- und Entfernungsgrenzen hinaus Wiederholung der Unter- 
suchung beim Ausladen. Desinfektion aller zum Viehverkehr be- 
nutzten Wagen nach dem Entleeren, ebenso der Rampen, Vieh- 
buchten nach dem Gebrauche. 


Die dauernde Überwachung des Eisenbahnviehverkehrs im Inlande 
hegt ebenfalls im Interesse des internationalen Viehverkehrs, da dieselben 
Bahnhôfe und Transportmittel sowohl für den Inlands- wie für den Auslands- 
verkehr dienen. Die Untersuchung der zu versendenden Tiere wird deshalb 
zweckmäßig schon beim Einladen vorgenommen, weil hierbei seuchenkranke 
oder verdächtige Tiere von vornherein vom Transport ausgeschlossen werden 
können. Eine Wiederholung der Untersuchung auch beim Ausladen wird 
bei denjenigen Transporten, welche mehr als etwa drei Tage in Anspruch 
nehmen, von Nutzen sein. 


2. Maßnahmen betreffend die Ein- und Durchfuhr von 
Vieh, tierischen Produkten etc. 


a) „Eintrittsstellen“. Der Ein- und Durchgangsverkehr von 
Vieh und tierischen Produkten ist auf bestimmte Grenzübergangs- 
stellen zu beschränken, — für Pferde: Eisenbahn- und Landüber- 
gangsstellen; für Wiederkäuer, Schweine und Geflügel: lediglich 
Eisenbahnübergänge. — Die letzteren müssen mit geräumigen 
Rampen, Buchten und Ställen zum Ausladen, Unterbringen (Füttern 
und Tränken) und Untersuchen der Tiere versehen sein. Diese 
Anlagen entsprechen ihrem Zweck nur dann hinreichend, wenn 
dieselben, unter möglichster Vermeidung von Holz, aus Stein und 
Eisen und mit undurchlässigem cementiertem Fußboden hergestellt, 
sowie mit Einrichtungen zur Wasserspülung unter Druck ver- 
sehen sind. 

Die Zulassung von Landübergängen für Pferde ist im Interesse der 
Bewohner der weiteren Grenzgebiete wünschenswert und schließt auch 
erhebliche Bedenken bezüglich der durch Pferde übertragbaren Seuchen 
nicht ein, sofern eine tierärztliche Überwachung der Landübergänge überall 
durchgeführt werden kann. Für Wiederkäuer und Schweine dagegen und 


namentlich für Geflügel erscheint die Landeinfuhr wegen der leichten und 
schnellen Verbreitung der diesen Tieren eigentümlichen Seuchen unstatthaft. 


b) ,Ursprungszeugnisse*: Alle aus einem Staatsgebiet in das 
andere übertretenden Tiere müssen durch Viehpässe (Ursprungs- 
zeugnisse) gedeckt sein, welche von den Polizeibehörden des Her- 
kunftsortes ausgestellt sind, eine beschränkte Giltigkeit von höchstens 
8 Tagen haben und den Nachweis enthalten, daß die Tiere bei 
der Absendung seuchenfrei waren, eine bestimmte Zeit, etwa 
4 Wochen, im Herkunftsorte gestanden haben und daß im letzteren 





Bericht von Dr. Arndt, Oppeln. 1181 


und dessen Umgebung eine auf die betreffende Tierart übertragbare 
Seuche nicht herrscht. Für Großvieh (Pferde und Rinder) sind 
Einzelpässe erforderlich, für Kleinvieh genügen Kollektivpässe. 

c) „Grenzuntersuchung‘“. Zur Untersuchung der zur Ein- und 
Durchfuhr bestimmten Tiere und tierischen Produkte an den Grenz- 
übergängen müssen besondere, von den Interessenten des Vieh- 
verkehrs völlig unabhängige Beamten — Grenztierärzte — ange- 
stellt werden, welche in direktem dienstlichen Verkehr mit den 
oberen Grenzverwaltungsbehörden stehen. Denselben ist neben der 
Kontrolle der Ein- und Durchfuhr noch die Aufsicht über den 
anderweiten, sogenannten kleinen Grenzverkehr, wie überhaupt die 
Beobachtung über den Stand und die Bewegung der Viehseuchen 
im Grenzgebiet zu übertragen. Die Untersuchung der eingeführten 
Tiere muß nach dem Ausladen auf der Rampe bezw. an den in 
Verbindung mit der Rampe eingerichteten Viehbuchten und bei 
Tageslicht erfolgen, eine Untersuchung im Wagen ist unzulässig. 
Viehsendungen, welche seuchenkrank oder verdächtig befunden 
werden, oder welche nicht durch die erforderlichen Ausweise ge- 
deckt sind, müssen nach Aufnahme eines Protokolls und unter 
Benachrichtigung der Grenzbehörde des Ausfuhrlandes zurückge- 
wiesen werden; Sendungen, bei welchen erst nach erfolgtem Grenz- 
übertritte eine Seuche festgestellt wird, sind nach den im Inlande 
geltenden Bestimmungen zu behandeln. 

d) „Verschiedene Behandlung der eingeführten Tiere je nach 
ihrer Bestimmung.“ Das zur Einfuhr bestimmte Vieh hat eine ver- 
schiedene Behandlung zu erfahren, je nach dem Zwecke, zu welchem 
es eingeführt wird und je nach der Tierart, welcher es angehört. 

Bezüglich des Schlachtviehs jeder Art empfiehlt es sich, die 
Einfuhr nur unter der Bedingung zuzulassen, daß dasselbe von der 
Greuzeintrittsstelle aus in plombierten Wagen nur in bestimmte 
Schlachthäuser zur Abschlachtung in vorgeschriebener Frist einge- 
führt wird. Diese Schlachthäuser müssen mit besonderem Bahn- 
anschluß, besonderer Ausladerampe und getrennt liegenden Ställen 
für das von jeder Berührung mit dem Inlandsvieh fern zu haltende 
Auslandsvieh versehen sein und zudem unter dauernder, veterinär- 
polizeilicher Aufsicht stehen. 

Nutzvieh dagegen ist einer Observation nach der Einfuhr zu 
unterstellen. Für Rinder ist dieselbe auf 6 Monate, für Schweine, 
Schafe, Ziegen auf 4 Wochen zu bemessen; während dieser Zeit 
müssen die betreffenden Tiere in besonderen Ställen und getrennt 
von jeder Berührung mit anderem Vieh aufgestellt werden, die- 
selben dürfen erst nach Ablauf der Observationsfrist und nach 
wiederholter tierärztlicher Untersuchung, und zwar Rinder nach 
zuvoriger Tuberkulinprobe mit negativem Ergebnis, in den freien 
Verkehr gelangen. Pferde sind am Grenzeingange mit einem be- 
sonderen Kennzeichen (Brand am Huf) zu versehen, dieselben dürfen 
zwar nach erfolgtem Grenzübertritt in den freien Verkehr gelangen, 
sind jedoch für die Dauer von wenigstens drei Monaten einer alle 


1182 Bekämpfung der Tierseuchen beim internationalen Viehverkehr. 


14 Tage zu wiederholenden amtstierärztlichen Untersuchung zu 
unterstellen. Eingeführtes Geflügel ist an den Grenzeingangsstellen 
einer dreitägigen Quarantäne zu unterwerfen. 


Die verschiedenartige Behandlung der Nutztiere rechtfertigt sich aus 
der Verschiedenartigkeit der bei denselben vorkommenden Seuchenkrank- 
heiten. Nach den Erfahrungen, die namentlich bezüglich der Einschleppung 
der Rotzkrankheit, wie auch hinsichtlich der Geflügelcholera gemacht worden 
sind, erscheinen die in dieser Beziehung eführten Forderungen als uner- 
läßliche zur Verhütung der Gefahren, welche mit der Einfuhr dieser Tiere 
verbunden sind. Die Anordnung der Tuberkulinprobe für Nutz-Rinder vor 
deren Eingang ins Inland glaube ich mit Rücksicht auf die hierzu erforder- 
liche lange Quarantäne nicht empfehlen zu sollen ; statt dessen dürfte die 
Anordnung der Probe während der Observationszeit vorzunehmen sein, mit 
der Maßgabe, daß die Tiere nur bei negativem Ergebnis der Probe in den 
freien Verkehr gelangen dürfen. 


e) „Desinfektion“. Die im internationalen Viehverkehr be- 
nutzten Transportmittel (Eisenbahnwagen, Rampen, Verladegeräte) 
sind unverzüglich nach dem Entleeren bezw. nach stattgehabter 
Benutzung zu desinfizieren. Die Desinfektion der Eisenbahnwagen 
hat am Orte des Entladens durch besonders für diesen Zweck ge- 
schulte Personen und unter Kontrolle eines Amtstierarztes zu er- 
folgen. Das Begleitpersonal der Viehsendungen ist gleichfalls einer 
Desinfektion der Kleider und des Schuhwerks zu unterziehen. 

Die sub a bis e enthaltenen Vorschläge werden auch in sinn- 
gemäßer Weise bezüglich des Schiff-verkehrs anzuwenden sein. 


f) Endlich sind. als Schutzmittel im Sinne des Themas noch 
„gewisse Erleichterungen‘ für den großen, über weite Gebiete sich 
erstreckenden Viehverkehr vorzusehen, insoweit als dieselben dazu 
beitragen, die Transportunbilden zu verringern und damit die 
Tiere widerstandsfähiger auch gegen die Erkrankung an Seuchen 
zu erhalten, oder auch die Möglichkeit einer Ansteckung während 
des Transports zu verringern. 

Hierher gehören vor allem die Einrichtung von Viehzügen 
mit beschleunigter Fahrgeschwindigkeit, und ferner die Verwendung 
von Wagen, welche eine für den Viehverkehr geeignete Ausrüstung 
haben, insbesondere eine ausreichende Ventilation zulassen und 
auch die Möglichkeit des Fütterns und Tränkens im Wagen während 
des Transportes gewähren. 


In letzter Beziehung verdienen die nach dem Plane des russischen 
Ingenieurs Rikorskoff in Moskau erbauten und auf den russischen Bahnen 
schon vielfach in Betrieb befindlichen Wagen besondere Beachtung. 


3. Maßnahmen betreffend den sog. kleinen Grenzverkehr. 


Zum Schutze gegen die Seuchengefahr durch den Verkehr 
im Grenzgebiete zwischen benachbarten Ländern, soweit überhaupt 
ein Grenzverkehr zugelassen wird, empfehlen sich nachstehende 
Maßnahmen: 








Bericht von Dr. Arndt, Oppeln. 1183 


nn nn, 


Für die zu Weidezwecken oder im wirtschaftlichen Betriebe 
bis auf bestimmte Entfernungen hin die Grenze überschreitenden 
Tiere ist die Ausstellung von Passierscheinen erforderlich. Dieselben 
müssen von der Ortsbehörde des Ursprungsortes ausgestellt sein, 
eine genaue Beschreibung der betreffenden Tiere, sowie den Nach- 
weis enthalten, daß die letzteren aus seuchenfreien Orten stammen. 

Falls unter dem auf der Weide im Grenzgebiete befindlichen 
Vieh eine Seuche ausbricht, muß dasselbe bis zum völligen Er- 
löschen der Seuche auf der Weide verbleiben. 

Die von den Grenzvekturanten benutzten Pferde, welche die 
Landesgrenze täglich bezw. regelmäßig überschreiten, sind einer 
periodischen, alle 4 Wochen zu wiederholenden, amtstierärztlichen 
Untersuchung zu unterziehen. Der Vermerk über die stattgehabte 
Untersuchung ist in ein von dem Gespannleiter zu führendes 
Revisionsbuch einzutragen. 

Zur Eindämmung und Unterdrückung des Viehschmuggels ist 
die Einführung von Viehregistern für Rindvieh und Schweine in 
den der Grenze nahe gelegenen Ortschaften zweckmäßig. 


Nach diesen Ausführungen bitte ich Sie, folgendem Schlussantrage 
zustimmen zu wollen. 


_ Der VII. Internationale Tierärztliche Kongress giebt der 
Überzeugung Ausdruck, dass der sicherste Schutz vor Seuchen- 
einschleppungen nur durch eine vollständige Grenzsperre zu 
erzielen ist. In der weiteren Erwägung, dass einerseits ein 
völliger Grenzschluss für die meisten Staaten nicht durch- 
führbar ist, dass anderseits aber die mit dem zwischenstuat- 
lichen Viehverkehr verbundenen Seuchengefahren im Wege 
internationaler Konventionen nicht erfolgreich behoben werden 
können, und dass der Durchführung der letzteren grosse 
Schwierigkeiten entgegenstehen, nimmt der Kongress von der 
Anbahnung derartiger Konventionen Abstand. 

Dagegen erachtet es derselbe für angezeigt, alle zur Seuchen- 
bekämpfung beim Viehverkehr geeiyneten Massnahmen zu- 
sammenzustellen und diese Zusammenstellung den im Kongress 
vertretenen Staaten zur Beachtung angelegentlichst zu empfehlen. 

Der Kongress beauftragt den geschäftsführenden Ausschuss 
mit der Ausführung dieses Beschlusses. 


1184 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international 


Rapport du docteur ARNDT 


Vétérinaire départemental à Oppeln. 


(Traduit par M. ZÜNDEL, vétérinaire d'arrondissement, Mulhouse.) 






ES congrès vétérinaires se sont à différentes reprises 
occupés des dangers de propagation des maladies épi- 
zootiques par le trafic des animaux. Cette question 
occupera de même le VII® Congrès international. D'abord, 
il est à constater qu’une modification importante a eu lieu 
au titre de ce sujet. Tandis qu’au Congrès de Paris on cher- 
chait à obtenir „une convention internationale concernant les mesures 
à prendre contre les épizooties" et qu’au Congrès de Berne on de- 
mandait „une convention sur le trafic international du bétail“, le 
programme du VII* Congrès ne prévoit plus que „la recherche des 
mesures préventives contre la propagation des maladies épizootiques 
par le trafic“. Cette restriction est justifiée par le résultat négatif 
des décisions antérieurs. Il semble certain que des conventions 
internationales, admettant la libre circulation du bétail, ne pourront 
être obtenues de longtemps, car ce sont, avant tout, des raisons 
politiques qui régissent cette question. Mais, des raisons purement 
vétérinaires prouvent non moins l’inutilité et l’inopportunité de 
conventions, obligeant les Etats à ouvrir leurs frontières au bétail 
étranger. 

fl est, en effet, admis par tout le monde que la fermeture 
complète des frontières est le moyen le plus sûr de se protèger 
contre l'introduction des maladies contagieuses et que le danger 
de propagation est d’autant moindre que la fermeture est plus 
absolue et plus stricte. Les conventions, les plus prudentes et les 
mieux rédigées, sont inefficaces, au moins vis-à-vis de certaines 
épizooties, et ne donnent pas une partie de la sûreté qu’assurerait 
la fermeture complete. Il suffit, pour s’en convaincre, de comparer 
deux grands rayons de frontière, dont l’un est soumis à la ferme- 
ture, l’autre au régime d'une convention. On conviendra aussi, 
qu'il semble impossible de faire des conventions s'étendant a tous 
ou au moins à la plupart des Etats du Continent; car, si l'on 
arrivait même à règler uniformément dans tous ces Etats l’orga- 
nisation vétérinaire et le service de surveillance et les autres admi- 








Rapport du docteur ARNDT, Oppeln. 1185 


nistrations dont relève le trafic du bétail, le but prévu par une con- 
vention ne serait pas encore atteint; car l'exécution des mesures dépend 
surtout du degré de compréhension et de l’appui que les mesures 
trouvent auprès de la population intéressée, conditions qui manquent 
souvent. Les conventions, d’autre part, devront être conclues pour 
un laps de temps assez long; or, les maladies contagieuses ne restent 
pas toujours les mêmes, elles changent parfois de caractère, des 
maladies bénignes prennent subitement une marche dangereuse, 
causant de nombreuses pertes; puis il y a l'apparition de maladies 
inconnues jusqu'alors qui peuvent se propager sans réspecter la 
frontière, En présence de ces faits, une convention, empêchant la 
fermeture des frontières pour un temps plus ou moins long, peut 
devenir funeste. Le Congrès de Paris demandait par exemple dans 
sa resolution: 

Si une maladie contagieuse éclate ou règne dans un Etat, à une 
certaine distance des frontières, les gouvernements des pays voisins n’inter- 
diront pas l'entrée de certains animaux ou produits, si, dans le pays envahi, 
l’on a pris soin de circonscrire les foyers de contagion, et de s'opposer par 
tous les moyens à l’extension de la maladie. 

Or un tel engagement peut avoir des suites très fâcheuses, 
vu l'impossibilité d'empêcher, d’une manière absolument sûre, la 
propagation de certaines maladies contagieuses, 

Je ne puis donc recommander la conclusion de conventions 
intérnationales qui empêcheraient les Etats de régler à leur guise 
l'entrée du bétail. Mais, si, d’une part, la conclusion de conventions 
générales ne paraît pas opportun, il faut, d’une autre, reconnaître 
que beaucoup de pays ne peuvent fermer complètement leurs 
frontières pour des raisons économiques, et que même les pays 
sans trafic de bétail étranger sont exposés au danger par la 
contrebande et les relations de frontière. 


A mon avis le Congrès devrait se borner: 


1) à établir les mesures capables de réduire au minimum les 
dangers amenés par le trafic international du bétail; 

2) à en soumettre l’enumeration aux Gouvernements et leur 
en demander l'application. | 


Même avec cette restriction le Congrès fera œuvre utile. Les 
Etats intéréssés à exporter les animaux appliqueront ces mesures 
sans convention; les pays intéressés à importer du bétail de boucherie 
ou d'élevage feront de même, quant aux pays qui peuvent s’isoler 
au point de vue de ce trafic, eux aussi auront tout intérêt à appliquer 
celles de ces mesures qui ont rapport au service de frontière et au 
trafic dans les districts limitrophes. 

Les mesures préventives contre la propagation des maladies 
épizootiques par le trafic des animaux (en dehors de la fermeture 
absolue des frontières) peuvent être divisées en deux groupes. Le 
premier comprend les mesures indirectes, formant les conditions fonda- 
mentales et indispensables pour l'efficacité de la surveillance du trafic 
du bétail, le second les mesures touchant directement ce trafic. 


75 


1186 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international 


A. Mesures indirectes. 


1) Organisation du service vélérinaire. — Exigences portées au 
maximum par rapport aux études préparatoires et aux études 
vétérinaires proprement dites, Nomination, après préparation spé- 
ciale, de vétérinaires officiels chargés de la surveillance du trafic 
du bétail; (ces fonctionnaires devront avoir un traitement assuré, 
avoir droit à la retraite et être indépendants de toute clientèle 
privée). Centralisation de l’administration vétérinaire et adjonction 
de conseillers vétérinaires à l'administration centrale. Création 
d’instituts pour l’étude des épizooties. 

2) Législation sanitaire. — Les épizooties à combattre léga- 
lement devront être: la peste bovine, la charbon, la rage, la morve, 
la fièvre aphteuse, la péripneumonie, la clavelée, le rouget du pore 
et la pneumo-entérité, la tuberculose, le choléra des poules, la gale 
des équidés et des bovins. Les mesures légales devront comprendre: 
a) la déclaration obligatoire; b) la constatation officielle; c) la publi- 
cation des cas de maladie; d) les restrictions dans l’emploi des 
animaux, des produits de provenance animale, et dans la circulation des 
objets pouvant colporter le contage; e) la séquestration des animaux, 
des écuries et étables, des fermes, des localités, des pâturages et 
même des districts; f) la surveillance sanitaire des animaux suspects, 
le marquage assurant leur identité; g) l'abattage des animaux malades 
ou suspects; h) les vaccinations préventives; i) les indemnités; 
k) la destruction des cadavres, et 1) la désinfection, dans certains 
cas, au moyen d'appareils ad hoc. 

3) Service de renseignements. — Il parait utile: a) de faire 
envoyer à jour fixe des rapports sur la marche des épizooties à un 
bureau central qui réunira et publiera aussitôt ces rapports; b) de 
communiquer à ce bureau central, par télégramme, indépendamment 
des rapports périodiques, chaque apparition de maladie contagieuse 
dans les grands centres de réunion d’animaux (marchés aux bestiaux); 
c) de faire publier le plus tôt possible, par la presse, les bulletins 
publiés par les pays limitrophes. 


B. Mesures directes. 


Ces mesures s'étendent : 
1) au trafic intérieur; 
2) à l’entrée et au transit des animaux; 
3) au trafic des districts frontières. 


1) Mesures concernant le trafic intérieur. 


a) Marchés aux bestiaux. — Les marchés aux bestiaux, surtout 
les plus importants, devront autant que possible être reliés à la voie 
ferrée par un embranchement. Le sol des places de marché doit 








Rapport du docteur ARNDT, Oppeln. 1187 


être facile à désinfecter. Les entrées seront les moins nombreuses 
possible et les animaux disposés en ranger, séparés par espèces 
et d’après la destination. La surveillance des marchés sera facilitée 
par l'exigence de certificats émanant des autorités de l'endroit 
d’origine et constatant qu’il n’y existe pas de maladie contagieuse. 
Les animaux amenés seront visités individuellement par le vétérinaire 
Chargé du contrôle. 


b) Surveillance des animaux de commerce. — Les personnes 
faisant habituellement le commerce de bestiaux, devront tenir des 
registres permettant de contrôler à tout moment l'effectif, la pro- 
venance et la destination des animaux. En cas de danger d’epi- 
zootie, il est utile de prescrire, pour les animaux d'un contage 
facile, des visites sanitaires rapprochées à 8 à 5 jours d'intervalle. 
Les étables et les voitures des marchands devront être soumises à 
‘une désinfection périodique. 


c) Trafic par chemin de fer. — Restriction de l'expédition des 
animaux à certaines gares munies d'installations (quais en maçon- 
nerie, enclos .... faciles à désinfecter). Ces gares seront mises sous 
Ja surveillance permanente d’un vétérinaire. Visite vétérinaire im- 
médiatement avant l’embarquement de tout animal devant être 
transporté au delà d'une certaine distance. Seconde visite au 
débarquement. Désinfection des wagons, des rampes, des barrières, 
aussitôt après leur emploi. 


2) Mesures concernant l'entrée et le transit des animaux et des 
produits de provenance animale. 


a) Postes de frontière. — L'entrée et le transit des animaux 
et des produits de provenance animale devront être restreints a 
certains postes de frontière. Les ruminants; les porcs et la volaille 
n’entreront qu'en chemin de fer. Les gares frontières devront être | 
munies de quais de débarquement appropriés à la visite sanitaire, 
-en outre d’etables et d’enclos pour fourrager et abreuver les animaux. 

Ces installations devront &tre construites en pierre et en fer, 
sans bois; le sol devra être imperméable et cimente, il devra y 
avoir des appareils permettant l’arrosage sous pression. 


b) Certificats d'origine. — Tous les animaux passant d’un pays 
à l’autre devront être accompagnés de certificats délivrés par 
l'autorité de l'endroit d’origine. Ces certificats ne devront être 
valables que 8 jours au plus et mentionner que les animaux étaient 
indemnes de maladie contagieuse au départ, qu'ils se trouvaient 
depuis un certain temps (par exemple quatre semaines) dans la 
localité et que ni dans celle-ci ni dans ses environs n'existent de 
maladies contagieuses transmissibles à l'espèce en question. Les 
<ertificats pourront être collectifs pour les petits animaux et devront 
être individuels pour les chevaux et les grands ruminants. 


1188 Mesures contre les maladies contagieuses et sur le trafic international. 


c) Visite de frontière. — La visite sanitaire des animaux ou 
des denrées animales, devant être importées ou transitées, devra être 
faite repar des fonctionnaires (vétérinaires de frontière) entièrement 
indépendants, mais en relation de service directe avec les auto- 
rités administratives de la frontiére, En dehors du contrôle de 
l’entree et du transit, ces vétérinaires devront être chargés de la 
surveillance de ce qu'on appelle le petit trafic de frontière, ainsi que 
de l’observation de la marche des maladies contagieuses dans la région 
frontière. La visite des animaux introduits devra se faire après le 
débarquement, sur le quai ou dans les enclos, de jour et jamais 
dans les wagons. Les animaux malades ou suspects ou ceux qui 
ne sont pas accompagnés de certificats en règle, seront refoulés 
après procès verbal et avis à l'autorité compétente du pays expor- 
tateur. Si la maladie n'est constatée qu'après l'importation, les 
mesures seront celles prescrites pour le bétail indigène. 


d) Traitement des animaux importés selon leur destination. — 
Les animaux importés doivent être traités différemment selon leur 
espèce et destination. | 

Les animaux de boucherie ne devraient être importés qu'en 
wagons plombés, directement de la station d'entrée à certains 
abattoirs et y être abattus dans un délai déterminé. Ces abattoirs 
devront être munis d'un embranchement de voie ferrée, de quais 
de débarquement particuliers et d’étables permettant d'empècher 
tout contact avec le bétail indigène; ils devront, en outre, demeurer 
sous la surveillance d’un vétérinaire. 

Les animaux de rente devront être mis en- observation: dès 
leur entrée, pendant au moins six mois pour les bovins, quatre 
semaines pour les porcs, les moutons et les chèvres. Pendant ce 
temps les animaux importés devront être placés séparément, de 
manière à éviter tout contact avec d’autres animaux, et étre soumis 
à des visites sanitaires répétées; les bovins devront en outre être 
assujetis à une épreuve de tuberculine. Les chevaux devront être 
marqués au sabot; on peut en autoriser la circulation des l’impor- 
tation, mais il est utile de les faire visiter tous les quinze jours 
pendant trois mois par le vétérinaire sanitaire. La volaille devra 
être subir aux postes de frontière une quarantaine de trois jours. 


e) Désinfection. — Les wagons, quais, rampes mobiles, etc. 
ayant servi à des transports d'animaux, seront désinfectés imme- 
diatement après le débarquement ou après chaque emploi. La dés- 
infection des wagons se fera à l’endroit de débarquement, sous le 
contrôle du veterinaire sanitaire, par un personnel special; les 
vêtements et les chaussures des personnes ayant accompagné les 
animaux devront également être désinfectés. 

Les propositions faites de a) à e) s'appliqueront également 
aux transports par bateaux. 

f) Il reste à prévoir certaines mesures facilitant le trafic à 
grandes distances, lequelles permettront de réduire les fatigues du 








Rapport du docteur ARNDT, Oppeln 1189 


voyage et rendront ainsi les animaux plus résistants à l'infection 
ou diminueront les possibilités d’infection en route. Ce sont l’or- 
ganisation de trains de bestiaux à marche rapide, et l'emploi de 
wagons appropriés au transport, suffisamment ventilés et permettant 
de fourrager et d’abreuver en route. 


3) Mesures concernant le petit trafic de frontiere. 


Pour prévenir les dangers que peut amener l’autorisation du 
trafic dans les "districts frontière, il est indiqué de Prendre les 
mesures suivantes. Les animaux passant la frontière et s'en éloignant 
jusqu'à une certaine distance pour rester en päture ou y être em- 
ployés à des travaux doivent être accompagnés de certificats délivrés 
par l’autorité communale de l’endroit d’origine, Ces certificats devront 
mentionner les signalements exacts des animaux et indiquer que ces 
derniers proviennent d’endroits francs de maladies contagieuses. 
Les animaux en pâture au moment de l'apparition d’üne épizootie 
dans les pacages situés dans le district frontière, devront y rester 
jusqu'à l’extinction complète de la maladie. 

Les chevaux, passant journellement ou régulièrement la fron- 
tière, devront être soumis tous les mois à une visite vétérinaire; 
cette visite devra être mentionnée dans un livret que le conducteur 
des animaux portera sur lui. Il est utile, pour empêcher la contre- 
bande, d'imposer dans toutes les communes des districts frontière, 
la tenue de listes des bovins et des porcs y existant. 


J'ai l'honneur de proposer les conclusions suivantes: 


Le VII" Congrès international vétérinaire exprime la 
conviction que seule la fermeture complète des frontières 
empêche l'importation des maladies contagieuses. Considérant 
qu'une fermeture complète n’est pas réalisable pour la plupart 
des Etats, mais que, d'autre part, les dangers de propagation 
des maladies épizootiques par le trafic international ne peuvent 
pas être conjurés par des conventions entre les différents Etats 
dont l'exécution présente de grandes difficultés, le Congrès 
renonce à proposer leur mise à l'étude. Mais il lui semble 
utile de receuillir toutes les mesures capables d'empêcher la 
propagation des maladies épizootiques et de les recommander 
instamment aux Gouvernements représentés au Congrès. 

Le Congrès charge son Comité d'organisation de l'exécution 
de cette décision. 


——070t¢@/00—— 


1190 International Measures against the spread of epizooties. 





Report of Dr ARNDT 


Departmental Veterinary Surgeon, Oppeln. 


(Extract made by Dr. LIAUTARD, Director of the American Veterinary College, 
New-York.) 


T various epochs, veterinary congresses have discussed 
the question of the danger arising from the spreading. 
of epizootic diseases by the traffic in animals. — 
The VIltb Congress will also have to consider it. 
However, an important change has already taken 
place. The Congress of Paris attempted to obtain 

“an international agreement relating to the measures to be taken 

against epizooties”, while that of Berne demanded “an agree- 

ment upon the international traffic in cattle”: ‘In the programme 
of the VII! Congress, the question is reduced to the concerting of 
preventive measures against the spreading of epizootic diseases by 
traffic. This restriction is due to the negative result of anterior 
decisions. And it seems certain that an international agreement, 

admitting the free circulation of cattle, cannot be realized for a 

long time, because the question is, above all, dependent on political 

reasons. But there are other, purely veterinary, reasons, which 
show the uselessness and inconvenience of conventions obliging the 
various States to open their frontiers to foreign cattle. 

lt is indeed admitted by everyone, that the complete closing 
of the frontiers is the surest way to prevent the introduction of 
contagious diseases, and that the danger of their spreading is 
diminished in proportion to the degree of strietness used in the 
carrying out of that precaution. — Other measures, even very wise 
and well considered ones, are not effective enough, at least with 
regard to one or another epizooty, — and give only half the 
security offered by the complete closing of the frontiers. 

One may become convinced of it by comparing two exten- 
sive frontier lines, one of which is closed and the other subject 
to a convention. It will also be granted, that is seems impossible 
to make regulations, covering all, or at least most, of the continental 
States; because, even if the veterinary organization of them all 
as well as the service of supervision and all the other adminis- 





Report of Dr. ARNDT, Oppeln. 1191 


trative departments relating to the traflic in cattle, were regulated 
by conventions, the object could not be realized, because the exe- 
cution of the measures would still chiefly depend on the degree 
of comprehension and support they would find among the population 
concerned. — The conventions, besides, ought to be made for a 
definite length of time, but contagious diseases do not always remain 
the same, they sometimes change their character; diseases which 
are benignant for a long time assume suddenly a dangerous nature, 
and cause great losses; and again, diseases hitherto unknown, may 
develop and spread. In face of these facts, a measure preventing the 
closing of the frontiers for a varying time, may become injurious. 
The Congress of Paris demanded for instance in Section 8: 

“If a contagious disease appears or exists in a State, at some distance 


from the frontiers, the governments of the countries adjoining shall not pre- 
vent the entrance of some animals or their products, if measures have been 


taken to limit the centres of contagion in the invaded country, and to pre- 
vent in all possible ways the spreading of the disease.” — 


But the realization of such a proposal might have very dis- 
astrous effects, considering the impossibility of preventing in an 
absolutely sure way the propagation of contagious diseases, 

Therefore I cannot recommend the general conclusion of inter- 
national conventions which would prevent the various states from 
regulating at their will the importation of cattle; but if on the 
one hand the conclusion of general conventions does not seem 
opportune, on the other it must he admitted, that many countries 
cannot close their frontiers completely on account of economical 
reasons, and that even those which have no real traffic in foreign 
cattle, are exposed to a certain danger from the spreading of a 
contagious disease, through smuggling and frontier traffic. 


I am of opinion, that the Congress ought to be satisfied with: 


1) framing measures likely to reduce to their minimum the 
dangers resulting from international of cattle trade; 


2) submitting them to governments and asking for their 
application. By that alone, the Congress would already do a good 
work. The states interested in exportation, wouid apply these 
measures without convention; the states interested in importing 
butchery meat or breeding animals would do likewise; as to the 
countries which can isolate themselves with regard to the cattle 
trade, they also would find it to their interest to apply those 
among them which relate to the frontier service and to the traffic 
in the frontier districts. 


Preventive measures against the spreading of epizootic diseases 
by traffic in animals (except absolute closing of the frontiers) may 
be divided into two groups. The first includes the indirect measures 
constituting a preliminary and indispensable condition of the effective 
supervision of the cattle trade; the second relates to the measures 
directly concerning the traffic. 


1192 International Measures against the spread of epizooties. 


À) Indirect measures. 


1) Organization of the Veterinary Service. Requirements car- 
ried to the maximum in relation to preparatory studies and 
veterinary studies in particular. Appointment, after special pre- 
paration, of official veterinary surgeons, to take charge of the 
supervision of the cattle trade. These veterinary surgeons shall 
receive remuneration from the state, have the right to a pension 
and be independent of all private practice. Centralization of the 
veterinary adininistration and appointment of consulting veterinary 
surgeons to the central administration. Creation of experimental 
stations for the study of epizooties : 

2) Sanitary legislation. Epizooties to be fought with legal 
measures are: Rinderpest, anthrax, rabies, glanders, foot and mouth 
disease, pleuro-pneumonia, variola, rouget of swine, pneumo-enteritis 
of pigs, tuberculosis, chicken cholera, scab in horses and sheep. 
The legal measures shall consist of: a) obligatory declaration: 
b) official statement; c) publication of cases of the disease; d) re- 
strictions in the use of animals, their products and the circulation 
of objects likely to carry infection; e) sequestration of infected 
animals, stables, farms, localities, pastures and districts; f) sanitary 
supervision of suspected animals, their identification by marking; 
g) slaughter of diseased or suspected animals; h) preventive vaccin- 
ations; i) indemnities; j) destruction of cadavers etc., and in some 
cases disinfection with proper appliances. 

3) Intelligence department. It seems advantageous: a) to send 
on fixed days, reports upon the progress of epizooties, to a central 
bureau, which will classify and publish them at once; b) to report 
to that bureau, by telegraph, besides the periodical returns, every 
appearance of contagious disease in places where a great many 
animals are gathered together (cattle markets): ce) to publish as 
soon as possible, by official journals and by the press, bulletins 
published by the neighbouring countries. 


B) Direct measures. 


These extend 1) to the internal traffic; 2) to the importation 
and transport of animals; 3) to the traffic in frontier districts. 


1) Measures relating to internal traffic. 


a) “Cattle markets”. These, specially the large ones, shall 
be as much as possible in direct communication with a railroad.— 
The ground must be such that it can easily be disinfected. They 
shall be provided with means to secure the animals arranged in 
rows; they will have only one or very few entrances; animals 
must be separated by species and according te their destination. 
Supervision of the markets will be made easier by the presentation 


Report of Dr. ARNDT, Oppeln. 1193 


of a certificate of origin from the authorities, stating, that there is 
no contagious disease in the place where the animal comes from. 
Animals thus brought, shall be individually examined by the official 
veterinary surgeon. 


b) “Supervision of trade animals”. The persons trading ordin- 
arily in animals shall keep registers to permit control at any time, 
of their stock, as well as of the place of origin and of destination. 
In case of danger of epizooties, it is useful to examine animals 
which carry the germs easily, every 5 or 6 days. Stables and trucks 
of dealers must be disinfected at those periods. 


c) “Traffic by rail”. Restriction of the starting of animals at 
fixed stations with masonry wharves which can be easily disinfected. 
These shall be under veterinary supervision. Immediate veterinary 
inspection, before loading, of every animal to be transported beyond 
a certain distance or a certain time. Another inspection at time 
of unloading. Disinfection of all the waggons, trucks etc. as they 
are used. 


2) Measures concerning the importation and transport of animals 
and their products. 


a) “Frontier stations’. The importation and transit of animals 
and their products must be restricted to fixed frontier stations or 
depots. Horses may be allowed to enter by rail or by road; 
ruminants, swine, and poultry, only by rail. Railroad frontier stations 
shall be provided with wide wnarves for unloading and inspection, 
with stables and barns, to store food, and troughs for watering 
the animals. 

These installations shall be made of stone or iron, not wood; 
the ground cemented, and the places provided with easy means of 
sprinkling. 

. 0) “Certificates of origin”. All animals passing from one state 
to another shall be provided with certificates of origin, given by 
the authority of the state they come from. These certificates shall 
be valid for 8 days at most, and shall mention that the animals 
were free from contagious disease in starting, that they had been 
for a certain time (for instance 4 weeks) in the locality of origin, 
and that there exists no contagious disease transmissible to the 
species of animal in question, in the locality or the vicinity. Certi- 
ficates may be collective for small animals, but shall be individual 
for horses and large ruminants. 


c) “Inspection at the frontier’. Sanitary inspection of the 
animals or of animal products to be imported or passing in transit, 
shall be made by official frontier veterinary surgeons who ought 
to be entirely independent, but in direct professional relation 
with the administrative authorities of the frontiers. Besides this 
control of importation and transit, those veterinary surgeons shall 


1194 International Measures against the spread of epizooties. 


have charge of the supervision of what is called the small frontier 
traffic, and also observe the course of contagious diseases in the 
frontier region. The inspection of imported animals shall take place 
after unloading, on the wharf or in the pens; it must be done in 
the day time and never in the vans. Diseased or suspected animals, 
or those whose certificate of origin is not in good order shall be 
sent back after being officially reported upon, and notice has to be 
sent to the proper authority of the importing State. If the disease 
is only discovered after importation, the measures to be applied 
are those which are prescribed by the State for the native stock. 


d) “Treatment of imported animals, according to their destination”. 
Imported animals must be. treated in different ways, according to 
the purpose for which they are imported, and according to their 
species. Importation of butchery animals of all species, ought not 
to be allowed except if transported directly, in sealed trucks, from 
the station of entrance to the abattoirs to be killed within a fixed 
time. These abattoirs shall be provided with a special line of rails, 
with special wharves for unloading, and barns to prevent any contact 
with the indigenous stock; they must besides be always under 
veterinary supervision. 

Animals which are to be used, shall be placed under obser- 
vation after their importation. This observation shall last 6 months. 
for cattle, and 4 weeks for swine, sheep, and goats. During that 
time, imported animals ought to be kept separately, so as to avoid 
all contact with other animals, and be submitted to frequent sanitary 
inspection ; cattle ought besides to be tested with tuberculine. Horses 
ought to be marked on the hoof; their circulation may be allowed, 
but it is necessary to have them inspected every 15 days, during 
8 months, by the official veterinary surgeon. Poultry ought to be 
subjected to a quarantine of three days at the frontier. 


e) “Disinfection”. Objects, (waggons, wharves, gangways etc.) 
which have been used for the transport of animals, ought to ‘be 
disinfected immediately after unloading or after every time they.are 
used. Disinfection of the waggons ought to be made at the place 
of unloading, under sanitary veterinary control, by persons drilled 
at hoc; the clothing and shoes of the staff who has travelled with 
the animals ought also to be disinfected. 

The propositions made from a to.e are also applicable to 
boats, when used for the transport of animals. 


f) There are some measures remaining to be provided in 
relation to facilities for transport at long distances, as far as they 
may reduce the fatigues of the journey and thereby make animals 
more able to resist infection, or reduce the chances of infection 
while on the road, — such as the organization of fast cattle-trains, 
the use of waggons properly fitted up and sufficiently ventilated and 
allowing the feeding and watering of the animals during the journey. 





Report of Dr. ARNDT, Oppeln. 1195 


3) Measures concerning the small frontier traffic. 


To prevent the spreading of disease which may result from 
traffic in the frontier districts of adjoining countries, if this traffic 
is authorized, it is advisable to take the following measures: 

Animals passing the frontier, to go to a pasture at some 
distance, or such to be used for work, must be furnished with 
certificates given by the communal authority of the place of origin. 
Those certificates ought to mention the exact description of the 
animals, and state, that the places they were coming from, were 
free from contagious'diseases. Animals in pastures situated in the 
frontier district, must remain there if an epizooty breaks out, until 
the complete extinction of the disease is stated. 

Horses, passing the frontier daily, or regularly, ought to be 
submitted every month to veterinary inspection; this shall be recorded 
in a small book, which the driver must always have with him. To 
prevent fraud it is necessary, that correct lists of the cattle and 
swine existing in the communes of the frontier districts, should 
be made. 


CONCLUSIONS: 


The VII" International Veterinary Congress expresses 
the conviction, that the complete closing of the frontiers 
ts the only guarantee against the importation of contagious 
disease. 

But recognizing thts would be tmpracticable for most 
of the states, and that bestdes dangers of the spreading 
of epizootic diseases by international traffic could not be 
prevented by the conventions between the different states, 
and that their execution would present great difficulties, 
the Congress declines to take the proposal of such conventions 
into consideration, but believes tt useful that the different 
states should unite in applying all the measures calcu- 
lated to prevent the propagation of epizootic diseases by 
the trade in antmals, and urgently recommends these 
measures to the governments represented at the Congress, 
and charges the committee of organization with the execution 
of this dectston. 


Berichtigung. — Corrections. — Emendation. 1197 


Berichtigung. *) 


—— = = eee 


Auf Wunsch des betreffenden Herrn: ist folgendes im Texte 
seines Berichtes zu ändern: 


Bericht Regner: 


Seite 587, Zeile 20 von oben: fällt „mehr“ aus. 
” 987, „ 11 von unten; lies: „20000“ statt 2000. 
» 988, „ 2 von oben; lies: „Schlachtviehes‘‘ statt Viehes. 
-, 988, ,, 18 und 14 von oben; lies: „zweite und dritte“ statt 
dritte und vierte, 
„ 988, ,, 13 von unten; beizufügen: „sofern es nicht vorher 
geimpft und dabei reaktionsfrei befunden wurde“. 


CORRECTIONS.*) 


D’apres les relamations des auteurs ci-dessous on est prie 
de lire 


Rapport REGNER: 


page 592, ligne 3 du haut, au lieu de: l’Administration de l’Agri- 
culture, „Institut Vétérinaire‘. 

„ 592, ligne 7 du pied, au lieu de: 2000 couronnes (environ 
2788 fres.), „20000 couronnes (environ 27880 fres.‘‘) 

„ 594, ligne 18 du pied, au lieu de: 1865, „13657“. 


*) Für diese Berichtigung ist die Schriftleitung nicht verantwortlich. 
**) La rédaction ne répond pas des corrections ci-dessus. 


1198 


Rapport du docteur DE JONG: 


L’auteur nous avise que l’expression de , tuberculose multiple 
locale‘ lui est personnelle et ne se trouve pas dans le „Handbuch“ 
d’Ostertag. 


Il prie en outre de lire: 
page 755, ligne 10 du pied, au lieu de: microscopique, „ma- 
croscopique“. 
„ 797, ligne 2 du haut, au lieu de: la tuberculose miliaire — 
„la tuberculose miliaire aiguë“. 


„ 759, ligne 24 du haut, à la suite de: .... après saisie; „les 
viandes non saisies peuvent être abandonnées sans autres 
mesures. | 


Dans ma proposition faite au Congrès de Berne 
(voyez Compte-rendu page 803) où j'ai dit que la viande 
abandonnée des animaux tuberculeux doit être vendue 
avec déclaration — je suis allé trop loin, mené par le 
désir d'arriver au Congrès à un résultat pratique. Je la 
révoque. Néanmoins la viande d’animaux tuberculeux, 
souvent par elle-même sans aucune nociveté, peut maintes 
fois être souillée de matières virulentes pendant les mani- 
pulations à l’abattoir et devenir nuisible; elle peut retenir 
des bacilles à sa surface, lesquels doivent être détruits 
par la cuisson. C'est cette viande qui doit être saisie 
pour être vendue, soit avec déclaration, soit à l’éfal de 
basse boucherie, en invitant le consommateur à la sou- 
mettre à une cuisson complète. Mieux vaut une stérili- 
sation dans l’appareil ad hoc, l’ébullition et le rôtissage 
ne suffisant pas toujours pour détruire le virus, mais ce 
procédé cause une plus grande diminution de valeur.“ 


„La viande saisie doit être sterilisee; il est sous- 
entendu que la sterilisation n’aura lieu que quand la 
valeur de la viande stérilisée est supérieure ou au moins 
égale aux frais du procédé (Voir pour plus ample infor- 
mation mon rapport au Congrès de Berne).“ 


Traduction du Rapport du docteur SIEDAMGROTZKY: 


page 647; M. le Professeur Noyer prie de lire le sous-titre avec la 
“ modification suivante: ,, Traduit par M. Borgeaud, Directeur 
des abattoirs 4 Lausanne, sous la direction du professeur 
Noyer, Berne“. 














1199 


EMENDATION.*) 


According to the wishes of the respective authors the follow- 
ing amendements are to be made: 


Report of M. REGNER: 


page 597, line 16% from the bottom; to be continued: .... “unless 
the animal is before tested with tuberculine without to 
have reacted.” 


Report of Or. de JONG: 


The author informs us that the expression “multiple local 
tuberculosis” is his own and will not be found in Ostertag’s 
“Handbuch”. 


Page 764, line 2% from the top; read: “macroscopical” unstead of 
microscopical. 


Page 767, line 11" and following ought to run thus: 


b) “the cases of generalized chronic tuberculosis, and 
c) the cases of multiple local tuberculosis—if the deep lymphatic 
glands of the muscles or the flesh itself are affected. 
In these cases total seizure is to be ordered.” 


And later on (line 17" from the bottom): . 

“As to the treatment of tuberculous meat, I am of opinion 
that it ought to be sterilized after seizure. The non seized meat 
can be delivered for consumption.” 


“I must add here a few words upon the resolution I proposed 
to the Congress of Berne (See minutes page 803). It runs as 
follows: ‘The delivered meat of tuberculous animals ought to be 
sold with declaration’. I have proposed this resolution in order 
to arrive to concordance with the other reporters, but it went 
too far and I take it back.” 


*) The redaction declines any responsability as to these rectifications. 


1200 


“Often however, meat of tuberculous animals, harmless by 
itself, may become tainted during the various manipulations in the 
slaughter house and consequently be dangerous; it may retain 
bacilli on its surface which ought to be destroyed by cooking. 
This meat ought to be sold with declaration or at the shop of 
low butchery with the warning to the purchaser to cook it 
thoroughly. Sterilization would be better, but it diminishes in higher 
degree the value of the meat.” 


Page 768, line 16% from the bottom, read: “inherent” unstead of 
“surrounding.” 





16 37 >09 








sup 1478 





DO2S SF605 

World Veterinary Con- [I5 

gress, 7th, Baden- 1899 

Baden, 1899. vel = 


Siebenter Interna- 
tionaler Tierärztlicher 





Kongress. 
002823 
SF605 
World Veterinary Con- I5 
gress, 7th, Baden- 1899 | 
Baden, 1899. vel | 


Siebenter Interna- 
tionaler Tierirztlicher 


Kongress. 


D2763