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Full text of "Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften"

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AS 


INHALT. 


1.  Abhandlung.  Tomaschek:  Die  alten  Thraker.  Eine  ethnologische 
Untersuchung.  II,  2.  Die  Sprachreste.  2.  Hälfte.  Personen  und 
Ortsnamen. 

IL  Abhandlung.   Zingerle:  Zur  vierten  Decade  des  Livius.  n. 

HI.  Abhandlung.  Reinisch:  Die  Be^auye-Sprache  in  Nordost- Afrika.  IV. 

IT.  Abhandlung,  v.  Zeissberg:  Belgien  unter  der  Generalstatthalterschaft 
Erzherzog  Carls  (1798,  1794).  lU.  Theil. 

T.  Abhandlung.  Bickell:  Beiträge  zur  semitischen  Metrik.  I.  Das 
alphabetische  Lied  in  Nahum  12  —  n  3. 

TL  Abhandlung.  Kühnert:  Die  chinesische  Sprache  zu  Nanking.  (Mit 
zwei  Tafeln.) 

YIL  Abhandlung.  Beer:  Handschriftenschätze  Spaniens.  Bericht  über  eine 
im  'Auftrage  der  kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  den 
Jahren  1886 — 1888  durchgeführte  Forschungsreise. 

YIII.  Abhandlung.  ▼.  Grien  berger:  Yindobona,  Wienne.    Eine  etymolo- 
gische Untersuchung. 

IX.  Abhandlung.  Steffenhagen:  Der  Einfluss  der  Buch'schen  Glosse 
auf  die  späteren  Denkmäler.  11.  Das  Berliner  Stadtbuch. 

X.  Abhandlung.  H.  Schenk  1:  Bibliotheca  patrum  latinorum  Britan- 
nica.  VI.  Die  Bibliotheken  der  Kathedralen  von  Salisbury,  Exeter, 
Canterbury,  Bangor,  Norwich,  Wells,  Chicbester,  Winchester,  West- 
minster  Abbey,  Bochester,  York,  Lincoln.  (3600—4064.) 

XL  Abhandlung.  Beer:  Handschriftenschätze  Spaniens.  Bericht  über  eine 
im  Auftrage  der  kaiserlichen  Akademie  der  Wissenschaften  in  den 
Jahren  1886 — 1888  durchgeführte  Forschungsreise. 


a^^ 


L  SITZUNG  VOM  3.  JÄNNER  1894. 


Der  Secretär  legt  eine  ftir  die  Sitzungsberichte  bestimmte 
Abhandlung  des  c.  M.  Herrn  Professor  Dr.  Wilhelm  Tomaschek 
in  Wien:  ^Die  alten  Thraker^  eine  ethnologische  Untersuchung; 
n.  Abtheilung:  Die  Sprachreste;  2.  Hälfte,  Personen-  und  Orts- 


namen^ vor. 


Der  Secretär  übergibt  weiter  eine  ftir  die  Sitzungsberichte 
bestimmte  Abhandlung  des  c.  M.  Herrn  Dr.  Anton  Zingerle, 
Professor  an  der  Universität  in  Innsbruck :  ^Zur  vierten  Dekade 
des  Livius^  H. 


Der  Secretär  überreicht  eine  Arbeit  des  Herrn  Dr.  Otto 
Grillnberger  in  Wilhering:  ,Die  Todtenbücher  des  Cister- 
cienserstiftes  Wilhering  in  Oesterreich  ob  der  Enns',  um  deren 
Aufnahme  in  die  ^Fontes'  oder  das  ^Archiv^  der  Herausgeber 
ersucht 

Die  Arbeit  geht  an  die  historische  Commission. 


Das  c.  M.  Herr  Dr.  Karl  Wessely,  Professor  am  Staats- 
gymnasium im  ni.  Bezirk  in  Wien,  übersendet  eine  Mit- 
theilung: ,Ein  Libellus  eines  Libellaticus  aus  dem  Faijüm' 
(Papyrus  Erzherzog  Rainer). 


VI 


n.  SITZUNG  VOM  10.  JANNER  1894. 


Folgende  Druckschriften  wurden  vorgelegt: 
,Tabellen  der  Währungsstatistik'.  Verfasst  im  k.  k.  Finanz- 
ministerium, übersendet  von  Sr.  Excellenz  dem  Herrn  Finanz- 
minister. 

, Wesen  und  Zweck  der  Politik'  von  Gustav  Ratzenhofer 
(3  Bände),  gespendet  vom  Verfasser. 


Der  Secretär  legt  eine  Abhandlung  des  Herrn  Dr.  Michael 
Gitlbauer,  Professor  an  der  Universität  Wien:  ,Die  drei 
Systeme  der  griechischen  Tachygraphie'  vor,  um  deren  Auf- 
nahme in  die  Denkschriften  der  Verfasser  ersucht. 

Die  Abhandlung  wird  einer  Commission  zur  Begutachtung 
übergeben. 

Das  w.  M.  Herr  Hofrath  Dr.  Jagi6  überreicht  eine  für 
die  Denkschriften  bestimmte  Abhandlung:  ,Der  erste  Cetinjer 
Kirchendruck  vom  Jahre  1494'.  II,  Theil. 


m.  SITZUNG  VOM  17.  JÄNNER  1894. 

Von  Druckschriften  werden  vorgelegt: 

,Die  TargumUteratur*,  Heft  I,  von  Dr.  S.  Gelbhaus,  Rab- 
biner und  Prediger  in  Wien,  gespendet  vom  Verfasser;  und 

,Spicilegium  Casinense  complectens  analecta  sacra  et 
profana',  T.  I,  übersendet  von  Don  Ambrogio  Amelli  in  Monte 
Casino. 

Der  Secretär  übergibt  eine  Abhandlung  des  Herrn  Dr. 
R.  Fr.  Kai n dl,  Privatdocent  an  der  Universität  Czemowitz: 
,Studien  zu  den  ungarischen  Geschichtsquellen'  I.  und  H. 

Die  Abhandlung  geht  an  die  historische  Commission. 


VII 


Das  w.  M.  Herr  Hofrath  A.  Mnssafia  legt  eine  fUr  die 
Denkschriften  bestimmte  Abhandlung:  ^Ueber  die  im  Gautier 
de  Coincj  benutzten  Quellen'  vor. 


IV.  SITZUNG  VOM  31.  JÄNNER  1894. 

Der  Vorsitzende  gedenkt  des  Verlustes,  welchen  die  kais. 
Akademie  durch  das  am  2ö.  Jänner  erfolgte  Ableben  des  w.  M. 
Herrn  Hofrathes  Professor  Dr.  Emil  Weyr  erlitten  hat. 

Die  Mitglieder  erheben  sich  zum  Zeichen  des  Beileides. 


Der  Secretär  verliest  das  Dankschreiben  des  Ehrenmit- 
gliedes der  phil.-hist.  Classe  im  Auslände,  Herrn  geh.  Regie- 
rungsrathes  Dr.  Eduard  Zeller  in  Berlin,  für  das  aus  Anlass 
seines  80.  Geburtstages  an  ihn  entsendete  Gratulationstelegramm. 


An  Druckschriften  werden  vorgelegt: 

,1  Capitoli  del  Comune  di  Firenze.  Inventario  e  regesto' 
T.  n,  übersendet  von  der  Direction  des  R.  Archivio  di  Stato 
in  Florenz; 

jAntiquae  Boemiae  usque  ad  exitum  saeculi  XII.  Topo- 
graphia  bist.'  ed.  Hermenegild  Jireöek  und  ,Codex  juris  Bo- 
hemici  T.  V,  P.  1 :  Constitutiones  margraviatus  Moraviae  a.  1628 
reformatae'  ed.  H.  Jireöek,  gespendet  vom  Herausgeber; 

,Capanagare  dotrina'  (Neudruck  von  Capanaga's  baski- 
schem Katechismus  von  1656,  herausgegeben  von  E.  Spencer 
Dodgson),  geschenkt  vom  Herausgeber. 


Das  Curatorium  der  Schwestern  Fröhlich -Stiftung  zur 
Unterstützung  bedürftiger  und  hervorragender  schaffender  Ta- 
lente auf  dem  Gebiete  der  Kunst,  Literatur  und  Wissenschaft 
übersendet  die  Kundmachung  über  die  im  Jahre  1894  statt- 
findende Verleihung  von  Stipendien  und  Pensionen  der  bezeich- 
neten Stiftung. 


\ 


vin 

Die  Kirchenväter-Commission  legt  vor:  ^Corpus  scriptomm 
eccles.  lat.  Vol.  XXVIII^  sect.  Uly  pars  1 :  S.  Aurelii  Angostini : 
De  genesi  ad  litteram  libri  dnodecim^  eiasdem  libri  capitola^ 
De  genesi  ad  litteram  imperfectus  liber,  Locutionum  in  hepta- 
teachnm  libri  septem  ex  reo.  J.  Zycha/ 


V.  SITZUNG  VOM  7.  FEBRUAR  1894. 


Der  Vorsitzende  gedenkt  des  Verlustes,  welchen  die 
Akademie  durch  das  am  6.  Februar  erfolgte  Ableben  des 
w.  M.  Herrn  Hofrathes  Dr.  Theodor  Billroth  erlitten  hat. 

Die  Mitglieder  erheben  sich  zum  Zeichen  des  Beileides. 


Der  Secretär  legt  eine  fUr  das  Archiv  bestimmte  Ab- 
handlung des  Herrn  Gottfried  Edmund  Friess,  Professor 
in  Seitenstetten :  ^Geschichte  des  ehemaligen  Nonnenklosters 
O.  S.  B.  zu  Traunkirchen  in  Ober-Oesterreich*  vor. 

Die  Abhandlung  geht  an  die  historische  Commission. 


VI.  SITZUNG  VOM  14.  FEBRUAR  1894. 


Das  Organisations-Comit^  des  X.  internationalen  Orienta- 
üsten-Congresses  in  Genf  übersendet  das  Programm  für  die 
vom  3.  bis  12.  September  1894  stattfindenden  Sitzungen  und 
ladet  zur  Betheiligung  ein. 


An  Druckschriften  werden  vom  Secretär  vorgelegt: 
^Statistischer  Bericht  über  die  volkswirthschaftlichen  Zu- 
I  stände   des  Erzherzogthums    Oesterreich   unter   der   Enns   im 

I  Jahre  1890*,  gespendet  von  der  Handels-  und  Gewerbekammer 

dieses  Landes; 


IX 

jArchäologisch-epigraphische  Mittheilnngen  aus  Oesterreich- 
Ungam'^  heraxisgegeben  von  0.  Benndorf  und  E.  Bormann^ 
Jahrg.  XVI,  Heft  2; 

yArchivalische  Zeitschrift^,  herausgegeben  vom  bayerischen 
allgemeinen  Reichsarchiv  in  München.  N.  F.  IV.  Bd.,  über- 
sendet vom  Director  dieses  Archivs  Dr.  L.  v.  Rockinger. 


Das  w.  M.  Herr  Professor  Dr.  Earabacek  überreicht  im 
Auftrage  Sr.  kaiserl.  Hoheit  des  durchlauchtigsten  Herrn  Erz- 
herzogs Rainer  den  ,Pap7rus  Erzherzog  Rainer.  Führer  durch 
die  Ausstellung^ 


Vn.  SITZUNG  VOM  28.  FEBRUAR  1894. 


Die  südslavische  Akademie  der  Wissenschaften  und  Künste 
theilt  den  am  13.  Februar  erfolgten  Tod  des  Präsidenten  ihrer 
philologisch-historischen  Classe  Herrn  Dr.  Franz  Raöki  mit. 

Die  Classe  drückt  ihr  Beileid  aus. 


Das  w.  M.  Herr  Hoft*ath  v.  Hartel  legt  im  Namen  Sr. 
Excellenz  des  spanischen  Botschafters  Herrn  Valera  ein  Exem- 
plar der  ,Discursos  leidos  ante  la  real  Academia  de  ciencias 
exactas,  fisicas  y  naturales'  vor. 


Das  w.  M.  Herr  Professor  Leo  Reinisch  überreicht  eine 
für  die  Sitzungsberichte  bestimmte  Abhandlung  ,Die  Beijiauye- 
Sprache  in  Nordost-Afrika  IV*. 


Vm.  SITZUNG  VOM  7.  MÄRZ  1894. 


Der  Secretär  legt  eine  für  die  Sitzungsberichte  bestimmte 
Abhandlung  des  Herrn  Dr.  Ludwig  Wahrmund,  Professor  an 
der  k.  k.  Universität  in  Czemowitz :  ,Die  Bulle  „ Aeterni  patris 
filius"  und  der  staatliche  Einfluss  auf  die  Papstwahlen.  Nach  römi- 
schen Actenstücken  dargestellt'  vor. 

Die  Abhandlung  wird  einer  Commission  zur  Begutachtung 
übergeben. 


IX.  SITZUNG  VOM  4.  APRIL  1894. 

Der  Secretär  verliest  eine  Mittheilnng  der  königl.  Akademie 
der  Wissenschaften  in  Berlin  vom  1.  März^  dass  dieselbe  durch 
die  Munificenz  der  königl.  Regierung  in  den  Stand  gesetzt 
worden  ist,  der  vorläufigen  Vereinbarung  der  fünf  gelehrten 
Gesellschaften  hinsichtlich  des  ^Thesaurus  linguae  Latinae'  ent- 
sprechend für  die  in  dem  Plane  in  Aussicht  genommene  Zeit- 
dauer den  Betrag  von  5000  Mark  der  dafür  zu  bestellenden 
Commission  zur  Verfügung  zu  stellen. 


Der  Secretär  legt  eine  Abhandlung  des  Herrn  Dr.  Hanns 
Schlitter,  Concipist  I.  Classe  im  k.  und  k.  Haus-,  Hof-  und 
Staatsarchive:  ,Pius  VI.  und  Joseph  H.  von  der  Rückkehr  des 
Papstes  nach  Rom  bis  zum  Abschlüsse  des  Concordates'  (Ein 
Beitrag  zur  Geschichte  der  Beziehungen  Josephs  U.  zur  römi- 
schen Cfurie)  vor. 

Die  Abhandlung  geht  an  die  historische  Commission. 


Herr  Dr.  Fr.  Kühnert,  Privatdocent  an  der  k.  k.  Uni- 
versität Wien,  überreicht  eine  Abhandlung  ,Ueber  die  chine- 
sische Sprache  zu  Nanking'   und   hält  darüber  einen  Vortrag. 

Die  Abhandlung  wird  einer  Commission  zur  Begutachtung 
übergeben. 


XI 


X.  SITZUNG  VOM  11.  APRIL  1894. 


Der  Secretär  verliest  den  h.  Erlass  des  k.  k.  Ministeriams 
fiir  Cultus  und  Unterricht  vom  31.  März  1894,  Z.  19574  ex 
1893^  dass  Se.  k.  und  k.  Apostol.  Majestät  mit  Allerhöchster 
EntSchliessung  vom  24.  August  1893,  vorbehaltlich  der  ver- 
fassungsmässigen Genehmigung,  f\lr  die  phil.-hist.  Classe  der 
kais.  Akademie  der  Wissenschaften  vom  Jahre  1894  an  einen 
ausserordentlichen  Druckkostenbeitrag  in  dem  von  4000  Gulden 
auf  7000  Gulden  erhöhten  Jahresbetrage  allergnädigst  zu  be- 
willigen geruht  haben. 

Derselbe  verliest  ein  Dankschreiben  des  Rectors  und 
Senates  der  Universität  Bonn  f\ir  die  Theilnahme  aus  Anlass 
der  hundertjährigen  Geburtsfeier  Friedrich  Diez\ 


Das  c.  M.  im  Auslande  Se.  Excellenz  Graf  Nigra  tiber- 
sendet den  von  ihm  herausgegebenen  Briefwechsel  des  Grafen 
Cavour  mit  der  Gräfin  Circoxirt. 


Das  w.  M.  Herr  Hofrath  R.  v.  Zeissberg  legt  eine  Ab- 
handlung vor  unter  dem  Titel:  ,Belgien  unter  der  General- 
statthalterschaft Erzherzog  Carls  (1793—1794)  III.  Theil^ 
mit  dem  Ersuchen  um  Aufnahme  derselben  in  die  Sitzungs- 
berichte. 


XI.  SITZUNG  VOM  18.  APRIL  1894. 


Der  Secretär  legt  eine  flir  den  ,Anzeiger'  bestimmte  Mit- 
theilung des  c.  M.  im  Inlande  Herrn  Professor  Dr.  Anton 
Zingerle  in  Innsbruck:  ^Fragmente  des  sogenannten  Hege- 
sippus  in  der  Universitätsbibliothek  in  Innsbruck'  vor. 


XII  ♦ 

Der  Secretär  übergibt  weiter  eine  Abhandlung  des  Herrn 
Dr.  phil.  August  Haffner  in  Wien:  ^Das  Kitab-al-chail  von 
al-'A^ma*!',  um  deren  Aufnahme  in  die  Sitzungsberichte  der 
Verfasser  ersucht. 

Die  Abhandlung  wird  einer  Commission  zur  Begutachtung 
übergeben. 

Der  Secretär  legt  endlich  eine  Arbeit  des  Herrn  August 
y.  Jak  seh,  Archivar  des  Geschichtsvereines  für  Kärnten: 
,Monumenta  bist.  Ducatus  Carinthiae  I.  Die  G^schichtsquellen 
des  Nonnenklosters,  Bisthums  und  Capitels  in  Gurk.  864 — 1232' 
vor,  zu  deren  Veröffentlichung  der  Herausgeber  um  eine  Sub- 
vention ersucht. 

Dieselbe  geht  an  die  historische  Commission. 


Der  Director  der  Sociötö  Franfaise  d' Archäologie  ladet 
zur  Theilnahme  an  dem  vom  29.  Mai  bis  6.  Juni  stattfindenden 
Congress  ein. 

Von  Druckschriften  wurden  vorgelegt: 

,Mittheilungen  des  k.  und  k.  Kriegsarchives  N.  F.  VIH.  Bd. 
Das  österreichische  Corps  Schwarzenberg-Logaditsch.  Ein  Bei- 
trag zur  Geschichte  der  politischen  Wirren  in  Deutschland 
Ende  1849  bis  1851'  von  FML.  Adolf  Freiherm  v.  Sacken, 
übersendet  von  der  Direction  des  k.  und  k.  Kriegsarchives,  und 

,Kuntiaturberichte  aus  Deutschland  nebst  ergänzenden 
Actenstücken',  herausgegeben  durch  das  k.  preussische  Institut 
in  Rom  und  die  k.  preussische  Archiwerwaitung.  I.  Abth. 
1533—1569.  m.  und  IV.  Bd.,  durch  Vermittlung  des  k.  k. 
Ministeriums  fttr  Cultus  und  Unterricht  übersendet  im  Wege 
des  Istituto  austriaco  di  studii  storici  in  Rom. 


xm 


Xn.  SITZUNG  VOM  2.  MAI  1894. 


Der  Secretär  überreicht  eine  Abhandlang  des  c.  M.  Herrn 
Professor  Dr.  Fr.  Krones  R.  v.  Marchland  in  Graz:  ,Bei- 
träge  zur  Städte-  und  Rechtsgeschichte  Oberungarns^,  um  deren 
Aufnahme  in  das  Archiv  der  Verfasser  ersucht. 

Die  Abhandlung  wird  der  historischen  Commission  über- 
geben. 

Derselbe  legt  weiter  eine  für  die  Sitzungsberichte  be- 
stimmte Abhandlung  des  c.  M.  Herrn  Prof.  Dr.  G.  Bickell 
in  Wien:  ^Beiträge  zur  semitischen  Metrik  I.*  vor. 


Derselbe  übergibt  eine  Abhandlung  des  Herrn  Dr.  Wil- 
helm Erben,  Conservator  am  k.  u.  k.  Heeresmuseum  in  Wien: 
,Die  Frage  der  Heranziehung  des  deutschen  Ordens  zur  Ver- 
theidigung  der  ungarischen  Grenze',  um  deren  Aufnahme  in 
das  Archiv  der  Verfasser  ersucht. 


Der  Secretär  überreicht  endlich  eine  Abhandlung  des 
Herrn  P.  J.  Dashian,  Mitglied  der  Mechitharisten -  Congrega- 
tion  in  Wien:  ,Das  Leben  und  die  Sentenzen  des  Philosophen 
Secundus  des  Schweigsamen,   in  altarmenischer  Uebersetzung'. 

Die  Abhandlung  wird  einer  Commission  zur  Begutachtung 
übergeben. 

Von  Druckschriften  wurden  vorgelegt: 

,Da8  Buch  lob  nach  Anleitung  der  Strophik  und  der 
Septuaginta  auf  seine  ursprüngliche  Form  zurückgeführt  und 
im  Versmasse  des  Urtextes  übersetzt'  von  G.  Bickell,  und 

,Eritische  Bearbeitung  des  lobdialogs'  von  demselben,  ge- 
spendet vom  Verfasser. 


XIV 


XIIL  SITZUNG  VOM  9.  MAI  1894. 

I)(5r  Hc5crotär  le^  eine  Arbeit  des  Herrn  Conrad  Schiff- 
in unn,  Htud.  tlieol.  in  Linz:  ,p]in  Bruchstück  aus  einem 
iniiielliocli(l(5uiHclien  PasHionsgedicht  des  14.  Jahrhunderts'  vor^ 
um  deren  Aufnahme  in  die  akademischen  Schriften  der  Heraus- 
f(eber  ersucht. 

Die  Arbeit  wird  einer  Commission  zur  Begutachtung 
übergeben» 

Derselbe  überreicht  weiter  eine  Abhandlung  des  Herrn 
Dr.  W.  VondrAk,  Privatdocent  an  der  k.  k.  Universität  in 
Wien:  ,Die  slavisclien  Alphabete,  ihr  Ursprung,  ihr  gegen- 
H('itigeH  VcrlittltniHH^ 

Diese  Abhandlung  wird  einer  Commission  zur  Begut- 
Holitung  übergeben. 


XIV.  SITZUNG  VOM  23.  MAI  1894. 

Der  Stellvertreter  des  SecretÄrs  legt  eine  Abhandlung  des 
Herrn  Dr.  Max  Bittner  in  Wien:  ,Die  grosse  Qa^ida  des 
nrabisehen  Dichters  Al-*a^|S:H^'  vor,  um  deren  Aufnahme  in  die 
SitÄungsborichto  der  Verfasser  ersucht. 

Die  Abhandlung  winl  einer  Commission  zur  Begutachtung 
übergeben. 

Der  VursitÄonde  der  Central -Direction  der  ,Monumenta 
Oermauiao'  üWrsendet  eine  AbsohriA  des  Jahresberichtes  über 
den  Fortgang  dieses  Unternehmens. 


Die  Kir\*henvÄtor^Commission  logt  vor:  ,Corpus  scriptorum 
^HH^WiajJtioorum  latinorum.  Vol.  XVIUI  P.  1:  PauUni  Nolani 
epUtulae  ex  rtH\  O.  do  Hartel.* 


XV 


XV.  SITZUNG  VOM  6.  JUNI  1894. 


Der  Präsident  macht  Mittheilung  von  dem  am  4.  Juni 
erfolgten  Ableben  des  c.  M.  im  Aaslande,  Dr.  Wilhelm  Röscher, 
königl.  sächsischen  geheimen  Rathes  und  Universitäts-Professors 
in  Leipzig. 

Die  MitgUeder  erheben  sich  zum  Zeichen  des  Beileides. 


XVL  SITZUNG  VOM  13.  JUNI  1894. 


Der  Secretär  legt  eine  Abhandlung  des  Herrn  Dr.  B. 
Bretholz  in  Brunn:  ^Mähren  und  das  Reich  Herzog  Bole- 
slavs  n.  von  Böhmen'  vor,  um  deren  Aufnahme  in  das  Archiv 
der  Verfasser  ersucht. 

Die  Abhandlung  wird  der  historischen  Commission  über- 
wiesen. 


XVn.  SITZUNG  VOM  20.  JUNI  1894. 


Der  Secretär  überreicht  eine  für  das  Archiv  bestimmte 
Abhandlung  des  w.  M.  Herrn  Hofrath  Dr.  A.  Beer  in  Wien: 
Die  Staatsschulden  und  die  Ordnung  des  Staatshaushaltes 
unter  Maria  Theresia'  I. 

Die  Abhandlung  wird  der  historischen  Commission  über- 
wiesen. 

Weiter  wird  vorgelegt  ein  im  Verlage  der  k.  k.  Statt- 
halterei  für  Böhmen  erschienenes  Werk:  ^Studien- Stiftungen 
im  Königreich  Böhmen',  I.  Bd.,  übersendet  von  Sr.  Excellenz 
dem  Statthalter  Grafen  Thun. 


XVII 

hagen,  Directors  der  Universitätsbibliothek  in  Kiel:  ,Dcr 
Einfluss  der  Buch'schen  Glosse  auf  die  späteren  Denkmäler. 
IL  Das  Berliner  Stadtbuch'. 


Die  Kirchenväter-Commission  legt  zur  Aufnahme  in  die 
Sitzungsberichte  vor  eine  Arbeit  des  Herrn  Dr.  Heinrich 
Schenkl,  Professor  an  der  k.  k.  Universität  in  Graz:  ,Biblio- 
theca  patrura  latinorum  Britannica.  II.  Bd.,  2.  Abth.' 


diuaogsber.  d.  phil.-hist.  Cl.  CXXX[.  Bd. 


I.  Abbaadluic:    Tomaschek.  Die  alten  Thnker.  II,  S. 


I. 

Die  alten  Thraker. 

Eine  ethnologische  Untersuchung 

TOD 

Wilhelm  Tomasohek, 

I 

I  corresp.  Mitfliede  der  kais.  Akademie  der  WiBsensckaften. 


n. 

Die  Sprachreste. 

2.  Hälfte.   Personen  und  Ortsnamen. 

4.  Die  Personennamen. 

IJie  sowohl  bei  Schriftstellern  wie  auf  Inschriften  bezeugten 
thrakischen  P^^onennamen  zeigen  ein  durchaus  charakteristi- 
sches Gepräge  und  eine  alterthümliche ,  echt  indogermanische 
Bildungsweise;  es  sind  vorherrschend  Gebilde,  die  auf  der 
Vereinigung  zweier  Wortstämme  beruhen ,  also  zweistämmige 
VoUnamen,  wie  sie  bei  den  alten  Griechen,  Kelten,  Germanen, 
Slayen  und  bei  den  Ariern  vorkommen,  im  Gegensätze  zu  den 
Italikem  und  ülyriern,  deren  Eigennamen  fast  stets  von  einer 
Basis  ausgehen,  an  die  sich  gewöhnlich  eine  Reihe  derivativer 
Silben  ansetzt;  aus  den  Vollnamen  entstehen  sodann  auch  Kose- 
formen, welche  nur  eines  der  beiden  Elemente  aufweisen,  und 
zwar  bald  in  einfacher,  bald  in  erweiterter  Gestalt.  Diese 
wahrhaft  indogermanische  Kamengebung  der  Thraker  hat  be- 
reits Fick  in  seinem  schätzbaren  Buche  über  ,die  griechischen 
Personennamen',  Göttingen  1874,  S.  LXV  betont,  indem  er  als 
Musterbeispiel  hieftlr  die  Namen  des  Brüderpaares  TiQoxou-iropK; 
und  'P^sxo^  beibringt.  Genauer  hat  sich  indess  Fick  mit  den 
thrakischen  Namen  nicht  beschäftigt.  Die  erste  Sammlung 
,bessiBcher'  Eigennamen  hat  der  Verfasser  dieser  Abhandlung 
vor  25  Jahren  in  seinem  Aufsatz  ,Rosalia  und  Brumalia^ 
Sitzungsberichte  1869,  geboten;    den  Stoff  hat  sodann  Dumont 

8itsanctb«r.  d.  pha.-1iitt.  Cl.  CXXXI.  Bd.  1.  Abh.  1 


Die  Alten  Thraker.  IF,  9.  6 

geben,  welche  die  Skepsis  der  Kundigen  wachrufen,  so  wird 
wenigstens  die  vollständige  Sammlung  der  thrakischen  Nomen- 
clator,  bei  der  uns  vornehmlich  der  Gedanke  leitet,  das  indivi- 
duelle thrakische  Volkselement  möglichst  getreu  aus  dem  Wust 
der  Ueberlieferung  herauszuschälen,  den  Mitforschem  als  er- 
wünschte Gabe  erscheinen.  So  gehen  wir  denn  ans  Werk,  in 
dem  Bewusstsein,  einen  die  alte  Völkerkunde  fördernden  Stoff 
bearbeitet  zu  haben ;  die  hiebei  verwendeten  Abkürzungen  sind 
jedem  Forscher  auf  diesem  Gebiete  genugsam  bekannt;  die 
Buchstabenfolge  haben  wir  nach  Lautgruppen  geordnet. 

Auza;  C.  I.  VI  228:  Auza  Scutio.  Wz.  eug,  aug-  ,erheben, 
mehren,  fördern;  wachsen,  gross  werden'? 

AuT-ESBis,  mit  der  Variante  Aut-lebis,  Thracum  regulus, 
qui  in  Cotyis  Odrysi  regnum  impetum  fecerat,  Liv.  42  67,  4. 
Zum  zweiten  Glied  vergleicht  sich  der  hessische  Esbenus. 

'Aßpo,  'Aßpou-  in  den  Mannsnamen: 

'Aßpo-l^eXiAi^  6  ZsöOou  ipixrjveu^,  Xen.  An.  7  6,  43; 

'Aßpo6-7oX(^  &  2<anra{a>v  ßaatXeOi;,  Zeitgenosse  des  Perseus, 
Polyb.  22  8,  2,  Liv.  42  13,  6.  41,  10,  App.  Mac.  11,  Diod.  29 
fr.  36,  Paus.  7  10,  2.  Da  ^ek\i.-  ,Haut'  bedeutet  und  -'Jcopt<;,  icoXi^ 
nach  unserer  Deutung  ,Schlächter',  so  dürfte  im  ersten  Gltede  die 
Bezeichnung  eines  Schlachtthieres  zu  erkennen  sein.  Neben  'Aßpo- 
C^XpiiQ^  finden  wir  die  Schreibweise  AuXoO-^eXjju?,  neben  'Aßpo6-woXi^ 
die  Formen  "AXXou-xopb;,  Aulu-por,  so  dass  die  Gleichung  aßpo, 
dßpou  =  auXou,  aXXou-  keinem  Bedenken  unterliegt.  Vielleicht 
gab  es  im  Thrakischen  eine  Art  Liquida,  welche  die  Mitte 
zwischen  r  und  1  einhielt;  das  Altiranische  kennt  überhaupt 
nur  r;  noch  jetzt  zeigt  das  Ostromanische  das  angeborene  Be- 
streben, r  fUr  lat.  1  einzusetzen,  ebenso  das  Nengriechische  seit 
der  byz.  Zeit;  umgekehrt  finden  wir  im  Armenischen,  zumal 
in  der  Nachbarschaft  von  b,  den  Eintritt  von  }  für  r,  z.  B.  in 
atbeur,  etbair,  verbunden  mit  der  Neigung  zur  Metathese  der 
beiden  Consonanten.  Setzen  wir  eine  thrak.  Grundform  arvo- 
voraus,  so  erklären  sich  die  Varianten  awro,  aurü  (o,  ü  als 
Gleitvocal),  aulü,  allü.  Dieses  Element  finden  wir  noch  in  dem 
byz.  Ortsnamen  'Aßpo-Xißa  Theophan.  Chron.  p.  729,  einer  Hoch- 
weide im  Hämimontus;  ob  auch  dßp6 -tovov  zur  Sippe  gehört, 
steht  nicht  fest,  trotz  'Aßpo-xovov  Bpificooc  -fuvi)  "^i^oq^  Athen.  13 
276,  c. 


4  I.  Abbaodlaag:    Tomftsohek. 

'AXXo6-7:opt(;  KeTpi/5i;ei8o;,  SyUogos  1886,  p.  109,  Homolle 
p.  470. 

AuXoü-TCopt?,  in  röm.  Inschr.  Aulu-por,  nicht  zu  verwechseln 
mit  lat.  Aulipor;  thrak.  Soldatenname  z.  B.  ans  Aqoincam,  Eph. 
epigr.  n,  p.  383,  n**  702:  Aur.  Aulupori  vet.  leg.  11  adi.;  aus 
Arrabona,  C.  I.  III  4369:  Lnpus  et  Aulupor,  aus  Rom,  VI  1057: 
7  Auluporis;  2386:  Aur.  Aulupor. 

AuXo6-2;eX(jL(;;  Inschr.  aus  Pantikapaion,  Latyschew  11,  p.  90, 
n^  136:  AuXoul^eXti.!;;  AaXa2;eX{jiou,  xoLiptj  und  p.  300:  A6X6C6X[i.i;;  aus 
Söwe  in  Bithynien,  Benndorf,  Reise  in  Lykien  I,  p.  154:  Mtiv6- 
fcXo^  Ai>Xou9^X{A£(i>^  \'\x6XX(i>vi  Kpateovcd,  wo  Benndorf  unbedenklich 
AuXo6ffgX|i.i?  mit  'Aßpol^^XiAtj?  vergleicht. 

AuXou^;iviQ(; ;  Inschr.  aus  dem  Tundiagebiet,  Mitth.  X, 
p.  142:  Tcotde^  AuXoul^iveci);  aus  Bazard2ik,  Dumont  p.  10,  n^  10: 
BeiOu^  AuXouCeveoi;;  aus  Mesembria  am  Pontus,  C.  I.  Gr.  11,  p.  77, 
n^  2054:  AuXou2;^viq^  AuXou^iveog;  aus  dem  Gebiet  von  Kicopolis 
ad  Haemum,  Mitth.  XV,  p.  216,  n^  98:  /////  Auluzeni  fil. 

Ai>X6-!iavo^,  AuLu-zANus;  die  HeiUgen  Pasikrates  und  Va- 
lentins waren.  Acta  SS.  Maii  VI,  p.  23,  Soldaten  der  leg.  XI. 
Claud.  €v  Aopo9T6X(i>  urcapxovroi;  AuXo^ivou.  Auluzano  schrieb  Kaiser 
Antoninus  a.  215,  cod.  lust.  IV  19,  2;  Philippus  a.  245,  V  63,  2; 
Diocletianus  a.  293,  IV  23,  1.  2.  Inschr.  aus  Albano,  C.  I.  XIV, 
n«  2279,  und  aus  Rom,  VI  n^  3397 :  Aur.  Auluzano  mil.  leg.  11. 
Parth.;  VI  n®  2601:  Val.  Aulusanus  praetorianus,  nat.  Trax, 
cives  Filopopolitanus;  n^2991:  L.  Septimius  Auluzanus  7  coh. 
VI  vig. 

AüLü-ciSNTus,  -ciBNTTUs,  mit  Uurecht  von  Pauli,  Veneter 
S.  357  fg.,  fkir  venetisch  gehalten;  Inschr.  aus  Arrabona,  C.  I. 
III  4378:  Ulp.  Aulucentus,  heres  Ulp.  Mucatralis  d.  Bessi;  aus 
Aquileia,  V  940:  Val.  Aulucentius  mil.  leg.  XI.  Gl. 

AuLu-RENus;  C.  I.  Vni  3198:  Mucatrali  Aulureni  (filio), 
natione  Thraeca,  natus  in  civitate  Augusta  Traianesie.  Vgl.  ^ovi- 
in  Ortsnamen. 

AuXo6-TpaXi(;;  Inschr.  aus  dem  Gebiet  von  'Philippopel,  Du- 
mont p.  16,  n^  32:  'Hpa/////  AüXourpa'Xeo«;  aus  Serdica,  Mitth.  XIV, 
p.  152,  jx^  33:  S£pxi<;  AuXourpiXeo^.  Vgl.  die  Kurzform  TpiX« 
und  die  Mittelform  Aulu-tra,  aüro-tra  in  einer  Inschr.  aus 
Moguntia,  Brambach  1115:  Aurotra  tesserarius  leg.  XXII  civ. 
Trax,   Aulutra  Biti,   heres   eins;   wie  die  Verschiedenheit  der 


Di«  alUn  Thimker.  II,  S.  5 

Schreibweise  erweist,    stammten  diese  zwei  Thraker  aus    dia- 
lektisch geschiedenen  Stämmen. 

A5Xo6-xpqA((,  Thraker  bithynischer  Herkunft,  in  einer 
Inschr.  aas  Söwe  3  Standen  südl.  von  Maniyks  (Poimanenos) 
and  9  Stunden  nördl.  von  Bala-kesri  (Hadrianu-therai),  wo 
auch  die  Inschr.  mit  AuXoOaeX|x(<  gefunden  wurde,  Berl.  archttol. 
Zeitung  1875,  S.  162:  Otv6f po^  A6Xo6xpdc(i.eu)^  "AicöXXcüvc  Kpareavco.  >- 
Ich  halte  diesen  letzteren  Namen  fUr  besonders  entscheidend 
fbr  die  Deutung  des  thrak.  Elementes  ouXou  (=  dcßpo):  denn 
was  kann  -vf  ifjit^  sonst  bedeuten  als  ,worauf  hangend,  fahrend, 
reitend',  von  der  Wz.  krem-  , schweben,  hangen'  in  t^iy^ayMi^ 
xpT2(i.v6(,  xpwjjLft^,  Rp<;;>|xva,  got.  hramjan,  slav.  kroma^  skr.  kram- 
,besteigen,  ausschreiten'  n.  pr.  Vi-krama,  Paräkrama?  Daher 
kann  ouXou-  nur  das  Ross  bedeuten,  zd.  aurva,  aurvant,  sarm. 
'OpovTtj;,  ved.  ärvan,  ärvant,  eigentlich  ,Renner',  von  der  Wz. 
er  :  or  5pw|At  5p96u),  vgl.  alts.  am,  ags.  earu,  altn.  örr  ,eilig, 
behend'.  Ich  deute  demnach  AuXou-xp aeiJiti;  mit  l^nco-ßaTTj^,  *Aßpo- 
(eXtJLri^  und  AüXoO-ceXjjiK;  mit  ,PferdehÄuter',  Aßpoü-woXi(;  und  Aulu- 
poris  mit  ,Pferdeschlächter',  Aulu-centus  mit  lxrc6-fiXo^,  Aulu- 
renus  mit  vmo'ydpyoi^.  Als  Grundform  kann  dvro-  angenommen 
werden,  mit  Consonantenmetathese,  und  gemäss  der  Neigung 
des  Thrakischen  zum  a- Anlaut,  wie  im  Armenischen;  mit  Rück- 
sicht auf  die  Form  auro,  aulo  liesse  sich  auch  an  u-Epenthese 
denken  wie  in  zd.  aurva  oder  in  gr.  otüpi-  t^x^,  oupt-ßiTa«;*  tox^- 
ßarnj^,  ojpor  XaYü)o(,  a«i>poi.  Wenn  wir  ferner  erwägen,  dass 
sich  von  idg.  ^qvo-,  ar.  ifva,  lit.  eSwa  im  Thrakischen  nur 
schwache  Spuren  erhalten  haben  (s.  fisbenus),  so  dtlrfen  wir 
sogar  vermuthen,  dass  thrak.  auro  eine  directe  jüngere,  wenn- 
gleich noch  immer  aus  vorgeschichtlicher  Zeit  —  als  noch 
im  Winkel  an  der  unteren  Donau  hart  neben  den  Thraken 
arische  Nomadenstämme  hausten  —  stammende  Entlehnung  aus 
arischem  Sprachgut  darstellt;  denn  gerade  Ausdrücke  für  Jagd- 
und  Hausthiere  haben  sich  im  Laufe  der  vorgeschichtlichen 
Zeit  von  Stamm  zu  Stamm  weiterverbreitet,  und  zu  gross  ist 
die  formelle  und  begriffliche  Uebereinstimmung  mit  zd.  aurva. 
Wir  mussten  jedoch  im  Voraus  erwarten,  dass  das  Ross,  wie 
in  der  arischen,  griechischen  und  keltischen,  so  auch  in  der 
thrakischen  Namengebung  die  hervorragendste  Rolle  spielen 
werde:  Rossezucht  war  ja  die  Hauptbeschäftigung  des   herr- 


6  I*  Abbaodlang:    Tomaiebek. 

sehenden  Thrakers^  Rossfleisch,  Milch  und  Blut  seine  Haupt- 
nahrung und  das  Rosseschlachten  eine  Uebung  der  thrakischen 
Jugend^  welche  sich  hiedarch  einen  blutdürstigen  Sinn  an- 
gewöhnte. Schon  bei  Homer  heissen  die  Thraker  liwcoicöXot, 
bei  den  Tragikern  ^(XtTnrotj  berühmt  waren  jederzeit  die  Bpaxtot 
nncoi  und  iccjXot,  zumal  die  milchweissen  Rosse  der  Odrysen  und 
Strymonier;  der  Typus  des  thrakischen  Reiters  und  Jägers 
begegnet  in  zahlreichen  monumentalen  DarsteUungen;  die  thra- 
kischen Heere  bestanden  zumal  aus  gut  bewaffneten  Reitern, 
und  noch  unter  Justinian  gab  es  bei  Apros  und  TzuruUos 
kaiserUche  Gestüte. 

'AjxiSoxoi;,  zwei  odrysische  Fürsten  zur  Zeit  Philipps:  'Apia- 
Soxoq  6  xam^p,  6  iraXato;  (a.  405 — 391)  und  b  \A6^  (359 — 351), 
Theop.  b.  Harpocrat.,  Dem.  p.  623  etc.,  Münzen  *A|i.a8oxo,  *A|i.a- 
56x00  *05pi!;iTü)v.  Ferner  Amadocus  Thracum  regulus,  Liv.  39 
35,4;  ToO  'AjxaJoxou  Bpoxii;,  ägypt.  Papyrus  im  Louvre;  mit  laut- 
yerschobenem  i,  wie  in  Ixo!pT6xo(;  für  Sxip^oxo^,  Mitth.  d.  d. 
arch.  I.  X,  p.  19:  *Ep|i.(a<;  'A|xaT6xou.  Name  skythischer  Her- 
kunft? Die  Skoloten,  vielleicht  auch  die  Geten  und  Agathyrsen, 
benannten  die  finnischen  Jägerstämme  am  Mittellauf  des  Bory- 
sthenes  'AfjiiSoxoi  d.  i.  Rohfleischesser,  skr.  ämäd,  ämädaka,  vgl. 
griech.  cbpiadio«;,  cibiAifjcrn^i;;  für  das  Thrakische  erwarten  wir  eher 
eine  Form  'Q|i.T^5oxo<;,  vgl.  armen,  hum  ,roh'.  Der  erste  odry- 
sische Fürst  nannte  sich  auch  'A{i.ii)3cxo(;,  auf  späteren  Münzen, 
mit  Unterdrückung  des  Anlautvocals,  Mi^iSoxo;  und  Mi^xoxog:  er 
woUte  offenbar  seinem  Namen  einen  edleren  Sinn  durch  An- 
lehnung an  die  Wz.  m^d,  med-  ,sinnen,  walten'  verschaffen, 
vgl.  Mrfio^, 

"AfAapBi^,  Inschr.  aus  Samothrake,  Conze  p.  65:  OuOCa; 
*A|Aip8t8o^.  Vielleicht  a-yuapii^  abzutheilen,  der  ,unverwundbare', 
von  Wz.  merd  :  mord-  ,zermalmen,  verwunden'? 

'Av8pißü(;,  -Mioq]  C.  I.  Att.  HI,  2565,  a:  epma  'AvJpdßuSoq 
MotpcoveiTi^.  Gestattet  eine  Deutung  aus  dem  Griechischen,  ob- 
wohl a  als  Glcitvocal  befremdet;  -ßu^  aus  gu-. 

''ApoTo^,  thrak.  Dynast  im  Chersonnes  oder  bei  den  Apsin- 
thiern;  Miltiades,  Sohn  des  Kypselos,  erstürmte  tö  Tetxo; 
*Apitou,  Paus.  6  19,  6.  Man  kann  z.  B.  an  armen,  arat  ,abun- 
dans,  munificus'  denken;  Wz.  rÄ  ,geben'  rkÜ  ,Gabe,  Opfer*. 


Di«  altoa  Thxmkar.  II,  ».  7 

'ApavT«^,  bebrykischer  Name,  Arr.  b.  Eust.  Dion.  per.  805; 
Tgl.  SapdEvTV)^  auf  einer  pergamenischen  Münze;  maked.  'Apav- 
ttöiv  •  *Ep(vv69t? 

'AptiXa^;,  Artila;  C.  I.  VI,  2799:  M.  Aur.  M.  C.  Fl.  Artila 
Philippop.,  vico  Stairesis;  ygl.  die  mösischen  'Apraxot;  Diminutiv- 
bildung  wie  skr.  ^tila,  von  rtä  ,filgsam,  recht,  rechtschaffen^ 
Im  yicus  Ardilenus  derselben  Inschr.  steckt  wohl  ein  Personen- 
name Ardila,  geformt  wie  skr.  ^ddhila,  von  Wz.  rdh-  ,erhöhen, 
fördern'. 

'Aid[LX<;  *08puoTQ^,  Votivstein  von  der  Insel  Paros  mit  diony- 
sischem Basrelief  und  der  Widmung  N6pw>ai(;,  C.  I.  Gr.  II,  p.  348, 
n®  2387.  Der  griech.  Name  des  ,Unbezwinglichen*  kann  sich 
an  einen  ähnlichen  barbarischen  angelehnt  haben;  in  phryg. 
d-8djji-va  •  ^(Xo?,  dr)fonnjT6<;,  gr.  kappad.  a^oiiLaah^a  •  ^tXia,  dY«^, 
haben  wir  die  Wz.  dham-  ,blasen,   hauchen,   athmen'   erkannt. 

'AoTi-xofft)? ,  edonischer  Name,  Anon.  de  longaevis,  Fr. 
Hist.  Gr.  III,  609:  Baoxfa  'A<rci>t6aoü  Maxe^cbv  dcicb  4>iXt7nca)v.  Vgl. 
Aa't-iuSaY]^. 

'AoTptxto?,  bithy nischer  Name  aus  Kyzikos,  Perrot,  Voy. 
arch.  I,  p.  87,  n^  50:  'AcrpCxio^  Ato////;  vgl.  armen.  astJ.  ,stella', 
asttik  ,stellula,  Lucifer,  Venus'. 

*Aoxiv(o^,  phrygischer  Name,  z.  B.  aus  Bazard2ik  am 
oberen  Hebrus,  Homolle  p.  325,  n®  10;  /////x^;  'Acxavioü.  Mit 
-xaxpiq  'Aoxoviij,  Mitth.  XIV,  p.  152,  n®  32,  ist  wohl  Kios  gemeint 
oder  die  phrygische  tcoXk;  'Aoxovta  am  Flusse  'Aoxötvto^,  St.  Byz. 
Diese  Namen,  sowie  der  maionische  Mijv  'Acxy)v6^,  'AaxaY)v6<;, 
erklären  sich  wohl  am  besten  aus  der  Wz.  skhei,  skhäi- 
,scheinen,  leuchten',  ahd.  scinan. 

'Eßpu-  oder  'Eßpu-teXpic^,  gen.  -TeX|i.tSo<;,  thrakischer  Dynast 
in  einer  athenischen  Inschrifturkunde  a.  318.  Das  zweite 
GUed  auch  in  Ac^i-TeXiAK;  (s.  d.);  das  erste  scheinbar  in  EFva- 
poRis,  Mitth.  XV,  p.  216,  n®  98,  wo  wir  Heber  Cbtri-poris 
lesen  werden.  Münzen  mit  Etbp  bezieht  Imhof-Blumer,  Monn. 
Gr.  461  eher  auf  einen  thrak.  Dynasten  denn  auf  die  galatische 
Ortschaft  Eubrogis.  Wftre  etwa  eßp6-  das  thrak.  Aequivalent 
für  el)p6-  gewesen,  so  hätten  die  Griechen  ohneweiters  EupuTeXfiii^ 
geschrieben:  femer  'Eßp6-TeX|Ai^,  wenn  ein  Bezug  auf  den  "£ßpo^ 
zugrunde  gelegen  wäre.     Auch  die  Glosse   ißpo^  -  xp(ir{o<;  ßing^ 


8  I.  Abbandlonff:    Tom»s€h«lL 

Hesych.  kommt  ausser  Betracht.    Ebenso  räthselhaft  bleibt  der 
Sinn  von  -xdXiJLi?  (s.  d.). 

Tixtvoxo^,  auf  einem  Silberstater  aus  dem  Gebiet  von  Olbia, 
Head  HN.  p.  233.  240;  weil  aus  dem  Iranischen  schwer  deut- 
bar, schwerlich  ein  sarmatischer,  eher  ein  bastarnischer  Dynast, 
oder  ein  galatischer  Häuptling  von  Tylis. 

''CTcupt^,  wahrscheinlich  fUr  Ar-icupc^,  Frauenname  aus  dem 
Tund2agebiet,  Mitth.  X,  p.  144:  (/Ktp  ouvßfou  'Eicup60(;  Bex6(.  Vgl. 
NsffTO-icupt^  und  FtjxaC-iwpi?,  wobei  an  griech.  «öp  phryg.  pur, 
armen,  hur  erinnert  werden  darf;  ob  ai-  skr.  iyas  ,Kupfer' 
darstellt,  lässt  sich  nicht  erhärten;  ygl.  die  Orte  Xia-ld^x  und 
'A€.8aßa. 

'Eirca,  *Eicnj,  'Eicxat-,  erstes  Glied  in  folgenden  Vollnamen: 

£pTA-CBNTU8,  -CBMTE8,  Militärdiplom  n^  LXXIX  a.  90, 
Ephem.  epigr.  V,  p.  650:  equiti  Mucapori  Eptacentis  f.  Thraci, 
mit  der  Variante  Iptacentis;  C.  I.  VI,  3247:  eq.  sing,  turma 
Eptecenti;  aus  Aquincum,  Ephem.  U,  p.  378,  n^  682:  M.  Aur. 
Eptacentus  strator  legati  leg.  II.;  aus  Bazard2ik,  p.  10,  n^  12, 
Homolle  p.  325:  ('EicTei)xivOo^  ßeCOa  und  ^AXxevii;  'ExcaixsvOou; 
aus  Ryla,  Mitth.  X,  p.  74:  'Einetx^vOou.     Vgl.  KevOcx;. 

'EwTTj-Tcoüoq,  Frauenname  aus  Serdica,  Mitth.  XIV,  p.  153, 
n»  34  (=  XV,  p.  93,  n<>  6):  'Ewnjirouoi;  TijXcu. 

*Eircat-TpaXt(;,  Inschr.  aus  Scmenly  am  Hebrus,  BerL  MB. 
1881,  p.  449:  *E('7r)T(ai)TpiXt^  AoXi^jOui;  6  xott  Ixoicca^t];;  aus  Beroe, 
p.  442,  17:  *EirraiTpiXt(;  'Evt(v)r|V6^.  Dazu  als  Koseform,  wie 
Aulu-tra  zu  Aulu-tralis,  *EirciQ-Tpa{  in  einer  Inschr.  aus  Rom, 
C.  I.  VI,  228:  Eptetras  Zeno. 

'E(ic)Ta-l^iia,  die  zweite  oder  bithynischc  Gemahlin  des  Niko- 
medes  I.  bei  Memnon  23,  wo  'Etal^eTa  überliefert  steht.  Ferner 
als  diminutive  Kurzform 

Eptala;  asianisch-bithy nischer  Name  aus  Napoca,  C  I. 
III,  870;  femer  aus  Campona  lU,  3397:  Aur.  Eptala;  aus  Rom 
VI,  n^  2385,  17,  8:  L.  Septimius  Eptela  d.  Serdica;  assimilirt 
Ettela,  Ephem.  epigr.  IV,  n»  894,  c,  29:  M.  Aur.  M.  f.  Qnir. 
Ettela  d.  Scupis.  Unsicher  C.  I.  VI,  2388,  12:  (E)ptula.  — 
Das  Element  epta  erscheint  in  der  Variante  ipta  auch  in  dem 
Ortsnamen  Burd-ipta;  wenn  als  Schluss  neben  a  auch  ai,  tj  ge- 
schrieben erscheint,  so  weist  dies  auf  die  spätere  Aussprache 
ä  filr  älteres  a,  ä.    In  den  VoUnamen  tritt  die  thoilweise  Ana- 


Die  ftlten  Thraker,  n,  S.  9 

logie  mit  den  obigen  Zusammensetzungen  der  Sippe  otuXou-  her- 
vor,  so  dass  wir  auch  fUr  epUl  einen  Bezug  auf  die  Viehzucht 
voraussetzen  dürfen.  Nach  vergeblichen  Versuchen  mit  der 
Wz.  4p-  ,apiscor',  etwa  im  Sinne  von  ,Habe,  erworbenes  Besitz- 
thum^  Erbgut^  kfi&y  greife  ich  nunmehr  zur  Wz.  sep  skr.  sap- 
^besorgen,  zurilsten^  anschirren^  und  fasse  *scpta,  thrak.  epta^ 
im  Sinne  von  skr.  säpti  ^Qespann,  Zugross^;  demnach  wäre 
,Epta-centus  IJeu^ö-fiXo?,  'ETrat-TpiXi?  J^s^Yo-fp^tpo;  u.  s.  w.  Der  ur- 
sprüngliche Anlaut  h  fiir  s  konnte  spurlos  schwinden  wie  in 
armen,  cothn^  os.  äwd  imd  oder  in  armen.  aJt  (vgl.  ati  ^salzig' 
neben  "AXuc;),  amarn  u.  a.  Wir  finden  diesen  jedoch  in  der 
scheinbar  griechischen  Namensform. 

Hepta-poris  Isi  f.  Bessus^  C.  I.  III  suppl.  p.  1989  dipl.  milit. 
LXVII  a.  158  Pius  Ueptapori.  In  dieser  Zusammensetzung 
bedeutet  -poris  nicht  ^Schlächter^,  sondern  allgemein  ^Kämpfer, 
Streiter';  also  ^Kämpfer  auf  dem  Gespann,  Wagenkämpfer*. 

E^BENUB,  mit  Ausgang  wie  in  der  Glosse  eß^voi  *  aXfDxextSec ; 
Inschr.  aus  Wiesbaden ,  Brambach  1523:  Dolanus  Esbeni  f. 
Be^sus  eq.  ex  coh.  IV.  Thracum;  vom  Unterlauf  der  Aluta, 
C.  I.  III  8040:  Ael.  Valens  qui  et  Esbenus.  In  der  Basis  esb- 
vermuthe  ich  das  thrak.  Aequivalent  von  skr.  dyva,  os.  äfsa, 
lit.  eiwa,  adwa  ^Stute';  dazu  pruss.  aäwinas  ^equinus^  ved. 
Afvin  yRosselenker^  Dioskure^ 

*Hl^ou{,  Name  unsicherer  Herkunft,  mit  thrak.  Typus,  im 
Bosporus,  Latyschew  II  378;  vgl.  7.7;  vgl.  'Pon^ti^iq,  Keipi^lJeK;, 
FeßeXcT^tq. 

'Ii;(-|ActpTo^,  aus  Panion  am  Hellespont,  Homolle,  p.  406, 
n*  79:  'Eaxtawq  'Ii;i|juipTou.  Etwa  ,Stos8mann*,  von  Wz.  l^  eX^ta 
und  mirta  gr.  (Aopro^  z.  B.  in  kret.  'ÄY^-iAoproc;;  oder  ,Schlangen- 
bekftmpfer^,  armen,  ii  Sx^  ^^^  martn^il,  martil  |Adpvaa6a(»  mart 
,pugna^,  martik  ,pugnax^ 

'laivei;;  6  töv  Kpoßü^wv  ßaatXeOq,  Athen.  12.  536,  d;  angelehnt 
an  gr.  d^6o^,  ursprünglich  wohl  'Ivovtt;^,  vgl.  IIpiivTai;  zu  deuten 
als  ,vermögend,  mächtig',  von  der  Wz.  aik,  skr.  t?,  zd.  i9vant 
neben  i9äna;  ?  ir.  con-icim  ,ich  vermag'.  Die  Herkunft  von 
Uzandus,  cod.  lust.  IV  35,  16  a.  294,  steht  nicht  fest;  ein  Her- 
cules heisst  bei  Procopius  Ou(aav3o^,  d.  i.  Wisent. 

''I<JtO(;,  Dipl.  miUt.  LXVH  a.  158  C.  I.  IH  suppl.  p.  1989: 
Heptapori  Isi.  f.  Besso;  dazu  als  Erweiterung 


IM«  iltan  Thzmkvr.  n,  f.  11 

Oupi^-aou^co^ ,  HeUenobithyne ,  Homolle  p.  345,  n^  59,  wo 
Xp\nncKoq  verbessert  wird;  vgl.  A{-aowcoq. 

Ucus;  Inschr.  aus  Salonik,  C.  I.  III  7330:  Ucos  Djdigis  f.; 
nnsicher  bei  Dumont  p.  17,  n^  33,  c  (O)uxou^;  ein  Castell  to 
Ouxsu  bei  Procopios.  Etwa  zur  Wz.  uq  skr.  uö  (part.  pf.  flöus) 
^Gefallen  finden'. 

Venula,  Variante  fUr  Lenola  (s.  d.);  vgl.  fievCXo^  b  6pa^ 
Proc.  b.  Qot.  IV  9 f  Wz.  ven,  arisch  van-? 

ViBziMA,  0{)£l^(va(  b  xot  SeuTep«  \ktzä  AexeßaXou  l/cov,  Cass.  Dio 
67,  10;  etwa  von  der  Wz.  ve^,  skr.  va^-  ,stark  sein*  abzuleiten, 
skr.  va^in  ,wacker,  Held,  Streitross',  vgl.  Auza;  Ausgang  wie 
in  dakisch  iceyptva. 

ViTü-PAüs,  aus  Pautalia,  C.  I.  VI  2772;  vgl.  BCOoi;. 

VoLO-OABSA,  OuoXoYaioK]^  dpeh^  tou  TiopOL  Bv)99oTq  Aiovuoou,  Cass. 
Dio  54,  34.  Könnte  von  Geburt  ein  Galater  gewesen  sein,  vgl. 
gall.  yoMoq  ,Speer,  Ger*,  schwerlich  aber  ein  parthischer  Volo- 
gaesus.  Der  Rebelle  nannte  sich  einfach  Gaisa;  die  Bessen 
galten  jedoch  allgemein  fUr  Räuber,  und  so  fügten  denn  die 
feindlichen  Odrysen  dem  Namen  das  Wort  volo,  d.  i.  ,Räuber, 
Bandit*  vor,  von  der  Wz.  vel :  vol-  und  velv-  ,betrügen,  rauben*, 
got.  vilvan,  vgl.  armen,  gol'(oj)  ,latro,  für*  gotun  ,furtivus*  go- 
taval  ,furari*.  Erinnert  sei  an  den  armenischen  Bandenfilhrer 
GoJ-Vasil,  den  Bekämpfer  der  Türken  a.  1103—1112. 

Ba;,  Sohn  des  Boteiras,  bithynischer  Dynast  zur  Zeit  Ale- 
xanders, Memnon  21;  Ba;,  gen.  Bd,  ßactXeu;  Ildviou,  BAn.  III 
1181;  vgl.  Bou-ßa(;.  Nomen  verb.  der  Wz.  bh&-  ,leuchten,  glänzen, 
reden*? 

Ba<Tiape6^,  bisaltischer  Dynast  auf  einer  Münze  BaotOEpeo^ 
Corr.  Hell.  VI  329,  Head  p.  179.  Ueber  Baoaapoq,  f.  BaaaöEp«, 
8.  d.  Glosse  ßotaaipa. 

BiQTniaiy  Tochter  des  Astikoses  (s.  d.);  vgl.  Bdoxov  CasteU  am 
Hebrus;  ir.  basc  ,red*?  ßaoxa  und  t^ioxv)  *  SCxeXXa,  Hesych.?  oder 
zum  Thema  vn-sko-,  skr.  vaAöh4  als  ,erwünschte,  ersehnte*? 

BiXaq,  aus  Salonik,  Joum.  of  HeU.  Stud.  VIII»  p.  368, 
n^  11.  12;  vgl.  zu  BaXfo^  *  At6vuao<. 

-ßaXo<,  im  Namen  des  Dakenkönigs  Aexe-ßaXo^,  Dbci-balus 
oder  Dbci-baus.  Hängt  nicht,  wie  man  glaubt,  mit  dem  somit. 
Ba*al,  B^l  zusammen,  da  erst  seit  der  Colonisation  durch  die 
Römer  ituräische  Namen  wie  Rege-balus  u.  ä.  nach  Dacia  ein- 


Die  alten  Thraker.  II,  2.  13 

Bache  GermanStica^  Oberlauf  des  Strymon)  im  Gebiet  von 
Pautalia.  Hier  kann  es  seit  der  Zeit  der  beiden  Theoderiche 
Goten  gegeben  haben;  da  nun  in  altdeutschen  Namensformen 
wie  Pili-heri,  Pilsari  bezeugt  sind,  von  pili,  bili  ^sauft^  und  heri 
yHeer';  Grundform  Bilis-harjis,  so  gilt  der  Eriegsheld  den 
deutschen  Sprachforschern  ftir  einen  Goten,  vgl.  Ztschr.  f.  d. 
Alt.  35,  244;  zu  Gunsten  des  thrak.  Ursprungs  des  ersten 
Gliedes  Hessen  sich  Ortsnamen  wie  fieXe-Siva,  BiQXa-^roupai  an- 
fuhren, fUr  die  zweite  Hälfte  der  Name  Kopio-rapui] ,  skr.  9dni 
,Pfeil*,  Wz.  9ar(ya)-  ^zerbrechen,  verletzen'.  Jene  ahd.  Namen 
sind  vieUeicht  blos  volksetymologisch  angepasst;  denn  so  be- 
rühmt war  der  Stratege,  dass  noch  im  spätesten  Mittelalter,  in 
einer  von  Ha2deu  edirten  Urkunde,  Veli-sarft  als  wlachischer 
Personenname  auftritt,  wobei  das  erste  Glied  an  slav.  vell 
,gro8s'  angepasst  erscheint. 

B€pY«to^>  bisaltischer  Dynast,  ca.  380  v.  Chr.,  Ethnikon 
zum  Ortsnamen  B^p^iQ,  auf  Münzen  BspY^iou,  Bspy^  mit  ithy- 
phallischem  Silon  wie  auf  Thasus. 

BT)pt-ai8i);,  odrysischer  Theilfurst  359 — 356,  neben  Ama- 
dokos  und  Eersobleptes,  Dem.  p.  623  u.  A.  vgl.  Strab.  VII 
fr.  48.  Bv)p£(-ai8T2^,  Vater  eines  BevBidu>pa,  Inschr.  aus  Lysima- 
cheia.  Wir  werden  für  -aaBi;;  den  Begriff  ,Ehre'  oder  ,ehrend' 
zu  erweisen  suchen;  was  aber  ist  ßiQpet,  ßrjpi-?  Vgl.  den  Orts- 
namen Brjp(-7:ipa.  Man  denkt  zunächst  an  eine  Bildung  wie 
'Av5pc-x68r^q,  'THjÜrt^y  von  skr.  virä,  Ut.  v^ras,  got.  vair,  ir.  fer 
^vir'  oder  besser  von  skr.  virya  ,Manneswerk,  Heldenthat^,  n.  pr. 
Virya-öandra,  Virya-sena  u.  ä.  Es  kann  aber  auch  eine  ge- 
steigerte Form  der  Wz.  vere-  ,wehren,  wahren',  got.  verjan 
,glauben'  zugrunde  liegen,  im  Sinne  von  , Wahrheit,  Treue, 
Glaube',  slav.  v6ra. 

BiOo;,  fistOu^;,  BetOa^,  Bithus,  bbttus  und  vrrus  —  der  häu- 
figste unter  den  thrakischen  Männernamen  I  Wir  führen  nur 
die  sichersten  Belege  an,  da  sich  ähnliche  Namen  auch  bei 
Kelten  und  anderen  Nationen  vorfinden.  BCOu^,  Sohn  des  Ares 
und  der  Sete,  Ahnherr  der  thrakischen  BtOuac,  St.  B.;  Sohn  des 
Zeus  und  der  Thrake,  Heros  der  Bithynen,  App.  Mithr.  1,  und 
Gründer  von  Bithynion,  St.  B.  —  BtOu(;,  Sohn  des  Rotys,  Odrysen- 
fürst,  Zonar.  IX  24,  Polyb.  30  12,  Liv.  45  42,  5.  BiOu^;  Günstling 
des  Lysimachos,  Athen.  14  614,  f  und  6  246,  d.    BiOui;  Bpa^  C.  I. 


14  I.  Abliandliuig:    TonaBchek. 

Att.  m  2494,  vgl.  3837.  3048.  1111,  H  2622;  Bi'eu;  to  ^hoq  ep«$, 
Inscr.  Delph.,  Wescher  et  Foucart  n^  344;  BstOug,  aus  Thasos, 
Hell.  Stud.  VIII,  p.  431;  Aucoq  Bs{0u8o(;,  aus  Kallipolis,  HomoUe 
p.433;  IlöacY);;  Bei^oo^,  aus  dem  Tundiagebiet,  Mitth.  XV,  p.  107, 
n^  53,  B6teü(;  AtC«,  n^  54:  Uimo^^q  B{euo(;,  X  p.  144;  aus  Batkun, 
Dumont  p.  13,  n®  23:  Bi6u;  Aeiajpou;  aus  Bazardiik,  p.  10,  n^  10: 
BeiBu;;  AüXoul^eveo<;;  aus  Philippopel,  p.  22,  n^47:  A6Xiq;  BtOuo;; 
aus  Ryla,  Müh.  Xp.  74:  'ExraexdvBoq  Bs^Oa;  aus  dem  Gebiet  von 
Drama,  Heuzey  n^68:  Bul^o^  %at  BeCOu^  xat  Topaa^;  aus  Salonik, 
nach  Dethier:  BeT6u^,  Sohn  des  Atl^aXa^;  aus  Parthikopolis,  Anon. 
de  longaev.  Fr.  H.  Gr.  HI,  p.  609:  B(Oü;  AiCaaxoü.  —  Aus  Samo- 
thrake,  C  I.  III  7369:  Beffus  dio////;  aus  dem  Gebiet  von  Phi- 
lippi,  Heuzey  n^ST,  C.  I.  HI  703:  Bithus  Tauzigis  fil.  qui  et 
Macer;  707:  Sicu  Bithi  filia;  aus  Mösien,  Mitth.  XIV,  p.  147, 
n^  13:  Bitus  Ep(talae);  C.  I.  IH  7457:  Dizias  Biti;  aus  Ravenna, 
C.  I.  XI  87:  T.  Petronius  Bithus;  aus  Albano,  XIV  2280  (vgl. 
VI  3372):  Aur.  Bitus  mil.  leg.  H.  Parth.;  aus  Rom,  VI  228. 
2581  L.  Licinius  Bithus  mil.  coh.  V  praet.,  2601:  Aur.  Bito  eq. 
coh.  VI  praet.  nat.  Trax  civ.  Filopopulitanus;  2694.  2799:  M. 
Aur.  Bitus  Philippop.  vico  Pomp.  Burdap.  etc.  2819.  3165.  3195. 
3209  T.  Aur.  Vitus.  3214.  3243.  3270;  Annali  1885,  p.  251.  287: 
Ael.  Bithus,  p.  255.  256:  P.  Ael.  Bitus.  Aus  Moguntia,  Bramb. 
1290:  Bitus  Stac.  f.  Dansala;  aus  Calagurris,  C.  I.  H  2984: 
Fuscus  Bitius  Bessus;  aus  Mascula,  VIII  2251:  T.  Flavius 
Bitus  eq.  coh.  H  gem.  Thrac.;  aus  Bostra,  III  104:  L.  Valerius 
Bitus  nat.  Bessus  mil.  leg.  IH.  Cyr.  —  Noch  im  Cod.  lust.  IV 
7,5  a.  294  begegnet  ein  Bithus.     Zusammensetzungen: 

BrrHi-GENTUs;  Inschr.  aus  Zichna,  Heuzey  n®  87,  C.  I. 
HI  703:  Bithicenthus  Cerzulae;  aus  Calagurris,  H  2984:  lul. 
Longinus  Doles  Biticenti  f.  Bessus  eques  ala  Tautorum. 

BrrHi-TRALis;  Inschr.  vom  Niederrhein,  Bramb.  56:  Valenti 
Bititrali  vet.  ex  n.  alae  I.  Thracum;  aus  der  Gegend  von  Mainz, 
956:  Bytytral.  Biti  f.  mil.  leg.  XXH. 

ViTÜ-PAUS   (S.    O.). 

TRAi-BrrHus,  Vater  des  Seutha  Cololeticus,  Dipl.  milit. 
n^  XIV  a.  86,  C.  I.  IH,  p.  857;  vgl.  Abh.  I,  S.  85. 

SüA-vrrHus,  C.  I.  VT  2591.  —  Trotz  dieser  VoUnamen  ist 
es  mir  nicht  gelungen,  eine  entsprechende  Deutung  ausfindig 
zu  machen;    erschwert   wird   dieselbe   durch  die   Möglichkeit 


Die  alten  Thraker,  ü,  2.  15 

eines  Zusammenhanges  mit  Bi8uvo{,  woneben  sich  die  volks- 
thttmliche,  jedoch,  wie  es  scheint,  willkürliche  Kürzung  6uvo( 
findet,  um  deren  wiUen  man  ßc-Ouv  aus  vi-  und  der  Wz.  dhu-, 
gr.  Äj-  hat  erklären  wollen.  Wegen  des  schliessenden  -u  liegt 
nahe  ved.  vltjü  ,fest,  stark,  trotzig*,  aus  visdu,  vgl.  lat.  vis-, 
Wz.  vei,  uei-  1)  ,herzugehen,  streben,  begehren',  2)  ,verfolgen, 
jagen*,  wozu  auch  slav.  -voi  , Krieger*  und  unser  ,weiden, 
Weide,  Weidmann*  gehört;  skr.  vidü  ,achtsam'  und  vidhti  ,ein- 
sam*  bleiben  besser  fern.  Um  alle  Möglichkeiten  zu  erschöpfen, 
sei  noch  an  die  Wz.  bheidh-  xei^,  lat.  feidus  ,treu*,  foidus 
,Bündnis8*  erinnert.  In  den  mitunter  schablonenhaft  gebildeten 
VoUnamen  war  der  Zusammenhang  der  beiden  Glieder  nicht 
immer  ein  fester  und  bedeutsamer;  BstOu-  kann  hier  auch  als 
echter  Eigenname  auftreten,  ohne  Rücksicht  auf  die  ursprüng- 
liche Bedeutung;  ob  der  Laut  0  auf  altes  th,  dh,  oder  auf 
einfaches  t  zurückgeht,  lässt  sich  nicht  ermitteln. 

Btx(Xi(;,  ^aTp6<;  Tt(;  AexsßaXou,  Cass.  Dio  68,  14;  derselbe 
zeigte  den  Römern  die  Stelle  im  Flusse  Sargetias  an,  wo  der 
dakische  Schatz  vergraben  war.  Wz.  veik-  ,8treiten,  kämpfen, 
bezwingen*? 

Bisa,  in  einer  Inschr.  aus  Köln,  Bramb.  344:  Longinus 
Blarta  Bisae  f.  Bessus;  vgl.  Btaa;  icoXt^  BpaxY];,  E<i>.  fieaaioe,  St.  B. 
Schwerlich  zu  Wz.  bhei  :  bhl-  ,sich  fürchten*  lit.  baisus  ,furcht- 
bar*;  wie  erklärt  sich  armen.  wSs  ,inmiti8*,  wisal  ,abhorrere, 
abominari*? 

Bioupa^,  {)p<i>^  Spä^j  mit  der  Nebenform  Biaoupaq  und  der 
Dittographie  BCorpa?,  6paxiov  Svojjwt,  Hesych.  —  An  Namen  wie 
Vi-^ravas,  Vi-jruta  lässt  sich  schwerlich  denken,  da  die  Wurzeln 
kleu,  kleus-  im  Armenischen  lu,  lus-  lauten. 

-ßtoTo^,  vista,  bestes,  dakisches  fUement  in  Botps-ßtora;;, 
Bur-vista,  Buro-bostes;  kaum  altpers.  vista  6  xsxt>]|iivo;,  das  wir 
zur  Glosse  9  herangezogen  haben.  In  einer  mösischen  Inschr. 
C.  I.  in  7437  begegnet  der  verstümmelte  Name  ////o-busta;  Wz. 
bhüs-  ,in  Bereitschaft  setzen*  in  zd.  büsti  ,Bereitschaft*,  sarmat. 
'Ip«|x-ßcüatr,^,  Latyschew.  II  427?  Thrakischer  Herkunft  war 
wohl  BioToxo<;,  Satellit  des  Mithradates,  Galen.  XIV,  p.  284. 

Bifyi^;  Annali  deir  Institute  di  corresp.  archeol.  1885, 
p.  246,  n^  7 :  T.  Flavius  Bizbns,  wo  n  die  Länge  des  Vocals 
ausdrückt;  vgl.  A£6-ß(i;oq. 


16  I*  Abhandlung:    Tomasch ek. 

B6!^0(;;  Inschr.  aus  dem  Gebiet  von  Philippi,  Heuzey  n^  68: 
Totpca^  Butioü  ßp/  Bea  icpoirco^  'Oxpivo^.  BüI;y;(;  hiess  ein  Künstler 
auf  Naxos  zur  Zeit  des  Astyages,  Paus.  V  10,  3.  Als  Qründer 
von  Byzantion  galt  B62^a^  6  Bpoxi]^  ß(xa(Xe6^,  Gemahl  der  Phidalia. 
Bu^o;  5  Beßpux4i>v  ßoaiXeu^  Conen  12,  falsche  Lesart  fUr  BuavY]^, 
woher  Buavaioi,  lOvo^  Beßp6xci>v,  St.  B. 

-ßuOo{,  in  Ai-ßu6o(;. 

Bup3{a>v,  Vater  des  Sit«;,  Heuzey  p.  331,  n®  136;  der  Typus 
der  Namen  ist  thrakisch,  der  Fundort  gehört  jedoch  zur  Land- 
schaft Pelagonia. 

Bovl^Ti^,  Sohn  des  Tovs^  aus  Parthikopolis,  Anon.  de  longae- 
vis;  steht  vielleicht  im  Ablaut  zur  Wz.  benz,  skr.  bafih-,  s.  o. 
Bevl^eic. 

B6mq^  gen.  B^aeci)^,  Inschr.  v.  Pizos,  Mitth.  1886,  p.  96. 
Merkwürdig  ist  Zeb(;  Bol^ioq  auf  Münzen  von  HierapoUs,  Head 
p.  565. 

BooiwCDV,  BoGTca;,  auf  Inschr.  von  Kyzikos,  halte  ich  für 
griechisch,  sei  es  als  Kurzform  von  Boaxopavö^,  oder  als  Bildung 
von  Wz.  gvesp-  ,flechten,  bindend 

BoTsfpo;,  bithynischer  Fürst,  Nachfolger  des  Doidalsos, 
Memnon  21 ;  vgl.  das  phrygische  BoTiaeiov,  die  Bottkxio'.  in  Erna- 
thia,  und  das  thrakische  Castell  BouT£p(e^;  scheinbar  zu  gr.  ßo^i^p, 
ßo?x4i>,  worin  ß  aus  velarem  g, 

BouTiQ^,  angeblich  thrakischer  Pirat  auf  Naxos,  ^v.  «icpöiToi 
6pax€^  (I)  wxY)3av,  Diod.  V  50.  BoOret^  'Hpc^evoü,  aus  Tomi,  Mitth. 
VI^  n^  39. 

Bsu-ßa^,  bithynischer  Edeling,  Inschr.  v.  Chalkedon,  C.  I. 
Gr.  II,  p.  974,  n^3795:  B&ußa;  Mox3wc6pi(o^);  vgl.  Ba^.  Zu  kühn 
wÄre  Deutung  aus  *vesu-bhä  ,schönleuchtend,  -redend^;  ander- 
seits erwarten  wir  fUr  gr.  ßou-  im  Thrakischen  700-,  armen,  xov. 
Bou-xitTT]^,  aus  Imbros,  Conze  p.  86,  schwerlich  thrakisch,  ,Rinder- 
schlächterM 

BüRus  Thrax,  C.  I.  VI  2732. 

Bsup-xevTco«;,   Bescb^  to  ^evo?,  Procop.  b.  Got.  II  26,  p.  251. 

BuR-visTA  bei  lordanes,  Buro-bostes  Trog.  Pomp.  pr.  33. 
Bupe-  oder  Botpc-ßurca;  Strab.  VII  303  fg.  298,  X  762,  König  der 
Daken,  Reformator  seiner  Nation.  Es  gab  eine  dakische  Ort- 
schaft Boupi-Saua,  wobei  schwerlich  an  eine  Ansiedlung  der  ly- 
gischen  Boupoc  gedacht   werden  darf,   obwohl  diese  als  Bundes- 


Die  siten  Thnker.  II,  f.  17 

genossen  der  Daken  bezeichnet  werden.  Man  denkt  nnwill- 
ktLrlich  an  skr.  bhü-ri  zd.  büiri  ;viel,  reichlich,  Fülle,  Menge^, 
n.  pr.  Bhuri,  Bhürika,  Bhüri-yravas,  Bhüri-bala,  lit.  buris,  lett. 
büra  yHaofe,  Herde',  von  Wz.  bhen,  bhü-  ,spriessen,  schwellend 
Dann  wäre  Boüpi-8aua  ,Ort  der  Fülle,  ReichendorP,  Boüp(i)-x6VTio5 
ein  woXiMco^o;;,  Buri-bysta  ein  ,vielbekannter'  xoXü-iwffTo;,  von 
*bhudh-t6-  ,erkannt^ 

Boul^t}^,  hessischer  Name?  Bev(Xo(  5  Boui;ou  dSeXfc«;,  Proc.  b. 
Got.  IV  9,  p.  498;  Boul^v]^  xal  Ko6T2^T]q  dBeX^ü»  ex  Bpaxv;^  Svieq,  b. 
Pers.  I  13,  p.  60;  Bo6^t]{,  Soldatenführer,  von  Theodora  ein- 
gekerkert, Hist.  arc.  p.  30;  Bou^a^,  röm.  Soldatenführer  in  Ap- 
piaria,  Theophyl.  Sim.  II  15,  p.  100  a.  587.  Man  könnte  an 
zd.  büza  ,Bock'  denken,  ags.  bncca.  In  der  phryg.  Landschaft 
Gk>rdiene  sind  Boul^atoi  bezeugt.  Acta  SS.  April.  III,  p.  42,  vgl. 
Bu;v2vo<  bei  Ptol. 

BpoEupu),  Gemahlin  des  Edonen  Goaxis,  Thuc.  4  107;  etwa 
die  ,Aufbraiisende'  von  Wz.  bherv-  ,wallen,  spmdeln,  zappelnd 
Die  "ApxetMq  BXoupettt^  haben  wir  von  ßXoOpo^,  armen,  blur  ,collis' 
herzuleiten. 

Bpdrffa^y  genannt  in  der  Gründungssage  von  Olynthos, 
Conen  4;  vielleicht  hiess  so  voreinst  der  Bach  'OXuvO(ax6^. 

BpC^ü^v,  thrak.  Soldat,  Annali  1885,  p.  252:  P.  Aelios  Brigo; 
vgl.  Brigenis,  C.  I.  VI  2907  und  die  Orte  Brigana,  Bpf-yil^t?. 

Bpd^evi^,  Tochter  des  Ziakatralis,  Dumont  p.  19,  n®  40. 

-BRisA,  in  Dentu-brisa,  Bramb.  990;  vgl.  Brisae,  hessische 
Tribus,  Plin.     Bei  Arr.  I  12,  2  begegnet  ein  Makedone  Bptocdv. 

Bp(X(i>v,  Inschr.  aus  Nikopol  an  der  Donau,  C.  I.  III  7437 : 
Brilo  Auluzani  f.,  vgl.  die  Glosse  6:  ßp{Xu)v*  b  ßaXocveu;  ,BarbierS 
von  Wz.  bhrei,  bhri-  ,8cheeren'. 

Brinubsius  nat.  Trax  civ.  Beroensis,  C.  I.  VI  3196. 

Bp(vxa-(;epi]<;,  aus  Beroe,  Berl.  MB.  1881,  p.  442:  AivCxevOo«; 
Bptvxa-^^peiiK  und  Ti^pt]^  Bpivxa^epeo^.  Das  erste  Glied  etwa  zu 
slav.  brenk-  ,klirren,  klimpern';  vgl.  zur  Glosse  ßpuvx6(;. 

Bp6uCo<;,  Sohn  des  Mukatralis,  Dumont  p.  11,  n^  14;  vgl. 
BpoO^o;,  Ort  in  Phrygien,  Ew.  Bpoul^vjvoC.  Die  mygdonischen 
BpoCcot  lauten  richtig  Rpouooi. 

BpouO^vT]^,  aus  Stenimachos,  Dumont  p.  11,  n^  14;  vgl.  aus 
RyU  (Bp)o6Ccvtq  xat  AtCa^;:  Thrak.  ßpu,  ßpou-  könnte  allenfalls 
griechischem  cup6  entsprechen;  die  Aussprache  von  6  bleibt  oft 

Sitsaafibw.  d.  ptul.-hist.  Gl.  CXIXI.  Bd.  1.  Abh.  2 


18  I.  Abhandlmnf :    Tomaiehek. 

zweifelhaft;  die  sibyllinischen  ßpouriSe^  bei  Said,  werden  zur 
Wz.  bm,  min    ^aussagen'  gezogen. 

Blarta  Bisae  f.  BessoS;  aas  Köln,  Bramb.  344;  Var. 
Bi-arta. 

Blasa^  asianischer  Name  wie  Tsinta,  Inschr.  aas  Also- 
Kosäly,  C.  I.  UI  7635.  Sollte  Biasa  za  lesen  sein?  BidüOi<;, 
paphlagonischer  Name,  Strab.  12  553. 

-ßXiimj^  in  Kepao-ßX^icTir)(;,  vielleicht  mit  Bewasstsein  ein- 
gesetzt für  thrak.  glepta  ^blickend^ 

Uai^io^y  Vater  des  UTilC^oL^y  Syllogos  1886,  p.  168;  ebenso 
schwer  za  deatcn  wie  armen.  hSz,  liezik  ^mitis,  mansaetas^ 

icaipi-,  thrak.  Element  in 

üatpi-aocSv]^,  Il2p(-9<3cSiQ(; ;  bithynischer  Name  von  fUnf  bospo- 
ranischen  Fürsten  aas  dem  Geschlechte  des  Spartokos,  Laty- 
schew  n,  p.  XVIII  fg.  Ich  deute  denselben  mit  Honpo-xkir^^ 
noxpoxAo^,  indem  ich  aaf  die  Laatentwicklang  von  armen,  hair 
pl.  har-q',  dial.  hSr,  verweise;  mit  Gleitvocal  a  finden  wir  z.  B. 
die  Composita  hair-a-span  ^Vatermörder^,  hair-a-sSr  ,den  Vater 
liebend^ 

Qa(p(-craXo;,  Latyschew  II,  p.  296  za  n^  86:  nacip(9aXo;  Socu- 
pö^ou,  ip|AiQveu^  and  'Pcu^CvaXo^  IlatpuTiXou.  Der  Name  des  Sohnes 
TeuaivaXo^  lehnt  sich  allerdings  an  das  sarmatische  Volk  der 
'Peu^ivaXoC  (I  n^  185),  d.  i.  Tu>^oXavo{  Rokh&nanö  ,die  Strahlenden, 
Berühmten^  an;  doch  kommt  auch  der  dakische  Ort  Toua(-Ba6a 
in  Betracht;  and  DaipbaXo^  selbst  wird  eher  ein  Bithyne  ge- 
wesen sein,  etwa  zu  deuten  als  ein  ,dem  Vater  Heilbringender^, 
vgl.  armen,  sa}  ,8anu8,  integer,  illaesus,  saluthiun  ,Heil'. 

-PAUS  in  Vitu-paus,  d.  i.  Bithi  puer?  gr.  noFi^,  auf  Vasen 
i;auq  Curtius  n^  387,  Wz.  pu-  ,zeugen^  Oder  zu  p&-  ,hUten, 
weiden',  wie  das  fg.  ? 

-PUB,  vielleicht  im  Sinne  von  ,hütend,  weidend,  Hirtin^, 
in  den  weibl.  Namen  Muca-pus  C.  I.  VI  3215.  809  und  7330 
(gen.  -puis)  und  'ETev^-iswo^]  vgl.  armen,  howiu  ,pa8tor',  gr. 
icQiw  ,Herde'  etc. 

Ilaica;  ,Vater'  (s.  d.  Göttemamen)  begegnet  wie  in  Phrygien 
80  auch  wiederholt  im  kimmerischen  Bosporus,  dann  auch  im 
thrak.  Bizyc,  HomoUe  p.  366:  Ilobag  AopCivOv). 

nixotpo^,  bithynischer  Heros  und  Elrobercr  des  mygdonisch- 
mariandynischen  Landes  und  der  paphlagonischen  Küste,  Arr. 


IM«  ftlten  Thnksr.  ü,  S.  19 

b.  Eofil  Dion.  per.  322^  St.  B.  v.  Tto<;;  Patrus  als  Localgott 
von  Tios,  C.  I.  V  4602.  Wahrscheinlich  zur  Wz.  pet,  skr.  pat- 
in  der  adjectivischen  Bildung  pataro-  ^pinnatus,  impetuosus, 
aUicer';  dazu  ab  Kurzform 

noTÄ;,  Inschr.  aus  Aegina,  C.  I.  Gr.  II,  p.  1017,  n^  2143: 
AuX6xop((  llatä. 

Uano^Tt^  and  gekürzt  QoroutAa^,  Söldner  in  Athen,  C.  1. 
Att.  II  963,  21.  25,  ob  gerade  Thraker,  bleibt  zweifelhaft;  es 
können  auch  Sarmaten  gewesen  sein,  vgl.  die  Namen  MdooLq  und 
Bto-|AioiQ^  im  Bosporus;  patu-mA9(a)  lässt  sich  deuten  mit  ,drein- 
zuhauen  vermögend^,  von  pet,  pata-  ,niederstrecken,  fUUen^  und 
mak,  ma9-  ,vermögen^;  vgl.  skr.  p&ta  ,Sturz,  Fall',  skjth.  oi6p- 
Tcora '  dvBpoxTÖvot,  os.  fadun  ,8palten,  zerhauen',  armen,  hatanel 
,abhauen,  zuschneiden',  q'ar-a-hat  Xaiuico^,  hator  T6|jLoq  etc. 

•PANEus,  unsicher  ob  als  selbständiges  Element  zu  fassen 
in  dem  dakischen  Namen  Diurpaneus,  Dorpaneus  und  Diup- 
paneus  (s.  d.).  Aus  der  Zeit  Alexanders  stammen  AaV-7acvY)<;  und 
'Apö-wavoi;  Wz.  pA-  ,schützen',  skr.  päni  ,8chützend',  neupers. 
bÄn  ,Herr;  -hütend'  slav.  pantt  ,Herr'.  Die  edonischen  Davatot 
waren  entweder  ,Gräber,  Metallurgen',  vgl.  armen,  hanel  ,heraus- 
ziehen,  herausgraben',  oder  ,preiswürdige,  ruhmvolle'  skr.  pan-. 

Ilapi^,  phrygisches  Synonym  von  'AXe^avSpot;,  eigen tUch 
,Schläger',  von  armen,  har-  ,schlagen',  europ.  per  :  por,  wofür 
im  Thrakischen  U6pi^  (s.  d.)  begegnet;  mit  bewusster  Anlehnung 
an  den  homerischen  Namen  finden  wir  Uipiq  xa:  BtOu;  iJiiYioroi 
Svre^  icap3(  t(o  \\}<n[fjytö^  Athen.  14  614,  f,  und  in  einer  Inschr. 
aus  Milet,   Le  Bas-Wadd.   add.  1568:   SeuOir;^  IlaoiOQ  Auoijiax^^^S. 

HopSöxcE^,  maionischer  Sclave,  Aristoph.  ran.  601  schoL;  denn 
nur  in  Lydien  findet  sich  eine  Art  icap5o^,  7cip8aXt^,  welches  Wort 
O.  Keller,  Thiere  des  A.  387  zu  somit,  barod  ,gefleckt',  nicht 
zu  skr.  prdftku  stellt;  daher  der  uralte  lydische  Name  üopSaXa^, 
Uapiakiot^f  DopSaXa^,   der  auch  in  Thasos  und  Serdike   auftritt. 

Pabsanius,  in  Moesien,  C.  I.  III  6137. 

Passarus,  C.  I.  VI  2698,  f.  noaoipa,  illyrische  Namen, 
nicht  thrakische. 

OiQ^C^,  Sohn  des  Paizios,  Syllogos  1886,  p.  168;  etwa 
,Bodenstampfer,  Tänzer'  oder  ,Fu8Sgänger',  Wz.  p6d-;  im  da- 
kischen ,Fünffingerkraut'  xpo-ic6$tXa  fiinden  wir  pod-  ,Fuss', 
armen,  otn. 

2* 


20  I-  Abhandlung;    Tomasebek. 

Perdla,   C.  I.  vi  2737,   wie  skr.  P^rula,  Wz.  per  neCpu). 
Pbto-porüs,    Dynast   der   Gebirgsdaken,    Dac(i)  *  Pbto- 

PORIANI,   TP. 

PiAccHBs,  getischer  Häuptling,  Ov.  ex  Ponte  4  10,  23. 

PiB-PORüs  rex  Coisstobocensis,  C.  I.  VI  1801;  vgl.  die 
dakischen  Ilti-feiYoi,  Ptol.  Als  Reim  and  Gegenstück  zu  priya, 
Ilpiivn;^  ,Freund'  hatte  piya,  piya,  piya(n)t,  got.  fijand-  die  Be- 
deutung ,Feind',  Wz.  pöi,  pl-  ,anfeinden';  zu  gr.  -Tn^piayco^  ver- 
gleicht Bugge  armen,  hivand  ,leidend^  Wir  haben  hier  einen 
,SchIächter'  oder  ,Bekämpfer  des  Feindes^;  ein  ähnlicher  Sinn 
liegt  auch  in  den  Uii-^ei^ot,  etwa  von  Wz.  bhegh-  ,bekämpfeD, 
streiten',  kelt.  -bogius. 

riioTou^,  scheinbar  gr.  ?ciat6{,  z.  B.  IIiotoO^  B{6uo(,  aus  Ha- 
drianopel;  tb  IKorou  ^poupiov,  Theophyl.  Sim.  a.  596. 

[Ktxoxo^  b  T<5v  'H$6va>v  ßaatXeuq,  Thuc.  4  107,  und  DiTTdexo^ 
von  Mitylene,  Sohn  des  Thrakers  Tppa(;  (Anlaut  wie  im  mysi- 
schen  "rpiaxo^  und  im  maionischen  Orte  "Ifp^aXa),  auf  Münzen 
<^lT^axo<;,  Head  p.  488,  wie  ^CtraXo?  in  Abdera  fUr  DircaXo^,  neben 
niTTaXaxo(;  und  IliTCOüXo^;  etwa  ,geizig,  gierig',  Wz.  ghid-,  zu  be- 
urtheilen  wie  IUT0aX6?,  <l>6TTaX6q,  6ewaXö?,  Wz.  ghedh-? 

IIoXXy)^  b  Twv  "OBotAdcrrcdv  ßaaiXsO^,  Thuc.  V  6;  vgl.  d.  fg. 

PoLULA,  aus  dem  odoman tischen  Gebiete  von  Philippi, 
Heuzey  n®  86  C.  I.  III  707 :  Cintis  Polulae  f.  Scaporenus.  Zur 
Wz.  pel :  pol-  ,schütten,  giessen,  füllen',  armen.  he}ul  ,ausschütten', 
helun,  z'e}un  ,reichlich,  voll';  auch  die  attischen  Namen  IloXXtc, 
nöXXi/o^,  n^XuXXoq  f.  UoXOXXa  gehören  zu  i7oX6^,  ebenso  skr. 
Purula  zu  purü  ,viel'. 

[loXxu^  6  Bpoouüv  ßioiXe6^,  mythischer  Heros  der  Veste 
Ainos  oder  noXtupißpCa;  auch  sonst  Eigenname,  C.  I.  Gr.  II, 
n^  3141,  4;  vgl.  die  Glosse  tcoXxuv  ,Damm,  Aufwurf^,  von  pel: 
pol-  ,schütten,  einen  Damm  aufwerfen'. 

n579£t^,  n690Y]^,  U6oi^  f.  QooaCa,  auf  Inschr.  z.  B.  aus  Odessos, 
Mitth.  d.  d.  arch.  Inst.  X,  p.  317,  im  Tundiagebiet,  Mitth.  XV, 
p.  107,  n®  53  etc. 

PoTAzis,  C.  I.  VI  2389;  vgl  noxiato;  Latyschew  II,  p.  300 
zu  n^  128. 

n6pxv29,  aus  Maroneia,  Corr.  Hell.  V,  p.  83,  vgl.  Lycophr. 
1347;  gr.  ic6pxi)<  aus  porqÄ-,  Wz.  per  :  por-  •jceipw. 


Die  alten  Thrftker.  II,  S.  21 

n6pi<;,  Aineiate,  Liv.  40  4;  als  typisches  Element  im  zweiten 
Oliede  thrakischer  Namen  findet   sich  -icopi^,  pokus,  por,  gen. 
•^piSo^,   ic6pT]o^,   röpeo^,   poRis  neben  -xoXtg,   gen.  icoXidoq,  ic6Xto^, 
bald   im   Sinne   von   ^Stecher,   Schlächter S    bald  als  ^Streiter, 
Kämpe,  HeldS   von   der  Wz.  per  :  por-   ice(pci),   deva-iceipo),  xep6viQ 
iwpo^,  slav.  na-porü  ^Stich,  Stoss',   stt-portt  ,Streit,   KampP,  Pe- 
rontt,   lit.  Perk&nas  ^Donnergotts   ir.  orcim,   orgim,   part.   pf. 
orta  ^schlage,  tödte^     Reich  ist  die  Sippe  im  Armenischen  ver- 
treten: her(i)  ^contentio,   rixa',  heriun  xepo'/r;,  harkanel  (aor.  3. 
sg.  e-har)  ,figere,  perforare,  percutere,  vulnerare,  mactareS  nom. 
verb.  -har  z.  B.  in  pho}-a-har  ^tubam  pulsans^  q'nar-a-har  ,cin- 
namm  ludens^  sandz-a-har  ^freno  cohibens  s.  cohibitos^  otn- 
a-har    ^pedibus  conculcans   s.   conculcatos^   i2-a-har  ,a  vipera 
morsos^  gan-har  ^verberatns^;   diesem  -har  entspricht  im  Vocal 
der  phrygische  Ilipi;,  vielleicht  als  ^Lautenschläger^;  thrak.  -x6pt^ 
bewahrt  noch  den  echten  Ablaut  o.     Die  häufige  Verwendung 
dieses  Elementes  erfloss  aus  der  Lebensweise  und  Psyche  des 
thrakischen  Nomaden-  und  Kriegervolkes,  dessen  Lust  an  Vieh- 
stechen   und   Todschlag  sich   bis  in  die  späteste   Zeit   erhielt. 
Wir  finden  folgende  Vollnamen:   'Aßpou-xoXt?,  AuXoG-icopi;;  Aulu- 
por,    d.   i.    , Rossschlächter'    oder   ^Kämpfer  zu  Ross';   Hepta- 
poris;  Petoporus;   Pie-porus  ,Bekämpfer  des  Feindes';    Muca- 
poris,    Muca-por,  d.   i.    ,  Saustecher'    oder   ^Hammelschlächter'; 
Nato-porus;    ////-T4-icopt?    ////a(TC(i>vo<;,    verstümmelte    Inschr.    aus 
Razgrad;    'Paioxou-Tcopt^    oder    Taaxou-icoXt<;    (s.    d.);    AaXi^-xopi^ 
ySchlächter  eines  weiblichen  Thieres',  AtX{-  und  AuXu-^optq  (s.  d.); 
AtvW-icopt?,   etwa   , Faustkämpfer',    Diza-por   (s.  d.);    Keipi-'KopK; 
und  K6dp€{-xoX^  ^Schlächter  alles  Vierftlssigen';   Sem-por  Acta 
SS.  Oct.  IX,  p.  550,  wenn  es  nicht  für  Su|jifopo;,  Symphor  ge- 
setzt ist. 

IIuppo^,  llupo^  und  -icupt^  in  Neoiö-'Rupi^,  ''E-icupt^,  rT;xa(-icupi(;. 
femer  lluppla?  z.  B.  C.  L  Att.  II,  n«  963,  33.  36,  und  besonders 
deutlich  Purula  z.  B.  aus  Donaubulgarien  C.  I.  III  6138,  vgl. 
VI  2586:  M.  Purula  Diza  mil.  coh.  praet.,  endlich  nupouppT^By); 
thrak.  Söldner  in  Athen  C.  I.  Att.  II  963,  28  (worin  ßpiSSr)? 
entweder  zur  Wz.  vr6-  ,8prechen'  oder  zu  vrßdh,  verdh-  ,er- 
heben'  gehört,  ,einer  der  feuergleich  aufflackert,  aufführt'), 
bezeugen  das  Vorhandensein  des  idgm.  Wortes  ,Feuer',  armen, 
hur  auch  im  Thrakischen. 


22  I.  Abhandlung:    Tonaieliek. 

PüTiNA,  C.  I.  VI  2933;  vgl.  iwtivtq,  ßurtvTj  ,voii  Weidenruthen 
umflochtene  Flasche^?  oder  zu  lit.  put-,  pAtinu  ,blase^  schnaube, 
schäumet 

-icpoil^o^,  in  Kai-TcpoiQoq  (b.  d.),  aus  lupo-  ,vor^  und  einer  auf 
gj  C  ausgehenden  Wurzel;  prei,  pres-  ,voran'  in  dem  phryg. 
Orte  npeitio?,  daher  npei?i)vVi  Corr.  Hell.  VII,  p.  253;  ähnlich 
gr.  xpea^u^,  eigentlich  ^vorangehend^  Wz.  gu,  wozu  Bugge 
armen.  erSc  ,natu  maior,  presbjter'  stellt. 

Upo\)aia<;^  Name  mehrerer  bithynischer  Fürsten;  unter  dem 
ersten  Prusias  wurden  npouai3[^  ^  vphq  OaXotaoY),  d.  i.  Kios,  und 
npouaticq  TCpb^  Tictü)  gegründet,  Ew.  üpouffiet^;  ebenso,  unter  Hanni- 
bal's  Auspicien,  npoOaa  xpb^  'OXuijlicu),  Ew.  Ilpouaae^.  Zugrunde 
liegt  eine  Basis  pere  (pro,  gr.  xpi^Ow)  oder  pru-  aus  preu-  in 
den  erweiterten  Formen  preu-th,  skr.  pruth  ,schnauben,  pusten, 
sprühen^  und  preu-s,.  skr.  prud  ,3prühen,  flackern,  brennen, 
jucken;  spritzen,  tropfen';  steht  demnach  Prusias  für  Pruthias 
oder  für  Prusvias? 

Mai-ciSri^,  Seitenstück  zu  Daipi-ai^;,  thrakischer  Dynast, 
Xen.  an.  7  2,  38.  5,  1;  zu  deuten  als  MT]Tp6-T((io^,  vgl.  {i.aia,  Lall- 
wort für  ,Mutter^ 

Mat-9tpa  Spävza,  Mutter  eines  Kotys,  Freigelassene  des  Ni- 
katas  aus  Kallipolis,  Corr.  Hell.  V,  p.  411,  n^  18;  d.  i.  Mv^-rpo- 
^(XiQ,  armen.  mair-a-s6r,  von  mair  ,Mutter'  und  sirel  ,lieben'. 
Als  ,Mondglanz'  oder  ,Vollmond'  deute  ich  dagegen  den  Sar- 
maten  Maf-^apvo;,  Latyschew  I,  n®  85. 

Maupus,  aus  Trimontium,  Eph.  epigr.  IV,  n^  894,  a,  9. 

Map-xevTto;,  hessischer  Reiteranfilhrer ,  Proc.  b.  Got.  II  5, 
p.  164;  |jLV)Tpo«cOv2To^,  vgl.  armen,  mair,  mar,  mSr  ,mater^ 

Mapidv  findet  sich,  nach  dem  homerischen  Vorbilde,  bis 
in  die  späteste  Zeit  als  Eigenname,  z.  B.  Cod.  lust.  IV  44,  1 
a.  222:  Aur.  Maroni  militi;  Wz.  mar-  ,blinken,  funkeln,  hitzen^ 

-(juipxY),  in  Zta-(AapxT]  (s.  d.) ;  vgl.  den  Ort  Apocit-iJiapxa.  SoUte 
gaU.  (Aipxa  ,Mähre^,  ahd.  marha,  maraha  zu  vergleichen  sein? 
Oder  liegt  darin  der  Sinn  ,packend',  Wz.  marq-  \Lipwn^? 

-jjLopTO^  in  'Ii;i-|i.apTO?  (s.  d.). 

Mama,  Dadae  filia,  sacerdos  Tomitana,  C.  I.  III  7559; 
verbreitetes  LaUwort  für  ,Mutter^;  der  heil.  Mamas,  Sohn  der 
Amya,  erhielt  diesen  Namen,  weil  er  als  Kind  stets  mama 
lallte,  Acta  SS.  Aug.  III,  p.  436. 


Dia  altes  Thnkar.  D.  2.  23 

MiyL-o^ii;,  thrak.  Söldner  in  Athen,  C.  I.  Att.  II  963,  38 ; 
yMuttersöhnchen',  eigentlich  ,Mama-benetzer%  wie  der  getische 
2dX)x-o^((;  ,Benetzer  des  FeUes';  vgl.  Mamutzes,  Bmder  des 
Sliciper  and  Decibalis,  ans  Durostoms ;  ähnlich  Mamoceos,  Eph. 
epigr.  IV,  n^  891,  18.  Die  Mi^tiqp  6eäv  Ma|Aou(v2V7^  einer  Inschr.  aus 
Byzantion,  Dethier  p.  54,  n^  19,  hiess  so  nach  einem  Orte  Ma(Jioul^a, 
geformt  wie  Böpul^a;  vgl.  Map^Sepra  in  Bithynien,  Acta  Patr.  Cp. 

Manius,  Bramb.  1290:  C.  Tatios  Mani  f.  Dansala;  vgl. 
Movia,  Gemahlin  des  Zenis  aus  Dardania,  Xen.  Hell.  III  1,  10, 
and  die  phrygische  Glosse  ixavCa  *  i^  xaXi^,  Athen.  13  578,  b, 
femer  (Aovtxö;  *  Xotfiicpo^,  OocupLaard^,  nenpers.  man!  ,8ingalaris,  anica, 
pretiosa';  daza  der  thrak.  Heros  'Hpox;  MovC^iAxl^oq,  Mitth.  XV, 
p.  107,  n^  58. 

Maiita,  z.  B.  aas  Salonik,  C.  I.  HI  7330:  Manta  Dizae  f.; 
häufiger  ab  weiblicher  Name  in  Salonik  and  Larissa,  z.  B. 
Mavia,  Fraa  des  Kassandros,  femer  Amme  eines  Ampianos; 
Wz.  menth-  ,amrühren,  qairlen;  zerren,  zaasen'  z.  B.  in  dak. 
(AOvxCa  *  ßoToq,  mbas,  and  in  den  Ortsnamen  MavraXo^  in  Phry- 
gien,  MovTtveov  Bithynien. 

MivTi^,  Sohn  des  Eaiproizos,  aas  AmphipoUs,  Anon.  de 
longaev. 

Mivdpcav,  Mav8pv)<,  bebrykische  Namen. 

MoSa-Youa,  Gemahlin  des  Tyriten  Herakleidas,  aas  Odessos, 
Berl.  MB.  1875,  n^  9;  Wz.  mad-  ,überfliessen',  daza  gaa  ,Milch^, 
ved.  go? 

Mijvt^,  gen.  Mi^vtSo^,  M/^vto^  and  Mijvi,  geformt  wie  Zijvt?, 
häufig  in  Phrygien  and  Bithynien,  Eyzikos;  Macapor  Menis  f., 
C.  I.  m  7437. 

Mv)21e6<,  aas  Bazardiik,  Damont  p.  8,  n^  2:  xoupoe  Mv)2;€oq; 
aas  Phrygien  ist  ein  Ort  Mel^ea  bezeugt,  Ew.  MsJ^eonoL 

Mr^io^y  f.  Mifioj  am  besten  abzuleiten  von  Wz.  mSd,  med- 
,erme8sen,  sinnen,  walten';  Wescher-Foucart  n^  157,  p.  121: 
MijSo^  oc^iA«  avSpetov,  0pa^  Y^^^9  dazu  als  Derivat  M-ffi&ioi;  Theoer. 
ep.  8,  AP.  Vn  663  u.  Inschr.  aus  Söwe,  Berl.  Archäol.  Zeit. 
1875,  p.  162,  n^  2.  Miffia  oiopuz  iwaexeTov,  Bpaiia,  Wescher-Foucart 
n^  43,  p.  49;  M^iai  V^  OdYomgp  Ko^\ol,  toO  t(5v  Vfzm  ßaciX^o)^,  Athen. 
13  557,  bei  Jordanes  Get.  10:  Meda,  Gudilae  filia. 

MiiJoxoc  6  '08pu<jü)v  ßa«Xe6<;,  Xen.  An.  92,  32  Diod.  a.  405. 
392,  bei  Demetr.  eloc.  161  Mv}d6xv}(;.  Der  Name  scheint  absieht- 


34  I.  Abhaadlaog:    Tomas  eh  ek. 

lieh    aus    *A[xi^5oxo<;,    'A|jLa8oxo<;,    d.    i.   ^Rohfleischesser'    veredelt 
worden  zu  sein,  im  Sinne  von  ^verständig,  klag^ 

Mr|3o-7dBT]; ,  Gesandter  des  Senthes  IL,  Xen.  An.  7  1,5. 
2,  10;  an  der  Propontis  gab  es  eine  x(j[>{iiY]  Mv)$oaiBeci>,  Hippocr. 
ep.  IV  45,  p.  186.  188.  Entweder  ,ob  der  Einsicht  geehrt, 
Schätzer  der  Einsicht'  oder  ,Ehre,  Ruhm  des  Medokos^ 

Mi^oxo^,  laatverschobene  Form  für  Ajjli^Boxo^,  Mifiow^  auf 
Münzen;  so  hiess  auch  der  Wiedererbaaer  von  ApoUonia, 
Mitth.  X,  p.  163:  Mi^xoxoi;  TopouXou.  Nebenform  Mi^Ttxo^,  z.  B. 
Dipl.  milit.  n«  XX  a.  99,  C.  I.  III,  p.  863:  Meticüb  Solae  f. 
Bessus,  n^  LXII  a.  221,  Ephem.  epigr.  11,  p.  464:  Maeticns 
Bessus  ex  Trimontio.  Aof  sarmatischem  Boden  Mi^tocxo;,  Laty- 
schew  II  add.  ad  n^  68,  nnd  Mi^TXfo^,  I,  n^  64.  72,  von  zd.  maeti, 
armen,  m^t,  mit. 

MeXCo«;,  sagenhafter  Thrakenfbrst ,  Hesych.  Miles.  orig. 
Byz.  fr.  4,  11. 

MsXyi;,  ans  Drabeskos,  Heozey  n^68:  Bu^o^  xac  Be{6u;  xac 
Topco^  iroTpt  Tdpaai  xal  ixYjTpl  MeXySt  Y^ctot^.  Etwa  die  ,milch- 
reiche,  milch  weisse^  ags.  melc,  ahd.  mSlch  oder  ,Melkerin', 
Wz.  melg-,  obwohl  wir  eher  [xeXC-  erwarten,  Ut.  melia,  slav. 
mlüz%;  für  MeXCoi;  scheint  gesetzt  MiXjo^  6  6paxfa>v  ßaacXsu^,  der 
angebUche  Besitzer  oder  Gründer  von  Messembria,  Strab. 

Meorei;,  aas  Thasos,  Conze  p.  36:  4>(zuoto(  MeoreiSo^;  gr. 
(Aeato;  ,voll'  gehört,  wie  skr.  mattä,  zur  Wz.  mad,  med-  ,triefen, 
überiliesscn';  dieses  Element  scheint  mit  tu-  ,schwellen'  vei^ 
banden  in  Mesti-tu,  Matter  der  Macapa,  C.  I.  VI  3215. 

MeXTc-xuOTf^  6  6pa^,  Xen.  An.  2  2,  7;  femer  Dienstmann 
des  Kotys  IL,  Dem.  p.  655.  1207;  vgl.  die  Glosse  |a{Xto(;. 

Miva^,  Bithyne,  Sitzangsber.  der  Münchner  Akad.  1863, 
p.  244,  n«  17. 

MooT'.^,  thrak.  TheilfÜrst  im  2.  Jahrh.  v.  Chr.  aaf  Münzen 
ßwiXiw;  McoxtSo?,  e;:l  Sa5iXou,  Eckhel  DN.  II,  p.  177;  vgl. 
Maxapt]<;  Moortdu,  Latyschew^II,  n^  85.  In  Phrygien  gab  es  einen 
Ort  M6cT»;va. 

M69oiQ^,  bisaltischer  Fürst  ca.  480  aaf  Münzen  M(i>99e(i>, 
MtaKiaeo  Ilead  HN.  p.  179;  man  las  ehemals  'GaaecDiA  and  dachte 
an  die  Stadt  "Oaaa. 

M6xa;,  häafig  in  phryg.  and  thrak.  Inschr.,  aach  in  Dar* 
dania,  C.  I.  V  898;  vgl.  die  Orte  M6%cnxa  in  Bithynien,  M6xxa$a 


Di«  alten  Thnker.  11,  8.  25 

in  Phrygien.  Oft  erscheint  Moxa-  gesetzt  für  thrak.  Mouxa-^  z.  B. 
in  dem  Orte  Moca-sura. 

Mouxivito<;,  Vater  des  Muzakos,  aas  Nikomedeia,  Anon.  de 
longaev. 

Mouxaao^,  Vater  des  Zaikedenthes^  ans  Parthikopolis^  id.; 
vgl.  Mneasins  Thraex,  Bramb.  489.  Mucalüs,  C.  I.  III  6133. 
—  Mnkant  könnte  ,Brüller*  bedeutet  haben,  Wz.  mük-  ,brttllen'; 
Mnkalo  ^einer,  der  nicht  gern  spricht^  y  vgl.  ^^J^  -  if  (dvo^^  skr. 
mü'-ka;  es  gab  anch  eine  Wz.  mnk,  mok-  ^scharf  sein,  stechen^, 
vgl.  |&6xpfi>v  mücro,  armen.  m(ü)knd-a-har  ,mit  der  Lanze  ge* 
stechend  Sehr  verbreitet  ist  der  Name  Mouxxiov,  z.  B.  C.  I.  VI 2735. 
2736  (ans  Mösien).  Anders  deuten  wir  die  folgenden  Namen: 

Mouxa-TpiX«;;  aus  Bazard2ik,  Dnmont  p.  9,  n^  9:  MouxaTpa- 
Xy);  Kooid  uX(?);  ans  Stenimachos,  p.  11,  n^  14:  Bpou^o^  Mouxa- 
xpaXew^;  aus  Beroä,  Berl.  MB.  1881,  p.  442:  MouxaxpiXc^  KeXaou; 
aus  Pizos,   Mitth.  X,  p.  96  etc.     Femer  aus  Lambaesis,   C.  I. 

VIII  3198:  Mucatrali  Aulureni  f.  n.  Thrax  ex  civit.  Aug.  Trai- 
anesie;  aus  Arrabona,  III  4378:  Ulp.  Mucatralis  d.  Bessus; 
aus  Moguntia,  Bramb.  1060.  1285.  1341  etc.  Dazu  als  Kurzform 

MucA-TRA,  wie  Aulu-tra,  z.  B.  Eph.  ep.  FV,  p.  316:  Jul. 
Mucatra  Perintho;  aus  Salona,  C.  I.  m  2009;  aus  Campona, 
n^  3394;  aus  Viminacium,  8275,  4;  aus  Ad  Medias,  Eph.  ep.  II, 
p.  335,  no  305;  aus  Alsd-Ilosva,  C.  I.  III  787:  Sola  Mucatri; 
aus  Mauretanien,  VIII  2771.  2794;  vom  Rhein,  Bramb.  151; 
aus  Rom,  C.  I.  VI  228:  Durze  Mucatra,  2385,  \l:  Mucatra 
domo  Anchialo,  2557.  2813.  2408;  Acta  S.  Eustratii  b.  Migne 
vol.  116,  p.  471 :  xpo^  ttva  Mouxitopa,  Iv  xv)  'ApaupaxY;v£>v  xijv  otxY]- 
otv  Sxovxa  (var.  Mouxiicopa).  Als  weiblicher  Name:  Aurelia  Mu- 
catra, C.  I.  III  suppl,  n«  10276. 

MocA-TRAuus  oder  -traulus,  Cod.  Inst.  II  3,  9  a.  222; 

IX  1,  10  a.  239;  IV  44,  7;  VIII  50,  15  a.  293. 

MuoA-SENUS  oder  -sibnbs;  aus  Batkun,  Dumont,  n^  24  a,  c: 
Koxix;  MouxoKX^;  zus  Müsien,  C.  I.  III  6137 :  Sises  Mucasenis; 
aus  Apulum,  1195:  Mucasenus  Cesorini;  aus  Lyon:  Mucasenia 
Fortunata  ex  Germania  sup. 

Mdca-zanus,  Cod.  Inst.  IV  30,  10  a.  294. 

MucA-PUB,  gen.  -puis,  f.,  C.  I.  III  809,  VI  3216. 

Mouxi-  oder  Moxi-vopt^,  Muca-poris,  -porüs,  *por,  f.  -pora. 
lfouxixop({,   ßa9tXe6f   tc^  tyJ^  B(6uv{a{,   und    niöXico^  6  MouxoncoptSo^, 


26  !•  IblMfidliuig:    Tom»a6)i«k. 

Dionys.  Byz.  Anapl.  Bosp.  fr.  62;  Mucaporis  notarius  Aureliani 
.  .  .  qni  imperatorem  apud  Caenofrarium  mansioncm  manu  in- 
teremity  Vopisc.  Anr.  26,  2,  35,  5;  Macapor,  ipsius  natorae  ex- 
pers  atqae  hamanitatis  ignams,  camifex,  Acta  SS.  Oct.  IX, 
p.  596  a.  304.  Inschr.  aus  Chalkedon,  C.  I.  Gr.  II,  p.  974. 
3795:  Boußfti;  Moxai:6pi2o^;  ans  Pantikapaion,  Latyschew  11  223: 
Bev^T  Ou^flE-ngp  Moxoiu^peo^;  aus  Beroe,  Berl.  MB.  1881',  p.  442: 
4>X.  Mouxixop({  ZxeXou;  ans  Pizos,  Mitth.  X,  p.  96,  ans  Ryla, 
p.  74;  ans  Mösien,  Kanitz  II,  p.  217,  Mitth.  XIV,  p.  144,  n^4: 
Au  ZßsXOcoupSci)  Moxaxop«;  Söipov.  Dipl.  milit.  n^  LXXIX  a.  88, 
Eph.  epigr.  Y,  p.  652:  Mncapori  Eptacentis  f.  eq.  Thraci;  ans 
Tomi,  C.  I.  III  7565:  Castns  Mncapori;  ans  MOsien  7437: 
Mncapor  Menis,  vgl.  799.  852.  1526.  3558,  Annali  1885,  p.  248, 
C.  I.  VI  2386,  a,  9.  2603.  3314.  2954:  Tataza  Mncapora; 
Bramb.  1341 :  Anr.  Mncapor  Anlnsani  f.  civ.  Anchealitanns.  — 
Dass  in  piouxa-  ein  Thiername  vorliegt,  schliessen  wir  ans  der 
Analogie  der  übrigen  Vollnamen ;  man  könnte  an  ,Rind^  denken, 
im  Hinblick  anf  mük-  ,brüllen^  Gelegener  bietet  sich  das  kelti- 
sche Wort  für  ,Schwein%  ir.  mncc  (pl.  mncca)',  cymr.  bret. 
moch,  wozn  gall.  Moccadins,  ir.  mnccaid  ,SchweiDehirt',  dent- 
bar  ans  der  Wz.  men,  mn-  (mit  Nominalsnffix  -ka)  oder  der 
erweiterten  Form  menk,  mnk-  -gleitend  abstreifen,  abziehen, 
losmachen,  Samen  lassen^,  gr.  -lAuaain,  lit.  maukti,  skr.  mn(n)ö- 
(ved.  Nä-mnä  ,nicht  loslassend',  bebryk.  Heros  *'A-|jwxo;),  daher 
moka  n.  ,abgezogenes  Fell',  os.  mnkkag  ,Same,  Nachkommen- 
schaft'. Eb  brancht  indess  für  das  Thrakische  nicht  gerade  die 
Bedentnng  ,Schwein^  voransgesetzt  zn  werden;  man  kann  an 
jedes  hantliefernde  Hansthier  denken,  znmal  an  das  Schaf,  den 
Hammel;  nenpers.  m6k  fUr  mdS  ist  allerdings  nnr  schwach  be- 
zeugt (Vnllers  II,  p.  1229,  b),  nnd  armen,  maq'i  erfordert  eine 
andere  Herleitnng.  Ich  schwanke  daher,  ob  ich  Mncaporis 
als  ,San8techer'  oder  als  ,Hammelschlächter',  Mncatralis  als 
,Schweinehälter'  oder  als  ,Schafzüchter'  n.  s.  w.  deuten  soll. 
Derartige  Namen  bedeuten  bei  einem  viehzüchtenden  Volke 
nichts  Unedles;  im  Orient  schlachtet  der  Fürst  in  der  Würde 
eines  Blntvergiessers  (ch&n-kar)  tftglich  mit  eigener  Hand  seinen 
Hammel ! 

Mouvoxo^,  Sohn  des  Mnkantios,  aus  Nikomedeia,  Anon.  de 
longaev.;  vgl.  die  spätbyz.  Namen  MouI^iXuv,  Mou2^aXixto;;  Mou^^yjvo^ 


Dm  «Itan  Thnlnr.  H,  t.  27 

Inschr.  b.  Sterret  I^  n^  37 5,  Z.  24;  armen,  muz  ^ausgepresster 
Saft,  Most',  mzel  ,Saft  abziehend  Die  phryg.  Mol^eavoC  Head 
p.  562,  565,  dagegen  lauten  bei  PtoL  Mo^eovoC,  und  fem  bleibe 
aach  armen,  mozi,  kapp.  gr.  mozia  ,yitaln8^ 

Muscus,  MUBCiüs,  MuscELLus  (z.  B.  Dipl.  milit.  XI  Soioni 
MosceUi  f.  Besso),  häofig  vorkommende  Namen  unsicherer  Her- 
kunft; alb.  mudk  ^Maulesel'? 

Nato-porüs,  kostobokischer  Prinz  im  Exil  zu  Rom,  C.  I. 
VI  18al;  vgl.  natu-spardo,  Amm.  Marc.  27  10,  16  a.  368.  Bei 
der  phryg.  Stadt  Nakoleia  gab  es  einen  Ort  Nijtoj;  [asysai;, 
Mitth.  Vin,  p.  212,  n^  29;  gr.  vöro;,  lat.  nätes,  Wz.  n6  :  nö- 
,beugen^?  erweitert  in  nem,  skr.  nam-  ,beugen',  natA  ,gebeugt^? 
Nato-porus  etwa  ,den  Rücken  (des  fliehenden  Feindes)  durch- 
bohrend', Natu-spardo  ,in  der  Rückenlage  mit  den  Füssen 
strampfend'? 

Neoxö-icup«;,  Neoto-xpanji;,  Niort^,  Inschr.  von  Thasos  und 
Abdera,  zum  Flussnamen  Nsaio^. 

NüSA-iTTA  puer  natione  Thracius,  C.  I.  11  3354,  bei  A(ü>- 
vuoo;  besprochen. 

Rabo-centus  Bessicae  gentis  princeps,  securi  percussus  a 
L.  Calpumio  Pisone  legato,  Cic.  or.  in  Pis.  34,  84;  zu  deuten 
als  ipr(6^(ko^  ftXoxova;?  rabo-,  skr.  ribhas  n.  ,Arbeit,  Handwerk, 
Kunst',  Wz.  rabh,  labh-  ,packen'. 

^a(9xo,  ^accxou,  ^tjoxoo-  in  dem  VoUnamen 

'Pamj»hKopi^  auf  Münzen,  sonst  'Paxnuob^o^^  'IS)Gxou7copt<;,  in 
spätester  Zeit  auch  Ttoxo^ropi^,  gen.  -x6pcSo<,  «opv)o^,  «opco;;  so 
hiessen  sieben  bosporanische  Könige  bithynisch-odrysischer  Ab- 
kunft aus  der  a.  71  zur  Herrschaft  gelangten  Linie;  in  Thrake 
begegnet  dieser  Name  bei  den  Sapaiem  und  Odrysen  zur  Zeit 
Cttaars  und  Octavianus'.  Der  odrysische  'Prioxouxopc^  Ta^x^Kopt;^ 
bei  Suet.  Tib.  37  Rhascypolis,  wurde  a.  19  abgesetzt;  wir  be- 
schränken uns  auf  die  Zeugnisse  über  den  Sapaier  Rhascypolis, 
rex  Macedoniae  partis,  qui  copias  Pompeio  miserat,  Caes.  b. 
civ.  3,  4;  'PaoxouxoXt^  b  -cbiv  Soncoudv  ßaatXeuq,  Bruder  des  Tdoxo^ 
Tfaeilherrscher  im  Osten  und  Bundesgenosse  des  Brutus  und 
Cassius,  App.  b.  civ.  4  87.  104;  Taaxtfxope^  6  SuvdbiY}^,  Cass.  Dio 
47,  25  —  so  wechselt  auch  hier  p  mit  X.  —  *Pdbxo^,  Bruder 
des  Vorigen,  Herrscher  im  Westgebiete  oberhalb  Philippi, 
Bundesgenosse  des  Octavianus  und  Antonius,   App.  4  87.  104. 


28  !•  Abhandlung:    Tomasobek. 

146,  stellt  die  Kurzform  dar;  sehr  gut  bemerkt  Fick,  Gr.  Per- 
sonennamen LXV:  ein  Brtlderpaar,  der  eine  mit  dem  Voll- 
namen,  der  andere  mit  dem  Kosenamen,  wie  skr.  Da^cja-dhära 
und  Da9(}a,  ahd.  Karlmann  und  Kitrl,  gr.  "Irzcap^o^  and  lintta^. 

RsBcu-TURifi:  Soie,  Frau  des  Mucasenus,  aus  Apulum,  C.  I. 
III  1195.  Auch  in  Ortsnamen  begegnet  das  Element,  so  in 
der  Station  Resculum  der  dakischen  Goldbergwerke  und  in  der 
waldigen  Anhöhe  Tt;axuvOo{  an  der  Münde  des  Strymon.  Ich 
fasse  es  als  Adjectivbildung  auf  -sko-  von  einer  Basis  rai  {t6, 
rk)  und  vergleiche  skr.  rayi,  räi  ,Schatz,  Gut,  Reichthum, 
Wohlstand,  Segen^,  zd.  ra6-vaut  ,reich,  gesegnet,  glücklich^; 
auf  europäischem  Boden  lautet  die  Wz.  allerdings  Ift,  16-  ,nieder- 
legen,  spenden,  gewähren,  lassen',  z.  B.  in  lit.  Läima  ,Göttin 
des  Glücks  und  Segens';  slav.  raj  ,Paradies'  ist  noch  unauf- 
geklärt. Demnach  wäre  'Patcrxo6-7copi<;  etwa  ,fortunatus  bellator'; 
doch  sind  auch  andere  Auffassungen  möglich.  Ich  erinnere 
beispielsweise  an  unser  ,ra8ch^  aus  ra(j>)-sko-  und  an  die  Wz. 
rö-  ,abschätzen'. 

-RBNus  in  dem  Vollnamen  aulu-rbnus  (s.  d.);  vgl.  Orts- 
namen wie  Ranilum  u.  ä.;  Wz.  ran-  ,erfreuen,  sich  freuen',  skr. 
ri^a  ,Lust,  Behagen',  armen,  erani  ,feUx,  beatus',  eranel  ,beatum 
praedicare'.     Demnach  soviel  wie  '1tctco-x<^piat)<;. 

'ISlßoOXo?,  SsüOoü  ül6(;,  Köxuo;  öt8eX<pd<;,  C.  I.  Att.  11  add.  175,  b 
a.  330. 

Reoula,  Bramb.  443. 

RsTi-c(in)Tis,  aus  Tomi,  C.  I.  III  7565. 

^ot|AiQT-,  thrak.  Element  in  dem  Namen 

'PuK|&v)TaXxa^,  -iXxY]^,  'PufAtTiXxYj^,  Rümitalca;  so  hiessen  zu- 
mal zwei  oder  drei  odrysische  Fürsten;  nach  dem  Tode  des 
letzten  machte  Claudius  Thrake  zu  einer  römischen  Provinz; 
ihre  Namen  finden  sich  häufig  auf  Münzen  und  Inschriften,  vgl. 
Eckhel  DN.  H,  p.  68;  Inschr.  b.  Dumont  p.  31,  n<>  62.  63, 
Corresp.  Hell.  VIII,  p.  52:  ßoatXeu^  'PoiiiirjtdXxY};,  K6tuo<;  uU^,  6 
Bc9T6vti>v  et^eprye'nQ^;  C.  I.  Gr.  2009:  «^iXorecpio^  ßavtXlc*»^  To()iiQTiXxa 
SouXoc,  etc.  —  Im  kimmerischen  Bosporus  regierte  ein  von  Ha- 
drian  eingesetzter  Ttß.  louXco^  TotiAYjtaXxa;  a.  131 — 153,  Laty- 
schew  I,  n®  199  etc.  —  Rumitaloa  tribunus,  in  societatem  Pro- 
copianorum  excitus,  Amm.  Marc.  26  8,  1  a.  365;  unter  Decius 
vertheidigte  Maximus  Marcianopolis  wider  die  Goten,  M\p  y^^^^ 


Die  alten  Thrakw.  H,  S.  29 

TÄv  dbcb  Tü>|A£xccXxou,  Dexipp.  fr.  —  Den  Ausgang  -iXxa^,  wie  in 
Ztv£kMu;j  halte  ich  fbr  diminutiv;  die  Basis  poi|jiv]T-  vergleiche  ich 
nicht  so  sehr  mit  skr.  crö-mata  n.  ;Raf,  Erhörung',  got.  *hliu- 
mnnda,  ahd.  hliumnnt  ^Leumund',  obwohl  die  Wz.  kleu-  im  Ar- 
menischen zu  In-  zusammenschmmpft  and  im  Thrakischen  ren, 
m  lauten  konnte,  ab  vielmehr  mit  skr.  ro*mantha,  wach,  römöt 
^das  Wiederkäuen',  von  r^u-mn-,  lat.  rümen  ,pars  colli,  qua 
esca  devoratur%  Wz.  reu,  ru-  1)  ,brüllen*,  2)  ,zerschlagen, 
mnlmen'. 

T66o<;,  To  Y^o?  OpfS»  Wescher-Foucart  n®  68,  p.  66;  Wz. 
reth-  ^laufen,  rollen'  skr.  ritha  ,Streitwagen'  etc.  Die  Frei- 
gelassene ToTÖpiAoc,  in  Armyro,  Heuzey  p.  431,  n^  214,  war  wohl 
eine  Epirotin,  vgl.  TCtopijlo^  u.  ä. 

TocTj^t^,  thrak.  Söldner  in  Athen,  C.  I.  Att.  963,  23.  Ob 
sich  etwa  poa-  mit  skr.  f9a  ,Antilope',  raus,  ruä,  ras  ,wildes 
Bergschaf  der  Pamirdialekte,  russ.  losl  (aus  olsl)  ,EUen',  ahd. 
älho  ak%rf(;  vergleichen  Iftsst?  -6zi-  zu  eXfiin? 

'P(i>Xi2^  Dakenhäuptling  an  der  unteren  Donau,  Cass.  Dio 
51,  26;  vgl.  ToO  'PouXou  Castell  in  Mösien,  ToXXt-yepaf  in  Dacia 
mediterranea. 

Tidvoxv)^  6  Mai86<;,  Miterfinder  der  Syrinx,  Athen.  4  184,  a; 
zu  armen,  oronel  epsuviu»,  got.  rüna,  altn.  raun?  Die  gandharische 
Stadt  Ti0v  St.  B.  stelle  ich  zu  zd.  ravan,  armen,  erevil  ,apparere, 
patere'. 

AaXo,  aus  Bisanthe,  Homolle  p.  401. 

Lenüla,  var.  Venula,  natione  Dansala,  Bramb.  980. 

Aa(-x(o<n]<;,  Vater  des  Xenakenthos,  Mitth.  X,  p.  144;  das 
erste  Glied  zu  Si^iö^,  lafio^  ,feindlich',  Sat-  ,in  der  Schlacht'? 

lootoi;,  f.  ^aaU,  Mitth.  VUI,  p.  208,  n«  22. 

Aio(;,  Davos,  Name  getischer  Sclaven,  in  der  neuattischen 
Komödie;  auch  im  Phormio  des  Terenz  nennt  sich  Davos  einen 
Landsmann  des  Geta;  häufig  in  lat.  Inschr.,  Aao(;  in  Samothrake 
und  Thasos.  Zu  deuten  als  ,Siedler,  Sasse,  Bauer',  wie  Aaxo^, 
Abh.  I,  S.  101,  von  Wz.  dh6-  ,ponere,  coUocare',  thrak.  dava 
etc.  Au£fllllig  ist  das  schliessende  o  in  der  mösischen  Ortschaft 
AaEoua-8a6a,  Ptol.  —  Auf  phrygischem  Boden  begegnet  überaus 
häufig  Aio^,  zu  deuten  aus  der  Glosse  Ido^'  Xuxo^,  Gicb  4>p(rf<^v, 
gr.  6uK  ,Schakal',  sei  es  als  ,Läufer',  gr.  0oF6(,  sei  es  als  yHeuler', 
von  0(i)6a9a>. 


30  !•  AbhMadlQnf :    Tomasobek. 

Dada,  AaSa^,  AoESoq,  Lallwort  ftir  ältere  Verwandte. 

SaXa,  8aXY]-,  in  folgenden  Vollnamen 

laXa-2^eX(ji((;,  aas  Pantikapaion^  Latyschew  n,  n^  136^  p.  90. 
300:  AüXoul^eX|At(  AaXaC^^l^ou. 

AaXi^icopi;,  aus  Pizos,  Mitt.  X,  p.  96:  R^ao^  AaXt;ic6peo(. 
Ich  fasse  dala^  dalä  als  , weibliches  Thier^  (Milchkah,  säugendes 
Kalb,  Mutterschaf,  Lamm)  und  vergleiche  skr.  dhär&,  gr.  Si^Xu-, 
ir.  delech,  lett.  dile,  alb.  d^lje,  kurd.  deil  (z.  B.  deil-i-zl  ,Stute', 
deil-i-Sir  ,Löwin',  deilik  , Hündin',  lor.  dälik  ,Mutter*),  von  Wz. 
dh^-,  skr.  dh4-  ,säugen,  saugend  Also  AaXi^-ropi?  ,pecus  s.  vi- 
tulum  mactans',  AaXi-ljsXp.«;  ,pelle  ovina  s.  vitulina  indutus^ 

AaXxiavi^,  Heuzey  p.  330,  n®  134;  vgl.  AsXtk;,  Tochter  der 
Kuthein,  aus  Salonik,  und  'QpaSaXii^? 

Aap{xio^  6  6pa5,  Liban.  ep.  281;  vgl.  Aopij?  6  *^pv$,  fllr 
lüxTuip;  Wz.  dher-  ,festhaltenS 

Dardisa,  C.  L  vi  2385,  1,  a,  18. 

Acbcu^,  '^o(,  dakischer  Häuptling  an  der  unteren  Donau, 
Cass.  Dio  51,  26;  Wz.  dap-  Sohrrci»,  2apda?cTü>?  Zur  mut.  Dapabae 
vergleicht  sich  eher  armen,  taph  ,flacli,  platte  Aaincaat^  in 
Phanagoria,  Latyschew  n®  389,  wohl  karischer  Herkunft. 

Aeftai;,  dida,  z.  B.  C.  I.  Gr.  2019;  Oio-8£(5a(;,  Homolle  p.  421; 
sonst  häufig  in  Phrygien;  Dida  Paeon,  Liv.  42,  51,  6.  Wz. 
dhei,  dh!>  ,8chaucn,  hüten'? 

Aetvopoc,  Dumont  p.  13,  n^  23. 

Ae/////T»);  AijCoü,  'AffTfll?,  C.  I.  Gr.  2053,  b. 

-Sdv^g  in  Rap-SevOv]^  und  Zatxe-Ssv^^ 

AivTu>y,  etwa  ,Gros8zahn',  C.  I.  XI  82:  T.  Mucius  Dento 
nat.  Bessus;  vgl.  Danthon  Illyrius,  Val.  Max.  8  13,  7,  Dendon 
Plin.  7,  49. 

-Dbntu-  in  den  Vollnamen 

Dbntü-brisa,  Vater  des  Bossen  Disacentus,   Bramb.  990. 

Dbntü-sücü,  Tochter  des  Scerulo,  C.  I.  HI  6145. 

Dbnsola,  Frau  des  Bitus,  Mitth.  XIV,  p.  147,  n<>  13;  vgl. 
Dansala,  Wz.  8ax'-  Sixvu)-,  ahd.  zangar,  bissig'?  oder  lat.  dcnsus 
^f^  dfsö-  yverwachsen,  dicht'? 

Derulo,  Aep6X«i>v,  cod.  lust.  IV  20,  8  a.  294. 

Aepvaio;,  Vater  des  Kotys,  aus  Odessos,  M.  d.  d.  arch. 
Inst  X,  p.  317,  n®  5;  Wz.  der-  ,rei88en,  spalten',  vgl.  dak.  icpo- 
diopva  und  den  Ort  Tex6-S£pya. 


Di«  «Itea  Thraker,  n,  t.  31 

Aeppövixoc,  odomantischer  Dynast  auf  Münzen^  Head  HN.^ 
p.  180. 

Aex^-ßaXoi;,  auch  deci-balüs  Hist.  Aug.  XXX  tyr.  10,  C.  I. 
VII  866,  ni  4150;  und  degi-balis.  Das  erste  Glied  wird  häufig 
zum  Dakennamen  gezogen,  also  ,Daken-kraft,  -glanz^;  diese 
Annahme  schliesst  aber  der  e-Vocal  aus.  Falls  wir  darin  eher 
ein  Nom.  ag.  zu  8exo)iat  oder  ein  Neutrum,  wie  lat.  decus,  skr. 
d&^SLB  suchen,  so  schlägt  dies  die  thrak.  (atam -Theorie  über 
den  Haufen. 

Aexa(veo(;  Strab.  VII  298.  304,  X  762,  Dicbneüs  lord.  Get. 
5.  11,  dakischer  Prophet  unter  Burevista.  Aex)xo(;,  aus  ApoUonia, 
Mitth.  X,  p.  163:  M^xo^  TopouXou  fOai  ^k  Aexfxou;  auf  einer 
odomantisch-bisaltischen  Münze  begegnet  der  Name  ^^illll<,  vgl. 
Adiu(A5<;,  Heros  der  phryg.  Stadt  Dokimion  und  die  dak.  Ort- 
schaft loyH'laoA'j  Wz.  dek'-? 

DeO;  dio,  diu-,  aus  devo,  divo-,  z.  B.  in 

Ae6-ß(l^o(,  Inschr.  Uoala  Aeoßt^^ou; 

Dbo-püs,  Inschr.  aus  Salonik; 

Deo-spor,  Bramb.  151; 

Dio-bessus,  im  Volke  der  Diobessi,  Plin.; 

Dio-scuthes,  C.  I.  in  703; 

Ato-oxeßpto^,  aus  Miletopolis,  Le  Bas  1105,  Perrot  1,  p.  59. 

Diu-zBNus,  Dipl.  miht.  n«  I  a.  52,  C.  I.  HI,  p.  844,  X  n«  769; 
vgl.  Aio-Y£vij;,  gall.  Divo-genus,  Devo-gnatus. 

Ato<;,  aus  divio-,  pl.  AToi. 

Af-ßüBo^  thrak.  Söldner  in  Athen,  C.  I.  Att.  H  963,  22. 

At-9o6in2;,  ebenda,  Zeile  30. 

A(-x5|jiY]^,  Dakenfbrst,  Flut.  Ant.  63;  dasselbe  Glied  di- 
auch  in  den  Volksstämmen  AC-plP^^  ^i^d  A(-9opa(,  St.  B. 

AtiiYt;,  -($0^,  Sendung  des  Dekebalos  unter  Domitianus, 
Cass.  Dio  67,  7;  Wz.  lÄg-  ,kräftig  sein%  Ut.  jegti;  oder  iegh- 
Jagen,  rennen'?  Dazu 

An^Xc^  6  Kaeväv  tü>v  6paxu)v  ßoB9iXe6^,  Strab.  p.  624,  Diod. 
33  fr.  17,  App.  Mithr.  6,  Diogyris,  Val.  Max.  9,  2  extr.,  4. 

DiURDANüS,  C.  I.  VI  2408.  3451;  abzutheilen  Diur-danus, 
vgl.  armen,  diur-  ,fUglich,  leicht'  aus  *  devro,  Wz.  dhabh-  ?  oder 
geformt  wie  skr.  Deva-vardhana  und  gr.  Uan-dplano^  Arr.  An. 
2,  9,  3? 


32  !•  Abhandlung:    Tom»soh«k. 

DiuEPANEus  Dacomm  rex  qui  et  Decebalus,  Tac.  b.  Oros. 
7,  10,  4;  Dorpaneus,  Jord.  Get  13.  Sehr  ähnlich  C.  I.  VI,  3, 
n^  16903 :  Diuppaneus  qai  Euprepes,  Sterissae  f.,  Dacas,  Haus- 
sclave  oder  Freigelassener  in  Rom;  inp-  vielleicht  auch  in 
Aco?kTouvo<;,  bospor.  Fürst  ca.  370  n.  Chr.,  Latyschew  II,  p.  292, 
n®  49  ?  Mit  dem  Vorgänger  Ao6pa;  (s.  d.)  besteht  wohl  kein 
Zusammenhang,  etwa  im  Sinne  ,Schützling  oder  Schützer  des 
Duras%  s.  u.  -paneus.  Es  gibt  auch  eine  Wz.  derp  :  dorp 
1)  yzerreissen,  zerhauen^,  2)  ,leuchten,  anzünden'  (skr.  darpana 
,Auge');  Diuppaneus  liesse  sich  entweder  als  Assimilation  oder 
als  Schreibfehler  (P  anstatt  R)  erklären. 

Ail^ocw,  Ai^a^,  Ai^^^a^,  Diza,  Disza,  Dizza,  häufiger  Manns- 
name; C.  I.  Gr.  2053:  A6////o<;  AYii;oü  'Aaxa;,  2019;  aus  Kabyle, 
Mitth.  XV,  p.  107,  n^  57 ;  aus  Ryla,  X,  p.  74;  aus  Serdica,  XIV, 
p.  150,  n^25;  aus  Pantikapaion,  Latyschew  11,  n®  290;  aus 
Parthikopolis,  Aron.  de  longaev.  —  Ferner  aus  Rom,  C.  I.  VI 
2799  (4  mal).  1058.  2385,  2.  2694.  2586  M.  Purula  Diza.  2933 
Aur.  Diza  vico  Saprisara  reg.  Nicopolit. ;  XIV  3623  Aur.  Disza 
nat.  Thrax;  aus  Salonik,  III  7330  Manta  Dizae  f.;  aus  Mösien: 
Aur.  Dizza,  u.  a.;  einem  Diza  schrieb  Diocletianus  a.  293,  cod. 
lust.  IX  20,  10;  am  Concil  von  Chalcedon  a.  458  erschien  Diza 
episc.  civ.  Odyssae  Scythia. 

A'.&'a;,  Inschr.  aus  Oescus,  C.  I.  1117457. 

Aii;fltX(^,  Dizala;  aus  Rom,  VI  3202.  2385,  2.  2855.  2645 
C.  lulius  Dizalae  f.  domo  Heraclea  Sentica;  aus  Salonik,  D^thier, 
Etud.  arch.  1881:  Ai^aXa^,  Vater  des  AouXapioiv  Ail^aXou;  und  BsCOu;. 

Ail^aoToc,  aus  Parthikopolis,  Anon.  de  longaev. 

ACCciiv,  Atacdv;  aus  Aquileia,  C.  I.  V  893  Aur.  Dizo;  aus 
Napoca,  III  870  Dizo  Asianus;  aus  Fl.  Solva,  5322;  aus  Rom, 
VI  3201  Aur.  Diso  n.  Thrax;  X  4874  Val.  Dizo  civ.  Filopo- 
pulit. ;  Dizoni  militi,  cod.  lust.  IV  7,  3  a.  290.     Vollnamen : 

DizA-POB,  C.  I.  XIV  2284  Aur.  Dizapor  vet.  Aug. 

A(^i-teX{iL((,  odrysischer  Dynast  ca.  100  v.  Chr.,  auf  einer 
Münze  ßa9(X^u>{  Ai^otT^X|A£u>;,  Head.  HN.  p.  243,  mit  Apollokopf 
und  Amphora. 

Aii;i.;€(X|AK?  oder  -Wvij;?),  Mitth.  XV,  p.  107,  n«  54. 

DiszA-TRALis;  aus  Rom,  C.  I.  VI  2732;  vgl.  Bramb.  1341 : 
Aulusenus  Di(z)atrali8.  Ein  thrakischer  Reiter  Aul^orpaXcq  lo6XXou 


Die  »Iten  Thraker.  II,  S.  33 

setzte  das  übliche  Reiterbild  ''Hpo>  BeTso^tcp  (Mitth.);  es  kann 
hier  auch  AuCocrpdXt;  gelesen  werden. 

DiSA-cBNTus  Dentabrisae  f.  Thrax,  Bramb.  990;  vgl.  aas 
TroesmiSy  C.  I.  III  6189  Dizzace/////.  —  Bei  allen  diesen  Namens- 
formen kann  die  Wz.  dheig'h-  ^kneten^  formen  (z.  B.  Töpfe, 
Kessel),  aufwerfen'  (z.  B.  eine  Mauer,  Veste,  vgl.  thrak.  lil^a  • 
xetxoc)  zugrunde  gelegt  werden;  Ai^wv  z.  B.  kann  ,Tüpfer*  be- 
deutet haben.  Gross  wäre  auch  die  Versuchung,  die  Glosse 
li^a  '  ai^  heranzuziehen  und  Diza  als  ,Ziege',  Dizala  als  ,ZickeP, 
Dizatralis  als  ,Ziegenhälter',  Dizapor  als  ,Ziegenschlächter'  und 
Dizacentus  als  ,nach  Ziegen  lüstern,  Ziegendieb'  zu  fassen; 
wenn  nur  die  Lesart  Ai^a-l^eXfA^  sicher  stünde! 

DiDiiA,  Bramb.  785,  a;  Dim.  zu  AeC^at;? 

Atxac,  f.  Atta,  häufig;  dazu  AtruXa;,  Aristoph.  ran.  608; 
AtTJ-ßjcTo^  aus  Dardania,  Proc.  H.  arc.  6,  p.  43;  Aitu-C^Xk;,  erste 
oder  phrygische  Frau  des  Nikomedes  I.  (=  KoaififK;),  Tz.  Chil. 
X  969. 

At'vTo;,  aus  Nikomedia,  C.  I.  Att.  III  2843,  für  AfvBo?? 
Dagegen  soll  Atvraptcav  C.  I.  Gr.  11  3827,  b  für  TuvBapiwv  stehen. 

Aiv5(-zopi^,  AevJou-wopt;,  bithynischer  Name;  C.  I.  Gr.  II, 
p.  974.  3795:  FtYXfYigxoq  AtvStropi;  aus  Aptera  in  Kreta,  Corresp. 
Hell.  III,  p.  425:  Aivtiicopic;  £x(xpd7to^  IIpou9ts6^,  mit  den  nach- 
folgenden Varianten  Atv(T()wopc<;  und  A£(v)5tic6p(t)o5;  aus  Phila- 
delphia in  Lydien,  Le  Bas-Wadd.  658:  'Apx6|jLi8wpa  nXouxiwvo?, 
vwrij  8^  Asv5oü:c6peo;.  Vgl.  ags.  dynt  ,Faustschlag,  Hieb^,  engl. 
to  dint,  Wz.  dhend-  ,dreinhauen';  also  Atv8(-i:opt?  etwa  ,Faust- 
kämpfer'?  Die  phryg.  AtvBüfxa  8pY)  und  AivBufxt;  eher  aus  Din- 
drnma  (s.  d.  Ortsnamen),  als  zu  lit.  didis  ,gross^,  didämas  ,Er- 
habenheit^  Der  Name  Dindius  z.  B.  C.  I.  XIV  2875.  2877  ist 
.  wohl  italisch,  vgl.  gr.  AevJCXo^,  zu  dvend-  ,zwinkern^ 

Dnvis,  thrak.  Rebellenanführer,  Tac.  Ann.  IV  50. 

Aiv{-x£v6o;  BptvxotsSpsiiK;,  aus  Beroe,  Berl.  MB.  1881,  p.  442;  vgl. 
Ortsnamen  wie  Dini-guttia,  Aivi-axapTs;  andere  endigen  auf  -Sivoc. 

DiNus,  C.  I.  VI  3239,  a;  aus  Misenum,  IRN.  2793  Sola 
Dini  f. 

Atvtj^,  z.  B.  Dumont  n®  34:  Aop^evOr,;  Ai(v)co<;;  aus  Misenum, 
C.  I.  IX  3590  Dines  Sautis  nat.  Bessus;  aus  Tibur,  XIV  3623 
Sept.  Dines,  Erbe  des  Diza. 

SitnofiWr.  d.  phiL-hul  OL  CXIXI.  Bd.  1.  Abk.  3 


34  !•  IbbMidliinf :  'Tomaaehek. 

Aiv(()a;,  Mitth.  XX,  p.  107,  n®37;  dinnius,  nat.  Bessos, 
C.  I.  X  3573.  Man  könnte  diese  Sippe  zu  gr.  -Sivo;  , Wirbel', 
skr.  dina  ,FIag',  Wz.  dei  ziehen  and  Dinis  als  ,Dreher,  Tänzer' 
deuten. 

3(Xi,  SuXu-  in  dem  VoUnamen: 

AxXt-xopi;;  Inschr.  aus  Bithynien,  Mitth.  d.  d.  arch.  Inst.  IV, 
p.  18,  XVII,  p.  80:  AiXtTCop'(;''A'ÄfOü;  aus  Eios,  Syll.  Mus.  Cp. 
n^  Ö56:  iTpdToiv  AtXdccpc;  aus  Kyzikos,  Mi^|Vto^  AcXticopYjo^;  aus 
Aegina,  C.  I.  Gr.  II,  p.  1017,  n^  2143,  g:  AuXurope;  Uonä.  Ver- 
wandtschaft mit  dem  Element  ^aku-  , weibliches  Thier',  Wz. 
dhßi,  dhöi,  dhi-  ist  nicht  ausgeschlossen,  vgl.  die  kurd.  Form 
deil;  s.  AotXt^j-icopc^.  . 

SoX-,  wurzelhaftes  Element  in  den  Namen: 

AoXtj;,  gen.  AoXi^oug,  z.  B.  Dumont  p.  22,  n^  47 :  AöXiq;  Ao- 
X^iCU{  und  AdXv;;  Bi6uo;;  femer  ('ETra()tpiXi^  AoXi^ou^  6  xat  £xo- 
Tctdlriq,  Berl.  MB.  X,  p.  429;  Ai^o^  tw  waipt  AoXeV  Ae««,  C.  I. 
Gr.  2019;  aus  Pizos,  Mitth.  X,  p.  96:  AoXt;^  AuXou/////;  aus 
Sestos,  Homolle  p.  456:  utbv  AoXiqv.  Doleo  schrieb  Diocletianus 
a.  294,  cod.  lust.  VII  35,  6;  Dolenti  Gordianus,  dann  Philippus 
a.  241,  III  35,  3.  V  34,  3;  vgl.  C.  I.  II  2984:  lul.  Longinus 
Dolos  Biticenti  f.  ,Bessus  eq.  ala  Tautorum;  VI  2616:  Dolenti 
nat.  Pautaliae;  2390;  Aur.  Dolea///  2389;  vgl.  Dules. 

AoXdiv;  Doloni  schrieb  Antoninus  a.  213,  cod.  lust.  II  7,  1. 

DoLANUs  Esbeni  f.  n.  Bessus  eq.  ex  coh.  IV  Thracum, 
Bramb.   1523;  vgl.  die  bithynische  xwiai]  A(dXavf;i)v. 

DoLucius,  Annali  1885,  p.  240.  —  Ich  finde  in  dieser 
Sippe  dol-  die  Ablautstufe  von  del-  ,spalten,  behauen';  SoXiov 
,Dolch'  kann  ein  thrakisches  oder  kleinasiatisches  Wort  gewesen 
sein;  vom  homerischen  Dolon  abgesehen,  gehören  auch  die  Ao- 
Xiov£^  AoXisi^  dazu,  vielleicht  auch  die  thrak.  A6Xoyxoi;  ir.  dlugim, 
in-dlung  ,8cindo,  findo'? 

-B<a>po;,  f.  -3fi>pa,  z.  B.  in  Bsv^i-iiopo; ;  Aü)p<i)v,  AcoptcoVy  Acdpioiov 
u.  ä.  Namen  weisen  auf  das  Vorkommen  einer  ähnlichen  Form 
im  Thrakischen  hin,  die  wir  auch  in  armen,  tur  doipov  finden, 
z.  B.  Tir-a-tur  BsoSciipo;,  Van-a-tur  lupiter  domicilium  donans, 
Zsu;  $£vto;.     Woher  vulgär-lat.  darus  36ct;? 

DoRSKS,  C.  I.  VI  3209. 

Aop^evOij?,  Aopöv^;;  aus  Beroe,  Berl.  MB.  1881,  p.  442, 
Z.  21:  Aopsiv6v2<;  ^laaovo^;  aus  Philippopel,   Dumont  p.  17,  n^  34: 


36  I.  AbbttodlDOg:    Tom»sehek. 

Apo[xt-x«r»)<;,  thrak.  Söldner  in  Athen,  C.  I.  Att.  II  963,  42; 
berühmt  war  der  von  Lysiinachos  zweimal  bekämpfte  lpo|&t- 
XaiTTj?  6  Twv  TsTCüv  ßoatXeu^;  weiters  erscheint  als  Soldatenftlhrer 
unter  Mithradates  ein  \po\t.tyjxivri^j  ^VV'  ^*  Mithr.  32,  41;  Apo|&i- 
yahe^  xal  Tt^P^O^;,  öpaxwv  euicaTpiSe^,  Polyaen.  4,  16  a.  260.  Der 
Anklang  an  skr.  Dharma-keta  ist  za&llig;  eher  liesse  sich 
armen,  tram-a-x^ith  ,acriter  stimalatns,  instigatas'  von  tram 
,fe8t,  ganz  and  gar'  and  x^i^KO  ^stimulas',  x^ithel  ,stimulare' 
vergleichen. 

Apsaovtg  na^T^orvbivy  Latyschew  II,  n^  296;  vgl.  die  thrak. 
Apoffot  in  der  Strategie  Apoaixi^?  Eher  griechisch,  wie  Apo96XXa, 
Apocspd. 

Drolbs,  in  Aqaincam,  Eph.  eptgr.  II,  p.  381,  n®  692:  vgl. 
TiliXt;^. 

Drulbs,  -entis,  Mitth.  XIV,  p.  147,  n^  13. 

Tauzig-,  hessischer  Name,  C.  I.  III  703:  Bithas  et  Zipa* 
centhus  Tauzigis  filii,  Tauzixs  Bithi  f.,  Bithus  Tauzicis  f.  Etwa 
Tauz-ig  abzatheilen,  oder  vielmehr  Tau-zig-  ,krftftig  den  Bogen 
spannend',  vgl.  skr.  tava,  gr.  Ta6;  and  armen,  dzig,  z.  B.  in 
net-a-dzig  ,sagittarias,  arcam  intendens'  qar-a-dzig  ,lapide8  proii- 


ciens'. 


Tara^o^,  f.  Tataza,  C.  I.  VI  2<Ao4;  zum  Lallwort  tata  , Väter- 
chen' gehörig,  wie  Torwov,  Toref^,  Taiata  etc.? 

TiATüs,  Vater  des  Dakin  Zia,  C.  I.  VI  1801. 

BtaOtcO;  f.,  aas  Odessos,  Mitth.  d.  d.  arch.  I.  X,  p.  321,  n^  12. 

Tipßo;,  Dynast  an  der  dakischen  Nordgrenze,  Cass.  Die 
70,  11;  vgl.  die  Ortsnamen  AaXa-Tipßa  and  Tepßo;;  kann  aach 
für  bastarnisch  (gall.  tarvos  ,Stier')  oder  vandalisch  gelten. 

Tipca;,  Tarsa;  Anführer  der  rebellischen  Thraker,  Tac. 
Ann.  IV  51;  Inschr.  aas  Maroneia,  Corr.  Hell.  V,  p.  74.  51:  Tap- 
92^  Mupu>voq,  'Hltia  Toipffou;  aas  Drabeskos,  Heazey  n^68:  Tapaa; 
Baoü;  aas  Ryla,  Mitth.  X,  p.  74:  "Hpa;  xal  Tipw;  ot  B^acoi,  vgl. 
XV,  p.  108,  n<>  61;  Eph.  epigr.  IV,  p.  57;  aas  Rom,  C.  L  VI 
2568.  2386,  a,  g.  3600  Tarsa  et  Tarsinas.  Altpers.  tar9-  ,zittem, 
sich  fürchten',  os.  thärsäg  ,Feigling'  passt  nicht  Air  Helden; 
besser  skr.  tarda  ,Dar8t',  trfiu  ,dur8tig'.  Warde  Tarza  aasge- 
sprochen, so  bieten  sich  die  Warzeln  skr.  tarj^  and  trh. 

Topooaivo;  6pa^^  C.  I.  Att.  IH  2496;  vgl.  skr.  tarafia  ,Über- 
winder'  and  die  galat.  Ftürstennamen  Bpo7(-iapo<;,  Av]t6-Tapoq. 


Dia  alton  Thraker.  II,  2.  37 

« 

TapouXag,  TdfpooXo?,  TflEXoüpo<;,  T(iXouXo?,  gleichwerthige  For- 
men mit  schwankender  Lage  von  r  and  1;  Henkelinschrift  aus 
Südrassland:  TapouXa^  BiQßoEV^xou  ivoUi  XP-  f^^;  &us  Apollouia, 
Mitth.  X,  p.  163:  Mi^toxo^  Tapo6Xou;  aas  Phalanna,  Mitth.  d.  d. 
arch.  I.  Vniy  p.  106:  TotpouXa;  aas  Athen:  TaXoup«  TaXoupoj 
Opdtxxaf  vgl.  III  2565:  rXaeux{a^  TaXouXou  MapfiiveCTr^i;;  aas  Samo- 
thrake^  Conze,  p.  67:  TaX6pa;.  Wz.  ter-  1)  ,darchdringen',  2)  ,rei- 
ben';  skr.  tAra  ^überwindend^  rasch^  heftig,  stark';  tara^a,  ta- 
luna,  gr.  t^yjv  ^zart'? 

Tt^PT)^,  der  erste  bekannte  Odrysenkönig  (450 — 431),  Vater 
des  Sitalkas;  sein  Name  erinnerte  die  Athener  an  den  mythi- 
schen TiQpEuc,  Thac.  n  29,  wie  denn  aach  auf  Inschr.  für  Teres 
geschrieben  wird  Tereas,  z.B.  bei  Wescher-Foacart,  p.  1 16,  n^  147. 
Ferner  hiess  einer  der  drei  Söhne  des  Sitalkas  TvipiQ<;;  ein  dritter 
Ti4pY)<;  (347 — 341)  folgte  auf  Amadokos  IL;  es  gibt  Münzen  TYjpeo). 
Ein  thrak.  TheilAlrst,  der  den  Andriskos  aufnahm,  hiess  Ti^piQ«;. 
Tr,pr,5  xat  ApoiAexattv]^  SpcLMä"*  eiwcaTpße^,  Polyaen.  IV  16;  Tt^pyjc, 
Vater  des  Grammatikers  Aiovu«o<;  b  6pa5,  Said.;  Ti^pr^^  6  ttj^  6paxY); 
i^Yfi|Jw«>v,  Acta  SS.  Sept.  V,  p.  31  sq.  Inschr.  aus  Beroö,  Berl. 
MB.  1881,  p.  441:  Ti^pt;;  naiwvo;;  p.  442:  Ti^piQ<;  Bptvxal^epeu)^ ;  vgl. 
Mitth.  XIV,  p.  158,  no  47;  lul.  Teres,  C.  I.  UI  7339.  Der  gr. 
Ti;peu^  gehört  zu  vripbq^  xiQpeu);  der  thrak.  Teres  sicherlich  zur 
Wz.  ter,  skr.  t&rd  ,durchdringend,  überwindend,  rettend'  als 
Victor  oder  Salvator;  nicht  darf  herangezogen  werden  armen,  t^r 
ydominos,  herus',  tirel  ,dominare':  denn,  wie  der  gen.  te-ain  und 
das  fem.  ti-kin  zeigt,  im  ersten  GUed  te,  ti-  scheint  idgm.  dems,  gr. 
Sea-  (dea-ic6Tv;q,  ^ea-icotva)  zu  stecken  oder  auch  die  Wz.  d^  ,binden'. 

-6€i6o^,  in  (B)pu-6ei6o^,  Inschr.  v.  Rasgrad. 

*TeX{X(^,  in  den  VoUnamen  '£ßpu-TeX|At^  und  At^a-ieXiA«;;  vgl. 
C.  I.  m  6131  Telma.  Wie  -(eXp.^  zu  skr.  öarman,  so  kann 
'tikya^  zu  skr.  tArman,  T€p(Mii>v  gehören ;  ausser  der  Wz.  ter-  liesse 
sich  auch  die  Wz.  tel(a):  toi-  ,aufheben,  wägen'  vergleichen, 
vielleicht  im  Sinne  von  tcX{x^  -toX(ao;?  Zu  skr.  tala  gehört  ir. 
talam  (gen.  talman)  ,Lehm,  Erde',  gr.  TeX{i.(^,  tiXixa,  tel-mn,  armen. 
Liehnwort  tetm,  titm;  os.  thalm,  talm  ,Ulme,  Rüster'? 

-TITA  in  Musa-tita. 

TrrHOTBS,  thrak.  Soldat,  Annali  1885,  p.  254;  wie  erklärt 
sich  vulg.  lat.  tittex,  pujsra^?  -ut  scheint  derivativ  zu  sein  wie 
armen,  -utfa. 


38  I.  AbhukdlnDg;    Tomaaotaek. 

Ti7ca<;  od.  TticaiY)?,  Fürst  der  Maiden  a.  1 17  v.  Chr.;  Inschr. 
aus  Lete,  IWv.  arch.  1875,   p.  6:   ouversXOövto?  jxeTi  twv  raXaT<j>v 

Tovo;,  Vater  des  Bonzes  (s.  d.);  Wz.  ten :  toii-,dehnen,  spannend 

-T6p|jLo;  in  2|ji.opBo-TÖp[xo;;  Wz.  ter,  t^pijlwv,  z6p\iJoq. 

T6pxo<;,  häufig  auf  Inschr.  von  Salonik;  etwa  ^Dreher, 
Spinner^,  Wz.  terq:  torq.  • 

TuTius  Dansala,   Sohn  des  Manius,   Bramb.  1290;   Basis 
teuto,  tüto-  ,voll,  schwellend,  kräftig';  vgl.  dak.  Touiiorpa  und  Fl. 
T9UTir)<;.     Für  galL  touto-  konnte  tlirak.   tauto-  eintreten;  daher, 
die   ala  Tautorum,   C.  I.  II  2984?     Tautomedes  dux  Daciae  ri- 
pensis,  cod.  Theodos.  XVI  1,  13  a.  364? 

TioüTa,  für  Toüia,  Dumont,  p.  21,  n«  45  und  p.  22,  n^  47; 
vgl.  die  illyrische  Teuta,  got.  )>iu|>  ,Gut,  Segen';  thrak.  Orts- 
name Tiutiamcnos. 

-TURME  in  Rescu-turme;  Wz.  tver,  tur  in  tupßr,,  lat.  turma; 
alb.  tuime  ,Anlauf,  Sturm'  von  tur,  med.  tupem? 

TuREsis,  Führer  der  rebellischen  Thraker,  Tac.  Ann.  IV 
50;  vgl.  Fl.  Tupo^,  skr.  turä,  turä^a,  tvard^a,  tilrga?  Ved. 
Eigenn.  TurvÄ9a? 

-OioüpSoc,  ao'jp8o<;,   s.  d.  Göttern.  ZßeX-SCoupSoc;. 

TpaXc^,  thrak.  Söldner  in  Athen,  C.  I.  Att.  11 963, 43;  zu  deuten 
als  ,Hirt,  Halter';  nach  Analogie  von  pair,  icaxi^p  kann  träl,  trail, 
trair  (mit  r  z.  B.  in  Tpape;,  Tpijp€(;,  Tptijps«;,  Abh.  I,  S.  54)  aus  tratf 
entstanden  sein,  von  der  arischen  Wz.  tr4-  ,nähren,  halten,  be- 
schützen, hüten,  pflegen',  Nom.  verb.  -tr&,  trA,  z.  B.  skr.  Agni-trä; 
slav.  trajati  ,durare',  traj  ,vita'  (dagegen  trawa  ,Gras'  zu  trü, 
terü  ,reibcn'?);  armen,  futhril  ,cenare',  enthri'q  (gen.  enthrea^) 
,cena^  Das  thrak.  Element  findet  sich  in  folgenden  VoUnamcn: 

Trai-bithus,  Vater  des  Seutha  Cololeticus,  Dipl.  milit. 
n«  XIV,  a.  86;  C.  I.  HI,  p.  857,  Abh.  I,  S.  85. 

Trau-centus,  Vater  des  Siburrinus,  Heuzey,  p.  42,  n®  18; 
ferner  in 

AuXoü-TpaX«;,  d.  i.  oaco^pß6;,  'ETnrj-TpaXic,  d.  i.  Ce^öTp6fo<;, 
Bithi-tralis  (s.  B£(Ou<;),  Mouxa-TpiXt^,  Diza-tralis,  Zcoxa-TpaX«;;  und 
abgekürzt  zu  -Tpi<;,  -tra,  in:  Auro-tra,  Aulu-tra-;  'EmQ-xpa^,  Eptetra; 
Muca-tra.  Geht  die  Wz.  trA,  'tera-  auf  tor-  ,hindurchbringen^  zurück  ? 

Tpi-  ,dreimal,  überaus,  sehr'  in  Tpi-ßaXXoC  und 

Tpi*xevTio(,  Name  eines  Romanen,  Chron.  Pasch. 


Die  Aliw  Tbnkw.  II,  S.  39 

TziNTA,  TOvTwv,  asianische^  d.  i.  bithynische  Namen;  aus 
Napoca,  C.  I.  HI  870.  7635.  XI  836.  Tsintea  heisst  ein  Wlache, 
von  nun.  tsinte  ^Spitze^  Schnabel. 

Tzita;  Inschr.  v.  Glava  am  Iskerflass:  Tzita  qui  et  Vitalis^ 
Sohn  des  Tzita;  Wz.  gvi,  j^-  ,leben'?  Viell.  war  der  Heerführer 
IXtxdt^)  1X(tta<  anter  lustinianus  ein  Thraker  von  Qeburt. 

TzoLOTUs,  Inschr.  v.  Apalmn^  C.  I.  III  7789. 

ZipiAoq,  ans  Ankyra,  C.  L  Gr.  HI,  p.  95,  n**  4061;  Zip^Q<;  b 
fnpaxrikdni^j  auf  einer  byz.  Münze  ans  Salonik. 

-^ovij^,  C«vo;  und  C^'«K,  «vi^?,  z.  B.  in  AüXou-JJevif;^,  Aala-zanus; 
Mnca-zanns  nnd  Mouxa-aeviQ;;  vgl.  BpouSevir);  und  Bpti^evt^. 

Zania  fem.,  cod.  Inst.  IV  49,  9  a.  293. 

Zantiaia,  zu  Zovxia^,  IRN.  2845,  C.  I.  X  1754. 

-ZBNUS  in  Din-zenns,  d.  i.:  Aio-y^w);;  thrak.  2^ev-  ans  ghen- 
nnd  g'en  konnte  bedeuten:  1)  ,Bchlagen,  schlachten',  2)  ,treiben', 
3)  ,zengen',  4)  ,erkennen,  kennen';  zenti-  ebenso  ,Schlag,  Trieb, 
Abstammung  oder  Qeschlecht,  Bekanntschaft  oder  Kunde';  auf- 
fallend ist  genta,  Y^H-ßp^^  im  Gloss.  Labb.,  vgl.  Lit.  ä^ntas. 

Z^vi;,  gen.  Zijvc,  aus  Odessos,  Mitth.  d.  d.  arch.  I.  X,  p.  317, 
n^  5;  Zi]va^,  häufig  in  Bithynien  ftir  ZT]v63(i>po;,  Zr^vof  tXo<;?  Zt^vö- 
(MY^ot;,  aus  Volo  in  Thessalien  b.  Heuzej,  vgl.  Mtva;. 

Znv^Yj^  ljp<i)<;  (ipxiQT^'^«^»  ^^  Selymbria,  Homolle,  p.  369;  viell. 
ygenus  8.  vitam  praebens',  armen,  ein  ,natiyitas'  und  -di  ,ponens'? 

Zeu-cemtius,  Tribun  bithyn.  Abkunft  in  Eyzikos,  Acta 
SS.  3.  lan.  I,  p.  134;  zum  ersten  Glied  vgl.  phryg.  J^eXxta  •  Xa^ava, 
slav.  zelije,  Wz.  g'hele-  ,grünen',  armen,  eil  ,germen  viride', 
ca}  ,flo8',  neben  cafr  y^^<*><« 

-seX(AT}^  C^XiAig,  tieXiAc;,  gleich  der  Glosse  l^a>4A6<;  ,Fell,  Bären- 
haut', in  folgenden  Vollnamen:  *Aßpo-!;dX|jLTj<;,  AüXou-!;6X|jli<;,  -<j6X|jw(;, 
d.  i.  ,Rosshäuter',  laXi-J^eXp«;,  AoüXi^ileX|JW<;,  -AiCa-!;€(X|ji,u;?). 

-sspeu^)  in  Bpcvxa^ll^peuf,  Ape(|ou-v^p6c^. 

ZetxoiTri^,  Zeiicunj^  6  6pa^,  BtOuviov  ßaoiXeu;,  auch  geschrieben 
Zmcoittj;,  Memnon  11.  18.  21,  und  Zwoittj«;,  Paus.  V  12,  7.  Da- 
neben begegnet  ZtßofTV]^  b  ßaaiXeu^  tcöv  Bi6uvü)v  Diod.  19,  60  a.  315, 
Polyb.  4  50,  51;  Ziboeta  Liv.  38  16,  7;  vgl.  die  Glosse  IJewcoiTij?, 
Wz.  g  hei-  ,werfen,  schütten,  ausgiessen'. 

ZiPABüs,  cod.  lust.  IV  5,  8.  Vin  41,  6  a.  294 ;  vgl.  Zipbr, 
C.  I.  Vm  9248  und  bei  Corippus,  Zkep  b.  Agathias  IV  18.  Ab- 
zutheilen  ({-xotpo^,  -icep? 


40  !•  Abtaandliingt    Tomsiohek. 

ZeiTTfl«;,  Zipa;  bilingue  Inschr.  aus  Abdera,  C.  I.  III  7378: 
6uaiaoTat  nept  tepea  üoicCXcou  Zetica^  coltores  sub  sacerdotie  Popilio 
Zipa;  aus  Thasos,  Conze,  p.  27:  *Hp68oTO(;  Zska;  Syllogos  1886, 
p.  108:  Toö^o<;  ZstTca;  Heuzey,  p.  236,  n*^  107:  Zeiwav^  und  n^  86, 
C.  I.  m  707,  6:  Zipa  Nisii  f.,  n«  6115,  a:  Zipas  Sed.  fil.  Noch 
a.  1040  begegnet  bei  Kekaumenos  §  75  ein  Zeici  als  dux  von 
Thessalonike,  vgl.  i^ipa  in  einer  wlachischen  Urkunde  bei  Hai- 
deu.  Entweder  Koseform  zu  ZeemitiQ«;,  oder  als  ,Kiffeler,  Nager^ 
zu  Wz.  g'eip-;  Vollname  hiezu 

ZiPA-GENTHUs,  Sohu  des  Tauzix,  C.  I.  lU  703. 

ZtßeX(Ato<;  6  tou  Attj-fiXio^  \}\6q^  ßaoiXeüq  tü)V  Katvcov  6p<XK<i)v,  Diod. 
34,  fr.  34,  Zibelmis  Diogyridis  iil.,  Val.  Max.  IX  2,  4.  Derivat 
-jAio;  wie  in  skr.  ayas-mäya,  zd.  stryo-maya,  gr.  avBpö-jjieo;,  bithyn. 
BevS{-)jL(o^;  (cßeX-  ,Blitz,  Himmelsglanz',  vgl.  ZßsX-6{oup8o^;  also  der 
,Glanzreiche^ 

ZiA,  Tochter  des  Daken  Tiatus,  Frau  des  Pieporus,  C.  I.  VI 
1801:  deutbar  als  ,Stute,  Ross',  skr.  häya  ,Renner,  Ross',  Wz. 
hi,  zd.  ZI,  idg.  g'hei-  ,schleudern,  abschiessen,  antreiben';  armen, 
dzi  (gen.  dzioj,  pl.  dzianq*)  ,Ros8',  auch  in  Zss.  wie  dzi-a-vor 
,eque8',  dzi*a-ker  ,equos  devorans,  Mongolus',  dzi-a-kds  ,cen- 
taurus',  daraus  entlehnt  zaza-kurd.  zl.  Iranische  Vergleiche 
mangeln;  zd.  zaya  bedeutet  , Waffe,  Geschoss',  os.  zäi  ,Schnee- 
sturm,  Lawine'. 

Z(a-{ji.ipxY3,  aus  Kabyle,  Mitth.  X,  p.  133;  eine,  welche  das 
Ross  bei  der  Mähne  oder  beim  Zügel  packt?  oder  skr.  hayii 
,antreibend',  [ml^v-oi  gall.  ,Stute'? 

Ztoma-ipiXii;,  d.i.  t:7icoTpd<po;,  diminut.  (laxa,  armen,  dziak,  dziok, 
Inschr.  aus  Philippopel,  Duraont,  p.  19,  n®40:  BpiC£vt<;  ZtoxarpiXeo;. 

Zatxe-SevOT]!;,  viell.  für  Ztaxa-SivdT^c,  Sohn  des  Mukasos  aus 
Parthikopolis,  Anon.  de  longaev. 

Z{atXi(;,  Tochter  des  Seuthes,  aus  Sestos,  C.  I.  Gr.  3808. 

Ziai^Xo«,  bithynischer  König  (250—228)  auf  Münzen  ßaai- 
X^c;  Z'onfjXa,  Ztschr.  f.  Numism.  III,  p.  220,  sonst  geschrieben 
ZiT^Xai;,  ZYjOwaq,  ZT]Xa^;  vgl.  Inschr.  Berl.  MB.  1888,  p.  867:  'Aw) 
KißpT]  Zton^^Xou.  Etwa  ,Rossetummler',  Wz.  ela-,  gr.  dXouvb),  ^Xi^j- 
Xa{ia(,  eXiQX^SovTo. 

ZiNAMA,  Inschr.  aus  Belgrad:  Dco  Heroni  Zinama;  aus 
Rom,  C.  I.  VI  2638;  Zinima,  cod.  lust.  IV  21,  7  a.  286;  vgl.  lit. 
iinomas  ,bekannt^? 


Die  alten  Tlmker.  II,  9.  41 

ZtCtAVy   cod.  luBt.  IV  24,  7  a.  285;  vgl.  H^wv  und  gr.  &- 

Zü>i:i^,  Mitth.  X,  p.  164,  Kurzform  fUr  Zumipo^. 

Ziovtoc,  aus  lasos,  Le  Bas  292:  *£xaTaio<;  Z(«>v{ou  8pa^;  vgl. 
armen,  dzoni  (gen.  -nvoj)  ,opfemd,  Hierodule',  dzonel  ,opfem, 
weihen'. 

Zupa^;,  dakischer  Dynast  in  der  Veste  Genukia,  Cass. 
Dio  51,  26;  vgl.  Zoopr^(;j  Zoup6Ctog  in  Olbia,  Zupt$o<;  in  Panion, 
Homolle,  p.  408,  n»  83. 

ZouXeixif^  im  Bosporus,  Latyschew  I,  n®  178;  vgl.  armen, 
dzoil  ,liquidus,  mollis',  dzulumn  ,mollitio^ 

ZüDB  f.,  C.I.  10  7481. 

Sabcus,  C.  I.  VIII  9390;  f.  Sa(0>w^<;,  Mitth.  d.  d.  arch.  Inst. 
X,  p.  320,  n«  9. 

-aoLo^y  in  Ko)JL{-9ao{. 

Soupofo^,  Vater  des  Pairisalos. 

^auTTf^y  Inschr.  aus  Misenum,  C.  I.  X  3590:  Dines  Sautis  f. 

-aila^y  aa5r,?,  d.  i.  ,ehrend,  zierend'  oder  ,Zier,  Ehre,  Ruhm', 
Wz.  k'ad,  skr.  9ad,  gr.  xat[o(Aat,  Tßji%al\Lat^  in  den  Vollnamen: 
Bi2pi-9i^,^,  ilatpi-7ddiQ<;,  d.  i.  ^IlarrpoxXeY;^  oder  KXe6icaTpo{,  Mai-9a3iQ; 
und  Mrfio-ai^Ttq]  femer  als  Basis  in  den  erweiterten  Formen 
2a8aic^,  Latjschew  I,  n^  57; 

SiSoxo^,  Sohn  des  Sitalkas  L,  Thuc.  II  29.  67;  Zd^divxx;^ 
schol.  Aristoph.  Acharn.  145;  ferner  in 

ISaBflcXai;,  1)  auf  Münzen  des  Mostis,  2)  Sohn  des  Odiysen- 
forsten  Kotys  zur  Zeit  des  ersten  Bürgerkrieges,  Caes.  b.  civ. 
3,  4,  Cass.  Dio  41,  51.  63,  und  später,  Flut.  Ant.  61,  Cass.  Dio 
46,  25.  Es  gibt  Münzen  laSaXa,  SaSdXou.  Vater  des  Kotys, 
Gemahl  der  Polemokrateia,  Inschr.  aus  Bizye,  Dumont,  p.  30, 
n*  62  etc.  —  Inschr.  aus  Pantikapaion,  Latyschew  11,  n^  198: 
lalxka^  2a)dXou,  n®  264:  W\jr)(dpiQn  OuY<zTi)p  SadaXa;  aus  Athen,  C. 
I.  Att.  m  2493:  'AfpsSiaia  SaSaXot  Bparca,  AaiBaXou  ifuvvj;  aus  Ka- 
rien,  Corr.  Hell.  IX,  p.  348:  !Sa8<£Xa^  'AptaToBi^IJiou. 

£i(jio^,  Samus,  Saumus,  Samnbs  und  la(jiuXo<;,  auch  thrakisch. 

'Cako^  in  IlacpC-aaXo^  (s.  d.). 

Salia  m.,  Amm.  Marc.  29  1,  26  a.  370;  vgl.  dak.  aaX{«, 
Wz.  k'el,  skr.  9al. 

Sardonius  Sacorum  rex,  Verbündeter  des  Decebalus,  Aur. 
Victor;  viell.  ein  sarmatischer  Dynast,  vgl.  os.  sürdon. 


Die  Alten  Tbrmker.  II,  8.  43 

yinatrem   amans^,   sirel  ,ainare^,   sirun  ^amorosus',  etwa  zu  gr. 
XT5P,  pmss.  seyr,  sir? 

S(aipo;,  auB  Thasos,  HeU.  Stud.  VIE,  p.  417-  n«  18:  KepBwv 
b  xat  2^i9tpo{;  f.  Iiaipa,  aus  später  Zeit^  b.  Homollej  skr.  9i-9ira 
,kalt'^  eig.  ^verletzend,  brennend',  Wz.  gir. 

Sisus  natione  Daens,  Muratori,  p.  DCCXC,  n^  3;  Sises,  S. 
d.  Mncasenns,  C.  I.  III  6137;  Xoi8pa  %fdixrip  Siaoü,  Latyschew  II, 
n^  263;  SißOLA,  cod.  lust.  IV  23,  1  a.  293;  vgl.  Süsse  Lenulae  f. 
Dansala,  Bramb.  980. 

SiNTüLA,  Amm.  Marc.  20  4,  3  a.  360,  eher  gallischer  Her- 
kunft. 

Ztxi^,  Sita;  Znä^  6  xcov  AevSEXi^xidv  ßaffiXeui;,  Bundesgenosse 
der  Römer,  Cass.  Dio  51,  23.  25;  Rufus  Sita  eq.  coh.  V.  Thrac, 
C.  I.  Vn  67;  dagegen  eher  illyrisch  Sita  Pasipi  f.,  C.  I.  III  8242 
und  BüpBtwv  Itxa,  Heuzey,  p.  331,  n^  136.  Dazu,  geformt  wie 
'Pot{At;'cdXxa^, 

wCToXxa^,  '(£ktrt^  !^6tTiXxr|<;;  so  hiess  erstlich  der  mächtigste 
König  der  Odrysen,  Sohn  des  Teres,  Hdt.  IV  80,  Thuc.  H  29  fg.; 
seine  Thaten  wurden  in  einem  Siegeslied  gl.  N.  gefeiert,  Xen. 
An.  6,  1,  b;  2iTaXx2^  hiess  sein  zweitgeborener  Sohn,  Thuc;  ein 
dritter  StTiXxr^?,  Sohn  des  Kersobleptes,  viell.  der  thrak.  Reiter- 
anfbhrer  unter  Alexander,  Arr.;  -eixaXxYj?,  Dynast  auf  Münzen 
von  Laodikeia;  Sitalces  divi  Augusti  eques  Thracum,  Orelli, 
n*  629.  —  Für  skr.  9itä,  Wz.  9^,  würden  wir  thrak.  sato,  soto- 
erwarten;  seito,  sito-  hatte  eher  den  Sinn  ,ruhig,  gesetzt,  fried- 
sam', von  Wz.  k'ei,  k'i,  skr.  91,  gr.  xetiAai;  vgl.  -i^""!- 

Sicu,  Tochter  des  Bithus,  C.  I.  III  707;  vgl.  Como-sicus 
und  dak.  (7(xou':cvo6^;  Bed.  ,Stachel'? 

Soio^  f.  I&otifj,  und  2L0UDV;  ^oia  Perrot  I,  p.  109,  n®  68,  Soie 
C.  L  m  1195;  (dat.)  Soioni  Besso,  Dipl.  milit.,  n<>  XI,  a.  80. 
Etwa  ,ruhig,  sittsam',  skr.  -9ayä,  gr.  (bpio-)  xoco^,  ,liegend,  lagernd', 
Wz.  k'ei.  —  Sd^cx;,  Latyschew  II,  n*^  29.  452,  von  unsicherer 
Herkunft,  Wz.  k'eg? 

Sola,  hessischer  Mannsname,  Dipl.  milit.,  n^  XX,  a.  99: 
MeHcus  Solae  f.,  HI  n«  787:  Sola  Mucatri;  IRN.  2793:  Sola 
Dini  f.;  auch  Frauenname,  Mitth.  VI,  aus  Tomi,  n^  63:  iöXa 
lA^ftijp  Bjd(o<;.     Viell.  ,8chwellend',  Wz.  k'ev:  kov-? 

SoTiMus,  Maedorum  rex,  Oros.  5,  18  a.  89  v.  Chr.,  gr. 


44  I.  Abhandliiiig:    Tornftsehek. 

S'jpijw?,  6  Töv  TptßaXXdv  ßa3tX66(;,  Plut.  AI.  11  Arr.  etc.;  aus 
tvörmo  V.  Wz.  tver,  tur?  oder  vgl.  gr.  oupu)? 

SuA-,  z.  B.  in  Sua-vithus,  C.  I.  VI  2591;  ähnlich  in  Orts- 
namen. 

-90uico^,  in  Oupi^-crcuKo^  und  A{-{7ouiro^. 

SuRus^  C.  I.  VI  3195.  3201 5  9Üra?  erweitert  zu  Suptuv, 
Surio. 

SüLu,  C.  I.  ni  7437. 

-ouco;,  HomoUe^  p.  449;  Susülla,  C.  1. 11  2984;  vgl.  sarmat. 
SoüJCuXwv,  Sohn  des  'AßpoorfOi;,  Latyschew  I,  n^  71. 

SoüxoO<;  f.,  C.  I.  III  6145:  Dbntü-sucu;  skr.  9U6-  ^Leid  ein- 
pfinden'y  9Öka  ^Kummer'?  europ.  k'uk'? 

SouBio?,  Inschr.  v.  Athos^  Duchesne  et  Bayet,  n®  57;  Aur. 
Sudius,  Annali  1885,  p.  237;  Val.  Sudius,  C.  I.  XIV  3631,  vgl. 
den  Ort  SouBiveX«. 

SuDi-CBNTius,  hessischer  Name,  C.  I.  V  900  aus  Aquileia; 
aus  Rom,  VI  2785;  aus  Aboba  (Abrytus)  III  7465:  Var.  Sudi- 
cintis  milix.  Unpassend  wäre  armen,  sut,  (|/£ü$o;;  eher  fasse 
man  thrak.  sud!  als  ,Schmuck,  Reinheit',  von  der  arischen  Wz. 
9u-dh-  ,blank  machen,  reinigen';  Sudi-centius  ,schmuckbegierig' 
oder  ,castitatis  amans'; 

2(up3iY3;,  kikonischer  Knabe,  Liebling  des  Anakreon;  vgl. 
a\kipio^'  X^{Jia  opjAr^jAs,  Suva(M{,  53'jvt;  etc. 

!^|xopdo-T6p|Ao;,  Localname  auf  Münzen  von  Abdera,  Head 
HN.,  p.  219;  bistonisch  oder  griechisch,  einer,  ,dessen  Ungemach 
(Leid)  ein  Ende  (Ziel)  gefunden  hat*. 

X(ai-x60t)(;,  Aristoph.  equ.  969  schol. 

IxapaBoxoi;,  £::apBoxo;,  Neffe  des  Sitalkes,  Vater  des  ersten 
Seuthes,  Thuc.  4,  101  u.  a.;  Münzen  iTcapa^oxo  mit  thrak.  Reiter, 
Corr.  Hell.  III,  p.  409,  Head,  p.  240;  ältere  Form  für  SicapTaKO^;. 

-azapSu>v  in  Natu-spardo  (s.  d.). 

STripiaxo;,  ^xipxoxo;,  ^uipitxo;,  gebildet  wie  M^^^cxs^,  Mi^- 
Toxo?,  Mt^tixo^,  mit  lautverschobenem  t  für  8;  -wipxaxoc;  avTjp  6pi5 
t:ü  vojAaÖtxoO  (Becatxcö)  '{i^ioii^y  Plut.  Orass.  8,  App.  b.  civ.  10,  116 
etc.,  lat.  Spartacus;  femer  S^captoxo;  aus  Ainos,  Dittenberger,  Syl- 
loge,  n«  314,  vgl.  C.  I.  Att.  U  2756:  E'^Svij  licopwxou  Atv(a.  Dipl. 
milit.,  n®  1,  a.  52,  C.  I.  ÜI  844:  Spartico  Diuzeni  f.  Dipscurto 
Besso.  In  Pantikapaion  begründete  der  bithynische  Stratege 
SicipToxo?,  auf  Münzen  und  Inschr.  SicipToxo?,  eine  neue  Herrscher- 


Die  alten  Thrmker.  II,  9.  45 

linie;  hier  regierten  fiinf  Fürsten  Namens  STcapxsxo;,  Spartacos.  — 
Wz.  spher,  skr.  sphur,  zd.  spar-  ^zucken,  sich  sperren  und 
stemmen y  ausschlagen ,  zappeln ;  stampfen^  treten^  erweitert 
spher-dh-y  skr.  spardh,  zd.  spared-  ^ringen,  drängen^  streben'^ 
mit  derbsinnlicher  Bedeutung  wachan.  spardheng  ^Floh^^  aitn. 
spordr  yFischschwanz'^  wiropdSoxo^,  Sl^ipxoxo^  demnach  ^mit  den 
Füssen  strampfend^  Strampfer^ 

-SPOR,  Wz.  sper-,  asctlpta^  in  Deo-spor;  dazu 

Sicopdcxv);,  makedonischer  Phylarch,  Cass.  Dio  68^  21. 

Spbl////,  Frau  des  Zipa,  C.  I.  III  6115,  a. 

»TAG////,  Bramb.  1290. 

Stsrissa  Dacus,  Vater  des  Diuppaneus,  C.  I.  VI  16903; 
Wz.  ster-,  etwa  ,der  ältliche',  slav.  sterica,  starica,  staroS,  armen. 
sterdi  ySterilis'  etc. 

2Tp6iAßo^,  sagenhafter  Held,  Hesych.  Miles.  Or.  Byz.  4,  20. 

Sepoxflipxti?  (?),  Mitth.  XIV,  p.  152,  n»  31. 

•oxißpcofy  in  A(o-9xißpio<;. 

ZxepuXciiv,  ScBRuiiO,  C.  I.  III  6145. 

ZxopuXfov,  ScoRULO,  dux  Dacorum,  Frontin.  1,  10,  4;  vgl. 
Coryllus  rex  Dacorum,  lord.  Get.  12. 

Sx^Xtj;,  Berl.  MB.  1881,  p.  442,  Z.  6.  8;  vgl.  Ortsnamen 
SxeXa-ßp{a,  Tay{-9X£Xo^  und  die  Glosse  (niiX(AV];  Wz.  sqel.  Da- 
neben ZxtXa^  Vater  der  Sarke  aus  Amphipolis,  Anon.  de  Ion- 
gaev.,  und  2x{Xoupo^,  Fürst  im  kimmer.  Bosporus. 

Sxixpa«^,  Vater  des  Dindiporis,  Corr.  Hell.  III,  p.  425  ^  ge- 
formt wie  Tieresis^  Wz.  skeip-  ,schnellen,  schleudern',  skr.  kSi* 
pri  ,8chnellend,  schnell';  dagegen  germ.  sklfra  ,Schiefer',  von 
sklp-  ,zer8chneiden,  splittern'. 

Iau!n:(x<;  epa5,  C.  I.  Att.  HI  2496;  Sxonio?,  aus  Samothrake, 
Conze,  p.  64;  ^xdicaw);,  aus  Kyzikos,  Mitth.  d.  d.  arch.  I.  VI, 
p.  53;  Wz.  skep:  skop-  1)  ,spähen;  bedecken,  schützen,  2)  be- 
schneiden, hauen';  vgl.  di-scopela  unter  den  dak.  Pflanzennamen. 

SxoTcoxtj<;,  thrak.  Dynast  ca.  300  v.  Chr.,  Eckhel,  DN.  H, 
p.  57;  Head,  p.  242. 

-scuTHBS,  Vgl.  -xüöi;?,  in  Dio-scuthes,  C.  I.  IH  703. 

2xuTi«v,  AuzA  Scuno,  C.  I.  VI  228;  Wz.  sq'ev-  ,bedecken, 
schützen'? 

2ta|jif<dxavo{,  Latyschew  H,  n^  447. 

Sijßovoxo^,  Vater  des  Tapo6Xa<;,  ein  Dake. 


Die  Alten  Thnker.  n.  8.  47 

Zeli-centius;  Zipa-centhus;  Sr,va-x6vÖo?;  Sudi-centias;  und  in  dem 
von  Hecataeas  fr.  129  erwähnten  thrak.  Volke  der  -arpo-xsviai, 
St.  B.  s.  Abb.  I,  S.  68.  Schon  vor  Jahren  hatte  ich  vermuthet, 
dass  darin  der  Begriff  -^ iXo?,  -::o8wv  stecken  müsse,  und  verglich 
dazu  die  arischen  Wurzeln  kam  (part.  pf.  känta)  und  kan^  6siJi 
(os.  6ine  ,Befriedigung,  Freude'),  von  der  Basis  qä,  europ.  qß-; 
nunmehr  berufe  ich  mich  vor  allem  auf  die  armen.  Sippe:  /and 
,Sncht,  Gier,  Verlangen,  Passion',  x^^^^^''  ,Verlangen  hegen, 
eifern',  x>ß<i  ,Lust,  Freude',  ynd&l  (dial.  x^^^tel)  ,an  etwas 
Vergnügen  und  Lust  finden,  lieben',  x^i^dir  , Verlangen,  Be- 
gehr, Wunsch,  Nachfrage',  x^drel  , verlangen  etc.'^  Bugge 
stellt  dazu  die  slav.  Wz.  X'^^^'  , begehren,  Lust  oder  Ge- 
schmack empfinden',  welche  kaum  mit  skr.  svad-,  gr.  avBivo) 
und  mit  ir.  sant,  kymr.  chwant  ,Begierde,  Lust'  verglichen 
werden  kann.  Ich  setze  eine  thrak.  Wz.  q'enth:  qoth-  ,  ge- 
lüsten, sich  wonach  sehnen'  an,  womit  vielleicht  lit.  kenöiü, 
kesti  und  kentcti  ,leiden,  dulden'  zusammenfiiesst,  da  Sehnsucht 
und  Gier  Leidenschaften  sind;  gr.  xööo^,  «o6t^  (n.  pr.  DoOwv,  Do- 
6i(i>v,  noOeivo<;,  FIcOioxo^)  stellt  man  jetzt  freilich  nicht  zu  xevOo^, 
xe-xov6a  und  xaöo?,  Wz.  q'enth-  ,leiden',  sondern  zur  Wz.  g  hedh- 
,anflehen,  bitten,  verlangen'  in  SeaaoiJLOn,  Ö£(jt6<;,  (pecroc,  BecjffaXo; 
(boiot.  4>£TTaX6(;,  thessal.  n£t6aX6<;)  —  wäre  es  aber  so  ganz  un- 
möglich, xsOd^  an  xivOo^  zu  knüpfen,  wie  (jioOo^  an  menth-?  Doch 
abgesehen  von  der  etymologischen  Verwandtschaft,  so  scheint 
jedenfalls  in  xiv6o^  der  Begriff  des  leidenschaftlichen  Verlangens 
zu  stecken,  und  für  jene  Vollnamen  lassen  sich  Deutungen  auf- 
stellen wie  ImcoxapfATj^,  Zeir^ioCkoq^  noXüic60ifjTo<;,  Mtjtpo^iXo^,  'Ep"]fc- 
ftXo^  etc.,  ebenso  fUr  die  edonische  K6tu<;,  Korurcfa)  die  Deutung 
no6fa>  (nicht  Kotw  ,die  Zornige').  Unerklärt  ist  noch  die  hesy- 
chianische  Glosse  ^vOoi;  •  xsp^l/c^,  Wz.  sq'enth-? 

Kep9{ßa'jXo;  ^(xcik&jq,  auf  Münzen,  Bnt.  Mus.,  Thracia.,  p.  239, 
Head,  p.  242,  thrakischer  oder  galatischer  Herkunft  (vgl.  Kslfj.- 
ßou/x^,  Führer  der  Galater). 

Kepao-ßXexnr;?,  einmal  auch  Kepas-ßXdxnx?,  odrysischer  Fürst 
(359 — 341)  und  Zeitgenosse  des  Amadokos  11.,  Teres  III.  und  Be- 
risades,  or.  Att.  etc.;  der  Name,  dessen  zweites  Glied  dem  Griech. 
angepasst  ist,  deutet  sich  als  xapaßXoK);,  von  qerso-  ^quer,  schief^, 
gr.  xipato;,  lit.  skersas,  pruss.  kirsa,  vgl.  lat.  cerron-  ^Querkopf . 

CsRzuiiA,  Vater   des  Bithicenthus.  C.  I.  III  703;  entweder 


48  I.  Abbandlimg:    Tomsiebek. 

ZU  qer-g-  ,drehen'  oder  zu  sq'ergh-,  skr.  khar^  ,knarren,  krei- 
schen', khar^alä,  ein  ,krei8chender  Vogel*. 

xsTpt^  t£ifrti^  xeSpv;,  xeSpc-  in  den  VoUnamen: 

KeTp{*7opt(;,  Dynast  im  bisaltischen  oder  sintischen  Flach- 
gebiet am  Strymon  nahe  dem  See  Prasias  (ca.  360) ;  die  Athener 
nahmen  die  Bandesgenossenschaft  dieses  Fürsten  gegen  Philipp 
in  Aussicht  und  wollten  Gesandte  ausschicken  xpbi;  Ketpiicoptv  tov 
8paxa  xal  xpb^  A^XTceiov  xbv  Datova  xat  T:pb^  Fpoißov  xbv  'IXXupi6v,  C. 
I.  Att.  n  666,  p.  405,  a.  356;  es  gibt  Münzen  K£'cp(76pio<;  mit 
bärtigem  Dionysos  und  Thyrsosstab,  Brit.  Mus.,  p.  204;  Posto- 
lakas,  p.  171;  Head,  HN.,  p.  241.  In  einer  Inschr.  aus  dem 
Gebiet  von  NicopoUs  ad  Haemum,  Mitth.  XV,  p.  216,  n®  98, 
möchte  ich  für  efriporis  lesen  (C)bthipori8  Bismii. 

KeSpi^-TccXt^,  thrak.  Söldner  in  Athen,  C- 1.  Att.  II  963,  37. 

Kedpö-xoXci;,  gen.  -xoXco^,  Theophrast.   de  odoribus  2,  4:  otl 
xpiOal  Tol^  uicol^uYib({  al  ex  vf^^  KeSpoTrjXeog  (lP)0  ^(^oi^ivai;    die  aus 
Theophr.   gezogenen   Parallelstellen  fassen  KeSponoXig  als  Orts 
namen;  der  xeSpc^-Baum  wuchs  auch  in  Thrake. 

Ketpi^^^et^,  gen.  -^etSo^,  Vater  des  'AXXouiropi^,  Homolle,  p.  470, 
Syllogos  1886,  p.  109;  ungewiss  ob  -T^ll6t<;  oder  -J^etB-  abzutheilen 
(von  't/^-  ,treiben,  jagen^  oder  von  -Cei,  Ui8-  ,trefren,  erlegen^); 
da  nun  -ic6pi^  ,Schlächter,  Durchbohrer'  bedeutet,  so  steckt  im 
ersten  Glied  unzweifelhaft  ein  Ausdruck  ftlr  Wild,  quadrupes, 
ir.  cethir,  altn.  hvedurr,  hvedr-  ,Scliafbock'  (neben  hvedra  ,vier- 
Bchrötig,  Riesin^,  d.  i.  idgm.  q'etvr,  q'etur-  ,vier,  vierfüssig' 
(neben  q'etro,  q'etra  x^poc,  xetpa,  lat.  quadra).  Somit  hat  auch 
im  Thrakischen  die  Vierzahl  mit  velarem  q  angelautet. 

Cbsoru^ub,  Vater  des  Mucasenus,  C.  I.  UI  1195;  lat.  Gen- 
sorinus?  Eher  zu  q'esvoro-  ,einer  der  das  Jucken  hat,  sich 
gerne  striegelt',  gr.  xot9o>pd(i>. 

K{aoo{,  f.  Kiaaa,  geformt  wie  lHaao<;^  sagenhafter  Edonen- 
fürst,  dessen  Tochter  dem  Akamas  bei  Neunwegen  ein  xißumov 
hpo^  vfi^  Mv;Tpbg  Tea^  übergab  und  sich  später  aus  Liebesgram 
ins  Meer  stürzte,  schol.  Aeschin.  11  30;  Kiasa  hiess  bei  den 
Griechen,  gleich  der  dortigen  Alluvialebene.  4h>XXt;. 

Kiina,  Tochter  der  etOc-dina,  Mitth.  XI,  p.  62,  n«  125;  vgl. 
KdETTot«  bei  Latyschew  11,  n^  403,  Z.  6;  catta  ,Katze'? 

CiNTis,  Sohn  desPolula,  Heuzey,  n<»86,  C.  I.  III 707;  vgl.  KevOo^;? 

K(9a;,  aus  Kyzikos,  Mitth.  d.  d.  arch.  I.  XIII,  p.  304. 


Di«  ftltn  Thnkw.  n,  S.  -49 

KtpoaSac,  Beiname  des  Amadokos  ED.;  AP.  XVI  6;  man 
erwartet  KotuiSo^. 

Kö&ßo^  6  T^paq  df^ttiv  (vgl.  bei  Kallinos  Tpifpeo«;  dfvBpa^  dcYcov), 
Strab.  I,  p.  61  c. 

KopicTXo^;  ans  Imbros;  vgl.  Abb.  I  S.  69  fg. 

K6Xico<;,  thrak.  Söldner  in  Athen,  C.  I.  Att.  II  963,  35. 

-x6(AT}<,  in  A(-x6)jLY]^  (b.  d.). 

xo(AO-,  xaiM-  in  den  VoUnamen: 

CoMo-sicus,  Dacomm  et  rex  et  pontifex,  lord.  Get.  11; 
yLiebesstachel'  ? 

Ko|Ao-<7apuT),  Ka(ia-aa(>6i],  Tochter  des  bosporan.  TheilfUrsten 
Gorgippos  and  Frau  des  Spartokiden  Pairisades  I.  (347 — 309); 
Inschr.  vom  Ufer  des  Temrjnksee's  bei  Phanagoria,  C.  I.  Gr. 
.2119  Latyschew  II  n^  346:  Kopioaap&Q,  TopY^incoü  OüYitiQp,  Ilotipi- 
9äSou{  T^;  M^Ttue,  l^x^i^  6e(p  Sovip^ei  xat  ^Aoroepa;  Inschr.  vom 
milesischen  Dindymos  ans  der  Zeit  des  Prosias  11.  (180 — 149), 
C.  I.  Gr.  2855,  Z.  29:  ßaotXbdiQg  KoiAadapOr];,  d.  i.  die  bosporan. 
Fürstin,  Tochter  des  Spartokos  V.,  Frau  des  Pairisades  IIL, 
später  vermählt  mit  Argotos,  Inschr.  vom  Mithridatesberge  bei 
Pantikapaion,  Latyschew  11  n^  19:  ßaatXCatTi]^  Ka)jLaaap6Y)^,  t^^ 
SicopTÖxou  Ou^oTpo;  f  iXot^xvou  xccl  'ApYCtou  xou  'I(9av)6ou,  ^aatXiaor^  Kajjia- 
9apui}^  dv3p6<.  Der  Wechsel  von  älterem  xo)ao-  mit  jüngerem 
xoijuz-  erscheint  auch  in  der  bithyn.  Glosse  xaiAÖXi]«;'  icpoa^tXi^i; 
D^  1 7  und  in  Cami-sarbs,  Vater  des  Datames,  Corn. '  Nep.,  vgl. 
armen,  n.  pr.  Kam-sar  (falsch  gedeutet  b.  Moses  v.  Ehorni); 
spielt  bei  dem  Vocalwandel  persischer  Einfloss  mit?  skr.  k4ma 
,Liebe,  Gunst,  Begehr,  Wunsch'  etc.,  Basis  kft,  europ.  qS-;  ich 
deute  Ko|io-9apuv;  als  eine  ,welche  Liebespfeile  besitzt,  entsendet 
und  damit  verwundet';  vgl.  den  dakischen  Ort  Kofii-Soua. 

CüSAJLA,  C.  I.  m  suppl.  10276:  Aurelia  Cusala. 

-xtboTi^,  x59)Q<;,  in  Aatxiiwt]^,  *AoTni6ay}{. 

Kioiiiv,  ein  von  Brutus  in  Thrake  eingesetzter  Dynast  oder 
Statthalter,  auf  Münzen  mit  der  Legende  M.  Brutus,  die  in 
den  Donauländern  häufig  gefanden  werden;  vgl.  armen,  x^sun  ,10- 
quelaris,  loquax',  von  xGsel  ,loqui'?  x6au)uX,  Homolle,  p.  324,  n^  9? 

CosiMGis,  Gemahlin  des  Nikomedes  I.,  Plin.  VIII  144,  dxb 
^pv^fäv  To  Y^vo;,  Tz.  Chil.  III  969  (s.  Acto-IJ^X^),  also  ein  phry- 
gificher  Name!   vgl.  K^oo^,   St.  B.  v.  Roatieiov,   und  Ko9(Xao(;  in 

Sitmifsber.  d.  pUl..hist.  Cl.  CXXXI.  Bd.  1.  Abh.  4 


50  I.  Abhudluig:    ToBAsehek. 

KoaiXaou  xcojjly]   Sozom.  VJU  21 ,   ferner  K6ot(;  Herondas  5.    Die- 
selbe Basis  mit  dem  Derivat  -ing-  bietet 

KoaiYYOt^,  lepeug  x^^^Hpa«;  xal  •fyftifj^  Keßpv]vta>v  kceI  2xatß9ü>v, 
zweier  Völker  in  Mösien^  Polyaen.  VII  22;  dies  allein  erweist 
die  nahe  Verwandtschaft  der  europäischen  Mösen  mit  den  klein- 
asiatischen Phrygen! 

K6xu^,  1)  in  der  phryg.-maionischen  Stammsage  Sohn  des 
Manes  und  Vater  des  Asios^  Hdt.  IV  45;  von  Koiua^  war  die 
Stadt  Koruieiov  gegründet  worden;  Kotu^  und  KorOxa;  hiessen 
zwei  paphlagonische  Dynasten;  Kdtug  nannte  Xanthos-Skyto- 
brachion  jenen  mösischen  Könige  der  sein  Volk  nach*  Asien 
brachte,  C.  Porphyr,  de  them.  I,  4 ;  K6tu<;,  Coto  hiess  bei  den 
phrygischen  Eklonen  die  orgiastisch  verehrte  Naturgöttin  Rhea- 
Kybele.  2)  ebenso  hiessen  aber  auch  odrysische  Fürsten,  z.  B. 
K6tu?  L  a.  383—359,  Sohn  des  zweiten  Seuthcs,  Vater  des 
Kersobleptes;  der  letzte  Kotys  herrschte  über  Thrake  zur  Zeit 
des  Augustus  und  Tiberius,  ein  Freund  hellenischer  Bildung, 
massig,  tapfer  und  gerecht;  3)  K6tu^  6  £aicocio(;,  Strab.  XII, 
p.  556,  c;  4)  im  kimmer.  Bosporus  herrschten  drei  Fürsten 
dieses  Namens.  Bezeugt  sind  die  Schreibweisen  Cotus,  Cottus, 
K6ttu<;,  Kouiu^,  f.  Ka>Tu^  u.  ä.,  auf  Münzen  Koro,  Kotj,  einmal 
steht  auch  K6iuo{  yiapocKvf^p^  Head  p.  243.  5)  Auch  sonst  findet 
sich  der  Name  auf  Inschr.  fUr  Privatpersonen,  z.  B.  aus  Odessos, 
Mitth.  X,  p.  317,  n^  5:  K6tu<;  Aepvafou;  aus  Delphi,  Corr.  Hell.  V, 
p.  411:  K6tu;,  Sohn  der  Mavjlpai  aus  Selymbria,  Mitth.  VIII, 
p.  208,  n^22:  K6tü<;,  Vater  der  Aaat;;  aus  S^rdike,  XTV  p.  152, 
n^  31:  K&zo^  SÖpaxfl^o";  bei  Heydemann  n®  788:  Koru^  toö  KaT^i- 
[X60?;  Diocletianus  schrieb  a.  293  Cotui,  cod.  lust.  EI  19,  7.  — 
Fick  erinnerte  an  gr.  xsxo;,  gall.  catu-,  ahd.  hadu,  altn.  Hödr, 
im  Widerspruch  zur  yatam -Theorie,  vgl.  skr.  9atru  ,Feind^, 
thrak.  ^otpo-x^ytat.  Wir  gehen  auch  hier  von  der  Wz.  q'enth: 
q'oth*  ,begehren'  aus,  s.  Kevdo^. 

KoOifXa^,  Getenfbrst,  Vater  der  M-ffia^  welche  Philipp  zur 
Frau  nahm,  Thcop.  b.  Athen.  XIII  557,  c;  Cassiodorius  b.  lord. 
Get.  10  gotisirt  diesen  Namen  in  Gudila,  vgl.  Proc.  b.  Got.  m  30, 
p.  402.  404:  FouSCXo^  8pa^  6  8opuf6po<,  neben  KovrdXa^;  Herodian 
b.  Choerobosc.  p.  36,  35  nennt  einen  KcatiXo^. 

KoutiXa^  Qpälij  BeXtaspiou  Bopu^öpo^,  Proc.  b.  Got.  II  2, 
p.  150  fg. 


Di«  »Iten  Tbz»kar.  n,  S.  51 

CüTiuLA,  bessischer  Reiter,  C.  I.  m  7330;  vgl.  guta,  cod. 
lust.  VIII  42,  14  a.  293,  und  cutibs,  C.  I.  VI  2353;  Koieeiv  f., 
aus  Salonik,  Hell.  Sind.  VIEL,  p.  371  n^  18. 

-x6fti]g,  in  den  Vollnamen  MtXxo-xSOiQg,  Z)jl(-)(60iq^;  vgl.  -Bcathes, 
Wz.  sq'ev,  squ-  ,bedecken,  schützen';  M(Xtox6^^  etwa  ,die 
Wangen  mit  Röthel  bestreichend 

KoutCi}^,  Bmder  des  Bo6Cy]^,  Proc.  b.  Pers.  I  13,  p.  60;  ein 
anderer,  Sohn  des  Mösoromanen  Vitalianus,  Malala  18,  p.  441; 
vgl.  d.  Ortsnamen  KouT^ou-cxoupa ;  Kotzo-fanü,  gräkowlachischer 
Name,  KourC^-ßXoxot  etc.? 

-xpilAV};,  xfapic^,  in  dem  Vollnamen  Al)Xo6-xpa)jLc<;  (s.  d.);  Wz. 
qrem-  ,8chweben,  hangen,  reiten'  skr.  Vi-krama. 

Kpto9t|Ao^,  ans  Kjzikos,  Mitth.  d.  d.  arch.  I.  XIII,  p.  704; 
Derivat  wie  armen,  näim  ,yemünftig'  etc.;  oder  gleich  Kp{(ja)jLi^ 

KpoviSv)^»  von  einer  sonst  unbelegten  Basis  Kp6vo<,  Homolle 
p.  338,  n®  47,  Vater  der  Ttoijxa  aus  Philippopel. 

-YafoTQ^,  in  GuoXo-Yafaij?. 

-oisA,  in  Dri(l)-gisa? 

Taaepxnno^j  aus  Miletopoiis  in  Bithynien,  Perrot  Voy. 
arch.  I,  p.  59. 

rv2iC'a{-icup(^,  Gemahlin  des  bosporan.  Fürsten  Mithradates, 
Sohnes  des  Aspnrgos;  es  gibt  Münzen  ßotaiXCaar)^  Tr^TcavKopBta^'^ 
▼gl.  Inschr.  aus  Perinthos,  Dumont  p.  35,  n^  69:  Aapx{a  Tr^oLi- 
«upc^y  Aap»(6u  ^AvtoTiiioO  Ou^in^p.     Wz.  g^p-?  dazu  *'^iojpiq. 

Fev^lAVK,  Homolle  p.  457;  geformt  wie  Zinama. 

Tiia^  *H3ov^(av  ßaacXeO^,  und  FiTct,  ßa^tXiii»!;  'HBcovav^  Legende 
auf  zwei,  im  Tigris  aufgefundenen  und  offenbar  dahin  durch 
Perser  verschleppten  Münzen  aus  der  Zeit  des  Dareios,  Head 
HN.  p.  179,  vgl.  Abb.  I,  S.  38;  Tixa^;  auch  sonst,  z.  B.  C.  I. 
III  1231.  3059,  lat.  Gbta,  Sklavenname  aus  dem  Volke  der 
rfrat,  Fetijyof;  Wz.  gö :  gö-  ,8chreiten,  treiben,  weiden^,  gr.  ßöoxw, 
ßou-ß^Tt^  etc. 

rr]fX{Yi]xo<  Acv8(ic6p(,  aus  Chalkedon,  C.  I.  II  3795;  vgl. 
'fyikoq'  vovo^?  oder  zu  lesen  Aiy-Wy-ijxo^? 

T6o^u;^  Mann  der  Bpaupu),  Edone,  Thuc.  4,  107. 

rdiui»v,  Homolle  p.  401,  und  ro\}%dü<;,  p.  375.  Im  Verhältniss 
SU  C  erscheint  der  velare  g- Anlaut  im  Thrakischen  weit  seltener. 

4» 


Die  alten  Thiiker.  II,  8.  53 

blosse  Auswahl;  zumal  auf  Grund  der  analogen  Bildungsweise; 
ebenso  bleibt  eine  Anzahl  von  Namen  aus  dem  vorwiegend 
illyrischen  Mora wagebiet  unberücksichtigt;  die  keltischen  Grün- 
dungen an  der  unteren  Donau  und  auf  dakischem  Boden  müssen 
jedoch  als  solche  hervorgehoben  werden,  obwohl  sich  eine 
strenge  Scheidxmg  des  Sprachschatzes  nicht  überall  durchführen 
lässt.  Zum  Schlüsse  erfahren  noch  die  wichtigsten  Gebirgs-  und 
Flussnamen  eine  kurze  Erörterung.  Bei  diesem  ersten  Ver- 
suche einer  gesichteten  Darlegung  der  thrakischen  und  moesi- 
sehen  Nomenclatur  darf  wohl  der  Verfasser  auf  eine  der 
schwankenden  Sachlage  entsprechende  milde  Beurtheilung, 
namentlich  von  Seite  der  Sprachkxmdigen,  rechnen. 

Ata-Sdtßa,  im  Bezirk  Remesiana  nahe  an  Quime-dava^  Proc. 
de  aed.  p.  284,  39;  Vgl.  *Ä6-Bißa,  bei  Variana  zwischen  Augustae 
und  Oescus,  p.  290. 

Avffjfta,  "E-pjTa,  am  rechten  Donauufer  südlich  von  der 
Brücke  Traian's,  jetzt  Brza.  Galatisch  sind  die  nahen  Orte 
Gemlata  und  Taliatae;  unsicher  bleibt  auch  die  Herkunft  der 
Veste  At-Yicao^  am  Donaudelta,  j.  Tuld2a. 

Aizizis,  Ail^toi^,  Azizis,  in  Dacia,  m.  p.  XII  Bersovia,  XIII 
Tibisco,  etwa  am  Poganiä,  Zufluss  des  TemeS;  ,Ziegentrieb', 
armen,  aic  ,Ziege'?  vgl.  AV^vm^  BpaExr^^  |Aepo(;,  St.  B. 

AüOt^apo^  in  Haemimontus,  Proc.  306,  32;  vgl.  'A6ü-'j:apo<;. 

'Aßpo-X^ßf,  Berghalde  an  der  Tund2a,  s.  u.  d.  Personen 
mit  äßpo*. 

"AßpuTTo^,  Abrutus,  in  Moesia  inf.  südlich  von  Zaldapa,  j. 
Aboba;  maked.  dßpouto«;  *  ^p6sg?  Vocalische  Prosthese  in  der 
mjsischen  'AßpeTiT|Vi^,  neben  Bperrfot. 

Apdlum,  auch  Apula,  im  Centrum  von  Dacia,  vielleicht 
benannt  nach  dem  in  den  Märoä  einmündenden  Bache  (Ompoly); 
vgl.  den  Flussnamen  Apus. 

"Aicpoc,  "Axpax;,  "Aicpo^  in  der  Kainike,  XXII  m.  p.  Resisto, 
XXI  Sirocellis,  j.  Kestrid^e;   vgl.  dak.  dhrpou;?   oder  lat.  aper? 

*Aic-7C'.apeia ,  *Ax}ctapa,  Donaucastell  in  Moesia,  mit  den 
Anwohnern  Piarenses,  [Iiaepi^ivsioi  Ptol. ;  vgl.  Tiapiq^  T:Uip2^ 
n«ipe^,  skr.  pivara;  davor  die  Präp.  a5-  wie  in  phryg.  aS-Jaxex, 
^ßepec. 

'^AiAouXo^  bei  Timacus  minor,  Proc.  285,  30;  armen,  amul 
,8terilis<? 


54  I-  Abhaadlimg:    TomaBObak. 

AmutriA;  'AptoüTpiov,  in  Dacia  XXXVI  m.  p.  Drubetis,  an 
der  Vereinigung  des  Baches  Motrü  mit  dem  iivlf  j.  Gura-Mo* 
tmlui;  d*  priv.  und  zd.  müthra  ^Unreinlichkeit,  Urin'?  vgl. 
McüTpee^. 

'Avflt-YOvxX{ai  in  Haemimontas,  Proc.  306,  30. 

'Av*aoa(jLog  d.  i.  ,am  Fl.  Asamos'  gelegen. 

*Ava-8patpLo^,  (edonischer?)  Name  für  'Evv4«  6do(,  St.  B. 

'AvYouoiCa  in  Dacia,  am  Durchbruch  des  Alatas,  Ptol.;  lat. 
angostiae ;  für  ,eng'  erwarten  wir  im  Dakischen  dvl^ou-  vgl.  armen, 
andzuk  etc. 

Arasob  mut.;  nahe  an  Seres,  GR. 

'Aptva,  zw.  Odessos  und  Nikopolis,  Proc.  307,  22. 

'Apt^ßo,  s.  d.  Fluss  ''Aptffßoq. 

Arulos  in  Pieria,  j.  Kolendros,  TP. 

Arutbla  in  Dacia  am  Fl.  Alutas,  TP.;  an  der  Einmündung 
des  Baches  Lotrü? 

'ApßaTiat  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  282,  43. 

"ApßrA«,  *'ApßeiXa,  Dorf  im  Gebiet  von  Nikomedia,  Mitth. 
d.  d.  arch.  Inst.  XII,  p.  171,  n^  4,  C.  I.  Gr.  3785. 

''App(DXo<;  in  Bisaltia,  St.  B.  PtoL,  "ApauXo^  Hierocl.;  armen, 
araur,  arör  ipoupa? 

Arrubium  an  der  unteren  Donau,  keltische  Gründung. 

"Apca  in  Dardania,  Proc.  281,  41,  serb.  Rasa?  vgl.  "Apja^a 
im  Bezirk  Naissos,  283,  45  und  ''Aposva  283,  33,  serb.  Ra2an? 
'Ap(76viov,  im  Gebiet  der  dakischen  (?)  'Apc^Tac  an  den  Quellen 
der  Vistula,  Ptol.;  lit.  arftus  ,heftig'? 

Arci-dava  in  Dacia  zw.  Apus  fl.  und  Centum  putea,  j. 
Verfiec;  'ApYtJaua  bei  Ptol.? 

'Apxtvva  in  Dacia,  Ptol. 

^Apxo-ßaSocpa  in  Dacia,  Ptol. 

*Apxcuve;  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  282,  39. 

'ApYavo-x(Xov  bei  Aquae  in  Moesia  sup.,  Proc.  285,  10;  vgl. 
Koßcv-xCXe^. 

"ApY«!*©^,  in  Scythia  minor,  Proc.  308,  28. 

*'ApYtXo{  in  Bisaltia,  s.  d.  Glosse  ip^iXog. 

^'ApYtJa  in  Mysia,  Hier.  vgl.  Argesis  TP. 

*AXairrx  nahe  an  Stageira,  Scyl.  Galen.  XIX,  p.  74;  vgl. 
dio  eilonischen  AatuXexToc.  C.  Müller  denkt  an  eine  phönikische 
UriUulung  und  vergleicht  Talapta,  Leptis  u.  ä. 


DI»  ttltM  Thntor.  n,  f.  55 

*AXt-8{va  in  Scythia  minor,  Proc.  308.  7. 

*AX«»po^  in  Paionia;  PtoL;  vgl.  -«>pof. 

Aluborb  mnt.  am  oberen  Hebros;  IH. 

Alboca,  geformt  wie  Napoca^  im  sw.  Theile  von  Dacia, 
Ew.  Albocenses,  "AXßoKi^v^coe  PtoL;  Basis  alb*,  vgl.  Transalba 
zw.  Diema  und  Drobeta^  Not.  dign. 

'AXdave^  im  Bezirk  Naissos^  Proc.  283;  35. 

'AXinvcäv  9po6piov  bei  Tramarisca,  Proc.  292. 

'ASpiva  bei  Berenike,  makedonische  Gründung;  St.  B.^  d.  i. 
oetOp/|Vi],  vgl.  a^poLia '  aXhpia  u.  ä. ;  armen,  eder,  aiOif p  ist  junges 
Lehnwort;  os.  ird  ^heiter  (▼.  Himmel)^,  aus  *i(n)dra,  vgl.  ISpat 
sarmat  Volk,  PtoL 

'Aet>-i;dEpo<,  Inschrift  aus  Sofia,  Mitth.  XIV,  p.  150,  n^  25: 
xupui>  Zaßa^bp  *A0uirapif2v<p.   Wz.  od-  wie  in^AB^og  ,der  Spitzgipflige'? 

^Küji^po^  in  der  pelagonischen  Tripolitis,  s.  u.  Hopo;;  ygL 
"KXfiKa  in  der  Troas?  a?6;,  oSXfi^'  i4>!X6?? 

*A9ai  in  Thr^e,  St.  B.;  "Aoata*  fivo|ia  8pou^  Suid.,  vgl.  skr. 
A^aya? 

'AcoTipa,  Hafen  im  Innersten  des  singetischen  Busens,  vgL 
ev  'Aooapoi«  Corr.  Hell.  VH,  p.  199;  *'AwTQpo;  setzt  PtoL  in  Myg- 
donia  an;  phönikischer  Name? 

''AaepiAo^  im  Chersonnes,  Acta  SS.  Febr.  U,  p.  40;  armen, 
serm  oi:ip|ju(? 

"Ac^-opl^o^  inHaemimootus  nahe  an  Burtudizos,  Proc.  306, 43. 

*A9-ft%iyv]  in  Haemimontus  nahe  an  Tzol'da,  Proc.  306,  54; 
vgl.  armen,  azg  ,genus,  proles,  familia'? 

AcATA-PARA  vicus  rcg.  Usdicensis,  C.  I.  VI  2807. 

Aci-DAVA  an  der  Alutusstrasse  in  Dacia,  m.  p.  XIII  Ro- 
mula,  TP.,  vgl.  lit.  akis  ,Auge,  Oeffhung,  Quelle'?  2)  =  Saci- 
dava,  TP. 

AcicoNiA  in  Dacia  zwischen  Tibiscus  und  Sarmizegethusa; 
axjMiiv?  'Ax{jiov{«  %okv^  «Ppu^tor^;  lit.  akmen-  ,Stein^ 

Erbte,  Elrite,  m.  p.  XI,  südl.  von  Odessos  an  der  Mündung 
des  Pannysos. 

'EpYoiAdx  in  Scythia  minor,  Proc.  308,  38. 

"Ep-^wa,  Ew.  'EpYiooiT'oC,  bei  Beroe,  BerL  MB.  1881,  p.  442, 
nM7. 

*EpYi9xti,  odrysische  Veste,  im  Quellgebiet  des  Fl.  Erginos, 
•^  vuv  ZepY^rc^tov,  schol.  Dem.,  vgl.  SapYeiio^,  Flussname. 


56  L  AbliADdhiiig :    Tom  sieh  ak. 

'HXig,  getische  Veste  an  der  unteren  DonaU;  worin  Dro- 
michaites  den  gefangenen  Ljsimachos  bewirthete,  DIod.  — 
Slavischen  Ursprung  zeigt  der  Flosa  *HXeßax(a<  (Jeliwac^  Jalom- 
nica?)  b.  Theophil.  Sim.  a.  600. 

'EXi^pa  in  der  Rhede  von  Perinthos,  Dnmont  p.  34,  n^  66. 

^Eksapo^  im  Mündungsgebiet  des  Lndias,  vgl. ''AXidpo;. 

^E[i,amoq  in  Dardania,  Proc.  28 1^  40^  vgl.  BepiianQ. 

EoBRicAy  Egirca  GR.  TP.,  Nebenform  fUr  die  mansio 
Hbucb^  Hilica  lA.  IH.  zwischen  Sparata  and  dem  HaemnspasS; 
im  Kessel  von  Ixtimiin;  *HX(xi]? 

*'lXiov,  bei  Bizje;  St.  B.  vgl.  "IXco^a  in  Phrygien. 

Idimom,  mansio  m.  p.  XVII  Horreo  Margi,  bei  Medwedje 
an  der  Resawa. 

"ISaxo^  an  der  Nordküste  des  ChersonneS;  Thne.  vgl.  ^l$v) 
Scyl.  67  zw.  Kardia  nnd  Alopekonnesos;  'Idij  , Waldgebirge', 
Wz.  eid-  ,schwellen*? 

'iTx-ßepb^  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  282,  46. 

*lta-8^ß(X,  ebenda  p.  283,  10^  skr.  ^ta  zd.  acta?  oder  zu 
Wz.  sei? 

^7|juzpo^,  'Iqjutpa,  kikonischer  Küstenstrich  und  Anhöhe 
oberhalb  Maroneia. 

*IaYi-icipa,  nahe  an  Bessapara,  Proc.  305,  25. 

T{xaiMcapou-ßp(,  im  mittleren  Hebmsgebiet,  Proc.  306,  1. 

'Tkcadnai  in  Haemimontos,  Proc.  306,  36. 

''OßsuXo^,  Gau  oder  Floss  in  Moesia  inf.,  zw.  Rasgrad  und 
Totrokan,  Ew.  Obulenses,  'OßooXijvotoi  Ptol. 

'Omov)va  im  östl.  Haemus,  Ptol. 

'Ov6-xapat(,  Lustschloss  des  Kotys,  Athen.  XU  531,  F; 
ono-  gr.  d[yci>?  Variante  M6-xap90(  St.  B.? 

Hopo^,  häufiger  Ausgang  in  pelagonischen,  paionischen  und 
edonischen  Vesten  z.  B.  in  ''ACo>po;,  ''AXwpo^,  ''CXiapo;,  Til^idpo^ 
B^onopo^,  MiXxii>po;,  IltXwpoc,  vgl.  Kunopo;  in  Kleinasien;  daneben 
Hi»pa  und  -iiipov,  auch  in  thrak.  Namen,  vgl.  KoTuoipa,  Cepora, 
Scapora,  Clevora,  Tapicuipov;  gr.  -Fopo^? 

''Oppv](7xo^,  ^Oppf^üw^,  geformt  wie  Fipvjoxo^,  edonische  Münz- 
stätte am  Pangaios,  auf  Münzen  *Oppcax(iiiv,   Head  HN.  p.  174. 

Oro-dista  ad  Bargum,  mansio  m.  p.  XXX  Cabyle,  XL VIII 
Hadrianopoli,  an  der  Ostseite  des  Tonzus,  lA.;  vgl.  zd.  disti 
und  uz-dista  neben  uz-da£za,  Wz.  deig  h-  ,deichen^ 


Die  ilton  Thnkar.  n,  8.  57 

"Opx^XXat  im  östl.  HaemoBgebiet,  Ptol.;  galatisch?  Vgl. 
Vercellae. 

*Ofr((£ki^yM  am  unteren  Istros,  Hecat.  b.  St.  B.;  ^PTQ*  ^^«? 

OiiOROSy  zwischen  Pydna  und  der  Mündung  des  Haliak- 
mon,  Plin. 

*0X6-ßaYP«  in  Macedonia^  St.  B.  vgl.  <I>ixYpv)(. 

*OX6-8opt<;,  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  284,  7. 

"OX-uvOo;  in  Sithonia  oder  Bottike;  5XuvOo^  ^unreife  Feige'? 

D8v)096(y  mit  karischem  Ausgang,  ursprünglich  Benennung 
der  Anhöhe,  St.  B.;  Wz.  eid-,  oid? 

^Oiphjf^o^  im  FluBsgebiet  des  Timacus,  Proc.  285,  26. 

*OCci>ß(a,  geformt  wie  Bersovia,  nahe  an  Dorostorus,  Acta 
SS.  April,  n,  p.  974  f. 

'OCöpiAi],  var.  *OCdcpßiQ,  nahe  an  Carasura  und  Pizos,  Proc. 
305,  26. 

"099«  in  Bisaltia,  Ptol. 

^Ooxa^^  im  östl.  Haemus,  Ptol. 

OsTD-  oder  usto-dizos,  mansio  m.  p.  XVIII  Hadrianopoli, 
XVUI  Burtudizo,  später  genannt  N{xi],  ii  \k{%pä  N(xata,  byz.  N{xcT2;a, 
j.  Qafisa;  vgl.  östo-  ,Flus8mündung'  lit.  osta  etc.,  oder  lit.  auk&tas 
,hoch'? 

"Oxova,  im  Gebiet  von  Nicopolis,  Inschr.  Ai«l  'Oxoviqvü), 
Eanitz  DB.  UI,  p.  341. 

Oup-ßpiav«  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  284,  10. 

Oup8ao(  oder  -dao6^,  im  Hebrusgebiet,  Proc.  306,  4. 

Ulu-cttra,  Rhodopecastell ,  Not.  dign.;  -xCxpa,  skr.  £itra, 
sd.  dithra  ,sichtbar,  offenbar,  hell';  lit.  ulk  ,Fels'? 

(Kirt-douoE  in  Dacia,  am  Oberlauf  des  Alutas,  Ptol.  vgl.  den 
Flu88  Ouro(. 

Ut-surdab,  mansio  im  Gebiet  von  Bizje,  m.  p.  XXX 
Gaenofrurio,  XLII  Tarpodizo,  TP.  QR.,  das  heutige  Sarai;  vgl. 
surd-  in  ZißiX-aoupSo^,  Praep.  ut-? 

UsDicA,  fUr  Uzdica,  in  der  SrSdna  gora,  daher  cives 
(regionis)  Usdicensis  C.  I.  VI  2807,  orpamrjY^a  Ou^SmiQocxilj  Ptol.; 
graecisirt  zu  fitoStxaiai  Proc.  305,  41;  Basis  uz-do-,  Praep.  ut- 
und  Wz.  dhS? 

Uscu-DAMA,  odrysische  Veste,  von  den  Bessen  besetzt,  von 
LucuUus  erobert,  Rufus  Festus  9,  Eutr.  6,  10  Amm.  Marc.  14, 
11, 5;  27, 4, 12;  die  spätere  Hadrianopolis.  Uscu-  ,erhaben,  hoch', 


58  I.  Abkandlwig:    Tomssebak. 

von  ut-  u.  adi.  Bildung  -axo-?  -dama;  wie  -daya,  von  Wz.  dhfi-, 
skr.  dhäma(n)  , Wohnstätte'? 

Oii(v)xoü  xoRTtsXXtoV;  bei  Bordipta^  Proc.  306,  14;  vgl.  den 
Personennamen  ücns. 

Vbvocasbnüs  vicus  reg.  Philippopol.,  C.  I.  VI  2799;  redapL 
ve-vök-. 

Baos,  in  Moesia  snp.  zw.  Viminacium  und  Horreum  Margi; 
vgl.  fio<;. 

Boixa,  in  Haemimontns,  Proc.  306,  38. 

Biv6<;,  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  282,  60. 

BiXXa,  OuiXXat,  am  Nordabhang  des  Olympos,  Ew.  BaX- 
Xaioe,  Vallaei;  OSaXXa  im  östl.  Hämusgebiet,  PtoL,  röm.  valla 
,Gräben'. 

Ballakstra  mut.  zw.  Meldia  und  Translites,  IH.,  im  Becken 
von  Sofia. 

BiXouaov  im  Bezirk  Kasseta,  Proc.  283,  29. 

BaXodx,  BoeXoiov  in  Macedonia,  St.  B.  Qalen.  XIX,  p.  88; 
Baloie  in  Dalmatia;  vgl.  alb.  ballj,  bäll^  ,Stim,  Spitze',  skr. 
bhäla  ,Glanz,  Stirn'. 

BdcSCc^v«,  nafais  an  Banes,  Proc.  282,  49. 

BodC-ßouvov,  nahe  an  Anchialos,  Proc.  307,  4;  vgl.  Ra<7{ß<iiva. 

Botciai-dtva  in  Scythia  minor,  Proc.  307,  53. 

Bifftetpat  oder  Mcccrrecpa,  odrysische  Veste,  Dem. 

BaoT^pvai  1.  in  Hämimontas  zw.  Beroe  und  Lardea,  Nie. 
Chon.  p.  618,  2.  im  Gebiet  von  Nicopolis,  Proc.  307,  28;  Orte 
der  dahin  verschlagenen  Bastarner. 

Bacxcv  im  Hebmsgebiet,  Proc.  306,  8;  vgl.  den  Frauen- 
namen Banuo. 

Ba-cauca,  im  sw.  Theile  von  Dacia,  GR.;  Basis  qauq- 
8.  d.  Bergnamen,  davor  Präp.  ba-? 

BbO'Dizos  mut.  m.  p.  IX  Heraclea,  IX  Tzurullo,  IH.,  an 
der  Quelle  des  Bala-kastro-derö;  vgl.  Be-dizos. 

Bi^apAj  im  Hebmsgebiet,  Proc.  306,  46. 

BeiAaon;,  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  283,  7. 

B^w«,  Vorort  der  Bewot  oder  Bewiatoc  am  unteren  Hebrus, 
St.  B. 

Bepev{xTi,  makedon.  Gründung  nahe  an  Adrana,  St.  B. 

Bipota,  Beppota,  am  Sfidabhange  des  Bermios  nahe  dem 
Haliakmon,  j.  Verria,    eine  Gründung  der  Brigen;   Wz.   bher 


Dia  ttUmn  Thnker.  H,  t.  59 

gr.  f€p,  armen,  phryg.  ber-,  also  die  ,fruchtreiche,  ergiebige'  — 
als  Heros  galt  BipiQ^,  gen.  -iQto^;  d.  i.  ber^nt. 

Bep6i;,  BepoIiQ,  m.  p.  XXX  Castris  Zarbis;  XL  a  vado  Arzi 
flnmiiiis,  XVlil  Carasora,  LH  Cabyle,  wahrscheinlich  eine  An- 
lage der  MakedoneU;  seit  Traianus  anch  genannt  civ.  Angusta 
Traianensis  oder  Traiana^  anter  Irene  EipiQvo^iroXi^y  and  dann 
wiedenun  Vero^,  fränkisch  Viroi,  slay.  Bornj-grad,  zalelzt  Stara- 
Zagora,  türk.  Esky-Zaghra.     Vgl.  Biream. 

Bi)po;,  in  Hämimontas,  Proc.  306,  27. 

Bi]p(-«dEpa  1.  im  Gebiet  von  NicopoUs  ad  Hämnm,  Proc. 
307,  30,  2.  im  Gebiet  von  Bessapara  am  oberen  Hebras,  305,  24; 
vgl.  Bi2pt-aadi3<;. 

BiQpij-tapo^  zw.  Bessapara  and  Pizos,  Proc.  305,  27. 

BspCova  in  Dardania,  Proc.  281,  46;  illyrisch? 

Bbrsamab  zw.  Anchialos  and  Kabyle,  j.  ^Aexö^,  Afdo  oder 
anch  Eamow. 

Bbrsovia  im  sw.  Tlieile  von  Dacia,  m.  p.  XXIV  Arcidava, 
XX  Aizizi;  Berzobis  schreibt  Traianns  b.  Priscian.  VI  14;  der 
Bach  bei  i^idovin  heisst  noch  jetzt  Berzava,  viell.  ,Birkenbach', 
vgl.  lit.  berias,  slav.  briza,  os.  bärzä,  wakhan.  farz  ,Birke', 
eig.  ,weissgefleckt^ 

BspxiBov,  im  Bezirk  Nalissos,  ^oc.  283,  41. 

B^pfjt,  hipxr^  and  BsXyy;,  in  Bisaltia,  j.  Takhyno  am  West- 
nfer  des  Prasias;  vgl.  d.  Mannsnamen  Bepfoto^,  and  Bep^e^oXt^ 
in  der  Abderitis,  St.  B. 

Bipvtaov,  var.  Beprtaov,  am  oberen  Hebras,   Proc.  305,  36. 

BepYouXi),  anch  Vergale  and  Virgolae,  später  genannt  'Ap- 
xadto6xoXt^,  j.  Lülö-Bergäs  am  Ergene-sü;  Wz.  bhergh-  ,hoch 
sein'  2.  ,bergen'? 

Bv]Xa-t8i-xoEpa,  var.  BoXa-o3u-icdpa,  am  oberen  Hebras,  Proc. 
305,44. 

BY)Xa*oti)pat,  in  Hämimontas,  Proc.  305,  24. 

B€Xc-8{va  in  Scythia  minor,  nahe  an  Abrytos,  Proc.  308,  1. 

BiXXoupo^,  Veste  oberhalb  Maximianopolis,  Provinz  Rho- 
dope,  Proc.  303;  daher  das  byz.  Oei^a  BoXepöv,  Volero;  vgl. 
B6Xoupo^. 

Bb-dizos  mnt.  m.  p.  XH  Resisto,  XII  Apris,  aaf  dem  Wege 
nach  Kypsela,   IH.;  j.  Banarly;   eig.   BeÄu-Si^o^  ,Wasserbarg*? 

B^2u<;  in  Bisaltia,  Diod.  19,  50;  s.  d.  Glosse  S^to<;. 


60  I*  Abbandliiiig :    Tomasehek. 

B£S6-9tpoc  in  der  südlichen  Thrake^  Herodian.,  d.  i.  yWasser- 
grübe*. 

Bixl^aiy  im  Bezirk  Bogaraca,  Proc.  282,  33. 

Bbssa-para,  -parB;  bei  Proc.  305,  22  Besou-^ipov,  abgekürzt 
Bessa  cod.  Theod.  XTI  1,  30,  d.  i.  yBessen-markt',  j.  Bedikara 
am   südl.  Ufer  des   oberen  Hebms  im  Bezirk  von  Bazardiik? 

Bi]Y(^9  (Aotpa  xal  9c6Xt^  t(5v  ev  "IXXupCa  TpiXXecov,  St.  B. 

Bixt^  in  Scythia  minor,  zw.  Abrjtas  und  Scaidava,  Proc. 
308,  6;  Tgl.  d.  Mannsnamen  Bi)^,  Bex6(,  und  BsxouXt],  im  nOrdl. 
Theil  von  Hämimontus,  Proc.  307,  8. 

BnAii-cosT.  vicus  reg.  Pautaliensis,  C.  I.  VI  2772. 

Bt-ßaoTo^,  Ort  in  Thrake,  St.  B. 

B((jispo<  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  283,  1. 

Bivat,  B{vt;,  an  der  Qrenze  der  Sinten  und  Maiden  am 
Flusse  Pontes,  wo  Braunkohle  (oidvo^,  {AaptOiv)  gefunden  wurde, 
Theophr.  de  lapid.  2,  12  EM.  197,  Tz.  Chü.  p.  510  K.;  vgl.  B{v€o« 
in  Dardania,  Proc.  282,  23. 

BmsuM,  auch  Bereum  und  BiroS,  Castell  am  rechten  Donau- 
ufer  m.  p.  XXV  Carsio,  XXI  Troesmi,  j.  Hisarlyq  am  Canale 
Baroju  bei  Girlid2in  und  Doljani.  Makedonische  Gründung 
unter  Lysimachos,  nach  dem  Muster  von  Beroä? 

B{8(Yt{,  bei  Odessos,  Proc.  307,  21.» 

BtTl^(|jiaTai  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  282,  47. 

Btr^tav^  in  der  bithynischen  Tarsia,  Acta  SS.  lan.  I,  p.  598. 

B(8i;o(;  im  Bezirk  Kavetzos,  Proc.  282,  27. 

Bt^cdW),  Bil^cüv,  bei  Sailust.  Vizzo,  icoX^xvtov  ßapßipidv^  Scymn. 
760,  m.  p.  XII  Tiriza,  XII  Dionysopoli;  terrae  hiatu  rapta, 
daher  yiüpw  ^p^l^ov;  vgl.  armen,  wiz  ,collum'? 

BiCuv),  tb  Tcüv  "AoTiuv  ßoaCXetov,  Bizb  laterc.  milit.  Ephem. 
epigr.  IV  n«  895,  20.  25.  30,  byz.  Bt^öij,  Vizoi,  Visoi,  j.  Vizz4. 
Nahe  lag  Ropa-ßi^^ui],  das  heutige  Karybdi^,  Not.  episc,  sowie 
Tponco-ßil^uiQ,  ibid.  Praep.  vi,  bi-  und  Wz.  g  hu,  g'ha-u-  ,klaffen', 
neupers.  zftwe  ,Spalt'? 

Biffa,  Ort  in  Thrake,  St.  B.  vgl.  den  Mannsn.  Bisa. 

B(9iv^,  Bizanthe  Com.  Nep.  Ale.  7,  4,  zw.  Perinthos  und 
Makron  teichos,  später  benannt  'Pv;<7t(rr6v,  TatSeors;,  j.  Rodhosto. 
Wz.  skr.  vij? 

Bi9-8{va,  nahe  an  Marcianopolis,  Proc.  307,  43. 

Bi9-|Aifa,  nahe  an  Zadalpa,  Proc.  308,  21. 


IH«  ttltcB  Tbnkv.  U,  S.  61 

Bfimpo^,  8.  IKoTipog. 
B6-|jidEt;o^,  Ort  der  Paionen^  St.  B. 

BuX-alicop,  -aCcüpa,  grosse  Stadt  der  Paionen  am  AxioS;  slav. 
Welica,  alb.  Weläz^;  vgl.  die  illyr.  Byliones,   und  pelagonisch 

Boliavttov,  e(j»c6p(ov  tiav  6uv(av^  als  Heros  galt  Bul^a^.  Den- 
selben Namen  verwenden  die  Seefahrer  iUr  den  indischen 
Küstenort  Vi^ya-durga,  skr.  vi>g;aya  ^obsiegend';  der  thrak. 
Name  lässt  sich  mannigfach  deuten. 

B6p-ßpeYa,  bei  Bngaraca,  Proc.  282^  35;  vgl.  Bpe-fe-Sißa. 

Böpu^oc  an  der  thynischen  Küste,   St.  B.;   Ausgang  wie  in 

TCpi^a,  KmofjU^aij  *Apißu1^a,  üenoul^a,  "iXoul^a  etc. 

B6pvoi  Com.  Nep.  Ale.  7,  4,  *'Opvoi  Hier.,  an  der  Propontis 
zw.  Paktye  und  Bisanthe,  mit  anlautendem  Digamma. 

BoRTiA,  Uebergangsort  über  den  Hebrus  vor  Hadrianopolis, 
Acta  SS.  Maii  III,  p.  199,  in  der  Lage  von  Burdipta? 

B6Xoupo^,  ic6X(^  xal  \k6ipa  t(i)V  Iv  IXXupCa  TpäXXeuv,  St.  B. ;  vgl. 
armen,  blur,  bolur,  bolor  ,Hügel,  Rundung',  altn.  boll-r  ,KugelS 
ahd.  bolön  ,rollen^ 

B68a(  in  Moesia  inf.,  Proc.  307,  33. 

B4tt6^  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  282,  46. 

Boa-icdpo,  nahe  an  Bessapara,  Proc.  305,  21. 

Boupßo-ü)Siov  im  maked.  Grenzgebiet,  Proc.  280,  17. 

BuRRi-DAVA  in  Dacia,  m.  p.  XHI  Ponte  Aluti,  XII  Castris 
Tnüanis,  bei  Slatina  am  Unterlauf  des  Oltü;  Ew.  Buridavenses, 
BcupiSoRii^atoc  Ptol. 

BüRD-APA  vicus  reg.  Philippop.,  C.  I.  VI  2799,  p.  721. 

Boup$-ci>«£(  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  284, 21 ;  6p,  ap  , Wasser, 
Bach'. 

BoupS6|juva  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  53;  vgl.  Vindo- 
mina? 

BuRD-iFTA  lA.,  Boüp5^<i)  Proc.  306,  20,  Burdenis  TP., 
mansio  am  linken  Hebrusufer,  XVIH  m.  p.  Castris  Zarbis, 
XXIV  Hadrianopoli,  j.  Hisar  gegenüber  der  Brücke  des  Mustafa- 
paU.  Grehört  das  Element  bur-do-  zu  ber-  ,tragen,  fUhren', 
gr.  fept6<9  9^9^^7  oder  zu  ber  (aus  bher,  bhur)-  ,8chneiden, 
durchqueren^?  dazu  ap,  ip-  ,nehmen,  erlangen^?  —  Eine  Parallel- 
form  bur-ti'  begegnet  in 


62  I.  Abhandliuig:    Toaftfobek. 

BuRTicüM  1.  Ort  in  Dacia  auf  dem  Wege  nach  Apolom, 
wo  man  hinter  Germizera  vom  linken  Mdrodufer  an  das  rechte 
übertrat,  bei  Alvinz,  QR.  2.  an  der  thynischen  Küste  zw.  Apol- 
lonia  and  Thynias,  etwa  beim  heutigen  Brodiwo,  wo  Ptol.  ein 
nepovttx6v  ansetzt,  GR. 

BuRTu-Dizos  IA.y  Boupxou-8G^(  Proc.  306,  44,  Borto-dixi  cod. 
last.  V  10,  23,  VIII 35, 9  a.  294,  Burto-dexion  Acta  SS.  Maii  HI, 
p.  199,  gekürzt  Burtizo  TP.  GR.,  xiorpov  B9up${(ou.  Inschr.  b. 
Kanitz  DB.  UI,  nM2;  mansio  am  Fl.  Erginias  und  Böyük- 
der^ssi,  j.  Baba-esk^si. 

Boup|^iia>v,  Burziavo,  arx  Getarum,  erobert  von  L.  LucuUub, 
Eutr.  6,  10;  in  der  Lage  von  bumen?  vgl.  neupers.  burz  zd. 
bereza  ,Höhe^? 

Boun^  im  Bezirk  Kasseta,  Proc.  283,  30;  vgl.  lit.  biitas 
,Hau8,  Bude'  etc. 

Bourep^e^  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  282,  41. 

Bdoaraca,  mansio  m.  p.  XVIII  Serdica,  XXI  Egerica,  j. 
Vakarel;  Proc.  282,  32  schreibt  BouYapxa. 

Braunae,  mut.  m.  p.  XII  Heraclea,  X  Selymbria,  IH.; 
lit.  brauna  ,Messerrücken,  Kesselrand,  Schiffskiel',  ßpocuva  *  xiqXiq, 
xuoTt^  und  ßpOEUvCa  -  xo(X(i>|jiara  tf^  ^i};,  Hesjch. 

BpotfoXa,  im  Timacusgebiot,  Proc.  285,  9.  36;  Ausgang  wie 
in  Vindimiola. 

Bpop-xeSov  im  Bezirk  Na'issos,  Proc.  283,  39;  brar  aus  brair 
,Bruder'? 

BporCioxa  ebenda,  284,  6. 

Bpor^Xo^  nahe  an  Parthikopolis,  Hier.;  wohl  paionisch-illy 
risch,  wie  BarguUum  bei  Dimallum  parthinisch,  Liv.  29  12,  13. 

Bpia  im  ägäischen  Küstengebiet,  Colonie  von  Athen,  Ew. 
Bpeoiot,  Bp£aT4ct,  Kratinos  b.  Hcsjch.,  St.  B.,  Cat.  trib.  Att.;  vgl. 
Bpe,  Rhodopccastell,  Proc.  305,  18;  ältere  Nebenform  zu  ßp(a, 
s.  d.  Glosse. 

Brb-usro-phara,  mut  m.  p.  X  MaximianopoU  s.  Porsulis, 
X  Brendice,  IH.,  j.  Ird2an  am  Yardymlj-derö;  etwa  ,Burg  beim 
Herosmarkt^,  vgl.  Br|pi;-{apo^. 

BRmDicE,  Brindice,  Brizice,  Berozica,  mut.  m.  p.  XX 
Porsulis,  XV  Milolico;  mit  unorganischem  d  hinter  n  etwa  gleich 
BepevtxY]  ? 


Di«  ttUoi  Thnktr.  n,  f.  63 

Bphan  im  unteren  Hebrosgebiet,  Strab.  YII,  p.  331  fr.  38; 
bUw.  brenije  ,Koth^? 

Bpilcnj  nahe  an  Burdipta,  Proc.  306, 26;  Wz.  bred-  ,waten^? 

Bpe^e-Baß«,  nahe  an  Bngaraca,  Proc.  282,  24;  Wz.  bhreg- 
,brechen'?  zu  gr.  ßp^xi^«  gehört  wohl  Bpt[[t.ri  im  Gebiet  von 
Pergamon,  Ew.  Bregmeni,  Plin. 

Bp(a  1.  in  Phrygien,  Ew.  Bpeavot,  Head  HN.  p.  560;  dim. 
Bp{ouXa?  2.  thrak.  Element  für  ,Wehre,  Veste',  s.  d.  Glosse; 
Tgl.  Meov]|Aßp(a,  £iQXu|jLßp(oE,  IIoXTU(Jißp(a,  2o|jLßp{a,  SxeXoßpia,  TixauTta- 
poußpCy  Rouoxotßpt,  SaXeßpCe^,  Saßtvtßpieg,  'iioßepCe^,  Tapiovßapt;  ältere 
Nebenfonn  Bpla. 

Bpi-xapo^  1.  im  Gebiet  von  Serdike,  Proc.  282,  7,  2.  Von 
Remesiana,  284,  48  (apogr.  Monac). 

BptTToupa,  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  27. 

Briqana,  in  der  regio  Usdicensis,  C.  I.  VI  2807 :  Heroni 
Briganitio. 

Bpt-fiCtc,  nahe  an  Bolbos  und  Aulon,  Proc.  279, 44;  brigischer 
Ort?  ähnlich  Bp^ycov  nnd  Bpuyc^C  an  der  illyrischen  Grenze. 

BpuXXt^  nnd  BpuXXeov,  nahe  an  Daskjlion  and  Kios,  St.  B. 

Brunqa  mnt.  zw.  Libyssa  nnd  Nicomedia,  IH. 

Bruola,  geformt  wie  Genncla,  Castell  in  Dacia  m.  p.  Xu 
Apnlo,  XII  Salinis,  j.  Nagy-Enyed  am  westl.  Ufer  des  MäroS; 
Kt.  bniklis  ,Knttttel',  brukti  ,drängen,  zwängen^? 

Bikhcoi  im  Gebiet  von  Pautalia,  Proc.  283,  23. 

VktX^cx;  in  Dardania,  Proc.  281,  49. 

liovraXCa,  IlflwtiXeia,  TP.  Pbütalia,  Ew.  notuxatXutftat;  Vorort 
der  dentheletischen  Strategie,  das  heutige  Köstendil;  midne  Po- 
telense  C.  L  VI  2819  kann  sich  auf  einen  sonst  unbekannten 
Ort  Potela  bei  Serdica  beziehen.  Viele  Deutungen  sind  möglich ; 
vielleicht  war  der  Name  makedonisch;  IIcoTaXog,  thess.  noOiaXo«;, 
SU  T»'  ,trinken'?  lit.  püta,  pöta? 

-PARA,  PERA,  icipo^  u.  ä.  im  Sinne  von  ,Marktort,  Dorf 
wurde  unter  den  Glossen  besprochen;  vgl.  die  Ortsnamen: 
AuOtKopo^,  ^AOuicopo^,  Acatapara,  loYticepo,  TpLotmcopcußpf,  Beicapa, 
Bi]Xat8(xapoe,  BiQpcicdpa,  Br^pcicapo^,  Bessapara,  BooTcipo,  Breierophara, 
Bpiicopo^,  npioxouic^a,  MourCiicopa,  AapBanripo,  AtoSoicipo^,  Druzipara, 
Trannpara,  Sauzupara,  ZxopMcipa,  2xoExn)-TCipo^  XeoSomcipa,  KiQpi&- 
icipa.  Aus  Bithynia  und  Dacia  mangeln  Belege;  es  müsste  denn 
dak.  IlopoXiao^v  hieher  gehören. 


64  I.  Abbaadliuif :    Tom»febak. 

üapvouara  im  Bezirk  Kayetzos,  Proc.  282,  25. 

Palab  mut.  m.  p.  VII  Arzo,  XI  Castris  Zarbis,  IH.; 
woEXa  •  IJwvTi? 

Palma  vicus  reg.  Philippop.,  C.  I.  VI  2791,  p.  721;  vgl. 
Palmatis,  m.  p.  XIV  Dnrostoro,  j.  Kainardii. 

-icöEv«,  -weve  in  rpivxia-icöEva,  Ktic{-7C£V6. 

[laviov  an  der  Propontis,  Gebiet  üavtdlc,  Ew.  notvitat. 

UoL^KdipoL  zw.  Axiopolis  und  Marcianopolis,  neben  Zaldapa, 
Proc.  305,  20. 

Uaxpi'imKX  in  Dacia,  Ptol. 

IlaxTuiQ  im  Chersonnes,  eine  karische  oder  milesische 
Anlage. 

n^tvOo;,  eig.  ,Ueberfahrt8ort'  t.  iceCpu»,  ic^ov  etc.? 

Pbreprüs  vicns  reg.  Meletinae,  C.  I.  VI  2736. 

nepxioTY)  zw.  Abydos  and  Lampsakos,  j.  Bergas;  armen, 
herk,  *herkoth  üpoupa,  herkel  opoxputv,  porcare,  ,iurchen^? 

n^p7a|Ao^,  8.  d.  Glosse. 

Mc-ffXißto^  im  Bezirk  Kaveizos,  Proc.  282,21;  Wz.  plen-. 

Pelbndoya  im  Flachgebiet  von  Dacia,  XXXV  m.  p.  Amn- 
tria,  bei  Krajowa  am  Unterlauf  des  2iul;  vgl.  noX6v8a?  gr.  icXido^ 
,Nä88e'  (aus  pl§ndos)?  Wz.  pel-  ^grau  sein'?  An  die  keltiberischen 
Pelendones  in  Hispania  Tarraconensis  ist  nicht  zu  denken. 

n^xpa  in  Maedica,  Liv.  40  22,  12,  maked.  Gründung? 
2.  in  Dacia,  zw.  Germizera  und  Ad  Aquas,  j.  Öikmö,  rOm. 
Gründung?  Vgl.  jedoch  üeTpoSaua  im  östl.  Theile  von  Dacia,  Ptol. 

Ileatov  im  Lande  der  lazygen,  Ptol.;  dakische  Gründung? 
eher  eine  Anlage  der  Boier,  vgl.  McacvoO^  in  Phrygien. 

Pecetum  vicus  reg.  Philippop.,  C.  I.  VI  2799. 

PniüM  in  Dacia,  Ptol.;  röm.  Bezeichnung. 

Dtpoßopt-Soua  an  der  südl.  Beuge  des  Hierasos  (Seret),  Ptol.; 
eine  keltische  Gründung  mitten  unter  den  dakischen  Earpen, 
vgl.  Pirobori  Bramb.  n^  315. 

nOuapoc,  IKXXcopo^,  Ettstenort  in  Sithonia,  zw.  Singos  und 
Assera. 

IKvov  im  südl.  Flachgebiet  von  Dacia,  Ptol.;  etwa  ,Geflecht'? 
oder  ,feuchter  Ort*? 

na;o?  lütth.  X,  p.  96.  TP.  I A.,  nKo«  Proc.  305,  31,  £jxic6piov 
und  mansio  nOrdl.  v.  Hebrus,  m.  p.  XII  Ranilo,  XVIII  Arzo, 
j.  Hisar-qasabi  am  Aq-derö. 


Di«  kltcB  Thnk«r.  O,  f.  65 

IKotec  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  284^  4;  ütorou  9po6piov  zw. 
Marcianopolis  und  Zaldapa,  Theophyl.  Sim.  p.  273. 

Ulmpo^y  nCoTupo^y  U()9xtpoq  and  Köortpo^,  im  Lagmiengebiet 
von  Abdera,  Hdt.;  abgekürzt  n^oto,  Aescbjl.  Pers.  I. 

P0ROLI88ÜM,  nop6Xi99oVy  Vorort  von  Dacia  Porolissensis,  an 
der  Simofibeoge  bei  Mojgrid;  die  ptolem.  Variante  napcEXtaaov 
lässt  sich  durch  civ.  Paralisensimn  C.  I.  III  2866  stützen.  Ab- 
zntheilen  poro-lisso-? 

PoBsuLABy  die  sp&tere  civ.  Maximianopolis^  byz.  MoouvötcoXi;^ 
j.  Misini-kalö  am  Qarad2a-sü  nahe  an  Gümürdiina,  byz.  Kou- 
|jiout2;T)vi,  am  Südabhang  des  Qarly-dagh.  Thrak.  porsula  (par- 
gala)  etwa  gleich  lat.  porcula,  ahd.  farhell,  gr.  icopxo^^  ir.  orc? 
vgl.  Ad  Scrofulas  in  Moesia  sup. 

4>9pojvva  St  6.,  bei  Liv.  26  25;  6.  12  (iam)  Phoryna  ^caput 
et  arx  Maedicae'^  ursprünglich  wohl  Bopouwa  aasgesprochen. 

P0TAI88A;  dakisches  Municipiam;  j.  Torda  am  Unterlauf 
des  AranyoS  südl.  von  ELlansenbarg;  die  Nebenform  Patavissa 
zeigt  Anlehnung  an  das  venetische  Patavium.  Abzutheilen  po- 
ta(v)i88a;  skr.  tavidi  ^stark'? 

PoTULA  im  westl.  Theil  von  Dacia^  GR.,  viell.  Potulata; 
Ew.  PotulatenseS;  noTouXonivaiot  Ptol.     Abzutheilen  po-tula-? 

noXovda  (cod.  X);  var.  IliXoBa,  im  so.  Flachgebiet  von 
Dacia.  Abzutheilen  po-londa?  lit.  pas-,  pa-  ,bei,  an,  nach'  slav. 
ledina  ^Brachfeld,  Heide',  Basis  lenda  ,Ebene,  Land'  ir.  lann 
etc.?  Vgl.  Pelendova. 

PuRDAB  mut.  m.  p.  IX  Acontisma,  VII  Topiro,  IH. 

PüPA,  in  Pupe(n)ses  reg.  Philippop.,  C.  I.  VI  2799. 

DoÖTcSig,  Donaucastell  östl.  v.  Almas,  Proc.  290;  tat.  putidus? 

Douoiv^  im  Hebrusgebiet,  Proc.  305,  47;  lit.  puSynas 
,Fichtenwald'  von  pudis  ;ce6xi]?  lat.  pisinnus,  pusillus? 

IlpetSi^  in  Scythia  minor,  nahe  an  Zaldapa,  Proc.  308,  27. 

Dpe-Soua  in  Dacia,  Vorort  der  Predavenses,  üpeSoui^vatoi  Ptol.; 
viell.  nach  cod.  X  Dte-Saua  ,BösendorP,  IlteSott^vatoi,  vgl.  Uce-q^etvot, 
Pie-porus. 

Upe^oofU^  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  41. 

UpfjfKO,  xxüi&iQ  IIpi]xavoiv,  im  Gebiet  von  Nicomedia,  Mitth. 
d.  d.  arch.  Inst.  XII,  p.  170,  n®  3;  Präp.  prei,  pri-  ,vor'  und  ap- 
yWasser'?  Pbap.  findet  sich,  wenn  ich  mich  recht  entsinne,  auf  einer 
Inschr.  vom  Unterlauf  der  Theiss;  das  Citat  ist  mir  entgangen. 

Siteufibw.  d.  phiL-hitt.  OL  GXXXL  Bd.  1.  Abb.  5 


66  Y«  AbhandliiDg:    Tomasekek. 

nptoxou-icepoc  in  Dardania,  Proc.  28 1^  30. 

Ilpion^,  Prista,  auch  Sexaginta-  and  Sexanta-PriBta,  'E^evTdc- 
icpecn«  Proc.y  j.  Rusduk  an  der  Donau;  schwerlich  thrakisch. 

Marbnb,  Landstrich  an  der  ägäischen  Ettste^  Liv.  42^  67^  4; 
Wz.  mar*  ^heiss  sein'  2.  yschimmem^ 

Mapxo-Sa6a  in  Dacia,  Sitz  eines  Marcos? 

Mapxepoi>Ta  in  HaemimontuS;  Proc.  306^  40;  Ausgang  wie  in 
2xdip{(i)ia. 

Malva,  Vorort  von  Dacia  Malvensis^  Castell  am  nördl. 
Ufer  der  Donau;  Ha2deu  vergleicht  slay.  moltt  ^Ufer';  lett.  mala 
,Rand,  Ufer*. 

MaSuTo^  im  Chersonnes,  j.  Maito;  vgl.  Maduateni, 
Liv.  38,  40,  8. 

Maoreipa,  odrjsische  Veste,  var.  Bioretpa,  Dem. 

Maqaris  vicus  reg.  Scrdicae,  IRN.  2845. 

M(x^o[>,{(xi  im  Bezirk  Kasseta,  Proc.  283,  27;  vgl.  zd.  magha 
,Loch,  Tiefe'. 

MeXovSia  1.  Uferstrich  der  HI.  Sithonia  2.  in  der  Thynias, 
Ew.  MeXotvSiTac. 

MeXavTtfli^  am  Fl.  Athyras,  XII  m.  p.  Rhegio,  XXIV  Statuis; 
auch  Melintias,  MeXtTii«;  Suid.,  byz.  Mexpat  Not.  episc.  Cantacuz.  III, 
p.  320,  am  FI.  MiXa^, 

Meldia  mansio  XXX  m.  p.  Turribus  (j.  Pirot),  XXHI 
Serdica,  beim  heutigen  Orte  Sliwnica;  Vorort  der  galatischen 
MtKlol  oder  MdXSai,  Cass.  Dio  51,  25,  4;  vgl.  ir.  meld  ,zart, 
gelind,  annehmlich',  slav.  miadtt  Jung'  etc. 

Melta  mansio  XIII  m.  p.  Sostra,  X  Dorionibus,  östl.  vom 
Fl.  Isker,  j.  Loweö,  byz.  Aößeiso^  am  Oberlauf  des  Fl.  Osem; 
vgl.  Mesacus  civis  Meletinus  C.  I.  VI  2736.  Wz.  mel-  ,be- 
streichen,  malen'  lit.  meletk  ,Qrünspecht^  etc. 

MevSa  Burg  der  Sithonen  auf  Pallene,  Colonie  von  Ere- 
tria;  Mllnzen  MivSaCuv,  MevSotüiv  Head  p.  186;  vgl.  BcvSs,  Wz. 
bhendh-. 

Medcxa  im  Bezirk  Kavetzos,  Proc.  282,  20. 

MM^  in  Macedonia^  Proc.  280,  5. 

Me9i)|ji-ßp{a,  McToiA-ßpia  1.  an  der  pontisehen  Küste  im  Ge- 
biet der  Skyrmiaden,  Colonie  von  Bysantion,  2.  an  der  kiko- 
nischen  Küste,  Colonie  von  Samothrake.  Die  Alten  selbst  legen 


Di«  Alten  Thnktf.  n,  f.  67 

nicht  gr.  |Asov;|A0pia  zugrunde,  sondern  thrak.  -ßpta  und  MiXao^y 
N.  propr. 

MCeCo,  brigiscber  Ort  am  Abbang  des  Bermios,  nabe  an 
Skydra  Balla  nnd  Berroia,  ancb  genannt  STpupidviov,  urbs  insignis 
antris  Coryciis,  Nympbaeo. 

MiXXipexoE,  im  Gebiet  von  NaissoS;  Proc.  284,  23. 

Miix>Lrros  lA.,  Melalicos  IH.,  Micolitos  TP.,  mnt.  nabe 
dem  Tempyrapasse  oberhalb  der  Küstenstation  Säle. 

M{Xx4i>po{  in  der  Cbalkidike. 

MiciA  pagos  s.  statio,  m.  p.  XLV  ab  Apnlo,  C.  I.  III  7847, 
sq.  8061,  j.  Vedel  am  M&rod  westl.  v.  Deva. 

MupTT)vov,  MupTcovtov^  odrysiscbo  Veste,  Dem. 

Mupxivo^,  edonische  Veste  östlich  vom  Unterlauf  des  Stry- 
mon;  Wz.  myk-  ,dunkel  werden,  dämmern^? 

McüpTjyi^,  Morrene,  Gegend  in  Mysia;  armen,  mor  ,Sumpf, 
Schlamm'?  M6ppa  hiess  ein  bulgarischer  Landstrich  am  Unter- 
lauf der  Arda,  eigentlich  Morwa? 

Moptai^voi,  Tribus  an  der  thrakischen  Küste,  bei  welcher 
die  Orpheussage  im  Schwange  war,  Plin.     Vgl.  d.  Bergnamen 

MopuXXog  in  Mygdonia,  St.  B.,  Ew.  Morylli,  Plin.;  vgl. 
Il6pu^  mys.  phryg.  Eügenn.  b.  Homer. 

Molpa  im  Quellgebiet  des  Fl.  Gallos,  £w.  MoBpi]yo(,  Gegend 
MoSpvjvit,  j.  Müdürly;  vgl.  slaw.  modrü  ,blau'  modrenü  ,Lärchen- 
bäum',  Modrufie  Ort  im  kroat.  Küstenland. 

Mwrpec^  im  Bezirk  Aquae  in  Dacia  rip.,  Proc.  285,  36. 

Möouvo^  am  Prasiassee,  Athen.  VIII  345,  e,  gleich  SuXöicoXi^. 

MÖMpaoq,  odrysische  Veste,  St.  B.,  s.  'Oy6-Kapa(<. 

MocA-suRA,  mansio  nOrdl.  v.  Resiston  gegen  den  Corlu-sü, 
etwa  bei  Gündüzly;  vgl.  die  Personenn.  mit  muca-,  und  die 
Orte  auf  -sura. 

MoMiTa  in  Bitbynia,  St.  B.;  M6xxa$a  in  Phrygia. 

Mo^S-eico,  geformt  wie  Z^X8>eica,  in  Rhodope,  Proc.  305,  13. 

Moupc-8sßa,  in  Scythia  minor  nahe  an  Zaldapa,  Proc.  308, 17; 
arm.  mur  ,tortus'?  mur  ,fuligo'? 

MoupYtoxt],  var.  MupT(9xt],  odrysische  Veste,  Aeschin.;  vgl. 
slav.  alb.  murgü  ,schwärzlich,  dunkelfarbig'? 

Mou<i-«apa,  in  Dacia  rip.,  Proc.  285,  23. 

Natoa6{,  j.  Ni&,  benannt  nach  dem  Flusse  gl.  N.  (s.  d.). 

ö* 


68  !•  Abhaadlimg:    Tom»Beh«k. 

Napoca  in  Dacia,  j.  Elaosenburg  oder  Eolofi-vär;  Ptol. 
schreibt  Nobcouxa,  vgl.  C.  I.  III  7996  Napucenses;  das  Derivat 
-oky  uk  hat  diminutiven  Sinn;  die  Basis  nap-  auch  in  dem 
Flassnamen  Nshcapt^,  vgl.  gr.  vohco^? 

Narcos  mut.  Vin  m.  p.  Bergale,  IX  Drizupara,  IH.,  an 
der  Münde  des  Geldiikderö  in  den  Ergene-sü.  Wz.  snerq- 
,8chnüren'?  ner-  ,eng  sein'? 

NeTiv-8a6a,  Var.  NevT(-8(xua,  im  so.  Flachgebiet  von  Dacia, 
Ptol.;  armen,  not  yRohr,  Pfeil'  geht  auf  nada,  na^a  zorück. 

N{(]^a,  Vorort  der  N(<|/aToi  und  Tpa-y{<|^at,  im  Bergland  zwischen 
dem  Fl.  Erginias  and  der  pontischen  Küste,  benannt  nach  einer 
Quelle?  8.-  N((^. 

NCoKovi^  in  Sythia  minor,  Proc.  308,  35. 

Mua<70(;  auf  Pallene,  Plin.? 

NiiiYeio^  im  Bezirk  Nai'ssos,  Proc.  284,  11. 

Nouxpdcouvov,  in  Scjthia  minor,  PtoL 

Ramab  mut.  Vn  m.  p.  Castris  Zarbis,  XI  Burdipta,  IH.; 
Wz.  rem-  ,ruhen,  behagen',  skr.  zd.  rftma  ,Ruhe,  Behagen',  lit. 
rimti,  rkmas,  ramüs  etc. 

Ta)ji'.-Sonja  im  nördl.  Theile  von  Dacia  am  Oberlauf  des 
Alutas,  Ptol.;  adi.  rämya-  ,behaglicb^ 

Ranilum  maus.  XXV  m.  p.  Philippopoli,  XII  Pizo,  nahe 
an  Carasura,  TP.;  Ort  der  Lust,  Wz.  ren,  skr.  ran-  ,erfreuen', 
skr.  nipa,  zd.  rftna  1)  ,Behagen'  2)  ,Kampflu8t,  Kampf,  armen, 
erani  ,glücklich*,  eraneli  ,glUck8elig' ;  vgl.  -renus  in  Aulu-renus. 

TovC-cxeXo^  im  Gebiet  von  Serdike,  Inschr.  Mitth.  XTV, 
p.  löO,  n^  24:  'AtcöXXcjvi  'PovtoxeXY^vcp ;  skr.  ra^ya. 

Tat^soTo^,  späterer  thrak.  Name  von  Bisanthe,  bezeugt 
seit  ÖOO,  j.  Rodhosto;  vgl.  xiTcpov  TcdevroO  Sftuleninschrift  aus 
Tirnowa  an  der  Jantra,  durch  die  Bulgaren  unter  Erum  von 
der  Propontis  dahin  verschleppt.  Als  ältere  Form  begegnet 
*l\;a(7T9Vy  Resistos,  mit  affricativem  s  an  Stelle  von  d;  vgl.  skr. 
radhas  ,Gunst,  Segen'?  slav.  radü  ,gem,  froh'  radostt  ,Freude'? 

'PaixijXo;,  älterer  Name  von  Ainos,  Lycophr.  1236,  vgl. 
Tixv;Xo^,  St.  B.;  ebenso  im  Gebiet  von  Nicomedia  x(A|iiQ  'Faxi^Xti>y, 
TacxYaXsvo>v,  Mitth.  d.  d.  arch.  Inst.  XII,  p.  169. 

TxxiüXiQ,  Heimstätte  der  gegen  die  Kattuzoi  oder  Pygmäen 
ausziehenden  Kraniche,  St.  B.,  vgl.  'PoxouXy]  in  Haemimontus  bei 
Burdipta,  Proc.  306,  21. 


Die  altra  Thnker.  II,  S.  69 

Tflitaxa  in  Dacia  PorolissensiS;  Ew.  RatacenseS;  Toroxi^v- 
otoc  Ptol. 

Tomapb,  TottttapCa,  j.  Aröer,  von  lat.  ratiarius?  oder  kel- 
tische Anlage? 

•P»|awT6v,  8.  'P«i8eoT6^. 

'Peat-8(va  in  Scythia  minor^  Proc.  307,  54. 

'Pi^owivOd^,  Coltnsstätte  der  Zerynthia  nahe  der  Hebms- 
mOnde. 

RiBSCüLUM  statio  im  Goldbezirk  von  Dacia,  Tab.  cer. ;  vgl. 
die  Mannsnamen  mit  potioxo-. 

RsMBSiANA,  mit  mehreren,  theilweise  an  Roma  angelehnten 
Nebenformen,  eine  GrQndnng  der  galatischen  Remi,  'P^t^ot;  vgl. 
die  Landschaft  Rimesica  im  centralen  Haemas,  TP.,  besetzt  von 
den  galatischen  Tyleni? 

Rbmbtodia  mans.  m.  p.  XII  Ratiariis,  IV  Almo,  an  der 
Münde  der  Skomolja  in  die  Donau,  TP.;  ähnlich  geformt  Sxev- 

Teico-8^cq  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  45;  Wz.  reip- 
,rei8sen^ 

RocoBAB  in  Scythia  minor,  Plin. 

'Pok'h'^^pai  im  Bezirk  Germane,  Proc.  283,  15;  vgl.  toö 
'P06X0U  in  Moesia  inf ,  307,  35. 

'Poüßoüora,  in  Scythia  minor,  Proc.  308,  4;  kaum  lat.  ro- 
bnsta,  eher  das  alte  Außioroq  neben  Rocobae  und  Zygcre,   Plin. 

'Poüxx6viov  im  nördl.  Theil  von  Dacia,  Ptol.;  ein  Ort  der 
Anartes? 

RüMBO-DONA  mnt.  m.  p.  X  Topiro,  X  Stabulo  Diomedis, 
IH.,  am  Fl.  von  Xanthi;  vgl.  ^oix(paia?  *P6|jl(J)o;  westl.  von  Rhe- 
gion,  Theophyl.  Sim.  p.  237;  lit.  mmba  ,Sanm,  Einfassung'? 
dazn  armen,  tun  ,domas'? 

Rdsi-dava  in  Dacia,  XIV  m.  p.  Ponte  Alnti ,  XXIV  Aoi- 
dava,  TP.,  am  rechten  Ufer  des  OltO;  lit.  rausis  ,ausge wühlte 
Höhle'?  Aar.  Rnsoni  schrieb  Diocletianus,  a.  294,  cod.  last.  IV, 
49,  14. 

Ai^4^a,  Sitz  der  thynischen  Aa2e<|«C,  gefonnt  wie  Ni^^a. 

Aijoa,  AY;9avä>v  xa)(JiY;,  in  Bithynia,  j.  Kandrk,  Le  Bas- 
Wadd.  1171. 

-X^oe  in  'Aßpo-X£ßa  (s.  d.). 

Afea^o?  an  der  Küste  von  Krasis,   südl.   von  Skombreai. 


70  I.  Abhuidlnnf:    Tomasehek. 

Ataat  ebenda,  zwischen  Aineia  und  Potidaia,  Hdt;  vgl. 
LI8SAE  mans.  m.  p.  XXI  Helica,  XXII  Bessapara,  die  spätere 
Bonamansio,  j.  WetrSn,  lA.;  ferner  vicns  lisekon  reg.  Philip- 
pöpol.  C.  I.  VI  2799;  s.  d.  FInssnamen  Aiao?,  Afoao^. 

Aoxo^o^,  Aoxo^o;;  Auxo^^eia,  trerische  Ansiedlung  in  Phrygia, 
vom  Wasser  hinweggeschwemmt,  Xantfaos  b.  St.  B.;  sollte  hier 
thrak.  luqo-  ,WolP  aus  vlqo-  vorliegen?  vgl.  Aoüxou-v«vt«  im  Be- 
zirk Kasseta,  Proc.  283,  28,  etwa  ,Wolf8thal^?  Eine  lat.  ,Wolf8. 
quelle^  Aouxo-favtova  begegnet  im  Bezirk  Remesiana,  284,  51. 

-DAVA,  DBVA,  -Bau«,  Bcßa  ,Siedelang,  Weiler'  (s.  die  Glosse) 
begegnet  in  mehr  als  40  Ortsnamen,  von  denen  allein  25  anf 
Dacia  entfallen:  AiaSoßa,  "AeSißo,  Arcidava  (*ApYi2<xua),  Acidava, 
'haSeßa,  OuTtBoe6a,  Boupt3a6at,  BpCYeSstßa,  OarpiSaua,  Üexpohoüa,  Üipoßupt- 
^(xl}a^  IlpeSaua,  Mapxo$a6a,  MouptSeßo,  Neitv^aua,  *PaE(jii8a6a,  Rüsidava, 
AoouG^aua,  AaveB^ßae,  Desndava,  Aoxidaua,  TaiiavtSorua,  ZoeprYiSoeuoc, 
ZipcSoua,  ZouoiBaua,  ZtovouS^ßa,  Sav^tdoua,  Saeidava,  Sagadava, 
SexiSoua,  Ziv-ftSaua,  ZouxtSoua  (Sncidava),  ZtxtSeßa,  ScaYdava  oder 
-S^ßa,  Ko(xtBaOa,  KcutpicSißa,  Kotpocdoua,  Capidava,  KXiQiciSaeua.  Desu- 
dava  bezeugt  das  Vorkommen  dieses  Elementes  bei  den  Maiden 
am  Strymon;  dass  es  auch  bei  den  Bessen  vorkam,  ersehen 
wir  aus  dem  Zeugniss  des  Jordanes  Rom.  p.  28,  16,  37,  5: 
PULPU-DEVA,  i.  e.  Philippopolis  lingua  Bessorum:  bei  den  Bulgaren 
hiess  die  Stadt  urkundlich  Plowdind,  jetzt  aber  merkwürdiger- 
weise Plow-diw. 

Aaou<j-3aua  in  Moesia,  j.  Rasgrad,  Ptol. 

Aaiji>viov,  Aooviov,  Aivetov,  ältere  Form  Aa6v(ov  xilyo^  (bei  Scylax 
Ai(jiivov  Tsixo^,  verschrieben?),  an  der  Propontis. 

Aoßovo^  in  Dardania,  Proc.  281,  16. 

AoßXei^  in  Bithynia. 

Daphabae  mut.  zwischen  Ostudizos  und  Hadrianopolis,  IH. ; 
armen,  taphel  ,nieder8trecken,  platt  legen',  tapharak  ,platt,  flach, 
eben^ 

A«v€-8£0at  im  Bezirk  Kavetzos,  Proc.  282,  29. 

AocpSa-icipa  an  der  Grenze  von  Dardania  und  Dacia  me- 
diter.,  Proc.  281,  32  und  284,  52;  eine  bessiscbe  Ansiedlung, 
,Dardanermarkt'  oder  ,Bimbaummarkt'? 

AaXa-xdpßa  1)  in  Haemimontus  nahe  an  TsoYda,  Proc.  306,56, 
2)  in  Rhodope  nahe  an  Brea,  305,  17;  vgl.  die  Mannsnamen 
mit  $aXa-. 


Dit  §Xim  Tkrsker.  U,  S.  71 

Aico^y  Aitov^  edonischer  Ort  mit  Goldgruben  nahe  dem 
heutigen  Kawala;  Strabo  denkt  hiebei  an  gr.  i<yt6^  869tq;  vgl. 
die  Tribiis  Aoiu-Tlsicxot. 

doxi-^o^-ßt^a,  bithynisches  Elmporinm  am  astakenischen  Golf. 

let^o^  in  EÜ&mimontns,  Proc.  306,  48;  spr.  deiia,  s.  8i7^o(;. 

Dbultum,  colonia  Flavia  Pacis  Deultensium  C.  I.  VI  3828 
a.  82,  auf  Mttncen  <^L  Fl.  Pac.  DeulL,  AsoueXtb^  xoX(i»v{a  Ptol., 
AoueXTo;  concil.  Ephes.  431,  Develtos  cod.  lust.,  Debeltos  m.  p. 
XII  Aquis  Calidis,  XVIII  Sadame  lA.,  bis  in  die  bulgarische 
Zeit  hinein  bezeugt  als  Ae3eXT6^,  Ai^ßeXtö^;  bei  Amm.  Marc.  31  8, 9 
Dibaltum  geschrieben;  lag  zwischen  zwei  Bächen  im  Sumpf- 
gebiete  an  der  Bucht  von  Burgas.  Man  erkennt  in  der  Form 
ein  Part.  pf.  pass.;  die  Wz.  deul,  devel-  fkllt  wohl  mit  idg. 
dhvel-  ^durcheinander  rühren,  verwirren,  trüben^  zusammen; 
deul-to-  kann  bedeuten   ,yerschlammt,  schlammig',  gr.  6oX€p6<. 

Acupiac  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  43;  vgl.  armen, 
diur  ,eben,  leicht,  fÜgUch';  die  iUyrischen  AsupCoxc^  etwa , Werk- 
meister', lat.  fabri. 

Dbusara  im  Goldbezirk  von  Dacia,  Tab.  cer.  III,  XIII. 

AißpT]  in  Haemimontns,  Proc.  306,  50;  vgl.  Aeßpepa,  var. 
A^ßepo,  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  284,  24. 

AeviCo^  in  Rhodope,  Proc.  305,  15. 

dipxaXXo^  in  Rhodope,  Proc.  306,  6. 

Dxsu-DAYA  in  Maedica,  LXXV  m.  p.  ab  Axio  urbeque  Al- 
mana, Liv.  44  26, 7,  etwa  im  Flussgebiet  der  Bregilnica. 

A^oTpeß«  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  40. 

AtoKOv,  Donauveste  zwischen  Oescus  und  Novae,  etwa  das 
heutige  Nikopoli;  eine  galatische  Gründung? 

Dim-suKJB  vicus  reg.  Philippopol.,  C.  I.  VI  2799;  diTie-9Üre, 
skr.  Divya-9Üra  neben  Deva-9Üra? 

Aicpv«,  DiHRNA,  auch  Tiema,  Zema,  Zepw;,  XX  m.  p. 
Taliatis,  XI  sttdl.  ron  Ad  Mediam,  bereits  am  linken  Ufer 
der  Donau  in  Dacia;  etwa  ,Durchbruch,  Felsspalt',  Wz.  der-, 
vgl.  dak.  icpo-dCopvot ,  und  den  Ort  'Pexs-d^pveq;  skr.  dir^a  ,zer- 
spalten^ 

AtoxXa,  Duraont  p.  28,  n^  61,  4:  dp^tepeu«;  AtöicXcov. 

DiPS-cüRTos,  Heimat  des  hessischen  Veteranen  Sparticus, 
Dipl.  milit.  n^  I,  a.  80  C.  L  III,  p.  844.  Man  kann  auch  Dip- 
scurtos  abtheilen. 


72  I.  Abhandlimg :    Tomaiehek. 

DiMUM  in  Moesia  inf.,  Xm  m.  p.  Securisca^  XVI  Novis, 
Ew.  Dimenses,  zw.  BSlina  nnd  Swi&towa^  hjz,  BcoSuipou  i66>iq. 
Aehnlich  A6|jliq^  Dymas,  DemaO;  XVI  m.  p.  Traianopoli,  hjz. 
Biipa  oder  Bi4p>]y  j-  Ferediik  am  wesü.  Ufer  des  unteren  Rbbms. 

Ai{jL6p9^  im  Gebiet  von  Nicopolis  ad  Haemum;  Inschr.  ^i\ 
Ai(u){upavc^. 

DiMisfios  C.  I.  VI  2858,  vgl.  cod.  Inst.  11  12,  20  Demesso; 
in  Moesia? 

Atvtov  in  Dardania,  Proc.  281,  38. 

Aivt-oxipTa  in  Scjrthia  minor,  Proc.  308,  5. 

DiNi-ouTTiA  lA.,  A(vo-Y^Teta  PtoL,  Dini-gothia  Not.  dign., 
Denegothia  Acta  SS.  Oct.  I,  p.  30,  Dino-gessia  GR.,  geformt 
wie  Timo-gitia;  Veste  an  der  Donanbenge  gegenüber  Galat. 
In  Scythia  minor  begegnen  Orte  anf  -Stva  z.  B.  'AX(-8{va;  vgl.  ir. 
din(a)  ,Scfaatzwehr'?  Andererseits  vgl.  den  Mannsnamen  Dinis. 

ACv^tov  im  Hebrusgebiet,  Proc.  305, 37;  Wz.  deng-  ,decken'? 
lit.  dinga. 

A(vSp6|jiT3,  geformt  wie  Z(v)pou(jia,  Cultnsstätte  der  *Pia  Atv- 
BpuiAY]^/)!^,  St.  B.,  ältere  Form  für  Acv8u(i.i]vi^,  A(v86|av];  vgl.  8pu(A6^, 
skr.  drama  ,Gehölz,  Banm^,  mit  Reduplication  wie  in  Sev-SpeFov, 
zu  Bpiic,  Wz.  der-  ,8palten^ 

-DIZ08,  Btl^oq,  liJ^a  ,Burg,  Veste,  Schloss^  (s.  d.  Glosse),  eig. 
,Mauer,  Deicb,  Erdaufwurf',  in  den  Ortsnamen  Ostudizos,  Beo- 
dizos,  Bedizos,  Burtudizos,  Tarpodizos,  Tup68i!;a,  Apidtl^oc,  ZnciSt^o^, 
Kioriiil^o^;  daneben  Schreibweisen  wie  Aet^ag,  BouproS^^ov;  über- 
dies vgl.  Oro-dista,  Kovra-Seoro^.  Aus  Dacia  mangeln  Belege: 
die  Schlösser  des  Dekebalos  waren  alle  zerstört  worden. 

Ao>So-xips^,  Inschr.  aus  dem  Tundiagebiet,  Mitth.  X,  p.  142: 
X2T&  X^^^*  AuiBoicipoto;  idg.  dhödho-  ,Spott,  TadeH  passt  nicht 
dem  Sinne  nach. 

AsßYjps^  1.  am  Nordabhang  des  Pangaios,  Domeros  VII 
m.  p.  Amphipoli,  IH.  2.  in  Paionia,  auch  geschrieben  Aößvjp, 
A6߀(pa^  Ew.  A6ßv}pe^,  Doberi;  Wz.  dhubh-  ,hohl  sein,  tief  liegen' 
gall.  dubno,  dumno-  ,tief,  Tiefe',  nhd.  ,Tobel'  lit.  dubüs,  dob£, 
dauburk  ,Bergschlucht,  Thal',  slav.  dlbrl. 

Acopiove^  in  Moesia  sup.,  X  m.  p.  Meltis,  IX  Storgosia, 
zwischen  den  Fl.  Osem  und  Vid,  östl.  v.  Isker. 

AopCsxoq  xedtov  ^  otYtaXdq  xai  icöXi^,  Hdt.  Liv.,  AoupCdnoc  e^t  t^> 
"Eßp(i>  Teixo;,  Scyl.,  die  spätere  TpatovouicoX^;  vgl.  armen,  tur  8ü^v. 


Die  alten  Thxidnr  n,  S.  73 

AopSoEQ  in  HämimontOB,  Proc.  306, 33;  ir.  dord  ^Gebrüll, 
Bass'? 

Aopnx^  in  Dacia  rip.  nahe  der  Timacusmtlnde;   vgl.  Aep- 

Aopxtov?  in  (0)dra8(ae)  Dorciani,  TP. 

AwXaEv«&v  xi&(M2  in  Bithynia,  Rev.  archöol.  XXX,  p.  413; 
vgl.  Dolanus. 

Aoxi-8a6a  im  nw.  Theile  von  Dacia,  Ptol. 

Aoutova  im  Beasirk  Eaveizos,  Proc.  282,  18. 

Aoupbg  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  282,  40. 

Aoup6-TeXt(  e(Mc6p(0v  NeixoicoXetTtov,  Inschr. 

Aoupo-oTÖpoV)  DuROSTOROs,  bei  Amm.  Marc.  274,  12  Doro- 
storos,  byz.  AoupooroXo^,  AopuotöXo^,  AopooröXo^,  später  ApCorpa;  vgl. 
lat.  da-ru-s,  gaU.  düro-  ir.  dar  ,fe8t,  stark^,  im  Arischen  isoliert 
o8.  dor,  dur  ,Stein';  dazu  -oxopo-  (s.  d.). 

AouXbpe^  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  284,  14. 

Ac6o-(Aaveq  ebenda,  284,  5;  vgl.  neupers.  dnS-man,  zd.  dns- 
manfto,  skr.  dnrmanis,  gr.  i\t9y,trfy;  ,übelge8innt'  und  d6(r(jiat(va*.  * 
«l  ev  £xapTat^  /(itpiTiic^,  Bdxx^*  Auatopov  5po(  in  Bisaltia,  ans 
dnavoro-? 

Ao6<oXo^  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  44. 

Api-StCoc,  ouY7^v€(a  ApaSttlavdv,  in  Bithynia,  Mitth.  d.  d.  arch. 
Inst.  XII,  p.  169;  könnte  anch  ApäSt-t;«  abgetheilt  werden. 

ApoEßo^  zw.  Kardia  und  Alopekonnesos,  Strab. 

Apdßv;oxo^,  icoXt^  *H^(i»vöv  Daravescos  m.  p.  XII  Philippis 
TP.,  byz.  ApoiiAa.  Wz.  derbh-  ,abrei88en,  anshanen,  roden',  oder 
dhrebh-?  Tgl.  Spaßv]  ,lepidiam  nasturtiam'? 

Apaoi-|Aipxa  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  285,  3. 

Drasdba  Haemoscastell  im  Gebiet  von  Nicopolis,  Not.  dign. 

Dbippa  mut.  XII  m.  p.  Cypsela,  XIV  Sirocellis,  IH.,  byz. 
Aptfxeut,  j.  MaltepÄ  am  Yaila-dagh. 

ApÖYYtXov  odrysische  Veste  wie  Mdmtpa  und  Kaß6Xv],  Dem. ; 
▼on  einer  Wz.  dreng :  drong-,  Bed.  unsicher;  mit  byz.  ipou^Y^; 
vgl.  ir.  drong(a)  ,Schaar,  Trapp';  slav.  dreng-  ,stossen,  bohren, 
stechen',  drongtL  ,Pfahl,  Stange'?  ir.  dringim  ,erklimme,  be- 
steige', altn.  drang-r  ,ragender  Fek'?  lit.  drangns,  dmngnas 
,lanwarm'? 

Dbobbtab,  drobbta  und  drubbta,  bei  Ptol.  cod.  X  ApoußiQTi<;, 
m.  p.  XX  Egeta,  am  dakischen  Donannfer,  j.  Tamü-Severinalul, 


74  I«  AbhADdlnBf :    Tomasehek. 

nahe  der  Traiansbrücke.  Zu  Wz.  der-bh-  ySpalten,  abzweigen' 
mit  participialem  -y^t,  ent-? 

Drüzi-parA;  Dmzipera^  Drosipara;  Driznpara,  Apcl^ixepa, 
Api^-^opoq  (Zon.  Snid.),  am  Fl.  Erginias,  m.  p.  XVII  TzaraUo, 
byz.  MeoiQviQ  oder  MeaOvi],  j.  Mesini  bei  Qariitir&n.  Wz.  wie  in 
Aep^^eXoTTj^,  slav.  drüzati  ^festhalten'?  Oder  zusammenhängend 
mit  dem  Namen  der  'OSpuaat,  Odrusae^  'Olpil^Xxai? 

ApouXXo?  in  Dardania,  Proc.  280,  47. 

Ta(jLaai-3aua  an  der  zweiten  Beuge  des  Hierasos  (Seret)  in 
der  Lage  von  Berlad,  Ptol.;  skr.  tamasa^  lit.  tamsä  ^Finstemiss', 
tamsüs  ydunkel^. 

Ta(Aoy-ßap{  im  Hebrnsgebiet,  Proc.  305,  28. 

Topoviog  oder  AipovSoc,  in  Bithynia,  St.  B.;  Cult  des  Zeu^ 
TappNxah^y  vgl.  gall.  Taranis? 

-lapßa,  in  AaXa-Topßa,  geformt  wie  Zapßa;  vgl.  Tipßo^ 

Tipiccopov  im  Bezirk  Pautalia,  Proc.  283,  20. 

Tarpo-dizos  1.  mut.  zw.  Ostudizos  und  Burtudizos,  IH.; 
2.  maus.  m.  p.  XXXII  Ostudizo,  XXXVI  Debelto,  XLU  Ut- 
surdis,  j.  Eowöat  bei  Skopelos,  lA.,  Tarpudizo  TP.,  -diso  GR. 
^Lustschloss',  Wz.  terp-;  lit.  tarpa  ^Gedeihen,  Wachsthum^;  vgl. 
TepicuXXo;  in  Mygdonia,  Ptol. 

6apoav-8aXat,  Rhodopecastell,  Proc.  305,  14. 

Tasi-basta  beim  heutigen  Zichna,  Cultusstätte  des  Liber 
Pater  Tasibastenus,  C.  I.  m  703.  704;  vgl.  Siooi;?  Wz.  tafts- 
,dehnen'? 

Tepßoi;,  in  Bithynia,   Mitth.  d.  d.  arch.  Inst.  XVII,   p.  80. 

6epvv]  in  der  Chalkidike,  St.  B. 

Qitmipo^^  ebenda.  St  B.;  vgl.  BeoriSetov  beim  edonischen 
Nysa,  St.  B. 

O^oKo^  6cox6^,  nahe  dem  Halse  des  Chersonnes,  Byz. 

Tkqra,  TiYpo,  in  Moesia  inf.,  XIV  m.  p.  Appiaria,  IX 
Pristis,  j.  QaykmahalU;  Wz.  teg,  steg-  ,decken',  teig-  ,8pitzig 
sein'?  vgl.  liya^  Proc.  292,  11. 

T(aaaov  im  Flachgebiet  östl.  v.  Alutas,  PtoL 

T{ß(aibo^,  8.  d.  Flttssnamen. 

T{^^  Herodian.,  Tipsos  mut  zw.  Druzipara  und  TzuruUos 
am  Fl.  Erginias,  IH.,  geformt  wie  FaXij^^oc,  Tirepsos,  Ai3ei|«(,  N<<|^. 

TiyLoauo^,  s.  d.  Flussnamen. 

Ti|jL^va,  DonaucasteU,  Proc.  289. 


Die  alten  Thimker.  11,  S.  75 

Tt|i(ß)(aya  im  Bezirk  NaYssos,  Proc.  283,  43. 

Tnfp-orriA  lA.,  Timum  GR.;  nahe  dem  Vorgebirge  Tiriza; 
Wz.  tem,  tim-  ydnnkel  sein^;  ähnlich  Dini-guttia. 

TtvJtj;  in  Chalkidike,  Ew.  TtyJaiot,  St.  B.  Cat.  trib.  Att. 

TüVTTj,  Münzen  Tuvrijvöv,  Head  HN.  p.  173;  Wz.  twe-nt- 
;8chweUen,  fluthen^ 

TiXXtni)  in  Scythia  minor,  Proc.  308,  lö. 

Tcoövxavo,  T(o6vx<ava,  im  Bezirk  Na%B80s,  Proc.  284,  16. 

TiüTiAicBNos  vicns  reg.  Philippop.,  C.  I.  VI  2799. 

Ttrida,  Diomedis  eqnomm  stabnia,  Plin.;  tarris  quam 
Diomedis  vocant,  Mela  11  29;  Stabulum  Diomedis  mans.  XXII 
m.  p.  Topiro,  XII  Porsnlis,  lA.  IH.;  d  AioiiifSou^  mßXo^,  lo. 
Antioch.  An.  Ox.  11,  p.  83;  xä  ßoaiXeta  Aio(Ar|8ouq  am  Fl.  Kooctyiti;;, 
Ael.;  Roprepi,  Strab.,  Uebersetzung  von  Tyrida?  Wz.  tver- 
,fassen',  ir.  tuir,  turid  ,Pfosten,  Säule'?  Vgl.  Tupo-Ji!^«. 

T^taoo,  brigische  Veste  in  Macedonia,  Ew.  Tyrissaei. 

Ti>p{-cTaTa  in  Bithjnia,  Inschr.;  vgl.  d.  fg. 

T'.p{-otaai<  ,Uferstandplatz'  an  der  Propontis,  j.  Perist^ri; 
Cantacnzenns  schreibt  ständig  TnjpCaraae^;  vgl.  TCpc^a  unter  den 
Vorgebirgen. 

TmspsuM,  Tupc(|;o^,  GR.,  Ort  der  Karpiden  im  Flussgebiet 
des  Tyras. 

Tupo-Öt^a  1%  üepivWwy  Hdt.  7,  25;  Wz.  tver,  tur-  ,fassen, 
zusammenhalten';  also  ,8tarke  Burg,  Zwingburg'  wie  Tyrida. 

T(poa(  in  Mygdonia,  St.  B. 

TüXt^,  Vorort  der  galatischen  Herrschaft  zwischen  Byzantion 
und  dem  Haimos;  nach  JireÖek  Tulowo  am  Oberlauf  der  Tund2a, 
s.  Abb.  I,  S,  91;  Ew.  TuXiTat,  XuX^jvot.   Vgl.  gall.  ToGXXov,  j.  Toul? 

T6{A&;  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  35;  vgl.  ToiAot  an 
der  getischen  Küste? 

Top<Dvi2,  Tepbmf},  in  Sithonia. 

Toxecpo,  ToRapo^,  Töxspoq,  Topymm,  Tdicopov,  Hügelstadt  am 
Ostl.  Ufer  des  Fl.  Nestos  oberhalb  dessen  Münde;  vgl.  Touepa 
im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  34. 

6ü»x6ü)S^  in  Haemimontus,  Proc.  306,  28. 

ToupcxXa  im  Bezirk  Kavetzos,  Proc.  282,  19;  lat.  turricula? 
Vgl.  Bmcla. 

TouXeou^  zw.  Arzos  und  Pizos,  Proc.  305,  32;  armen,  thoil, 
thul  ,laxu8,  flaccidus'? 


76  L  AbhtBdliiag:    Toraaschek. 

TuQü-QERUM  mut.  IX  Bessapara,  XII  Philippopoli,  IH.; 
armen,  thux  ^fnscos^? 

Tpa-piipioxay  Tras-marisca,  Donanveste,  j.  Totrokan;  tra- 
Jenseits^  auch  in  der  Tribos  Tpa-vC^^ai. 

Tponco-ßiCuY]  in  HaemimontaS;  Not.  episc. 

Tranü-para  in  Päonia,  m.  p.  XXX  Stobis^  XX  Astibo; 
vielleicht  ein   vorgeschobener  Posten   der  thrakischen  Maiden. 

Tpflhft^?,  Ew.  TpoYiXeu;,  St.  B.,  vgl.  Münzen  TpooXuiiv  Head 
HN.  p.  191;  etwa  an  der  And2ista  bei  Kmmidta,  wohin  die 
mansio  Triulo  TP.,  Trillo  GR.,  m.  p.  X  Philippis,  XVII 
Graero,  Mt? 

Tp{-f  ouXov  im  nördl.  Theil  von  Dacia,  PtoL,  dalmatische  oder 
italische  Gründung?  Vgl.  Tri-bulium  in  Dalmatia,  oTvo^  Tpi^uXivoq 
aus  Italia.  Tpt-  auch  in  Tp(-|ji.i|ji.(jitov  an  der  Donau,  j.  Pyrgos 
zw.  Lom  und  Jantra:  im  röm.  Tpt-piovnov.  im  kelt.  Tpt-xdpvtov. 

TptoTODXo^  in  der  Landschaft  Sintike,  PtoL;  vgl.  StuXo^. 

Tpt996v,  Ort  der  lazyges,  PtoL;  urspr.  dakisch? 

Trobsmis,  Tpo(0|jit^,  Tpöa[u^  Standlager  der  leg.  I.  lovia  am 
rechten  Donauufer  in  Scythia  minor,  j.  Iglica;  Wz.  treus,  tmd-? 

n;a<jxXt(;  in  Scythia  minor,  Proc.  308,  11. 

TCep!;evo6TCa(  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  37. 

T(ii[ts<;  im  Bezirk  Kavetzos,  Proc.  282,  26. 

T^tToetou^  in  Haemimontus,  Proc.  306,  23;  cittk  vetus?  man 
erwartet  vetere;  liegt  darin  der  Mannsname  T^m;? 

TXo^Tzoko^a  in  Haemimontus,  Proc.  307,  3. 

TCwiB«  Not.  ep.,  'KotBo;  Hier.,  TCGetJa  Proc.  307,  2,  in 
Haemimontus,  nahe  an  Theodoropolis  (Sarai);  Wz.  gheid-  , ver- 
wunden'? zd.  z6i2da? 

TCoOTpato^  im  Timacusgebiet,  Proc.  285,  22. 

Tl^oupcuXXc;,  -Xog,  T^opoXXi^,  T^oüpouXör^,  Tzorullos,  Tzurallos, 
Zorolus,  j.  Öorlu  am  Corlu-derä;  vgl.  Zorlanae. 

ZateXa  im  Edonenland,  Münzen  ZaieXi(i>v,  Head  175. 

Zove^  nahe  der  Traianabrücke,  im  Gebiet  von  Aquae, 
Proc.  285,  41.  288,  7  fg. 

-IJivi)  in  'AaYi-C«vij. 

Zipßa,  var.  Zößpa,  in  Castra  Zarba  IA.,  xdmpa  Zdpß« 
Proc.  305,  34,  Castra  Zobra  IH.,  Castra  Rubra  (Zubra)  TP., 
zw.  Arzos  und  Burdipta,  beim  heutigen  Sary-chän;  zabra,  zawra 
,Rachen,  Schlund'? 


IMe  alten  Thnker.  n,  t.  77 

Z<ipYt-doe6a  in  Dacia  an  der  Hierasosbeuge,  j.  Roman,  PtoL; 
,PfalildorP,  vgl.  lit.  Äogris,  isLgre?  ,Saudorf,  os.  2ärgh;  dzärgh 
yThierweibchen,  Sau'? 

ZaX^oica  Proc.  308,  23  Theophyl.  Sim.  a.  596,  Zip^oxa 
Theophan.  p.  395,  ZiXBaß«  Jo.  Antioch.  Hermes  VI,  p.  344, 
Z^XSsxa  Hier.,  zw.  Durostoms,  nnd  Marcianopolis,  j.  Sayudfuq 
bei  Dobriö;  zald-apa  entweder  ,6elbwa8ser'  npers.  zard-äb,  zd. 
zairita,  skr.  härita  ,gelb',  oder  ,Kaltwas8er',  lit.  fialtas,  os.  sald, 
zd.  9areta  ,kalt^ 

ZetpT2vta  in  Thrake,  St.  B. 

Zi7pav(a  ebenda,  St.  B. 

Zbryab  IA.,  Znrvae  GR.,  Zirinis  (Zirvis)  TP.,  am  Unter- 
laof  des  Hebrus,  m.  p.  XXIV  Plotinopoli,  XX  Aeno,  zwischen 
Feredük  und  Ipsala;  etwa  ,Kranichen',  lit.  g^rve,  slav.  2erayY. 

-^r^Oy  ZARA  ,Wasser',  im  dakischen  repiA^iQpa,  Germizara  (s.  d.). 

ZepyA-Zt^i^iMo^  xa  ßaotXe«  tou  AexeßiXou^  Cass.  Dio,  bei  Ptol. 
Zap(A(-  oder  SapiAi-^eYeOouaa,  Inschr.  Sarmi-zegetosa,  -zegethusa, 
abgekürzt  zu  Zarmiz.,  Zermiz.,  Sarmiz.,  Sermiz. ;  Beachtang 
verdient  die  von  einem  Daqus  verwendete  Form  C.  I.  VI  3236 
£BRMi-(z)£OBTE,  Vgl.  GR.  Sarmazege(te),  TP.  Sarmategte.  Zorn 
ersten  Glied  zermi-  vergleicht  sich  skr.  harmyä  ,Herd,  Hans, 
Familie'  (zd.  zairimya?)  armen,  zarm(i)  ,famil]a,  snboles'  (vgl. 
zarm-ev-zavak,  alter  Stabreim);  das  zweite  Glied  -'^ir^exe  ver- 
gleiche man  mit  skr.  ^ä-gat  ,beweglich,  lebendig,  belebte  Welt, 
Menschheit';  das  Ganze  ergibt  den  Sinn  ,Haus  der  (getischen) 
Nation'?  Fetaq,  Tixat  stellten  wir  zn  g^  :  gö-  ,gehen,  weiden, 
treiben',  lit.  getis. 

'T^iTfibwaa^  s.  d.  vor. 

ZipuSpo,  Coltosstätte  des  Asclepins  Zimtorisnus,  C.  I.  VI  2799. 

ZCvsiupix  im  Hebmsgebiet,  Proc.  306. 

Ztv8pou|Aa,  Coltasstätte  des  Zeuq  ZtvSpou(AV}v6^,  Rev.  archöol. 
XXXVI,  p.  297  ans  dem  Syllogos  Cp.;   geformt  wie  A(v*Sp6{iiiQ. 

Z{p(-8ac6a  in  Dacia,  zwischen  Apulnm  nnd  Tibiscos,  Ptol.; 
armen,  dzir  yapiQ? 

Ztffvou-  oder  Ztoovou-dißa  im  Hämusgebiet,  Proc.  307,  34; 
zd.  zöi&nn  ,hässlich'  oder  ,nnrein'? 

Ziiu-8ißa  in  Moesia  inf.,  nahe  an  Nicopolis,  Proc.  307,  24. 

Zygere  in  Scythia  minor,  Plin. 

Zuoßie^  in  Dardania,  Proc.  281,  6. 


Di«  ftlteo  Thraktf.  n,  S.  79 

nannt  nach  einem  icotaiJio^;  die  Endform  weist  auf  karischen  Ur- 
sprang,  vgl.  w2X(jiax((  bei  Halikarnassos?  oaX{jLu8-  enthält  denva- 
tives  -ü8-,  wie  oiQiJiudi  ,Birke^  Ueber  Sabnnris,  'AX|Aup{^  s.  d. 
Flossnamen. 

Salsovia  zw.  Aigissos  und  dem  See  Salmoris  im  Donau- 
delta;  Ausgang  wie  in  Bersovia,  'O^^wßia;  Basis  sals-?  lat. 
sakugo? 

liXBi]  im  Flachgebiet  von  Dacia,  Ew.  Saldenses,  SaXii^jvaio: 
PtoL;  zu  deuten  wie  ZdX3->aica?  Am  Fl.  Saus  gab  es  einen  panno- 
nischen  Ort  Saldae. 

•SARA  1.  für  -zara  , Wasser^  in  dak.  Germi-sara  2.  in  den 
Ortsnamen  Deusara,  Padisara,  Saprisara,  ungewiss ,  ob  von 
gl.  Bed. 

^pvijcv}  in  Mysia,  vgl.  'AX{-aapva  beiPergamon^^^aXa-vapva  auf 
Kreta;  armen,  sarn  ^glacies,  crystallus^  (ati-8ai*n  ^salis  concretiones')? 

Zdpnjftaj  Inschr.  aus  dem  Tundiagebiet,  Mitth.  X,  p.  144 
"Hpa  2ap9TiTV)v^;  armen,  sarsei  ^tremöre,  agitari',  nach  Bugge 
Wz.  sprk-? 

I^ipri]  am  Osteck  der  HI.  Sithonia,  j.  Sykiä,  Ew.  Soptatot. 

Sadams,  Sadamia  lA.,  in  Astica,  j.  Umür-faqih. 

Saci-dava  1.  in  Dacia^  m.  p.  XV  siidl.  y.  Apulum,  j.  Reiohau, 
6R.  (TP.  hat  dafUr  Acidava),  2.  in  Moesia  inf.  an  der  Grenze 
von  Scythia,  TP.,  j.  Holtina.  Wz.  kaq,  skr.  9ak-  ^vermögen, 
BtaiiL  sein;  fördern;  behagen^? 

Zdxtmo^  im  Hebrnsgebiet,  Proc.  305,  38;  vgl.  Ichu^  in 
Pieria,  St.  B.? 

Saoa-dava,  östl.  V.  Durostorum,  TP.;  Wz.  9ag-? 

Zi]ot6;  gegenüber  von  Abydos. 

ZiQTV),  I^ai,  Zrixoiy  in  Bithynia,  St.  B.  Zon. 

Ztxi-Mka  nahe  den  Quellen  der  Vistula,  Ort  der  nordwärts 
yerdrängten  Daken,  PtoL;  slav.  setl  ,finis,  extremitas'? 

lixkoxi^  am  Timacus,  Proc.  285,  30. 

Sbrnota,  Syrnota,  mut.  VHI  m.  p.  Parembolis,  X  Philippo- 
poli,  IH. 

lepStxit,  Sep8o»v  icöXiq,  nach  den  thrak.  Sep8o{;  Wz.  ker-dh-? 
armen,  sert? 

2ep(Mt(  ScpiMfcOt,  an  der  ägäischen  Küste,  Cat.  trib.  Att.; 
ZcpiauXt]^  £cp|AuX{a,  am  Golf  von  Torone,  j.  Orm^lia;  oep|A5^  * 
•cpixÄ;? 


/^ 


80  I*  Abhaadliuf :    Tomasehek. 

Ha  oder  Iiv),  im  centralen  Theil  von  Dacia,  Ew.  Sienses, 
Sti^vaiot  PtoL;  Wz.  kei,  xstjjiat,  skr.  9ayÄ  fliegend,  lagernd';  vgl. 
das  bessische  Volk  liaX^iat. 

KxcY],  sithoniscLe  Borj^  bei  Mende,  Paus.  V  27^  12;  ^gebohrty 
geschürft.  Schürf,  Wz.  keip-,  zd.  *9iptA,  gr.  xCßSij? 

Z([kONa  in  Bithynia,  St.  B.;  S6|xiviQ  bei  Nicomedia,  Acta  SS. 
Apr.  ni,  p.  484. 

KyY®^  zwischen  Sarte   nnd  Piloros   auf  der  HI.  Sithonia. 

2tvYt-8<»ja  in  Dacia  westl.  von  Apulum  und  Germizera,  PtoL 

StvSo«;  zwischen  Therma  (Salonik)  and  Chalastra,  Hdt, 
Stveo<;  St.  B.,  vgl.  ilivSovaioi  Hecat.  b.  St.  B. 

likxa  nahe  an  Aphrodisias,  Strab.  VII,  p.  331,  fr.  56^  vgl. 
^(Xtixi^,  Hier. 

Xtp«;,  gen.  2tpcoq,  Ew.  ^(pto-vaCoveq,  nahe  dem  Prasias,  Hdt.; 
SiRAs  terrae  Odomanticae,  Liv.  45  4,  2;  2(ppa  St.  B.  vgl.  1%  2i- 
ppoftwv  w6Xi<;  C.  I.  II,  p.  62,  n^2007;  byz.  -cppat,  j.  Seres;  vgl. 
Stp€^  Tribas  bei  Nipsa  nahe  dem  Fl.  Erginias,  und  Mat-oipa 
weibl.  Eigenname;  armen.  sSr  (siroj)  ,dilectio'  sirel  ,amare'? 

-cipo^,  <ystp6?,  ,Getreidegrube'  (s.  d.  Glosse)  in  dem  bisal- 
tischen  Orte  Bs86'0(poq,  vielleicht  anch  in  Smo-CELLAB,  SiraceUae, 
Syrascelle,  mans.  m.  p.  XXV  Cypsala,  XXXVHI  Dymis,  XXI 
Apris,  j.  Malgara,  byz.  ^Ler(dkT^  xapua. 

XiTtpo^,  Herodian.  im  Canon  auf  -tpo;. 

Sixipa  bei  Bero6,  Berl.  MB.  1881,  p.  442:  'AicöXXwvi  St- 
xepY^vü);  Wz.  9ikh-  ,8pitzig  sein'?  vgl.  lixXoci  in  Macedonia, 
Proc.  280,  3;  lixeXia  x(<^p<x  6paxT|<;  Hesych.  u.  den  thrak.  König 
2iltxeX5?  Diod.  V  50,  sowie  den  dionysischen  Tanz  aixtvvi^  er- 
wähnen wir  bloss. 

SiosTA  am  linken  Donanufer  an  der  Einmündung  des 
2ial,  j.  Kalarad,  Not.  dign.;  darnach  benannt  die  cohors  nova 

SOSTICA. 

SosTRA  mans.  X  m.  p.  Radicibus  Haemi,  XUI  Meltis,  TP; 
am  Oberlauf  des  Asamus  (Osem)  zu  suchen,  vgl.  Kanitz  II  206. 

So|ji-ßp(a  an  der  Propontis,   Ew.  ^pißpiocvst,  Cat.   trib.  Att 

SoNxiuM  (Soncium?)  in  der  xXetaoupa  von  Succi,  IH. 

!^ovd{<;  (^ouxi;?)  ebenda,  Malchus;  s.  Succi. 

livxv^Ta  in  Moesia  sup.,  Cultusstätte  der  ''Hpa  21ovx)QTr|Vii,  Mitth. 
X,  p.  240,  n^  4;  Wz.  k  onq-  ,haQgenS  skr.  9aftkA  ,  schwankend*. 

!^pvov  im  so.  Flachgebiet  von  Dacia,  PtoL 


Dia  alten  Thnkor.  II,  t.  81 

Zo'ja-  in  lowx-^iGzan^  Bezirk  Paatalia,  Proc.  283,  21,  und  in 
Soua-Y^YH*^;  Bezirk  Germane,  Proc.  283,  18. 

loußop«  im  Bezirk  Remcsiana,  Proc.  284,  28. 

Subzu-para,  s.  Sauzupara. 

ZouBovsXiviXt,  Rhodopecasteil,  Proc.  305,  12;  vgl.  tou  louieXi, 
283,  2. 

•aoupa,  in  den  Ortsnamen  Moga-sura,  Kapaaoupa,  RouTl^ooaoupa, 
Diie-sore;  pl.  Zoupoi  in  Hämimontus,  Proc.  306,  31;  skr.  zd.  güra. 

2o'jTY;Xa  im  Gebiet  von  Nicopolis,  wo  auch  Aoupo-TeXt?, 
Mitth.  XIV,  p.  153,  n<>  35:  xüpfcj)  'flpw  SoütyjXyjvo). 

Suci-DAVA,    ]£uxi-8aßa,    Souxe-S<x6o( ,    bjz.    Zix{-Stßa,    ZexeSexot, 

1)  in  *Scythia  minor,  nabe  an  Sacidava,  m.  p.  XXX  Durostoro, 
XVII  Axiopoli,   bei  Kassowa   am  Westende  des  röm.  Walles; 

2)  in  Moesia  sup.  zwischen  Oescus  nnd  Utus,  vielleicht  am 
linken  Ufer  bei  Öelci,  2üx{-8tßa  Proc.  —  Auf  mehrere  Weise 
deutbar;  vgl.  d.  Pass  Succi. 

£{jiCXa,  ^)jL(XXa,  zwischen  Aineia  und  der  Spitze  Gigonis; 
vgl.  a|uXa? 

SlJi6pv)Q,  zMiRNA,  zwischen  Novae  und  Taliata;  zu  Smyrna, 
Z|jL^vs,  Zmuma,  vgl.  armen,  zmur  (Jiuppa. 

2ici3i2;o^  in  Moesia  inf.,  Proc.  307,  31. 

^licapToxoq,  SPARATA,  Spartos,  8.  die  Mannsnamen. 

£i7apT(i)Xo(;  in  Bottike,  westl.  von  Olynthos;  wohl  griechisch, 
vgl.  ^ET€ca)Xo<  und  ''()x(i)>0(;  auf  Euboia;  oTcaptog,  lit.  spartas 
ßand,  Tau^ 

2r{-ßupo?  in  Moesia  inf.,  Proc.  307,  25. 

ZxiYctpo^,  StatYetpa,  beim  heutigen  Nizworo;  wird  fUr  phö- 
nikisch  gehalten,  vgl.  Fl.  iTi/eip  bei  Hanno;  indess  gab  es  bei 
Philippopolis  einen   vicus  STAraEsis  (Stagirensis),  C.  I.  VI  2799. 

SiifAoCoq,  vielleicht  dardanisch,  Proc.  282,  16. 

2tapacx-,  Mitth.  XV,  p.  107,  n^  53:  'AwoXXwvi  SiapaTxxta^cp. 

Stelu-obruane  vicus  reg.  Philippop.,  C.  I.  VI  2799. 

2TcXs-x6pTa  im  Bezirk  Kavetzos,  Proc.  282,  28. 

Z-vMai  im  Bezirk  Aquae,  Proc.  285,  24. 

Storqosia  in  Moesia  sup.,  j.  Plewen,  TP.;  zu  gr.  oripY««)? 
oder  zu  Wz.  sterg,  serg-  ,htiten^?  oder  von  den  Störchen  benannt? 

•cTupov,  -oToöp«,  -cTopo?,  in  den  Ortsnamen:  Aoup6-aTopO(;,  -aropov, 
RdreojcTopo;,  BiQXsotoupai,  KoRciTroupca,  Gestistyrum;  eig.  ,stark.  fest, 
gross',  skr.  stbüra,  os.  sthur,  stbUr,  npers.  sturg,  suturg. 

SitBvapbv.  d.  phiL-hüt.  Cl.  CUXI.  Bd.  1.  Abb.  6 


82  I.  Abhftndlnng:    Tomasche k. 

Sto)Xo^,  d.  L  yStuhl^y  xoXtg  ßocpßocpix^  ix  toiv  *HSca)Vü)y,  Ew. 
2T(i)Xtoi,  St.  B.;  vgl.  Tpi-crcwXo^  in  Sintike,  Ptol. 

STpafjLEVTiai  in  Dacia  mediterr.;  Proc.  283,  8;  ,8teil  auf- 
steigend', Wz.  strem. 

ZxpafjLßai  in  Chalkidike,  St.  B. 

Stpav-ßaara,  var.  2TpaßavoT(p)a,  im  Bezirk  Naissos,  Proc. 
283,  34. 

Sxpouai  im  Gebiet  von  Serdike,  Proc.  282,  9;  vgl.  FtjTt- 
cTpauoi,  Wz.  sreu. 

2Tp6f)fe<;  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  30;  alb.  ätrnnge. 

ScAi-DAVA  lA.,  2xai-8eßa  Prpc.  308,  10,  d.  i.  ,Siedelnng  der 
Skaioi',  in  Moesia  inf.  zwischen  latrps  und  Trimamminm,  j. 
Ablanowo. 

IxdßaXa  in  der  Akte;   vgl.  lit.  skabüs  ,scharf,  schneidig'? 

Sxaimfj-auXrj,  scaptbnsula,  Goldbergwerk  an  der  edonischen 
Küste,  ,Rodenwalde',  v.  axaTcxw,  npers.  äikaftan,  und  06X13  •  uXri; 
vgl.  d.  fg. 

ZxaxTo-Tcapo^  am  oberen  Strjmon,  j.  Gramddi  bei  Diumaja, 
Mitth.  d.  d.  arch.  Inst.  XVI,  p.  267 :  icapa  xci)(jLr|T(i)v  ZxoncTo^apY]vh>v 
Twv  xal  rpijaettwv  (wpeaßeuTöv?);   thrak.  skap-to-,  wie  im  vorigen. 

ScAPORA  in  Odomantica  nahe  der  Andiista,  Ew.  Scapo- 
renus,  C.  I.  III  707;  Wz.  skap-  ,graben';  slav.  öeporü,  alb.  Oupre 
kommt  nicht  in  Betracht. 

^xa<]^,  Ixs(Jit|;a,  Kajji(|/a,  Kat|;a,  in  der  Krusis  zwischen  Smila 
und  Gigonis;  von  dergleichen  Wz.  ska(m)p-;  vgl.  Sxatj/i?,  2xi)t|H{, 
am  Aisepos  in  der  Troas?  K{(jit|;a  xii)(Jiv)  Au^to«;,   Lycophr.  1352? 

SxonrXil^b)  oder  ZxXoatsü)  im  Bezirk  Germane  am  oberen 
Strymon,  Proc.  283,  12. 

Ixipeq  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  283,  5;  dagegen  ist  byz. 
]^xap{a,  bischöfl.  Sitz  unter  Dorostolos,  gleich  Rapfoxa,  2^exo6p(9xa 
zwischen  Swistowo  und  Nikopol. 

Ixopi-'scflipa  im  Gebiet  von  Aquae,  Proc.  285,  25. 

SxapicoTa  im  Hebrusgebiet,  Proc.  306,  2. 

-cxipToc  in  Aivi-oxipta. 

ScATRAB  mans.  XII  m.  p.  Pannysso,  XVIII  Carsaleo,  TP. 
GR.,  im  heutigen  Nadhir-derbend  oder  Boghaz-derö;  vgl.  ^%(x- 
xpiv«  Proc.  307,  15. 

^xigoYjT«,  Ki(7GT)Ta,  Vorort  eines  Bezirkes  in  Dacia 
mediterr.,  Proc. 


Die  alten  TbraVer.  II,  S.  83 

'GULipoL  in  XeaSou-axipa. 

ZxeXevaC  oder  £xi{iivat,  in  Haemimontus,  Proc.  306;  29. 

ZxikvnoL,  Mitth.  XV,  p.  214,  n^  93:  Mtjxep  öeöv  SxeXevwjVT; ; 
vgl.  2xeXevta  in  Mysien  zw.  Blaudos  and  Germa,  Hier.  p.  662,  16. 

Z)ieXa-ßp{iQ  xciiAKj  im  Hebnisgebiet  bei  Pizos,  Mitth.  X,  p.  96; 
Wz.  skel-  ,8palten^,  lit.  skile  ,Spalt,  Loch^,  slav.  skala  ,Fel8^ 

£x6icTa>y  xd^iAi)  im  Hebnisgebiet,  Mitth.  X,  p.  96. 

Zx€VTou8(ec  nahe  dem  Snccipass,  Proc.  283,  4. 

ZxCeat  bei  Potidaia,  St.  B. 

ZxCxaxe^  im  Hebnisgebiet,  Proc.  305,  45. 

ZxtvI^epCs^  im  Bezirk  Germane,  Proc.  283,  16. 

Zxoxevrtiavat  im  Gebiet  von  Serdike,  Proc.  282,  17. 

Zxo^pla  in  Dacia  mediterr.,  vgl.  Zxolpa  in  Illyrien;  C.  I. 
VI  2698:  regione  Scodrihese  (Scodriense). 

2xb)Xo^  in  der  Bottike  bei  Olynthos. 

2xo6av£(  in  Dacia  mediterr.,  Proc.  283,  3;  Wz.  skev,  sku- 
,verbergen'. 

SxoOiwov  im  Gebiet  von  Serdike,  Proc.  282,  vgl.  Sxoikot  in 
Dardania. 

£)iou(jißpo  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  47;  vgl.  Zx6)jLßpoi, 
Berg  Zxc(ißpo^. 

lx6p(Ao^  in  Mysia  auf  dolionischem  Boden  bei  Kyzikos;  vgl. 
2xjt>p|ui8ai  Stamm  zw.  Mesembria  und  Apollonia;  gr.  axupo)?  ahd. 
skSrmo,  slav.  dermü  ,Schirm,  Schntzwehr,  Zelt^ 

ScRBTBSCA  mut.  XI  m.  p.  Serdica,  XII  Meldiis,  IH.;  vgl. 
KpoTt-oxipa?  lit.  skret-  ,hart  werden,  vertrocknen^? 

ScRiNA  in  Dardania,  Bramb.  1077. 

Kaßer^o?,  Vorort  eines  Bezirkes  in  Dacia  mediterr.,  Proc. 
282;  einige  Erklärer  versetzten  das  homerische  KaßT;a9Ö<;  nach 
Thrake. 

Kaß6Xv]  ic6Xt<  h  *OBpuoai;  ISpupi^vY)  icpb^  tü)  TövI^o)  icoTajJia)  ou 
Trippiii  T^5  Töv  .'AoTwv  x^P^^y  Cabüla  S.  Hilarii  ep.  fr.  4  a.  347, 
byz.  Aibq  ic6X(<;,  Aii(jLi7oX(^,  j.  Jamboly.    Vgl.  KaXußiQ  bei  Dem. 

Kaici-2au3,  -Sdßa,  CAPmAVA,  vgl.  terr.  Capidavensis  Mitth. 
XIV,  p.  17,  n^  37,  in  Scythia  minor  zw.  Axiopolis  und  Carsiura, 
an  der  Donaubeuge  bei  Boghazd2uq  und  Topalo;  vgl.  skr.  ^pa 
,Bogen,  Krümmung',  Wz.  q6p:qa(m)p-xipLrcü);  ebenso  d.  fg. 

KaiR-ate6pta(  am  oberen  Hebrus  nahe  an  Bessapara,  Proc. 
305,23. 

6* 


84  I.  AbhaDdlnng:    TomAschek. 

Koroj-oTopc?  nahe  an  Scaidava,  Proc.  308,  10. 

Capora  karpodakischer  Ort  im  Flussgebiet  des  Tyras, 
GR.  IV  5,  p.  177;  vgl.  Cbpora  Kr^icuifa  in  Bithynia  östl.  von 
Krateia  am  Oberlauf  des  Billaios,  j.  Bäindyr-I.Iamamly  TP.  GR.; 
vgl.  gr.  xijicG?,  xaxo;,  ahd.  huoba,  Wz.  qep. 

KavSapaC  im  Bezirk  Gcrmane  am  oberen  Stiymon,  Proc. 
283,  14;  vgl.  maked.  xavSapoq  ,Kohle';  von  der  gleichen  Wz. 
qend-  auch  KivoiXap  im  Gebiet  von  Naissos,  Proc.  283,  44;  vgl. 
zu  Kav8aio;-Ares. 

Kap2-ßi(;ur^  im  Gebiet  von  Bizyc,  Not.  ep. 

Kapa-aoupa  Proc.  305,  30,  Cara-sura  castrum  m.  p.  XL 
Philippopoli,  XVin  Beroea,  Acta  SS.  Maii  III,  p.  198;  Carassura 
mut.  m.  p.  IX  Cillis,  IH.,  j.  (Ji^arlyq  im  Gebiet  von  Cirpan. 
Vgl.  dak.  xap(i>-'i:{ÖXa  ,Liebcstrank',  ir.  cara,  lat.  cärus?  Oder 
altpers.  kara  ,Heer%  lit.  kkras  ,Kricg'  etc.?  9Üra  ,stärkend, 
Stärke'. 

Carerinus  vicus  reg.  Philippop.  C.  L  VI  2791). 

Kappaßu  in  Mygdonia,  Ptol.;  vgl.  Ilesych.  xopaßo^  *  i^  tcuXt;, 
urb  MoxeSovcdv?  Käpaßo;  in  Hacmimontus,  Not.  ep. 

Kipßspc?  in  Hacmimontus,  Proc.  306,  52;  vgl.  die  odry- 
sischen  Carbiletae  und  die  bessischcn  Carbilesi,  Plin. 

Kacp7;c'jB-at{jiov  im  Haemus,  Ptol.;  s.  zu  Kapzairj^  5psq. 

Kopci-Jopja  im  östl.  Theile  von  Dacia,  Ptol.;  vgl.  'Ovi-xapci^, 
McxapcK;,  und  die  Mannsnamen  Kipotq.  Wz.  qers-  ,rei8sen, 
Furchen  ziehen^  skr.  kräya,  zd.  kar&ya  ,aubaufähig^;  slav.  kruöT 
,Fcls,  Stein'?  vgl.  d.  f. 

Carsium  TP.,  inter  Carsium  et  Sucidavam,  Mitth.  XIV, 
p.  16,  n®  34;  KapsoüjjL  Ptol.,  Kipaog  Prise.  Hier,  etc.,  in  Scythia 
minor,  j.  Hirsowa. 

Carsaleum  GR.,  Cazalet  TP.,  m.  p.  XVIII  nördl.  von 
Anchialos,  nahe  der  östl.  Haemuspassage;  Eigenn.  Kipca;  La- 
tychew  II,  n^  402;  skr.  kryä  ,mager,  verschrumpft. 

KaXapv2  St.  B.,  KdXapvo^  Proc,  nahe  an  Argilos;  skr.  kila 
,8chwarz'  etc. 

KaXXaTif  soll  einst  KapßoxC;,  Kepßt^xi^  geheissen  haben,  Plin. 

Kasci^^pa,  RhodopecasteU,  Proc.  305,  9. 

Kicarfa  Proc.  283,  25,  s.  ^xicroiQTa. 

KitTO'j^a,  Ort  der  Pygmäen,  s.  d.  Glosse  xrcrouv^ot. 

KTfiioT^ipoi  oder  Kripi-xipa  in  Hämimontus,  Proc.  306,  12. 


Die  alten  Thnker.  II,  8.  85 

Xep5o6-ox6pa  im  Bezirk  Pantalia^  Proc.  283,  22;  corr.  XeaBcu-V 

Cersie  TP.,  Certie  GR.,  im  nördl.  Theil  von  Dacia,  südl. 
von  der  Sämoäbeuge,  bei  Romlot;  vgl.  Kapcdat  in  Mysia. 

KeXXac,  gellae  1)  mansio  an  der  via  Egnatia  in  Macedonia, 
j.  Ostrowo,  2)  nördl.  von  Hebrus,  m.  p.  XXX  Philippopoli, 
XX  Pizo.  lA.,  IX  Carasura  IH.  ^=-  Cillium,  vgl.  'ApYav6-xtXov 
in  der  reg.  Aquensis,  Proc.  285,  10  und  Koßiv-xiXe^  in  Dardania, 
Proc.  281,  55;  ferner  Siro-cellae  und  die  moesischen  Cele-geri. 
Wz.  qel-  ,hehlen,  verbergen,  bedecken',  lat.  cella,  gr.  y.aXta,  ir. 
cuile;  vgl.  zu  Coila. 

KeXeTott,  Ort  in  Samaike  oder  Sapaike.  Mitth.  X,  p.  142; 
vgl.  cxfiXsTö^  jvertrocknet'? 

Cedonia    in    Dacia,    Lage   von   Hermannstadt,    TP.;    vgl. 

Ke^pöxoXic  nahe  dem  Prasiassee,  bei  Arist.  Hist.  an.  9,  36 
KeSpeizoXt^ ,  nach  dem  Cederwachholder  xeSpov  Theophr.  Hist. 
plant.  4,  5,  2  benannt?  skr.  kadrii  ,gebräunt'?  Indess  vgl.  den 
Mannsnamen  KeSpi^^-xoXti;. 

XfiaSoü-xapa  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  284,  25. 

Ktog  1)  an  der  Münde  des  Fl.  Askanios  in  Mysia,  Ew. 
Ki2V€i,  2)  oiüs  oder  cium,  mösisches  Donaucastell  zwischen  Car- 
sium  und  Bireum,  j.  Hakkodak  bei  Sarai.  Beleg  für  die  Gleich- 
heit der  Mysen  und  Moesen?  oder  ist  das  Donaucastell  eine 
Gründung  des  Lysimachos,  nach  dem  Vorbild  der  mysischen 
Stadt?  Zu  Wz.  qei,  skr.  öi-  , sammeln,  schichten',  2)  ,walir- 
nehmen*;  skr.  kAya  , Wohnung',  lat.  caium  wird  mit  slav.  po- 
koj  ,Ruhestätte'  verglichen.  Vgl.  die  dakischen  Ketd-Yewo;  und 
den  Mannsnamen  Kiaao^;  auch  Kfepoq? 

QuDfB-DAVA,  Koui|jie-Saßa,  Proc.  286,  KoJiAou-Bißa  284,  42,  im 
Gebiet  von  Remesiana,  nahe  dem  heutigen  Pirot;  vgl.  lat. 
quietus?  lit.  kemaa  ,Heim'? 

Ktßeptq,  Ktßr^p^,  Ort  am  Halse  des  Chersonnes,  Proc.  Agath. ; 
Kjߣpu)v  d^Ypo?  bei  Nicomedia,  Acta  SS.  Aug.  IV,  p.  822. 

Kizi-weve  in  der  reg.  Aquensis,  Proc.  285,  27. 

C//NI8CÜS  vicus  reg.  Ratiarensis,  C.  I.  VI  2730. 

K(y^pa  in  Thrake,  St.  B.;  ^üXy;  K£v5pwst<;  in  Philippopolis, 
C.  L  n  2049,  p.  74,  daher  Kevapeteeta  Il^e-a  auf  Münzen,  Head 
p.  245,  auch  in  Nikaia  p.  443. 


86  1-  Abhandlnng:    Tomaschek. 

KtaTi-5i^o^  in  Moesia  inf.,  Proc.  307,  27;  vgl.  armen,  x^ßt 
jdurus,  dirus,  austems'?  oder  zu  Wz.  qeit-,  vgl.  skr.  6it-ti 
, wahrgenommen'?  Die  nt^rddakischen  KtGTo-ßwxot  heissen  auch 
COI8TO-BOCAB,  einmal  sogar  Casta-bocae;  part.  pf.  pass.  qois-to. 
MüUenhoff  DA.  11  86  dachte  an  slav.  *c68tü,  distü,  lit.  kystas, 
pruss.  ßkystas  ,rein,  hell,  klar'  und  bei  den  Namen  auf  -ßoixot 
an  slav.  bokü  ,Seite,  Bergabhang',  jedoch  ohne  Zuversicht  S.  87: 
armen,  bok  (aus  bos-qo-)  ,barfuss'  passt  nicht. 

CoiLA,  Cuila,  Cuela,  CuUa,  gew.  KoTXa,  im  Chersonnes, 
Mionn.  Suppl.  II,  p.  526,  Eckhel  II,  p.  80,  kann  thrakisch  sein; 
vgl.  coLLA  m.  p.  XX  Aeno,  XVII  Zorlanis,  TP.,  im  Sumpf- 
gebiet bei  Rüs-köi;  armen,  yiuty  yjil  ,Hütte'?  und  die  odry- 
sischen  Coelaletae,  Cololetici,  KoiXaXijTat,  Abh.  I,  S.  86. 

Küißpüc,  Ew.  KwßpuTai,  Hafen  von  Kardia. 

Koßsv-xiXs;  in  Dardania,  Proc.  281,  55. 

Ko{JLt-Baua  im  östl.  Theil  von  Dacia,  Ptol.;  vgl.  die  mit 
xafjia,  xojxo-  gebildeten  Personennamen,  Wz.  q6,  qa-  ,gern  haben', 
skr.  ka-m;   Ko{jiav{a  bei  Pergamon? 

-xöpTa  in  STsX6-x6pta,  ZT|Tvou-x6pTa. 

Kuxaaai^,  Hafen  von  Kardia;  vgl.  Hesych.  xuicaoaiq'  icepi- 
Cü);xa,  Wz.  qeup-  ,sich  wölben*. 

Küfj/sXx,  öparca  x6Xi<;  Polyaen.  4,  16,  auch  KüfjuiaXa,  Cum- 
psala,  jetzt  Ipsala;  gr.  xut]/^i)  ,Hohlgeftlss*,  Wz.  qu(m)bh-?  oder 
für  FiKJ/aXa,  wegen  der  Qypslager  am  jenseitigen  Ufer  des  Hebrus? 

KupC-Bova  in  Haemimontus,  Proc.  307,  7. 

K6sixo;,  cuzicüs,  ursprünglich  Ort  der  phrygischen  Do- 
lionen,  schol.  Ap.  Kh.  I  024;  kuziko-  aus  kud'iko,  wie  byz.  Ksu- 
Civa<;  ,Sipylos*  neben  ::£Tpa  KoBBivoü  Paus.  IH  22,  4,  von  Wz. 
kheudh-  xstSOw,  wegen  der  versteckten  Lage  an  der  Bucht;  ge- 
formt wie  skr.  kuhaka,   n.  pr.  Kuhika,   neben  kuhara  ,Höhle'. 

Koüai  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  284,  36. 

KouTToi,  cuppAE,  Donaucastell  zwischen  Pincus  und  Novae ; 
Wz.  qeup-,  lit.  kaupas. 

KcypTöu-Jojpa  nördl.  vom  Hebrus,  Proc.  305,  39. 

KsjT^ou-dcOpa  im  Bezirk  Bugaraca,  Proc.  282,  44;  vgl.  n.  pr. 

Ksujxo-,  vielleicht  zu  Wz.  qeu,  qu-  ,hauen'  mit  adi.  Aus- 
gang -sko-  wie  in  ahd.  chüski,  alts.  küsko  ,rein,  keusch',  von 
Wz.  gu-,  in: 


Die  »Iton  Thrmker.  II,  i.  87 

Kouoxov,  im  Gebiet  von  Marcianopolis^  Proc.  307,  41 ;  Ko6- 
o%aya  ebenda,  307,  40;  KoüoxouXo?  in  der  Rhodope,  305,  20; 
Koüox«-ßp(,  -ßipt,  in  der  Rhodope,  307,  19. 

CuNTiE-OERUH  vicus  reg.  Philippop.,  C.  I.  VI  2799  dreimal. 

Clevora  zwischen  Aegeta  ui;d  Aquae,  TP. 

KktfKi'loRia  am  Mittellanf  des  Tyras,  bei  Stanislawow  oder, 
wie  Sadowski  meint,  Jampol,  Ort  der  Kostoboken  oder  Earpo- 
daken;  Wz.  kl^p-  ,verbergen'?  oder  zu  slav.  klep-  ,schlagen, 
klopfen'  2)  ,herabhangen';  vgl.  sklepü  »Kellert 

KXioß^oTiTa  im  Bezirk  Kavetzos,  Proc.  282,  17. 

Kpat(-axipa  zwischen  Serdike  und  Remesiana,  Proc.  268; 
Wz.  kert-. 

^  Kpwß6Xt),  odrysische  Veste,  Dem.,  geformt  wie  KaßuXr^; 
Wz.  kreu,  krü-  ,verwunden',  armen,  xrow  ,rixa,  tumultus',  gr. 
xpia^  ,Blut'  etc.;  Rpü)ß{aXo^  an  der  paphlagonischen  Küste,  zu 
gr.  xpcoßiov*  xp(dir{ov,  Spiwavov.     Vgl.  die  getischen  Kpoßül^ot. 

Oaoanab  TP.,  Gazanac  GR.,  in  Dacia  südl.  von  Tibiscum; 
nicht  zu  vgl.  armen,  gazan  ,wildes  Thier^ 

rd!;a,  TcCx^aiJux   6paxt)g,  St.  B.;   Gründung  des  Lysimachos? 

TflEC-wpci;,  Ptol.  ra(r(i)po<;,  edonische  Veste  mit  Cult  der  "Ap- 
te|X(^  Foel^copta. 

Favs^,  Anhöhe  und  Veste  an  der  Propontis,  j.  Ganos;  6£a 
Torrf^ay  Mitth.  d.  d.  arch.  Inst.  IX,  p.  74;  vgl.  Hesych.  v.  y^'^ö?«  In 
der  Bedeutung  ri  öatva,  incb  4>puY<*>v  xal  BtÖuvöv,  eher  ^ouvo^  oder 
Yöifo?  zu  schreiben,  Wz.  gau-  ,heulen'. 

Tdipxe^  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  284,  3. 

ripTQoxo;,  FapCcxo^,  1)  in  Mygdonia  nahe  an  Therme,  2)  in 
der  sintischen  Parorbelia,  Ew.  Garesci,  vgl.  "OpyjcTxo^;  'gari  ,wal- 
dige  Anhöhe'  und  adi.  sko-?  Ein  Ort  bei  Apros  und  Megale 
Karya  hiess  in  byz.  Zeit  TapeXXtx,  FopieXa. 

FaXtj(^oq  1)  zwischen  Torone  und  Sermylia,  2)  edonische 
Veste  gegenüber  Thasos  nahe  an  Oisyme;  vgl.  Focfx^Xo^  Hesych.? 
Wz.  gal-  auch  in  den  kikonischen  FaXaioi  Cat.  trib,  Att.  63,  97 
in  der  FaXXaVxi^,  bei  Mesembria,  Hdt.;  vgl.  FaXa-rai? 

Galtis  am  Flusse  Alutas  in  Dacia,  lord.;  jetzt  Galt  bei 
H«-vi2? 

Fejxßpo^  im  Gebiet  von  Aquae,  Proc.  285,  17. 

FevouxXa,  geformt  wie  Brucla,  Donauveste  des  Daken  Zy- 
raxes,  Cass.  Dio  51,  26;  Wz.  gen-  ,abhauen'  wie  in  der  Glosse 


88  I.  Abhandlung:    Tomaschek. 

Y^-To-?  oder  zu  idg.  genu  ,Knie'?  Im  Litauischen  gibt  es  eine 
Wz.  gan,  gin-  ,hüten^,  vgl.  ganj-kla,  gin-klas. 

Gerastos  im  Gebiet  von  Serdica,  cod.  Theod.  XVI 5,  1  a. 
320  und  cod.  lust. 

ripiKTfy  Vip[ßjx  in  Mysia,  Galatia  und  Phrygia;  Fepixai , Therme* 
im  Bezirk  Germane  am  oberen  Strymon,  Proc.  283,  13. 

Vzpiktx^,  TcppiavCa  im  Gebiet  von  Pautalia,  Hier,  und  Proc.  268. 
283,  1;  Heimat  des  Belisarios,  Proc.  b.  Vand.  11,  p.  361,  jetzt 
Banja  ,Bad'  am  Bache  Germanfitica  an  der  Nordseite  des  Ryla; 
vgl.  armen,  diermn  (-man)  ,Gluth,  Hitze,  Fieber'  neben  dier  Oepo; 
und  d2erm  0ep{ji6c,  skr.  gharmd,  altp.  garma,   npers.  garm  etc. 

Germi-zera,  Warmbad  in  Dacia,  m.  p.  XXXVI  Sarmize- 
getusa,  XVH  Apulo,  TP.,  mit  Variante  bei  Ptol.  Zsp|ji{-2^epa, 
FcpixC-I^epa;  in  poetischer  Schreibweise  Germi-sara  C.  I.  IH  1395; 
jetzt  Feredö-Gyogy  am  Westufer  des  M4roä.  Das  dakische 
Element  zCra,  zara  entspricht  dem  thrak.  zura,  zor-,  armen, 
diur  ,aqua';  genau  deckt  sich  armen.  d2erm-diur  ,aqua  calida', 
neben  d2ermuk  ,balneum*,  d2erm'k-d2ur  ^balnei  aqua';  man  ver- 
gleicht skr.  gala,  *g;ara  ,Wasser',  galana,  *garana  ,rinnend*, 
Wz.  gal-,  europ.  g'el-,  ahd.  quellan;  der  Eintritt  von  r  für  1 
und  namentlich  von  z  (i,  di)  für  volares  g  verdient  Beachtung. 

Gesti-styrum,  m.  p.  XU  südl.  von  Iladrianopolis,  s.  die 
Glosse. 

FiQTt-cTpflwoi  oder  -crpaoi,  in  Haemimontus,  Proc.  306,  49. 

FsTpCvai  in  Haemimontus,  Proc.  306,  25. 

rtvouXa  im  Tundiagebiet,  Mitth.  X,  p.  144. 

FoX^Tj  in  Haemimontus  nördl.  von  lambol,  vielleicht  gala- 
tische Gründung,  obwohl  erst  seit  der  Komnenenzeit  bezeugt? 
vgl.  FcXot)  lAixpdtq  FaXorrfa;  C.  I.  Gr.  II  9764  und  KpX6y;,  Grenzort 
von  Pontus  Cappad.;  armen,  gluy.,  dial.  golox,  lit.  galwk  ,Kopf  ? 

FiiJiße?  zw.  Bononia  und  Dorticum,  Proc,  290. 

Fovvei;,  Stadttheil  von  IladrlanopoUs,  St.  B.  Eust.  zu  B  573; 
makedonische  Colonie  aus  dem  thessaUschen  Gonnoi? 

IV/Spat  in  Thrake,  St.  B.;  lit.  gandras  ,Storcli'? 

Foupßixöv  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  284,  12;  vgl.  Gurbita 
nördl.  von  Ötobi,  TP. 

rpatpo;  mansio  m.  p.  XVH  Triulo,  XVH  Heraclea  Sintica, 
TP.  GR.,  jetzt  Zichna  ?  Vgl.  B«Ipo;  zw.  Terpyllos  und  Kalin- 
doia  in  Mygdonia,  Ptol.? 


Die  alten  Thraker.  II,  2.  89 

rpaixo^  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  285,  2. 
rpivSsTov  im  Bezirk  Naissos.  Proc.  284,  9. 
FpaffTvo^,  rptjoTvoc,  im  thrak.  Chersonnes,  St.  B.  Harp. 
rp'3o^  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  285,  20. 
rpivxia-TCdva  im  Bezirk  Remesiana,  Proc.  285,  1. 
Tp6^f£<;  im  Bezirk  Naissos,  Proc.  284,  2. 

Anhang. 

1.  Ildamen  von  Gebirgen,  Hügeln  und  Pässen. 

Aus  der  ägäischen  Küstenregion  heben  wir  nor  Einiges 
heraus.  Der  brigische  BepiJLio;,  das  von  Stürmen  durchtobte 
Gebirge,  gehört  entweder  zu  bhrem-,  ^skr.  bhrmi  ,Wirbelwind', 
oder  zu  bher-mn-,  von  bherv,  bhur-.  Der  riorffaioq  kann  ,Pfahl, 
Keil'  bedeutet  haben ;  der  dionysische  Hügel  ZiXjjliccos;  geht  auf 
die  Wz.  g'hel-  zurück,  sei  es  in  der  Bed.  ,grünen',  armen,  eil 
,germen  viride'  oder  ,warm  sein,  glühen^,  vgl.  die  Glosse  l^ika  - 
oTvo;,  "AÖ«;,  der  Eckpfeiler  der  thrakischen  Welt  bei  Homer, 
lässt  sich  als  der  ,spitzgipfelige^  fassen,  vgl.  den  Ortsnamen 
AÖj-T:«po;?  Das  Vorgebirge  i-eppetov  ist  vielleicht  das  ,gehörnte*, 
la^TTrfidi^  dagegen  gehört  nicht  der  thrak.  Nomenclatur  an.  Der 
heutige  Öatal-tepö  oberhalb  Ainos  hiess  MiQpiao;  (Callim.  b.  Suid. 
V.  xatat5),  Merizus,  was  an  den  phryg.  Bergort  Mtjpo^  und  den 
sithonischen  Berg  T\jr(i'\Lripo^  erinnert,  zu  armen,  mair,  mer(i) 
,Fichte*?  Die  korpilische  Bergklause  T^jjwnipa  westl.  von  Dymae- 
Traianopolis  erinnert  an  die  thessalischen  Tefiusa,  v.  Wz.  temp- 
ySpannen^,  vgl.  gr.  kappad.  T^mp§re,  Engpass  im  Norden  von 
Faraä  im  Taurus.  —  Weiter  landeinwärts,  in  Bisaltia,  erscheint 
bei  Ptol.  ein  Bep-cioxo^,  d.  i.  BepYioxoq,  nach  der  Stadt  BspY«. 
Die  KepxfvTj  des  Thuc.  lässt  sich  entweder  zu  gr.  xepxo;  ziehen 
oder  zu  lat.  quercus,  germ.  *faurhus,  v.  Wz.  qerq-  ,rauh,  rissig 
sein*.  MeocixiGv  bpoq  bei  Aristot.  deutet  sich  als  fjLsco-TioTifjitov, 
armen.  mid2-a-get,  nur  döÄS  hier  ap  für  ved-  ,Wasser'  eintritt. 
Die  Vitöäa  bei  Sofia  heisst  bei  Polyb.  Aouva^,  acc.  louvaxa  (Do- 
nnca,  Liv.  40  58,  2);  vielleicht  eine  bastarnische  Benennung 
ySchanzenberg',  vgl.  gall.  dü-no-.  Ein  centraler  Bergstock,  der 
Ryla,  hiess  Sxöixßpo;,  vielleicht  von  Wz.  ske(m)bh-  ,stützen, 
stemmen',  vgl.  zd.  skemba,  skr.  skambhd;  Plinius  schreibt  mens 
Scopius,  etwa  ,Berg  der  Fernsicht'? 


90  I-  Abhandlung:    Tomasche k. 

"OpßtjXo^,  "OXßiQXo?,  bewohnt  von  den  hessischen  'Opßi^iXtot, 
die  heutige  Perin-planind,  kann  ,Gewölbe,  Dach'  bedeutet  haben, 
vgl.  ipofo;,  öpo^ptj,  •j(Jnf)p69'^<;,  ahd.  reba,  slav.  rebrü,  rebrt;  wie 
*OpßaXi(7a6g  in  Klein -Armenien  sich  erklärt ,  lässt  sich  nicht 
erhärten. 

ToSoKTi,  etwa  nach  den  röthlichen  Felsmassen  benannt, 
heisst  noch  jetzt  bulgar.  Rudöpi-te,  und  Rudopa  ein  linker  Zu- 
fluss  der  Mesta  bei  dem  Dorfe  Bartina,  gleichsam  von  slav. 
ruda;  war  etwa  die  Rodope  ein  Gebiet  der  Erzausbeute,  der 
Metallurgen?  Den  Ausgang  -op  zeigt  die  Berglandschaft  Mep6in;, 
jetzt  Qarlyqdagh  mit  der  Kodia-yaild;  von  den  wlachobulgari- 
schen  Mipor6<;  leitet  man  die  in  serbischen  Urkunden  erwähnten 
meropci  ab. 

Zouxxot,  al  louxxsi^,  i^  Xouxi^,  der  strategisch  wichtige  Eng- 
pass  zwischen  der  Rodope  und  dem  Haimos  am  Eingang  ins 
Hebrusthal;  vgl.  die  Ortsnamen  £ouxiSa6a.  Das  Litauische  bietet 
Anklänge  wie  Sukke  ,Bruch,  Riss,  Lücke%  sükti  ,drehen, 
winden';  die  arische  Wz.  yuk-  bedeutet  ,brennen*  z.  B.  in  9äka 
,Qlanz',  9uöi  ,leuchtend,  rein%  9ukrA  ,roth',  yöka  ,Plamme, 
Kummer'. 

AT|xo;,  to  AifjLov  5po;,  scheidet  Thrake  in  zwei  Theile  und 
schliesst  die  Ebene  an  der  unteren  Donau  in  ausgesprochener 
Flexur  von  drei  Seiten  ein,  wie  ein  Gürtel,  vgl.  türk.  Ural, 
russ.  Kamenoj  pojäs.  Der  h- Anlaut  ist  ursprünglich,  trotz 
späterer  Formen  wie  Monte  Emno  TP.,  byz.  6  'E{ji|4ajv,  "Ejjhaovo, 
bei  Edrisi  Eimon,  türk.  Emin^-burun;  daher  ist  nicht  skr.  äman 
aus  ei-mn-  ,Passage'  zu  vergleichen,  sondern  europ.  sei-mn- 
,Band,  Seil,  Gürtel',  skr.  simdn.  ,Scheitel,  Grenze',  Wz.  sei,  sl- 
,binden';  ai  fUr  ei  wie  nicht  selten  im  Armenischen  und  in 
phryg.  aini  ,derjenige'  neben  skr.  ^na.  In  der  Station  Sub 
radice  Viamatab  steckt  vielleicht  der  Name  eines  Piaemus- 
gipfeis. 

Ttpi^i^,  Tipi^oL,  Tirissa,  Tiristis,  TiptorpC^,  Teiptoti;,  die  Land- 
spitze KaXtj  oxpa,  türk.  Öeligr^-burun,  vgl.  die  dortigen  Ufer- 
anwohner Teptl^ot  und  die  hellespontische  Uferstation  TstpC-ffra«?; 
Wz.  ter,  tir-  ,eindringen',  skr.  tira  ,Ende,  Spitze,  Rand,  Ufer*. 

Caucasus  heisst  einmal  auch  der  Karpat,  Bramb.  405, 
wohl  im  Hinblick  auf  die  dakische  Hochlandtribus  der  Gau* 
coenses,  n.  pr.  Caucesis;  ähnlich  Caucalandensis  locus  Amm.  31 


Die  alten  Thiuker.  II,  2.  91 

4,  13,  got.  Hauha-land-,  Wz.  qeuq :  qouq-  ,8ich  wölben',  auch 
in  den  Kouxuive;  und  in  dem  Hafenort  Kajxaorx  auf  Chios;  die 
Benennung  Kowxaaoi;  für  das  Randgebirge  der  Erde  über  dem 
Pliasis  ist  von  den  Milesiern  und  Karern  ausgegangen.  In  den 
getischen  Caugdae  und  im  dakischen  K(i>*fa(ovo^  steckt  die  ähn- 
liche Wz.  qeug :  qoug-  ,8ich  wölben*. 

KopiciiY)?  5po?  PtoL,  aus  gelehrter  Tradition  Earbad  bei 
Idrisi,  ebenso  poln.  Erapak;  vom  Gebirge  sind  benannt  die 
Kopico-Sdbiat  oder  Kdproi,  KapxtavoC,  KaprrtSat,  KaXXt^fSat;  im  Haemus 
lag  ein  Ort  KopxouS-oipLOv.  In  gr.  xapic6^,  xapxaXipLo^  und  ahd. 
hwerban,  alts.  hwarf  erkennt  man  eine  Wz.  qerp-  ,8ich  drehen, 
wenden';  Kapicdht)^  konnte  demnach  ,sich  drehend,  windend,  ge- 
wunden, Ringwall,  corona  montium'  bedeutet  haben.  Gegen 
die  Annahme  eines  Zusammenhanges  des  slav.  Stammnamens 
Xrüvatintt,  Xorvattt  mit  Kapicflcnr;?  (ähnlich  wie  Korutane  mit  dem 
kelt.  Carantani,  Sl^zane  mit  germ.  ICki^oC)  scheint  der  v-Laut 
zu  sprechen,  obwohl  die  Chorvaten  bei  ihrem  Eintritt  in  die 
Geschichte  thatsächlich  im  Karpat,  in  den  alten  Sitzen  der 
dakischen  Earpen,  auftreten,  wo  sie  auch  die  nordische  Hervarar- 
saga  kennt,  welche  das  Karpatengebirge  mit  Harvada-Qöll 
,Chorvatengebirge'  bezeichnet,  wie  Kunik  und  Heinzel  erkannt 
haben;  den  Chorvatennamen  hat  Geitler  ansprechend  aus  lit. 
Sarwü'tas  ,geharnischt'  gedeutet. 

Tiicat,  der  Haupteingang  nach  Dacia  von  Sw.  her,  un- 
mittelbar vor  Sarmizegetusa  gelegen,  das  heutige  ,ei8eme  Thor' 
oder  VaS-kapu,  Cass.  Dio  67  fr.  10,  68  fr.  8,  Tabae  lord.  Get.  12; 
ähnlich  wie  Tei^icupa  zu  deuten,  zunächst  von  arisch  tapa- 
,drticken,  einengend  lordanes  nennt  das  südliche  Eingangsthor 
Boutae,  Boutat,  Basis  bhu-tö,  Wz.  bhü?  Man  denkt  eher  an  die 
Traiansbrücke   Hövre^,   da  lordanes   die  Namen   stark   entstellt. 

2.  IQ^aiiien  von  Flüssen,  Quellen  und  Seen. 

Solche  sind  in  grösserer  Zahl  bezeugt  und  lassen  sich 
mitunter  recht  ansprechend  deuten. 

Aupo^,  Nebenfiuss  des  Istros,  Hdt.  IV  49;  zd.  aurva  ,schnell', 
galL  Arva? 

'Ai:©?  oder  'A^oq,  Apo  fl.  TP.,  Apio  und  Apo  GR.,  der 
heutige  KaraS  am  banatischen  Donauufer;  vgl.  Apulum,  Apula 


92  1.  Abhandlimg:    Tomaseliek. 

in  Dacia?  pruss.  ape,  apu,  lit.  upe,  skr.  ap  , Wassert  Hat  auch 
'AicrAoL^  'Arn«  in  Phrygien  von  einem  Flusse  den  Namen?  Der 
picrische  Apilas  (Plin.)  aus  Hesych.  ärxiko^ '  x^^f^ppo?  zu  ver- 
bessern? 

'Apapo?,  Zufluss  der  Donau  im  Skythenlande,  Hdt.;  redupl. 
Wz.  er  :  or,  in  skr.  aräryate  ,irrt  umher,  tritt  aus^,  gall. 
Ar-ar? 

"Apvjf^q,  Zufluss  des  oberen  Hebros  im  Gebiete  der  Ee- 
brenier,  Strab.,  vgl.  'Ap(oßYj  zwischen  Abydos  und  Perkote;  skr. 
a-riäva  ^nicht  schädigend'? 

"ApCo^,  Zufluss  des  Hebros,  j.  Sazly-der^,  Acta  SS.  Maii  HI, 
p.  199,  mit  einem  Castell  gl.  N.,  TP.;  Wz.  arg-  ,hell  sein, 
glänzen'?  besser  vergleicht  sich  armen.  arC  ,erectus',  zd.  erezu, 
skr.  Y^ü  ,rectus,  directus';  vgl.  d.  Ort  "Acy-^P^o?. 

^ApTovY)^,  'ApTfltvac,  1.  südl.  Zufluss  des  Istros  im  Lande  der 
Krobyzen,  Hdt.  IV  49;  2.  Küstenfluss  in  Bithynia,  östl.  v.  Rebas; 
s.  d.  fg. 

'ApTY)cx6c,  Fl.  im  Lande  der  Odrysen,  wahrscheinlich  gleich 
Tov^o?,  Hdt.  IV  49;  vgl.  die  moesischen  'ApToxci,  und  Fl.  'AptixT,? 
b.  Symeon  Logotheta  aus  St.  B.,  zu  skr.  rtd  ,fügsam,  recht' 
mit  adi.  sko-.  Dagegen  bezeichnet  'ApWYjaaö^  b.  App.  b.  civ. 
IV  103  die  ,raffende,  reissende'  Arda,  welche  ihren  heutigen 
Namen  nach  einem  bulgar.  Dorf  *ApBa  im  Quellgebiet  (Jo. 
Cautacuz.)  trägt. 

'AXouTot;  Ptol.,  Alütus  TP.  u.  Inschr.  Bramb.  405,  j.  Alt, 
slav.  Oltü;  Nebenform  Aruta,  zu  erschliessen  aus  der  Station 
Arutela,  j.  LotrO?  Lässt  sich  auch  hier  skr.  ärvant  ,eilig'  ver- 
gleichen? oder  aruSA,  aru^d,  ahd.  elu  .lohfarbig'? 

'AX|ji6;,  der  heutige  Lom,  in  Moesia  sup.  mit  Castell  gl.  N.; 
lat.  almus?  vgl.  Almana  am  Axios,  Liv.  44,  26,  7 ;  Wz.  al,  auch 
in  ''AXäTiffxo^,  aXSottvu). 

"Aöpu?,  Nebenfluss  des  Istros  aus  dem  Haimos,  Hdt; 
Ikterus  Plin.,  später  'latTpd;  genannt  mit  Castell  gl.  N.  an  der 
Münde,  jetzt  bulg.  J^t^r,  Jetar,  Jantra;  vgl.  slav.  jedrü,  ahd. 
atar  ,alacer,  celer'? 

'AOupa;,  KUstenfl.  westl.  von  Byzantion;  a-  und  Wz.  dhver- 
yloBStürzen'? 

"AvoiAo?  südl.  von  Pydna,  Wz.  an-  jhauchen,  riechen'? 


Di«  alten  Thraker.  II,  S.  93 

''Avoc|jio;,  Nebenfluss  des  Hister  in  Moesia,  baigar.  Osem, 
byz.  "09|JL0(,  mit  dem  Castell  "Av-i^apLo^  ^an  der  Osma^;  ä-gama, 
gr.  i-xiiAo^? 

'AffTiß6^  in  Paionia,  j.  Bregälnica,  mit  Stadt  gl.  N.  j.  Stip, 
Istib;  Wz.  sti-bh-  ,8tocken^?  Oder  sollte  alb.  ätip§s  ^zei*8tossend' 
in  Betracht  kommen? 

'Aff^To^,  'Aff'^?«  Zufluss  des  Strymon  im  Lande  der 
Edonen,  Hdt.  VII  113  App.  b.  civ.  IV  106;  j.  Andiista  mit 
einem  Dorf  gleichen  Namens  am  Mittellauf;  byz.  "Avil^Krra.  Wz. 
eng-  ,einengen^?  oder  der  ,ra8ch  dahinstreichende^,  Wz.  ong-, 
skr.  ang:-? 

"Affpo;,  Nebenfluss  des  Brongos,  d.  i.  die  westliehe  Morawa 
mit  dem  Ibar,  Hdt.  IV  49;  vgl.  in  Italien  Umber,  Umbro,  in 
Gallien  Ambris;  armen,  andzrev  ,imber,  5|xßpo^',  Wz.  ong- 
yStreichen'y  2.  ^schwellen*. 

'AYptivYj?  Hdt.  IV  90,  richtiger  'ApYiiv-/;;,  s.  d.  fg. 

'EpYWta^,  'EpYivo;,  Ergina,  byz.  Ttftvta,  fränk.  Regina,  ttirk. 
Ergenö,  grosser  Zufluss  des  Hebros  aus  dem  Lande  der  Thynen 
und  Asten;  etwa  der  ,dunkel  gefärbte',  von  Wz.  erg-  ^il^o)?  Im 
Quellgebiet  lag  die  Veste  'Ep^ioxt;. 

"EgpCi;,  Ebrus  TP.,  der  Hauptfluss  der  südlichen  Thrake, 
j.  Märica,  an  der  Quelle  noch  Iber  genannt:  geformt  wie  K^ßpoq; 
vielleicht  von  der  Wz.  scbli-  ,sippcn,  sich  einigen',  da  der 
Strom  im  Gebiet  von  HadrianopoUs  die  grossen  Zuflüsse  Arda, 
Tundia  und  Ergont  sich  beigesellt;  vgl.  slav.  sebrü,  Ut.  se'bras 
,Gefkhrte,  Theilhaber',  armen,  hiur  ,hospes'? 

Iwa,  Quelle  im  Grenzgebiet  der  Maiden  und  Paionen; 
skr.    inva   ,drängend'   oder  zu  Wz.   is-   ,wlinschen,   ersehnen'? 

"lotpQ^,  HiSTBR,  der  nordische  Riesenstrom  in  seinem  thra- 
kischen  Unterlaufe;  hessischer  Name,  wie  lordanes  a.  350  be- 
zeugt; Wz,  ster-  »ausbreiten'?  Eher  zu  sreu,  thrak.  stru-  ,flies8en', 
vgl.  Sxpüjxwv,  iTpopjo?  mit  unorganischem  i- Anlaut;  lit.  Isrk,  Istrk 
,Inster',  Isrutis  ,Insterburg'?  Dana-ster,  Danas trü? 

Txiog,  Grenzfluss  zwischen  den  Bebryken  und  Marian- 
dynen,  dessen  Quelle  in  den  "Iwia  öpij  lag;  vgl.  skr.  n.  pr. 
Upiya,  zu  upa  und. 

*Opo9tvv2<  Küstenfluss  der  Thynias,  Plin.;  vgl.  armen,  oredel 
,8eparare,  dividere',  slav.  oriti. 


94  I.  Abhandlung:    TomAschek. 

Y)p8T]Qr(76^,  angeblich  Nebenfluss  des  Istros  im  Skythenlande, 
Hdt.  IV  48;  an  der  pontischen  Küste  nördl.  von  Delta  gab  es 
eine  karisch-milesiBche  Ansiedelang  gl.  N. 

'OX^avo^;  Nebenfluss  des  Haliakmon  im  Bereich  des  Ber- 
mios^  St.  B.;  vgl.  ahd.  wolchan  ^Dunstmasse,  Regenwolke^,  Wz. 
velg-  ,netzen,  befeuchtend 

Ouxooot;,  Station  ponte  Ucasi  nahe  dem  Engpass  Succi, 
IH;  die  heutige  Jaworica,  Zufluss  der  Topolnica;  vgl.  lit.  okanas 
yuebelig,  trübe'  ükas  ,NebeP. 

Ol<ntO(;,  auch  Aescus  C.  I.  VI  2638,  Yscos,  Escus,  'loxog, 
"Ooxtoi;  und  Zxtoq,  der  heutige  Isker;  vgl.  lit.  ai&kus  ^deutlich, 
klar'? 

05x0^,  OTto?  (vgl.  OiTTfivortot  Ptol.),  der  heutige  Vid:  vgl.  die 
dakische  Ortschaft  OüTi-3a6<z.  Wz.  av,  ev-  in  skr.  äti  ,Befrie- 
digung,  Nahrung  Hilfe'?  Oder  wie  der  FIuss  Auyivo^  zu  deuten, 
von  veiti  ,Uferweide',  Wz.  vei-  ,winden'? 

Bapß6oifj^,  Bach  in  Byzantion;  Wz.  bherv-?  armen,  borboq' 
,Hitze,  Wallung'? 

BopYo^,  1)  Nebenfluss  des  Hebrus,  PHn.,  vgl.  Orudista  ad 
Bargum  lA.;  2)  Mittelform  zwischen  Bpoffo^  und  Mip^o^,  die 
heutige  Morawa,  Strab. 

BtXXocTo;  oder  BiTwXato^,  BtXXeoi;,  Fluss  im  östlichen  Bithynien, 
genannt  auf  Münzen  von  Tios  und  Krateia,  jetzt  Filijas-dai; 
vgl.  n.  pr.  BiXXr,v6<;,  BiXXyjvi^  und  BCXXofoq.  Wz.  bil-  aus  bhul- 
9X6(1)?  vgl.  armen,  -buty,  ,prüfluens'  zu  htyeh 

BoXßY),  See  in  Mygdonia,  mit  dem  Castell  B6Xßu; ;  Wz.  bhol, 
armen,  bol-  ,an8chweUen,  rund  sein'. 

Bp6YY0<;,  bei  Hdt.  IV  49  die  thrak.  Namensform  für  die 
heutige  Morawa,  kelt.  MotpYC;,  vgl.  BipYo?;  aus  vrongo-,  Wz. 
vreng-  ,dr6hen,  krümmen';  vgl.  die  bithynische  Station  Brunga. 

4>ipvouTi(;,  Bach  in  Nikaia,  Suid.  Plin.,  aus  der  Zeit  der 
persischen  Herrschaft  überkommener  Name,  altpers.  ^farnavat!; 
vgl.  sarmat.  <^apvaYo<;  os.  farn  ,Glanz,  Segen,  Friede',  Färnüg 
Name  eines  Helden  etc. 

Iliva^,  acc.  llivaxs,  byz.  Name  eines  Baches  im  Pangaios- 
gebiet,  nahe  an  Chrysopolis;  vgl.  bulgar.  Pänega,  Zufluss  des 
Ibker?     llavatot,  die  edonischen  Anwohner? 

flavu^o^,  ndr/uoc6^^  Ilavvucri^,  Iliwioo^,  Küstenfluss  im  Gebiete 
der  getischen  Krobyzen,  jetzt  Kamöyk,  Kamdija,  dessen  Unter- 


Die  Alten  Thraker.  II,  i.  95 

lauf  stark  versumpft  ist;  noch  586  n.  Chr.  nennt  Theophyl. 
Sim.  an  seinem  Ufer  den  Brückenkopf  llovvaaa.  Vgl.  skr.  paiika 
ySumpr,  pruss.  panja  ,Moor^;  ahd.  fenni,  fenna,  got.  fani^  gall.  ana. 

llsOiaoo^y  ältere  Namensform  ftir  Ttffa6<;,  Tiaa«;,  Tia««;,  Tisia, 
,Theiss*,  it  TCIJa  bei  Const.  Porph.;  so  schreibt  Plin.,  falsch  üd- 
pwo^  Strab.  VII,  p.  303;  die  Variante  bei  Amm.  17,  13,  4  Ilap- 
Oiono^  stellt  sich  zu  der  iazygischen  Ortschaft  IlapTicxov  Ptol., 
d.  i.  ,Furth,  Uebergang'  zd.  peretu.  Wz.  pate-  ,sich  ausbreiten^  ? 
Mllllenhoff  fasst  pa-  als  Präpositio;  wie  erklärt  sich  dann  -Otaao-? 

[laoTrfpto^,  Fluss  in  der  heutigen  Walachei,  nahe  der  Ja- 
lomnica,  Theophyl.  Sim.  VI  8,  p.  258;  aus  dem  Slavischen  kaum 
deutbar. 

Dt^ffa^,  enthalten  im  Namen,  der  dakischen  nie^Y^at,  wie 
T<ypaq  in  Tüpttai,  Ptol.;  Wz,  peng-  ,&rben'?  slav.  p6gü,  neben 
peknü,  poln.  pi§kny. 

IKvxo^  in  Obermösien,  jetzt  Pek,  mit  der  Uferstation  an 
der  Donau  AeUa  Pincensia;  vgl.  den  dak.  Ort  DCvov,  zu  skr. 
pinv-  ,überfliessen'?  gr.  icivo^? 

növxo;,  Grenzfluss  der  Maiden  und  Sinten,  die  heutige 
Strumica;   Wz.  pent-  ,einen  Pfad  finden,   kommen,   gelangend 

Ilupeto^,  skyth.  Iloporca,  Hdt.;  pedeneg.  Boupötr,  Const.  Porph., 
der  heutige  Prut;  Basis  pere,  pru-,  skr.  pru-th-  ,sprllhen'? 

npactob;  X{|JivT],  der  ,lauchgrüne^  See:  b  Ztpuljubv  Ospoj^  updaiov 
7t  Tzd'/p^  zivu  TzoXu  fepei  xal  zpi^ii  to)  yXoepl^  Ta  ix^Bcft,  Eust.  zu 
?  124,  p.  1227,  21. 

Mdpi^,  Hauptfluss  des  Agathyrsenlandes,  Hdt.  IV  49,  Ma- 
p!co^  bei  Strab.,  Marisia  lord.,  Mopu^ar^i;  Const.  Porph.  d.  adm. 
imp.  40,  slav.  MaroSü,  ungar.  Märoä,  sächs.  Miersch.  Wz.  mar- 
,glänzen,  schimmern':  zu  lat.  mare  stellt  sich  dagegen  vulg. 
mariscus,  frz.  marais  ,Mar8ch',  vgl.  Tra-marisca. 

MipYO<;,   galatische  Namensform  ftlr  BapYO?,  Bp^Y^o;  (s.  d.). 

Mordcu;,  angeblich  skythischer  Name  des  Istros,  St.  B.;  vgl. 

Mouaioqj  der  heutige  Bu2§tl  in  der  Walachei,  richtiger 
also  Bouaio;,  spät  bezeugt  in  den  Acta  SS.  April.  II,  p.  9G8; 
Wz.  bhu^-  ,biegen'? 

Navissds  in  der  Ars  des  Consentius,  galatischer  Name  der 
heutigen  Ni§awa;  daher  NaV9a6<;,  jetzt  N)&,  ursprünglich  Gründung 
der  Remi  und  Meldi? 


96  I-  Abhandlnng':    Tomasc;hek. 

Narap'^,  nördl.  Zufluss  des  Histcr  im  Skythenlande,  etwa 
die  heutige  Jalomnica,  Hdt.  IV  48;  vgl.  dak.  Naicoxa,  Nöbrouxo, 
und  die  skythischen  Naxat,  NoTuaTot;  lit.  Nepras,  altn.  Nepr  steht 
für  slav.  DtinÄprü,  DtnaprY,  sarmat.  AavoTüpK;,  Danaper  d.  i.  der 
skythische  Borysthenes.  Zu  gr.  v«ico?,  vdmQ  , Waldschlucht'  neben 
vg-v(07:YjTai,  upo-vcDr^i?  nimmt  Prellwitz  eine  Wz.  nape  :  nöp-  ,biegen, 
neigen'  an,  vgl.  nö :  nö  in  vu>to?,  .und  ne-m  ,zubiegen'?  Pens. 
napta  ,feucht,  Nafta'  stellt  Hörn  zur  Wz.  nabh,  *naph-  ,platzen, 
hervorquellen'  und  erwähnt  hiebei  auch  baluö.  napt  ,Donnerkeil, 
Blitzstrahl,  Kanone'. 

NeoTo;,  spätere  Form  Meoro;,  j.  Mesta,  tlirk.  Qara-sü;  kaum 
zur  Wz.  nek  eve^xeiv,  etwa  wegen  des  Mitflihrens  von  Treibholz 
und  Schlamm;  eher  zu  skr.  nad-  ,ratischen'  nadi,  laghm.  nandi, 
afgh.  landai,  zig.  len  ,Strom'  oder  zu  nad-  ,netzcn'. 

Ni^l^,  gen.  Nißoq,  acc.  N{ßa,  Quelle  und  Fluss  im  Gebiet  der 
Ni4'3tIoi  bei  Ni^oL^  2.  nach  Ael.  bist.  an.  XV  80  im  Gebiet  von 
Thessalonike,  wo  ein  Ort  N{ßa  hiess.  Etwa  zur  Wz.  nebh- 
,platzen,  hervorquellen'  skr.  nabh  ,Oeflfnung,  Quelle'?  Wenn 
der  Name  griechisch  war,  zu  Wz.  neig-  vtlja)?  gr.  vittto^,  skr. 
niktä,  ir.  necht? 

N6y)5,  Zufluss  des  Istros  im  Lande  der  Krobyzen,  Hdt.  IV, 
49;  vgl.  NoAs  Val.  Flacc.  VI  100;  vgl.  vew,  vsa  ,Quelle',  Wz. 
sneu-  ,flie8sen',  gall.  Nava. 

'P»5ßa^,  gen.  'Pf,ß2VTo?,  j.  Riva,  Fl.  an  der  bithynischen 
Küste  nahe  dem  Bosporus,  mit  dem  üppigen  Thalgebiet  Tr^ßavria; 
skr.  revant,  zd.  raevanj. 

TuvSaxÄ^,  Rundacus,  selten  TovSa§,  byz.  'Püv8axa<;;  schwer 
deutbar,  trotz  pers.  ^JvSaxY);,  np.  rundah  ,Rohr8patz',  Lagarde 
Ges.  Abb.  275. 

Aoi2(a^  AcuSia^,  AuSCac;,  bei  Plin.  *PoiSia{,  in  Emathia,  bri* 
gischer  Name?  Wz.  leudb-  ,steigen,  wachsen;  frei  werden,  ent- 
eilen' £Xe66ü>?  Die  maionischeu  A'jSo{  etwa  als  ,Freie'  zu  fassen? 
—  Dagegen  To8to^  bei  Dardanos,  der  ,rütliliche'? 

Mao<;  Hdt.  VII  10«,  ACctjo;  Eust.  zu  Dion.  538,  Ovid.  ex 
Ponto  I  5,  21,  an  der  kikonischen  Küste;  Mela  II  28  setzt  daflir 
Sthenos  fl.,  d.  i.  STevdg;  in  der  Klause  Succi  hiess  die  Station 
Bonamansio  früher  Lissab  d.  i.  lT6va{,  vgl.  vicus  Lisenon  C.  I. 
VI  2799.     Vgl.  lit.  h^sas  ,mager,  dünn^?  os.  Hstag'? 


Die  alten  Thraker.  II,  t.  97 

Atßuooo^,  Bach  bei  Libyssa  in  Bithynien,  nach  dem  Libyer 
Hannibal  so  benannt^  App.  Syr.  11?  Doch  hiess  ein  bithyn.  Ort 
A(0ov;-8kr.  libnga? 

^ihüd^j  fischreicher  See  oberhalb  Byzantion,  mit  dem  Bach 
A^Xiuiyy  and  der  Fischgattnng  86Xxav6;y  Athen.  III  118,  b;  byz. 
Alpxo^  Aipxov,  tdc  Aipxx,  j.  Derkos.  Wz.  del,  der-  ^spalten,  reissen^ 

Api^jxiiiv,  Ap^-pui>v  Prise.  Pan.,  Drigca  GR.,  Zuflass  derTheiss 
neben  Temed  und  Mirod. 

Tdpoio^  1.  im  östl.  Theil  der  Troas,  2.  südl.  v.  Nikomedeia; 
armen,  thardam  ^trocken,  dürr^ 

Tiapo^j  Nebenflnss  des  Agrianes,  Hdt.  IV  89  fg.,  j.  Kryo- 
nero  bei  Bunar-^i?^,  byz.  BpOci^  lArfiXT).  Die  wahre  Aussprache 
des  AnUntes  lässt  sich  schwer  ermitteln;  so  schreibt  Hdt. 
Tiaoipc;  fbr  pers.  Öaispis;  demnach  könnte  skr.  ö&m  ^angenehm, 
lieb'  zugrunde  liegen,  als  von  dem  Perserkönig  ausgegangene 
Benennung. 

T{ßc9(^,  ein  aus  dem  Haimos  kommender  Zufluss  des  Istros, 
Hdt.  IV  49,  vgl.  Ttß(oTux,  Ort  in  Scythia  minor,  Ptol.  HI  10,  12. 
Dazu  stellt  sich  Tißioxo^  oder  Ttß(9xo^,  Tibiscus,  auch  Tiviscus, 
der  dakische  Name  des  Temed,  Ptol.,  mit  dem  Munic.  Tißiaxov, 
Tibisoum,  j.  2upa  bei  Karansebes;  den  Fluss  nennt  Prise.  Pan. 
fr.  8  Ttf^o«^,  lord.  GR.  Tibisia,  Const.  Porph.  d.  adm.  imp.  40 
b  Tt[kifyTf^.  Etwa  der  ,bu8chreiche',  vgl.  skr.  stibhi  3^8<^hel, 
Busch'?  Vielleicht  gab  es  neben  stei-gh-  ,steifen,  stocken'  auch 
eine  Wurzelform  stei*bh-,  tibh-  vgl.  gr.  tt^o^  ,Sumpf ,  slav.  ti- 
mtoo,  tina;  also  thrak.  tibisko-  ,der  stockende,  träge,  versumpfte'? 
Wie  erklärt  sich  sabin.  Teibur? 

T(|Aaaio{,  Timacus,  in  Moesia  sup.,  noch  jetzt  Timok,  An- 
wohner Timacenses,  slav.  Timoöane;  d.  i.  der  ,dunkle',  Wz. 
tem,  tim-  ,dunkel  sein',  slav.  t¥ma  ,Dunkel',  skr.  timira,  ags. 
)>imm  ,dunkel'. 

T6v^o<  im  Lande  der  Odrysen  und  Artakier  mit  Ortschaft 
gl.  N.  bei  Kabyle,  Ptol.  (vgl.  TovCt]{^  Inschr.  b.  Homolle  p.  568); 
T6v(o^  als  Flussgott  auf  Münzen  von  Hadrianopolis ,  Mionn. 
suppl.  II  p.  306,  n^  634,  fl.  Tonzus  TP.,  verschrieben  Tigoi;  b. 
Harpocr.  v.  KaßüXij,  Tövo<;  b.  Zosim.  II  22;  byz.  i^  TpövI;«  Theo- 
phan.  p.  654  Cantacuz.  I,  p.  609,  noch  jetzt  T6nd2a,  T^ia. 
Wz.  teng :  tong-  ,spannen',  slav.  t^gU  ,dicht,  gedrang,  fest',  zd. 
iBXk^iAf  sehr  straff,  fest',  os.  thung,  thin^  ,an8pannen'?  Besser 

SttnociWr.  4.  phil-bist.  Ci.  CXXXI.  Bd.  1.  Abb.  7 


98  I.  Abhandlang :    Tomasekf  k. 

ZU  skr.  tu^-  ydrängeoy  stossen,  schnellen^,  tu&l^i  ^andiiogend; 
Andrang^  Anlauf,  Stoss^ 

Tupsq,  dakisch  Tura,  Wz.  tver  :  tur-,  vgl.  die  Mannsnamen 
Turesia;  nooh  erhalten  in  türk.  wlach.  Turla,  vgl.  ToupXo^, 
TpoOXXo<  Const.  Porph.  38.  Dagegen  erhielt  sich  die  sarmatifiche 
Benennung  Dana-stru-,  b  Aivaorp^  C.  P.  42,  in  elav.  Pftnastrü, 
Dntetra.     Gotisch  ist  wohl  fl.  Agalingus,  TP. 

To6tiq{,  etwa  die  heutige  Bäga,  Const  Porphyr,  de  adm. 
imp.  40y  ein  Rest  däkischer  Namengebung?  der  yVoUe,  an- 
schwellende' Fluss?  vgl.  die  Frauennamen  Tiouia.  War  jedoch 
das  Wort  hunnisch ,  ao  vergleicht  sich  ttUrk.  tat  ^  Hakplatz, 
Lager',  tutud  ^fest,  massiv',  Wz.  tut-  ^festhalten'. 

8tcqf^Xa»  ^^  nördlichste  latrosmttnde  mit  einer  grosaen  La- 
gune an  deren  Nordseite,  Ptol.;  die  Aussprache  des  Anlautet 
unklar,  die  Herkunft  des  Wortes  unsicher. 

TiipovTo^y  d.  i.  skyth.  Öarant  ,der  bewegliche,  eilende'  FluaSj 
Hdt.;  bei  Ptol.  'Hpaao<;,  Amm.  Gerasus,  peöenegisoh  bei  CP. 
98  und  42  &  Zipero^  und  6  lop^Er,  daher  nooh  jetzt  wbch.  Stret. 

ZidvxeXo^,  nürdl.  Zufluss  des  Erginas,  Acta  S.  Alex.  13 
Maii,  der  heutige  Qed2ik-derä ;  vgl.  armen,  dziun  (gen.  dzean), 
gr.  xim  ySchnee',  dziunain,  dznot  ^nivalis'?  oder  z%  Wz.  g'beng-, 
lit.  2eng^ti? 

Z6aK0<  in  Macedonien,  Herodian.;  etwa  der  ^reine^  ahd. 
chüski,  Wz.  gu-?  oder  dialektisch  für  4>uaxo(? 

Zo6pa^  Ufa(;,  Küstenflttsse  in  der  Thjnias  und  nfirdlicli 
davon;  Plin.;  armen,  diur  (gen.  diroj,  diri)  ,aqua',  s.  Qemi- 
zera.  Zurta  b.  lord.  Rom.,  verschrieben  (Ur  Zurla,  im  FIuqa- 
gebiet  des  Erginias,  etwa  der  Corlu-sü,  oder  der  Bach  von 
Zorlanae  (a.  d.). 

£<i|AO(;,  8A1IU8  C.  I.  III  7033,  das  Gelände  am  Fl.  S&mot, 
d.  i.  der  ,ruhige'  Fluss,  von  skr.  (am-  %i[k^m  (vgl.  "AoaiAO^),  im 
Gegensatz  zum  reissenden  Köröd. 

Sivdovo^y  Fluss  bei  Olyntlios,  Plut.;  ph((niki8cher  Name? 
oder  zu  sq'end-  ,schimmerny  glühen',  vgl.  armen,  ftand? 

Srffdpco^,  Itärff^pi^  in  Phrygien,  mit  Dorf  ^9rf((a  an  der 
Quelle;  Anlaut  wie  in  dak.  Zccfx^-ioita. 

SopYevtia^,  La^txlaq^  1)  in  Paionia,  etwa  ein  Zuflusa  des 
Astibos,  Tz.  Chil.  VI  410  fg.;  2)  nahe  bei  Sarmizegetusa,  etwa 
der  heutige  Streljbach,  Cass.  Dio.    Die  Namensgleichheit,  sowie 


Die  alten  Unter.  II«  S.  99 

die  Ueberanstimmiitig  der  beiderseits  mitgetheilten  Sage  be- 
fremdet. War  der  Name  wirklich  paionisch^  und  wurde  die 
Sage  selbst  von  den  Beschreiben!  des  dakischen  Krieges  einfach 
copirt?  Oder  hatte  das  Gedächtniss  den  Tzetzes  verlassen? 
Der  Name  erinnert  übrigens  an  den  byz.  Ort  SspY^vt(cov,  j. 
Istrandia  ober  dem  Derkossee  nahe  den  Quellen  des  Ergenä; 
hier  soll  nach  d.  schol.  Dem<  die  Veste  *EpY(axY]  gelegen  haben. 
Woher  dann  auf  einmal  der  Anlaut  s-?  Vorzüglich  passt  dazu 
die  lit.  pruss.  Wz.  serg-  ^einhegen,  hüten^  bewachen^^  aus  sergh-, 
K^ •  ^  •  ^'9  welche  auch  in  den  Flussnamen  Pa-sarge^  Sir- 
gente  auftritt.  War  lüt^rf^rdoL^  wirklich  dakisch^  so  müssten  wir 
daim  annehmen y  dass  der  dak.  s- Anlaut  nicht  stets  auf  k'^  9, 
sondern  auch  in  einzelnen  Fällen  auf  ursprüngliches  s  zurück- 
geht, wie  im  Slavischen  und  Litauischen. 

SAiJUnus,  'AX|Auptc,  See  südl.  vom  Istrosdelta,  Salmorude 
IA.9  Salamorio  Not.  dign.,  palus  Salameir  Chron.  Rone.  II, 
p.  252  cod.  V;  vgl.  spätlat.  salmuria,  frz.  saumure  ^aqua  sal- 
macia^ 

£ip|A(o<  Acta  S.  Alex.  13.  Mail,  Syrmus  Plin.^  nördl.  Zufluss 
des  oberen  Hebrus,  j.  Struma,  wie  byz;  STpiopio^  fbr  slav.  Srem, 
£^(ov  oder  S{p(Aiov.    Wz.  ker-  ^mischen,  mengen,  kochen'? 

ZoXoctc,  acc.  lok6tYZ2f  Bach  beim  Warmbad  Pythopolis  nahe 
an  Prusa,  Plut.  Thes.  26;  ,Steinbach',  v.  (somit.?)  aokoq. 

SuXe6<;  , Waldbach'  in  SuXdo^  iceSbv  Hdt.  VII  115,  nahe  an 
IiunrcriOuXv],  Wz.  svel-,  woraus  sich  auch  der  mysische  ^rXou; 
erklärt? 

STpoGo^,  Fluss  im  Küstenstrich  der  Bistonen,  Hdt.  VII  109; 
▼gl.  die  Orte  Stpouai,  rT)tt-oTpaOot;  Wz.  srev,  srü-  ,fliessen',  lit. 
sravk,  ved.  giri-srav4,  gr.  ^älroq^  x^^V^^PP^^f  slav.  struja,  o-strovtt 
etc.;  vgl.  d.  fg. 

STpufMliv,  die  heutige  Struma;  Strymon  hiess  eine  Station 
zw.  Drabeskos  und  Serrä,  TP.;  die  Maidobithynen  nannten  sich 
£Tpu|A^coe<,  Bithynia  hiess  einst  STpu(Aoy{^,  und  der  brigische  Ort 
Mieza  ZipovA^iot,  vgl.  2Tpu(juo-  Totco,  Tochter  des  Skamandros, 
und  lTpou(Avo^  n.  pr.  aus  Gundani,  Sterret  I^  n^  366,  Zeile  110. 
Vgl.  ir.  srAaim  (pl.  srüama),  gr.  ^eu(Aa;  öech.  Strumen  ,schnell, 
reissend'.  Den  Einschub  des  t  (vgl.  lorpo^)  theilt  das  Thrakische 
und  Phrygische  mit  dem  Germanischen,  Lettischen  und  Slavi- 
schen; altn.  straumr,  ahd.  stroum,  lett.  sträuma. 

7* 


100  I*  Abhuidlniig :    Tomftscliek. 

£xa{xav8poc,  geformt  wie  MoCavSpo^  neben  Maddv,  der  ,ge 
wundene',  gleich  K^ßprjV,  Wz.  skam :  kam,  npers.  kham,  kam,  öam-. 

Xaßfi^  zw.  Potidaia  und  Gigonis,  Ptöl.  III  11,  10. 

Kdtpxt^  II dt.  IV  49,  Verwechslang  mit  KapKär^^  5po<?  Einige 
denken  an  den  Fl.  KöXonct^,  dessen  Kunde  von  Pola  ausgehen 
mochte. 

RiXxa^,  Ro(X9nQ<;,  später  Kapin;^,  Kipict^  an  der  bithjn.  Küste. 

KdXriq,  gen.  KaXrjXO^,  RdiXi]^,  RdXT)xo(,  ebenda;  Wz.  qal- 
,schwarz  scin^ 

Reßpo<;,  R{aßpo^,  R(a|Aßpo^,  in  Mösia  sup.,  j.  Cibrica;  vgl. 
ReßpiQv  ,Krummbach'  in  der  Troas,  und  die  moesiscben  Rsßpi^vtoi; 
Wz.  q6p,  qa(m)p,  qa(m)b>  ,sich  krümmen',  skr.  kampri  ,krumm, 
gewunden';  Cambre  oppidum  Mysiae,  Plin.,  gleich  R^ßpiQ? 

Kc\k^omo(;f  K6[L^axo^^  fliesst  mit  dem  Strauos  vereinigt  in 
den  bistonischen  See,  Hdt.  VII  109,  der  beutige  Quru-^;  ver- 
schrieben Roü5t;To;  Scyl.  67,  spätere  Form  RcaaiviTTi?,  KocoCvtri^ 
Ael.  bist.  an.  XV  25;  daher  die  Station  Cossintos.  Zu  xi|AXT<i»? 
qomps,  erweitert  aus  qomp,  slav.  k%p-  ,sich  ducken,  untertauchen, 
baden'? 

RovTi-Ss9To<;,  -liaioq^  Zufluss  des  Agrianes,  der  sich  mit 
dem  Tearos  vereinigt,  Hdt.  IV  90;  ursprünglich  wohl  der  Name 
einer  an  ihm  gelegenen  odrys.  Veste,  wie  Oro-dista.  Zum 
ersten  Glied  vgl.  xovto?,  und  den  Ort  Cuntie-gerum. 

R6vo(6{,  angeblich  Synonymen  von  Strymon,  r.  «oraiMJv  11. 

RuSapo^,  wie  der  Barbyses,  Bach  beim  goldenen  Hörn. 

Rpbioq,  bei  lord.  und  OR.  Cresia,  Crisia,  6  Rp(as^  Const. 
Porphyr,  d.  adm.  imp.  40,  der  heutige  Köröä,  Sachs.  Krisch. 
Mit  Rücksicht  auf  den  Fekete-köröd  liesse  sich  an  skr.  krSQ^ 
pruss.  kirsnas,  ir.  ciar(s)  ,schwarz'  denken,  Wz.  krs,  kres-  ,bunt 
färben',  lit.  keräas  etc.     Oder  zu  Wz.  kers-  ,furchen'? 

r£ui^,  r&j^o^y  goldsandfUhrender  Fl.  in  Bithynien,  Nonn. 
43,  417,  Plin.  V  148  und  auf  Münzen  von  Nikaia,  Head  p.  443; 
Wz.  gheu-d-,  gr.  yyl-? 

Tpivixo^,  Wz.  gras-  ,fre6sen,  nagen'?  vgl.  FpovoucE^,   Gran? 


102 


I.  Abluuidluif :    ToiBftBOhek. 


denta  .Zahn'  30. 

de(v)o-  ,Gott,  göttlich*  31. 

deul,  devel-  ^trüben^  Terschläm- 

men'  71. 
dierna  .Spalt,  Riss'  72;  Tgl.  30. 

69. 
diza  ,Ziege'?  32  f. 
diza,  dSäa  ,Topf,  Kessel*  33 f.; 

,VeBte,  Burg*  72. 
dindnima.   zindruma   ^Gehölz* 

72.  77. 
dind-  .mit  der  Faust  schlagen* 

33. 
dol-  .spalten*  34. 
dOro-  ,hart,  fest;  Veste*  36.  73. 
tapa-  .einengen*  91. 
tarula.  talura  .siegreich*  37. 
tarpo-  .Lust.  Gedeihen^  74. 
töri.  tiri-  ,Ufer,  Landvorspning* 

75.90. 
tdr-  .salvator.  victor'  37. 
tem-  .dunkehl*  74.  75.  97. 
tempyra  .Enge*  89. 
tonzo  -    .andringend .    reissend* 

97  f. 
tyra.   tura   .andriügendi   stür- 
misch* 38.  98. 
tyrida.   tyro-diza   .Zwingburg* 

75. 
trair.  tral-.  tri  .Halter.  Hirt* 

38  f. 
zenü  .Sprössling*  39. 
z^ltni-   .Hättter,    mit   Fell  be- 
kleidet* 39. 
zera    (dakisch)    .Wasser'    77; 

sara  79. 
zura  (thfakisch)  .Wasser*  78; 

tjsurulo.  zorolo  .Bttchlein*  76. 

zorlano-  .wässerig*  78. 


zibel-  .Gknz*  40. 

zia.  dim.  ziak  .Stute*  40. 

zerm-  .Haus.  Familie;  Palast* 

77. 
Jsegete  .Welt.  Nation*  77. 
samo-  .ruhig*  98;  vgl.  a-samo- 

92. 
sad-  .ehren,  zieren*  41. 
seuta  .Schleuderer.  Schütze*  42. 
serg-  .hüten,  einhegen*  98  f. 
Sita  .beruhigt*  43. 
sia  .lagernd*  86;  soio-  .sittsam* 

43. 
sir-  .lieben*  42  f.  80. 
siro-  .Getreidegfube*  80. 
sura  .kräftig,  stark*  81. 
sudi  .Reinheit.  Schönheit*  44. 
suki  .Enge*  81. 
spard-  .strampfen*  44  f. 
sturü  ;gp*08s.  fest;  reich*  81. 
st61o-  .Stuhl*  82;  tri-stölo-  .Drei- 
stuhl*, 
stru-  .fliessen*  in  istrü  93.  strar 

vo-  99.  Strumen-  .reissend^ 

Strom*  99. 
skap-  ,graben*  82. 
skar-  .scharren*  82. 
skel-  .spalten*  45.  83. 
haimon-  .Gürtel*  90. 
hebro-  .gesellig,   GenösAA. 

Freund*  93. 
hepta.  s.  epta. 

kauko-  .hoch,  convex*  58.  90f. 
kapi  .Bogen.   Flussbeu^e*  83; 

kap6ra  84. 
karpat  .Ringwall*  91. 
ke(m)bro-  .krumm,  getründen' 

100. 
kenth-  .begehren,  lieben*  46 f. 


Di«  ftlten  Thnker.  II,  t. 


103 


ken-  ^Furchen  reissen'  84. 

kerso-  ,8chief'  47  f. 

kd-  bedecken'  85;  kulia  ,Hütte' 
86. 

ketri-  yvier,  vierfftssig;  Stein- 
bock, Wild'  48. 

kio-  ^Rnhestätte'  85. 

kvimtt-  ,Heim'  85. 

komo-  ,Liebe'  49.  86. 


kompsat-  ^untertauchend'  100. 
kotu  ,lieb,  theuer'  50. 
ku-sko  ^Schlag,  Schmiede'  86  f. 
kuziko  jVersteckter  Ort'  86. 
krisio-  ^schwarz'  100. 
gar   yBerg',  gare-sko-  ymoilta- 

nus'  87. 
germ-  ^heiss',  german  ^heiss'  88. 

germi-Kera  ^Therme'  88. 


Inhalt 


S«iU 

Pttnonennamen 1 — 52 

Stidte  und  Dörfer 52—89 

Oebiige,  Hflgel  und  Pisse 89—91 

nilase,  Qoellen  und  Seen 91—100 


n.  Abhuidlang:    Zingerle.   Zar  rierten  Decade  des  LiriaB.  IT.  1 


n. 


Zur  vierten  Deeade  des  Livius.  IL 

Von 

Prof.  Dr.  Anton  Zingerle, 

corresp.  Mitgliede  der  luus.  Akademie  der  Wissonscliaften. 


r  ür  die  beachtenswerthe  Stellung ,  welche  Cod.  Lov.  2 
und  der  Consens  Lov.  2,  Harl.,  Mead.  1  (LHM^)  hier  mehr- 
fach einnimmty^  lassen  sich  auch  aus  dem  39.  und  40.  Buche 
manche  Beispiele  anfügen;  eine  Auswahl  aus  verschiedenen 
Gruppen  dürfte  ebenso  für  die  Vervollständigung  des  Nach- 
weises^ wie  für  die  Kritik  dieser  Partie  selbst ,  in  welcher 
uns  auch  Cod.  B  nicht  mehr  zu  Hilfe  kommt  ^  von  Nutzen 
sein.  Wir  finden  dabei  zunächst  wieder  eine  öfter  hervor- 
tretende Uebereinstimmung  oder  Verwandtschaft  mit  Lesarten, 
welche  Gelenius  (G)  entweder  ausdrücklich  mit  Berufung  auf 
seine  ^archetypa',  ^exemplaria^  auf  die  ^antiqua  scriptura', 
,vetu8  lectio*,  und  wie  die  Ausdrücke  alle  lauten,  empfiehlt  oder 
ohne  weitere  Bemerkung  in  die  Ed.  Basil.  1535  aufnehmen 
liess.  Hie  und  da  wenigstens  lassen  sich  bei  gleichzeitiger 
Beachtung  aller  Angaben  mit  einiger  Wahrscheinlichkeit  Schlüsse 
auf  die  aus  dem  Spirensis  (S)  geflossenen  Varianten  ziehen. 

XXXIX,  17,  5  nennt  G  als  ,incorruptior  lectio'  multorum 
delata  nomina;  quidam  ex  iis  gegenüber  der  früheren  Vulgata 
multorum  delata  quidem  nomina,  ex  u'«;  interessant  ist  es  nun 
aber,  dass  die  lEA.  Basil.  1535  hier  in  kleiner  Abweichung  von 


*  Vgl.  den  ersten  Theil  dieser  Beiträge  zur  vierten  Deeade  (Sitzungsber. 
der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften,  128.  Band,  1893),  S.  21  ff.  Den 
dort  S.  8  för  die  Conjectur  zu  XXX.VII,  16,  9  angeführten  Belegen  wäre 
noch  XX  XX,  48,  2  beiznfOgen. 

SitsuifBlMr.  d.  phil-but.  Ol.  CIXXI.  Bd.  8.  Abb.  1 


2  II.  Abhandlung:    Zingerle, 

G  die  Stellung  bietet  multorum  nomina  delata;  quidam  ex  iis^ 
und  dass-  dieselbe  gerade  durch  LHM^  bestätigt  wird.  Wahr- 
scheinlich war  dies  die  Wortstellung  der  ,incorrupta  lectio*  in 
S,  während  G  zunächst  die  aus  Cod.  Mogunt.  (M)  citirte?*  — 
17,  6  et  Faliscum  L  H  M^  =  Ed.  Basil.  1535  (u.  S?),  Falis- 
cum  ,incorrupta  lectio'  G  (u.  M?),  A.  (oder  M.)  Faliscum  Vulg. 
—  19,  4  we  singulis  M  (aber  auch  Ed.  Mediol.  1505  und  Par. 
1513),  uti  singulis  L  und  Ed.  Mogunt.,  ut  in  singulis  4>  pL* 
und  die  ältesten  Ausgaben;  das  uti  des  L,  welches  uns  jedes- 
falls  die  Entstehung  des  Fehlers  ut  %  in  den  übrigen  <^-Hand- 
sehriften  erklärt,  stand  wohl  in  S,  vielleicht  aber  auch  in  M, 
da  es  ebenso  die  Ed.  Mogunt.  bietet  und  es  leiclit  denkbar 
wäre,  dass,  wie  diese  ilirerseits  das  von  M  allein  erhaltene  his 
nach  singulis  übersah,  anderseits  dann  bei  Herstellung  dieses 
sonst  überall  ausgefallenen  his  auf  uti  weniger  geachtet  wurde. 
Dann  würden  sich  die  Lesarten  uti  singulis  his  M,  uti  sin- 
gulis S  gegenüberstehen.  —  19,  5  item  LIIM'M*  =  Ed. 
ßasil.  1535  (und  wohl  ^^  MS),  ita  Vulg.  —  50,  8  exhausto 
L  --  M  (und  SV),  hausto  <I>  pl.  —  XXXX,  4,  13  opem  dii  utfer- 
renty  orabat  L,  opem  ut  ferrent,  orahat  <h  pl.,  deos^  ut  ferrent 
opemy  orabat  M  test.  Mod.;  L  hat,  wie  man  sieht,  die  Lesart 
der  <I'-Classe  intact  erhalten  und  dieselbe  werden  wir  auch  S 
zuschreiben  dürfen;  in  allen  alten  Ausgaben,  die  Ich  sah,  wurde 
das  in  ^  pl.  ausgefallene  dii  nach  ut  eingesetzt.  —  5,  12 
speculatorem  habemus  in  sinUy  cuius  ,archetypa'  G  (wohl  M), 
speculatorem  habemus y  cuius  IL  (--  S?)j  speculatorem  y  cuius 
<l*  pl.  —  15,  11  comesationibus  M  test.  Mogunt.,  comissationi- 
bus  L  (=^  S?),  comissatione  4»  pl.  —  16,  11  auri  octoginta 
pondo  et  duOy  Coronas  aureae  sexaginta  Septem  LHM  *  {-^  Madvig 


^  Blancbmal  ist  doppelte  Wortstellung  «ucb  in  nnsorer  mehrfach  so  ver- 
wandten und  im  Consena  wohl  S  vertretenden  Gruppe  LHM'  bemerk- 
bar. So  hat  XXXX,  1,  1  H  provineias  9oriUi  sunt  gegenüber  LM'  aortUi 
pravincia»  sunt.  Die  Entscheidung  ist  schwer  und  II  deckt  nieh  hier 
auch  mit  sicher  beglaubigten  Stellen  (z.B.  XXXII,  1,  1;  XXXXII,  1,  6). 
—  Eine  leichte  und  naheliegende  Conjectur  bezüglich  der  Wortstellung 
habe  ich  mir  XXXJX,  56,  2  gestattet,  wo  ich  nach  der  theilweine  wort- 
lich übereinstimmenden  Stelle  des  Orosius  IV,  20  (p.  266,  2  Zangem.) 
qwie  ante  non  /uerat  (st  qutu  non  anie  Jrterat)  schrieb. 

'  So  bezeichne  ich  auch  hier  kun  die  Mehrsahl  der  Vertreter  der  <t>-Cla8se. 


Zar  Tierten  Decad«  des  Livins.  II.  O 

Eiin.  Liv.  p.  572),  auri  octoginta  pondo  et  duae  caronae  awreae 
pondo  sexaginta  Septem  ,MSS/  G;  hier  hat  G  wohl  sicher  aas 
M  geschöpft,  während  LHM^  die  Lesart  S  repräsentiren ,  da 
auch  4>  pL,  trotz  sonstiger  Schwankungen,  die  theilweise  wieder 
auf  VerbindungsfUden  der  zwei  Classen  weisen,^  in  der  Aus- 
lassung des  pondo  an  zweiter  Stelle  übereinstimmen. 

Wie  wir  im  letzten  Beispiele  Bestätigung  einer  neueren 
Conjectur  durch  L,  respective  durch  die  mit  ihm  sich  öfter 
bildende  Gruppe,  getroffen  haben,  so  zeigt  sich  Aehnliches  auch 
sonst,  was  für  unsere  Ansicht  nicht  wenig  ins  Gewicht  fallen 
dürfte.«  So  hat  z.  B.  XXXEX,  38,  12  Drakenborch  in  der 
Anmerkung  die  Vermuthung  ausgesprochen,  das  eos  primos 
statt  eos  primum  zu  lesen  sein  dürfte;  beachten  wir  nun,  dass 
hier  LHM^  eos  primo  bieten,  und  dazu,  dass  fehlerhafte  Aus* 
lassung  oder  Zusetzung  eines  s  im  Wortschlusse  auch  in  dieser 
Ueberlieferung  eine  so  bedeutende  Rolle  spielt,^  so  wird  jene 
Vermuthung,  die  auch  durch  den  livianischen  Sprachgebrauch 
starke  Stütze  erhält,  gewiss  sehr  empfohlen.  Man  vergleiche 
in  letzterer  Beziehung  Drakenborch's  Stellensammlung  zu 
XXXIV,  14,  6  (wo  übrigens  auch  drei  ^^-Handschriften  equites 
primo  statt  equites  primo  s  überUefern).  —  41,  1  peteniem 
LM*  =  Novik  Listy  fil.  1882,  psentem  <P  pL,  prensantem  Lip- 
sins  und  die  meisten  Neueren.  —  53,  14  depopulatis  agris 
LHM^  nach  gut  beglaubigtem  livianischen  Gebrauche  (worüber 
Weissenborn  —  H.  I.  Müller  zu  V^  12,  6),  depopulattis  agros 
^  pl.  —  XXXX,  8,  2  interrogaret  LH  =  I.  F.  Gronovius, 
interrogaret  eum  4>  pl.  (wodurch  auch  die  von  Gronovius  zu- 
gleich vorgenommene  Streichung  des  vorangehenden  cui  vor 
cum  ak  einer  Dittographie  [im  Lov.  3  fehlt  bezeichnend  cum] 
bestätigt  wird).  —  23,  6  praeineditati  L  =  I.  F.  Gronovius, 
pruemediiatis  4>  pl.  (wozu  ftlr  den  Sprachgebrauch  die  An- 
merkung von  Weissenborn  z.  St.  und  für  das  Paläographische 
wieder  die  Beobachtung  bezüglich  des  s  im  Wortschlusse  zu 
vergleichen  ist).  —  20,  6  quia  hoc  praecipue  criminum  genere 

^  Vgl.  diese  Beiträge  I,  S.  25. 

*  XXXIX,  12,  4  steht  L  mit  seinem  Stmülae  der  Conjectur  Gronov's  Sti- 
muiae,  die  wohl  richtig  sein  dtUrfte  (vgl.  Preller- Jordan,  Rom.  Mythol. 

*  II,  213;  866),  am  nächsten. 

'  Vgl.  Beiträge  snr  vierten  Decade  I,  S.  2  ff. 

1* 


4  n.  Al)bftndlang:    2ingerle. 

exasperari  patris  animum  sentiebat]  das  Wort  patrisy  welches 
Madvig  und  Weissenbom  bereits  der  Aufnahme  in  den  Text 
würdigten,  ist  durch  L  bezeugt,  <^  pl.  haben  einfach  animum  ] 
Koch,  die  Lücke  flihlend,  hatte  animum  eius  vermuthet.  — 
Wenn  15,  4  L  überliefert  sie  illud  nee  debui  facere  nee  deheo, 
ut  te  patre  indignus  omnibus  videar,  so  stimmt  er  an  dieser 
vielbesprochenen  Stelle  dem  Sinne  nach  auch  mit  Bauer's  und 
Madvig's^  Conjectur  (ut  indignus  te  patre  omnibus)  überein, 
gibt  uns  aber  zugleich  die  Erklärung  der  gewöhnlichen  Les- 
art (4>  pl.)  ut  indignus  te  patre  indignus  omnibus '^  es  gab  eben 
hier  sichtlich  eine  doppelte  Stellung  des  indignus,  entweder  vor 
te  patre  oder  nach  diesen  Worten,  und  so  entstand  in  Folge 
von  Correcturen  die  Verdoppelung.  Solche  Spuren  verschie- 
dener Wortstellung  sind  auch  sonst  noch  hier  und  dort  einiger 
Beachtung  werth.  Z.  B.  XXXIX,  34,  4  ad  se  alii,  alii  ad 
Eumenem  hH,  ad  se  alii  ad  Eumenem  M*,  alii  ad  se,  alii  ad 
Eumenem  <]>  pl.;  da  zeigt  uns  gerade  der  Ausfall  in  M^  die 
Ursache  an,  warum  der  sonst  so  beliebte  Chiasmus  an  dieser 
Stelle  in  den  anderen  Handschriften  und  in  allen  bisherigen 
Ausgaben  zerstört  wurde  (vgl.  Drakenborch's  und  meine  Be- 
merkung zu  III,  37,  8,  wo  ich  H.  I.  Müller's  Emendation  virgis 
caedi  alii,  alii  securi  subici  durch  die  Ed.  Parm.  1480  be- 
stätigt fand).*  —  XXXX,  15,  14  wird  seit  Aldus  nach  M  mo- 
mento  illo  horae  gelesen,  die  ganze  übrige  [Jeberlieferang 
mit  LHM*  hat  illo  momento]  finden  wir  nun  bei  Livius  XXV, 
28,  9  illo  moTnento  horae '^  24,  14  momento  horae]  IX,  16,  9 
momentoque  unius  horae,  dagegen  V,  7,  3  horaeque  momento,  so 
dürfte  die  Vermuthung  einer  doppelten  Wortstellung  und  der 
Lesart  illo  momento  horae  für  8  und  ursprünglich  vielleicht 
auch  fUr  die  <I>-Clas8e  nahe  genug  liegen.  —  XXXX,  15,  15 
caritate  a  fratre  maiore  ,scriptura  antiqua'  Q,  a  fratre  cari- 
tate  maiore  LIP,  a  fratre  caritate  4»  pl.,  caritate  a  fratre  cod. 
Voss.,  a  fratre  maiore  M  test.  Mogunt.     Man  sieht  leicht,  wie 


»  Vgl.  Em.  Liv.  p.  671. 

'  XXXX,  46,  12,  wo  die  erste  Basler  Atugabe  sicher  nar  durch  Einen- 
dation  amieitia»  immortalM,  inimicüiwt  mortales  debere  et«e  mit  Ergänxnng 
des  in  M  Ansg;efallenen  mortale»  herstellte,  hat  Drakenborch  mit  Recht 
auch  die  chiastische  Stellnng  vorg^eschlagen ,  die  zudem  auch  den  Aus- 
fall des  Wortes  im  Codex  doppelt  leicht  erklftrt. 


Znr  Tierton  Decade  dM  Idriiu.  II. 


hier  theilweise  Wortaasfall  eine  Rolle  spielte  nnd  Verwirrungen 
veranlasste ;  in  der  Vollständigkeit  der  Worte  decken  sich  aber 
LM'  mit  Gy  der  hier  wohl  sicher  aus  S  das  Richtige  schöpfte, 
nor  dass  ihre  Wortstellung,  zusammengehalten  mit  der  ver- 
stümmelten Lesart  M,  den  ursprünglichen  Grundstock  der  Ver- 
sehen zugleich  aufdeckt:  es  war  zunächst  caritate  vor  a  fratre 
ausgefallen,  das  in  LM'  wahrscheinlich  aus  einem  Randnach- 
trage an  die  falsche  Stelle  des  Textes  gerieth.^ 

Es  mögen  noch  einige  hier  und  dort  herausgegriffene  Les- 
arten angeführt  werden,  die  ebenfalls  zeigen  dürften,  wie 
Manches  in  diesem  Kreise  noch  der  Beachtung  werth  ist. 
XXXES,  20,  6  wird  gelesen:  dum  penitus  in  abditos  aaltua  .  .  . 
persequitur]  LHM^  M^  (auch  Lov.  4)  bieten  das  einfache 
sequituTj  und  damit  vergleiche  man,  was  Drakenborch  zu 
Vn,  36,  10  (ad  86  seqtLendum  emiasos  per  aaltum  vagari)  für 
den  Gebrauch  des  sequi  statt  persequi  oder  insequi  zusammen- 
gestellt hat.  —  39,  11  cum  tanto  studio  LHM^,  tanto  studio 
Vulg.;  vgl.  Vm,  25,  12  cum  quanto  studio-,  XXXXV,  32,  7 
cum  tanta  cura]  XXXX,  54,  7  und  Drakenborch  zu  XXXVIII, 
18,  7.  —  XXXX,  6,  5  divisas  bifariam  acies  LH,  divisas  bi- 
fariam  ducts  acies  Vulg.,  wozu  Weissenborn  bemerkte  ydtias 
nach  bif,  divisas  pleonastisch^  Aber  man  vergleiche  auch 
XXV,  32,  7  divisis  bifariam  copiis]  XXXXI,  19,  8  bifariam 
dividunt  copias,  duas  ist  wohl  entweder  aus  einer  Glosse  oder 
aus  einer  corrumpirten  Dittographie  in  Folge  doppelter  Wort- 
stellung (divisas  bifariam  und  bifariam  divisas)  entstanden.  — 
29,  7  de  iwre  pontificum  (pontificü)  LH,  de  iure  pontißco  M\ 
de  iure  pontißcio  Vulg.;  die  Lesart  LH,  auf  welche  auch  das 
Verderbnis  in  M^  zunächst  zurückweist,*  wird  durch  Valerius 
Max.  I,  I,  12  bestätigt,  der  hier  sichtlich  die  livianische  Stelle 


^  XXXX,  36,  10  bietet  L  aUein  das  Richtige  anU  8p.  Postumium,  Q.  Mar- 
dum  con/fult»,  während  sonst  in  der  O-CIasse  (über  MS  sind  wir  hier 
nicht  unterrichtet)  das  Verderbniss  aide  Sp.  Postumium  canatUem  Q,  Mar- 
dum  eo  sich  einnistete.  .L  hat  wohl  die  Lesart  S  erhalten.  XXXX,  34,  14 
hingegen  hat  H  allein  die  leichte  Verwechslung  der  sich  nahe  folgenden 
WOrichen  tum  und  cum  vermieden,  und  es  ist  darum  ohne  weitere  Aende- 
rungen  mit  ihm  bu  lesen:  paoemque  tum  Ua  populus  Bomanua  non  ab  ae 
tantum,  aed  ab  regt  etiam  Maainiaaa  praeatUU,  qui  cum  praeaidio  armalo  cet. 

'  Vgl.  meine  Studien  zu  Hilarius  von  Poitiers  (Wien  1885),  S.  24. 


Zur  TMrten  Deeade  dM  Lirioa   IL  7 

Ich  reihe  nach  diesen  Ergänzungen  zur  Handschriften- 
beurtbeilung  noch  einige  Vei-muthungen  zu  einzelnen  Stellen 
der  in  Rede  stehenden  Bücher  an,  die  mehr  oder  weniger 
Zweifel  oder  Verdacht  erweckten  und  auch  durch  unsere  Gruppe 
nicht  einfach  geheilt  werden,  hie  und  da  aber  durch  dieselbe 
ebenfalls  noch  gewisse  Beleuchtung  erhalten.  XXXIX,  17,  7 
heisst  es  von  den  vorher  namentlich  aufgeftihrten  Urhebern  der 
abscheulichen  Wendung  der  Bacchanalien:  eos  maximoa  sacer- 
dotes  conditoresque  eivs  sacri  esse.  Man  verweist  in  den  Com- 
mentaren  flir  maximos  sacer dotes  auf  XXVII,  6,  17  {mammum 
pontifieem)]  8,  1  (maximi  curionis)]  XXXIII,  27,  4  (mciximo 
Circo);  es  sind  dies  allerdings  verwandte  Beispiele  ungewöhn- 
licherer Wortstellung,  die  sich  aber  mit  der  hier  vorliegenden 
Wortverbindung  nicht  decken.  Bei  Cicero  Acc.  in  Verr. 
U,  Ö2,  128  findet  sich  der  Ausdruck  im  Singular  in  der 
Stellung  sacerdos  mctximus  (in  Syrakus);  man  sollte  nun  glauben, 
dass  auch  Livius  gerade  im  vorliegenden  Falle  diese  gewöhn- 
liche Wortstellung  {eos  sacerdotes  mcLximos  conditoresque)  ge- 
wählt haben  durfte,  um  maximos  als  eng  zu  sacerdotes  und 
nicht  zu  beiden  Substantiven  gehörig  zu  markiren.  L  und 
Voss,  überliefern  eos  maxime  sacerdotes,  was  bei  der  Auffassung 
des  maxime  im  Sinne  von  ,vorzüglich,  hauptsächlich'^  vielleicht 
erklärlich  wäre;  lesen  wir  aber  im  folgenden  Capitel  18,  9 
iieu  quis  maxister  sacrorum  aut  sacerdos  esset,  so  könnte  die 
Vermuthung  nicht  ferne  liegen,  dass  auch  an  unserer  Stelle 
ursprünglich  stand:  eos  magistros,  sacerdotes  conditoresque  eins 
sacri  esse. 

XXXIX,  22,  1  will  mir  folgende  Herstellung  als  die 
in  mehrfacher  Beziehung  befriedigendste  erscheinen:  decem  dies 
deinde  apparatissimos  ludos  M.  Fulvius,  quos  voverat  Aetolico 
hello,  fecit.  Für  die  Lesart  der  Ed.  Basil.  1535  apparatos 
deinde  ludos  M.  Fulvius  cet.  findet  sich  keine  Berufung  auf 
eine  ältere  Quelle;  dabei  ist  es  doppelt  bezeichnend,  dass 
dieselbe  vielmehr  in  einer  mehrfach  recht  verdächtigen  jüngeren 
Handschrift  (Lov.  6)*  nachweisbar  ist,  also  höchst  wahrscheinlich 

>  Vgl.  z.  B.  die  Erklärer  au  Liv.  V,  7,  2;  Curt.  Ruf.  VI,  9,  6;  über  her- 
Yorhebende  Stellungen  des  maxime  zu  Liv.  XXXX,  37,  5. 

'  Ich  musfl  dienen  Codex  nach  genauen  Beobachtungen  als  einen  der  un- 
verlässltchsten   unter  den  jüngeren  bezeichnen,  und  H.  J.  Müller  hatte 


8  II>  Abhandlimg :    Zingerle. 

dem  Versuche  die  Entstehung  verdankt^  die  Lesart  4>  pl.  decem 
apparatos  deinde  ludos  M,  Fulvius  cet.  durch  gewaltsame  Til- 
gung des  decem  brauchbar  zu  machen.  In  L  steht  nach 
Drakenborch's  Andeutungen  decem  deinde  apparatos  ludos  M, 
Fulvius  cet.j  und  dies  scheint  nach  sonstigen  Erfahrungen  wohl 
wieder  den  richtigen  Schlüssel  zur  Lösung  an  die  Hand  zu 
geben.  Es  ist  nur  dies  vor  oder  nach  deinde  ausgefallen;^  ich 
möchte  an  dieser  Stelle  ersteres  paläographisch  fUr  noch  leichter 
halten.  So  lesen  wir  z.  B.  XXXVI,  2,  4  ludos  magnos  dies 
decem  continiLos  faciety  aber  XXXX,  20,  3  ludos  per  decem 
dies  ,  .  .  lovi  faciendos^  Madvig  und  Weissenbom  nahmen 
aber  auch  am  apparatos  Anstoss;  und  allerdings  hat  Livius  in 
solchem  Zusammenhange'  sonst  apparatiores  ludi  (XXXXIIII^ 
9,  5)  oder  ludos  magnißci  apparatus  (so  XXVII,  6,  19  P,  aber 
S  magnifice  apparatos)^  oder  ludos  magno  apparatu  fecerunt 
iXXXI,  50,  2;  XXXX,  45,  B)  oder  ludi  magnifice  apparateque 
facti  (XXXI,  4,  5).  Da  wir  nun  ähnlich  bei  Cicero  dem 
Superlativ  wiederholt  begegnen  (z.  B.  pro  Sestio  LIIII,  116; 
ad  Fam.  VII,  1,  2),  zudem  Verwechslungen  zwischen  solchen 
Positiv-  und  Superlativformen  in  Handschriften  bekanntlich 
öfter  vorkommen,  dürfte  die  Herstellung  apparatissimos  hier 
am  nächsten  liegen.  Die  Lesart  der  Ed.  Parm.  1480  apparatus 
(st.  apparatos),  die  sonst  auf  ein  (magnifici)  apparatus  weisen 
könnte,  beruht  wohl  nur  auf  einem  gewöhnlichen  Versehen. 


ganz  Recht,  wenn  er  im  Jahresbericht  des  philologischen  Vereins  1879, 
8.  164  für  eine  andere  Stelle  auf  dessen  Zengniss  wenig  Werth  legte. 

'  Letzteres  hat  bereits  Madvig  (praef.  der  Ausgabe  p.  XIX)  als  wahrschein- 
liche Grundlage  der  uns  erhaltenen  handschriftlichen  Ueberlieferung 
angedeutet,  aber,  da  er  weitere  Verderbnisse  vermuthete,  die  Sache  nicht 
nilher  verfolgt  und  im  Texte  die  Fassung  der  Basler  Ausgabe  aufrecht 
gehalten.  An  die^  hatte  übrigens  schon  Sigonius  gedacht,  aber  seine 
Conjoctur  per  dies  decem  apparatos  deinde  ludos  ist,  obwohl  Livius  in 
solchen  Formeln  per  allerdings  gerne  gebraucht  (vgl.  XXXVI,  86,  8; 
XXXIX»  22,  8;  XXXX,  46,  6;  XXXXIl,  20,  8;  28,  8\  wegen  des  unmittel- 
bar vorangehenden  per  eos  dies  und  wegen  der  Stellung  des  deinde,  die 
bereits  Drakenborch  rilgte,  weniger  wahrscheinlich. 

*  Zur  Sache  vgl.  Mommsen  im  Rhein.  Museum  XIV  (1859),  S.  87  und 
L.  FriedUnder  ,Die  Spiele'  bei  Marquiirdt  IV,  477. 

'  In  anderer  Verbindung  treffen  wir  apparalis  epulis  XXUI,  4,  8  (wie  auch 
bei  Justin  I,  6,  5). 


Zur  Tierten  Deead«  des  Lmns.  II.  «7 

XXXIXy  35^  1  et  legati  a  Philippi  conloquio  ita  digressi 
sunt^  ut  prae  se  ferrent,  nihil  eorum  sibi  placere,  et  Pkilippus 
fninimSy  'quin  rebellandum  esset y  duhius;  quia  tarnen  imma- 
twrae  ad  id  vires  erant,  ad  moram  interponendam  Demetrium 
minorem  filium  mitter e  Romam  . . .  statuit.  Das  von  allen  neue- 
ren Herausgebern  aufgenommene  duhius;  quia  tamen  ist  ein- 
fach Lesart  der  Moguntini,  die  zuerst  tamen  herstellten ,  ohne 
sich  aber  auf  M  zu  berufen  und  ohne  über  dubius  quia  etwas 
zu  bemerken.  HM^  haben  mit  noch  drei  anderen  [darunter 
LoY.  4]  dubius  qui  dum  quia^  die  übrigen  Vertreter  der  <[>-Classe 
entweder  dubius  quidem  quia  oder  dubius  quia  (quid  Lov.  6). 
Fs  dürfte  duhius;  qui  tamen  {qui  tm  vgl.  Wattenbach,  Pal.,  S.  71) 
quia  herzustellen  sein.  Weil  das  verderbte  quidem  oder  qui 
dum^  (ersteres  wurde  bezeichnend  in  den  ältesten  Ausgaben 
hinauf  versetzt  zwischen  Philippus  und  minime,  wogegen  hier 
einzig  Gelenius  mit  Berufung  auf  ,veteres  Codices^,  aber  ohne 
weitere  Angaben  polemisirt)  als  sinnlos  erschien,  fiel  es  in 
einigen  Manuscripten  vor  quia  um  so  leichter  aus,  wodurch 
aber  das  darin  steckende  tamen  j  welches  die  Moguntini  wohl 
aus  M  schöpften,  verloren  ging,  qui  tamen  y  das  ja  auch  bei 
Cicero  begegnet  (vgl.  z.  B.  die  Erklärer  zu  de  off.  II,  13,  45), 
kann  hier  in  der  Formel  qui  tamen  quia,  wo  tamen  auch  zur 
Trennung  der  zwei  ähnlich  klingenden  Wörter  dient,  um  so 
weniger  überraschen.  —  XXXIX,  48,  2:  multae  et  parvulae 
discepUüiones  iactabantur;  sed,  quae  maxime  rem  continerent, 
erant,  utrum  restituerentur ,  quos  Achaei  damnaverant,  necney 
inique  an  iure  occidissenty  quos  ocdderanty  vertebatur,  et 
utrum  manerent  cet  Weissenbom  wies  gegenüber  der  weiter 
gehenden  Aenderung  Madvig's  an  dieser  Stelle  (vgl.  Em.  Liv. 
p.  563)  in  seinem  Commentar  darauf  hin,  dass  das  Verständnis 
durch  Entfernung  des  Wortes  vertebatur  am  einfachsten  er- 
leichtert würde.  Das  Mittel  wäre  aber  doch  auch  etwas  ge- 
waltsam, wenn  sich  nicht  noch  ein  weiterer  Anhaltspunkt  böte. 
Einen  solchen  scheint  mir  gerade  aus  unserer  Gruppe  M^  mit 
seinem  uertebant  zu  liefern,  was  vielleicht  darauf  weisen  könnte, 
dass  das  Wort  aus  einer  Variante  zum  verterunt  im  unmittelbar 


'  lieber  Verwechslung  von  tamen  und  tum  vgl.  s.  B.   auch  Drakenborch 
zu  XXII,  17,  6  und  diese  Abhandlung  unten  S.  16. 


Zur  Tierten  Decade  des  Lmns.  II.  11 

merke  ich  nur,  dass  ich  Weissenborn's  rem  paläographisch 
gerade  auch  in  unserem  Capitel  im  unmittelbar  Vorangehenden 
(§.  6)  bestätigt  fand^  wo  unser  L  umgekehrt  rem  potentioris 
statt  spem  potentioris  hat.  Da  nun  aber  Verwechslungen  zwischen 
Romanam,  Romanum  und  Romanorum^  anerkannt  noch  geläu- 
figer sind  und  rem  Romanam  hier  dem  ganzen  Zusammenhange 
ähnlich  entsprechen  würde,  wie  das  §.  8  folgende  nomen  Ro- 
manum {amore  nominia  Romani),  halte  ich^  wenn  ich  Alles 
überblicke,  diese  Vermuthung  noch  für  wahrscheinlicher  als 
die  NovAk's  res  Romanorum.  —  XXXX,  9,  8:  frater,  non  co- 
misantium  in  vicem  iam  diu  ritu  vivimibs  inter  nos.  So  wird 
Dobree's  wahrscheinlichste  Ergänzung  ritu  zu  stellen  sein,  und 
bezeichnend  scheint  mir  dafür,  dass  in  H  auch  diu  ausgefallen 
ist.  Gebraucht  auch  Livius  sonst,  ähnlich  wie  Curtius  Rufus, 
ritu  mit  dem  Genitiv  gerne  vom  instinctmässigen  Verhalten  der 
Thiere,  so  finden  wir  bei  ihm  andererseits  doch  auch  IH,  68,  8 
sedemus  desides  domi  mulierum  ritu.  —  XXXX,  12,  10  si  illa, 
separata  ab  kac,  criminosa  ac  vana  actmsatio  erat.  So  dürfte 
die  Stelle  ursprünglich  gelautet  haben.  Bereits  Weissenbom 
in  der  Anmerkung  dachte  an  Aehnliches,  etwa  mit  Weglassung 
des  ab  hacj  wobei  er  das  absolute  separata  im  Sinne  von  per 
se  fassen  wollte.  Aber  abgesehen  davon,  dass  separata  ah 
hae  dem  livianischen  Gebrauche^  und  der  Deutlichkeit  gut 
entspricht,  scheint  es  gerade  auch  zur  Erklärung  der  Ver- 
wirrungen an  dieser  Stelle  beizutragen.  Die  Ueberlieferungsreihe 
stellt  sich  so:  si  illa  separata  ac  vana  cet.  M  test.  Mogunt., 
si  illa  criminosa  ac  (ac  om.  nonnulli)  vana  cet.  <J>,  si  illa  sepor 
rata  ab  hac  vana  cet.  ,incorrupta  lectio^  Gelen.  Wahrscheinlich 
hat  hier  G,  wie  schon  Drakenborch  vermuthete,  seine  Lesart  nur 
durch  scharfsichtige  Conjectur  aus  M  hergestellt.  Denn  S,  der 
zwar  wahrscheinlich  bis  XXXX,  37,  3  reichte,^  hätte  nach 
sonstigen  Erfahrungen  wenigstens  in  der  Erhaltung  des  criminosa 
wohl  mit  4>  übereingestimmt.  Die  verstümmelte  Lesart  M  weist 
aber  ziemlich  deutlich  darauf,  dass  hier  die  häufige  Verwechs- 


*  V^l.  auch  Beitrüge  zur  vierten  Decade  I,  S.  6. 

'  Vgl.  die  Erklärer  zu  XXIII,  20,  4.   —  XXXXH,  bb,  10  winl  jetzt  nicht 

mehr  »eparattu  gelesen. 
'  Vgl.  A.  Luchs  de  Gelenii  codice  Liv.  Spirensi  p.  4. 


12  II.  AbhiAdliing:    ZingerU. 

lung  zwischen  hac  und  ac  *  der  Urgrund  von  Verwirrungen  war, 
was  aber  doppelt  nahe  liegen  konnte,  wenn  ein  ac  folgte.  Halten 
wir  nun  dazu  die  Lesart  ^  mit  ihrem  theilweise  auch  schwan- 
kenden  acy  aber  constanten  criminosa,  so  liegt  der  Gedanke 
an  ein  frühes,  in  beiden  Classen  durch  verschiedenen  Ausfall 
erfolgtes  Verderbnis  gewiss  nicht  ferne.  Dazu  kommt,  dass 
hier  criminoaa  in  Verbindung  mit  vana  sich  ohnehin  empfehlen 
würde.*  Im  §.  7  unseres  Capitels  treffen  wir  den  Ausdruck 
illam  vanam  criminatianem^  im  Folgenden  (cap.  14,  7)  crimi- 
nose  argumentariy  und  im  Vorangehenden  (cap.  9,  14)  hatte 
Livius  den  Perseus  sagen  lassen  nihil  ego  iamquam  accusator 
criminoae  nee  dubia  argumentis  colligendo  ago.  Zur  letzteren 
Verbindung  stimmt  es  gewiss  besonders  gut,  wenn  Demetrius 
in  seiner  Gegenrede  gelegentlich  eine  accusatio  des  Bruders  als 
criminosa  ac  vana  bezeichnet.  —  XXXX,  17, 4:  CarthaginienseSj 
guod  maxorum  suorum  fuisset,  deinde  ab  Sypkace  ad  se  per- 
veniseet,  repetebant  Masinissa  patemi  regni  agrum  se  et  re- 
cepisse  et  habere  gentium  iure  aiebaL  Die  Fassung  quod 
maiorum  auorum  fuisset  haben  die  neuesten  Herausgeber  aus 
zwei  untergeordneten  Handschriften  (Pall.  und  M*)  auf- 
genommen. In  der  Mehrzahl  der  «l>- Vertreter  (darunter  LM^  H)* 
und  in  der  Ed.  Ven.  1498  begegnet  quod  more  maiorum  sv^yrum 
fuissetf  in  der  Mehrzahl  der  alten  Ausgaben  quod  primo  maio- 
rtim  suorum  fuisset.  Da  letztere  Lesart  sich  auch  noch  in 
der  Ed.  Basil.  1535  findet  und  Gelenius  darüber  nichts  bemerkte, 
so  haben  wir  zu  Vermuthungen  über  M  und  S  keinen  Weg- 
weiser. Dass  aber  hinter  den  Schriftzeichen  der  uns  erhaltenen 
Ueberlieferung  etwas  steckt,  könnte  auch  die  folgende  Berufung 
des  Masinissa  auf  das  iv^  gentium  ziemlich  nahe  legen.  Sollten, 
wenn  man  an  Beispiele  wie  XXXVI,  38,  7  denkt,  wo  von 
dem  nur  aus  M  vollständig  erhaltenen  ubi  ut  B<l>  das  uftt,  die 
ältesten  Ausgaben  das  ut  retteten,^  die  an  unserer  Stelle  beider- 
seits  vorliegenden  Reste   (quodmore  und   quodprimo)   vielleicht 


*  V^l.   E.  B.   Drakenborch   zu  Liv.   XXXV,  26,  7    und  meine  Studien   sn 
Hüarius  Pict.  p.  27  [893]. 

*  Vgl.  ttber  crimmari  und  die  zaMuamenh&ngende  Wortfamilie  jetit  auch 
H.  Schmidt,  Latein,  and  griech.  Synonymik,  S.  42. 

"  Nor  hat  H  que  statt  quod. 

*  Vgl  Beitrage  sur  vierten  Decade  I,  8.  26. 


Zar  Tierten  Deeade  dM  LiTina.  II.  13 

bei  den  hier  oft  so  weitgehenden  Verderbnissen^  auf  ein  ur- 
sprüngliches qtMd  optimo  iure  maiorum  siiorum  fuisset  weisen?* 
—  XXXXy  27, 3 :  qtuxttv,or  extraordinariis  cohortibus  duas  adiun- 
xit  praeponto  M,  Valerie  legato;  erumpere  extraordinaria 
poria  itbssit.  Diese  in  den  neueren  Ausgaben  meist  sich  fin- 
dende Lesart  ist  die  des  Gelenius,  welche  er  mit  einem  ein- 
fachen ,legendum  est^  empfahl,  weshalb  wir  nicht  entscheiden 
können,  ob  sie  aus  einer  Handschrift,  resp.  aus  M  oder  S  ge- 
flossen oder  blos  Conjectur  ist.  Die  Lesart  4>  pl.  (darunter 
LHM*)  lautet  ei'umpere  extraordinarios  a  porta,  3  cod.  rec. 
haben  erumpere  extraordinariis  a  poria,  Klenze,  Phil.  Abh. 
142  rieth,  erumpere  praetoria  porta  herzustellen,  welchen  Vor- 
schlag Weissenborn  und  Marquardt  billigten;  der  letztgenannte 
Gelehrte  irrte  jedoch  darin,  dass  er  diese  Conjectur  als 
Ueberlieferung  des  Codex  M  bezeichnete  (Rom.  Staatsverw. 
II,  401).  Zur  paläographischen  Begründung  derselben  wurde 
darauf  hingewiesen,  dass  das  hs.  extraordinariis y  resp.  extra- 
ordinarioa  (letzteres  entsprang  wohl  nur  einem  leichten  Ver- 
suche zur  Herstellung  einer  Construction)  aus  dem  extraordi- 
nariis der  Torangehenden  Zeile  durch  aberratio  entstanden 
sei  und  die  ursprüngliche  Lesart  verdrängt  habe.  Diese  An- 
nahme ist  schon  an  sich  sehr  wahrscheinlich,  da  wir  selbst  aus 
B  aufiallende  Beispiele  derselben  Art  sammeln  konnten,^  und 
gewinnt  hier  noch  einen  weiteren  Stützpunkt  dadurch,  dass  in 
den  ältesten  Ausgaben  geradezu  auch  das  cohortibus  zugleich 
herabdrang  {erumpere  extraxyrdinariis  cohortibus  a  porta).  Ich 
mochte  aber  weiter  vorschlagen:  erumpere  eas  praetoria  {easp- 
toria)  porta;  dadurch  würde  die  Abirrung  theilweise  noch 
leichter  erklärlich,  zugleich  auch  der  ganze  Ton  der  Stelle 
natürlicher  und  in  letzterer  Beziehung  das  erreicht,  was  I.  F. 
Gronovius  bei  seiner  Aenderung  im  Sinne  hatte,  die,  weiter 
gehend  und  den  Kernpunkt  des  unpassenden  extraordinaria 
noch  nicht  berührend,  lautete:  qu^ttuor  extraordinarias  eohortes 
duabus  adiuncHSy  praeposito  M,  Valerio  legato^  erumpere  extra- 
ordinaria porta  iussit  —  XXXX  29,  2  sex  menses  numquam 

^  V^l.  I.  B.  AQch  unten  S.  16;  17. 

*  FOr  die  Verbindung  auch  bei  Liv.,  freilich  in  anderem  Zusammenhange, 
Tgl.  IX,  84,  11. 

*  Vgl.  Beitrige  zur  vierten  Decade  I,  S.  20. 


]4  n.  Abluadliing:    Zingerle. 

pluviaae  memoriae  proditum.  Dies  die  gewöhnliche  Lesart. 
proditum  ist  von  der  4>-Cla8se  einstimmig  überliefert^  die  Eid. 
Basil.  1535  gab  zuerst  proditum  est  ohne  Berufung  auf  ältere 
Handschriften  und  wohl  nur  im  Anschlüsse  an  ähnliche  Stellen 
bei  Livius;  ihr  folgte  nach  Drakenborch  auch  Madvig.  Finden 
wir  nun  aber  z.  B.  XXini,  43,  7  doch  auch  nach  einstimmiger 
Ueberlieferung  liLdos  scaenicos  per  qtbodriduum  eo  anno  primum 
factos  ab  curulibus  aedilibus  memoriae  proditur^  so  läge  es  bei 
einer  Aenderung  an  unserer  Stelle  sicher  näher,  proditü  in 
proditur  zu  verwandeln,  als  in  proditü  est.  —  XXXX,  38,  3 
schlage  ich  vor,  so  zu  gestalten:  Eos^  consulto  per  litteras  prius 
senatUy  deducere  ex  montibus  in  agros  campeHres  procul  ab  domoy 
ne  reditvs  spes  esset,  Cornelius  et  Baebius  statuerunt,  nullum 
alium  finem  rati  fore  Ligustini  belli,  ager  publicus  populi 
Romuni  erat  in  Samnitibus,  qui  Taurasinorum  ante  fuerat,  — 
qui  laurasinorum  hat  die  Ed.  Mogunt.,  welche  uns  hier  als 
Zeugin  fUr  den  verlorenen  M  beim  Abgange  aller  anderen 
Handschriften^  erste  Quelle  ist;  fuerat  fügte  dann  die  £d. 
Basii.  1535  hinzu;  ich  habe  an  dieser  auch  im  Folgenden  mehr- 
fach verderbt  überlieferten  Stelle  ante  fuerat  nach  einer  ge- 
wühnUchen  Formel  geschrieben,  indem  ich  dabei  einfach  das 
ante,  welches  in  der  Moguntina  im  unmittelbar  Vorhergehenden 
zwischen  alium  und  finem  steht,  hieher  versetzte.  Am  Aus* 
drucke  nullum  alium  ante  finem  oben  hatte  schon  der  fein- 
fühlende  I.  F.  Gronovius  Anstoss  genommen  und  vorgeschlagen, 
entweder  alium  oder  noch  lieber  ante  zu  streichen.'  Ueber- 
blickt  man  aber  die  mehrfache  Verwirrung  in  unserem  Passa? 
und  nimmt  dazu  die  unten  so  passende  Verwerthung  des  ante. 
welches  hier  selbst  aus  Uebersetzungen  durchblickt,^  so  ist  die 
Umstellung  wohl  das  in  jeder  Beziehung  nächstliegende  Mittel  - 
zur  Heilung.  —  XXXX,  40,  1 1 :  vivi  capti  plus  tria  milia  du- 
centi  cum  signis  militaribus  septuaginta  Septem,  equis  prope 
mille.  communitis  castris  eo  die  victor  exercitus  mansit.  Der 
erste  Satz  ist  nach  Madvig  gestaltet,  dessen  Auseinander- 
setzungen Em.  Liv.^  p.  578  zu  vergleiclien  sind.  Für  uns  han- 

*  Vgl.  oben  S.  11. 

'  Wm  Düker  (Ugegen  mit  einfacher  Berufung  auf  die  Phrase  «i  Kin^uaii» 

ante  aUa»  bemerkte,  entkräftet  da«  Bedenken  Gronov*8  nicht. 
'  So  s.  B.  Heuainger:  ,ehomal8  Tanrasiuiiirhes  Eigeuthum*. 


Zur  TiertM  D«eade  des  Lirina.  II.  15 

delt  es  sich  am  den  vielbesprochenen  zweiten  Theil.  Die 
Mogundni  glaubten  in  M  gelesen  zu  haben  equis  prope  mille 
centum  (MC),  in  Ulis  castris]  die  Ed.  Basil.  machte  aus  in 
Ulis  castris  ein  nullis  aistris,  wobei  wir  hier  in  Ermangelung 
einer  jeden  Andeutung  wieder  einmal  nicht  wissen ,  ob  die 
Lesart  nur  Conjectur  oder  aus  einer  nochmaligen  Vergleichung 
der  undeutlichen  Schriftzeichen  ^  in  M  geflossen  ist.  Die  Un- 
baltbarkeit  der  ersten  und  der  zweiten  Schreibweise  ^  welche 
letztere  die  folgenden  Ausgaben  beherrschte^  hat  dann  Madvig 
1.  c.  nachgewiesen  und  die  Stelle  so  gestaltet:  equis  prope 
miUe.  Celtibericis  castris  ]  dagegen  bemerkte  Weissenbom, 
dass  Livios  in  solchem  Falle,  wie  an  anderen  Stellen^  in  hostium 
castris  gesagt  haben  würde,  und  vermuthete,  es  sei  in  der  ver- 
derbten Stelle  angegeben  gewesen,  wie  das  Lager  wegen  Zeit- 
mangel unvollständig  hergestellt  war.  Hertz  schrieb  mit  SeyfFert 
equis  prope  mille,  eeterum  inmohilis  castris.  Vom  paläogra- 
phlschen  Standpunkte  dürfte  der  von  mir  oben  angesetzte  Ver- 
such leichter  erscheinen  als  alle  bisherigen;  doppelt  leicht,  wenn, 
wie  so  häufig  auch  in  alten  Handschriften,  der  Ausfall  einer 
Silbe,  etwa  nt,^  stattgefunden  hätte:  equis  prope  mille.  commvr 
niiis  castrisy  equis  prope  m  cmutis  castris^  equis  prope  mc,  in 
Ulis  castris.  Auch  sprachlich  würde  die  Formel  dem  livia- 
nischen  Gebrauche  gut  entsprechen  (vgl.  z.  B.  U,  32,  4;  HI, 
42,  3;  XXI,  32,  11;  XXXXH,  58,  1).  Die  Annahme,  dass  die 
Romer  in  diesem  Falle  nicht  Zeit  gehabt  hätten,  ein  Lager 
aufzuschlagen,  ist  nicht  zwingend  und  zunächst  wohl  nur  aus 
dem  Vergleich  mit  XXXIX,  31,  16  erwachsen  {in  castris  ho- 
stium, quia  ipsis  spatium  sua  communiendi  non  fuerat,  man- 
serunt)]  an  anderen   Stellen   finden  wir  aber  nach  ähnlichen 

^  Dieaelben  werden  ausdrücklich  hervorgehoben;  z.  B.  von  Gelenias  zu 
XXXIII,  21,  8,  wo  bezüglich  M  der  ^priscus  character  nee  cuivis  lectu 
facilis*  betont  wird. 

*  Vgl.  t,  B.  Oitlbauer  de  Cod.  LIt.  Yindob.  p.  64 ff.,  meine  Stndien  zn 
Hllar.  Pict  S.  31  [897],  und  Philolog.  Abhandl.  m,  p.  IX.  —  XXXX, 
48,  3  weiat  daa  von  Mogont.  bezeugte  de/endendam^  woraus  schon  8i- 
gonius  richtig  deterendam  herstellte,  auch  deutlich  auf  ein  ursprüng- 
liches Versehen  de/endam.  XXXX,  61,  2  verbesserte  Douiatins  richtig 
iruerueral  aus  hwierai.  Verwandte  fehlerhafte  Silbensusetatung  findet 
sich  auch  XXXX,  47,  4,  wo  Tan.  Faber  aus  aeeipienda  Mogunt  aeeienda 
heransland. 


16  II>  Abluiidliuig:     Zingerle. 

Kämpfen  Vertheilung  der  siegreichen  Truppen  ins  eigene  und 
in  das  eroberte  feindliche  Lager  (z.  B.  XXXX^  32^  8).  Einen 
Zweifel,  ob  an  unserer  Stelle  nicht  noch  ein  weiteres  Ver- 
derbnis anzunehmen  sei,  erregen  mir  zwei  andere  Punkte. 
Wir  lesen  nämUch  im  unmittelbar  sich  Anschliessenden:  mc- 
toria  non  sine  iactwra  militum  fuit;  quadringenii  septuctginta 
duo  milites  Romani,  sodum  ac  Latini  naminia  mille  decem  et 
novem,  cum  hie  tria  milia  militum  auxiliariorum  perierunt, 
ita  victor  exercitus  renavata  priore  gloria  Tarraconem  est 
perductus.  Es  ist  hier  erstens  allerdings  einigermassen  auf- 
fallend, dass  die  Angaben  tlber  die  Verluste  der  Feinde  und 
über  die  eigenen  durch  jene  Bemerkung  über  das  Lager  ge- 
trennt sind,  während  sie  sonst  gewöhnlich  unmittelbar  auf 
einander  folgen  (vgl.  XXVU,  14,  13;  49,  6;  XXXX,  32,  7; 
48,  7;  XXXXII,  7,  9;  66,  9).  Zweitens  ist  mir  keine  andere 
Stelle  bei  Livius  erinnerlich,  wo  die  Phrase  victor  exercitus 
in  so  kurzem  Zwischenräume  in  fast  unbeholfener  Weise 
wiederholt  wird.  Da  nun  dazwischen  auch  noch  das  Wort 
Victoria  sich  findet,  so  wäre  die  Annahme  einer  Abirrung  und 
Verwirrung  in  dieser  Ueberlieferung  nicht  undenkbar.^  Wilrde 
man  z.  B.  die  Zwischenbemerkung  hinunterstellen  und  etwa 
lesen :  communitis  castris  eo  die  victor  exercitus  mansit ,  inde 
renovata  priore  gloria  Tarraconem  est  perductus  ^  so  wären 
wohl  alle  Zweifel  geschwunden.  —  Eines  der  bezeichnendsten 
Beispiele  für  die  Beurtheilung  gewisser  Corniptelen  in  dieser 
Partie  enthält  XXXX,  41,  2,  wo  M  test.  Mogunt.  uallis  uerum 
tum  tamquam  montis  obsedit  hatte  und  Ed.  Basil.  1531  daraus 
Ballistam  Suismontiumque  montes  obsedit  herstellte.  Im  ersten 
Worte  hat  die  erste  Basler  Ausgabe  ziemlich  sicher  das  Rich- 
tige getroffen ;  denn  auch  XXXIX,  2,  7  (montes  duos  Ballistam 
Suismontiumque)  ist  Ballistam  in  einer  Reihe  von  Handschriften, 
welche  uns  dort  noch  erhalten  sind,  in  uallis  (ualis)  tum  oder 
uallis  tamen  verderbt.'    Schlimmer  steht  es  mit  dem  Suismon- 


*  XXXX,  46,  5  hftt  Madvig  snerat  erkannt,  dau  die  von  Mogunt  über- 
lieferten Worte  fuLmimbiut  eoniplura  loca  de/ormaret  aedem  lovU  nur 
durch  verstellte  Wiederholung  einen  Theiles  des  §.  3  {fuiminilfUtqHe  eom- 
plura  loea  deformavU,  aedem  lovi»)  entstanden  sind. 

*  8chon  dadurch  ivird  Weissenbom*8  frühere  Coujectur,  die  er  schliesslich 
selbst  aufgab:  wUUä  primum^  tum  etiatn  montet  ohndU,  bedenklich. 


Zv  Tinten  Dteiide  des  Uybu.  11.  17 

tiumquej  das  FrobenioB  wohl  einfach  auf  gut  Glttck  aas  dieser 
früheren  Stelle  in  die  unserige  mit  herübemahm.^  Lesen  wif 
nun  aber  XXXXI,  18^  9  adveriua  Ballistae  et  Leii  iugumj  so 
könnte  die  Vermathnng  Baüistam  Letumque  montes  obsedit 
sich  ergeben,  die  sich  paläographisch  doch  etwas  leichter  er- 
klären Hesse,  tum  und  tarn  gehörten  wohl,  wie  die  gleichen 
Fehler  an  der  Stelle  des  39.  Buches  nahe  genug  legen,  ur- 
sprünglich zu  uallisy  und  die  Anführung  der  Doppellesart  fUhrte 
nebst  der  Trennung  zu  der  Verstellung  dieser  Wörtchen,^ 
wobei  dann  das  in  quam  verderbte  que  sich  an  tarn  anschloss. 
letum  oder  laetum  (so  schreibt  der  alte  Vindob.  im  Passus  des 
41.  Buches)'  «stünde  dem  uerum  gewiss  auch  näher  als  der 
bisherige  Heilungsvei^such.  —  XXXX,  42,  1  war  in  M  nach 
dem  ausdrücklichen  Zeugnisse  des  Gelenius  geschrieben:  eodern 
anno  L.  DuroniuB,  qui  praetor  anno  superiore  ex  Ulyrico  cum 
decem  navibus  Brundisium  redisaet,  inde  in  portu  relictis  navi- 
bu9  cum  venisset  Romamy  inter  exponendas  reSy  qua^  ihi  ges- 
gisset  j  haud  dubie  in  regem  Ulyriorum  Gentium  latrocinii 
omnie  maritimi  causam  avertit  Den  Schwierigkeiten  dieser 
Stelle  suchte  Madvig  Em.  Liv.  p.  581  dadurch  abzuhelfen, 
dass  er  nach  anno  superiore  ein  fuerat  einsetzte  und  redisset 
in  rediit  änderte.  Ich  glaube,  dass  H.  J.  Müller  (Jahresber. 
des  philolog.  Vereins  1891,  S.  186)  das  Richtige  getroffen  hat, 
wenn  er  die  Worte  praetor  anno  superiore  als  ein  in  den  Text 
eingedrungenes  Glossem  betrachtet,  und  füge  in  dieser  Be- 
ziehung nur  kurz  bei,  dass,  wenn  sich  auch  mehrfach  solche 
durch  einen  Relativsatz  angereihte  nähere  Bestimmungen  finden, 
dieselben  eine  ganz  andere  Berechtigung  haben  als  hier  (vgl. 
z.  B.  die  Erklärer  zu  XXXI,  49,  7;    XXXII,  7,  5;    XXXIII, 


*  In  viel  besserer  Weise  hat  Qitlbauer  XXXX,  53,  1  an  Suisniontii  Baüi- 
ttaeque  taUiu  gedacht,  da  dort  die  Ueberlieferang  der  mehrfach  bespro- 
chenen 8teUe  (muMW  montet  uaUe/tq,  ndtua)  auch  das  auisnwntii  aus  den 
Schriftxeichen  leichter  erklären  lüsst. 

*  Bfan  vefigleiche  die  noch  stärkere  Wortverstollung  XXXX,  42, 4  quinliut  ad 
ea  dedUtel  Duroniu»  tnuUis  eüUbtu  tuUeeü  Romanu  Mogunt.  statt  quae  ini- 
mid  detulUnnt.  ad  ea  Duranhu  adiecU  nuätU  eivihtu  JRamani«,  wie  be- 
reits Gelenius  herstellte,  und  weitere  ähnliche  Beispiele  im  Verlaufe 
dieser  Abhandlung. 

'  Ebenso  auch  A^  Valer.  Max.  I,  6,  9  ed.  Kempf. 
SitimBgtiMr.  d.  pUl.-biit.  a.  CXXXI.  Bd.  S.  Abb.  2 


Zur  TitrtMi  Decad«  des  liTiu.  n.  19 

XXXX,  45,  7:  inter  hos  vires  nobiles  inimicitiae  erant,  saepe 
muUis  et  in  senatu  et  cul* populum  atroeibus  celebratae  certa- 
minibus.  So  hat  bereits  die  erste  Basler  Ausgabe  (1531)  die 
Stelle  lesbar  gemacht  and  man  hat  seitdem  dieselbe  nicht  mehr 
näher  berührt.  Da  aber  die  Mogontini  statt  atrocibtu  aas  M 
eiuibiM  €ttrox  herauslasen,  andererseits  fbr  die  erste  Ed.  Basil.  eine 
Nachvergleiehung  des  cod.  M  nicht,  wie  bei  der  zweiten,  hervor- 
tritt, so  könnte  der  Passus  doch  noch  zum  Nachdenken  Anlass 
geben,  atrocibus  an  sich  ist  gewiss  eine  richtige  Heilung,  und  die 
auch  sonst  öfter  hervortretende  Silbenverstellung^  spielte  da  sicht- 
lich eine  Hauptrolle.  Aber  drei  Buchstaben  (du)  bleiben  dabei 
in  der  Lesart  der  Mogunt.  noch  tlbrig,  die  in  der  angeführten 
Wortstellung  einigermassen  auffallen;  stünde  umgekehrt  atrax 
ciuibusy  so  wäre  die  Sache  aus  mehreren  Gründen  leichter  er- 
klärlich,^ oder  man  dürfte  Gruter's  atrocioribiLs  sehr  der  Be- 
achtung würdigen.  Die  vorliegende  Stellung  könnte,  wenn  ihr 
Werth  beizulegen  ist  —  Gelenius  ging  hier  im  Anschlüsse  an 
die  erste  Basler  Ausgabe  über  jede  weitere  Bemerkung  hin- 
weg —  auf  die  Vermuthung  Aihren,  dass  Livius  iisqtLe  ai/ro- 
eibus  geschrieben  hatte.  War  von  iifq.y  wie  so  häufig  gerade 
auch  in  der  Liviusüberlieferung,  das  q.  abgefallen'  und  die  Ver- 
stellung des  ibiis  oder  bus  dazugekommen,  so  würde  das  Ver- 
derbniss  sich  nicht  schwer  erklären.  Die  Annahme  eines  gra- 
vibue  atrocibvsque  mit  Rücksicht  auf  cap.  46,  ö  {inimicitiae 
per  annoe  mulios  vobie  ipeie  gravee  et  atroces)  wäre  doch  schon 
gewaltsamer. 

XXXX,  51,  8  lautet  bei  den  Mog^tini:  camplura  eacella 
publicaqae  sua  occupatn  a  priuatie  publicaque  eacra  ut  paterent 
eeeenique  populo  curarunt.  Den  durch  Wortverstellung  ver- 
derbten Schlusstheil  hat  bereits  Pighius  so  geheilt:  publica  sa- 
craque  ui  eseent  paterentque  populo  curarunt;  bezüglich  der 


*  In  der  nächsten  Nlhe  XXXX,  44,  2  Ut  bei  den  Moguntlni  ans  aUentit 
quaiemot,  was  dort  von  Gelenius  ausdrücklich  für  M  bezeug  ist,  a  temia 
ad  quatemoi  geworden.  Wahrscheinlich  gelangten  sie  zu  diesem  Ver- 
sehen aneh  dorch  eine  Correctur  oder  Silbenflberschreibung  im  Codex, 
dessen  schwere  Lesbarkeit  ja  öfter  betont  wird. 

*  VgL  auch  oben  8.  15. 

'  Vgl.  meine  Beiträge  zor  dritten  Decade  (Sitaungsber.  der  kais.  Akademie, 
Bd.  Cl  [18S2],  8.  4  [566]). 

2* 


20  n.  AMndlviif :    Ziaf trle. 

ersten  Worte  schwanken  trotz  mehrfacher  Elmendationsyersnche 
noch  immer  die  Ansichten.  Gegen  Madvig,  der  public<»que  loca 
oecupata  schrieb,  was  dem  Zusammenhange  and  dem  Qebranche 
an  verwandten  Stellen  am  besten  entsprechen  wtb-de,^  bemerkte 
Weissenboni;  dass  hca  von  8tui  doch  wohl  zu  fem  liege;  Ber- 
nays  änderte  mit  Rücksicht  darauf  stui  in  usu  (publicaque  usu 
oecupata)^  worin  ihm  Mommsen  folgte,'  wobei  aber  das  publica^ 
als  sabstantivirtes  Adjectivom  gefasst,  in  solcher  Verbindung 
(sacella  publicaque)  kaum  ohne  Bedenken  wäre.  Ich  möchte 
glauben,  dass  das  erwartete  loca  nicht  aus  9ua  herzustellen  sei, 
sondern  dass  es  nach  dem  unmittelbar  vorhergehenden  licaq, 
ausfiel;  in  den  dann  noch  tlbrig  bleibenden  Schriftzeichen  sua 
könnte  wohl  ilsu  stecken,  und  Alles  würde  so  gut  passen  {sa- 
cella  publicaque  loca  usu  oecupata  a  privatis).  —  XXXX,  52,  5 
duello  magno  regibus  dirimendo  caput  aubigendis  patrandae 
pacis  ad  pugnam  exeunti  cet  Theilweise  wurde  die  auch  hier 
in  der  Ueberlieferung  der  Moguntina  uns  entgegentretende 
Wortverstellung  durch  einen  noch  anderwärts  erhaltenen  Rest' 
der  an  dieser  Stelle  des  Livius  citirten  Inschrift  geheilt  und 
man  liest  den  ersten  Theil  gut  beglaubigt:  duello  magno  diri- 
mendo, regibus  subigendis'j  im  Folgenden  hat  ac{  |>u^7iam  Ritschi 
hergestellt,  das  räthselhafte  caput  steht  nun  entweder  mit  einem 
vorangesetzten  Lückenzeichen  oder,  nach  Drakenborch's  Vor- 
gang, in  causa  verwandelt  zwischen  subigendis  und  patrandae^ 
und  da  werden  diese  Schriftzeichen  ursprünglich  wohl  auch 
ihren  Platz  gehabt  haben.  Madvig  in  der  praefatio  seiner  Aus- 
gabe p.  XXV  dachte  an  patrandae  paci,^  ftlgte  aber  bei:  ,etsi, 
unde  Caput  ortum  sit,  nescio*;  mir  scheint  das  Räthsel  gelöst 
werden  zu  können  durch  den  Vorschlag  ac  patrandae  päd]  da 
Silbendittographien  sogar  in  viel  besseren  Partien  unserer  Ueber- 
lieferung eine  bedeutende  Rolle  spielen,  wäre   es   namentlich 


>  Vgl.  IV,  8,  2;  XXXDC,  44,  4;  XXXXIII,  16,  4. 

*  Rom.  StaaUrecht  11* ,  8.  48  und  454.     Früher   hatte  Mommsen  einfach 
raa  getilgt 

'  Der  übrigen   diesbeittg liehen  Literatur   iat  jetst    noch  L.  Müller,    Der 
satunÜBche  Vers,  8.  164  beixnfügen. 

*  Ueber  hinfige  Verwechslungen  der  Art,  wie  paei  und  pocU^  Tgl.  wieder 
den  ersten  Theil  dieser  Beitrige  (1893),  8.  2. 


Zar  Ti6ii«ii  I>eoade  dM  LiTiu.  It.  21 

hier  nicht  schwer  erklärlich  ^  wie  aus  einem  a^spatpairandae 
(oder  vielleicht  cLcputpai/randne^)  das  Verderbniss  eaput  pa- 
trandae  sich  entwickeln  konnte.  Der  so  mit  ac  angeschlossene 
Dativ  würde  sich  den  beiden  vorangehenden,  in  den  Oommen- 
taren  bereits  erklärten  passend  anreihen.'  —  XXXX,  67,  3 
spielen  unter  den  mancherlei  Zweifeln  jene  noch  immer  die 
Hauptrolle;  welche  die  fehlerhafte  üeberlieferung  Antiganu$ 
saspe  iunius  Mogunt.  und  die  dafür  von  G  in  die  Basler  Aus- 
gabe 1535  eingesetzte,  wenigstens  einen  Sinn  herstellende,  je- 
doch wohl  nur  auf  Conjectur  beruhende  Aenderung  ÄnUganus 
Moepe  inuiius  hervorriefen.  Wie  sich  mit  Recht  auch  gegen 
letztere  die  Bedenken  von  Sigonius  bis  in  die  neueste  Zeit 
herabaogen,  kann  man  aus  Drakenborch's  Zusammenstellungen 
ebenso,  wie  aus  Madvig's  Em.  Liv.'  p.  588  ersehen  und  die 
seither  weiter  dazu  gekommenen  Versuche  findet  man  im  Ge- 
sammtttberblicke  des  Apparates  meiner  Ausgabe.  Wird  nun 
der  schon  von  Glareanus,  allerdings  nur  leise,  angeregte  Zweifel, 
ob  es  sich  hier  noch  um  den  Antigonus,  den  Sohn  des  Eohe- 
crates,  handeln  könne,  namentlich  seit  Weissenbom  bestätigt, 
so  könnte  die  Stelle  XXXXUII,  26,  8  eo  mitttt  Antiganum  ex 
purpuratis  unum  vielleicht  auch  für  die  Herstellung  beachtens- 
werth  erscheinen.  Würde  man  an  unserer  Stelle  ähnlich  lesen 
AniigoniM  (ex)  regiü  unus,  so  würde  eine  solche  Bestimmung 
sich  zu  der  vorhergehenden^  dem  Cotto  beigegebenen,  gewisser- 
maasen  parallel  stellen  und  jedesfalls  besser  passen  als  manche 
Flickwörter.  Leicht  wäre  der  Uebergang  von  {ex)  regiis  unus  in 
9aepe  iuniu$  freilich  auch  nicht  zu  erklären,  ebensowenig  wie  der 
bei  manchen  anderen  Conjecturen  anzunehmende;  aber  bei  den 
nachgewiesenen,  hier  oft  so  überraschenden  Verhältnissen  dürften 
wohl  auch  einmal  ,acriora  remedia'  Entschuldigung  finden. 


^  Vgl.  Aber  häufige  Verwechslungen  von  a  und  u  schon  in  alten  Hand- 
schriften auch  meine  BeitrSge  zu  Hilarins  Pict  B.  14  und  Ausgabe  des 
pBalmenoommentars  p.  XVII. 

*  XXXX,  53,  3  cderUer  et  {Borna  earuid  ad  hottet  et)  ex  provineia  Utterae 
Boiaam  Mnertmf.  Bei  der  von  Madrig  (Em.  Liv.  p.  686)  herrührenden 
Efginsung  wird  das  von  Weissenborn  im  Commentar  angedeutete  ab 
Borna  in  Betracht  kommen  müssen,  da  es  in  erster  Linie  dem  liviani- 
•chen  Gebrauche  entspricht  (wozu  jetzt  die  Stellensammlung  bei  Fügner, 
Lezioon  Liv.^  S.  16),  dann  aber  auch  die  Concinnität  der  Stelle  hebt. 


32  11-  AbhandloDg:    Zingerle.  Zur  Tierton  Deeade  das  LiTiut.  U. 

Schliesslich  noch  fUr  sich  eine  kurze  Bemerkung  zu  der 
fast  aufgegebenen  Stelle  XXXIX,  19,  5 ,  wobei  es  sich  nicht 
um  eine  neue  Vermuthung.  sondern  um  einen  Beitrag  zur 
Rechtfertigung  einer  nach  wiederholter  Ueberlegung  schliesslich 
in  meine  Ausgabe  aufgenommenen  Conjectur  handelt. 

Es  war  hier  nach  der  interessanten  Auseinandersetzung 
M.  Voigt's  (Rhein.  Museum  1878,  S.  483flF.)  und  nach  dem 
Urtheile  H.  J.  Müller's  (Jahresbericht  des  philolog.  Vereins 
1879,  S.  164),  welches  die  an  dieser  Stelle  dem  Herausgeber 
begegnenden  doppelten  Schwierigkeiten  richtig  charakterisirt, 
die  Wahl  der  unter  gleichzeitiger  Berücksichtigung  der  sach- 
lichen und  paläographischen  Gesichtspunkte  noch  mit  annähern- 
der Wahrscheinlichkeit  in  den  Text  zu  setzenden  Worte  so 
schwierig,  dass  ich  einem  gewiegten  Juristen  die  Frage  noch- 
mals zur  Beurtheilung  vorlegen  zu  sollen  glaubte.  Der  verehrte 
College  V.  Puntschart  erfUUte  freundlich  meine  Bitte  und  ent- 
schied sich  mit  Huschke  fllr  capitis  deminutio,  was  übrigens 
anerkannt  auch  in  paläographischer  Hinsicht  das  Wahrschein- 
liebste  wäre.  ^Vom  juristischen  Standpunkte  handelt  es  sich 
aber  dabei  nur  um  die  Aufhebung  des  Verbandes,  in  welchem 
die  liberta  mit  der  familia  patroni  noch  steht,  weil  nach  dem 
Tode  des  patronus  der  Freigelassene  im  Verbände  mit  der 
Familie  des  Patrons  bleibt,  so  lange  er  lebt.  Die  Aufhebung 
dieses  Verbandes  mit  der  Familie  des  patronus  ist  nothwendig^ 
weil  sonst  die  Fecenia  Hispala  eine  liberta  bliebe,  also  nicht 
die  Stellung  einer  römischen  matrona  erhalten  könnte.'  Und 
dass  es  bei  diesem  Privilegium,  welches  der  Fecenia  als  Be- 
lohnung fUr  die  von  ihr  herbcigeftihrte  Entdeckung  der  Baccha- 
nalien ertheilt  wurde,  im  Kerne  darauf  ankommt,  die  Zurück- 
setzung der  Fecenia,  die  ihr  den  Matronen  gegenüber  aus  ihrem 
Stande  als  Libertine  erwuchs,  zu  beseitigen,  wurde  ja  wieder- 
holt richtig  betont. 


m.  Abb.:    Beiniseb.  Dil  B«dM7«-Spraebe  in  Nordost- Afrika.  lY.  1 


m. 

Die  Bedauye-Sprache  in  Nordost-Afrika.  IV. 

Yen 

Leo  Beinlfloh, 

wirU.  Mitf Ued«  d«r  kait.  Akademie  der  WisMoeebaflen. 


g)  Der  oausalis. 

273)  Dieselbe  construetion  mittelst  -i-kay  -B-k  wird  auch 
angewendet ,  um  cansalsätze  anszudriicken,  z.  b.  törmd'  höy 
efäydn-ik  takdt  edir  (6,  11)  weil  die  frauen  über  in  lachten, 
so  tötete  er  eine  fran.  ani  ka-areydn-höki  amäg-t  tikäy-i-ka 
ich  liebe  dich  nicht,  weil  du  hässlich  bist,  d-ukhüi  esnin-ik 
rSwya  (28,  11)  weil  die  eier  sich  vorfanden,   so  stig  er  hinauf. 

274)  Auch  mittelst  der  in  §.  268  besprochenen  construetion 
kann  der  causalis  ausgedrückt  werden,  z.  b.  ani  wö-hardm 
anrib-i'thäy  bak  ckwir  (16,  19)  weil  ich  die  stlnde  hasse,  so  tat 
ich  also.  Auch  einfach  das  relative  ay  an  das  verb  des  neben- 
satzes  angefügt,  dient  dem  gleichen  zwecke,  z.  b.  SilSmdn 
tenUoit  to-'ör  ibiye  erhisa-hej  barüh  endaüre  kl-kan-dy  (51,  16) 
zeige  mir  das  mädchen,  das  du  Sileman  geben  wirst,  weil  er 
schönes  noch  nicht  kennt  (denn  er  kennt  ja  noch  nicht). 

275)  Der  causalsatz  kann  auch  damit  ausgedrückt  werden, 
dass  derselbe  dem  werte  dkäa,  dküd^  akö^  umstand,  one  re- 
lativpartikel  vorangesetzt  wird,  z.  b.  dne  wun  tdke  dkud,  gada 
mahdlcLga  dbare  (54,  4)  weil  ich  ein  grosser  mann  bin,  so  habe 
ich  vil  Geld,  barüh  ka-eya  räfiküi-heb  dküä  er  kommt  nicht, 
weil  er  mich  ftbrchtet.  mehdy  SS  ö-gddi  dehdy  Ubri  dkäd,  dehdy  eta 
weil  sie  dreihundert  (taler)  beim  qadi  hatte,  so  kam  sie  zu  im.' 

276)  Ebenso  kann  der  causalsatz  bezeichnet  werden,  in- 
dem derselbe  der  postposition  -t  vorangestellt  wird;  zwischen 


*  Nennwort  von  kü  sein,  gebildet 

*  Vgl.  auch  texte,  pg.  16,  7;  64,  7.  S.  10.  13  n.  «. 
Sitcmiftber.  d.  pbU.-bi«t.  Q.  CXXII.  Bd.  S.  Abb. 


IH«  B«la«7tt^prMb«  in  Nordosi-Afiik».  IT.  3 

lieh:  ich  hörte  die  sadie^  nach  welcher  da  getötet.    Vgl.  auch: 
texte  26, 19.  22.  25  u.  a.,  Ahnkvist;  pg.  258,  §.  345. 

280)  Der  objectssatz  kann  auch  durch  die  construction 
§.  368  ausgedrückt  werden;  z.  b.  alldyü  toö-hayük  estarir-i-tha^ 
fffU  mein  Gott  hat  es  zugelassen,  dass  der  stem  fiel  (Gott  liess 
die  Sternschnuppe  fallen);  wörtlich:  Gott  liess  den  stem  dahin 
dass  (in  den  zustand  womach)  er  fiel. 

k)  Das  verbalsomes. 

281)  Hieher  gehört  das  particip,  das  nomen  agentis,  der 
Infinitiv  oder  das  nomen  actionis  und  die  verechidenen  nenn- 
Wörter,  welche  aus  der  wurzel  oder  den  verbalstämmen  gebildet 
werden  können. 

a)  Das  particip  perfecti.* 

282)  Dasselbe  wird  gebildet  mittelst  anfügung  von  -a  an 
den  perfectstamm  der  grundform  wie  der  ableitungsstämme  des 
verbs  (§.  223).  Dreiradicalige  verba  werfen  in  folge  dieses 
suf&xes  häufig  den  vocal  des  zweiten  consonanten  ab,  nur  das 
a  nach  faucalen  bleibt  erhalten;  z.  b.  dir-a  getötet  habend  {dir 
töten),  wik-a  geschnitten  habend  (wik  schneiden),  sdny-a  ge- 
wartet habend  (seni  warten),  hdby-a  verteidigt  habend  (hahi 
verteidigen),  'dbk-a  angefasst  habend  (abik  anfassen),  hdrd-a 
geschlachtet  habend  {harid  schlachten),  k4iba  geschriben  habend 
(ketib  schreiben),/eZ(£*-a  gespalten  habend  {fela  spalten),  kehdn-a 
liebe  empfunden  habend  (kehan  lieben)  u.  s.  w.;  ebenso  in  den 
ableitungsformen,  wie:  «()-dtV-a  töten  veranlasst  habend,  se-ketb-a 
schreiben  veranlasst  habend,  et-hdrd-a  geschlachtet,  et-kdib-a  ge- 
schriben u.  s.  w.  Im  passiven  particip  kann  bei  den  triliterae 
das  passive  et-,  ai-  abgeworfen  werden,  daftlr  nimmt  aber  die 
grundform  des  verbs  vor  dem  letzten  radical  das  passive  ö,  an, 
wie:  ^abak-a  angefasst  Qabik\  kehdn-a  geliebt  {kehan\  hardd-a 
geschlachtet  {harid),  ketäb-a  geschriben  {ketib)  u.  s.  w.  Das 
particip  perfecti  kommt  dann  auch  in  adjectivischem  und  sub- 
stantivischen gebrauche  vor,  wie  dkr-a  stark,  eigentlich:  stark 
geworden  {akir  stark  sein),  firh-a  lustig,   hdtr-a  mutig,   'rfJfc-a 


*  Von  aet&r  (VI  A,  4)  fliegen,  fiOlen;  s.  $.  241. 

*  Hiofig  AQch  mit  prisensbedentnng  Torkommend. 


6  m.  Abhandliuiff:    Rain ii eh. 

sein;  güsir  eine  lüge  sagen;  mdtm  hörer,  von  mäsu  hören; 
tdm'i  (cf.  ^\i>  concupiscens,  G.  ffl4*1(,i  avaras)  geizhals,  von 
täme'  geizig  sein;  ydüdi  fiechter^  von  yäwid  flechten. 

287)  Bei  den  verha  secondae  geminata  dringt  obiges  aiis- 
Uutende  t  häufig  in  den  wortstamm  vor  den  letzten  radical  ein 
und  erscheint  hier  als  f,  in  folge  dessen  das  ä  der  ersten  silbe 
zu  a  gekürzt  wird;  wie:  'aHS  (G.  '^*^'%t),  selten  "äSSi  befrager, 
von  *aSü  (G.  '}imimi)  befragen;  damim  driicker^  von  demim 
pressen;  faktk  Öffner ,  von  fekik  öffnen;  fanin  Strecker,  von 
fenin  strecken;  gabib  Verschwender ,  von  gebib  verschwenden; 
madid  barbier,  von  medid  rasiren;  ragig  vertreiber,  von  regig 
veijagen;  sabtb  (cf.  ^^^^^^^^^  conviciator)  bestrafer,  von  sebib 
züchtigen;  $artr  (Ti.  wdC^  fonke,  wdijt*  ^ogel,  G.  A^^* 
volatilis  von  A^^'  volare)  »flieger«  vogel,  von  «erflr  VI  A  los- 
gehen, fliegen;  ia4H  (G.  iM^|||.i  scissor,  iMOlffl*  avellere) 
»abschäler«  rindensammler,  von  ie4i4  abschälen;  ianln  stolz, 
die  nase  hochtragend,  von  ienin  aufwärts  blicken;  iahib  gaflfer, 
von  iebib  schauen;  tanküiuk  verfertiger,  meister  irgend  welcher 
profession,  von  tukuk  d.  i.  iekükü  verfertigen,  kunstgerecht 
machen,  vgl.  G.  in74*4*i  accurate  facere,  nom.  ag.  rntjUi» 
subtilis  scrutator;  tarir  Spinner,  von  terir  spinnen.  Dieser 
bildung  entspricht  genau  das  semitische  7fl«Ci  J-^^  wie:  }IU&> 
Sprecher,  profet,  4*A.Ai  priester,  4*%9*i  stehend  u.  s.  w.,  s. 
Dillmann,  Aethiop.  spr.  pg.  181,  §.  108,  b. 

288)  Eine  dritte,  ser  häufig  und  in  allen  verbalstämmen 
vorkommende  bildung  des  nomen  agentis  besteht  in  der  an- 
ilkgung  von  -äna^  verkürzt  -ana,  an  den  perfectstamm;  z.  b. 
vom  stamme  I:  der-nna  mörder  (dir  töten),  4^f-ana  fllrber  {4if 
fiirben),  gediUdnay  gedl-ana  flechter  {ßedil  flechten),  hadl-ana 
(Ar.  o^^)  ^^^9y  ^^^  Jiadil  eilen;  melh-dna  (Bil.  marh-dn-td) 
Wegweiser,  von  melah  füren;  Sehad-dna  zenge  (^eA€u2  bezeugen) 
u.  a.  Vom  stamme  11 :  kekhanräna  ein  Don  Juan  (kehan  lieben); 
vom  stamme  III:  käy-ina  (Ar.  ^^>^)  lebendig,  häy  leben; 
kikal-dna  hämmerer,  von  kul  klopfen;  säUhina  rauben  von  $elib 
ausziehen;  iö^-ana  Jäger,  von  iäw\  iö'  jftgon;  vom  stamme  IV: 
$ö-df'dna  fkrmann,  von  dt/ übersetzen;  sö-der-dna  anstifter  eines 
mordes,  von  dtr  töten;  Bt-fadg-dna  veranlasser  zu  befreien,  von 
fedig  lösen;  se-far-dna  hebamme,  geburtshelferin,  von  ßri  ge- 
bären; vom  stamme  V:  etkehan-dna  liebling,  von  kehan  lieben; 


Di«  B«dMy«^pn«h«  in  Nordott-AfH^.  IV.  7 

etörb-Ana  gehässig  yon  rib  hassen;,  yom  stamme  VI,  A:  'äm-dna 
reiter^  yon  *äm  reiten;  awäy-dna  helfer^  von  awäy  sich  jemandens 
annemen:  gtzdlhdna  (Ar.  oU^)  zornmütig,  von  gadäb  sich  auf- 
regen; hOHnräna  kundig,  von  kän  wissen;  sebär-Ana^  aebr-Ana 
flttchtling,  von  sebär  sich  flüchten;  von  VI,  B:  sö-gnirdna^" 
trüger,  von  gäm  dumm  sein;  vom  stamme  VII:  am-terämrina 
mitdulder,  ins  gleiche  leid  gezogen,  von  teräm  HI  sich  fretten; 
Ton  IX,  A:  be4äy'dna  schläfrig,  von  be4äy  gänen;  harOgü-Ana 
hungerleider,  von  haräug  hungrig  sein;  kesUdna  (Ar.  ^JiLs) 
faulenzer,  träge,  von  kesöl  träge  sein;  von  IX,  B:  se-dhän-dna 
retter,  von  dehän  heil  sein;  ii-Sbökürdna  koch,  von  beiäuk  gar 
werden,  kochen,  f^  kommt  dieses  suffix  auch  in  denominativer 
bildung  vor,  wie:  ȟr-dna  voranseiend,  von  Ar.  i'^yL  vorrang; 
m^gef'dna  ärgemiss  geber,  von  gif  anstossen;  mi-rmed-dna 
rächer,  von  ramdd  sich  rächen;  mi-yaw'dna  geber,  von  mi-yaü 
gäbe,  hiw  geben. 

289)  Hinsichtlich  der  pluralbildung  gilt  auch  hier  das  in 
§.  283  gesagte.  Wenn  dieses  nomen  agentis  als  prädicat  beim 
verbum  substantivum  auftritt,  demnach  wie  in  §.  283  construirt 
wird,  so  erleidet  das  anlautende  ä  des  suf&xes  (wegen  ver- 
Iflngernng  des  auslautenden  a  zu  d)  eine  Verkürzung  zu  a, 
wie  von  ^^f-dna  (ärber:  ani  ^f-and-hu  fem.  -tu  ich  bin  ein 
filrber,  eine  fkrberin. 

Anmerkung.  Augenscheinlich  ist  dieses  suffix  identisch 
mit  dem  gleichlautenden  -dnä,  verkürzt  -dnd,  -An&  in  den  üb- 
rigen kuschitischen  sprachen,  gleichfalls  zur  bildung  des  nomen 
agentis  verwendet,^  vgl.  z.  b.  Bilin:  Siw-dnä  bettler  {SUd  bitten, 
betteln),  faq-^nä  hauer,  hauzan  des  ebers  (Jaq  spalten)  u.  a., 
auch  denominativ  gebildet,  wie:  mabUd-dnä  wittwer,  wittwe 
(O.  tfi^ilA^i);  irb-dnA  die  pflugschar  (Q.  AC9*)  u-  &•  Bei 
antritt  des  individualsuffixes  -iä  wird  wie  vor  jedem  suffix  in 
den  Agausprachen  ein  vorangehender  langer  vocal  gekürzt,* 
daher  farad-dn-ta  (fbr  -dn-Ui)  richter,  kin-irdntä  schüler,  kin-n- 
dntä  lerer  u.  s.  w.  Zugleich  erhellt  aus  dem  abfall  von  aus- 
lautendem ä  im   suffix  'dnä  vor  folgender  nominalendung  -tä, 

^  Bilinspr.  §.  122.  123,  Chamirspr.  §.  177.  178,  Qoarupr.  §.  99,  ebenso  im 
Saho-'Afar.  Ueber  das  gleiche  semitiBche  nominalsuffix  -an  b.  J.  Barth, 
nominalbildiuig  pg.  816  ff. 

*  Bilinfpr.  §.  77,  anmerk.  2. 


8  ni.  Abhandlung:    Reiniscli. 

dass  dieses  in  dn-ä  zu  zerlegen  ist  nnd  -ä  gleichfalls  als  nominal- 
aosgang  betrachtet  werden  mnss,  welchen  ich  mit  dem  relativen 
-ä  des  Agan  und  dem  participialen  -ä  des  Bedauye  (§.  282) 
zusammenstelle.  Hiemach  ist  dn-a  das  particip  eines  intensiv- 
Stammes  (HI,  1,  s.  §.  223)  von  der  grundform  auy  deren  Be- 
deutung aus  dem  folgenden  paragraf  ersichtlich  wird. 

290)  Eine  nur  mer  vereinzelt  vorkommende  formation 
des  nomen  agentis  besteht  in  der  anfUgung  von  -äla^  -äläy  und 
-älöy  an  den  verbalstamm  oder  an  eine  nominalform  des  verbs. 
Ich  besitze  hievon  folgende  belege:  'äm-dläy  "äm-aldy  aussätzig, 
mit  beulen  behaftet,  particip  'dmra  (zeitweilig)  angeschwollen, 
von  'am  (IX,  A  1)  anschwellen;  at-dla  und  af-aldy^  -alöy  ein 
fretter,    der  sich  in  beständiger  bedrängniss  befindet^  von    af 

(IX,  A  1)  =  A.  Kflim*  hmt  Ti.  Am>  »  AXX"  fel«n,  ab- 
gehen; be'dn-älay  -aldy^  -alöy^  feigling,  partic.  be'dn-a  sich 
(momentan)  fürchtend,  von  beän  (IX,  A  3)  sich  ftirchten;  näkü- 
dla,  -aldyy  -alöy  und  ndkü-dna^  schwanger^  in  der  Schwanger- 
schaft befindUch,  von  ndkü  (IX,  A  2)  schwanger  sein;  mardlaj 
Tnar'dlöy,^  fllr  Tnerä'-dUhf  weit,  breit,  von  marä'  (IX,  A  3)  breit 
sein;  heddg-dlay  -aldy,  -alöy  und  bedäg-dna  hochragend  (bäum, 
mensch),  von  bedäg  (IX,  A  3)  aufgerichtet  sein,  aufrecht  stehen, 
emporragen;  awäy-dla  und  awäy-dna  hilfreich,  stets  zur  hilfe 
bereit,  partic.  awdy-a  helfend  (momentan),  von  awäy  (VI,  A  3) 
helfen;  me^b^är-dla  wachsam,  part.  be*dr-a  wachend,  von  beär, 
ba*är  (VI,  A  3)  wachen;  me-rgu-dla  hasenfuss,  feigling,  von 
rekui  (I,  8)  ftirchten.  Bei  Verkürzung  des  auslautes:  Ul-ana 
und  tM-alo  skorpion,  von  tela\  tend"  =  ^^,aL  ]n  stechen, 
durchboren;  Säk-alo  der  maulwurf  (vgl.  nw  ^Ui  in  lutum  im- 
mersus  fuit);  dd-aloy  dd-aro  (So.  aa-dny  Sa.  'Af.  cu-d)  rot. 

Anmerkung.  Aus  den  angeflirten  beispUen  ist  die  gleiche 
bedeutung  der  suf&ce  -dna  und  -dla  in  die  äugen  springend. 
Ser  lerreich  ist  hier  besonders  bedäg-dna  =  bedog-dla  hoch- 
ragend, von  dem  intransitiven  bedsg  emporragen  =  Ti.  A. 
iDC*^'  tili*  Hiemach  ist  das  sui£x  dna  oder  dla  das  particip 
vom  verbum  substantivum  any  al  =  A.  J^A*  Ti.  Oli*  0-.  ||A<D* 
sein,   esse,  und  die  volleren  formen  -aldy  (aus  a{-d[w]f)  und 

*  Bei  Munsinger:  hmUei  forchttam.  *  Bei  Almkyist:  nakÜaiaif  id. 

*  Bei  Alrnkvist:  maraliy,  Muns.  mardloi. 


Di«  B«lavy«-Spn«he  in  Nora<wt-AfHkft.  IT.  9 

alöy  (ans  aläiUy  äü  za  ö  zasammengezogen)  entsprechen  lant 
ftar  laut  dem  nom.  ag.  im  Ti.  O^fi*  hA^*  Gt.  0^^'  essen- 
tialia, snbstantialis.  Bezüglich  des  wechseis  von  n  und  l  in  an^ 
ai  sein,  vgl.  Gnrag.  iiffi  tatwörtlich  inf.  von  ML^^]'  =  A. 
hA>  iy.  hA*i  Ti.  ilAi  Gt*  IIAlDi  und  §.  12,  c.  Ansgenommen 
im  particip  dn-a  (intensivstamm  von  an)  und  in  der  ersten 
person  sing,  des  präsens  und  perfects  hat  das  Be^auye  im  ge- 
nannten verbum  substant.  den  anlaut  abgeworfen  und  besitzt 
in  der  ttbrigen  flexion  nur  mer  ne  (=  Sa.  *Af.  na^  Eaf.  ne^ 
Bil.  Qu.  en  aus  anaw)  sein.  Wir  kommen  auf  dasselbe  später 
(§.  306)  zurück.  Zur  Verbindung  von  dn-a^  dl-a  mit  einem 
vorangehenden  verb  um  eine  dauernde  eigenschaft  oder  tätig- 
keit  auszudrücken  vgl.  §.  247,  anmerk. 

291)  Dieselbe  endung  -äy  (auch  verkürzt  zu  -at/y  -ay)  aus 
-äwi^  entstanden,  welche  wir  in  alrdy  kennen  gelernt  haben, 
kommt  im  Be(}auje  auch  sonst  noch  zur  bezeichnung  habitueller 
eigenschaften  vor,  wie:  angül-dyj  -dy  (=  A.  fLt^C*  s-  ol>en 
§.  8)  taub;  gareh-dy^  -äy  neben  gdrab-a  hinkend  (Ar.  v^^«^ 
claudicavit);  hameS-dyy  -dy^  blind  (Ar.  J>yw  caecus);  hasy-dy,^ 
traurig,  betrübt;  ehgalal-dy  und  ehgaldl-ay  ganz  vereinsamt, 
ganz  allein,  von  ifigal  eins.  In  aül-dy  der  brausende  wind, 
stürm,  steht  es  einem  ä  (aus  äü)  und  ö  (aus  at2,  äü)  gegen- 
über in:  Cha.  aül-ä,  A.  G.  OOhUr^  turbo,  procella.  Die  Zu- 
gehörigkeit eines  Individuums  zu  einer  gattung  drückt  -äy  aus 
in  tawig-dy  plur.  tdtoig  fLoh,  also  zur  gattung  tdwig  gehörig,^ 
genau  wie  in  Ver-dy  =  Ti.  G.  üö^fi*  A.  fl^i  stier,  gegen- 
über von  jjo;  ebenso  in:  tibal-dy  =  Bil.  piwi6tV-ö,  Ti.  ^JM^A't « 
G.  hKnö^9  finger.«^ 

292)  Auf  '(h/,  bisher  nur  in  abgeleiteten  stammen  nach- 
weisbar,* wie  sö-der-öy  anstifter  eines  mordes  (IV,  A  1  von  dir 

^  Vgl.  die  gleiche  endung  im  Ti.  -^ty  -=■  G.  -äioi. 

*  Bei  AlrnkTift:  h6maiei. 

*  Du  abstractam  ist   h&me,    demnach  a  Ti.  O.    fhH7*   ^^°   #hll}* 
«hlK  '  vilT^  tristem  esse,  y  in  Kagy  =  n;  8.  §.  33. 

^  VgL  TL  ti9P^fi*  BchUnge,  propiie:  zu  den  tiVP't^  schlangen, 
gehörig;  so:  A^A^J&i  «ii^  bauer  o.  a. 

*  C3uL  f^fbr  (aus  9^ir,  r  =s  Q,  De.  zaffä,  Qu.  jerßL  (aus  jefr-ä)y  Kaf. 
ya/ir^^  8a.'Af.  /er-i,  So.  far  finger. 

'  Das  gleiche  soffix  wird  auch  gebraucht  zur  bildung  des  nomen  actionis; 
8.  |.  801. 


Di«  B«dM7»-Spnelie  in  Herdett-Afrik».  IV.  11 

das  H  in:  Atr^-^-t  spinne  »welche  webend  ist«  (A.  If^^^i 
Ti.  G.  "YÄ^t);  küäl-än-4,  axt^  beil  »was  ist^  dazu  dient^  damit 
behaut  werde«  {kül  hauen);  raiig-äni  »zur  zucht  geeignet«  (vgl. 
Bil.  s.  T.  räh  gatte);  ein  weibliches  junges  schaff  bald  zur  zucht 
filhig;  Mtak^n-i  jochy  jnguxa  »welches  übergelegt  ist«  (über  den 
nacken  des  ochsen),  von  siltäk  aufgelegt  werden,  Mtik  =  Ikin 
expandit,  ^iLwi  lignum  traversum;  meSäkä-än-i  und  iemakü-dni 
die  schlafe  und  der  obere  teil  des  kifers  (A.  J^tf^AhlD  >  ruminare); 
ielhüt-^tr^i  schlüpfrige  stelle  »wo  es  ist  zum  ausgleiten«  (Seihat 
ausrutschen);  Simieh-ani  augenwimper  (vgl.  Bil.  Sdfkä  plur. 
iMk  haar). 

295)  Ebenso  ist  auch  -o  fast  nur  denominativ  nachweisbar, 
wie  in:  ddar-o  rot,  ddhairo  klein,  ümer-o  ehemalig,  einstig,  einst; 
dtm-o  rinde,  hast,  ha<U-o  träum,  yäfifito  flir  yäf-i  fith-o  früh- 
stück »mundesö£Ehung,  wobei  man  (zuerst)  den  mund  öffnet« 
u.  s.  w.  Aus  dem  passiv  ist  gebildet  haäro  furche  »was 
geöffnet  ist«  (Jnd  öffnen,  pflügen).  Interessant  ist  ha^n-o  asgeier, 
gegenüber  der  parallelform  bä'n-i  id.  (s.  §.  286)  und  kehdn-o 
d.  w.  kdhen-i  liebhaber  (§.  286).  An  den  stamm  des  verb. 
substant.  angefügt  findet  sich  dieses  suffix  vor  in  H'-dn-o  alt, 
bejart  und  in  kälij-äno  (plur.  -än-äwa)  »nackt  seiend«  der  abessi- 
nische  helmvogel;  in  der  relativform  des  verb.  subst.:  harii-anoy 
ai^Iistig,  betrügor  (G.  «hCA>  &i^  magica),  woraus  deutlich  die 
herkunft  von  -An-a  aus  än-Aufi  (§.  288)  zu  ersehen  ist. 

y)  Das  nomen  actionis. 

296)  Wir  haben  bereits  in  §.  225  gesehen,  dass  der  perfect- 
stamm  des  Be^uye  (übereinstimmend  mit  dem  semitischen 
imperfectstamm)  identisch  ist  mit  dem  infinitiv  oder  dem  nomen 
actionis.  Bei  den  zweiradicaligen  grundformen  (I,  1)  ist  dieses 
letztere  als  wirkliches  nennwort  weniger  in  gebrauch  und  es 
erscheint  dafür  zwischen  den  zwei  radicalen  ein  &  (im  plural 
a,  a)y  wie:  'ai  das  treten  (von  'at);  häs  plur.  bds  das  be- 
graben, begräbniss  (Jlns  begraben);  ^ä/  das  fkrben,  die  färbe 
{ßif  fiirben);  4^n  das  anfangen,  der  anfang  (^tn) ;  dän 
glauben,  glaube  (dtn);  gäd  werfen,  wurf  {gid)]  jfd/ stossen, 
stoss  {gif)\  läü  brennen,  brand  (lvw)'j  man  rasiren  (min)]  röb 
hassen,  hass  (W6);  9äuk  ziehen,  zug  («(?iu);  täb  füllen,  füllung 
(<ti);  fd'  schlagen,  schlag  (ta))  wäk  das  schneiden,  der  schnitt 


12  m.  Abhandlnng:    Bainiseli. 

{füik)  u.  s.  w.^   Alle  diese  nennwörter  sind  wegen  des  consonan- 
tischen  ausganges  masculina. 

Anmerkung.  Der  mit  dem  perfectstamm  gleichlautende 
wurzellaut  ist  nur  noch  im  femininen  abstractnomen  und  zwar 
in  der  (§.  249)  besprochenen  futuralbildung  erhalten^  z.  b.  '(xt-dt 
yi'aniy  bes-ät  yi'ani  ich  werde  treten^  begraben^  eigentlich:  ich 
komme  an's  treten  u.  s.  w.  Im  nominativ  muss  dann  die  form 
'c£t-a,  bis-a  u.  s.  w,  lauten  (§.  75).  Nach  analogie  von  §.  297, 
anmerk.  scheint  nun  dieses  -a  in  den  inlaut  eingedrungen  zu 
sein;  demnach  z.  b.  baa  (sing,  bäs)  aus  bes-a  u.  s.  w.  Der  Singular 
hat  in  diesen  bildungen  concrete,  der  plural  abstracte  bedeu- 
tung;  demnach:  bäs  begräbniss,  bas  das  begraben. 

297)  In  den  übrigen  grundformen,  welche  aus  mer  als 
zwei  radicalen  bestehen  (I,  3 — 8)  so  wie  im  Steigerungsstamm 
(II,  1 — 4)  stimmt  das  abstractum,  formell  der  plural,  durchaus 
mit  dem  perfectstamm  überein,  der  singular  aber  mit  mer  con- 
creter  bedeutung  zeigt  vor  dem  letzten  radical  ein  ü;  z.  h.fedüg 
befreiung,  fedig  befreien,  das  befreien;  'abuk  griff,  'abik  greifen, 
fassen,  das  anfassen;  feW  spalt,/eZd'  spalten,  das  spalten;  kehün 
liebe,  kehdn  lieben,  das  lieben;  sen&y  aufenthalt,  seni  bleiben, 
das  bleiben  u.  s.  w. 

Anmerkung.  Da  im  Galla  der  infinitiv  mittelst  des 
Suffixes  -ü  gebildet  wird,  wie:  adem-ü  gehen,  das  gehen,  dr-ü 
sich  legen,  ta-ü  sitzen  u.  s.  w.,  so  scheint  im  Bedauye  jenes  ü 
vor  dem  letzten  radical  aus  dem  auslaut  eingedrungen  zu  sein. 

298)  In  den  übrigen  Stammformen  kommt  zwar  sporadisch 
der  mit  dem  perfectstamm  übereinstimmende  infinitiv,  beziehungs- 
weise das  nomen  actionis  im  gebrauche  vor,  wie:  ddgä  spioniren, 
häy  sein,  existenz,  fäyd  lachen,  gelächter  (III),  derdr  das  abend- 
essen,  zu  abend  essen  u.  s.  w.,  allein  in  der  regel  werden 
dafür  andere  nominalformen,  mittelst  suffixen  und  präfixen  ge- 
bildet, verwendet,   die  nun  einzeln  besprochen  werden  sollen. 

299)  Mittelst  -a  werden  abstracta  femin.  generis  gebildet, 
wie:  dir-a  tötung,  mord  (dir  I,  1);  bitk-a  teilung  {betik  I,  3); 
bidh-a  neben   bdäh-ati   zeugniss  {beddh  I,  6);   kay-a  existenz, 


^  Rednplicatioii  des  leisten  rftdicalB  seigen:  matiin  ruirmesfer  (mtn  ra- 
siren),  Äe^nin  vergcMonheit  (hä4en%  aiftnim  seitrertreib  (öyin»),  gomim 
dammheit  (^dm),  hediÜ,  tchwine  {hadSlj^  ökrir  Mike  (akir  stark  sein). 


Die  Bedftnye-Spnoli«  in  Mordosi-AfHIt».  IV.  13 

leben  {häy  m,  1);  f^iha  trennmig  (Jetäk  VI,  A  3);  fir-a  flucht 
(/br  IX,  A  2);  hdrr-a  leere  {hcurär  IX,  A  3)  u.  b.  w.  Hinsichtlich 
des  Suffixes  (nicht  aber  im  wortstamm)  gleichen  sie  äosserlich 
der  bildung  in  §.  282  und  entsprechen  nach  irer  herkunfk  dem 
semitischen  abetractnomen  auf  -aty  vulgärarab.  -a.  In  der  ftir 
das  futurum  I  yerwendeten  nominalform  auf  -at  stimmen  sie 
noch  völlig  mit  der  gleichen  semitischen  bildung  überein.  ^  Die- 
selbe endung  ist  auch  im  Be^uyewort  tak-dt  frau,  gegenüber 
tak  mann,  sowie  in  teg-dt  die  mutterbrust,  noch  vorhanden. 
Sporadisch  kommt  auch  die  endung  -o^t,  fem.  gen.,  überein- 
stimmend  mit  Ty.  -oH  noch  vor,  wie:  hidh-oH  (neben  hidh-d) 
seugniss,  Uk-dti  berürung  u.  s.  w.  Die  endung  -ti  an  den 
perfectstamm  angefügt,  dient  auch  zur  bezeichnung  des  infinitivs 
und  nomen  agentis;  z.  b.  fedik-ti  lösung,  lösen  {fedig\  ahik-ti 
ergreifung,  ergreifen  (o&ti),  sekdl-ti  schärfung,  schärfen  {9ehal) 
u.  s.  w.;  vgl.  hierzu  auch  §.  354. 

300)  Dem  gleichen  zweck  dient  auch  die  endung  -ay^ 
wie:  <j[^y-ay  gestank  {ßemi  I,  8);  küy-ay  geilheit  (keli  I,  8); 
hdsi-ay  traurigkeit  (Aon  I,  8);  hdmy-ay  bitterkeit  (III,  2).  De- 
nominativ kommt  es  vor  in:  mehcu-dy  das  mittagessen,  vom 
schwachen  verb  mehäa  zu  mittag  essen  =  Ti.  Q.  9*4#h* 
prandium,  tfvftfh*  epulari.  Die  nennwörter  sind  sämmtlich 
weiblichen  geschlechtes;  über  die  herkunft  dieses  suffixes  vgl. 
§.  301  u.  302. 

301)  Die  gleiche  bedeutung  kommt  den  nennwörtem, 
mittelst  des  Suffixes  -oy,  auch  -^  gebildet,  zu:  auch  diese  sind 
gener.  feminini.  Alle  abgeleiteten  Stammformen  können  mittelst 
-ay  den  infinitiv  bilden;  z.  b.  mdsunnf  hören,  gehör  (mOsu  HI,  2), 
se-mdsuhCy  hören  lassen,  et-misuy^  gehört  werden;  idwy-oy 
mischen,  mischung  {iöm  HI,  2);  sö-^ler-iSy  töten  lassen,  atO-dar- 
iy  getötet  werden  {dir  I,  1);  sö-kt-l^  stossen  lassen,  atö-kt-^hf 
gestoesen  werden  (hat  I,  1);  se-fddg-oy  lösen  lassen,  et-fddg-oy 
gelöst  werden  (fedig  I,  3);  t&dm-dy  sich  waschen,  s-ihdm^ 
sich  waschen  lassen  (ihäm  VI,  A  3);  mar'-öy  weite,  breite,  sich 
erweitem  (marä^  VI,  A  3);  «ö-fcn-öy  wissen  lassen,  ato-kn-öy  er- 
faren  {kän  wissen,  VI,  A  2);  sö-rm-öy  folgen  lassen^  tö-rm-ihf 
gefolgt  werden  (räm  folgen,  VI,  A  2);  ti-sdbr-oy  fliehen  lassen, 


>  VgL  Bilioapr.  f.  120. 


14  in.  AbhiBdluiff:    B«iiiiieb. 

anlass   zur   flacht   {sebäTy   VI^  A  4)^  ae-ngad^y  stehen   lassen 
(engäd  IX,  A  4)  u.  s.  w. 

Anmorknng.  fiUermit  ist  zu  vergleichen  der  nennwört- 
liehe  infinitiv  im  Ge*ez,  der  mittelst  anfügtmg  von  -öt  an  den 
tatwörtlichen  infinitiv  gebildet  wird  (Dillmann,  pag.  212,  §.  125). 
Beztlglich  des  lantüberganges  von  t^  d  zvl  y  vgl.  §.  31  und 
Quaraspr.  §.  23. 

302)  Wie  die  participial-,  beziehungsweise  die  ursprüng- 
liche relativendung  an  das  verbum  substantivum  angefbgt  und 
dieses  sodann  mit  dem  stamm  des  hauptverbs  verbunden  ein 
nomen  agentis  bildet  (§.  288  ff.),  so  erhält  man  mittelst  des 
obigen  Suffixes  -ay,  -e,  -i  (§.  300)  am  gleichen  verbum  substan- 
tivum das  entsprechende  nomen  actionis;  z.  b.  ^e/^n-aj^  flürberei, 
maierei  (ßef-an-a  fUrber,  </t/flirben);  reh-a^ß-ay  iemiiwA^B^  (reb- 
än-a  feind,  rih  anfeinden);  sö-der-dn-ay  anstiftung  zu  morden, 
harügü-dn-ay  hungerleiderei  u.  s.  w.  Diese  suffixelemente  er- 
faren  oft  bedeutende  Verkürzung,  wie  z.  b.  ^at-ändy^  'cvt-anayy 
*at-dnay  *dt'ane  fussteppich  {*at  treten);  leh-dnay  neben  leh-dne, 
leh-dne  krankheit;  mesus-endy^  mesüs-ane  und  mesüs-ene  gestank, 
cadaver  (Ti.  Hi^fftfvffi  stinken);  Id'-nay,  Id'-ne  (für  Ul^-dn-ay) 
kälte,  von  2a'  kalt  sein;  üuw-dnay,  Suw-dne  und  iuto^e  spiegel 
(Ar.  KSit»  vidit)  »womit  man  beschaut«;  ilog-dni  Sturmwind 
(Ar.  ^^j^^pSi  cursus  celer)  u.  s.  w. 

Anmerkung.  Mit  diesem  suffix  -änayj  -dne^  -nayy  -ne 
stimmt  überein  Qu.  -naj^,  -ney,  Bil.  -när,  Cha.  -nat  und  die  äthio- 
pische endung  -ndf,  -naty  -nä  mit  der  gleichen  bedeutung,  vgl. 
Quaraspr.  §.  97,  Bilinspr.  §.  119,  Chamirspr.  §.  179.  An  die 
Bilinendung  -när  reiht  sich  lautlich  zunächst  an  Saho-*Afar 
-näfiy  Som.  -nin  (im  auslaut  "nim).  Die  ursprüngliche  form 
än-at  ist  ako  das  nomen  actionis  vom  verbum  substantivum 
an]  s.  oben  §.  290,  anmerk. 

303)  Das  abstracta  bildende  -ay  wird  auch  häufig  zu  -e 
und  -i  verkürzt,  wie:  ^ddy-e  ackerbestellung  {adi  I,  8),  b{4n'e 
Vergessenheit  (bätfen  lU,  3),  hdy-e  existenz  (häy  III,  1),  mdg^ 
Schlechtigkeit  (mag  VI,  A  2),  aüy-e  hilfe  (atDäy  VI,  A  3),  hdrgü- 
e,  -i  hunger  (hardgü  VI«  A  4),  gümd-e  länge  ((gümäd  VI,  A  4) 
nilu^y  -t  kürze  (VI,  A  4)  u.  a.  Da  diese  alle  feminina  sind, 
so  ist  ire  Zusammengehörigkeit  zu  den  formen  in  §.  300  ausser 
zweifei. 


1 


Di«  B«dftQ7»-8pncb«  in  MoidMi-AfHk».  IT.  15 

304)  Von  den  präfixeii;  welche  im  Be^auje  zur  bildang 
von  nennwörtem  verwendet  werden  ^  sind  folgende  zwei  vor* 
banden,  nemlich  a-  nnd  m-  (ma-y  me-j  mi-).  Das  präfix  a-  wird 
dem  perfectstamm  des  Be^uye  vorgesetzt  und  dient  zur  be- 
Zeichnung  habitueller  eigenschaften;^  z.  b.  d-ya  tot  (yd't  sterben), 
c^kÜ  geizig  {kÜ  geizen),  c^tob  voll,  angeftkllt  {lab  geßlllt  sein, 
tib  Aillen),  c^am  dumm,  verdummt  {gäm  dumm  werden),  o- 
däk  enge,  klein  {däh  enge,  beengt  sein),  a-mag  schlecht  {mag 
schlecht  werden),  c^kiiiy  bekleidet  {Jcüäy  sich  anziehen),  d-mfi 
nützlich  {nefi  nützen),  drdgir^  drgdir  vermögend,  mttchtig  (^e- 
diry  degir  =  JJi  können)  u.  s.  w.  Mittelst  dieser  bildung  wird 
die  merzal  denominativer  (schwacher)  verba  gebildet. 

305)  Mittelst  ma-  oder  me-  vor  consonanten  mit  ausname 
vor  y  und  den  Zischlauten,  vor  welchen  es  mi-  lautet,  vor  vo- 
calen  mr  werden  abstracta,  in  abgeleiteten  stammen  auch  als 
Infinitive  verwendet,  und  in  Übertragung  auch  concreta  ge- 
bildet; z.  b.  ma-dtr  und  ma-dir^  totschlag,  tötung  {dir  I,  2); 
ma-^ff  me-gif  anstoss  (gif  I,  2) ;  ma'-dt^  mrot  tritt,  fussspur  {*at 
I,  1);  md'fniky  me-fnik  biss,  das  beissen  {fenik  I,  3);  me-greb 
sig,  das  sigen  (I,  3);  me-hagüdn  das  kratzen  {hagüan  I,  5); 
md-mia*  säge,  das  spalten  (I,  6);  md-i^ag  hängenetz,  das  auf- 
hängen {ie^cLg  I,  7);  m^-mhag  besen,  das  fegen  {mehag  I,  7); 
m£-frey  geburt,  das  gebären,  pass.,  me-t-feray  das  geboren 
werden,  kind  {firi  I,  8);  mwd'  sitz,  das  sitzen  (VI,  A  1);  ma- 
räm  gefolge,  folgen  {räm  VI,  A  2) ;  mi-i-mdm  schwertscheide, 
umhüUung,  pass.  {iemäm  VI,  A  4  von  iemim  umbinden) ;  m-amät 
faust  {amöt  VI,  A  3);  me-gnaf  fussfall  (genäf  VI,  A  3);  me-ysdk 
ansturm  {yesok  IK,  A  4) ;  me-ngäd  -ngid  und  mi-nged  stand, 
stehen  {engäd  IK,  A  4);  me-nkda,  -nkia  kürze  {nekäs  IX,  A  4) 
o.  s.  w.    Diese  nennwörter  sind  fast  ausnamslos  feminina. 

6)  Das  verbum  substanüvuin. 

306)  Gelegentlich  sind  bereits  merere  verba  erörtert 
worden,  welche  im  Be^auje  die  rolle  eines  verbum  substan- 
tivum  haben,  so  das  als  suffix  auftretende  -u  fem.  -tUy  wenn 
ein  Substantiv  oder  adjectiv  als  prädicat  erscheint  (§.  139  ff.), 

'  V|^l.  die  YerbalMyociiya  der  fonn  Jm\. 
•  Vifl.  §.  106. 


16  ni.  Ablundluiff:    Beiniieli. 

dann  käy  werden,  sein,  in  der  negation  koke  (ka-Orke),  um  ein 
nomen  als  prädieat  zu  negiren  (§.  142)^  femer  häy  oder  fäg 
sein;  um  das  durative  präsens  oder  perfeet  eines  bestimmten 
verb's  auszudrücken  (§.  247)  und  endlich  das  bereits  (§.  890, 
anmerk.)  erwänte  an.  Da  dieses  letztere  in  der  flexion  der 
schwachen  oder  denominativen  verba  eine  hauptrolle  spilt,  so 
müssen  wir  auf  dasselbe  mit  einigen  worten  näher  eingehen. 
Ausser  dem  bisher  nur  in  compositis  nachgewisenen  particip 
dn-a  {dn^y  dUa  aus  dem  intensivstamm)  und  dem  abstract- 
nomen  an^dy  (dn-ay,  dh-ay^  dftre)  kommen  noch  folgende  selb- 
ständige formen  vor: 

Indicativ. 


PrSseoB 

Perfeet 

sing.  1) 

d-' 

aniy  ^dni,  *dne 

a-'rfn,  *an 

ä){° 

.  te-nfy-o,'  U-na 
te-niy-i,*  ti-ni 

t-dn-a^ 
i-dn4^ 

'AI 

tu 

niy  i-ni 
niy  ti-ni 

y-an 
t-an 

plur.  1) 

ni-ni,  nS-y^ 

n-an 

2) 

U- 

n-na,  t^n^ 

tr-dn-naj  t-än^ 

3) 

yl 

n-na,  «-n* 

y-dn-na^  y-än.^ 

Conditio 

onal. 

PriUiettB 

Perfeet 

Bing.  1) 

m 

'any-ik 

^an-^k 

2) 

f  m. 
If. 

te^ny-Bk 

t-anrik 

3) 

m. 

■ 

f. 

e-ny-ik 
te-ny-ik 

y-an-ik 
iran-ik 

plur.  1) 

ne-ny-ek 

n-an-ik. 

2) 

te-n-ik 

t-än-ik 

3) 

e-n-ik 

y-än-ik. 

307)  Diese  formation  ist  fast  durchaus  regelmässig.    Das 
perfeet  zeigt  den  gewOnlichen   verbaUtamm  und   die   formen 

^  Seltene  nebenform:  tiya  aus  U-na,  U-[n]y-a  zunammeDgesog^D. 

*  Seltener:  t9y.         '  Aus  ne-n^  rte-ni. 

*  Nebenform:  t-dy-a,  y  =  n,  /;  s.  §.  33. 
»  Nebenform :  toy.  •  Vgl.  §.  96,  c. 


Di«  B«dav7«.8pi«ch«  in  Nordost- AfHIm.  lY.  17 

der  secanda  und  tertia  ploralis  tän^  yän  neben  tdn^na,  ydn-na 
flir  te-^än-fiay  ye-^dn-na^  stehen  nach  §.  96,  c.  Das  präsens  er- 
scheint in  der  form  eines  nomen  agentis  (7Q^  i  ^Im,  s.  §.  306), 
der  bedeatung  nach  gleich  der  bildung  J^  des  präsens  der 
regebnässigen  starken  verba  (§.  226  und  234  ff.).  Nun  erklärt 
sich  auch  das  dem  präsens  dieser  verba  vorgeschlagene  n  und 
es  steht  also  z.  b.  a-n-dir  ich  töte,  a-kantib  ich  schreibe,  fUr: 
Or'an-dir  >ich-bin-töter<,  a-'an-katib  >ich-bin-schreiber<. 

Anmerkung.  Für  die  prima  präs.  sing,  besitze  ich  auch 
die  intensivform  a-'dni  in:  ani  akantib-ik  ö-gawib  a-^dni  (auch 
eß  und  estfy  von  fäy  und  sä')  wenn  ich  schreibe ,  befinde  ich 
mich  im  hause.  Die  Verkürzungen  in  den  übrigen  personen 
sind  leicht  ersichtlich;  so  steht  teniya  du  bist,  für:  te-'niya  aus 
te-'antya  u.  s.  w.  Bezüglich  der  bedeutung  von  *an  möge  hier 
noch  die  bemerkung  platz  finden,  dass  dasselbe  wie  das  gleiche 
amharische  wort  jiüt  auch  in  der  secundären  bedeutung  sagen 
vorkommt.  Dieselbe  findet  ire  erklärung  in  der  rechtsan- 
schauung  der  Kuschiten:  (als  berechtigte  bürger)  existiren 
und  (in  der  gemeindeversammlung)  reden  dürfen,  ist  dort  das 
nemliche.  Daher  kommt  es  auch  bisweilen  vor,  dass  umgekert 
ein  verb  mit  der  ursprünglichen  bedeutung  sagen  (wie  z.  b. 
bei  ^aA  im  Saho-'Afar,  oder  bei  flA>  im  Tigri)  auch  in  der 
abgeleiteten  bedeutung  sein  gebraucht  wird. 

B)  Die  denominativen  oder  schwachen  verba. 

1)  Bildung  derselben. 

308)  Diese  verbalclasse  besteht  aus  einer  Verbindung  von 
nennwörtem  (substantiva  und  adjectiva)  mit  dem  verbum  sub- 
stantivum  *an  sein,  esse.  Mit  ausname  jenes  nomen  agentis,  das 
mittebt  dn-a,  dl-a^  dem  particip  des  verbum  subst.  an,  dl  sein, 
gebildet  ist  (§.  288 ff.),  können  daher  alle  oben  besprochenen 
nennwörter  als  temata  schwacher  verba  dienen.  Am  häufigsten 
werden  als  solche  gebraucht  a)  wirkliche  adjectiva,  b)  nomina 
actionis  in  übertragener  bedeutung  eines  eigenschaftswortes, 
wie:  aldk  (^^dUi.  nigredo)  trübung,  düster,  z.  b.  tt-bre  alak-tini 
der  himmel  ist  düster  (trübung).   ani  haddra-ani^   perfect:   ha- 


^  Dm  -na  ist  die  pluralendang. 
SttnagiWr.  d.  phiL-Utt.  OL  CXXXI.  Bd.  S.  kW, 


18  in.  Abhandlung:    B«iniscb. 

dam-dn  ich  zerstöre  (zerstörte),  wörtlich:  ich  bin  (war)  eine 
zerstömng  (fJ^)y  manifestire  (manifestirte)  mich  als  zerstörendes 
element.  In  beiden  hauptzeiten  wird  sonach  das  verbiun  sab- 
stantiynm  mit  dem  nennwort  verbunden  nnd  verleiht  diesem 
eine  prädicative  bedentung,  wärend  bei  den  starken  verben 
nur  das  präsens  in  prädicativer  stellang  erscheint  i^s.  §.225  ff.). 
p]in  beispil  genügt  zur  auf  hellung  dieser  Sachlage.  So  laatet 
z.  b.  vom  (starken)  verb  dir  (nom.  action.)  töten,  die  fonnation 
der  zwei  haupttempora  bei  starker  and  schwacher  flexion  also: 

Präsens 

starke  bildung  schwache  bilduug 

sing.  1)  a-n-dir  dir-a-ni^ 

te-n-dir-a  dir-te-nty-a 

te-n-dir-i  dir-te-ni* 

e-n-dir  dir-i-ni^ 


3)  { r 


te-n-dir  dir-ti-ni 

a.  s.  w. 

Perfect. 

sing.  1)  a-dir  dir-d-n* 


8)1"- 


ii-dir-a  dir-t-alina^ 

t('dir-i  dir-t-a\ri\i 

e-dir  dir-y'a[n\ 

te-dir  dir't'a[n\ 

a.  s.  w. 


Anmerkang.  Hiemach  wäre  wol  za  vermuten,  dass 
sämmtliche  verba  nach  belieben  stark  oder  schwach  flectirt 
werden  könnten.  Einst  dürfte  das  auch  wirklich  der  fall  ge- 
wesen sein,  weil  noch  gegenwärtig  eine  erkleckliche  anzal  von 
verben  sowol  stark  wie  schwach  flectirt  wird.  Tatsächlich  aber 
hat  die  überwigende  merzal  der  verba  die  starke  flexion  be- 
reits eingebüsst  und  wird  nur  mer  schwach  flectirt.  Auch  im 
Saho  und  'Afar  tritt  die  gleiche  erscheinung  zu  tage,   ebenso 

^  FOr  dir^'tmi, 

*  Fflr  dir-U^my^. 
»  Für  rfir^-m. 

*  Für:  (itr-o-'fin;  das  iu  der  secunda  and  tertia  aus^fallene  n  erscheint 
noch  im  relativ,  conditioual  u.  s.  w. 


Di«  B«dftii7e-SprBcb«  in  Noidott-AfriU.  IT.  19 

ist  im  Somali  die  starke  flexion  bis  auf  wenige  reste  fast  ganzi 
und  im  Galla  dieselbe  spurlos  verschwanden.  Der  grund  hier- 
von ist  wie  in  den  germanischen  sprachen  gewiss  nur  in  der 
einfachem  bildongsweise  der  schwachen  verba  su  suchen. 

2)  Die  Stammbildung  des  schwachen  verbums. 

309)  Die  grundform  des  schwachen  verbums  ist  bereits 

aus  dem  in  §.  308  gesagten  ersichtlich.     Aus  dieser  kann  nun 

das  Be<}auye  wie  beim    starken   verb   noch   ein   iterativ^    ein 

causativ,   reflexiv ,  passiv  und  ein  reciprocum^   und  aus  diesen 

widerum  ein  zweites  causativ^  ein  causatives  iterativ^  reflexiv 

u.  s.  w.  bilden. 

t)  Der  itsigeraatsstaHH. 

310)  Derselbe  besteht  in  der  widerholung  der  ersten 
Stammsilbe  und  drückt  ein  widerholtes  handeln  aus,  z.  b.  4<^ob 
da  and  dorthin  laufen  oder  einer  hinter  dem  andern  laufen, 
von  4^  laufen;  didih  nach  einander,  oftmals  fallen,  von  dxb\ 
hoher  flattern,  von  hir  fliegen;  gugiü  widerholt,  nach  einander 
trinken,  von  gü ;  wuum*  widerholt  rufen,  von  um'  u.  s.  w. 

b)  Der  oaiisativstuiH. 

311)  Derselbe  wird  gebildet,  indem  an  die  grundform  das 
causative  -«  angefügt  wird,  z.  b.  ahsA-s  der  Verachtung  preis 
geben,  von  ahöb  verachten;  ihöb-B  auf  die  reise  schicken,  von 
iböb  reisen;  d(3h-s  verheiraten,  von  döh  heiraten;  ^ig-s  schicken, 
von  g^  gehen;  täm-s  zu  essen  geben,   von  täm  essen,  u.  s.  w. 

312)  Wenn  im  grundwort  ein  palatales  f,  ^j  ^  vorkommt, 
80  Uatet  in  folge  dessen  das  causativ  -ij  wie:  tcAbalS  schliessen 
lassen,  von  fabbal  schliessen ;  ka4aü'i  klopfen  lassen,  von  ka4aw 
pochen;  gai-ü  kochen,  von  gcLü  sieden;  yewäi-iä  beschmutzen, 
von  yewäi  schmutzig  sein,  u.  s.  w. 

313)  Auf  vorangehendes  8  oder  6  lautet  das  causativ  -1$ 
oder  -il,  wie:  iu-is  schliessen  lassen  (as\  mehäs-is  das  mittag- 
essen  geben,  von  Tnehda  zu  mittag  essen;  öä-ii  zum  harnen 
bringen,  von  öS  harnen ,  u.  s.  w.  Auslautendes  t  oder  d  wird 
an  das  causative  8  assimilirt,  wie:  ke8'8  klären,  von  ket  klar 
sein;  hadl8'8  erzälen  lassen,  von  Jutdld  erzftlen. 

314)  Auslautende  vocale  zeigen  vor  dem  causativzeichen 

die  länge  (§.  96,  a),  ay  und  oy  werden  zu  B  und  ö  zusammen- 

2» 


20  in.  Abbandlnng:    Beinisob. 

gezogen,  wie:  tmcä-s  rufen  heissen,  von  toua  schreien,  geschrei; 
erä-8  weissen,  von  era  weiss  sein,  weiss;  baskl-s  fasten  lassen, 
von  baski  fasten;  käbbl-s  eingiessen  lassen,  von  kübbi  ein^essen; 
lifi-8  einwickeln  lassen,  von  liß  wickeln;  adarö-s  röten,  von 
adaro  rot  sein,  rot;  afre-s  schlecht  machen,  von  aferay  schlecht 
sein,  schlecht;  hale-s  irrsinnig  machen,  von  halay  verrückt  sein: 
humne-s  abends  versenden,  von  humnay  abends  abreisen;  ha- 
maSe-S  blenden,  von  hamaSay  blind  sein;  garabö-s  hinken  machen, 
von  garaboy  hinken;  kilö-s  rösten  lassen,  von  kiloy  rösten, 
n.  s.  w. 

315)  Das  zweite  causativ  wird  gebildet,  indem  an  das 
erste  causativ  ein  -is  angefügt  wird  (vgl.  §.  313),  wie:  abäb-s-is, 
tabbal'S'ü,  mehäs-ia-is,  wu*ä'8-iSy  erä-s-ia  u.  s.  w. 

316)  In  gleicher  weise  wie  aus  der  grundform,  so  wird 
auch  aus  dem  Steigerungsstamm  das  erste  und  zweite  causativ 
gebildet,  wie:  ^a^aft-5,  ^a^a&-if-{^;  didib-s,  didib-s-is;  baber-Sj 
baber-a-is  u.  s.  w. 

0)  Der  ptsslvstann. 

317)  Derselbe  wird  mittelst  anfügung  von  -am  an  die 
grundform  gebildet;  lautet  diese  auf  y  aus,  so  erscheint  -im 
als  passivelement,  wenn  aber  die  grundform  vocalisch  schliesst, 
so  wird  im  passiv  nur  -m  an  die  grundform  angesetzt;  z.  b. 
abäb-am  verachtet  werden,  döb-am  geheiratet  werden,  kilöy-im 
geröstet  werden,  hamaSay-im  blind  werden,  erä-m  weiss  werden, 
adarö-m  rot,  gerötet  werden,  tou^ä-m  gerufen  werden  u.  s.  w. 

318)  Da  wie  wir  sehen  werden,  der  Charakter  -am  auch 
zur  bildung  von  reflexiven  verwendet  wird,  so  wird  in  diesem 
erwänten  fall  das  passiv  zur  unterscheidtmg  vom  reflexiv  durch  * 
anfbgung  von  am- am  an  die  grundform  ausgedrückt,  z.  h. 
rayy-im-am  gewonnen  werden,  von  rayy-im  flir  sich  gewinnen; 
meni-m-am  erwünscht  sein,  von  ment-m  (Ar.  »^^lii*  G.  '^tf0Vf  0 
einen  wünsch  hegen,  sich  wünschen;  bar-am-am  geruch  ver- 
breitet werden,  von  bar-am  geruch  einziehen,  riechen;  yewäi- 
am-am  beschmutzt  werden,  von  yewäS-am  sich  beschmutzen, 
yewai  schmutzig  sein;  aSkl-m^am  verklagt  werden,  von  aikl-m 
klage  ftiren;  9ö-m-am  benachrichtet  werden,  von  sö-m  nachricht 
einziehen,  söy  nachricht  geben  u.  s.  w.  Eine  Steigerung  des 
passivs  zeigen:  marä-m-am  verwüstet  werden,  marä-m  beraubt 


Die  Bedavye-Spncbe  in  Nordost-AfHka.  IV.  21 

werden,  von  maräy  rauben;  näürm-am  in  allgemeine  yerachtnng 
kommen,  nSÜ-m  beschimpft  werden,  von  nSw  besehimpfen. 

319)  Die  passivendong  kann  unter  umständen  auch  an 
causativa  angeftigt  werden,  wie:  ^ljf-«-am  geschickt  werden,  von 
gig-s  senden,  glg  gehen:  gctS-ü-am  gekocht  werden,  von  gaS-ii 
kochen  etwas,  g<i8  kochend  sein,  sieden  u.  s.  w. 

d)  Der  reflexlvstamm. 

320)  Es  bestehen  im  Beijauye  noch  reste  eines  ursprünglich 
reflexiven  -t  (nach  vocalen),  -it  (nach  consonanten),  wie:  boakl-t 
sich  enthalten,  fasten,  hamlrt  sich  betrüben,  kualirt  fbr  sich 
singen,  melö-t  in  tränen  ausbrechen,  nar^-it  schnarchen,  egä-t 
rauchen,  tVl-t  gleichen,  änlich  sein,  aber  im  allgemeinen  wird 
gegenwärtig  das  reflexiv  genau  wie  das  passiv  mittelst  -am 
gebUdet,  wie:  aläm-am  lernen,  von  aläm  leren;  ^-am  sich 
schneuzen,  rnem-m  sich  etwas  wünschen,  rayh-am  sich  zufiiden 
geben,  teldgü-am  sich  verstecken,  yak-am  sich  empören  u.  s.  w. 

321)  In  derselben  weise  werden  auch  intransitiva  aus 
Substantiven  und  adjectiven  gebildet,  z.  b.  era-m  weiss  werden, 
adarö-m  rot  werden,  egrim-am  grau,  weisshaarig  werden,  an^ 
gUay-am  taub  werden,  hat-am  trocken  werden,  meskln-am  arm 
werden,  semin-am  fett  werden,  ibäb-kenä-m  ein  reisender  werden, 
H'-ken-am  volljährig  werden,  meslim-am  ein  muslim  werden 
n.  s.  w. 

322)  Aus  diesen  reflexiven  und  intransitiven  kann  ein 
causativ  gebildet  werden,  wie:  aläm-anirs  lernen  lassen,  ment-7»-« 
einen  wünsch  äussern  lassen,  royK-am-s  zuiriden  stellen,  bal- 
am-B  trocknen,  semin-am-s  mästen,  ibäb'kenä-mrs  zum  reisenden 
bestellen,  SV-kenä-m-s  voUjärig  sprechen  u.  s.  w.  Auch  kann 
auf  gleiche  art  ein  zweifaches  causativ  gebildet  werden,  wie: 
bal-am-B'is  trocknen  lassen,  senan-am'S'is  mästen  lassen  u.  s.  w. 

e)  Der  Hltwirknngs-  und  gegenseltlgkeitsstanm. 

323)  Dieser  entspricht  der  construction  nach  einem  cau- 
sativ-passiv,  z.  b.  abäb-s-am  einander  verwünschen,  adum-a-am 
mit  einander  sprechen,  dür-s-am  einander  besuchen,  hadu-s-am 
einander  neuigkeiten  (v^%x^)  erzälen,  n^ü-s-am  sich  zanken, 
einander  beschimpfen,  aalämrs-am  einander  grüssen,  sö-B-am 
einander  nachricht  geben,    taläg-s-am   sich    vor    einander  ver- 


22  in.  AbkuA«^:    ReimitcK 

stecken,  tru'd-«-am  einander  zorofen,  yakTS-am  gegen  einander 
sich  erheben,  j/ewäi-ü-am  einander  beschmutsen  n.  s.  w. 

Anmerknng.  Der  singnlar  hat  sameist  die  bedentong 
des  mitwirkongsstammes,  z.  b.  ani  Bilili  geb  dürs^m-^n  ich 
machte  gemeinschaftlich  mit  Bilal  einen  besuch,  aber:  ani-wd 
Bildlrwä  dür-s-am-nii/  ich  nnd  Bihil  wir  besnchen  nns  gegen- 
seitig. Biläl  ie'dt  gtü-ii-ärnrya-hib  Büal  half  mir  fleisch  kochen. 

324)  Das  cansativ  davon  wird  mittelst  rednplication  des 
cansativen  Charakters  gebildet,  wie:  adums-is-am  eine  gegen- 
seitige Unterredung  veranlassen,  dür-s-is-am  gegenseitigen  verker 
einleiten,  nSÜ-s-is-am  gegenseitigen  streit  veranlassen,  meakxn" 
am-ß-is-am  Ursache  gegenseitiger  Verarmung  sein,  gan-am-^u- 
am  anlass  geben  zur  gegenseitigen  bereicherung,  meslim-ams' 
is-am  anlass  geben,  dass  beide  mit  einander  in  beziehung  ste- 
hende Personen  muslim  werden. 

Anmerkung.  Der  reciproke  stamm  der  Be^auye  ent- 
spricht genau  dem  des  Bilin,  wie:  inkal-B-ih  einander  lieben, 
intar-s-ih  einander  hassen  u.  s.  w.  (Bilinspr.  §.  57).  Da  in  den 
Agausprachen  n  einem  früheren  §n  oder  hn  (auch  ng,  nh)  ent- 
sprungen ist,  anderseits  der  niderkuschitische  medial-  und  pa^iv- 
cfaarakter  am,  im,  in  mit  der  sibenten  arabischen  verbalform 
zusammenfallt,^  so  gelangen  wir  hiemach  im  Kuschitischen  zu 
einem  ursprüngHchen  Aan,  hin  als  passivelement,  entsprechend 
dem  nifal  (hinfal)  des  Hebräischen. 

325)  Wir  erhalten  hiemach  folgendes  Schema  der  Stamm- 
formen schwacher  verba: 

I.  Gnudform.  II.  BtelfenuipMtaMBi« 

IS  ISS 

ahab  4^h  u.  8.  w.  didih  4<^<^  g^^* 

IIL  CauallTitawB. 

A)  Erstes  caosatiT.  B)  Zweites  cansatiT. 

118  IS 

aböb-B  4^^  gai'ü  ahäb-B-is  ^Eoi-if-ii 

C)  CaasatiT  des  steigerungsstammes. 
a)  CansatiT  I.  b)  CansatiT  IL 

IS  1  t 

didib'9  4^*4^^^  didib-8'is  (^o^oi-i-ti 


>  Vgl.  oben  §.  70  und  149,  b,  note. 


Die  BedAnyo^praolie  in  Hordost-Afrik*.  lY.  23 

iV.  PasalTstamm. 

a)  Einfache«  pasäT.       b)  Reflexives  passiv.       c)  Catisatives  passiv. 
1  s  1  1 

ahdb-am  kilüjf'im  9ii6ni-m-am  glg-s-am 

T.  BeflexlTstamm. 

a)  Einfaches  reflexiv.  b)  Causatives  reflexiv. 

IS  18 

bask^-t  yak-am  bal-am-s  menl-m-s 

TL  Mltwirkunifs-  und  g^ei^enseitlifkeltsstaiiini. 

a)  Einfaches  reciprocum.  b)  Causatives  reciprocam. 

18  IS 

abäb-a-am  yetcää-ü-am  abäb-s-is-am  yeiväS-iS-am. 

3)  Die  tempora  des  schwachen  verbums. 

t)  Das  prisens  und  perfeot 

326)  Die  zeiten  entsprechen  denen  des  starken  verbums. 
Die  bildong  des  präsens  und  perfects  erfolgt  mittelst  anfügung 
des  stark  flectirten  verbnm  substantivom  'an  in  der  präsens- 
and  perfectform  an  den  unveränderlichen  denominativstamm 
und  an  die  von  diesem  abgeleiteten  Stammformen  des  schwachen 
verbums.  Als  paradigma  wälen  wir  fUr  die  flexion  aus:  dür 
(Ar.  j^j  von  jlj)  besuchen.  Das  Schema  für:  »ich  besuche^ 
habe  besuchte,  lautet  also: 

Prisens.  Perfect 

dür-ani  dur-an^ 

dür-teniy-a  *  dür-ta 

dür-teni*  dwr-tay 

m.  dürAni  dür-ya 

dür-Hni  dür-ta 

dur-niy  di^-na 

düT'iina  *  dür-täna  * 

düT-ina^  dür-ydna^ 

^  Nebenform:  tÜir-t^a]  s.  §.  330. 

*  Nebenform:  dur-äjf\  s.  §.  330. 

*  Bisweilen  stark  nasalirt,    wie  im  Französischen,  daher  in  der  secnnda 
und  tertia  der  abfall  von  n:  d^r-ia,  dOr-ya  f&r  d(tr-tan,  dür-^an;  s.  §.  337. 

*  I^e  plnralendung  f&Ut  bisweilen  ab,    daher:    dür-tefif   dür-in^   dür-tdfi, 
dür-yän. 


sing. 

.1) 

2){r 

« 

plur, 

1) 

2) 

3) 

24  ni.  Abbudlnng:    Bein is oh. 

327)  Das  negative  präsens  wird  wie  beim  starken  verb 
ans  dem  perfeet  gebildet  mittelst  präfiginmg  der  negations- 
partikel  ka-y  so  wie  das  perfeet  als  prädieat  in  der  participial- 
form  mit  dem  negirten  verbnm  substantivnm  käy  sein,  werden, 
in  Verbindung  gesetzt  wird.  Demnach  lautet  das  Schema  ftlr: 
»ich  besuche  nicht,  habe  nicht  besucht«  also: 

Negatives  prftseoB  Negatives  perfeet 

sing.  1)  ka-dA/r-an  dür-d-b^  kd-ke 

kordür-ta  dür-d-b    ki-i-ta 

ka-düT'tay  dür-d-t     ki-t-tay 

m,  ka-di/r-ya  dür-d-b    ki-ke 

ka^dr-ta  dür-d-t    ki-t-te 

plur.  1)  ka-dür-na  dür-d-b    ki-n-ke 

2)  kordür-tdna  dür-d-b^  ki-t-iina 

3)  ka-dür-ydna  dür-d-b^  kl-kina. 

328)  Das  durative  präsens  und  perfeet  wird  genau  nach 
§.  247  gebildet;  indem  man  der  perfectform  des  bestimmten 
verbums  das  präsens,  beziehungsweise  das  perfeet  des  verbum 
substantivnm  häy  oder  fäy  esse,  nachsetzt: 

Duratives  prüsens  Dnraüves  perfeet 

sing.  1)  dür-an  ihe^  ife        ddr-an  i-he^  ife 

ov   f  m.  dix-ia  te-hdy-a         dür-ta  ti-hiy-a 
^  \{,     di/r-tay  te-hdy  dii/r-tay  Ü-hl 

u.  s.  w. 

329)  Um  die  negative  form  dieser  beiden  tempora  aus- 
zudrucken, wird  ebenso  nach  §.  247  verfaren;  demnach: 

Negat.  dural  präsens  Negat.  dnrat  perfeet 

sing.  1)  dür-an  kä-hdy  dür-an  liäy-d-b  kd-ke 

m.  dur-ta  ki-t-hdy-a      dür-ta  häy-d-b  ki-i-ta 
dir-tay  ki-t-hdy       dür-tay  häy-d-t  ki-i-tay 

u.  s.  w. 


^){" 


b)  Dit  ptosqianperfeot. 

330)  Dasselbe  weist  wie  beim  starken  verb  nur  die  laut- 
lich verkürzten  formen  des  perfects  auf;  für:  »ich  hatte,  oder 
hätte  besucht«  lautet  das  Schema  in  nachstehender  art: 


^  Femioin:  dSr-d-i^  s.  §.  233. 


Dit  Badftaye-Spnebe  in  Nordosi-AfHkft.  IT.  25 


sing.  1)  dür-ey  dür-i  plur.  dür-ne,  -ni 


ftv   f  m.  dür-tiya,  -Hya 
l  f .     dür-tiyj  dur-U 


dür-üna 


m.  dür-e,  dür-i  ,,    '  (  \ 

dür-Uy  dÜT'ti  ^  ^' 

Das  negative  plasquamperfect  stimmt  vollständig  mit  dem 
negativen  perfeet  überein  (s.  §.  327). 

Anmerkung.  Nach  form  und  bedeutung  stimmt  dieses 
tempus  genau  mit  dem  perfectum  subordinatum  im  Bilin  überein 
(Bilinspr.  §.  95).  An  Bil.  toäs-d  nachdem  ich  gehört  hatte, 
Bfxh-d  nachdem  ich  gebliben  war,  reiht  sich  an  das  perfeet  im 
Somali  jog-ay,  Saho-'Afar  süg-Bj  meist  verkürzt  süg-d  ich  bin 
gebliben.  Hiemach  ist  Be^.  -e  (weitere  Verdünnung  -i)  ver- 
kürzt aus  €y  ay  und  dieses  aus  dem  verbum  substantivum  'an^ 
'al  (Ghir.  j^Ji  A.  j^A*  Ti.  ||Ai  G.  UA^D*)  sein,  esse;  zu  j^  =  n, 

l  vgl.  §.  33. 

0)  Das  Murn«. 

331)  Auch  hier  wird  wie  beim  starken  verbum  gewönlich 
die  prftsensform  gewält,  um  damit  die  zukunft  auszudrücken.^ 
Daneben  bestehen  auch  beim  schwachen  verb  drei  verschidene 
composita,  um  speziell  das  futurum  zu  bezeichnen  und  aus  for- 
malen grtLnden  benennen  wir  dieselben  mit  futurum  I,  II  und  ELI. 

a)  Das  faturam  L 

332)  Die  formation  entspricht  voUständig  der  des  starken 
verbs  (s.  §.  249).  Hiemach  lautet  das  Schema  fUr:  »ich  werde 
besuchen,  werde  nicht  besuchen  €  also: 

Positives  fatanim  I  Negatives  fatnram  I 

sing.  1)            dür-at  yfani  dür-at  käri-an,  dür-at  a-rib 

„       etniya  „       käri-ta,        „  ti-riba 

„       etni  „       kari-tay,      „  ti-ribi 

u.  s.  w. 


^)  { r 


ß)  Das  faturam  n. 

333)  An  den  plusquamperfectstamm  wird  wie  beim  starken 
verb  (s.  §.  252)  ändi  ich  sage  u.  s.  w.,  negat.  kddi  ich  sage 
nicht  u.  s.  w.  angefügt;  demnach: 

>  S.   §.  248;    vgl.  in  den  texten   z.  b.    pg.  9,  1;    16,  26;   19,  28;   20,  25; 
24, 16  a.  a. 


26  m.  Abbftndlnnf:    Beinisoh. 


Positivei 

!  fatamm  II 

Neg^atives  faturam  I 

sing.  1) 

dur-e, 

-i  dndi 

dür-ey 

-t  kddi 

2)  { r 

T) 

tendiya 

» 

kiddiya 

JJ 

tendi 

n 

kiddi 

3)  [f 

f1 

4ndi 

n 

kidi 

7) 

t4ndi 

7? 

kiddi 

U.    B.   W. 
y)  Das  futarum  m. 

334)  An  den  infinitiv^  der  beim  schwachen  verb  mittelst 
'ti  gebildet  wird  und  gener.  mascnl.  ist;  wird  das  präsens  von 
haruw  wollen^  angefügt.  Da  das  infinitivsoffix  vocalisch  ans- 
lautet,  so  nimmt  es  die  mascuUne  objectsendong  -b  an  sich, 
vor  welcher  der  vorangehende  vocal  lang  erscheint.  Das  Schema 
lautet  demnach  also  (s.  a.  §.  253): 


Positives  futunim  III 
sing.  1)            dir-tl'b  a-hanriü 
jjv   f  m.         „       hanriwa 
l  f  .           „       hanritüi 

Negatives  futurum  IIT 
dür-tl-b  kä'harü 
yy       ki't'häruwa 
„       ki-t'hdruwi 

u. 

8.    W. 

Anmerkung.  Obwol  meine  gewärsmänner  versicherten, 
diese  drei  futura  könnten  beliebig  angewendet  werden,  so  unter- 
scheiden sie  sich  vermöge  irer  composition  doch  einigermassen 
von  einander.  So  besagt  das  fut.  I:  dur-at  yi'ani  ich  komme 
an  den  besuch,  bin  eben  daran,  denselben  auszuftiren,  —  und 
ist  demnach  ein  futurum  proximum,  wie  die  entsprechende 
koptische  bildung  (§.  249).  Das  futur.  11:  dür-e  dndi  ^ich  sage: 
hätte  ich  schon  besucht Ic  bedeutet  also:  ich  muss  besuchen, 
sowie  das  futur.  HE:  dür-ü-b  ahanriü  ich  will  besuchen. 

4)  Die  modi  des  schwachen  verbums. 

t)  Der  Imperativ. 
335)  Das  schema  hierzu  ist  nachstehendes  (vgl.  a.  §.  255 f.): 

Pontiver  imperaUv      Negativer  imperativ 
jjv   f  m.   d&r-a  bd-dür-a 

plur.  2)  dur-na,  -äna  bä-dür-dna. 


Di«  BcdMye-Spneb«  tu  Nordoft-AfHIn.  TV. 


27 


b)  Der  Jussiv  and  ookortativ. 

336)  Ueber  das  princip  der  formation  dieses  modus  s. 
§.257  ff.  Die  negative  form  findet  ire  erklärnng  in  §.  291. 
Das  Schema  lautet  sonach  also: 


Bing. 


plnr.  1) 

2) 
3) 


Positive  form 

dür-at-ini 
dür-at-a^ 
dür-at-i^ 
ba-dir-ey  -i 
ba-dir-tej  -ti 

dür-at-eniy 

dür-dUna^ 

h(i-dür4na 


1) 


Negative  form 

härdüT'dy-n     fem.  -tu^ 

härdüT'dy-wa 

bä-dür-dy-t'Wi 

bä-dür-dy-u 

bärdür-dy-tu 

bä-dür-dy-a     fem.  "ta 
bä'dür-dy-äna     ^     -tana 
bä-dür-dy-a         „     -ta. 


0)  Das  rsittiv. 

337)  Im  allgemeinen  gilt  auch  hier  das  in  §.  265  ff.  ge- 
sagte. Die  relativendung  ist  -i  fem.  -it  und  wird  ans  präsens 
und  perfect  angefügt^  nur  wird  auslautendes  a  der  verbalflexion 
vor  dem  relativen  -i  abgeworfen.  Im  perfect  zeigt  sich  hier 
die  ser  interessante  tatsache,  dass  vor  der  relativendung  gegen- 
über dem  indicativ  des  perfects  noch  die  vollständigeren  formen 
des  verbum  substantivum  erhalten  sind.  Das  Schema  ist  folgendes: 

Belatives  präsens  Relatives  perfect 

sing.  1)  dür-any-i    fem.  -it      dür-an-i      fem.  -it 

dür-teny-i      „       „ 


2){- 
3)  {  - 


plur.  1) 

2) 
3) 


dür-teny-i 

dür-my-i 

dür-tiny-i 

dür-ney-i^ 

dür-ten-i 

dür-in-S 


dür-tan-i 
dür-tanri 
düT-yan-i 
dür-tan-i 

dür-nani 
dür-tänS 
dür-ydn-B 


n 


7? 


7? 


Beispile:  ürtdk  toö  dfa  am  dür-an-i  toünu  der  man  den 
ich  gestern  besucht  habe,  ist  gross,  tü-takdt  tö  dfa  ani  dür- 
anrit  daüfitu  die  frau  die  ich  gestern  besucht  habe,  ist  schön. 


^  Daf&r  anch  der  imperativ:  d^r-a  fem.  -t  plar.  '^na. 

*  Die  flexion  nach  §.  140. 

'Und  seltener  die  ursprünglichere  form  dur-nen-i. 


28  ni.  Abhukdlimg:    B«iniaeh. 

tö'i/in  dür-any-i'b  ö-tdk  nän  simu  wie  ist  der  name  des  mannes, 
den  ich  heute  besuchen  werde?  dür-teny-it  iö-takdt  nän  9imu 
wie  ist  der  name  der  frau,  die  du  besuchen  wirst?  to-'&r  bariJc 
dür-tan-it  daüntu^  daürit  kitte  ist  das  mädchen  das  da  besacht 
hast^  schön  oder  nicht?  tü-takät  tö  Bildl  dür-ya  ^fy-it  (dür- 
yan-k)  Hngirätu  die  firaU;  welche  Bilal  zu  besuchen  pflegt  (be- 
sucht hat),  ist  hässlich.  ü-süg  xoö  hanin  dür-nSy-ib  sagibu,  sagib 
kike  ist  der  marktplatz,  den  wir  besuchen  werden,  ferne  oder 
nicht?  hanin  dür-nan-it  tö-'ör  daüritu  das  mädchen,  das  wir 
besucht  haben,  ist  schön,  baräkna  saläm-tan-et  tü-takät  nd-^mhlni 
ita  woher  kam  die  frau,  die  ir  gegriisst  habt?  bardsna  salam- 
yän-ib  ü-tak  sanöyu  der  mann,  den  sie  gegriisst  haben,  ist  mein 
bruder. 

338)  Das  negative  relativ  für  das  präsens  stimmt  der 
Stammbildung  nach  mit  der  negativen  form  in  §.  336  überein, 
also  von  dür  die  form  dür-ay,  an  welche  dann  das  relative  -i 
fem.  'Bt  angeAigt  wird.  Die  diesem  stamm  vorantretende  uegation 
wird  nach  der  schwachen  form  flectirt.  Im  negativen  perfect 
bleibt  die  negation  unflectirt,  kann  aber  auch  wie  im  präsens 
abgewandelt  werden;  das  relativ  wird  an  die  plusquamperfect- 
form  angesetzt. 

Relat.  negat  prXaens    Relat.  negat  perfect 

sing.  1)  bä'düray-i  bä-dür-y-i 

bi-d-düray-i  bärdür-ty-i* 

bi'd'düray-i  bä-dür-ty-i  * 

bi'düray-i  bä-dür-y-i ' 

bi'd-düray-i  bä-dür-ty-i^ 

plur.  1)  bi-n-düray-i  bä-dür-ny-i^ 

2)  bi-d-düray-n-i  *       bä-dür-tin-B  ^ 

3)  bi'düray-n4^  bo-dür-in-B.^ 

d)  Der  ooidItioMl. 

339)  Indem  man  an  die  vorangegangenen  relativformen 
die  postposition  -i,  bisweilen  -ka  ansetzt,  erhält  man  den  con- 
ditional;   z.  b.  ant  barok  dür-any-ik  ö-gaudb  senniya  wenn  ich 


^)  { r 


^  Da«  -n  ist  phiralendung.        *  Auch:  bi-d-dür^Uf-^, 
'  Auch:  b^-dür-y-^.         ^  Auch:  ^i-n-cfiZr-fiy-^. 
'  Auch:  bi-d-dür-tin'?.         •  Auch:  Id-dür^n-e. 


Di«  Bcdanje-Sprach«  in  Nordosi-AfHk».  lY.  29 

dich  besuche,  bist  du  wol  zu  hause?  hariüc  ye-^adiim  ummät 
u)€t  $(hteny-ek  anl  andir-hök  wenn  du  die  geschichte  anderen 
leuten  erzälst,  so  erschlage  ich  dich,  ibab-teny'ik  dbiye  aguan'id 
wenn  du  verreisest,  dann  werde  ich  selbst  wache  halten,  barüs 
H-düray-ik'hök  barös  bä-düra  wenn  er  dich  nicht  besucht  hat, 
dann  besuche  in  auch  nicht!  ö-Sök  eyan-ik  nän  bdbö  dürdb 
kike  wenn  er  nach  Suakin  gekommen  ist,  warum  hat  er  dann 
nicht  meinen  vater  besucht?  barük  biddüray-ik-hsb  ani  hau 
dfirtib  kä'harü-höka  wenn  du  mich  nicht  besuchst,  so  besuche 
auch  ich  dich  nicht,  hanin  harröyön  täm-nan-ik  aü  tämsini-hön 
wenn  wir  unser  kom  aufgezert  haben,  wer  wird  uns  dann  zu 
essen  geben?  bar 6k  harröyökna  täm-tän-ik  aü  tämstni-hökna 
wenn  ir  euer  kom  aufgezert  habt,  wer -wird  euch  dann  zu 
essen  geben?  baräsna  wö-hdrro  täm-yän-ik  aü  tämsini-hönna 
wenn  sie  ir  körn  aufgezert  haben,  wer  wird  inen  dann  zu 
essen  geben? 

Anmerkung.  Für  den  negativen  conditional  im  präsens 
besitze  ich  ein  Schema,  in  welchem  das  relative  -ay  an  den 
negativen  verbalstamm  angesetzt  erscheint  und  so  durch  alle 
personen  hindurch  unverändert  bleibt,  nemlich:  ani  bä-gig-ay 
barüs  endir-hBb  wenn  ich  nicht  gehe,  so  tötet  er  mich,  baräk 
ba^gig-ay  ani  eddr-hök  dndi  wenn  du  nicht  gehst,  so  töte  ich 
dich,  hanin  bä-gig-ay  bards  edirin-hön  wenn  wir  nicht  gehen, 
80  töten  sie  uns.  baräk  bä-gig-ay,  hanin  neddr-hökna  neydd 
wenn  ir  nicht  geht,  so  töten  wir  euch. 

340)  Der  conditional  kann  auch  an  das  plusquamperfect 
angesetzt  werden,  und  drückt  dann  aus,  dass  irgend  etwas  ge- 
schehen wäre,  wenn  die  erforderliche  bedingniss  eingetreten 
sein  würde.     Das  Schema  hiefUr  lautet: 

sing.  1)  dür-y-Bk       plur.  dür-ny-ik 

{  ^-  frf'l  düT-ün-ik 

KU     dur-ty-Bk 

«V   f  m.  dür-v-ek 


3)  {  T  Zlyl  '^"'-^"■^*- 


Statt  dieses  schema's  kann  auch  das  particip  mit  dem  con- 
ditional des  plusquamperfects  von  käy  werden,  sein,  verbunden 
werden,  in  welchem  faU  dann  das  particip  in  der  objectsendung 
erscheint  (s.  §.  139).     Das  schema  lautet  dann  also: 


Die  BedAnye-Spneb«  in  Nordost-Afrik».  IV.  31 

rewany-dy-höb  kasses  erhani   wann   ich   den   berg   hinaufsteige, 
dann  sehe  ich  aUes. 

344)  Zur  bezeichnxing  widerholter  handlangen  wird   an 

den  relativsats  -kik  (s.  §.  272)  angesetzt;   vor  welcher  partikel 

das   relativ  ebenfalls  ay  lautet;   z.  b.  harus  saJe-yan-dy-kik  mek 

idlih  so  oft  er  fortging,   kaufte   er   einen  esel.     sak-iny-dy-kik 

mek  danlib   so  oft   er  fortgeht,  kauft  er  einen  esel.     ani  sak- 

any-dy-kik  {-ay-höb  oder  -i-höb)  bariüc  gebö  saktdya   so  oft  ich 

ausgehe,   gehst  du   mit  mir.      In    der    präsensverbindung  hat 

dieses  kik  auch  bisweilen  die  bedeutung:  bis;   z.  b.   sakiny-dy- 

kik  ani  sitrdb  reheaatök  bis  dass  er  fortgeht,   will  ich  dir  ein 

versteck  zeigen. 

f)  Der  oansalls. 

345)  Der  conditional  dient  auch  zur  bezeichnung  des  cau- 
salis,  wie:  i-yän-ik  tA-nde  waü-tan-ik  rugüaä  dehdy  iharidna 
nachdem  sie  angekommen  waren,  so  schlachteten  sie  weil  seine 
mutter  weinte,  ftlr  in  ein  totenopfer.  ibab-yan-ik  g&'adib  ako 
ö^aü  yi'Ü  gigya  weil  er  eine  reise  antrat,  so  liess  er  als 
Wächter  den  freund  zurück  und  ging  fort,  endujdbälo-yan'ik 
sandüki  bäb  engdr  rehista  weil  er  in  angst  war,  so  zeigte  sie 
im  eine  türe  zur  truhe. 

346)  Statt  der  postposition  -k  findet  sich  auch  tehd-y, 
dehdy y  dhOy  vor,  wie:  tüb-any-e-dhäy  addhgi  weil  ich  reue  em- 
pfinde, so  kere  ich  zurück,  baruk  iüm-tan-i'dhay  ani  kä^-iS- 
hök  weil  du  eingetreten  bist,  so  lasse  ich  dich  nicht  mer  los. 
batiu  waü'tan-i'dhdy  Sumsdn-ös  weil   sie  weinte,   liess   ich  sie 

eintreten. 

g)  Der  flntlis. 

347)  Die  gleiche  construction  dient  auch  dazu,  den  finalis 
zu  bezeichnen;  z.  b.  ani  kilöy-any-i-dhäy  hdrro  ddlib  um  grütze 
zu  machen,  kaufte  ich  körn,  d-nda  fartakam-Sn-i'dhdy  wü-dga 
dskera  ö-süg-i  dhdy  isibe  damit  die  leute  sich  zerstreuten, 
schickte  der  gouverneur  Soldaten  auf  den  marktplatz.  amndb 
iumi-any'i'dhdy  ö-bdb  dsnagil  um  einen  gast  einzuftlren,  liess 
ich  die  türe  öflfhen. 

348)  Auch  wird,  um  den  finalis  auszudrücken,  der  In- 
finitiv des  verbs  vom  absichtssatze  mit  gillä-yy  gill'^-y  dehdy^ 
-dha   »aus  Ursache«    verbunden;   z.  b.  iya  tnmti  gilldy  dha  er 


32  III.  Abbandlnng:    Beiniseb. 

kam  um  zu  essen  (des  essens  halber),  anib  reh-ti  giUdy-dV 
iya  er  kam  um  mich  zu  sehen,  dü-ti  gillA-y  dehdy  hVya  er 
legte  sich  um  zu  schlafen. 

h)  Der  objeotsatz. 

340)   Diese  construction  stimmt  völlig  mit  der  in  §.  279 

iiberein;  z.  b.  harük  sak-teriy-e-t  tö-na  amdsu  ich  habe  vernommen, 

dass   du  fortgehen   wirst. ^     Das  wort  tö-na  »die  sache«   kann 

auch  ausgelassen  werden,   wie:   barus  e-yan-B-t  akdn  ich  weiss, 

dass  er  angekommen  ist.     bdbü  aak-yan-B^t  söyan-hsb   man  hat 

mir  berichtet,  dass  mein  vater  sich  entfernt  habe.    Bilal  ö-S6k 

ibäb-yan-e-t  amdsu  ich   habe   gehört,   dass   Bilal   nach    Soakin 

verreist  sei. 

I)  Das  verbalnomen. 

a)  Das  particip. 

3Ö0)  Dasselbe  wird  mittelst  anfUgung  von  -a  an  den  de- 
nominativen  verbalstamm  gebildet,  also:  dür-a  besacht  habend, 
oder  besuchend,  idm-a  essend,  diiw-a  schlafend,  ab^-a  ver- 
achtend, ibdh-a  reisend,  wduha  weinend  u.  s.  w.  Zur  flexion 
s.  §.  283. 

ß)  Das  uomen  agentis. 

351)  Wie  beim  starken,  so  ist  auch  beim  schwachen  verb 
die  mit  dem  artikel  versehene  tertia  sing,  ab  nomen  agentis 
allgemein  im  gebrauch,  wie:  ü-sehär-ini  der  zauberer,  ü-gaS-ini 
der  koch,  wü-ainig-tni  der  henker,  erdrossler,  wü-aSker-ini  der 
trunkenbold,  vm-ibäb-ini  der  reisende  u.  s.  w.  (§.  285).  Zu 
dieser  bildung  gehören  dann  auch  nennwörter,  wie:  budg-in 
der  maulwurf  (aufgräber);  yin  die  sonne,  für:  yi^-tn  die  leuch- 
tende, gülh'in  eile  »welche  misst«  neben  gülh-driy  güinh-al  id. 
(vgl.  §.  290);  Aen-in  antimonium  »was  schwarz  f&rbtc,  von  ön, 
hon  =  A.  l\A>  G'  h<»fhA>  niit  kohol  bestreichen  die  äugen;  amn- 
in  muslim,  »gläubige,  neg.  ü-bä-amn-dy  der  ungläubige,  heide; 
arey-in  freund  {arey  heben);  behaUin  der  vile  sprachen  spricht, 
ferh'in  fröhlich  (wie  ^J^^  aus  £^);  hamisina  die  bittere 
koloquinte  (Ar.  ji^h);  kürS-in  der  reihervogel,  küi-in  der  rür- 
stock  zum  umrUren  der  polenta  (küi^  G.  )iA>  movere);  BägüU 
in  tribusname    »grasreich«   (Ti.   n^A>   w^   proventus);    me- 

'  Wortlich:  ich  hOrte  die  tatsache,  nach  welcher,  der  sn  fo1|^  du  n.  8.  w. 


Die  BadMje-Spncbe  in  Nordost-Afrika.  lY.  33 

r'af'iny  me-r*af4l^  und  me-r/a'-in^  me-r/a'-il  hyäne  (Sud.-Ar. 
L-Äfi^  id.,  von  vjui^  =  Ar.  ^^j  schleichen,  wackeln,  schäbig, 
decrepid  sein,  vgl.  ^^^p»  vilis  qui  cibum  ex  fimo  colligit). 

352)  Die  beim  schwachen  verb  regelmässig  widerkerende 
form  ist  die  auf  -dna  (vgl.  §.  288),  wie:  abc^-dna  Verächter, 
ibälhdna  reisender,  endof-ana  anus  {endof  cacare),  he^if-ana 
Schwimmer,  dür-äna  besucher,  dww-äna  schläfer,  gig-dna  weg- 
läufer,  landstreicher,  gig-s-dna  »weggehen  macher«  freigebig, 
mehU-dna  arzt,  new-dna  Schimpfer,  sehär-dna  zauberer,  täm- 
dna  esser,  soy-dna  erzäler,  wauydna  jammerer  u.  s.  w.  Zur 
flexion  s.  §.  289. 

353)  Seltener  ist  die  Verbindung  von  kena  herr,  besitzer, 
mit  denominativen  verbalstämmen,  wie:  ihdb-kena  reisender, 
i^kena  volljärig,  äUkena  läufer,  adüm-kena  gesprächig,  ge- 
schwätzig, hawdl'kena  betrüger;  vi!  häufiger  ist  diese  zusammen- 
setason^  mit  eigentlichen  nennwörtem,  wie:  hasir-kena  gewerb- 
treibender,  professionist,  »ur-kena  erster,  »Vorrangbesitzer«,  re- 
kena  zweiter  (s.  §.  150);  in  stammnamen,  wie:  Belür-kena^ 
Malhii-kenay  Miirkena,  Sinkdt-kena  u.  s.  w.  besitzer  von  Belur 
u.  8.  w.  Auch  wird  bisweilen  das  besessene  object  mit  der  genetiv- 
endung  versehen,  wie:  wö-hatdy-i  kina  pferdbesitzer,  reiter, 
ö-gaw'i  kina  hausbesitzer  u.  s.  w.  Die  flexion  wie  oben 
beim  particip.  Mit  dem  reflexiv-passiven  am  versehen,  kann 
diese  Verbindung  wider  verbal  gebraucht  werden,  wie:  hasir- 
ken-dm-ani  ich  werde  ein  professionist,  Belür-ken-dm-ani  ich 
gehöre  zur  ortschafk  Belur  u.  s.  w.,  s.  §.  321. 

y)  Das  nomen  actionis. 

354)  Das  regelrechte  nomen  actionis,  welches  von  jedem 
schwachen  verbum  gebildet  wird  und  auch  als  infinitiv  gilt 
(vgl.  §.  334),  wird  mittelst  des  suffixes  -ti  gebildet,  das  an  den 
denominativen  verbalstamm  und  an  die  daraus  abgeleiteten 
Stammformen  angesetzt  wird,  als:  dür-ti  besuch,  besuchen,  abdb- 
ti  Verachtung,  verachten,  ibdb-ti  rerse,  reisen,  tam-ti  action  des 
essens,  essen,  täm-s-ti  speisung,  speisen  jemanden,  täm-dm-ti 
gegessen  werden,  waü-ti  jammer,  weinen^  dü-ti  schlaf,  schlafen, 
dü'S'ti  einschläferung  u.  s.  w.   Sie  sind  alle  masc.  generis,  daher 


^  Daraas  das  nnbische  martifti  hj&ne. 
SitsuifftUr.  d.  plia.-bist.  Cl.  CXXXI.  Bd.  8.  Abb. 


34  in.  Ablnndlang:     BeiniBob. 

der  accusativ:  dur-tl-b,  abäb-tl-b  u.  s.  w.  Obwol  dieser  Infinitiv 
ein  nomen  ist,  nimmt  er  doch  gleich  einem  yerbum  ein  object  zn 
sich;  z.  b.  toö-ha  giCd-ti  däybu  hier  zn  trinken  ist  angenem. 
Als  prädicat  mit  dem  verb.  sahst,  -u  fem.  -tu  (s.  §.  140)  ver- 
bunden;  wird  derselbe  gebraacht,  um  eine  länger  danemde  action 
aaszndrücken^  wie:  ani  dtf/r-U-b-u  fem.  dÜrUtu  ich  weile  auf 
besuch,  tdmtibu  ich  bin  mit  essen  beschäftigt  u.  s.  w.  Als 
nomen  nimmt  er  anch  personalsoffixe  an;  z.  b.  ürtanU^-yük 
amdgu  dein  essen  (die  art  deines  essens)  ist  widerwärtig,  toö- 
addr-ha  ü-gua-ti-yüs  hardmu  emsilmiyi'dhdy  honigwein  zn 
trinken  (»den  honigwein  sein  trinken«)  ist  den  moslim  ver- 
boten. Mit  einem  adject  versehen  und  als  object  mit  dem 
gleichen  verb  verbunden,  ersetzt  er  ein  adverb,  wie:  harük 
aferdy  rd-ti  rata  du  hast  schlecht  gefragt  (eine  schlechte  frage 
gefragt),  ani  däy  gig-ti  gigan  ich  bin  gut  gegangen,  däy  aldm- 
dm-ti  aläm-am-dn  ich  habe  gut  gelernt,  amdg  alämdmti  aläm- 
am-dn  ich  habe  schlecht  gelernt. 

355)  Abstracta  und  fernerhin  auch  concreta  feminini  ge- 
neris  auf  -a  (vgl.  §.  299)  finden  sich  auch  bei  den  denomina- 
tiven  verben  vor,  wie :  drd-a  spil,  ßrh-a  wunde,  kdf-a  gesang^ 
sitr-a  versteck,  tüb-a  reue,  tdbl-a  schloss,  rigel,  wAto-a  geschrei, 
üi-a  neben  uä-ay  (für  Ui-at)  urin  u.  s.  w. 

356)  Ebenso  solche  auf  -ay  (vgl.  §.  300),  wie  agriy-dy 
lesung,  kuäl'dy  schlagung,  stock,  la'-S'dy  Salbung,  pomade  {la's 
salben,  la'  fett  sein),  mehds-ay  mittagmal  (Ti.  G.  /*4tfhi  ^^-f 
von  0of^J^^l  epulari),  vJ^-ay  und  üs-a  harn,  urin,  u.  s.  w.  Daraus 
verkürzte  nenn  Wörter  auf -e,  wie:  6tr-e  regen,  bdak-e,  bdsk-i  das 
fasten,  die  fastenzeit,  rdyy-e  gewinn  u.  a.  (s.  §.  303). 

357)  Desgleichen  abstracta  und  dann  auch  concreta  fem. 
gener.  auf  -andy,  -dna,  -dne  (s.  a.  §.  302),  wie:  dür-anäy  be- 
such, gü'-andy,  gu-dna,  -ne  das  trinken;  trinkgefitos,  schlauch, 
leh-andy^  -dne  krankheit,  V-andy  kälte,  nün-andy  darreichung, 
gäbe,  sak'dna  gang,  nachricht,  Salit-dna  zeichen,  bilek-andy 
Schmetterling  »buntes  farbenspil«  (zu  ^jls  gehörig)  u.  a. 

358)  Ebenso  abstracta  und  dann  auch  concreta  mittelst 
des  präfixes  ma-  gebildet  (vgl.  §.  305),  wie :  ma-mhdl  das  her- 
ausziehen, m-ajul  biirgschaft,  bürge,  ma-dig  schwere,  me-hagay 
sommer,  heisse  zeit  {hagäy  den  sommer  zubringen  =  Ti.  G. 
ihßff»^  sommer)  u.  a. 


Di«  B«4Miye-8praebe  in  Nordost-Afrik«.  IV.  3Ö 

G)  Die  frage. 

359)  Ausser  den  in  §.  183  ff.  angegebenen  directen  frage- 
Wörtern  besitzt  das  Be^anye  keine  weitem  fragepartikeln, 
welche  wie  in  den  tLbrigen  kuschitischen  sprachen  dem  verb 
angeftLgt  werden  könnten.  Die  frage  wird  hier  einfach  durch 
den  frageton  zum  ausdruck  gebracht;  derselbe  fkllt  auf  den 
letzten  vocal  des  yerbums^  welcher  dann  bisweilen  als  länge 
sich  zeigt;  z.  b.  barüs  iya  er  ist  angekommen,  aber:  baria  9ya 
ist  er  gekommen?  Bilal  ö-Jceiyäb  ifdig  Bilal  hat  den  sklaven 
freigelassen;  aber:  ^fiig  hat  er  freigelassen?  (s.  a.  Almkvist 
pg.  267). 

360)  Die  indirecte  frage,  die  wir  durch  ob  einleiten,  wird 
durch  das  erstarrte  Substantiv  dküa^  äkuä  auch  zu  akö^  zu- 
sammengezogen, ausgedrückt,  zu  welchem  der  fragesatz  in 
relation  gebracht  wird ;  z.  b.  Bilal  ö-kÜya  efdig-i-b  dküä  diyorhe 
sage  mir,  ob  Bilal  den  sklaven  freigegeben  hatl  wörtlich:  be- 
richte mir  die  eventualität ,  der  zufolge  B.  freigegeben  hat. 
BilM  ö-keSyäyis  efdig-i-b^  birfctdig-i-b  dküä  känädini  ich  möchte 
wissen,  ob  Bilal  seinen  sklaven  freigegeben  hat  oder  nicht. 

VI.  Die  ooi^junotionen. 

361)  Die  Verbindung  zweier  Wörter  erfolgt  durch  die 
Partikel  wä  und,  z.  b.  an  malhds  tak  wä  iakdt  ekina  diese 
beiden  wurden  mann  und  frau.  m^k  wä  Idga  hlddb  esnin  Sn  (19, 1) 
ein  esel  und  ein  kalb  waren  beisammen,  sagt  (erzält)  man. 
ani  tämanik  wä  gü'anik  aferhdbu  wenn  ich  esse  und  trinke, 
bin  ich  vergnttgt. 

362)  Häufig  wird  dieses  wä  beiden  zu  verbindenden  Wör- 
tern nachgesetzt  und  durch  den  ton  mit  denselben  vereinigt, 
z.  b.  terig-wä  tardb-wä  ein  und  ein  halber  monat.  wü-'örük-wä 
te^takatik-wä  malhds  egräMn-höka  dein  son  und  dein  weib  sie 
beide  sind  fUr  dich  verloren,  ani-wä  baräk-wä  nimdad'dr  ich 
und  du  wir  sind  zusammen  verheiratet,  barök-wä  anib-wä  nun 
ausser  dir  und  mir. 


'  Aw  o-Mon  wesen,  amttand,  fall,  mit  ^V5  im  Zusammenhang  stehend, 
▼gl.  Ti.    Xf|7  '  stand,  umstand;    ort  =  G.  0O)Y^% 

3* 


36  III.  Abbuidlniiff:    Bein i seh. 

363)  Die  conjunctionspartikel  kann  auch  ganz  ausgelassen 
werden;  z.  b.  häyho  anö-t'ör  emörardmna  ein  schakal  und  ein 
lamm  waren  gespilen.  bdyho  nä'it'ör  ein  schakal  nnd  ein  Zick- 
lein. ^Omdr,  ^'Aliy  malhöyäh  mal  hatdy  ibirin  Omar  and  Ali, 
sie  beide  hatten  (zusammen)  zwei  pferde. 

364)  Die  Verbindung  zweier  sfttze  wird  vermittelt  durch 
die  postposition  -t,  auch  -d  mit,  bei  (und),  welche  an  das 
verbum  des  verbundenen  Vordersatzes  oder  auch  an  s&nuntliche 
verba  der  coordinirten  sätze  angefügt  wird;  meistenteils  wird 
zwischen  das  verb  und  die  postposition,  welche  die  krafit  eines 
nennwortes  hat,  das  genetivische  i  eingeschoben;  z.  b.  adwm- 
yän-i'ty  gahwät-wä  ydm-wä  aüt-wä  güa'guuiyän'i-ty  wö-iiiäy 
sultän  eyä-y-tj  ö-bdb  ka4ail$yäy  sie  schwatzten  und  reichten 
sich  cafe,  wasser  und  honig;  da  kam  am  abend  der  sultan  und 
klopfte  an  die  türe.  'ör  eya-y-t,  kabyd-y-t,^  jind-y  *ör  ifri*  ein 
Jüngling  kam  und  beschlief  sie  und  ein  bankert  ward  geboren. 
tt'kületik  sehala-ty  ani  B-d'ayi  eahalt-it  yi'ani-hdka  schärfe  deine 
zäne  und  ich  werde  flir  dich  meine  hömer  wetzen.  Weitere 
beispile  und  erläuterung  hierzu  s.  in  §.  134,  b  und  anmerkung. 

365)  Die  postposition  -t  kann  auch  wegbleiben  und  nur 
das  genetivische  -i  an  das  verb  angesetzt  werden;  z.  b.  wü-^Or 
efräyäc  hd44a  ihe,^  ^fy^^-y  maläl  hay  ibe  als  der  knabe  ge- 
boren war,  nam  und  packte  in  ein  löwe  und  ging  damit  in 
die  wüste;  vgl.  auch  texte  pg.  6,  1.  3;  14,  33;  29,  17  u.  a. 
Auch  können  coordinirte  sätze  one  irgend  welche  copula  ein- 
fach aneinander  gereiht  werden;  z.  b.  ma'dta  geh  c/ör,  ribdh 
reiaydna  (6,  7)  er  floh  mit  den  w  eibern  und  sie  stigen  auf 
einen  berg;  s.  a.  7,  1.  2.  5.  9.  23;  8,  Iff.  u.  a. 

366)  Unsere  bezeichnung  oder  kann  durch  han  aus- 
gedrückt werden,  wie:  insibtia  hanjinnibua  bist  du  ein  mensch 
oder  ein  geist?  höh  han  adarhdb  hanriwa  willst  du  hier  oder 
honigwein?  Es  kann  jedoch  dieses  han  ebenso  gut  ausgelassen 
werden;  z.  b.  Biläl  tyd,  yidb  kiki  ist  Bilal  gekommen  oder 
nicht?  bäbük  afimäbüy  lehäbü  ist  dein  vater  gesund  oder  krank? 

^  fya  er  kam,  IM^a  er  beschUef,    rar  l&nge  von  ä  vor  dem  ^net  t  s. 

$.  96»  a. 
*  ifri  aoB  ifrAjf  sQBammengeio^n. 
'  Far  ih^;  iha  er  lum,  rg\.  tö-Jna  ihA-y^  mUr  (22,  2)  er  nam  die  laDse 

and  tötete  (denaelben) ;  ebemo  2S,  3. 


Di«  Be4uje»8pnche  in  Nordost-AiHka.  IT.  37 

Anmerkung.  Es  ist  dieses  han  eigentlich  nur  eine  em- 
fatische  partikel  entsprechend  unserm  auch^  wol;  etwa,  sogar, 
wie:  harük  ani  gikti  hanriwa  han  wünschest  du  etwa,  dass 
ich  gehe?  tö-^mhäsaytök  ka-mhdsta  han  nimmst  du  denn  nicht 
dein  mittagmal?  hargüabua  han  bist  du  villeicht  hungrig? 
Bilül  ha-iy,  Uh'ötÜ8  ha-iti  han  Bilal  soll  kommen,  aber  auch 
seine  tochter  soll  kommen!  safiglyik  han  Bbi  wenn  es  auch 
weit  ist,  ich  gehe  doch. 

367)  Unser:  entweder  —  oder  ¥m:d  durch  tdru  oder 
auch  durch  tdrurtdru  bezeichnet ;  z.  b.  tdru  häh  tdru  adarhäb 
hiya-he  gib  mir  entweder  hier  oder  honigwein!  föra  tdru  dera- 
iSk  int  (entweder)  fliehe  oder  ich  töte  dich!  Mit  dem  nega- 
tiven verb  verbunden  hat  es  die  bedeutung  von  weder  — 
noch;  z.  b.  tdru  Bilal  tdru  'orus  yi'äb  kiken  weder  Bilal  ist 
gekommen,  noch  sein  son. 

368)  Eine  adversativpartikel,  unser  sondern,  aber  aus- 
drückend kennt  das  Be^auye  nicht,  die  adversativen  Sätze 
werden  one  äussere  Verbindung  an  einander  gereiht,  jedoch 
wird  bisweilen  in  solchen  fUlen  das  arabische  lakin  angewendet; 
z.  b.  Bilal  ent&ni  kike,  (lakin)  ibdbya  Bilal  ist  nicht  hier,  son- 
dern verreist.  Bilal  mesktn  kike,  {lakin)  ganamdb  kike  B.  ist 
nicht  arm,'^aber  auch  nicht  reich. 

Anmerkung.  Die  zalreichen  adverbien,  teils  verbaler, 
teils  nominaler  natur,  sollen,  da  sie  zu  eigentlichen  gramma- 
tischen erörterungen  keinen  anlass  geben,  hier  nicht  speziell 
aufgefbrt,  sondern  um  widerholungen  zu  vermeiden,  nur  im 
Wörterbuch  verzeichnet  werden. 


38 


III.  AbhaDdlaBg:    BeiDiteh. 


InhaltsYerzeiGhiiiss. 


Lantlere 


I.  Die  spraelilaiite    .    . 

AuBsprache  derselben 


Lauttabelle 


n,  Lautverinderungen   . 

1.  Die  conBonanten   . 

A)  Die  dentalen    .     . 
Erweichung  ron  t  zu  d 
Der  laut  cC    .    .     .     . 
d  ^  semit.  >  j  ^   . 
Abfall  von  d     .    .     . 
Der  laut  t    .    .    .    . 
9  =  semit.  >  \  ^    ' 
9  :b  semit.  ^  ^     . 
Wechsel  zwischen  #  und 
Abfall  von  «... 
Die  liquida  l^  r,  n 
If  r  =B  früherem  d,  i 
l,  r  ^  früherem  m 
Abfall  von  l,  r  ,     .    . 
Abfall  von  n     .     .     . 

B)  Die  praecacuminalen 
Aussprache  von  (  .    . 
Wechsel  des  (  mit  t  . 
Ersetzung  von  U  durch  l 
Ersetzung  von  ^,  J^  durch 
Der  laut  ^    .    .    .    . 


4  =  kuschitischem  (  4 

4  ^  froherem  d   .    . 
*  =  S  ;  fe  .    .    .    . 


I 


Pumgr. 
1 


Wechsel  zwischen  4  ^^^  j 


2 
8 


6 
6 
7 
8 
9 


10 
11 
12 
18 
14 
15 
16 
17 

18 
19 
20 
21 
22 

28 
24 
26 


i 


Der  laut  / 26 

Der  laut  t^ 27 

C)  Die  palatalen 28 

Der  laut  J — 

Der  laut  y 29 

y  =  früherem  j — 

y  ans  gutturalen  und  laryngalen  30 

y  ans  dentalen 31 

y  =  früherem  M,  »     ....  32 

y  rss  r,  l,  n 38 

D)  Die  gutturalen  ....  34 
Aussprache  von  k,  y  ,  .  .  ,  — 
k  s»  semit  |3  P  4^  •    •    •    •  ^^ 

*-cc »• 

k  in  Mmitischen  lehnwOrtern .  S7 

k  =*  i,t S8 

Der  laut  g 89 

y  =  J « 

S  =  i « 

g  ans  palatalen  und  dentalen .  48 
Die  tt-haltigen  gutturale     .     .  44 
Entstehung  der  u-halttgen  gut- 
turale      46 

Aussprache  derselben     ...  46 

E)  Die  laryngalen    ....  47 

Der  laut  h — 

h  =  früherem  g,  q,  k    .    .    .  48 

h  a  *ayii  and  hamzeh  ...  49 

h  89  früherem  s 60 

Ab&ll  von  ^ 61 

Erweichung  von  A;,  ^  zu  ^  und 

abfall 52 


Die  BedM7««Spneh6  in  Nordott-Afrika.  lY. 


39 


Pangr. 

Dm  lutmaeh 68 

Das  hamseh  «10  'ajn     ...  64 

Das  hamzeh  ans  k,  k     ...  66 

F)  Die  lippenlaute   ....  66 

Der  laut  b — 

6  «  / 67 

Uebergang  von  6  zu  m  .     .     .  68 

Der  laut/ 69 

Wechael  Ton  /  and  6     ...  60 

/  «e  früherem  ft,  «     .    .     .     .  61 

Dm  10 68 

Sein  entsprechen  in  den  rer- 

wanten  idiomen 68 

w  =  b 64 

to  » / 66 

w=y — 

AbCall  von  w 66 

Der  laut  m 67 

m  =  6 68 

Wechsel  zwischen  m  und  /,  vo  69 

m  s  froherem  n 70 

m  s=  n  vor  lippenlanten     .     .  71 
n  sa  m  vor  zanlanten     ...  72 
fi  SS  m  in  den  wortstamm  ein- 
gedrungen        73 

6)   Abfall  von  consonanten  74 

Ab&ll  von  b  im  auslaut     .     .  — 

Abfall  von  Mm  auslaut      .     .  75 

Abfall  von  t  und  vocalen  im 

anlaut 76 

U)    Umstellung   von   conso- 
nanten       77 

2.  Die  Toeale 78 

Summe  derselben — 

Der  vocal  a 79 

A)  Der  vocal  a 80 

Uebeigang  von  a  zu  a,  e  .     .  81 

Uebergang  von  a  zu  d  ,    .     .  82 

a  aus  5  gekürzt 88 

B)  Der  vocal  e 84 

€  im  anlaut 86 


Paragr. 

e  aus  t  entstanden        ...  86 

e  aus  a  entstanden  ....  87 

e  zu  tt  verdampft     ....  88 

Der  vocal  e 89 

C)  Der  vocal  t 90 

Wechsel  von  »  mit  ü,  ö    ,    ,  91 

i  n  0,  oy 92 

D)  Der  vocal  o 93 

Der  vocal  5 94 

E)  Der  vocal  u 96 

S  aus  5 — 

F)  Denung  der  vocale     .     .  96 

8.  Der  »ooent 97 

Bestimmung  der  tonsilbe  .     .  98 

Stand  des  accentes  ....  99 

Qualität  der  vocale  ....  100 

Geschlossene  silbe    ....  101 

Doppelt  g^eschlossene  silbe  102 
Accent    auf   der    drittletzten 

Silbe 103 

Accent  auf  der  vorletzten  silbe  104 

Accent  auf  kurzem  0    .     .     .  106 

Accent  auf  der  letzten  silbe  .  106 
Accent    in    lehnwörtem    der 

form  JJk3 107 

Accent  auf  langen  und  kur- 
zen vocalen 108 

Wandel  des  accentes    .     .     .  109 

Formenlere 110 

I.  Das  ■omen — 

1.  Das  geeohleoht     .    .    .    .  — 

Männliches  und  weibliches  ge- 
schlecht      — 

2.  Der  artikel 111 

Bestimmter  oder  unbestimmter 

artikel — 

Formen   des   bestimmten   ar- 

tikels 112 

Verkürzte  artikelformen    .     .  118 


40 


III.  Abhtndinng:    Beiniacb. 


8.  Die  zal 

Sing^ilar  und  plural 
Der  äiiflfiere  plural   .     . 
Bei   auf  y,  w   auslauten 

den  nomina .... 
Der    innere    plural    (plur 

fractus) 

Plural  bei  vocalisch  anslau 

tenden  nomina .     .     . 


Pwragr. 
114 

115 
116 
117 
118 


Plural  mittelst  reduplication     119 


4.  Die  casus    .... 

Anzal  der  casus   .     .     . 

A)  Der  nominativ    .     . 

B)  Der  objectscasus  . 
Bei  eigennamen  .  .  . 
Der  dativ 

C)  Der  genetiy  .  .  . 
Nomon  rectum  mit  dom  ar 

tikel 

Nomen  regeus  mit  dem  ar 

tikel 

Der  constnictus  .  .  . 
Umstellung  des  artikuls 
Wortcomposita  .  .  . 
Genetivsuffix    beim    nom 

rect.  plurale      .     .     . 

D)  Der  ablativ  .  .  . 
Ablativ  mit  postpositionen 
Die  postposition  -h  .  . 
Die  postposition  -t,  -d  . 
Die  postposition  -«  .  . 
Die  postposition  -ka 

Die  postposition  -tia 
Die  postposition  -rie 
Nenn  wörtliche  postpositio 

nen 

Die  postposition  ga6 
Die  postposition  hida 
Die  postposition  dehd    . 
Die  postposition  dä6 
Die  postposition  «fir.     . 


120 

121 
122 
123 
124 
125 

126 

127 
128 
129 
130 

131 
132 
183 
133,  a 

—  ,c 

— »« 
-,/ 

134 

—  ,6 


I 


Die  postposition  har\  ar  . 
Die  postposition  enki     .     . 
Die  postposition  wüha  . 
Die  postposition  beük    . 
Die  postposition  kölawa     . 
Die  postposition  /»'... 
Die  postposition  ^iUa 
Die  postposition  anü,  nun . 
Die  postposition  bJka,  6akay 
E)  Der  vocativ     .... 

II.  Das  adjeotiv 

Stellung  des  adjectivs  .     . 

Das  adjectiv  beim  nomen 
im  geuetiv 

Das  adjectiv  als  priidicat  . 

Das  prSdicat  mit  consonan- 
tischem  ausgang    .     .     . 

Das  prädicat  mit  vocali- 
schem  ausgang      .     .     . 

Das  prädicat  als  hauptwort 

Die  negation  des  prftdicats 

Der  comparativ    .... 

Der  comparativ  als  prädi- 
cat   

Die  comparativpartikel  an 

na  angesetzt      .... 

Der  Superlativ      .... 

Ersetzung  des  Superlativs. 

IIL  Das  Rsnerale    .... 

L  Die  grandsaleji    .    .    . 

Formen  derselben  in  den 

dialecten 

2.  Die  ordnungssalen 
8.  Die  teiluxigsBalen    .    . 
Das  wort  tar^  hälfte  .     . 

4*  Die  widerholungssalen 

a)  bei  den  g^ndzalen  .     . 

b)  bei  den  ordnungssalen . 

5.  Die  umfaiiffssalen  .    . 
Construction  von  ka»*,  kor» 


Panfr 
134,/ 

—  ,1 

—  ,1: 

—  »o 

136 
137 


138 
139 

140 


141 
142 
143 

144 

145 
146 

147 

148 


149 
150 
151 
162 
158 

164 

156 
156 


Dia  B«d»«7*-8pn«b«  in  Nordott-Afriks.  lY. 


41 


Paragr. 

IV.  Hat  prMoaea 157 

L  Das  penönliohe  fürwort  — 
A)    Die   selbBtftndi^en    for- 
men      — 

a)  Der  subjectscasiiB     ...  — 
Dialectformen 168 

b)  Der  objectscAsus  .     .     .     .  159 
Gebrauch  desselben      .     .  160 

c)  Der  abhftngigkeitscasns  161 
Beziehung  anf  ein   nomen 

plurale 162 

Gebranch  dieses  casus   .     .  163 

Besiehung  auf  ein  object  .  164 

Das  possessiv  als  pridicat.  165 
Das  possessiv  bei  postposi- 

tionen 166 

Die  postpositionen  -4,  nnd  -#  167 

^)  Die  pronominalsuffixe  .  168 

a)  Die  possessiven  suffixe  — 

a)  Am  oomen  mit  dem  artikel  169 
^)  Am  nomen  als  prftdicat  170 
7)  Am  nomen  im  genetiv  171 
Mit  possessiven  versehene  no- 

mina  sind  als  adjectiva  an- 
zusehen      172 

Possessiva  vor  postpositionen  173 

b)  Die  objectssuffixe  am  ver- 
bnm 174 

Art  irer  anfOgung     .     .     .  175 

3.  Daa  reflexiTS  fürwort    .  176 

^  Das  demonetrativum  .    .  177 

a)  für  nähere  hinweisung      .  — 

b)  für  entferntere  hinweisung  178 
Substautivischer  und  adjecti- 

vischer  gebrauch  ....  179 
Vorkommen   des  substantivi- 
schen gebrauches.     ...  180 
Das  demonstrativ  als  pridicat  181 
Genetiv  des  demonstrativs  182 

^  Dm  firagande  fürwort    .  183 

Die  frage  wer? — 


Pangr. 

Dieselbe  als  prüdicat    ...  184 

Die  pluralform 185 

Die  frage:  welcher?      .     .    .  186 

Die  frage:  was? 187 

Die  frage:  warum?  ....  188 

Die  fr^ge:  wann?     ....  189 

Die  fr^ge :  wohin ?  woher?  wo?  190 

Die  fr^ge:  wie  vil?  wie  oft?  191 
Die  frage:  wie?   auf  welche 

art? 192 

Dasselbe  bei  den  Hadend&wa  193 

6.  Das  beaügllohe  fürwort  194 

Weglassnng  des  artikels    .    .  195 

V.  Das  verbom 196 

Einteilung  desselben     ...  — 

A)  Die  starken  verba      .     .  197 


1.  Die  wuraelformen  ...  — 
Die  Bweiradicalige  wurzelform  198 
Vocalisation  der  wurzel     .     .     199 


2.   Die  stamm-  oder  ablal- 

tungeformen 

200 

a)  Der  Steigerungsstamm      .    . 

201 

b)  Der  intensivstamm       .     .     . 

202 

c)  Der  causativstamm       .    .     . 

203 

Bei  Palatallauten      .... 

204 

Vocalisation 

205 

Causativ  der  verba  ultimaey 

206 

Zweites  causativ  aus  dergrund- 

form 

207 

Causativa  des  steigerungs-  und 

intensivstammes     .... 

208 

209 

Bei  dreiradicaligen   .... 

210 

Bei  Palatallauten      .... 

211 

Abfall  des  passivprifixes  .    . 

212 

Passiv   des  steigerungs-   und 

intensivstammes    .... 

213 

214 

Ursprüngliche  re6eziva     .    . 

215 

Causativ  des  reflexivs  .    .    . 

216 

42 


III.  AbhMidlvnff:    Beinisch. 


Parmgr. 

f)  Der  mitwirkungsstamm     .     .  217 
Derselbe  »Is  paasiy  gebraucht  218 

g)  Der  gegenseitigkeitsstamm    .  219 
h)  Der  intransitiTstainm  .     .     .  220 

Bildung  des  caosativs  .     .     .  221 
Intransitiya  als  reflexiva   .     .  222 
Uebersicht  der  obigen  Stamm- 
formen        223 

8.  Die  tempora  des  starken 

▼erVs 224 

Bildung  mittelst  präfixen  .     .  225 

a)  Der  perfectstamm    ....  — 

b)  Der  prasensstamm   ....  226 
Uebereinstimmung    mit    dem 

Äthiopischen  u.  Assyrischen     227 
Zwei  haupttemata  fUr  tempo- 
ralbildung 228 

4.  Flexion  des  starken  ver  Vs    229 

a)  Das  perfect 280 

b)  Das  plnsquamperfect    .     .     .  231 
Schema  desselben      ....  232 
Das  negative  perfect  und  plns- 
quamperfect        238 

c)  Das  prXsens 234 

«)    bei    der    zweiradicaligen 

grundform 286 

p)     bei    der    dreiradicaligen 

grandform 236 

y)  bei  grundformen  mit  ulti- 
ma y  287 

8)  bei  g^ndformen  mit  einem 

Uryngal 288 

c)  beim  steigerungs-  und  in- 

tensivstamm 239 

0  beim  causativstamm      .     .     240 
T^)  beim  paasiT-  und  reflexiv- 

stamm 241 

6)  beim  caosativ  de«  reflexiv* 

Stamms 242 

i)  beim  mitwirkungmtamm  248 

x)  beim  intransitivstarom  .     .    244 


Pangr. 
X)  beim  causativ  des  intran- 

sitivs 246 

Das  negative  pr&seus    .     .     .  246 

d)  Duratives  perfect  und  prt- 

sens 247 

e)  Das  futurum 248 


a)  Das  futurum  I     .     . 

Negation  desselben    . 

Andere  bildungsweise 
ß)  Das  futurum  II  .  . 
y)  Das  futurum  III  .     . 


249 
260 
251 
262 
263 


6.    Die   modi   des    starken 

verb*s 254 

a)  Der  imperativ 266 

Der  negative  imperativ     .     .  266 

b)  Der  jussiv  und  cohortativ  .  267 
In  den  abgeleiteten  stammen  268 
Formen  fUr  die  xweite  person  269 
Die  negative  form  ....  260 
Bedeutung  derselben  .  .  .  261 
Vollere  und  verkürzte  formen  262 

c)  Der  Optativ 263 

Die  negative  form    ....  264 

d)  Das  relaHv 266 

e)  der  conditional 266 

Die  negative  form    ....  267 

Conditional  bei  den  Halenga  268 

f)  Der  temporalis 269 

Bildung  mit  dör,  höf*    .     .     .  270 

Durative  form 271 

Hednplicirte  form     ....  272 

g)  Der  cansalis 278 

Construction  mit  -M^ .     .     .  974 

Construction  mit  dßcüa .     .     .  276 

Construction  mit  -t  .    .     .     ,  276 

h)  Der  finalis      ......  277 

Zweite  bildnngsart    ....  278 

i)  Der  objectssatx    .....  279 

Zweite  bildungsart    ....  280 

k)  Das  verbalnomen    ....  281 

a)  Das  partacip 282 


Die  BedMje-Spneli«  in  Nordost-AfHItt.  IV. 


43 


Plurml  desselben 283 

Bildang    bei   verben  Becund. 

g^minata 284 

P)  Das  nomen  agentis    .     .     .  286 

RelatiTsatxfoniiation      ...  — 

Formation  nach  der  form  ^  \m  286 

Formation  nach  der  form  ^J-^^  287 

Formation  mittelst  sof&xes  -üna  288 

Plnralform  hiervon  ....  289 

Fonnation  mittelst  suffixes-O^a  290 

Formation  mittelst  suffixes  -dy  291 

Formation  mittelst  suffixes  -äy  292 
Formation  mittelst  suffixes  -e, 

-ö 298 

Formation  mittelst  soffixes  -t  294 

Formation  mittelst  suffixes  -o  296 

y)  Das  nomen  actionis   .    .    .  296 
Dasselbe  bei  zweiradicaligen 

Grundformen 296 

Dasselbe   bei   dreiradicaligen 

Grundformen 297 

Dasselbe  bei  den  ableitungs- 

formen 298 

Nennwörter  auf  -a,  -ai,  -ati,  -U  299 

Nennwörter  auf  -oy      .     .    .  300 

Nennwörter  auf  -«y .     .     .     .  301 
Nennwörter  auf  -tfndy,  -an^, 

-fuiy 302 

Nennwörter  auf  -e'und  -•      .  303 

Nennwörter  auf  o-  (prftfix)    .  304 

Nennwörter  auf  ma-  (präfix)  305 

8.  Ihks  verbum  substanti- 

▼um  *an 306 

Flexion  desselben     ....  307 

B)  Die  schwachen  rerba    .  308 

L  midwTig  deraelben  ...  — 

%,    IHe    ableitunsiwt&inme 

derselben 309 

a)  Der  Steigerungsstamm      .     .310 

b)  Der  cansatirstamm      .    .    .  311 


Pftngr. 


Bei  palatalen  in  der  grund- 

form 

312 

Bei  auslautendem  «  oder  i    . 

313 

Bei  vocalischem  anslaut    .     . 

314 

Das  zweite  causatir  der  grund- 

form 

315 

Die  causative  des  Steigerungs- 

stammes   

316 

c)  Der  passivstamm      .... 

317 

Doppeltes  passivsuffix  .     .     . 

318 

Causatives  passiv      .... 

319 

d)  Der  reflexivstamm    .... 

320 

Intransitiva 

321 

Causatives  reflexiv   .... 

322 

e)  Der  mitwirkuugs-  und  geg^n- 

seitigkeitsstamm    .... 

323 

Das  causativ  davon  .... 

324 

Ueberslcbt  der  Stammformen 

326 

8.  Die  temi>ora  des  sohwa- 
ohen  verbuma  .    .    . 

a)  Das  präsens  und  perfect 
Die  negative  form  davon. 
Das  durative  präsens  und  per 

fect 

Die  negative  form  davon  . 

b)  Das  plusquamperfect 

c)  Das  futurum  .    .     . 
a)  Das  futurum  I 
ß)  Das  futurum  II    . 
y)  Das  futurum  HI  . 

4.  Die  xnodi  des  sohwaohen 
▼erbums 

a)  Der  imperativ 

b)  Der  jussiv  und  cohortativ   . 

c)  Das  relativ 337 

Das  negative  relativ     .    .    .    338 

d)  Der  conditional  des  pr&sens 

und  perfects 339 

Der  conditional  des  plusquam- 

perfects 340 

e)  Der  temporalis  auf  -^k    .    .  341 


326 

327 

328 
329 
330 
331 

333 
334 

335 
336 


44 


m.  Abb.:  Reiniseb.   Die  Bedftny^-Spnebe  in  Nordost-Afrika.  lY. 


Pangr. 
Der    temporaliB    auf   -e-dör, 

'hob 342 

Der  temporalifl  auf  -hob,  -ay- 

bSh 843 

Der  temporalis  aaf  -ay-kik    .  844 

f)  Der  cansalifl 345 

Der  caasalis  auf  -i-thSf^    .    .  846 

g)  Der  finalis 847 

Der  finaliB  auf  -giädy  ...  348 

h)  Der  objectMatz 849 

1)  Das  verbalnomen      ....  360 

a)  Das  particip — 

p)  Das  nomen  agentis  .     .     .  861 

Belativsatzformation  ...  — 

Bildung  mit  dem  suffix  -Ana  852 

Bildung  mit  dem  suffix  -kena  363 

f)  Das  nomen  actionis.     .     .  364 
Bildung  mittelst  des  suffixes 

-U — 


Bildung  mittelst  des  suf&xes  -«  8ft5 

Bildung  mittelst  des  Suffixes -oy  S66 
Bildung  mittelst  des  suf&xes 

-ofuSy 357 

Bildung  mittelst  des  priifix«« 

mar S6S 

C)  Die  frage 369 

Die  indirecte  frage  ....  360 

VI.  Die  conjunotionen  ....  361 

Die  conjunction  to4  und    .     .  —- 

Doppelsetzung  derselben  .     •  362 

Ausfall  derselben     ....  363 

Die  conjunction  -t  und      .     .  364 

Ausfall  derselben      ....  365 

Die  Partikel  han  oder  .     .     .  366 

tdru  —  täru  entweder  —  oder  367 

lakin  aber,  sondern  ....  368 


IT.  Abb.:    t.  ZeUsb«rg.  Belgien  unter  Bnlienog  Gwl  (179S,  1794). 


IV. 

Belgien  unter  der  Generalstatthalterschaft 
Erzherzog  Carls  (1793,  1794). 

Von 

H.  B.  Y.  Zeissberg, 

wirbl.  Mitgliede  der  kais.  Akademie  der  Wisaenecbaften. 

m.  Theü. 


L  Eine  Eaiserreise. 

Als  Erzherzog  Carl  sich  am  21.  März  1794  von  Brüssel 
nach  Wien  begab^  um  den  Kaiser  zur  Reise  nach  den  Nieder- 
landen zu  bewegen;  folgten  ihm  die  Segenswünsche  der  Belgier 
anf  den  Weg;  zu  Brüssel  nahm  man  ein  Gebet  für  den  Erz- 
herzog in  die  feierliche  Messe  auf;  die  am  24.  März  zur  Er- 
innerung an  den  ein  Jahr  zuvor  erfolgten  Wiedereinzug  der 
kaiserlichen  Truppen  stattfand.^  Auch  der  König  von  Preussen 
schrieb:  , Wollte  Gott,  dass  des  Erzherzogs  Vorstellungen  mehr 
vermögen  als  alle  Meine  Beweise  von  OpferwilUgkeit,  als  alle 
Meine  Rathschläge.'* 

Der  E^aiser  selbst  hatte  die  Reise  längst  schon  in  Aus- 
sicht genommen.  Ja  schon  Leopold  II.  hatte  die  Absicht  ge- 
hegt, den  Kronprinzen  Franz  nach  Belgien  zu  senden,  um  auf 
Grund  eigener  Wahrnehmung  über  die  dortige  Stimmung  Be- 
richt zu  erstatten.  Die  Ausführung  dieses  Planes  hatte  der 
Tod  des  Kaisers  vereitelt.  Vergebens  hatte  sodann  Maria 
Christine  ihren  Neffen,  den  neuen  Kaiser,  in  der  dringendsten 
Weise  zu  bewegen  gesucht,  aus  Anlass  der  Krönung  zu  Frank- 
furt nach  den  Niederlanden  zu  kommen.  Franz  U.  wollte  die 
Reise  erst  dann  unternehmen,  wenn  der  Streit  mit  den  Ständen 

*  Mettenuch  an  TraattmAnadorf.  Bnixelles,  le  23  man  1794.   Orig. 

*  Witzleben  UI,  77. 

8lteu(»ber.  d.  fbiL-bisi.  CL  CXIXI.  Bd.  4.  Abb.  1 


Belgien  unter  der  Q«DereUtfttthaltenehafl  Erxbenog  Carls  (1793,  1794).  3 

tnngen,  die  man  im  Palais  rojal  zum  Empfange  des  Kaisers 
trafy  der  Aufmerksamkeit  Crauford's  nicht  entgehen.^  Natürlich 
knüpften  sich  an  den  Zweck  der  Reise  alsbald  auch  allerlei 
müssige  Vermntfaangen.  Man  fasste  die  Eventualität  einer  Zu- 
sammenkunft des  Kaisers  mit  dem  König  von  Preussen  ins 
Auge.'  ,Man  sagt/  schrieb  am  10.  October  Delmotte  an  die 
Erzherzogin  Maria  Christine,  ^dass  Trauttmansdorff  mit  Ihren 
Majestäten  kommen  und  eine  eiserne  Ruthe  bringen  wird.  Um 
80  schlimmer;  es  ist  nicht  der  Moment  dazu.  Lavalette  begleitet 
ihn.''  In  Wirklichkeit  überbrachte  Lavalette  dem  Erzherzog 
blos  einen  Brief,  demzufolge  der  Kaiser  zu  Ende  des  Monats 
von  Wien,  abgehen  wollte.  Da  dieser  Brief  vom  11.  October 
datirt,  ersieht  man,  dass  die  Reise  bereits  um  einen  Monat 
verschoben  war.^  Aufgegeben  war  sie  aber  keineswegs,  nur 
BoUte  sie  erst  nach  Abschluss  der  Verhandlungen  mit  den 
Ständen  von  Brabant,  ja  erst  nach  der  dortigen  Inauguration 
erfolgen.^  Bekanntlich  zogen  sich  aber  jene  Verhandlungen  in 
die  Länge;  auch  die  Jahreszeit  rückte  vor,  und  je  mehr  dies 
der  Fall  war,  desto  ungewisser  wurde  die  Reise.  Man  begann 
zu  zweifeln,  ob  sie  überhaupt  noch  stattfinden  werde.^ 

Am  10.  Januar  1794  vernahm  Mercy  aus  Wien,  dass  der 
Kaiser  ,unwiderruflich'  entschlossen  sei,  die  Reise  zu  Ende  des 
Monats  anzutreten.'^  Am  27.  Januar  gab  ein  Gkneralbefehl 
Coburg's  den  Truppen  die  bevorstehende  Ankunft  des  Kaisers 
bekannt.^    Aber  am  29.   schrieb  Mercy  an  Starhemberg:  ,0b- 


^  Anckland,  The  Journal  HI,  125.     ' 

*  Thngat  an  Colloredo,  le  28  septembre  1793.  Vivenot,  a.  a.  O.  I,  46. 

'  Delmotte  an  liarie  Christine  nnd  Herzog  Albert.  Bmxelles,  le  10  octobre 

1793.  Oiig.  eig.  A.-A. 
^  Frans  IL  an  Ersherzog  Carl.  Wien,  den  11.  October  1793.  Orig.  eig.  A.-A. 

*  Frans  IL  an  Erzherzog  CarL  Wien,  den  16.  October  1793.  Orig.  eig. 
A.-A.  —  Desgleichen  ddo.  6.  November.  Auckland  III,   127.  148. 

*  Heimlicher  Botschafter  161  b.  176  a.  184  a.  —  Mercy  an  Starhemberg 
1793.  ThOrheim  169.  Anckland,  1.  c.  164.  Kotschubej  an  Woronzow, 
Vienne,  le  5  (16)  novembre  1793.  a.  a.  O.  p.  25. 

*  Thürheim  190.  Aehnlich  d'Bspinay  an  Montvallat  in:  Briefwechsel  des 
Grafen  Montvallat,  S.  143. 

*  Nach  dem  Wortlaute  eines  kaiserlichen  Handschreibens,  in  dem  es  hiess: 
^eine  bevorstehende  Reise  nach  den  Niederlanden  gibt  Mir  die  ange- 
nehme Hoffnung,  Meine  tapfere,  treue  und   standhafte  Armee  zu  sehen 

1* 


4  rv.  Abhandlung:    t.  Zeissberg. 

gleich  die  Reise  des  Kaisers  nicht  gerade  widerrufen  ist^  darf 
man  doch  fUr  einige  Zeit  auf  dieselbe  nicht  rechnen;  ich  bin 
darüber  betrübt,  und  Sie  kennen  die  Ursache  davon/  ^ 

In  der  That  wurde  damals  die  Reise  von  Neuem  ver- 
schoben ;  den  wahren  Grund  enthält  ein  Schreiben  des  Kaisers 
an  Erzherzog  Carl:  ,Ich  wollte  den  15.  d.  zu  Euch  abgehen, 
allein  die  leidige  Retraite  des  Wurmser,  sowie  die  Gefahr, 
welche  seit  der  Verlassung  von  Toulon  Italien  zu  drohen  scheint, 
haben  mich  abgehalten.  Indessen  nach  getroffenen  Massregeln 
beharre  ich  auf  der  Reise.^^  Ueberdies  litt  damals  der  Kaiser 
an  einem  rheumatischen  Fieber,  doch  war  er  bald  wieder 
hergestellt.* 

Auch  fehlte  es  nicht  an  Gegnern  der  Reise.  Zu  diesen 
gehörte,  wie  wenigstens  Mack  meinte,  der  einflussreiche  Adjutant 
des  Kaisers,  RoUin,*  der  damals  in  Wien  weilende  KurfUrst  von 
Cöln,^  wahrscheinlich  auch  die  Kaiserin;*^  vor  Allen  aber  Trautt- 
mansdorff.  Er  fasste  seine  Bedenken  über  dieselbe  in  eine  Denk- 
schrift zusammen,  die  er  als  ,Idäes  fugitives'  bezeichnete  und  die 
er  dem  Kaiser,  dem  Cabinetsminister  CoUoredo  und  dem  alten 
Fürsten  Kaunitz  überreichte.''  Wie  er  selbst  bemerkt,  wollte  er 
zwar  nicht  den  Vorwurf  auf  sich  laden,  einen  Schritt  zu  hindern, 
der  nützlich  sein  könne,  aber  noch  weniger  den  andern,  den 
Kaiser  verleitet  zu  haben,  sich  Gefahren  auszusetzen,  die  er  aus 

und  ihr  au  Ort  und  Stelle  Meine  ausnehmende  Zufriedenheit  und  Dank- 
barkeit KU  be/ei^en/  Kr.-A.  Armeebefehl  ddo.  Mons,  den  27.  Januar 
1794. 

'  Mercy  an  Starhemberg.  Hologue  pr^  de  Li^ge,  le  29  janvier  1794  Thttr- 
heim  200. 

'  Franz  II.  an  Erzherzog  Carl.  Wien,  den  11.  Januar  1794.  Orig.  eig.  A.-A. 

'  Franz  II.  an  Erzherzog  Carl.  Wien,  den  22.  Januar  1794.  Orig.  eig.  A.-A. 

^  Auckland  III,  189  ff.  Das  Gogentheil  behauptet  Zinzendorf,  Tagebuch, 
12  janvier  1794.  Dieser  theilt  allerdings  nur  als  ein  ,on  dit*  mit,  daBs  es 
über  die  Reise  sogar  zu  einer  Auseinandersetzung  der  Kaiserin  mit  Rolltn 
in  Gegenwart  des  Kaisers  gekommen  sei. 

*  Zinzendorf,  Tagebuch,  21  mars  1794.  Zinzendorf  selbst  war  ein  Gegner 
der  KeiMe. 

'  Zinzendorf,  18  mars  1794  Dass  auch  Graf  CoUoredo  gegen  die  Reise 
gewesen  sei,  und  dass  dies  sogar  eine  vorübergehende  Verstimmung  des 
Kaisers  zur  Folge  gehabt  habe,  wie  Casti  a.  a.  O.  227  behauptet,  liast 
sich  nicht  erweisen. 

^  Trauttmansderff  an  CoUoredo,  s.  d.  Orig.  eig. 


Belgien  unter  der  Genenüstettbalterschaft  finherzog  Carls  (179S,  179i).  O 

tAasend  Gründen  besorge.*  Er  fand  sich  in  seiner  Ansicht 
durch  eine  Rüekäassemng  des  über  die  Sache  befragten  Staats- 
secretärs  Müller  bestärkt.^ 

Den  Hofkanzler  beunruhigte  es  vor  Allem,  dass  mit  der 
Schönfärberei  des  Ministers,  der  in  allen  Berichten  nur  von 
Ordnung  und  Frieden  sprach,  sonstige  Briefe  aus  Belgien  in 
Widerspruch  standen,  und  dass  selbst  der  Erzherzog  die  Ver- 
trauensseligkeit Mettemich's  nicht  zu  theilen  schien.  ,Verzeihen 
Sie,*  jschrieb  er  an  den  Cabinetsminister  CoUoredo,  ,wenn  ich 
ein  wenig  Cacadubbio  bin.  Der  Gegenstand  ist  wichtig,  und  die 
Ereignisse  der  letzten  vierzehn  Tage  verdienen  ernstliche  Er- 
wägung/ Er  meinte  die  Aufregung,  die  zu  Gent  sich  der  Ge- 
müther  bei  dem  Einfall  der  Franzosen  in  Flandern  bemächtigt 
hatte.*  Auch  besorgte  er,  dass  sich  der  Kaiser  bei  persönlicher 
Anwesenheit  zu  nachgiebig  gegen  die  belgischen  Stände  er- 
weisen  werde/  Er  wies  auf  die  zarte  Gesundheit  des  Kaisers, 
auf  den  Zustand  der  schwangeren  Kaiserin  hin.  Wenn  aber 
die  Reise  doch  unternommen  werde,  so  dürfe  sie  nicht  incognito 
erfolgen,  wie  jene  Josefs  IL,  dem  dies  die  fdr  äusseren  Prunk 
empfilnglichen  Belgier  übel  genommen  hätten.  Auch  sei  durch 
ein  zahlreicheres  Gefolge  besser  für  die  persönliche  Sicherheit 
des  Kaisers  gesorgt.^  Insbesonders  aber  müsse  Alles  hier  wie 
dort  zuvor  wohl  vorbereitet  sein.  Auf  den  blossen  Zufall  hin 
eine  Reise  unternehmen,  die  man  als  letztes  Mittel  ansieht,  die 
erschütterte  Monarchie  zu  retten,  wäre  der  Gnadenstoss  für 
dieselbe,  da  man  von  dem  Mittel  nicht  den  gehojBFten  Erfolg 
erwarten  dürfe  und,  wenn  dies  nicht  der  Fall  sei,  der  Schritt 
schädlich,  wenn  nicht  verderblich  wäre.^    Daher  entwarf  Trautt- 


*  Trauttmansdorff  an  Metternich.  Vienne,  le  11  janvier  1794.  Orig. 

'  Müller  an  Traattmanadorff.  Siehe  die  Copie  von  des  Letzteren  Hand  als 
Beilage  zu  einem  undaiirten  Schreiben  TrauttmansdorfiTs  au  Colloredo: 
^*oböirai/  sagt  Trauttmansdorff  ein  anderes  Mal  bezüglich  der  Reise: 
,poisqne  je  me  mettrai,  si  on  Tordonne,  k  la  bouche  d'un  canon,  mais 
le  deToir  m*obligera  cependant  encore  une  fois  de  parier,  sollte  ich  mir 
auch  das  Bilaul  verbrennen'. 

*  Trauttmansdorff  an  Colloredo,  s.  d.  Orig. 

*  Trauttmansdorff  an  den  Kaiser.  Vienne,  le  3  d^cembre  1793.  Orig. 
>  Ebenda. 

*  Grosse  nndatirte  Eingabe  Trauttmansdorff *s  an  den  Kaiser.  Beilage :  R4- 
flezions  g^n^rales  sur  le  projet  de  voyage  de  S.  M.  aux  Pays-bas.     Am 


N 


Belfien  unter  der  GenenlsUtthalterschaft  Ersherxog  Carls  (179S,  1794).  7 

ntttzlich^y  sondern  als  ^nnerläBsHch^  bezeichnet,  nur  hatte  gerade 
er  den  Kaiser  von  derselben  so  lange  zurückzuhalten  gesucht, 
bevor  sich  nicht  die  Verhältnisse  am  Rhein  und  in  Italien  ge- 
klärt haben  würden.^  Dagegen  versetzte  ihn  jetzt  die  Ankunft 
des  Erzherzogs  In  die  übelste  Stimmung.  In  den  bittersten 
Worten  sprach  er  sich  über  dessen  Mission  aus,  welche  seine 
eigenen  politischen  Entwürfe  zu  durchkreuzen  drohte.  Verstieg 
er  sich  doch  bis  zu  der  ebenso  unziemlichen  als  unbilligen  Be- 
hauptung, dass  der  Elrzherzog  gewissermassen  der  ,Courier^,  das 
Sprachrohr  Mack's  sei  und  nur  deshalb  zur  Sensation  der  Welt 
die  Reise  von  Brüssel  nach  Wien  ohne  Unterbrechung  zurück* 
gel^  habe,  um  den  Kaiser  zu  überreden,  dass  er  sich  nicht 
durch  eitle  Rücksichten  auf  seine  Würde  und  die  Sicherheit 
der  Monarchie  beirren  lassen,  sondern  dass  er  all  diesen  Plunder 
opfern  möge,  auf  dass  nur  nicht  die  Preussen  sich  länger  in 
Verlegenheit  befitnden,  und  um  Mack  es  möglich  zu  machen, 
sein  Wort  zu  halten  und  seine  Zusagen  zu  erfüllen.  ,Ich  weiss 
nicht,'  ftkgt  er  bei,  ,was  geschehen  wird,  aber  sicher  scheint 
mir,  dass,  nachdem  einmal  Coburg,  Mack  u.  s.  f.  sich  so  bestimmt 
erklärt  und  so  stark  compromittirt  haben,  um  zu  behaupten, 
dass  ohne  die  Preussen  und  ohne  namhafte  Verstärkungen  es 
unmöglich  sei,  Ekfolge  zu  erzielen,  man  das  Herz  dieser  Leute 
nicht  kennen  müsste,  um  fortan  von  ihnen  irgend  einen  glück- 
lichen Erfolg  zu  erwarten.  S.  Maj.  hat  also,  meiner  Meinung 
nach,  keine  andere  Wahl,  als  Deutschland  den  Franzosen  und 
Preussen  preiszugeben,  um  Mack  die  Truppen  zu  verschaffen, 
die  er  verlangt  oder  Aenderungen  in  der  Leitung  der  belgischen 
Armee  vorzunehmen,  da  sonst  seine  guten  Diener  verpj9ichtet 
sind,  ihm  vorzustellen,  dass  er  durch  eine  Reise  nach  Belgien 
seinen  Ruhm  aufs  Spiel  setzt.  Doch  halte  ich  es  fUr  ganz  un- 
möglich, dass  sich  S.  Maj.  dahin  begibt,  bevor  die  Inauguration 
erfolgt  ist,  der  Erzherzog  müsste  also  auf  der  Stelle  zurück- 
kehren; ohne  Zweifel  ist  das  ein  peinlicher  Zwischenfall,  der 
aber  lediglich  denen  zur  Last  f&Ut,  die  S.  k.  Hoheit  zur  Reise 
veranlasst  haben.^ 


*  Thugut  an  Colloredo,    ce  2  janvier  1794.  Vivenot,   Vertrauliche  Briefe 
1,68  ff. 

*  Tbugnt  an  Colloredo,  Ie27mar8 1794.  Vivenot,  Vertrauliche  Briefe  I,  84.  Vgl. 
noch    eine  ähnliche  Aeusserung  Thugut's  aus  sp&terer  Zeit,  ebenda  330. 


8  IV>  Abhandlung:    y.  Zeiisberg. 

Um  der  gereizten  EmpfindtiDg  des  MiniBters  gerecht  su 
werden^  darf  man  allerdings  nicht  übersehen;  dass  in  einem 
geordneten  Staatswesen  die  militärische  Leitung  sich  den  Ziel* 
punkten  der  äusseren  Politik  anzupassen  hat;  und  dass  die  Ein- 
mischung  derselben  in  die  letztere  immer  bedenklich  ist.  Wohl 
von  diesem  Standpunkte  aus  bezeichnete  der  englische  Ge- 
sandte in  Wien,  Eden,^  die  Reise  des  Erzherzogs  als  einen 
;Trait  de  jeunesse^;  xmd  selbst  der  alte  Kaunitz  meinte^  dass 
dergleichen  in  früheren  Zeiten  nicht  unvermerkt  geblieben  wäre. 
Und  Thatsache  ist,  dass  der  Schritt  des  jungen  Erzherzogs  von 
den  ausgefahrenen  Geleisen  der  altherkömmlichen  diplomatischen 
Formen  absprang.  Aber  ebensowenig  darf  übersehen  werden, 
dass  die  ungewöhnliche  Lage  der  Dinge  dem  Erzherzog  zor 
Rechtfertigung  diente,  dass  seine  amtliche  Stellung  keine  mili- 
tärische, sondern  eine  politische  war,  die  ihm  das  Recht  ge- 
währte, ja  die  Pflicht  auferlegte,  nach  seinem  besten  Wissen 
und  Gewissen  Vorstellungen  zu  machen,  und  dass  die  Anregung 
zur  Reise  unter  andern  von  einem  ergrauten  Staatsmanne  wie 
Mercy  ausgieng. 

In  diesem  Lichte  mochte  die  Sache,  soweit  sie  seinen 
Bruder  betraf,  auch  dem  Kaiser  erscheinen.  Denn  die 
Behauptung,  der  Kaiser  sei  anfangs  über  die  Ankunft  Carls 
entsetzt  gewesen,  indem  er  irgend  ein  ausserordentliches  Un* 
heil  vermuthete,  habe  aber,  nachdem  er  erfahren,  worum  es 
sich  handle,  ihm  merkliche  Ungnade  gezeigt  und  sich  jede 
fernere  Einmischung  in  seine  Politik  verbeten,  entbehrt  jedes 
Beweises.  In  den  vertraulichen  Correspondenzen  der  zunächst 
betheiligten  Personen  aus  jener  Zeit  findet  sich  keine  Spur 
einer  Entfremdung,  die,  wenn  auch  nur  vorübergehend,  aus 
diesem  Anlasse  zwischen  dem  Kaiser  und  dem  Erzherzog  ein- 
getreten sei. 

Nur  eins  setzte  Thugut  schon  damals  durch:  die  Zusage, 
dass  Mack  durch  Waldeck  ersetzt  werden  sollte.  Er  verlangte 
zugleich,  dass  dies  vor  dem  Erzherzog  vorläufig  geheim  ge- 
halten werde,  damit  es  nicht  etwa  durch  diesen  zu  Lacy's 
Kenntniss  gelange,  dem  Waldeck  beim  Abschied  bemerkte, 
dass    er    fUr     den     italienischen     Kriegsschauplatz     bestimmt 

*  AuckUnd  III,  199. 


Belgien  unter  der  OenerslstottbalierBcbaft  Brsbenog  Carls  (1793,  1794).  9 

sei/  wie  dies  auch  thatsächlich  zuvor  in  der  Absicht  des  Kaisers 
gelegen  hatte.' 

Bereits  am  2.  April  früh  Morgens  reiste  der  Kaiser  in 
Begleitung  seiner  Brüder  Carl  und  Josef  nach  den  Niederlanden 
ab,  wohin  schon  einige  Tage  zuvor  ein  Theil  des  Gefolges  ab- 
gegangen war.  Der  £>zherzog>Palatin  Leopold  fbhrte  in  Abwesen- 
heit des  Kaisers  in  Wien  die  Geschäfte.^  Ebenso  blieb  die  Kai- 
serin in  Wien,  da  sie  einer  nahen  Niederkunft  entgegensah. 

Die  Reise  ging  über  Linz,  Straubing,  von  wo  am  4.  an 
den  Hofkriegsrath  die  Weisung  erging,  dass  Waldeck  un- 
verzügUch  aus  wichtigen  Ursachen  dem  Kaiser  nach  den  Nieder- 
landen zu  folgen  habe,^  dann  über  Regensburg  nach  Nürnberg, 
über  Frankfurt  a.  M.  und  Schwalbach  nach  Coblenz  und  Bonn. 
Im  unmittelbaren  Gefolge  des  Kaisers  befand  sich  ausser  Trautt- 
mansdorff  und  dem  entsprechenden  Hilfspersonal  desselben^ 
auch  der  Cabinetsminister  Colloredo.  GM.  Rollin  reiste  im 
Auftrage  des  Kaisers  über  Coblenz,  wo  er  die  Militärspitäler 
besichtigte,  Trier,  Luxemburg  und  Arlon  nach  Brüssel,  wo  er 
am  10.  April  eintraft  und  am  11.  dem  Kaiser  schriftlich  jene 
,Bemerkungen'  überreichte,  die  er  unterwegs  zu  machen  Ge- 
legenheit fand,  und  die  in  dem  eigentlich  mit  Mack's  Anschauun- 
gen übereinstimmenden  Satze  gipfelten:  ,Eine  hauptmilitärische 
und  traurige  Bemerkung  ist,  dass  alle  Truppen,  von  welchen 
hierorts  Erwähnung  gemacht  worden,  ihrer  Lage  nach  zu 
keinem  offensiven  Unternehmen  verwendet  werden  können.^  ^ 

Thugut  folgte  einige  Tage  später.  Dem  Wunsche  des 
Kaisers  gemäss  schloss  sich  auch  Morton  Eden,  der  englische 
Gesandte  in  Wien,  dem  Reisegefolge  "an;®  aus  eigenem  Antriebe 


>  Thvgiit  an  Colloredo,  ce  1  avril  1794.  Viveuot,  Vertrauliche  Briefe  1,  86—87. 

*  Wallis  an  Coburg.  Wien,  23.  Mai  1794.  Orig.  Kr.-A. 

*  Wiener  Zeitung  969. 

*  Wallis  an  Coburg.  Wien,  den  7.  April  1793.  Kr.-A.  Orig. 

*  Dem  Conseiller  Du  Rieux,  drei  Hofsecretftren  und  einem  angemessenen 
Kanaleipersonal.  Trauttmansdorff  an  Mettemich.  Bruzelles,  le  22  avril 
1794.  Orig. 

*  Mercy  an  Starhemberg.  Bnixelles,  le  11  avril  1794.  Thttrheim  227. 
'  Kr.-A.  Orig.  eig. 

'  Eden  veriiess  am  •  9.  April  Wien  (Zinsendorfs  Tagebuch)  und  kam  am  21. 
April  nach  Br&ssel  (vgl.  Auckland  III,  267),  vermnthlich  zugleich  mit  Thu- 
gut, der  an  diesem  Tage  von  Mercy  erwartet  wurde  (vgl.  Thürbeim  229). 


10  IV.  Abhmndlang:    t.  Zeissberg. 

nahmen   auch  dio   Gesandten   anderer  Mächte  an   der  Kaiser- 
reise theil. 

Wamsdorff  war  nach  Brüssel  vorangeeilt;  er  brachte  am 
4.  April  die  Nachricht  dahin,  dass  der  Kaiser  am  9.  ankommen 
werde.  Sofort  setzte  Mettemich  hiervon  die  fremden  Minister 
und  die  Conseils  collatäraux  in  Kenntniss ;  an  das  Ueberwachnngs- 
comit^  erging  der  Auftrag,  die  zahlreichen,  zum  Theil  yer* 
dächtigen  Fremden  im  Lande  nicht  aus  dem  Auge  und  eine 
allgemeine  Streifung  (traque)  vornehmen  zu  lassen.^  Auch  ist 
es  gewiss  kein  Zufall,  dass  gerade  damals  (4.  April)  die  kai- 
serliche ^Ordonnanz  bezüglich  der  Anhänger  des  franzitoischen 
Systems^  publicirt  wurde.* 

Am  9.  April  früh  passirte  der  Kaiser  Lüttich.^  An  der 
Grenze  des  Herzogthums  Brabant  fanden  sich  Mettemich^  und 
eine  Deputation  ein,  um  ihn  im  Namen  der  Stände  dieser  Pro- 
vinz zu  begrüssen.^  Am  nämlichen  Tage  um  öVg  Uhr  nach- 
mittags hielt  der  Kaiser  seinen  feierlichen  Einzug  in  Brüssel. 
Der  Magistrat  erwartete  ihn  am  Thore,  um  ihm  die  Schlüssel 
der  Stadt  zu  überreichen.  Der  Elaiser  sass  in  einem  Wagen 
mit  seinen  beiden  Brüdern.  Man  spannte  am  Thore  die  Pferde 
aus;  Studenten  des  CoUegs  der  Augustiner,  mit  weissen  Schärpen 
geschmückt,  zogen  wetteifernd  den  Wagen  durch  die  Strassen 
der  Stadt.  Nach  alter  Sitte  schritten  die  Doyens  der  Nationen 
und  der  Corporationen  von  Brüssel  dem  Wagen  voran,  ent- 
blössten  Hauptes  und  Fackeln  in  den  Händen.  Das  Corps  der 
Freiwilligen  zu  Pferde  und  eine  Escadron  Latour-Dragoner  er- 
öffneten, ein  Bataillon  Würzburg  und  das  Corps  Freiwilliger 
zu  Fuss  schlössen  den  Zug.  Die  Strassen  waren  —  vermuthlich 
weil  es  regnete  —  mit  Sand  bestreut,  mit  Teppichen  und 
Reisern  geschmückt  und,  trotzdem  dass  es  heller  Tag  war, 
beleuchtet.     Der  Kaiser  fuhr  unmittelbar  nach  St.  Gudule,  wo 


Nicht  lange  darnach  wurde  er  von  seinem  Posten  abberufen.  Am  7.  Mai 
▼erabschiedete  er  sich  vom  Kaiser.  Aucklaud  III,  202.  210. 
>  Mettemich  an  Trauttmansdorff.    Bnixelles,  le  4  avril  1794.  Orig.    Mercj 
an  Btarhemberg.  Bnixelles,  le  4  avril  1794.  ThUrheim  223. 

*  Foucart  et  Finot  II,  347. 

*  Monitenr  p.  669. 

^  Mimoires  d'un  homme  d^^tat  II,  418. 
»  Borgnet  II*,  287. 


ficlclen  «nter  der  GenenlBtottbaltonchaft  Enbenof  Carls  (1793,  1794).  11 

der  Bischof  von  Antwerpen  mit  der  Geistlichkeit  ihn  empfing 
nnd  der  ambrosianische  Lobgesang  angestimmt  wurde.  Sodann 
geleitete  man  den  Monarchen  zum  Eingange  des  Hotel  de  ville, 
wo  ihn  der  Magistrat  vom  Neuen  begrüsste  und  er  die  Revue 
der  Serments  abnahm.  Endlich  begab  er  sich  in  das  Palais 
royal,  wo  ihn  die  Conseils  collat^raux  und  ein  zahlreicher  Cercle 
erwartete.  Eine  ungeheure  Menschenmenge  durchwogte  die 
Strassen,  die  von  den  Rufen:  Vive  Sa  Majestä!  Vive  TEmpereur! 
wiederhallten.  Der  Kaiser  schien  sehr  gerührt,  und  Freude 
gab  sich  in  seinen  Gesichtszügen  knnd.^ 

Am  10.  Morgens  fand  die  Aufwartung  des  Generalgou- 
vernements, des  Rathes  von  Brabant  und  des  Magistrates  von 
Brüssel  statt.  Auch  die  Stände  von  Brabant  wurden  gleich 
den  Deputirten  der  Stände  von  Hennegau  zur  Andienz  zu- 
gelassen. Letztere  stellte  Metternich  mit  schmeichelhaften 
Worten  vor.  Die  Stände  selbst  dankten  dem  Kaiser,  dass  er 
ihnen  seinen  geUebten  Bruder  zum  Statthalter  gegeben  habe, 
in  dem  sich  die  Tugenden  der  Kaiserin  Maria  Theresia  und 
des  Kaisers  Leopold  vereinten,  und  den  sie  liebten  wie  den 
Kaiser  selbst.  Ihm  stehe,  setzten  sie  hinzu,  der  Minister  red- 
lichen Charakters  und  weisen  Sinnes  zur  Seite.  Zu  solchen 
Wohlthaten  Alge  der  Kaiser  neue:  er  habe  die  Seinen  ver- 
lassen, um  unter  sein  Volk  und  an  die  Spitze  der  Armee  zu 
treten,  und  sichere  dadurch  den  Sieg.  Der  Kaiser  hörte  sie 
leutselig  an  und  stellte  ihnen  auf  ihre  Bitte  den  Besuch  ihrer 
Provinz  in  Aussicht.  ,Die  Physiognomie  des  Monarchen,'  heisst 
es  in  dem  officiellen  Berichte,  den  die  Abgeordneten  der  Pro- 
vinz Hennegau  ihren  Committenten  erstatteten,  ,flösst  Vertrauen 
and  Liebe  ein;   auf  seinem  Antlitze  sind  Wohlwollen  und  Zu- 


'  Extraii  du  registre  des  r^olutions  des  Mrs.  les  döpiit^  des  ^tats  du  Pays 
et  ComtÄ  de  Hainau  du  15  avril  1794  (gedruckt),  k  Mona  ches  N.  J. 
Boaqnel,  libraire  etc.  Wiener  Zeitung  1209.  Dönhoff  freilich  weiss  zu 
enählen,  dass  der  Empfang  siemlich  lau  gewesen  sei,  wozu,  wie  Witz- 
leben  1.  c.  109  meint,  der  herabstrOmende  Regen  das  Seinig^  beigetragen 
haben  mochte.  Vgl.  auch  Borgnet  II\  187  ff.  Auf  die  Ankunft  des  Kaisers 
in  Belgien  existirt  eine  Medaille  des  Brü«8eler  Münzgraveurs  Van  Berckel 
in  Oold  und  Silber,  fUr  deren  Ueberreichung  demselben  vom  Kaiser 
100  Dncaten  angewiesen  wurden.  Trauttmansdorff  an  Metternich.  Bru- 
xelles,  le  8  mal  1794.  Orig. 


12  IT.  AbhandlvBg:    t.  Zeitsberg. 

neigung  ausgeprägt,  und  seine  Gesichtszüge  veirathen  die 
Lauterkeit  seiner  Absichten.  Man  kann  ihn  nicht  sehen,  ohne 
ihn  zu  lieben  und  ohne  zu  fühlen,  dass  man  unter  seiner  Re- 
gierung glücklich  sein  wird/  Die  Deputation  aus  Hennegau 
machte  hierauf  ihre  Aufwartung  den  beiden  Erzherzogen  und 
dankte  namentlich  Carl  dafür,  dass  er  sich  der  Reise  unter- 
zogen habe,  um  den  Kaiser  zu  bewegen,  nach  Belgien  zu 
kommen.  Carl  erwiderte  in  der  ihm  eigenen  offenen  und  ver- 
bindlichen Weise.  Auch  bei  Trauttmansdorff  fanden  die  De- 
putirten  freundlichen  Empfang.  Die  halbstündige  Conferenz 
schloss  der  Hofkanzler  mit  den  Worten:  ,Ich  kann  Sie  ver- 
sichern, dass  der  Entschluss  S.  Maj.,  Ihre  Gesetze  und  Einrich- 
tungen zu  erhalten,  unabänderlich  ist.''  Um  11  Uhr  empfing 
der  Kaiser  das  diplomatische  Corps.  Mittags  fand  Cercle  und 
Abends  Aufwartung  bei  Hofe  statt.  Hierauf  wohnte  der  Kaiser 
einer  Vorstellung  im  Theater  bei  —  man  gab  die  Oper:  ,Peter 
der  Grosse*  —  die  ebenfalls  loyale  Kundgebungen  veranlasste.' 

Auch  am  11.  wurden  verschiedene  Deputationen,  die  von 
allen  Seiten  des  Landes  kamen,  zugelassen.'  Der  Kaiser  er- 
theiltc  dem  päpstlichen  Nuntius  eine  besondere  Audienz,  des- 
gleichen dem  Bischof  von  Antwerpen.  ,Eis  ist  dies  einer  jener 
Fanatiker  im  Guten  wie  im  Bösen,  deren  man  sich  bei  grossen 
Anlässen  bedienen  muss,  und  der  jetzt  günstig  gestimmt  uns  in 
unseren  Finanzplänen  sehr  nützlich  sein  kann,'  schrieb  damals 
Trauttmansdorff  an  Colloredo,  indem  er  zugleich  bat,  dass  ihn 
der  Kaiser  gnädig  cmpfiingen  möge.^  Auch  Augeard,  einst 
Secretär  der  Königin  Marie  Antoinctte,  stellte  sich  dem  Kaiser 
vor,  der  ihn  für  einen  späteren  Tag  zu  sich  beschied,  um  aus 
seinem  Munde  sich  über  die  tieferliegenden  Ursachen  der  Re- 
volution, unterrichten  zu  lassen.^ 

Am  12.  erschienen  Deputationen  der  Gerichts-  und  poli- 
tischen Behörden.  Gegen  Mittag  zogen  Magistrat  und  Bürger- 
schaft von  Brüssel  auf,  um  nach  der  Landessitte  dem  Kaiser 
sowohl,  als  dem  Erzherzog  Josef  den  Ehrenwein  zu  überreichen. 


*  Extrait  da  re^^tre. 

*  Witaleben  109. 

'  Ueber  den  Empfang  der  Stände  von  Namur  s.  Borgnet  11',  289. 

*  Trauttmansdorff  an  Colloredo,  s.  d.  Orig.  eig. 

*  Aogeard,  M^moires  secreta.  Paria  1866,  p.  S10~31t. 


B«lgi«i  antar  der  G«ii«nlstatth»ltendhftfl  Bnbenof  CarU  (179S«  17M).  13 

Der  ELaiser  vertheilte  diesen  Wein  an  die  Mönchsklöster  und 
an  die  Militärhospitäler  ^  besuchte  auch  am  13.  die  letzteren 
and  reiste  am  14.  in  Begleitung  des  Erzherzog  Carl  in  das 
Hauptquartier  nach  Valenciennes  ab.^ 

Die  Reise  des  Kaisers  zur  Armee  sollte  geheim  gehalten 
werden,   allein   sie  bUeb  es  nicht.     Vielmehr  eilten  die  Depu- 
tirten   aus  Hennegau  nach  Hai;   um  ihn  an  der  Grenze  ihrer 
Provinz  von  Neuem  zu  begrüssen  und  sich  abermals  in  Lobes- 
erhebungen über   den  Erzherzog-Gouverneur  zu  ergehen ,   der 
alle  Herzen  gewonnen  habe,  unter  dessen  Regierang  das  Land 
zusehends  wieder  gedeihe.     Auch  versicherte  man  den  Kaiser, 
dass  das  Land  in   seinem  Eifer  fUr   die  gute  Sache  nicht   er- 
kalten  werde.     Mit  einem  Seitenblick   auf  Frankreich  fuhren 
die   Deputirten  fort:  ,Die  Illusion  der  Philosophie  sei  gefallen, 
das  Nachbarland  ein  Herd  der  Irreligiosität  und  Anarchie  ge- 
worden, das  gänzlich  zu  Grunde  gehen  müsste;  hätte  nicht  die 
Vorsehung  S.  Maj.  dazu  ausersehen,   dem  Verbrechen  Einhalt 
zu  thun    und   daselbst   Ordnung   zu  begründen.'     Der   Kaiser 
werde  jetzt  durch  den  Theil  seiner  Grafschaft  Hennegau  reisen, 
der,   von  Ludwig  XIV.  nie   erobert,   stets  unter  seinem  erha- 
benen Hause  verblieben   sei,   er   möge   die   von  Herzen  kom- 
menden   Freudenbezeigungen    der   Einwohner    annehmen;    er 
werde  dann  in  den  wiedereroberten  Theil  der  Grafschaft  kommen; 
sie  hofften,  er  werde  diesen  Theil  so  bald  wie  möglich  wieder 
mit  dem  Körper  vereinigen,   von   dem  er  losgerissen  wbrden. 
Der  Kaiser  möge  lange  im  Lande   bleiben   und  ihm  den  Erz- 
herzog-Gouverneur  immer  belassen,    der    der  Liebling   dieser 
Provinzen    sei;    er    möge   auch   dem   rechtschaffenen   und   auf- 
geklärten  Minister   sein  Vertrauen   bewahren.     Auf  ihre  Bitte 
versprach  der  Kaiser,  dass  er  die  Hauptstadt  des  Landes,  Mons, 
bei  seiner  Rückkehr  von  der  Armee  besuchen  werde.     Hierauf 
begrüsste    auch   der  Magistrat   von  Hai   den  Kaiser,    der,   von 
Erzherzog  Carl,  von  Warnsdorf  und  den  ständischen  Deputirten 
hegleitet,  in  die  Kirche  eintrat,    in  der  ein  Tedeum  abgehalten 
wurde.     Um   8   Uhr  Morgens    kehrten    sie    zu    ihrem   Wagen 
zurück.    ,Die  Freude  war  lebhaft  und  allgemein.** 

'  Wiener  Zeitang   1241.    D^Espinay  an  MontvalUt.    Bruxelle»,    ce  mardi 

Mint  (16.  April  1794)  in:  Briefwechsel  des  Grafen  MontvaUat  166. 
*  £xtndt  da  regiatre  etc.  (s.  oben). 


B«lgi«n  vnttr  der  OrnnmlstettUltencluift  Bnbenog  Carls  (179S,  1794).  15 

Um  3  Uhr  Nachmittags  fand  sich  der  Kaiser  in  Begleitung 
der  Erzherzoge  Carl  und  Josef  und  des  Prinzen  Coburg  zuerst 
bei  der  auf  den  Höhen  von  Forest  aufgestellten  Armee  des  Erb- 
prinzen von  Oranien  ein,  nahm  sodann  die  Truppen  des  Herzogs 
von  York  bei  Montay  in  Augenschein  und  ritt  zuletzt  die  langen 
fVonten  der  kaiserlichen  Armee  unter  lautem  Jubel  der  Truppen 
ab.  ,Der  Kaiser  athmete  in  vollen  Zügen  die  frische  Kriegsluft 
und  schien  erregt,  aus  sich  herausgehend,  allen  Zweifeln  ent- 
rissen, wie  nie  in  seinem  Leben/^  Der  Kaiser  nahm  sein  Haupt- 
quartier in  Cateau.  Am  17.  fand  die  Schlacht  von  Landrecies 
statt.  Diese  und  die  nachfolgenden  Gefechte  vom  21.  und 
22.  April  warfen  die  feindUche  Armee  so  weit  zurück,  dass  die 
Belagerung  von  Landrecies  in  Angriff  genommen  werden  konnte. 
Der  Kaiser  befand  sich  am  Tage  der  Schlacht  bei  der  von  Coburg 
befehligten  dritten  Colonne,  welche  über  RiboviUe  gegen  Was- 
ngny  und  Grand  Blocus  vordrang,'  und  zwar  k  la  tdte  der 
Infanterie.  Nach  der  Erstürmung  von  RiboviUe  nahm  er  sein 
Hauptquartier  zu  Arbre  de  Guise  und  sah  von  hier  dem  An- 
griffe auf  die  Verschanzungen  von  Wassigny,  sowie  auf  die 
Anhohe  von  Grand  Blocus  zu,  der  trotz  der  Hindernisse,  welche 
der  stellenweise  feuchte  Boden,  die  Hecken  und  Gräben  be- 
reiteten, vollständig  gelang.'  Mit  Anbruch  des  21.  April  trat 
der  E^iser,  der  durch  einen  Armeebefehl  (vom  selben  Tage) 
den  Truppen  seinen  Dank  ßir  ihre  neuerdings  bewiesene  Tapfer- 
keit aussprechen  liess,^  die  Rückreise  nach  Brüssel  an,  um  da- 
selbst die  Inauguration  in  eigener  Person  vorzunehmen.^  Auf 
der  Rückkehr  besuchte  er  Mons,  wo  er  am  21.  April  seinen 
Eiinzug  hielt.  ^  &  wurde  auch  hier  mit  Enthusiasmus  empfangen. 
Der  Magistrat,  der  Conseil  und  60  andere  begüterte  Bewohner 
hatten  binnen  48  Stunden  unter  sich  35.000  Gulden  aufgebracht. 


^  Witsleben  III,  114—115. 
'  Vorllafige  Relation.  Kr.-A. 

*  Umständliche  Relation  Clber  die  Vorrflckung  der  combinirt  k.  k.  Haupt-, 
k^l.  englischen  and  holULndischen  Aimee  nach  Landrecis  den  17.  April 
1794.  Kr.-A. 

*'Kr..A. 

*  Umständliche  Relation  über  die  den  21.  April  vom  Feinde  nnternommene 
Attaqne.  Kr.-A. 

*  Annale«  dn  cercle  arch^logique  de  Mons,  t  XIII,  .S88. 


B«lfieD  anter  d«r  Oeaenlttaftthjilftenchaft  Enbenog  Carls  (179S,  1794).  17 

lassen^  da  anch  bei  der  Inauguration  Leopold  II.  sich  den  drei 
Depatirten  zwei  Doyens  zugesellt  hätten.^  Vielmehr  sollte  das  alte 
Herkommen,  wie  es  unter  Maria  Theresia  bestanden  habe,  ein- 
gehalten werden ;  bei  der  Inauguration  sollten  nur  jene  Repräsen- 
tanten interveniren,  die  auch  sonst  zugezogen  worden  seien  und 
nur  die  Joyeuse  entröe  und  deren  Zusätze  beschworen  werden; 
auf  keinen  Fall  aber  sollte  von  der  Convention  im  Haag  und 
von  der  erzherzoglichen  Depesche  die  Rede  sein.  &stere  sollte 
überhaupt  fortan  in  keinem  Actenstücke  citirt  werden,  und  wo> 
ferne  doch  nicht  vermieden  werden  könne,  der  im  Haag  ge- 
machten Zugeständnisse  zu  gedenken,  sollte  dies  nur  in  der 
Form  von  ,concessions  accordöes  k  la  Haye  et  publikes  en 
Brabant  par  d^claration  du  Comte  de  Mercy,  du  mois  de  fävrier 
1791^  geschehen.^ 

In   diesem  Sinne   fand  denn  auch  in  Brüssel,   wohin  der 
Kaiser  am  21.  Abends  zurückgekehrt  war,  am  Ostermontag  den 
23.  die   übliche  Huldigung  statt.^    Es  war  die  letzte  Inaugura- 
tion dieser  Art.     Morgens  um  Ys^  Uhr  versammelten  sich  die 
Stände   von  Brabant  und  die  Deputirten  der  Stände  von  Lim- 
bui'g,    um   den   Kaiser  zum   Huldigungsacte   abzuholen;    dann 
ging  der  feierliche  Zug  nach  St.  Gudula,   wo  der  Kaiser  nach 
dem  von  dem  Bischof  von  Antwerpen   abgehaltenen  Pontifical- 
amte    die    Aufrechterhaltung    der    Privilegien    der   St.  Gudula- 
kirche,   dann  der  Rechte  und  Immunitäten  aller  brabantischen 
Kirchen  auf  das  Evangelium  beschwor.    Sodann  setzte  sich  der 
Zug  wieder  in  Bewegung,  nach  der  Place  royale,  wo  gegenüber 
der  aus   diesem   Anlasse   restaurirten  Fa9ade   der  Kirche   von 
Caudenberg  wie  zur  Zeit  Josefs  IL  auf  einer  Estrade  das  Zelt 
mit  dem   Thronsessel   für   den  Kaiser  —   das   sogenannte  In- 
augurationstheater —  aufgeschlagen   war.     Umgeben   von  den 
Ständen   und   seinem   Hofstaate  vernahm   hier   der  Kaiser   die 
Joyeuse  entrÄe,  die  mit  ihren  Zusätzen  und  den  beiden  gewöhn- 
lichen Eidesformeln  ,in  brabantischer  und  bui'gundischer  Sprache^ 
verlesen  wurde,  und  beschwor  hierauf  entblössten  Hauptes,  in- 
dem er  die  Hand  auf  das  Evangelium  legte,  die  Aufrechthaltung 

'  Metiemich  an  TranttmAosdorff.   Bnixelles,  le   7  d^embre   1793.    Copie. 

Qachard,  CoUection  de  docnmens  in^to  I,  60. 
'  Der  Kaiser  an  Brsherzog  Carl.  Wien,  den  11.  März  1794.  Orig. 
'  Wiener  Zeitung  1321. 
8tlnB(»bM>.  d.  phU..lilit.  OL  CXXXI.  Bd.  4.  Abb.  2 


Belgien  «nter  der  OenenletottluilterMbftft  Snlienof  Carls  (1793,  1794).  19 

Quelle  entlehnten  Schilderung  entnehmen  ^  dass  die  Ceremonie 
diesmal  viel  weniger  prunkvoll  war  als  in  der  ^guten  alten  Zeit^ 
Sir  Morton  Eden  bemerkt  als  Augenzeuge,  die  Inauguration 
habe  einen  sehr  guten  Verlauf  genommen,  sei  aber  viel  einfacher 
verlaufen  als  ein  Lordinayor-Tag.^  Am  24.  wohnte  der  Kaiser 
mit  seinem  Hofstaate  einer  Galavorstellung  in  dem  gegen- 
wärtigen Th^tre  de  la  Monnaie  bei.  Man  gab:  ,Azemia  ou 
les  sau  vages,  op^ra  de  Dalayrac^  Am  Schluss  des  zweiten 
Actes  sang  der  Schauspieler  Mees  ein  Couplet,'  das  mit  nicht 
enden  wollendem  Beifall  begrüsst  wurde.^  AnlässUch  der  In- 
auguration in  Brabant  wurde  auch  eine  Reihe  von  Personen 
ausgezeichnet,  die  sich  um  dieselbe  verdient  gemacht  hatten, 
und  zugleich  dadurch  wiederholten  Anträgen  Metternich's  Rech- 
nung getragen/ 

Die  angenehmste  Ueberraschung  aber  wurde  Erzherzog 
Carl  zutheil.  Er  wurde  nicht  nur  bereits  am  Vorabend  der 
Inauguration  zum  Feldzeugmeister  ernannt,^  sondern  erhielt 
zugleich  die  längst  ersehnte  und  bereits  früher  in  Aussicht  ge- 
stellte Erlaubniss,  sich  unmittelbar  nach  der  Inauguration  ins 


>  AackUnd  HI,  207. 

*  ^mons  noas,  il  faut  nous  vengper, 

M6me  soin  noas  presse, 

Par  la  force  ou  par  Tadresse, 
KalgT^  lenr  fooreur  trattresse; 
II  faut  nous  unir  tous,  et  braver  le  danger, 
II  faut  p6rir  ou  nous  venger/ 
'  Isnardon,  Le  th^&tre  de  la  Monnaie.  Bruxelles  1890,  p.  85. 

*  Die  Mitglieder  der  Conferenz  —  Müller,  Robiano  und  Launoy  —  ferner 
der  I>oyen  des  Conseil  des  finances  d^Aguilar,  sowie  der  pensionirte  Con- 
seiller  d'Agnilar  erhielten  den  Titel  und  Charakter  von  Staatsrkthen. 
Bekanntlich  war  die  gleiche  Auszeichnung  auch  Limpens,  wenn  er  die 
WUrde  eines  Kanzlers  von  Brabant  annehmen  würde,  zugedacht  und 
wurde  ihm  nun  auch  wirklich  zu  Theil.  Da  durch  die  Beförderung  De 
Limpens*  zum  Kanzler  von  Brabant  De  le  Vieilleuze  Doyen  des  Conseil 
priy^  geworden  war,  wurde  auch  diesem  der  Titel  eines  Staatsrathes 
verliehen  und  endlich  auch  Waepenaert,  der  Doyen  des  Qrand  conseil 
zu  Mecheln,  in  Anerkennung  des  Eifers,  den  dieser  Gerichtshof  stets 
bewiesen  habe,  mit  der  gleichen  Auszeichnung  bedacht.  Trauttmansdorff 
an  Metternich.  Vienne,  le  15  mars  1794.  Orig.  Derselbe  an  denselben. 
Bruxelles,  le  24,  le  30  avril  1794.  Orig. 

*  Die  Ernennung  wurde  durch  Armeebefehl  (Kr.-A.)  vom  24.  April  den 
Truppen  bekanntgegeben. 

2» 


^0  IV.  Ablumdlang :    r.  Zeissberf^. 

Feld  ZU  begeben  und  in  demselben  bei  der  Haaptamiee  das 
Commando  über  das  Corps  de  Reserve  zn  übernehmen.  Ent- 
sprach diese  Erlaubniss  einem  längst  gehegten  Lieblingsifviinsche 
des  Erzherzogs,  so  mochte  ihm  seine  nene  Bestimmung  ausser- 
dem auch  deshalb  willkommen  sein,  weil  seine  bisherige  Wirk- 
samkeit als  Generalstatthalter  durch  die  Anwesenheit  des  Kaisers 
wenigstens  für  den  Augenblick  gewissermassen  gegenstandslos 
wurde.  Der  Kaiser  gedachte  nämlich  persönlich  in  die  Ver- 
waltung Belgiens  einzugreifen,  um,  wie  er  meinte,  die  einge- 
rostete bureaukratische  Maschine  wieder  in  Gang  zu  bringen. 

Vor  Allem  wollte  er  alle  noch  nicht  erledigten  Angelegen- 
heiten von  Bedeutung,  und  deren  gab  es  allerdings  eine  grosse 
Zahl,  selbst  zum  Abschlüsse   bringen   und   alle   noch   vacanten 
Plätze   am   Gouvernement   selbst  besetzen,   wobei   ihm   ausge- 
sprochenermassen  die  Absicht  vorschwebte,  diejenigen  schadlos 
zu  halten,   welche  wegen  ihrer  loyalen  Gesinnung  zu  Schaden 
gekommen   waren.     An   Mettemich    erging    der   Auftrag,    eine 
Liste  aller  noch  nicht  erledigten  wichtigen  Angelegenheiten  ein- 
zusenden, unter  Angabe   der  Gründe,    um   derentwillen   noch 
keine  Erledigung  erfolgt  sei,   und  unter  Beischluss  der  bezüg- 
lichen schriftlichen  Operate  und  des  Zeitpunktes,  bis  zu  welchem 
die   Sache  dem   Kaiser  vorgelegt  werden  könne.     Auch  sollte 
schleunigst   ein  Verzeichniss   aller   vacanten    Plätze   und  Bene- 
ficien,  deren  Verleihung  der  Krone  zustand,  unter  Angabe  ihres 
jährlichen  Ertrages,  der  Bewerber  u.  s.  f.  eingesendet  werden.* 
,Ich  wünsche,'   bemerkte   der  Kaiser   eigenhändig   zu   dem  be- 
züglichen   Vortrage    Trauttmansdorff '  s ,    ,da8s    Sie    allen    Eifer 
daran  wenden,  um  jene  Ordnimg  wieder  herzustellen  und  jenen 
Eifer   wieder   zu    erwecken,   der    in   Meinen    niederländischen 
Departements  eingeschlummert  zu  sein  scheint,   die  sehr  nach- 
lässig und  unthätig  sind.' 

Auch  die  laufenden  Geschäfte  gedachte  der  Kaiser,  um 
neuen  Verschleppungen  vorzubeugen,  einer  beständigen  Controle 
zu  unterziehen.  Zwar  sollten  dieselben  wie  bisher  in  den  be- 
treffenden Departements  des  Gouvernements  berathen,  das  Re- 
sultat dieser  Berathungen  aber  von  Tag  zu  Tag  mündlich  oder 
schriftlich  von  dem   bevollmächtigten  Minister  dem  Hofkanzler 

^  Trauttmansdorff  an  Mettemich.  Bruxelles,  le  9  mai  1704.  Orig. 


Belgien  onter  der  Oenenlstetihalteracbafl  Enbenog  Carls  (1798,  1794).  21 

mitgetheilt  werden,  der  hierüber  die  Entscheidung  des  Kaisers 
einzuholen  nnd  diese  dem  Gonvemement  mitzutheilen  habe. 

Eindtich  war  aber  aach  noch  eine  Vorkehrung  fUr  die 
Elrledigang  jener  Gesuche  erforderlieh,  die,  wie  vorauszusehen 
war,  während  der  Anwesenheit  des  Kaisers  in  Belgien  an  diesen 
von  Körperschaften  wie  von  Einzelnen  direct  gerichtet  werden 
würden.  Schon  bei  seinem  ersten  Eintritt  ins  Land  hatten  ihm 
die  Bürgerschaften  von  Löwen  und  Tirlemont  zwei  derartige 
Schriftstücke  überreicht,  die  mit  tausenden  von  Unterschriften, 
darunter  selbst  von  Schulkindern,  versehen  waren.  Mochte 
immerhin  Trauttmansdorff  dergleichen  bedenklich  erachten,  da 
es  dem  gewöhnlichen  Geschäftsgang  zuwiderlaufe  und  nur  all- 
zusehr an  ähnliche  Vorgänge  in  Frankreich  erinnere,^  der 
Kaiser  Hess  ihm  erwidern,  dass  er  nach  dem  Beispiel  seiner 
Vorgänger  Josef  und  Leopold  jedermann  gestattet  habe,  sich 
mit  Bitten  unmittelbar  an  ihn  zu  wenden,  wobei  er  sich  aller- 
dings vorbehalte,  in  der  Regel  erst  nach  Einvernehmung  des 
Departements  zu  entscheiden.'  Um  nun  über  derartige  An- 
träge und  Gesuche  möglichst  rasch  an  Ort  und  Stelle  ent- 
scheiden und  Gnadenbezeigungen  mit  Umgehung  der  üblichen 
Formen  ohneweiters  ertheilen  zu  können,  ordnete  der  Kaiser, 
einem  ihm  bereits  in  Wien  erstatteten  Vorschlage  Trauttmans- 
dorflTs  gemäss,'  die  Bildung  eines  Comit^  ambulant  an,  das, 
aus  den  geheimen  Käthen  De  Vieilleuze  und  Du  Rieux  und 
dem  Finanzrathe  Bartenstein  ^  zusammengesetzt,  ihn  auf  seinen 
Reisen  durch  die  Provinzen  begleiten  sollte  und  das  mit  der 
vorläufigen  Prüfung  aller  jener  Gesuche  betraut  wurde,  die  man 
entweder  direct  an  den  Kaiser  oder  an  Trauttmansdorff  richten 
konnte.^  Um  dies  Comit^  in  die  entsprechende  Verbindung 
mit  dem  Gouvernement  zu  setzen,  sollten  alle  einlaufenden  Ge- 
suche,  die   einer   vorläufigen  Erläuterung  oder  Verification  be- 


'  Trauttmansdorff  an  CoUoredo,  le  10  mai  1794.  Orig.  etg. 

'  (Colloredo)  an  Trauttmansdorff.  Cateau,  ce  13  mai  (1794).  Orig.  eig^. 

'  Vortng  Tranttmansdorff's  an  den  Kaiser  vom  28.  Mftrz  1794.  Der  Kaiser 
an  £rsberzog  Carl.  Vienne,  le  28  mars  1794.   Officiell.  Orig. 

*  Diesem  wurde  wegen  seiner  notorischen  anderweitigen  Ueberbürdung  in 
der  Folge  der  ehemalige  Conseiller  Van  der  Fosse  zugewiesen.  (Trautt- 
mansdorff an  Mettemich.  Bnixelles,  le  8  mai  1794). 

'  BeiL  zn  Trauttmansdorff  an  Mettemich,  17  avril  1794. 


22  rv.  AUandluiff:    t.  Zeissberg. 

durften,   zunächst  an  Metiemich  nnd  durch  diesen  an  die  be- 
treffenden Departements  geleitet  werden.    Diese  sollten  kurz  und 
rasch  ihre  Meinung  abgeben,  und  Mettemich  sollte  ihre  Berichte 
mit  den  erforderlichen  Bemerkungen  zurücksenden.^    Eb  sollten 
demnach    auch    fernerhin    wie   bisher   alle    Geschäfte    in    der 
;Kanzlei^   behandelt  werden,  und  wir  werden  kaum  fehlgehen, 
wenn  wir  vermuthen,  dass  dies  ein  Zugeständniss  war,  das  man 
dem  Kaiser  abgewann,  um,  wie  sich  Trauttmansdorff  ausdruckt, 
diesen  vor  der  Gkfahr  zu  schützen,  dass  sein  gutes  Herz  nicht 
im   ersten  Äugenblicke  Dinge  bilUgo,   aus  denen  später  Nach- 
theile ftlr  den  Dienst  entstehen  könnten.^    Als  der  Kaiser  ans 
vielen   der   an   ihn   gerichteten  Oesuche  ersah,   dass   die  Ekit- 
Schädigungsfrage    in  Brabant    noch    sehr   im  Rückstande    sei, 
ordnete  er  an,  dass  zur  Prüfung  der  angemeldeten  Ansprüche 
ein  Comit^  eingesetzt  werde.    Da  nun  aber  der  Entschädi^nngs- 
plan  auf  einer  Vereinbarung  mit  den  Ständen  von  Brabant  be- 
ruhte, so  beantragte  der  Conseil  priv^,  sich  über  die  Personen, 
aus  denen  das  Comitä  zusammengesetzt  werden  sollte,  mit  jenen 
ins  Einvernehmen   zu  setzen.     Allein   die  Stände  stellten    die 
Sache  dem  Gouvernement  ganz  und  gar  anheim :  dasselbe  kenne 
die  Principien,  nach  denen  man  bei  der  Entschädigung  in  den 
übrigen  Provinzen  vorgegangen  sei,  und  werde  voraussichtlich 
die  daselbst  etwa  begangenen  Fehler  vermeiden.  In  Folge  dessen 
wurde  der  Conseil  priv^  zu  Personalvorschlägen  aufgefordert. 
Aber  schon  am  16.  Mai  heisst  es  in  einem  Berichte  Mettemich 's: 
,Ich  kann  nicht  umhin  zu  bemerken,  dass  augenblicklich,    wo 
man  in  beständiger  Unsicherheit  über  den  Verlauf  der  Ereig- 
nisse schwebt  und  wo  die  Conseils  bereits  ihre  wichtigsten  Pa- 
piere eingepackt  haben,  derartige  Arbeiten,  die  an  sich  eine  ge- 
wisse Zeit  und   einige  Ruhe,  sowie  die  Durchsicht  der  Papiere 
in  Anspruch  nehmen,  nicht  so  rasch  von  statten  gehen  können.^ 
Auch  in  der  finanziellen  Verwaltung  rief  das  Eingreifen 
des   Kaisers  eine   Aenderung   hervor.      ,Da   bei  der  Art,    in 


^  Trauttmansdorff  an  Mettemich.  Bnixellee,  le  8  mai  1794.  Otig.  Unter 
Anderem  wurde  den  Beamten  der  Chambre  de«  comptee  angetragen, 
auch  Nachmittag  drei  Stunden  zu  arbeiten,  bis  iie  die  Restanten  be- 
wältigt haben  würden.  Trauttmansdorff  an  Mettemich.  Bmxelles,  le 
20  mai  1 794. 

'  Vortrag  Trauttmansdorff *s  an  den  Kjuser  vom  28.  Mftrs  1794. 


B«lfieo  notor  der  Genenlstetthaltenehftfl  Snbfinog  Carls  (179S,  1794).  23 

der  die  Finanz-  und  Creditangelegenheiten  beim  Gonveme- 
ment  behandelt  würden,  es  nnmöglich  scheine,  das  in  vielen 
Fällen  ftor  den  Dienst  so  wichtige  Geheimniss  zn  wahren',  ordnete 
(22.  Mai)  der  Kaiser  an,  dass  so  wie  in  Wien  anch  in  Brlissel 
eine  geheime  Commission  gebildet  werde,  die  mit  dem  Gou- 
vernement direct  verkehre,  ansschliesslich  die  allgemeinen 
Finanzangelegenheiten  behandle  und  sich  mit  dem  Entwurf  der 
Voranschläge  und  Jahresberichte,  der  Ausfindigmachung  ausser- 
ordentlicher Hilfsquellen,  Anlehen  u.  dgl.,  sowie  mit  den  Be- 
ziehungen zwischen  den  deutschen  und  belgischen  Finanzen 
beschäftige.^ 

Man  wird  indess  nicht  behaupten  können,  dass  diese  Ein- 
richtungen, complicirt,  wie  sie  waren,  das  vorgesteckte  Ziel  einer 
Vereinfachung  der  Geschäfte  erreichten.  Der  Kaiser  selbst 
mochte  dies  ftihlen,  und  da  er  in  seiner  Verstimmung  hierüber 
die  Schuld  in  erster  Linie  vermuthlich  Mettemich  zuschob,  so 
erklärte  er  am  27.  Mai,  ftir  die  Zeit  seiner  Anwesenheit  selbst 
die  Regierung  des  Landes  übernehmen  zu  wollen.  Daher 
beauftragte  er  Trauttmansdorff  als  Kanzler  und  unmittelbares 
Executivorgan,  die  verschiedenen  Verwaltungszweige  an  sich  zu 
nehmen,  der  Conferenz  zu  präsidiren,  die  ihm  geeignet  erschei- 
nenden Resolutionen  zu  fassen  und  da,  wo  eine  besondere  Wei- 
sung erforderlich  scheine,  seine  Willensmeinung  direct  einzu- 
holen. Hingegen  sollten  die  Ausfertigungen  an  die  Stände, 
Magistrate  u.  s.  f.  wie  bisher  durch  den  Generalgouvemeur  und 
in  dessen  Abwesenheit  durch  den  bevollmächtigten  Minister  er- 
folgen, jedoch  nur  mit  Genehmigung  TrauttmansdorflTs.* 

Letzterer  setzte  von  dieser  kaiserlichen  Entschliessung 
Mettemich  in  Kenntniss.  Er  beauftragte  ihn,  das  kaiserliche 
Billet  den  Conseils  collat^raux,  sowie  all  den  Behörden  mitzu- 
theilen,  bei  denen  dies  erforderlich  sei,  doch  unnütze  Publicität 


'  Zu  MitgUedem  dieses  geheimen  Comit^  bestimmte  der  Kaiser  den  Tr6- 
sorier  gdn^ral,  den  Präsidenten  und  den  Viceprfisidenten  der  Chambre 
des  comptes  und  den  Conseiller  rapporteur  des  af&xres  de  caisses 
(Bartenstein).  Trauttmansdorff  an  Metternich.  Bruxelles,  le  20  mai  1794. 
Orig.  In  der  Folge  erscheinen  als  Mitglieder  Kulberg,  Hartenstein  und 
Barbier. 

*  Der  Kaiser  an  Trauttmansdorff.  Tournay,  le  27  mai  1794.  Copie  davon 
auch  im  A.-A. 


24  IV.  Abhandlung:    t.  Zeissberg. 

der  Verfügung  zu  meiden^  da  es  sich  blos  nm  eine  yhftnsliche 
Angelegenheit'  handle  und  alle  öffentlichen  Acte  auch  fernerhin 
in  den  gewöhnlichen  Formen  hinausgehen  sollten.^ 

Mettemich  liess  es  nicht  an  Anfragen  und  Gegenvorstel- 
lungen fehlen^  die  der  Besorgniss  Ausdruck  gaben,  dass  durch 
jene  Verfügungen  der  Geschäftsgang  nur  noch  mehr  verzögert 
werde.  Er  theilte  seine  Bedenken  auch  dem  Erzherzog  mit. 
Doch  umsonst.^  Da  trat  unmittelbar  darnach  jene  Wendung 
der  Dinge  auf  dem  Kriegsschauplatze  ein,  welche  den  Kot- 
Schlüssen  des  Kaisers  eine  völlig  andere  Richtung  gab.  Bereits 
am  31.  Mai  theilte  Trauttmansdorff  bei  einer  Conferenz  gelegent- 
lich mit,  dass  ;angesicht8  der  veränderten  Umstände'  dem  be- 
treffenden kaiserlichen  ^Handbillet'  keine  Folge  werde  gegeben 
werden.' 

So  wie  der  Kaiser  persönlich  in  die  Verwaltung  Belgiens 
eingriff;  beschloss  er  auch  das  Obercommando  der  Armee  selbst 


^  Trauttmansdorff  an  Metternich.  Bmxelles,  le  29  mai  1794.  Orig.  Copie 
auch  im  A.-A. 

'  Tranttmansdorff  an  Mettemich.  Bruxelles,  le  SO  mai  1794.  Copie.  A.-A. 
Metternich  an  Trauttmansdorff.  Bmxelles,  lo  29  mai  1794.  Orig.  Copie 
im  A.-A.  Metternich  an  Erzherzog  Carl.  Bruxelles,  le  30  mai  1794. 
Orig.  A.-A. 

'  Um  so  mehr  war  Letzterer  überrascht,  aus  einem  neuen  Schreiben  Trauti- 
mansdorff*8  zu  ersehen,  dass  dieser  trotzdem  erwartet  habe,  der  Minister 
werde  die  betreffenden  Conseils  von  der  Absicht  des  Kaisers  in  Kennt- 
niss  setzen.  (Metternich  au  Trauttmansdorff.  Bmxelles,  le  6  juin  1794. 
Orig.)  Mettomich  sah  sich  dadurch  veranlasst,  vor  jeder  weiteren  Rück- 
antwort sich  diroct  an  den  Erzherzog  zu  wenden,  dessen  Antoritiit  ja 
ebenfalls  durch  die  letzten  Verfügungen  mit  betroffen  wurde.  Er  bat 
denselben,  ohne  gerade  wider  die  Intentionen  des  Kaisers  zu  verstoasen, 
sich  dahin  zu  verwenden,  dass  der  Gang  der  Geschäfte  nicht  umgestttrst 
werde.  (Mettemich  an  Erzherzog  Carl.  Bmxelles,  le  4  juin  1794.  Orig. 
A.-A.)  Der  Erzherzog  theilte  diese  Zuschrift  sofort  dem  Kaiser  mit;  schon 
am  folgenden  Tage  (6.  Juni)  war  er  in  der  Lage,  dem  Minister  lu  er- 
offnen, dass  der  bisher  übliche  GeschXftsgang  in  jeder  Richtung  beizu- 
behalten sei.  Mettemich  setzte  hievon  seinerseits  Trauttmansdorff  in 
Kenntniss.  ,Es  ist  übrigens  natürlich,*  fügte  er  bei,  «dass  Eure  Excellens 
allen  Conferenzen  beiwohnen,  wenn  Sie  es  für  gut  finden,  und  ich  werde 
in  dieser  Hinsicht  die  nOthigen  Anordnungen  treffen,  dass  vom  nächsten 
Dienstag  an  die  Conferenz  stets  bei  Ihnen  abgehalten  werde/  Enherzog 
Carl  an  Metternich.  Bmxelles,  le  5  juin  1794.  Cupie.  Mettemich  an 
Trauttmansdorff.  Bmxelles,  le  5  juin  1794.  Orig. 


Bdgiea  imt«r  dtr  OeMnlBiftltbaltenehsIt  Rnbenog  Carls  (179S,  1794).  25 

ZU  übernehmen.  Es  geschah  dies  am  16.  April  im  Hauptquartier 
zu  Cateau.  In  dem  Gefechte  am  17.  zog  er  den  Degen^  znm 
Zeichen  y  dass  er  commandire.^  Soweit  es  sich  dabei  um  eine 
Formsache  handelte ^  war  dies  selbstverständlich^  da  ja  der 
Kaiser  allen  grossen  Actionen  des  Hauptheeres  persönlich  bei- 
wohnte. Thatsächlich  blieb  der  Oberbefehl  in  den  Händen 
Cobm^'s;  aber  aas  dem  Allerhöchsten  Handschreiben  vom 
22.  April'  geht  doch  hervor,  dass  das  Verhältniss  zwischen  dem 
Kaiser  und  Coburg  in  eine  bestimmte  Formel  gefasst  werden 
sollte.  Damach  sollte  dieser  auch  fernerhin  ^der  Vereinigungs- 
punkt'  bleiben,  von  welchem  alle  Anordnungen  des  Kaisers  und 
jene  des  Hofkriegsrathes  an  die  Armee  ergehen  und  woselbst 
alle  Meldungen  und  Eingaben  zusammenfliessen  würden,  damit 
die  bestehende  Ordnung  zwischen  der  Armee  und  dem  Hof- 
kriegsrathe  nicht  im  Mindesten  gestört  sei.  Die  Analogie  dieser 
Verfligung  mit  jener  Qeschäflsordnung,  welche  fllr  die  Ver- 
waltung Belgiens  während  der  Anwesenheit  des  Kaisers  gelten 
sollte,  springt  dabei  in  die  Augen,  und  wenn  es  weiterhin  in 
jenem  Handschreiben  heisst,  dass  der  Kaiser  sich  aller  Details 
enthalten,  anderntheils  aber  alle  Einzelheiten,  die  auf  den  Dienst, 
den  Zustand  der  Truppen  oder  auf  die  Operationen  Bezug 
haben,  unter  seinen  Augen  bearbeiten  lassen  wolle,  so  liegt 
hierin  allerdings  ein  Widerspruch,  der  den  Gedanken  nahe 
legt,  dass,  so  wie  dort  der  Antagonismus  TrauttmansdorfiTs 
und  Mettemich^s  im  Spiele  war,  auch  hier  es  die  Gegner  Co- 
burg's  und  Mack's  gewesen  seien,  welche  auf  die  Formulirung 
des  Handschreibens  Einfluss  nahmen,  ohne  dabei  fär  das,  was 
sie  wünschten,  nämlich  Coburg  in  den  Hintergrund  zu  schieben, 
den  richtigen  Ausdruck  zu  finden.'    Aber  auch  der  Kaiser  selbst 


>  Witzleben  lU,  164. 

*  Ebenda. 

'  8o  weit  scheint  mir  die  Veimuthiing  Witzleben's  III,  163  ff.  plausibel; 
was  dagegen  ddraelbe  an  dieser  Stelle  sonst  über  die  Parteien  und 
die  Parteibestrebnngen  im  kaiserlichen  Hauptquartier  bemerkt,  ist  mehr- 
fach anfechtbar.  Unrichtig  ist,  wenn  S.  158  Rollin  als  Erzieher  des 
Erzherzogs  Franz  in  Toscana  bezeichnet  wird.  S.  159  wird  der  Vice- 
kanzler  Fürst  CoUoredo  mit  dem  Cabinetsminister  Grafen  Colloredo  ver- 
wechselt; dieser,  nicht  jener  begleitete  den  Kaiser  nach  Belgien  und 
war  nicht  ,weniger  einflussreich'  und  ,häu6g  mit  Thugut  in  Widerspruch^ 


B«lfieii  antor  der  Oeacfmlttettbaltoxvehall  Bnhenoff  Ovis  (1793«  1794).  27 

gegennahm^'  wenn  auch  der  Form  nach  die  militärischen  Dis- 
positionen ^anf  Allerhöchsten  Befehl  Seiner  Majestät'  getroffen 
worden^  so  blieb  thatsächlich  doch  das  Commando  in  den 
Händen  Cobnrg's,  und  auch  Mack  behauptete  zunächst  seine 
Stellung,  eumal  ja  die  beiden  Siege,  mit  denen  die  Campagne 
eröffnet  worden  war,  und  zu  denen  er  den  Plan  entworfen  hatte,' 
als  sein  Erfolg,  sowie  die  Kaiserreise  überhaupt,  die  diesen  an- 
scheinenden Aufschwung  hervorgerufen  hatte,  als  Werk  seiner 
Partei  bezeichnet  werden  konnte.  ,Der  Einfluss  des  Generals 
Mack,^  meinte  damals  Mercy,  ,wird  sich  erhalten,  vorausgesetzt 
dass  auch  das  Gleiche  von  seiner  Gesundheit  gilt/  *  Vorsichtiger 
nrtheilte  E^en:  ,Mack  ist  gegenwärtig  zufrieden,  aber  ich  ftrchte, 
dass  die  Ankunft  des  Prinzen  Waldeck  ein  Dorn  in  seiner 
Seite  sein  wird/* 

Man  glaubte  allgemein,  dass  der  Kaiser  längere  Zeit  in 
Belgien  verweilen  werde.  ,Der  Sitz  der  Monarchie  wird  hier,' 
schrieb  Mercy  am  IL  April  an  den  ihm  befreundeten  Starhem- 
berg  ,minde8tens  bis  zum  Winter  sein.  Die  Kaiserin  soll  nach 
ihrer  Niederkunft  kommen;  wahrscheinlich  kehrt  der  Hof  im 
November  oder  December  nach  Wien  zurück.'  ,Freilich,'  fügt 
er  hinzu,  «könnten  Umstände  eintreten,  die  eine  andere  EiUt^ 
Scheidung  zur  Folge  haben  würden.  Man  würde  sich  einer 
Täuschung  hingeben,  wollte  man  an  die  Möglichkeit  glauben, 
dass  der  Kri^  mit  diesem  Feldzuge  enden  werde.' ^ 

III.  Montgalllard* 

Thugut**  hatte  Anfangs  Mai  sein  diplomatisches  Haupt- 
quartier in   Valenciennes  aufgeschlagen,   in   dem   Hause   eines 

^  6«neralbefehl.  Cbatillon,  29.  April  1791.  Kr.-A.  Vgl.  auch  die  Geueral- 
befehle  aus  den  ersten  Maitagen  1794.  Ebenda. 

'  Bexüglich  der  Schlacht  von  Landrecies  (17.  April)  ausdrücklich  von  Co- 
burg in  der  »umständlichen  Relation'  (Kr.-A.)  über  dieselbe  bexeugt. 

*  Mercy  an  SUrhemberg,  le  11  avril  1794;  bei  Thürheini  a.  a.  O.  226. 

^  Eden  an  Auckland.  Brüssel,  Sunday,  April  26^^  bei  Auckland  III,  207. 

^  Mercy  an  SUrhemberg.  Bnixelles,  le  11  avril   1794  bei  Thflrheim  227; 

vgl.  auch  Eden   an  Auckland.   Vienna,  March  24^*^  1794   bei  Auckland 

in,  193. 

*  In  den  im  Nachfolgenden  vielfach  eingestreuten  Bemerkungen  ist  es  nicht 
meine  Absicht,    die   ganze  Frage  über   die   Räumung  der  Niederlande, 


Belgien  unter  der  Qenenlstotthalterschaft  Enberxog  Carls  (1798,  1794).  29 

Allein  diese  Behauptung  läset  sich  nicht  nur  nicht  er- 
weisen, sondern  sie  muss  sogar  bestimmten  Thatsachen  gegen- 
über entschieden  abgelehnt  werden.  Im  Monate  Mai  1794  hatte 
sich  ein  Abenteurer  in  Brüssel  eingefunden,  der  sich  Jean 
Gabriel  Maurice  Roques  Graf  von  Montgaillard  nannte,  aus 
Languedoc  zu  stammen  behauptete  und  vorgab,  dass  er  als 
Hauptmann  des  Regiments  d'Auxerrois  seit  1791  wiederholt 
ans  Frankreich  emigrirt  sei.  Durch  sein  sicheres  Auftreten 
zog  derselbe  zunächst  die  Aufmerksamkeit  der  Emigranten  auf 
sich.  Trug  er  doch  das  Malteserkreuz  und  einen  Namen  von 
gutem  EJange.  Man  war  begierig,  den  Mann  kennen  zu  lernen, 
der  behauptete,  in  die  Geheimnisse  der  französischen  Machthaber 
eingeweiht  und  in  die  Comit^s  derselben  eingedrungen  zu  sein, 
auch  mehrere  Male  mit  Robespierre  gespeist  zu  haben.  Allein 
auch  die  Regierung  fand  bald  Anlass,  sich  mit  dem  Glücksritter 
zu  befassen,  da  sich  derselbe,  mit  einer  Empfehlung  des  be- 
kannten Abbä  de  Pradt  versehen,  an  Metternich  mit  der  Bitte 
wendete,  sich  mit  seiner  Familie  in  Brüssel  aufhalten  zu  dürfen. 

Wie  de  Pradt  erzählt,  war  es  Prinz  August  von  Aremberg, 
der  zuerst  die  Aufmerksamkeit  Mercy's  auf  den  politischen 
Hochstapler  lenkte.  Es  kam  zu  einem  Rendezvous  zwischen 
Mercy  und  Montgaillard.  ,Man  kann  sich,'  bemerkt  de  Pradt, 
,nicht8  Komischeres  denken  als  den  Contrast,  den  diese  beiden 
Männer  bildeten.  Hier  der  förmlichste  der  Menschen,  dort  ein 
Mann,  der  alle  Höflichkeitsformeln  bei  Seite  liess  und  seinen 
Freimuth  bis  zur  Roheit  trieb.  Die  erste  Frage  Mercy 's  be- 
traf sein  Hotel  in  Paris  und  sein  Mobiliar.  Montgaillard  be- 
richtete ihm  hierüber  mit  jener  Sicherheit,  mit  der  er  jedem 
zu  sagen  wusste,  was  aus  seiner  Familie  und  seinen  Gütern 
geworden  sei.  Hierauf  nahm  die  Conversation  eine  ernstere 
Wendung.  Sie  dauerte  so  einige  Zeit,  als  sich  plötzlich  die 
Flügel  des  Cabinets  öffneten  und  Graf  (später  Fürst)  Trautt- 
mansdorff  eintrat.  „Graf  Montgaillard,^  stellte  Graf  Mercy  vor. 
„Ich  habe  von  dem  Herrn  bereits  sprechen  gehört,"  versetzte 
Trauttmansdorff,  „kenne  ihn  aber  nicht."  „Ich  habe  ebenfalls  von 
Ihnen  mein  Herr,  sprechen  gehört,  kenne  Sie  aber  weiter  nicht," 
erwiderte  Montgaillard.  „Graf  Montgaillard  ist,"  fuhr  Mercy 
fort,  „ganz  meiner  Ansicht,  dass  man  mit  Robespierre  nicht 
Frieden  schliessen  kann".  „Und  ich,"  erwiderte  Trauttmansdorff, 


30  lY.  Abhandlung:    t.  Zeisaberg. 

„bin  überzeugt,  dass  die  Zeit  zu  Unterhandlungen  gekommen 
ist;  die  Regierung  Robespierre's  ist  hinlänglich  befestigt;  er  wird 
die  Revolution  schliessen.^  „In  diesem  Falle, ^  versetsste  rasch 
Montgaillard,  „rathe  ich  Ihnen  Eile,  denn  in  sechs  Wochen  wird 
er  guillotinirt  sein."  „Was?  guillotinirt  in  sechs  Wochen,"  rief 
Trauttmansdorff,  „woher  nehmen  Sie  diese  Nachricht?"  »Von 
jemandem,  der  es  sehr  gut  weiss,"  antwortete  Montgaillard,  „von 
Barrfere,  der  mir  dies  vor  14  Tagen  sagte,  als  ich  bei  ihm  za 
Abend  speiste."  „Barrfere  mag  sagen,  was  er  will,  ich  glaube 
es  nicht  und  soupire  nicht  bei  ihm."  „Um  so  schlimmer,"  er- 
widerte Montgaillard;  „man  kennt  nicht  die  Revolution  und  ist 
folglich  nicht  in  der  l^age,  sie  zu  bekämpfen,  wenn  man  nicht 
bei  Barrfere  soupirt."  Einige  Minuten  darnach  endete  die  Unter* 
haltung,  man  trennte  sich,  und  Montgaillard,  der  mich  im  Vor- 
zimmer Mercy's  traf,  sagte  zu  mir:  „Wissen  Sie,  warum  Europa 
verloren  ist?  Deshalb,  weil  es  von  Männern  wie  diese  da 
drinnen  regiert  wird."^^ 

Soweit  de  Pradt.  Wir  besitzen  indess  Aufzeichnungen 
Montgaillard's  selbst,  die,  wenn  auch  in  denselben  die  eigent- 
liche Frage  nur  nebenher  berührt  wird,  doch  Vergleichungs- 
punkte genug  mit  dem  Berichte  de  Pradt^s  bieten,  um  beor- 
theilen  zu  können,  was  an  diesem  als  beglaubigte  Thatsache 
festgehalten  werden  darf.  Es  sind  dies  die  im  Jahre  XII  zu 
Paris  erschienenen  M^moires  secrets,'  deren  Zweck  es  offenbar 
war,  die  neue  politische  Häutung  Montgaillard's  der  damals  von 
den  Bourbons  zu  Buonaparte  übergetreten  war,  zu  rechtfertigen. 
Er  handelt  hier  von  seiner  Emigration,  von  seinen  Beziehungen 
zu  den  Bourbons  und  von  den  Intriguen,  welche  England  gegen 
Frankreich  ins  Werk  gesetzt  habe.  Um  die  Glaubwürdigkeit 
seiner  Angaben  zu  erhärten,  spricht  er  zunächst  von  seiner 
Person,  die  keineswegs  so  dunkler  Herkunft  gewesen  sei,  als 
von  seinen  Verleumdern  behauptet  werde.  Er  gibt  zwar  zu, 
dass  er  den  Titel  eines  Grafen  mit  Unrecht  geführt  habe, 
aber  seinen  Ahnen   habe   derselbe   zugestanden;   er  fbhrt  die- 

^  (De  Pndt),  Do  la  Belgique  155  ff. 

'  Memoire«  secreta  de  J.  G.  M.  de  Montgaillard,  pendant  les  ann^es  de 
fM>n  Emigration,  contenant  do  nouvolleit  informations  aar  le  caract^re  des 
Princes  fran^ais,  et  snr  les  intrigues  des  Agens  do  TAngleterre.  Par  J.  M. 
O.  Rocques  de  MontgailUrd.  k  Paris  an  XII. 


Belgien  notor  der  OeDenüetottliAlterachaft  Enbenog  Carls  (1798,  1794).  31 

selben  väterUcherseits  bis  auf  die  Könige  Franz  I.^  Heinrieb  HL 
and  IV.  zorttek,  mütterlicherBeits  leitet  er  sieb  sogar  von  dem 
Gründer  des  Malteserordens  Raimund  Dupuy  ab.  Anfangs 
fbr  die  militärische  Laufbahn  bestimmt,  macht  er  durch  sechs 
Jahre  den  Krieg  in  Amerika  mit,  wird  mit  21  Jahren  Second- 
capitain  im  Regiment  Auxerrois,  tritt  später  in  den  Civildienst 
über  und  findet  bei  der  Intendanz  von  Brest  Verwendung.  Seine 
Beziehungen  zu  dem  Minister  Delaporte  versetzen  ihn  nach 
dem  10.  August  1792  in  Lebensgefahr  und  veranlassen  ihn 
zeitweilig  zur  Auswanderung  nach  Belgien,  wo  er  sich  bei  seinem 
Verwandten,  dem  Erzbischof  von  Bordeaux,  zu  Soignies  bei 
Brüssel  aufhält.  Doch  nach  sechs  Wochen  kehrt  er  nochmals 
nach  Frankreich  zurück,  um  es  erst  zur  Zeit  der  Schreckens- 
herrschaft wieder  zu  verlassen.  Er  begibt  sich  zunächst  an 
die  Grenze  von  Westflandem,  wird  aber  daselbst  von  einem 
Piquet  kaiserUcher  Dragoner  aufgehoben  und  nach  Ypern  ge- 
bracht, wo  General  Salis  befehUgt.  Diesem  gegenüber  beruft 
er  sich  auf  seine  einstigen  Beziehungen  zu  Mercy  d'Argenteau. 
In  der  That  nimmt  sich  dieser  seiner  an.  Er  darf  sich  nach 
Brüssel  zu  seiner  daselbst  weilenden  Familie  begeben  und  wird 
auf  Mercy's  Veranlassung  in  der  Folge  sogar  in  das  kaiserliche 
EEaaptquartier  nach  Tournay  beschieden,  wo  ihm  Franz  IL  eine 
zweistündige  Unterredung  gewährt.  Montgaillard  tritt  hiebei 
der  Behauptung  entgegen,  als  sei  er  von  Pichegru  in  das  Oster- 
reichische Feldlager  entsendet  worden,  um  zu  sondiren,  ob  man 
geneigt  sei,  zur  Einsetzung  des  Prätendenten  auf  dem  franzö- 
sischen Throne  mitzuwirken;  ebenso  entschieden  stellt  er  in  Ab- 
rede, ein  Helfershelfer  (coop^rateur)  Robespierre's  gewesen  zu 
sein:  nie  habe  er  einen  Auftrag  des  Comit^  de  salut  public  über- 
nommen, nie  in  directer  oder  indirecter  Verbindung  mit  irgend 
einem  Mitgliede  dieses  Comit^s  gestanden,  als  er  zu  Ende  April 
1794  Paris  verliess,  Niemandem,  selbst  nicht  seinem  vertrauten 
Diener,  den  Zweck  seiner  Reise  mitgetheilt.  Nie  habe  er  mit 
CSerfiiyt  und  Mack  verkehrt.  Wohl  habe  ihn  Oberst  Froissard 
(Frossard)  öfters  in  dem  Hotel  de  rimpäratrice  zu  Toumay 
besucht,  und  ihm  die  Einladung  zu  den  Diners  hoher  Persönlich- 
keiten überbracht.  Zweimal  habe  er  bei  dem  Generalkriegs- 
commissär  Grafen  O'Donnel  gespeist,  und  er  erinnere  sich  noch 
wohl,  grüne  Elrbsen  und  Erdbeeren  vor  Mitte  Mai  gespeist  zu 


32  lY.  Abbmiidliiiiff:   r.  Zeistberg. 

haben«  Den  Commandanten  von  Grent,  Oberst  St.  L^ger,  und 
den  Adjutanten  des  Herzogs  von  York  bezeichnet  er  als  seine 
damaligen  Gönner.  Der  Herzog  selbst  habe  sich  zn  Tonmay 
mit  ihm  unterhalten  und  sowohl  dieser  als  Lord  E3gin  ihn  er^ 
muntert  y  sich  nach  London  zu  begeben^  eine  Einladung,  der 
er  auch  Folge  geleistet  habe.  ^Vor  meinem  Aufenthalt  in 
London/  setzt  er  hinzu ^  ^muss  ich  bemerken,  dass  Baron 
Thugut  und  Graf  Trauttmansdorff  Minister  des  Kaisers  waren. 
Nachdem  sie  mich  mit  Fragen  über  Robespierre  und  Barr&re 
—  sie  begriffen  nicht  die  Barbarei  des  ersten,  sie  bewunderten 
den  Geist  des  zweiten  —  überschüttet,  sagte  der  Graf  zu  mir: 
,Dieser  Robespierre  ist  ein  eigenthümlicher  Mensch;  seit  sechs 
Wochen  lässt  er  uns  nicht  schlafen.  Warum  sollte  man  ihn 
nicht  anerkennen?  Alles  wäre  auf  diese  Weise  zu  Ende.'  Aber 
von  sich  selbst  behauptet  Montgaillard,  dass  er  in  royalistischen 
Anschauungen  erzogen  worden  sei.  Als  junger  (28 jähriger) 
Mann  sei  er  vertrauensselig  im  Lager  der  Verbündeten  er- 
schienen und  habe  bei  diesen  Absichten  vorausgesetzt,  die  den- 
selben fremd  waren.  Erst  im  Verkehre  mit  denselben  seien 
ihm  die  Schuppen  von  den  Augen  gefallen  und  habe  er  er- 
kannt, dass  insbesondere  Pitt  der  erbittertste  Feind  nicht  nur 
der  französischen  Revolution,  sondern  auch  Frankreichs  sei. 

Montgaillard  ist  sicherlich  kein  Charakter,  der  Anspruch 
auf  unsere  Achtung  erheben  darf.  Dennoch  macht  gerade  die 
Naivetät,  mit  welcher  er  in  jenem  Buche  seinen  wiederholten 
Sinneswandel  zu  erklären  und  zu  rechtfertigen  sucht,  von  unter- 
geordneten Punkten  abgesehen,  durchaus  den  Eindruck  der 
Glaubwürdigkeit  Was  insbesondere  die  royaUstischen  Ge- 
sinnungen betrifft,  die  er  dem  Kaiser  und  anderen  Personen 
gegenüber  zur  Schau  getragen  haben  wiU,  so  ist  es  gewiss 
richtig,  wenn  er  bemerkt,  dass  selbst  wenn  seine  Ueberzeugung 
eine  andere  gewesen  wäre,  die  Misshandlungen,  denen  er 
als  vermeintlicher  Republikaner  durch  jene  Dragoner  aus- 
gesetzt war,  ihn  hätten  witzigen  und  über  die  Art  belehren 
müssen,  welche  allein  geeignet  war,  ihm  einen  ruhigen  Auf- 
enthalt bei  seiner  Familie  in  Brüsssel  zu  verschaffen.  Mit 
seiner  Behauptung  steht  aber  auch  das  Wenige,  was  uns  hier- 
über aus  den  Österreichischen  Archiven  bekannt  ist,  nicht  in 
Widerspruch. 


Bftlcien  unter  der  Qeii«nJstetth4lter>cli4ft  finherxog  Carls  (179S,  1794).  35 

Anscheinend  kommt  hier  zunächst  ein  kurzes  BiUet  in  Be- 
tracht, welches  der  Cabinetsminister  CoUoredo  am  13.  Mai  an 
Trauttmansdorff  richtete.  ^Was  Ew.  Exe./  heisst  es  in  dem- 
selben,  ;in  der  Nachschrift  Ihres  Briefes  bemerken:  es  sei 
wttnschenswerth,  dass  diesem  unseligen  Kriege  durch  ein  fried- 
liches Abkommen  ein  Ende  gemacht  werde,  und  dass  es  wahr 
sein  möge,  dass  auch  Robespierre  nichts  Besseres  wünsche,  so 
weiss  ich  nicht,  ob  man  diesen  französischen  ,caracteri^  Glauben 
beimessen  darf.  Im  besten  Falle  sind  es  Abenteurer  und 
falsche  Emissäre,  die  unsere  Gesinnungen  und  das,  was  wir 
etwa  auf  ihre  geflissentlichen  Fragen  antworten,  zu  erforachen 
suchen.'  —  Auf  den  eraten  Blick  könnte  man  wohl  versucht 
sein,  diese  Worte  auf  MontgaiUard  zu  beziehen ;  allein  in  Wirk- 
lichkeit beweisen  sie  blos,  dass  Trauttmansdorff  za  jenen 
Persönlichkeiten  gehörte,  die  eine  friedliche  Verständigung  mit 
Robespierre  fUr  möglich  erachteten.  Schon  seit  Beginn  des 
Jahres  hatte  er  dem  Kaiser  dringend  zum  Frieden  gerathen.^ 
Ja  er  bedauerte  es,  dass  man  nicht  schon  zur  Zeit,  da  Maria 
Antoinette  noch  nicht  auf  dem  Schaffot  geendet,  die  Engländer 
noch  vor  Toulon  gestanden,  der  Aufstand  in  der  Vendäe  noch 
angedauert  und  die  Oesterreicher  vor  Landau  und  Maubeuge 
gelegen,  Emissäre  in  Dienst  genommen  habe,  um  sich  um  den 
Frieden  bitten  zu  lassen,  statt  später  selbst  ihn  anbieten  zu 
mttssen.'  Allein  wh:  haben  keinen  triftigen  Grund,  an  den 
übereinstimmenden  Angaben  de  Pradt's  und  Montgaillard^s  selbst 
zu  zweifeln,  wonach  Letzterer  dergleichen  als  unausftlhrbar  be- 
zeichnete. Anwürfe  der  Art,  wie  sie  Trauttmansdorff  in  seinem 
uns  nicht  mehr  erhaltenen  Schreiben  an  CoUoredo  erwähnt  zu 
haben  scheint,  müssen  demnach  von  anderer  Seite  ausgegangen 
sein,  und  es  ist  immerhin  bemerkenswerth,  dass  CoUoredo,  der  wie 
kein  Anderer  im  Vertrauen  des  Kaisers  stand,  dergleichen  rund- 
weg abwies.  Doch  auch  Trauttmansdorff  müsste  seine  Ansichten 
über  MontgaiUard,  wäre  derselbe  in  jenem  Schreiben  gemeint, 
binnen  wenigen  Tagen  gründUch  geändert  haben,  wie  aus  einem 
vertraoUchen  Schreiben  desselben  vom  20.  Mai  an  den  Cabinets- 
minister CoUoredo   ersichtUch  ist.     Darnach  hatte  MontgaiUard 


^  Zinsendoif,  Tagebach,  16  janyier,  1794. 

*  MMDoiie  Traottmaiudorff  *8  an  den  Kaiser  vom  3.  Janvar  1794. 
SiUaBffsbw.  d.  pkil.-kut   Gl.  GXXXI.  Bd.  4.  Abb.  3 


Belgien  utor  d«r  OeD«raUtRUli»ltanckaft  finbenog  Carlj  (179^,  1794).  35 

von  York  zu  sprechen^  doch,  wie  ich  hoffe,  ohne  sich  unserem 
erhabenen  Herrn  zu  nähern/  ^ 

Am  23.  Mai  kommt  Trauttmansdorff  nochmals  auf  die 
Sache  zurück.  ,Ich  habe  Ew.  Exe.  gegenüber  öfters  von 
einem  gewissen  Montgaillard  gesprochen  und  auch  an  Thugut 
geschrieben,  ohne  eine  Antwort  erhalten  zu  haben.  Breteuil 
sprach  mit  mir  von  ihm,  er  würde  einen  hohen  Werth  darauf 
legen,  wenn  man  ihn  sprechen  würde,  er  wollte,  dass  ich  ihn 
kommen  lasse.  Wenn  dieser  Mensch  nützlich  oder  interessant 
sein  soUte,  wäre  es  ungleich  besser,  dass  ihn  Mercy  zu  sich 
beschiede.** 

Damit  verlassen  uns  die  Actenstücke  für  etwa  vierzehn 
Tage;  man  legte  inzwischen  die  Sache  dem  Fremdencomite 
zur  Begutachtung  vor,  das  sich  über  Montgaillard  höchst  un- 
günstig äusserte.  Denn  derselbe  hatte  sich  mittlerweile  in 
vielfache  Widersprüche  verwickelt  und  hatte  sich  gegenüber 
Personen,  welche  die  im  mittäglichen  Frankreich  begüterte 
Familie  Montgaillard  kannten,  zuzugeben  genöthigt  gesehen, 
dass  er  derselben  nicht  angehöre.  Dies  und  die  frivole  Art,  mit 
der  er  sich  über  die  Hinrichtung  Ludwigs  XVI.  und  Orleans 
geäussert  haben  sollte,  veranlassten  das  Fremdencomite,  zu  be- 
antragen, ihn  entweder  zu  verhaften  oder  ausser  Landes  zu 
verweisen.'  Trauttmansdorff  hingegen  ertheilte  Metternich  den 
Auftrag,  jede  Entscheidung  in  dieser  Angelegenheit  zu  vertagen, 
bis  Mercj,  der  nähere  Aufschlüsse  über  Montgaillard  zn  geben 
im  Stande  sei,  seine  Meinung  abgegeben  haben  werde.^ 

Schon  am  19.  Mai  hatte  Metternich  dem  Grafen  Mcrcy 
das,  was  er  über  Montgaillard  bis  dahin  hatte  in  Erfahrung 
bringen  können,  übersandt.  ,Sein  Benehmen/  setzt  er  hinzu, 
,hat  hier  grosses  Aergemiss  erregt.  Es  scheint  mir,  dass  dieser 
Mensch  eine  besondere  Ueberwachung  erheischt.  Der  Zufall 
hat  mir  einen  Brief  in  die  Hand  gespielt,  in  welchem  er  ein- 
geladen wird,  sich  ins  Hauptquartier  des  Herzogs  von  York  zu 
begeben.     Ew.   Exe.   werden   in  Ihrer  Weisheit  erwägen,    was 


'  Trauttmansdorff  an  Colloredo.  Bnuelles,  le  21  mai  1794.  Orig.  eig. 
'  Derselbe  an  denselben.  Bruxelles,  le  23  mai  1794.  Orig.  eig. 
*  Metternich  an  Tranttmansdorff.  Braxelles,  le  8  jain  1794  nammt  Beil. 
^  Tranttmansdorff  an  Metternich.  Brnxelles,  le  10  jnin  1794.  Orig. 

3* 


36  IV.  AbhAodlQng :    Zeistberg. 

das  Resultat  all'  dieser  Combinationen  sein  wird,  und  ich  bitte 
Sie,  mich  davon  zu  unterrichten,  was  Ihrer  Ansicht  nach  ge- 
schehen soll,   wenn  dieser  Mensch  nach  Brüssel  zurückkehrt.'^ 

Die  Antwort  Mercy's  aus  Valenciennes  den  21.  Mai  lautet 
folgendcrmassen:  ,Die  erste  Nachricht,  die  ich  über  Herrn  von 
Montgaillard  erhielt,  den  ich  weder  persönlich,  noch  selbst 
dem  Namen  nach  kenne,  lautete  wenig  günstig  für  ihn;  ein 
anderer  Bericht,  der  mir  gestern  zukam,  pries  seine  Kenntnisse 
und  Absichten.  Ich  habe  beide  Versionen  dem  Herrn  Grafen 
Colloredo  zugesendet,  um  davon  den  ihm  passend  erscheinenden 
Gebrauch  zu  machen.  Ich  glaube,  dass  die  auf  derar- 
tigem Wege  zu  erlangenden  Erkundigungen  die  Ge- 
fahr des  Missbrauches  nicht  aufwiegen,  der  man  sich 
aussetzt,  wenn  man  dabei  nicht  auf  die  peinlichste 
Vorsicht  bedacht  ist.'* 

Leider  bricht  hier  der  Faden  der  Mittheilungen  aus  den 
österreichischen  Archiven  ab.  In  Mercy's  Correspondenz  findet 
sich,  soweit  mir  dieselbe  bekannt  ist,  sonst  keine  Andeutung 
über  diese  Sache  vor.  Wir  erfahren  blos,  dass  Montgaillard 
sich  ins  kaiserliche  Hauptquartier  begab,  nicht  aber,  ob  er  da- 
selbst Gelegenheit  fand,  sich  dem  Kaiser  oder  Thugut  vorzu- 
stellen, und  nichts  über  den  Inhalt  einer  derartigen  Unterredung. 
Aber  es  liegt  anderseits  doch  auch  nichts  vor,  was  gegen  die 
Behauptung,  die  Unterredungen  hätten  wirklich  stattgefunden, 
geltend  gemacht  werden  könnte.  Vielmehr  Iftsst  es  die  Cor- 
respondenz TrauttmansdorfiTs  ab  wahrscheinlich  erscheinen,  dass 
Montgaillard  Gegenheit  fand,  sich  gegenüber  Mercy,  Thugut 
und  dem  Kaiser  über  die  innere  Lage  Frankreichs  auszu- 
sprechen. Nur  kann  die  Unterredung  mit  Mercy,  der  wie  de 
Pradt,  oder  ^  mit  Thugut,  der,  wie  Montgaillard  selbst  angibt, 
Trauttmansdurff  beiwohnte,  nach  den  Briefen  des  Letzteren  zu 
urtheilen,  nicht  vor  dem  23.  Mai  stattgefunden  haben. 


^  Beila^:  «Copie  d*une  lettre  adress^e  k  Mr.  Montgaillard  chez  Bir.  Tagent 
Becker:  ^Je  suis  charfr^,  de  la  part  de  8.  A.  K.  le  duc  d'York,  qu*il  d^ire 
avoir  le  plalsir  de  vous  voire  k  non  quartier  g^n^ral,  le  plutdt  qu^il 
▼ona  sera  poaaible ;  u  vonii  paasez  par  ici,  je  nerai  charm^  de  von«  don- 
iier  de»  renaeignements  oii  8.  A.  R.  sera  ponr  le  moment.  Xai  Thonneor  ..." 
Signi:  8t  L^r.  Oand,  16  mal  1794/ 

*  Mercy  an  Mettemich.  Valencionnea,  le  21  mal  1794.  Orig.  eig. 


Belgien  unter  der  GenenOsUttluItersobaft  Erzkenog  Carls  (179S,  1794).  37 

Und  selbst  was  den  Inhalt  der  Unterredung  betrifft,  so 
liegt  eigentlich  kein  Grand  vor,  an  demselben  wenigstens  in 
der  von  Montgaillard  selbst  mitgetheilten  Form  zu  zweifeln, 
während  die  Darstellung  de  Pradt's  allerdings  nur  zu  sehr 
unter  dem  Einflüsse  des  ^Esprit  d'escalier^  steht.  Bei  den  uns 
bekannten  Anschauungen  TrauttmansdorfiTs  wäre  es  immerhin 
möglich^  dass  derselbe  bei  einer  jener  Unterredungen  Worte 
fallen  gelassen  habe,  die  Montgaillard  über  seine  wahren  Ge- 
sinnungen sondiren  sollten.  Aber  ebenso  sicher  scheint  es,  dass 
Montgaillard  selbst  keine  FriedensanwUrfe  gemacht  hat,  und  es 
muss  geradezu  befremden,  dass  man  sich  in  dieser  Beziehung 
auf  die  Autorität  de  Pradt's  beruft,  denn  gerade  dieser  ver- 
sichert, dass  Montgaillard  eine  Verständigung  mit  Robespierre 
als  aussichtslos  bezeichnet  habe.  Und  diese  Angabe  de  Pradt's 
•  findet  eine  Stütze  nicht  nur  in  den  ,M4moires  secrets^,  sondern 
auch  in  einer  noch  im  Laufe  desselben  Jahres  zu  Haag  und 
London  unter  dem  Namen  Montgaillard's  erschienenen  Bro- 
schüre,^ weiche  den  Beweis  zu  führen  sucht,  dass  man  mit 
Frankreich  im  Augenblicke  zu  keinem  erspriesslichen  Frieden 
zu  gelangen  vermöge.  Dönhoffs*  Bericht  beweist  doch  nur, 
dass  Montgaillard  der  Ruf  vorausging,  ein  Emissär  Robes- 
pierre's  zu  sein,  was  wohl  auf  das  Gerede  der  in  Brüssel  weilen- 
den yWeissen^  Emigration  zurückzuführen  sein  dürfte.  Bedenkt 
man,  dass  erst  in  Folge  der  Gerüchte,  welche  über  eine  an- 
gebliche Unterredung  Montgaillard's  mit  dem  Kaiser  in  Umlauf 
waren,  Dönhoff  zur  Berichterstattung  sich  veranlasst  fand,  die 
sich  auf  die  Mittheilungen  dritter  Personen  beschränken  musste, 
so  wird  man  wohl  annehmen  dürfen,  dass  es  sich  nur  um  Com- 
binationen  handelte,  welche  sich  in  weiteren  Kreisen  an  die 
Anwesenheit  des  ebenso  räthselhaften  als  anrüchigen  Franzosen 
knüpften.    Dass  derartige  Combinationen  gläubige  Hörer  fanden, 


*  N^cessitä  de  U  guerre  et  dangen  de  la  paix.  Par  M.  le  comte  de  Mont- 
gaillard.  A  la  Haye  et  k  Londres,  !•'  octobre  1794.  Nicht  zagXnglich 
war  mir  eine  andere  gleichzeitige  BroschUre  Montgaillard^s:  ,Etat  de  la 
France  an  mois  de  may  1794*;  doch  ist  aus  Zinzendorfs  Tagebuch 
22.  October  1794  zu  ersehen,  daos  er  auch  in  dieser  Schrift  empfahl: 
,continner  la  guerre*. 

*  8.  Witzleben  III,  158.  vgl.  411.  Vgl.  auch  Sybel,  Geschichte  der  Revolu- 
tionsieit  lll\  96  ff. 


Belgien  unter  der  QeneralstatfcbiiltenchAft  Ersbenog  Carls  (179S,  1794).  39 

keilen  tänschten,  welche  der  Erfüllung  dieses  Wunsches  gerade 
die  innern  Zustände  Frankreichs  entgegensetzten.^  In  der  Folge 
hat  Fürst  Rosenberg  Verhandlungen  mit  Robespierre  bestimmt 
in  Abrede  gestellt.'  Uebrigens  war  es^  wie  man  aus  den  viel- 
besprochenen Depeschen  Thugut's  an  den  Gesandten  in  Peters- 
burg Grafen  Ludwig  Cobenzl  vom  10.  April  ersieht,  nicht  die 
polnische  Verwicklung,  um  derentwillen  man  dem  Kriege  mit 
Frankreich  zu  entsagen  gedachte;  ausdrücklich  wurde  vielmehr 
diese  Eventualität  für  den  Fall  in  Aussicht  gestellt,  dass  es  zu 
dem  schon  lange  befürchteten  Bruche  zwischen  Russland  und 
der  Pforte  kommen  würde.^ 

Auch  feierte  gerade  damals  die  äussere  Politik,  und  Thugut 
fand,  welches  auch  immer  die  Zielpunkte  seiner  Politik  in 
jenen  Tagen  sein  mochten,  kaum  Gelegenheit,  dieselben  bei 
dem  Kaiser  geltend  zu  machen,  am  wenigsten  aber  auf  die  mili- 
tärischen Operationen  Einfiuss  zu  nehmen.  Wenn  die  in  Wien 
surückgebliebenen  Behörden  den  ganzen  Monat  April  bezüglich 
der  polnischen  Frage  in  Hangen  und  Bangen  schwebten,  erging 
es  Thugut  selbst  nicht  viel  besser.  Die  Aufregungen  des  Fcld- 
znges,  denen  sich  der  junge  Kaiser  mit  vollem  Eifer  hingab, 
hatten,  wie  Thugut  in  einem  vertraulichen  Briefe  an  den  Grafen 
Colloredo  klagend  hervorhebt,  ein  völliges  Stocken  in  den  wich- 
tigsten und  dringendsten  Staatsgeschäften  zur  Folge,  da  der 
Minister  die  Befehle  des  Kaisers  nicht  rechtzeitig  einzuholen 
vermochte.  Der  Brief  Thugut's*  datirt  zwar  erst  vom  19.  Mai, 
aber  dass  das  Gleiche  auch  schon  früher  der  Fall  war,  ersieht 
man  aus  einem  gleichzeitigen  Schreiben  TrauttmansdorfiTs,  in 
welchem  es  hcisst:  ,Ein  anderer  Umstand,  der  sich  ebenso  fUr 
die  inneren,   wie  fUr  die  äusseren  Angelegenheiten  nachtheilig 

'  Zinsendorf,  Tagebnch,  30  mars  1794:  Der  Kaiser  sagt  zu  Zinzendorf: 
,qa*il  d^irait  1«  paix,  mais  n*en  parlait  pas'. 

*  Zinzendorf,  Tagebuch,  16  aoüt  1794.  Anlass  zu  dieser  Aeusseruug  dürfte 
das  in  Wien  umlaufende  absurde  Gerflcht  gegeben  haben,  England  habe 
Kobespierre  gestürzt,  da  derselbe  mit  Oesterreich  habe  Frieden  schliessen 
wollen.  Colporteur  dieses  Gerüchtes  war  Feltz,  auch  sonst  ein  unzuver- 
iXanger  Gew&hrsmaun.  Nach  ihm  wfire  schon  früher  Blumeudorf  als 
Friedensagent  nach  Paris  geschickt  worden.  Zinzendorf,  Tagebuch, 
4  mars  1794. 

'  Zeissberg,  Zur  Geschichte  der  Räumung  Belgiens  21  ff. 

*  Vertrauliche  Briefe  des  Freiherm  v.  Thugut  I,  100. 


40  !▼•  AbbuidluDg:   Zeissbtrg. 

erweist;  besteht  darin^  dass,  da  der  Kaiser  sich  stets  bei  der 
Armee  befindet  und  daselbst  in  vollem  Umfange  des  'Wortes 
die  Functionen  eines  commandirenden  Generals  verrichtet, 
während  die  Minister  von  ihm  entfernt  sind;  ihn  nicht  sprechen, 
noch  detaillirte  Berichte  über  die  Gegenstände  ihres  Ressorts 
erstatten  können  ^  nichts  geschieht;  die  Geschäfte  sich  hänfen 
und  die  Unordnung  und  Verwirrung  bald  den  Gipfel  erreicht 
haben  wird.  Mercy  und  Thugut  befinden  sich  zu  Valenciemies 
und  sehen  Se.  Maj.  nur  alle  acht  oder  zehn  Tage;  ebenso  bin 
ich  zu  Brüssel  und  sehe  den  Kaiser  nur  von  vierzehn  zu  vier- 
zehn Tagen;  wir  drei  sind  trostlos  darüber;  aber  umsonst/' 

Wie  hätte  unter  solchen  Verhältnissen  Thugut  auf  die 
militärischen  Operationen  bestimmenden  Einfluss  nehmen,  wie 
hätte  er  namentlich  den  Kaiser,  dessen  Ehrgeiz  damals  noch 
neue  Erfolge  heischte^  zu  thatlosem  Ansichhalten  veranlassen 
können?  In  der  That  war,  was  letzteres  anlangt,  wie  die  Folge 
lehren  wird,  gerade  das  Gegentheil  dessen,  was  in  der  Regel 
behauptet  wird,  der  Fall.  Wenn  die  Operationen  in  der  nächsten 
Zeit  ins  Stocken  geriethen,  wenn  im  Hauptquartier  des  Kaisers 
an  die  Stelle  der  früheren  Rührigkeit  mit  einem  Male  ein  ge- 
wisser Stillstand  eintrat,  so  war  dieser  nicht  durch  die  Er- 
wägungen des  Monarchen  oder  seines  Ministers,  sondern  durch 
die  Gefahr,  welche  den  beiden  Flügeln  der  Verbündeten  drohte, 
bedingt. 

IV.  Tonrcoinf^,  Tonrnay,  Oosselles. 

Der  Kaiser  war  nach  der  Brüsseler  Inauguration  am 
24.  April  Abends  zur  Armee  zurückgekehrt,  wo  zwei  Tage 
darnach  (26.  April)  unter  seinen  Augen  die  Schlacht  bei  Ca- 
teau  (Catillon)  gewonnen  wurde.  Die  Schlacht  entschied  zu- 
gleich über  das  Schicksal  der  Festung  Landrecies,  welche  am 
30.  April  capituliren  musste,  und  die  der  Kaiser  am  folgenden 
Tage  persönlich  besichtigte.*  Der  Feldzug  war  also  sehr 
glücklich  eröffnet  worden,  aber  der  Sieg  blieb  unausgenützt, 
da  die  Vorgänge  in  Flandern  und  an  der  Sambre  zur  Vorsicht 
mahnten. 


1  Vivenot-Z€i88berg  IV,  232,  Nr.  133. 
>  FoQcart  et  Finot  II,  373. 


B«lgi«D  Qotor  der  GenenlstotlhultonckAfk  Enhenog  Carls  (1798,  1794).  41 

Schon  am  23.  April  war  Pichegru,  der  feindliche  Ober- 
befehlshaber, zu  LiUe  eingetroffen,  nm  persönlich  den  Angriff 
in  Flandern  gegen  Clerfayt  zu  leiten.  Die  Franzosen  besetzten 
C!oiirtrai  nnd  belagerten  Ypern  und  Menin.  Der  Kaiser,  der 
dnrch  Briefe,  welche  man  bei  dem  zu  Catean  in  Kriegsgefangen- 
schaft gerathenen  feindlichen  General  Chapuy  vorgefunden  hatte, 
von  diesen  Anschlagen  die  erste  Kunde  erhielt,  sandte  noch 
von  dem  Schlachtfelde  ans  (26.  April)  Verstärkungen  an  Clerfayt, 
um  ihn  zu  beftlhigen,  Menin  zu  entsetzen.  Das  Unternehmen 
schlug  fehl.  Clerfayt  erlitt  bei  Mouscron  (29.  April)  eine  em- 
pfindliche Niederlage,  die  tLber  das  Schicksal  Menins  entschied. 
Nur  die  Waffenehre  wurde  gerettet,  indem  es  dem  wackeren  Com- 
mandanten  General  von  Hammerstein  gelang,  sich  mit  der  Be- 
satzung (30.  April)  in  der  Richtung  von  Brügge  durchzuschlagen. 

Während  dieser  Vorgänge  in  Flandern  bereiteten  die  Fran- 
zosen auch  einen  Hauptangriff  auf  den  linken  Flügel  der  Verbün- 
deten vor,  wo  Feldzengmeister  Graf  Kaunitz  die  Sambrelinie  mit 
27.000  Mann  vertheidigte,  dagegen  die  französische  Ardennen- 
armee  durch  Zuzüge  von  der  Nord-  und  der  Moselarmee  allmälig 
bis  60.000  Mann  verstärkt  wurde.  Den  Befehl  über  diese 
Streitmacht  erhielt  Jourdan,  der  Oberbefehl  verblieb  Pichegru, 
dem  für  die  Fortsetzung  seiner  Operationen  an  der  Lys  freies 
Spiel  gelassen  wurde.  Seitdem  trat  im  Centrum  eine  Art 
Waffenruhe  ein;  beiderseits  wendete  sich  die  Aufmerksamkeit 
den  Flügeln  zu;  denn  es  war  klar,  dass  an  einem  derselben 
die  EIntscheidung  erfolgen  müsse. 

Auf  die  Nachricht  von  dem  Missgeschick,  das  Clerfayt 
bei  Mouscron  erlitten,  hatte  ihm  der  Kaiser  den  Herzog  von 
York  zu  Hilfe  gesendet.  In  einem  am  1.  Mai  zu  Toumay  ab- 
gehaltenen Kriegsrathe  kamen  Clerfayt  und  York  überein,  dass 
jener  die  Lys  überschreiten,  sich  mit  Hammerstein  und  den  so- 
eben bei  Ostende  gelandeten  englischen  Truppen  vereinigen, 
und  hierauf  neuerdings  die  Offensive,  und  zwar  am  linken  Ufer 
der  Lys  gegen  Courtrai  eröffnen,  York  aber  mit  seinen  Trappen 
am  rechten  Ufer  diesem  Unternehmen  Soutien  gewähren  sollte. 
Aber  auch  dieser  an  sich  nicht  eben  glücklich  ersonnene  Plan 
schlug  fehl.  Zwar  warf  der  Herzog  von  York  einen  Angriff 
auf  seine  Stellung  bei  Marquain  (10.  Mai)  blutig  zurück;  aber 
Cler&yt  vermochte  sich  Courtrai's  nicht  zu  bemächtigen  und  wich, 


42  IV.  AbfaADdlnng:    Zeistberg. 

vom  Feinde  lebhaft  verfolgt,  am  13.  Mai  bis  Thielt  zurück. 
Anderseits  erzwangen  die  Franzosen  am  10.  Mai  bei  Tbain  zum 
ersten  Male  den  Uebergang  über  die  Sambre.  Aber  schon  am 
13.  Mai  (Gefecht  bei  Rouveroj)  schlag  dieselben  Eannitz  wieder 
über  den  Fluss  zurück. 

Im  kaiserlichen  Hauptquartier  waren  anfangs  die  An- 
sichten darüber  getheilt,  ob  man  mit  der  Hauptarmee  nach 
Flandern  oder  an  die  Sambre  rücken  solle.  In  der  Besorgniss, 
durch  eine  solche  entscheidende  Massregel  den  nicht  unter- 
stützten Flügel  dem  Uebergewichte  des  Feindes  preiszugeben, 
wollte  man,  um  nicht  ganz  unthätig  zu  bleiben,  zu  Gunsten 
Clerfayt's  eine  Diversion  gegen  Cambrai  versuchen,  stand  aber 
von  diesem  Plane,  sowie  von  dem  beabsichtigten  Angriffe  auf 
Avesnes  bald  wieder  ab,  um  sich  auch  fernerhin  die  Hände  nach 
beiden  Seiten  hin  freizuhalten.  Man  beschränkte  sich  darauf, 
bald  nach  rechts,  bald  nach  links  Verstärkungen  abzugeben, 
bis  endlich  Coburg  sich  auf  das  Entschiedenste  weigerte,  die 
Truppen  bei  Landrecies  durch  einzelne  Sendungen  noch  mehr 
zu  schwächen,  und  bei  dem  Kaiser  auf  Entscheidung  drang, 
entweder  das  Heer  an  die  Sambre  oder  nach  Flandern  zu 
führen.^  Als  daher  am  13.  Mai  gleichzeitig  die  Nachricht  von 
Clcrfayt's  Rückzug  nach  Thielt  und  von  dem  Siege  des  Grafen 
Kaunitz  eintraf,  wurde  der  Abmarsch  nach  Flandern  beschlossen. 
Am  15.  Mai  traf  der  Kaiser  begleitet  von  Coburg  und  Mack 
in  Toumay  ein.* 

Der  bisherige  Feldzugsplan  war  durch  die  veränderten 
Verhältnisse  umgestossen'  und  wurde  dann  auch  wenigstens 
vorläufig  fallen  gelassen  und  durch  einen  neuen  ersetzt.  Der 
leitende  Gedanke  des  von  Mack  entworfenen  Planes,  sich  mit 
Uebermacht  auf  Pichegru  zu  werfen,  um  dessen  Fortschritte  in 
Flandern  zu  hemmen,  wurde  wesentlich  durch  Rücksichten  auf 
die  verbündeten  Seemächte  bestimmt;  aber  der  Plan  war  auf 
Voraussetzungen  basirt,  die  nicht  zutreffen  sollten.  Bei  dem 
,Vernichtungsplane'  (plan  de  destruction),  wie  man  ihn  nannte, 
da  man  Pichegru's  von  Pont  k  Marcq  bis  Courtrai  echellonirte 


1  Witzleben  UI,  173. 

*  Wiener  Zeitung  15S. 

*  Vgl.  AucUand  in,  210  ff. 


B«]fi«ii  nntor  der  OenenlsUtUiAltoxvehaft  Enhenog  Carls  (1793,  1794).  43 

Streitkrftfte  sowohl  in  der  Front,  als  durch  weit  ausholende,  am- 
zingehide  Angriffe  in  beiden  Flanken  und  im  Rücken  anfallen 
und  vernichten  wollte,  verfiel  man  in  den  alten  Fehler,  die 
verfügbaren  Kräfte  in  Detailkämpfen  zu  isoliren  und  zu  zer- 
splittern, dies  um  so  mehr,  als  zur  Deckung  von  Landrecies 
ein  ansehnliches  Beobachtungscorps  im  Centrum  verblieb  und 
auch  an  die  Sambre  zur  Verstärkung  des  Feldzeugmeisters 
Kaunitz  wiederholt  Truppen  entsendet  worden  waren. 

Der  ,yemichtUDgsplan'  schlug  fehl;  die  zweitägige  Schlacht 
bei  Tourcoing  (17.  und  18.  Mai)  endete  mit  der  theilweisen 
Niederlage  der  Verbündeten.  UebelwoUen  hat  schon  damals  und 
noch  in  unserer  Zeit  auch  den  Verlauf  dieser  Schlacht  zu  An- 
schuldigungen gegen  den  Kaiser  und  seinen  Minister  verwerthet. 
Namentlich  die  Vorgänge  am  zweiten  Schlachttage,  das  späte 
Eintreffen  des  Erzherzogs  Carl,  sein  passives  Verhalten,  der  an 
denselben  ergangene  Befehl  zum  Rückzug  haben  zur  Begrün- 
dung von  mancherlei  Verdächtigungen  gedient.  Und  doch!  Wenn 
man  vermuthen  darf,  dass  das  rechtzeitige  Eintreffen  des  Erz- 
herzogs der  Schlacht  voraussichtlich  eine  günstigere  Wendung 
würde  gegeben  haben,  so  liegt  es  anderseits  ebenso  nahe  den 
Befehl  des  Kaisers  zum  Rückzug  auf  die  Thatsache  zurück- 
zuführen, dass  eben  der  Ehrzherzog  nicht  rechtzeitig  erschienen 
war;  keineswegs  aber  gestattet  dieser  von  Waldeck  unter* 
zeichnete  Befehl  von  einem  ,kaiserlichen  Entschlüsse,  die  Bundes- 
genossen preiszugeben  und  die  eigenen  Truppen  zu  schonen', 
zu  sprechen  und  für  denselben  Thugut  und  dessen  angebliches 
System  verantwortlich  zu  machen.  Zum  Ueberfluss  erfahren 
wir  aus  einem  vertraulichen  Schreiben,  das  Trauttmansdorff 
als  Augenzeuge  dieser  Vorgänge  noch  an  demselben  Tage  an 
Mettemich  richtete,  dass  der  Kaiser  über  den  üblen  Ausgang 
der  Schlacht  verstimmt  war,^  und  überdies  liegt  uns  noch  der 
ebenfalls  vertrauliche  Brief  vor,  den  unter  dem  unmittelbaren 
Eindrucke  der  Hiobspost  Thugut  von  Valenciennes  aus  an  den 
Grafen  CoUoredo  richtete,  und  der  in  unzweideutiger  Weise  uns 
sein  wahres  ,S7stem'  enthüllt,  indem  er  seine  Bestürzung  über 
die  Nachricht  ausspricht,  diese  ,guerre  de  petits  paquets,  de 
canaux  et  de  broussailles',  wie  er  sich  ausdrückt,  und  alle  diese 


*  Trmattmaiudorff  an  Mettemich.  Tournay,  1e  18  mai  1794.  Orig.  eig. 


44  rv>  Abhandlang:    Zetssberg. 

^partiellen  Gefechte^  missbilligt  and  auf  grosse,  entscheidende 
Unternehmungen  dringt,  wie  es  seiner  Meinung  nach  die  Be- 
lagerung von  Cambrai  gewesen  wäre,  die  den  Feind  zu  einer 
Feldschlacht  gezwungen  hätte.  ^ 

Aber  die  Auffassung,  als  hätte  man  seit  der  Schlacht  von 
Tourcoing  nur  mehr  an  den  Rückzug  gedacht,  wird  auch  durch 
die  Ereignisse  der  nächsten  Tage  widerlegt.  Wohl  war  der 
,Vernichtung8pIan^  gescheitert,  aber  eine  Entscheidung  hatte  die 
Schlacht  nicht  gegeben.  Am  UK  Mai  Nachmittags  war  ein  Kriegs- 
rath  versammelt,  dem  der  Kaiser  die  Frage  zur  schriftlichen 
Beantwortung  vorlegte,  ob  man  an  Ort  und  Stelle  noch  einmal 
einen  Angriff  auf  den  Feind  unternehmen  oder  aber  ob  man 
daselbst  nur  ein  Corps,  stark  genug,  um  dem  Feinde  das  weitere 
Vordringen  in  Flandern  zu  wehren,  zurücklassen,  mit  dem  Rest 
der  Armee  aber  an  die  Sambre  rücken  solle,  wo  nach  allen 
Berichten  der  Feind  zahlreiche  Streitkräfte  anzusammeln  scheine. 
Trotz  der  Besorgniss,  die  in  diesem  letzten  Theile  der  FVage 
angedeutet  lag,  entschieden  sich  mit  Ausnahme  des  Prinzen 
Friedrich  von  Oranien  alle  Generale  im  ersteren  Sinne.  Nament- 
lich betonte  der  Herzog  von  York  die  Nothwendigkeit,  Flandern 
zu  behaupten,  aber  auch,  was  besondere  Beachtung  verdient, 
Prinz  Waldeck  schloss  sich  dieser  Meinung  an.  Nachdem  sich 
der  Kaiser  persönlich  zu  Clerfayt  begeben  hatte,  um  auch  dessen 
Gutachten  einzuholen,  wurde  in  der  That  beschlossen,  den  An- 
griff noch  einmal  zu  versuchen,  doch  denselben  erst  dann  zu 
unternehmen,  wenn  die  zerstreuten  Truppen  sich  gesammelt 
haben  und  Verstärkungen  eingetroffen  sein  würden.  Dem  kamen 
jedoch  die  Franzosen  zuvor,  indem  sie  am  22.  Mai  von  Neuem 
die  Offensive  ergriffen.  Es  kam  zu  der  ebenso  blutigen  als 
ruhmvollen  Schlacht  bei  Toumay,  in  welcher  die  Verbündeten 
unter  den  Augen  des  Kaisers*  ihre  Stellung,  das  feste  Lager, 
das  sie  vor  der  Stadt  bezogen  hatten,  siegreich  behaupteten. 

Es  wird  nun  von  dem  bereits  oben  erwähnten  de  Pradt* 
behauptet,  ein  zu  Toumay  am  24.  Mai  abgehaltener  Kriegsrath 

*  Vertrauliche  Briefe  I,  100.  Thugut  an  Colloredo.  Valenciennes,  ce  19  mai 
k  denx  heures  de  rapr^s-din^e  1794. 

*  Es  gibt  ein  Bilduiss  von  Höchle,  Franz  I.  in  der  Schlacht  bei  Toumay. 
Lithogr.  citirt  in  dem  Aactionskatalog  von  8chranimel  und  Bratfisch. 

*  De  Pradt,  De  la  Belgique  143. 


Beifirn  nnter  der  Oenenlstotthalterschaft  Bnhenog  Carls  (1798,  1794).  45 

habe  erklärt,  es  sei  anmöglich^  Belgien  za  behaupten  und  einen 
verderblichen  Krieg  fbr  eine  so  entlegene  Provinz  fortzuführen, 
and  man  habe  daher  das  Land  zu  räumen  beschlossen.  In  den 
^Memoiren  eines  Staatsmannes'  ^  wird  dies  noch  weiter,  und  zwar 
in  der  Art  ausgeführt,  dass  Thugut  den  Antrag  gestellt,  Trautt- 
mansdorff  denselben  unterstützt  habe.  Untersuchen  wir  nun, 
wie  es  sich  mit  diesem  ELriegsrathe  und  dessen  angeblichen 
Beschltkssen  wirklich  verhielt. 

Da  muss  denn  vor  Allem  zugestanden  werden,  dass  zu  der 
angegebenen  Zeit  wirklich  im  Hauptquartier  des  Kaisers  Be- 
rathungen  militärischer  und  politischer  Art  stattgefunden  haben, 
wobei  es  sich  aber  im  ersteren  Falle  nicht  um  die  Räumung 
des  Landes,  sondern  vielmehr  um  die  Frage  handelte,  was 
fernerhin  zur  Vertreibung  des  Feindes  aus  Flandern  zu  ge- 
schehen habe.  Eben  damals  sah  man  einem  entscheidenden 
Treffen  an  der  Sambre  entgegen,  dessen  Ausgang  auf  die  Lage 
in  Flandern  zurückwirken  musste.  Daher  legte  im  Aufitrage 
des  Kaisers  Coburg  am  25.  Mai  den  commandirenden  Generalen 
ein  Qnästiounaire:  ,6egenstände,  deren  Ueberlegung  und  Be- 
antwortung Se.  Maj.  anbefohlen  haben'  vor,  welches  die  drei 
Eventualitäten  ins  Auge  fasste,  dass  Kaunitz  den  Feind  mit 
beträchtlichem  Verlust  über  die  Sambre  zurückwerfe,  oder  dass  er 
zwar  den  Feind  zurückdränge,  ohne  aber  denselben  entscheidend 
zu  schlagen,  oder  endlich,  dass  der  Angriff  Kaunitz'  an  der 
Sambre  fehlschlage  und  sich  derselbe  nach  Mons  zurückziehen 
müsse,  und  daran  die  Frage  knüpfte,  was  in  jedem  dieser  Fälle 
in  Flandern  zu  geschehen  habe.* 

Auch  diesmal  gaben  die  Generale  ihre  Gutachten  schrift- 
lich ab;  leider  sind  dieselben  nicht  vollständig  erhalten,  ins- 
besonders  liegt  uns  nicht  die  Beantwortung  Waldeck's  vor. 
Die  übrigen  waren  zum  Theil  bereits  durch  die  mittlerweile 
eingetroffene  Nachricht  von  dem  am  24.  erfolgten  Sieg  Kaunitz' 
an  der  Sambre,  den  man  anfangs  wenigstens  für  einen  ent- 
scheidenden hielt,  überholt  und  beeinflusst.  Fast  überein- 
stimmend' sprachen   sich  die  Generale  für  den  Fall  eines  ent- 


'  M^moires  tir^  des  papiers  d'un  homme  d'^tat  U,  433. 

*  Witoleben  III,  25S.  Das  Qaästionnaire  datirt  vom  24.  Mai.  Orig.  im  Kr.-A. 

'  Nor  Keim  lehnte  jede  Beantwortung  ab. 


46  IV.  Abbaodhmg;    Zeiasberg. 

scheidenden  Sieges  an  der  Sambre  dahin  aos^  dass  die  Offensive 
in  Flandern  sofort  wieder  zu  ergreifen  sei^  und  zwar  entschied 
sich  die  Mehrheit  fllr  einen  Angriff  auf  Courtrai.  Im  zweiten 
Falle  erachtete  man  einen  Angriff  in  Flandern  nicht  für  rath- 
sam^  mindestens  so  lange  nicht;  als  bis  Aussicht  vorhanden  sei^ 
dass  Kaunitz  an  der  Sambre  von  Namur  und  Luxemburg  aus 
so  verstärkt  werde,  um  dem  Feinde  den  erneuten  Uebergang 
über  die  Sambre  wehren  zu  können.  Nur  Clerfayt  sprach  sich 
auch  in  diesem  Falle,  ,woferne  nur  die  Sambre  behauptet  werde', 
ftir  den  Angriff  in  Flandern  aus.  Im  dritten  Falle  ging  £ast 
übereinstimmend  die  Ansicht  der  Generale  dahin,  dass  die 
Hauptarmee  unter  Zurücklassang  eines  Corps  bei  Toumay  nach 
Mons  ziehen  und  dort  den  Feind  angreifen  und  schlagen  müsse, 
ehe  wieder  an  die  Rettung  von  Flandern  gedacht  werden  könne. 

Immerhin  geht  aus  allen  Gutachten  hervor,  dass  in  niili* 
tärischen  Kreisen  Niemand  an  die  Räumung  Flanderns,  ge- 
schweige denn  der  Niederlande  dachte.  Dass  vielmehr  noch 
immer  die  Behauptung  Flanderns  als  die  Hauptsache  betrachtet 
wurde,  zeigt  der  am  27.  Mai  erlassene  Befehl  des  Kaisers,  dem- 
zufolge ein  detachirtes  Corps  (10  Bataillone,  10  Escadronen) 
unter  dem  General  der  Cavallerie  Fürsten  Waldeck,  der  aber 
schon  am  folgenden  Tage  durch  Feldmarschalllieutenant  Baron 
Wemeck  ersetzt  wurde,*  bei  Orchies  und  Marchiennes  gebildet 
werden,  und  dass  aus  dem  Lager  bei  Foret  2  Bataillone  nach 
Dennaing  marschiren  sollten.' 

Allerdings  griff  schon  in  den  nächsten  Tagen  eine  ver- 
änderte Anschauung  platz.  Zunächst  bemächtigte  sich  trotz 
der  warmen  Danksagung,  die  der  Kaiser  durch  einen  Armee- 
befehl (23.  Mai)'  den  Truppen  bekanntgeben  Hess,  angesichts 
der  grossen  Verluste,  die  man  in  den  letzten  Schlachten  erlitten 
hatte,  der  obersten  Heeresleitung  eine  düstere  Stimmung,  die 
in  dem  bekannten  Bulletin  particulier^  über  die  Schlacht  bei 
Tournay  zu  unverhohlenem  Ausdrucke  kam.  Leider  entsprach 
das  in  diesem  Bulletin  entworfene  Bild  nur  allzu  sehr  der  Wirk- 
lichkeit.    Die  Bataillone  der  Elngländer  und  Holländer  waren 

>  CTobari^  an  FZM.  KanniU.  Tournay,  den  28.  Mai  1794.  Kr.-A. 

*  Kr.-A.  Nieder!.  7/130.  Copie. 

»  Kr.-A. 

«  WiUleben  m.  266  ff. 


Belgien  nnter  der  GenenlstatthAltenehaft  Enhenog  Carla  (1793,  1794).  47 

auf  durchschnittlich  200,  die  kaiserlichen  auf  600  Feuergewehre 
zusammengeschmolzen.  Ein  Ersatz  war  um  so  schwerer  zu 
finden,  als  die  mittlerweile  eingetretene  Verwicklung  im  Osten, 
welche  zur  dritten  Theilung  Polens  führen  sollte,  den  Nachschub 
frischer  Streitkräfte  aus  den  Erblanden  nicht  gestattete,  während 
die  ausserordentliche  Uebermacht  des  Feindes,  der  jeden  Ver- 
lust sofort  wieder  ersetzen  konnte,  nur  zu  deutlich  in  die 
Augen  fiel.^ 

Auch  der  weitere  Verlauf  der  Ereignisse  auf  dem  Kriegs- 
schauplatze war  nicht  darnach  angethan,  die  gehegten  Besorg- 
nisse zu  verscheuchen.  Es  stellte  sich  nachgerade  heraus,  dass 
der  Sieg  an  der  Sambre  denn  doch  nicht  so  entscheidend  ge- 
wesen sei,  ab  dies  auf  die  erste  Meldung  hin  erscheinen  mochte. 
Schon  am  29.  traf  die  Meldung  im  Hauptquartier  ein,  dass  der 
Feind  die  Sambre  zum  dritten  Male  überschritten  habe.  Der 
Kaiser  gab  in  Folge  dessen  an  Kaunitz  beträchtliche  Verstär- 
kungen ab,  um  bald  darnach  selbst  an  den  bedrohten  Punkt 
zu  eilen. 

Dies  Alles  hatte  nun  fineilich  zur  Folge,  dass  in  den  nächsten 
Tagen  neben  militärischen  auch  politische  Erwägungen  platz- 
griffen. Es  mehrten  sich  die  Stimmen  Derer  zu  einem  immer 
lauter  ertönenden  Chor,  welche  dem  Kaiser  riethen,  das  Land 
seinem  Schicksale  zu  überlassen  und  alle  Streitkräfte  lediglich 
zur  Vertheidigung  der  ,Monarchie'  zu  verwenden.  Unter  den 
Männern  dieser  Richtung  hatte  seit  jeher  Trauttmansdorff  oben 
gestanden.^  ,Gebe  der  Himmel',  schrieb  er  am  12.  Mai  an 
CoUoredo,  ,dass  wir  uns  in  der  letzten  Periode  der  Leiden  be- 
fiüdden,  die  ich  immer  vorausgesehen  habe,  und,  wie  ich  stets 
den  Muth  hatte,  es  zu  sagen,  gebe  der  Himmel,  dass  wir 
bald  wieder  mit  unseren  Armeen  im  Centrum  der  Monarchie 
wären,  die  sich  selbst  in  einer  Gährung  befindet,  welche  von 
einem  Ende  Europas  bis  zum  andern  herrscht  und  sie  so  vielen 
Gefahren  und  Zufällen  preisgibt.' '  , Wenden  Sie,'  schreibt  er 
an  denselben  am  22.  Mai,  ,Ihren  ganzen  Credit  an,  um  unseren 


*  WiUleben  m,  258  ff. 

*  Zinzendoif,  T&^buch,  15  janvier  1794:  jTraattmansdorff  voulait  qua  je 
pariaase  de  paix  k  Thagat,  mettre  nos  plus  grandes  forces  sur  le  Rhein, 
et  agtr  passivement  dann  la  Belgique.' 

*  Traattmansdorff  an  CoUoredo.  Broxelles,  le  12  mal  1794.  Orig.  eig. 


48  IV.  Abbaodlitiig:    Zeissberg. 

Herrn  gUmpflich  (däcemment)   aus   diesem  Lande   zu  bringen 
und  ihn  zu  veranlassen,  mit  einer  Armee  zurückzukehren,  deren 
er   dringend    bedürfen  wird.     Es  ist  lange  her,   dass  wir    blos 
nach  Zufall  handeln   und   ans   durch  eitle  Hoffnungen  blenden 
lassen.   Es  ist  höchste  Zeit,  auf  die  Rettung  der  Monarchie  be- 
dacht zu  sein.    Seit  langer  Zeit  zittere  ich^  wenn  ich  die  Sicher- 
heit sehe,  in  der  wir  uns  wiegen,  in  einem  Momente  der  grössten 
Gefahr  für  uns   und   für  ganz  Europa.     Ich  habe  einige  Male 
meine   schwache   und   unbedeutende  Stimme   erhoben,   um  auf 
diese  Gefahr  aufmerksam  zu  machen  und  damit  man  derselben 
zuvorzukommen  suche,  aber  immer  umsonst.    Ich  glaube  dazn 
noch  einmal  verpflichtet  zu  sein,  welches  auch  immer  die  Folgen 
sein  mögen;  ich  würde  mir  mein  ganzes  Leben  vorwerfen,  meine 
Pflicht  nicht  gethan  zu  haben,  wenn  ich  nicht  Se.  Maj.  instän- 
digst bäte,  seiner  sehr  kritischen  Lage  die  grösste  Aufmerksam- 
keit  zuzuwenden.     Es   handelt   sich   hier   nicht  um  die  augen- 
blicklichen Unf^le,  die  nur  partiell  sind  und  wieder  gutgemacht 
werden   können;   aber  geben   wir   uns   keiner  Täuschung   hin, 
unsere  Lage   ist  im  Allgemeinen  schrecklich.     Wir  sitzen  auf 
einem  Pulverfass,  und  es  bedarf  nur  eines  Funkens,  um  uns  in 
die  Luft  zu  sprengen.     Kann   sich   der  Kaiser  täuschen  über 
die  Art,  wie  man  ihn  berathen  hat?  Man  will  ihn  Eroberungen 
machen  lassen,   man  will  ihn  nach  Paris  fahren;   er  muss  sich 
nach  Belgien  begeben,   um  die  Ordnung  in  der  Armee  wieder 
herzustellen,  die  —  so  sagt  man  —  mehr  als  ausreichend  ist, 
um  diese  desorganisirte  Banditenhorde   zu  besiegen,   der  alles 
abgeht  und  die  sich  nicht  schlagen  will;  man  braucht  nur  Pa- 
piere auszugeben,  um  die  Kosten  des  Krieges  zu  bestreiten  u.  dgl. 
Und  auf  solche  vage  Behauptungen  hin,  von  denen  keine  wahr- 
scheinlich,  keine   wahr  ist,   setzt  man   den  Souverän  und  die 
Monarchie  der  Gefahr  aus.'^ 

Trauttmansdorff  stand  mit  diesen  Ansichten  keineswegs 
vereinzelt  da.  Sogar  Mack,  dem  man  die  Schuld  der  letzten 
Unfiüle  beimass,  gab  die  Sache,  ftkr  die  er  sich  bisher  eingesetzt 
hatte,  verloren.  Er  hatte  immer  behauptet  und  berief  sich 
jetzt  zu  seiner  Rechtfertigung  darauf,  dass  man  mindestens  um 
40.000  Mann   zu  wenig  verfüge;  jetzt  erklärte  er  dem  Kaiser 


^  Traattnuuifldorff  an  CoUoredo.  Bmxelles,  le  22  mai  1794.  Orig.  eig. 


Itolfien  unter  der  OeDeralsUtthAlterBchaft  finherxoir  Carls  (179$,  1794).  49 

geradezu^  dass  demselben^  wenn  nicht  binnen  3 — 4  Wochen  auf 
eine  derartige  Verstärkung  zu  hoffen  sei,  nichts  übrig  bleibe^ 
als  jedes  Mittel  zu  ergreifen^  um  sich  Frieden  zu  verschaffen, 
da  er  sonst  zu  einem  solchen  zu  Ende  dieses  Feldzuges  unter 
Bedingungen,  die  man  nicht  voraussehen  könne^  gezwungen  sein 
werde;  denn  nichts  sei  ungewisser,  als  dass  man  sich  bis  dahin 
in  den  Niederlanden  werde  behaupten  können,  da,  wie  es  den 
Anschein  habe,  alle  Kräfte  Frankreichs  sich  nach  dieser  Seite 
hin  sammelten.' 

Dieselben  Ansichten  sprach  Mack  auch  in  einer  Conferenz 
aus,  die  zu  Tournay  in  Gegenwart  des  Kaisers  stattfand  und 
über  deren  Verlauf  uns  Graf  Zinzendorf  in  seinem  Tagebuche 
kurze,  doch  wichtige  Mittheilungen  gibt,  welche  er  Trauttmans* 
dorff,  dem  muthmasslichen  Theilnehmer  dieser  Berathungen  ver- 
dankte. Damach  war  vor  Allem  nicht  von  der  freiwilligen 
Räumung  der  Niederlande  die  Rede,  nicht  einmal  Trauttmans- 
dorff  hat  je  dergleichen  gewünscht.  Vielmehr  sollte  nach  seiner 
Ansicht  in  das  Friedensanerbieten  an  Frankreich  der  öster- 
reichische Besitz  Belgiens  als  Bedingung  aufgenommen  werden,^ 
and  noch  später  (19.  Juli)  bedauerte  er  den  Verlust  der  Nieder- 
lande, allerdings  weniger  um  ihrer  selbst  willen  als  wegen  der 
Vortheile,  welche  die  Franzosen  aus  dem  Besitze  so  reicher 
Provinzen  ziehen  würden.* 

Nicht  also  die  Räumung  des  Landes,  sondern  die  Friedens- 
irage  stand  auf  der  Tagesordnung.  Dabei  kam  es  zu  einer 
heftigen  Auseinandersetung,  da  Mercy  auf  der  Fortsetzung  des 
Krieges  bestand,  während  Mack  offen  erklärte,  dass  man  Frieden 
Hchliessen  müsse.^  Mack,  so  erzählte  in  Ergänzung  dieser 
Scene  in  der  Folge  Graf  O'Donnell  demselben  Grafen  Zinzendorf, 
habe  bei  jener  Berathung  vorgeschlagen,  dem  feindlichen  Com- 
mandanten  Friedensanerbietungen  zu  machen,  und  zwar  mit 
der  grössten  Publicität,  um  den  Convent,  falls  er  dieselben  ab- 
lehne, ins  Unrecht  zu  setzen.  Thugut,  den  der  Kaiser  zuerst  um 
seine  Meinung  fragte,   habe  sich  hinter  Mercy  verschanzt,  der 

'  Traattmaiudor£r8  Schreiben  vom    19.  &fat    1794    bei   Vivenot-Zeiasberg 
IV,  231. 

*  Undatirte  Denkschrift  an  den  Kaiser. 
'  Denkschrift  Yom  19.  Jnli  1794. 

*  Ziiuiendorf,  Tagebach,  5.  September  1794. 

SttsoDgaWr.  d.  phil-hUt.  CL  CXXXI.  Bd.  4.  Abb.  4 


f>0  IV.  AbhaodlnDg:    v.  Zcissber;. 

sich  zuvor  äussern  möge,   da  er  Frankreich  genau  kenne.     Da 
habe  aber  Mack  erklärt,  dass  ihm  das  jetzige  Frankreich  besser 
als  Beiden  bekannt  sei,  und  als  Thugut  einwarf,  dass  der  Kaiser 
nicht  einmal  einen  WaiSenstillstand  ohne  Zustimmung  der  Verbün- 
deten scliHessen  könne,  habe  sich  Mack  darüber  moqairt.     Der 
Kaiser  aber  sei  der  Ansictit  Mack's  beigefallen  und  habe  Tlia^t 
beauftragt,  die  Zustimmung  der  Verbündeten  zur  Anknttpfiin«r 
von  Friedensverhandlungen  zu  erwirken.  In  Folge  dessen  hätten 
die  beiden  Minister  die  Abreise  des  Kaisers  betrieben  und  dieser 
sich  auch  in   der  That  am  folgenden  Tage  dazu  entschlossen.' 
Dass  Mercy  gegen  den  Frieden  sprach,  wird  übrigens  von 
TrauttmansdorflF  auch  unmittelbar  bezeugt.  ,Qraf  Mercy,'  schreibt 
er  bald   darnach,   ,dieser   aufgeklärte  Minister,   dessen  Ansicht 
ich   stets   gern   die   meinige   unterordne,   hat  mir  noch  gestern 
(4.  Juni)  in  einer  langen  Unterredung,  die  wir  über  den  Gegen- 
stand hatten,  gesagt :  er  sei  überzeugt,  dass  unsere  Feinde  nichts 
vom  Frieden  hören  wollen,  dass  die  erste  Bedingung  vor  jeder 
Verhandlung  in  der  Zurückgabe  aller  unserer  flroberungen  be- 
stehen und  eine  der  Stipulationen  dieses  Friedens  die  Ausdehnung 
der   französischen  Grenzen   bis  an  den  Rhein  sein  würde,    mit 
anderen  Worten,   dass  an  Frieden   zu   denken   unmöglich   sei. 
Freilich  gibt  sich  Graf  Mercy,  der  zugleich  die  UnmögUchkeit 
einsieht,   den   Krieg   noch   lange   fortzuführen   und  Frankreich 
mittelst  der  Anstrengungen,  die  man  von  aussen  her  gegen  das- 
selbe macht,  zu  bezwingen,  keiner  Täuschung  darüber  hin,  dass 
es  sich  darum  handelt,  zu  siegen  oder  zu  sterben,  dass  in  diesem 
Kampf  bis   aufs  Messer   einer   von    beiden  Theilen  zu  Grunde 
gehen  muss,  und  dass  jede  Hoffnung  auf  der  Eventualität  einer 
Contrerevolution   im  Innern  Frankreichs   beruht,   die  man   auf 
das   Nachdrücklichste  und  jedenfalls    kräftiger  als   die  jüngst 
erfolgte  unterstützen  müsste.'^ 

*  Zinzendorf,  Tagebuch,  1796,  23  f^vrier,  6  jnUIei.  Vgl.  ebenda  noch 
eine  Mittheilung  des  Prinzen  Carl  Schwareenberg :  ,Mack  a  parl6  avec  trop 
de  ddciüion.  II  avoit  Äbranlä  I^Empereur,  malgr^  Mr.  de  Mercy  ei  Thngnt. 
On  fit  partir  lo  aouverain  de  Tarm^  ponr  empdclier  Teffet  de  cette  im- 
presaion/  En  ninss  hier  bemerkt  werden,  dass  Zinzeudurf  damals  auf 
Thugut  sonst  nicht  besonders  gut  sa  sprechen  und  selbst  ein  Friedens- 
fanatiker  war. 

'  Tranttmansdorff  an  den  Kaiser.  Broxelles,  ce  5  juin  1794.  Orig. 


Belgien  nnter  der  Oenenlstatthalterschftfl  ^Bnhenx^  Carls  (1793«  1794).  51 

Es  mag  dahingestellt  bleiben  ^  ob  Zinzendorfs  Angaben 
da,  wo  sie  blos  auf  den  Mittheilangen  O'DonneU's  beruhen, 
ebenso  zuverlässig  sind  als  fUr  jenen  Thcil,  für  den  Trautt- 
mansdorff  sein  Gewährsmann  ist.  Es  mag  dahingestellt  bleiben, 
ob  der  Kaiser  wirklich  den  Auftrag  zu  Friedensverhandlungen 
ertheilt  hat.  Sicher  ist,  dass  Mercy  und  Thugut  dagegen 
stimmten,  und  es  wäre  demnach  auch  nicht  unmöglich,  dass  sie 
in  der  fiesorgniss,  Mack  könne  den  Kaiser  für  seine  Ansicht 
gewinnen,  diesen  zur  Abreise  aus  Belgien  zu  bewegen  suchten. 
Gelang  dies,  so  erreichten  sie  damit  auch  das  andere  Ziel,  die 
Entfernung  Mack's,  der  diesmal  die  Functionen  eines  General- 
quartiermeisters von  der  Anwesenheit  des  Kaisers  bei  der  Armee 
abhängig  gemacht  hatte. 

Freilich  fehlte  es  auch  sonst  nicht  an  Beweggründen, 
welche  den  Kaiser  bestimmen  konnten,  das  Land  zu  verlassen 
und  die  es,  die  Richtigkeit  der  Angaben  Zinzendorfs  voraus- 
gesetzt, den  beiden  Ministern  leicht  machten,  ihn  zu  einem 
derartigen  Beschlüsse  zu  bewegen.  ¥!ß  war  geschehen,  was 
Thugut  immer  befUrchtet  hatte:  Rnssland  nahm  die  Hilfe 
Preussens  in  Anspruch  und  dieses  schickte  sich  an,  dem  Rufe 
zu  folgen.  Schon  stand  Krakau  auf  dem  Spiele,  wie  denn  auch 
dessen  Besitz  bei  der  Rathlosigkeit  der  in  Wien  zurückgelassenen 
völlig  desorientirten  Behörden  damals  Oesterreich  entging.*  Und 
wer  stand  gut  dafür,  dass  nicht  gleich  der  zweiten  auch  eine 
dritte  Theilung  Polens  ohne  Mitwirkung  Oesterreichs  erfolgen 
werde?  Dürfen  wir  Augeard ^  Glauben  schenken,  so  fiel  die 
Entscheidung  am  29.  Mai.  An  diesem  Tage  wenigstens  gab  der 
Kaiser  seine  Absicht  seinem  Bruder  dem  Erzherzog  Carl  und 
durch  einen  Generalbefehl  auch  den  Truppen  bekannt;  ein 
Generalbefehl  vom  folgenden  Tage  verlautbarte ,  dass  General 
Mack  ,wegen  misslichen  Gesundheitsumständen'  die  Erlaub- 
niss  erhalten  habe,  die  Armee  zu  verlassen,  und  dass  Se.  Maj. 


^  Siehe  meine  Abhandlung:  Zur  Räumung  Belgiens. 

*  Augeard,  Memoire«  secrets  321.  Doch  kommt  bei  dessen  Benfltsung  in 
Betracht,  dass  er  in  der  Datirung  um  eine  volle  Woche  irrt  Er  kam 
nicht  Dienstag  den  20.,  sondern  ranss  Dienstag  den  27.  nach  Tonmay 
gekommen  sein,  da  er  selbst  sagt,  er  sei  nach  der  Schlacht  in  Tournay 
angelaugt. 

4* 


Belgien  onUr  der  GeneralsUtthaltencliftft  Enbenog  Carls  (1793,  1794).  53 

bedürfen  werde.  War  doch  das  Misstrauen  gegen  Preussen  so 
tief  gewurzelt,  dass  man  die  Eventualität  eines  Krieges  wider 
diese  Macht  ernstlich  ins  Auge  fasste. 

Die  anbefohlene  Vertheidigung  der  Niederlande  auf  der 
einen,  die  anempfohlene  Rücksicht  auf  die  Erhaltung  der  Armee 
auf  der  andern  Seite  scheinen  auf  den  ersten  Blick  allerdings 
einander  zu  widersprechen,  und  doch  dürfte  sich  gerade  aus 
der  Verbindung  jener  beiden  Momente  der  Standpunkt  ergeben, 
von  dem  aus  die  Intentionen  der  kaiserlichen  Regierung  fortan 
zu  würdigen  sind. 

Bekanntlich  hatte  man  in  Wien  zu  Beginn  des  Jahres  auf 
eine  nachdrückliche  Mitwirkung  Preussens  im  Kriege  nur  ge- 
ringes Gewicht  gelegt.  Man  flirchtete  sogar  die  Eventualität, 
dass  Preussen  eine  bedeutendere  Truppenzahl  als  bisher  ins 
Feld  stellen  könnte.  Am  liebsten  würde  man  sich  mit  dem  auf 
Preussen  entfallenden  Reichscontingent  und  mit  jenem  Hilfscorps, 
zu  dessen  Stellung  Preussen  sein  Allianzvertrag  mit  Oesterreich 
verpflichtete,  begnügt  haben.  Durch  den  Haager  Tractat,  in 
welchem  Preussen  versprach,  gegen  Subsidien  eine  ansehnliche 
Truppenzahl  den  Seemächten  zum  Kriege  wider  Frankreich  zur 
Verfligung  zu  stellen,  fllhlte  man  sich  in  Wien  peinlich  berührt, 
da  er  die  Preussen  in  den  Stand  setzte,  eine  ansehnliche  Streit- 
macht aufzubieten,  während  man  die  Frage,  welche  flir  Oester- 
reich wenn  nicht  vortheilhaftc,  so  doch  mindestens  nicht  nach- 
theilige Verwendung  diesen  preussischen  Truppen  zugedacht 
werden  könnte,  nicht  leicht  beantworten  zu  können  schien. 
Gegen  ihre  Verwendung  in  Belgien  sprach  die  Besorgniss,  dass 
sie  daselbst  die  österreichischen  Armeen  in  ihren  Bewegungen 
hemmen  oder  doch  um  die  Früchte  der  angehoflFten  Siege  bringen 
könnten.  Man  war  daher  anfangs  eher  geneigt,  dieselben  an 
dem  Platze,  an  dem  sie  sich  bereits  befanden,  an  Rhein  und 
Mosel  zu  belassen;  aber  man  verhehlte  sich  nicht  die  Gefahr, 
dass  bei  einer  solchen  Stellung  der  preussischen  Truppen  im 
Falle  eines  Conflictes  das  österreichische  Heer  in  Belgien  von 
den  kaiserlichen  Erblanden  abgeschnitten  werden  konnte. 

Da  rief  aber  die  ungünstige  Wendung  des  Feldzuges  in 
Belgien  und  die  drohende  Gefahr  im  Osten  einen  Umschwung 
in  den  Ansichten  des  Wiener  Cabinets  hervor.  Schon  am  27.  Mai 
erklärte   Thugut  im   Gespräche   mit  Yarmouth,   dass   die  Ver- 


54  IV.  AbhADdlacg:    ▼.  Zaissbarg. 

Wendung  der  Preussen  in  Flandern  ,unter  gewissen  Bedingungen' 
zulässig  sei.  Auch  am  6.  Juni  in  der  endgiltigen  Unterredung 
mit  Cornwallis  gab  er  dies  zu.  Freilich  hätte  er  bei  der 
Schwierigkeit,  welche  die  Truppenverschiebung  angesichts  des 
Feindes  bereiten  musste,  und  auch  aus  Misstrauen  in  die  Auf- 
richtigkeit der  Preussen  der  Belassung  der  Letzteren  am  Rhein 
auch  jetzt  noch  den  Vorzug  gegeben,  in  welchem  Falle  das 
Blankenstein'sche  Corps,  dann  die  20.000  Mann  Preussen,  die 
Oesterreich  vertragsmässig  als  Hilfscorps  zu  beanspruchen  hatte, 
und  das  etwa  13.000  Mann  starke  preussische  Reichscontingent 
nach  Belgien  gezogen  werden  sollte.  Bestanden  aber  die  See- 
mächte auf  ihrem  Begehren,  demzufolge  die  Preussen  in  Flan- 
dern verwendet  werden  sollten,  so  forderte  Thugut  das  Ver- 
bleiben jener  beiden  prcussischen  Contingente  am  Rhein,  eine 
an  sich  nicht  unbillige  Forderung,  wenn  man  bedenkt,  dass 
das  tractatmässige  preussische  Corps  vom  Kaiser  verpflegt 
wurde  und  dass  die  Stellung  des  prcussischen  Reichscontingentcs 
eine  Pflicht  gegen  das  Reich  war.  Auch  trat  ja  eine  wirkliche 
Vermehrung  der  prcussischen  Truppenzahl  im  Sinne  des  Haager 
Tractates  nur  unter  der  Voraussetzung  ein,  dass  in  die  auf 
Grund  desselben  zu  stellenden  prcussischen  Truppen  nicht  jene 
beiden  Contingente  einbezogen  wurden.  Sollte  abo  nach  Abzug 
dieser  Tmppen  die  preussische  Armee  nicht  die  im  Haager  Ver- 
trage stipulirte  Zahl  erreichen,  so  werde,  meinte  Thugut,  Eng- 
land neue  Rüstungen  bei  Preussen  zu  veranlassen  haben. 

Unter  diesen  Voraussetzungen  also  sollte  Belgien  allmälig 
von  den  kaiserlichen  Truppen  geräumt  und  die  Vertheidigung 
des  Landes  von  den  prcussischen  Übernommen  werden.  Wenn 
freilich  diese  Bedingungen  nicht  erfUllt  werden,  wenn  etwa 
durch  den  Abmarsch  jener  preussischen  Contingente  nach 
Belgien  am  Rhein  eine  Lücke  entstehen  würde,  ftlr  diesen  Fall 
machte  Thugut  kein  Hehl  daraus,  dass  dem  Kaiser  die  Interessen 
des  Reiches  noch  höher  als  jene  Belgiens  ständen:  ,Im  Falle 
einer  Pflichtencollision,'  erklärte  er,  ,die  bezüglich  der  Vertheidi- 
gung Deutschlands  und  der  Niederlande  entstehen  würde,  könnte 
die  Wahl  Sr.  Maj.  nicht  zweifelhaft  sein.  Die  österreichische 
Monarchie  würde  ohne  Zweifel  auch  ohne  die  Niederlande  be- 
stehen, die  ohnedies,  wie  eine  unglückliehe  Eriahrung  lehrt, 
fUr  dieselbe  nur  ein  lästiger  Besitz  sind;  dagegen  ist  Deutsch- 


Belgien  nnter  der  GeoenUtoUbttltorBchalt  Enberzo^  Carls  (1798,  1794).  55 

Und  der  Mittelpunkt  der  Macht  8r.  Maj.,  und  demnach  würde 
sich  der  Kaiser  nöthigenfalls  verpflichtet  sehen,  der  Erhaltung 
des  letzteren  jede  andere  Rücksicht  zum  Opfer  zu  bringen.*' 
Man  war  also  nicht  willens,  die  Niederlande  freiwillig  zu 
räumen;  wohl  aber  machte  man  sich,  wie  die  Dinge  lagen,  mit 
der  Eventualität  eines  abermaligen  Verlustes  derselben  vertraut. 
Schon  am  13.  Juni  schrieb  Herzog  Albert  an  seine  Gemahlin: 
,Ich  habe  mit  Staunen  gelesen,  was  Du  mir  über  das  Gespräch 
Cantineau's  mit  (Erzherzog)  Carl  mittheilst.  Ich  gestehe,  ich 
kann  nicht  glauben,  dass  sich  Letzterer  so  geäussert  habe,  wie 
Ersterer  behauptet,  zumal  ich  weiss,  dass  er  noch  nichts  von 
dem,  was  ihm  dort  (in  Brüssel)  gehört,  fortschaflFen  liess.^  Der 
Herzog  fUhrt  die  Aeusserung,  wenn  sie  wirklich  gefallen  sei,  auf 
den  Pessimismus  zurück,  zu  dem  Carl  neige,  sobald  nicht  Alles 
nach  Wunsch  gehe.^  Allein  diesmal  wenigstens  hatte  Carl  ge- 
wisj«  nicht  zu  schwarz  gesehen,  wie  man  aus  den  letzten  An- 
ordnungen ersieht,  die  der  Kaiser  vor  seiner  Abreise  aus  Belgien 
traf.  Der  Kaiser  gab,  wie  wir  sahen,  am  29.  Mai  seine  Ab- 
sicht, nach  Wien  zurückzukehren,  öffentlich  bekannt  imd  legte 
den  Oberbefehl  in  dem  früheren  Umfange  in  Coburg's  Hände 
zurück,  wobei  er  ihm  insbesondere  ,die  Conservirung^  seiner 
braven  Truppen  und  die  Erhaltung  strenger  Mannszueht  ans 
Herz  legte.*  Doch  trat  der  Kaiser  nicht  sofort  die  Reise  nach 
den  Erblanden  an.  Vielmehr  verfügte  er  sich  von  Tournay 
zuerst  noch  ins  Lager  von  Thielt  zu  Clerfayt  und  von  da  über 
Mons^  (31.  Mai)  nach  kurzem  Aufenthalte  in  Brüssel  zur  Armee 
an  der  Sambi*e,  wo  es  unter  seinen  Augen  (3.  Juni)  zur  Schlacht 
bei  Gosselies  kam,  die  mit  dem  vollständigen  Siege  der  Ver- 
bündeten endete  und  den  Feind  zur  Aufhebung  der  bereits  be- 
gonnenen Belagerung  von  Charleroi  zwang.  Unmittelbar  dar- 
nach kehrte  der  Kaiser^  nach  Brüssel  zurück,  von  dort  begab 


'  Thugut  an  Starhemberg.  Bnixelles,  le  8  juin   1794.  Viveuot-Zeissberg 

IV,  261. 
'  Herzog  Albert  au  Marie  Cbrtstiiie.  Seliwetzingeu,  ce  13  juiu  1794.   Orig. 

A.A. 
3  Cobarg  an  Wallis.  Tournay,  den  30.  Mai  1794.  Kr.-A. 
*  Cobarg  an  Beaulien.  Toumay,  den  31.  Mal  1794.  Kr.-A. 
^  Nach  den  Memoire«   d'nn  homme   d'^tat  II,  446    wäre  er  damals    über 

Mecheln  nacb  Antwerpen  gereist    Die  übrigen  Quellen  melden  nichts 


56  IV.  Abhandlimg :    t.  Zeissbarg. 

er  sich  am  10.  Juni  nochmals  nach  Toomay,  kam  aber  am 
12.  Juni  wieder  nach  Brüssel,^  wo  er  die  letzten,  durch  seine 
bevorstehende  Abreise  gebotenen  Anordnungen  traf. 


Y.  Finanzielles.    Das  englische  Anlehen. 

Wenn    das  Finanzjahr  1798  für  das  Gouvernement  nicht 
eben  einen  besonders  befriedigenden  Abschluss  gefunden  hatte, 
so  war  dies  nicht  nur  durch  die  Nach  wehen  der  französischen 
Occupation  des  Landes,  sondern  auch  durch  die  immer  wieder- 
kehrenden Forderungen  des  Armeecomraandos  veranlasst  worden, 
die  desto  mehr  alle  finanziellen  Berechnungen  über  den  Haufen 
warfen,  je  unerwarteter  sie  kamen  und  je  häufiger  sie  gestellt 
wurden.     Mit  Recht  beklagte  der  Erzherzog  die  völlige  Unzu- 
länglichkeit aller  Voranschläge,   die   ftir  den  Armeebedarf  von 
dem  Wiener  Directorium  eingesendet  würden,  er  bat  daher  den 
Kaiser,  derartige  ,Erfordcrnisöaufsätze'  für  das  Jahr  1704  Coburg 
abzuverlangen   und   sich   an    diese  und  nicht  an  Berechnungen 
zu    halten,   welche    Finanzräthe   in   ihrem   Zimmer   ohne   volle 
Kenntniss  der  Sachlage   zu  Papier  brächten.     Vor  Allem  aber 
klagte  er  über  die  Unordnung,  die  im  Kriegscommissariate  und 
Verpflegungsamte  herrsche,  wo  jeder  mache,  was  er  wolle,  und 
wogegen  es  seiner  Meinung  nach  nur  ein  Mittel  gab,  die  Auf- 
stellung  eines  Generals,   der   wie   im  letzten  Türkenkriege  die 
Oberaufsicht  zu  flihren  habe.* 

Unter  der  Voraussetzung  aber,  dass  diesen  Uebelstündcn 
bei  Zeiten  begegnet  werde,  freilich  auch  unter  der  weiteren, 
dass  die  nächste  Campagne  nicht  eine  unglückliche  Wendung 
nehme,  konnte  man  dem  Finanzjahr  1794  insofern  ein  gün- 
stigeres Prognostiken  stellen,  als  sich  in  demselben  zu  den  ge- 
wöhnlichen Einkünften  der  Einlauf  der  Rückstände  aus  dem 
Vorjahre  gesellen  musste,  die  unter  normalen  Verhältnissen  nicht 
t\ir  uneinbringlich  gelten  konnten. 


davon.  Qauz  falsch  int  8.  451  <\U:  Hehauptiing,  der  Kaiser  habe  am 
9.  Juni  die  Armee  CoburgH  verlassen  und  sei  sodann  von  Antwerpen 
direct  nach  Wien  gereist. 

'  Mercy  an  Starfaembeiig.  BriixelleK«  le  lu  juiu  17'J4.  Thürheim  236. 

'  Er  Eherzog  Carl  an  den  Kaiser.  Brüssel,  don  14.  December  17DS.  Orig.  oig. 


BelfiMi  unter  der  GenerftletattbalterscIiBlt  Enhertog  Carls  (1793,  1794).  57 

Im  März  1794  wurde  das  Gouvernement  von  dem  General- 
directorium  aufgefordert,  zur  Dotation  der  Armee  für  die  Mo- 
nate Juni,  August  und  October  im  Ganzen  6  Millionen  d.  W. 
=  8,400.000  Gulden  Brab.  bereit  zu  halten.  Nun  ergab  der 
Voranschlag  flir  das  Jahr  1794,  dass  die  belgischen  Finanzen 
über  14  Millionen  für  die  allgemeinen  Staatsfinanzen,  davon 
10  Millionen  Brab.  für  die  Armee  würden  beschaffen  können. 
Wenn  auch  einzelne  der  bisherigen  Einnahmequellen,  wie  das 
unverzinsliche  Anlehen  der  Geistlichkeit,  das  Anlchen  des  Münz- 
amtes und  die  freiwilligen  Dons  gratuits  im  Laufe  der  nächsten 
Monate  allmälig  versiegten,  so  waren  doch  die  Stände  der 
meisten  Provinzen  mit  ihren  Zahlungen  noch  im  Rückstande 
und  war  mit  einiger  Sicherheit  zu  erwarten,  dass  dieselben 
ihren  Verpflichtungen  in  der  nächsten  Zeit  nachkommen  würden. 
Allein  jene  Summe  von  10  Millionen  war  bereits  mit  mehr  als 
4  Millionen,  d.  i.  mit  jenen  Summen  belastet,  die  der  belgische 
Tr&or  seit  November  vorigen  Jahres  bis  Mitte  März  1794  ftlr  die 
Armee  verausgabt  hatte,  und  nach  deren  Abzug  nur  noch  etwa 
6  Millionen  Brab.  =  4,372.000  Gulden  d.  W.  verblieben.  Aber 
auch  die  Zahlung  dieser  Summe  machte  das  Gouvernement  von 
verschiedenen  Bedingungen  abhängig:  wenn  Coburg  auch  ferner- 
hin wie  bisher  sich  auf  die  Staatsraison  oder  die  drohende  Auf- 
lösung der  Armee  berufe,  um  stets  neue  Forderungen  anzu- 
melden, müsse  man  diese  Summen  von  der  präliminirten 
Gesammtleistung  in  Abzug  bringen,  auch  setze  jener  Voranschlag 
das  Gelingen  gewisser  im  Zuge  befindlicher  Finanzoperationen 
—  der  neuen  belgischen  Anlehen  und  der  Emission  von 
Anweisungen  an  den  Tresor  —  voraus.* 

Nachdem  nämlich  im  Januar  1704  das  bei  dem  Hause 
Nettine  negociirte  Anlehen  nahezu  finalisirt  war,  beschloss  man 
es  mit  einem  zweiten  Anlehen  durch  die  Vermittlung  desselben 
Bankhauses  zu  versuchen,  während  der  anftlngUche  Plan,  dies- 
mal das  Anlehen  auf  eigene  Rechnung  des  Kaisers  zu  eröffnen, 
fallen  gelassen  wurde.  Die  aus  diesem  Anlasse  im  Schoosse 
der  Conseils  gepflogenen  Verhandlungen  enthüllen  uns  zugleich 
die  Gründe,  um  derentwillen  die  Finanzoperationen  des  Gou- 
vernements  in    letzter  Zeit   gerade   in   Belgien   von   prekärem 


*  Metternich  an  Trauttmansdorff.  Bruxelles,  le  25  mars  1794,  sammt  Beil. 


58  ly.  Abbaadlung:    t.  Zeissbarg. 

Erfolge  begleitet  gewesen  waren.  Zunächst  hatte  nämlich  der 
Credit  der  Regierung  dadurch  empfindlichen  Schaden  erlitten, 
dass  dieselbe  zur  Zeit  der  Insurrection  und  während  der  franzö- 
sischen Occupation  nicht  nur  die  Rückzahlung  der  Capitalieo, 
sondern  auch  die  Bezahlung  der  Interessen  sistirt  und  auch  nach 
der  im  April  erfolgten  Rückkehr  der  österreichischen  Herrschaft 
die  Auszahlung  der  noch  rückständigen,  sowie  jene  der  laufenden 
Tilgungsraten  nicht  wieder  aufgenommen  hatte.  Dazu  kam, 
dass  man  der  subsidiären  Hypothek  der  Wiener  Bank,  auf  die 
sich  seit  einiger  Zeit  die  belgischen  Anlchen  stützten,  nur  wenig 
Vertrauen  entgegenbrachte,  letztere  vielmehr  als  lediglich  auf 
den  unsicheren  Besitz  der  Niederlande  iundirt  erachtete.  Be* 
sonders  nachtheilig  erwies  sich  endlich  die  Concurrenz  des 
Amsterdamer  Hauses  GoU,  das  die  Obligationen  des  bei  ihm 
eröffneten  Anlehcns  zu  Antwerpen  und  an  anderen  Orten  Bel- 
giens mit  einem  Verlust  von  2—3  Percent  begab,  wofür  sich 
dasselbe  ohne  Zweifel  anderweitig  schadlos  hielt. 

Um  diesen  Uebelständen  zu  begegnen,  beantragte  der 
Finanzconseil,  fortan  alle  fällig  gewordenen  Tilgungsraten  zu 
bezahlen,  oder  wenn  die  Umstände  dies  nicht  erlaubten,  die 
Rückzahlungen  wenigstens  in  Papier  zu  leisten,  wobei  man  die 
Wahl  zwischen  Obligationen  des  neuen  bei  Nettine  eröffheton, 
oder  des  unverzinslichen  Anlehcns,  oder  endlich  Schatzscheinen 
lassen  müsse,  die,  ein  Jahr  nach  dem  Friedensschlüsse  rück- 
zahlbar, mit  5  Percent  zu  verzinsen  wären.  Auch  müsse  man 
denen,  die  sich  an  dem  neuen  Anlehen  betheiligten,  dieselben 
Vortheile  bieten  wie  denen,  die  ihre  Fonds  in  den  in  Holland 
negociirten  Anlehen  anlegen  wollen. 

Aus  den  uns  vorliegenden  Acten  ist  nicht  ersichtlich,  wie 
man  sich  zu  all  diesen  Vorschlägen  in  Wien  verhielt.  Wir 
wissen  blos,  dass  der  Kaiser  die  Aufnahme  eines  neuen  An- 
lehens  im  Betrage  von  ti  Millionen  deutsch  =  7,200.000  Gulden 
Silber  durch  das  Haus  Nettine  genehmigte;  doch  sind  uns  die 
Stipulationen  dieses  Anlehcns  nicht  bekannt. 

Was  die  Emission  von  Assignaten  auf  den  Trösor 
royal  betrifft,  so  hatte  man  bereits  am  1.  October  1793  mit 
einer  Summe  von  600.000  Gulden  den  Anfang  gemacht,  von 
denen  die  Hälfte  zu  Ende  December,  die  Hälfte  zu  Ende  März 
1794  ftUlig  wurde.    Die  Neuheit  der  Sache  aber  und  der  Um- 


B«lgi«n  vator  d«r  0«nenl«ttttli^tex8cli»fl  Enharaof  Carb  {1798,  1794).  59 

Stand,  dass  jede  dieser  Assignationen  auf  20.000  Gnlden  Wiener 
Münze,  ferner  nicht  k  ordre,  sondern  auf  bestimmte  Personen 
lautete,  hatten  zur  Folge  gehabt,  dass  die  Assignaten  nicht  recht 
in  Umlauf  kamen,  sondern  zumeist  in  den  Portefeuilles  der 
Lieferanten  liegen  blieben,  denen  sie  die  Armee  an  Zahlungs- 
statt gegeben  hatte.  Man  suchte  diesem  Uebelstande  bei  einer 
neuen  Exmission  zu*  begegnen,  die  zu  Ende  Januar  ei*folgto  und 
400.000  Gulden,  fklUg  Ende  April,  betrug.  Diesmal  lauteten 
sie  k  ordre;  auch  auf  einen  geringeren  Betrag.  Zugleich  schlug 
der  Conseil  des  finances  vor,  abgesehen  von  den  bereits  in 
Umlauf  befindlichen  weitere  Assignationen  im  Gesammtbetrage 
von  1,200.000  Gulden  zu  emittiren,  mit  einer  Gesammtumlaufs- 
zeit  von  92  Tagen,  in  drei  gleiche  Partien  zerlegt,  von  denen 
je  eine  immer  am  Schlüsse  des^  Monats  fkUig  sein  sollte.  Eine 
Aufmunterung  f\ir  das  Publicum  lag  darin,  dass  bei  Einzahlungen 
auf  die  Anlehen  des  Kaisers  gestattet  wurde,  die  Hälfte  in  solchen 
Assignationen  zu  erlegen.  Die  Directionen  der  Lebensmittel- 
regie und  der  Artillerie,  die  sie  allein  al  pari  in  Umlauf  setzen 
konnten,  sollten  sie  gleichmässig  unter  ihre  Gläubiger  theilen, 
so  dass  keiner  derselben  mit  diesen  Papieren  überlastet  werde. 
Bei  der  Anwendung  dieser  Vorsichtsmassregel  und  pünktlicher 
Auszahlung  am  Verfallstage  hoffte  der  Conseil,  dass  sie  bald 
gerne  angenommen  werden  würden,  und  dass  man  sodann  zur 
Creirung  einer  noch  bedeutenderen  Menge  von  Assignationen 
werde  schreiten  können.^ 

Zugleich  wies  der  Finanzrath  noch  auf  eine  Reihe  anderer 
Mittel  hin,  durch  die  man  theils  schon  jetzt,  theils  in  der  Folge 
die  Einkünfte  zu  steigern  vermöchte:  so  auf  die  Erhöhung  des 
PachtschiUings,  den  die  Nutzniesser  von  Domänengütern  ent- 
richteten, da  der  Werth  der  letzteren  seit  einem  Jahrhundert 
erheblich  gestiegen  sei,  ferner  auf  den  Verkauf  solcher  Domänen, 
welche  dem  Staate  zur  Last  fielen,  sowie  kleiner  Grundparcellen, 
wenigstens  in  den  Provinzen,  wo  es  hiezu  nicht  der  Zustimmung 
der  Stände  bedürfe  und  der  Krieg  viel  Geld  unter  die  Land- 
leute gebracht  habe.  Elndlich  brachte  der  Finanzrath  eine  aus- 
giebige Abholzung  der  Staatsforste,  eine  Classenlotterie,  vor  Allem 
aber  auch  die  Liquidation  der  Summen  in  Vorschlag,  welche  die 

'  Oatacitten  des  Couseil  des  finaoces  vom  16.  Februar  1794. 


60  !▼•  Abliandlnng :    ▼.  Zeissbarg. 

Stände  während  der  letzten  zwei  Jahre  an  Armeelieferangen 
verausgabt  zu  haben  behaupteten.  Der  Conseil  ging  dabei  von 
der  Ueberzeugung  aus,  dass  diese  Summen  nicht  so  bedeutend 
gewesen  seien,  als  die  Stände  vorgaben,  um  unter  diesem  Vor- 
wande  in  ungerechtfertigter  Weise  einen  Theil  der  Subeides 
zurückzubehalten.  Hand  in  Hand  damit  sollte  man  trachten, 
die  Stände  zu  bewegen,  diese  ihre  Forderungen  entweder  ganz 
oder  doch  wenigstens  zum  Theil  erst  nach  dem  Frieden  gel- 
tend zu  machen,  ja  womöglich  gleich  den  Bauern  von  Hennegaa 
die  Summen,  welche  sie  ftlr  die  Leistungen  an  die  Armee  zu 
fordern  berechtigt  seien,  als  Dons  gratuits  auf  den  Altar  des 
Vaterlandes  niederzulegen.  Der  Conseil  warf  schliesslich  noch 
einen  Seitenblick  auf  das  occupirte  Feindesland  und  auf  dessen 
Ressourcen,  namentlich  auf  die  ausgedehnten  Staatsforste  des- 
selben und  auf  die  Abteien  daselbst,  die  man  in  den  Besitz 
ihres  Vermögens  wieder  eingesetzt  habe. 

Die  auf  die  Vermehrung  der  Einkünfte  Belgiens  gerich- 
teten Anträge  des  Conseil  dos  Anances  fanden  den  Beifall  des 
Kaisers;*  zu  ihrer  Verwirklichung  ist  es  indess  mit  Ausnahme 
der  vermehrton  Emission  von  Assignaten  auf  den  Tr&or  nicht 
mehr  gekommen.  Dagegen  wurde  die  beabsichtigte  Emission 
von  Bancozettoln  in  Belgien  und  die  Idee  der  Erichtung  einer 
eigenen  Escomptebank  zu  Brüssel  auf  die  Gegenvorstellungen 
des  Finanzrathes  fallen  gelassen.* 

Während  seines  Aufenthaltes  in  Belgien  brachte  Thugut 
eine  Besteuerung  der  im  Occupationsgebiete  boHndlichon  Kirchon- 
gttter  in  Vorschlag;  er  vorsprach  sich  davon  den  Ertrag  von  mehr 
als  1  Million  Gulden.  Ueberhaupt  meinte  er,  dass  man  bei  einiger 
Geschicklichkeit  derer,  welche  damit  beauftragt  waren,  noch  gar 
viele  Hilfsquellen  in  Belgien  hätte  ausnutzen  können  und  nicht 
genöthigt  gewesen  wäre,  zu  so  verderblichen  und  wucherischen 
Operationen  die  Zuflucht  zu  nehmen,  wie  es  das  letzte,  in  der 
Geschichte  beispiellose  Anlehen  in  England  gewesen  sei.' 

'  Trauttiniinftdorlf  au  Mettenüch.  Bnixette«,  le  7  inai  1794.  Orig. 

'  TranttmAMdoHf  Jin  Metternich,  le  25,  le  26  juillet  1793,  le  IS  f^vrier 
1794.  —  Bericht  de«  Conseil  dcA  finances  vom  16.  Februar  1794. 

•  Thugut  an  CoUorwlo.  Valenciennen,  ce  17  inai  1794.  Vivenot,  Vertrau- 
liche Briefe  I,  99.  Noch  am  23.  Juni,  in  einem  Briefe  an  Collore<lo 
(ebenda  110)  kommt  **r  auf  die  Sache  /.urürk. 


62  IV.  Abhandlung:    t.  Zeiasberg. 

Es  stellte  sich  indess  nur  zu  bald  heraus,  dass  der  Omnd  des 
Aufschubes  ein  ganz  anderer  war.  Die  eben  damals  einlangenden 
Nachrichten  von  dem  Falle  Toulons  und  von  den  KriegsvorßlUen 
am  Rhein  hatten  den  englischen  Geldmarkt  sichtlich  verstimmt' 
Brookwatson  bat  um  neuen  Aufschub,  ja  bald  um  einen  dritten, 
um,  wie  er  sagte,  ,die  ersten  Motionen  des  Parlaments^  abzu- 
warten. Es  war  klar,  dass  er  nur  nach  einem  Verwände  suchte, 
um  sich  mit  Anstand  von  dem  Geschäfte  zurückziehen  zu 
können.^  Einer  Unterredung  mit  dem  österreichischen  Ge- 
sandten in  London,  Starhemberg,  ging  Watson  aus  dem  Wege. 
Auch  brachte  Starhemberg  in  EIrfahrung,  dass  sich  sowohl 
Watson  als  auch  Looze  keineswegs  des  besten  Rufes  in  der  Ge- 
schäftswelt der  CSty  erfreuten.* 

Eben  damals  reiste  Fräulein  Walkiers,  Tochter  des  Vicomte 
Walkiers  de  Tronchiennes,  nach  London.  Man  brachte  die 
Reise  mit  der  Absicht  in  Verbindung,  einen  Theil  der  Fonds 
des  Hauses  Kettine  dahin  zu  schaffen,  um  mittekt  derselben 
und  der  Fonds  seiner  Geschäftsfreunde  das  österreichische  An- 
lehen  zu  negociiren,  um  mit  anderen  Worten  die  Kundschaft 
des  Wiener  Hofes  nicht  zu  verlieren.*  Dies  wurde  zwar  von 
Walkiers  selbst  in  Abrede  gestellt,  und  Thatsache  war  blos, 
dass  sich  Starhemberg  an  dessen  Tochter  mit  der  Bitte  ge- 
wendet hatte,  ihm  ein  solides  englisches  Bankhaus  zu  empfehlen, 
mit  dem  man  sich  bezüglich  des  kaiserlichen  Anlehens  in  Ver- 
bindung setzen  könne,  dass  ein  von  ihr  empfohlener  Banquier 
dem  Gesandten  ein  Anlehensproject  überreichte,^  und  dass 
Letzterer  meinte,  dass  das  Haus  Nettine  immerhin  unbekannten 
Banquiers  vorzuziehen  sei. 

Limpens,  Lannoy  und  Bartenstein  erhielten  den  Auflrag, 
sich  mit  Looze  über  den  gegenwärtigen  Stand  der  Anlehens- 
sache  einzuvernehmen.  Durch  ihn  erfuhren  sie,  dass  die  bri- 
tische Regierung  selbst  ein  Anlehen  von  11  Millionen  Pf.  auf- 
nehmen wolle,  und  dass  daher  die  Aussichten  ftlr  das  kaiserliche 
Anlehen  sehr  übel  ständen,  wofeme  man  sich  nicht  zu  weiteren 


^  Metteniich  an  Traattmaiifldorff.  Bnixelles,  le  86  janvier  1794. 

'  Deraelbe  an  denselben.  Bitizelles,  le  28  jaoTier  1794.  Ori^. 

'  Starhemberg  an  Mettemich.  Londres,  le  18  fövrier  1794. 

^  Motternich  an  Tranttmaniidorff.  Bnixelles,  le  26  Mvrier  1794.  Copie. 

*  Walckiere  de  TronchlenneB  an  Metternich.  Braxelles,  le  26  f(&Trier  1794. 


Belgien  anter  der  OeneraUUHbaltenebftfi  Erehenog  Carle  (179S,  1794).  63 

Opfern  entschliessen  wolle.  Looze  lehnte  es  ab,  sich  näher 
darüber  auszusprechen,  bevor  er  nicht  seine  Consorten  zu  Rathe 
gezogen  habe.  Und  deren  Aeusserungen  lauteten  untröstlich 
genug.  Sie  behaupteten,  dass  von  Belgien  aus  dem  Anlehen 
mit  Erfolg  entgegengearbeitet  werde,  und  zwar  sei  es  das  Haus 
Nettine  und  Sohn,  das  durch  Vermittlung  des  Hauses  Boyd  die 
Operation  durchzuführen  wünsche.  Watson  selbst  zog  rundweg 
seine  Intervention  zurück,  und  seinem  Beispiele  schloss  sich  auch 
Looze  an. 

Nach  alledem  schien  es  kaum  zweifelhaft,  dass  die  Sache 
an  der  Rivalität  der  Häuser  Nettine  und  Looze  zu  scheitern 
drohte.  Doch  die  drei  genannten  Experten  waren  nicht  der 
Meinung,  dass  die  Rivalität  zweier  Handelshäuser  über  den 
Credit  des  Kaisers  entscheiden  dürfe.  Sie  knüpften  vielmehr 
ihre  Hofihung  an  den  Umstand,  dass  sich  sowohl  der  britische 
Schatzsecretär  Rose  als  auch  Pitt  ftlr  das  österreichische  An- 
lehen als  einer  gemeinsamen  Sache  lebhaft  zu  interessiren 
schienen.  Sie  meinten  daher,  dass  das  Anlehen  als  politische 
Angelegenheit  von  Cabinet  zu  Cabinet  zu  behandeln  sei,  und 
schlugen  vor,  eine  dazu  geeignete  Person  nach  London  zu 
senden,  welche,  jedoch  in  steter  Fühlung  mit  Starhemberg,  die 
Sache  betreiben  solle.  In  Wien  hegte  man  die  Absicht,  zu  diesem 
Zwecke  Limpens  nach  London  zu  senden.^  Mittlerweile  hatte 
jedoch  der  Erzherzog  auf  Antrag  desselben  Staats-  und  Finanz- 
rathes  Limpens,  ferner  Lannoy's  und  Bartenstein's  und  im  Ein- 
vernehmen mit  Degelmann  den  Trösorier  g^neral  De  Sandrouin 
nach  England  gesandt,  der  sich  in  Folge  seiner  Fähigkeiten, 
seines  Charakters  und  seiner  Stellung  hiezu  vor  Allem  zu 
eignen  schien.  Er  sollte  sich  an  Starhemberg  wenden  und  war 
mit  einem  Empfehlungsschreiben  Mercj's  an  Pitt  versehen. 
Ihn  begleitete  der  im  Rechenfache  versirte  Auditeur  L'Agneau, 
auch  der  junge  Mettemich  —  der  spätere  Staatskanzler  —  war 
sein  Reisebegleiter.^  Der  Zweck  seiner  Reise  war,  die  Unter- 
handlungen wieder  anzuknüpfen,  welche  durch  die  Ereignisse 
am  Rhein  im  December  und  durch  die  Londoner  Reise  Walkiers' 
eine  Störung   erlitten   hatten.'     Er   sollte   das   englische   Mini- 

*  TraattmaiudoHTs  Weisung  Tom  19.  Man  1794.  Origr. 
'  Aus  Mettemich*!!  nachgelassenen  Papieren  I,  18. 
'  Metternich'8  Bericht  vom  23.  M&rz  1794.  Orig. 


64  tV.  AbhMidliing :  Zeissberg. 

steriuin^  namentlich  Pitt  unter  Hinweis  auf  das  geraeinsame  In- 
teresse der  verbündeten  Mächte  und  das  specielle  Englands  an 
der  Erhaltung  Belgiens  fUr  das  österreichische  Anlehen  günstig 
zu  stimmen  suchen,  sich  vor  Allem  mit  den  Banquiers,  die  ihm 
Pitt  bezeichne,  in  Verbindung  setzen,  mit  diesen  sich  aber  in 
nichts  einlassen,  wenn  sie  nicht  für  die  Hälfte  oder  wenigstens 
ein  Drittel  des  Anlehens  gutständen,  einem  etwaigen  Ueberein- 
kommen  womöglich  die  einst  mit  Looze  vereinbarten  Punkte 
zu  Grunde  legen,  dagegen,  wenn  von  den  Banquiers  grössere 
Vortheile  beansprucht  würden,  darüber  zuvor  die  Weisung  des 
Hofes  einholen. 

Ueber  De  Sandrouin's  Sendung  waltete  kehi  glücklicher 
Stern.  Zwar  schien  es  ein  moralischer  Erfolg;  dass,  was  bis- 
her anderen  Mächten  versagt  worden  war,  das  englische  Cabinet 
auf  Starhemberg's  Intervention  die  Erlaubniss  zur  Negociinmg 
des  Anlehens  ertheilte.  Ja  noch  mehr;  war  diese  Erlaubniss 
auf  Starhemberg's  Rath  anfangs  nur  ftlr  1  Million  Pf.  St.  ange- 
strebt und  ertheilt  worden,  so  nahm  er  es  bald  darnach  auf  sich 
und  setzte  es  auch  durch,  dass  dieselbe  auf  3  Millionen  erweitert 
wurde.'  Dagegen  scheint  die  Wahl  des  Bankhauses,  welches 
die  Finanzoperation  durchführen  sollte,  nicht  glücklich  gewesen 
zu  sein;  vor  Allem  aber  war  es  die  englische  Haute  finance, 
die  dem  Anlehen  den  zähesten  Widerstand  entgegensetzte. 

De  Sandrouin  war  am  28.  März  nach  London  gekommen 
und  knüpfte  dort  mit  dem  Hause  Boyd,  Benfield  und  Compagnie' 
Unterhandlungen  an.  Gaben  bei  dieser  Wahl  vor  Allem  die 
nahen  Beziehungen  dieser  Firma  zu  dem  Hause  Nettine  und 
die  Empfehlung  des  letzteren  den  Ausschlag,  so  lag  doch  in 
derselben  ein  Missgri£f,  da  das  Haus  Boyd  erst  kürzlich  von 
Paris  nach  London  übersiedelt  war  und  demselben  die  älteren 
Bankhäuser  der  City  mit  Misstrauen  und  Eifersucht  begegneten.' 
Sofort  machten  sich  denn  auch  die  Gegenwirkungen  der  Ge- 
schäftsfeinde jenes  Hauses  geltend.  Man  veröffentlichte  Bro- 
schüren,  in  denen  es  hiess,  dass  das  einst  auf  Schlesien,  als  es 
noch  zu  Oesterreich  gehörte,  hypothecirte  Anlehen  nie  bezahlt 

*  SUrhemberi^  An  Thngut.    Londren,  le  Iac,  le  6  avril  1794. 

*  QenAuer:  Walter  Boyd,  Paul  Benfield  et  Jacqaes  Drammond. 

'  Starhember^   an    Thugut.    Londre«,    le  27  jain  1794.    Vivenot-Zeissberg 
IV,  306. 


Balsi«n  unter  der  »«neralttelthaltenehAfI  Bnhenog  Carls  (1793, 1794).  65 

worden  sei  und  auch  nie  bezahlt  werden  würde,  und  dass  wahr- 
scheinlich das  Gleiche  auch  bezüglich  des  belgischen  Anlehens 
der  Fall  sein  werde;  dass  eine  so  bedeutende  Summe  eine  be- 
denkliche Knappheit  des  Geldes  verursachen  müsse,  dass  bereits 
die  Regierung  genöthigt  gewesen  sei,  ein  neues  Anlehen  zu 
machen,  um  die  Subsidien  an  Preussen  bezahlen  zu  können, 
während  doch  das  Ministerium  versprochen  habe,  im  Laufe  des 
Jahres  kein  neues  Anlehen  zu  contrahiren,  und  dass  endlich 
nach  Art.  6  des  Subsidienvertrages  mit  Preussen  alle  Erobe- 
rungen, welche  die  von  England  bezahlte  preussische  Armee 
machen  würde,  als  Eroberungen  beider  Mächte  gelten  und  über 
dieselben  von  ihnen  weiter  verfügt  werden  sollte,  dass  also  die 
Ghrenzen  von  Oesterreichisch-Belgien  und  damit  die  Hypothek 
des  zu  contrahirenden  Anlehens  eine  Verschiebung  erleiden 
konnten.  In  der  That  zog  sich  ein  Theil  der  Subscribenten  des 
Osterreichischen  Anlehens  zurück,  während  die  Hauptinteressen- 
ten der  Bank  eine  gegen  dieses  Anlehen  gerichtete  Petition  Pitt 
überreichten. 

Gleichwohl  schloss  sub  spe  rati  De  Sandrouin,  wie  er  wenig- 
stens behauptete,  mit  Billigung  Starhemberg's,  der  dies  jedoch 
später  in  Abrede  stellte,  auf  Grund  des  ihm  von  dem  Hause  Boyd, 
Benfield  &  Co.  zu  London  vorgelegten  Planes  mit  diesem  Hause 
auf  3  MiUionen  Pf.  St.  ab.  &  setzte  den  Erzherzog  hievon  am 
6.  Mai  in  Eenntniss.  Am  18.  Mai  von  dem  Hauptquartier  Tour- 
nay  aus  ermächtigte  ihn  der  Kaiser  zum  förmlichen  Abschlüsse 
des  Anlehens  mit  dem  Hause  Boyd,  dessen  Chefs  aus  diesem 
Anlasse  den  Titel  von  Banquiers  Sr.  Maj.  erhalten  sollten.  Von 
der  Gesammtsumme  des  Anlehens  (3  MilUonen  Pf.  St.)  sollten 
2,000.000  Pf.  St.  zu  3  Percent  verzinst  werden,  aber  fbr  dieselben 
die  Verpflichtung  einer  Rückzahlung  nicht  bestehen,  obgleich  sich 
der  Kaiser  vorbehielt,  dieselbe  nach  dem  Kriege  zu  leisten.  Der 
Rest  —  1,500.000  Pf.  St.^  —  sollte  unverzinslich  sein  und  in 
2ö  Jahren  mittelst  zehnpercentiger  Annuitäten  getilgt  werden. 
Doch  sollte  auch  die  Amortisirung  der  verzinslichen  Schuld  in 
der  Art  bewerkstelligt  werden,  dass  der  Kaiser  sich  verpflichtete, 
monatlich  5000  Pf.  St.  und  überdies  die  Interessen  der  amoKi- 


>  Es  Allt  auf,  dan  das  Anlehen  Ausdrücklich  nur  auf  3  Millionen  Pf.  St. 
lautete,  während  aus  den  Detailbestimmnngen  sich  4  MilUonen  erg^eben. 
SiUsn^Bber.  d.  phil.-lüiit.  Cl.  CXIXI.  Bd   4.  Abh.  6 


66  IV.  Abhandlong :   Zeissberg. 

sirten  Obligationen  zum  Rückkauf  von  Obligationen  zum  Tages- 
cours  zur  Verfiigung  zu  stellen.  Das  Anlehen  wurde  auf 
^sämmtliche  königliche  Einkünfte^,  speciell  jene  aus  Belgien, 
sichergestellt,  ausserdem  sollten  Hypothekaractien  der  Bank  von 
Wien  für  die  Summe  von  4  Millionen  Pf.  St.  bei  der  englischen 
Bank  hinterlegt  werden.  Der  Emissionscours  fiir  die  verzinslichen 
Obligationen  sollte  60  Pf.  Silber  für  100  Nominale  betragen. 

Der  eigentliche  Abschluss  des  Anlehens  kam  am  2.  Juni 
zu  Stande.  Derselbe  erfolgte  unter  verhältnissmässig  so  un- 
günstigen Bedingungen,  dass  De  Sandrouin  nachtriiglieh  der 
Vorwurf  gemacht  wurde,  seine  Vollmachten  überschritten  zu 
haben.  TrauttmansdorfF  nennt  es  geradezu  ,üne  veritable  Opera- 
tion de  Hls  de  famillc  qui  se  ruine^^  Doch  wurde  trotzdem 
das  Anlehen  nicht  etwa  rückgängig  gemacht,  wobei  der  Zeit- 
punkt ärgster  Bedrängniss,  zu  welchem  der  Abschluss  erfolgte, 
sicherlich  mit  in  Betracht  zu  ziehen  ist.*  Die  ,Soumission^  des 
Hauses  Boyd  lautete  auf  3  MilUonen  Pf.  St.,  die  in  einzelnen 
Raten  bis  zum  24.  März  1795  eingezahlt  werden  sollten.  Doch 
machte  sich  das  Bankhaus  in  keiner  Weise  dafllr  verantwort- 
lich, dass  die  subscribirten  Summen  wirkUch  eingezahlt  werden 
würden;  ausdrücklich  war  stipulirt,  dass  Boyd  zu  nichts  Anderem 
verpflichtet  sei,  als  die  wirklich  eingezalilten  Beträge  gegen  eine 
fünfpercentige  Provision  abzuführen.  Das  Kisico  und  die  Kosten 
des  Transportes  von  Gold  und  Silber,  der  mit  der  Geld- 
beschaffung verbunden  war,  sowie  die  Kosten  der  Courtage  fielen 
dem  Kaiser  zur  Last.  Im  Prospect  war  die  Einzahlung  auf 
neun  Termine  vertheilt.  Am  3.,  und  20.  Juni  sollten  je  5,  am 
20.  Juli,  20.  August,  25.  September,  25.  October  je  10,  am 
20.  Deccmber  5,  am  20.  Januar  1795  20  und  endlich  am 
24.  März  1795  25  Percent  des  Anlehens  von  den  Subscribenten 
eingezahlt  werden. 

Ueberdies  stiess,  wie  gesagt,  das  Anlehen  in  der  englischen 
Haute  finance  auf  entschiedenen  Widerstand.  Die  Directoren 
der  englischen  Bank  beschlossen,  die  Effecten  des  Hauses  Boyd, 
sowie   der  Häuser  Hop  in  Amsterdam   und  Nettine  in  Brüssel 


'  TraiiUmaniidorff  an  (Kannitz?).    Toiirnay,  le  19  mai  1794.    Vivenot-Zeim- 

beix  IV,  233. 
^  (Culloreilo)  an  TrauttmauHdorff.    Cateati,  cp   13  roai  (1794).    Orig.  aig. 


Belipon  vnter  der  Oenerftlstatthalterecliaft  Enbereog  Cu-Is  (1798,  1794).  67 

nicht  mehr  zu  escomptiren;  zum  Vorwand  diente  eine  ausser 
Gebrauch  gekommene  Uebung,  wonach  die  Effecten  eines  Bank- 
hauses nicht  escomptirt  werden  durften,  wenn  auf  dessen  Rech- 
nung mehr  als  50.000  Pf.  St.  circulirten,  während  es  in  Wirk- 
lichkeit nicht  selten  vorkam,  dass  ein  einziges  Haus  mehr  als 
das  Doppelte  emittirte.^ 

Trotzdem  glaubte  De  Sandrouin  noch  am  10.  Juni  in  Aus- 
sicht stellen  zu  können,  dsiss  das  Haus  Boyd  bis  Ende  des 
Monates  3  Millionen  Gulden  einsenden  werde.  Am  11.  Juni, 
bei  einem  Ausfluge  nach  dem  Landhause  Starhemberg's,  den 
er  in  Gesellschaft  der  Söhne  Mettemich's  machte,  erhielt  der 
Tr&orier  gen^ral  von  Boyd  die  tröstlichsten  Versicherungen, 
am  folgenden  Tage  aber  ein  Schreiben,  in  welchem  Boyd,  da 
ihm  soeben  Pitt  eröffnet  habe,  dass  er  bei  dem  besten  Willen 
sich  ftir  das  österreichische  Anlehen  nicht  einsetzen  könne, 
seinerseits  erklärte,  dass  das  belgische  Gouvernement  nur  auf 
die  Summen  rechnen  dürfe,  die  zu  den  stipulirten  Terminen 
von  den  Subscribenten  nicht  zurückgezogen  sein  würden,  und 
dass  er  selbst  bei  der  Opposition  der  ,allmächtigen'  Bank  von 
England  aus  Rücksicht  auf  seine  Associ^s  keine  Vorschüsse 
leisten  könne.*  In  der  That  liefen  bis  16.  Juni  nur  1,305.000 
Gulden  ein  und  standen  blos  542.500  Gulden  in  weiterer 
Aussicht.' 

Viele  Subscribenten  zogen  ihre  Subscriptionen  zurück, 
andere,  wie  Theluson,  verkauften  ihre  Obligationen  mit  einem 
Verlust  von  4  Percent.*  De  Sandrouin  consultirte  Pitt  und 
andere  massgebende  Personen,  musste  aber  vernehmen,  dass 
die  Gesetze  des  Landes  zu  Gunsten  der  Subscribenten  sprächen, 
die  nicht  zur  ErftÜlung  ihrer  Verbindlichkeit  gezwungen  werden 
könnten,  da  die  in  dem  Octroi  vom  18.  Mai  1794  bezeichnete 
Haupthypothek  sich  in  der  Gewalt  des  Feindes  befinde. 

Denn  mehr  als  Alles  beeinträchtigte  den  Fortgang  des 
Anlehens  der  unglückliche  Verlauf  des  Krieges  in  den  Nieder- 
landen.   Nicht  minder  gab  es  zu  Misstrauen  Anlass  oder  doch 


'  I>e  Sandrouin  an  Metternich.     Londres,  le  10  juin  1794.  Copie. 

'  Boyd  an  De  Sandrouin.    Londres,  le    12  juin    1794.     De  Sandrouin  an 

Metternich.     Bruxelles,  le  13  juin  1794.  Copie. 
'  Le  comit^  secret  k  Metternich.     Bruxelles,  le  16  juin  1794. 
*  Starhemberg  an  Thugut  Londres,  le  27  juin  1794.  Vivenot-Zeissberg  IV,  306. 

6* 


Belgien  unter  der  Genenlstotthaltarschafl  Ersheixog  Carl»  (1793,  17M).  69 

Brüssel  verlassen  hatte.*  Später  erfuhr  man,  dass  sich  dasselbe 
im  Haag  befinde;  aber  auf  eine  Anfrage  stellte  das  Haus  Nettinc 
in  Abrede,  zu  jenen  Zahlungen  von  Boyd  die  Autorisution  oder 
auch  die  Mittel  erhalten  zu  haben.^  Um  die  Sachlage  näher 
zu  prüfen,  wurde  der  Auditeur  TAgneau  nach  dem  Haag  an 
das  Haus  Nettine  gesandt,  und  da  die  gehegten  Besorgnisse 
volle  Bestätigung  fanden,  beantragte  am  31.  Juli  die  damals  zu 
Düsseldorf  weilende  geheime  Finanzcommission,  mit  dem  Hause 
Boyd  abzurechnen,  ihm  das  Octroi  und  die  Wiener  Bankobliga- 
tionen abzunehmen,  das  Anlehen  aber  im  Betrage  der  erfolgten 
Subscriptionen  von  1,236.100  Pf.  St.  abzuschliessen  und  auch 
dies  nur,  wenn  das  Haus  Boyd  positiv  versichere,  dass  man 
auf  die  Einzahlung  des  Restes  dieser  Summe  zählen  könne.^ 

Die  finanzielle  Lage  änderte  sich  erst  mit  der  bekannten 
Sendung  Mylord  Spencer's  nach  Wien.  Jetzt  fand  sich  das 
britische  Cabinet  zur  Garantie  eines  Anlehens  von  3  Millionen 
bereit;  bei  den  immensen  Verlusten,  die  man  erlitten,  bei  den 
enormen  Summen,  welche  die  Fortsetzung  des  Krieges  erheischte, 
schien  dem  Wiener  Hofe  diese  Summe  zu  gering;  man  forderte. 
dass  die  Garantie  fiir  6  Millionen  Pf.  St.  ertheilt  werde.  Doch 
liegt  die  weitere  Entwicklung  dieser  Frage,  die  zu  der  Negocii- 
nmg  des  ersten  von  England  garantirten  österreichischen  An- 
lehens ftihrte,  jenseits  der  Grenzen  unserer  Arbeit. 

Vom  13.  Juni  1794  —  einem  auch  sonst  in  der  Geschichte 
Belgiens  bedeutsamen  Tage*  —  liegt  uns  ein  Bericht  des  vor 
Kurzem  gebildeten  ,geheimen  Finanzcomitäs^  an  Metternich  vor, 
der  unmittelbar  vor  der  beginnenden  Katastrophe  noch  einmal 
die  Finanzlage  des  Landes  Revue  passiren  lässt.  Damach  hatte 
sich  der  Voranschlag  des  Finanzrathes  vom  16.  Februar,  der 
die  Summe  der  Beiträge,  welche  Belgien  fUr  die  allgemeinen 
Bedürfnisse  des  Staates  im  Laufe  des  Jahres  1794  werde  leisten 
können,  mit  14  Millionen  und  darüber  bezifferte,  im  Ganzen 
als  zutreffend  erwiesen.  Denn  während  der  sieben  ersten  Monate 
des  Etatjahres,  das  ist  bis  Ende  Mai  waren  an  die  Kriegsopera- 

'  Barbier  an  Metternich.     Diest,  le  9  juillet  1794.    Copie. 

'  La  commiflflion  secr^te  des  finances  an  Metternich.  Düsseldorf,  lo  27  juillet 

1794. 
"  Dieselbe  an  denselben.   Düsseldorf,  le  31  juillet  171)4. 
*  S.  anten. 


70  I^>  Abhandlung:  Zeiasberg. 

tionscasse  8,453.074,  an  die  Caisses  des  menues  d^penses  316.961 
Gulden,  an  das  Haus  Nettine  zur  Bezahlung  der  Interessen 
950.194  Gulden  ausbezahlt  worden,  so  dass  sich,  wenn  man  die 
Leistungen  an  das  Militär  innerhalb  des  gleichen  Zeitraumes 
auf  1  V2  Millionen  ansehlug  und  davon  I  Million  als  &gebni8s 
des  Londoner  Anlehens  in  Abzug  brachte,  die  Totalsumme  auf 
10,220.229  Gulden  belief,  woraus  sich  für  das  ganze  Jahr  pro- 
portioneil eine  Gesammtsumme  von  17  Vg  Millionen  in  Voran- 
schlag bringen  Uess.  Das  neue  Anlehen  bei  dem  Hause  Nettine 
hatte  bis  dahin  261,'^33  Gulden  eingebracht,  auch  das  Gt)ld- 
und  Silberanlehen  erwies  sich  nicht  minder  productiv,  die 
Schatzanweisungen  fanden  Credit,  so  dass  zu  Ende  Mai  noch 
der  Betrag  von  120.000  Gulden  derartiger  ftllliger  Schatzscheine 
nicht  eingelöst  war.  Dazu  kam  dann  noch  das  doppelte  Don 
gratuit  im  Gesammtbetrage  von  8  Millionen,  das  damals  bereits 
von  mehreren  Provinzen,  Limburg,  Luxemburg,  Geldern,  Namur, 
Hennegau  und  Tournesis  und  den  beiden  ersten  Ständen  von 
Brabant  bewilligt  worden  war.  Nahm  man  die  Summen  hinzu, 
die  aus  dem  englischen  Anlehen  noch  flir  dieses  Jahr  zu  er- 
warten standen,  so  ergaben  sich  als  Gesammtsumme  der  bel- 
gischen Revenuen  flir  1794  etwa  40,950.000  Gulden  Brab.  = 
29,250.000  Gulden  deutsch,  so  dass  sich  selbst  nach  Abzug  der 
militärischen  Leistungen  und  der  Verzinsung  der  belgischen  Staats- 
schuld flir  den  Rest  des  Jahres  noch  ein  ansehnlicher  Ueber- 
schuss  erwarten  Uess.  Allein  dieser  so  überaus  hoffnungsreiche 
Etat  wurde  schon  durch  die  Ereignisse  des  Monates  Mai  in 
einer  Weise  erschüttert,  die  flir  die  folgenden  Monate  das 
Schlimmste  befllrchten  Uess.  Schon  damals  wurden  mehrere 
Provinzen  vom  Feinde  besetzt,  so  drohte  namentlich  damals 
schon  ganz  Flandeni  diesem  Schicksale  anheimzufaUen.  Damit 
gingen  nicht  blos  die  Einkünfte  aus  diesen  Provinzen  verloren, 
in  der  Besorgniss  vor  ähnlichem  Schicksale  bereiteten  sich  auch 
die  Bewohner  der  übrigen  Provinzen  auf  den  Fall  einer  Emigra- 
tion vor.  Sie  hielten  mit  ihrem  Gelde  zurück,  und  schon  musste 
man  gefasst  sein,  dass  sie  die  Steuern  verweigern  würden. 
Das  Anlehen  bei  dem  Hause  Nettine  gerieth  jetzt  ins  Stocken, 
das  Gold-  und  Silberanlehen  theilte  dies  Schicksal  nur  deshalb 
nicht,  weil  die  Privaten  auf  diese  Art  ihr  VaisseUe  sicher  zu 
bergen   suchten.     Wie  ungünstig  das  engUsche  Anlehen  stand. 


BelgifiD  ODtor  der  OooenlatoUhftltcrschaft  Enhereog  Carls  (1793, 1794).  7  1 

dessen  Voraussetzung  die  Erhaltung  des  geföhrdeten  Besitzes 
von  Belgien  war,  wurde  oben  gezeigt.  Jedenfalls  ging  man 
schon  damals  einer  unberechenbaren  Zukunft  entgegen.  Bis 
zur  Mitte  des  Monates  Juli  glaubte  indcss  das  Comit^  secret 
noch  für  die  Bedürfnisse  des  Heeres  aufkommen  zu  können^ 
und  auch  weiterhin  stellte  man  Hilfsmittel  in  Aussicht  —  aber 
nur,  wenn  der  Feind  keine  neuen  Fortschritte  machte.  War 
dies  der  Fall,  musste  die  kaiserliche  Armee  etwa  gar  das  Land 
verlassen,  dann  ging  man  —  darüber  herrschte  keine  Täu- 
schung —  auch  einer  finanziellen  Katastrophe  entgegen.^ 

Der  ungünstige  Fortgang  der  Verhandlung  über  das  eng- 
lische Anlehen  machte  sich  um  so  empfindlicher  fülilbar,  als  die 
finanzielle  Nothlage  der  niederländischen  Armee  mit  jedem 
Monate  des  Jahres  1794  in  immer  erschreckenderer  Weise  zu 
Tage  trat.  Die  monatliche  Dotation  der  Armee  betrag  2  Mil- 
lionen, von  denen  die  Hälfte  durch  Gagen  und  Löhnungen  ver- 
schlungen wurde,  während  auf  1  V^  Millionen  die  Anschafiiing 
der  Naturalien  sich  belief.  Nicht  eingerechnet  in  diese  Summen 
waren  die  Auslagen  für  Artillerieanschaffungen,  Herstellung  der 
Fortificationen  und  Approvisionirung  der  Festungen,  so  dass 
sich  der  wirkliche  Bedarf  monatlich  mindestens  auf  4  Millionen 
belief.  Da  dieser  Bedarf  nicht  gedeckt  werden  konnte,  wuchs 
die  Schuldenlast  lawinenhaft.  Die  unbeglichenen  Forderungen 
der  Armeelieferanten  betrugen  im  Monate  Mai  bereits  8  Mil- 
lionen; dieselben  erklärten  geradezu,  vor  der  Bezahlung  dieser 
Summe  sich  auf  weitere  Lieferungen  nicht  einlassen  zu  können.* » 
Kein  Wunder,  dass  die  Armeeverwaltung  unter  solchen  Um- 
ständen immer  wieder  an  Erzherzog  Carl  mit  dem  Ansinnen 
um  Qeldvorschüsse  aus  den  niederländischen  Casscn  herantrat, 
vor  Allem  aber,  dass  man  an  die  niederländischen  Stände  selbst 
und  deren  OpferwiUigkeit  immer  wieder  appellirte.^ 


*  Le  comit^  secret  an  Mettemich.     BrnxeHes,  le  13  juin  1794.  i 

•  Trauttmansdorff  au  (Kauuitz?).    Tournay,  le  19  mai  1794.    Vivenot-Zeiß»-  i 
berg  IV,  233.  j 

^  Eberan  an  Erzherzog  Carl,  28.  Februar,  19.  März;  an  Mettemich,  1.  April 
1794.  Kr.-A.  —  Kaiser  Franz  au  O'Donnell.  Hauptquartier  Cateau,  7.  Mai 
1794.  Kr.-A.  —  Instruction    pour    TofBcier   k   la    chambre    des  comptes  I 

G.  F.  Genotte.     Bruxelles,  le  1*'  mars  1794.  Kr.-A. 


72  1V<  Abhandlung:   Zoissberg. 

VI.  Die  letzten  Yerhandlnngen  mit  den  StSnden. 

Bekanntlich  tiatten  sich  an  die  Anwesenheit  des  Kaisers 
in  Belgien  die  grössten  Erwartungen  geknüpft;  nicht  nur  Coburg 
hatte  gehoJBTt,  dass  dieselbe  Geist  und  Haltung  der  Truppen  in 
der  günstigsten  Weise  beeinflussen  werde,  auch  die  Civilver- 
waltung  glaubte,  dass  sich  die  Stände  der  Provinzen  zu  grösseren 
Opfern  an  Gut  und  Blut  bereit  finden  würden,  sobald  der  Kaiser 
in  eigener  Person  sich  an  die  Opferwilligkeit  seiner  belgischen 
Unterthanen  wende.  War  es  doch  ganz  natürlich,  dass  Belgien, 
uin  dessen  Besitz  vor  Allem  gekämpft  wurde,  in  dessen  Interesse 
der  Sieg  der  kaiserlichen  Waffen  lag,  sich  an  der  Herbeischaffung 
der  Mittel  betheilige,  welche  seine  Vertheidigung  erheischte. 
Nun  ging  aber,  was  das  Land  bisher  geleistet  hatte,  über  das 
Mass  der  unter  gewöhnlichen  Umständen  üblichen  Bewilligungen 
nur  wenig  hinaus.  Wohl  waren  die  Provinzen  gelegentlich  zu 
Lieferungen  an  die  Armee  und  zu  Pionnierarbeiten  herangezogen 
worden,  doch  suchten  sich  dafür  die  Stände  durch  Abzüge  an 
ihren  sonstigen  Bewilligungen  schadlos  zu  halten,  und  die  von 
einzelnen  Privatpersonen  dargebotenen  Dons  gratuits  entsprachen 
den  Erwartungen  nicht,  jedenfalls  nicht  der  Leistungsfähigkeit 
eines  grossen  Theiles  des  Landes.  Namentlich  in  Brabant 
wollten  anfangs  die  individuollen  Dons  gratuits  keinen  rechten 
Fortgang  nehmen;  es  wurden  zwar  viele  Subscriptionen  in  Aus- 
sicht gestellt,  aber  erst  Air  die  Zeit  nach  erfolgter  Inauguration, 
und  auch  den  früheren  Plan,  sich  in  die  für  die  Provinz  be- 
willigten Dons  gratuits  über  eine  gewisse  Summe  hinaus  mit 
der  Krone  zu  theilen,  schienen  die  Stände  fallen  gelassen  zu 
haben.  Als  die  Zustimmung  des  Kaisers  zu  ihrem  Plane  ein- 
traf, gaben  sie  diesem  keine  Folge.^ 

Wie  Mettemich  vorausgesagt  hatte,  besserte  sich  die 
Stimmung  in  Brabant  erst  nach  erfolgter  Inauguration.  Am 
Tage  derselben  erboten  sich  die  Stände  zu  einem  Don  gratuit 
oder  zu  einem  noch  weit  ansehnlicheren  Anlehen.  Metternich 
wurde  beauftragt,  die  Stände  über  den  Sinn  dieses  Anerbietens 
auszuholen.'    Die  Antwort  lautete:  die  Stände  seien  zu  einem 


^  Mettemich  an  Trmuttmantdorfr.    Bruxelles,  le  12  mara  1794.   Orig. 
'  Derselbe  an  denselben,    firuxelles,  le  29  avril  1794.    Ong. 


B«lgien  unter  der  GeneralstetthftlterBchaft  Exsherxog  CmU  (1793, 1794).  73 

ausserordentlichen  Don  gratuit  von  2  Millionen  bereit.  Diese 
Summe  sollte  durch  eine  Auflage  aufgebracht  werden,  die  von 
allen  Bewohnern  des  Landes  ausnahmslos  getragen  werden  müsse. 
Doch  sei  dabei  in  die  Bezahlung  Alles  einzurechnen,  was  Einzelne 
als  freiwillige  Contribution  entweder  unmittelbar  an  den  Tresor 
royal  oder  an  die  Privatbureaux  abgeführt  hätten.  Der  Haupt- 
zweck dieses  Don  gratuit  sei,  dem  Kaiser  die  Sicherheit  zu 
geben,  dass^  falls  sich  die  Summe  der  freiwilligen  Contribution 
nicht  auf  2  Millionen  belaufe,  das  Deficit  vom  Lande  gedeckt 
werden  würde.  Die  beiden  ersten  Stände  hätten  sich  bereits 
dahin  ausgesprochen,  dieses  ausserordentliche  Don  gratuit  von 
2  Millionen  leisten  zu  wollen,  unter  der  gewöhnlichen  Clausel: 
,si  le  tiers  y  acchde^.  Da  indess  einige  Ständemitglieder  erklärt 
hätten,  dass  es  vielleicht  erspriesslicher  sei,  ein  Anlehen  von 
bei  Weitem  namhafterem  Betrage,  rückzahlbar  nach  dem  Friedens- 
schlüsse, dem  Kaiser  vorzustrecken,  so  bitte  man  den  Minister, 
hierüber  die  Meinung  des  Kaisers  einzuholen.^ 

Allein  dies  Anerbieten,  das  ja  eigentUch  nur  für  den  Ent- 
gang der  immer  noch  spärlich  einlaufenden  Dons  volontaires 
Ersatz  bieten  sollte,  entsprach  den  Erwartungen  der  Regierung 
nicht,  die  sich  vielmehr  schon  seit  längerer  Zeit  mit  einem  neuen 
Appell  nicht  blos  an  die  OpferwiUigkeit  der  Brabanter,  sondern 
an  jene  der  Belgier  überhaupt  zu  wenden  gedachte.  Schon  im 
Februar  war  eine  königliche  Depesche  dieses  Inhaltes  dem 
Erzherzog  zugesendet  worden,'  doch  hatte  man  damals  keinen 
Gebrauch  von  derselben  gemacht.  Am  27.  März,  anlässlich 
der  bevorstehenden  Inauguration  in  Brabant,  kam  Trauttmans- 
dorff  auf  den  Gegenstand  zurück;  er  meinte,  dass  dies  viel- 
leicht der  geeignete  Zeitpunkt  sei,  um  jene  Depesche  zu 
publiciren.' 

Wirklich  richtete  der  Kaiser  aus  dem  Hauptquartier  Ca- 
tillon  am  30.  April  an  die  Stände  aller  Provinzen  eine  De- 
pesche, die  in  Hinblick  auf  die  von  Frankreich  drohende  Gefahr 
zu  verdoppelten  Anstrengungen  mahnte,  bezüglich  der  Detail- 
vorschläge jedoch  auf  die  Propositionen   der  Commissäre  ver- 


'  Beila^  zq  obigem  Berichte. 

'  TnnttmAiiadorif  an  Metternich.  Vienne,  le  18  fSvrier  1794. 

'  Derselbe  an  denselben.   Vienne,  le  27  mars  1794. 


B«lgieD  unter  der  Generalstattbalterschafk  Enbenog  Carls  (1793. 17M).  75 

Don  gratnit,  das  die  beiden  ersten  Stände  bereits  bewilligt  hätten 
und  das,  wie  er  zuversichtlich  hoflFe,  auch  der  dritte  Stand  bewilli- 
gen werde,  ein  neues  ausserordentliches  Don  gratuit  von  1,240.000 
Gulden  beanspruche,  das  noch  vor  dem  1.  August  eingezahlt 
werden  möge.  Ausserdem  sollte  Mettemich  den  Ständen,  als 
gehe  dies  von  ihm  selbst  aus,  erklären,  dass  der  Kaiser  es  nicht 
nngem  sehen  würde,  wenn  die  Stände  ein  unbegrenztes  Anlehen 
auf  ihren  Credit  eröffnen  würden,  dessen  Interessen  jedoch,  um 
sie  nicht  doppelt  zu  belasten^  pünktUch  bezahlt  werden  sollten.^ 

Auch  diesmal  zogen  sich  die  Verhandlungen  mit  den  Stän- 
den von  Brabant  in  die  Länge,  zumal  zuvor  noch  die  ordent- 
lichen Abgaben  —  Impots,  Subside  und  Unterhalt  des  Hofes 
—  bewilligt  werden  mussten.  Am  längsten  zögerte  auch  diesmal 
die  Stadt  Antwerpen,  welche  erst  am  8.  Juni  *  ihre  Zustimmung 
gab.  Schon  firüher  hatten  die  beiden  ersten  Stände  und  von 
dem  dritten  die  Stadt  Brüssel,  diese  am  3.  Mai,  das  ,neue  Don 
gratuit*  bewilligt,  während  jene  der  zwei  anderen  Chef-villes 
erst  später  erfolgte.^ 

In  Flandern  legte  der  Präsident  Kuhlberg  den  Deputirten 
der  Stände  zu  Gent  am  6.  Mai  1794  die  Proposition  eines  Don 
gratuit  von  1,600.000  Gulden  und  eines  zweiten  ausserordent- 
lichen Don  gratuit  von  dem  gleichen  Betrage  vor.  Ihm  wurde 
ausser  den  den  übrigen  Regierungscommissären  eingebundenen 
beiden  Weisungen  noch  eine  besondere  Instruction  zutheil,  in  der 
es  unter  Anderem  hiess :  so  wichtig  auch  das  Gelingen  seines  Auf- 
trages sei,  so  sei  doch  Se.  Maj.  unerschütterlich  entschlossen,  was 
er  verlange,  mit  keinem  Opfer  zu  erkaufen.  Er  möge  daher 
den  Ständen,  falls  sie  auf  das  von  Rapsaet  lancirte  Project 
einer  Constitution  zurückkämen,  vertraulich  als  seine  persönliche 
Ansicht  eröffnen,  dass  davon  nicht  die  Rede  sein  könne.    Sollten 


*  Tranttmansdorff  an  Mettemich,  le  8  mai  1794.    Orig. 

*  Baillet*8  (Bürgermeisters  von  Antwerpen)  Bericht  als  Beilage  zn  Trantt- 
mansdorff an  Mettemich,  le  27  mai  1794.  Mettemich  an  Tranttmansdorff. 
Bmxelles,  le  8  join  1794. 

'  Trauttmansdorff  an  Mettemich.  Braxelles,  le  Sjuin  1794.  Orig.  Mottor- 
nich  an  Trauttmansdorff.  Braxelles,  le  3  mai  1794.  Ocig.  Obgleich 
Mettemich  in  seiner  Weise  schon  am  3.  Mai  in  einem  Briefe  an  den 
Erzherzog  behauptet,  dass  bereits  der  dritte  Stand  dem  zweiten  Don 
gratuit  zugestimmt  habe. 


Belfiea  nntar  der  OenanlsUtthaltenehafl  Enbeno«  Carls  (1798, 1794).  77 

De  Grave  zu  legen.  In  der  übekten  Stimmnng  und  mit  der 
Bemerkung,  dass  so  wie  in  Brabant  auch  in  Flandern  ohnedies 
Alles  verdorben  sei,  ertheilte  der  Kaiser  schliesslich  seine  Zu- 
Stimmung  zu  jener  Verfügung,  die  dem  zehnmomitUchen  Pr«- 
visorium  in  Flandern  ein  Ende  machte. 

Maroucx  wurde  des  Postens  eines  Fiscals  enthoben  und 
dies  Amt  De  Grave  übertragen,  während  der  Conseiller  Pietris 
zum  Procureur  g^nöral  bestimmt  war.  Maroucx  sollte  Titel 
und  Gehalt  eines  Staatsrathes  erhalten  und  durch  ein  beson- 
deres Decret  vom  Besuche  des  Conseils  so  lange  dispensirt 
sein,  bis  er  in  die  Lage  komme,  den  Vorsitz  zu  übernehmen. 
Schon  jetzt  sollten  für  ihn  die  Patente  in  beiden  Eigenschaften 
ausgefertigt,  doch  sollte  er  vorläufig  nicht  zum  Eide  als  Präsi- 
dent zugelassen  werden.  Den  Ständen  soUte  ein  Zeitpunkt  be- 
zeichnet werden,  innerhalb  dessen  die  Organisation  des  Tribu- 
nals vollendet  sein  werde.  ^  Da  die  Staatssiegel  in  Wien  zurück- 
geblieben waren,  konnte  vorläufig  das  Patent  eines  Staatsrathes 
ftar  Maroucx  nicht  ausgefertigt  werden^  doch  ordnete  der  Kaiser 
an,  dass  seine  Ernennung  zum  Staatsrathe  vom  1.  Juni  an  zu 
rechnen  sei.  Am  8.  Juni  leistete  Maroucx  den  Eid  als  Staats- 
rath  in  die  Hände  des  Erzherzogs.'  Das  Patent  fUr  De  Grave 
datirt  vom  27.  Juni  1794;  seine  Vereidung  durch  den  Präsi- 
denten des  Conseil  Diericx  fand  am  18.  Juni  statt.'  Hingegen 
erfuhr  die  Organisation  des  Conseils  von  Flandern  einen  neuen 
Verzug,  da  sich  die  Stände  zuvor  darüber  äussern  sollten,  ob  sie 
die  Pensionen  der  Räthe  Mesdach  und  Blommaert  auf  sich  nehmen 
würden,^  und  kam  dann  in  Folge  der  Peripetie  des  Krieges  über- 
haupt nicht  mehr  völlig  zu  Stande.  Und  ebensowenig  kam  der 
Regierung  die  Bewilligung  der  beiden  Dons  gratuits  im  Gesammt- 
betrage  von  3,300.000  Gulden  zu  statten;  denn  dieselbe  erfolgte 
erst  am  12.  Juni  —  zu  einer  Zeit,  in  der  die  Provinz  bereits 
in  der  äussersten  Kriegsnoth  sich  befand. 

Die  Stände  von  Hennegau  hatten  das  Beispiel  der  Bra- 
banter  nachgeahmt.    Ehe  noch  der  königliche  Commissär  Gomi- 

*  Tnuttmaiudorff  au  Metternich.    Bnixelles,  le  20  mat  1794.    Orig. 

*  Derselbe  jui  dennelben.    Bruxelles,   le    7  juin  1794.    Orif?.    Deiigleichen, 
le  S  JQin  1794. 

*  Biographie  nationale  a.  v.  de  Grave. 

*  Trauttinauadorff  au  Metternich.    Bruxelles,  le  12  juin  1794.    Orig. 


Belgieo  unter  der  GeDeralstatthsltorscIiAft  Erzhenog  Carls  (1793, 1794).  79 

der  Kaiser  möge  an  dieselben  ein  anerkennendes  Schreiben 
richten.»  Auch  jene  von  Limburg  stimmten  den  von  dem 
Grafen  von  Woestenradt  proponirten  beiden  Dons  gratuit  zu, 
knüpften  jedoch  an  das  zweite  die  Bedingung,  sie  von  ge- 
wissen Leistungen  an  das  Militär  zu  dispensiren.^  Die  an  sieh 
arme  Provinz  gerieth  durch  die  mancherlei  Opfer,  welche  ihr 
gleichzeitig  zugemuthet  wurden,  in  nicht  geringe  Bedrängniss; 
die  Stände  mussten  sich  um  Anlehen  an  Privatpersonen 
und,  da  sie  dieselben  nicht  zurückzuerstatten  vermochten,  in 
der  Folge,  als  die  Katastrophe  auch  bereits  ihr  Land  be- 
drohte, an  Mettemich  mit  der  Bitte  wenden,  ihnen  wenigstens 
20.(K)0  Gulden  von  den  Vorschüssen,  die  sie  dem  Kaiser  ge- 
leistet hätten,  zurückzuerstatten,  welchem  Wunsche  auch  in  der 
Art  entsprochen  wurde,  dass  den  Ständen  gestattet  sein  sollte, 
sieh  von  der  nächstf^lUigen  Rate  der  schon  bewilligten  Dons 
^atnits  um  jenen  Betrag  schadlos  zu  halten.^ 

Auch  in  Luxemburg  bewiUigten  die  Stände  das  doppelte 
Don  gratuit,  das  ist  je  188.000  Gulden,  doch  setzten  sie  als 
Zahlungstermin  statt  des  1.  August  den  1.  October  an.  Zwar 
veranschlagten  sie,  was  sie  für  die  Armee  an  Einquartirung, 
Vorspann,  Fuhrwerk,  Lebensmitteln  und  Futter  in  den  beiden 
letzten  Jahren  geleistet  hätten,  auf  1  Million  Gulden.  Wenn 
sie  trotzdem  die  verlangten  Summen  bewilligten,  so  wurden 
die  Luxemburger  hiezu  offenbar  durch  die  sie  unmittelbar  be- 
drängende Kriegsnoth  bestimmt.  Hatte  schon  seit  längerer  Zeit 
ihr  Viebhandel  mit  Frankreich  aufgehört  und  waren  viele  ihrer 
Eisenhämmer  vom  Feinde  zerstört  worden,  so  gestaltete  sich 
seit  Ende  April  ihre  Lage  noch  schlimmer.  Schon  früher  hatten 
die  Franzosen  an  200  Dörfer  ausgeraubt  und  zerstört;  jetzt 
wurde  Arlon  und  Umgebung  von  ähnlichen  Greueln  heimgesucht. 
Wohl  vertrieb  Beaulieu  den  Feind,  und  das  Land  athmete 
nochmals  auf.  Man  hoffte,  dass  sich  das  Armeecorps  um  so  eher 
werde  behaupten  können,  als  sich  fast  alle  Grenzbewohner  be- 
waffneten. Allein  Mitte  Mai  verliess  Beaulieu  wieder  das  Land, 
das    nun    neuerdings    feindlichen   Einfällen    preisgegeben   war. 


'  Traattmansdorff  an  Colloredo.    Bruxelles,  le  23  mai  1794.  Orig.  eig. 
*  Tranttmansdorff  an  Mettemich.    Bruxelles,  ie  IG  mai  1794.    Orig. 
'  Mettemich  an  Trauttmansdorff.    Buremonde,  le  17  juillet  1794. 


80  IV.  AbbMdlnoff:  ZeUsberf. 

Die  unglücklichen  Bewohner  der  Dörfer  Differdange,  Niederkorn 
und  Dudelange  hatten  es  alsbald  zu  büssen,  dass  sie  sich  be- 
waffnet hatten.  Am  17.  Mai  wurden  diese  Ortschaften  vom 
Feinde  umzingelt  und  mehr  als  hundert  Familienväter  als  Opfer 
ihrer  Bravour  niedergemacht.^  Am  21.  verkündete  die  Brand- 
röthe  am  Horizont,  dass  der  Feind  Arlon  und  Umgebung  neuer- 
dings  heimgesucht  habe.^ 

Auch  in  der  Landschaft  Mecheln  herrschte  damals  im 
Ganzen  noch  eine  ziemlich  gUnstige  Stimmung.  Die  Stände 
erwiderten  die  königliche  Depesche  vom  30.  April  mit  einer 
Adresse  (20.  Mai),  die  von  Betheuerungen  der  Ergebenheit 
überströmte.' 

Die  Stände  von  Tournay-Tournesis  baten  um  die  Er- 
laubnisse sich  durch  eine  ^siebenclassige  Kopfsteuer^  die  Summe 
von  112,000  Qulden  ftlr  den  Dienst  des  Kaisers  verschaffen  zu 
dürfen/  Dagegen  sah  man,  im  Hinblick  darauf,  dass  die  Admini- 
strationen von  Westflandern  sich  1793  geweigert  hatten,  ihren 
Antheil  an  dem  Don  gratuit  zu  bezahlen,  und  dass  dieselben 
mittlerweile  durch  den  Krieg  neue  Verluste  erlitten  hatten,  von 
einer  derartigen  Forderung  auch  ftir  4as  Jahr  1794  ab.^ 

Von  praktischem  Werthe  waren  jedoch  alle  diese  ständi- 
schen Bewilligungen  nicht.  Zur  Zeit  des  ersten  Zahlungstermines 
—  am  1.  August  —  befand  sich  ja  bereits  ein  grosser  Theil 
des  Landes  in  Feindeshand.  An  eine  geregelte  Einhebung  der 
Steuern  war  um  so  weniger  zu  denken,  als  ja  die  meisten  Mit- 
glieder der  Stände,  denen  dieses  Geschäft  oblag,  sich  damals 
bereits  ausser  Landes  geflüchtet  hatten  und  ihre  Gassen  über 
die  Grenze  gescliafft  worden  waren.  Und  fast  dasselbe  galt 
von  den  Bemühungen,  welche  die  Kegierung  in  letzter  Stunde 
ins  Werk  setzte,  um  die  Belgier  zu  bewegen,  sich  in  der 
einen   oder  anderen  Art  an  der   Vertheidigung  ihrer  Heimat 


'  Ueber  diese  Katastrophe  handelt  auHfUhrlich  Wo! ff  in  den  Publica tions 
der  Luxemburger  Soci^td  I,  51  ff. 

*  Les  Etats  du  pays  et  duch^  de  Lnxembonrg  et  comti  de  Chinj  an  den 
Kaiser.     AssembUe  g^u^rale  k  Luxembourg,  24  mai  1794.    Orig. 

*  Beilage  zu  Tranttmansdorff's  Weisung  yom  27.  Mai  1794. 

*  Trauttmansdorff  an  Mettemich.    Bruxelles,  le  10  jnin  1794. 

^  Metternich  an  Trauttmansdorff.  Bruxelles,  le  29  avril  1794.  Trauttmani- 
dorff  au  Mettenüeli.    Bruxelles,  le  30  avril  1794.  Orig. 


Belfien  unter  der  66Denlstattfaalton«cbaffe  finherzog  Carla  (1793,  ll9A).  81 

ZU  betheiligen.  Der  Kaiser  selbst  begab  sich  von  der  Armee 
nach  Brüssel;  wohin  für  den  3.  Juni  Depntirte  der  verschie- 
denen Provinzen  beschieden  wurden,  am  mit  ihnen  über  die 
geeignetsten  and  raschesten  Mittel  zur  Abwehr  des  Feindes  zu 
berathen.^ 

Noch  immer  handelte  es  sich  um  die  Ergänzung  der  Wal- 
lonenregimenter. Doch  wollte  man  statt  der  freiwilligen  £n* 
gagementSy  die  sich  als  völlig  unwirksam  erwiesen  hatten,  es 
jetzt  mit  einer  Art  von  Recrutirung  versuchen,  von  der  alle 
Provinzen  und  alle  Bezirke  gleichmässig  getroffen  werden  soUten. 
Ja  im  Augenblicke  der  höchsten  Gefahr,  unmittelbar  vor  dem 
Eintritte  der  Katastrophe,  trat  man  selbst  dem  Gedanken  einer 
allgemeinen  Volksbewaffnung  näher. 

Der  Depesche,  welche  aus  obigem  Anlasse  an  die  Stände 
gerichtet  werden  sollte,  gingen  Berathungen  über  den  Inhalt 
derselben  voran.  Unter  Anderem  schlug  in  der  Conferenz  Lannoy 
vor,  dass  von  jedem  Dorfe  im  Verhältnisse  zur  Einwohnerzahl 
durch  Losung  2,  3  oder  4  Becruten  aus  der  jungen  Mannschaft 
vom  18.  bis  zum  30.  Lebensjahre  gestellt  und  denselben  ein 
Anwerbegeld  von  30 — 40  Gulden  gegeben  werden,  sowie  dass 
sich  die  betreffenden  Ortschaften  verpflichten  sollten,  nach  Ende 
des  Krieges  jedem  der  Angeworbenen  eine  Leibrente  von 
^30 — 35  Gulden  zuzusichern.  Man  werde  sagen,  setzte  Lannoy 
hinzu,  dass  dies  der  Bildung  einer  Miliz  gleichkomme,  aber  was 
verschlage  der  Name,  wenn  die  Sache  unvermeidHch  sei.  Zu- 
gleich schlug  er  vor,  die  Recruten  als  Divisionen  oder  leichte 
Truppen  mit  besonderer  Uniformirung  den  Regimentern  zu  ag- 
gregiren,  wobei  man  den  Divisionen  die  Wahl  der  Regiments- 
bataillons überlassen  könne,  denen  sie  sich  anschliessen  wollten. 
Ein  anderer  Vorschlag,  den  Lannoy  für  den  Fall  machte,  dass 
der  erste  abgelehnt  werden  würde,  lief  auf  die  schon  früher 
von  anderer  Seite  angeregte  Errichtung  einer  Legion  unter 
dem  Namen  des  Erzherzogs  Carl  hinaus,  die  aus  2  Compagnien 
Chasseurs  zu  je  100  Mann,  2  E^cadronen  Chevauxlegers  zu  je 
200  Mann,  3  Bataillonen  leichter  Infanterie,  das  Bataillon  zu 
4 — 6  Compagnien,  und  einer  Compagnie  Artillerie  zu  160  Mann, 
zusammen  aus  3640  Mann  bestehen  sollte. 


*  TniottmaiiBdorff  an  Metteniicli.  Quartier  g^nöral  de  Toumay,  le  26  mai  1794. 
SiUBAgsbar.  d.  phil  -hUt.  Ct.  CXXXl.   Bd.  4.  Abh.  6 


82  ly .  Abbandlung :  Zeisaberg. 

Trauttmansdorff  bezeichnete  indess  ■  nur  den  ersten  Vor- 
schlag, sowie  die  beantragte  Angliederong  der  Reemten  an  die 
bereits  bestehenden  regulären  Truppenkörper  als  discutabel.^ 
Und  auch  zu  Wien  war  man  der  Bildung  einer  besonderen 
Legion  durchaus  abgeneigt.  Aehnliche  Vorschläge  waren  in 
letzter  Zeit  ablehnend  beschieden  worden.^  Auch  diesmal  hatte 
sich,  noch  ehe  TrauttmansdorflF  jene  Worte  niederschrieb,  der 
Hofkriegsrath  bereits  gegen  das  auch  von  Mettemich'  befür- 
wortete Project  entschieden,  da  jene  Legion  oder,  wie  es  in 
dem  betreffenden  Gutachten  hiess,  jenes  den  Namen  des  Erz- 
herzogs ftlhrende  Wallonenregiment  vor  September  keine  Dienste 
im  Felde  leisten,  den  unbedeckten  Rriegsaufwand  nur  beträcht- 
lich vermehren,  die  Ergänzung  der  bereits  bestehenden  Wallo- 
nenregimenter beeinträchtigen  und  es  die  mit  Eifer  und  Treue 
dienende  Mannschaft  der  letzteren  verstimmen  werde,  wenn 
man  ihr  zum  Theil  pflichtvergessene  Menschen  vorziehe 
und  diese  durch  den  Namen  und  den  Schutz  des  Erzherzogs 
auszeichne.     Vielmehr   empfahl   der   Hofkriegsrath   neuerdings 


^  Trauttniansdorflf  an  Metteniich.    Bruxeiles,  le  24  mal  1794.    Orig. 

'  So  der  Plan  des  ehemaligen  französinchen  Mar^chal  de  camp,  Grafen  von 
WuitH,  ein  Freicorps  zu  errichten,  obgleich  sowohl  Coburg  als  Erzherzog 
Carl  dcusolben  unterstützten  (Coburg  an  den  ITofkriogsrath.  8t.  Amand, 
den  16.  September  1793.  Kr.-A.  Copie.  Hofkriegsrathspräsident  Wallis 
an  Coburg.  Wien,  den  7.  October  1793.  Orig.  Kr.-A.),  der  Antrag  der 
Advocaten  Criquillon  zu  Mens,  ein  FreiwlUigencorps  in  Hennegau  zu  bilden 
(Criquillon  an  Coburg.  Mens,  le  S  octobre  1793.  Kr.-A.),  der  durch  den 
Herzog  Ferdinand  von  Württemberg  überreichte  Entwurf  zweier  einstigen 
Officiere  des  französischen  königlichen  Artilleriecorps,  der  Premierhaupt- 
leute Quimersch  und  Sennecourt,  aus  französischen  Soldaten  ein  Freicorpa 
von  600 — 600  Kanoniers  zu  errichten  (das  Schreiben  des  genannten  Her- 
zogs an  Coburg.  Lüttich,  den  26.  October  1793.  Kr.-A.  Coburg  an  den 
Herzog.  Englefoutaine,  le  4  novembre  1793),  die  Gesuche  des  Haupt- 
mannes Zinzerling  vom  Regimente  Murray  (vgl.  Coburg  an  denselben. 
Mons,  den  28.  October  1793,  und  Hofkriegsrathspräsident  Wallis  an  Co- 
burg. Wien,  den  16.  November  1793.  Kr.-A.)  und  des  Oberlieutenanta 
B.  Toussaint  von  Kaiser-Chevauxlegers  (vgl.  Coburg  an  denselben. 
Englefoutaine,  den  1.  November  1793.  Kr.-A.),  sowie  der  Vorschlag  des 
FeldmarschalUientenants  Beaulieu  (Hofkriegsrathsacten  3/27  ddo.  24  jan- 
vier  1794),  eine  Legion  zu  bilden,  welche  aus  drei  Waffengattungen: 
Chasseurs  k  carabins,  chasseurs  k  balonnettes  und  Chevaux-l^rs  bestehen 
sollte. 

*  Vgl.  Metteniich  an  Erzherzog  Carl,  le  3  mai  1794.    Orig.  A.-A.  eig. 


Beigten  nnter  der  Genenlststthsllerschaft  Erxhenog  Carls  (1793,  1794).  83 

die  Ergänzung  der  Watlonenregimenter,  wobei  sich  dem  Kaiser 
immerhin  Gelegenheit  bieten  werde,  hie  und  da  Verwandte  der 
Stände  mit  Officierschargen  zu  bedenken.^ 

Am  21.  Mai  Morgens  fand  eine  Sitzung  bei  Trauttmans- 
dorff  in  Brüssel  statt,  in  der  auf  Grund  jener  vorausgegangenen 
Berathungen  der  Wortlaut  der  Depesche  festgestellt  wurde,  die 
der  Kaiser  an  die  Stände  richten  sollte.  Mettemich  erklärte 
sich  mit  dem  Entwürfe  einverstanden,  bis  auf  einen  Passus, 
in  dem  es  hiess,  dass  der  Kaiser  entschlossen  sei,  das  Land  zu 
verlassen  (k  abandonner  le  pays),  wenn  das  geforderte  Con- 
tingent  nicht  vollständig  gestellt  werde.  Er  meinte  zwar,  dass 
man  den  Ständen  jene  bittere  Wahrheit  nicht  ersparen  könne, 
aber  er  besorgte,  dass,  wenn  es  schriftlich  geschehe,  dies  zur 
Kenntniss  des  Feindes  gelangen  und  ihn  zu  verstärktem  An- 
griff ermuthigen  werde,  sowie  dass  der  Kaiser  compromittirt 
werde,  wenn,  was  ja  immerhin  der  Fall  sein  könnte,  der  Dro- 
hung nicht  die  That  auf  dem  Fusse  folge.  Daher  schlug  er  vor, 
dass  jene  Eventualität  von  den  Commissären  nur  mündlich  an- 
gedeutet werden  möge,  wie  er  selbst  dies  gegenüber  den  Ständen 
von  Brabant  thun  wolle,  deren  Deputirte  er  für  den  nächsten 
Tag  (22.  Mai)  zu  sich  beschieden  habe* 

Mettemich's  Ansicht  drang  insofern  durch,  als  wenigstens 
in  der  an  die  Stände  aller  Provinzen  gerichteten,  von  Trautt- 
mansdorff  und  du  Rieux  gegengezeichneten  Depesche  (aufi  dem 
Hauptquartier  Tournay,  ddo.  29.  Mai)  jene  Androhung  nicht 
enthalten  war.  Wohl  aber  fand  dieselbe  Aufnahme  in  das  Be- 
gleitschreiben des  Kanzlers. 

Die  Depesche  selbst,  die  sich  ausdrücklich  als  eine  Er- 
gänzung jener  vom  30.  April  darstellt,  forderte  die  Stände  rund- 
weg auf,  sich  innerhalb  acht  Tagen  zustimmend  zu  äussern. 
Zur  Durchfilhrung  der  beabsichtigten  Massregel  bot  der  Kaiser 
den  Ständen  seine  Unterstützung  an.  Dagegen  wurde  das  et- 
waige Anerbieten  der  Aufstellung  einzelner  Corps  abgelehnt, 
unter  dem  Vorgeben,  dass  deren  Ausbildung  längere  Zeit  in 
Anspruch  nehme.'' 


«  Lacy- Acten.   24.  Mai  1794.    Kr.-A. 

*  Metternich  an  Trauttmansdorff.   Bruxelles,  le  21  mal  1794.    Orig.    (Theil- 
weise  geruckt  bei  Vivenot-Zeiflsberg  IV,  244). 

*  Gachard,  Lettres  öcrites  par  les  sonverains  des  Pays-bas  293. 

6* 


84  tV.  Abhandlung:  Zeissberg. 

Der  Depesche  war  ein  Recmtirungsproject  beigefügt;  das 
auf  jenen  von  der  Regierung  gebilligten  Vorschlägen  Lannoy's 
beruhte.  Darnacli  sollte  in  jeder  Provinz  eine  der  Populations- 
ziffer entsprechende  Aushebung,  und  zwar  mindestens  von  einem 
Mann  von  hundert  oder  je  fünf  von  zehn  Waffenfähigen  erfolgen. 
Diese  Recruten  sollten  in  (Frei-)Compagnien  zu  je  180  Mann 
vertheilt  und  jede  Compagnie  einem  Bataillon  eines  Feldregi- 
mentes zugewiesen  werden.  Die  Compagnien  sollten  den  Namen 
der  Provinz ;  in  der  sie  ausgehoben,  und  des  Bataillons,  an 
welches  sie  abgegeben  würden,  tragen.  Sie  sollten  ebenso  wie 
die  anderen  Truppen  des  Kaisers  equipirt  und  nur  in  Belgien 
verwendet;  im  Winter  die  Ertheilung  des  Urlaubes  erleichtert 
werden  und  das  Engagement  sich  auf  die  Dauer  des  gegenwär- 
tigen Krieges  beschränken.  Jeder,  der  auf  seine  Kosten  eine 
ganze  Compagnie  aufzubnngen  sich  anheischig  mache,  sollte,  aus- 
genommen diejenigen,  welche  während  der  Revolution  von  1789 
die  Fahne  des  Kaisers  verlassen  hatten,  vom  Generalcommandan- 
ten der  Armee  zu  deren  Aufbringung  autorisirt  und  mit  Zustim< 
mung  des  Kaisers  zum  Hauptmann  ernannt  werden;  desgleichen 
zum  Premierlieutenant,  wer  100  Mann,  zum  Secondlieutenant, 
wer  75  Mann,  zum  Fähnrich,  wer  50  Mann  beistelle.  Die  erste 
ausgehobene  vollständige  Compagnie  in  jeder  Provinz  sollte  bei 
der  ersten  Revue  durch  den  Generalgouvemeur  eine  Fahne  er- 
halten, die  dieser  und  der  unmittelbar  darnach  in  derselben  Pro- 
vinz ausgehobenen  Compagnie  zum  Feldzeichen  zu  dienen  habe. 
Jede  Provinz  sollte  nach  Massgabe  ihrer  Population  und  nach  der 
von  ihr  beschlossenen  Recrutirungsart  die  Zahl  der  auszuheben- 
den Compagnien  bestimmen,  und  die  Stände  sollten  ihr  Mög- 
lichstes thun,  um  die  Aushebungen  zu  beschleunigen  und  so  aus- 
giebig als  möglicli  zu  gestalten.  Erlaube  es  der  Dienst,  so  wolle 
der  Kaiser  fUr  jede  Provinz  einen  Major  ernennen  und  ihn  mit 
den  nöthigcn  Instructionen  versehen,  um  das  Erforderliche  mit 
den  Ständen  zu  vereinbaren.  Die  Hauptleute  der  Compagnien 
sollten  —  wohl  soweit  nicht  die  oben  angedeuteten  Bestim- 
mungen galten  —  dem  Armeeverbande  entnommen  werden, 
desgleichen  seien  die  Premier-  und  Secondlieutenants  entweder 
gleichfalls  aus  demselben  oder  aus  den  pensionirten  Officieren 
des  Landes  oder  aus  anderen  dazu  tauglichen  Personen  —  wo- 
möglich Belgiern  —  zu  ersehen. 


B«lgieo  anter  der  OeneralsUUhslterBebaft  Enherzog  CatIb  (1793,  17M).  85 

Der  Depesche  vom  29.  Mai  war  ein  Schreiben  Trautt- 
mansdoriTs  an  die  betreflfenden  Kegierungscommissäre  beige- 
schlossen, in  welchem  es  hiess:  ,Se.  Maj.  könne  bei  diesem 
Anlasse  nicht  verhehlen,  dass  jede  Schwierigkeit,  die  man  er- 
beben, jede  Verzögerung,  die  eintreten  würde,  es  ihm  versagen 
müsste,  auch  fernerhin  jene  Anstrengungen  zu  machen,  die 
er  zur  Vertheidigung  des  Landes  zum  Nachtheile  des  Restes 
seiner  Monarchie  ins  Werk  gesetzt  habe,  und  ihn  verpflichten 
könnte,  seine  Streitkräfte  nur  mehr  zur  Vertheidigung  der 
letzteren  zu  bestimmen,  indem  er,  wenn  auch  mit  Bedauern, 
Provinzen  verlasse  (abandonnant),  die  im  Wesentlichen  nichts 
beitrügen  zu  ihrer  eigenen  Vertheidigung.  von  der  gleichzeitig 
ihre  Existenz  abhänge/' 

Die  mündliche  Eröffnung,  dass  der  Kaiser  die  Niederlande 
verlassen  wolle,  falls  die  verlangten  Kecruten  nicht  zur  fest- 
gesetzten Frist  beigestellt  würden,  rief  unter  den  Ständen  von 
Brabant  die  grösste  Bestürzung  hervor.*  Am  31.  Mai  er- 
schienen ihre  Deputirten  vor  Mettemich  und  theilten  ihm  mit, 
dass  sie  sich  persönlich  zu  dem  Kaiser  verfligen  und  ihn  be- 
wegen wollten,  jene  Erklärung  zurückzunehmen.  Metternich 
forderte  sie  auf,  zuvor  den  Erzherzog  um  die  fk'laubniss  hiezu 
zu  bitten.  In  der  That  machten  sie  sich  Nachmittags  auf  den 
Weg  nach  Mens,  wo  sie  zwar  den  Erzherzog  nicht  mehr  trafen, 
dagegen  der  Kaiser  selbst  ihnen  eine  Audienz  gewährte.  Der 
Kaiser  empfing  sie  gnädig,  er  mahnte  sie,  sich  nicht  allzusehr 
zu  beunruhigen,  versicherte  sie  seines  Wohlwollens  und  billigte 
ihre  Vorsicht,  dass  sie  seine  Eröffnung  bisher  dem  dritten  Stande 
nicht  mitgetheilt  hätten.  Andererseits  versicherten  die  Depu- 
tirten dem  Kaiser,  später  (3.  Juni)  auch  dem  Minister,  dass  sie 
Alles,  was  von  ihnen  abhänge,  thun  wollten,  um  die  verlangten 
Recruten  aufzubringen;  ja  sie  baten,  das  Gouvernement  möge 
ihnen  Commissäre  zugesellen,  um  sich  mit  denselben  über  die 
Art  der  Truppenaushebung  zu  verständigen.^ 


^  Gachard,  Analectes  I,  108  ff. 

'  Darauf  scheint  sich  anch  der  Brief  de  Pradt's  in  den  M^moires  et  corre- 

spondance  de  Mallet  du  Pan  (A.  Sayous)  II,  S4  zu  beziehen,  wo  aber 

statt  ,da  4  mal*  sicherlich  ,du  4  juin'  zu  lesen  ist. 
*  Mettemich  an  Trauttmansdorff.    Bruxelles,  le  3  juin  1794.    Orig. 


86  IV.  Alihandlang:  Zeissberg. 

Bezog  sich  dieser  Schritt  lediglich  auf  jene  mündliche  Er- 
öffnung, so  nahmen  die  Stände  von  Brabant  die  königliche 
Depesche  selbst  zum  Anlasse,  um  eine  schriftliche  Remon- 
stranz (3.  Juni)  zu  überreichen,  in  der  sie  zwar  unter  leb- 
haften Betheuerungen  ihrer  Loyalität  den  der  Depesche  vom 
29.  Mai  beigefügten  Recrutirungsplan  billigten,  wofern  jeder 
Gedanke  an  Zwang  und  überhaupt  Alles  ferngehalten  werde, 
was  an  das  verhasste  und  verfassungswidrige  System  der  Militär- 
conscription  erinnere,  zugleich  aber  baten,  dass  bei  Publication 
der  Depesche  die  ihnen  anstössig  scheinende  Bezeichnung  der 
Belgier  als  einer  ,nation  anciennement  reconnue  belliqueuse 
et  brave'  unterdrückt  werden  möge,  und  sie  sich  gegen  jeden 
Vergleich  verwahrten,  der  zu  Ungunsten  Brabants  zwischen 
dieser  und  den  anderen  Provinzen  gezogen  werde,  da  die  Stände 
weder  mit  den  Subsides  und  Dons  gratuits  im  Bückstande  seien, 
noch  an  militärischen  Leistungen  und  freiwilligen  Spenden  hinter 
jenen  zurückständen.^ 

Trauttmansdorff  bat  bei  der  Tragweite  der  Sache  den 
Kaiser,  hierüber  auch  Mercy  und  Thugut  zu  Rathe  zu  ziehen.* 
Wir  wissen  nicht,  ob  dies  geschah.  Trauttmansdorff  selbst 
schlug  zwei  Arten  der  Erledigung  der  ständischen  Repräsenta- 
tion vor.  Die  eine  davon  ist  zwar  nur  Entwurf  geblieben,  doch 
insofern  interessant,  ab  sie  von  dem  hohen  Grade  der  Ver- 
stimmung zeugt,  in  welche  die  regierenden  Kreise  die  Unthätig- 
keit  der  Stände  von  Brabant  versetzte.  Es  wird  denselben  vor- 
gehalten, welche  Opfer  die  Erblande  des  Kaisers  den  Nieder- 
landen gebracht  und  wie  zuletzt  der  Kaiser  selbst  sich  an  die 
Spitze  der  Armee  gestellt  und  um  ihretwillen  persönlicher  Gefahr 
ausgesetzt  habe.  Was  aber,  heisst  es  weiter,  hätten  sie  —  die 
Stände  —  in  dieser  Beziehung  gethan?  Angesichts  der  imminen- 
ten  Gefahr,  der  ihr  Eigenthum,  ihre  Person,  ihre  Religion,  ihre 
Freiheit  und  die  gesellschaftliche  Ordnung  ausgesetzt  seien, 
geschehe  ihrerseits  nichts,  da  der  Streit  zwischen  ihnen  und 
seinem  hochseligen  Onkel  in  ihnen  ein  Misstrauen  und  ein  Uebel- 
wollen  erzeugt  habe,  das  um  so  unverzeihlicher  sei,  als  sowohl 


'  Gachard,  Analectes  I,  107  flf.  Bei  OAchard   ist  die  Remoutrance  uudatirt 

das  Datum  ergibt  sich  aber  aas  auderweitigfen  Anhaltspunkten. 
*  Traattmausdorff  an  den  Kaiser.    Bruxelles,  le  6  juin  171)4.    Orig. 


Belgien  unter  der  GenenUsUahalterschaft  Brsherxog  Carls  (1793,  1794).  87 

sein  Vater  glorreichen  Andenkens,  als  er  selbst  die  Verfassung, 
die  Privilegien  und  Grundgesetze  ihres  Landes  wiederhergestellt 
und  bestätigt  und  das  Geschehene  vergeben  und  vergessen 
hätten.  Man  beschränke  sich  auf  leere  Formen  und  eitle  Worte, 
berathe  da,  wo  es  zu  handeln  gelte.  Man  verliere  die  kostbare 
Zeit,  statt  die  nothwendigen  Mittel  zum  Unterhalte  der  Armee 
zu  liefern  und  den  Ausfall  der  Menschenopfer,  welche  der  Krieg 
verursache,  zu  ersetzen.  Und  doch  seien  sie  hiezu  durch  die  von 
ihnen  so  oft  angerufene  Constitution  verpflichtet.  Er  verlange 
dies  zu  ihrem  eigenen  Heile,  und  zwar  unverzüglich  und  so 
lange  noch  Zeit  dazu  sei.  Drei  Jahre  lang  habe  er  seine  Ge- 
duld an  ihnen  geübt;  so  lange  hätten  sie  sieh  unter  eitlen  Vor- 
wänden im  Gegensatz  zu  den  übrigen  Provinzen  Belgiens  ihren 
Verpflichtungen  entzogen.  Das  müsse  ein  Ende  nehmen;  er 
könne  einen  derartigen,  den  Interessen  der  Gesammtheit  des 
Landes  und  seiner  übrigen  Unterthanen  nachtheiligen  Zustand 
nicht  länger  dulden.  Man  verlange  nur  sehr  wenig  von  ihnen 
im  Vergleich  zu  den  vorhandenen  Bedürfnissen,  und  was  die 
Stellung  von  Mannschaft  betreffe,  so  überlasse  man  ihnen  die 
Art  der  Beschafinng  derselben.  Doch  müsse  dieselbe  bis  zum 
15.  JuU  erfolgt  sein;  sie  hätten  dieselbe  im  siebenjährigen  Kriege 
und  während  des  Aufstandes  von  1790  aufgebracht,  müssten 
daher  auch  jetzt  dieselbe  aufbringen  können.  Sie  seien  durch 
die  Constitution  zu  diesem  Dienste  verpflichtet. 

Der  Kaiser  verwarf  indess  diese  Depesche  und  entschied 
sich  ftlr  den  zweiten,  von  Trauttmansdorff  empfohlenen  Weg. 
Damach  sollte  die  ständische  Repräsentation  blos  mündlich 
erwidert  werden.  Der  Minister  oder  der  Staatssecretär  sollte 
dem  Pensionär  eröffnen,  dass,  wenn  die  Stände  an  dem  Aus- 
drucke ,anciennement^  Anstoss  nähmen,  der  Kaiser  hierin  noch 
einmal  ihrer  Schwäche  nachgeben  und  gestatten  wolle,  dass 
dieser  Ausdruck  weggelassen  werde.  Was  aber  den  Haupt- 
punkt der  ständischen  Repräsentation  betraf,  so  sollte' der  Erz- 
herzog-Statthalter mit  um  so  grösser  Festigkeit  erwidern:  ,Se. 
Maj.  sei  höchst  ungehalten  darüber,  dass  in  dem  Augenblicke, 
in  dem  er  sich  an  sie  vertrauensvoll  um  Hilfe  wende,  die  zu 
verlangen  er  berechtigt  und  die  für  ihre  eigene  Vertheidigung 
unerlässHch  sei,  sie  sich  auf  neue  Klagen,  Besorgnisse  und  Be- 
schwerden über  die  Anwendung  von  Gewalt  und  einer  Militär- 


88  TT.  Abhandlung:    t.  Zaisabeig. 

conscription  ergingen^  von  der  in  der  königlichen  Depesche 
nicht  im  Mindesten  die  Rede  sei.  Ohne  sich  dabei  aufzuhalten, 
beschränke  er  sich  darauf,  die  frühere  Forderung  zu  wieder- 
holen, in  welcher  der  Modus  der  Ausführung  nicht  vorgezeichnet 
sei,  verlange  aber  positiv,  dass  diese  Forderung  zur  bestimmten 
Zeit  e£Eectuirt  werde,  jene  bezüglich  der  Mannschaft  am  1 .  Juli, 
jene  an  Geld  am  1.  August,  und  zwar  so  unfehlbar,  dass  er  sich 
in  den  Augen  von  ganz  Europa  für  gerechtfertigt  erachten 
würde,  für  den  Fall,  dass  er  die  Erfüllung  der  gerechten  For- 
derungen, welche  er  an  die  Stände  zu  ihrer  eigenen  Vertheidi- 
gung  gerichtet  habe,  nicht  erlangen  könne,  früher  oder  später 
seine  Truppen  in  das  Innere  seiner  Monarchie  zurückzuziehen 
und  dies  Land  sich  selbst  zu  überlassen.  Zur  Ernennung  von 
Commissären,  um  welche  die  Stände  gebeten  hatten  und  welche 
die  Ausführung  jener  Anordnungen  erleichtern  und  beschleuni- 
gen sollten,  wurde  der  Erzherzog  ermächtigt.  Auch  sollte  dieser 
die  Recrutirung  in  die  Hand  nehmen,  für  deren  Erfolg  der 
Minister  die  Ankündigung  gewisser  Vortheile  als  höchst  wUn- 
schenswerth  bezeichnete,  da  gerade  aus  Mangel  solcher  Ver- 
günstigungen es  bisher  an  dem  erhofften  Erfolge  gemangelt  habe.  ^ 

Es  scheint  jedoch,  dass  man  nachträglich  auch  von  dieser 
immerhin  schroffen  mündlichen  Erklärung  an  die  Stände  absah, 
da  von  derselben  bei  den  nachfolgenden  Verhandlungen  nirgends 
die  Rede  ist.  Vielmehr  beschränkte  sich  bei  einer  Audienz, 
die  er  den  Deputirtcn  der  Stände  von  Brabant  am  13.  Juni  er- 
theilte,  der  Erzherzog  darauf,  ihnen  zu  erklären,  dass  der  Kaiser 
zu  seiner  Verwunderung  aus  jener  Remontrance  entnommen 
habe,  dass  man  ihm  die  Absicht,  die  Militärconscription  in  Bel- 
gien einzuführen,  unterschiebe,  während  er  wohl  wisse,  dass 
dies  der  Verfassung  des  Landes  widerspreche,  die  er  be- 
schworen habe  und  deren  Verletzung  er  nicht  zulassen  werde.^ 

Schon  vor  jener  Erklärung  des  Erzherzogs  —  am  11.  Juni 
—  nahm  Mettemich  die  Verhandlungen  über  die  Recrutirung 
mit  den  Ständen  von  Brabant  wieder  auf.  Die  Deputation  der 
Stände   erklärte  auch   bei  dieser  Gelegenheit,   dass  die  in  der 


^  Traattmansdorff  an  den  Kaiser.    Brnxelles,  leSjuin  1794.  Orig.  Vivenot- 

Zeistberg  IV,  257  ff. 
*  Qachard,  Analectes  I,  111,  Anm.  1. 


Belgien  nnter  der  Oenenl«tattbsltencbftfl  Erxhenog  Curls  (179S,  1794).  89 

Depesche  vom  29.  Mai  yorgeschlagene  zwangsweise  Becrutirung 
unausführbar  sei,  dagegen  sprach  sie  sich  fUr  einen  anderen 
Plan  aus,  den  sie  mit  Oberst  Zebro  vereinbart  habe.* 

Es  war  dies  im  Wesentlichen  der  von  Lannoy  beflirwortete, 
von  der  Regierung  jedoch  bisher  abgelehnte  Plan,  ein  Corps 
unter  dem  Namen:  ,L^ion  de  S.  A.  R.  Mgr.  Farchiduc  Charles^ 
zu  errichten,  dasselbe  jedoch  je  nach  Bedarf  den  verschiedenen 
Regimentern  der  Armee  als  leichte  Infanterie  zuzutheilen.  Die 
Legion  sollte  eine  eigene  Uniform  tragen.  Die  Stände  sollten 
einige  Personen  bezeichnen,  die  in  der  Patriotenarmee  gedient 
hätten  und  sich  des  öffentlichen  Vertrauens  erfreuten;  doch 
sollten  davon  diejenigen  ausgenommen  sein,  welche  1789  und 
1790  die  Fahnen  des  Kaisers  verlassen  hatten.  Der  Kaiser 
sollte  einem  jeden  der  ihm  so  Bezeichneten  eine  Officiersstelle 
unter  der  Bedingung  verleihen,  dass  sie  zu  einem  nahe  bevor- 
stehenden Zeitpunkte  eine  gewisse  Anzahl  von  Recruten  an- 
würben. Die  Werbung  sollte  dadurch  erleichtert  werden,  dass 
jedem  Recruten  ausser  15  Gulden  Werbgeld  noch  eine  Prämie 
zugesichert  würde.  Diese  Prämie,  sowie  einen  Uniformirungs- 
beitrag  versprachen  die  Stände  zu  leisten.  Die  Capitulation 
sollte  auf  Kriegsdauer  oder  höchstens  auf  drei  Jahre  lauten. 
Der  Kaiser  sollte  gestatten,  dass  auch  die  Legionäre  gleich  den 
übrigen  Truppen  eventueU  mit  der  Kriegsmedaille  decorirt 
würden.  Das  Officierscorps  sollte  aus  den  bestehenden  Regi- 
mentern gezogen  werden.* 

Der  Kaiser  fand  zwar,  dass  auch  dieser  Vorschlag  nichts 
Anderes  als  eine  Variation  des  Lieblingsthemas  der  Stände: 
einer  nationalen  Miliz  sei.  Doch  genehmigte  er  die  Errichtung 
der  Legion  und  die  vorgeschlagene  Verwendung  derselben. 
Nur  sollten  die  Officiere  nicht  schon  von  vorneherein  auf  die 
Bedingung  nachfolgender  Truppenanwerbung  ernannt  werden, 
sondern  der  Kaiser  behielt  sich  vor,  nachträglich  einzelnen 
Personen  den  Officiersgrad  zu  verleihen,  und  zwar  nach  Mass- 
gabe der  Zahl  von  Recruten,  die  sie  aufgebracht  haben  würden.^ 
Die  Stände  aber   beschlossen,   zur  Deckung  der  Kosten   eine 


*  Mettemich  an  Trauttmansdorff.    BrnxeUes,  le  11  juin  1794.    Orig. 
'  Jointe  tenne  chez  Mettemich,  le  11  jnin  1794. 

*  Trauttmansdorff  an  Mettemich.   Bmxelles,  le  12  jain  1794.    Orig. 


Belgien  unter  der  GeneraUtoithalteracbmft  Erxberzog  Carls  (1793,  1794).  91 

dass  aUe  ihre  AnstrenguDgen  vergeblich  seien,  wofern  der  Feind 
in  das  Innere  ihres  Landes  eindringe.^ 

Dagegen  nahmen  die  Stände  von  Kamur  Anstoss  an  der 
ihnen  durch  die  Depesche  vom  29.  Mai  zugemutheten  zwangs- 
weisen Recmtimng.  Daher  legte  anch  ihnen  Metternich  das 
Recrutirungsproject  der  Brabanter  Stände   zur  Annahme   vor.^ 

Die  Stände  von  Luxemburg  hatten  nach  jenen  Reccssen 
vom  24.  Mai,  welche  sich  auf  die  Depesche  vom  30.  April  be- 
zogen,  ihre  Versammlung  aufgelöst.  Als  daher  die  Depesche 
des  Kaisers  vom  29.  Mai  eintraf,  entschuldigten  sich  die  Depu- 
tirten  der  Stände  (4.  Juni),  dass  sie  als  solche  in  einer  so  wich- 
tigen Sache  nicht  Beschluss  fassen  kannten,  weshalb  sie  um 
Wiedereinberufung  der  Stände  baten.* 

üebrigens  lag  den  Ständen  von  Luxemburg  auch  jetzt 
vor  Allem  noch  die  Aufstellung  eines  Freiwilligencorps  am  Her- 
zen, welches  den  Schutz  ihrer  Landesgrenze  vor  feindlichen 
UeberfkUen  bezweckte.  WaflFen  und  Munition  flir  dieses  Frei- 
corps sollten  von  dem  Stadt-  und  Festungscommandanten  von 
Luxemburg  beigestellt,  die  Freiwilligen  zu  Compagnien  von 
mindestens  je  100  Mann  formirt,  je  drei  Compagnien,  denen 
50  Mann  Soldaten  zuzutheilen  seien,  von  einem  BerufsofGcier 
befehUgt  werden,  zum  Abzeichen  ein  Leinenkittcl  mit  rothcm 
Aufschlage  dienen,  den  Bedürftigen  unter  ihnen  bis  nächsten 
August  nach  Bedarf  Korn  aus  dem  städtischen  Getreidekasten 
verabfolgt  werden  u.  s.  f.  Doch  bedurfte  das  Ganze  zuvor  der 
Genehmigung  des  Gouvernements.* 

Es  darf  bereits  an  dieser  Stelle  bemerkt  werden,  dass  die 
Legion  des  Erzherzogs  Carl  zwar  zustande  kam,  aber  nicht 
den  sich  etwa  an  dieselbe  knüpfenden  Erwartungen  entsprach 
und  am  wenigsten  den  Beifall  des  Erzherzogs  fand,  da  diesem 
vor  Allem  die  Ergänzung  der  Wallonenregimenter  am  Herzen 
lag,  wofür  die  Legion  keinen  Ersatz  bieten  konnte.    Schon  die 


'  Beilage  zii  Metternich  an  TrauttmansdorfT,  le  16  juin  1794.    P.S.  t. 
'  Metternich  an  Tranttmansdorff.    Bnixelles,  le  17  juin  1794.  Orig. 

*  Les  d^put^  de  Luxembourg  k  Tranttmansdorff.  Luxem bourg,  le  4  juin  1794. 
Copie. 

*  Znschrift  des  Penrionnaires  De  Limpens.  Beilage  su  Metternich^s  Be- 
richt vom  7.  Juni  1794.  Extrait  du  1«'  acte  de  d^part  du  24  mai  1794  in 
Publications  I,  93  ff. 


92  lY.  Abhandlnsg:    ▼.  Zeiatberg. 

erste  Bildung  der  Legion  erfolgte  anter  Umständen,  welche  die 
Recnitirung  flir  die  WaUonenrcgimenter  vereitelte  und  durch- 
aas  nicht  den  Vereinharongen  mit  den  Ständen  entsprach, 
welche  zngesagt  hatten,  dass  nur  der  Ueberschuss  über  den 
completen  Stand  der  Wallonenregimenter  der  Legion  zu  statten 
kommen  sollte.^  Statt  dessen  geschah  das  Gegentheil.  Die 
Stände  hinwiederum  beklagten  sich,  dass  die,  welche  sich  flür 
die  Legion  des  Erzherzogs  Carl  anwerben  liessen,  zu  den  Wal- 
lonenrcgimentem  abgestellt  würden.  Mettemich  selbst  bezeichnet 
dies  als  einen  Missgriff;  wie  hätten  die  Stände  die  Sache  anders 
beurtheilen  sollen? 

Schlimmer  noch  war  es  freilich,  wenn  wirklich,  wie  Metter- 
nich  behauptet,  das  W^erbegeld  nicht  immer  den  Recruten  aus- 
bezahlt, sondern  in  einzelnen  Fällen  unter  allerlei  Vorwänden 
zurückgehalten  oder  zuweilen  sogar  unter  die  mit  der  Recruti- 
rung  beauftragten  Officiere  und  Werber  vertheilt  wurde.* 

So  kam  es,  dass  jenes  Corps,  in  das  nach  dem  Verluste  der 
Niederlande  auch  belgische  Emigranten  Aufnahme  fanden,  und 
das  nach  dem  ursprünglichen  Plane  etwa  4000  Mann  umfassen 
sollte,  am  3.  October  1794  nur  aus  481  Mann  und  zu  Ende 
Januar  1795  aus  effectiv  411,  ,in  loco'  aber  nur  aus  280  Mann 
bestand. 

Uebrigeus  Hess  das  Gouvernement  daneben  den  Plan  der 
Ergänzung  der  Wallonenregimenter  nicht  fallen.  Vielmehr  ver- 
dient als  Curiosum  vermerkt  zu  werden,  dass  man  in  Wien 
den  der  Depesche  vom  29.  Mai  beigefügten  Recrutirungsplan 
zu  einer  Zeit  genehmigte,  als  die  Würfel  über  das  Schicksal 
Belgiens  bereits  gefallen  waren.' 

VII.  Abreise  des  Kaisers. 

Mitten  unter  den  Berathungen  über  die  Art,  wie  sich 
die   Belgier   an   der  Vertheidigung  ihres   heimatlichen   Herdes 


^  Herxog  Albert  an  MarU  Christine.   Schwetsingen,  ce  10  septembre  1794. 

Ong.  A.-A. 
*  Mettemich  an  Tranttmansdorff.    Rnremonde,  le  17  juillet  1794.  Orig. 
>  Hofkriegsrathspräsident  WaHis  an  Trauttmansdorff.  Wien,  am  7.  Juli  1794. 

Copie.  A.-A.    Traattmansdorflf  an  Mettemich.  Vienne,  le  18  jnillet  1794. 

Copie     Ebenda. 


Belgien  unter  der  Genermlstettlutltersohafl  Bnhenog  Gwls  (1799,  1794).  93 

betheiligen  sollten,  nahte  der  Tag,  an  welchem  der  Kaiser  selbst 
in  AnsfÜhrnng  des  schon  vor  einem  halben  Monat  angekündigten 
Entschlusses  nun  endlich  in  der  That  die  Niederlande  verliess. 
Er  bezeichnete  seinen  Abschied  mit  einer  Reihe  von  Gnaden- 
bezeigungen, die  er  vor  Allem  Persönlichkeiten  zutheil  werden 
liess,  die  in  seinen  Diensten  Schaden  erlitten  und  dafür  bisher 
keine  entsprechende  Entschädigung  gefunden  hatten.^  Herzog 
Albert  hatte  daher  nicht  so  ganz  Unrecht,  wenn  er  in  einem 
vertraulichen  Schreiben  an  seine  Gemahlin  diese  Verfügungen 
als  eine  ,Ohrfeige'  für  Mettemich  bezeichnete  und  zugleich  be- 
merkte, dass  man  einst  ihm  und  seiner  Gemahlin  gerade  die 
jetzt  wieder  so  nachdrücklich  empfohlene  Begünstigung  der 
treuen  Diener  des  Kaisers  zum  schwersten  Vorwurf  gemacht 
habe.* 

Auch  ordnete  der  Kaiser  vor  seiner  Abreise  aus  Belgien 
(11.  Juni)  die  Errichtung  einer  Jointe  d'ätat  an,  die  an  die 
Stelle  der  am  18.  März  1793  eingesetzten  Conferenz  treten 
sollte.  Diese  hatte  sich  nicht  bewährt;'  Viebchreiberei  und 
Zeitverlust  waren  die  Folgen  ihrer  mangelhaften  Geschäfb- 
Ordnung  gewesen.  Auch  auf  persönliche  Gründe  führte  man 
die  Misserfolge  der  Conferenz  zurück.  Die  beiden  Bericht- 
erstatter derselben  über  die  Angelegenheiten  des  Conseil  privä 
und  des  Conseil  des  finances  hiitten  sich  ihrer  Aufgabe  nicht  ge- 
wachsen gezeigt.  Ohne  ausreichende  Sachkenntniss  ertheilten  sie 
den  Conseils  coUatärauz  Directiven,  welche  diese  Körperschaften 
als  unmotivirte  Beeinträchtigung  ihrer  Competenz  empfindlich 
verletzten.  Man  griff  daher  zu  einer  Form  der  Berathung,  welche 
zwischen  jener  der  Conferenz  und  jener  der  früheren  Zeit  in- 
sofern in  der  Mitte  lag,  als  zwar  die  Conferenz  sich  auch  fernerhin 
regelmässig  —  wöchentUch  einmal  —  versammeln,  in  dieselbe 
aber  nach  Art  der  früheren  Jointes  die  beiden  Chefs  der  Conseils 


^  Unter  Anderen  sollten  die  einstigen  Conseillers  von  Brabant  Mercx  nnd 
Bara  den  Titel  von  Honorar-Geheimräthen  erhalten. 

*  Herzog  Albert  an  Maria  Christine.  ^  Schwetzingen,  ce  22juin  1794.  A.-A. 
Orig.  eig. 

'  Von  Trauttmansdorff  daza  aufgefordert,  hatte  Mettemich  sich  über  die 
künftige  Geschäftsordnung  der  Jointe  ausgesprochen.  Mettemich  an 
Trauttmansdorff.    Bruxelles,  le  12,  le  16  juin  1794.  Orig. 


94  IV.  Abluukdliiiig:    ▼.  Zeissberg. 

collat^raux  berufen  werden  sollten.  Die  Jointe  d'ätat  wurde 
am  16.  Jnni  in  Abwesenheit  des  Erzherzogs  von  Mettemich  er- 
öffnet. Ausser  dem  Minister  wohnten  der  Eröffnung  der  Präsi- 
dent des  Conseil  priv^  Fierlant,  der  Staatssecretär  Müller, 
Maroucx  und  der  Conseiller  fiscal  des  Grand  conseil  von  Me- 
cheln,  Baron  Gouban,  bei.^ 

Wie  der  Kaiser  selbst  über  die  Verwaltung  Belgiens  durch 
Mettemich,  die  er  aus  eigener  Anschauung  kennen  gelernt  hatte, 
urtheilte,  sprach  er  in  einem  unmittelbar  vor  seiner  Abreise  an 
den  Minister  erlassenen  Handbillet  aus.  ,Ehe  ich/  so  lautet 
dasselbe,  ,diese  Provinzen  verlasse,  finde  ich  mich  veranlasst, 
Ihnen  zu  sagen,  dass  ich,  obgleich  ich  stillschweigend  Alles, 
was  hier  vor  meiner  Ankunft  geschehen  ist,  gebilligt  habe,  und 
obgleich  ich  nicht  an  den  guten  Absichten  zweifle,  die  Sie  da- 
bei geleitet  haben,  doch  das  Geschehene  nicht  billigen  kann, 
wie  ich  dies  Ihnen  öfters  zu  erkennen  gegeben  habe.  Doch 
ftlhle  ich  in  der  gegenwärtigen  Lage  der  Dinge  wohl,  dass  es 
unmöglich  wäre,  davon  plötzlich  abzugehen;  gleichwohl  ist  es 
unbedingt  nothwendig,  nicht  nur  den  Fortschritt  des  Uebels 
zu  hemmen,  sondern  auch  allmälig  das  verlorene  Terrain  wieder 
zu  gewinnen,  und  ich  theile  Ihnen  mit,  dass  man  vor  Allem, 
ich  will  nicht  sagen,  auf  die  Erhaltung,  sondern  auf  die  Wieder- 
herstellung der  souveränen  Autorität  und  Würde  in  diesem 
Lande  bedacht  sein  muss,  wozu  man  am  leichtesten  gelangen 
wird,  wenn  man  die  strengste  Gerechtigkeit,  namentlich  in  der 
Vertheilung  der  Aemter  beobachtet,  und  wenn  man  sich  nur 
an  Verdienst  und  Talent  hält,  ohne  Rücksicht  auf  irgend  eine 
Partei,  nur  dass  unter  gleichen  Umständen  die  beständige  Treue 
gegen  den  Souverän  als  Verdienst  zu  gelten  hat.  Ich  empfehle 
Ihnen  ferner  nachdrücklichst,  nichts  fortan  auf  sich  zu  nehmen, 
und  sich  in  dieser  Beziehung  vielmehr  strenge  an  den  Buch* 
Stäben  Ihrer  Instructionen,  sowie  an  die  verschiedenen  Depeschen 
zu  halten,  welche  an  Sie  entweder  von  mir  oder  auf  meinen 
Befehl  und  in  meinem  Namen  durch  meinen  Hofkanzler  ge- 
richtet worden  sind,  namentlich  aber  nie  etwas  zu  versprechen^ 
worauf  man  versucht  sein  könnte,  sich  späterhin  als  auf  posi- 
j  tive  Verpflichtungen  zu  berufen,  und  woraus  sich  in  der  Folge 

*  Protocole  de  la  jointe  d'^tat,  tenue  chex  Metternich,  le  16  jnin  1794. 


Belgien  nnter  der  OenenlBt»tthal(ersehaffc  Enherzog  Ctfls  (1793,  1794).  95 

nur  Klagen  über  Ungerechtigkeit  und  Falschheit  von  Seiten  der- 
jenigen ergeben  würden,  denen  man  dergleichen  Hoffnungen 
durchBchimmem  liess.  Vor  Allem  aber  betrachte  ich  es  als  noth- 
wendige  Vorbedingung,  die  Ihr  Wirken  erleichtern  und  Ihnen 
Achtung  verschaffen  wird,  dass  Sie  es  vermeiden,  zuviel  Ver- 
trauen den  entschiedenen  Anhängern,  der  Partei  entgegenzu- 
bringen, die  sich  der  Autorität  entzieht,  dass  Sie  denselben 
nicht  bei  der  Verleihung  von  Aemtern  den  Vorzug  und  endlich 
dass  Sie,  um  jeden  Parteigeist,  der  dem  allgemeinen  Wohl  so 
schädlich  ist,  zu  ersticken,  selbst  stets  das  Beispiel  der  grössten 
Unparteilichkeit  geben.  Uebrigens  werden  Sie,  indem  Sie  meinen 
Hof  kanzler  von  allem  auf  meinen  Dienst  Bezüglichen  in  Kennt- 
niss  setzen,  darauf  bedacht  sein,  stets  meine  Befehle  abzuwarten 
und  bis  dahin  nichts  zu  entscheiden,  so  dass  diese  Befehle  auch 
wirklich  ausgeführt  werden  können.  Sie  werden  sich  pünktlich 
an  den  Buchstaben  Ihrer  Instructionen  im  Allgemeinen  und  an 
die,  welche  ich  fUr  die  neuerrichtete  Jointe  d'^tat  bei  dem  Ge- 
neralgouvernement ertheilt  habe,  halten  und  vor  Allem  mit  pein- 
licher Gewissenhaftigkeit  die  Vorschriften  bezüglich  der  Ge- 
schenke, Gratificationen,  ausserordentlichen  Auslagen,  einschliess- 
lich der  gastos  secretos  befolgen,  da  die  Umstände  mehr  als  je 
die  grösste  Sparsamkeit  erheischen.  Endlich  empfehle  ich  Ihnen, 
niemals  auch  nur  im  Mindesten  die  Ausführung  meiner  Wünsche 
zu  verzögern,  sobald  ich  Sie  dieselben  entweder  direct  oder 
durch  meinen  Kanzler  wissen  lasse/ ^ 

Am  nämlichen  Tage  richtete  der  Kaiser  auch  an  seinen 
Bruder,  den  Erzherzog  Carl,  ein  Schreiben,  in  welchem  er  sich 
ganz  in  gleichem  Sinne  über  die  Principien  aussprach,  durch 
die  sich  derselbe  in  der  Leitung  des  ihm  anvertrauten  Gouver- 
nements bestimmen  lassen  sollte. 

Beide  Handbillets  —  sowohl  jenes  an  den  Elrzherzog  als 
auch  jenes  an  Mettemich  —  theilte  der  Kaiser  auch  dem  Chef 
President  und  dem  Staatssecretär  mit.  Letztere  sollten  die  Aus- 
führung derselben  überwachen  und  allmonatlich  einen  getreuen 
Bericht  über  die  Befolgung  oder  Nichtbefolgung  jener  Wei- 
sungen dem  Hofkanzler  erstatten.* 

*  Handbillet  des  Kaisers  an  Mettemich.    Broxelles,  le  11  juin  1794.  Ori|^. 

*  Beilage  sa  Trauttmansdorff  an  Mettemich.     Bruxelies,   ie  13  juiu  1793. 


96  tV.  Abbuidlnng:    ▼.  Zeissberit. 

Hatten  diese  Anordnungen,  welche  Übrigens  gleichfalls  be- 
weisen;  dass  der  Kaiser  keineswegs  die  Preisgebung  der  Nieder- 
lande beschlossen  hatte,  bei  dem  Umstände,  dass  man  die  letz- 
teren  doch  bald  darnach  zu  räumen  genöthigt  war,  nur  eine 
ephemere  Bedeutung,  so  sind  hier  noch  weitere  Verfügungen 
von  grösserer  Tragweite  zu  besprechen,  welche  bereits  die  Even- 
tualität der  Räumung  Belgiens  zur  Voraussetzung  nahmen.  Mit 
der  Ausführung  dieser  Weisungen,  die  als  strenges  Geheimniss 
behandelt  werden  sollten,  wurde  Mercy  betraut.  Sie  beruhten 
auf  einem  Vortrage,  den  Trauttmansdorff  am  13.  Juni  dem 
Kaiser  zu  Brüssel  erstattete.  ,Dic  letzten  Ereignisse,'  heisst  es 
in  demselben,  ,dürften  den  Grad  der  Wahrscheinlichkeit  er- 
höhen, dass  man  früher  oder  später  die  Niederlande  verlassen 
muss.  Ew.  Maj.  werden  sich  erinnern,  dass  ich  dies  voraus- 
gesehen und  Sie  längst  beschworen  habe,  einer  derartigen  Mass- 
nahme vorzubeugen,  die  unter  mehr  als  einem  Gesichtspunkte 
beklagenswerth  ist.  Doch  handelt  es  sich  heute  nicht  um  die 
Vergangenheit;  ohne  bei  dem  zu  verweilen,  was  hätte  geschehen 
müssen,  muss  man  vielmehr  auf  das  bedacht  sein,  was  noch 
geschehen  kann,  und  es  wirklich  thun.  Sieht  man  nicht  bei 
Zeiten  vor,  so  kann  man  sicher  sein,  dass  wir  mit  den  Nieder- 
landen auch  noch  unsere  Armee  verlieren.'  ,Sind  wir,'  (ähri 
Trauttmansdorff  fort,  ,gezwungen,  die  Niederlande  überstürzt 
(brusquement)  zu  räumen,  so  wird  uns  das  englische  Anlehen 
nichts  eintragen;  wir  werden  das  doppelte  Don  gratuit  nicht 
bekommen  und  auch  sonst  aus  den  Niederlanden  nichts  be- 
ziehen; die  deutschen  Finanzen  werden  uns  ebenfalls  nichts 
leisten,  und  es  droht  uns  also  die  Gefahr,  nicht  einmal  für  die 
Löhnung  der  Soldaten  aufkommen  zu  können.  Der  Soldat,  der 
nicht  bezahlt  wird,  plündert,  löst  sich  auf,  und  dies  würde  den 
Verlust  unserer  ganzen  Armee  zur  Folge  haben,  besonders  wenn 
die  Franzosen  so  klug  sein  sollten,  die  Bewohner,  die  denselben 
ohnedies  schon  nur  zu  sehr  geneigt  sind,  gut  zu  behandeln.' 
Wolle  man  also,  folgert  daraus  Trauttmansdorff,  nur  die  Nieder- 
lande verlieren,  so  müsse  man  bei  der  Räumung  derselben 
sich  einen  Fond  zu  verschaffen  suchen,  der  jenen  AusfaU  zu 
decken  geeignet  sei.  Es  gebe,  um  dies  zu  erreichen,  verschie- 
dene Mittel;  dasjenige,  welches  die  zwingende  Noth wendigkeit 
allein    zu    rechtfertigen  vermöchte  —  ein  innerhalb  drei-  oder 


Belgien  unter  der  QenemUtotthalterscbaft  Erahorzc^  CatU  (1793,  1794).  97 

viermal  24  Stunden  nöthigenfalls  mit  Anwendung  von  Militär- 
gewalt zu  erhebendes  Zwangsanlehen  —  wUrde  er  als  einen 
Act  der  Willkür  nicht  vorzuschlagen  wagen,  wenn  dies  nicht 
das  Wohl  des  Staates  zu  gebieten  schiene;  und  wenn  nicht  der 
Feind  bei  seinem  Eindringen  dasselbe  machen  würde  und  es  da- 
her nicht  vorzuziehen  wäre,  das  Geld  den  öffentlichen  Fonds 
des  eigenen  Fürsten  anzuvertrauen.  Eine  derartige  Massregel 
müsste  jedoch  bei  Zeiten  vorbereitet,  das  Geheimniss  nur  einer 
Person  anvertraut  und  diese  zu  dem  genannten  Zwecke  mit  ab- 
soluter Gewalt  bekleidet  werden.  Würde  man  zu  firüh  den 
Prinzen  Coburg  in  die  Sache  einweihen,  die  er  im  letzten  Augen- 
blicke auszuführen  hätte,  so  würde  sie  bald  das  Geheimniss 
seiner  ganzen  Umgebung  sein.  Daher  möge  der  Kaiser  seinen 
Befehl  zunächst  nur  an  Mercy,  der  ja  selbst  die  Armee  begleite, 
ergehen  lassen,  und  zwar  mittelst  eines  Handschreibens,  das  er 
—  Trauttmansdorff  —  mit  diesem  vereinbart  habe.^ 

Der  Entwurf  dieses  Handschreibens  vom  13.  Juni  an  Mercy 
lautete  folgendermassen.  Für  den  Fall,  dass  sich  die  öster- 
reichischen Truppen  genöthigt  sehen  würden,  die  Niederlande 
zu  verlassen,  sollte  1.  das  Civilcommissariat  gemäss  einer  ihm 
ertheilten  Instruction  und  je  nachdem  die  Truppen  eine  Stadt, 
Chätellenie  oder  Provinz  räumen  würden,  die  öffentlichen  Fonds 
und  Depots  mit  Beschlag  belegen,  und  wenn  es  nöthig  wäre, 
dabei  Militärgewalt  anwenden.  Das  Civilcommissariat  sollte  Quit- 
tungen über  die  verschiedenen  Summen  ausstellen  und  zugleich 
anzeigen,  dass  dieselben  blos  in  Dep6t  genommen  würden,  um 
sie  ihren  wahren  Eigenthümem  zu  erhalten  und  um  zu  verhin- 
dern, dass  sie  nicht  vom  Feinde  woggenommen  oder  durch  Um- 
tausch  in  Assignaten  entwerthet  würden.  In  den  betreffenden 
Quittungen  sollte  mit  Nachdruck  betont  werden,  dass  die  Fonds 
den  bezüglichen  Corporationen  zurückgestellt  werden  würden, 
sobald  die  kaiserlichen  Truppen  wieder  in  den  Besitz  der  augen- 
blicklich verlassenen  Stadt,  Chätellenie  oder  Provinz  gelangt 
sein  würden.  In  den  Quittungen,  welche  für  die  aus  den  Depo- 
sitencassen  (caisses  de  consignation)  entnommenen  Summen  aus- 
gefertigt würden,  sollte  ausserdem  vermerkt  werden,  dass  letz- 
tere sogar  vor  der  Reoccupation  zurückgestellt  werden  würden. 


'  Trauttmansdorff  an  den^  Kaiser.  BmxeUefl,  ce  13  join  1794.  Orig. 

SitioBgilwr.  d.  phil..hüi.  Gl.  CXXXT.  Bd.  4.  Abh.  7 


98  IV.  AbhADdlnng:    ▼.  Zeissberg. 

sobald  die  EigenthUmer  ihr  Besitzrecht  nachzuweisen  ver- 
möchten^  da  der  einzige  Zweck  dieser  Operation  dahin  gehe, 
den  Feind  dieser  Summen  zu  berauben  und  sie  den  Eigen- 
thüraern  zu  erhalten.  Derselbe  Zweck  und  die  gebieterische 
Macht  der  Umstände  würde  es  2.  rechtfertigen,  wenn  Mercy, 
bevor  man  das  Land  verlasse,  ein  Zwangsanlehen  von  einigen 
Millionen  innerhalb  drei-  oder  viermal  24  Stunden,  nöthigenfalls 
mittelst  Militärexecution  erhebe.  ,Mir  widerstrebt  natürlich,' 
heisst  es  in  der  betreffenden  kaiserlichen  Weisung,  ,eine  der- 
artige Massregel,  wie  jeder  Gewaltact,  aber  das  Wohl  des 
Staates  würde  sie  gebieten;  übrigens  würde  der  Feind  ebenfalls 
damit  beginnen,  alle  diese  Güter  wegzunehmen,  und  es  ist  doch 
gewiss  vorzuziehen,  dieselben  meinen  öffentlichen  Fonds  anzu- 
vertrauen.' Zu  diesem  Zwecke  wurde  Mercy  die  Zusendung 
einer  Anzahl  von  Wiener  Bankobligationen  in  Aussicht  gestellt, 
die  vorlAufig  zu  künftigem  Gebrauche  in  dem  Tresor  rojal  hinter- 
legt werden  sollten.  Der  zweite  Punkt  sollte  vorläufig  geheim 
gehalten  werden,  bis  Mercy  es  für  nöthig  erachten  würde,  sich 
über  die  Ausführung  desselben  mit  Coburg  oder  anderen  Ge* 
neralen  ins  Einvernehmen  zu  setzen.^ 

Der  Kaiser  genehmigte  die  Weisung  an  Mercy  mit  folgen- 
der Resolution:  ,J'approuve  toutes  ces  mesures,  quoique  j'esp^re 
que  nous  en  aurons  point  besoin;  et  je  vous  renvois  en  con- 
säquence  le  billet  au  Comte  de  Mercy  sign^.'^ 

Dürfen  wir  Craufurd  Glauben  schenken,  so  hätte  der 
Kaiser  dem  Grafen  Mercy  damals  auch  sonst  die  ausgedehn- 
testen Vollmachten  zugedacht,  Mercy  aber  dieselben  nur  unter 
der  nicht  zu  erfüllenden  Bedingung,  dass  ihm  englischerseits 
ein  ähnlicher  Bevollmächtigter  zur  Seite  gestellt  werde,  abge- 
lehnt. Thatsache  ist  blos,  dass  Coburg,  Trauttmansdorff,  der 
vorläufig  in  Belgien  blieb,  und  Metternich  fortan  an  Mercy  ge- 
wiesen wurden,  um  sich  in  zweifelhaften  Fällen  bei  ihm  Rathes 
zu  erholen.^  Das  verleiht  der  Thätigkeit  Mercy's,  obgleich  sich 
äusserlich  seine  Stellung  nicht  änderte,  und  seinen  Aeussemngen 

^  Frans  II.  an  Mercy.  Bmxellea,  le  \H  juin  1794.  Orig.  bei  ViTenot>Zeiat- 
berg  IV,  268  ff.  Die  daselbst  eingeklammerte  Stelle  bildete,  wie  ich  nacb- 
triiglich  ersehe,  den  Gegenstand  einer  speciellen  Weisung  an  Mercy. 

*  Der  oben  citirte  Vortrag  TranttmAnsdorfiTs  vom  13.  Juni  1704. 

'  Craofurd  an  Auckland.    Bmssels,  June  3^  1J9A.  The  jonmal  m,  214  ff. 


Belgien  unter  der  OeneralsUtthaltcrschaft  Enhonog  Carls  (1798,  1794).  99 

ZU  jener  Zeit  eine  erhöhte  Bedeutung,  wenn  wir  auch  der  An- 
sieht Craufard's  beipflichten  müssen,  dass  Mercy  bei  einem 
äusserst  zutreflFenden  Urtheil,  vielen  Kenntnissen  und  Erfah- 
rungen und  bei  allem  Geschäftseifer  nicht  jene  Energie  besass, 
die  der  Augenblick  heischte,  und  namentlich  Scheu  trug,  allein 
die  Last  einer  ungeheuren  Verantwortlichkeit  auf  sich  zu  nehmen. 

Es  werden  wohl  bittere  Gefühle  gewesen  sein,  mit  welchen 
der  Kaiser  nach  all'  diesen  Anordnungen  die  Niederlande  ver- 
liess,  deren  Opferwilligkeit  auch  seine  Anwesenheit  nicht  zu 
entflammen  vermocht  hatte.  Denn  es  wäre  verfehlt,  seine  Stim- 
mung nach  jenen  gnädigen  Aeusserungen  bemessen  zu  wollen, 
mit  denen  er  in  der  Abschiedsaudienz  zu  Brüssel  die  Deputirten 
der  Stände  entliess.  Wenn  er  bei  dieser  Gelegenheit  denen  von 
Hennegau  sagte,  man  habe  ihn  vergebens  den  Ständen  zu  ent- 
fremden gesucht,  er  sei  vielmehr  tiberzeugt,  dass  ihre  Erhaltung 
ebenso  dem  Besten  des  Dienstes  wie  dem  Besten  des  Landes 
entspreche,  so  sollte  das  gewiss  nicht  ein  Zeugniss  ihres  Wohl- 
verhaltens sein,  sondern  lediglich  besagen,  dass  die  bestehende 
Regierungsform  ihm  als  die  erspriesslichste  gelte. 

Der  Kaiser  reiste  am  13.  Juni  um  3  Uhr  Nachmittag  von 
Brüssel  ab.^  Er  passirte  am  14.  Cöln,^  übernachtete  zu  Sieg- 
burg und  kam  am  folgenden  Abend  (15.)  nach  Wiesbaden,  von 
wo  er  am  16.  nach  Frankfurt  fuhr.' 

Von  Siegburg  aus  hatte  er  ein  Schreiben  an  seine  Tante 
Maria  Christine,^  die  damals  in  Bonn  weilte,  gerichtet,  worin  er 
sie  um  Entschuldigung  bat,  dass  er  sie  nicht  besuche;  aber  die 
Umstände  drängten  ihn,  und  er  wolle  sich  noch  das  Vergnügen 
verschaffen,  seinen  lieben  Onkel  (Flerzog  Albert)  ein  paar 
Stunden  in  Schwetzingen  zu  sehen. 

In  Schwetzingen  fanden  sich  auf  die  Kunde  von  der  be- 
vorstehenden Ankunft  des  Kaisers  die  Herzoge  von  Württem- 
berg und  Zweibrücken,  der  Markgraf  von  Baden  und  sein 
Sohn,  Prinz  Georg  von  Darmstadt  und  der  Fürstbischof  von 
Speier   ein.     Unter   den  Anwesenden   fiel   femer   der  russische 

*  M^moires  et  cnrrefipondance  de  Hallet  dn  Pan  II,  85,  wo  es  indesu  statt 
,dn  13  mai*  heissen  muss  ,du  13  juin'. 

*  Honiteur  nr.  296,  p.  1205;  nr.  286,  p.  1164. 

*  Khein-Aotiqnariat  I,  231. 

*  Orig.  eig.    A.-A. 

7» 


100  IV.  Abhanillnng:    t.  Zoisaborg. 

Botschafter  in  Wien  Graf  Kasumowski  auf.  Derselbe  hatte 
Wien  in  der  Absicht  verlassen,  sich  an  das  Hoflager  des 
Kaisers  nach  BrUssel  zu  begeben.  Wohl  war  zur  Zeit  seiner 
Abreise  von  Wien  daselbst  schon  das  Gerücht  von  der  bevor- 
stehenden Rückkehr  des  Kaisers  verbreitet,  da  ihn  aber  Gallo 
des  Gegentheiles  versicherte,  hatte  er  sich  auf  den  Weg  nach 
Brüssel  gemacht.  Vor  Allem  aber  traf  man  in  Schwetzingen  den 
ganzen  Schwärm  der  Cond^'s  und  Bourbon's,  die  den  Kaiser 
zu  sehen  hofften.*  ,Ich  fürchte,'  schrieb  Herzog  Albert  an  seine 
Gemahlin,  ,dass  er  über  die  Zusammenkunft  der  Prinzen,  die 
er  hier  triflft,  nicht  sehr  erfreut  sein  wird.  Aber  da  sie  nicht 
allein  so  nahe  sind,  sondern  hier  auch  ihre  Minister  und  Com- 
missäre  haben,  die  beauftragt  sind,  sie  von  seiner  Ankunft  in 
Kenntniss  zu  setzen,  so  wäre  es  von  mir  wohl  nicht  passend 
gewesen,  sie  dies  nicht  wissen  zu  lassen.  Uebrigens  wird  sein 
Aufenthalt  hier  ohnedies  nicht  lange  währen,  da  er  womög- 
lich schon  morgen  wieder  abreisen  will.'  Der  Herzog  hatte 
soeben  dies  Schreiben  beendet,  als  Rollin  mit  der  Nachricht  in 
Schwetzingen  eintraf,  dass  der  Kaiser  direct  von  Wiesbaden  nach 
Wien  gereist  sei,*  wo  derselbe  am  19.,  begleitet  von  dem  Grafen 
Colloredo,  eintraf.*  Ueber  den  Grund  der  plötzlichen  Abände- 
rung der  Reiseroute  vermochte  der  Herzog  nichts  Näheres  zu 
erfahren.  Kollin  zeigte  sich  sehr  zugeknöpft  und  bemerkte 
blos,  dass  den  Kaiser  unterwegs  drei  Couriere  aus  Wien  ge- 
troffen hätten,  dass  er  aber  den  Inhalt  ilircr  Depeschen  nicht 
kenne.* 

Uebrigens  theilte  der  Herzog  sofort  die  Besorgnisse,  welche 
gar  bald  auch  anderwärts  über  die  unerwartete  Abreise  des 
K.'iisers  geäussert  wurden.  ,Mir  gefllllt  nicht,'  schreibt  er  an 
seine  Gemahlin,  ,was  Du  mir  von  der  Versendung  der  Pläne 
und  Diamanten  sprichst,  so  wenig  als  mir  die  Gespräche  zu- 
sagen,  die   man   mit  Catineau   bezüglich   unserer  Effecten   ge- 

'  Hpnog^  Albert  an  Maria  ChriBtino.  Schwetzin^n,  ce  14  jnin  1794.  A.-A. 

Ori^.  eig.  Derselbe  an  dieselbe.  Schwetzin^iren,  ce  18  jnin  1794.  Ebenda. 
'  Derselbe  an  dieselbe.    Schwetzingen,  ce  16  jnin  1794.  Orinf.  eig.  A.«A. 
'  Cesar  an  KiSnig  Friedrich  Wilhelm.    Wien,  den  21.  Juni  1794.    Hermann, 

Kiiss.  Gesch.,  Ergänzungsband  497. 
*  Herzog  Albert  an  Maria  Christine.    Schwetzingen,  ce  18  jnin  1794.  CMg. 

eig.  A.-A. 


• 


*       « 


Belgien  unter  der  GeneraUUftthaltersebftft  Enberxog  Carls  (179S,  1794).  101 

fährt  haben  soll.  All'  das  hätte  man  doch  nicht  sagen  und 
machen  können,  wenn  die  Dinge  da  unten  sich  in  einem  Stande 
befanden,  der  jede  Besorgniss  ausschliesst.  Uebrigens  ist  Rollin 
nicht  der  Mann,  durch  den  ich  hätte  über  die  wahre  Sachlage 
aufgeklärt  werden  können;  denn  obgleich  er  viel  und  selbst  in 
sehr  bestimmtem  Tone  sprach,  so  scheint  er  doch  absichtlich 
dies  in  unzusammenhängender  Weise  gethan  zu  haben,  um  über 
die  Dinge  irrezuführen  und  blos  ahnen  zu  lassen,  was  er 
sagen  wollte  oder  nicht.  Doch  habe  ich  aus  verschiedenen  Be- 
merkungen desselben  über  den  Plan  und  die  Operationen  dieses 
Feldzuges  entnommen,  dass  er  nicht  mehr  der  einstige  Be- 
wunderer Mack's  ist:  da  ich  dies  indess  bereits  wusste,  so  hütete 
ich  mich,  mich  viel  auf  diesen  Punkt  einzulassen.  Was  mich 
aber  am  meisten  frappirte  und  mir  nicht  angenehm  war,  ist, 
dass  er  fortwährend  behauptete,  formell  nicht  zu  wissen,  was 
bezüglich  der  Bestimmung  der  preussischen  Armee  und  der 
Operationen,  die  die  Folge  davon  sein  müssten,  beschlossen  sei, 
ja  dass  er  mich  versicherte,  der  Kaiser  sei  selbst  nicht  officiell 
davon  unterrichtet  und  halte  sich  in  alldem  passiv.  Und  wirk- 
lich scheint  das  einigcrmassen  der  Fall  zu  sein,  da  Letzterer  in 
seinem  Briefe  sich  so  ausspricht,  dass  ich  annehmen  muss,  er 
wolle  sich  nicht  direct  in  die  Sache  mengen,  wie  er  auch  durch 
das,  was  er  mir  in  dieser  Beziehung  sagt  und  vorschreibt,  mich 
in  die  Lage  versetzt,  auch  meinerseits  mich  nicht  informiren 
oder  ihm  über  die  Resultate  der  Conferenzen  bei  Möllendorff 
mehr  berichten  zu  können  als  das,  was  dieser  mir  mitzutheilen 
für  gut  befindet,  und  da  der  Kaiser,  ohne  sich  weiter  darüber 
auszusprechen,  blos  bemerkt,  dass  ich  hiciüber  ganz  ruhig  sein 
könne,  da  die  Massregeln  fUr  alle  Fälle  getroffen  seien.^ 

YIIL  Die  BSumnng  der  Niederlande. 

Die  Abreise  des  Kaisers  aus  Belgien  machte  auf  die 
weitesten  Kreise  den  tiefsten  Eindruck.  Schon  bei  der  ersten 
—  wie  Thugut  urtheiltc  —  verfrühten  Verlautbarung  der  Ab- 
sicht des  Kaisers  war  dies  der  Fall.^  Auf  das  Peinlichste 
wurde  natürlich  dadurch  das  britische  Cabinet  berührt;  es  war 

>  Vgl.  AuckUud  m,  2U. 


102  IV>  Abhandlimg :   ▼.  Zeissborg. 

dies  um  so  mehr  der  Fall^  je  mehr  flir  England  in  Belgien  auf 
dem  Spiele  stand,  und  je  mehr  man  in  London  gleich  anfangs 
der  Ansicht  war,  dass  die  Abreise  des  Kaisers  blos  das  Vor- 
spiel der  Ränmnng  der  Niederlande  sei.  Man  gab  sich  zwar 
den  Anschein,  das  Gewicht  der  Gründe  nicht  zu  verkennen, 
welche  den  Entschlass  des  Kaisers  veranlasst  hätten.  Aber 
Grenville  sprach  doch  schon  bei  der  ei*8ten  Verlaatbamng  von 
der  Absicht  des  Kaisers  gegenüber  Starhemberg  das  tiefste  Be- 
danem  aas  nnd  verhehlte  nicht,  dass  man  Alles  versuchen  wolle, 
um  den  Entschluss  noch  rückgängig  zu  machen,  da  die  An- 
Wesenheit  des  Kaisers  bei  der  Armee  die  ,Seele'  aller  Erfolge 
sei.^  In  der  That  war  Yarmouth  auf  die  ei*ste  Kunde  von 
Tournay  nach  Mons  geeilt;  er  suchte  bis  zu  dem  Kaiser  vorzu- 
dringen, freilich  umsonst,  da  dieser  ihm  nicht  Zutritt  gewährte.^ 

Den  schlimmsten  Eindruck  machte  die  Abreise  des  Kaisers 
auf  die  Armee,^  namentlich  auf  die  Officiere  derselben.  Man 
erging  sich  in  den  thörichtesten  Aeusserungen,  welche,  den  um- 
laufenden Gerüchten  entsprangen,  denselben  zugleich  immer 
neue  Nahrung  gewährten.  Oesterreich,  hörte  man  sie  sagen, 
habe  kein  Interesse  an  diesem  Kriege,  man  müsse  über  den 
Rhein  zurück  und  Frieden  schliessen.  Noch  war  die  Armee 
gut,  aber  der  Geist  derselben  durch  den  der  Officiere  gefährdet.* 
FreiUch  wähnte  man  fUr  das,  woran  man  nun  einmal  glaubte, 
die  Bestätigung  in  den  Vorgängen  der  nächsten  Wochen  auf 
dem  Kriegsschauplatze  zu  finden.  Und  doch  war  letzteres  eine 
Täuschung. 

Wie  wenig  auch  jetzt  noch  eine  allmälige  Uänmung  des 
Landes,  woferne  man  nicht  dazu  gezwungen  werden  würde, 
geplant  war,  beweisen  die  wiederholten  verlustreichen  Versuche 
Clerfayt's,  das  von  den  Franzosen  belagerte  Ypern  zu  retten, 
beweisen  die  Anstalten,  die  Waldeck  zur  Behauptung  von  Flan- 
dern traf,  jener  Waldeck,  von  dem  man  vor  Allem  annimmt, 
dass  er  in  das  Gcheimniss  der  politischen  Pläne  Thugut's  ein- 
geweiht gewesen  sei,  und  der  doch  gerade  diesem  in  einem  ver- 


*  Starhemberg  an  Thuf^ut.    Loiidre^M,  le  3  de  jitin  1794. 

*  Vgl.  Vertraul.  Briefe  de»  Freiherrn  von  Thugut  I»  105. 

*  Witzlebeu  111,  '278. 

^  Trauttmansdorff  an  den  Kaiser.    Vicuuo,  ce  22  ociobro  1794.    Orig.  nach 
Berichten  de«  8taat«8ecreUins  Müller. 


Belgien  «ntor  der  OenenUUttbmltenchafl  Enbenog  Carls  (1798,  1794).  103 

traolichen  Briefe  aus  dem  Hauptquartier  Toumay,  14.  Juni, 
versichert:  er  hoffe  sich  an  der  Scheide  behaupten  zu  können, 
so  lange  die  Lage  der  Dinge  an  der  Sambre  es  gestatte, 
wenigstens  aber  wolle  er  in  dieser  Stellung  einen  neuen  all- 
gemeinen Angriff  von  Seiten  des  Feindes  erwarten  und  die 
Stellung  nicht  aufgeben,  ehe  man  sich  nicht  tüchtig  geschlagen 
habe  (,qu'apr^  nous  ctre  bien  battus^). 

Nun  trat  aber  die  beftirchtete  Wendung  an  der  Sambre 
ein.  Dem  vierten  Flussübergang  der  Franzosen  (12.  Juni)  war 
(16.  Juni)  die  erste  Schlacht  bei  Fleurus,  dieser  letzte  glänzende 
Ehrentag  der  kaiserlichen  Truppen  auf  dem  belgischen  Kriegs- 
schauplatze, gefolgt.  Aber  schon  am  18.  Juni  erfolgte  ein  neuer 
—  fünfter  —  Uebergang  der  Franzosen  über  die  Sambre,  am 
25.  der  Fall  von  Charleroi  und  am  folgenden  Tage  die  zweite 
Schlacht  von  Fleurus,  die,  wenn  auch  nicht  taktisch,  so  doch 
factisch  über  das  Schicksal  Belgiens  entschied. 

Die  hartnäckige  und  consequente  Erneuerung  der  fran- 
zösischen Versuche,  die  Sambrelinie  in  ihre  Gewalt  zu  be- 
kommen, hatte  endlich  Coburg  davon  überzeugt,  dass  dort  die 
Entscheidung  des  Feldzuges  fallen  müsse.  Rücksichten  auf  die 
Engländer  gestatteten  ihm  indess  nur,  mit  dem  grössten  Theile 
der  bei  Toumay  befindlichen  Oesterreicher  an  die  Sambre  ab- 
zurücken, den  Rest  derselben,  ferner  die  Engländer,  Hannove- 
raner, Hessen  und  Holländer,  sowie  die  Armeeabtheilung  Cler- 
fayt's  liess  er  unter  York's  Oberbefehl  an  seinem  rechten  Flügel 
zurück.  ,Die  mühsam  gekittete  Vereinigung  der  verbündeten 
Streitkräfte  auf  diesem  Kriegsschauplatze  bekam  dadurch  den 
ersten  Sprung,  indem  sich  daraus  nach  kurzer  Zeit  eine  völlige 
Abtrennung  der  einzelnen  verbündeten  Heeresgruppen  nach 
Nationalitäten  entwickelte,  die  sich  sofort  in  separatistischen 
Sonderinteressen  geltend  machte.'^ 

Coburg  brach  am  21.  Juni  von  Tournay  auf  und  erreichte 
am  23.  Nivelles,  wo  er  sich  am  folgenden  Tage  mit  der  Armee- 
abtheilung des  Erbprinzen  von  Oranien  vereinigte,  in  der  Ab- 
sicht, nach  eingehenden  Rccognoscirungen  den  Feind  am  26.  an- 
zugreifen.   Diese  Verzögerung  wurde  verhängnissvoll,  denn  am 

'  Minarelli-Fitzgenild,  Die  Feldzüge  der  franz.  Revolution.  Der  Feldztig  1794. 
(S.-A.  ans  dem  »Organ  der  militür-wissenschaftlicheu  Vereine',  1892.)  66. 


fielffien  nntor  der  Qeii«r«Utatthaltonchftfk  Enherzog  Ovis  (179S,  1794).  105 

Cense  Campinaire  abhing.  So  lagen  die  Dinge,  als  Coburg  den 
Befehl  znm  allgemeinen  Rttckzuge  ertheilte,  den  der  Erzherzog 
mit  grossem  Herzenskammer  vollzog,  während  Beanlien  sogar 
sein  Schwert  in  Wnth  zerbrochen  haben  soll. 

Jedenfalls  konnte  die  Schlacht,  als  sie  abgebrochen  wurde, 
nicht  für  verloren  gelten,  und  man  hat  daher  angenommen,  es 
seien  iUr  Coburg  andere  Motive  als  der  bevorstehende  Verlust 
der  Schlacht  bestimmend  gewesen,  den  Befehl  zum  Rückzuge 
auf  der  ganzen  Linie  zu  ertheilen.  Man  hat  sich  darüber  in 
den  verschiedensten  Vermuthungen  erschöpft.  Und  doch  kann 
die  Sache  nicht  zweifelhaft  sein.  Die  Schlacht  war  ausge- 
sprochenermassen  zu  dem  Zwecke,  Charleroi  zu  entsetzen,  ge- 
schlagen worden.  Nun  war,  wie  man  vernahm,  Charleroi  ge- 
fallen, und  mit  dieser  Kunde  entfiel  auch  der  Zweck  der 
Schlacht;  wenigstens  urtheilten  Coburg^  und  Waldeck  so.  ,Die 
frühzeitige  und  unverantwortliche  Uebergabe  von  Charleroi 
löset  den  ganzen  Knoten,'  schreibt  bald  darnach  Waldeck  an 
Feldzeugmeister  Kaunitz.*  Und  es  Ifisst  sich  auch  nicht  in  Ab- 
rede stellen,  dass  der  Fall  von  Charleroi  die  Chancen  der 
Schlacht  änderte.  Coburg  hatte  Recht,  wenn  er  den  heftigen 
Widerstand,  dem  er  bei  Lambusart  begegnete,  auf  die  Ueber- 
gabe der  Festung  zurückftlhrte,  die  den  Feind  in  den  Stand 
gesetzt  habe,  seinen  rechten  Flügel  durch  die  ganze  Belagerungs- 
armee zu  verstärken,  und  wenn  er  demnach  besorgte,  dass  der 
Feind  jedem  ferneren  Angriffe  mit  um  so  grösserer  Zuversicht 
begegnen  werde,  während  ihm  selbst  eine  Reserve  nicht  zu 
Gebote  stand.'  Man  wird  darnach  auch  den  Werth  der  An- 
gabe bemessen  können,  dass  Waldeck  ^  oder  Generaladjutant 
Fischer^  durch  trügerische  Vorspiegelungen  von  Coburg  den 
Befehl  zum  Rückzug  erwirkt  hätten,  zumal  wenn  man  bedenkt, 
dass  Fischer  vielmehr  zu  den  erbittertsten  Gegnern  Waldeck's^ 


*  Coburg  nn  den  Kaiser.     Waterloo,  den  4.  Juli  1794.    Vivenot-Zeissberg 
IV,  321. 

*  Waldeck  an  Kannits.   Tirlemont,  den  11.  Juli  1794.  Kr.-A.    Orig.  eig. 
'  Vorläufige  Relation;  vgl.  auch  Vivenot-Zeissberg  IV,  320 ff. 

«  WiUleben  lU,  317. 

'  Archiv  f.  Gesch.  u.  Erdbeschreib.  Wien  1833.  S.  238. 

*  Mercy  an  Thugut    Pr^  de  S.  Trond,  16  juillet  1794.    ViTenot-Zeissbeig 
IV,  337. 


106  IV.  Abbuidlang:    t.  Zeissberg. 

gehörte,  von  welch'  Letzterem  man  bekanntlich  behauptet  hat, 
er  habe  die  Räumung  der  Niederlande  schon  vor  der 
Schlacht  von  Fleurus  mit  Thugut  abgekartet,  eine  Behauptung, 
die  angesichts  des  Briefes,  welchen  er  an  diesen  über  seinen 
Antheil  an  der  Schlacht  richtete,*  nur  schmähliche  Verleumdung 
noch  fernerhin  aufrecht  zu  halten  vermöchte. 

Nach  der  Schlacht  von  Fleurus  zog  Coburg  die  Haupt- 
theile  seiner  Armee  in  ein  Lager  bei  Braine  TAlleude  zusammen. 
Links  wurde  Namur  von  Beaulieu  gedeckt,  rechts  stand  jetzt 
der  Prinz  von  Oranien  bei  Rcsulx,  während  vor  ihm  Davido- 
vich  Mens  besetzte.  Diesseits  der  Lys  hielt  der  Herzog  von 
York  Renaix  und  Oudcnarde  besetzt,  Clerfayt  hatte  nach  dem 
Fall  von  Ypern  sich  von  Thielt  nach  Gent  zurückgezogen,  Wall- 
moden stand  am  Canal  von  Gent  nach  Brügge.  Die  beiden 
französischen  Armeen  —  die  Nord-  und  die  sogenannte  Sambre- 
und  Maasarmee  —  standen  in  weiter  Entfernung  von  einander. 
Jourdan  lagerte  auf  dem  Schlachtfelde  von  Fleurus;  er  hatte 
die  Absicht,  sich  gegen  die  Maas  zu  wenden,  um  Coburg  den 
Rückzug  über  dieselbe  zu  verlegen,  Pichegru  überschritt  die 
Lys.  Doch  durch  Befehle  aus  Paris  wurden  beide  Generale 
von  dieser  Richtung  abgelenkt:  Jourdan  erhielt  den  Auftrag 
zum  Angriffe  auf  Mons,  Pichegru,  dessen  rechter  Flügel  bereits 
Oudenarde  erreicht  hatte,  musste  sich  nach  der  Meeresküste 
gegen  Ostende  kehren. 

Am  29.  Juni  fand  sich  Mercy  neuerdings  im  Hauptquartier 
Coburg's  ein.  Coburg  und  Waldeck  legten  ihm  als  Vertrauens- 
mann des  Kaisers  und  Thugut's  drei  Fragen  zur  Beantwortung 
vor:  1.  ob  der  Kaiser  Belgien  zu  vorlassen  oder  zu  behaupten 
willens  sei;  2.  ob  die  eroberten  französischen  Festungen  ver- 
theidigt  oder  geräumt  werden  sollten;  3.  ob,  falls  Namur  ange- 
griffen würde,  man  zum  Entsatz  dieses  Platzes  eine  Schlacht 
wagen  solle  oder  nicht.  Mercy  erwiderte,  es  habe  auf  ihn  stets 
den  Eindruck  gemacht,  dass  der  Kaiser  entschlossen  sei,  die 
Provinz  aufs  Nachdrücklichste  und  so  lange  zu  vertheidigen,  als 
dies,  ohne  die  Armee  aufs  Spiel  zu  setzen,  geschehen  könne. 
Daraus  folgerte  er,  dass  von  einer  freiwilligen  Räumung  der 
französischen  Plätze  nicht  die  Rede  sein  könne,  und  dass,  da  die 

>  Vivenot-ZeiMbflrfT  IV.  SOtfT. 


B«l(ien  unter  der  GeneraUUkfclialteracluift  Enherto;  Carla  (1793,  1794).  107 

Behauptung  der  Maaslinie  und  des  Lüttich'schcn  von  dem  Be- 
sitze Namurs  abhänge,  auch  dieses  behauptet  werden  müsse;  da- 
gegen lehnte  er  es  ab,  sich  über  die  Mittel;  durch  welche  all' 
dies  erreicht  werden  könne,  auszusprechen ,  da  dies  eine  rein 
militärische  Erwägung  sei.^ 

Ohne  Zweifel  stand  man  unter  dem  Eindruck  dieser  Er- 
klärungcU;  als  am  1.  Juli  zu  Braine  TAlIeude  eine  Conferenz  der 
Verbündeten  zusammen trat,^  in  welcher  auf  die  Anfrage  des 
Herzogs  von  York  und  des  Ei-bprinzen  von  Oranicn  die  an- 
wesenden österreichischen  Generale  auf  Ehrenwort  versicherten, 
dass  sie  keinen  Auftrag  vom  Kaiser  hätten,  die  Niederlande  zu 
verlassen  oder  einen  übereilten  Rückzug  anzutreten,  und  dass 
sie  demnach  sich  iUr  verpflichtet  erachteten,  das  Land,  solange 
dies  irgend  möglich  sei,  zu  vertheidigen.  Sodann  entwickelte 
Waldeck  seine  ,zufälligen  Gedanken^,'  wie  man  die  Niederlande 
werde  behaupten  können,  vorausgesetzt,  dass  die  Schlacht,  welche 
man  unfehlbar  an  einem  der  nächsten  Tage  liefern  werde,  vor- 
theilhaft  ausfalle.  Das  Resultat  der  Berathung  war,  dass  Mens 
als  ,Pivot^  zwischen  der  Haupt-  und  der  von  dem  Herzog  von 
York  befehligten  Armee  dienen  sollte.  Solange  Mons  behauptet 
werde,  versprach  auch  der  Herzog  von  York  die  Scheide  fest- 
zuhalten, während  die  Hauptarmee  die  Deckung  von  Namur 
übernehmen  sollte.*  Aber  dieser  Plan  wurde  noch  an  dem- 
selben Tage  durch  die  Wegnahme  von  Mons  zerstört.  ^lan 
gab  die  Scheidelinie  auf  und  beschloss  (5.  Juli),  hinter  der 
Dyle  von  Antwerpen  bis  Namur  eine  neue  Stellung  zu  beziehen. 

Von  der  Dylelinie  hielt  die  jetzt  sogenannte  ,combinirte 
englisch-hannöverisch-hessische  Armee'  unter  York  den  Abschnitt 
von  Antwerpen  bis  Mecheln,  die  kaiserliche  die  Strecke  von 
Löwen  über  Tirlemont,  Landen  und  Omal  bis  an  die  Maas 
besetzt,  während  die  Mitte  der  Stellung  von  Mecheln  bis  Löwen 
der  Erbprinz  von  Oranicn  mit  den  Holländern  und  einigen 
österreichischen  Truppen  einnahm. 

'  Mercy  an  Thiigut.    A  mon  passage  ä  Liege,  le  3  jiüllet  1794.     Viveuot- 

ZeiMiberg  IV,  315. 
'  Gedruckt  bei  Vivenot,  Herzog  Albert  von  Sachsen-Toschen  I,  221.     Witz« 

leben  UI,  477. 
*  Orig.  Kr.-A.  engliHch  bei  Witzleben  III,  47ö. 
^  Coburg  an  den  Kaiser.  Waterloo,don4.  Juli  1794.  Vivenot-Zei!MbergIV,322. 


108  IV.  Abhandlung:    v.  Zeissberg. 

Coborg's  Hauptquartier  befand  sich  jetzt  zu  Tirlemont. 
Am  lö.  Juli  wollte  er  von  da  nach  Hottomont  rücken^  um  sich 
dem  vom  Feinde  ernstlich  bedrohten  Namur  zu  nähern,  als 
er  vernahm,  dass  der  Feind  den  General  Kray  aus  der  Stellung 
bei  Löwen,  den  Erbprinzen  von  Oranien  aus  jener  bei  Mecheln 
verdrängt,  und  dass  Letzterer  sich  über  die  Neethe  zurück- 
gezogen habe.  Dadurch  war  der  Zusammenhang  der  alliirten 
Truppen  zerrissen,  die  Strecke  zwischen  Neethe  und  Demmer 
cntblösst.  Coburg  stand  von  seinem  Vorhaben  ab;  er  verliess 
die  unhaltbar  gewordene  Position  von  Tirlemont  und  rückte  in 
die  ,bekannte'  Stellung  hinter  der  kleinen  Geete  bei  Landen  ein. 

Wohl  schien  es  noch  einmal  zu  einer  gemeinsamen  Action 
der  Verbündeten  kommen  zu  sollen.  Der  Herzog  von  York 
erklärte,  dass  ihm  noch  immer  die  jüngst  verlassene  Stellung 
hinter  der  Dyle  die  zweckmässigste  zu  sein  scheine.  Er  theilte 
Coburg  mit,  dass  er  mit  dem  Erbprinzen  von  Oranien  überein- 
gekommen sei,  Mecheln  zurückzugewinnen,  und  sprach  die  Er- 
wartung aus,  dass  Coburg  ebenfalls  seine  frühere  Stellung 
wieder  einnehmen,  insbesondere  Kray  beauftragen  werde,  die 
Stellung  bei  Löwen  wieder  zu  besetzen.^  Coburg  nahm  den 
Antrag  mit  Freuden  an.^  Er  ersuchte  den  Erbprinzen,  Tag 
und  Stunde  des  Angriffes  dem  General  Kray  bekanntzugeben, 
und  beauftragte  diesen,  den  Angriff  zu  unterstützen,  allerdings 
mit  der  vorsichtigen  Beschränkung,  dass  er  mit  den  Engländern 
und  Holländern  immer  auf  einer  Linie  verbleibe  und  nicht 
etwa  durch  zu  schnelle  Fortschritte  den  ganzen  Feind  auf  sich 
ziehe  und  eine  Position  zu  erfechten  suche,  die  nicht  haltbar 
sein  würde,  wenn  der  Canal  nicht  ganz  gewonnen  und  ver- 
theidigt  sei.'  Allein  zu  dem  beabsichtigten  Angriffe  kam  es 
nicht;  auf  die  übrigens  unverbürgte^  Nachricht,  dass  der  Feind 
am  16.  Aerschot  besetzt  habe  und  Heerenthak  sich  nähere, 
also  in  seiner  linken  Flanke  operirc,  sowie  unter  dem  Verwände, 
dass   durch   den  Rückzug  Cobnrg's   seine   Unke  Seite  entblösst 


^  York  an  Coburi^.    Conttch,  ce  16  juillet  1794.  Orig.  Kr.-A. 

'  Cobui^  an  York.    Landen,  ce  17  juillet  1794.    Kr.-A.  Copie. 

'  Coboi^   an   den  Erbprinzen   von  Oranien.    Landen,   ce  17  juillet  1794. 

Demelbe  an  Kray.    Landen,  den  18.  Juli  1794.    Kr.-A.   Copie. 
*  Bericht  des  Generalfeld  Wachtmeisters  Kray.     Feldlager  bei  Diest,   den 

17.  JiiU  1794.   Kr.-A.   Copie. 


Belgien  anter  der  Oeneralstatihaltonehaft  Enhenog  Carls  (179S,  1794).  109 

sei,  setzte  der  Erbprinz  in  Einverständniss  mit  York  den  Rilck- 
zag  an  die  holländische  Grenze  fort.^  Dies  gab  zu  offenem 
Zerwürfniss  Anlass.  Denn  nun  hielt  auch  York  seine  Stellung 
für  gefährdet  und  trat  ebenfalls  (22.  Juli)  den  Rückzug  über 
Antwerpen  nach  dem  Holländischen  an.  Damit  hörte  jede  di- 
recte  Verbindung  der  Verbündeten  mit  Coburg  auf,  der  sich 
seinerseits  am  23.  Juli  über  die  Maas  zurückzog.  EUer  lagerte 
er  bei  Visa.  Seine  linke  Flanke  wurde  durch  Latour's  Auf- 
stellung an  der  Ourthe  gedeckt;  rechts  deckten  Werneck  und 
Kerpen  bis  Roermonde  die  untere  Maas.  Lüttich  fiel  am  27. 
nach  einem  hartnäckigen  Kampfe  mit  den  Truppen  Latour's, 
wobei  sich  die  Einwohner  auf  die  Seite  der  Franzosen  stellten, 
diesen  in  die  Hände. 

Es  trat  jetzt  in  Belgien  eine  Art  Waffenruhe  ein.  Bei 
dem  zunehmenden  Zerwürfnisse  mit  den  Verbündeten,  bei  der 
thatsächlichen  Abtrennung  von  denselben  an  seiner  rechten 
und  bei  den  unglücklichen  Vorfällen  am  Rhein,  wo  die  Preussen 
auf  Mainz,  Blankenstein  auf  Trier  zurückgedrängt  wurde,  an 
seiner  linken  Flanke  bedroht,  musste  Coburg  auf  seine  eigene 
Sicherheit  bedacht  sein;  an  eine  Offensive  war  unter  diesen 
Umständen  und  bei  der  Schwäche  seiner  zusammenschwindenden 
Streitmacht  nicht  zu  denken.  Aber  auch  den  französischen 
Heerführern  war  durch  das  Decret  des  Nationalconventes  vom 
4.  Juli  bis  zum  Falle  der  vier  von  den  Verbündeten  noch  be- 
setzten französischen  Festungen  jede  grössere  Offensivoperation 
untersagt.  Von  letzteren  hatte  Landrecies  bereits  am  17.  Juli 
capitulirt  Am  12.  August  streckte  die  Besatzung  von  Le  Ques- 
noy  die  Waffen,  Valenciennes  und  Condä  ergaben  sich  am 
27.  August,  beide  gegen  freien  Abzug  der  Besatzung.  Damit 
war  das  Occupationsgebiet  verloren,  während  durch  den  Rück- 
zug Coburg's  hinter  die  Maas  auch  die  Räumung  Belgiens  — 
bis  auf  einen  Theil  von  Geldern,  Limburg  und  Luxemburg  — 
tbatsächlich  vollzogen  war. 

Der  Rückzug  der  kaiserlichen  Armee  war  mit  solcher 
Hast  erfolgt,  dass  der  von  den  Gegnern  Oesterreichs,  wie  nicht 
oiinder    von    dessen     misstrauischen    Verbündeten'    genährte 

'  Erbprins  von  Oranien  an  Cobui^.    Nyle,  ce  17  juillet  1794.  K.-A.  Copie. 

*  Vgl.  Starhemberg  an  Thognt.  Londres,  le  4  juillet  1794.  —  Pelser  an  Thngnt. 

LaHaye,  le  Sjnillet  1794.  Derselbe  an  denselben.  La  Haye,le  26 juillet  1794. 


110  IV.  Abhandlung:    v.  Zeissberg. 

Verdacht,  Alles  geschehe  absichtlich  so,  man  sei  Willens,  die 
Niederlande  zu  verlassen  und  wolle  nur  die  Alliirten  glauben 
machen,  dazu  vom  Feinde  gezwungen  zu  sein,  ja  man  begehe 
absichtlich  Fehler,  um  rascher  ans  Ziel  zu  kommen,  immer 
zahlreichere  Anhänger  auch  unter  den  kaiserlichen  Truppen 
fand,  die  sich  zuletzt  für  verkauft  und  verrathen  hielten. 

Da  erhebt  sich  denn  noch  einmal  die  Frage,  ob  dieser 
Verdacht  auch  begründet  gewesen  sei?  Halten  wir  uns  dabei 
zunächst  an  Mercy,  der  ja  damals  das  Vertrauen  seines  Mon- 
archen und  Thugut's  im  höchsten  Masse  besass  und  in  Geheim- 
nisse eingeweiht  war,  die  er  niemand  Anderem  ausser  Wald- 
eck anvertrauen  sollte.  Da  darf  nun  freilich  nicht  verschwiegen 
werden,  dass  derselbe  seit  jeher  den  Besitz  Belgiens  nur  unter 
dem  Gesichtspunkte  des  wünschenswerthen  Einvernehmens  mit 
den  an  der  Erhaltung  dieses  Landes  interessirten  Seemächten 
zu  betrachten  pflegte,*  und  dass  er  unter  dem  Eindrucke  der 
Schlacht  von  Tourcoing  die  Aeusserung  that:  ,Dahin  also  hat 
uns  der  Besitz  Belgiens  gebracht;  vielleicht  wäre  es  besser,  es 
zu  verlassen,  als  sich  in  jene  Abhängigkeit  zu  begeben,  in 
die  man  uns  bringen  will,  und  die  wir  vermeiden  könnten,  wenn 
man  sich  zu  einem  grossen  Entschlüsse  aufraffen  würde.  Ich 
wünschte,  dass  man  in  diesem  Sinne  anhüre,  was  uns  Lord 
Yarmouth  zu  sagen  hat;  Niemand  ist  mehr  als  ich  von  der  Er- 
spriesslichkeit  einer  engen  Allianz  mit  England  überzeugt,  aber 
die  Grundlagen  müssen  Dauer  versprechen,  was  nur  bei  einer 
Reciprocität  der  damit  verbundenen  Vortheile  möglich  ist.** 

Es  wäre  indess  übereilt,  diesen  Ausspruch  fUr  mehr  als 
den  Ausdruck  einer  individuellen,  in  gewissem  Sinne  sogar  nur 
vorübergehenden  Stimmung  zu  halten,  die  übrigens  sogar  den 
Wunsch  einer  Verständigung  mit  England,  die  nur  unter  der 
Voraussetzung  energischer  Vertlieidigung  der  Niederlande  mög- 
lich sei,  deutlich  genug  durchschimmern  lässt.  In  eben  diesem 
Sinne  wird  auch  die  Audienz  zu  deuten  sein,  die  ihm  der 
Kaiser  in  den  ersten  Tagen  des  Monates  Juni  gewährte.  Der 
Kaiser  zeigte  sich  äusserst  gnädig;  unter  Anderem  sagte  er,  es 
freue  ihn,  dass  ein  alter  Diener  der  unsterblichen  Maria  Theresia 


*  Mercy  An  8tarhemberfr.     Brnxfllles,   Ia  17  junvior  1794.     ThOrheim  198. 
'  Denelbe  aii  deiiselbeu.     Valenoienneii,  lo  21  mai  1701.     ThOrheim  233. 


Belgien  nnter  der  GeDeralitetilialterechafl  Enhenog  Carls  (1793,  1794).  1 1 1 

ihrem  Enkel  die  Dinge  in  dem  Lichte  darstelle,  in  dem  er  sie 
nun  selbst  ansehe.  Wie  hat  nun  Mercj  dem  Kaiser  die  Lage 
der  Dinge  geschildert?  ,Wir  müssen/  heisst  es  in  demselben 
Briefe  an  Starhemberg,  in  dem  Mercy  jener  Audienz  erwähnt, 
ywir  müssen  unsere  defensive  Stellung  verlassen;  wird  man 
aber  dies  auf  Grund  jener  Massregeln  im  Stande  sein,  deren 
Ausführung  Lord  Cornwallis  anvertraut  ist?  Das  wäre  sehr  zu 
wünschen,  aber  unsere  eventuellen  Erfolge  in  Flandern  müssen 
mit  der  nöthigen  Sicherung  Deutschlands  in  Einklang  gebracht 
werden,  und  wie  ich  weiss,  wird  man  Ihnen,  Herr  Graf,  über 
diesen  Punkt  Bemerkungen  machen,  welche  die  Weisheit  des  bri- 
tischen  Ministeriums  überraschen  dürften/^  Hier  ist  also  nicht 
von  einer  Preisgebung  der  Niederlande,  sondern  im  Gegentheil 
von  der  Nothwendigkeit,  die  Offensive  zu  ergreifen,  die  Rede. 
Freilich  wird  auch  hier  wieder  Alles  von  der  Mitwirkung  Eng- 
lands abhängig  gemacht,  das  durch  Starhemberg  an  die  im 
Februar  gegebene  Zusage,  seine  Streitkräfte  in  Belgien  auf 
40.000  Mann  zu  ergänzen,  erinnert  und  zur  Absendung  des 
Moira' sehen  Corps  entweder  ebenfalls  nach  Belgien  oder  an  die 
französische  Küste  veranlasst  werden  sollte.^ 

Noch  bestimmter  spricht  sich  Mercy  am  24.  Juni,  d.  i.  am 
Vorabend  des  Tages,  an  welchem  er  nach  Nivelles  beschieden 
wurde,  über  die  Räumung  der  Niederlande  aus.  ,Mir  scheint,^ 
schreibt  er  an  Starhemberg,  ,dass  man  in  London  den  Argwohn 
hegt,  als  bestehe  die  feste  Absicht,  Belgien  zu  verlassen.  Es 
wäre  vielleicht  gut,  sich  darüber  rundweg  offen  und  wahr  aus- 
zusprechen. In  Wirklichkeit  beabsichtigen  wir  nicht,  Bel- 
gien zu  verlassen,  wenn  man  uns  die  Mittel  zu  dessen  Ver- 
theidigung  und  Erhaltung  verschafft,  und  wenn  wir  die  Möglich- 
keit sehen,  uns  daselbst  zu  behaupten,  ohne  dass  dieser  Besitz 
den  Untergang  der  Monarchie  nach  sich  zieht.' ^  ,Trotz  unserer 
Ijev^e  en  masse,  von  der  wir  den  Erfolg  noch  nicht  voraus- 
sehen können,'  fügt  er  hinzu,  ,trotz  der  Ankunft  Lord  Moira's^ 


*  Mercy  an  SUrhembei^.    Brnxelles,  le  10  jiiin  1794.    ThUrheim  235. 

*  Thugr^t  an  Storhember^.     Brnxelles,  le  17  juin  1794.    Vivenot-Zeiasberg 
IV,  270  ff. 

'  Mercy  an  Starhemberg.    Braxelle»,  le  24  juin  1794.    Tharheim  241. 

*  DeMen  Landung  mit  einem  llilfscorps  bei  Antwerpen  erwartet  wurde. 


112  lY.  Abhftndlnng:    r.  Zeissberg. 

werden   wir  uns   nicht   halten  können   ohne   den  Suecurs   von 
40.000 — 50.000  Prenssen;  man  mass  also  dieselben  bestünmen, 
auf  Flügeln  nach  Flandern  zu  eilen,  wo  sie  uns  allein  nützlich 
sein  können;  in  dieser  Erwartung  werden  wir  dem  Feinde  jeden 
Fussbreit  Land  streitig  machen,  aber  wir  können  nicht  mehr 
als  ein   paar  Wochen  dem  überlegenen  Feinde  Stand  halten.^^ 
Und  in   einem  Briefe,   den   er  am  27.   an   den   ihm  nahe  be- 
freundeten   Starhemberg   in    London    richtete,    bezeichnet    er, 
was  geschehen  sei,  als  eine  ,momentane  Confusion',  um  derent- 
willen man  nicht  verzagen  dürfe.     Seiner  Meinung  nach  sollte 
man    die  eroberten  Plätze   entsprechend  verproviantiren,    sich 
vorläufig  auf  die  Behauptung  der  Scheide  beschränken,   selbst 
wenn  man  bis  an  die  Maas  zurückgehen  müsste,  würde  noch 
nichts  verloren  sein.     Man   würde   wieder  zu  Athem  kommen 
und   die   durch   einen   Handstreich  verlorene  frühere  Position 
durch   einen  Handstreich   wieder  gewinnen  können.     Und    als 
sich  Mercy  am  29.  Juni  neuerdings   im  Hauptquartier  einfand 
und    Coburg  und  Waldeck   an   ihn   die  Anfrage   richteten,    ob 
der  Kaiser  die  Niederlande  zu  behaupten  oder  zu  räumen  willens 
sei,  wobei  sie  die  gestellte  Frage  mit  ihrer  Unkenntniss  des  in 
dieser  Beziehung  von  dem  Kaiser  adoptirten  Systems  motivirten, 
antwortete  er,   wie   wir  bereits  oben   sahen,  es  habe  auf  ihn 
stets  den  Eindruck  gemacht,  dass  der  Kaiser  entschlossen  sei, 
die  Provinzen  auf  das  Nachdrücklichste  und  so  lange  zu  ver- 
theidigen,   als  dies,   ohne  die  Armee  aufs  Spiel  zu  setzen,  ge- 
schehen könne.' 

Als  sodann  Mercy  Belgien  bereits  verlassen  hatte,  richtete 
er  von  Lüttich  aus  (3.  Juli)  ein  Schreiben  an  Thugut,  aus 
welchem  hervorgeht,  dass  eine  eingehende  Erörterung  der  Even- 
tualität, die  nunmehr  einzutreten  drohte,  zwischen  beiden  über- 
haupt nicht  stattgefunden  haben  kann.  Elr  bespricht  hier  den 
Fall,  dass  die  Preussen  entweder  überhaupt  nicht  oder  zu  spät 
nach  Belgien  kommen  und  man  demnach  sich  zur  Räumung  des 
Landes  genöthigt  sehen  würde.  Er  bittet  um  genaue  Weisungen, 
da  dergleichen  Fälle  zur  Zeit  der  Abreise  Thugut's  nicht  voraus- 


>  Mercy  an  Starhembei^.    Braxelles,  le  24  jain  1794.    Tharheim  241. 
*  V|^l.  Anch  Mer(*y*ii  AeuaMrang  gegen  De  Pnidt  in  M^moires  et  corretpon- 
dmnce  de  Hallet  du  Pau  II,  m. 


Reigten  noter  der  Generalstatthaltorscb&ft  Enlierzog  Carls  (1793,  1794).  113 

zusehen  gewesen  seien.  Er  selbst  bezeichnet  als  Vertheidigungs- 
linien  die  Scheide,  die  Maas  und  den  Rhein.  ^Macht  man  sich 
so/  ftagt  er  hinzu,  ,auf  das  Schlimmste  gefasst,  so  entsagt  man 
damit  doch  nicht  einer  glücklichen  Wendung.  Man  verliert 
nichts,  wenn  man  sich  auf  Schlimmes  vorbereitet,  selbst  wenn 
dies  blos  imaginär  sein  sollte.'^  Am  7.  meldete  er  Thugut 
von  Brühl  aus,  dass  er  sich  den  nächsten  Tag  zur  Armee  be- 
geben wolle,  da  er  die  Rapidität  und  Natur  ihrer  Bewegungen 
nicht  begreife.  Sollten  die  Preussen  kommen,  so  könne  man 
den  Franzosen  in  der  Ebene  eine  Schlacht  liefern,  bei  welcher 
die  zahlreiche  kaiserliche  Cavallerie  vielleicht  den  Ausschlag 
geben  und  in  Folge  deren  man  das  ganze  Gebiet  wieder  ge- 
winnen könnte,  das  man  in  so  kurzer  Zeit  und  in  so  unglaub- 
licher Weise  verloren  habe.* 

Mercy  ftlhrte  auch  sein  Vorhaben  aus.  Er  begab  sich  ins 
Hauptquartier.  ,Ich  bestehe,*  schreibt  er,  ,darauf,  so  viel  ich 
kann,  dass  man  unserem  Rückzuge  ein  Ziel  setzen  möge,  der 
bereits  so  üblen  Eindruck  gemacht  hat.*'  ,Der  Rückzug,'  heisst 
es  in  einem  späteren  Schreiben  an  Thugut,  ,erfolgte  mit  einer 
Hast,  die  umsomehr  befremdet,  als  wir  vom  Feinde  weder  ge- 
folgt, noch  gedrängt  wurden.  Die  Regeln  der  Kriegskunst 
werden  ohne  Zweifel  diesen  überstürzten  unseligen  Rückzug 
zu  rechtfertigen  wissen.  Die  Menge,  welche  die  Ursachen  nicht 
zu  ergründen  vermag,  fUhrt  all'  dies  auf  eine  heimliche  Ab- 
machung mit  dem  Feinde  zurück;  von  allen  Seiten  erhob  sich 
ein  Schrei  der  Entrüstung,  die  Befehlshaber  der  verbündeten 
Truppen  gaben  sich  den  Anschein,  an  dergleichen  Unterstel- 
lungen zu  glauben,  und  der  Herzog  von  York  richtete  ein 
vorwurfsvolles  Schreiben  an  den  Prinzen  von  Coburg;  kurz 
es  kam  zu  einer  entschiedenen  Spannung  zwischen  uns  und 
unseren  Bundesgenossen.*  Mercy  erzählt  nun,  wie  er  diesem 
kritischen  Zustande  bei  Zeiten  abzuhelfen  bemüht  gewesen  sei, 
wie  er  eine  Conferenz  zwischen  Coburg,  York,  dem  Erbprinzen 
von  Oranien,  Lord  Hertfort  und  Lord  Cornwallis  in  Vorschlag 
gebracht  habe,  wie  aber  dieselbe  gescheitert  sei,  da  York  nicht 

*  Mercy  an  Thugut.    A  mon  psMtLge  k  Liige,  le  8  joillet  1794.    Eigenh. 

*  Derselbe  an  denselben.     Brflhl,  le  7  juillet  1794. 

*  Derselbe  an  denselben.    Pr^  de  St  Tronde,  le  12  jnillet  1794.    Orig. 
eigenh. 

Siftnmfiber.  d.  phiL-hist.  Ol.  CXXXI.  Bd.  4.  Abb.  8 


114  IV.  AbbandliiDg:    t.  Zeissberg. 

erschien  and  die  beiden  Lords  bereits  nach  England  abgereist 
waren.* 

,Das  Schicksal  dieses  Feldzuges,  ja  vielleicht  des  ganzen 
Krieges/  schreibt  er  am  22.  Juli,  ^hängt  thatsächlich  von  der 
beständigen  and  anerschütterlichen  Behaaptang  der  Stellangen 
ab,  in  denen  man  sich  gegenwärtig  befindet^  and  sollte  man 
sie  verlassen  müssen,  so  würden  die  Gefahren  anberechen* 
bar  sein.'* 

]Noch  bezeichnender  ist  das  Schreiben,  welches  Mercy  am 
folgenden  Tage  (23.  Jali)  an  Cobarg  richtete.  Dieser  hatte  ihn 
von  einem  Unfälle  in  Kenntniss  gesetzt,  von  welchem  das  Corps 
Kalkreath  soeben  betroffen  worden  sei,  and  daraas  gefolgert, 
,da8s  man  den  so  wichtigen  Posten  von  Coblenz  nicht  preis- 
geben and  sich  mit  der  Eventaalität  beschäftigen  müsse,  früher 
oder  später  sich  za  vereinigen,  am  die  Staaten  des  Kaisers  za 
decken  und  die  Monarchie  za  retten.'  Dazu  bemerkt  Mercy: 
,Diesen  letzten  und  grossen  Gegenstand  darf  man  gewiss  nicht 
aus  dem  Auge  verlieren,  und  derselbe  verdient  vor  allem  Anderen 
Beachtung,  aber  ich  verharre  bei  der  Meinung  und  glaube  bis 
zur  Evidenz  erwiesen  zu  haben,  dass  sowohl  was  die  Mittel 
zur  Erhaltung  der  Armee,  als  auch  was  die  wichtigsten  poli- 
tischen Motive  anlangt,  der  Zweck,  den  sich  Ew.  Hoheit  setzen, 
verfehlt  wäre,  wenn  Sie  von  der  möglichst  langen  Vertheidigung 
der  Maas  absehen  und  sich  entscheiden  würden,  sich  dem 
Rhein  zu  nähern,  und  ich  kann  dieses  Project  nur  mit  jenem 
Schrecken  betrachten,  welchen  mir  die  unfehlbaren  und  trau- 
rigen Folgen  einflössen,  die  sich  daraus  ergeben  würden.'  Un- 
fehlbar werde,  meint  Mercy,  der  Untergang  der  drei  geistlichen 
KuriUrstenthümer  erfolgen,  der  Ausbreitung  der  französischen 
Doctrinen  sich  keine  Schranke  mehr  entgegensetzen,  die  öster- 
reichische Monarchie  die  Gefahr  sich  ihrem  Mittelpunkte  nähern 
sehen.'  Und  mit  Bezug  auf  dieses  Schreiben  bemerkte  er  in 
einem  Briefe,  den  er  an  dem  nämlichen  Tage  an  Waldeck  rich- 
tete: ,Ich  bin  jeder  Verantwortung  enthoben,  wenn  meine  Vor- 

1  Mercy   an  Thugat     Pr^   de   8t  Tronde,   le   16  (recte  16)  jiüllet  1794. 

Virenot-ZeiMbeig  IV,  334. 
*  Derselbe  an  Coburg,  22  joillet  (1794).  Kr.-A. 
'  Derselbe  an  denselben.   BrOhl,  le  23  jnillet  1794.    VlTenot-ZeiMberg  IV, 

349  C 


Belgien  anter  der  OeneraUtattbaltcrschaft  Erzherzog  Carla  (171)3,  1794).  115 

stellangen  erfolglos  bleiben.  Es  handelt  sich  vielleicht  am 
das  Schicksal  Earopas,  am  jenes  der  Monarchie  and  unseres 
Ansehens  nach  aassen;  die  wichtigsten  Interessen  gebieten  uns 
die  grössten  Anstrengungen,  Standhaftigkeit  und  Energie.  Alles 
wäre  verloren,  wenn  wir  unsere  Stellung  an  der  Maas  verliessen 
und  man  uns  den  unvermeidlichen  Umsturz  Deutschlands  und 
den  wahrscheinlichen  Verlust  unserer  Armee  vorwerfen  könnte, 
denn  Alles  beweist,  dass,  wenn  man  sie  über  den  Rhein  zurück- 
zieht, sie  elendiglich  zu  Grunde  gehen  muss/^ 

Noch  zu  London  auf  seinem  Sterbelager  gab  er  Auckland, 
der  überzeugt  war,  dass  der  Wiener  Hof  HoUand,  Belgien  und 
die  Rheinlande  ihrem  Schicksale  überlassen  wolle,  die  entgegen- 
gesetzte Versicherung.  ,Und  ich  muss  annehmen,'  fUgt  Auckland 
dieser  Erzählung  bei,  ,dass  er  daran  glaubte.' '  Und  Crau- 
furd,  der  vielfach  mit  Mercy  verkehrte,  schreibt  aus  Anlass 
von  dessen  Tode  an  Auckland:  ,Eaerer  Lordschaft  wird  es 
nicht  unbekannt  sein,  dass  der  Hof  (zu  Wien)  und  selbst  die 
Armee  wider  den  Krieg  war,  dass  mehrere  Rathgeber  des 
Kaisers  die  Ansicht  vertraten,  man  müsse  die  Niederlande 
räumen  und  die  Truppen  vom  Rhein  abberufen,  um  sie  in  den 
Erblanden  zu  concentriren.  Mercy  bekämpfte  diese  Ansicht, 
wobei  er  auf  mannigfache  Schwierigkeiten  stiess.  Er  hat  sie  je- 
doch besiegt,  indem  er  Thugut  auf  seinen  jetzigen  Posten 
brachte,  nicht  nur  in  Anbetracht  seiner  Talente,  sondern  als 
einen,  auf  den  er  sich  verlassen  konnte,  soweit  es  den  Krieg 
betraf,  und  der  ihm  ganz  zur  Verftlgung  stand.'' 

Und  Thagut?  Dass  dieser  einst  die  Ueberzeugung  hegte, 
dass  Belgiens  Besitz  ftir  Oesterreich  mehr  eine  Last  als  ein 
Vortheil  sei,  darüber  lässt  die  längere  Unterredung,  die  uns 
Auckland  überliefert,  keinen  Zweifel.  Aber  Auckland  selbst 
filgt  vorsichtig  hinzu:  ,Ich  spreche  hier  von  den  Ansichten,  die 
Baron  Thugut  zu  hegen  schien  zu  einer  Zeit,  da  weder  ich 
glaubte,  noch  er  erwartete  oder  auch  nur  wünschte,  den  Platz 
einzunehmen,  den  er  gegenwärtig  innehat;  aber  ich  weiss  nicht, 
ob  die  Ansichten,   zu  denen  er  sich  damals  bekannte,  überein- 


1  Mercy  an  Waldeck.    BrOhl,  le  23  juillet  1794.    Eig.  Entw.  Kr.-A. 

*  Auckland  an  Pitt    Nov.  2^^  1794.    The  jouraal  UI,  269. 

*  Cranfnrd  an  Lord  Anckland.    Bonn,  Sept  2^  1794.    The  Journal  III,  236. 

8* 


116  IV.  Abhaodluif :    t.  Zeissberf. 

stimmen  mit  seiner  gegenwärtigen  Sprache,  oder  ob  er  als  Mi- 
nister das  Bach  dessen,  was  früher  geschah,  geschlossen  hat/' 
Und  in  der  That,  Thogut  müsste  uns  gerade  ein  R&thsel 
sein,  wenn  nar  ein  Theil  znträfe,  was  ihm  in  diesem  Falle  von 
seinen  Gegnern  impatirt  wird.  Vor  Allem  sollte  man  meinen, 
der  Erfolg  habe  ihm  die  Segel  geschwellt,  da  die  Abreise  des 
Kaisers  ans  Belgien,  diese  nnerlässliche  Vorbedingung  der  Ver> 
wirklichung  seiner  angebliehen  Pläne,  erfolgt  war.  Statt  dessen 
befand  sich  gerade  damals  Thngut  in  der  gedrücktesten  Stim- 
mung.' Man  sollte  femer  annehmen,  dass  Thugut  die  Anord- 
nungen, welche  der  Kaiser  am  13.  Juni  ftlr  den  Fall  der  Räu- 
mung Belgiens  traf,  angeregt  habe.  Aus  seiner  Correspondenz 
mit  Colloredo  geht  hervor,  dass  dies  nicht  der  Fall  war,  und 
dass  er  zwar  nicht  die  Massregel  selbst,  wohl  aber  die  Art,  wie 
dieselbe  ausgeführt  werden  sollte,  verwarf.'  Man  sollte  endlich 
voraussetzen,  er  habe  den  Räumungsplan  mit  Waldeck  ausftlhr- 
Kch  erörtert.  In  Wirklichkeit  aber  fand  er  überhaupt  nicht 
mehr  Gelegenheit,  die  Sachlage  in  dem  einen  oder  anderen 
Sinne  mit  demselben  zu  besprechen.*  Am  23.  Juni  —  am  Vor- 
abend seiner  eigenen  Abreise  von  Brüssel  —  sehreibt  Thugut 
an  Colloredo:  er  habe  erfahren,  dass  sich  Waldeck  zur  Armee 
an  der  Sambre  begeben  habe,  um  daselbst  zu  recognosciren; 
damit  sei  ihm  die  MögUchkeit  entzogen,  sich  zu  demselben  zu 
begeben  und  eine  Reihe  von  Dingen  zu  besprechen,  wozu  sich 
der  Moment  nicht  eigne.  ,Ich  bin  desparat,'  fkhrt  er  fort, 
,das8  Ich  Waldeck  nicht  mehr  sehen  konnte.  Ich  habe  fast 
den  ganzen  heutigen  Tag  mit  Mercy  zugebracht;  ich  ging  mit 
demselben  die  verschiedenen  Ideen  durch,  die  ich  mit  Waldeck 
besprechen  wollte.  Er  versprach  mir,  sich  mit  ihm  im  Detail 
darüber  unterhalten  und   mir  das  Resultat  ihrer  Besprechung 


1  AnckUind  UI,  42. 

*  Thugnt  An  Colloredo.  Valenciennes,  ce  8  jnin  1794.  Bei  Virf^not,  Ver- 
traul.  Briefe  I,  105  ff. 

^  Derselbe  an  denselben.    Bmxelles,  le  23  jnin  1794.    Ebenda  109. 

*  In  einem  Abffohiedasch reiben  (BrUnsel,  den  24.  Jnni)  verweist  er  daher 
Waldeok  an  Mercy.  Mitgetheilt  von  Witzleben  III,  318.  Es  ist  fast  an- 
begreiflich, dass,  wie  es  den  Anschein  hat,  Wttzleben  anch  diesen  Brief 
als  Beweismaterial  fttr  die  angeblichen  Verabredungen  Beider  besttgUch 
Belgiens  beransieht. 


Belgien  anter  der  OeoenbUtthaltereehaft  Erahenog  Carls  (179S,  1794).  117 

mittheilen  zu  wollen.  Mercy  hat  vor^  sich  so  bald  als  möglich 
ins  Hauptquartier  zu  begeben  und  dort  zu  bleiben/^  Wir 
wissen  allerdings  nicht,  was  den  Oegenstand  des  Gespräches 
der  beiden  Staatsmänner  bildete^  es  lässt  sich  aber  vermuthen, 
dass  es  sich  auf  jene  Aufträge  bezog,  von  denen  Mercy,  als  er 
am  zweitnächsten  Tage  zu  Coburg  beschieden  wurde,  bemerkte, 
dass  er  sie  nur  Waldeck  mittheilen  dtirfe.  Wir  werden  ferner 
zu  der  Annahme  berechtigt  sein,  dass  dieselben  auch  die  Räu- 
mung des  Landes  berührten.  In  welchem  Sinne,  lehrt  das  oben 
citirte  Schreiben,  das  Mercy  einen  Tag  nach  jener  Unterredung 
mit  Thugut  an  Starhemberg  richtete,  zeigt  die  Art,  wie  er  die  an 
ihn  von  Coburg  und  Waldeck  gerichtete  Anfrage  beantwortete. 
Ja  noch  mehr.  Am  24.  Juni  verliess  Thugut  Brüssel;^ 
am  27.  befand  er  sich  zu  Cöln,  am  1.  Juli  zu  Frankfurt.^  Am 
9.  Juli  traf  er  in  Wien  ein.*  Unterwegs  hatte  ihn  die  EUobs- 
post  von  Fleurus  erreicht.  Er  war  damals  geneigt,  die  letzten 
Bedenken  fallen  zu  lassen  und  nöthigenfalls  zuzugestehen,  dass 
auch  das  preussische  Auxiliarcorps  in  Flandern  verwendet 
werde.  Bald  aber  vernahm  er,  dass  sich  die  Verhandlungen 
zwischen  England  und  Preussen  zerschlagen  hätten,  da  der 
König  von  Preussen  die  Verwendung  seiner  Truppen  in  Belgien 
nicht  zugeben  wollte.  In  Wien  angelangt,  vermochte  er  erst 
nach  einigen  Tagen  eine  Audienz  bei  dem  Kaiser  zu  erhalten. 
Es  war  dies  der  Zeitpunkt,  zu  welchem  dieser  dem  bisherigen 
Directeur  gen^ral  des  affaires  etrang^res  in  Folge  des  Ablebens 
des  Fürsten  Kaunitz  den  Titel  eines  ,Ministers  der  auswärtigen 
Geschäfte'  verlieh  (13.  Juli).  Und  welcher  Art  war  der  erste 
Act,  mit  welchem  Thugut  seine  neue  amtliche  Stellung  inaugu* 
rirte?  Er  legte  dem  Kaiser  jene  berühmten,  übrigens  schon  am 
12.   vorbereiteten*  Depeschen   vom   15.   und   16.  Juli®  zur  Ge- 


*  Thugut  an  Colloredu.  Bruxelles,  ce  23  juiu  1794.  Vivenot,  Vertraul. 
Briefe  I,  109—110. 

'  Mercjr  an  Coburg.  BruxeHee,  le  26  juin  1794. 

^  Vgl.  einen  Brief  Thug^t^s  an  Mercy  vom  27.  und  Vivenot-ZeiBsberg,  a.  a.  O. 
.308. 

*  Thngut  an  Colloredo.    Vienne,  ce  9  jnillet  1794.    Vivenot,  a.  a.  O.  I,  112. 
^  Derselbe  an  denselben.    Ce  12  jnillet  1794.    Vivenot,  a.  a.  O.  I,  112. 

*  Abgedruckt  im  Anhang  zu  Vivenot,  Thugut,  Clerfajrt  und  Wurmser, 
p.  601  ff.  Die  Note  Thugut^s  ist  in  einer  Minute  vom  16.  Juli  datirt;  ebenso 
ein  dassn  gehöriges  Postscript. 


118  IV.  Abbandlnng:    Zeissberg. 

nehmigung  vor^  dio  sich  auf  Mercy's  ausserordentliche  Sendung 
nach  London   bezogen   und  bekanntlich  die  energischeste  Ver- 
theidigung   der  Niederlande   im  Falle   ausgiebiger  Hilfeleistang 
der  Verbündeten  in  Aussicht  stellten,    und  vom  15.  Juli  datirt 
auch    das   von   Thugut    eigenhändig    concipirte   Schreiben    des 
Kaisers  an  Waldeck,^   worin  er  zwar  in  Erwiderung  eines  Be- 
richtes  vom   4.  Juli  die  von   demselben  nach  der  Schlacht  von 
Fleurus  gewählte  Vcrtheidigungslinie   ,hinter   der  Scheide   und 
Dyle  von  Antwerpen  bis  Namur'  billigt^   aber  zugleich  die  be- 
stimmteste Erwartung  ausdrückt^  dass  sich  sein  Generalquartier' 
meister   für  den  Rest  der  Campagne  nicht  auf  jene  ^triste  De- 
fensive'   beschränken,    sondern    vielmehr    darauf  bedacht    sein 
werde,  so  bald  wie  mögUch  die  Offensive  wieder  zu  ergreifen  and 
dem  Verluste  der  eroberten  Festungen  zuvorzukommen.      Und 
ganz  ebenso  lautet  das  Schreiben,  welches  der  Kaiser  an  dem- 
selben Tage  an  Coburg  ergehen  Hess,  den  er  ermahnt,  ,sobald 
ihm  etwa  einige  Verstärkungen  zukommen  zu  machen  möglich 
sein  werde,  mit  Thätigkeit  wieder  zu  offensiven  Operationen  vor- 
zuschreiten  und   einen   soviel  möglich  beträchtlichen  Theil  der 
Niederlande  aufs  Neue  vom  Feinde  zu  befreien',  indem  er  zu- 
gleich seinen  angeblichen  Vorsatz,  die  Niederlande  zu  verlassen, 
als  einen  bei  den  Alliirten  eingewurzelten,  aller  Wahrscheinlich- 
keit   nach   auf  leichtsinnige   Vermuthungen   einzelner  Ofiiciere 
zurückzuführenden  ,Irrwahn^  bezeichnet  und  ihn  von  der  bevor- 
stehenden Sendung  Mercy's   nach  London   in  Kenntniss  setzt.* 

Der  Depesche  an  Mercy  vom  IG.  Juli  aber  fügte  Thugut 
ein  Postscript  bei;  es  bezog  sich  auf  das  französische  Occupations- 
gebiet,  dessen  Verwaltung  Mercy  übernehmen,  und  auf  die  dor- 
tige Jointe,  welche  nach  den  bisherigen  Grundsätzen  vorgehen 
sollte,  vorbehaltlich  gewisser  nothwendig  scheinender  Aende- 
rungen,  die  platzgreifen  könnten,  ,sobald  die  kritischen  Um- 
stände, in  denen  sich  die  Niederlande  beHinden,  so  wie  man 
hoffe  (^ainsi  que  nous  Tespärons),  eine  günstigere  Wendung 
würden  genommen  habend 

Eben  damals  erfuhr  Thugut,  dass  Mercy  von  Cöln  ins 
Hauptquartier  zurückgekehrt  sei.    Er  freute  sich  darüber,  denn 


1  Vivenot-Zeissborg  IV,  333.  iir.  21 U. 
<  Witsleben  UI,  336 ff. 


Belgien  unter  der  deneralstotihalterscbaft  Ershenog  C«rls  (1793,  1794).  119 

er  war  überzeugt,  dass  derselbe ,  wäre  er  bei  der  Armee 
geblieben,  einen  grossen  Theil  der  jüngsten  ebenso  schimpf- 
lichen als  betrübenden  Ereignisse  hintangehalten  hätte:  ,car,  entre 
nous^,  fügte  er  dem  betreffenden  Schreiben  an  den  Cabinets- 
minister  Colloredo  bei,  ,il  est  visible  que  tous  nos  habits  blancs 
chamarr^s  de  rubans  de  Marie  Th^rfese  avaient  platement  perdu 
la  tete^^ 

Geradezu  entscheidend  aber  ist  jener  Privatbrief,  den  er 
an  Mercy  am  16.  Juli  zugleich  mit  den  umfassenden  Weisungen 
dieses  Tages  richtete,  und  der  um  seiner  Wichtigkeit  willen 
hiemit  im  Originaltext  folgt  :^ 

Thiigut  an  (Meroy). 

Orig.  eigenh.  Vienne,  ce  16  juillet  1794. 

Je  sais  Thomme  le  plus  malheureux  da  monde^  et  par  la  tournure 
de  nos  affaires  anx  Pays-bas,  et  pai*  le  d^labrement  de  ma  sant^,  et  par 
Texcessif  poids  da  travail  dont  je  suis  accabl^.  Je  saisis  Tunique  moment 
que  j'ai  pu  trouver  pour  remercier  V.  E.  de  la  contiuuation  des  marques 
de  sa  precieuse  confiance.  Je  la  prie  ä  mains  jointes  de  ne  pas  se  refuser 
aux  d^sirs  de  TEmpereur  et  de  se  rendre  ä  Londres  au  plus  tdt  possible, 
les  moments  sont  de  la  plus  haute  impoiiance  et  je  regarde  le  salut  de  la 
monarchie  comme  attache  au  vojage  de  V.  E.  II  est  de  la  plus  urgente 
n^essite  que  S.  M.  prcnne  de  gitindes  r^solutions  et  un  paiii  decisif, 
mais  pour  y  proceder,  il  faut  une  bonno  fois  s'eclaircir  ä  fond  sur  les 
veritables  intentions  de  TAngleterre,  qui  jusquMci  ont  toujours  et^  yoi- 
lees  de  taut  d*obscurite  ot  que  dans  co  dernier  tems  tout  devait  nons 
rendre  suspoctes.  II  D*y  a  personne  qui  seit  en  ^tat  de  remplir  cette  täche 
avec  le  m^me  succes  que  V.  E.  Elle  saura  les  mettre  au  pied  du  mur, 
et  sa  sagacite  saura  bien  demdler  leurs  sentiments,  ä  travers  toutes  leurs 
dissimulations  et  finesses.  Si  tant  y  a  qu'ils  voulussent  en  faire  usage, 
il  n'est  plus  tems  de  biaiser,  il  s*agit  de  savoir  positivement  le  plus  ou 
moins  d'assistance  et  de  Services  röels,  que  dous  pouvons  attendre  de 
ieur  part.  L'Emporeur  sera  dans  la  plus  grande  impatience  de  recevoir  des 
nouvelles  de  Y.  E.  de  Londres.  Je  supplie  V.  E.  de  faire  parvenir  la  lettre 


>  Thugat  an  Colloredo,  le  22  juillet  1794.  Vivenot,  YertraoL  Briefe!,  114. 

'  Auf  diesen  Brief  wurde  ich  von  Herrn  Dr.  Schütter  im  k.  u.  k.  Haus-, 
Hof-  und  Staatsarchiv  anfmerksam  gemacht,  dem  ich  auch  sonst  fUr  die 
erspriesslichste  Forderung  dieser  Arbeit  zu  wärmstem  Danke  mich  ver- 
pflichtet fahle. 


120  IV.  Abhaodlang:    Zeissberg. 

ci-jointe  avec  sfircte  ä  Mr.  le  Prince  de  Waldeck,  j'ai  lieu  de  craindre  qne, 
par  une  snite  de  nos  intrigues  qni  nons  ont  dejä  fait  tant  de  mal,  Ton  ne 
lui  aie  fait  croire,  que  rintention  de  TEmpereur  6tait  de  ne  de* 
fendre  les  Pays-bas  que  mollement.  Je  fais  de  mon  mieux  pour  le 
d^sabuser  de  cette  errour,  et  je  prie  V.  E.  de  lui  precher  dans  le  m^me 
sens,  tant  qu'ElIe  pourra.  L^Empereur  vient  de  m'honorer  du  titre  de  son 
miaistre  des  affaires  etrangeres.  Je  suis  pen^tre  sans  doute  de  la  bonte 
iufinie  de  S.  M.,  mais  je  serais  plus  heureux  de  voir  nos  affaires  dans  an 
^tat  plus  fleurissant.  .  .  . 

Je  joins  ici  encore  une  lettre  de  S.  M.  au  Prince  de  Waldeck  que 
je  prie  V.  E.  de  vouloir  bien  lui  remettre  ou  lui  faire  pan'venir  avec 
süretä. 

Dass  die  freiwillige  Räumong  der  Niederlande  aueh  nicht 
in   den  Absichten  des  Kaisers  lag,   lehrt  eben  dieser  Brief,  kann 
aber  auch  nach  dem,  was  über  Thugut  und  Mercy  gesagt  wurde, 
keinem   Zweifel    unterliegen.     Denn   nie  ist   es   Jemandem    in 
den  Sinn  gekommen,  anzunehmen,  dass  sich  derselbe  etwa  be 
züglich  dieser  Frage  in  einem  Gegensätze  zu  jenen  beiden  Ver- 
trauensmänner befunden  habe,   von  denen   namentlich  Mercy, 
in  die  Intentionen   seines  kaiserlichen  Herrn  wie  kein  Anderer 
eingeweiht  gewesen  ist.    Aber  wir  besitzen  zum  Ueberfluss  auch 
Aeusserungen  des  Kaisers  selbst,  welche  beweisen,  dass  ihm  die 
Erhaltung  Belgiens  am   Herzen   lag,   und   dass   er  den  Verlust 
des  Landes   nicht  leicht  verschmerzte.     Denn  als  Gegenbeweis 
kann  man  die  Drohungen,  welche  er  gelegentlich  gegenüber  den 
Ständen  von  Brabant  aussprach,  ebensowenig  gelten  lassen  als 
ähnliche  Aeusserungen  Thugut's  gegenüber  den  englischen  Unter- 
händlern, die   gleich  jenen  doch  blos  als  Pressionsmittel  dienen 
sollten.    Vielmehr  erledigte  der  Kaiser  fast  zur  selben  Zeit,  zu 
der  er  den  Ständen   von  Brabant   drohen  Hess,   dass  ihre  fort- 
gesetzte Unwillfilhrigkeit  ihn  zwingen  werde,  das  Land  seinem 
Schicksale  zu  überlassen,*  einen  Vortrag  TrauttmansdorfFs  über 
die  beabsichtigte  Verlegung  der  ökonomischen  Commission  von 
Brüssel  nach  Cöln  mit  den  Worten :  ,Da  dieser  Transport  nicht 
80  dringend  nothwendig  ist,  um  sich  über  den  üblen  Eindruck, 
den   diese    Operation   machen   würde,    hinwegzusetzen,    haben 
Sie   sich    auf  die    von   Ihnen   vorgeschlagenen   Massregcln   zu 


^  Vivenot-Zeiasbeig  IV,  258. 


Belgien  unter  der  Generalsteithnlterschaft  Ershenog  CuU  <179S,  1T94).  121 

beschränken/^  Vom  9.  Juli  liegt  uns  ein  Bericht  des  Hofkriegs* 
rathspräsidenten  Wallis  vor^  der  sich  auf  die  Dispositionen  Co- 
bnrg's  für  den  Fall,  dass  ihn  der  Feind  zu  fernerem  Rilckzng 
nöthige,  bezieht.  Darauf  resolvirte  der  Kaiser:  ^Dient  zur 
Wissenschaft  und  ist  zu  hoffen,  dass  diese  vorläufigen  Disposi- 
tionen auszuftihren,  die  verschiedenen  Corps  nicht  in  den  Fall 
kommen  werden/^  Anlässlich  eines  Vortrages,  den  Trauttmans- 
dorff  am  10.  Juli  erstattete,  spricht  der  Kaiser  seine  Missbilligung 
darüber  aus,  dass  das  Gouvernement  ikberstiirzt  ein  Land  ver- 
lassen habe,  ,das  wegen  eines  unglücklichen  Ereignisses  noch 
nicht  ftlr  verloren  gelten  dürfe'.*  Und  von  Laxenburg  schreibt 
er  an  Erzherzog  Carl:^  ,Ich  ergreife  die  Feder,  um  Dir  ein  paar 
Zeilen  durch  Grünne  zu  schreiben,  den  ich  eben  mit  meinem 
Befehle  an  den  Prinzen  Coburg  abschicke,  um  ihm  zu  sagen, 
er  solle  doch  einmal  halten;  Alles,  was  geschehen,  seitdem  wir 
uns  verlassen,  sieht  einer  Verrätherei  natürlich  oder  vielmehr 
Ungeschicklichkeit  gleich;  es  übersteigt  meine  Begriffe.'  Setzt 
er  sofort  hinzu:  ^Ich  arbeite  bereits  an  grossen  Mitteln,  um  so 
gut  noch  möglich  von  unserem  Unglück  zu  profitiren,  Nieder- 
land mit  Ehren  loszuwerden  oder  wenn  wir  ja  wieder  hinein- 
kommen, es  besser  zu  benutzen,'  so  darf  uns  dies  über  den 
eigentlichen  Sinn  des  ganzen  Briefes  nicht  irre  machen.  Denn 
wenn  der  Kaiser  zugleich  dem  Ej'zherzog  die  Zusendung  einer 
Instruction  in  Aussicht  stellte,  so  belehrt  uns  das  nächste  Schrei- 
ben desselben  an  seinen  Bruder  vom  21.  August,^  dass  es  sich 
um  die  Weisung  für  den  Fall  einer  Wiedereinrückung  in  Bel- 
gien handelte,  dass  also  der  Kaiser  diesen  Gedanken  keinen 
Augenblick  fallen  gelassen  hatte.  Dem  entsprachen  auch  die 
oben  erwähnten  Schreiben,  welche  der  Kaiser  am  15.  Juli  an 
Coburg  und  Waldeck  richtete^  sowie  auch  die  weiteren  Resolu- 


^  Vivenot-Zeissberg  IV,  264. 

•  Kr.-A. 

»  Viveuot-Zeissberg  IV,  329. 

*  Franz  II.  an  Erzherzog  Carl.  Laxenburg,  den  . .  Juli  1794.  A.-A.  Orig. 
eig.  Der  Brief  mnas  in  das  Ende  des  Monats  Juli  fallen,  da  Erzherzog 
Carl  am  18.  Juli  (Vivenot-Zeissberg  IV,  342)  den  Qrafen  GrUnne  nach 
Wien  gesandt  hatte  und  die  Briefe  von  Belgien  nach  Wien  in  der  Regel 
9 — 10  Tage  unterwegs  waren. 

»  A.A. 


B«lgien  ontor  der  OeneralstatthaltancliAft  Erzbenog  CuIb  (1793,  1794).  123 

trauten  Aufgabe  war,  wie  wenig  er  namentlich  die  ihm  an- 
empfohlene Schonung  der  Truppen  mit  der  ihm  anbefohlenen 
Vertheidigung  des  Landes  in  Einklang  zu  bringen  wusste.  In- 
dem er  jeden  Punkt  glaubte  decken  zu  müssen^  schlitzte  er 
thatsächlich  nichts.  Die  Menge  der  detachirten  Corps  war^ 
wie  Lacy  bemerkt^  so  gross,  ,da8s  sich  solche  nicht  einmal 
zusammenzählen  Hessen/  Mit  Recht  fügt  er  hinzu,  dass 
durch  eine  derartige  Kriegführung  es  dem  Feinde  leicht 
gemacht  werde,  Alles  in  Verwirrung  zu  setzen,  besonders  wenn 
etwa  auf  einen  Unglücksfall  nicht  ein  Vereinigungspunkt  vor- 
gesehen worden  sei.^  Auch  fehlte  es  den  einzelnen  Corps  an 
dem  nöthigen  wechselseitigen  Contacte.  Clerfayt  wenigstens 
klagte,  dass  ihn  Coburg  ohne  jede  Ordre,  ohne  jede  Nach- 
richt lasse.^ 

Dazu  kam,  dass  es  zwar  Waldeck  im  Vergleiche  mit 
Mack  bei  Thugut  zur  Empfehlung  dienen  mochte,  dass  er  sich 
nicht  in  poUtische  Dinge  mengte,  dass  es  ihm  aber  offenbar  an 
jenem  Urtheil  fehlte,  das  auch  der  Feldherr  nicht  entbehren 
kann,  wenn  er  den  ihm  von  der  Politik  gestellten  Aufgaben 
gerecht  werden  soll.  Eine  Folge  davon  war  die  völlige  Rath- 
losigkeit  des  Hauptquartiers,  wo  es  zu  den  erregtesten  Debatten 
kam,  da  die  Einen  meinten,  dass  man,  ohne  vom  Feinde  ange- 
griffen zu  werden,  nicht  aus  blosser  Aengstlichkeit  das  Feld 
räumen,  dass  man  vielmehr  die  Blossen,  die  sich  der  Feind 
gebe,  benutzen  und  ihn  im  Detail  schlagen  möge,  während  die 
Anderen  das  Gegentheil  verfochten.* 

Die  Folge  dieser  mangelhaften  Leitung  war,  dass  es  an 
dem  so  nöthigen  Vertrauen  in  die  Führung  fehlte,  und  dass 
man  sich  in  gegenseitigen  Incriminationen  gefiel.  Waldeck  selbst 
sprach  sich  auf  das  Schärfste  über  die  Unbotmässigkeit  jener 
Generale  aus,  die  sich  im  kritischen  Momente  krank  gemeldet 
und  die  Armee  verlassen  hätten/  während  anderseits  der  selbst 
von  Erzherzog  Carl  erhobene  Vorwurf,  dass  allenthalben  Un- 
entschlossenheit  herrsche,  dass  man  nie  die  zweckmässigen  Mittel 


^  Lacy  an  den  Kaiser.    Neu  waldegg,  den  11.  Juli  1794. 
'  Clerfajt  an  Metternich.    Gand,  le  3  juillet  1794.    Copie.    St.-A.   A.-A. 
^  Mercjr  an  Thugut.    Brühl,  le  7  juillet  1794.    Eig. 

*  Waldeck  an  denselben.      Au  camp  derriere  Nivelles,  27  juin  1794.     Vi- 
veuot-Zeissberg  IV,  306. 


Belgien  unter  der  Oeneralstattbalterscbaft  Knbenog  Carls  (1793,  1794).  12Ö 

Für  den  Augenblick  drängte  er  seine  persönliche  Ueber- 
zengung  hinter  den  militärischen  Gehorsam  zurück.  ,Wir  hoffen/ 
heisst  es  in  einem  Briefe  an  Thugut  vom  14.  Juni,  ,die  Scheide 
zu  behaupten,  so  lange  es  uns  die  Lage  der  Dinge  an  der 
Sambre  verstattet,  wenigstens  in  dieser  Stellung  einen  neuen 
Hanptangriff  des  Feindes  abzuwarten  und  sie  nicht  früher  zu 
verlassen,  als  bis  wir  uns  tüchtig  geschlagen  haben.'  Freilich 
flösst  ihm  die  Znmuthung  der  Engländer  und  Holländer,  auch 
Seeflandern  —  Nieuport,  Ostende,  Brügge  —  zu  decken.  Be- 
denken ein.  Er  bekennt  offen,  dass  er  diese  Deckung  nur  in 
sehr  unvollkommener  Weise  leisten  könne,  und  macht  bei  Zeiten 
darauf  aufmerksam,  dass,  wenn  er  bei  einem  Unfall  an  der 
Sambre  auch  noch  Besatzungen  nach  Condä,  Valenciennes,  Le 
Quesnoy  und  Landrecies  werfen  müsse,  die  Vertheidigung  der 
Scheide  eine  Chimäre  sei.*  Allein  gerade  dies  offene  Bekennt- 
niss  lässt  uns  auf  den  ersten  Blick  seine  Aeusserung  auch  in 
ihrem  ersten  Theile  als  aufrichtig  erscheinen.  Und  sein  an 
Thugut  gerichtetes  Schreiben  über  die  Schlacht  bei  Fleurus* 
mu8ste,  wie  jeder  unbefangene  Leser  zugeben  wird,  jedenfalls 
ganz  anders,  als  dies  wirklich  der  Fall  ist,  lauten,  wenn  dem- 
selben wirklich  eine  geheime  Vereinbarung  über  die  Räumung 
des  Landes  mit  dem  Adressaten  zu  Grunde  lag.  Nicht  ohne 
Selbstgefälligkeit  hebt  er  hervor,  wie  er  persönlich  das  Aeus- 
serste  gewagt  habe,  um  die  Höhen  von  Lambusart  zu  erstürmen. 
,Aber  der  Verlust  von  Charleroi  bedeutet  für  uns  den  Verlust 
der  Sambre  und  ist  für  uns  der  Todesstoss.  Das  ist  die  Ur- 
sache, weshalb  wir  hinter  Nivelles  campiren,  der  Prinz  von  Ora- 
nien  an  der  Strasse  von  Binche,  um  Brüssel  zu  decken,  um 
den  Verlust  des  Landes  zu  verzögern,  einen  Verlust,  den  der 
Rückzug  Clerfayt's  von  Gent,  welchen  er  als  bevorstehend  ver- 
kündet, der  trotz  positiver  Befehle  erfolgte  unglaubliche  Rück- 
zug Wallmoden's  von  Brügge  und  der  trotz  der  Ankunft  von 
6000  Engländern  zu  Ostende  angekündigte  Rückzug  des  Her- 
zogs von  York  von  Toumay  nach  Oudenarde  an  die  hollän- 
dische Grenze  zuletzt  herbeiftihren  muss.' 


*  Wftldeck  an  Thngnt.     Du  quartier  g6n.   de  Tournay,   le   14  juin  1794. 

Vivenot-Zeiasbei^  IV,  271. 
'  Waldeck  an  Thugut.    An  camp  derriöre  Nirellefl,  27  juin  1794.  Ebenda 

304. 


Belgien  uDter  der  GenenUtottliAlterschAft  Enhenog  Ctfls  (1793,  1794).  127 

Ja  selbst  noch  der  eine  der  beiden  von  Vivenot*  znm 
Beweise  daftlr^  dass  Waldeck  die  Räamung  der  Niederlande  ver- 
schuldet habe,  citirten  Briefe  desselben  an  Thugut,  jener  vom 
27.  Juli  enthält  die  Versichemng,  dass  er,  wofeme  es  nicht  an 
der  Magazinverpflegang  fehle,  so  lange  er  lebe,  die  Maas  nicht 
verlassen  werde,  ausser  in  Folge  einer  Hauptschlacht,  zu  der  es 
nicht  kommen  werde  und  dass  er  allein  von  allen  Generalen 
sich  dem  Rückzug  an  die  Roer  widersetzt  habe.  Der  ganze 
Brief  soll  sein  Verhalten  rechtfertigen ;  wozu  aber  hätte  es  einer 
solchen  Rechtfertigung  gegenüber  dem  Minister  bedurft,  wenn 
der  Verlauf  der  Ereignisse  ohnedies  den  Wünschen  des  Letz- 
teren entsprach?  Wie  wenig  Waldeck  in  die  Intentionen  Thu- 
gut's  eingeweiht  war,  geht  auch  aus  den  Schluss werten  des 
Briefes  hervor:  ,Vous  ne  m'avez  parl^  de  longtemps;  ni 
conseille,  ni  ranimä,  ni  courag^!  Je  ne  m'en  plains  pas,  vous 
aviez  dans  doute  de  bonnes  raisons;  vous  fites  un  grand  mi- 
nistre,  un  grand  homme  k  mes  yeux,  que  je  respecte  et  que 
je  ne  puis  m'empficher  de  croire/ 

Gänzlich  zerstört  aber  wird  der  Mythus  von  den  geheimen 
Abmachungen  Thugut^s  mit  Waldeck  durch  das  oben'  mitge- 
theilte  Schreiben  des  Ersteren  an  Mercy  und  durch  das  fol- 
gende, freilich  schon  längst  von  Vivenot  edirte,^  seiner  Bedeutung 
nach  aber  bisher  nicht  hinlänglich  gewürdigte  Schreiben  Wald- 
eck's  an  Thugut  vom  2.  August,  welches  eben  durch  jenen 
Brief  Thugut's  veranlasst  wurde.  ,Graf  Mercy,*  so  lautet  das- 
selbe, ,hat  mir  Ihr  Schreiben  vom  16.  Juli  übergeben.  Es  ist 
dies  das  erste  seit  langer  Zeit.  Ihre  Rathschläge  waren  mir 
nothwendig,  sie  fehlten  mir  in  den  kritischesten  Augenblicken. 
Uebrigens  wiU  ich  offen  sprechen:  Ich  gab  mich  vielleicht 
einem  Irrthum  hin:  ich  glaubte  lange  Zeit,  dass  Se.  Maj.  keinen 
Werth  auf  die  Niederlande  lege,  und  ich  hatte  in  der  That  allen 
Grund,  dies  zu  glauben.  Bestärkt  wurde  ich  in  dieser  Meinung 
durch  Ihr  gänzliches  Schweigen,  selbst  in  der  letzten 
Zeit  Ihres  Aufenthaltes  in  den  Niederlanden,  durch 
das  Schweigen  des  Kaisers  (le  silence  du  mattre),   durch  den 


*  Vertranl.  Briefe  I,  387. 
»  8.  119—120. 

*  Vertraul.  Briefe  I,  389. 


Belgien  anter  der  OeDermbtotthAltenebafl  Enbenog  Ckrla  (1793,  1794).  129 

Räumung  der  reichsten  Provinzen  der  Monarchie,  welche  noth- 
wendig  jene  des  ganzen  linken  Rheinnfers  nach  sich  ziehen  mnss, 
eine  grosse  Massregel  der  Klugheit  und  vorblickenden  Sinnes  sei 
und  zur  Erhaltung  der  Monarchie,  zur  Befestigung  des  Thrones 
und  der  Gesellschaft  beitrage,  fUrchte  vielmehr,  dass  dieser 
Schritt  die  Würde  des  Thrones  compromittirt  und  die  Zahl 
unserer  Feinde  mehren  wird,  bei  der  grossen  Anzahl  Personen, 
die  man  dabei  opfert,  und  dass  man  sich  gegen  die  Räumung 
dieses  ganzen  Gebietes  erheben  und  sagen  wird,  Se.  Maj.  ent- 
ziehe den  Schutz  seiner  Waffen  dem  belgischen  Volke  wie  den 
Anwohnern  des  Rheins/^  ,Möglich,'  sagt  er  in  einem  anderen 
Briefe,  ,dass  lediglich  Erwägungen  höherer  Art,  die  mit  der  all- 
gemeinen Politik  Europas  in  Verbindung  stehen,  Se.  Maj.  be- 
stimmt haben,  seine  Truppen  aus  Belgien  zurückzuziehen;  doch 
abgesehen  von  diesen  Beweggründen,  deren  Erörterung  ausser- 
halb meines  Ressorts  liegt,  ist  es  doch  unbegreiflich,  dass  man 
bei  der  Ausflihrung  seiner  Befehle  so  wenig  Rücksicht  auf  die 
Ehre  seiner  Waffen  und  auf  jene  loyale  Offenheit  genommen 
hat,  die  das  Wiener  Cabinet  jederzeit  charakterisirte  und  die 
auch  den  Grundsätzen  der  Gerechtigkeit  unseres  erhabenen 
Souveräns  entspricht.  Der  Beweis  dafür  liegt  offen  zu  Tage, 
da  die  Armee  Sr.  Maj.,  die  an  Zahl  und  Tüchtigkeit  der  ihr 
gegenüberstehenden  Horde  von  Briganten  überlegen  ist,  vor 
derselben  mit  einer  Ueberstürzung  zurückweicht,  die  allgemeines 
Staunen  hervorrufk  und  noch  in  Zukunft  hervorrufen  wird. 
Denn  selbst  angenommen,  dass  dieser  Rückzug  die  Folge  eines 
wohlerwogenen  Planes  ist,  so  wäre  es  doch  die  Pflicht  derer, 
die  mit  der  Ausfbhrung  beauftragt  waren,  gewesen,  wenigstens 
Massnahmen  zu  treffen,  um  den  Unterhalt  der  Armee  und  die 
pecuniären  Hilfsmittel  zu  sichern,  und  diese  beiden  Punkte 
waren  leicht  zu  erftilien,  da  die  belgischen  Provinzen  die 
schönste  und  reichste  Ernte  darboten,  über  die  jetzt  der  Feind 
verfügt,  und  da  mehrere  Privatpersonen  sich  zur  Approvisioni- 
rung  der  Armee  erbötig  zeigten,  deren  Angebot  aber  zurück- 
gewiesen wurde,  und  da  endlich  namhafte  Summen,  die  von 
den  Provinzen  bewilligt  waren,  bis  zum  Betrage  von  8  Millionen 
nach  und  nach  in  den  Tresor  royal  und  von  da  in  die  Kriegs* 


^  Mettermch  an  TranUmaiudorff.    Düsseldorf,  le  26  jniUet  1794.  Orig. 
8itnnfBb«r.  d.  p1ill.>hbt   Ol.  CXXXI.  Bd.  4.  Abb.  9 


130  IV.  AbbandliiDf :   Z»isib«r«. 

casse  fliessen  sollten.  Anch  das  englische  Anlehen  bedurfte 
nur  kurzen  Verzuges,  wäre  nicht  dieser  überstürzte  Rückzug 
erfolgt.  Statt  dessen  entbehrt  heute  die  Armee  der  Lebens- 
mittel, des  Geldes,  der  Magazine  und,  was  noch  mehr  ist,  der 
Monarchie  fehlt  es  an  Credit,  da  die  eingegangenen  Verpflich- 
tungen nicht  erfüllt  werden  können/* 


X.  RSnmnng  Brflssels. 

Brüssel  hatte  in  den  letzten  Monaten  wiederholt  angstvolle 
Tage  erlebt.  Schon  zu  Ende  April,  als  sich  Abtheilongen  der 
Franzosen  den  Thoren  von  Gent  näherten  und  sich  die  dortigen 
Bewohner  schaarenweise  nach  Brüssel  flüchteten,  rief  (22.  Abends) 
ihre  Ankunft  daselbst  eine  Aufregung  hervor,  die  um  so  grösser 
war,  als  das  Gouvernement  von  dem,  was  auf  dem  Kriegsschau- 
platze vorging,  nicht  die  geringste  Kenntniss  besass.  Mochten 
die  Besorgnisse  immerbin  übertrieben  sein,  ganz  grundlos  waren 
sie  nicht.  Denn  in  der  weit  ausgedehnten  offenen  Hauptstadt 
lagen  nur  500  Mann  in  Garnison,  eine  Abtheilung  feindlicher 
Cavallcrie  konnte  sie  durch  einen  Handstreich  nehmen,  das 
Gouvernement  und  die  zahlreichen  in  Brüssel  lebenden  Emi- 
granten aufheben,  die  Magazine  erbeuten.  Schon  einem  Zeit- 
genossen' fiel  es  auf,  dass  die  Franzosen  diesen  Streich  nicht 
versuchten. 

Aehnliche  Scenen  wie  am  22.  April  wiederholten  sich,  als 
am  12.  Mai  Nachts  ein  holländischer  Officier,  der  augenschein- 
lich den  Kopf  verloren  hatte,  mit  der  Nachricht  eintraf,  dass 
die  Equipage  der  holländischen  Armee  und  zweier  österreichi- 
scher Bataillone  demnächst  eintreffen  werde,  und  ab  von  Feld- 
zeugmeister Kaunitz  ein  Schreiben  einlief,  dass  er  zum  Rück- 
zuge bis  Binches  gezwungen  worden  sei.  ,Man  stirbt  hier  vor 
Angst,'  schreibt  Trauttmansdorff,'  ,8eitdem  man  weiss,  dasa  die 
Franzosen  Brüssel  so  nahe  sind.'  Die  Kriegsgefangenen  wurden 
aus  Brüssel  weggeschafft  und  auch  Vorbereitungen   zur  Fort- 


*  Metternioh  an  Tranttmansdorff.    Düsseldorf,  le  27  julllet  1794.    Orig. 

*  De  Pradt,  De  la  Belgique  141—142.    Maller  an  ErshenEog  Carl.  Bmxelles, 
le  3  mal  1798.    Orig.  eig.  Auckland  m«  809. 

'  Traut! mansdorff  an  Coüoredo.    Brtuelle«,  le  12  mal  1794.   Orig.  elg. 


Belgien  unter  der  Oenenlstnttbaltersclinft  Ersherxog  Carls  (1793,  1794).  131 

Schaffung  des  königlichen  Schatzes  und  der  Effecten  der  Oeko- 
nomiecommission  getroffen.  Alles  dachte  an  Flucht;  nur  mit 
Mühe  gelang  es  Trauttmansdorff^  der^  wie  immer,  bei  sich 
empfing  und  Abends  im  Theater  erschien,  die  Gemüther  einiger- 
massen  zu  beruhigen,  wobei  ihm  auch  die  besseren  Nachrichten, 
welche  am  folgenden  Tage  (13.  Mai)  von  aussen  her  einliefen, 
zu  statten  kamen.^ 

Immerhin  wies  auch  Trauttmansdorff  auf  die  Gefahr  hin, 
welche  darin  liege,  dass  an  10,000  Kriegsgefangene  —  darunter 
etwa  300  Officiere  —  in  verschiedenen  Städten  des  Landes 
sich  befunden,  welche,  unterstützt  von  Gesinnungsgenossen,  deren 
es  so  manche  im  Lande  gab,  ausbrechen,  sich  im  Mittelpunkte 
des  von  Truppen  völlig  entblössten  Landes  sammeln,  die  Ma- 
gazine allenthalben  zerstören  und  überall  plündern  könnten, 
ehe  Hilfe  beschafft  werden  würde.* 

Neue  Aufregung  rief  das  Bulletin  particulier  über  die 
Schlacht  bei  Tournay^  hervor,  aus  dem  man,  da  es  durch  ein 
Versehen  in  das  gedruckte  ,Kriegsjoumal'*  Aufnahme  fand,** 
ersah,  dass  die  allgemeinen  Befbrchtungen  auch  von  den  leiten- 
den Kreisen  getheilt  würden.  ,Alles  bereitet  sich  zur  Flucht,' 
schreibt  Trauttmansdorff  am  23.  Mai,  ,Alles,  auch  die  fremden 
Minister,  beginnen  zu  packen,  das  Gepäck  des  Nuntius  und 
des  holländischen  Ministers  ist  schon  abgegangen.^  Aber  auch 
die  Nachrichten  von  der  Sambre  lauteten  düster.  Eben  am 
23.  Mai  bereitete  sich  Kaunitz  auf  ein  neues  Treffen  vor;  er 
zog  daher  die  bei  Mons  und  Morimont  stehenden  Corps  an 
sich,  dadurch  war  von  dieser  Seite  her  Brtkssel  feindlichem 
Ueberfall  biossgestellt.  Was  half  es,  dass  der  Kaiser  sein 
Missfallen  über  die  Scenen  äusserte,  deren  Schauplatz  Brüssel 
in  jenen  Tagen  war?®  Die  Aufi'egung  wuchs  vielmehr,  als 
der  Kaiser  Belgien  verliess;  sie  erreichte  den  höchsten  Grad, 
als   man  am  20.  Juni  vernahm,   der  Feind  habe  die  Sambre 


^  TrAnttmansdoriT  an  Colloredo.    Bmxelles,  le  13  mai  1794.    Orig.  eig. 
'  Derselbe  an  denselben.    Bruxelles,  le  12  mai  1794.    Orig.  eig. 
'  Siehe  oben  8.  46. 

*  Vgl.  Witzleben  m,  176. 

*  Mettemich  an  TrauttmaniMlorir.    Bruxelles,  le  21  mai  1794.    Orig. 

*  Thngnt  an  Colloredo.    Braxelles,  ce  2S  jain    1794.    Vivenot,  VertraaL 
Briefe  I,  109. 

9» 


132  IV.  AbhandUng :    Zeissberf. 

neuerdings  überschritten  und  ein  Handstreich  auf  Brüssel  stehe 
bevor. 

Darf  man  hierin  Thugut  Glauben  schenken,  der  damals 
selbst  noch  in  Brüssel  weilte,  so  hatte  Mettcmich  alle  Besinnung 
verloren.  Er  nahm  alle  Pferde,  alle  Schiffe  in  Beschlag,  um  Alles 
bis  auf  den  letzten  Tisch,  den  letzten  Stuhl  und  die  letzte  Flasche 
aus  seinem  Keller  fortzuschaffen.  Auch  der  alte  Bender  soll  ans 
der  Fassung  gekommen  sein,  da  er  sich  ohne  Nachricht  über 
den  wahren  Stand  der  Dinge  befand,  und  nur  Mercy  bewahrte 
seine  gewöhnliche  Ruhe.  ,Ich  selbst,'  fügt  Thug^it  bei,  ,hätte 
weinen  mögen,  wenn  ich  an  die  tiefe  Verachtung  dachte,  mit 
welcher  solche  Verwirrung  fremde  Zeugen  gegen  eine  der- 
artige Administration  erfüllen  musste.  Mitten  in  meinem  Zorn 
und  meinem  Schmerze  konnte  ich  mich  nicht  enthalten  zu  lachen, 
wenn  ich  an  das  Project  des  bei  unserem  Abzüge  zu  erhebenden 
Zwangsanlehens  dachte:  nicht  als  ob  die  Idee  nicht  sehr  gut 
wäre,  aber  wie  kann  man  sich  schmeicheln,  dergleichen  mit 
solchen  Köpfen  auszuführen?^ 

Thatsache  ist,  dass  Mettcmich  sofort  zu  Mercy  eilte,  wo 
man  sich  mit  Bender,  Nieulant  und  dem  Staatssecretär  über 
die  Massregeln  einigte,  die  zu  ergreifen  seien,  um  einem  feind- 
lichen Ueberfalle  zu  begegnen.  Da  es  in  Brüssel  wie  in  Bra- 
bant  überhaupt  keine  anderen  Streitkräfte  als  das  Freiwilligen- 
corps gab,  fasste  man  jetzt  endlich  eine  allgemeine  Bewaffnung 
ins  Auge,  die  jedoch  entsprechend  der  Tendenz  der  königlichen 
Depesche  vom  21.  Januar  d.  J.  nur  fUr  die  Dauer  der  Gefahr 
Geltung  haben  sollte.  Da  die  Stände  von  Brabant  sich  schon 
früher  zu  einer  derartigen  Veranstaltung  bereit  gezeigt  hatten, 
so  richtete  Metteinich  an  sie  eine  Depesche,  in  der  er  sie  auf- 
forderte, die  Serments  der  Städte  einzuberufen,  die  jungen 
Leute  za  freiwilligem  Beitritt  zu  ermuntern  und,  um  die  Ver- 
theidigungsmittel  mit  den  etwaigen  Vertheidig^ngsanstalten  des 
flachen  Landes  in  Verbindung  zu  setzen,  sie  einlud,  auch  die 
Bewaffnung  der  Bauern  in  Berathung  zu  ziehen.' 

Die  Aufregung  wuchs  am  21.  Juni  durch  das  Eintreffen 
zahlreicher  Flüchtlinge  und  Gepäckswagen,  und  da  auch  Latour 

*  Thni^ut  an  Colloredo.    Bnixolleii,  ce  88  janl  17d4.  a.  a.  0. 109. 

*  HotterDicb  au  Trauttmaiudorff.    Hruzelle«,  le  22  Juin  1794.  Oriy. 


tielrien  anter  d«r  0«Denattottbalt«noh«ft  Enhenog  Carls  (1798,  1794).  133 

Nachts  zavor  melden  liess,  dass  Brüssel  vor  einem  Handstreich 
nicht  sicher  sei.  In  Folge  dessen  trat  bei  dem  Minister  sofort 
eine  Jointe^  zusammen,  die  vor  Allem  die  FortschafFdng  der 
französischen  Gefangenen  verfügte,  sodann  die  Vertheidigung 
von  Brüssel  ins  Auge  fasste.  Man  beschloss  zu  diesem  Zwecke, 
vor  Allem  im  Forßt  de  Soigne  Verhaue  anzulegen,  wozu  die 
Stände  3000 — 4000  Pionniere  beistellen  sollten,  welche  unter  der 
Leitung  Dietrichstein's  und  nach  der  Anweisung  von  Genie- 
officieren,  darunter  einiger  Franzosen,  die  erforderlichen  Arbeiten 
ausführen  würden. 

Beifall  fand  auch  der  Antrag  Dietrichstein's,  durch  einige 
kleine  Werke  in  der  Stadt  selbst  die  Thore  von  Brüssel  zu 
verbarricadiren,  wozu  man  jene  Pallisaden  verwenden  wollte, 
innerhalb  deren  die  französischen  Gefangenen  eingeschlossen 
gewesen  waren.  Auch  wendete  man  sich  an  den  Grafen  Cara- 
man,  um  durch  ihn  die  Emigranten  zu  bestimmen,  die  Waffen 
zu  ergreifen,  denen  gleich  den  Freiwilligen  Brot  und  im  Falle 
des  Bedarfes  auch  Schuhe  geliefert  werden  sollten.  Ekidlich  be- 
schloss man,  aus  Löwen  Kanonen,  Kanoniere,  Pulverwagen, 
Waffen  u.  dgl.,  sowie  die  für  die  Schanzarbeiten  erforderUchen 
UtensiUen  herbeizuschaffen. 

Der  Berathung  wohnten  auch  Deputirte  der  Stände  bei. 
Diese  bemerkten  unter  Anderem,  es  habe  sich  der  Freiwilligen 
eine  gewisse  Verstimmung  bemächtigt,  denn  es  habe  sich  unter 
denselben  die  Meinung  verbreitet,  dass  ihre  Dienste  dem  Gt>u- 
vemement  unerwünscht  seien,  da  sich  die  Beamten  der  Dica- 
eterien  nicht  an  denselben  betheiligten.  Die  Deputirten  verlang- 
ten, der  Minister  möge  die  Beamten  durch  ihre  Chefs  auffordern, 
sich  unter  die  Freiwilligen  eintragen  zu  lassen,  und  Mettemich 
zeigte  sich  auch  bereit  dazu.  Nur  Nieulant  war  dagegen;  er 
machte  aufmerksam  darauf,  dass  die  königliche  Depesche  vom 
21.  Januar  d.  J.  den  Bauern  jede  permanente,  nicht  dem  MiUtär 
untei^eordnete  Organisation  mit  eigenen  Officieren  und  Fahnen 


'  Bestehend  ans  Mercj  und  den  Chefs  der  Hüitftr-  und  CivilbehOrden : 
FeldmarachftU  Bender,  Feldxeugmeister  Kinsky,  Fierlani,  den  Staatsi&iben 
Gomignies,  De  la  Vieilleoze,  Bfaroncx  nnd  Bartenstein,  dem  Oeneral-Civil- 
commisaftr  Kansonnet,  dem  Staatasecretär  Müller,  dem  Generalmajor  Fite- 
gerald,  dem  Oberstlieutenant  Zebro  und  dem  Obersten  vom  Qeniecorps 
Dietrichstein. 


fielgien  anter  der  QeneimlstetthalterBchafI  Enhenog  Carla  (1793,  1794).  135 

tairen  jener  Cassen  Empfangsscheine  ausstellen  und  nur  im 
Nothfallc  militärische  Intervention  in  Anspruch  nehmen  sollte.^ 
Es  scheint  indess,  wie  selbst  Metternich  andeutet,  der  erste 
Versuch,  sich  der  Cassen  zu  bemächtigen,  nicht  ganz  glatt  ver- 
laufen zu  sein.  Plötzlich  wurden  Beschwerden  der  Interessen- 
ten laut,  welche  offen  behaupteten,  dass  man  ihnen  ihr  fagen- 
thum  wegnehmen  wolle,  und  dadurch  eingeschüchtert  legte 
nun  auch  der  Magistrat  von  BrtLssel  eine  so  energische  Verwah- 
rung ein,  dass  der  Minister  und  die  Jointe  d'^tat  es  nicht 
für  rathsam  erachteten,  die  Sache  militärisch  zum  Austrag  zu 
bringen.* 

Mittlerweile  kreuzten  sich  die  verschiedensten  Nachrichten; 
doch  lauteton  sie  am  22.  im  Ganzen  beruhigender.  Das  Gerücht, 
dass  Ypern  gefallen  sei,  fand  vorläufig  keine  Bestätigung,  hin- 
gegen meldete  Latour,  dass  er  den  Posten  La  Chapelle  les 
HerUymont  wieder  besetzt  habe  und  daher  momentan  für  Brüssel 
nichts  zu  besorgen  sei,  und  ein  Brief  des  Prinzen  von  Oranien 
besagte,  dass  Coburg's  Hauptquartier  sich  zu  Elnghien  befinde, 
dass  am  23.  ein  Corps  von  15.000  Mann  Nivelles  besetzen  und 
dass  am  26.  hoffentlich  kein  Franzose  mehr  diesseits  der  Sambre 
stehen  werde.'  Ueberdies  erhielt  Beaulieu  von  dem  Erbprinzen 
von  Oranien  den  Auftrag,  sich,  um  Brüssel  zu  decken,  mit  dem 
kleinen  Corps  unter  Oberst  von  Spiegel,  dem  diese  Aufgabe 
bisher  zugefallen  war,  zu  vereinigen.^  Aber  am  23.  Mittags 
vernahm  man,  dass  der  Feind  neuerdings  bis  Marimont  vor- 
gedrungen sei  und  sowohl  dieses  Schloss  als  das  Kloster  Olive 
niedergebrannt  habe.^ 

Der  Aufruf  zur  allgemeinen  Bewaffnung  hatte  sich  bisher 
auf  Brabant  beschränkt.  Jetzt  aber  drang  Lord  Elgin  in  den 
Erzherzog,  in  Mercy,  in  Thugut,  der  damals  noch  in  Belgien 
weilte,  und  in  Metternich,  einen  ähnlichen  Aufruf  an  die  bel- 
gische Nation  überhaupt  zu  richten,  um  einen  unheilbaren  Bruch 
zwischen  dieser  und  den  Franzosen  herbeizuführen.   Nun  hatte 


'  Möttemich  an  Bender.    Bruxelle«,  le  21  jnin  1794.    Metternich  an  Trantt- 

mausdorff.    Bnuelles,  le  22  juin  1794.    Orig. 
>  Metternich  an  O'Donnell.    Bruzelles,  le  3  jnillet  1794.    Copie. 
*  Metternich  an  Trauttmanadorff.  Bruzellea,  le  22  juin  1794. 
«  Brief  des  Erbprinzen  von  Oranien.    Viller«  St  Gislain,  le  22  juin  1794. 
'^  Mercy  an  Starhemberg.   Broxelles,  le  24  juin  1794.  Thürheim  239. 


Belgien  antar  der  OenenUftAtthalteneliifl  Bnhenog  Cula  (1793,  1794).  137 

In  der  Nacht  vom  24.  auf  den  25.  wurde  Mercy  durch 
einen  Officier  von  Coburg  nach  Nivelles  beschieden.  ^  Wir 
kennen  bereits  das  Ergebniss  dieser  Berathung.  Mercy  rieth 
zur  Annahme  einer  Schlacht  und  erklärte  sich  von  vorneherein 
einverstanden  mit  der  Vertheidigungslinie^  die  man  nach  der- 
selben zu  ssiehen  gedachte. 

Mittlerweile  hatte  die  Aufregung  in  Brüssel  den  Siede- 
punkt erreicht.  Die  Regierung  selbst  befürchtete  das  Schlimmste: 
Plünderung  und  geheimes  Einverständniss  mit  dem  Feinde.' 
Sie  machte  sich  zur  Abreise  bereit,  wollte  aber  zuvor  noch  die 
Ansicht  und  die  Zustimmung  Coburg's  einholen.  Mercy  traf 
den  betreffenden  Boten  unterwegs;  vergebens  suchte  er  ihn  zu 
bestimmen,  mit  ihm  nach  Brüssel  zurückzukehren.  In  Brüssel 
angelangt,  widersetzte  sich  Mercy  allen  überstürzten  Beschlüssen, 
sah  sich  aber  selbst  in  den  Personen,  auf  die  er  sicher  rechnen 
zu  können  glaubte,  getäuscht.  Indess  gelang  es  ihm  doch,  die 
Gemüther  wenigstens  einigermassen  zu  beruhigen,  indem  er  ver- 
sicherte, dass  die  Generale  eine  dringende  Gefahr  für  Brüssel 
nicht  zugeben  wollten. 

Er  suchte  seine  Ansicht  zu  motiviren,  allein  man  setzte 
ihm  die  Behauptung  entgegen,  dass  400 — 500  Carmagnoles  zu 
einem  Handstreich  auf  Brüssel  genügten.  Und  er  selbst  musste 
die  Möglichkeit  zugeben,  zumal  das  Aufgebot  der  Freiwilligen 
von  keinem  Erfolg  begleitet  war.^  Daher  trat  noch  an  dem- 
selben Tage  im  Beisein  Mercy's  eine  neue  Jointe  zusammen, 
in  welcher  die  näheren  Details  des  eventuellen  Rückzuges  des 
Gouvernements  festgestellt  wurden.  Man  fasste  zuerst  als  Sitz 
desselben  Maestricht  ins  Auge;  später  aber  entschied  man  sich 
fUr  Roermonde,  um  zunächst  auf  kaiserlichem  Gebiete  zu  ver- 
bleiben, während  Maestricht  im  Lüttich'schen  enclavirt  war  und 
es  daher  schwer  werden  konnte,  dahin  zu  gelangen  and  sich 
von  dort  zu  entfernen.  Eben  deshalb  gab  man  auch  der  Route 
über  Mecheln  und  Thora  den  Vorzug  vor  dem  directen  Wege 
durchs  Lüttich'sche.     Es  wurde  ferner   beschlossen,   dass  alle 


^  Coburg  an  Mercy.    Nivelles,  ce  24  jain  1794.    Copie.    Kr.-A. 
'  Mercy  an  Cobnrg,  26  jiün.  Kr.-A.    Pause  des  Orig. 
*  Mercy  an  Thugut.     Bruxelles,   le  26  juin  1794.    Orig.  eig.  bei  Vivenot- 
ZeÜBberg  IV,  301  ff. 


138  IT.  Abhandlung:  ZeieBberg. 

Beamten  sofort  abreisen  könnten^  mit  Ausnahme  der  Chefs  und 
jener  Beamten,  die  diese  bei  sich  behalten  würden.  Bezüglich 
des  Zeitpunktes  der  Abreise  der  Letzteren  sollte  die  Meinung 
des  FeldmarschaUs  Coburg  eingeholt  werden,  den  man  zugleich 
ersuchen  wollte,  eine  Besatzung  von  1000  Mann  Infanterie  und 
400 — 500  Mann  Cavallerie  nach  Brüssel  zu  verlegen.  In  Wirk- 
lichkeit reiste  jedoch  schon  am  26.  und  27.  der  grösste  Theil 
der  Beamten  ab,  und  ohne  die  Antwort  Coburg's  abzuwarten, 
machten  sich  am  28.  auch  die  Chefs  der  Behörden,  die  Mit- 
glieder der  Jointe,  des  Conseil  prWi  und  des  Conseil  des 
finances  auf  den  Weg  nach  Mecheln. 

Sehen  wir  hier  zunächst  von  gewissen  finanziellen  Mass- 
regeln ab,  zu  dereti  Vereinbarung  mit  O'Donnell  der  Finanzrath 
Barbier  in  Brüssel  zurückbleiben  sollte,  so  tauchte  von  Neuem 
insbesondere  auch  die  Frage  auf,  was  bezüglich  der  öffent- 
lichen Cassen  zu  geschehen  habe.  Vor  Allem  sollte  der  Conseil 
von  Brabant  durch  die  Conseillei*8  fiscaux  veranlasst  werden,  die 
Anordnung  zu  treffen,  dass  die  Caisse  des  consignations  und 
die  Casse  der  Stadt  Brüssel  mit  den  Greffiers  und  den  Con- 
signataires  die  Cassen  des  Gouvernements  zu  begleiten  hätten. 
Allein  die  Sache  stiess  auch  diesmal  auf  grosse  Schwierigkeiten, 
denn  auf  eine  erste  Anfrage  erklärte  der  Conseil  von  Brabant, 
dass  die  bei  ihm  hinterlegten  Gelder  nicht  öffentliche,  sondern 
Privatgelder  seien,  die  ihm  von  den  betreffenden  Eigenthümern 
entweder  freiwillig  anvertraut  oder  auf  Anordnung  des  Gerichtes 
zur  Sicherstellung  Dritter  hinterlegt  seien,  sich  also  blos  in 
Dep6t  befänden,  so  dass  der  Conseil  in  keiner  Weise  mitwirken 
könne  bei  dem  Versuche,  dieselben  dem  Militär  oder  sonst  irgend 
jemand  ohne  ausdrückliche  Zustimmung  der  Interessenten  aus- 
zufolgen.* Von  militärischer  Assistenz  musste  aber  abgesehen 
werden,  da  Waldeck  die  Massregel  als  gewaltsam  und  unge- 
rechtfertigt bezeichnete,  der  Erzherzog  sich  fem  von  der  Sache 
hielt.* 

Mercy  war  auch  jetzt  mit  all  den  überhasteten  Beschlüssen 
nicht  einverstanden.  ,Ich  werde,'  schrieb  er  am  26.  Juni  an 
Thugut,   ,au8halten,   so   lange   ich   kann,   wenn  ich  auch  allein 


^  Limpens  an  Metternicb.    Brnxdlle«,  lo  25  juiti  1794. 
>  Mercj  an  Thogut.    Li^,  lo*3  Jaulet  1794 


Belgien  unter  der  GenenlstetthAlterseluil  ErBbervog  Cnrls  (179S,  1794).  139 

Allen  gegenüberstehe ;  ich  werde  an  meiner  Meinung  festhalten, 
sehe  aber  den  Moment  kommen,  wo  ich,  von  der  Fluth  mit 
fortgerissen,  kein  Mittel  mehr  haben  werde,  zu  widerstehen.  So- 
eben erhalte  ich  ein  Schreiben;  ich  schliesse  es  als  ein  Pröb- 
chen  der  Briefe  bei,  die  ich  zu  jeder  Stunde  des  Tages  erhalte. 
Meine  banale  Antwort  lautet,  dass  ich  hier  bleibe  und  mich  hier 
in  Sicherheit  zu  befinden  glaube.^  ^  Aber  in  Wirklichkeit  machte 
doch  auch  er  sich  zur  Abreise  bereit.  ,Ich  kann,'  schrieb  er  an 
Coburg,  ,werthvolle  Staatspapiere  nicht  ge&hrden  und  nicht  ein 
kleines  Archiv  hinter  der  Armee  einherführen.'  Er  bat  Coburg, 
ihm  nöthigenfalls  zur  Bedeckung,  wenigstens  bis  Tirlemont,  sechs 
Dragoner  zuzusenden,  da  er  sonst  die  Papiere  verbrennen  müsse.* 
Am  26.  Juni  fiel  die  Entscheidung  bei  Fleurus.  Am  27. 
Morgens  erhielt  Mercy  eine  kurze  Note  Coburg's  des  Inhaltes, 
dass  der  Angriff  von  gestern  theils  geglückt,  theils  fehlge- 
schlagen, dass  Tags  zuvor  Charleroi  gefallen  sei,  und  dass 
man,  da  in  Folge  dessen  selbst  ein  vollständiger  Erfolg  nutz- 
los gewesen  wftre  (!),  den  Rückzug  angetreten  habe.  Die 
Note  datirte  von  Marbaix,  war  aber  ein  paar  Meilen  diesseits 
von  Nivelles  abgesendet  worden.  All  dies  hatte  sich  alsbald 
durch  Officiere,  die  von  der  Armee  kamen,  mit  den  üblichen 
Uebertreibungen  in  der  Stadt  verbreitet  und  rief  hier  eine  nicht 
zu  beschwichtigende  Panik  hervor.  ,Was  nützte  es  mir,'  schreibt 
Mercy,  ,das8  ich  im  Gehrock  (habit  de  ville)  hin  und  her  lief, 
die  Karte  in  der  Hand,  um  auf  derselben  zu  zeigen,  wie  weit 
entfernt  noch  die  Gefahr  sei.  E^  jeder  sah  schon  eine  Schaar 
von  Carmagnoles  auf  seiner  Nase,  jeder  sann  nur  auf  seine 
Bettung,  und  wer  dies  erst  morgen  thut,  wird  sich  in  def  Nach- 
hut befinden.  Was  die  Verwirrung  noch  steigert,  ist,  dass 
die  Canaille  sich  zu  plündern  anschickt;  schon  diese  Nacht 
wurden  Häuser  erbrochen,  Wagen  angehalten,  es  existirt  eine 
thatsächliche  und  sichtbare  Gefahr  nicht  von  Seiten  des  Feindes, 
sondern  im  Innern,  denn  wir  haben  nur  200 — 300  Invaliden.' 
Mercy  wandte  sich  sofort  an  Coburg;  er  schilderte  ihm  die  kriti- 
sche Lage,  in  der  sich  Brüssel  befinde,  und  die  unberechenbaren 


^  Mercy  an  Thugut.   Bnizelles,  le  26  juin  1794.  Orig.  eig.   Vivenot-Zeiss- 

barg,  a.  a.  O.  302. 
*  Hercj  an  Cobnig,  26  juin  1794.  Kr.-A. 


140  lY.  Abhandlung:  Z  eis  aber  g. 

Folgen,  die  daraus  entstehen  könnten,  wofern  er  nicht  wenigstens 
I  Bataillon  und  2  Escadronen  zu  Hilfe  sende.  Er  schlug  die 
Einsetzung  eines  Militärgouvemements  vor.  ,Ich  werde  also/ 
schliesst  er,  ,der  Letzte  auf  dem  Schauplatze  ausharren;  doch 
muss  ich  übermorgen  abreisen,  da  ich  sonst,  ohne  irgendwie 
Nutzen  stiften  zu  können,  persönliche  Gefahr  laufen  würde. 
Ich  werde  mich,  falls  der  Weg  noch  frei  ist,  ttber  Löwen  nach 
Maestricht  zurückziehen;  ich  werde  langsam  reisen,  doch 
könnten  mich  die  Umstände  bis  Cöln  f)ihren,  da,  wenn  das 
Lüttich'sche  abgeschnitten  ist  —  was  nur  zu  sehr  zu  besorgen 
steht  —  Aachen  gefährdet  ist'  ^  Doch  verzweifelte  Mercy  noch 
keineswegs  an  der  Zukunft.  ,Sie  sehen,  lieber  Baron,'  schrieb 
er  an  Thugut,  ,wohin  uns  eine  Reihe  misslicher  Vorfiüle  gefUhrt 
hat.  Wir  werden  aber  ohne  Zweifel  wiederkommen,  wenn  wir 
ELnergie  entfalten,  wenn  wir  die  Mittel  besitzen,  und  wenn 
diese  gut  angewendet  werden.'* 

Auch  O'Donnell  sprach  sich  gegen  die  Abreise  Mettemich's 
und  für  die  Einsetzung  eines  Militärgouvemements  aus,  sonst 
müsse  nothwendig  ein  Intervall  eintreten,  in  dem  gar  keine 
höhere  Administration  bestehe,  und  das  in  einem  Augenblick, 
wo  vielleicht  eine  solche  nöthiger  sei  als  je.  Wie  dürfe  man 
sonst  hoffen,  die  Consignationscassen  bis  zu  dem  Zeitpunkte  zu 
erhalten,  in  welchem  man  sich  derselben  mit  Waffengewalt 
werde  bemächtigen  können?  Sei  es  denn  wahrscheinlich,  dass 
der  Rath  von  Brabant  und  der  Magistrat  von  Brüssel  das 
Gouvernement  würden  abreisen  sehen,  ohne  ihrerseits  Vorkeh- 
rungen für  ihre  Cassen  zu  treffen  und  dadurch  anderweitige  zu 
vereitdn?  Der  Verlust  dieser  Cassen  würde  aber  die  grösste 
Nothlage  der  Armee  zur  unvermeidlichen  Folge  haben  und 
für  jene,  die  dies,  obgleich  sie  es  konnton,  nicht  gehindert  hätten, 
die  schwerste  Verantwortlichkeit  nach  sich  ziehen.' 

Aber  Metternich  lehnte  den  Vorschlag  O'Donnell's  rundweg 
ab.  Er  sei  gewiss  willens.  Alles  beizutragen,  was  in  seiner 
Macht  stehe,  um  die  Armee  vor  finanziellen  Verlegenheiten  zu 


>  Mercy  an  Thugut    Bruxelle«,  le  27  juin  1794.    Orig.  eig.    Vivenoi-Zeiu> 
beig  IV,  308  ff. 

*  Ebenda. 

*  O^Donnell  an  Mettemch.   BnixaUet,  le  27  juin  1794.   Copie. 


Belgien  unter  der  GenenüstetthalterMbnft  Bnhenef  CkrU  (1798,  1794).  141 

bewahren.  Er  habe  nicht  gewünscht,  Brüssel  zu  verlassen; 
aber  O'Donnell  selbst  habe  der  letzten  Jointe  beigewohnt,  die 
sich  übereinstimmend  dahin  aussprach,  dass  dies  geschehen 
müsse,  wofern  das  Unternehmen  an  der  Sambre  scheitere  und 
Flandern  nicht  vom  Feinde  gesäubert  werden  könne.  Hätte 
Coburg  eine  genügende  Besatzung  beigestellt  und  die  Sicherheit 
der  Stadt  förmlich  garantirt,  so  würde  man  nicht  an  die  Ab- 
reise gedacht  haben,  die  unter  aUen  Umständen  misslich,  wie 
aber  die  Dinge  nunmehr  ständen,  unvermeidlich  sei,  um  nicht 
die  Gassen  und  die  Mitglieder  des  Gouvernements  der  grössten 
Gefahr  auszusetzen.  Bezüglich  des  beantragten  Militärgouveme- 
ments  erklärte  der  Minister,  dass  er  an  die  Gesetze  und  Ge- 
wohnheiten des  Landes  durch  Befehl  des  Kaisers  gebunden 
sei.  Wolle  indess  der  General  en  chef  der  Armee  die  Ver- 
waltung des  Landes  übernehmen,  weil  gebieterische  Umstände 
die  Entfernung  des  Gouvernements  erheischen,  wie  dies  im 
österreichischen  Erbfolgekriege  geschehen  sei,  so  stehe  es 
diesem  zu,  seine  Macht  zu  organisiren,  das  Gouvernement  habe 
damit  nichts  zu  schaffen.  Was  die  Consignationen  betreffe,  so 
sei  das  Requisitoire  an  den  Conseil  von  Brabant  erfolglos  ge- 
blieben; dem  Gouvernement  stehe  kein  anderes  Mittel  zu  Ge- 
bote, um  die  betreffenden  Gelder  dem  Feinde  zu  entziehen. 
Nur  dem  Militär  sei  es  möglich,  sie  in  Depot  zu  nehmen. 
Dabei  müsse  es  aber  auch  sein  Bewenden  haben,  da  sich  die 
Verwendung  der  Summen,  welche  Privatpersonen  angehörten 
und  von  denselben  nur  deponirt  worden  seien,  für  die  Bedürf- 
nisse der  Armee  eine  nicht  zu  rechtfertigende  Massregel  wäre, 
zu  der  das  Gouvernement  nicht  die  Hand  bieten  könne.  Er 
selbst  habe  beabsichtigt,  am  29.  Juni  Morgens  Brüssel  zu  ver- 
lassen, doch  woUe  er  noch  bis  zur  Rückkehr  O'Donnell's  bleiben, 
und  würde  er  sich  freuen,  wenn  derselbe  der  Ueberbringer 
von  Aufklärungen  wäre,  die  ihn  in  den  Stand  setzten,  noch 
länger  in  Brüssel  zu  verweilen.^ 

Mittlerweile  schickten  sich  auch  die  Stände  von  Brabant 
trotz  der  Gegenvorstellungen  Metternich's  an,  Brüssel  zu  ver- 
lassen. Daher  wurde  in  der  Jointe  vom  27.  Abends  beschlossen, 
dieselben  schriftlich  aufzufordern,  wenigstens  einen  Bevollmäch- 


>  Metternich  an  ODonnell.    Bnixellei,  le  SS  jain  1794.    Copie. 


143  IV.-  Abbandlnng:    t.  ZeiBBberg. 

tigten  zurückzulassen,  um  mit  den  Civilcommissären  über  die 
Forderungen  des  Militärs  zu  verhandeln.  Doch  erfolgte  keine 
Antwort;^  schon  in  den  nächsten  Tagen  zogen  sich  die  Stände 
nach  Antwerpen  zurück. 

Endlich  entsendete  Coburg  1  Bataillon  Infanterie  und 
2  Escadronen  Cavallerie  nach  Brüssel  und  ertheilte  dem  Feld- 
zeugmeister  Kinsky  den  Auftrag,  den  hochbetagten  Feldmarschail 
Bender  in  den  erforderlichen  Vorkehrungen  zu  unterstützen,' 
insbesondere  in  denjenigen,  welche  durch  die  constitutionellen 
Behörden  nicht  mehr  bewirkt  werden  könnten.  Dagegen  er- 
klärte Coburg,  dass  er  sich  nicht  für  berechtigt  erachte,  eine 
Militärverwaltung  zu  organisiren.  Vertraulich  konnte  O^Donnell 
dem  Minister  mittheilen,  dass  im  Falle  eines  Rückzuges  das 
Corps  des  Prinzen  von  Oranien  denselben  durch  Brüssel  nach 
Löwen  nehmen  und  es  dann  noch  immer  mögUch  sein  werde, 
sich  an  denselben  anzuschliessen,  sowie  dass  Feldzeugmeister 
Clerfayt  in  diesem  Falle  sich  hinter  den  Canal  zwischen  Ant- 
werpen und  Mecheln  setzen  soUe  und  ihm  die  Vertheidigung 
von  Antwerpen  auf  jeden  Fall  aufgetragen  worden  sei.  O'Donnell 
stellte  es  unter  diesen  Umständen  Metternich  anheiro,  woAir  er 
sich  entscheiden  woUe,  gab  aber  persönlich  der  Ueberzeugung 
Ausdruck,  dass  bei  dem  Vertrauen,  welches  das  Publicum  dem 
Minister  entgegenbringe,  sein  längeres  Verweilen  in  Brüssel 
ebenso  erwünscht,  als  seine  sofortige  Abreise  misslich  sei.^ 

Am  1.  Juli  forderte  Metternich  Limpens  von  Neuem  auf,  den 
Conseil  von  Brabant  zu  veranlassen,  bezüglich  seiner  Consigna- 
tionscasse,  sowie  bezüglich  jener  der  Stadt  Brüssel  schlüssig  zu 
werden.  Am  nächsten  Tage  versammelten  sich  die  beiden  Kam- 
mern des  Conseils  in  der  That;  sie  erklärten  aber,  dass  ihre  Ant- 
wort auf  jenes  Ansinnen  bereits  in  dem  Schreiben  enthalten  sei, 
das  Limpens  am  25.  Juni  an  den  Minister  gerichtet  habe,  sowie  in 
jener  mündlichen  Erklärung,  die  ihre  Deputation  am  26.  Abends 
dem  Minister  abgegeben  und  welche  dieser  so  überzeugend  gefun- 
den habe,  dass  jeder  weitere  Schritt  in  der  Sache  unterblieben  sei.^ 


*  De  Fierlant,  Ifaroacz  and  GonbAn  an  Metternich.    Malines,  le  2S  juin 
1794. 

*  Coburg  an  Bonder.    Braine  TAUeude,  Am  28.  Juni  1794.    Kr.-A. 

*  Zwei  Briefe  O^Donneiri  an  Metternich.    BruxeUes,  le  29  join  1794.  Copie. 
«  LimpenA  an  Metternich.   Bmxelles,  le  %•  joillet  1794.   Oopie. 


Belgien  unter  der  OenenaitoftihaltenBlwIl  Krsbenog  Carla  (179S,  1794).  143 

In  Brüssel  hatte  mittlerweile  die  allgemeine  Emigration  be- 
gonnen. yEs  gibt  wohl  wenig  Beispiele  eines  so  vollständigen 
Auszuges/  schreibt  Mercy,  ^selbst  die  grossen  Möbel  bis  zu  dem 
Getäfel  und  den  Spiegeln  hat  man  fortgeschafft.  In  den  grösseren 
Häusern  sieht  man  nichts  als  die  nackten  Mauern.  Die  Stände 
und  der  Abt  von  Villers,  die  Einen  als  Eigcnthümer  der  Mö- 
bely  der  Andere  als  Eigenthttmer  der  Spiegel  und  des  Tafel- 
werkes im  Ministerhfitel,  Hessen  dieselben  fortschaffen.'  Die 
Zahl  und  das  Gedränge  der  Wagen  und  Fuhrwerke  war  so 
gross,  dass  am  27.  die  Colonne  der  Flüchtlinge  ohne  Unter- 
brechung die  grosse  Strasse  von  Brüssel  bis  Tirlemont  occupirte. 
Auch  Mercy  beschloss  jetzt  seine  Effecten,  die  er  aus  Frank- 
reich gerettet  hatte,  in  Sicherheit  zu  bringen.  Da  aber  die  zu- 
verlässigsten seiner  Leute  in  Paris  zurückgelialten  wurden  und 
er  seine  Papiere  Niemandem  anvertrauen  wollte,  beschloss  er, 
sich  selbst  auf  acht  Tage  nach  Cöln  zu  begeben,  um  sich  so- 
dann dem  Hauptquartier  anzuschliessen.  Er  bestärkte  Metter- 
nich,  der  sich  am  29.  Juni  ins  Hauptquartier  begeben  und  durch 
den  Augenschein  überzeugt  hatte,  dass  Gefahr  vorläufig  nicht 
im  Verzuge  sei,  in  dem  Vorhaben,  so  lang  wie  möglich  in 
Brüssel  auszuharren.^ 

Mettemich  weilte  noch  am  2.  Juli  in  der  nun  fast  ver- 
ödeten Stadt.  In  seiner  Umgebung  befanden  sich  die  Mit- 
glieder der  Jointe  d'ötat.  Doch  noch  an  diesem  Tage  reisten 
dieselben  ebenfalls  ab;  nur  Staatssecretär  Müller  und  Finanz- 
rath  Barbier  blieben  zurück.  Da  aber  Mettemich  am  Morgen 
desselben  Tages  von  Coburg  ein  Schreiben  erhielt,  das  ,ihm 
viel  zu  denken  gab',  bereitete  er  seine  eigene  Abreise  für  den 
3.  vor.  Dringende  Geschäfte  nöthigten  ihn  gleichwohl,  dieselbe 
auf  den  4.  zu  verschieben. 

Am  4.  setzte  O^Donnell  den  Minister  in  Kenntniss,  Coburg 
werde  so  ktnge  als  möglich  den  Theil  von  Brabant,  der  durch 
die  Dyle  gedeckt  werde,  zu  behaupten  suchen.  Da  von  dieser 
Vertheidigungslinie  Brüssel  ausgeschlossen   sei,   so  ergebe  sich 


»  Mercy  an  Thugrnt.  A  mon  passage  k  Lihge,  le  3  juiUet  1794.  Orig. 
Vivenot-Zeissberg  IV,  315.  Ueber  die  Zust&nde  in  Biilssel  vgl.  auch  De 
Pradt  an  Mallet  du  Pan  vom  2.  Juli  in  des  Letzteren  M^moires  et  cor- 
respondanee  (Sajoui)  II«  S9. 


144  ly.  Abhandlung :  Zeisiberg. 

die  Nothwendigkeity  den  Conseil  von  Brabant  aufzufordern, 
seinen  Sitz  in  den  Theil  der  Provinz,  der  von  den  kaiserliehen 
Waffen  noch  beschützt  werde,  zu  verlegen.  Auf  diese  Weise 
würde  die  Consignationscasse  des  Conseils  vor  dem  Feinde  ge- 
rettet werden.  Auch  die  Depositaire  der  Consignationscasse  der 
Stadt  Brüssel  sollten  zu  Gleichem  veranlasst  werden.  Bei  dieser 
Gelegenheit  gab  zugleich  O'Donnell  in  Bezug  auf  eben  diese 
Gassen  eine  Erklärung  ab,  welche  den  Minister  durchaus  be- 
ruhigen konnte.  Er  verkenne  nicht  —  meinte  O'Donnell  —  dass 
die  consignirten  Gelder  Privateigenthum  und  daher  unverletz- 
lich seien,  aber  zugleich  seien  sie  strittiges  Eigenthum,  das, 
wenn  es  nach  dreissig  Jahren  noch  strittig  sei,  dem  Kaiser 
verfalle,  woraus  sich  ergebe,  dass  man  diesem  ein  indirectes 
Interesse  an  jenen  Geldern  nicht  absprechen  könne,  lieber- 
dies  sei  es  die  Pflicht  des  Kaisers,  seine  Unterthanen  in 
ihrem  Besitzthum  zu  schützen  und  nicht  zuzugeben,  dass  das- 
selbe zum  Kachtheil  der  wahren  Eigenthümer  verschleudert 
oder  in  Assignaten  verwandelt  werde.  Der  einzige  Zweck,  um 
dessentwillen  man  die  Gassen  in  Sicherheit  bringen  wolle,  sei, 
sie  dem  Feinde  zu  entziehen  imd  den  Unterthanen  Sr.  Maj.  zu 
erhalten.  E^  sei  anzunehmen,  dass  man,  wenn  der  Minister 
die  Sache  unter  diesem  Gesichtspunkte  darstelle,  in  Brüssel 
ebenso  wenig  auf  Widerstand  stossen  werde,  als  dies  in 
Gent  der  Fall  gewesen  sei.  Die  consignirten  Fonds  seien  un- 
verletzlich, und  man  möge  betonen,  dass  dieselben  den  wahren 
EigcnthUmem  selbst  während  der  französischen  Occupation 
gegen  Nachweis  des  Rechtstitels  ausgefolgt  werden  würden. 
Sollte  seine  Erklärung  nicht  ausreichend  befunden  werden,  so 
erbot  sich  O'Donnell,  eine  solche  von  Cobui^  beizubringen.  Ja 
er  gab  die  feierliche  Versicherung,  dass  man  militärischerseits 
selbst  auf  die  auch  blos  momentane  Verwendung  dieser  Gelder, 
die  man  für  den  Fall,  als  die  in  Aussicht  gestellten  Summen 
aus  Deutsehland  nicht  rechtzeitig  einlaufen  würden,  ins  Auge 
gcfasst  hatte,  verzichte.  Würde  man  selbst  diesen  Versiche- 
rungen nicht  trauen,  so  schlug  O'Donnell  vor,  den  Depositairen 
aufzutragen,  dem  Gouvernement  zu  folgen;  man  wolle  ihnen 
und  dem  letzteren  mit  Ausschluss  jeder  militärischen  Ingerenz 
die  Uebcrwachung  der  Gassen  anvertrauen  und  nur  eine  Es- 
corte,  so  stark,  als  sie  es  selbst  wünschten,  beistellen,  worüber 


B«lfieD  unter  der  OenerabUiibaltenebftft  Enbereog  Carla  (179S,  1794).  145 

sie  sich  mit  dem  Qeneralcivilcommissär  zu  verständigen 
hätten.^ 

Mettemich  verliess  jetzt  (4.  Juli)  Brüssel.  Unmittelbar 
vorher  gab  er  auf  O'Donnell's  Vorschlag  durch  Druck  öffentlich 
bekannt,  dass  die  Anweisungen  an  den  Tresor,  deren  viele  in 
den  Händen  der  Lieferanten  circulirteU;  zur  Verfallszeit  an  dem 
Orte,  an  dem  sich  der  Schatz  befinde,  ausbezahlt  werden 
würden.* 

Brüssel  wurde  in  der  Nacht  vom  6.  auf  den  7.  von  Co- 
burg geräumt,  in  der  nächstfolgenden  Nacht  zog  die  Nachhut 
unter  Clerfayt  durch  die  Stadt;  am  9.  rückten  die  Franzosen  ein.' 

Mettemich  begab  sich  zunächst  nach  Hecheln,  wo  er  noch 
am  4.  Juli  eintraf.^  In  seiner  Umgebung  befanden  sich  der 
Chefpr^ident,  die  neuernannte  Jointe  und  die  Mitglieder  des 
geheimen  Finanzcomit^s.  Die  übrigen  Mitglieder  und  Beamten 
des  Gouvernements  hatten  sich  nach  Roermonde  begeben.^  Von 
Mecheln  aus  richtete  Mettemich  entsprechend  dem  Vorschlage 
O'Donnell's  (5.  Juli)  durch  den  Kanzler  an  den  Conseil  von  Bra- 
bant  die  Aufforderung,  seinen  Sitz  nach  Löwen,  Antwerpen 
oder  Arschot  zu  verlegen  und  dahin  seine  Archive  und  seine 
Consignationscasse  schaffen  zu  lassen.^  In  einem  zweiten  Schrei- 
ben, von  welchem  der  Kanzler  indess  nur  dann  Gebrauch 
machen  sollte,  wenn  der  Conseil  den  Gehorsam  versagen  würde,^ 
trug  Mettemich  dem  Letzteren  auf,  selbst  für  den  Fall,  dass 
sich  die  Mitglieder  desselben  nicht  in  genügender  Anzahl  an 
einen  der  bezeichneten  Orte  würden  begeben  können,  wenigstens 
die  Consignationscasse  mit  den  Greffiers  consignataires  ent- 
weder zur  Armee  zu  schaffen  oder  unter  Bedingungen,  die 
sie  selbst  formuliren  könnten,  der  Obhut  des  Gouvernements 
anzuvertrauen.  Bestehe  jedoch  der  Conseil  darauf,  dass  die 
Casse  in  Brüssel  verbleibe,  so  drohte  Mettemich,  denselben  da- 
für gegenüber  dem  Publicum  und   den  Interessenten   verant- 


^  0*DonneU  an  Mettemich.   Braxelles,  le  4  jttiUet  1794.    Copie. 
'  Metterntch  an  Trauttmansdorfif.    Bmzelles,  le  3  juillet  1794.  Orig. 

*  Derselbe  an  denselben.    DoMeldorf,  le  26  juillet  1794.    Orig. 

*  Mettemich  an  Enhenog  Carl.  Malines,  le  6  juillet  1794.  Orig.  eig.  A.>A. 
^  Erahersog  Carl  an  Mettemich.    Malines,  le  5  juillet  1794.    Orig.     A.-A. 

*  Mettemich  an  den  Conseil  von  Brabant  Malines,  le  6  juillet  1794.  Copie. 

*  Mettemich  an  Limpens.   Malines,  le  5  juillet  1794.   Copie. 
Sitnac»b«r.  d.  phil.-lütt.  Ol.  CXXXI.  Bd.  4.  Abb.  10 


146  IV.  Abhandlnnf :  ZeitBberg. 

wortlich  machen  nnd  letztere  von  dem  Anerbieten^  das  er  dem 
Conseil  gemacht  habe,  in  Kenntniss  setzen  zu  wollen.^  Eine  ähn- 
liche Aufforderung  erging  an  den  Magistrat  von  Brüssel;  auch 
diesem  wurde  im  Falle  der  Weigerung  mit  der  Bekanntgebung 
des  Sachverhaltes  gedroht.^ 

Das  Schreiben  Metternich's  an  Limpens  traf  am  6.  Juli 
um  47)  Uhr  Morgens  in  Brüssel  ein.  Limpens  berief  sofort 
den  Conseil.  Allein  eine  beschlussf^hige  Sitzung  kam  nicht  zu- 
stande. Persönlich  sprach  Limpens  die  Ueberzeugung  aus,  dass 
es  bei  dem  völligen  Geldmangel  unmöglich  sei,  den  Conseil 
anderswohin  zu  verlegen  und  zu  bewirken,  dass  demselben  die 
zur  Justizpflege  erforderlichen  Beamten,  Advocaten,  Procura- 
toren,  Huissiers  u.  dgl.  folgten.  Er  selbst  habe  seiner  Stellung 
bisher  nur  Opfer  gebracht,  habe  seit  drei  Monaten  sein  Ge- 
halt nicht  bezogen,  und  sein  geringes  Privatvermögen  bestehe 
in  Staatsrenten,  die  nichts  trllgen.^ 

Nicht  tröstlicher  lautete  die  Antwort  des  Magistrates  von 
Brüssel.  Er  sei,  hiess  es,  erstaunt,  dass  ihn  der  Minister  ftlr 
die  Weigerung,  seinem  Wunsche  zu  entsprechen,  verantwort- 
lich machen  wolle.  Sie  hätten  nicht  die  mindeste  Verant- 
wortlichkeit in  Bezug  auf  jene  Gelder  übernommen  und 
würden  vielmehr  eine  solche  auf  sich  wälzen,  wenn  sie  die 
Gelder  fortschaffen  würden.  Das  Publicum  sei  von  der  Gefahr, 
in  der  jene  Gelder  schwebten,  hinlänglich  unterrichtet  Die, 
welche  sich  einer  solchen  Gefahr  nicht  aussetzen  wollten,  hätten 
ihre  Gelder  herausgenommen,  die  anderen  sie  in  Depot  be- 
lassen, in  der  festen  Ueberzeugung,  dass  dieselben  dort  besser 
als  in  Privathäusern  gesichert  seien.^ 

Doch  gab  sich  Mettemich  mit  dem  Bescheide,  den  ihm 
Limpens  crtheilt  hatte,  nicht  zufrieden.  Er  trug  ihm  auf,  am 
7.  früh  den  Conseil  ,so  wie  er  sei'  zu  versammeln,  um  über 
seine  Depesche  zu  berathen  und  eine  positive  Antwort  zu  er- 
theilen.  Es  genüge  —  fUgte  er  bei  —  wenn  der  Conseil  in 
beschlussfkhiger  Anzahl  seinen  Sitz  anderswohin  verlege,   da 


'  Metternich  an  den  Conneil  von  Brabant.  Malines,  le  5  joillet  1794. 

'  Metternich  an  den  Ma^trat  ron  BrflMel.  Maline«,  le  6  juillet  1794.  Copie. 

*  Limpenn  an  Metternich.    Bruxellet,  le  0  juillet  1794.    Copie. 

*  Der  Magistrat  von  BrOaael  an  Metternich.  Bruxelles,  le  6  juUlet  1794.  Copie. 


Belfiaii  unter  dar  OeDermlstattbaltaiMhalt  Bnberxog  CarU  (179$,  1794).  147 

es   immerhin   zulässig  sei,   dass  die  Mitglieder,   die  durch  Ge- 
sondheits-  oder  andere  Rücksichten  gebunden  seien,  in  Brüssel 
verbleiben.*    Doch  blieb  diese  letzte  Aufforderung  unerwidert.* 
Mittlerweile   hatten   die  Stände  von  Brabant  ihre  Cassen 
und  Papiere  zu  Schiff  an   die  holländische  Grenze  —  wie  sie 
vermeinten  —  in  Sicherheit  gebracht.    Es  war  dies  mit  Erlaub* 
niss  Mettemich's   geschehen;  ja   dieser  hatte   ihnen  das  Schiff 
zur   Verfügung    gestellt.     Um    so   grösser   war   seine   Ueber- 
raschung,  als  er  vernahm,   dass  jenes  Fahrzeug  bei  Lillo  an 
der  Scheidemündung  vom  Militär  angehalten   und  dessen  La- 
dung mit  Beschlag  belegt  worden  sei,  und  zwar  nicht  nur  die 
Gasse  der  Stände,  sondern   auch   die  auf  dem  Schiffe  befind- 
lichen Effecten  von  Privatpersonen,  letzteres  wohl  deshalb,  weil 
das  Militär,   minder  vertrauensselig  als  Mettemich,  argwohnte, 
dass  jene  angeblichen  Privateffecten  einen  Theil  des  ständischen 
Vermögens  bildeten.     Die  Stände  erhoben  sofort  Beschwerde, 
während   sich  Mettemich  von   der  Militärbehörde  Aufschlüsse 
erbat,  die  er  jedoch  anfangs  nicht  zu  erlangen  vermochte.    Denn 
Bender  behauptete,  nichts  von  der  Sache  zu  wissen;  der  Ge- 
neralkriegscommissär  O'Donnell  hingegen,   dass  Mercy  den  ge- 
nannten FeldmarschaU   beauftragt  habe,   doch   fügte  er  hinzu, 
er  glaube,   dass   die   Beschlagnahme  aufgehoben   würde,   wo- 
ferne  die  Stände  erklärten,   die  Gasse   nur  im  Nothfalle  und 
unter  der  Obhut  des  Kaisers  mit  dem  Tresor  royal  nach  Roer- 
monde  schaffen  zu  wollen.    In  der  That  fand  sich  der  Pension- 
naire   im  Namen  der  Stände   zu  einer  schriftlichen  Erklärung 
in  diesem  Sinne  bereit.    Als  aber  Mettemich  dieselbe  an  O'Don- 
nell  sandte,   wies  ihn  dieser  an  Bender,   Letzterer  an  Goburg, 
der  sich   seinerseits  wieder   auf  O'Donnell  berief.    Da   dieser 
auch  jetzt  von  der  Sache  nichts   wissen   wollte,   wandte  sich 
Mettemich  an  Bender's  Stellvertreter  in  Brüssel  Feldzeugmeister 
Kinsky,  der  sich  aber  ebenfalls  ftkr  incompetent  erklärte.     Da 
sich   zuletzt  herausstellte,   dass  der  Befehl  der  Beschlagnahme 
von  Bender   ausgegangen  sei,   richtete  Mettemich  an  den  Erz- 
herzog'  die   Bitte,   dass   er   dem  ihm  untergebenen  General- 


'  Mettemich  an  Limpens.    MalinM,  le  6  jnillet  1794.    Copie. 

*  Mettemich  an  Trauttmansdorff.    Roeraionde,  le  16  jnillet  1794.     Orig. 

*  Mettemich  an  Enhenogf  Carl.   Malinea,  le  4  jnUlet  1794.  Orig.  eig.  A.-A. 

10* 


148  lY.  AbhandloDg :  Zeistberg. 

commando  von  Brüssel  die  Aufhebung  jener  Verfbgnng  als 
einer  durchaus  inconstitutionellen  Massregel  und  als  einer 
Ueberschreitung  der  militärischen  Befugnisse  befehle.  Indess 
lehnte  auch  der  Erzherzog  vorsichtig  jede  Intervention  in 
dieser  Sache  ab.  Er  missbiUigte  zwar  die  Festhaltung  des 
Schiffes^  aber  er  versagte  doch  einem  Auftrage  an  Kinsky  die 
erbetene  Unterschrift^  da  ihm  der  Kaiser  befohlen  habe,  die 
Geschäftsleitung  des  Qouvernements  dem  Minister  vollständig 
zu  überlassen^  und  da  er  die  Instructionen,  welche  Mercy  er- 
theilt  sein  mochten,  nicht  kenne.^  Mettemich  legte  die  An- 
gelegenheit noch  einmal  der  Jointe  d'^tat  zur  Berathung  vor, 
welche  ihrerseits  von  der  Ansicht  ausging,  dass  das  Militär 
die  Beschlagnahme  nicht  verfbgen  durfte,  ohne  dazu  von 
der  competenten  Autorität,  in  diesem  Falle  den  Instructionen 
des  Kaisers  und  den  Gesetzen  des  Landes  gemäss  von  dem 
Gouvernement  aufgefordert  worden  zu  sein,  und  dass  daher 
Mettemich  selbst  einen  Befehl  an  den  Commandanten  der  Cita- 
delle  von  Antwerpen  erlassen  möge,  wozu  er,  da  er  die  Stelle 
des  abwesenden  Generalstatthalters  vertrete,  berechtigt  und  — 
was  allerdings  etwas  sophistisch  klingt  —  durch  den  letzten 
Brief  des  Erzherzogs  subdelegirt  sei.  So  erliess  denn  Metter- 
nich  wirklich  an  den  Commandanten  und  an  den  Receveur 
principal  von  Antwerpen  den  Auftrag,  nach  erfolgter  Visitation, 
zu  der  er  die  Zustimmung  des  Pensionärs  der  Stände  eingeholt 
hatte  und  die  in  Beisein  einer  MiUtärperson  stattfinden  sollte, 
das  angehaltene  Schiff  freizugeben  und  die  Gasse  den  Ständen 
zurückzustellen,^  wobei  er  sich  wenigstens  nachträglich^  sogar 
auf  die  Zustimmung  des  Erzherzogs  berief.  Freilich  gab  er 
sich  über  den  Erfolg  dieses  Schrittes  keiner  Täuschung  hin, 
zumal  die  Gasse  inzwischen  in  das  Ariilleriedep6t  zu  Mecheln 
gewandert  war.  Durch  den  Erzherzog  aber  sendete  er  an 
Mercy,  den  geistigen  Urheber  der  Sache,  ein  Schreiben,  in  dem 
es  unter  Anderem  hiess:  ,Ich  kann  Ihnen  nicht  verbergen,  daas 
mir  dieser  Vorfall   sehr  peinlich  gewesen  ist,  im  Interesse  des 

>  Erzherzog  Carl  an  Mettemich.    Waterloo,  le  6  juillet  1794.  Copie.  A.-A. 

*  Mettemich  an  Erzherzog  Carl.  Everbode,  le  10  jaillet  1794.  A.-A.  Orig. 
eig. 

*  Mettemich   an   die  Stände   von  Brabant.     DüMeldorf,   le  27  aoOt  1794. 
Doch  iat  diese  Depesche  nicht  mehr  an  ihre  Adrette  abgegangen. 


Belfien  unter  dar  OenanlsUftihaltenohan  Enbanog  Carls  (1799,  1794).  149 

Dienstes,  and  weil  ich  fand,  dass  derselbe  allen  Principicn  des 
hiesigen  Gonvemements  widerspreche,  und  weil  ich  die  trau- 
rigen Folgen  desselben  in  der  öffentlichen  Meinung  voraussah. 
Ich  hatte  um  so  mehr  Grund,  darüber  verletzt  zu  sein  und  die 
ganze  Sache  dem  Hofe  vorzulegen,  als  dies  sozusagen  der 
Autorität  des  Gouvernements  zum  Trotz,  ungeachtet  seiner  Vor* 
Stellungen  durch  eine  incompetente  Autorität  und  in  einer  Weise 
geschehen  ist,  die  geeignet  ist,  jene  Sr.  Maj.  zu  compromittiren, 
Beschwerden,  an  denen  es  die  Stände  nicht  fehlen  Hessen,  her- 
vorzurufen und  Sr.  Maj.  Ansichten  und  Principien  unterzu- 
schieben, die  man  meines  Erachtens  nicht  aufkommen  lassen 
darf.*» 

Uebrigens  blieb  die  ständische  Casse  auch  fernerhin  in 
Beschlag.'  Dies  hatte  freilich,  wie  Metternich  beton te,  die  Folge, 
dass  die  Stände  von  Brabant  ihren  Obliegenheiten  nicht  mehr 
nachkommen,  die  Pionnierarbeiten  nicht  bezahlen,  die  Renten 
nicht  verzinsen,  die  Kosten  des  Zwangshauses  zu  Vilvorde  nicht 
bestreiten  und  eine  fUr  den  Hof  halt  des  Erzherzogs  bereits  be- 
willigte Summe  von  20.000  Gulden  nicht  ausbezahlen  konnten.' 
Namentlich  letzteres  betonte  Metternich  immer  wieder,  in  der 
freilich  vergeblichen  Hoffiiung,  den  Erzherzog  denn  doch  noch 
zu  einer  Intervention  in  dieser  heiklen  Frage  zu  verleiten.^ 

Bei  dieser  Gelegenheit  hatte  übrigens  das  Militär  auch  in 
Erfahrung  gebracht,  dass  schon  vor  einiger  Zeit  Archiv  und 
Casse  der  flandrischen  Stände  nach  Holland  geschafft  worden 
seien.^  Im  Auftrage  Mercy's  reclamirte  Pelser  dieselbe  bei  den 
holländischen  Generalstaaten, ^'  die  in  der  That  am  11.  Juli  die 
Festhaltung  jener  Casse,  die  wenige  Tage  zuvor  zu  Rotterdam 
zur  Weiterbeförderung  nach  Cöln  mit  dem  Tr^orier  Carpentier 
angelangt  war,  veranlassten  (16.  Juli).^ 

^  Metternich  an  Mercy.    Diest,  ce  10  juillet  1794.    Copie. 

'  Mercy  an  Tbugut.    Pr^  de  St.  Tronde,  le  15  juillet  1794.  Orig,  eig. 

*  Metternich  an  Erzherzog  Carl.  Everbode,  le  lOjniilet  1794.  Orig.  eig.  A.-A. 
^  Metternich  an  Enherzog  Carl;  ebenda.  Postscript.  Derselbe  an  denselben. 

Koermonde,  le  18  juillet  1794.    Orig.  eig.  A.-A. 
^  Hauptmann  Kroch  an  Bender.   Brftssol,  den  1.  Juli  1794. 

*  Pelser  an  Thugut.    La  Haye,  ce  11  juillet  1794. 

*  Derselbe  an  denselben.  La  Haye,  ce  15  juillet  1794.  Pelser  an  Metter- 
nich. La  Haye,  le  16  juillet  1794.  Copie.  Derselbe  an  Thugut.  Ebenda, 
ce  18  juillet  1794. 


150  lY.  Abbandlonc:  Zaitsberf. 

Metternich  theilte  auch  diesen  Zwischenfall  Trauttmans- 
dorff  mit  dem  Bemerken  mit,  dass  er  an  den  betreffenden  An- 
ordnungen keinen  Antheil  gehabt^  dass  dieselben  vielmehr  ledig- 
lich von  Mercy  ausgegangen  seien^ '  und  sprach  seine  Verwunde- 
rung über  die  ohne  sein  Vorwissen  erfolgte  Verfügung  aus,  da 
doch  die  Stände  von  Flandern  mit  Wissen  und  Willen  des 
Gouvernements  ihre  Cassen  und  Archive  in  Sicherheit  gebracht^ 
ja  sich  bereit  erklärt  hätten^  dieselben  unter  die  Obhut  des 
Gouvernements  zu  stellen,  sobald  sie  darum  angegangen  würden.' 

In  Hecheln  erfuhr  Metternich  (6.  Juli),  dass  die  Opera- 
tionslinie von  Antwerpen  bis  Mecheln  von  den  Engländern,  von 
Mecheln  bis  Löwen  von  den  Holländern  und  weiterhin  von 
den  Kaiserlichen  besetzst  werden  sollte.  Da  nun  Roermondc  als 
Sitz  des  Gouvernements  von  dem  neuen  Hauptquartier  Coburg's 
zu  ferne  lag,  so  entschied  sich  die  Jointe  fbr  die  Wahl  von 
Dicst  als  eines  intermediären  Postens  zwischen  dem  Hauptquar- 
tier einer-  und  dem  vorläufigen  Sitz  des  Civilcommissariats 
Tirlemont  andererseits,  in  der  Art,  dass  der  Minister  vorläufig 
in  Diest,  der  Rest  des  Gouvernements  aber  in  Roermonde  ver- 
bleiben sollte.' 

Metternich  schlug  seinen  Sitz  in  der  Abtei  Everbodo  bei 
Diest  auf.  Müller,  der  Staatssecretär,  findet  in  einem  Schreiben 
an  den  Erzherzog  nicht  Worte  genug,  um  die  Trostlosigkeit 
des  Ortes  zu  schildern,  wo  man  sich  umgeben  von  einer  Sand- 
wüste  und  in  Folge  der  schlechten  Postverbindung  ohne  jeden 
Verkehr  mit  der  Aussenwelt  befinde  und*  blos  mit  jenem 
Schwärm  von  Herzogen,  französischen  Bischöfen  und  Intriganten, 
die  den  Minister  umgäben,  in  Berührung  komme,  welche  Heu- 
schrecken gleich  in  den  kleinen  Städten  und  Flecken  der  Nach- 
barschaft die  Lebensmittel  aufzehrten  und  den  Beamten,  die 
dem  Gouvernement  berufsmässig  zu  folgen  hätten,  die  Woh- 
nungen entzögen.  Auch  schien  Diest  dem  Staatssecretär  bereits 
gefährdet,  falls  die  Armee  von  einem  neuen  Unglücksfall  be- 
troffen würde,  da  in  der  sandigen  Gegend  und  durch  die  Militär- 


*  Metteniicli  an  Tranttnumsdorff.   Roermonde,  le  18  juillet  1794«  Orig. 

*  Denelbe  an  denselben.    Roermonde,  le  16  juillet  1794.   Ori|;. 

*  R^ultat  de  la  jointe  d'4tat,  ienue  le  6  juillet  (1794)  ohez  V.  E.  le  mt- 
nistre  pl^nipotentiaire  k  Tlidtel  de  rarcheTdch4. 


152  IV.  Abliandlnng:  Zeissberg. 

nich  zeigte  sich  hiczu  bereit,^  als  or  zu  seiner  Ueberraschung 
von  Traüttmansdorff  benachrichtigt  virurde,  dass  der  Kaiser  das 
Gouvernement  aufgelöst  habe.* 

X.  Die  AaflSsnng  des  OonTeriiemcnts. 

Schon  am  1 .  Juli  theilte  der  Kaiser  durch  ein  Allerhöch- 
stes Handschreiben  Metternich  mit,  dass  er  ^zum  Besten  des 
Dienstes'  beschlossen  habe^  die  Administration  des  Occupations- 
gebietes  ^provisorisch'  von  jener  der  Niederlande  zu  trennen 
und  unter  Oberleitung  der  Hof-  und  Staatskanzlei  Mercy  an- 
zuvertrauen.* 

Die  bisherige  Jointe  administrative  du  pays  conquis  hatte 
das  Beispiel  des  Gouvernements  befolgt;  sie  hatte  sich  selbst 
nach  Roermonde,  ihr  Archiv  nach  Holland  geflüchtet.^  Später 
wies  ihr  Metternich  die  Stadt  Nöau  in  Limburg  zum  proviso- 
rischen Sitze  an.^  In  Wirklichkeit  war  ihre  Thätigkeit  zu  Ekide; 
mit  Recht  bezeichnete  sie  Mercy  selbst  als  eine  ^in  partibus  in- 
iidelium'  gelegene  Administration,  weshalb  das  Archiv  ruhig  in 
den  Kisten,  in  die  man  dasselbe  verpackt  habe,  verbleiben 
könne.  Um  ausser  dem  ,lucrum  cessans'  nicht  auch  noch  ein  ,dam- 
num  emergens'  zu  erleiden,  schlug  er  vor,  dass  die  Emolumente, 
welche  die  Mitglieder  der  Jointe  als  solche  bisher  bezogen 
hatten,  entfallen  sollten,  was  um  so  leichter  geschehen  könne, 
als  dieselben  insgosammt  bei  dem  Gouvernement  angestellt  seien,^ 
eine  Behauptung,  die  freilich  nur  von  den  eigentlichen  Mit- 
gliedern der  Jointe,  nicht  von  den  untergeordneten  Organen 
derselben,  wie  namentlich  von  der  dortigen  Maröchaussäe  galt^ 

Uebrigens  war  diese  Verfügung  nur  das  Vorspiel  der  Auf- 
lösung des  niederländischen  Gouvernements.  Der  Kaiser  miss- 
billigte nämlich  vor  Allem  und  auf  das  Schärfste  die  voreilig^ 


^  Metternich  an  Traüttmansdorff.    Dusseldorf,  le  l*'  aoüt  1794.  Ortg. 

*  Derselbe  an  denselben.   Aix-la-Chapelle,  le  8  aoüt  1794.  Copie. 

*  Der  Kaiser  an  Mottemich,  desgleichen  an  Thugut  SchOnbrnnn,  le  1*  jttil< 
let  1794.    Orig. 

^  Jointe  d*ötat  tenne  ches  Metternich.    Roermonde,  le  14  juillet  1794. 

*  Mercy  an  Thugut    BrQhl,  le  27  juillet  1794. 

*  Mercy  an  Metternich.  Pr^  de  St.  Tronde,  le  18  juillet  1794.  Copie. 

*  Metternich  an  Traüttmansdorff.   Düsseldorf,  le  26  jutllet  1794.    Orig. 


Belgien  unter  der  Generabtatthalfterscliftfl  Bnherxeg  CarU  (179S,  1794).  153 

Entfernung  desselben  ans  Brüssel  zu  einer  Zeit,  als  diese  Stadt 
noch  durch  eine  in  der  Nähe  stehende  Armee  gedeckt  gewesen 
sei,  da  sich  die  Bestürzung  des  Gouvernements  auch  weiteren 
Kreisen  mitgetheilt,  die  Flucht  desselben  den  Ständen  zu  üblem 
Beispiel  gedient  und  da  man  sich  dadurch  der  Mittel  beraubt 
habe,  ein  Land  zu  verwalten,  das  in  Folge  eines  unglücklichen 
Zufalles  noch  nicht  als  verloren  anzusehen  sei,  sondern  vielmehr 
Alles  zu  seiner  Selbstvertheidigung  aufbieten  sollte.  Er  ging 
zwar  nicht  auf  den  Vorschlag  TrauttmansdorfiTs  ein,  den  bei 
der  Armee  weilenden  Erzherzog  neben  der  ihm  als  General- 
gouvemeur  zustehenden  Civilgewalt  ad  Interim  auch  mit  einer 
Militärgewalt  über  das  Land  zu  betrauen,  oder  falls  dies  die 
militärische  Subordination  nicht  gestatte,  da  derselbe  nicht  die 
Armee  commandire,  letztere  Gewalt  Coburg  zu  übertragen, 
wohl  aber  betonte  er,  dass  nicht  das  Civilgouvernement,  sondern 
lediglich  der  Commandant  der  Armee  die  jeweilige  Gefahr 
zu  beurtheilen  habe,  und  ertheilte  daher  den  Auftrag,  dass  in 
Zukunft  Letzterer  Zeit  und  Richtung  der  Abreise  des  Gou- 
vernements von  Fall  zu  Fall  zu  bestimmen  habe.  ,Sie  werden,' 
lautet  die  Resolution,  ,demnach  Meinem  Minister  eröflPhen,  dass 
es  Mein  ausdrücklicher  Wille  ist,  dass  er,  solange  Meine  Armeen 
noch  im  Lande  sind,  diejenige,  welche  dasselbe  zuletzt  räumen 
wird,  nicht  verlassen  darf,  sondern  derselben  überall  mit  den 
Mitgliedern  der  Jointe  d'^tat  und  einigen  Mitgliedern  der 
obersten  Gerichtshöfe  zu  folgen  hat,  um,  so  oft  sich  dazu  die 
Nothwendigkeit  ergibt,  die  erforderlichen  Weisungen  ertheilen 
zu  können,  da  Ich  nicht  will,  dass  man  wie  bei  der  letzten 
Räumung  der  Niederlande  ein  Gouvernement  zu  Roermonde, 
Maestricht  oder  Wesel  einsetze,  sondern  vielmehr  fest  ent- 
schlossen bin,  dass,  sobald  das  gesammte  Gouvernement  seine 
Functionen  nicht  mehr  in  passender  Weise  ausüben  kann,  das- 
selbe gänzlich  aufzuhören  und  das  Militär  an  dessen  Stelle  zu 
treten  hat.** 

Es  fiel  Mettemich  allerdings  nicht  schwer,  derartige  Vor- 
würfe wenigstens  zum  Theil  zu  entkräften.  Nicht  mit  Unrecht 
durfte  er  in  seiner  Selbstvertheidigung  betonen,  dass  das  Gou- 


^  Traattmantdorff  an  den  Kaiser.    Vienne,  ce  10  juUlet  1794  mit  der  ent- 
sprechenden Eeeolntion  bei  Vivenot-Zeissberg  IV,  828  ff. 


154  lY.  Abbandluiif :  Zeittberg. 

vernement  keineswegs  blos  auf  seine  eigene  Sicherheit  Bedacht 
genommen ;  sondern  dass  er  persönlich  Brüssel  erst  am  Vor- 
abend des  Tages  verlassen  habe,  an  welchem  die  Stadt  von  Co- 
burg geräumt  worden  sei^  dass  er  in  der  Folge  seinen  Sitz 
stets  jenem  des  Hauptquartiers  angepasst  und  denselben  je- 
weilig im  Einvernehmen  mit  Coburg  oder  auf  einen  Wink 
O'Donneirs  oder  endlich  auf  den  Rath  des  Erzherzogs  geändert 
habe.^  Doch  war  dies  nicht  die  Hauptursache,  um  derentwillen 
der  Kaiser  dem  Minister  seine  Unzufriedenheit  zu  erkennen 
gab.  Diese  wurzelte  vielmehr  in  der  SteUung,  welche  Metter- 
nich,  als  es  sich  um  die  WegfUhrung  der  öffentlichen  Cassen 
handelte,  zu  Gunsten  der  Stände  als  unerwünschter  Anwalt 
einer  Verfassung  einnahm,  die  der  Kaiser  als  sein  Werk  be- 
zeichnete und  die  daher,  wie  er  meinte,  in  so  ausserordent- 
lichen Zeiten  wie  die  gegenwärtige  nicht  in  Betracht  kommen 
dürfe.  Freilich  hatte  Metternich  damals  von  dem  Befehl, 
den  der  Kaiser  am  13.  Juni  im  tiefsten  Vortrauen  an  Mercy 
hatte  ergehen  lassen,  noch  keine  Kenntniss,  sondern  wurde 
erst  jetzt  durch  Trauttmansdorff  in  das  Qeheimniss  desselben 
eingeweiht.* 

Die  Mittheilung  selbst  erfolgte  im  Zusammenhange  mit 
der  finanziellen  Bedrängniss,  in  der  sich  der  Wiener  Hof  ge- 
rade damals  befand. 

Das  »geheime  Finanzcomitö^  war  wirklich  ins  Leben  ge- 
treten und  hatte  am  7.  Juni  dem  Minister  den  von  der  Chambre 
des  comptes  entworfenen  Voranschlag  für  den  Monat  Juni  vor- 
gelegt, aus  dem  sich  ein  Deficit  von  mehr  als  2,600.000  Qulden 
selbst  dann  ergab,  wenn  das  engUsche  Anlehen  f\lr  diesen  Monat 
1  Vs  Millionen  eintrug.  Allein  letzteres  war  im  höchsten  Grade 
unwahrscheinlich.  Gleich  diesem  wurde  auch  der  Fortgang 
des  bei  dem  Hause  Ncttine  eröffneten  (belgischen)  Anlehens 
durch  die  letzten  KriegsvorAÜle  höchst  ungünstig  beeinflusst, 
und  letztere  wirkten  auch  auf  den  Einlauf  der  Summen  zurück, 
zu  deren  Bezahlung  die  Provinzen  verpflichtet  waren.  Sie 
hatten  während  des  letzton  Monates  fast  nichts  bezahlt,  und 
alle  Versuche,   die  Provinz  Flandern   zu  Bezahlung    des    im 


>  Metternich  an  Tnuittmanadorff.    Dnsseidorf,  le  25  juUlet  1794. 
*  Tranttmansdorff  an  Metternich.    Vienne,  le  l*i  jttUlet  1794.  Orig. 


B«lfiMi  onter  d«r  G«BMmlfltelth«lterwkalt  Bnbenog  Cvlt  (179S,  1794).  155 

vorigen  Jahre  bewilligten  Don  gratnit  von  800.000  Golden  zu 
bewegen,  waren  fmchtloa  geblieben.  Nnr  mit  äusserster  Anstren- 
gung aller  Kräfte,  mit  völliger  Erschöpfung  der  Baarfonds,  durch 
Creirung  neuer  Assignationen  u.  dgl.  glaubte  man  den  Ausfall 
für  den  Monat  Juni  decken  zu  können.  Für  den  Juli  stand 
man  völlig  rathlos  da,  wofeme  nicht  aus  Wien  Geldhilfe  kam.^ 

Ausdrücklich  erklärte  das  Gouvernement,  dass  Hilfe  nur 
von  Seiten  der  deutschen  Finanzen  zu  erwarten  sei.  Allein 
das  Directorium  in  Wien  bezeichnete  es  seinerseits  geradezu 
filr  ausgeschlossen,  ,so  ungeheure  Geldsummen  in  der  Fort- 
setzung einer  Provinz  zuzusenden,  der  schon  seit  geraumer 
Zeit  hätte  daran  gelegen  sein  sollen,  zu  eigener  Selbsterhaltung 
die  sie  vertheidigenden  Kriegsheere  aus  dem  Ueberflusse  ihres 
durch  das  allgemeine  Drangsal  des  Elrieges  zusammengehäuften 
Reichthums  zu  unterstützen',  die  aber  hiezu  bei  der  missgttnsti- 
gen  Stimmung  der  Stände  und  Gemeinden  trotz  der  Gefahr,  das 
dem  Staate  und  der  Selbsterhaltung  verweigerte  Vermögen  der 
Raublust  des  Feindes  preisgegeben  zu  sehen,  nicht  zu  bewegen 
gewesen  sei.  Unter  solchen  Umständen  bleibe  nichts  übrig,  als 
dass  das  Gouvernement  die  zur  Erhaltung  der  Armee  erforder- 
lichen Fonds  sich,  sei  es  wie  immer,  selbst  verschaffe.  Das  Di- 
rectorium beantragte  daher  ganz  im  Sinne  der  einst  (13.  Juni)  an 
Mercy  ergangenen  Weisung,  dass  das  Gouvernement  alle  Cassa- 
vorräthe  der  Stände,  der  geistHchen  Gemeinden  und  Corpora- 
tionen,  die  Depositengelder  der  Städte  u.  dgl.,  gegen  Aushändi- 
gung von  Empfangsscheinen,  welche  die  Verbindlichkeit  späterer 
verzinslicher  Zurückzahlung  enthielten,  mit  Beschlag  belege  und 
unmittelbar  für  den  Bedarf  der  Armee  verwende.  Von  der  Klug- 
heit des  Gouvernements  werde  es  abhängen,  Stände  und  Gemein- 
den von  der  Nothwendigkeit  dieser  Massregel  ab  ,eines  gegen  den 
Raub  des  Feindes  dienlichen  Verwahrungsmitteb'  zu  überzeugen.' 

Diese  vom  8.  JuU  datirte  Note  des  Directoriums  wurde 
von  Trauttmansdorff  dem  Kaiser  am  10.  Juli  vorgelegt  und 
von  diesem  approbirt.'  Am  12.  setzte  Trauttmansdor£f  Metter- 
nich  in  Kenntniss  von  jener  Note.    Es  liege  ihm  fern,  erklärte 


^  Das  Comitd  secret  an  Metternich.    Bruzelles,  le  7  juin  1794. 

'  KoUowmt  an  Traatimanadorff.   Wien,  den  8.  Juli  1794. 

'  Vgl.  TranUmansdorff  an  den  Kaiser.   Vienne,  le  10  joillet  1794. 


156  IV.  AbhandliiDg:  Zeissberg. 

TrauttmansdorfF,  die  von  Metternich  betonten  Principien  an- 
fechten zu  wollen,  aber  dieselben  könnten  gegenwärtig  nicht 
Anwendung  finden,  wo  es  sich  vor  Allem  darum  handle,  Bel- 
gien zu  rotten  und  zum  Schutze  der  Monarchie  die  Armee  zu 
erhalten,  was  aber  nur  möglich  sei,  wenn  man  diese  mit  dem 
Nöthigen  versehe.  Dazu  reichten  die  gewöhnlichen  Mittel 
nicht  aus ,  man  sei  auf  jene  ausserordentlichen  ange- 
wiesen,  von  denen  in  dem  kaiserlichen  Handschreiben  an 
Mercy  vom  13.  Juni  die  Rede  sei.  Die  Ausführung  dieser 
ausserordentlichen  Massregeln  könne  ihrer  Natur  nach  nur  dem 
Obercommandanten  der  Armee  anvertraut  werden,  der  in  dieser 
Beziehung  an  Mercy  gewiesen  sei;  das  Gouvernement  habe 
blos  die  Ausführung  zu  erleichtem,  indem  es  seinen  Einfluss 
auf  Körperschaften  und  Einzelne  geltend  zu  machen  suche.  ^ 

In  einer  zweiten  Weisung  bezeichnet  es  TrauttmansdorflF 
geradezu  als  Pflicht  des  Souveräns,  die  Gelder,  welche  die 
processirenden  Parteien  dem  Gerichte  als  Depot  anvertraut 
hätten,  unter  seinen  Schutz  zu  nehmen,  sobald  es  die  Justiz- 
behörden an  deren  Sicherung  fehlen  liessen  und  sich  etwa  so- 
gar durch  Fahrlässigkeit  dem  Feinde  gefidlig  erweisen  wollten. 
Der  Kaiser  würde  es  sich  zum  Vorwurf  machen  müssen,  wenn 
in  Folge  des  Umstandes,  dass  man  nicht  bei  Zeiten  auf  die 
Kettung  der  Consignationsgelder  bedacht  gewesen  sei  und  sie 
nicht  im  Nothfalle  zur  Bezahlung  der  Armee  verwende,  letztere 
sich  gezwungen  sehe,  im  eigenen  Lande  oder  in  den  Gebieten, 
in  die  sie  sich  zurückziehen  müsste,  dem  Feinde  das  Beispiel 
der  Plünderung  und  Verwüstung  zu  geben.* 

Die  Note  des  Wiener  Directoriums  vom  8.  Juli  wurde 
auch  dem  Generalkriegscommissär  O'Donnell  mitgethcilt,  mit 
dem  Auftrage,  die  den  ersten  Punkt  betreffenden  Anordnungen 
auch  auf  die  in  den  sogenannten  Monts  de  Pi^t^  vorfindlichen 
Pretiosen,  sowie  auf  daß  Kirchensilber,  soweit  solches  nicht 
zum  Gottesdienst  nothwendig  sei,  auszudehnen,  lieber  jene 
sollte  ein  genaues  Inventar  angelegt  und  von  den  mit  der  Auf- 
bewahrung derselben  betrauten  Personen  ein  Duplicat  des  letz- 
teren ausgefolgt  werden.    Dieses  sollte  im  Falle  der  Evacuation 


>  Tninttmansdorff  an  Metternich.    Vienne,  1e  18  juillot  17D4.    Orig. 
'  Derselbe  an  denselben.    Vienne,  ce  18  joillet  1794.   Orig, 


Belgien  anter  der  GenenlstoUbaltendiftfl  Enkenof  Cftrls  (1793,  1794).  157 

entweder  an  O'Donnell  abgegeben  und  dann  dem  betreffen- 
den Anleben  Sr.  Maj.  zugewendet  oder  wenigstens  in  Sicherheit 
gebracht  werden.  Das  gemünzte  Silber  sei  an  die  Operations- 
casse  oder,  falls  dies  unmöglich  wäre,  an  die  des  benachbarten 
Regiments,  die  Werthsachen  unter  Inventar  an  das  Gouver- 
nement abzuführen.^  Im  Uebrigen  wurde  O'Donnell  an  Mercy 
und  an  Mettcrnich  verwiesen,  an  Letzteren,  um  sich  mit  dem- 
selben über  die  Durchführung  jener  ,au8serordentlichen  Mass- 
regeln^  zur  Erhaltung  der  Armee  zu  verständigen. 

Als  dieser  Befehl  eintraf,  war  derselbe  nur  noch  in  einem 
geringen  Theile  von  Belgien  ausführbar,  etwa  in  Antwerpen 
und  einem  Theile  der  Campine,  ausserdem  in  Geldern,  Luxem- 
burg und  Limburg.  Namentlich  auf  Antwerpen  lenkte  O'Donnell 
Mettemich's  Aufmerksamkeit.  Es  sei  dies  eine  reiche  Stadt, 
wenngleich  die  wohlhabendsten  Bewohner  bereits  grösstentheils 
ausgewandert  seien.  Die  geringe  Theilnahme,  welche  die  Be- 
völkerung Antwerpens  für  das  Wohl  der  Armee  gezeigt,  die 
schwache  BetheiUgung  derselben  an  den  Dons  gratuits  und  den 
Anlehen,  ihre  Hinneigung  zur  Demokratie  würden  es  rechtfer- 
tigen, sich  über  Rücksichten  gegen  dieselbe  hinwegzusetzen. 
Widerstand  von  Seiten  der  Stände  von  Brabant  sei  nicht  zu  be- 
sorgen, und  sollten  diese  dennoch  sich  beschweren,  so  möge  sich 
der  Minister  den  Ausspruch  des  Kaisers  vor  Augen  halten,  dass 
im  Zwange  der  gegenwärtigen  Verhältnisse  jedes  Gesetz  und 
jede  Constitution  zum  allgemeinen  Besten  zu  schweigen  habe.  Er 
forderte  Mettemich  auf,  die  Communen  und  Kirchen  zu  be- 
wegen, das  Silber,  welches  sie  etwa  bereits  nach  Holland  ge- 
sendet hätten,  dem  Generalgouvernement  gegen  Obligationen 
anzuvertrauen,  wälzte  aber  alle  Verantwortlichkeit  auf  den  Mi- 
nister ab,  dem  er  blos,  falls  er  solchen  benöthige,  militärischen 
Succurs  in  Aussicht  stellte.^ 

Aber  auch  Mettemich  wollte  von  einer  Verantwortlichkeit 
in  dieser  Sache  nichts  wissen.  Er  theilte  O'Donnell  eine  Ab- 
schrift der  beiden  an  Mercy  gerichteten  Handbillets  vom  13.  Juni 
mit  und  suchte   sowohl  ans  diesen,   als  aus  den  an  ihn  selbst 


*  Instruction  pour  le  commimaire  g^nöriü-ciTil.  Beilage  zu  TranitmansdorflTs 
Weimiog  vom  12  Juli  1794. 

*  O'DonneU  an  Mettemich.  Mh^er,  le  29  jnUlet  1794.  Copie. 


158  lY.  Abbftndlnng:    t.  Zelssberf. 

ergangenen  Weisungen  TranttmansdorfiTs  darzathnn,  dass  die 
Ansftlhrang  der  Massregel  nicht  ihm  übertragen  worden  und 
zu  spät  zu  seiner  Kenntniss  gelangt  sei.^ 

Doch  erliess  Mettemich  am  31.  Juli  einen  Aufruf  an  die 
Stände  von  Luxemburg,  Limburg  und  Geldern,  sowie  an  die  Bi- 
schöfe des  Landes,  der  aber  nur  von  sehr  geringem  Erfolge  be- 
gleitet gewesen  zu  sein  scheint.  Ausserdem  befand  sich  Ant- 
werpen damals  bereits  in  Feindeshand,  und  von  den  Bischöfen 
gab  wenigstens  jener  von  Gent  eine  Antwort,  die  auch  von 
dieser  Seite  nichts  erwarten  liess.* 

Unter  solchen  Umständen  wird  man  es  wohl  begreiflich 
finden,  dass  Mettemich,  als  er  gegen  die  erfolgte  Saisirung  der 
ständischen  Cassen  Vorstellungen  erhob,  eine  sehr  ungnädige 
Antwort  zu  Theil  ward.  Hatte  doch  schon  vor  längerer  Zeit 
der  Kaiser  sein  Befremden  darüber  geäussert,  dass,  während 
die  Stände  von  Brabant  die  Zahlung  von  200.000  Gulden,  die 
sie  schuldig  waren  und  deren  man  dringend  bedurfte,  unter 
dem  Verwand,  nicht  über  dieselbe  zu  verfUgen,  versagten, 
Mettemich  ihnen  gestattet  habe,  mindestens  ebenso  beträchtliche 
Summen  ausser  Land  zu  schaffen,  obgleich  dieselben,  einmal 
eingehoben,  Eigenthum  des  Souveräns  seien  und  nicht  besser 
als  zur  Vertheidignng  des  Landes  verwendet  werden  könnten. 
Der  Kaiser  gab  zu,  dass  in  gewöhnlichen  Zeitläuften  das  Mili- 
tär durch  sein  Vorgehen  sich  eine  ihm  nicht  zustehende  Macht 
angcmasst  haben  würde,  meinte  aber,  dass  im  gegenwärtigen 
Augenblicke,  in  welchem  höhere  Rücksichten  eine  derartige 
Vorkehrung  erheischten,  jene  Massregeln  durchaus  gerechtfertigt 
seien,  zumal  wenn  man  sich  an  das  Benehmen  der  Stände  von 
Brabant  seit  längerer  Zeit  erinnere  und  sich  gegenwärtig  halte, 
dass  sie  dem  Souverän  Entschädigungen  schuldig  seien,  welche 
von  den  anderen  Provinzen  längst  geleistet  worden  seien,  und 
wenn  man  bedenke,  welch'  verbrecherischen  Gebrauch  sie  von 
den  Geldern  ihrer  Verwaltung  während  der  Insurrection  gemacht 
hätten.^  ,Die  Achtung  vor  den  Gesetzen  und  der  Constitution 
entspricht,^  bemerkt  Trauttmansdorff  aus  diesem  Anlasse  in  einem 

^  Mettemich  an  O'Donnell.  Düsseldorf,  2Sjaillet  1794.  Derselbe  ad  Tntatt- 

mansdorff,  le  f  aoüt  1794.    Orig, 
*  Mettemich  an  Trauttmanadorff.     Aix-la-Chapelle,  le  10  aoüt  1794.    Orig. 
'  Trauttmaiwdorff  an  Mettemich.    Vienne,  le  ti  jnillet  1794.    Orif. 


Belfien  unter  der  CknenlstettbalterMliifl  Erxbenog  Ovis  (1793,  1794).  159 

Vortrage  an  den  Kaiser,  ^dem  Herzen  und  dem  Wunsche  Euerer 
Majestät;  Ihre  Minister  haben  sich  darnach  zu  richten,  und  ich 
betrachte  dies  als  meine  Pflicht;  doch  Graf  Mettemich  geht 
über  dieses  Princip  hinaus  und  entfernt  sich  nur  zu  oft  von 
den  natürlichen  Folgerungen,  die  daraus  zu  ziehen  wären.  Er 
erblickt  in  der  Constitution  nur  die  Stände,  als  ob  in  derselben 
nicht  auch  der  Souverän  eine  grosse  und  Hauptrolle  spielte, 
und  man  ist  erstaunt,  in  diesem  Falle,  so  wie  in  allen  DiiTe- 
renzen,  die  seit  seinem  Ministerium  zwischen  dem  Souverän 
und  den  Ständen  stattgefunden  haben,  ihn  stets  als  Anwalt 
der  Stände  und  oft  als  Protector  der  ihrerseits  erhobenen  unhalt- 
baren Ansprüche  zu  erblicken.  Diese  Verdrehung  des  Stand- 
punktes ist  das  Unglück  Belgiens  seit  sieben  Jahren,  besonders 
aber  seit  der  letzten  Rückkehr,  und  man  muss  es  tief  bedauern, 
dass  dies  eine  der  Ursachen  ist,  um  derentwillen  diese  schönen 
Provinzen  in  diesem  Augenblicke  an  den  Feind  verloren  gehen, 
nachdem  sie  so  wenig  und  dies  zu  spät  gethan,  um  Euere 
Majestät  in  ihrer  Vertheidigung  zu  unterstützen.  Ich  halte  mich 
ftlr  verpflichtet,  Euerer  Majestät  wiederholt  zu  bemerken,  dass, 
wenn  die  Niederlande  fernerhin  noch  einen  Theil  der  Monarchie 
bilden  sollen,  was  jedenfalls  reiflicher  Ueberlegung  bedarf,  der 
Besitz  derselben  auf  einer  anderen  Grundlage  ruhen  muss. 
Man  muss  von  den  früheren  Irrthümern  abkommen  und  während 
der  feindlichen  Occnpation  sich  darauf  vorbereiten,  f^  ist  dies 
eine  Arbeit,  mit  der  ich  mich  soeben  beschäftige,  um  die- 
selbe Euerer  Majestät  zu  unterbreiten;  vor  Allem  aber  zwingt 
mich  das  Beste  des  Dienstes,  dem  Zweifel  Ausdruck  zu  geben, 
ob  Graf  Mettemich  trotz  seiner  guten  Eigenschaften  der  ge- 
eignete Mann  sein  wird,  um  ans  Ziel  zu  kommen,  bei  seinem 
excessiven  Zutrauen  zu  den  Ständen  und  der  unglücklichen 
Wahl  seiner  Vertrauensmänner;  denn  es  ist  sicher,  dass  diese 
nicht  wenig  dazu  beigetragen  haben,  die  Dinge  zur  Zeit  der 
letzten  feindlichen  Occupation  Belgiens  zu  verwirren,  indem 
sie  den  Minister,  der  sich  getrennt  von  dem  Gouvernement  zu 
Wesel  und  Coblenz  aufhielt,  zu  Zugeständnissen  veranlassten, 
die  sich  ftir  die  königlichen  Finanzen  äusserst  nachtheilig 
erwiesen.* 


>  Trftuttoiftntdorff  an  den  Kaiser.    Vienne,  ce  28  joUlet  1794.    Orig. 


160  IV.  Abbaodlvng:    ▼.  Zeissberg. 

Der  Kaiser  war  über  das  Benehmen  Metternich's  tief 
verstimmt.  Er  beschloss,  das  gegenwärtige  Gouvernement  auf- 
zulösen und  demselben  im  Falle  der  Reoccupation  Belgiens  eine 
andere  Organisation  zn  geben.  ^ 

Eben  anlässlich  jenes  Vortrages ,  den  Trauttmansdorff 
am  23.  Juli  über  die  Verlegung  des  Gouvernements  von  Roer* 
monde  nach  Düsseldorf  erstattete,  resolvirte  der  Kaiser:  ,Da 
man  die  belgischen  Provinzen  bereits  leider  als  gänzlich  ver- 
loren betrachten  muss,  so  ist  es  Meine  Absicht,  dass  von  nun 
an  das  Gouvernement  ab  gänzlich  aufgelöst  zn  gelten  habe,  und 
zwar  vom  Minister  angefangen  bis  zum  letzten  Beamten  herab^ 
und  dass  demnach  ihre  Bezüge  einzustellen  sind.  Sie  können 
unter  denselben  eine  Auswahl  treffen  und  Mir  einige  geeignete 
Personen  vorschlagen,  die  dem  Generalkriegscommissär  O'Don- 
nell  untergeordnet  werden  könnten,  um  ihn  in  der  Ausführung 
seiner  weiteren  Operationen  zu  unterstützen.'^ 

Trauttmansdorff  theilte  diese  Entschliessung  Metternich 
am  26.  Juli  mit,  jedoch  nur  zu  seiner  persönlichen  Kenntniss 
und  mit  der  Bitte,  davon  keinen  Gebrauch  machen  zu  wollen, 
da  er  sich  fUr  verpflichtet  erachte,  gegen  dieselbe  Vorstellung 
zu  erheben.'  In  der  That  überreichte  in  Form  eines  Vortrages 
Trauttmansdorff  noch  an  demselben  Morgen  eine  Vorstellung, 
welche  der  Kaiser  aufmerksam  lesen  zu  wollen  versprach.  Doch 
gab  sich  der  niederländische  Kanzler  nur  geringer  Hoffnung 
bezüglich  des  Erfolges  dieses  Schrittes  hin,  zumal  der  Kaiser 
bereits  zur  Zeit  der  ersten  französischen  Invasion  Gleiches  be- 
absichtigt hatte  und  die  Einstellung  der  Gehälter  als  eine  Mass- 
regel zu  betrachten  schien,  sich  mehr  als  bisher  Gehorsam 
zu  verschaffen.^ 

E^  sei  zwar  gewiss  —  lautete  die  Vorstellung  Trauttmans- 
dorff's  —  dass  mit  dem  Verluste  des  Landes  ein  Gouvernement 
nicht  mehr  nöthig  sei,  und  dass  man  bei  der  Erschöpfung  der 
Finanzen  das  Geld  dringender  zur  Bezahlung  der  Armee  be- 
nöthige  als  zu  jener  der  Civilbeamten,  welche  keine  reellen 
Dienste  mehr  leisten  können;  aber  ebenso  sicher  sei  es,  dass, 

*  Reaolntion  auf  einen  Vortrag  vom  23.  Jnli  1794.  Or. 
■  a.  a,  O. 

'  Trauttmanadorff  an  Metternich.    Vienne,  le  26  juillet  1794.    Orig. 

*  Denelbe  mn  donaelben.    Vienne,  le  26  juillet  1794. 


Belgien  unter  der  GtonenlsUttluilterscIiAfl  Knliereog  Carb  (1793, 1794).  161 

da  noch  nicht  alle  Provinzen  verloren  seien  und  die  verlorenen 
zurückgewonnen  werden  könnten,  ein  Theil  des  Gouvernements 
fortbestehen  müssen ,  um  die  Geschäfte  fortzuführen,  zumal  es 
auch  vielleicht  unpolitisch  sei,  das  Land  schon  jetzt  als  völlig 
aufgegeben  zu  bezeichnen.  Andererseits  besässen  mit  Ausnahme 
des  Ministers,  der  nicht  dem  Lande  angehöre,  abgesehen  von 
seiner  Stelle  ein  Vermögen  habe  und  vielleicht  anderweitige  Ver- 
wendung finden  werde,  die  sämmtlichen  anderen  Mitglieder  des 
Gouvernements,  dem  sie  seit  vielen  Jahren  angehörten,  nichts 
als  das  Amt,  das  sie  bekleideten,  und  würden  nahezu  zu  Bett> 
lern  herabgedrückt,  wenn  sie  ihre  Stelle  ohne  irgend  eine  Ent- 
schädigung einbüssen  würden,  obgleich  sie  keine  Schuld  an 
ihrem  Unglücke  trügen.  Ihre  Lage  sei  um  so  schlimmer,  als 
sie  verpflichtet  gewesen  seien,  dem  Gouvernement  auf  seinem 
Rückzuge  zu  folgen  und  nicht  an  die  Rückkehr  in  ihr  Vater- 
land denken  könnten,  ohne  sich  den  grössten  Gefahren  auszu- 
setzen. Daher  appellire  er  an  die  Güte  des  Kaisers  und  er- 
laube sich  einen  Vorschlag  zu  machen,  wie  er  der  Würde  des- 
selben entspreche.  Ein  Gouvernement  zu  Düsseldorf  oder 
anderswo  sei  überflüssig  und  könne  sogar  ge&hrlich  werden, 
wenn  es  sich  wie  bei  der  letzten  Evacuation  zum  Herd  ständi- 
scher Intriguen  gestalte.  Vielmehr  solle  jener  Rest  des  Gou- 
vernements, der  zur  Verwaltung  der  noch  erhaltenen  und  der 
möglicherweise  zurückzuerobernden  Provinzen  nöthig  sei,  sich 
in  der  nächsten  Nähe  der  Armee  aufhalten.  Da  der  Kaiser 
bezüglich  des  Ministers  eine  andere  Absicht  zu  hegen  scheine, 
schlug  Trauttmansdorff  vor,  das  Gouvernement  dem  Erzherzog 
selbst  zu  übertragen,  dem  nicht  der  Minister,  sondern  eine 
Jointe  d'^tat  berathend  zur  Seite  stehen  möge,  während  (tir  die 
finanziellen  Geschäfte  das  Comitä  secret  des  finances  an  den 
Generalkriegscommissär  O'Donnell  zu  weisen  wäre.  Den  Mit- 
gliedern der  Jointe  und  des  Comitä  secret  sollten  ihre  Bezüge 
belassen  werden.  Den  übrigen  Mitgliedern  sei  zu  bedeuten, 
dass  sie  sich  nach  Belieben  entfernen  könnten,  nicht  aber  bei- 
sammen bleiben  dürften,  um  nicht  den  Anschein  zu  gewinnen, 
als  bildeten  sie  noch  fernerhin  ein  Gouvernement.  Doch  möge 
ihnen  der  Kaiser  aus  Gnade  die  Hälfte  ihrer  Bezüge  belassen, 
wenigstens  bis  zum  nächsten  Frieden,  der  über  ihr  Loos  und 
über  das  ihres  Vaterlandes  entscheiden  werde.    So  habe  Kaiser 

Sitxnngslier.  d.  pbil  «hitt.  Cl.  CXXXI.  Bd.  •!.  Abh.  11 


162  IV.  Abhandlung:    v.  Zeissberg. 

Karl  VI.  an  den  ihm  treu  gebliebenen  Spaniern  gehandelt^  so 
handle  Se.  Maj.  selbst  gegen  alle  seine  Diener,  wenn  er  ihrer 
Dienste  nicht  mehr  zu  benöthigen  glaube.  Trauttmansdorff 
legte  die  Sache  dem  Kaiser  um  so  wärmer  ans  Herz,  als  es 
sich,  wie  er  betont,  um  Personen  handle,  welche  um  ihrer  Treue 
gegen  ihn  willen  dreien  Revolutionen  zum  Opfer  gefallen  seien, 
und  die  dem  königlichen  Tresor  bereits  .20 — 25  Percent  dessen 
gewidmet  hätten,  was  ihnen  bis  Ende  des  Jahres  als  Gehalt 
gebühre. 

Der  Kaiser  fasste  hierüber  zunächst  keinen  Beschluss. 
Er  crtheilte  aber  (26.  Juli)  Trauttmansdorff  den  Auftrag,  ihm 
anzugeben,  ob  die  Beibehaltung  des  ganzen  Coraitö  secret  des 
finances  nöthig  oder  ob  es  nicht  genügend  sei,  ein  oder  das 
andere  Mitglied  des  Comitös  O'Donnell  zuzuweisen.  Ferner  sollte 
ihm  eine  Tabelle  aller  zu  entlassenden  Mitglieder  des  Qouveme- 
ments  mit  Angabe  ihrer  Bezüge  und  ihrer  Dienstzeit  vorge- 
legt werden.^ 

Trauttmansdorff  ging  zuvörderst  an  die  Ausfertigung  jener 
Tabelle;  da  aber  diese  Arbeit,  wie  er  meinte,  Wochen,  ja  Mo- 
nate in  Anspruch  nehmen  könne,  schlug  er  dem  Kaiser  vor, 
zunächst  denjenigen,  die  nicht  mehr  verwendet  werden  würden, 
mindestens  für  ein  halbes  Vierteljahr  die  Hälfte  ihrer  Qage, 
den  Uebrigen  ihre  vollen  Bezüge  zuzugestehen.  Doch  erfolgte 
ein  ablehnender  Bescheid  und  auf  einen  von  Trauttmansdorff 
am  30.  Juli  erstatteten  neuen  Vortrag  folgende  vom  2.  August 
datirte,  von  Thugut  entworfene  Resolution:*  ,Meine  Absicht  ist 
es,  dass  das  niederländische  Gouvernement  ohne  Verzug  auf- 
gelöst werde,  mit  gänzlicher  Einstellung  der  Bezüge  der  Be- 
amten, denen  zu  untersagen  ist,  ihre  Functionen  weiter  auszu- 
üben  und  sich  fernerhin  den  Anschein  eines  Gouvernements  zu 
geben  (de  vouloir  continuer  k  repr^senter  un  simulacre  de  gou- 
vernement).'  Staatssecretär  Müller  allein  sollte  mit  einer  mög- 
lichst geringen  Zahl  von  Personen  die  Geschäfte  der  Kanzlei 
besorgen,  die  im  Moment  um  so  weniger  ausgedehnt  sein  könnten, 


*  TrauttmaiiAdorff  an  den  Kaiser.  Viennc,  ce  26  juillet  1794,  »amnit  Re- 
»olution.  Vgl.  auch  Tranttinaiisdorff  an  den  Erzherzof^  Carl.  Vienno,  le 
8  aoOt  1794.    Ori|?.  ei^. 

*  Thiigitt  an  Colluredo.    Vivenot  I,  IdOff. 


Bolgien  nntor  der  Geoemlstaitbaltorschaft  Enhorzog  Carls  (1793,  1794).  163 

als  ganz  Belgien  mit  Ausnahme  des  Herzogthums  Luxemburg 
und  eines  geringen  Theiles  von  Limburg  und  Geldern  sich  be- 
reits in  Feindesmacht  befände.  Bartenstein  und  Barbier  sollten 
O'Donnell  in  dessen  Operationen  unterstützen.  De  Sandrouin 
sollte  auch  fernerhin  das  englische  Anlehen  in  London  be- 
treiben und  an  Mercy  gewiesen  sein.  Den  drei  Genannten 
sei  bis  auf  Weiteres  die  Hälfte  ihres  bisherigen  Gehaltes  auszu- 
bezahlen. Diejenigen  Beamten  des  nunmehr  aufgelösten  bel- 
gischen Gouvernements,  welche  speciellen  Anspruch  auf  Berück- 
sichtigung zu  haben  glaubten,  sollten  sich  mit  Bittgesuchen  an 
den  Kaiser  wenden  und  in  denselben  ihre  Dienstzeit  und  ihre 
geleisteten  Dienste,  sowie  die  besonderen  Gründe  nachweisen, 
um  derentwillen  sie  sich  für  berechtigt  erachteten,  Ansprüche 
zu  erheben,  auf  dass  er  nach  genauer  Prüfung  des  Sachver- 
haltes beurtheilen  könne,  was  den  Einzelnen  zuzugestehen  sei, 
in  einer  Weise,  die  sowohl  mit  seiner  Milde  als  mit  der  Un- 
gunst der  Verhältnisse  in  Einklang  stehe,  um  nicht*  seine  an- 
deren Staaten  zu  überbürden,  die  seit  langer  Zeit  in  loyaler 
Weise  die  grössten  Anstrengungen  für  die  Behauptung  eines 
Landes  gemacht  hätten,  dessen  Bewohner  grösstentheils  und 
bei  verschiedenen  Anlässen  so  wenig  Anhänglichkeit,  guten 
Willen  und  Eifer  fhr  die  Vertheidigung  der  Religion,  der  legi- 
timen Autorität  und  ftir  das  Wohl  ihres  eigenen  Vaterlandes 
gezeigt  hätten.^ 

Trauttmansdorff  gab  weiteren  Widerstand  auf;  er  setzte 
am  3.  August  Mettemich  von  der  letzten  Entschliessung  des 
Kaisers  in  Kenntniss,  behielt  sich  aber  vor,  bezüglich  einiger 
specieller  AusfUhrungsbestimmungen  vorstelUg  zu  werden.^  Er 
sprach  sich  (Vortrag  vom  5.  August)  gegen  die  Art  der  Be- 
stellung MüUer's  aus.  Der  Staatssecretär  besitze  nicht  die  er- 
forderliche Autorität,  um  im  Namen  des  Kaisers  zu  sprechen, 
zumal  die  Provinzen  Werth  auf  die  Form  legten,  in  der  ihnen 
Aufträge  ertheilt  würden;  er  kam  auf  seinen  früheren  Vor- 
schlag zurück,  wonach  sich  Müller  zu  dem  Erzherzog-General- 
statthalter begeben  und  denselben  mit  dem  ihm  unterstehenden 
Kanzleipersonale  begleiten  sollte,   so  dass  die  Anordnungen  an 


^  Viyenot-ZeiBsberg  IV,  376  ff. 

'  Trauttmansdorff  an  Metternich.    Vienne,  ce  3  aoüt  1794.    Orig. 

11» 


164  IV.  Abhandlung:    ▼.  Zoissberg. 

die  Stände  jener  Provinzen,  die  sich  noch  im  Besitze  des  Kaisers 
befunden,  mit  der  Signatar  des  Erzherzogs  versehen  und  da- 
durch die  Ausführung  derselben  gesichert  werde.  Der  Kaiser 
gestand  dies  zu,  und  ebenso  wurde  der  jenen  drei  Mitgliedern 
des  fiiiheren  Gouvernements  bewilligte  Fortbezug  des  halben 
Gehaltes  auf  Trauttmansdorffs  Antrag  auch  Müller,  der  sich 
in  derselben  Lage  befand,  zutheil.  Die  Fortdauer  der  vollen 
Bezüge  für  dieselben  vermochte  er  freilich  nicht  durchzu- 
setzen, noch  weniger  bezüglich  der  übrigen  Mitglieder  des 
Gouvernements,  dass  sie  bis  auf  Weiteres  auf  Halbsold  gestellt 
würden.  Selbst  die  Ausbezahlung  eines  einmonatlichen  Gehaltes 
bis  zur  Erledigung  ihres  Gesuches  lehnte  der  Kaiser  ab.  'Er 
habe,  schreibt  Trauttmansdorff  an  Erzherzog  Carl,  nach  ein- 
ander vier  Vorstellungen  in  dieser  Beziehung  gemacht,  aber  um> 
sonst.^  Auch  Metternich  setzte  der  niederländische  Hofkanzler 
(8.  August)  von  seinem  Misserfolge  in  Kenntniss;  wenn  auch 
mit  tiefem  Bedauern  forderte  er  denselben  auf,  die  Befehle  des 
Kaisers  auszuführen.  ,Im  Uebrigen  kann  ich  nichts,'  fügte  er 
hinzu,  ,als  allen  Beamten  des  Gouvernements,  die  etwa  glauben, 
auf  die  Güte  Sr.  Maj.  Anspruch  zu  haben,  meine  schwache 
Unterstützung  am  Throne  anbieten.  Ich  werde  es  mir  zur 
Pflicht  machen,  ihnen  Gerechtigkeit  widerfahren  zu  lassen,  und 
würde  mich  glücklich  schätzen,  wenn  ich  ihnen  insgesammt  und 
jedem  Einzelnen  meinen  Eifer,  ihnen  nützlich  zu  sein,  beweisen 
könnte/  * 

Metternich  nahm  die  erste  Eröffnung  TranttmansdorfiTs 
bezüglich  der  bevorstehenden  Auflösung  des  Gouvernements 
mit  resignirter  Würde  entgegen.  Zwar  verwahrte  er  sich  gegen 
den  Vorwurf  des  Ungehorsams,  der  dem  Gouvernement  gemacht 
worden  war.  Was  aber  die  materielle  Frage  anlangte,  so  er- 
widerte er:  Das  pecuniäre  Interesse  sei  für  ihn  nie  ein  Motiv, 
sich  dem  Dienste  des  Souveräns  und  des  Staates  zu  widmen, 
gewesen.  Er  habe  in  den  verschiedenen  Epochen  seiner  diplo- 
matischen  Carri^re  dafür  hinlängliche  Beweise  geUefert,  so  bei 
den  Wahlen  zu  Cöln  und  Münster,  bei  seiner  Sendung  zur 
Frankfurter  Krönung  und  endlich  als  Minister  in  Belgien.    ,Mein 


'  TranttiiianMlorif  an  Enhenof^  Carl.     Vionne,  le  8  aoüt  1794.    Orig.  eig. 
*  Traiittmaniidorff  an  Metternich.    Vienne,  le  S  «oQt  1794.    Otig. 


Belffien  unter  der  OenenüstotthalterBclufl  Enhenog  Carle  (1799,  1794).  165 

Vermögen,  welches  das  meiner  Kinder  ist/  fUgte  er  bei,  ^könnte 
davon  erzählen,  ich  aber  werde  dies  nie  bedauern.  Meinen 
Principien  gemäss  war  ich  bereits  willens,  ganz  auf  mein  Ge- 
halt zu  verzichten,  solange  diese  unselige  Krise  währen  würde, 
und  dieses  Opfer  dem  freiwilligen  Geschenke  von  6000  Gulden 
beizufügen,  das  ich  bereits  dargebracht  habe^^ 

Mettemich  erhielt  die  Depesche  TrauttmansdorfiTs  vom 
3.  August  am  14.  dieses  Monats.  Er  reiste  von  Aachen  nach 
Düsseldorf,  wo  sich  damals  der  grösste  Theil  des  Gouvernements 
befand,  und  beschied  dahin  auch  die  Jointe  d'ätat,  ausser 
dem  Staatssecretär,  welcher  sich  zuvor  mit  Bartenstein  ins 
Hauptquartier  begab,  um  dem  Erzherzog  jene  Depesche  mit- 
zutheilen,'  sodann  aber  ebenfalls  nach  Düsseldorf  eilte.  Am 
18.  berief  Metternich  die  Mitglieder  der  Jointe  d'^tat,  sowie 
einige  andere  Mitglieder  des  Gouvernements  zu  sich,  um  über 
jene  Depesche  vom  3.  August  zu  Rathe  zu  gehen.' 

Es  handelte  sich  dabei  nicht  etwa  darum,  wider  die  Mass- 
regel zu  remonstriren ;  der  Befehl  des  Kaisers  lautete  so  ge- 
messen, dass  eine  VorsteUung  dagegen  völlig  aussichtslos  war 
und  man  vielmehr  darauf  Bedacht  nehmen  musste,  die  Auflösung 
so  rasch  als  möglich  zu  vollziehen.  Nur  darüber  wurde  be- 
rathen,  ob  der  Wille  des  Kaisers  den  Conseils  coUat^raux  in 
der  Form  eines  gewöhnlichen  Decretes  des  Ministers  bekannt- 
zugeben oder  ob  die  kaiserliche  Resolution  denselben  im  Wort- 
laute mitzutheilen  sei.  Man  sprach  sich  gegen  die  letztere 
Form  aus,  da  die  Resolution  Ausdrücke  enthalte,  deren  Publi- 
cität  nicht  wünschenswerth  sei.  Insbesonders  galt  dies  von 
jener  Stelle,  an  der  von  einem  ,dälabrement  des  finances^  die 
Rede  war.  Man  beschloss  vielmehr,  es  bei  einem  einfachen  mi- 
nisterieUen  Decret  bewenden  zu  lassen,   das   sich   dem  Inhalte 


*  Mettemich  an  Trauttmansdorff.     Aix-la-Chapelle,  le  8  aoüt  1794.    Copie. 

*  Metternich  an  Erzhersog  Carl.     Aix-la-Chapelle,  le  18  aoüt  1794.    A.-A. 

Orig.  eig. 
'  Metternich  an  Trauttmansdorff.  Dusseldorf,  le  19  aoüt  1794.  Zugegen 
waren :  der  Chef  et  Pr^ident,  Khulberg,  Präsident  der  Chambre  des  comptes, 
Müller,  Staats-  und  Fiuanzrath  Aguilar,  die  Staatsräthe  Maroucx  und 
Le  Vieilleuze,  Bartenstein,  Staatsrath  und  Vicepräsident  der  Chambre  des 
comptes,  Oouban,  Conseiller  fiscal  am  Grand  conseil,  und  FHnansrath 
Barbier. 


166  1V>  Abhandlung:    ▼.  Zeistb^rg. 

der  kaiserlichen  Resolution  anzuschliessen  habe,  and  dasselbe 
an  folgende  Stellen  zu  richten:  an  den  Conseil  d'ätat,  an  den 
Conseil  priv^  und  an  den  Conseil  des  finances,  an  die  Jointe 
des  affaires  d'administrations  et  de  subsides,  an  die  Chambre 
des  comptes;  an  die  Commission  des  Stades,  an  die  Jointe  des 
terres  contestöes  und  an  das  Comit^  du  s^uestre  des  biens  ec- 
clösiastiques  fran9aiS;  mit  dem  Auftrage  an  diese  Behörden,  die 
ihnen  untergebenen  Körperschaften  und  Personen  davon  in 
Kenntniss  zu  setzen. 

Dagegen  erhob  sich  die  Frage,  ob  in  die  Auflösang  des 
Gouvernements  auch  der  Grand  conseil  von  Mecheln  und  die 
übrigen  königlichen  Tribunale,  sowie  die  Justizbeamten  inbe- 
griffen seien,  und  ob  denselben  nicht  wenigstens  Mittheilung  von 
der  Auflösung  des  Gouvernements  zu  machen  sei.  Man  war 
einstimmig  der  Ansicht,  dass  die  genannten  Tribunale  nicht  von 
jener  Verfügung  betroffen  würden,  da  ihre  Existenz  im  öffent< 
liehen  Rechte  des  Landes  wurzle  und  unabhängig  von  der  je- 
weiligen Form  des  Gouvernements  sei,  auch  die  Resolution  des 
Kaisers  blos  das  Gouvernement  als  die  Verwaltungsbehörde 
des  Landes  erwähne.  Doch  hielt  man  es  fllr  nothwendig,  in 
herkömmlicher  Weise  diese  Tribunale,  und  zwar  den  Grand 
conseil  von  Mecheln,  die  Conseils  von  Luxemburg  und  Geldern, 
die  Magistrate  von  Luxemburg  und  Roermonde,  die  Haute 
cüur  von  Limburg  und  aus  demselben  Grunde  auch  die  Stände 
der  drei  Provinzen  Luxemburg,  Limburg  und  Geldern  von  der 
Resolution  des  Kaisers  in  Kenntniss  zu  setzen  und  dieselben 
in  Zukunft  au  den  Erzherzog-Statthalter  zu  weisen.  Ferner  be- 
scliloss  man  bei  Hofe  anzufragen,  wie  man  sich  gegenüber  dem 
(.)ftice  du  Prevot  de  Thotel  und  dem  Drossard  von  Brabant  zu 
verhalten  habe,  die  nicht  zum  Gouvernement  gehörten,  die  aber 
wahrscheinlich  ebenfalls  von  der  Massregel  der  Auflösung  be- 
troflen  werden  sollten.  —  Dagegen  erachtete  man  es  nicht  fiir 
nothig,  jenes  Fremdencomit^,  welches  zu  Brüssel  zur  Ueber- 
wachung  der  Durchführung  des  Edictcs  vom  3.  April  1793  ein- 
gesetzt worden  war,  von  der  kaiserlichen  EntSchliessung  zu  in- 
formiren,  so  hohen  Werth  auch  die  beiden  dem  Comitd  ange- 
hörigen  Franzosen  darauf  legten,  da  das  Comitö  blos  eine  proviso- 
risdie  und  temporäre  Delegation  gewesen,  dessen  Zweck  mit 
^er  Räumung  Brüssels  erloschen,  und  da  das  üomite  bereits  als 


Belgien  unter  der  OenenlstoHhaltenehaft  Eralieneg  Carls  (179S,  1794).  167 

aufgelöst  zu  betrachten  sei,  so  dass  es  genüge;  demselben  mit- 
zatheilen,  dass  die  Bezüge  der  Beamten  des  Gouvernements 
eingestellt  seien.  Zweifelhaft  war,  ob  auch  die  Pensionisten 
von  jener  Massregel  betroffen  würden.  Sie  waren  zwar  in  der 
Resolution  nicht  genannt,  aber  man  hielt  es  doch  fUr  rathsam, 
über  diesen  Punkt  sich  eine  authentische  Interpretation  zu  er- 
bitten,  zumal  sich  unter  den  Pensionisten  mehrere  befanden, 
die  nie  dem  Gouvernement  angehört  hatten,  andere  ihre  Pen- 
sionen für  anderweitige  politische  und  militärische  Verdienste, 
als  Entschädigung  u.  dgl.  bezogen. 

Auch  kamen  zwei  Schreiben  O'Donneirs  an  Metternich  zur 
Sprache.  In  dem  einen  (vom  15.  August)  ersuchte  O'Donnell 
den  Minister,  die  Auflösung  des  Gouvernements  so  lange  zu  ver- 
schieben, bis  man  sich  über  gewisse  finanzielle  Massnahmen 
werde  geeinigt  haben,  da  sonst  der  Credit  des  Kaisers  unend- 
lichen Schaden  erleiden  und  die  Armee  aller  Subsistenzmittel 
entblösst  werden  würde.^  In  einem  Schreiben  vom  folgenden 
Tage  (16.  August)  sprach  er  sich  näher  darüber  aus.  Er  berührte 
folgende  Punkte:  1.  Die  Schatzanweisungen,  die  sich  bisher  sehr 
erspriesslich  erwiesen  hätten  und  durch  die  es  jüngst  allein  mög- 
lich gewesen  sei,  für  die  Verproviantirung  der  Festung  Luxem- 
burg Sorge  zu  tragen.  Indem  man  in  dem  Masse,  als  man  die 
fUligen  einzog,  neue  emittirte,  habe  man  über  ein  unverzinstes 
Capital  von  1,200.000  bis  1,500.000  Gulden  verfügt  und  jährlich 
an  Zinsen  75.000  Gulden  erspart.  Es  sei  daher  ungemein  wichtig, 
dass  diese  Schatzanweisungen  auch  fernerhin  —  ja  womöglich 
sogar  ein  grösserer  Betrag  als  bisher  —  ausgegeben  werden.  Dies 
setze  aber  den  Fortbestand  des  Tresor  royal  voraus,  auf  welchen 
die  Anweisungen  lauteten,  da  dieselben,  wenn  sie  künftighin 
etwa  auf  die  Militärcassen  ausgestellt  würden,  allen  Credit  ein- 
büssen  müssten.  2.  Ebenso  nothwendig  Air  die  Aufrechterhaltung 
des  Credits  erachtete  es  O'Donnell  dafür  Sorge  zu  tragen,  dass 
auch  fernerhin  die  sogenannten  Constitutions  de  rentes  für  Liefe- 
rungen an  die  Armee  wie  bisher  ausgefertigt  würden,  da  die  Gläu- 
biger ohnedies  bereits  sehr  unzufrieden  darüber  seien,  dass  sie 
Papier  statt  klingender  Münze  annehmen  müssten.  Nun  seien 
bisher  jene  Constitutions  de  rentes,  mit  der  Unterschrift  der  beiden 


>  0*Donnell  an  Metternich.    Mb^er,  le  16  aoftt  1794.    Copie. 


168  IV.  AbhMidlaDf :  Zeissberf. 

Generaleinnehmer  und  dreier  Mitglieder  des  Finanzrathes   ver- 
sehen, bei  der  Chambre  des  comptes   registrirt  und  von  drei 
Mitgliedern  der  letzteren  mit  unterzeichnet  worden.    Dies  setze 
aber  voraus,  dass  auch  in  Zukunft  der  Conseil  des  finances  und 
die  Chambre  des  comptes  nicht  gänzlich  aufgelöst  werden.  3.  Wies 
O'Donnell  auf  die  Nothwendigkeit  hin,  auch  fernerhin  das  Oold- 
und  Silberanlehen  zu  betreiben,  denn  es  sei  Hoffnung  vorhanden, 
aus  dem  nach  Holland  geretteten  belgischen  Kirchensilber,  Qo-wio 
aus  dem  der  unteren  Rheinlande  —  namentlich  der  geistlichen 
KurfUrstenthümer  —  Nutzen  zu  ziehen,  da  mehrere  Aebte  and 
Vorsteher  geistlicher  Capitel^  sich  bereit  gezeigt  hätten.    Aber 
auch  dieses  Anlehen   erfordere  gleich   dem  für  die  Bezahlung 
der  Schulden   der  Armee   eröffneten  allerlei  Expeditionen,   Re- 
gistrh*ungen,  Signaturen  u.  dgl.  Endlich  (4.,  ö.)  erheische  aueh 
die  Abrechnung  mit  den  Beamten  des  Commissariates  über  die 
denselben  anvertrauten  Summen   und  mit  den|  englischen  und 
holländischen  Commissären  über  die  den  verbündeten  Truppen 
geleisteten  Lieferungen    mancherlei  Arbeit,   wobei  es  sich  im 
letzteren  Falle   um  die  Rückvergütung  von  hunderttausenden 
von  Gulden  handle. 

Um  air  diesen  Aufgaben  gerecht  zu  werden,  genüge  es 
nicht,  ihm  blos  Bartenstein  und  Barbier  zuzuweisen;  er  würde 
sonst  dem  ihm  geschenkten  Vertrauen  umsowoniger  zu  ent- 
sprechen  im  Stande  sein,  als  er  seine  geriniren  finanziellen 
Kenntnisse  sich  erst  in  den  Niederlanden  selbst  erworben  und 
mitten  unter  so  vielen  anderen  Geschäften  nicht  Zeit  gefunden 
habe,  dieselben  zu  erweitern.  Er  erachte  es  daher  als  seine 
und  des  Ministers  gemeinsame  Pflicht,  zwar  dem  Befehle  des 
Kaisers  nachzukommen,  doch  in  einer  Weise,  die  den  Dienst 
nicht  compromittire.  Daher  forderte  er  Metternich  auf,  provi- 
sorisch und  bis  zur  definitiven  Elntscheidung  über  die  Versteh 
lung,  die  er  direct  an  den  Hof  einsenden  wolle,  ausser  Barten- 
stein noch  die  Finanzräthe  Du  Ch6ne  und  Barbier,  sowie  den 
Finanzrath  und  früheren  Gencralcivilcommissär  Ransonnet,  von 
der  Chambre  des  comptes  Khulberg,  Lados  und  Mandoz,  ferner 
das  Personal  des  Tresor  royal,  namentlich  die  beiden  Receveurs 

*  So  jenes  tod  8t.  Oudnle,  diu  ujich  C^ln  geflohen  war,  und  ein  Capitel  sn 
Lattich.   Metternich  an  Tratittmanadorff.   Aix-la-Chapelle,  le  8  aoAt  1794. 


Belgien  unter  der  OenenlaUtthalterBobafl  Enheixo«  Cwls  (1793,  17M).  169 

g^DÖraax^  einen  Cassier  und  einen  Liquidator,  den  Director 
der  Münze  Wauters  und  die  beiden  Auditeurs  der  Chainbre 
des  comptes  Chitis  (Mitis?)  und  i'Agneau,  sowie  ein  entsprechen- 
des subalternes  Kanzleipersonal  beizubehalten.  Die  genannten 
Beamten  sollten  einstweilen  zu  Aachen  in  der  Nähe  des  Haupt- 
quartiers ihre  Functionen  fortsetzen,  bis  zur  Entscheidung  über 
die  künftige  Organisation  dieses  Departements  und  über  seine 
Vorstellung,  in  der  er  sich  wider  die  Unterordnung  desselben 
unter  das  Generalkriegscommissariat  und  für  die  Beibehaltung 
des  bisherigen  Verhältnisses  ausgesprochen  habe.^ 

Die  Jointe  verkannte  nicht  das  Qewicht  der  Gründe,  auf 
die  sich  O'Donnell's  Vorschläge  stützten,  aber  man  stand  ganz 
und  gar  unter  dem  Banne  der  soeben  vernommenen  Depesche, 
die  ihre  Bestätigung  in  der  mittlerweile  ebenfalls  eingelangten 
vom  8.  August  fand,  und  die  unter  Anderem  selbst  den  Fort- 
bestand eines  ,8imulacre  du  gouvemement^  strengstens  unter- 
sagte. Man  stimmte  daher  durchaus  den  Vorschlägen  Barten- 
stein's  bei,  die  beiden  Standpunkten  gerecht  zu  werden  suchte. 
Darnach  war  man  bezüglich  der  Abrechnungen  der  Meinung, 
dass  dieselben  ohne  Schaden  fUr  die  Sache  um  einige  Wochen 
verschoben  werden  könnten.  Bezüglich  der  Schatzanweisungen 
(Art.  1)  wurde  zwischen  der  Ausbezahlung  der  nächstfälligen 
und  der  Emission  neuer  unterschieden.  Jene  könnten,  da  sie 
einer  Signatur  nicht  mehr  bedürften,  von  dem  Erzherzog  durch 
die  Personen  besorgt  werden,  denen  er  den  Rest  des  Civilfonds 
anvertraue,  die  Emission  neuer  sei  vor  October  nicht  nöthig, 
da  noch  viele  circulirten,  viele  sich  noch  in  der  Operationscasse 
be&nden.  Was  (Art.  2)  die  Obligationen  für  die  Armeelieferanten 
betreffe,  so  glaubte  man  die  Summe  derselben,  die  man  bis  zu 
erfolgter  Entscheidung  des  Kaisers  benöthigen  werde,  annähernd 
bezeichnen  zu  können,  und  es  fand  bezüglich  derselben  Barten- 
stein's  Vorschlag  Beifall,  dass  man  diese  Obligationen  bereits 
jetzt,  mit  den  erforderlichen  Signaturen  versehen,  dem  Erzherzog 
oder  O'Donnell  zu  künftigem  Gebrauche  übergeben  möge.  Auch 
bezüglich  des  Punktes  3  nahm  man  dasselbe  Auskunftsmittel 
zu  Hilfe.  Es  sollte  eine  bestimmte  Anzahl  von  Obligationen 
,au  porteur'  ausgestellt  und  mit  dem  Datum  des  der  Auflösung 


>  0*I>onnen  an  Metternich.    Mh^r,  le  16  aoüt  1794.    Copie. 


170  IV.  AbhMidlang;    ▼.  Zelsiberg. 

des  Gouvernements  vorausgehenden  Tages  versehen  werden,  um 
sie  in  der  Folge   denen  einzuhändigen,   die  sich  an  dem  Gold- 
oder Silberanlehen  betheiligen  wtirden.    Auf  diese  Weise  glaubte 
man  dafUr  Sorge  getragen  zu  haben,  dass  der  Credit  und  der 
Dienst  innerhalb  der  drei  Wochen,  bis  zu  deren  Ablauf  die  Ent- 
scheidung  des  Hofes   erwartet  wurde,   nicht  geschädigt  werde. 
Nur  der  Staatsrath  Aguilar  sprach  sich  dagegen  aus,  indem  er 
bemerkte,   dass   die   meisten  Armeelieferanten  und  die  meisten 
Darleiher  von   Gold-  und   SilberefFecten  Obligationen,   die  auf 
ihren  Namen   lauteten,   den   au   porteur  lautenden  den  Vorzug 
gäben,  und   dass   daher  in  beiden  Fällen  Nachtheile   aus   der 
Emission  der  letzteren  erwachsen  würden.    Bartenstein  gab  dies 
zu,  meinte  aber,  dass  man  von  zwei  Uebeln  das  mindere  wählen 
müsse,   da  der  Befehl  des  Kaisers  bestimmt  auf  die  Auflösung 
des  Gouvernements   laute.     Die  übrigen  Mitglieder   der  Jointe 
schlössen   sich   dieser  Ansicht  an,   und   der  Minister   beschloss 
daher  an  den  Conseil  des   finances  in  Form  eines  antedatirten 
Decretes    (vom   18.  August)    den   Auftrag  ergehen   zu  lassen, 
Obligationen  des  Gold-  und  Silberanlehens,  lautend  au  portear, 
im  Betrage   von  600.000  Gulden   und  solche  des  Anlehens  ftlr 
die  Bezahlung  der  rückständigen  Schulden  der  Armee  im  Be- 
trage von  einer  Million  auszufertigen.     Die  übrigen  Beschlüsse 
der  Jointe   versprach   er   zur  Kenntniss   und  Entscheidung  des 
Hofes  zu  bringen.* 

Aber  es  blieben  auch  sonst  noch  mancherlei  Fragen  offen. 
Womit  sollten  fortan  die  Justiztribunale  und  deren  Beamten 
bezahlt  werden?  womit  die  Pensionisten  und  die  Compagnien 
der  Mar^chaussöc,  wofern  letztere  nicht  etwa  ebenfalls  auf- 
gelöst werden  müssten,  trotz  der  erspriesslichen  Dienste,  die 
sie  namentlich  für  die  Armeecorrespondenz  geleistet  hatten?' 
Mettcmich  legte  auch  diese  Frage  dem  Hofe  zur  Beantwortung 
vor.  ,Uebrigen8/  schloss  er,  ,bin  ich  überzeugt,  dass,  wenn 
Sc.  Maj.  Zeuge  der  dumpfen  Verzweiflung  sein  könnte,  in  die 
seine  Anordnung  den  grössten  Theil  seiner  unglücklichen  Diener 

>  R^iilUt  de  U  jointe  tenue  ches  Metteruich  h   DiiMulUurf,  le   18  aoüt 

1794. 
*  Vgl.  Metternich  an  TraiittinmiHiltirfr.    DuHMeldorf,  3  aoüt  1794.    Ori^r.    Die 

Bosaliluiig  der  hier  gleichfalls  in   Betracht  kommenden  Compagnie  du 

Drossard  erfolgte  aus  dem  Ertrag  der  Impots. 


Belgien  antor  der  Oenenlstalthalterseliftrt  Enbenog  CwU  (1793,  1794).  171 

stürzt;  die  des  Todes  ebenso  gewiss  sind^  wenn  sie  nach  Hause 
zorttckzukehren  wagten,  als  er  sie  an  den  Ufern  des  Rheins 
erreichen  wird,  wenn  sie  noch  einige  Zeit  hier  verlassen 
bleiben y  dass,  sage  ich,  sein  Herz  bluten  würde.  Schon 
sehe  ich  bei  den  Subalternen,  besonders  denen,  die  Familie 
haben,  die  Anzeichen  des  Elends,  und  ich  kann  nur  mit  Schau- 
dern an  das  denken,  was  in  einem  Monat  oder  sechs  Wochen 
geschehen  wird,  wenn  man  ihnen  nicht,  wenn  auch  nur  dürftig, 
zu  Hilfe  kommt.  Ich  darf  hinzufügen,  dass  das  Bekanntwerden 
jener  Resolution  im  Auslande  den  ungünstigsten  Eindruck  ge- 
macht hat,  was  für  jeden  anhänglichen  Untorthan  Sr.  Maj. 
schmerzlich  ist/  ^  So  gross  war  die  Nothlage,  in  der  sich  einige 
der  früheren  Subalternen  befanden,  dass  Mettemich  ihnen  aus 
eigener  Vollmacht  je  eine  Krone  anweisen  liess,  und  dass  sich 
die  anwesenden  höheren  Regierungsbeamten  anheischig  machten, 
diese  Summe  aus  eigener  Tasche  zu  bezahlen,  wenn  sie  nicht 
genehmigt  werden  sollte.^ 

Im  Uebrigen  erfolgte  die  Auflösung  des  Gouvernements 
ohne  Anstand.  Alle  Körperschaften  fügten  sich.  So  insbeson- 
dere der  Conseil  des  finances,  der  die  Greffiers  anwies,  die 
Actenstücke  und  Archive  der  von  dem  Erzherzog  zu  bezeichnen- 
den Person  zu  übergeben,  dem  Tr&or  royal  die  erforderlichen 
Instructionen  ertheilte  und  die  gewünschten  Obligationen  unter- 
zeichnen liess,^  eine  Arbeit,  die  mehrere  Tage  in  Anspruch  nahm.^ 
Dagegen  reiste  der  Vicepräsfdent  der  Chambre  des  comptes 
Bartenstein  nach  Wien  ab,  gegen  den  Wunsch  Mettemich's,*  auf 
eine  ihm  bereits  früher  ertheilte  Erlaubniss  des  Erzherzogs,  ja 
angeblich  auch  Trauttmansdorfi^s  gestützt,^  so  dass  vorläufig  nur 
Barbier  dem  Generalkriegscommissär  zur  Verfügung  stand.  Auch 
die  Chambre  des  comptes  löste   sich  auf.^     Der  Chef  et  PrAji- 

*  Mettemich  au  Trauttmansdorff.     Dusseldorf,  le  19  aoüt  1794.    Orig. 

*  Derselbe  an  denselben.    Dusseldorf,  le  19  aout  1794. 

'  Durch   Khulberg,    Lados    und    Mandoz.      \f^\.  Khulberg    au  Mettornieh. 
Dusseldorf,  le  21  aoüt  1794.    Copie. 

*  Rapport  du  conseil  des  finances  du  20  aoüt  1794. 

*  Mettemich  an  Erzherzog  Carl.    Dnsseidorf,  le  31  juillet  1794.  A.-A.  Orig. 
eigenh. 

^  Mettemich  an  Trauttmansdorff.    Dusseldorff,  le  20  aoüt  1794.    Orig. 
^  Derselbe  an  denselben.    Dusseldorf,  le  23  aoüt  1794.    Orig.    Khulberg  an 
Mettemich.    Von  demselben  Datum.    Copie. 


172  IV«  AbhaDdlmig:    v.  Zeisaberg. 

dent    als    bisheriger   Siegelbewahrer    übergab    die   Siegel  dem 
Staatssecretär,   der   sie   einstweilen  bei  den  Acten  hinterlegte.' 

Der  Erzherzog  hatte  auf  die  Mittheilong  TrauttmansdorfiTs^ 
dass  das  Gouvernement  aufgelöst  werden  solle,  erwidert,  auch 
er  hätte  gewünscht,  dass  mindestens  ein  Keim  (noyan)  des 
Gouvernements  verbleibe,  um  in  gewöhnlicher  Weise  die  Ge- 
schäfte fortzuführen,  sowie  dass  wenigstens  einigermassen  fbr 
die  plötzlich  subsistenzlos  gewordenen  Beamten  des  Gouverne- 
ments Sorge  getragen  werde,  wie  er  denn  auch  ihr  Schicksal 
dem  Kaiser  ans  Herz  gelegt  habe,  und  dass  er  ihn  bitte,  auch 
seinerseits  ihn  hierin  zu  unterstützen.' 

Der  Erzherzog  kam  hierin  einem  Wunsche  Metternich's 
zuvor,  der  ihn  dringend  bat,  sich  der  einstigen  Mitglieder  des 
Gouvernements  anzunehmen,  insbesondere  aber  auch  die  beiden 
Compagnies  de  FHötel  und  du  Drossard  de  Brabant  ihm  empfahl, 
die  den  Schatz  und  die  Effecten  des  Gouvernements  escortirt, 
auch  sonst  sich  auf  dem  Rückzuge  verwendbar  erwiesen,  aber 
seit  einem  Monat  nicht  mehr  besoldet  werden  konnten  und  da- 
her der  Verzweiflung  nahe  waren.^  ,Was  mich  betrifft,'  setzt 
Mettemich  hinzu,  ,8o  geniesse  ich  nun  der  Freiheit  nach  einer 
siebenundzwanzigjährigen  Diplomatenlaufbahn ,  von  der  ich 
zweiundzwanzig  Jahre  ohne  Unterbrechung  dem  Dienste  Ihres 
erlauchten  Hauses  gewidmet  habe:  ich  glaube  von  den  ersten 
Augenblicken  der  Müsse  keinen  besseren  Gebrauch  machen  zu 
können,  als  dass  ich  mich  Sr.  Maj.  zu  Füssen  lege  und  von 
Ihr  die  Entscheidung  meines  ferneren  Schicksals  erwarte.  Ich 
beabsichtige  nächsten  Mittwoch  nach  Wien  zu  reisen.'* 

Am  28.  August  beantwortete  der  Kaiser  das  Schreiben, 
in  welchem  sich  Erzherzog  Carl  für  das  aufgelöste  Gouverne- 
ment verwendet  hatte.  Er  sei  erstaunt,  schrieb  der  Kaiser,  zu 
sehen,  dass  man  glaube,  er  wolle  seine  treuen  belgischen  Diener 
ohne  jede  Unterstützung  lassen.  Er  sei  aber  gezwungen  ge- 
wesen, die  Auflösung  und  die  Einstellung  der  Gehälter  zu  ver> 
fügen;   denn   nur   so   sei    er  eines  grösseren  Gehorsams  sicher 

*  Mettemich  au  Traattmansdorff.    DiuBeldorf,  le  23  aoüt  1794. 

'  Enhereo^  Carl  an  Trauttmatufdorff.  Quartier  göu^ral  de  Fouron  le  Comte, 
le  22  aoüt  1794.  Entw.  Müller*«. 

*  Mettemich  an  Erzherzog  Carl.   Braxelles,  ce  .  .  aoüt  1794.  Orig.  eig.  A.-A. 

*  Ebenda. 


Belgien  unter  der  OenenlstottkftltencliAn  Bnbereog  GarU  (179S,  1794).  173 

als  das  letzte  Mal,  wo  trotz  seiner  Anordnungen  das  Goaver* 
nement  beisammen  geblieben  sei.  Erzherzog  Carl  fand  sich 
dnrch  diese  Erklämng  beruhigt,  da  sie  ja  den  Mitgliedern  des 
Gouvernements  nicht  jede  Hoffnung  abschnitt.^ 

Am  6.  September  sendete  er  von  Fouron  le  Comte  aus 
einen  Bericht  an  den  Kaiser,  der  sich  auf  das  Schicksal  des 
Grand  conseil  von  Mecheln  bezog.  Derselbe  hatte  auf  Befehl  des 
Kaisers  Belgien  verlassen  und  seine  Consignationscasse  im  Betrage 
von  120.000  Golden  an  den  Tresor  royal  abgeliefert;  in  Folge 
dessen  war  es  den  Mitgliedern  desselben  unmöglich  geworden, 
nach  Belgien  zurückzukehren,  solange  daselbst  die  Franzosen  ge- 
boten, da  man  sie  der  Entwendung  öffentlicher  Fonds  für  schuldig 
erklärt  und  darnach  behandelt  haben  würde.  Zudem  hatte  Kaiser 
Leopold  durch  eine  besondere  Ordonnanz  die  Mitglieder  der 
Justiztribunale  für  inamovibel  erklärt.  AU'  dies  war  besonderer 
Berücksichtigung  werth.  Die  Abfertigung  der  Mitglieder  des 
Grand  conseil  hatte  denn  auch  den  Gegenstand  von  Berathungen 
des  Conseil  des  finances  und  der  Jointe  d^^tat  gebildet,  aber 
Metternich  hatte  deren  Beschlüsse  nicht  ausgeführt,  da  mittler- 
weile das  Gouvernement  aufgelöst  wurde.  Mit  um  so  grösserer 
Wärme  nahm  sich  jetzt  der  Erzherzog  des  Grand  conseil  an, 
der  sich  jederzeit  durch  seine  Festigkeit  und  seine  Anhänglichkeit 
an  die  Autorität  des  Souveräns  hervorgethan  habe,  und  er  bat 
daher  den  Kaiser,  den  Mitgtiedern  desselben,  die  mit  dem  Gou- 
vernement das  Land  verlassen  hätten,  wenigstens  einen  provi- 
sorischen Unterhalt  zuzugestehen.* 

Erzherzog  Carl,  der  damals  zu  der  von  seinem  Oheim 
Herzog  Albert  zu  Sachsen-Teschen  befehligten  Rheinarmee  ab- 
berufen wurde,  bevollmächtigte  für  die  Zeit  seiner  Abwesenheit 
den  Staatssecretär  Müller  mit  den  laufenden  Geschäften  der 
Niederlande   und  trug  ihm  auf,   ihm  fortlaufend  Bericht  zu  er- 

*  Erzherzog  Carl  an  Müller.  Fouron  le  Comte,  le  8  septembre  1794. 
A..A. 

*  Enshersog  Carl  an  den  Kaiser.  Fonron  le  Comte,  le  6  neptembre  1794. 
Copie.  Officiell.  Es  handelte  sich  nm  den  Präsidenten,  sieben  Rftthe, 
einen  Grefßer,  den  Substitut  procnreur  g^n^ral  und  einige  Subalterne. 
Die  Bezüge  eines  Conseiller  am  Grand  conseil  berechnete  man  unter 
Einschlnss  der  ans  dem  TrAsor  royal  fliessenden  Gage  von  1200  Gnldon 
auf  4()00  Gulden  Silber  Brab.  oder  nach  Abzug  der  Arrha  auf  3600  Gulden. 


Belgien  unter  der  OeDM»btotthaltorRdiAft  Enh«nof  Cftrl«  (i79S,  1794).  175 

Stftnde  selbst  einberufen  würden,  und  übersendete  den  Entwarf 
eines  Einbemfungsschreibens  dem  ELrzherzog,  gab  sich  übrigens 
bezüglich  der  geringen  Erfolge  eines  derartigen  Schrittes  keiner 
Täuschung  hin.^ 

Auf  die  Nachricht  von  dem  Kachtheil,  den  der  linke 
Flügel  der  Armee  (an  der  Ourthe)  erlitten  hatte,  und  von  deren 
Rückzuge  nach  Aachen  ertheilte  Erzherzog  Carl  Müller  den 
Auftrag,  dass  er  selbst,  der  Trösor  royal  und  die  noch  fungi- 
renden  Mitgtieder  des  Qouvemements  Aachen  zu  verlassen 
hätten,  indem  er  die  Wahl  des  Ortes,  wohin  er  sich  zu  be- 
geben gedenke,  Müller  überUess.  Doch  empfahl  er  ihm,  den 
Rhein  zu  passiren.  Er  solle  sich  darüber  mit  O'Donnell  einver- 
nehmen,  da  es  sich  fortan  ja  doch  nur  noch  um  finanzielle  Fragen 
handeln  könne.'  Damit  entfiel  natürUch  auch  der  Plan,  die 
luxemburgischen  Stände  einzuberufen.'  Am  24.  September  trefien 
wir  Müller  in  Düsseldorf,^  wo  er  noch   am  3.  October  weilte. 

Mit  EntSchliessung  vom  10.  September  1794  übertrug  der 
Kaiser  dem  Commandanten  seiner  Maasarmee  Clerfayt  bis  auf 
Weiteres  die  Civilverwaltung  der  noch  nicht  völlig  vom  Feinde 
occupirten  Provinzen  Luxemburg,  Qeldem  und  Limburg.  Es 
sollten  demselben  die  Gesetze  und  Gewohnheiten  des  Landes 
ebenso  wie  dem  bisherigen  Gouvernement  zur  Richtschnur 
dienen,  ausser  wenn  die  Verhältnisse  des  JEürieges  dies  unmög- 
lich machen  würden.  Staatssecretär  Müller  sollte  Clerfayt  in 
der  Verwaltung  unterstützen  und  die  von  Letzterem  signirten 
Schreiben  expediren.  ,Bezüglich  meiner  übrigen  belgischen 
Provinzen,'  so  schliesst  die  kaiserliche  Resolution,  ,besonders 
bezüglich  des  jenseits  der  Maas  gelegenen  Theiles  behalte  ich 
mir  vor.  Meine  Absichten  bezüglich  der  Verwaltung  derselben 
seinerzeit    bekanntzugeben.^^      Die    Entschliessung    war    von 


^  Maller  an  Erzherzog  Carl.  Aix-Ia-Chapelle,  le  18  »eptembre  1794. 
A..A. 

*  Erzherzog  Carl  an  MfiUer.    Bonn,  le  20  septembre  1794.    A.-A. 

'  Derselbe   an  denselben,  21   septembre  1794.    A.-A.    Clerfajrt  an  Müller. 

Niedenier,  le  26  septembre  1794.    A.-A. 
^  Bericht  desselben.    A.-A. 

*  KAiserliche  Resolution  auf  einen  Vortrag  TraottmansdorflTs  vom  10.  Sep- 
tember 1794.  Das  betreffende  Patent  dattrt  nach  Gachard,  Analectes  I, 
114  Tom  20.  September. 


Belgien  unter  der  GcnenüstatthalterBchan  Enherzog  Carls  (I79S,  1794).  177 

comitös  und  des  Trisor  royal  befürwortet  hatte/  blieb  wirkungs- 
los. Die  Auflösung  der  letzten  Reste  des  Gouvernements  — 
der  bis  dahin  noch  bestehenden  Comit^s  des  niederländischen 
Finanzrathes  und  der  Rechenkammer,  sowie  des  Tresor  royal  — 
erfolgte  am  2.  December  auf  Antrag  des  Directoriums.  Die 
betreffende  kaiserliche  Resolution  lautete: 

ylch  genehmige  die  Anträge  des  Directorii  in  allen  und 
jeden  Punkten.  Mit  1.  Jänner  1795  ist  sowohl  das  bisherige 
niederländische  Civilcommissariat  zu  entlassen^  ab  auch  die  in 
226  Mann  bestehende  Compagnie  du  PrÄv6t  gän^ral  des  Pays-bas 
et  de  rHötely  die  in  58  Mann  bestehende  Compagnie  du  Drossart 
de  Brabant/  die  Mar^chauss^e  de  Valenciennes,  endlich  die  in 
7  Mann  bestehende  Mar^chauss^  de  Hainault  mit  einer  sechs* 
wöchentlichen  Löhnungsgebühr,  welche  die  Feldoperationscasse 
einstweilen  Vorschüssen  wird,  abzufertigen.  In  Rücksicht  auf 
die  Pensionen  der  Ober-Officiere  dieser  Polizeimiliz  hat  sich  der 
niederländische  Hof  kanzler  ohne  Verzug  mit  dem  Directorium 
ins  Einvernehmen  zu  setzen.^' 

Mit  jener  Verftlgung,  welche  Clerfayt  die  provisorische 
LfCitung  der  Civilverwaltung  von  Geldern,  Limburg  und  Luxem- 
burg übertrug,  und  mit  der  Versetzung  des  Erzherzogs  zur 
Rheinarmee  nahm  die  Generalstatthalterschaft  des  Letzteren 
thatsächlich  ihr  Ende,  wenngleich  er  den  Titel  eines  ,Gouver- 
neur  et  capitaine  g^n^ral  des  Pays-bas'  auch  fernerhin  bei- 
behielt. Als  dann  auch  jene  drei  Provinzen  an  den  Feind 
verloren  gingen,  ab  die  kaiserlichen  Truppen  sich  über  den 
Rhein  zurückziehen  mussten,  und  als  mit  den  bereits  er- 
wähnten drei  Comit^s  der  letzte  Rest  des  einstigen  Gouverne- 
ments aufgelöst  wurde,  erloschen  auch  die  Befugnisse  Cler- 
fayVs  von  selbst.  Auf  einen  Vortrag  Trauttmansdorff's  vom 
14.  Januar  1796  ordnete  der  Kaiser  an,  dass  die  Functionen 
Clerfayt's  als  Leiter  der  Civiladministration  solange  als  suspen- 
dirt  'ZU  gelten  hätten,  bis  jene  drei  Provinzen  wieder  gewonnen 
sein  würden.^ 


"  Maller  an  Erzherzog  Carl.    Dillenbonrg,  le  20  octobre  1794.  A.-A. 

*  Der  dAmalig^  Dronart  war  Graf  van  der  Stegen. 

*  Staatarathsprotokoll  1794,  Nr.  4108. 

*  Oachard,  Analectes  I,  11 3  ff. 

SitsaDgBber.  d.  phiL-hist.  Ol.  CXXXI.  Bd.  4.  Abh.  12 


178  lY.  Abbandlang:    t.  Zeistberg. 


XI.  Zur  belgischen  Emigration. 

Es  liegt  uns  ferne;  die  Schicksale  zu  schildern^  denen 
Belgien  durch  die  zweite  französische  Occupation  anheimfiel. 
Dagegen  möge  es  verstattet  sein^  zmn  Schlüsse  noch  wenigstens 
einen  flüchtigen  Blick  auf  jene  Belgier  zu  werfen,  die  zugleich 
mit  den  Truppen  der  Verbündeten  ihre  Heimat  verliessen,  und 
von  denen  manchen  Oesterreich  zu  einem  neuen  ^  zu  einem 
Adoptivraterland  geworden  ist.  Doch  können  die  nachfolgenden 
Angaben  nicht  im  Entferntesten  den  Anspruch  auf  VoUstftndig* 
keit  erheben.  Was  wir  bieten^  sind  blos  zerstreute  Lesefrüchte, 
die  indess  doch  einiges  Interesse  erregen  dürften. 

Von  den  Mitgliedern  des  Gouvernements  schlössen  sich, 
wie  wir  sahen,  die  meisten  dem  Exodus  der  österreichischen 
Regierung  an,  auch  der  Qrand  conseil  von  Mecheln  war  der- 
selben nach  Deutschland  gefolgt.  Er  schlug  seinen  Sitz  zu- 
nächst  in  Regensburg;  dann  in  Augsburg  auf.  Nach  dem 
Frieden  von  Campo  formio  sandten  die  Räthe  ihr  Archiv  und 
ihre  Consignationscasse  nach  Wien.  Schon  zuvor  (6.  frimaire, 
an  IV)  waren  die  alten  Gerichtstribunale  in  Belgien  abgeschafft 
worden.' 

Von  den  Ständen  von  Brabant  flüchtete  sich  ein  Theil 
—  darunter  der  bekannte  Pensionnaire  de  Jonghe  —  nach 
Holland.  Das  Gleiche  galt  von  den  flandrischen  Ständen.  Ein 
anderer  Theil  der  belgischen  Emigranten  wandte  sich  nach 
Deutschland:  nach  Düsseldorf,*  wo  sie  aber  gleich  den  LUtticher 
und  den  französischen  Elmigranten  wegen  der  durch  ihre  An- 
häufung verursachten  Theuerung  ebenso  wie  aus  Bonn  ausge- 
wiesen wurden/  dann  nach  Münster,  Elberfeld  und  Barmen/ 
namentlich  aber  nach  Braunschweig/  wohin  sich  unter  Anderen 


*  Albert  Matthiea,  Hintoire  da  Grund  conMil  de  Malines  in:  Annales  de 
racAdimie  d*arck^olog^ie  de  Belgiqne,  t.  XXX»  273. 

*  Kr.-A.  18.  November  1794. 
'  Rhein.  Antiqnariiu  I,  237. 

*  Kr.-A.  Journal  I,  74. 

^  Vgl.  unter  Anderen  Orimm  an  Katharina  IL  Sbomik  XLIV,  p.  772,  wo 
Vicomte  de  BelBunce  erw&hnt  wird,  dessen  Plraa  Bioh  nach  Spanien  bügab, 
w&hrend  ihr  Sohn  in  die  Le^on  Kohan  ein  trat. 


Btlgien  unter  der  OeneraliUtthaltenwhaft  Bnkenof  Carls  (1799,  1794).  1 79 

Graf  Merode  begab,  ^  endlich  nach  Würzbarg  and  Begensbarg. 
Za  den  Letzteren  zählte  auch  ein  Theii  der  Stände  von 
Hennegaa. 

Anfangs  von  Cöln,  dann  von  Wetzlar  aas  richteten  sie 
Briefe  and  Vorstellangen  an  den  Kaiser  ^  an  Erzherzog  Carl 
and  an  Mettemich,  am  sich  gegen  den  Vorwarf  za  verwahren, 
der  nicht  nar  in  den  Jonmalen  jener  Zeit,  sondern  aadi  in  der 
bekannten  Proclamation  des  Prinzen  von  Cobarg  vom  30.  Jali 
wider  sie  erhoben  worden  war^  als  sei  Belgien  darch  ihre 
Sobald  verloren  gegangen.  Da  das  Gerücht,  dass  der  Kaiser 
die  Absicht  habe,  bei  dem  eventaellen  Wiedereinmarsch  seiner 
Trappen  in  Belgien  daselbst  ein  militärisches  Regiment  einza- 
führen,  bis  za  ihnen  gedrangen  war,  baten  sie  ihn  vielmehr, 
ihnen  fUr  diesen  Fall  den  Erzherzog  als  Statthalter  and  Metter- 
nich  als  Minister  za  belassen.  ,Dieser  Prinz,^  sagten  sie  von 
Erzherzog  Carl,  ,hat  schon  in  jangen  Jahren  eine  grosse  Aaf- 
gäbe  erftült.  Er  vertheidigte  die  Belgier  wie  ein  Held  and  re- 
gierte sie  wie  ein  Vater;  ihre  Liebe  kommt  ihrer  Dankbarkeit 
gleich.^'  An  ihn,  der  damals  (23.  Aagast)  noch  im  Felde  stand, 
wendeten  sie  sich  daher  vor  Allem  mit  der  Bitte,  aaf  den  Kaiser 
in  ihrem  Sinne  einzawirken. 

Selbstverständlich  wanderte  aach  der  grösste  Theil  der 
höheren  belgischen  Geistlichkeit  aas.  Von  diesen  starb  am 
26.  Deccmber  1794  der  Bischof  von  Brügge;  sein  Stahl  warde 
nicht  wiederbesetzt,  das  Bistham  überhaupt  erst  1835  Mrieder- 
hergestellt.  Der  Bischof  von  Gent,  ein  Graf  (Ferdinand  Maria) 
Lobkowitz,  starb  in  der  Verbannnng.  Cardinal-Erzbischof  Fran- 
kenberg von  Mecheln,  der  alte  Antagonist  Josefs  II.,  war  nach 
Holland  geflohen,  kehrte  aber  1795  nach  Mecheln  zarück,  wo 
man  *ihm  als  Ersatz  für  die  confiscirten  Güter  eine  Jahresrente 
von  6000  Francs  zusicherte,  die  er  jedoch  niemals  bezog.  Da 
er  sich  1797  weigerte,  den  Eid  gegen  das  Königtham  abzulegen, 
wurde  er  nach  Enunerich  verbannt,  später  aber,  auf  Antrieb 
des  Directoriums,  von  dort  ausgewiesen,  die  meisten  Priester 
seiner  Diöcese  nach  Guyana  abgeführt.  Auf  Wunsch  des 
Papstes   verzichtete  er  auf  sein  Erzbisthum  und  zog  sich  nach 


'  Malmesbnry,  Dianes  and  correepondances  III,  169. 
'  Oachard,  Analecte«  IX,  362  ff. 

12* 


Belffieo  anter  der  GenermbtottluüterNbaft  Bnherxef  Cwls  (179S,  1794).  181 

Denn  es  worden  nach  und  nach  fast  alle  Beamte  des 
Goavemements  mit  Pensionen  oder  Gnadenbezügen  bedacht.^ 
Nicht  geringen  Eanfluss  scheint  Erzherzog  Carl  auf  diese  hu- 
mane Entscheidung  genommen  zu'  haben.  ^Enere  königliche 
Hoheit/  schreibt  Staatssecretär  Müller  ans  diesem  Anlasse  an 
den  Erzherzog;  ^haben  den  ersten  Anlass  zu  dieser  gnädigen 
Behandlung  gegeben^  und  das  Herz  unseres  erhabenen  Herrn 
hat  sich  nicht  verleugnet/  Jch  wäre  überaus  glücklich/  er- 
widert Erzherzog  Carl,  ,wenn  ich  mir  schmeicheln  könnte,  zu 
dieser  Air  die  Mitglieder  des  Gouvernements  günstigen  Ver- 
fügung irgend  etwas  beigetragen  zu  haben.'' 

Einen  Augenblick  lang  soll  es  die  Absicht  des  Kaisers 
gewesen  sein,  den  niederländischen  Kanzler  Grafen  von  Trautt- 
mansdorff  durch  den  Grafen  Franz  Wenzel  von  Stampach, 
Oberstburggrafen  zu  Prag  und  Präsidenten  des  Landesguber- 
ninms  im  Königreich  Böhmen,  zu  ersetzen.'  Doch  stand  er 
von  diesem  Vorhaben  bald  wieder  ab. 

Im  October  1795  hob  trotz  der  Gegenvorstellungen  Trautt- 
mansdorfiTs  der  Kaiser  die  niederländische  Kanzlei  auf.  Hof- 
rath  Lederer  und  Durieux  wurden  pensionirt;  die  interimistische 
Führung  der  Geschäfte  der  Kanzlei  ging  an  den  Minister  Thug^t 
über,  der  sich  zur  Abwickelung  der  Geschäfte  des  Staatsrathes 
de  Limpens  bediente.^  Im  Wesentlichen  handelte  es  sich  dabei 
um  die  Feststellung  der  Pensionsbezüge  der  früheren  Bedienste- 
ten des  niederländischen  Gk>uvernements  und  der  aufgehobenen 
Kanzlei  oder  vielmehr  um  einen  Abstrich  von  30.000  Gulden 
an  denselben.^ 

Wie  es  scheint,  war  es  eben  Thugut,  der  die  Bedenken 
gegen  die  Aufhebung  der  niederländischen  Kanzlei,  welche  in 

^  VWenot,  Vertraul.  Briefe  I,  262. 

'  Müller  an  Erzherzog  Carl.  Dillenbourg,  le  4  döcember  1794.  A.-A.  mit 
Kandbemerkung  des  Erzherzogs. 

*  Vivenot,  Vertraal.  Briefe  I,  403,  Anm.  118.    Vgl.  248. 

*  Tbugnt  an  den  Kaiser.  Wien,  den  11.  October  1795.  Thngnt  an  Limpens. 
Beilage  zn  jenem  Vortrage.  Daraus  ersieht  man,  daas  noch  überdies  der 
Official-Migor  Lebieltern,  der  frühere  Archirar  und  Ho&ecretftr  Weber, 
der  Expeditor  DnchÄtean  und  der  Hmssier  Quardaaone  in  den  letzten 
Arbeiten  doch  ,promiscoement'  verwendet  wurden.  '  Vgl.  auch  Vivenot, 
Vertraut.  Briefe  I,  265. 

*  Vorstellung  TrauttmansdorflTs  an  den  Kaiser  vom  (Oetober)  1795. 


182  IV.  AbhmndlQBg:    Zeissberg. 

der  Sehen  vor  der  öffentlichen  Meinung  und  in  der  Rücksicht 
auf  England  wurzelten^  siegreich  ans  dem  Felde  schlug.^  ^Selbst 
wenn/  meinte  er^  ^der  Gewinn,  der  sich  ans  dieser  Massregel 
für  die  Finanzen  Sr.  Maj.  ergibt,  nicht  erheblich  sein  sollte, 
so  wäre  es  schon  ein  grosser  Vortheil,  allmälig  jenen  ewigen 
Klatschereien  (tripotages),  in  die  namentlich  Tranttmansdorff 
so  gern  den  Namen  des  Kaisers  mengte,  nnd  über  die  sich  noch 
heute  Abends  Rasnmowsky  mir  gegenüber  so  sehr  beklagte,  ein 
Ende  zu  machen/' 

Tranttmansdorff  nahm  die  Enthebung  von  dem  Posten 
eines  niederländischen  Kanzlers  und  die  Mittheilung  von  der 
Aufhebung  des  niederländischen  Departements  mit  Resignation 
entgegen;  wogegen  er  aber  Vorstellungen  erheben  zu  müssen 
glaubte,  war  der  für  diese  Verfügung  gewählte  Zeitpunkt 
Nicht  ganz  mit  Unrecht  hob  er  hervor,  dass  man  es  würde 
begreiflich  gefunden  haben,  wenn  dieselbe  zugleich  mit  der 
Auflösung  des  Gouvernements  erfolgt  wäre,  dass  aber  jetzt 
durch  diese  Verfügung  der  Entscheidung  des  nächsten  Friedens- 
schlusses über  das  endgiltige  Schicksal  Belgiens  vorgegriffen 
werde.  Er  ersuchte  Colloredo,  den  Kaiser  zu  bitten,  die  Mass- 
regel einstweilen  noch  zu  vertagen,  zumal  dabei  das  finanzielle 
Moment  ja  fast  gar  nicht  in  Betracht  komme.  Tranttmansdorff 
selbst  war  ,nonnalmässig',  d.  i.  mit  6000  Gulden  Ruhegehalt 
pensionirt;  er  konnte  hierin  nicht  wohl  ein  ,öffentliches  Zeichen 
Allerhöchster  Zufriedenheit^  erblicken,  das  ihm,  wie  es  in  dem  be> 
treffenden  Handschreiben  hiess,  der  Kaiser  zutheil  werden  lassen 
wolle,  und  bat  daher,  dass  ihm  aus  diesem  Anlasse  der  Titel  eines 
Conferenzministers  ertheilt  werden  möge,  zumal  er  schon  vor 
seiner  Ernennung  zum  Kanzler  und  sodann  als  solcher  von 
dem  Kaiser  den  Conferenzen  über  die  belgischen  Angelegenheiten 
zugezogen  worden  sei.'  Doch  wurde  diese  Bitte  nicht  erfüllt 
und  auch   sonst  Tranttmansdorff  keine  Auszeichnung   zutheil. 


1  Vivenoi,  Vertrmal.  Briefe  I,  263. 

*  Thn^t  an  Colloredo,  ce  28  septembre  1796;  bei  Virenot,  tL  a.  O.  I,  268. 
Schon  die  Entscbeidangen  des  Jahres  1794  werden  Thugfut  sur  Last  ge- 
legt Ziniendorf,  Tagebach,  18.  August  1794:  ,Le  paurre  B.  Fels  . . .  m*an- 
non^  quMl  est  sans  appointement  avec  tous  les  emplojds  des  provinoes 
belgiques;  il  jette  la  pierre  au  Baron  Thngut* 

'  Tranttmansdorff  an  Colloredo.    Vienne,  le  28  septembre  1795.    Orig.  eig. 


Belgien  anter  der  GenemUtaltliftlterschaft  Enhersog  Carls  (1793,  17M).  183 

Am  14.  October  179ö  übersandte  er  dem  Cabinetsminister 
ein  3(emoire  der  Mitglieder  des  aufgehobenen  Departements, 
weiche  sich  darüber  beklagten,  dass  ihnen,  die  im  Dienste  er- 
graut seien,  ein  junger  Mann,  der  kaum  zwei  Jahre  prakticirt 
und  nie  im  Dienst  des  Kaisers  gestanden  habe,  nämlich  De 
Limpens  vorgesetzt  worden  sei.  Trauttmansdorff  bezeichnet 
diese  Ernennung  geradezu  als  ,le  coup  de  gr&ce,  qui  manquait 
encore  aux  affaires  des  Pays-bas^^  Doch  scheint  auch  diese 
Vorstellung  ohne  Erfolg  gebUeben  zu  sein.  Auch  hier  wirkte, 
wie  es  scheint,  Thugut  den  Wünschen  Trauttmansdorff's  ent- 
gegen, den  man  allgemein  als  seinen,  und  zwar  nicht  unge&hr- 
liehen  Rivalen  betrachtete. 

Daher  Uess  sich  denn  auch  unter  den  Stimmen  derer, 
welche  sich  bitter  darüber  beklagten,  dass  die  Erblande  auf 
Jahre  hinaus  die  Pensionen  der  Beamten  einer  voraussichtlich 
(tlr  immer  verlorenen  Provinz  bezahlen  sollten,  jene  Thugut's 
in  geradezu  leidenschaftlichem  Tone  vernehmen.  Als  Metter- 
nich  bei  seinem  Rücktritte  Entschädigungsansprüche  erhob, 
meinte  er  geradezu,  man  möge  ihn  an  die  Stände  von  Brabant 
verweisen,  deren  eifrigster  Anwalt  er  jederzeit  zum  Nachtheil 
der  Interessen  des  Kaisers  gewesen  sei.  Höchstens  möge  man 
ihn  etwa  mit  einer  Abschlagzahlung  von  30.000  Qulden  ab- 
finden, ihm  aber  zugleich  erklären,  dass  er  sich  damit  für  immer 
zu  begnügen  habe  und  der  Kaiser  keine  Verwendang  fUr  seine 
Dienste  wisse,  da  er  sonst  nicht  aufhören  werde,  dem  Kaiser 
lästig  zu  fallen,  und  sei  es  selbst,  sei  es  durch  seine  Gemah- 
lin die  Wiener  Kreise  durch  seine  Intriguen  in  Bewegung  zu 
setzen.' 

Trotz  dieser  widrigen  Verhältnisse  fanden  doch  manche 
der  einstigen  Mitglieder  des  Gouvernements  in  Oesterreich  ein 
neues  Unterkommen  und  eine  neue  Heimat,  manche  freilic]i 
kehrten  später  unter  günstigeren  Verhältnissen  in  ihre  alte  Hei- 
mat zurück;  so  der  ältere  Crumpipen,  der  einstige  Kanzler  von 
Brabant,  der  sich  dem  Gouvernement  bei  seinem  Rückzüge 
angeschlossen  hatte,  nach  Robespierre's  Sturze  jedoch  die  Hei- 
mat wiedersah   und   sein  Leben  (1809)   zu  Brüssel  beschloss, 


^  Tmnttiiuuisdorflf  an  CoUoredo.    Vienne,  le  14  octobre  1795.   Orig.  eig. 
*  Vivenot,  Vertraul.  Briefe  I,  166u 


184  IV.  Abhuidlang.    t.  Zeisiberf. 

während  der  jüngere  CVampipen,  der  frühere  Cfhef-Prfisident 
in  der  Staatskanzlei  verwendet  wurde  und  1811  zu  Stuttgart  in 
österreichischen  Diensten  starb J 

Zu  grosser  und  einflussreicher  Stellung  ist  in  Oesterreich 
(Adrian  Nicolans  Josef)  Barbier  gelangt,  der  als  Bath  am  Con- 
seil  des  domaines  et  finances  sich  dem  Gouyernement  auf  seiner 
Irrfahrt  bis  Dillenburg  anschloss,  wobei  er  sich  um  die  Rettung 
Österreichischer  Staatsgelder  grosse  Verdienste  erwarb.     Aach 
in   der  Folge  kamen   seine  umfassenden   Kenntnisse   des    bel- 
gischen  Finanzwesens    dem    österreichischen   Hofe  zu   statten. 
1802  zum   Hofrath  an   der  allgemeinen  Hofkammer  ernannt, 
spielte   er    1809   in   den   Ofener   Conferenzen   mit   den   Bevoll- 
mächtigten Frankreichs  keine  untergeordnete  Rolle  und  wurde 
bald   darnach   zum   Vicepräsidenten   der  Hofkammer  und  Ge- 
heimen Rathe   befördert.     1814  wurde   er  bei   der  Armee  Ver- 
waltung verwendet,  1816  —  zur  Zeit  der  zweiten  Occupation  — 
mit   der  Einbringung    der  Privatforderungen   Oesterreichs   an 
Frankreich  und  der  Realisirung  der  französischen  Contribution 
betraut.     Seine  Mühewaltung  trug  ihm  das  Commandeurkren« 
des  Stefansordens  und   den  Freiherrenstand  ein.     1828  sah  er 
nochmals  seine  Heimat;  damals  zeichnete  er  die  fUr  Belgien  so 
ungünstige  Convention  vom  8.  Mai.  Den  Abschluss  seines  ehren- 
vollen  Berufslebens  bildete   sein  Wirken   als   Gouverneur  der 
österreichischen  Nationalbank  (bis  1837).    Erstarb  IH40.'   Den» 
ehemaligen  Staatssecretär  bei  dem  niederländischen  Qouveme- 
ment  Müller  begegnen   wir  in   der  Folge   als  Hofrath   bei  der 
geheimen  Hof-  und  Staatskanzlei.' 

Von  seinen  Hofwürdenträgem  waren  dem  Erzherzog  der 
Prinz  von  Gavre  und  Beaufort-Spontin  nach  Wien  gefolgt. 
Jener  wurde  unter  Andei*em  beauftragt,  die  französische  Prin- 
zessin Maria  Theresia,  die  Tochter  Ludwigs  XVI.,  bei  ihrer 
Auslieferung  an  der  österreichischen  Grenze  zu  übernehmen 
und  wurde  sodann  zu  deren  Obersthofmeister  ernannt.  Um 
nicht  seine  Güter  zu  verlieren,  hielt  sich  der  Letztere  1805  kurze 


*  Siehe  Biographie  naUoiuile  •.  v.  Crumpipen. 

*  Vgl.  Warsbach  s.  r.  Barbier;  Biographie  nationale,   v.  Kronen,  Zur  Qe- 
fichichte  OeBterreich«  im  Zettalter  der  fransOittflchoii  Kriege  etc.,  SiVO. 

*  »Wiener  Zeitung*  1801,  14.  November,  p.  4069. 


Belgien  viter  der  OeoeralsUttliftUerecbftfl  Enbeneg  Cvle  (1793,  1794).  185 

Zeit  in  Belgien  auf;  kehrte  aber  sodann  nach  Wien  zarOck^ 
wo  er  sich  in  zweiter  Ehe  mit  Gräfin  Ernestine  Margarethe 
von  Starhemberg,  einer  Tochter  des  Fürsten  Starhemberg  und 
der  Fürstin  Marie  Louise  Fran9oise  von  Aremberg,  vermählte. 
Elrst  als  1809  Napoleon  alle  in  fremden  Diensten  stehenden 
Belgier  bei  Verlust  ihrer  Güter  zur  Heimkehr  aufforderte, 
kehrte  Beaufort-Spontin  nach  Brüssel  zurück,  erhielt  aber  den 
Befehl,  in  Paris  seinen  Sitz  zu  nehmen.  Dagegen  widerstand 
er  jedem  Versuche,  ihn  für  den  Hofdienst  Napoleons  zu  ge- 
winnen. Zwar  musste  er  befohlenermassen  den  Kammerherm- 
schlüssel an  Franz  H.  zurücksenden,  übergab  ihn  aber  dem 
österreichischen  Gesandten  Fürst  Schwarzenberg  mit  dem  Be- 
deuten, dass  er  nur  der  Gewalt  weiche.  Nach  dem  Sturze  Na- 
poleons wurde  er  zum  Generalgouverneur  (?)  der  österreichischen 
Niederlande  ernannt  (1814,  12.  Februar)  und  ihm  ein  Rath  zur 
Seite  gestellt,  der  aus  den  uns  wohlbekannten  Niederländern 
Engfene  de  Robiano,  Limpens,  dem  einstigen  Kanzler  von  Bra- 
bant  und  De  le  Vieilleuze  bestand.  Er  wurde  sodann  zu  einem 
jener  Abgeordneten  ersehen,  welche  im  Namen  einer  Notablen- 
versammlung  den  drei  AlKirten  zu  Chaumont  die  Wünsche 
der  belgischen  Nation  überbringen  sollten.  Doch  war  damals 
bereits  das  Schicksal  Belgiens  entschieden,  das  nach  einem 
heimlichen  Uebereinkommen  mit  England  an  Holland  fallen 
sollte.  Er  resignirte  daher  auf  seinen  Statthalterposten,  doch 
bestimmte  ihn  der  Kaiser,  der  ihm  den  Kammerhermschlüssel 
wieder  verlieh  und  ihn  zum  geheimen  Rathe  ernannte,  die 
Functionen  eines  Präsidenten  des  Conseil  pnri  zu  übernehmen, 
die  er  bis  zum  provisorischen  Gouvernement  des  Prinzen  von 
Oranien,  späteren  Königs  Wilhelm  I.,  ausübte.  Dagegen  lehnte 
er  die  von  diesem  ihm  angebotene  Präsidentschaft  der  ersten 
legislativen  Kammer  ab  und  starb  als  Grand  Mar^chal  1817 

«  

zu  Brüssel.*  Von  seinen  Töchtern  heiratete  Valerie  Beaufort- 
Spontin  ihren  Oheim  Georg  Starhemberg.* 

Auch  der  spätere  Vicepräsident  des  obersten  Rechnungs- 
hofes in  Wien  Kari  Freiherr  von  Ransonnet  stammte  aus  einer 
alten  belgischen  Familie,  die  damals  emigrirte.    Sem  Vater  war 


'  Biographie  nationale. 

*  Tbarheim,  Ladwig  Fflrat  Starhemberg.    Graz  18S9.  8.  318,  819. 


186  IV.  AbhaDdlnng:    t.  Zeissberg. 

Hubert  Josef  von  Ransonnet,  der  als  Intendant  der  Provinzen 
Limburg  und  Geldern,  als  Generalcommissär  über  die  Forste, 
dann  während  der  Suspendirung  der  Stände  als  Directeur  en 
chef  der  Provinz  Hennegau,  endlich  als  Mitglied  des  Domänen- 
und  Finanzrathes  und  als  Generalcivilcommissär  bei  der  kaiser- 
lichen Armee  und  jener  der  Verbündeten  sich  vielfach  um  die 
Regierung  verdient  gemacht  hatte.  ^ 

Nicht  zu  den  mit  dem  Hofe  in  Verbindung  stehenden 
Familien,  die  sich  in  Wien  niederliessen,  gehörten  die  Areraberg. 
Sie  wohnten  zunächst  in  Gumpendorf.  Sie  waren  verwandt 
mit  den  Schwarzenberg.  In  ihrem  Hause  sah  man  die  beiden 
Ursel,  den  Vicomte  d'Audeniierde  und  den  Herzog  von  Beau- 
fort.     Auch  Zinzendorf  war  häufig  wiederkehrender  Gast.^ 

Auch  die  ganze  FamiUe  Leenher  emigrirte.  Ein  Mitglied 
derselben  erscheint  als  kaiserlicher  Hofsecretär  und  zugleich 
als  Intendant  in  Diensten  des  Erzherzogs  Carl.  Seine  Schwester 
Therese  Leenher  von  Sleews  hat  sich  in  der  Folge  mit  dem 
älteren  Johann  Vesque  von  Püttlingen  vermählt. 

Auch  dieser  war  aus  Belgien  emigrirt.  Jean  Vesque  de 
Puttelange  —  dies  ist  sein  eigentlicher  Name  —  war  1787  in 
den  Staatsdienst  getreten  und  hatte  zuletzt  bei  den  von  dem 
Erzherzog  abgehaltenen  Conferenzen  als  ProtokoUiUhrer  fungirt 
Bei  der  Räumung  Brüssels  begleitete  er  den  Transport  des 
dortigen  Archives  zu  Wasser  durch  Holland  nach  Düsseldorf 
und  weiter  bis  Dillenburg  im  Nassauischen.  Als  das  General- 
gouvernement aufgelöst  wurde,  richtete  er  seine  Blicke  nach 
Wien.  Doch  eine  Krankheit,  die  ihn  unterwegs  befiel,  nöthigte 
ihn  zu  längerem  Aufenthalte  in  Frankfurt  a.  M. 

Inzwischen  hatte  der  massenhafte  Zudrang  der  Beamten 
aus  den  Niederlanden  in  Oesterreich  die  Besorgniss  wachgerufen, 
dass  die  leerwerdenden  Acmter  den  Einheimischen  entzogen 
werden  könnten,  und  zu  einem  Erlasse  gefUhrt, '  welcher  den 
Emigranten  Aufenthalt  und  Ansiedlung  in  Wien  verbot.  Jean 
Vesque  begab  sich  in  Folge  dessen  zunächst  nach  Mailand  und 
durchwanderte,  auf  eine  kleine  Pension  angewiesen^  in  den  näch- 
sten Jahren  meist  zu  Fuss  Italien,  die  Schweiz,  Deutschland  and 

*  Wnnbiich:  RjuMonnet. 

*  Ziniendorrs  Tugobnch  1794,  1795. 


Belgien  unter  der  OenenlstaUhalterschaft  Enherxog  Carle  (179S«  1794).  187 

Oesterreich.  Die  Familie  seiner  Braut  Therese  von  Leenher 
befand  sich  damals  in  Prag.  Ende  1799  finden  wir  ihn  in 
Korneubnrg  bei  Wien  eifrig,  doch  trotz  gewichtiger  Fürsprecher 
vergebens  bemüht^  sich  die  Erlaabniss  zum  Aufenthalt  in  der 
Hauptstadt  zu  erwirken.  Er  nahm  daher  die  ihm  angebotene 
Stelle  eines  Vorlesers  bei  der  Fürstin  Lubomirska  in  Laucut  und, 
«nachdem  er  1801  zu  Prag  seine  Vermählung  vollzogen  hatte, 
eine  ähnliche  Stelle  bei  dem  Fürsten  Lubomirski  in  Opole  an, 
wo  er  sich  mit  literarischen  Arbeiten  beschäftigte  und  Prinzessin 
Rosalia  seinen  ersten  Sohn  —  den  später  so  bekannt  gewor- 
denen Staatsmann  und  Musikfreund  Johann  Vesque  von  Pütt- 
lingen  (J.  Hoven)  aus  der  Taufe  hob.  Als  1804  das  Verbot, 
welches  den  Emigrirten  den  Aufenthalt  in  Wien  verwehrte, 
aufgehoben  witrde,  begab  sich  Vesque  dahin  und  trat  bald  dar- 
nach in  den  Hofdienst  ein.  Als  Kanzleidirector  desselben  er- 
warb er  sich  das  volle  Vertrauen  des  Oberstkämmerers  Grafen 
R.  Wrbna.  Sein  Haus  bildete  damals  einen  Vereinigungspunkt 
der  in  Wien  weilenden  emigrirten  Belgier.  Seit  1818  Hofrath, 
wurde  er,  als  nach  Wrbna's  Tode  der  Hofrathsposten  aus  Er- 
sparungsrücksichten  aufgehoben  wurde,  erster  Gustos  an  der 
Ilofbibliothek,  in  welcher  Stellung  er  1829  starb.  ^ 

Unter  denen,  die  in  Wien  ihr  Glück  versuchten,  befand 
sich  auch  der  berühmte  Medailleur  (Theodor  Victor)  van  Berckel, 
den  einst  Prinz  Carl  von  Lothringen  an  die  Münze  von  Brüssel 
berufen  hatte,  und  der  nach  der  Eroberung  seiner  Heimat 
dorch  die  Franzosen  nach  Wien  ging,  wo  er  gleichfalls  an 
der  MtLnze  beschäftigt  wurde.  Doch  kehrte  er  später  (1803) 
unzufrieden  mit  seiner  Stellung  in  die  Heimat  (Holland)  zu- 
rück, wo  er  1808.  starb.* 

Auch  Gerhard,  Carl  und  Ludwig  Coeckelberge-Dürzele, 
geboren  zu  Löwen,  verliessen  1794  mit  ihrem  Vater  ihr  Geburts- 
land und  gingen  nach  Oesterreich,  wo  alle  Drei  in  der  Folge 
im  Hof-  und  Staatsdienst  und  schriftstellerisch  thätig  waren; 
der  Erstgenannte,  Gerhard,  ist  unter  dem  Pseudonym  Realis 
bekannt.^    Philippe   Josef  Dieudonnö,   Graf  von  Woestenradt, 

*  Nach:   Johann  Vesqne  von   Püttlingen   (J.  Hoven).     Eine  Lebenskizse. 
Wien  1S87. 

*  Biographie  nationale. 
'  Wanbaeh. 


y.  Abhandlnng:    Bickell.  Beitiftge  rar  semitischen  Metrik. 


V. 


Beiträge  zur  semitischen  Metrik. 

Von 

Prof.  Dr.  QustaY  Biokell, 

corresp.  Mitglied«  der  kain.  Akademie  der  WissenschAftea. 

I. 

Das  alphabetische  Lied  in  Nahnm  12— 113. 


JNoch  vor  wenigen  Jahren  würde  ich  schwerlich  diese 
Beiträge  mit  einem  Artikel  über  Alttestamentliches  begonnen 
haben,  da  es  sich  nicht  geziemt  hätte,  die  Autorität  einer  kai- 
serlichen Akademie  als  Deckung  in  einem  Kampfe  zu  ver- 
wenden, in  welchem  fast  alle  Fachmänner,  mindestens  durch 
schonungsvolles  Schweigen,  mir  ablehnend  gegenüberstanden. 
Seitdem  hat  aber  die  Zahl  deijenigen,  welche  meinem  Systeme 
der  hebräischen  Metrik  beistimmen,  so  zugenommen,  dass  dessen 
Sieg  bereits  als  entschieden  gelten  kann.  Ich  trage  daher 
kein  Bedenken  mehr,  eines  der  überraschendsten  und  wich- 
tigsten Ergebnisse  desselben  unter  der  Aegide  dieser  erlauchten 
Körperschaft  zu  veröffentlichen. 

So  unglaublich  es  auch  klingt,  zwei  alphabetische,  d.  h. 
die  22  Buchstaben  des  hebräischen  Alphabetes  ihrer  Reihen- 
folge nach  ab  Anfangsbuchstaben  der  Distichen  benutzende 
Gedichte  des  alten  Testamentes  sind  Jahrtausende  hindurch  un- 
beachtet geblieben  und  erst  in  unserer  Zeit  als  solche  erkannt 
worden.  In  der  Ztschr.  für  kath.  Theologie  (1882,  S.  319ff.) 
habe  ich  nämlich  nachgewiesen,  dass  der  Hynmus  auf  die 
Weisheit,  mit  welchem  das  Buch  Jesu  des  Siraciden  schliesst, 
in  dem  verloren  gegangenen  (aber  durch  kritische  Bearbeitung 
und  Vergleichimg  der  beiden  unmittelbaren  Uebersetzungen, 
der  griechischen  und  syrischen,   herstellbaren)  hebräischen  Ur- 

Sitznnfsber.  d.  phü.-hist.  Gl.  CXXXl.  Bd.  5.  Abb.  1 


Beitrilg«  mr  aemitischen  Metrik.  O 

Qof  an  Daleth;  Resch  an  He,  Schin  and  Tau  an  Vau  sich 
anschlössen.  In  diesem  Sinne  habe  ich  das  Gedicht  zuerst  1880 
in  der  Ztschr.  der  deutschen  morgenländ.  Gesellschaft 
(S.  559)  bearbeitet,  dann  1882  in  meinen  Carmina  Vet.  Test, 
metrice,  1886  nur  die  Verse  17 — 10  in  der  Ztschr.  für  kath. 
Theologie  (S.  550),  endlich  das  Ganze  in  einer  ungedruckten 
Aufzeichnung  um  Pfingsten  1893,  gelegentlich  eines  Vortrages 
auf  der  Wiener  Philologenversammlung,  worin  ich  das  letzte 
Distichon  des  Liedes  (in  I  10)  mit  Nun  beginnen  und  die 
StichenanfUnge  zwischen  Alef  und  Beth  das  Akrostichon  xi33 
(Ninua,  Ninive)  enthalten  liess.  Die  folgende  Wiedergabe  meiner 
damaligen  Auffassung  schliesst  sich,  wo  nicht  das  Gegenteil 
ausdrücklich  bemerkt  ist,  an  meinen  Text  von  1882  an: 


non  Swi  nvr  ops 

M^^kS  im  1B131 

mrr  T\py  kS  np^') 
rSn  pSK  f3jn 

ynnTi  mvon  by\ 
SSbK  p3aS  mf) 

laann  mpam 
130Ö  i3:n3  Dnm 

-|rn  B]Tn^  va^Ki 
TVDV  Hin  nSa  mm 

kSo  «n^  rpa  iSsk 


mm  op3i  Ki3p  Sk 
ma6  mm  ops 

na  bin  o^tK  f« 


rwT^  D^a  "Tj^i 
Seiai  ppa  p^ 

13Ö0  wjn  onn 
r3i5ö  pm  «ntth 

T3Bb  mor  ^0  10PT 

\rKa  nan:  inon 

T^pb  mm  aite 
ia  ^on  mm  pm 

*iODipö  nwr^  nba 


T    » 


m*m  Sk  [Tarnn  no 

D^Kiao  DKaoai 


Die  letzte  Strophe  glaubte  ich  1886,   unter  Berufung  auf 
die  Septuaginta,  so  herstellen  zu  sollen: 


*  So  1893,  mit  Wef^laiwiin^  de»  folgenden  mm. 

*  So  roc&luiert  1893,  als  contraluert  aiis  n(f^. 

'  So  1893  ergänzt;  dafür  188*2  mj'J  pp,  1880  und  wieder  1886  .1^5. 

*  So  1893;  vorher  nach  der  Textlesart. 


V.  Abhandlwig:    Biekell. 


ws^  tt?p3  ^^5»{n  mm  hv  psvnn  no 


Obgleich  Julius  Well  hausen  allen  metrischen  Fragen  im 
Hebräischen  fast  ängstlich  ausweicht;   hat  er  doch,  ohne   es  zu 
wollen,  die  Herstellung  unseres  alphabetischen  Liedes  von  der 
kritischen  Seite  aus  wesentlich  gefördert,  wie  denn  alle    'Wahr- 
heiten  in   stiller,   oft  unbewusster  Coalition  gegen  den    Irrtum 
stehen.    Er  hat  nämlich  in  seiner  Bearbeitung  der  kleinen   Pro- 
pheten (1892)  Nah.  I  13;  H  1.  3  flir  Interpolationen  erklärt,   was 
zwar,   wie  wir  sehen  werden,   von   den   beiden   ersten  Versen 
nur  teilweise,  von  dem  dritten   gar  nicht  gilt,   aber   die    ent- 
scheidende Entdeckung  in  sich  schUesst,  dass  der  zweite   Vers 
des  zweiten  Kapitels  dem  vierten  unmittelbar  vorhergeht   and, 
wie  Gunkel  seitdem  erkannt  hat,  das  wirkliche  Orakel  Nahnm's 
über  Ninive   erst  beginnt.*     So   war  die  Bahn   dafUr   frei    f^e- 
macht,   dem  alphabetischen  Liede,   ausser   dem    ganzen  ersten 
Kapitel,   noch   den   ersten    und    dritten  Vers   des   zweiten    zu- 
zuteilen und   die  Anfangsbuchstaben  Nun  bis  Tau  in   der   ge- 
wöhnlichen fortlaufenden  Weise  unterzubringen. 

Dies  hat  Hermann  Gunkel  in  der  Ztschr.  für  alttestam. 
Wissenschaft  (1893,  S.  223 flF.)  unternommen  und  von  den  resti- 
renden  Buchstaben  Samekh,  Qade,  gewissermassen  auch  Resch, 
richtig  bestimmt.  Dass  ihm  nicht  noch  mehr  gelungen  ist,  rührt 
hauptsächlich  davon  her,  dass  er,  mit  Ley,  nur  Hebungen,  nicht 
auch  Silben  zählen  will,  wodurch  er  sein  Werkzeug  stumpf 
gemacht  und  sich  selbst  im  Lichte  gestanden  hat.  Uebrigens 
werden  sich  sowol  seine  grossen  Verdienste  um  die  Recon- 
struction  unseres  Liedes,  als  auch  die  Mängel  seines  Textes 
am  besten  aus  dem  folgenden  Abdrucke  desselben  ergeben: 

non  hn  nrr         cp3i  Ri5p  bn 
vhrh  paw  pjy       ryn  mpoai  nßioa 

ynnn  nrnrr  tei       rsn  o^  npa 
hba^  paaS  pr»i       Sonoi  pa  am 


^  Dieses  Wort  ersetzte  ich  1893  durch  ^K^3,  um  ein  mit  Nun  beginnendes 
Anfangswort  für  das  Distichon  su  erhalten. 

*  Selbst  hierauf  hat  Wellhausen  schon  durch  seine  Bemerkung  su 
1 7  Torbereitet:  Die  Sprache  der  Psalmen  beginnt  hier  auf- 
zutauchen. 


B^itrige  tnr  aomiliaehtii  Metrik.  5 

naöö  inx:  onatm       wkd  nana  inon 

n-üt  ora  nro       npb  nvr  aifi 
oßbö"  -ojy  »]»rai       13  "Din  mn^  rn'« 

yffn  P|nn^  va^Ki       röpa  nw  n^a 
•TPS  nrr  «nn  nba       mata  d^öm  mp*»  kS 

D'»obro  h:p  br*?a  latrn     nan  mn^  hv  parnn  na 
a 

iSa*»  BD"  wpa       i*?ö"  D-nioa  on^o 
pnaK  T^nnoiöi       ^meo  law«  nna? 

nnaK  -[n^K  n^ao       -rorK  naooi  boB 
nv  lora  iar  nb       mn^  ^^jy  ^* 

hp       anp 

oho  rowö  nan       onnn  hv  iwaa  "San 

jan  nnn"  "an       "pna  obnn^  "oSw 
nnaa  nba  Srba      ^a  napn  mj^  »i^or  »6  on 

»innw  n"nö7  trppa  "a       apr  lea  nK  nm  aw 
Gunkers  Uebersetznng. 

Ein  eifriger  und  rächender  Gott,     zornmütig  ist  Jahve, 

Des  Wege  in  Sturm  und  Wetter,     zu  seinen  Füssen  Wolken  und  Rauch ; 

Der  das  Meer  schilt,  dass  es  versiegt,     und  alle  Ströme  austrocknet; 
Basan  und  Karmel  verschmachtet,     und  die  Blüte  des  Libanon  verwelkt. 

Berge  erdröhnen  vor  ihm,     und  alle  Hügel  erbeben ; 
Die  Welt  erbraust  vor  ihm,     die  Erde  samt  allem  darauf. 

Wer  kann  seinen  Grimm  ertragen,     wer  vor  seinem  Zorne  bestehn? 
Ist  doch  seine  Glut  wie  ein  Feuerstrom,     dass  selbst  Felsen  vor  ihr  ent- 
brennen. 

Grfitig  ist  Jahve  seinen  Frommen,     eine  Feste  zur  Zeit  der  Gefahr, 
Jahye  kennt  seine  Treuen  wol,     und  rettet  sie,  wenn  die  Flut  überschwillt. 


'  Dieses  ausserhalb  des  Strophenbaaes  stehende  Distichon  soll  nach  Guiikel 
den  Namen  des  Dichters  als  Akrostichon  enthalten. 


i   'St . 


i    -  V  •  .1^.     i.::.'.ir    r 


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\    »•        «-„'r'  T-^'.. 


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t  *.' if «:••■•' c**t  «^.T.  it*^    ritiT^  .ni 


B«itrige  cor  semitisclieii  ICetrik. 


Anreden  an  Israel  (sowie  durch  Umstellung  von  1 3a  und  2c — d, 
auch  andere  Textemendationen)  gelungen  ist,  jenen  Teil  des 
Gedichtes  endgiltig  herzustellen,  möge  der  Leser  entscheiden, 
dem  ich  zu  diesem  Zwecke  meine  jetzige  AuflFassung  von 
Nah.  1 2 — II 3  hier  vorlege: 


El  qdnno*  vmyqem  Jdhvä; 
Noqh%  Jahvä  v^ba'l  chima, 

B'mfd  v'his*'dra  ddrko; 
'Andn  foabdq  lerdglav. 

Oadr  bajjdni,  vajjlbcüf; 
Vekhiil  hannhdrot  hickrib. 

BtUh  BaMn  ve  Khdrmäl, 
Ufärach  Vbdnon  MUd. 

Hatim  ra*'Sü  mimmSrmu, 
V*hagff'bd*ot  hitmog6gu; 

Vatt^t  hadrg  mtppdnav, 
TebH  f>ekhSl  jofhi  bah, 

Zamo,  mi  jd'mod  Vfdnav; 
Mijdqum  bdcVrcn  dppof 

Chamdto  niWkha  khdei, 
Vf^urim  nU;4;'tn  mimminna. 

fob  Jdh  Vozi  bim**iizo; 
Bejom  <;ard  ja^gUem, 

Jod^*  Jahvä  chosi  bo, 
Ub\^ä(€/  'dber  jUnirem, 

Kald  ja*fä  beqdmav, 
Venfbav  jf.hdof  choiekh. 

Lo  jiqqom  pd*majm  b^t^rav; 
Kald  hu    '6fä  k^moed, 

Ma-(£ chdSiebun  tl  Jt^hvä: 
Jah  Ark  appdjm  ugddl  chojtdf 

Noqhn,  Jahvä  Ur^rnv, 
Venofer  hu    leoffMv! 

Sirim  »bukhini  aetmim; 
Vkhen  k*qdi  jab4f  jimrtuilu, 

Paehz  moid  nifijim  rdbbim; 
Vekhhi  jigzru  v**abdrrt. 


I2a 

b 

3c 

d 


8 


9c 
b 

a 
3a 
2c 

il 

10 
12 


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y.  Abhandliuig:    BiekelL. 


'IfwÜikh,  lo    ''anndkh  'od; 

Ve'dUa  Sibor  mdifekh.  13  a 

Qiwd  'aldßkh  Jdhvä:  14a 

Lo*  jizzakfUr  hVt^nUkh  *od.  b 

QharÖQilch  -fim  qiqälot;  d 

' 

-Khrü  päsel  ümoMMia.  c 

Rig'zi,  ckoggi  chagg&jikh!        II  1 

Bai  joü,  käla  wkhraU. 

Sab  Jäh  et  gäfen  Mqob,  3 

Paqdd  et  g*6n  Ji^rdel; 

Tacht  ki  beqdqum  botfqim, 
Uz^morehem  HchÜu. 


TIP  Töij^  nar  i6 

Tm  *» jn  ^n 

«?IJT^  lHü  n«  T» 
DTJpa  Dipija  ^3  nrrrj 


Meine  jetzige  Uebersetznng. 

Ein  eifernder  und  rächender  Gott  ist  Jahve; 
Ein  Rächer  ist  Jahve  und  ein  Zümer. 

In  Sturm  und  Gewitter  ist  sein  Weg; 
Wolken  und  Staub  sind  zu  seinen  Füssen. 

Bedroht  er  das  Meer,  so  vertrocknet  es; 
Und  alle  Ströme  lässt  er  versiegen. 

Basan  und  Rarmel  verkümmert, 
Und  die  Blüte  des  Libanons  welkt. 

Die  Berge  beben  vor  ihm, 
Und  die  Hügel  schwinden  dahin; 

Und  es  verödet  die  Erde  vor  seinem  Angesicht, 
Der  Erdkreis  und  alle,  die  auf  ihm  wohnen. 

Wer  kann  bleiben  vor  seinem  Grimme? 
Wer  kann  bcHtehen  vor  seiner  Zornesglut? 

Sein  Zorn  frisst  um  sich  wie  Feuer, 
Und  Felsen  werden  von  ihm  entzündet. 

Gütig  ist  Jahve  denen,  die  bei  ihm  Schutz  suchen; 
Am  Tage  der  Drangsal  wird  er  sie  erretten. 

Jahve  kennt,  die  auf  ihn  vertrauen, 
Und  bewahrt  sie,  wann  die  Flut  überströmt. 


Seinen  Gegnern  macht  er  den  Garaus, 
Und  stösst  seine  Feinde  in  Finstemiss. 

Nicht  zweimal  rächt  er  sich  an  seinen  Widersachern; 
Nein,  am  Straftermin  macht  er  gleich  reine  Arbeit. 


Bcitr&ge  zur  Mmitiiehen  Metrik.  z 

Wh8  bildet  ihr  euch  über  Jahve  ein  ? 
Etwa,  Juhve  sei  langmütig  und  gar  barmherzig? 

Vielmehr  ist  Jahve  ein  Rächer  an  seinen  Widersachern, 
Und  nachtragend  gegen  seine  Feinde! 

Domengestrüpp  ist  saftstrotzend; 
Doch  bald  wird  es  wie  dürres  Stroh  welken. 

TTrannenfibermut  ist  wie  Hochwasser; 
Doch  bald  sinkt  es  und  verlauft  sich. 

Ich  demütige  dich,  brauche  dich  nicht  noch  einmal  zu  demütigen; 
Und  jetzt  zerbreche  ich  deinen  Stab. 

Jahve  hat  über  dich  beschlossen : 
Deines  Namens  soll  nicht  mehr  gedacht  werden ! 

Deine  Grüfte  will  ich  zu  Misthaufen  machen, 
Vertilgen  Schnitzbild  und  Gussbild. 

Lärme  nur,  tanze  deine  Festtäuze! 
Es  hilft  nichts,  du  wirst  gänzlich  vertilgt. 

Jahve  stellt  wieder  her  den  Weinstock  Jakob*s, 
Sucht  heim  die  Zier  Israelis; 

Zum  Ersatz  dafür,  dass  Plünderer  es  geplündert, 
Und  seine  Ranken  zerstört  haben. 


Die  Vergleichung  meiner  Irttheren  und  jetzigen  Text- 
gestaltnng  mit  der  in  der  Zwischenzeit  erschienenen  GunkeTs 
wird  sowol  zeigen  ^  was  ich  diesem  Gelehrten  verdanke,  ak 
aüchy  worin  ich  von  ihm  abweiche.  Auf  diejenigen  meiner 
Emendationen,  deren  Richtigkeit  jedem  aufmerksamen  Leser 
von  selbst  einleuchten  wird,  gehe  ich  hier  nicht  weiter  ein; 
ebensowenig  auf  die  bereits  in  meinen  fiHheren  PubUcationen 
oder  in  Gunkel's  Abhandlung  gerechtfertigten.  Ich  kann  mich 
also  zur  Erläuterung  und  Verteidigung  des  obigen  Textes  mit 
wenigen  Fingerzeigen  begnügen.  Gunkel  hält  I  2  c — d  und 
3  a—b  (wo  er  mit  Recht  non  statt  ns  liest)  fbr  späteren  Zusatz; 
dies  gilt  aber  nur  von  3  b  (aus  Exod.  34,  7;  Num.  14,  18  gleich- 
sam unwillkürlich  nachgetragen),  während  3  a  und  2  c— d  (in 
dieser  Reihenfolge)  als  zweite  Zeile  des  Mem-Distichons  und 
als  NuD-Distichon  zu  versetzen  sind.  Die  jetzige  fakche  Stellung 
dieser  Stichen  mag  teils  von  ihrer  Aehnlichkeit  mit  2  a — ^b 
herrühren,    teils    von    räumlichen    ZufUlligkeiten,    da    wahr- 


10  V.  Abhandlung:    Bickell. 

scheinlich  ein  alter  Leser  am  oberen  leeren  Rande  und  subsidm  är 
an   den   Seitenrändern   seines   Nahumblattes   das   alphabetiso  Xie 
Lied  eingetragen  hat.    Ebenso  möchte  sich  auch  die  Umstelln 
von  I  9  c  und  b,  sowie  von  14  d  erklären.     Dass  von  den 
Stichen  Teth  und  Jod  jedesmal  das  letzte^  von  den  Distichen 
und  Tau  das  erste  Wort  fehlt,  wird  auf  Beschädigung  des  linke  ^^' 
beziehungsweise  rechten  Seitenrandes  beruhen.    Aus  allen  dies^^ 
Indicien  Hesse  sich  vielleicht  noch  die  Art,  wie  das  alphabetisci 
Lied  am  Rande  nachgetragen  war,  genau  feststellen;  eine  Untei 
suchung,   die    wir  jedoch    als   entbelirlich   unterlassen,   da  wi   --^ 
seinen    ursprünglichen   Text    mit   Sicherheit   eruiert   zu  habe^^^ 
glauben.     In  7  a   entspricht   meine  jetzige  Lesung   genau  der  ^^ 
Septuaginta  und  erklärt  zugleich  am  besten  die  Entstehung  dec  -^^ 
masoretischen  Lesart.     Auf  Anleitung  von  Jes.  XXX  2  nehm^  — ® 
ich    hier   zwei   Formen   der  Wurzel  r\v  =  3U  (nicht  ny  =  J*      ^*' 
an,  ein  Particip  'oz  (nach  Analogie  von  boä,  6r)  und  ein  Nomeir:::^^^ 
niä'oz  -^  3VA-i.    Schon  Gunkel  hat  das  letzte  Wort  des  Lamed- 
Distichons,   welches   von   der   Umstellung   seines  Stichos   nich 
mithetroffen  worden  ist,  in  den  beiden  ersten  Worten  des  zehnte 
Verses  vermutet,   aber   sein  -ryb  befriedigt  nicht  recht,  weil  esr 
den  Gedanken,  auf  den  hier  alles  ankommt,  dass  nämUch  Jahv^ 
das  Strafgericht  an    seinen  Feinden    genau    zu  der  prophetisc 
angekündigten  Zeit   definitiv  und  restlos   vollziehe,    doch  nie 
beistimmt  ausspricht.     Dies  leistet  dagegen  ij^ar,  was  auch  d 
überlieferten  Lesart   näher   steht  und  deren  Entstehung  in  d 
althebräischen    Schrift    begreiflich    macht.      Die    ursprüngUch 
Lesart  für  -^zs  in  Vers  10  scheint  sich  in  dem  ersten,  an  dies 
Stelle    sinnlosen,   |r   des    zwölften   Verses   erhalten   zu  haben 
Der  elfte  Vers  enthält  zwei  irrige  Glossen,    die  erste  zu  I  9 
die  zweite  zu  dem  falsch  verbundenen  h^hz  in  11  1.    Der  vie 
zehnte  Vers  des  ersten  und  der  erste  Vers  des  zweiten  Kapiteli— -" 
sind    durch  Zusätze  (auch  Aenderungen)    arg  entstellt,   welcl^^^ 
<len  Drohungen  gegen  die  Weltmacht  den  Sinn  einer  tröstlich 
Verheissung   für    Israel   aufzwingen    sollen.     In  EL  1    hat  soj 
die  Verwandlun«r   von  •::-!    in  ••?:-!  eine    Einschiebung  aus  J 
LH  7    nach    sich   gezogen.     Das   umgestellte    Anfangswort  d 


*  In  Vers  12  fand  die  Septtiagriuta  noi'h  CS^  C'Ö  hTÜ  (ohue  Alef  vor  dt 
ersten  Meni^  statt  C"2"<  JS'  C'!S*rr  CK. 


Beitr&fo  snr  semitisehea  Metrik.  1 1 

Qof-Distichons  bezeichnet  vielleicht  symbolisch  die  Götzentempel^ 
doch  eher  (wie  auch  in  Jes.  LXV  4)  wirkliche,  heidnischen 
Cnltnszwecken  dienende^  Ejypten  nach  Art  der  Mithrashöhlen.^ 
Zu  dieser  Zeile  vergleiche  man  Dan.  11  5^  zu  dem  Resch-Di- 
stichon  m  Regn.  XVni  27  und  Jes.  XLVH  12—13. 

Dass  nach  meiner  Auffassung  des  Liedes  der  Buchstabe 
Pe  dem  Ajin  vorhergeht,  bereitet  nicht  die  mindeste  Schwierig- 
keit; denn  von  den  fünfzehn  alphabetischen  Gedichten  des  alten 
Testamentes  haben  nicht  weniger  als  sieben  diese  Reihenfolge; 
nämlich  ausser  dem  unsrigen  noch  das  zweite,  dritte  und  vierte 
Klagelied  und  der  zehnte  Psalm,  ursprünglich  auch  Psalm  34 
und  das  erste  Klagelied. 

Die  vielen  Textemendationen,  welche  wir  hier  mit  Hilfe 
der  Metrik  und  der  alphabetischen  Anordnung  sicher  constatieren 
können,  setzen  die  Unsicherheit  des  masoretischen  Textes  in 
ein  grelles  Licht,  obgleich  unser  Lied,  weil  wahrscheinlich  am 
Rande  unter  besonders  ungünstigen  Verhältnissen  nachgetragen, 
gewiss  weit  über  das  Durchschnittsmass  hinaus  verunstaltet 
worden  ist.  Denn  die  Entdeckung  GunkeTs  wird  sich  nicht 
abweisen  lassen,  dass  unser  alphabetisches  Gedicht,  eine  farb- 
lose, allgemein  gehaltene  Zusammenstellung  eschatologischer 
Leitgedanken,  sich  weder  auf  Ninive  bezieht,  noch  auch  dem 
durch  und  durch  concreten,  scharf  beobachtenden  und  an- 
schaulich schildernden  Dichterpropheten  Nahum  angehören  kann, 
sondern  nur  durch  Zufall  mit  dessen  Orakel  in  Verbindung  ge- 
kommen ist.  Wir  haben  hier  aber  auch  ein  typisches  Beispiel 
flir  die  Notwendigkeit,  zur  Textdiorthose  und  Erklärung  he- 
bräischer Gedichte  Strophik,  ParaUeUsmus  und  Versrhythmus 
sorgfältig  zu  benutzen,  ja  wie  sich  schon  die  blosse  Nichtbeach- 
tung der  Silbenzahl  empfindlich  rächt.  Letzteres  wird  mitunter 
auch  durch  den  ausgezeichneten  Jesajas-Commentar  von  Bern- 
hard Duhm  bestätigt,  welcher  z.  B.  in  Jes.  33  die  vierzeiligen 
Strophen  richtig  erkannt  hat,  sie  aber  im  einzelnen  vielfach 
sicherer  hergestellt  haben  würde,  wenn  er  jeder  Verszeile  acht 
Silben  zugeteilt  hätte. 


^  Die  erste  Zeile  dieses  Distichons   IXsst  sich  fast  durch  blosse  Traoscrip- 
tion  syrisch  widergeben,  nämlich  t^^n'in  ^Oau] 


12  V.  Abban<11iuig;    Bickell.  Beitr^e  lor  semitiBcbeo  Metrik. 

Da  inzwischen  von  beachtenswerter  Seite,  za  meiner 
Ueberraschung,  ein  fortlauf  ender  ^  klarer  Zusammenhang  in 
meinem  Texte  vermisst  worden  ist,  so  flige  ich  in  der  Oorrectnr 
noch  eine  übersichtliche  Darlegung  desselben  hinzu,  iv^as  ich 
sonst,  als  überflüssig,  unterlassen  hätte. 

Die  Erscheinung  Jahve's  zum  endgiltigen   und   unwider- 
stehlichen Strafgerichte  über  die  Welt  steht  bevor  (I2ab.  3  cd. 
4 — 6).   Da  Er  sich  nur  seinen  Dienern  gnädig  erweist  (7 — 8  a), 
an  seinen  Feinden  aber   die  angedrohte  Strafe   pünktlich    und 
ohne  Rest  vollzieht  (8bc.  9cb),  so  kann  die  Weltmacht  keine 
Hoffnung  auf  seine  Barmherzigkeit  setzen  (9a.  3a.  2 cd).   Viel- 
mehr  wird  ihre  eben  noch  so  übermütige  Zwingherrschaft  bald 
und   vollständig   schwinden  (10.  12 ab),   so  dass  kein  weiterer 
Schlag  gegen  sie  nötig  sein  wird  (12c.  13a.  14 ab).  Auch  die 
Nichtigkeit  ihrer  Götzen  wird  sich  dann  durch  deren  Unfähig- 
keit, Hilfe  zu  leisten,  deutlich  zeigen  (1 14 de.  II  1).    Dagegen 
wird    das    bisher   von    ihr   unterdrückte    Volk    Gottes    durch 
Wiederherstellung  seines  früheren  Glückes  entschädigt  werden 
(HS). 


YI.  Abhandlung:    Kttbnert.   Die  chinMiscbe  Sprache  sn  Nanking. 


VI. 


Die  cliinesische  Sprache  zu  Nanking. 

Ton 

Dr.  Fr.  Kühnert, 

PriTatdocent  an  der  k.  k.  UniTereiUt  in  Wien. 
(Mit  swei  Tafeln.) 


Uas  Roan-hoa,  die  allgemeine  Sprache,  vielfHltig  Mandarin- 
oder Beamtensprache  genannt,  ist  dem  logischen  Begriffe  nach 
vollständig  zutreffend  mit  W.  Schott  das  Hochchinesische 
zn  nennen,  und  zwar  in  demselben  Umfange  wie  wir  im  Deut- 
schen von  einem  Hochdeutsch  sprechen.  Insofeme  und  nur  in- 
sofeme  als  in  China  die  Mandarine  oder  Beamten  fast  aus- 
schliesslich die  literarisch  Gebildeten  sind,  geht  es  an,  das 
Hochchinesische  als  Mandarinsprache  zn  bezeichnen. 

Es  hat  das  Chinesische  in  vielfältiger  Beziehung  grosse 
Aehnlichkeit  mit  den  Zuständen  und  Verhältnissen  der  deutschen 
Sprache. 

So  wie  das  Hochdeutsche  die  Sprache  der  Gebildeten  ist, 
welche  sich  aller  localen  Ausdrucksweisen  enthält  und  nur  jener 
Redewendungen  sich  bedient,  die  überall  gleich  sind  und  ver- 
standen werden  im  gesammten  deutschen  Sprachgebiete,  so  kann 
als  Hochchinesisch  nur  gelten,  was  von  den  Gebildeten  im  ganzen 
grossen  Mittelreiche  verstanden  wird  und  was  sich  localer  Be- 
zeichnungen enthält. 

Wie  bezüglich  der  Aussprache  des  Hochdeutschen  eine 
Unterscheidung  zwischen  Süd-  und  Norddeutsch  zunächst  zu 
machen  ist^  die  sich  wieder  in  weitere  Abschattungen  unterab- 

Sitsongsber.  d.  phil.-hbt.  a.  CXXXI.  Bd.  6.  Abh.  1 


2  VI.  Abhandlnog:    Kfthnert. 

thcilcn  nach  den  einzelnen  Landstrichen  des  deutschen  Sprach- 
gebietes, wie  in  das  Hannoversche,  Westphälische,  Baierifiche, 
Oesterreichische  u.  s.  w.,  ebenso  ist  auch  das  Koan-hoa  in  ein 
nördliches  und  südliches,  und  eines  von  Mittelchina  zu  zerfallen, 
wie  auch  in  weiterer  Folge  provincielle  Abschattungen  ins  Auge 
zu  fassen  sind. 

Der  Koan-hoa  gegenüber  steht  die  T*u-hoa  oder  Vulgär- 
sprache, welche  vielfältig  mit  Localismen  geschwängert,  ausser- 
halb ihres  Sitzes  unverständlich  wird  und  die  dann  bereits  ak 
Dialect  aufzufassen  ist.  In  diesem  Sinne  gibt  es  einen  Peking-, 
Nanking-,  Kiukiang-,  Fuhchau-,  Canton-  etc.  Dialect,  ganz  ent- 
sprechend dem  Berlinerischen,  Wienerischen,  Oberbaierischen 
u.  dgl.  im  Deutschen. 

Wir  besitzen  für  das  Peking'sche,  jene  Sprache,  deren  sieh 
zufolge  ihres  Aufenthaltes  die  Diplomaten  zu  bedienen  haben, 
einen  trefflichen  Lehrgang  in  Wade's  Progressive  Course  designed 
to  assist  thc  student  of  colloquial  Chinese  as  spoken  in  the  capital 
and  the  metropolitan  department,  welcher  nach  dem  Ausspruche 
der  Chinesen  bis  auf  einige  wenige  Ausdrücke  wirklich  das  ist, 
was  der  Titel  sagt,  ein  Lchrcurs  der  Pekinger  T'u-hoa,  d.  i.  de» 
Peking  Dialectes  im  oben  angedeuteten  Sinne. 

In  diesem  Sinne  äusserte  sich  sowohl  Mr.  Teh  in  Peking 
über  We  To-ma  wie  auch  mein  Literat,  ein  gebomcr  Nankinger, 
der  viele  Sätze  in  Wade's  Curs  nicht  verstehen  konnte  und  dies- 
bezüglich erklärte,  dies  sei  nicht  Koan-hoa  sondern  Pekinger 
T'u-hoa. 

Der  Peking -Dialect  und  die  Pekinger  Aussprache  des 
Ilochchincsischen,  in  nicht  geringem  Masse  durch  das  Mandschu 
beoinflusst,  sind  unter  der  gegenwärtigen  Mandschu  •  Dynastie 
bei  Ilof  in  Aufschwung  gekommen,  stehen  jedoch  infolge  dieses 
Einflusses  fllr  den  Philologen  und  Sprachforscher  erst  in  zweiter 
Linie  gegenüber  dem  Nanking-Chinesisch,  in  dessen  Aussprache 
die  Laute  des  reinen  Ciiinesisch  mehr  erhalten  blieben. 


Die  ohinmisehe  Sprache  sn  Nanking.  3 

Es  ist  ganz  zutreffend;  wenn  Dr.  Edkins  in  seiner  Grammar 
of  the  Chinese  colloquial  language  commonly  ealled  the  man- 
darin  dialeet  sagt,  der  Nanking-Dialect  werde  in  einem  grösseren 
Theile  Chinas  verstanden  als  jener  von  Peking,  obwohl  letzterer 
als  mehr  fashionable  gilt  Wenn  er  dann  weiter  sagt:  Tbe 
Peking  Dialeet  must  be  studied  by  those  who  would  speak  the 
language  of  the  Imperial  court  and  what  is,  when  purified  of 
its  localisms,  the  aceredited  Kwan-hua  of  the  Empire,  so  ist 
die  letztere  Bemerkung  selbstverständlich  und  gilt  caeteris  paribus 
von  allen  Dialecten  nach  obiger  Definition  was  den  Ausdruck 
betrifft,  —  aber  auch  von  der  Aussprache? 

Kurz  nach  meiner  Ankunft  in  Nanking,  daher  noch  nicht 
vertraut  mit  der  dortigen  Aussprache,  machte  ich  Exe.  Eoä, 
dem  Commi&sioner  des  Arsenals,  meinen  Besuch,  in  der  Absicht 
auch  gleichzeitig  wegen  der  Unterkunft  Rücksprache  zu  nehmen. 
Im  Laufe  des  Gespräches  machte  mir  Exe.  die  folgende  Be- 
merkung :  Mein  Herr,  hier  müssen  Sie  Nanking-Chinesisch  spre- 
chen, sonst  versteht  man  gewisse  Ausdrücke  nicht.  Und  trotz- 
dem war  er  ein  Mandarin,  welcher  sonach  das  Koan-hoa,  den 
Mandarin  -  Dialeet  selbstverständlich  sprechen  und  verstehen 
musste.  • 

Ich  hätte  die  Schuld  hievon  eher  meiner  damals  sicherlich 
nicht  correcten  Aussprache  beigemessen,  wenn  mich  nicht  Tong 
nachher  ausdrücklich  versichert  hätte,  dass  die  Fehler  derselben 
nicht  so  bedeutend  gewesen  wären,  um  das  Gesagte  nicht  ver- 
stehen zu  können,  dass  ich  jedoch  specifisch  peking'sche  Aus- 
drücke, die  man  in  Nanking  nicht  verstehe,  sowie  die  Pekinger 
Aussprache  angewandt  hätte. 

In  Peking  dagegen  wurde  ich  mit  dem  Nanking-Chinesisch 
überall  verstanden  und  hatte  überdies  noch  die  Gcnugthuung, 
dass  mir  der  chinesische  Sccretär  der  belgischen  Gesandtschaft, 
mit  dem  ich  infolge  meiner  Unterkunft  dortselbst  im  Verkehre 
stand,   sagte:  Sie   sprechen   das  Chinesische  wirklich,   wie  ein 


4  Yi.  ibhaadluf :    Efibnert 

^'liiiictMO  itH  auij»pricht  —  und  auf  eine  Einwend' 
UUmiiWirUr.  (iowifeB  und  wirklich,  Sie  haben  '' 
«pmclH»,  ja,  tihar  die  JBt  vollkommen  correct  i 
DiiH  Iliiuptcharakteristikon  des  Nankir 
AiiHHpnicIio  dortMolbst,  die  zunächst  behar 

Dit^Hbo/ü^lich  muss  bemerkt  werde 
•'int'H  i^in/i^on  Werkes,  nämlich  W.  M* 
iU\v\\\  It^HHons  buHed  on  idiom,  Shnngh 
Nimkih^ror   Aunnpraoho  zwei  Seiten 


-wie 


i  alle  Be- 

ütergeht,    so 

ätummen    iiacA 

und   vemelimbar 

iid,   der  das   Gebor 

.erkzeuge  verwendete. 

eiche  Bewegungen   er    zn 


»uohtH  hliM'Ubor  vortlffontlioht  i\nird* 

Wn«  uuiu  ^onioinhin  als  Nai 
M^iohhoto,   iHi   uiohto  anderes  al         ^^^^  j^^  Nasser  geworfen. 
NHuku.Kvr  und  IVkin^rt^r  Aus.p        ^  untergehen,   und  so  wird 
•  •ho  w\\  di^jt  'IVHnHoription9i^\^' 


'-  •'-«  »««>.  IY«««oni»tü»n*.x-s.         _^^  j^^  ^^.ht  ^ei88,  welche 
"v^rvt   v>u>  ivh  xK^  hx^^tt*. 


«^  Hj^  sich  an  Beispiden  nach- 


'.*jäcr>'COtt  der  Deutschen,   mg  für 


v«v>>   .uvS,  U«roK   .>»'    ^^-  ;^^  V.v*I*  «tt  ^Kr«ben  und  viel- 
>  K^M-»     \\vsxo»ih.     ^'.V^^  :Vi.:*c'-.. -   ^:Vt  «  eben  diese 
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Die  diiiiMisehe  Spimcbe  sa  Nankiog.  5 

das  Zu-  oder  Unzutreffende  der  Transcription  gilt  ihm  als  Rieht- 
schnür,  sondern  —  die  Gewohnheit.  Dabei  zeigt  sich  aber,  dass 
im  Laufe  der  Zeit  Fehler  der  Transcription  unwillkürlich  auch 
in  die  Aussprache  übergehen,  mag  früher  noch  so  correct  die 
Aussprache  des  chinesischen  Lehrers  nachgeahmt  worden  sein. 
Nach  und  nach  tritt  dann  auch  für  den  Werth  der  Transcriptions- 
Zeichen  der  Laut  derselben  in  der  Muttersprache  in  den  Vorder- 
grund. 

Schlegel  meinte,  dass  zur  Erlernung  fremder  Sprachen  vor 
Allem  geeignet  seien  HoUänder  und  Russen,  die  schon  von  Jugend 
auf  zwei  bis  drei  Sprachen  erlernen  müssen. 

Gewiss  ist  richtig,  dass  hiedurch  der  zur  Verfügung  ste- 
hende Lautkreis,  die  Beweglichkeit  und  Verwendbarkeit  der 
Sprachorgane  ausgedehnter  sind  als  sonst.  Jedoch  behaupten 
zu  wollen,  dass  hiemit  die  Möglichkeit  geboten  sei,  jede  Sprache 
correct  nach  ihrem  eigenen,  ihr  speciell  zukommenden  Lautkreis 
sprechen  zu  lernen,  wäre  über  das  Ziel  geschossen. 

Denn  es  kann  der  Fall  eintreten,  dass  in  der  zu  erler- 
nenden Sprache  Lautwerthe  vorkommen,  welche  sich  in  dem 
Lautkreise  des  Lernenden  nicht  finden.  Er  wird  dann  einen 
Laut  seines  Lautkreises  wählen,  der  im  akustischen  Effect  mit 
dem  Laute  aus  dem  Munde  des  Eingcbornen  Aehnlichkeit 
hat.  Die  Folge  davon  ist,  dass  er  nach  einiger  Zeit,  dem  Ein- 
flüsse des  Eingebornen  entrückt,  lediglich  den  Laut  seines  ur- 
sprünglichen Lautkreises  und  somit  unrichtig  sprechen  wird. 

Richtig  erkennen  wird  man  daher  den  wirklich  gehörten 
Laut  nur  dann,  wenn  man  überhaupt  alle  möglichen  Sprach- 
laute und  die  hiezu  erforderlichen  Stellungen  der  Sprechwerk- 
zeuge kennt. 

Da  es  aber  unmöglich  ist,  alle  Sprachen  zu  lernen  und  zu 
sprechen,  so  muss  hier  auf  einem  anderen  Wege  abgeholfen 
werden.  Die  einzige  Möglichkeit  alle  sprachfähigen  Laute  zu 
finden,  bietet  aber  nur  eine  physiologisch-systematische  Unter- 


6  YI.  Abhandlwig:    Kühner t. 

Buchung  der  ausführbaren  Stellungen  der  Sprachwerkzeuge,  wie 
dies  Brücke  gethan. 

Wenn  man  dagegen  einwendet;  es  gehe  mit  solchen  An- 
weisungen wie  mit  den  schriftlichen  Anleitungen  schwimmen 
zu  lernen,  wo  man  auf  einem  Stuhle  ganz  regelrecht  alle  Be- 
wegungen macht;  ins  Wasser  gekommen  aber  untergeht,  so 
kann  man  dem  entgegenhalten^  dass  die  Taubstummen  nach 
derartigen  Anweisungen  thatsächlich  deutlich  und  vernehmbar 
sprechen  lernen;  also  wird  umsomehr  jemand;  der  das  Gehör 
besitzt  und  von  Jugend  auf  seine  Sprachwerkzeuge  verwendete, 
dies  zu  leisten  im  Stande  sein. 

Uebrigens  wer  nicht  weiss,  welche  Bewegungen  er  zu 
machen  hat;  der  wird;  selbst  hundertmal  ins  Wasser  geworfen, 
nie  schwimmen  lernen,  sondern  stets  untergehen;  und  so  wird 
nie  jemand  den  richtigen  Laut  sprechen,  der  nicht  weiss,  welche 
verschiedene  Stellungen  der  Sprachwerkzeuge  ähnliche  aku- 
stische Effecte  hervorrufen.  Dies  lässt  sich  an  Beispielen  nach- 
weisen. 

Woher  kommt  die  Transcription  der  Deutschen,  ng  für 
die  französische  Nasalirung  der  Vocale  zu  schreiben  und  viel- 
fältig auch  zu  sprechen?  Im  Deutschen  gibt  es  eben  diese 
Nasalirung  nicht  und  ng  ist  das  Nächstliegende;  was  einen  ähn- 
lichen Effect  erzeugt.  Folgt  aber  daraus,  dass  die  Franzosen 
ng  sprechen? 

Gerade  so  verhält  es  sich  mit  der  Transcription  für  den 
Anlaut  in  ^,  ^  etc.,  den  man  als: 

j  =  franz.  j  in  jamais,  jardin,  jaune  und 
j  z=  engl,  n  in  fusion  oder  zi  in  brazier 

definirt. 

Und  trotz  alledem  ist  in  diesem  Laute  nicht  einmal  ein  «, 
geschweige  denn  ein  seh  vorhanden. 

Für  den  Franzosen  ist  eben  der  akustische  Effect  des  j 
seiner  Muttersprache  der  einzige,  welcher  sich;  ähnlich  wie  das 


^J 


Die  ohinesUche  Spnobe  su  Nanking.  7 

ng  der  Deutschen  ftir  die  französische  Nasalirung^  zur  Annähe- 
rung mit  dem  chinesischen  Laut  bot^  wenngleich  er  auch  eben- 
soweit davon  abUegt.  Der  Engländer,  durch  die  französische 
Transcription  beeinflusst,  fühlte  doch  das  Unzutreffende  dieser 
Bezeichnung,  wie  z.  B.  aus  Mateer's  Bemerkung  ersichtlich: 
,Much  breath  has  been  spent  both  North  and  South  in  discussing, 
whether  this  initial  is  j  or  r.  It  is  in  fact  a  combination  of  the 
two  sounds.  It  begins  with  j  and  ends  with  r,  and  jr  is  no  doubt 
the  best  way  to  represent  it,  both  Nord  and  South/  Man  sieht, 
welche  Mühe,  aber  leider  umsonst.  Sowohl  die  Chinesen  in  Nan- 
king und  Peking,  als  auch  Europäer  (Dolmetsche)  in  Peking 
fanden,  dass  ich  den  Laut  wie  ein  Chinese  spreche,  natürlich 
eben  deshalb,  weil  ich  weder  ein  s  noch  scA  spreche,  sondern 
einfach  jene  Stellungen  der  Sprachwerkzeuge  nehme,  welche 
der  Chinese  den  seinen  gibt,  und  mich  nicht  durch  den  aku- 
stischen Effect  auf  Abwege  führen  lasse.  Warum  sprechen  viele 
Europäer  für  ^  yo  und  nicht  jo,  wenn  j  das  Aequivalent  des 
Anlautes  in  ^  ist,  obwohl  der  Chinese  thatsächlich  in  beiden 
denselben  Anlaut  gebraucht.  Hier  lässt  eben  der  akustische 
Effect  nicht  so  leicht  diese  Täuschung  zu,  ebensowenig  wie  bei 
tjf^,  das  thatsächlich  auch  heute  noch  in  Peking  wie  in  Nanking 
denselben  Anlaut  wie  jene  hat.  Es  hat  damit  dieselbe  Analogie 
wie  mit  der  Aussprache  der  einzelnen  Buchstaben  im  Deutschen. 
Sehen  wir  Z,  so  sprechen  wir  el,  für  lachen  sagen  wir  aber 
trotzdem  nicht  ,elachen'. 

Zu  bedenken  ist  femer,  dass  jede  Transcription  auf  Ueber- 
einkommen  basirt  und  basiren  muss,  weil  unsere  europäischen 
Sprachenalphabete  nicht  alle  Lautwerthe  der  orientalischen 
Sprachen  besitzen,  andemtheils  vom  typographischen  Stand- 
punkte erwünscht  ist,  nicht  eine  absolut  neue  Schrift  zu  erfinden. 
Dies  führt  zur  Nothwendigkeit  der  diakritischen  Marken,  welche 
aber  mit  weiser  Vorsicht  zu  wählen  sind,  sollen  nicht  der  in 
jeder  Sprache  vorhandenen  Breite,  beziehungsweise  dem  Spiel- 


Die  chinesische  Spnebe  m  Mankinf .  9 

gekehrt  Vocale,  die  absolut  gleich  gebildet  sind,  je  nach  dem 
consonantischen  Anlaut  oder  Auslaut  verschieden  bezeichnet, 
weil  bei  der  Raschheit,  mit  der  aus  der  einen  Stellung  der 
Sprachwerkzeuge  in  die  andere  tibergegangen  werden  muss, 
soll  die  Einsilbigkeit  gewahrt  bleiben,  noth wendig  akustische 
Täuschungen  entstehen.  Man  hat  aber  nicht  akustische  Täu- 
schungen durch  unsere  Alphabete  zu  systemisiren,  sondern  die 
bestimmten  Stellungen  der  Sprach  Werkzeuge,  mit  denen  der 
Chinese  den  akustischen  Effect,  d.  i.  seine  Laute  hervorbringt, 
soll  überhaupt  eine  Sicherheit  in  der  Bezeichnung  platzgreifen. 
Dass  man  aber  den  Laut  auch  thatsächlich  hören  müsse,  um 
ihn  correct  nachzusprechen,  kann  und  darf  nicht  erspart  bleiben. 
Um  mich  eines  schon  einmal  gebrauchten  Beispieles  zu  be- 
dienen, will  ich  auf  den  letzten  Satz  von  Beethovens  neunter 
Symphonie  hinweisen,  wo  nach  dem  choralartigen  Andante  mae- 
stoso, bevor  der  Chor  im  Adagio  divoto  die  Melodie  wieder  auf- 
nimmt, ein  kleines  Orchester-Solo  mit  einem  Orgeleffect  von 
wunderbarer  Schönheit  eintritt.  Wer  die  Symphonie  nicht  ge- 
hört  und  überhaupt  nicht  gewohnt  ist,  aus  der  Partitur  sich  den 
wirklichen  Klang  und  die  hiedurch  entstehende  akustische 
Täuschung  in  der  Phantasie  erklingen  zu  lassen,  der  wird  in 
den  tiefen  Tönen  der  Flöten,  Clarinetten,  Fagotte  und  aus  den 
kräftigen  Tönen  der  getheilten  Violen  und  Violoncelle  nie  und 
nimmer  die  Nachahmung  des  majestätischen  Instrumentes  (der 
Orgel)  unserer  Gotteshäuser  erkennen,  anderntheils  aber  auch 
wird  derjenige,  der  nicht  gelernt,  welche  akustische  Täuschun- 
gen durch  Mischungen  der  Orchesterinstrumente  hervorgebracht 
werden  können,  in  dem  hehren  Orgelklangc,  der  sein  Ohr  trifft, 
die  diesen  Effect  hervorbringenden  Flöten,  Clarinette,  Violen 
und  Violoncelle  nicht  erkennen,  sondern  der  Ansicht  sein,  hier 
thatsächlich  das  Orgelinstrument  zu  hören. 

Bei    der    nun   folgenden   Systemisirung    hat  man   festzu- 
halten, dass  die  Hinweise  nur  beabsichtigen,  die  richtige  Stellung 


Die  ohinesiselie  Spnu^e  tu  Nanking.  1 1 

unter  Umständen  wie  nach  dAy  Uhy  sh  ganz  in  die  Modi- 
fication  auf,  in  welchem  Falle  es  in  der  Transcription 
nicht  angezeigt  wird. 

i  der  t-Laut  der  Deutschen^  Franzosen,  Italiener  und  das 
ee  der  Engländer. 

y  der  dumpfe  {-Laut  Es  liegt  etwa  dem  y  der  Deutschen  in 
Myrthe  nahe,  jedoch  dumpf  gebildet,  oder  ähnelt  dem 
dumpfen  y  der  Polen.  Es  ist  dies  jener  Laut,  der  mit  ü, 
Ij  oder  gar  nicht  bezeichnet  wird.  Thatsächlich  wird  es 
bei  einem  sehr  tiefem  Stand  des  Kehlkopfes  und  einer 
Verengerung  des.  Mundcanals  gebildet,  welche  beim 
weichen  Gaumen  Hegt.  Wer  diese  Bedingungen  nicht 
erfüllt,  wird  nie  im  Stande  sein,  diesen  chinesischen 
Laut  hervorzubringen,  den  man  bei  Taubstummen 
häufig  statt  des  eigentlichen  i  hört. 

o  das  reine  o,  wie  in  deutsch  Oper,  Woge  oder  in  eng- 
lisch no. 

q  etwa  wie  6u,  ouy  öü  mit  sehr  kurz  angeschliffenem  u. 
Aehnlich   wie  das  o  in  englisch  lord  oder  aw  in  law. 

Diese  Vocale  sind  nur  beim  eingehenden  oder  abschnei- 
denden Ton  und  vor  ng  (A)  kurz,  sonst  immer  lang. 

Diphthonge 

sind  nicht  derart  gebildet  wie  im  Deutschen,  sondern  es 
wird  der  zweite  Vocal  dem  ersten,  welcher  den  Ton  erhält,  an- 
geschliffen. 

ao   etwa  wie  au  in  deutsch  lau,  oder  ow  in  englisch  now, 

häufig  wird  es  zu  o. 
ai  etwa  wie  ai  in  deutsch  Laib,  in  englisch  aisle. 
eV   helles  ei     \  etwa  wie  das  ei  der  Rheinländer  in  Rhein- 
el    dunkles  ei]  land,  oder  das  ei  der  Franzosen  in  reine, 

nicht  aber  wie  deutsch  ei. 


Die  chinoaiscbe  BprMhe  la  Nanking.  13 

nese  über  Ersuchen  ein  solches  Wort  sehr  langsam  spricht. 
Man  sieht  und  hört  dann  ganz  unzweifelhaft  z.  B.  das  chi- 
nesische Wort  für  Gelb  also  gebildet:  h-ang,  das  heisst^  das 
c&Geräusch  tritt  auf,  es  folgt  hierauf  eine  Pause  (Kehlkopf- 
verschluss),  dann  platzt  mit  Gewalt  das  hiedurch  modificirte 
ang  {ang)  heraus.  Mateer  hat  diese  Erscheinung  wohl  bemerkt, 
aber  nicht  richtig  aufgefasst^  wie  seine  Worte  zeigen:  ^U  ib 
retained,  because  it  represents  the  (Nanking-)  sound  more 
accurately  than  to^  (das  ist  nicht  richtig,  der  akustische  Effect 
macht  mehr  die  Täuschung  als  ob  ein  kurzes  Ö  gesprochen 
würde).  ,Syllables  containing  it  are  pronounced  so  as  to  bring 
out  the  vowel  force  of  u-  often  making  the  syllable  sound  like 
a  dissyllable.'  Mit  Verlaub,  wie  steht  es  dann  mit  ^  Buch, 
das  Mateer  shu  schreibt  und  das  auch  ebensoviel  oder  ebenso- 
wenig ,like  a  dissyllable^,  klingt  wie  fjS  shuen  nach  seiner 
Transcription.  Das  schliessende  klingende  n  macht  freilich  den 
Effect  deutlicher  erkennbar  und  darum  hat  er  ihn  gehört,  er 
ist  aber  auch  in  shu  vorhanden. 

a  erscheint  nicht  isolirt,  sondern  nur  vor  n  und  ng  (?V), 
wo  man  es  leicht  für  öa  nehmen  kann  mit  Ausnahme 
nach  /,  bei  dem  physiologisch  consequent  die  Bildung 
des  /  mit  dem  akustischen  Effect  des  Kehlkopfver- 
schlusses zu  verschmelzen  scheint. 

a  fuhrt  im  Effect  zur  akustischen  Täuschung  als  ob  Ög 
gesprochen  würde,  bei  vorhergehendem/ siehe  unter  a. 

e   kommt  nur  vor  n  vor,  wo  es  den  Effect  wie  öe  macht. 

6  klingt  isolirt  scheinbar  wie  u,  bei  genauerem  Hinhören 
macht  es  den  Effect  wie  oe  mit  dem  Accent  auf  o, 
während  das  6  fast  tonlos  ist.  Vor  ng  (/<)  schmilzt  es 
für  das  Gehör  fast  zu  o  zusammen,  mit  Ausnahme  nach 
/,  wo  das  o  scheinbar  verschwindet  und  nur  das  e  zur 
Geltung  kommt,  siehe  unter  g, 

i   klingt  fast  wie  üi. 


14  VI.  Abhandlung:    Efihnert. 

g   klingt  fast  wie  60  oder  gedehntes  0. 
0   kommt  nur  nach  /  vor,  wo  es  etwa  wie  u  klingt. 
a%   etwa  wie  dt. 

el   etwa  wie  öei^  behält  auch  nach  /  seinen  Charakter. 
ei   im  Klange  ähnelt  es  Öd,  im  eingehenden  Ton  fast  oe. 
%a   tritt  isolirt  nicht  auf,   sondern  nur  vor  n  und  ng  und 

nach  Consonanten,  mit  denen  das  I  verschmelzen  kann, 

klingt  dann  wie  a, 
m   kömmt  isolirt  nach  Consonanten  vor,  mit  denen   das  I 

verschmilzt  und  klingt  dann  nahe  wie  g. 
le   tritt  nur  nach  dsh,  tshy  sh  auf,  mit  denen  das  V  verschmilzt^ 

und  klingt  dann  fast  wie  u,  im  übrigen  wird  es  durch 
1^   ersetzt,  das  fast  wie  W>1  klingt,  speciell  vor  n,  wo  das 

nachgeschliffene  t  zur  Geltung  kommt. 
lo   nach  Consonanten,   mit  denen  das  I  sich   amalgamiren 

kann,  fast  wie  gedehntes  0. 
lo   kommt  nicht  vor. 
lex   fast  wie  'iüei, 

m 

lel   fast  wie  tuet, 
a   das  französisch  nasalirte  geschlossene  a,  s.  u.  n  und  ng. 

Consonanten. 

g   der    unaspirirte    A;-Laut,    klingt    etwas    knapper    wie 

deutsch  g. 
k  der  aspirirte  &-Laut,  mit  kräftiger  Aspiration. 

gj  der  durch  ¥  modificirte  Laut,  er  klingt  bei  den  meisten 
Nankingem  (wie  in  Peking)  wie  das  mouillirte  d, 
also  dy, 
kj  der  durch  t  modificirte  &-Laut,  klingt  wie  tXy  also  mouil- 
lirtes  t  Manche  behalten  noch  den  X^-Laut  in  gj  und  kj. 
ng(h)  erscheint  niu*  am  Ende  der  Worte,  es  ist  das  deutsche 
n  in  Klinge,   Menge,   Bange.    Nach  a  wird   es   häufig 


Die  ebinesisch«  Spracko  sv  Nanking.  15 

durch  die  französische  Nasalirung  des  Vocals   ersetzt. 

S.  unter  n. 

h   der  deutsche  cA-Laut  in  Rache. 

hj  der  durch  X  modificirte  cA-Laut.   Es  ist  deutsches  ch  in 

ich,  das  gleichzeitig  mit  t  (iy)  verschmolzen  wird. 

beim  vocalischen  Anlaut,  vor  dem  ein  Consonant  (Nasal) 

der  älteren  Sprache  ausgefallen  ist,  und  mitunter  noch 

ng  gesprochen  wird,  als  Zeichen  dieses  Anlautes.  Doch 

ist  dieser  Nasal  des  Anlautes  in  Nanking  jetzt  fast  gar 

nicht  mehr  zu  hören. 

b   der  unaspirirte  i  _  .         , 

.  .  >  Lippenlaut. 

p   der  aspinrte      J 

m   wie  im  Deutschen,  Englischen,  Französischen. 
/  wie  im  Deutschen,  Englischen,  Französischen. 
d   etwas  knapper  wie  deutsch  d, 
t   der  aspirirte  Laut. 

n   erscheint  nur  am  Ende  der  Worte,   im  Anlaut  wird  es 
durch  l  ersetzt,  wie  deutsch  n. 

Ueberdies   wird  in  Nanking  n  und  ng  des  Aus- 
lautes in  der   nördlichen  Sprache  häufig   verwechselt. 
Speciell  sei  bemerkt ,   dass  nach  i  meistens  nur  ng  {ii) 
gesprochen  wird,  hingegen  nach  a  der  Nasal  —  ob  n 
oder  ng  —   zu  einer  Nasalirung  des  Vocals   wird  wie 
im  Französischen,   so  dass  an,   ang  so  klingen  wie  en 
in  encore  oder  an  beziehungsweise  ent  in  arrangement. 
l   wie  üblich  im  Deutschen,  Englischen,  Französischen. 
dsh   wie  dsch  in  Landschaft, 
faft   der  aspirirte  Laut. 

«^   wie  deutsches  «cA,  englisches  «&,  französisches  ch, 
Xj   der  dem  Chinesischen  eigenthUmliche  Laut.  Es  ist  fast 
tonloses  l  (im  Gegensatz  zum  tönenden  l  der  Deutschen, 
Franzosen  und  Engländer),  mit  engangeschliffenem  deut- 
schem ch  beziehungsweise  Jot,  begleitet  vom  continuir- 


16  VI.  Abbandlnng:    Kfthnert. 

liehen  Kehlkopfzitterlaut.  Erscheint  er  isolirt;  so  tritt 
das  Z  sowie  der  Kehlkopfzitterlaut  scheinbar  mehr 
hervor,  ingleichen  ist  physiologisch  nothwendig  das  an- 
geschliffene Reibungsgeräusch  Jot.  Im  Anlaut  bei  Silben 
ist  das  X  nahezu  tonlos,  das  Reibegeräusch  fast  deutsch 
ch,  der  Kchlkopfzitterlaut  durch  die  Nachklänge  mehr 
gedeckt. 

ds   der  unaspirirte 

tg   der  aspirirte 
8   wie  deutsches,  englisches,  französisches  «.  Vor  y  ist  der 
Laut  scharf. 

I    siehe  Vocale. 


>  te-Laut,  vor  y  klingt  s  scharf. 


Mehr  Consonantcn  gibt  es  heutzutage  bei  dem  Nanking- 
Chinesisch  nicht,  ja  wahrscheinlich  überhaupt  nicht  im  Gebiete 
des  Koan-hoa.  Das  vielfach  geschriebene  to  als  Consonant  existirt 
gleichfalls  nicht,  sondern  ist  infolge  Gehörtäuschung  (doch 
dies  ist  kaum  denkbar),  oder  wahrscheinlicher  infolge  eines 
Missgriffes  in  den  Sprechorganen,  statt  des  eigenthümlichen 
Kehlkopfverschlusses  bei  geschlossenen  Vocalen  substituirt  wor- 
den ,  weil  man  flir  letzteren  in  den  bekannten  Sprachen  kein 
Beispiel  oder  Vorbild  hatte.  Es  mag  sogar  einen  oder  den  an- 
dern Chinesen  geben,  der  infolge  Missgriffes  sich  eines  w'  be- 
dient, dies  ist  aber  ebenso  wenig  die  correcte  Aussprache,  wie 
die  Kinderaussprache  Tata  für  Vater  oder  wie  das  von  Erwach- 
senen manchmal  gehörte  Ferd  fUr  Pferd. 

Das  Nichtvorhandensein  eines  w  in  Nanking  und  aller 
Wahrscheinlichkeit  im  Koan-hoa  führt  mich  auf  einen  strittigen 
Punkt  in  meiner  Abhandlung  zur  Kenntniss  der  älteren  Laut- 
werthe  des  Chinesischen  (Sitzungsber.  der  phil.-hist.  Classc, 
Bd.  CXXII). 

G.  Schlegel  hat  im  Toung-pao  nicht  mit  Unrecht  meine 
Uebersetzung   von    6  ^  ^  ^  ^f"  ^  ^    verworfen.    Er 


Die  ckioMlscbe  SprMlie  xa  NankiDg.  17 

setzte  dafür  jene,  welche  ich  selbst  an&nglich  von  diesem  Satze 
machte  y  jedoch  als  im  Widerspruch  stehend  mit  den  that- 
sächlich  gegebenen  Tier  Lauten  bei  leichtem  Lippen- 
verschluss  nicht  acceptiren  konnte. 

G.  Schlegel  übersetzte:  ^Ausser  den  drei  Lauten  bei 
leichtem  Lippen  verschluss  gibt  es  absolut  keinen/ 

Mir  war  daher  sehr  daran  gelegen  an  competenter  Stelle 
hierüber  Aufschluss  zu  erhalten,  und  ich  habe  diesbezüglich 
während  meines  Aufenthaltes  in  China  wiederholt  Literaten  um 
eine  sprachliche  Erklärung  des,  wie  ich  sagte,  mir  nicht  klaren 
Satzes  gebeten.  Immer  wurde  mir  gesagt,  obiger  Satz  sei 
so  viel  wie:  J^  ^  ^  ^  ^  ^  ,drei  der  Laute  bei 
leichtem  Lippen  verschluss  gibt  es  nicht',  d.  h.  also:  Von  den 
vier  gegebenen  Lauten  der  Tabelle  ftir  leichten  Lippenverschluss 
sind  drei  als  ausser  Gebrauch  absolut  nicht  vorhanden.  Man 
muss  deshalb  übersetzen:  Drei  Laute  bei  leichtem  Lippenver- 
schluss sind  fremde  geworden,  es  gibt  absolut  keinen  (derselben 
im  Koan-hoa  mit  dem  sich  das  £in(^t- Wörterbuch  beschäftigt). 

Dass  dies  die  richtige  Auffassung  sei,  erhellt  auch  aus  der 
Anlauttafel  im  U-fang-yuen-yin  (^  ^  jq  ^)?  ingleichen 
die  Auffassung  des  Kehlkopfvcrschlusses. 

Daselbst  sind  als  Anlaute  gegeben : 

IW  6,  fSl>;  ^rn,   i\^d,   ±t,   ,11  n,^l,jfy  dsh, 

A  ^^  5  ^^  H  V,  M  ^'^  1Ä  ^^  ^  ^^  Sf  *".  ^  9.  sfy 

"^  ^f  ^j  >fC  ^y  fü9  i^  f  ^^^  deren  jedem  vier  Beispiele  ange- 
führt sind.  Für  !|^  nun  sind  dieselben: 

JBl'  ^'  ^f  J|ft»  ^^®  nach  den  bisherigen  Transcrip- 
tionen der  jetzigen  Aussprache  als:  &ii,  an,  wen^  toan,  beziehungs- 
weise nach  der  älteren.  Angabe  als  ngen,  ngän^  wen,  xoan  tran- 
Bcribirt  werden.  Wo  ist  hier  derselbe  Anlaut?  Ist  etwa  ng 
identisch  mit  tr,  oder  ist  der  vocalische  Anlaut  in  en,  an 
der  Consonant  tr?  Man  sehe  nun  die  hier  angewendete  Tran- 
scription : 

SitBUfibtr.  d.  »hil.-hiit.  Ol.  CXXXI.  Bd.  6.  Abh.  S 


18 


VI.  Abhudlnng;    Kflhnert. 


*en,  'an\  'en^  ^aw^  und  man  erkennt  in  der  Transcription 
auch  den  gleichen  Anlaut  und  die  Parallelität  der  je  zwei  Laute, 
welche  die  Chinesen  behaupten  und  auch  in  der  Aussprache 
thatsächlich  besitzen. 

Zur  Uebersicht  der  im  Nanking-Chinesisch  vorhandenen 
Silben  dienen  die  folgenden  Tafeln.  A  enthält  die  offenen  Laute, 
B  die  geschlossenen,  C  gibt  alle  Silben  mit  je  einem  chinesi- 
schen Charakter  und  Mateer's  Schreibweise. 


o. 


ha  fj  pau 

ha  |g  pan 

hein  J^  pein^  peing 

hg  ^  pang 

hat  ^S  pai 

hao  >^  pao 

hlao  ^&  piao 

he  ^  pe 

ben  2(E  P^ 
hing  ST  pin 

hing  ^  ping 

*^*  j|lj  P^i 

ho  ^  po 

ho  ift  peo 

he    ^  pu 

h§i  ^k  peei 
pq  ^  p'au 

p6ffi  ^  p'etn,  peing 


pg  ^  p'a'ag 
pal   ^p'ai 
pao  J^  p*ao 
plao  ^5  p*iao 
pe  Jll  p'e 
pi    ^p'i 
pen  ^  p'en 
ping  ^  p*in 
peng  ^  p'eng 
ping  ^?^  p\ng 
pd  jfg  p'ei 
po  Tlgl^p'o 
pq  j^  y&> 

Pi  "^  P'^ 
pel  J^  p'iei 

mg  Jl^  mau 

mff  fl^  man 

mein  ^  metn^  meing 

mg  4{j  mang 

mal  B  mai 

mao  ^  mao 


Die  chinesische  Sprache  va  Nanking. 


19 


mlao  "^  miao 
me  ^^  mi 
mi  ^  mi 
men  W  men 
ming  ^  min 
meng  ^^  meng 
ming  ^^  ming 
mel  i^  mei 
mo   ä|  mo 
mo  1^  meo 
mtg  ^P  miu 
me  -^  mu 
mei 


meei 


fa  Jg  fan 
fa  -^  fang 

hof- 
fen J^  fen 

ffng  Ä  ßng 
fei  ^  ßei 

da  -^r  tau 
da  m  tan 
dein  Jjt  tein,  teing 

dal  15  tat 
dao  ^^  tao 
diao  ^  tiao 
de  ^  ti 
äi  1^  ü 
deng  ^S  fenjf 
ding  ^  fingf 
dei  ^r  tei 


dem  ^p  fetn 
(2o  ^  fo 

dio  ^  Hu 
da  ^  tuan 
de  jß  tu 
den  ^r  tuen 
deng  ^$m  tong 
dei  |y*  tuet 
tg  ^  fau 
tg   JB^  t^an 
teln  f^  fein 
ta  ^  fang 
toi  HJ^  fai 
tao  ^  t'ao 
tiao  :^|^  f'iao 

teng  ^&  feng 
ting  ||§  (ing 
tel  |£  <'«t 
fei«   ^  f'em 

to  gl  f'eo 
to  B  fuan 
fe  j^  t'u 

«fnjr   ^   <'ony 
fei  ^B   f'uet 

h  ilStW^  ^^  (nau) 
Zg  M|  ]^  lan  (nan) 
lein  j^,  ^  lein  (nein) 

^g   j]^,  ^  i««S  («««ff) 


20 


VI.  Abhandlimg:    Eflhnert. 


^*^  M>  ^  ^^^^  (niang) 
lal  5[J{,  -01  lai  (nai) 

llao   "T  y  J^  liao  (niao) 
le  '^  le 

Zei  ^J,  :j^  Zef  (nee) 
Zeln  d^  nein 

'^  IK'  IIP  ^^  ("^) 

Zlo  0g.    ? 

^^  KR  Zeo 

lio  J^,  ^  lin  (niu) 

la  ^,  ]|^  luan  {nuan) 
(la  y||  Zonflf) 
(Igl)  (Ijl)  Ztiau 

Zen  ^  tuen 
Hin  j^  lilin 

Zo  ^  lo 
ddui  ^  cAau 
c2«$g   Jb   chan 
dtha  ^t  chang 
dshal  jt^  chai 
dAao  ^(^  chao 
dJu  ^  chl 
dshen  'St  chhi 


ddieng  j£  cheng 
dAei  ^  che 
dAq  2  ckeo 
dshq  :^  cAuau 
cis/^  91  dhuan 
cUha  ^  chuang 
dAal  ({tt)  cAtiat 

dAen  9j^  cAuen 
dsh&ng  |1|  cAon<; 
c2«Ael  jl^  cAuei 

{2«^o  ^  cho 
tshg  ^^  ch*au 
tshg  ^&  cKan 
tshq   S  chuang 
tehal  ^  ch'ai 
Uhao  ^J  cKao 
Uki  f^  eh'i 
tdien  S   ch!en 
Uheng  J^  cKeng 
tAel  ^  cKe 
tshg  M  cVeo 
tsha  {^  cAuan 
foAg    l||   ckuan 
Uha  M;  cKuang 
tfhql  ^1^  diuai 
tshe  ^  ch'u 
ishen  ^^  cKuen 
tAeng  j^  ch'ong 
tdjtel  p^  cVuel 
tshel  P-4^  dittel 
IAq  j^  cKo 


Dio  cbioMlsehe  SpnGh«  in  Nanking. 


21 


«hg  iA^  shau 
iAa  |Jj  shan 
^a  ^  shang 
shal  ^  shai 
ihao  ^  shao 
shi  f^  shi 
Aen  ^  shen 
shmg  2^  8heng 
shei  ^  she 
skg  ^  (sheo?) 
8ha  SL  sJttJtau 
8ha  ^^  shuan 
^a  ^^  8kuang 
8hal  ?S^  8huai 
she  ^^  8hu 
shen  ^  shuen 
sheng  ^  (shong?) 
shel  ^  shuei 
Ael^     ? 

Xja  yk  ran 

V^  IS  ^^^9 
Xjao  jjj^  rao 

Ijen  jg 


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v«J  M:>  ^  ''***  ""^ 

v®  j@  »^Ä 

V-  ^fe  *"*" 

i/a  ^  ruan 


rw 


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Xfie  ^ 

Xjel  §^  ruei 
Xjei  ^^^  ruet 
{2«g  |tf|  tsau 
dsa  ^  foan 

dbg  ^  toan^ 
dsta  jH^  tsiang 
dsai  ^  foat 

^^f  sy  ^^ 

dsy  -^  tot 
e2«en  ^^  tsen 
dsing  ^  fmn 

cbei  jlf]^  toet 
<ibo  ;^  tso 
dsg  j^  tseo 
dsig  ^j^  tsiu 
dsa  £0  tsuan 

*^^  jffl.  ^ 
dsli  ^  teil 

c29f7i  ]^  touen 

dsmg  ^  tsong 
dsel  |4f  tsuei 
dsiel  P^  toi^» 

r       Tw 

dslein  ^Kl  tsüein 


22 


VI.  Abhandlung:    Kflhnert. 


dso  ^  tso 
^^  j^  ts'au 
tsa  ^  ts'an 
tseln  ^  ta'ein 
tsa  ^^  t8*ang 
isla  ;j»^  ta'iang 
tsal  yjj"  ts'ai 
tsao  ^  ts'ao 
tslao  ^  ts'iao 
tse  )]^  ts'e 

^y  3^  ^'y 

^^^9  fS  ts'eng 
tsing  IJH  U'ing 

^«»  A  ^'«* 

^^  ^  ^'^^ 
ttng  ^  te'tt« 

^r   IS  ta'uan 
tse  ^  te'u 
^H  J^  ts'il 
tsen  tJ"  e«  ueii 
tslin  j[^  fo'ütn 

<«i^m  ^  ts'Uein 

«g  ^^  sau 
sa  ^  5an 
«<;iu  A^  sein 
sa  ^Sl  »anjf 


sa 

r 
se 

T 


sai  §M  sai 
sao  1^  sao 
siao  >J\  siao 
se  'A   se 

^y  M  "^ 

«f  n^r  ^^  sheng 
sing  f^^  sing 

*^  jtfc  ««^^ 

so  J^  «eo 

^P  H^  siu 
suati 

SU 

SU  ^  sü 
sen  ^  «uen 

sei  ^^  suei 
Siel  jä^  suei 
stet  ^  süeih 
stein  j^  süein 
so  ^^  so 

»ein  ^^  yeinj  yeing 

*ö»  ^  y«» 

iao  ^^  yoo 

i  :^  i 

Ul  ^  yet 


Die  ohiikMiaehe  Spraoli«  i«  Hankiiif . 


23 


lg  ^  yiu 

lel  ^  yüeh 
lein  Ig  yüein 
ga  -^kan 
ga  ^)  kang 
gal  ^  kai 
gao  ^  kao 
ge  ^  keh 
gen  ij^  ken 

go  ^  ko 
gg  ^  keo 
ga  JU^  kuau 
ga  ^  kuan 
ga  -^  kuang 
gal  ^i^  kuai 

gen  |g  kuen 

9^  H  ^^ 
ff?  ^  *«*o 

hio  ^  Kao 
ke  3|1  koä 
ken  "ft"  4'en 

*««S  ^  *'^ff 


fco  n|'  fc'o 

kg   P  A^o 
fta  ^  k*uau 
kg  ^  fc'uan 
fta  ^  k*uang 
kal  ^  fc'uat 

fc«n  g  k'ueti 

keng  jf[^  k*ong 

kel  jj^  k*uei 

kel  m  fc'ueA 

kg  ^  fc'o 

<{;a  ^  kiau 

gjeln  J^  klein,  kieing 

93^1  Ifl  kiai 
gjao  ^  kiao 

gji  IE  **' 

fl;»«ff  ^  *i» 

9J^^9  Ä  **"? 
a;ei  ^  kieih 

gjo  Jjjfi  kioh 
gjg  ^  kiu 
gJi  Jg  kü 
gjin  ^  küin 
9j?ng  jlf  kiong 

gjf  ^  fcitei 

37?*'*  ^  *^*'* 
fc;g  Bjlip  fc'iau 

kjeln  ^  k*%einy  Kieing 
kjao  "Pj  Kiao 


24 


Tl.  Abhftndliing:    Kühnert. 


kji  -0"  Ki 
kjing  f^  Kin 
kjing  ^  k'ing 
kjei  *j^  k'iei 
kjo  ^  k*ioh 
kjg  ^  k'iu 
kji  ^  k'ü 
kjin  ^[  k'üin 
kjeng  ^  k'iong 
kjei  i^  k'üeh 
kjeln  ^  k^üein 
ha  9^  hau 
hg(n)  m  han 

hal  ^  Aat 
Aao  f^  hao 
he  in  ÄcÄ 
hen  4^  Aefi 
^f nj  ^§  hing 
ho  ^  ho 
hg  ^w  Aeo 
ha  Z^  Auau 
Aa(»)  ;^  huan 

Aal  ^A  huai 
he  ^  hu 
hen  ^^  huen 

Aei  [g|  Au«t 
Ael  ^  Atie 

ÄO     »f^    ÄO 

hjn  "JC  Am« 


A;6m  ^  Mein 

AJai  "ja?  Amt 
AJao  ^^  Aiao 
hji  ^  hi 

*;%  ^  *»»? 

AJel  BS^  AietA 
AJo  J^  AioA 

hjQ  ^  Kw 

A;i  §^:  Mi 

hjin  ^  Aiiin,  Aiiui^ 

AJel  ^^  hüei 
hjel  Sj^  hüei 
hjein  p^  hUein 
«  IfiJ  atx 

g  ^  anjf 

ao  ^^  ao 

§  ^  &i 

en  |§[  en,  eng 

a  ^  trau 
a  'SL  wan 
a  J  wang 
al  ^Hk  wai 
e  ^  u 

f"»  ^  <"»S 
en  ^  wen. 


Di«  chinesische  Sprtche  ca  Nanking.  35 

Die  hier  gegebenen  Vocale  gelten  eigentlich  nur  fUr  den 
sha  fing,  da  die  anderen  sheiig's  weitere  der  Natur  der  Verhält- 
nisBe  nach  nothwendige  Abschattungen  hervorrufen. 

Die  sheng's  in  Nanking  weichen^  wie  ich  bereits  in  meinem 
Aufsatz  in  der  Wiener  Zeitschrift  für  die  Kunde  des  Morgen- 
landes (Vni,  S.  302  ff.)  erwähnt,  der  Tonhöhe  nach  wesentlich 
von  den  Pekinger  Tönen  ab.  Der  dia  fing  gilt  als  Grundton, 
über  dem  auf  immer  höheren  Tonstufen  der  h^q  fing,  diq 
^P^y  fyi  ^^9  und  Xjy  Aeng  liegen.  Ueberdies  unterscheidet 
sich  der  hjq  ping  in  der  Stimm-Modulation  von  jenem  Pekings. 
Er  ist  in  Nanking  ein  richtiger  Circumflex,  wogegen  der  Pe- 
kinger den  Nasenton  involvirt  und  von  der  Modulation  des  Aa 
sheng  sich  nur  durch  ein  rascheres  Steigen  unterscheidet. 

Der  Xjy  sheng  Nankings  ist  der  Modulation  nach  nichts 
anderes  als  ein  Erhöhungshamze. 

Es  sollen  im  Folgenden  die  Töne,  bei  denen  der  Chinese 
im  AUgemeinen  flir  den  shang  ping  und  hjq  ping  keine  beson- 
dere Angabe  macht,  wie  nachstehend  bezeichnet  werden: 

Der  erste   gleiche  Ton,  shq  ping  durch  _  z.  B.  a 


zweite       „  „     hjq  ping       „        ^      „      a 


f) 


Tf 


steigende  Ton,  shq  sheng     „        '      rj     ^ß 

fallende        „  kji  dieng      „        ^      ^      ä 

abschneidende     „     Xjy  sheng     „       *      „      a* 

Abgesehen  von  den  thengsy  einem  Analogen  zum  deutschen 
Silbenaccent,  gibt  es  in  Nanking,  wie  überhaupt  im  Chinesi- 
schen, einen  Ictus  (im  Quintilianischen  Sinne),  d.  h.  ein  Analogen 
des  deutschen  Wortaccentes  und  einen  Satz-  und  Redcaccent. 

Der  Ictus  ist  speciell  von  Wichtigkeit  bei  Compositis, 
weil  er  die  Bedeutung  markirt. 

So  rührt  die  falsche  Uebcrsetzung  ftir  den  Namen  des 
grossen  Flusses  {dh  gja)  Yang-tsy  als  Sohn  des  Meeres  nur  von 
Ausserachdassung  des  Ictus  her.    Der  Fluss  heisst  'inng-tsp,  mit 


Die  chiDMiMhe  Sprache  in  MankiDg.  27 

wegen.  Ich  möchte  sagen,  man  muss  in  solchen  Lagen  mit 
Augen  und  Ohren  hören. 

Bemer.kenswerth  und  lehrreich  ist,  was  Mateer  über  diese 
vorgebliche  Tonänderung  sagt: 

,The  normal  tone  of  a  word  is  often  changed  by  its  Po- 
sition in  a  Compound  word  or  phrase,  as  also  by  its  position  in 
a  sentence.  Thus  the  words  "^  tung^  east  and  ^  üi^  west  are 
both  in  die  first  tone,  but  when  combined  in  the  word  ^  |[§ 
a  thing,  they  are  not  spoken  tung^  hai^  according  to  the  proper 
tones,  but  tung^  hd*,  the  tone  of  hai  changing  from  the  first  to 
the  second. 

In  general  it  may  be  said  that  there  are  few 

sentences  of  any  length  spoken,  in  which  there  are  not,  for  one 
cause  or  another,  changes  in  the  normal  tone  of  one  or  more 
of  its  words. 

These  changes  are  complicated  and  subject  to  no  known 
general  law.  The  foUowing  hints  embody  as  much  as  the  author 
has  learned  by  experience  and  will,  it  is  hoped,  be  of  some 
Service  to  the  student. 

1.  Äccented  words,  both  in  phrases  and  in  sentences,  retain 
their  normal  tones. 

2.  Streng  emphasis  on  a  word  forming  part  of  a  clause,  is 
likely  to  obscurc  the  tone  of  the  succeeding  word  —  gene- 
rally  changing  it  to  the  fourth  tone. 

3.  In  dual  combinations,  which  include  the  vast  majority  of 
phrases,  the  first  character  generally  takes  the  accent, 
and  in  this  case  the  second  character,  if  not  already  a 
fourth  tone,  generally  changes  to  a  fourth  tone,  that  is 
to  the  natural  falling  inflection. 

4.  In  case  the  meaning  of  the  second  character  of  a  dual  phrase 
predominates  and  takes  the  accent,  then  it  retains  its  nor- 
mal tone,  and  the  tone  of  the  first  character  generally 
changes,  or  is  at  least  obscured,  especially  if  it  is  alevel  tone/ 


28  VI.  Abhaadlang:    Kfihnert. 

Er  macht  hier  ganz  correct  darauf  aufmerksam,  dass  der 
Ictus  oder  der  Satzaccent  die  Rolle  spielt,  konnte  es  aber  nicht 
dahin  bringen,  das  Totale  der  Erscheinungen  im  Effect  mit  Hilfe 
der  Gehörnerven  in  die  einzelnen  Theileffecte  zu  zerf&Uen.  Dies 
ist  ebenso  als  wenn  jemand  behaupten  wollte,  von  zwei  gleich 
hohen  und  gleich  langen  Noten,  deren  eine  sforzato,  die  andere 
pianissimo  angegeben  wird,  sei  die  sforzato-Note  höher  und 
länger  als  die  pianissimo-Note.  Gute  Leute,  aber  schlechte  Musi- 
kanten. 

Wer  nicht  gewöhnt  wurde,  das  Totale  der  Sinneseindriicke 
nach  der  Erregung  der  einzelnen  Nervenpartien  mit  hellem 
Bewusstsein  der  erregten  Partien  aufzufassen  und  mit  logisch- 
kritischem Verstände  zu  fixiren,  der  kann  eben  nicht  beobachten. 
Denn  gerade  hier  gilt  vor  Allem  der  Satz  der  Philosophen,  dass 
der  Sinneseindruck  als  Totale  nur  Schein  ist. 

Wieder  und  wieder  stellen  z.  B.  Europäer  den  falschen 
Satz  auf:  Ein  Chinese  sehe  dem  andern  gleich,  man  könne  das 
Individuum  nicht  unterscheiden. 

Wer  das  behauptet,  dem  fehlt  es  an  Beobachtungsfkhigkeit 
und  logisch-kritischem  Sinn. 

Anfangs  ist  der  Europäer,  der  nach  China  kommt,  selbst 
bei  einem  guten  Physiognomic-Gedächtniss,  kaum  in  der  Lage, 
einen  Chinesen  mit  Bestimmtheit  als  ein  und  dasselbe  Indivi- 
duum zu  erkennen,  aber  warum  nicht? 

Zur  Erkenntnis  des  Individuums  an  sich  dienen  uns  die 
Abweichungen  von  einem  Regelkopf,  der  sich  durch  Abstraction 
aus  einer  längeren  Beobachtungsreihe  gebildet.  Darum  halten, 
wegen  Mangels  einer  grösseren  Vergleichsreihe,  Kinder  zarten 
Alters,  jeden  Mann  für  ihren  Vater  und  darum  unterscheidet 
der  Erwachsene  auch  anfänglich  nicht  den  einzelnen  Chinesen. 

Denn  der  europäische  Normalkopf  lässt  uns  zunächst  nur 
die  generellen,  d.  i.  die  Racenabweichungen  des  Chinesen  gegen 
denselben  in  die  Augen  springen,  die  bei  jedem  einzelnen  Indi- 


Die  chinesüelie  Sprache  sn  NanUng.  29 

viduum  dieselben  sind,  und  darum  sieht  ein  Chinese  dem  andern 
scheinbar  gleich. 

Hat  sich  aber  durch  längere  Abstraction  der  chinesische 
Normalkopf  gebildet,  dann  erkennt  man  nicht  nur  das  Indivi- 
duum, sondern  ist  mitunter  in  der  Lage,  aus  der  Gesichtsbildung 
auf  die  Heimatsprovinz  schliessen  zu  können. 

Als  wir  auf  der  Rückfahrt  in  Kobe  (Japan)  landeten,  kam 
mit  dem  Lloyd-Agenten  sein  Comprador,  ein  Chinese,  an  Bord, 
auf  den  mich  ein  Herr,  mit  welchem  ich  abseits  im  Gespräche 
stand,  aufmerksam  machte.  Nach  einem  Blick  äusserte  ich,  dies 
sei  ein  Canton-Chinese.  Die  Zweifel  dieses  Herrn  bezüglich  der 
Erkennbarkeit  der  Provinz  aus  der  Gesichtsbildung  zu  wider,- 
legen,  lud  ich  ihn  ein,  mit  mir  zu  diesem  Manne  zu  kommen, 
da  ich  ihn  nach  seiner  Heimatsprovinz  fragen  werde.  Ist  er 
ein  Cantoner,  so  wird  er  darauf  antworten:  gang  deng  Ijen. 
Unter  Beachtung  der  chinesischen  Etiquette  stellte  ich  nun  an 
diesen  Mann  in  Gegenwart  meines  Begleiters  die  Frage:  gei  sheng 
^i  na  i  sheng,  welche  Provinz  ist  Ihre  Heimatsprovinz,  auf  die 
als  Antwort  folgte:  gang  deng  Xjen.  Das  ist  mir  unbegreiflich, 
sagte  mein  Begleiter,  sieht  doch  ein  Chinese  dem  andern  gleich, 
überdies  hat  dieser  Mann  auch  keine  Cantonesen-Rleidung. 

Ebenso  wie  der  Ictus  ist  auch  der  Satzaccent  Eigenthum 
des  Chinesischen  und  somit  auch  des  Nanking-Chinesischen,  ge- 
rade so  wie  des  Deutschen.  Er  steht,  wie  bekannt,  im  engsten 
Zusammenhange  mit  der  chinesischen  Worteintheilung  in  shi-tsyy 
d.  h.  Worte,  auf  denen  das  Gewicht  des  Gedankens  beruht,  und 
in  hji-tsy^  welche  als  nebensächlich  auch  fortgelassen  werden 
könnten,  ohne  dass  das  im  Satze  ausgedrückte  logische  Urtheil 
zerstört  würde. 

Wie  z.  B.  in:  //  be'  iäo  tsefn  m<^  f^  >P  ^  ^  ^• 
Auch  im  Deutschen   haben  wir  die  gleichen  EigenthUm- 
lichkeiten  und  logisch  genommen  dieselbe  Eintheilung,  mögen 
wir  sie  selbst  unter  anderen  Gesichtspunkten  classificiren.   Bei 


30  VI.  Abhandlung:    Kikhnert. 

obigem  Beispiele  lässt  sich  dies  sehr  leicht  zeigen.  Es  ist  der 
Gedanke,  dass  Jemand  Geld  brauche  oder  wünsche,  durch  eine 
Frage  ausgedrückt,  auf  die  man  eine  bejahende  Antwort  er- 
wartet Wir  können  dies  im  Deutschen  etwa  auf  zwei  Weisen 
ausdrücken,  nämlich: 

1.  Wünschest  du  nicht  Geld? 

2.  Du  wünschest  wohl  Geld? 

Hier  ist  nun  im  ersten  Satze  das  ,nicht^  keine  essentielle 
Negation,  hat  demnach  mit  dem  logischen  Gedanken  nichts  zu 
schaffen  und  ist  daher  hji-tsy  wie  im  Chinesischen.  Die  Accente 
liegen,  vom  süirksten  angefangen,  auf  Geld,  wünschen  und  du. 
Wir  eilen  im  Deutschen  daher  über  ,nicht'  ebenso  flüchtig  weg, 
wie  der  Chinese  über  6§*.  Dieselben  Accente,  nur  steigend  ge- 
ordnet, enthält  der  chinesische  Satz.  Und  so  wie  der  deutsche 
Satz  hiedurch  einen  bestimmten  Rhythmus  erhält  und  aus  dem 
Rhythmus  die  Werthe  der  einzelnen  Worte  für  den  Gedanken 
erkannt  werden,  ist  dies  auch  im  Chinesischen  der  Fall.  Nur 
ist  hier  der  Rhythmus  ein  anderer  wie  dort 

Ton,  Wort  und  Satzaccent  sind  die  drei  Potenzen  in 
inniger  Wechselbeziehung,  die  das  erzeugen,  was  man  Rhythmus 
nennt,  das  Gebundensein  in  der  imgebundenen  Rede,  wie  in 
der  Musik  Geltung  der  Noten,  Takt  und  die  Verbindung  der 
Takte.  Trotzdem  ist  das  Gebundensein  im  Chinesischen  noch 
keineswegs  Poesie,  mit  dem  regelmässig  wiederkehrenden  Rhyth- 
mus, sondern  Prosa,  gleichsam  versificierte  Prosa,  wenn  man 
will,  weil  ihr  die  poetischen  Gedanken  fehlen. 

Alle  Welt  spriclit  vom  Rhythmus,  aber  jeder  hilft  sich  über 
eine  Erklärung  mit  dem  Ausspruch:  Der  Rhythmus  sei  nur  vom 
Chinesen  zu  lernen.  Dies  wäre  richtig,  wenn  der  Mensch  nicht 
Mensch,  d.  h.  denkendes  Wesen  wäre,  sondern  ein  —  Papagei. 
Hätte  diese  These  wirklich  Geltung,  dann  könnte  man  einen 
chinesischen  Satz  nur  dann  richtig  sprechen,  wenn  man  den- 
selben  einem  Chinesen  nachplappert.   Was  man  nicht  gehört 


Die  eliinecitelie  Sprache  ra  Nankiof.  31 

Wäre  unmöglich  richtig  zu  sprechen.  Wer  nicht  mit  logisch- 
kritischem Verstände  seine  Aufmerksamkeit  auf  die  chinesische 
Sprechweise  lenkt,  wird  nie  und  nimmer  den  chinesischen 
Rhythmus  erlernen ,  einzig  und  allein  deshalb ,  weil  der  chine- 
sische Rhythmus  eben  so  sicher  auf  den  unerbittlichen  Qesetzen 
der  Logik  fusst,  wie  der  chinesische  Satzbau  selbst  Ja,  wer 
überhaupt  kein  rhythmisches  Gefühl  besitzt,  wem  logisch-scharfes 
Denken  Tantalusqualen  verursacht,  für  den  wird  das  Erlernen 
des  Chinesischen,  selbst  blos  das  Begreifen  chinesischer  Ver- 
hältnisse eine  Sisyphusarbeit. 

Im  richtigen  Rhythmus  sprechen  bedingt  in  richtigen  Tönen 
zu  sprechen,  ob  diese  nun  nach  dem  oder  jenem  Dialecte  gebildet 
sind.  Trotz  alledem  ist  Rhythmus  nicht  das  Geklapper  der  Vers- 
fUsse  und  das  Geklingel  der  Reime  so  mancher  Deutscher  beim 
Lesen  gebundener  Rede.  Noch  mehr,  selbst  in  jenen  Dialecten,  wo 
einer  der  Töne  eliminirt  wurde,  bringt  der  Rhythmus  mit  sich,  dass 
in  gewissen  Redewendungen  der  eliminirte  Ton,  wenn  auch  be- 
mäntelt^ eingeschmuggelt  wird.  Tien-tsin  z.  B.  hat  nach  allen  An- 
gaben keinen  abschneidenden  Ton,  und  trotzdem  habe  ich  aus  dem 
Munde  eingebomer  Tientsiner  einen  regelrechten  ^*y-al^^<^  gehört. 

Der  Rhythmus  ist  die  Grundlage  chinesischen  Sprachbaues 
sowohl  in  Wort  als  Schrift.  Was  Rhythmus  sei  und  wie  man 
denselben  selbst  finden  könne,  möge  folgendes  Beispiel  zeigen : 

A   sagt:    ^   ;f;    §  1^    Ö^    ;f;    §  AÄIi  &.*  M  6dC 

B   antwortet:   ^^  §   f^i  Ö^    >P   Ä  Ä  Ü  Ö^   ^?'  ^^ 

li'di    be*-M  skl  shM-dt, 

_    —      —     —  •    ^ 

Wort  fUr  Wort  sind  diese  Sätze  nun: 

A:  Dies  nicht  sein  mein  Fehler  (=  Nichtsein  =  Nichtrecht). 
B:  Nicht  sein  dein  Fehler  (Nichtsein)  sein  wessen? 

Genau  so  wie  man  im  Deutschen  ,nicht  sein'  von  ,Nicht- 
sein'  durch  den  Wortaccent  unterscheidet,   so  hält  der  Chinese 


32  VI>  Abhaodlnng:    KAhneri. 

he  «Äl  =  nicht  sein  von  h^-dn  =  Fehler  getrennt  ^  indem  er 
im  ersten  Falle  beide  Worte  gleich  schwer  betont ,  im  zweiten 
den  Hauptton  auf  Ai  legt. 

In:  Dies'  ist  nicht ^  mein'  Fehler,  sind  die  logischen 
Accente  wie  angedeutet  vertheilt.  JBc,  auf  dem  der  Hauptaccent 
liegt;  behält  trotzdem  seinen  abschneidenden  Ton.  Man  hat 
deshalb  folgenden  Rhythmus  der  untergesetzten  deutschen  Worte 
im  Chinesischen  nachzuahmen: 

dsche'i  hu  M     oddi         huahi 
Der    Altar  prangte  im  Glanz. 

In  B's  Antwort  wird  man  analog  die  logischen  Accente 
suchen  und  daher  für:  Ist  es  nicht  dein  Fehler,  wessen  ist  es, 
im  Chinesischen  den  Rhythmus  begreifen: 

hu       shi         liddi       hu-shi,  shi  sltÖei  di 
Nicht  wars  lächelnder  Blick,  der  fehlte. 

Der  Rhythmus  hat  die  Aufgabe,  die  bedeutenden  Worte, 
welche  der  Verstand  nach  ihrer  stärkeren  oder  schwächeren 
Bedeutung  fUr  das  Hervorheben  des  Begriffs  einander  unter- 
ordnet, in  dieser  Qliederung  erkennen  zu  lassen.  Darum  eilt 
die  Stimme  beim  Sprechen  über  die  unbedeutenderen  flüchtig 
hinweg,  während  sie,  die  Bewegung  verlangsamend,  sich  auf 
den  ausschlaggebenden  Worten  wiegt,  sie  gleichsam  marcato 
vortragend. 

Die  hauptsächlichsten  sprachlichen  Charakteristika  des 
Nanking-Chinesischen  sind : 

Der  sparsame  Gebrauch  des  (substantivisch)  determini- 
renden  Xj  ^,  das  mit  dem  Determinatum  verschmilzt,  an 
dessen  Stelle  zum  Theil  «^  to^  tritt.  Es  trägt  diese  wohl  an- 
gebrachte  Sparsamkeit  nicht  ein  geringes  Theil  zur  Weichheit 
der  Nankinger  Redeweise  bei.  Sollte  dieses  Xj  des  Nordens 
nicht  auf  einen  fremden  Einfluss  zurückzuführen  sein,  vielleicht 
auf  eine  Einwirkung  des  Mandschu  oder  Mongolischen? 


Die  chinesische  Spruche  in  Niuiking.  33 

So  z.  B.  setzt  der  Nankinger  für:    ^  fl^  /I"^  ^  Ä 
^  '^  ^  9  ^i*  «w*o  däo-lj  he    da  käi,  ^   ^   ^l^   JJ  ^    Jf 
^    u^   ^   ^^  **^^  ^^  ^-  -^'^  ^^**     Daher    werden  ^^  j^, 
9ß  j%  ^^^  ^^^^  ^^^  ^^^  ^^  Nanking  absolut  nicht  gebraucht^ 
hiefür  treten  stets  ^  ^  und  ^  ^  auf  und  j|J^  j!|^  für  hier. 

Die  Formen  4^    Q ;    |9    B  ^    0^    B '   ä/'»  W.  «^% 

A/y',  d/JÖ  Ayy*  werden  aus  analogem  Grunde,  wegen  des  schlies- 
senden  Xjy"  in  Nanking  selten  gehört,  noch  seltener  die  Formen 

"^  Ä>  S/*'^i  ?IJ  Ä'  B^  Ä*  ^^*^  gebraucht  hier  meisten- 
theils  tein  statt  AJy^. 

In   Nanking   heisst    sein   eigener,    ihr   eigener    etc.    aus 

gleichem  Grunde   ^    Q   — *  'jß  und   nicht   ^    ^   j^  oder 

Q    Q  i§r  j^.   Der  häufige  Wechsel  zwischen  schliessendem 

n  und  n^  so  wie  der  Ausfall  eines  anlautenden  n  wurde  schon 

bei  den  Lauten  erwähnt. 

Um  einem  Zeitworte  den  Begriff  des  Andauems  beizulegen, 
bedient  man  sich  des  Wortes  gjlng,  das  man  j|^  schreibt 
jedenfalls  in  Zusammenhang  mit  der  Bedeutung:   to  pass  tho- 

roughor  by,  z.  B.  ^  ji&  T  3l  +  Ä,  «t  ^f  «  'Ä  T 

Wenn  ein  Mann  über  50  Jahre  ist,   dann  ist  seine  Thätigkeit 

nicht  mehr  von  Dauer. 

^  und  Üj^  nach  Verben  (mit  oder  ohne  Object)  werden 
ziemlich  streng  auseinander  gehalten,  de*  für  die  Erreichbarkeit 
also  die  Möglichkeit,  das  Können,  di^  zur  Bezeichnung  des 
Actors  der  Handlung  oder  des  durch  das  Zeitwort  bedingten 
Subjectes,  wofür  wir  ung  oft  mit  der  Construction  eines  Relativ- 
satzes behelfen  müssen,  z.  B.    @    ^   Kaufen  und  Verkaufen, 

M  t  Ö^  =  Kaufmann,  oder  ^  JR  ^ß  ^  j^r  B^  ^ 

1^,  =  ,Wenn  der  Wind  ein  Südost -Wind  ist^,  d.  h.  Wenn  der 
Wind  jener  ist,  der  aus  Südost  weht.  Der  Chinese  ist  hier  ge- 
nauer in  der  Ausdrucksweise,  wir  müssen  aber  im  Deutschen 
sagen  ,ein  Südost -Wind',  denn  es  geht  nicht  an  zu  sagen:  Wenn 
der  Wind  ist  der  aus  Südost  wehende.    Oder  z.  B.  ^  P|  ^ 

SiUungsher.  d.  phiL-hist.  Cl.  CXXXI.  Bd.  6.  Abh.  3 


34  YI.  AbhMidliuig:    Kftbnort. 

1^  fbr  Ausländer  oder  ausländische  Erzeugnisse.  Das  prohi- 
bitivc  bei  J||J  verräth  in  Nanking  seine  wahrscheinlichste  Ab- 
leitung als  Contraction  für  >|^  ^  be-ei. 

^  erscheint  in  Nanking  fast  nie  ohne  folgendes  ^. 

Der  zeitweise  auftretende  Gebrauch  des  Bttcherwortes  j^ 
zur  Bezeichnung^  dass  das  Zeitwort  activ  ist,  an  Stelle  von  ^ 
gehört  gleichfalls  zu  den  Charakteristicis  Nankings  z.  B.  ^ 

tigen  Worte  sollst  du  aufmerksam  hörend 

:[Q  erscheint  häufiger  vor  dem  Dativ  als  j|g  ge^  fär  wie- 
viel hört  man  meistens  ^  ^.  Zur  Bezeichnung  des  Instru- 
mentals ist  )^  gebräuchlicher  als  ^. 

Als  Bejahung  erscheint  ^  j^  häufiger  als  ^ ;  P^  (ein 
Mandschu-Wort)  wird  nie  gebraucht. 

Für  SO;  dann,  hört  man  meistens  ^  j^  |^  und  ^  J^. 

^  erscheint  nie  für  j^. 

Für  wann  ist  das  übliche  Wort  ^  ^. 

Die  Peking.Pronomina  0,  pg,  j^,  fS^  |Ä  oder  j^  ^ 
werden  in  Nanking  nicht  gehört. 

E^  mögen  noch  ein  paar  Nankingismen  hier  Platz  finden, 
während  eine  möglichst  erschöpfende  Zusammenstellung  der- 
artiger Ausdrücke  dem  Syllabar  aufzusparen  ist,  das  ich  mir 
vorbehalte  im  Laufe  der  Zeit  vorzulegen. 

Die  Frauen  von  Kaufleuten  werden  in  Nanking  ßjg  ^ 
genannt,  hingegen  jene  von  Gebildeten  g|ß  -^. 

In  dem  Satze:  JÜB^If.   llWlt^fJ^^ 

gebrauchte  der  Nankinger  ^  ^,  jedoch  ^  ^  in  dem  fol- 

genden:  mÖ^^h«»»1-¥^.    ^0^*«^^ 

^  ^  ist  spccifischer  Ausdruck  für  ,alte  Frau'.  Heiraten 
vom  Mädchen  heisst  ^j  ^  oder  ^j  p^. 

'^  fR  Ä  ^""^  ^^^  Nachmittag  "p  ^  ^  gebraucht 


Die  ehineuBck«  SprMlie  sa  NudoDg.  35 

^  ^  ist  der  Ausdruck  für  Zündhölzchen  im  Allge- 
meinen. 

Vom  gleichen  Alter  heisst  in  Nanking   ^  ^  und  nicht 

mm 

iih  iih  ^^^  ^^^  specifische  Nankinger  Ausdruck  für  eine 
bejahrte  Dame  oder  Frau. 

Pfirsich  heisst  iff^  ^  und  nicht  ;|^  j^. 
Es  hat  nichts  auf  sich,   es  ist  von  keiner  Bedeutung,  es 
thut  nichts,   heisst  in  Nanking  unter  gewissen  Umständen  >^ 

ifj^  ^,  z.B.  in^^^:^^    T  »Ifc  ^  ««f  *' ^«°" 

Ihr  Regenkleidcr  anhabt,  hat  es  nichts  auf  sich  (thut  es  nichts 
zur  Sache),  falls  es  regnet. 

ff.  in  der  Bedeutung  stark,  z.  B.  ^  ^  ^  der  Thee 
ist  zu  stark. 

:(tj[{  in  der  Bedeutung:  dumm,  wofür  an  andern  Orten  jjf^ 
oder  ^  ^. 

gg  ^  für  Seife  und  nicht  ^  ^. 

\\\  ^  ist  der  Nankinger  Ausdruck  für  süsse  Kartoffel. 

Das  russische  Tuch  wird  ha-lq  Q^  lAj  genannt. 

In  dem  folgenden  Satz  ist  die  Anwendung  von  J^  spe- 
citisch  Nanking-Chinesisch : 

^ft^SBIB^^,  Ä:i*t|^  Ebenso  ist  der 
folgende  Satz   ein   Specificum  ftlr  Nankinger- Ausdrucks  weise: 

M1BiiS4*I^A#^:S^H^Ö^    !>»««««  Geschenk 
besteht  zum  grössten  Theile  aus  fremdländischen  Dingen. 

^  wird  in  Nanking  für  ^  gebraucht. 

^  ^  ^9^  heisst  in  Nanking  die  verlobte  Tochter,  welche 
schon  in  jungen  Jahren  wegen  Mangels  im  Hause  zu  der  künf- 
tigen Schwiegermutter  gegeben  wird. 

j^J  j^J  j^J  im  Sinne  =  um  Gotteswillen  nicht. 
^  :^  im  Sinne:  es  zählt  für  nichts,  zu  nichte  machen, 
paralysiron,  z.  B.   in  dem  Satze:  \  ^  '^  KU  ^  ^  $ 

3» 


36  VI.  Abbuidlvng:    Ktthn«rt. 

JiSl  "T  q  Mag  ein  Mann  noch  so  viele  gute  £igen»chaften  haben, 
80  zählen  die  absolut  für  nichts,  wenn  er  die  beiden  Fehler, 
Stolz  und  Geiz  hat. 

Sonne  ist  stets  ^  |||r,  nie    Q    gj^. 

Das  bekannte  hajo,  ha  he  der  Sampangruderer  etc.  schreibt 
der  Nankinger  P^  Pj^  |gf  (1^. 

Sich  die  Augen  reiben,  um  wach  zu  werden  oder  nach 
dem  Aufstehen  drückt  der  Nankinger  aus  durch   ^Q   Q^^   QU 


Auf  den  Rücken  fallen,' etwa  im  Sinne  des  deutschen: 
seine  Beine  in  die  Höhe  strecken,  drückt  der  Nankinger  durch 

jkji  B  pg  X  »^^  ^  ß.  f. 

Der  Unterschied  zwischen  dem  Koan-hoa  und  der  Tu-hoa 
ist  den  Ausdrücken  nach  sehr  gering;  man  spricht  eben  in 
Nanking  das  Koan-hoa  fast  durchgchends.  Man  kann  daher 
auch  nicht  Dr.  Edkins  zustimmen,  wenn  er  in  seiner  Grammar 
of  the  Mandarin  Dialect  sagt:  In  this  city  (i.  e.  Nanking)  the 
mandarin  pronunciation  has  not  peuetrated  deeply  among  the 
lower  cLasscs.  Er  scheint  überhaupt  nach  seinen  Worten:  ,B^ 
Speakers  of  mandarin  are  more  common  among  Nanking  men 
than  among  those  from  Peking  and  the  othcr  mandarin  speaking 
citics^  die  Pekinger  Aussprache  als  die  allein  richtige  des  Koan- 
hoa  zu  halten,  ohne  zu  bedenken,  ob  nicht  gerade  die  Pekinger 
Aussprache  durch  fremdländische  Einflüsse  bedingt  wurde. 
Die  Mandarine  in  Nanking  haben  dieselbe  Aussprache  wie  das 
Volk  und  sprechen  zweifelsohne  Koan-hoa.  Was  würde  Dr. 
Edkins  sagen,  wenn  Jemand  von  Wien  behauptete:  In  this  city 
the  hochdeutsch  pronunciation  has  not  pcnetrated  the  lower 
classes,  weil  man  nicht  berlinerisch  spricht.  Es  müsste  dann 
consequenter  Weise  auch  gesagt  werden :  Bad  Speakers  of  hoch- 
deutsch are  more  common  among  Vienna  men,  than  among 
those  from  Berlin  and  the  other  hochdeutsch  speaking  cities.  — 


Die  chinesb^he  Sprache  xa  Nanking.  37 

Wäre  dies  aber  richtig?  Hauptcharakteristikon  der  Nankingor 
Tu-hoa  bildet  eine  gewisse  Kürze  der  Ausdrucksweiae,  welche 
mit  einer  Verschmelzung  zweier  oder  mehrerer  Worte  zu  einem 
Klange  Hand  in  Hand  geht. 

Man  hört  für  y!^  ^  ^  jlj^  'idng  sein  seng  d  bei  dem 
Volke  eine  Contraetion,  die  etwa  wie  lang  set^q  klingt.  Andem- 
theils  sagt  der  Nankinger  z.  B.  zu  seinem  Diener  fUr:  nimm 
die  Sachen  vom  Tische  weg,  einfach:  nä  kß  ^  ^  statt  ^ 
^  13  Ä  BS  i*  ^^  dA^-gb  dfng-sl  kjl,  etwa  so,  wie  wir 
statt:  trag  die  Sachen  fort,  einfach  sagen:  weg  damit.  Er  fragt 
nicht:  sein  s^ng  tseng  shhi'mö  dt-fäng  Idl  dCy  läo  dng  shin-mo  dX- 
fang  m,mä  %^^^^  ^  ^^  1^^^  ^^  ^ 
jfj^  H^  ^  R1S|,  woher  kommen  Sie,  mein  Herr  und  wohin 
gehen  Sie,  sondern  kurz:  Mein  Herr,  wohin,  woher  -^  ^  =^ 
^  If9  ^^^  ^^9  ^j\  ^dl  d. 

Dass  der  Localismen  verhältnissmässig  wenig  sind,  erhellt 
schon  daraus,  dass  man  mit  dem  Nanking-Chinesisch  in  einem 
grösseren  Theile  des  Mittelreiches  verstanden  wird,  als  mit  dem 
Peking- Chinesischen.  Indem  ich  mir,  wie  gesagt,  eine  Auf- 
führung von  Localismen  für  eine  spätere  Arbeit  vorbehalte, 
kann  ich  nicht  umhin,  zu  bemerken,  dass  wir,  auch  nach  dem 
Ausspruche  eingeborner  Nankinger,  in  P.  Perny's  Dialogues 
chinois-latins,  Paris,  Emest  Leroux  1872  das  reinste  Nanking- 
Chinesisch  finden,  wenn  man  von  der  Transcription  absieht,  die 
ein  Qemisch  von  Nanking-  und  Peking-Aussprache  ist. 

Ich  halte  es  nicht  für  nöthig  in  eine  nähere  specielle  Be- 
sprechung der  Veränderungen  der  einzelnen  Silben  durch  die 
Töne  einzugehen,  wie  dies  Wade  in  den  ,Notes  on  the  tone-rules 
afFecting  the  finals'  gethan.  Wer  den  Ton,  d.  h.  die  Dynamik 
und  Tonhöhe  des  Sheng  kennt,  wird  unmittelbar  auch  die  gege- 
bene Silbe  correct  in  diesen  Tönen  nach  seinem  Lehrer  sprechen; 
wem  aber  die  mündliche  Anweisung  fehlt,  dem  ist  mit  derartig 
rhapsodischen  Angaben  auch  nicht  genützt,  zumal  wenn  die  Tran- 


38  VI.  Abhandlung:    Kfitanert.  Die  ehinesiBclie  Spnclie  so  Nanking. 

scription  selbst  nicht  ins  Detail  geht  und  Laute  gleich  setzt, 
welche  total  verschieden  sind. 

Was  ist  z.B.  mit  folgender  Bemerkung  Wade's  gewonnen? 
,an.  —  The  remarks  on  a  are  generally  applicable  to  this  final, 
except  that  in  the  2°  tone  the  inflexion  of  the  vowel  is  more 
apparent,  if  indeed  the  vowel  itsclf  does  not  become  a  diphthong.' 

Hier  wie  auch  unter  len,  üan  etc.  hat  eben  Wade  Laute 
eingereiht,  die  in  Peking  selbst  ebenfalls  ein  etc.  lauten,  und  des- 
halb musste  er  sagen  ,if  indeed  the  vowel  itself  does  not  become 
a  diphthong'. 

Zum  Zi^e  kommt  man  in  solchen  Fällen  nur,  wenn  man 
sich  an  das  chinesische  Sprichwort  hält:  j^  ^S  '^  J^  Studiere 
durch  und  denke  tief. 


I 


yn.  Abk.;   Beer.  HMidaeliriflniseb&tte  Spenleas.  Indieet. 


i 


vn. 


Handschriftenschätee  Spaniens. 

Bericht  Ober  eine  im  Auftrage  der  kaiBerlichen  Akademie  der  WiMenschaften 
in  den  Jahren  1886 — 1888  dnrchgef&hrte  ForBchangsreise. 

Dr.  Budolf  Beer, 

Amannengis  der  k.  k.  Hofbibliotkek. 


Indices. 


Aaro,  Iglesia  de  San  Vicente  1. 

Ab  ad,  Arzt  von  Cerbera  46. 

—  y  Lanerra,  Manuel  3;  229;  318; 

892;  677,   64;  681. 
Abbo,  LeTita  21. 
Abecedarios  466,  36 — 37. 
Abella,  Manuel  229;  319;  693. 
Abellö  (-Codex)  361,  11. 
Aben  Ragel  Haly,  s.  Haly. 
Abenro8t,  s.  Ibn  Roschd. 
Abiba,  Capazhabi  478,  S.  26  [470]. 
Abis,  Abt  280. 


Abner,  Rabbi  641,  7. 

Abolajs  134,  S.  46  [197]. 

Abraham  602,  4. 

Abril,  Anton  131. 

Abstinent ia  occultanda.  De  229. 

Abtaticum,  s.  Biblia,  Heptateuch. 

A^an  de  Zaragua,  Mose   134,   S.  27 

[179]. 
Acarnano  Petrus  de,  s.  Ancharano, 

Petrus  de. 
Accursius  40,  72. 
Acisclus,  Sanctus  486. 


*  Die  den  einseinen  Namen  (Titeln)  beigesetzten  Zahlen  bezeichnen  die 
BibUotbeksnnmmem ,  denen  die  Ordnungszahl  innerhalb  der  Bibliotheks- 
artikel überall  dort  folgt,  wo  eine  solche  Numerimng  im  Texte  bereits 
vorgesehen  war.  Die  grosseren  Artikel  134  (Escorial),  228  (Madrid, 
Biblioteca  Nacional)  und  478  (Toledo)  enthalten  nach  der  betreffenden 
Zahl  die  der  Seite  der  Akademieabhandlung,  in  welcher  sie  erschienen, 
hierauf  in  Klammem  die  der  Seite  des  Separatabdrucks.  Nachträge  und 
Berichtigungen,  insbesondere  die  f&r  die  hebräische  Literatur  mir  freund- 
lichst von  Dr.  M.  Qrünwald  zur  Verfügung  gestellten,  wurden  thunlichst 
berücksichtigt  Für  die  Durchsicht  der  Druckbogen  des  Index  bin  ich 
den  Herren  Custos  Dr.  QOldlin  von  Tiefenau  und  Dr.  Arthur  Qoldmann 
zu  herzlichem  Danke  verpflichtet. 
Sitsuifiber.  d.  pUL-biet.  CL  CXXXI.  Bd.  7.  Abb.  1 


Vn.  Abbuidlong:    Beer.  HmJechriftenecMtie  Spiiilne. 


Aco  602,  98. 

Acta    synodi    in.     Constantinopoli- 

tanae  (graece)  40,  82. 
Actas  capitulares  (von  Estepa)  144. 
Acten   der   Kathedrale    von    Palma 

366,  4—7. 
Actos  extraordinarios  de  los  Jorados 

de  Mallorca  361,  39. 
Acugonidns,  Bemaldns  80,  10. 
Acnfia,  Hemando  de  40,  87. 

—  Conde  de  Gondomar,  Diego  Sar- 
miento  s.  Sarmiento. 

Acusilaus,  Einl.  S.  29. 

Adagios  vulgares  229. 

Ad   Dominum    cum    tribularer    337, 

44.  46. 
Ade  et  Eve  et  serpentis  maledictione, 

De  466,  102. 
Adefonsus,  s.  Alphons. 
Adelgastar,  Einl.  8.  19;  332. 
Adoracion  de  los  Reyes  8antos  134, 

8.  31  [183]. 
Adosinda  199. 

Adriano,  Angelo  134,  8.29  [181]. 
Adnentn,  De  (Über)  226. 
Adventus  Messiae  306. 
Adversarios  y  consueta  de  la  Igle- 

sia    de    Santa    Maria    (Barcelona) 

36,  3. 
Aegidins,  8.  391. 

—  Decretalium  doctor  ß06. 

—  de  Columna  Romanus  43,  76;  134, 
8.  60  [202] ;  306,  4.  s.  a.  Regimen 
principum  (Regimiento  de  principes 
etc.) 

—  de  Fuscariis  (Bononiensis)  232,  6. 
602,  83. 

—  Zamorensis,  s.  Joannes  Aegidins. 
Aemilianns. 

—  (Codex)  134,  8.  86  [183];  134, 
8.36  [188];  134,  8.  37  [189];  184, 
8.  66  [217]. 

—  8anctns  229.  Vgl.  Einl.  8.  16;  s. 
a.  8.  MiUan. 

—  Vita  (BrauUone  anctore)  844,  Cat. 
Morales  19;  466,  94. 

Aerve,  Ferrando  d«  40,  91. 


A  es  opus,  Opera  (griechisch)  398,  4. 

—  (französisch)  43,  60. 
Aethicus  228,  8.  19  [303]. 
Af&n  de  Eivera,  Per  426. 

Af&n,  Fernando  de  Rivera  Henriques, 
Dnque  de  Aleali,  Marques  de  Ta- 
rifa 442. 

Affonso,  s.  Alphons. 

Afra,  8.  344,  Cat.  Morales  16. 

Africanus,  Sextus  Julius,  Einl. 
8.  12. 

Ager,  Archivo  de  la  Colegiata  2;  66. 

Agricultura  Caldea  major  67,  78. 
80.  A.  C.  menor  67,  81;  vgl.  67, 
79,  81. 

—  Libro  de  67,  116;  228,  8. 19  [SOS]. 
Agrigent,  Archiv  der  Iglesia  major 

616,  3. 
Agnila,  Conde  de  427;  440. 
Agnilar  j  Cano,  Antonio  144. 
Aguil<S  j  Fuster,  Plicido  28. 

—  Mariano  28»;  40B;  361. 
Aguerri,  Qabriel  8ora  j  v.  8ora. 
Aimonius  26,  (Villan.)  12—16;  391, 

78. 
Ajala  (Fonds  aus  Ucl6s)  233. 

—  Jos4  de  273. 

—  Leonor  de  134,  8.  64  [206]. 

—  Lopez  de  229. 

—  Martin  de  233. 

—  Pero  Lopez  de,  s.  Lopez. 
Ajerdi,  Joaquin  623. 

Alacer,  Canones  134,  8.  72  [224]. 
Alagones  (Familie)  616. 
Alamanj,  Raimundo  64. 
Alamaja,  Joannes  de  689. 
A lange  Campo,  s.  Campe  Alange. 
Alanus    De    Insulis,   Magiater,    De 
arte  praedicandi  134,  8.  SO  [182]. 

—  De  planctu  naturae  S7,  8;  127, 
27. 

—  A.  veraifieado  127,  28. 

Alaon,  Biblioteca  del  Monaaterio  de 

8anU  Maria  3;  318;  608;  581. 
-^  Kloster  681. 
Alarich  II,  Einl.  8.  8;  13. 
Alava,  Franeea  de  1S4,  8.  16  [167]. 


ladicw. 


Alav«,  Juan  Maria  441. 

Alba,  Herzog  von  261;  280;  376. 

Albalat,  Petrus  de  36,  23. 

Alba  lato,  GeralduB  de  525. 

Albarus,  8.  Alvanu. 

Albateni  Canones  262. 

AI  bei  da,  Biblioteca  del  Monasterio, 

Einl.  8.  30;  4. 
Albeldensifl   (Codex    canonam)   4; 

184,  8.  24  [176];  134,  8.  37  [189]. 
Albeldense  Chronicon  417.  Chron. 

Per.  22. 
AlbertanuB  de  Brixia  36,31;  48,7. 
Albertus  de  Cremona  502,69;  602, 

140. 

—  Qnaliotus  502,  104. 

—  Joannes,  De  Titas  134,  S.  14  [166]. 

—  Magnus  40,  3;  40,  54;  49,  11;  53, 
247;  127,  31  f.;  168. 

Albeyteria,  Libro  de  67,  75.  76. 
Albinus  monachus  229. 
Albornos,  Pedro,  Gomes  de,  s.  Go- 

mez. 
Albosa,  Jaime  Catali  j  s.  Catali. 
Albuacen  Alli  344.  Cat.  Morales  86. 
Alcabitius  (caUlanisch)  53,  282. 
Alcali  de  Henares,    Biblioteca  del 

Colegio  Mayor  de  San  Ildefonso  5; 

232;  428,  8.  32  [476]. 

—  Biblioteca  del   colegio   de  Jesu!- 
tas  5. 

—  Archiyo  General  Central  6;  7. 

—  Puero  1$4,  8.  44  [196]. 

—  Ordenamiento  de  428,  8.  37  [481]; 
134,  8.  44  [196];  385,  3. 

—  de    Guadayra    382.     Cat.    Villan. 
20. 

—  Dnqne  de,  s.  Afan,  Fernando. 
AlcAntara,  Miguel  Lafuente,  s.  La- 

fnente. 
Alcaraz,    Alonso    Garcia    de    428, 

8.  28  [472]. 
Alchimiae  artis  Über  53,248. 
Alcimus,    Ecdicius  Avitus,  s.  Avi- 

tus. 
Alcucero,  Juan   de,  Abt  von  Ona 

337. 


Alcuinns  opera  aliquot  121,9.  553. 
Vill.  21;  553.  Heine  80;  88. 

—  Ad  Carolum  Magnum  de  literis 
553.  Vill.  17;  553.  Heine  35. 

—  De  trinitate  553.  Heine  80. 

—  De  vitiig  et  virtutibus  553.  Heine 
104. 

—  (?)  Ordo  divinorum  operum  553. 
Vill.  17. 

Alderete  117. 

Aldhelmus,    Einl.    8.  20;    121,  9; 

344,  32. 
AI  droit  US,  dominus  375,  10. 
Alegre,  Francisco  36,  13. 
Alegretus,  Bemardus  Einl.  8.  32. 
Alenda,  Josef  de  341. 
Alexander  H.,  Papst  4;  153. 

—  ni.,  Papst  418. 

—  Magnus  (gesta)  228,  8.  9  [293]. 
(Vita)  43,  28.  (De  vita  et  moribus 
Alexandri)  43,  65. 

Alexandre,  Magno  (Poema de)  228, 
8.  20  [304] ;  228,  8.  24  [308] ;  228, 
8.  26  [310]. 

—  Alesius,  Einl.  8.  32;  40,41;  355. 
--  de  Alexandria  O.  M.  109,  57. 

—  Aphrodisius  (in  Platonem  comm.) 
109  B. 

—  oreias  (?)  455,  69. 

—  Episcopus  et  martyr  (Vita)  344. 
Cat.  Morales  15. 

Alfagranus,  63,59;  127,29. 
Alfaig,  Antonio  310. 
Alfoncello,  Andrea  de  155. 
Alfonso,  8.  Alphons. 
Alfraganus  s.  Alfagranus. 
Algorima,     L*  (?)    (lateinisch)    53, 

93. 
Alhambra  176. 
Ali  Aben  Ragel,  s.  Haly. 
Alicante,  Biblioteca  provincial  8. 
Alitgarius  Episcopus,  De  vitiis  et 

virtutibus  393,  17. 
Allariz,  Archive  del  Monasterio  de 

Santa  Clara  9;  229. 
Allartano  80,  6. 
Almagestum  53,  91;  127,  35. 

!• 


yil.  Abbaodlnng:     Beer,  pandsebriflenseb&tee 


AI  man  ach  latinum  68,  9;  53,  63; 
63,  78;  63,  80. 

—  noviim  63,  148. 
Almanzor  26. 

Almela  Diego,  Rodriguez  de  v.  Ro- 
drignoz. 

—  Juan  Alonso  de  134,  S.  12  [164]. 
A 1  in  e  1 1  a,  Rodriguez  de,  s.  Rodriguez. 
Almeria  (Provinz)  170. 
Almotacen    (Privilegios   del)    361, 

26,  28. 
A  Ion  so,  s.  Alphons. 
Aloytus  566. 
Alphabeta  graeca  43,  89. 

—  latiua  63,  162;  8.  a.  344. 
Alphons  I.   von   Astiirien  428,   8.  3 

(476]. 

—  IL  von  Asturien,  El  Casto,  Ein!. 
8.  9;  103  B;  344  0.;  649. 

—  ni.  von  Asturien,  El  Grande  103  B. 
222;  228,  8.  3  [287];  344;  417; 
Chron.  Perez  16;  417  Chron.  Per. 
20. 

—  (Chronica)  466,  Ansleihverz.  6; 
469;  498. 

—  V.  von  Aragon,  Einl.  8.  33 f.;  101; 
134,  8.  64  [206];  134,  8.  66  [208]; 
134,  8.  60  [212];  360;  361,  7;  361, 
11;  351,  13;  393,  12;  608;  613, 
12;  616  Amn.  2. 

—  VI.  von  Cautilien,  228,  8.  10  [294]; 
413,  2;  465  Berganza  6;  428,  8.  27 
[471]. 

->  VII.  von    Castilien,    134,   8.  41 
[193];  488;  628. 

—  VIII.  von  Castilien  693. 

—  (Historia  de  A.)  417.  Inv.  Perez 
13—16. 

—  X.  von  Castilien,  el  8abio,  Einl. 
8.  9,  26.  27 ff.  30.  88  6.;  4;  63,  24; 
63,  75;  63,  172;  68,  236;  67,  88; 
80,23;  134,  8.  27  [179];  134,  8.  29 
[181];  134,  8.  83  [186]  6.;  134,84 
[186];  184,  8.  86  [188];  134,  8.  89 
[191];  134,  8.  44  [196]  0.;  184,  8. 45 
[197];  134,  8.  46  [198];  134,  8.  47 
[199]  6.;  134,  8. 48  [200];  134,  8.  49 


[201]  6.;  134,  3.  67  [209]  6.;  184, 
8. 69  [211];  134,  8.  63  [216]  0.;  134, 
8.  65  [217];  184,  8.  66  [218];  167; 
226;  228,  8.  6  [290];  228,  8.  10 
[294]  0.;  228,  8.  20  [304];  228,  8.  24 
[308];  232;  262;  330;  886,2;  398; 
423  B.  428,  8.27  [471]  Anm.;  478, 
8.  36  [479];  478,  8.  37  [481];  478, 
8.  42  [486];  429;  441,  12;  513,  2; 
Pseud.  184,  8.  48  [200];  228,  8.  4 
[288];  229. 
Alfonso  XI.  von  Castilien  184,  8.  46 
[198];  134,  8.  60  [202];  134,  8.  52 
[204]^  134,  8.  59  [211];  184,  8.  65 
[217];  228,  8.  11  [295];  270;  273; 
397;  435,  3;  585,  2. 

—  Chronica  134,  8.  34  [186]. 
Alfonso  Xn.  898. 

—  Adefonana  Princeps  344.  Cat.  Mo- 
ralea  23;  72. 

Aldefonsi  vita  229. 

Alfonso,    Maestre    (Rabbi    Abner) 

541,7. 
Affonso,  Maestre,  Archidiaconns  von 

Logo  222. 
Alonso   el    Rico    (Illuminator)   428, 

8.  31  [475]. 

—  Ambroflio  90. 

Alfonso  de  ivila,  Einl.  8.  39;  228, 
8.  62  [809]. 

—  de  Cartagena  228,  8.  18  [279]. 

—  de  8anta  Cmz  184,  8.  55  [207]. 
~  de  8an  Christöbal  134,.  8.  54  [206]; 

228,  8.  23  [307]. 

—  de  C6rdoba  478,  8. 31  [475]  5. 

—  Femandus  222. 

—  de  Lucas  567. 

—  Martini  222. 

—  de    Palencia  898,  20;    407;    428, 
8.37  [480];  450,  6. 

—  Pedro,  Abad  de  San  Vicente  de 
la  8ierra  478,  8.  28  [472]. 

—  (?)  Pedro  228,  8.  13  [297]. 

—  de  Toledo,  s.  Toledo. 

—  de  la  Tonre  407. 

~  de  Tons,  Bischof  von  Vieh,  558; 
561. 


tndiM. 


Alfonso  de  VallftdoUd  228, 8. 1 1  [296]. 

—  de  Valdivieso  664. 

Alphabe  tos  de  letraa  «nti|^aA  344. 

A.  2. 
Alphonseis  43,  30. 
Alphonsai  Petras  228,  S.  16  [300]. 
Alpuente  (Stadt)  417. 
Alquesar,    Archivo    de    la    Iglesia 

Colegial  10. 

—  Collegiata  681. 
Altafalla  493. 
Altarrabia,  Petnis  de,  496. 
Alteroatio,  S.  Athanasii  cam  Ario, 

8.  Vigilius  Tapsensis. 
AI  rares  de  la  Brafia,  Ramon  103; 
104;  209. 

—  de  Colmenar,  Juan,  134,  8.  28 
[175]. 

~  Fernando,  134,  8.  1  [163]. 
->  Gato,  Juan,  229. 

—  y  Martines,  Fernando,  134,  8.  40 
[192]. 

—  (?)  Pedro  228,  8.  13  [297]. 
Alvaro  de  Lnna,  s.  Luna. 

A  1t  am  8  Cordubensis,  Einl.  8.  16. 
17.  19—20;   (ViU  Enlogrü). 

—  Opera  109  B;  117,  1;  478,  8.  33 
[477]. 

—  ScinüUanim  Über  141,  12;  134, 
8.  24  [176];  228,  8.  2  [286];  228, 
8.  21  f.  r306f.];  229;  306;  306,  2; 
397,8. 

AWeri  Delgr^,  Antonio  134,  8.  66 

[217]. 
Amadeas    Canonicas    Pannoniensis 

602, 163. 
Amadis  de  Greoia  618. 
Amador   de   los   Bios,  Jos4,    Einl. 

8.  27f.  29.  31.  34.  38f.   44;   4;  9; 

18not.  20.  24. B.;  134,  8.  18  [170]; 

184,  8.  27  [179];  134,  8.  32  [184]; 

134,  8.  36  [187];   134,  8.  37  [189]; 

134,  8.  46  [197];   134,  8.  67  [209]; 

184,  8.  69  [211];  134,  8.  64  [216]; 

134,    8.  66  [217];  164;    186;    178; 

226;  228,  8.  9    [293];    228,    8.  14 

[298];  228,  8.  21  [305];  228,  8.  24 


[308];  228,  8.  26  [310];  228,  8.  27 

[311]  a.  6.;  229;   232;    252;    258; 

262;  267;  268;  275;  281;  290;  330; 

344;    363;    370;    371;    398;    407; 

423  B.;   429;  465;   463;  478,   8.  35 

[479];  602;  627;  653  fin. 
Amador  de  los  Rios  y  Yillalta,  Ro- 

drigo  206. 
Amalarius  391,  89.  90. 

—  (Fortunataa)  337. 

Amasias   Beatus  (Passio)  228,   8.  9 

[293]. 
Amat,  Felix  Torres  s.  Torre». 
Ambrosias,  8.  Opera  di versa  344, 

Cat.  Mor.  12,  13;  413,  6. 

—  Hexaemeron    43,    14;    513;    525; 
553,  Ayreis  5. 

—  De    qaaestionibas    Evangeliorum 
337,  22. 

—  Comm.  in  Lacam.  Einl.  8.  19;  462. 

—  De    officiis     libri     III.    382    C.*ai. 
Vill.  4. 

—  De  Morte  8atiri  fratris  ibid. 

—  Pastorale  Einl.  S.  33. 

—  Vgl.   a.  Einl.   8.  8.    11.    16.    219; 
337;    344   Cat.  Mor.  31;  391. 

Ameiriz  Gil,  Arzobispo  261. 
Amelio,   Cardenal  478,  8.34  [478]. 
Amelii  vita  228,  8.9  [293]. 
Amer,    Bibliot4»ca   del    convento   de 
8anta  Maria  11. 

—  Miguel  VictoriÄ  V.  VictoriA. 
America  (Codices  qne  tratan  de  A.) 

481. 
Amettler  Jos^  164. 
Amici    et    Amelii    Vita    228,    8.  9 

[293]. 
,Amigo  amado'  67,  57. 
Amig<S  Miguel  510,  5. 
Amil  y  Castro,  Villa  t.  Villa. 
Amor  de  Den  (Libre  en  firances  en- 

titalat  de  la  .  .)  43,  80. 

—  y  de  Remor,  De  228,  8.  21  [305]. 
Amore,  de  divino  43,  1. 
Amparias  48,  6. 

Anales  de  los  Reyes  Godos  deAstu- 
rias  etc.  228,  8.  9  [293]. 


VII.  Abl&andlimg :    Beert.  HMidscbriftonscli&tM  SpaaiMii. 


Anales   de    los    Reyes    Godos   478, 
S.  36  [480]  8.  a.  Annales. 

—  del    Condado   de   Ribagorza   577, 
18. 

—  Toledanos  478,  S.  33  [477]. 

—  Toletanos  478,  S.  36  [480]. 
Analog! a   Regni  Navaire  43,  35. 
Anapis,  Nicolaus  de  577,  4. 
Anaricio  (Geometria)  127,  29. 
Anastasi  US  (In  laudem  A.)  344,  35. 

—  Sinaita  572. 

Ancharano,  Pedro  de  109,  9;   163, 

47. 
Andalncia  (Chronica)  438. 
Andilla  (Stadt)  513,  4. 
Andreae,  Joannes  109,  8;  109,  13; 

109,  18;  109,  23;  163,  44;  305. 
Andres,  San,  im  Yierzo,  Einl.  8.  23; 

315. 

—  Biblioteca  del  Monasterio  12;  315. 

—  Historia  (Vida)   del  Apostol   134, 
S.  52  [204] ;  379,  11. 

—  escrirano  de  Toledo  478,   S.   30 
[474]. 

—  de  Alrannia  553. 

—  Baltasar  594. 

—  de  Isemia  572. 

~  Juan  Fancisco  492;  577,  29. 

—  Marta  y  s.  Marta. 

—  R.  G.  131,  S.  9  [161]. 

—  de  Uztarroz,  Juan  Francisco  594 ; 
616. 

Angel  de  Milan  228,  8.  13  [297]. 

Angela,  Guillemo  145. 

A  n  g  1  e  r  o  1  a,  Constansa  de,  Einl.  8. 34. 

—  D.  Rkimundo  de,  Einl.  8.  85. 
Anglesola  (VicekOnig)  351,  11. 
Angleterre,  Les  Chroniquea  de  134, 

8.  14  [166]. 
Angulo,    Martin    Femandes   de,  t. 

Femandez. 
Anianus,  Einl.  8.  8  0. 
Anibarro  y  Rives,  Martinez  t.  Mar- 

tinez. 
Anicien,  Iglesia  de  391. 
Anima,    De  la  e  de  certes  virtuts 

529,  11. 


Animalibns  De  53,  189;  127,84. 
Annales  Ecclesiae  Caesaraugustana^ 
8.  Mariae  572. 

—  Compostellani  103. 

—  s.  a.  Anales. 

Anne  de  France,  L*ordre  des  ob- 
s^ues  134,  8.  14  [166]. 

Anqufnas,  Micer  589. 

Anseimus  (Cantuariensis?)  40,  7. 

Anteiaco,  Aymerico  de  103. 

Antequera  297. 

Antinch  de  Bag^,  s.  Bag^. 

Antiphonarium,  (Antifonae,  Anti- 
phonales, libro  Antifonario  u.  s.  w.) 
Einl.  8.  17,  2,  2;  12,  2;  18;  21,  1 
und  5;  71,  9;  73,  1;  94,  1;  95,  7 
~8;  99,2;  103;  128,  2;  147;  149, 
3;  160;  163,  15—18;  163,35;  200, 
1;  201,  1;  204  c;  207,  1;  211  8; 
216;  315,  8;  315,  14;  318,3;  337, 
84—87;  344,  15;  344,  18;  372,  8; 
375,  2—3;  382,  9—10;  389,  1;  391; 
391,  86—48;  392,  3;  897,  1;  397, 
5—7;  410,  1;  411,  1;  412,  1;  416, 
5;  457;  553,  Heine  111;  498,  8; 
551,  1;  553.  VUl.  29;  558.  WUara 
24—27.  Vgl.  228,  1. 

—  Silense  455  C. 

—  cum  notis  mosicis  465.  Cat.  8an- 
zo  1. 

—  Toletana  478,  8.  40  [484]. 
Antolinez  de  Burgos,  Justinio  173. 
Antonio,  Abad,  8.  517. 

—  (Anthonius,  Maestre  iluminador) 
66,  7. 

—  a  Cruce  5. 

—  de  San  Jos«  184,  8.   8  [160]. 

—  Nebrissensis  228,  8.  19  [808];  228, 
8.  5  [289];  804,  3;  882.  Cat.  Vill. 
17. 

—  Nioolaus  Einl.  8.  40  f.  41;  5;  101; 
184;  8.9  [161];  184,  8.  84  [186]; 
184,  8.  85  [187];  174;  189;  261; 
262;  279;  290;  327;  405;  406;  407; 
408;  423  B;  502  B;  515. 

—  Panormitanus  382.  Cat  Vill.  14; 
898,  12. 


ftidiees. 


Antoninus    Imp.    itinerarium   344. 

Cat.  Morales  3. 
Antononcius,  Maria  Antonio  478, 

8.  35  [479]. 
Anuario  estadistico  EinL  S.  44. 

—  del  cuerpo  facultativo  de  Archi- 
▼ero8,  BibliotecarioB  y  Anticnarios 
Einl.  S.  45;  7.  8  n.  0. 

Aoyz,    Josef    Lnpercio,     Pansano 

IbaBez  de,  ▼.  Panzano. 
Apuntamientoshisiörieofl  (von  L^ 

rida)  215. 
Aphrodisias  Alezander  109. 
AphthoniuB  3B,  3. 
ApoUonio  Rey  134,  S.  31  [183];  134, 

8.  46  [198];  228,  8.  9  [293]. 
Apostolorum   passionea  553,  Idal- 

ricos  5. 
Apparatns    super    codicem    (firan- 

z<toiich)  63, 19. 
Aprilis,  Episcopns  Urgellensis  502, 

148. 
Apringins,  Episcopus  Pacensis Einl. 

8.  16;   134,    8.  29  [181]  n.  A.   3; 

315,  13;  344,8. 
Apuleins  Asinns  aureus  oastil.  134, 

8.  55  [207]. 
Aquinto,   Cardinal  von,   228,   8.  8 

[287]. 
Aquisgranum,  s.  a.  Vita. 
Araber  16. 

Arabische  Bibliotheken  Einl.  8. 16. 
Arag^on,  königliches  Hans,  Einl.  8.  5; 

32ff.;  40;  42;  46;  57,  1;  134,  8.  9 

[161]  Anm.;  370. 

—  Fueros  antiguos  de,  571 ;  681 ;  594 ; 
605;  612. 

—  Testamentos  de  los  Reyes  de, 
572. 

—  Genealogias  de  las  casas  illustres 
de,  577,  24. 

—  Privilegios  de,  577,  20. 

—  Hechos  de  51,  11. 

—  (Orden  de  Predicadoree)  577,  51. 
52. 

—  y  Castilla,  Reyes  de,  68,  1. 

—  Enrique  de,  s.  Enrique. 


Aragon  y  Pin<to,  Conde  de  Guimeri, 
Caspar  Galceran  de  Cajstro  de,  s. 
Galceran. 

—  y  Boija,  Francisco  de,  581;  593. 
Aragoniae  Practica  antigua  612. 
Aramyttenus    Manuel  448,  9   (Sco- 

Arango  Rodriguez,  s.  Rodriguez. 
Arator,  8ubdiaconus  Romanus,  Einl. 
8.25;  337,106;  393,8;  393. 

—  (Aratus?)  391,  185.  186. 
Aratus,  Einl.  8.  11. 

Arbol  de  ciencia,  s.  Luna,  Alvaro  de. 
Arbore,  De,  in  qua  se  suspendebant 

mulieres  37,2. 
Arbre    des     batailles     (lemosinisch) 

36,  12. 
Arcadius  (Consul  402)  Einl.  8.  7. 
Archivio   storico    per    le    provincie 

Napoletane,  Einl.  8.  33. 
Archivos  de  la  Congregacion  Bene- 

dictina    Claustral    Tarraconense    y 

Cesaraugustana  581. 
Arcipreste  de  HiU  228,  8.  20  [304]. 
Ar  cos,  Duques  de,  (Cronica)  450,5. 
Ardena,  Joseph  Tabemer  y  de,  s. 

Tabemer. 
Ardiconus  502,  105. 
Arellano    y    Gutierrez    Teodemiro 

Ramirez  de,  s.  Ramirez. 
Aretaeus  (de  Capadocia)  448,  7. 
Aretinus  Franciscus,  s.  Franciacus. 
Ar^valo  Diego,  Einl.  8.  11;  112. 

—  Rodrigo  8anchez  de,  v.  8anchez. 
Arezano,  Iglesia  de  Santiago  13. 
Argaiz,  Gregorio  de,  337;  466;  538. 
Argensola  Bartolome  59. 

—  Lupercio  Leonardo  de,  59;  577,  29. 
Argentea,  virgo  (vita)  8.  88,  6. 
Argen  ton,   Philippe  Comines  de,  s. 

Comines. 
Argerich,  Carreras  de,  v.  Carreras. 
Argilon  147. 
Argonti  375. 
Argote    de    Molina,    Gonzalo,    417. 

Inr.  Vill.  3;  441. 
Arguinariz,  Bartolom^  de,  66,  7. 


TU.  Uhudliini;    Betr.  I 


AriaR    Fentandcz.    Caponicux    (Bi- 
schof?) von  Logo  S23. 

—  Juan,  Disühof  von  Avil«  407. 

—  Petnu  222. 

Arimun,  Anilrra  Avelino  Pi  y,  v.  Fi. 
Aristid«»,  Oratioiics  448,2. 
AriHtupliani-a.   Comoediap    398,   1; 
443,  1. 

—  (itsl,    Ucbcrsetiuiig)    478,    8.   38 
[482]. 

Aristotetps  opera  109  B. 

—  (fraiiißBisili)  63,  218. 

~  (llpallisl^ll)  228,  S.  14  (298]. 

—  (Ut)  801.  189. 

—  ittpi  ip(ii]ve!a(  Ul.  391,  ltK>. 

—  Ethica  43,  64;  67,  56;  67,  98.  99; 
.■>3,  234;  502,  I4Ö;  613,  6. 

-—  (?)  I>t>  grneralioiio  et  uoimptioue 
53,  13». 

—  Hrtrorica  236. 

—  De  mundo  382  Cat  Vill.  24. 

—  do  iiaturalibiu  127.  17. 

—  1'hil.m'phia  43,  91. 

—  PhyKka,  (Comni.  in)  496,  3. 

—  liWr  oeconam.  109,59. 

—  I,  Physii-a  (Coniin.)  109,  58. 

—  12  I.ib.  Mptapiijs.  109,  67- 

—  i?)  Poiitii-a  67,  109. 

—  Praeiliiain.   109,  60. 

—  (?)  T.ipif«  391,  124. 

—  pMud.   134,  8.   61  (203)    (Serreta 
Secretornm). 

—  Vgl.  EinL   8.  II.    13.    26;   109  B 


,  S.  M  (2M]; 
da  lal^coia 


Arn«do,  Diego  dp,  Biicliof  von  Palma 

356. 
Arredondo,  Oonulo  de  t28,  8.  12 

[296]. 
Arrieta  Uannel   Uan|nea    de   Roda 

y  i.  Bod«. 
Arroyo,  Diego  de  1S4,  8.  17  (169); 

478,  8.  37  [481]. 
Ars  mntica«  138. 

—  praedicandi  109,  61. 

Artinm  (liberaUnm)  libri  891,171. 
Art  de  trobar  (eo  limoal)  63,  867. 
Arte   breve   (Prisciano«  minor?)  67, 
66. 

—  veterinaria,  Idbro  de  134,  S.  (0 
(202]. 

Arteaga,  TomM  de  624. 
Artöi,  UoM«n  Pere  de  63,  113. 
Artigo,  HaufreduB  de  v.  Haofrediu. 
Arae,  Dirgo  de  j  Reynoeo,  288,  a  18 

[308];  887. 
AacarieuB,  Epiitulae  134,  S.  42[1M]. 
Aihbnrnbain,  Lord  638. 
Aama,  Fernando  Johannes  de  828. 
Asaensio,  Jaime  602. 
Aeso  y  del  lUo  Ignacio  Jordan  de  n. 

Jordan. 
Agsnmplione  traatae  Mariae,  Liber 

de  465,  44. 
Atttigia,  IMego  de  134,  8.  SO  [188]. 
Astorga,   Biblioteca  del  Cabildo  de 

la  8anU  I^eaia  Cat«dral  16;   vgl. 

103;  164. 
ABtrolabi  53,  10. 

—  (aragouesiscb)  63,   111. 
Astrologia  63,  126;  63,  16&f.;  63, 

206;  53,  264;  53.  S74;  339. 

—  Declarationes  faclae  de  ea  63. 220. 

—  Über  GS,  83;  63,  86. 

—  Speenlainm  L.  63,  196. 
Astrnlf,  Abt  64. 
Aatures  304. 

Aatnrien.  Einl.  S.  6.  21;  131.  S.  16 
(167];  34t.  Cat  Uorales  1;  344. 
Cat  Horale«  II. 

Atan,  Biblioteca  del  Ifonaiterio. 
Einl.  8.  1»;  17. 


lodiaes. 


Athanasitts,  Sanctas  Einl.  S.  11.  25. 
37.  103  B;  502  B  3. 

—  altercatio  cum  Arno  563,  Heine 
102. 

—  altercatio  cam  ■ententia  Probi  ibid. 

—  Quatemiones  de  391,  163. 

—  in  laudem  A.  Carmen  344. 
Atta  (Quinctiufl),  Einl.  S.  12.  13. 
Auberchicourt  49,  1. 
Ang^ustinus  Aarelins,  Sanctus  opera 

[quaedam],  36,  38. 

—  (castilianiDch)  134,  S.  53  [205]; 
141,  2. 

—  Opera  diversa  141,  2.  344,  Catal. 
Morales  12.  13;  392. 

—  Milleloquinm  veritatnm  (ex  operi- 
bns)  Aognstini  Einl.  8.  33;  495,  2. 

—  Bxcerpta  134,  8.  57  [209];  134, 
8.64  [216];   137;  413,  3;  551,   15. 

•-  De  libero  arbitrio  393,  13;  134, 
8.  44  [196]  0. 

—  De  baptismo  parv.  134,  8.  4  f. 
[156f.];  134,  8.  38  [190];  134,8.44 
[196];  134,  8.  57  [209];  134,  8.  64 
[216];  134,  8.  65  [217];  134,  8.  66 
[218]  f. 

—  De  casn  diaboli  393,  13. 

—  De  civiUte  Del,  Einl.  8.  20.  23. 
25.  29.  33;  121,4;  134,  8.  44  [196]; 
134,  8.  66  [218];  304,  4;  337,  20; 
344,  7;  397,  2;  541,  3;  553,  Heine 
58;  553,  Yill.  10. 

—  Confessiones  67,  31;  391,  59;  541, 
4;  541,  9. 

—  de  contemptu  mundi  553,  Heine 
51,  6. 

—  Cur  dens  homo  393,  3. 

—  de  difFerentia  inter  angelos  bonos 
et  malo6  553,  Heine  43. 

—  de  doctrina  chriatiana  337,  21. 

—  Enchiridion  101. 

—  Epistolae  163,  33;  553,  Heine  6; 
553,  Vill.  12. 

—  In  epifltolas  Joannis  393,  13. 

—  In   evang.  Joannis  393,  13. 

—  in  loannem  553,  Heine  2;  553, 
Vill.  11. 


Angnstinns  Contra  haereses  quin- 
qne,  Einl.  8.  19. 

—  HomiUae  101. 

—  De  beato  latrone  533,  Heine  51,  8. 

—  De  Natura  et  gratia  382.  Cat. 
Vill.  3. 

—  Ad  Probum  344,  17. 

—  in  Psalmos  228,  8.  22  [306];  499; 
541,  15.  16. 

—  Oratio  167. 

^-  Qnaestiones  101. 

—  Regifltrum  391,  93. 

—  Regula  14;  134,  8.  23  [175];  197, 
23;  300;  337;  469,3;  496,  1;  577, 
15. 

—  Expositio  577,  10. 

—  RetracUtiones  382.  Cat.  Vill.  3. 

—  Sermones  53,  285;  229. 

—  8ermo  (de  honestate  muliemm) 
134,  8.  29  [181];  553,  Heine  51,  8. 

—  (De  igne  purgatorii)  134,  8.  30 
[182];  344.  Cat.  Morales  24;  502 
B  3. 

—  8oliloquium  53,  118;  67,32;  393, 
17;  577. 

—  (spaniscb)   134,  8.  29  [181]. 

—  Tractatua  incertus  53,  109. 

~  De  TriniUte,  Einl.  8.  19;  53,  134. 
135  (?);  204, '5;  315,  12;  391,70; 
476. 

—  De  triplici  habitaculo  553,  Heine 
51,  9. 

~  De  veritate  393,  13. 

—  De  Tita  Cbristiana  (spanisch)  267. 
Augustini  Tita 315; 455,  Bergansa 2. 

—  spuria  553,  Heine  51,  11 ;  vgl.  auch 
Einl.  8.  8;  11;  13f.;  35;  219;  228, 
8.  14  [298];  337;  344  Cat  Mor.31; 
391,  101—103. 

Augustin  Antonio  Einl.  8.  40;  36, 
26,  27,  30;  109 B;  134,  56  [208]; 
212;  280;  474;  522;  581;  614. 

Aurea  gemma  337,  116. 

Aurelia  (CastiUo  de)  488. 

Aureole,  Pedro  306,  5. 

Anrispa  134,  8.  53  [205]. 

Aurora  478,  8.87  [481]. 


10 


yn.  AbTiMidlnng;    Beer.  HMideehrifteiiech&tie  Spenim. 


Ansona,  a.  Vieh. 
Autos  228,  S.  26  [310]. 
Anx,  Diez  de,  s.  Dies. 
Ausano  13. 

Ave a neos  (Archidiacono«  von)  222. 
Avellanos  (Mönche  von)  264. 
Avensait  127,  35. 
Averroes,  s.  Ibn  Roschd. 
Aversö,  Luis  134,  S.  62  [204]. 
Avicenna  127,  16. 
Avienus  (Fabeln),  Einl.  8.20. 
Avignon  66;  246;  329,  3;  496. 
--  (allg.)  6ö3,  ViU.  10. 
Avila,  Biblioteca  de  la  Catedral  18; 
vgl.  233  (ö.). 

—  (Historia  antigua   de)  228,    8.   9 
[293]. 

—  (Bibel  von)  228,  8.  20  [304]. 

—  Guillen  de,  Diego,  s.  Guillen. 
Avil  es,  Angel  de  273. 


Axedres,  Libro  de  67,  73.  74.  IJ. 
Avitns,  Alcimus  Ecdicius  121,  8; 

344,  31. 
Ayala,  Pero  Lopez  de,  s.  Lopez. 

—  Martin  de  600. 

—  Josö  de  258. 
Ayamans,  Conde  de  361. 
Ayerve,  Garcia  Ximenez  de  v.  Gar- 
cia. 

Ayll<Sn,  Pedro  109  B. 
Ayreis,  Peironus  de  553. 
Azagra,  Iglesia  19;  285. 

—  Migael  Ruiz  de  v.  Roiz. 
Azagraa  (Familie)  616. 
Azan-Mozz6h  v.  Mosz^h. 
Aznar,  Josef  Linaz  y,  s.  Linaz. 
Aza  127,  3. 

Azo  502,  56. 

Azparn  y  Gimenez,  Pedro  Josef  de 
672. 


B. 


Badajoz  40,  90. 

—  Fuero  de  134,  8.  62  [214]. 
Baena,    Cancionero  de    134,   8.  28 

[180]. 
Baeza,  Biblioteca  particular  de  D. 
Crist6bal  de  PeralU  20. 

—  Hemando  de  134;  8.  43  [195]. 

—  Pero  Lopez  de,  s.  Lopez. 
Bagi  58. 

Bag^s,  Biblioteca  del  Convento  de 
8.  Benito  Einl.  8.  24;  21;  28* 

—  Antinch  de  612. 
Bagolo,  Guido  de  503. 

Bai  bei,  Georg  382.  Cat  ViUan.  25. 
Bailes  228,  8.  26  [310]. 
Bai  Ha,  General  de  CataluBa  30. 
Bai  lins,  Martinus  Canonicus  Tarra- 

conensis  474. 
Bailly,  J.  Louis  Amand  5;  134,  8.38 

[190];  228,   8.  6  [290]. 
Balades,  Lea  cent  43,  81. 
Balaguer,  Victor  566. 
Bald  US  de  Perusio  45;  502,  18. 
Balneum  YiUense  prope  Lucam  572. 
Baluze,  Etienne  60;  391. 


Bamberg,  Bibliothek  Einl.  8.  13. 
Bau  da,  caballeros  de  la  68,  22. 
Baflolas,  Archiv  von  149. 
Baraiz  de  Vera,  Vincencio  Juan  de 

Lastanosa  y,  s.  Laatanosa. 
Baranda,  Pedro  8ainz  de  s.  8ainz. 
Barbastro,  Obispado  603. 

—  Biblioteca  de  la  Iglesia  Catedral 
Einl.  8.31;  22. 

—  Stadtarchiv  22. 

—  Archive  del  Convento  de  8.  Fran- 
cisco  23. 

—  Joan  de  361. 

Barbad illo  Alphonso  de,  Guardian 

V.  Medina  204. 
Barnola,  Archivar  213,  I. 
Barbeyrach  38,  4. 
Barbieri,    Francisco    Asei^o    226 ; 

254;  566. 
Barcelona,  Archivo  general  de  la 

Corona  de  Aragon,  Einl.  8.  32.  34. 

37;   24;   25;    53;    197;    310;    891; 

500;  548;  603. 

—  Biblioteca  de  la  Santa  Iglesia  Ca- 
tedral Einl.  8.  25.  26;  26;  v^.  898. 


IndloM. 


11 


Barcelona,  Biblioteca  publica  Epi- 
scopal  27. 

—  Biblioteca  Provincial  y  Uniyer- 
sitaria  28*;  36;  38;  39;  40;  40B. 

—  Biblioteca  de  la  Facultad  de  Me- 
dicina  y  Cirujia  28.' 

—  Biblioteca  del  Coleg^o  de  la  Com- 
pailfa  de  Jesus  29. 

—  Arcbivo  General  del  Real  Patri* 
monio  30. 

—  Archiro  del  Mnnicipio  31. 

—  Biblioteca  de  la  Real  Academia 
de  bnenas  letras  32;  vgl.  Einl.  8.  3. 

—  Academia  de  los  Desconfiados  32. 

—  Mnseo  de  antiguedades  32. 

—  Convento  de  A^stinos  28*;  38. 

—  Colegiata  de  Santa  Ana  33. 

—  Convento  de  los  Benedictinos  28*. 

—  Convento  de  los  Capucbinos  28*. 

—  Biblioteca  del  Cilrmen  descalzo  36. 

—  Convento  de  los  Carmelitas  28*. 

—  Convento  de  los  Cartujos  28*. 

—  Biblioteca  y  sacristia  de  Santo 
Domingo  (6  Santa  CaUlina)  28*; 
36;  40. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  San 
Francisco  37. 

—  Convento  de  los  Franciscanos  28*. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  los 
Jesnitas  28;  28* 

—  Arcbivo  de  la  Iglesia  parroqnial 
de  SanU  Maria  del  Mar  35. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  la 
Merced  28*;  39;  63. 

—  Convento  de  los  Müiimos  28*. 

—  Convento  de  los  Sacerdotes  de  la 
Mision  y  del  Oratorio  28*. 

—  Arcbivo  del  Palau  34. 

—  Arcbivo  del  Convento  de  S.  Pedro 
de  las  Puellas  42. 

—  Convento  de  los  Servitas  28*. 

—  Convento  de  los  Teatinos  28*. 

—  Convento  de  los  Trinitarios  28*. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Carlos 
de  Aragon,  Principe  de  Viana  43. 

—  Biblioteca  particalar  de  D.  Fran- 
cisco Bofarull  y  Sana  41. 


Barcelona,  Biblioteca  particalar  de 
D.  Antonio  de  Campany  y  de  Mont- 
palan  58. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Ban- 
dilio  Carreras  de  Argericb  44;  382. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Ana- 
stasio  Cbincbilla  45. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Jaime 
Cortada  46;  382. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Antonio 
Cumella  de  Puiggurigner  47. 

—  Biblioteca  particular  de  Fr.  Juan 
Izquierdo  48. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Trini- 
dad de  Foncuberta,  antigua  de  D. 
Ignacio  Dalmaces  y  Ros.  49. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Jaime 
Fustagueras  y  Fuster  50. 

—  Biblioteca  particular  del  Rey  D. 
Juan  I  de  Aragon  51. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Jos^ 
Antonio  Llobet  52. 

—  Biblioteca  particular  del  Bey  D. 
Martin  II  de  Aragon  53. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Luis 
Mayora  54. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Apeles 
Mestres  55. 

-—  Biblioteca  particular  de  D.  Jos4 
Molinö  56. 

—  Biblioteca  particular  del  Ex&o 
Sr.  Marques  de  Monistroi  57. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Arturo 
Pedrals  y  Font  59. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Sal- 
vador Sanpere  y  Miguel  60. 

—  Biblioteca  particular  del  Sr.  D. 
Pedro  Serra  y  Postius  61. 

—  Biblioteca  particular  de  Doiia  An- 
tonia  Sostres  62;  382. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Miguel 
Victoria  Amer  63. 

—  (Usatjes)  48,  1;  53;  27,  150,  203; 
134,  8.  56  [208];  134,  S.  62  [214]; 
213,  4;  351,  1  und  2;  351,15;  502, 
3.  8.  a.  Usatjes. 

—  (Stadtgescfaichte)  50,  8. 


12 


yn.  Abbandlnsf :    Beer.  BOudscIirifleiueUtie  Bfuakm. 


Barcelona,  Register  der  UniversitSt 
96. 

—  Vgl.  a.  Einl.  8.  7,  33;  66,  7;  134, 
S.  39  [191];  134,  S.  66  [207];  161; 
188;  197;  310;  506;  553  fin. 

Barclay  John  257. 
Bardaji   Jorge,   Bischof* von   Tara- 
zona  466,  6. 

—  Fuerista  612. 

Barelli  Nicolans  134,  S.  18  [170]. 
Barlaam  (Vita)  228,  S.  9  [293]. 
Baron a,  Felix  Escudero  de,  s.  Es- 

cudero. 
Baronio,    Cesare    Cardinal    109  B; 

382.    Cat.  Vill.  31. 
Barr  ach  ina  Miguel  585. 
Barreto  (bei  Lugo),  Iglesia  de  Santa 

Maria,  Einl.  S.  19;  64. 
Barrientos,    Liope   de,    Obispo   de 

Cuenca    134,    S.   53  [205];     290; 

379. 
Barrio,  Pedro  Martines  de  109  B. 
Barroso,  Gomez  Pedro,  s.  Gomez. 
Bartholdns  (Consilia)  502,36. 
Bartholomaeus  S.  344.    Cat.   Mo- 

rales  15. 

—  presbiter  455.    Berganza  7. 

—  Brixiensis  109,  26.  27.  28. 

—  de  Caneto  525. 

—  de  Sancto  Concordio  109,  31. 

—  de  OlanvUla  67,  40. 

—  de  »aliceto  109,  85. 

—  de  Urbino,  Obispo  de  Urbino 
495,  2. 

Bartholos  a  Sazo  Ferrato  109,33; 

222, 3;  423;  502  B,  6;  502,  10;  502, 

25;  502,  28;  502,  30;  502,  44. 
Bartsch  Carl  423  B. 
Barvoet  Alexander  134,  S.  4  [156]; 

134,  S.  22  [174]. 
Basel,  Concil  25  B;   164;    155;   898. 
BaatXixa  (ouvo^js  vwv  ß.)  226. 
Basilius    8.,    Einl.    8.  11;    14;  88; 

88,2;  382,  Cat.  Vill.  3;   315;  382, 

Cat.  Villan.  5. 
Bastida,  escriptor  de  libros  306. 
Batailla  facienda,   Libellns  De  31. 


Bat  alles  y  conqnestes  dels  Keys 
Darago  40,84. 

—  dels  Tartres,  Libre  de  las  (cata- 
lanlsch)  58,  33. 

Bat  res,  Biblioteca  de  la  Iglesia  66. 
Bauch ic   Henricns,  s.  Boick,  Hen- 

ricuB. 
Bausala  y  Marotto,  Higinio  204. 
Baudissin,  Wolf  Wilhelm  Graf  ▼., 

Einl.  8.  19. 
Bayetola,  M.  572. 
Beamont,  Johannes  de  43. 
Bear  Honoratus  163,  44. 
Beatrix,  KOnig^n,  Einl.  8.28. 
Beatus,  Liebanensis,  8.  (Commentar 

zur  Apocalypse),  Einl.  8.  17;  26; 

77;   88,  1;    154;    134,   8.  29   [181], 

Anm.   2;    140,  10;    141,  11;    187; 

206  Anm;  219;  229;  238;  228,  8.  4 

[288];  228,  8.  8  [292];  228,  8.  22 

[306];  337,  38  und  39  (vgl.  Anm.); 

343;  344,  Cat.  Mor.  4;  382;  382,  28; 

417,  Inv.  Vill.  3;  461 ;  502;  502,  B  2; 

505;  534,3;  538. 

—  ad  Elipandum  (de  adoptione  filii 
Dei)  228,  8.  22  [306]. 

•-  Contra  Elipandum  478, 8.  34  [478]. 

—  8.  auch  Apocalypsis. 
Beaumont  Vicente  518,4. 
Becerro  de  lasBehetrias  184;  536,  1. 

—  Burgense  75. 

—  (a.  d.  Escorial)  228,  8.  1 1  [295]. 

—  (Fuenterrabia)  151. 

—  Gallicano  229. 

—  G6tico  101;  229. 

—  g<Stico  y  gallicano,  101. 
->  de  8.  Millan  101. 

—  (v.  Ofla)  387. 

—  de  8.  Pablo  544. 

—  del  Convento  del  Rosario  347. 

—  a.  Sahagun  270. 

—  I  von  Sahagun  411. 

—  n  von  Sahagun  233;  397. 

—  de  Santillana  414. 

^  Ecdesiae  8.  Mariae  de  Valle-Po- 
sito  549;  vgl.  auch  Einl.  8.  46;  46; 
544;    Cat.  Morales  1.1;    s.   Tnrabo, 


IndieM. 


13 


Cabreo,  Cadena,  Copialbach,  Car- 

tular. 
Becker  Gustav  844. 
Beda  VenerabiliB  Liber  cum  Evan- 

geliifl  391,  76.  77. 

—  in  Evangelium  S.  Marci  26  (Vil- 
lan.)  4. 

—  in  Lucam  146. 

—  Liber  Scintillarum  162;  306,  2; 
337. 

—  de  Temporibufl  391,  68. 

—  Notitia    artis    metricae    469,    17. 

—  allg.  Einl.  S.  19.  26.  29;  391. 
Behetrias,  Codices  de  481,  s.  a.  Be- 

cerro. 
Bejar,  Duques  de  379. 
Belisarrus  64. 
Bellet  Juan  197,  7;    337,  69;    663, 

Heine  84. 
Bellpuig  de  las  Avellanas,  Biblio- 

teca  del  Monasterio  26;  66;  81. 
Bei  vi  so,  Johannes  de  109,24. 
Benahavis,  Comte  de,  s.  Heredia, 

Ricardo. 
Denavonte,    Biblioteca    particular 

del  conde  D.  Rodrigo   Alfonso  Pi- 

metel  67. 
~  Grafen  von,  Einl.  8.  33.  48;   228, 

S.  20  [304];  490. 

—  Jacobo  de  228,  S.  11  [296];  134, 
8.  49  [201]. 

Benavides  Antonio  266. 
Benedictus  8.  (Regula)  Einl.  8.  19; 
14;    134,  8.  66  [218];  270;  391,  86. 

—  una  regula  de  ordine  332,  8. 

—  Regula  cum  Necrolog.  66,  6;  344, 
Cat.  MoralesU;  677,14. 

Benedictionale  103;  164. 
Benedictus  Xm  Consolador  67. 

—  Abbas  Aemilianensis  229. 

—  Rutensis  162. 

BenifasA,  Biblioteca  del  monaste- 
rio 69. 

Beneficia  sedis  8egobricensis  417. 
Inv.  Perez  4—8. 

Benevivere,  Archivo  del  Monaste- 
rio 68. 


Ben  8erapion,  Johannes  416. 
Berbedel  (castiUo  de)  616. 
Berceo  229. 

Berengar  ^^^^^rdia  663.    • 
Berengarius  (In  Apocalypsim)  90,2; 
413,  3. 

—  Episcopus  602,  17. 

—  a  Castro  36,  6. 

—  Fredoli,  Stedellus,  Episcopus,  Car- 
dinalis tituli  Sanctorum  Nerei  et 
Achillei  109,  36;  602,  17;  602,  63. 

—  de  Malobosco  602,  106. 

—  de  Quamnta  626. 

—  frater  Valentinus  626. 
Berenguer  el  viejo,  Conde  361,  1. 

—  de  Palou,  Canonicus  26. 
Berenguel  Fr.  261. 

—  de  Landora,  Erzbischof  v.  8antjago 
103. 

Berganza,    Francisco    de    76;    88; 

101;    160;    134,    8.  23  [176];    140 

Anm.;  337;  414;  466. 
Berger,  8amuel  84. 
Bermejo,  Damian  134,  8.  37  [189f.]. 

—  8alustiano  Rodriguez,  s.  Rodriguez. 
Bermndez,  Juan-Agostino  424. 
Bermudo  II.  v.  Leon  207. 
Bernaldez  Andres  228,  8.  14  [298]; 

229;  446;  460,  7. 
Bernardus,  8anctus,  Einl.  8.  33;  36, 
10;  40,  69;  80,  3;  80,  16;  134, 
8.  28  [180];  134,  8.  49  [201];  134, 
8.  63  [206];  282;  413,  6;  490;  642, 
2.  3;  662,  2;  663,  Heine  38  u.  61. 

—  presbyter  25. 

—  Magister  63,229;  127,  1;  222,9; 
602,  91 ;  602,  124. 

—  Acugonidus  80,  10. 

—  Alegretus  Einl.  8.  32. 

—  Compostellanns  134,  8.  32  [184]; 
663,  Heine  16. 

—  de  Corbaria  40,  1. 

—  Tesorero  de  8antjago  de  Compo- 
stella  103. 

—  Gaucerandus  625. 

—  Guido  677,  1. 

•—  Papiensis  109,  22. 


14 


Vn.  Abhuidluig:    Beer.  HaDdscbrifleiucb&tM  Spuiiens. 


BernarduB  de  Riparia  36,  17. 

—  Archidiaconos  Valentinus  525. 
Bernat  Metge  s.  Metg^. 
Bernau,  Joaqufn  Lopez  s.  Lopez. 
BeroalduB,    PhiüppuB    134,   S.  29 

[181]. 
Berri,  Monseigneur  de  49,  1. 
Berti  de  Gentilucüs,Amaiitiiu  329,1. 

—  de    Qentilttciis   Nicolaas    Floren- 
tinua  329,  1. 

—  de  Gentiluciis,  Franciscus  329,  1. 

—  y  Borxese,  Miguel  677,  39. 
Bertrandus  de  Arsano  602,35. 
Berzosa,  Juan  de  466  Anm. 
Besalü,    Biblioteca   del    Monasterio 

de  San  Pedro  70. 

—  Grafen  v.  391. 

—  Ramon  Vidal  de  36,  11. 
Bessarion,  Cardinal  616,  12. 
Besties,  Libre  de  natura  de  58,215. 
Betenconrt,  Gerardo  Jos^  de  256. 
Beteta,  CcSdice  de   134,  8.  36  [188]. 

—  Jorge  de  417,  Inv.  Vill.  3. 
Bethlehem,  Monasterium  8.  Hiero- 

nymi  329. 
Beviure,  Pedro  de,  Einl.  8.  35. 
Biania,    Biblioteca   de    la   Iglesia, 

Einl.  8.  24;  71. 
Biblia. 

—  Hebrftiscb  80,  88;  226;  397,  6; 

548,  10. 

—  Griechisch: 
Testamentnm  noTum  616  fin. 
Testamenti  novi   pars  228,  8.  22 

[306]. 

Evangelia  43,  45;  134,  8.  5  [167]; 
137;  228,  8.  22  [306]. 

CommenUr  zu  Job  228, 8.22  [306]. 
Vgl.  391,  84. 
~>  Lateinisch:  Einl.  8.  19;  3;  5; 
6  C;  16;  25;  36,  36;  38,  1;  40, 
1,  19,  20,  33,  37,  38,  44,  46, 
65;  46,  1;  40,  90;  48,  17;  43, 
73  und  74;  53  fin.;  53,  177; 
178;  75;  88,5;  95,13;  101  5.; 
104;  109,  70;  121,  1—8;  184, 
8.  44  [196];  140,  1;  164  5.;  159, 


2.  3;  162,  2;  191 ;  197,  9;  204, 1 
206;  206  B;  219;  222;  226 
228,  8.  8  [292];  228,  8.  14  [298] 
800;  228,  8.  19  [308];  228,  &  20 
[304];  228,  8.  22  [306];  229 
234;  236;  246;  268;  806,  3 
315,1;  328;  387,  1,  2;  344,1 
344,  Cat.  Morales,  26.  82;  375 
10;  879;  888;  391,  1— >8;  894 
423;  455,  1;  460;  478,  8.  29 
[473];  478,  8.  34  [478];  479 
478,  8. 36  [480] ;  478, 8. 87  [481] 
478,  8.  42  [486];  502,  16;  502  B 
4.  5;  507,  1;  518,8;  525;  584,1 
541,  17.  18;  543,  9;  560;  668 
Heine  22—26;  668,  ViU.  1—4 
663;  553,  Ayreis  2;  563,  Tavar- 
tet  1;  684,9,  vgl.  a.  248. 

Metrica  495,  7. 

Aurea  306,  6. 

Margarita  8acrae  8cripturae  67, 23. 

Historia  Domini  68,  262. 

PraecepU  Decalogi  602;  138. 

Concordantiae  75;  134,  8. 16  [168]; 
413,  8;  490;  668;  563,  Heine  20;' 
526. 

Commentare  zur  Bibel  222,  Asma 
Iff.,  236  Anm.;  806,  6;  837, 
121—182;  416. 

Testamentnm  vetus  829,  1. 

Heptateuchns  Einl.  8.  22;  391,96. 
96;  412,  25;  416,  1;  668,  Wi- 
lara  6,  6. 

Pentateuchus  cum  Ruth  315. 

Ldbri  V  Mosis  43,  75. 

Comm.  in  Peutateuchum  141,  8; 
563  ViU.  9. 

Comm.  in  Genesiu  222;  807,  1; 
502,92;  626;  668  ViU.  21. 

Liber  Jndicum  160,  5;  844. 

Libcr  Regum  99,  6;  160,  11;  168, 
20;  653  Wilara  20;  391,  97; 
416,  2;  553  Vill.  8;  558,  Heine 
69. 

Paralipomena  653  ViU.  6;  653, 
Heine  60;  663  Ende. 

Tobias  168,  20. 


16 


yn.  Abbandlnng:    Beer.  Handscbriftenteliitse  Sptnieiit. 


S.  Pauli  Epistnlae  (et  Comm.  et 
ConconL.)  197,  15  und  16;  382; 
391,  54  und  55;  455,  64—65; 
455,  96;  455,  152;  502,  55;  502, 
57;  541,  2;  552;  553,  Idalricus 
6;  553,  Heine  49. 

Apocalypsis  S.  Joh.  (et  Comm.) 
36,  12;  67,  28;  134,  S.  4  [156]; 
134,  S.  58  [210J;  222,  4;  228, 
8.  18  [302];  228,  8.  22  [306]; 
837,  12.  13;  844,  2;  416,  2;  455, 
9—16;  513;  526;  558  VUl.  15; 
553,  Heine  31. 

—  Arabisch: 

Psalmi  134,  8.  14  [166];  43,  15. 

—  Catalanisch: 
Bibel  53  fin. 
Psalteriam  529,  3. 

Acta  Apostolonim  529,  1. 
^  Lemosinisch: 

Psalmen  (Comm.)  526. 
Evangelia  34,  10  f. 

—  FransOsisch: 
Biblia  I  vol.  53,  181. 
Histoire  de  la  Bible  58,  158. 

—  8panisch: 

Biblia  67,  29.  33;  214;  251;  280. 
Bibliotheca  s.  Biblia. 
Bil6,    Qodofredo    des    V.   Boaillon, 

Gottfried  von. 
Birch  Andreas  5;  134,  8.  37  [189]. 
Birk  Ernst,  Einl.  8.48;  398  Anm. 
B ir ri ae  Über  (ViUlis  Blesensis)  37, 2. 
Bianca  (Oesta  Reginae  B.)  48, 11. 

—  Infanta,  Seffora  del  Monasterio  de 
las  Huel(fas  de  Bnrgos  541,  7. 

Biancas,  Mirabete  de,  s.  Mirabete. 

—  y  Tomis,  Jeronimo  577,  34;  689; 
599. 

Blanch  6  lila,  Narciso  154. 
Blanco  Oer6nimo  577,  41. 
BUnis,  Vitalis  de,  Abt,  156. 
Blanquerna  67,61. 
Bleda,  Jaime  249. 
Blois,  Pierre  de,  s.  Petras  Blesensis. 
Bobadilla,  Biblloteca del  Monasterio, 
Einl.  8.  19;  72;  412. 


Bobadilla,  Francisco  de  Mendosa  y, 

8.  Mendoza. 
Bobbio,  Ubertique  de,  v.  Ubertiqne. 
Bocacbardiöre    (fransOsisch)    134, 

8.  14  [166]. 
Bocadosde  Oro  134,  8.  47  [199];  134, 

8.  60  [212];  270. 
Boccaccio,  Jobannes  67;  67,  52;  67, 

121;  80, 12;  80, 31 ;  134,  8.  46  [198]; 

134,  8.  51  [203];   134,  8.  53  [205]; 

228,  8.  12  [296];  228,  8.  25  [309]; 

489,  vgl.  a.  43,  81. 
Bodas,    Biblioteca    del    Monasterio 

8an  8alvador,  Einl.  8.  22;  73. 
Boethins,  Anicins  Manlins  Torqua- 
tos Severinns. 

—  De  consolatione  philosophiae. 

—  (lateinisch),  Einl.  8.  30;  36;  53, 
122;  67,24;  67,  110;  330,5;  360; 
455,  89;  455,  118;  502,  88. 

^  (catalanisch)  40,  93. 

—  (en  romance),  Einl.  8. 35. 

—  (castiUanisch)  134,  8.51  [203];  228, 
8.  24  [308] ;  596. 

—  (franaOsisch)  43,  42. 

—  Liber  topiconun  et  cathegoriae 
109,  65. 

—  8aper  Praedicamenta  109, 60;  330, 
16. 

—  Arithmetica  127,  22. 

—  Oeometrica  ars  53,  240;  344,  25. 

—  Qnatemiones  de  B.,  Einl.  8.  37; 
891,  163;  vgl.  a.  Einl.  8.  11;  26; 
38;  391,  192. 

Bofarnll,  Antonio  44. 

—  y8artorio,Mauael,Einl.8.S;24B; 
25;  43;   154;    155;   254;   350;  495. 

—  y  Mascarö,  Pr6spero  24;  548. 

—  y  8ans,  Francisco  de  Einl.  8.  21, 
32ff.;  32;  33;  34;  24  A;  41;  47; 
49;  51;  53;  55ff.;  69;  62;  134, 
8.  64  [216];  154;  340;  382. 

Boick,  Henricus  109;  2,  14,  16  und 

68. 
Boissonade,  P.  456. 
Bolea,  Fernando  de  228,  8. 18(297]; 

228,  8.  19  [303]. 


Indices. 


17 


Bolea,  Josef,  Sieflso  de  v.  Siesso. 
Bologna  28«;  49,  2. 
Bonafont,  Bernat  de  51. 
BonagHudia  602,  75. 
Bonaguida  (Aretiuus)  222,  4. 
Bonai«tre,  Lucas  623. 
Bonaventura,  8anctus43,  7;  69,2; 

653,  Heine  67  und  94. 
Boneta,  Eugenio  Lamiga  y  v.  Lar- 

niga. 
Bonctns,  Ludovicus  Fridericus  134, 

S.  6  [158]. 
Bonifacins  Vin.,   134,   S.  14  [166]. 

11.  12;  109,  18;  8.  a.  Deeretalia. 
Boninm,  Libro  del  228,  8.10(294], 

s.  a.  Bocados  de  oro. 
Bonner,  Honorö  36,  12  (?). 
Bons,  Don  465,  142. 
Borao,    Eugenio  Ein!.  8.  44;  27  B. 

39  u.  ö. 
Borja,    Francisco    de   Aragon  y,    s. 

Aragon. 
Borellus,  Comes  etMarchio21;  391. 
Borra,  Mossen  34,3. 
Borrnll  y  Vilanova,  Francisco  Xa- 

vier  523. 
Borxese,  Miguel  Berti  de,  s.  Berti. 
Bosch,  Cristofol  228,  S.  13  [297]. 
Bosque,  Pedro  de  185. 
Botet  O.  49,3. 
Bon  de  Yillanova,  fiüguel  417,  Inv. 

Vill.  4. 
Bouhic,  Henricus,  s.  Boick,  Henri- 

cns. 
Bouillon,  Gotfried  von  61,  6;    63, 

180;  63,  226;  vgl.  134,  S.  14  [166]. 
Bonrgogne,  Duc  de  134,  8.  14  [166J. 
Bourgoing  J.'Fr.  134,  8.  37  [189]; 

508. 
Bourret  Emest,  Einl.  8.  15. 
Boutelou,  Clandio  423. 
Bover,  Joaqnin  Maria  362 f. 
Buver,  Honorato  134,  8.  53  [205). 
Boych,  Henricus,  s.  Boick,  Henricus. 
Bo  JUS,  Henricus,  s.  Boick,  Henricus. 
Braga  499. 
—  Coucilio  de  91. 

Sitsnngsber.  d.  phil.-hiat.  Cl.  CXXXJ.   Bd. 


BraHa,  Ranion  Alvarez  de  la,  v.  AI- 

varez. 
Brand  an  US,  SanctiLs  (Vita)  465, 112. 
ß  r  a  u  1  i  u,  8auctiu),  Episcopus  Caesar- 

angnstanu.s 

—  Epistulae,  Einl.  8.  9,  10,  14  f. 

—  De    Martyribus    Caesaraugustanis 
25;  262. 

—  Vitae  Patrum  101. 

—  Vita  S.  Aemiliani  417,  Chron.  Per. 
9;  478;  8.  40  [484]. 

—  ViU  8.  Isidori  417,  Chron.  Per.  6; 
572. 

—  Vita  8.  Martini  344,  Cat.  Morales 
19.  Vgl.  a.  478,  8.  33  [477],  Anm.  2. 

Bravo,  Juan  Gomez  109  B. 
Breda  (Niederlande)  134,  8. 14  [166]. 

—  Archive  del  Monasterio   8an  8al- 
vador  74. 

Breves  de  los  Pontifices  500. 

Breviari  de  amor,   s.  Armengol  de 
Beziers. 

Breviarium  22;  40,  13.  16.  28.  34. 
45;  74;  66;  80,  1;  103;  107,  1;  118 
134,  8.  63  [215];  154;  156;  163 
181,  18;  196;  197,  4;  204;  206;  210 
212;  213, 2;  222,  2;  301 ;  382, 3—4 
393,  26;  418;  455,  58;  466,  1;  471 
490;  496;  510,  6;  7;  11;  553  Ayreis 
1 ;  553  Wilara  50 ;  563  Tavartet  2. 

Breviarium  Barcinonense  25.    Vgl. 
a.  25  B  Ende. 

—  Ordinis  8.  Benedict!  3. 

—  Burgense  76. 

—  von  Cardona  89,  1. 

—  Cari  V.  134,  8.  64  [216]. 

—  de  Santa  Maria  de  Catalayud  85. 

—  Dominlcal  837. 

—  der  Dona  Leonor  Gonzalez  106. 

—  Goticum  228,  8.  22  [306]. 

—  graecum  228,  8.  22  [306]. 

—  Historiae  catholicae  (AlcalA)  5. 

—  de  la  Iglesia  de  Leon  564. 

—  Ilerdense  393,  22.  23. 

—  lectionum  H  391,  160.  161. 

—  von  Lngo  222. 

—  von  Munebrega  321. 
Abb.  2 


18 


yn.  Abbandlnng:    Beer.  Handscbriftenacbfttxe  Spenieiu. 


Breviarium  muzarAbicum  26;  226; 
228,  S.  22  [306];  478,  S.  42  [486]. 

—  Sanctoral  337. 

—  de  Tarragona  469,  2. 

—  Toledano  478,  31  f.   [476  f.];  478, 
40  f.  [484  f.]. 

—  von  Tndela  497. 

—  von  Vieh  563,  Heine  83,  100  und 
106—109;  663  Florez  1. 

Bretana  (Crönicas  de)  51,  9. 
Breton  y  Orozco,  Candido  228,  S.  16 

[299]. 
Brito,  QuiUelrans  Camber  (Olossa  in 

Bibliam)  80,  25. 
Briviesca,  Hemando  de   134,  S.  2 

[154]. 
Brihuega,  Fuero  de  185. 

—  Bernando  de,  Einl.  S.  28;  226. 
Broca,    Francisco,    Sanchez    de,   v. 

Sanchez. 
Brocario,  Jnan  478,  S.  37  [481]. 
Brüssel,  königliche  Bibliothek  228, 

8.  1  [286]. 
Brnnetus    Latinus    27  B;    63,   68; 

63,  74;  68,  12;  134,  S.  49  [201]. 
Bruno    Aatensis    (Signiensis) ,    Einl. 

S.  33;  653  Vill.  9;  663  Heine  28 

und  86. 
Brutails,  Jean  Auguste  154;  368. 
Buada,  Juan  74. 
Bueuhombre,     Alfonso     132,     An- 

merk.  3. 
Buesa,  Jaume  34,  14. 
BUsching,    Anton     Friedrich    134, 

S.  26 f.  [178 f.];  228,  S.  3  [287];  608. 
Buitrago,    Francisco   478,     8.    37 

[481]. 
Buitron,    Franciscna    Antonius    de 

Lorenaana  y,  v.  Lorenzana. 


Bulgarani  epistolae  134,8.42  [ld4]; 

228,  8.  8  [292J. 
Bullen  (Bullare)  101;  837;  600. 
Bullas  y  privilegios  de  la  iglesia  de 

Toledo  417  luv.  Perez  2.  3. 
Burchardus  Wormatiensis  228,  8.28 

[806]. 
Burgos,  Archivo  de  la  Catedrid  75. 

—  Biblioteca  provincial  76. 

—  Convento  de  8anta  Maria  la  Real 
de  las  Huelgas  77;  461;  541. 

—  Biblioteca   del  Convento   de  San 
Francisco  78. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Fran- 
cisco de  Mendoza  y  Bobadtlla   79. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Alrar 
Garcia  de  8anta  Maria  80. 

—  Monasterio  de  8ant  Juan  80,  32. 

—  Justino  Antolinez  de,  s.  Antolines. 

—  Cardinal  de,  s.  Mendoza,  Fran- 
cisco de. 

—  Obispo  de,  s.  Alonso  de  Cartagena. 

—  Fuero  de  134,  8.  33  [186];  1S4, 
8.  62  [214]. 

—  Vgl.  BinK  8.  23.  25.  26;  337. 
Burgues,  D.  Josö  de  165. 
Burmann  616,  Anm.  2. 
Burriel,  Andreas  Marcos  41;    127; 

134,  8.  8  [160];  134,  8.  26  [178]; 
167;  228,  8.  4  [288];  228,  8.  6 
[290];  381;  478,  8.  27  [471];  478, 
8.  32 ff.,  [476 ff.];  478,  8.  41  [486]; 
486;  487;  598. 

Buschalus  (französisch)  134,  8.  14 
[166]. 

Busquets,  Pedro  87,  1. 

BuBspsalmen  524. 

Bus  tos,  Manuel  de  Jo«4  677,  81. 

Butrio,  Antonius  de  109, 16.  17;  490. 


C. 


Caballero  del  Febo  (Aventnras)  613.  1  Cabreov.8.EngraciadoZaragosa586. 

—  Fernando  467.  i  —  de  8anta  In^  de  Zaragoza  590. 

C  a  b  o  t,  Indalecio  8crrur  de,  v.  Serrur.  |  C  a  b  r  e  r  a,  Francisco  de  297. 

C  ab  reo  gen.  de    Palma  856,  9;  360.  .  C  Acer  es,  Biblioteca  provincial  81. 


—  de  Agua  351,  18. 


(    ^acosta  Galcoran  558,  Heine  20. 


Indiees. 


19 


Cadena,  Libro  de  (CartuUr)  581. 

—  der  Kathedrale  von  Palma  356,  3. 

—  von  Jaca  196. 
Cadier,  L^n  24B;  368. 
^adique  de  Uclös,  Jacob  134,  S.  28 

[180]. 
CAdiz,  Biblioteca  provincial  82. 

—  Biblioteca  de  la  Facultad  de  Me- 
decina  83. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Joa- 
qnim  Rubio  84. 

Caecilius,  Sanctus  5B. 
Caclcstibas,  De  rebus  502,90. 
Caelius  Aurelianus  Einl.  8. 12. 
Caeremoniale  Romanum  228,  S.  18 

[302]. 
Caeremoniale    Episcoporum    478, 

S.  41  [485];  553,  Heine  105  u.  113. 
Caeremonialia   Epiflcoporum  478, 

8.  41  [485J. 

—  Toletana  478,  S.  41  [486]. 
Caesar,  Cains  Julius,  Common tarii 
.  43,25;  168;  228,  S.  25  [309];  391, 

88(?);  581;  616  Anm.  2. 

Caesaraugustani  Martyres  25. 

Ca-Qarriga  (Qobemador  de  Mallor- 
ca) 351,  18. 

Caguardia  Berengar,  b.  Berengar. 

Cahier  Ch.  Einl.  8.  11. 

Calabria,  Duque  de,  s.  Fernando  de 
Aragon. 

Cal^ada,  Domingo  de  la  330. 

Calcada,  Pedro  IvÜles  de,  s.  Ivafiez. 

Caldaei  Einl.  8.  17. 

Calderon,  Bemardino  478,  8.  37 
[481]. 

—  de  la  Barca,  Pedro  228,  8. 23  [307]. 
Calderons,  Mateo  53  Ende. 
Calendarium  77  Anm.  87,  1;  455, 

101. 

—  Bnrgense  75. 

Calient,  Fnent  456  Ausleihvers.  9. 
Calila  et  Dimna  134,    8.  47  [199]; 

379,  7. 
Calixtus  n.  Papst  103;  391;  413,2. 

—  m.  Papst  (seine  Bibliothek)  553, 
Heine  71. 


Calves,  Amaldus  de,  v.  Amaldus. 
C  a  1 V  i  1  lo,  Fernando,  Bischof  von  Vieh, 

Einl.  8.32;  466. 
Calv6,  Bemardus  553. 
Calzada,  8anto  Domingo  de  la,  Einl. 

8.4;  134,  8.  33  [185];  330. 

—  Fuero  de  134,  8.  62  [214]. 
Camacho  j  Carbajo,  Ventura  426. 
Camon,  Inocencio  577,  53. 
Camp  de  la  Creu  558. 
Campidoctus  Rodericus,  s.  Cid. 
Campillo,  Toribio  Del  129;  612. 
Campo  Alange,  Duquesa  de  258. 
C am pofran CO,  Marques  de,  s.  Pueyo, 

Antonio  Ignacio  de. 
Campomanes,   Pedro  Rodriguez,  s. 

Rodriguez.     • 
Campus  Rivinlmorum  49,  12. 
Campos,  Diego  de  228,  8.4  [288]; 

478,  8.  34  [478];  478,   8.  36  [480]. 
Camprodon,   Biblioteca  del  Mona- 

sterio  86. 
Canal,  Jos^   de   la,  Einl.  8.41;  3; 

22;  23;  149;   154;   160.   161;    162; 

163;  213;  382;  392;  477. 
Canals,  Antonio  34,4;   36,17;   vgl. 

28*  B  (Rahonament  entre  8cipio  et 

Annibal) ;  48,  3,  4 ;  66,  12. 
Canarias  (8anta  Cruz  de  Tenerifa) 

Biblioteca  provincial  87. 
Cancionero  53,  164;  226;  601. 
*-  general  228,  8.  13  [297];  423  B. 

—  de  Baena  134,  8.  28  [180]. 

—  de  Estnfliga  228,  8. 12  [296];  228, 
8.  21  [305]. 

~  de  Izar  228,  8.  12  [296];  228,  8.  21 
[305]. 

—  de  canto  de  6rgano  423  B. 

—  catalanisch  577,  13. 

—  französisch  53,  198. 
Canciones  amorosas  134,  8.68  [215]. 
Cancny  Antonio  Jabregas,  v.  Jabre- 

gas. 
Candelabrum  iuris  463;  478,  8.  28 

[472]. 
Canderroa,  Bemaldino  de  478, 8. 30 

[474]. 

2* 


20 


VTI.  Abbandlang:    Boor.  Handsebriftenscbätze  Sptnient. 


Candidatus,    BUchof   von   AntoTga 

102. 
Candidus   (Peregrina  historia)    188. 
Canella  y  Secades,  Fermin  204. 
Cauet  (Advocat)  351,33. 
Caneto,  Bartholomaeus  de  525. 
Cauo,  Alouso  159,  8.  9;  188. 

—  Antonio  Aguilar  y,  v.  Aguilar. 
CaRo,  Marcelino  Gutierrez  del,  8.  Qu- 

tierrez. 
Canon  es  (canonum  collectio,  cano- 

num  codex,  summa  canonum),  Einl. 

8.  32;   4,  1;  68  fin.;    103;    160,  6; 

134,  S.  14  [166];   134,  8.  63  [215]; 

134,  S.  66  [218],  204,  2 ;   228,  8.  5 

[289];  228,  8.  8  [292];  274;  344, 26; 

391,   106—110;    416,4;    502B,   1; 

478,  8. 26  [470];  478,  8. 37  ff.  [481  ff.]; 

539;  553  Idalricus  7;    553,  Wilara 

21—23;  572.  Vgl.  229. 
-^  excerpU  222,  4. 

—  de  aedificanda  ecclesia  228,  8.  18 
[302]. 

. —  capitulatio  super  c.  142,  1. 

—  nuevos  337,  5. 

—  Tiejos  337,  6. 

—  arabisch  228,  8.  22  [306]. 
Canonica  Angustiniana  458,  1. 

—  Aquisgranensis  163,  40;  458,  1. 

—  vella  43,  85. 
Canonisationes  53,  221. 
Canosa,    Matilda    Condesa  de    134, 

8.  36  [188]. 
CAnticos  latinos  y  lemoainos  310. 
Cantorale   (Canticonim  über,  Can- 

toral  monÄstico,  Cantua  chori)  134, 

8.  63  [215];  147;  207,  7;  254;  306; 

478,  8.  41  [485]. 

—  gradnum  391,  82. 

—  de  Organo  423. 

—  Moral  67,  44. 

Canovas  del  Castillo,  Antonio,  Einl. 

8.3;  259. 
Canzonetas    de   Santa  Maria   428, 

8.  29  [473]. 
Capella  Onofre  162. 
Caplis  Kamundis  54,  4. 


Capmanyyde  Montpalan,  Qer&nimo 

58;  158. 
Capistranus  Johannes  243. 
Capistrum  Judiciorum  109,64. 
Capitularinm  163,26. 

—  Imperatorum  391,  105. 

—  de  Ludovico  Pio  163,  54. 
Capo  d' Istria  228,  8.  25  [309J. 
Capua,  Jacobelo  de  428,  8.  41  [485]. 
Carbajal,  Lorenzo   Galindez  de,    ▼. 

Galindez. 
Carbajo,    Ventura    Camacho    y,    s. 

Camacho. 
Carballo,  Luis  Alfonso  344. 
Carbonell,  Pedro  Miguel  37,  2;  40 

92. 

—  Poncio  486. 

Cardefla,  Biblioteca  del  Monaaterio 

de  8an  Pedro  88;  229. 
Cardenas,  Francisco  de  204. 
Carderara  260. 
Cardona,  Biblioteca  del  Monaaterio 

89. 

—  Joan  de  43,  7. 

—  Johannes  BaptisU  134,  8.  20  [172] ; 
134,  8.  44  [196]. 

Caresmar,  Jaime  de  25  f.;  39;  66; 

548;  563;  593. 
Cariftena  (8tadt)  129. 

—  Pedro  Garzes  de,  s.  Garz^. 
Carini,    Isidoro,  Einl.  8.  46;  4;  6; 

154;  228,  8.  17  [301];  233;  243; 
456;  529;  535  u.  o. 
Carl  der  Grosse  103  B;  134,  8.  30 
[182];  154;  157;  228,  8.  9  [298]; 
391;  465;  469,  3;  vgl.  134,  8.  50 
[202]  (Cuento  de  Charlos  Maynes 
de  Rroma). 

—  V.  (C.  I.  König  von  Spanien), 
Einl.  8.  2  0.,  39;  36,  18;  40,  87; 
134,  8.  14  [166];  134,  8.  61  [213]; 
154;  167;  228,  8.  2  [286];  228, 
8.  16  [300];  228,  8.  64  [216];  286; 
346;  851,  11;  417  Inv.  Vill.  4;  456 
Anm.;  478,  8.  36  [4H(>];  594. 

~  III.,  König  von  Spanien  404. 

—  V.  von  Frankreich  l.*4. 


Indioaa. 


21 


Carl  Vn.  von  Frankreich  228,  8.  20 
[304]. 

—  Vm.  von  Frankreich  228,  8.  16  f. 
[300f.]. 

—  III.  von  Navarra  367;  vgl.  43,  98. 

—  Infant,  Sohn  Philipp  U.  292;  598. 

—  de  Viana,  Principe  de  Aragon, 
Einl.  8.  33;  43,  46;  46;  828,  8.  13 
[297];  228,  8.  19  [303];  407. 

Carolns  (Liber)  160,4. 

—  Vintimilius  354,  3. 
Carmina  Monachi  Oniensis  337. 
Caro,  Rodrigo  (Obraaorig.)  432;  441, 

54. 

—  y  8ureda,  Marques  de  la  Romana, 
Pedro  285. 

Carovineo,  Lucas  de,  s.  Lucas. 
Carpio,  Marques  de  261. 
Carracedo,    Biblioteca    del    Mona- 

sterio  90;  486. 
Carramolino,  Juan  Martin  18. 
Carranza  397. 
Carreras  de  Ai^rich,  Baudilio  44; 

382;  382,  Cat.  Vill.  1  Anm. 

—  Jos^  44. 

Carrillo,  Alfonso,  Arzobispo  de  To- 
ledo 134,  8.  54  [206];  310;  444; 
478,  8.37  [481];  478,  8.  41  f.  [485 f.]. 

—  Martin  579;  595. 

Carrion,  Biblioteca  del  Monasterio 
de  8.  Zojl  91. 

—  (Conciliencodex)  397, 1. 

Carta   de   nayegar,   catalanisch   53, 

26. 
Cartas  pueblas  441,  2—11. 
Cartap&s  (cansons francese«)  53, 104. 
Cartayis,    Froylanus    Velaz  de,   s. 

Velaz. 
Cartiliano  Rogerius  de  163,44. 
Cartujo,  Dionysio 'de  159.  1. 
Cartularium  von  Alaon  3. 

—  Barcinonense  (libri  antiquitatum) 
26. 

—  V.  Gerona,  llamado  de  Carlo  Magno 
157. 

—  V.  Lavaz  202. 

—  von  Monzon  317. 


Cartularium  der  Kathedrale  von 
Palma  356,  l-*3. 

—  von  RipoU  391,  6.  7. 

—  von  Roda  393,  1—4. 

—  V.  Rosas  395. 

—  Rosas^Amer  11. 

—  von  Tarragona  468. 

—  von  Urgel  100;  421;  462,  ö. 

—  de  D.  Teobaldo  I  de  Navarra  368. 
Cartas  de  los  Reyes  276. 
Carvajal  y  Lancaster,  Joseph  381. 
Casamayor,  Faustino  577,  55—80. 
Casanate,  Alegre  de,  Maestro  Car< 

melita  583. 
Casanova,  Juan  de  53fin. 

—  y  Liber to,  Tomas  de  161. 
Casalbon,  Rafael  522. 
Casaubonus  577,37. 
Caseda,  Petrus  de  602. 

Casero,  Juan  Alfonso  478,  8.28  [472]. 
Caserras,  Convento  de  8an  Pedro  92. 
Cases,  Bemando  de  165. 
Casiri  Miguel,  Einl.  8.41;  134,8.26 

[178];   134,  8.  63  [215];    124,  8.  67 

[219];  228,  8.  26  [310]. 
Cassarini,  Antonio  54. 
Cassianus,  Joannes. 

—  Collatioues  Patrum: 

—  Lateinisch,  Einl.  8.  22;  26.  49, 
12;  80,  21;  95,26;  204,4;  229B; 
337,  41;  344,  19;  382,  6;  391,  14 
u.  15;  393,  16;  455,  7  u.  8;  551, 16. 
Vgl.  Einl.  8.  15;  23;  25;  502,  B.  3. 

—  Catalanisch  529,  4. 

—  Castilianisch  134,  8.  53  [205].  Vgl. 
67,  67  u.  68. 

—  Institutiones  88,  2;  455  Berganza 
3.  Vgl.  14. 

Cassiodorus  Magnus  Aurelius  (Se- 
nator) 127,  39;  226;  344,  Cat.  Mo- 
rales  31. 

—  Comm.  in  Psalmos  88,  7;  206. 
Casta  nifla  379,  4. 

Castan,  Josö  Foradada  y,  v.  Fora- 
dada. 
Castelanis,  Michael  de  162. 
Castell  delUovo54;  vgl.  Einl.  8. 34. 


22 


VII.  Abhandlung:    Beer.  Handedtriftaiiflch&tse  SpuüMw. 


C asteil anus  de  Losada,  Basilio  Se- 
bastian 228,  8.  7  [291]. 

Castellar,  Martin  Dolz  de,  v.  Dolz. 

Castellnou,  Juan  de  36,  11. 

Castellon,  Biblioteca  provincial  93. 

Castelnuovo  Neapolis  Einl.  S.  34; 
vgl.  54. 

Castigonitts  502,  116. 

Castigos  6  documentoB  de  tin  flabio 
134,  S.  53  [205];  vgl.  134,  8.  49 
[201];  134,  8.  62  [214];  228,  8.  21 
[305]. 

Caatilla  344  Cat.  Morales  11. 

—  llistorias  de  53,  171. 

—  y  Aragon,  Reyes  de  68,  I;  vgl. 
Einl.  8. 18;  29;  34.  478.  8.37  [481]. 

—  y  Peroso  Romero  de,  v.   Romero. 
Castillejo  y  Cevallos,  Francisco  117. 
Castillius  134,  8.  20  [172]. 
Castillo,  Josef  de  la  Lana,  s.  Lana. 

—  Fernando,  dictus  Rahorer,  Yspano 
162. 

Casto,  Rey,  Testamento  del  344,  2. 
Castor  Sanctos,  Episcopns  Aptensis 

49,  12. 
Castra  (Libri  castronim)  99,  1. 
Castro,  Gallegischer  Bildhauer  104. 
-^  Adolfo  de  84. 

—  Berengarius  a,  s.  Berengarius. 

—  Raymundo  de,  Bischof  von  Cuenca 
134,  8.  29  [181]. 

—  Rodrigo  de,  Erzbischof  von  Sevilla 
308. 

—  Alvar,  Gomez  de,  s.  Qomec. 

—  de  Aragon  y  Pinös,  Conde  de  Gui- 
merd  Gaspar  Qalceran  de,  s.  Gal* 
ceran. 

—  Fomandoz  de,  s.  Fcmandez. 

—  y  Salazar,  s.  Salazar. 

—  Antonio,  Rodriguez  de,  s.  Rodri- 
guez. 

—  Jos^  Rodriguez  de,  s.  Rodriguez. 

—  Jos^,  Villa-Amil  y,  s.  Villa. 

—  Gerönimo  Zurita  y,  s.  Zurita. 
Castrozeriz,  Garzia  de   134,  8.  64 

[216]. 
Casus  decroti,  s.  Decretai 


CataU  y  Albosa,  Jaime  27B;  310. 
Catalina  Vicente  191  f. 
Catalayud,  Archivo  del  Monasterio 

de  Santo  Maria  85;  vgl.  588. 
Catalogo   de  los   Reyes   Qodos,  a. 

Reyes  Godos. 
Catalogue  g^n^ral    des   manuacrits 

des  biblioth^ues  des  döpartements 

Einl.  S.  7. 
Catalonien  Einl.  8.5;  19;  83;  42; 

44;  46  0. 

—  Annales  ecclesiastici  382. 

—  Bailia  General  30. 

—  Constitutiones  et  Usatici  218,  9; 
134,  8.32  [184];  134,  8.62(214]; 
351,  15;  21;  82;  135;  136;  143; 
502,  3;  502,  135  f. 

—  Cortes  36,  21. 

—  Paces  et  Treugae  502,  70. 
CatAstro,  Libros  de  337. 
Catelina  (Kammerfrau  der  Erzher- 
zogin Margarethe)  181. 

Catholicon  75;  658. 

Caton  (glosado)80, 17;  vgl.  344, 34. 

CatuUus,  Valerius,  Einl.  8.34;  382 

Cat.  Vill.  8. 
Cavalca,  Domingo  37,  1. 
Cavaleria,  Libro  de  43,  40;  53, 105. 
Cavallero  yGongora,  Antonio, Erz- 

bischof  von  Santo  Fd  de  Bogoto  110. 
Cavarcos,  Juan  de  567. 
Caza,  libro  peqnefia  de  67,  71.  72. 

—  de  Halconeria,  Libro  de  273. 

—  Libro  de  (aragonesisch)  53,  16t. 
Cazas-Deza,  Luis  Maria,  Ramirez 

y  de  Las,  v.  Ramirez. 
Cedulas  Reales  176;  197,20;  351, 

1—2;  vgl.  361,  31—32. 
Ceia,  Biblioteca  del   Monasterio  de 

Santiago,  Einl.  8.  22 ;  94. 
Celanova,  Biblioteca  del  Monasterio, 

Einl.  8.  24;  95. 

—  (Tumbo)  229;  233. 
Celaya,  Andr^  131  Anm. 
Celsus,  Constontinus  Julius  168. 
Centolla  virgo  (passio)  77. 
Cercito,  8.  Martin  de  (Kloster)  581. 


\ 


Gerda  j  Kco,  PrandBco  134,  8.  20 
[173];  134,  S.  84  [166];  306;  328, 
8.  6  [290]. 

Ceremoiiial  de  Obiapos  86;  393, 91; 
510.  8. 

—  de  Principos  228,  8.  U  [298]. 

—  de  la  Coronacion  del  Roy  j  Bejrna 
de  IngUterra  368, 

Ceremoniai  jr  ordinacionei  de]  Bej 

D.  Pedro  589. 
Cereio,  Andr^  78. 
Cerratenae  (Libro  d«l)  418. 
Cervantes  Saavedra,  Higuel  de  46; 

236;  483 B. 
Cervera,  Archiva  de  la  UniTerndad 

96. 

—  Archivo  mnnicipial  97. 

—  ArdÜTo  de  )a  Parroqnia  98. 
Cervii,  Miguel  S58. 

Cetreria,  Libro  de  67,  70;  328,  a  21 

[S06];  580. 
CeTalloB,  Francisco  Castillqo  j,  ■. 

CasUllejo. 

—  Padre  «7. 
Cbabas,  Boque  1S2;  417. 
Chabret,  AotoDio  390;  396. 
Cbambrillart  49,1. 
Cliantada,  Honasterio  de  San  8al- 

Tador,  Einl.  S.  36;  99. 

Chariiius,  Einl.  S.U. 

Charitatis  Über  453,  95. 

Chartier,  Alain  134,  8.61  [213]. 

Chencbilla,  Pedro  de  67,21. 

Chesnan,  Roberto  298. 

Chiucbilla,  Anaitasio  40  (vgl.  a. 
Cbencbilla). 

Chindaswinth,  Einl.  S.  9  f.;  102. 

CborbQcber  143;  197,  1;  228,8.  18 
[302];  829;  316;  424,  1—4. 

Cboriciui  228,  8.  22  [306]. 

ChronicoD(Chroma,  Chronica,  Coro- 
Dica,  Chronicotiea,  Cbroniqnes,  8um- 
ma  CbrODicomm)  53,  9B;  121,  12 
bis  15;  134,  8.  51  [303];  228,  S.  9 
[293];  228,  S.  11  [295];  379;  393; 
4d6.  87;  456,  Auileibven.  5;  478, 
8.  34  [478];  (aragonesisch)  63,  176; 


(catalanisch)   134,  8,  39  [191];  (1>- 
teiniüch   nnd   lemosiniach)    496,  2, 
vgl.  88;  228,  5.  20  [304]. 
Chronicon  Aemiiianense  101. 

—  Albeldense  101;  417,  Chron.  Per. 
32. 

—  Alfbnsi  68,  SO. 

—  del  Raj  dunAlonso  y  del  Cid  68,  U. 

—  del  rey  don  Alonso  que  gaod  las 
Algesiras  68, 19. 

—  del  Bey  Don  AJfoiiBo,  Sjo  del  Rey 
Don  Fernando  67,  5. 

—  del  rey  don  Alfouso  bijo  del  rey 
don  Fernando  el  Santo  68.  8;  vgl. 
68,  11. 

—  original  Latina  del  Sefior  Empe- 
rador  don  Alonso   el  Septime  626. 

—  de  la  Provinci«  de  Andalucia  438. 

—  d'ADgleterre(fraDxOfliBch)134,8.14 
[166]. 

—  Regnm  Aragonnm  63, 26. 

—  deb  Reys  Darag6  27  B. 

—  del  Rey  Darag6  (aragoneaiach)  63, 
S44. 

—  abbreviata  Regis  AragoDi»e  et 
Franciae  63,  243. 

—  Arlantina  134,  S.  64  [216]. 

—  de  BreUAa  61,  9. 

—  Bnrgense  76. 

—  de  Cutilla  63,  806. 

—  de  los  Reyes  de  Castilla  134 ,  S.  31 
[183]  fin.,  vgl.  68,  72. 

—  del  Cid  88;  206;  vgl  «8,  U. 

—  de  Cardefia  88,  6. 

—  del  Rey  de  Egipto  53,  199. 

—  dels  Emperadors  51,29. 

~  del  Rey  Don  Enrique  tcrcero  379. 

—  de  Enriqne  Octavo  de  Inglaterra 
226. 

—  de  Espana  61,  37;   67,  1.2. 
8;  134,  8.31  [183]. 

—  de  los  CoDquistadores  de  Es 
Segunda  parte  53,  174. 

—  del  Rey  Fernando  I.,  280. 

—  de)  rey  don  Hemando  y  de 
don  Alopso  68,  11. 

—  Regum  Francis  (franiOsisch)  4 


24 


YII.  Abhandlang:    Beer.  HwadBchrifteiiscIiUie  Spuiiena. 


Cbronicon  de  France  134,  S.  14 
[166]. 

—  de  Gerona  155. 

—  de  Grecia  51,  28. 

—  de  Grecia,  primer  volumen  (ca- 
stilianisch)  53,  212. 

—  griego  616  fin. 

—  Gotonim,  Ein!.  S.  33;  68,  21. 

—  de  Gaadalupe  187. 

—  Iriense  103. 

—  del  Rey  D.  Juan  U.  228,  S.  19 
[303];  435,2. 

—  de  D.  Alvaro  de  Luna  280. 

—  de  las  Eras  de  los  martire»  478, 
S.  33  [477]. 

—  de  mossen  Miquel  (aragonesisch) 
53,  88. 

—  de  los  Reyes  de  Navarra  134,  8.  54 
[206]. 

—  monasterii  Olivae  334. 

—  de  los  Santos  Padres  67,  9. 

—  del  Obispo  D.  Pedro  279. 

—  del  Rey  Don  Pedro  fasta  cl  Rey 
Don  Enriqae  67,  4. 

—  snmmomm  Pontificum  43,  61. 

—  Regum  222,  5. 

—  de  oncc  Reyes  228,  S.  9  [293]. 

—  Rivipullense  36,  23;  40,  95;  391. 

—  del  Rey  D.  Rodrigo  228,  S.  12 
[296];  228,  8.  21  [305]. 

—  Siciliae  63,  60;  616,  1. 

—  Monachi  Silensis  279;  344,  Cat. 
Moralcs  10,  Anm.;  465;  455  Ber- 
ganza  6. 

—  de  Toledo  159,  7. 

—  des  demiers  rois  de  Tolede  229. 

—  Trojana  (castilianisch)  228,  S.  26 
[310];  (gallegisch)  ibid.  Vgl.  ibid. 
S.  20  [304]. 

—  trcs,  Libro  de  las  228,  8.  1 1  [295]. 
Vgl.  134,  8.  50  [202]. 

-  de  Ulla  601,  2. 

—  Regnm  Wisigothomm  417,  Chron. 
Per.  18;  459. 

Chrysostora  US,  Joannes,  s.  Joannes. 
Christus,  Iltstoria  53,262. 

—  Faits  de  63,  40. 


Cibda-Real,  Qomez  de  v.  Gomez. 

Cicero,  Marcus  Tullius  Ein!.  S.  11  f.; 
25;  29.  38  f.  —  66,  8;  Opera  varia 
80,  14;  Comment.  310,  4;  606;  spa- 
nische Uebersetzongen  228,  S.  14 
[298]. 

—  De  amicitia  226;  398,  2;  (spanisch) 
310,  7. 

—  Epistulae  43,  22;  534, 2;  543;  (la- 
teinisch und  spanisch)  36,  3. 

—  De  finibus  bonorum  43,  19;  398, 
2;  Scholia  in  D.  f.  b.  86,4. 

—  Laelius  228,  8.  25  [309]. 

—  De  officiis  36,  33;  43,  18;  67,  64; 
80,  19;  127,  38;  226;  (lemosinisch) 
34,5. 

■^  Orationes  43,  57;  226;  (pro  Mar- 
cello,  in  Verrem,  Philippicae,  pro 
lege  Manilia,   pro  Balbo)  36,  2-— 6. 

—  De  claris  oratoribns  36,  34.  36. 

—  Paradoxa  36,  33;  228,  8.  26  [309]  ; 
398,  2. 

—  Rhetorica  109,  66;  398,  2. 

—  De  senectute  226;  228,  8.26  [309]. 

—  Somnium  Scipionis  Einl.  8.  30.  36, 
33;  Comm.  330,  16. 

—  Tusculanae  Disputationes  226 
Cid,  Ruy  Diaz  68, 2;  134,  S.  64  [216]; 

206;  229;  270.  8.  a.  Poema  del  C. 
Cidan,  Muloy,  v.  Muley. 
Cien    capitulos,    Libro    de  los  228, 

8.  10  f.  [294  f.]. 
Cifreu  Narcisso  163. 
Cifucntes,   Francisco  Valerio   134, 

8.  36  [188]. 
C  i  g  o,  Obispo  de  L^rida  (Libro  Cigo- 

nia)  51,  18;  öl  Ende. 
Cimabuo,  Giovanni  134,  8.  47  [199]. 
Cinna  (Hclviun)  Einl.  8. 12 f. 
Ciricus  (Passio)  455,91. 
C  isner  OS,  Ximenez  de,  Cardenal,  s. 

Ximenez. 
Civera,  Juan  Bautista  386. 
Cixila  II.,  Bischof  von  Le6n,  Einl. 

8.  23,  26.  121. 
Clarke   Edward,   Einl.  8.  42;    134, 

8.  26  [177]. 


Indioes. 


25 


CUndiauus  Einl.  S.  8;  616  Anm.  2; 
Comm.  in  Cl.  580;  610. 

—  De  Uudibas  Stiliconifl  Einl.  S.  34. 

—  De  Rapta  ProBerpinae,  Einl.  8.  34. 
382  Cat.  VUl.  5. 

Claudius  391,76. 

Clemens  V.,  Papst  134,  S.  14  [166]; 

218,10;  837(?);   502,22;   502,25; 

502,  62;  502,  101;   502,  147;  s.  a. 

Decreta. 

—  VU.,  Papst,  478,  8.  37  [481]. 

—  Sanctns,  Epistula  ad  Jacobum  553, 
Heine  43. 

—  (Itinerarium  cum  epistnlis  suis) 
Einl.  8.  33. 

—  (Pseudo-Cl.)  Recogpiitiones  Einl. 
8.  11. 

—  Claudius  134,  8.1  [153];  134,  8.21 
[173]. 

Clemencin,  Diego  134,  8.  3  [155]; 
134,  8.  18  [170];  206;  226;  228, 
8.  23  [307];  280;   290;   379;    419. 

demente,  Conde  de  San  596. 

Climente,  Mi^el  589. 

Cluny  337. 

Cobles  (coplas)  libre  de  43,86;  43, 
93. 

Cobos,  Diego  de  228,  8.  12  [296]. 

Coca,  Alfonsus  Luppi  478,  8. 29 [473]. 

Cocina,  arte  de  513,9. 

Codex  epistularis  2,  1. 

—  Oregorianus  Einl.  8.  8. 

—  Hermogenianus  Einl.  8.  8. 

'  iuris  130,  1;  218,8;   vgl.  53,  76; 
53,  129;  222,  3. 

—  con  aparado  127,  7. 

—  Justinianeus,  s.  Justinianus  Impe* 
rator. 

—  Theodosianus  Einl.  8.  8.  12.  13 

—  processionarius  Ecclesiae  Vicensis 
558,  Heine  124. 

—  liturgici  229. 

—  que  poseia  ei  papa  Calixto  IH. 
553  Vill.  26. 

Co d inet,   Monasterio   de   San    de- 
mente 100;  502  Anf. 
Codi  uns  Georgias  226. 


Cofe  Mminio  Einl.  8.  32;  396. 

—  Jaffuda  Einl.  8.  32;  396. 
Cofradia  (libro  de  la  C.  de  Loret) 

220. 
Cogolla     (Cogulla)    Biblioteca    del 

Monasterio   de    San    Millan    Einl. 

8.23f.;  101;  134,8.57  [209];  229  0.; 

337. 
Coimbra  105.  . 

Collado,  Danvfla  y,  v.  DanvÜa. 
Collationes  artis  g^ammaticae  344, 

41. 

■ 

—  patrum  s.  Cassianus. 
Coleccion  herAldica  329,  5 --8. 
Collectarium  (Collectaneum ,   sive 

orationes  pro  dirinis  of&ciis)  163, 
19;  337,70—71;  382,  18— 19;  393, 
5;  393,  25;  553,  Heine  114. 

Collel  Jaime  142;  198;  553. 

Colmenar  de  Oreja  488. 

—  Juan,  Alvarez,  de,  s.  Alvarez. 
Colmenares,  Diego  de  3108  8. 
ColomÄ  Fidel  Fita  y,  v.  FiU. 
Colon,  Crist<Sbal  423. 

—  Fernando  423  A. 

Colon  na,  Ascanius  Cardinal  382. 
Cat.  Villan.  31. 

—  Guido  de,  s.  Columna,  Guido  de. 
Columella  134,  8.  35  [187]. 
Columna,  Guido  de  53,  2;  53,  82; 

53,  204;    134,  8.  24    [308];    134, 

8.  50  [202];  134,  8.  59  [211]. 
ColYill,D.134,8.4u.7f.[156u.l59f.] 
Comedias  228,  8.  26  [310]. 
Com  es    (Liber    Comitis,    Comicum, 

Comitum,  Commicum,  Comatto,  Co* 

mico),    Einl.   8.  17;    12,  4;   73,  7; 

94,3;  95,10;   108,2;   128,4;  147; 

200,  6;  201,  3;  204,  1;  204,  9;  207, 

4;  223,3;  229;  315,  2;  315,  13;  315, 

17;   316;   372,  2;   375,  6;   389,  2; 

397,  1.  2;  411,  2;  412,  3;  455  Cat. 

Sanzo  4;  455  Berganza  6;  457,  5; 

457  Sisn.  6;  498,  1;    551,  3;  553 

Vill.  28;  568,  1. 
Comestor,  Petrus  40,  32;    109,  54, 

228,  8.  19  [303]. 


26 


YII.  Abhuidlong:    Beer.  H«ndachrifleii8eli4tze  Spamens. 


Co  min  es,  Philippe  d*  Argenton  134, 

8.  60  [212]. 
Commentarium   remm  graecanim 

43,  29. 
Comontes,  Francisco  478, 8.37 [481]. 
Compassiones  collectae  223,  4. 
Compendi  (en  roman^)  53,  14. 
Compendium  Philosophiae  53,  270. 

—  re^ram  gothorum  478,  8.  36  [480]. 
Compilacions   divenea,    Libre  de 

53,  100. 

Compludo,  Biblioteca  del  Mona- 
sterio  de  8an  Jnsto  y  Pastor,  Einl. 
8.  22;  102. 

Comp  osteil  a,  Santjago  de,  Biblio- 
teca de  la  Santa  Iglesia  Catedral 
Einl.  8.  24;  27.  103;  261;  vgl.  391. 

—  Biblioteca  de  la  Universidad  104. 

—  Monaaterio  de  8an  Martin  105. 

—  Capilla  del  cementerio  106. 

—  Capilla  del  Clanstro  de  la  Catedral 
107. 

—  Basilica  de  8an  Juan  y  San  Jorge 
108. 

—  (Tumbo)  229. 

Computo,  Über  de  391, 171 ;  455, 148. 

—  Qnatemiones  de  391,  170. 

—  algorimo  et  espera  127,  25. 
Comptes,  Libre  de  43,  90;  43,  94. 
Conca,  Antonio  206. 

Concejo  de  Madrid,  acuerdos  250. 

Conchanus,  Joannes,  v.  Cuenca. 

Conchis,  Gnillelmos  de,  s.  Guillel* 
mus. 

Concilien  (Codices)  134.  8. 44  [196]; 
274;  315;  344  Cat  Moralesl;  397, 
1;  417  Inv.  Vill.  3;  417  Inv.  ViU. 
6;  417,  Inv.  Perez  12;  478,  8.  41 
[485];  478,  8.  42  [486];  502,  1. 

—  von  Alcali  5. 

—  von  Carrion  91. 

—  von  Celanova  96,  27. 

—  von  Leon  204. 

—  von  L4rida  217. 

—  von  Lugo  222. 

—  von  Toledo  478,  8.  34  [478]. 
~  von  Urgel  502  B. 


Concilios    göticos,    Ausgabe,    478, 
8.  34  [478]. 

—  griechisch  226. 

•^  De  auctoritate  conciliomm  aecan- 
dum  graecos  Einl.  8.  33. 

—  von  Basel  25  (Villan.);  166;  164; 
398. 

—  von  Braga  91;  499. 

—  von  Cördoba  204. 

—  von  Coyanza  68fin.;   109  B.;  486. 

—  von  Ephesos  49,  5. 

—  von  Gerona  48,  2;  154. 

—  y  cortes  de  Leon  68fin. 

—  de  Merida  478,  8.  38  [482]. 

—  von  Nicaea  142,  3. 

—  von  Tarragona  48,  2. 

—  von  Toledo  204;  344,  Cat.  Mora- 
les  1 ;  364,  3. 

—  von  Trient    310,  8;    369;    652,   1 
u.  2;  552,6. 

Concordantiae    Bibliomm     sacro- 

ram  s.  Biblia. 
Concordia,  Perfecta  de  229. 

—  discordantium    canonum,   s.   Gra- 
tianos. 

—  iuris  canonici  502, 13. 
Condestable,  El  libro  del  51,  8. 
Con4zer  sos  propris  defaliments  63, 

137. 
Confesionario  379,16. 
Conquista   de   Ultramar  68,  5.   7; 

228,  8.  10  [294];  228,  8.  21  [306]. 
Conradius  GaUus  134,8.39(191]. 
Consecratione  ecclesianim,  de  553 

Vill.  15;  553,  Heine  31. 
Consell,  Libre  den  53,276. 
Consideratione,  De  379. 
Consolaciones,  Libro  de  134,8.65 

[«7J. 
Constantino,  Estoria  del  Empera- 

dor  134,  S.  50  [202]. 
Constantinopel  Einl.  S.  7;  391. 
Constantinopolitanae  Syuodi  UI 

acta  (graece)  40,  81. 
Constantinus  (Liber  C.)  222.  Fer- 
nando, 4  u.  5. 

—  Julius  Celsus,  s.  Celsus. 


Indiow. 


27 


ConstantinuB    Julius   288,    8.  26 

[309]. 
Constans,  ConcU  von  663  Vill.  10. 
Constitttciones   de    la   iglesia   de 

Barcelona  48,  8. 

—  synodales  diocesis  Caesarau^usta* 
nae  577,  8. 

—  de  los  Cartnjos  246. 

—  Catalauniae,  s.  Catalonien. 

—  Friderici  Imperatoris  63,  200;  63, 
283. 

—  fratrum  Ofdinis  8.  Maria  de  Mer- 
cede  677,  10. 

—  de  los  frailes  de  la  6rden  de  nue- 
stra  8eilora  de  la  merced  (Zara> 
gosa)  677,  16. 

—  synodales  Dioeces.  Nemaus  496,  9. 

—  regiae  63,  108. 

—  8ardiniae  63,  112. 

—  synodales  y  provinctales  213. 

—  de  Tarragona  167;  613,  11. 
Constructtones  II  (una  cum  Ära- 

tore)  391. 
Consneta  197,3;  198;  468,6;  602 
B  10. 

—  del  Monasterio  San  Salvador  de 
Breda  74,  1. 

—  de  Estany  142,  7. 

—  de  Oerona  164;  163,  37^38. 
<-  de  I^rida  393,  27. 

~  de  Pöblet  382,  22. 

—  de  Solsona  468,  4. 

—  de  Ulla  601,  1. 
Consuetudinnm  Liber  466,  103. 
Consuetudines  Catholonie  602,  3; 

602, 69. 

—  feudorum  63,  233. 

—  civitatis  Deidae  49,  3 ;  63,  44.  Vgl. 
a.  Costumes. 

Consultation  medicale  226. 
Contarini,  Simon  607. 
Conteras,  Rosas  y,  s.  Rosas. 
Contreras,   Alfonso   de   134,  8.  63 
[206];  490. 

—  Juan  de  490. 
Conversionc    ot   conversatione    de 

466,  99. 


Copialbuch  (Lumen  domus)  von 
Monteargon  314;  s.  a.  Tumbo,  Be- 
cerro. 

Coplas  181,  12;  19^20. 

Copons,  Pens  de  382. 

C  oral  es,  Juan  Martinez  de,  s.  Mar- 
tine«. 

Corbaria,  Bemardus  de,  v.  Bemar- 
dus. 

Cordier,  Baltasar  134,  8.  21  [173]. 

Cördoba  (Stadt)  Eiul.  8.  16;  36f.; 
88;  412. 

—  Biblioteca  del  Cabildo  de  la  Santa 
Iglesia  Catedral  109;  244. 

—  Archivo  de  los  Canönigos  109  B; 
117;  478,  S.  33  [477]  Anm. 

-~  Capilla  de  8.  Vicente  109  B. 

—  Biblioteca  del  Obispo  110. 

—  Biblioteca  del  Institute  de  segunda 
enseiianza  111. 

—  Biblioteca  provincial  112. 

—  Archivo  del  Cabildo  de  San  Uip<S- 
lito  113. 

—  Archive  del  Ayuntamiento  114. 

—  Biblioteca  de  la  Comisiön  de  Mo- 
numentes 116. 

—  Biblioteca  de  la  Academia  de  Cien- 
das,  Bellas  Letras  y  Nobles  Artes 
116. 

—  Biblioteca  del  Real  Convento  de 
San  Pablo  118. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Fran- 
cisco de  Martos,  Mercennario  119. 

—  (Concil  von)  204. 

—  Alfonso  de,  s.  Alfonso. 

—  Antonio  de  134,  8.  64  [206]. 

—  Gonxalo  de,  s.  Gk)nBalo. 

—  Johannes  de,  s.  Johannes. 

—  Luis  de,  s.  Luis. 
Cerella,  Juan  Ruiz  de,  s.  Ruiz. 
Cornelius  Nepos,  s.  Nepos. 

C  o  r  i  a  s,  Biblioteca  del  Monasterio  1 20. 
CorippuB,  Panegyricus  344. 
Corminas,  Juan  2;  21;  29;  31;  39; 

86;  142;  164;  162;  163;  198;  310; 

382;  391;  422;  467;  648. 
Cornelles,  Andreas  de  632. 


28 


YII.  Abhandlani^:    Beer.  HAodflchriflenBchitz«  Spaaieos. 


Cornet  y  M^,  Cayetano  310. 
Corominas,  Creus  y,  v.  Creus. 
Corona  Monachorum  134,  S.  13[297]. 
Coronacion  de  los  reyes  de  Castilla 

134,  S.50  [202];   134,  S.  59  [211]; 

134,  S.  62  [214]. 
Coronaciones  de  D.  Pedro  IV.  134, 

S.  62  [204]. 
Coronado,  Alonso  36,  19. 
Corral,  Pedro  de  228,  S.  52  [204]. 
Corruptione,  De  53,  139. 
CorsetuB,  Antonius  109,33. 
Cortada  Jaime  46;  382. 
Cort6s  Jnan  Lucas  228,  S.  20  [294]; 

262. 
Cörtes  c<Sdices  de  351,  7u.  20;  481; 

535,  2. 

—  de  Castilla  441,  2—11. 

—  de  Cataluffa  36,  21. 

—  de  Leon  y  de  Castilla  324,  1. 

—  de  Leon  478,  S.  32  [476]. 

—  de  MonEon  572. 

Cortina,  Marques  de  Morante,  Joa* 
quin  Oomez  de  la,  s.  Gomez. 

Corvo,   Guido  de,  s.  Guido. 

Cosmas  Gerundensis  134,  8.39  [191]. 

Cosme  y  Daroian,  San,  Kloster  im 
,Torribiothal*,  Einl.  8.  22;  36;  121. 

—  San  66,  11. 

—  de  Monserrat  553  Vill.  26. 
Costa,  Baltasar  163,40. 

—  Ouillermus  502. 

CoKtanca  Reina,  Gemalin  Fernan- 
do III.  el  Santo  228,  8.  24  [308]. 

Costumes,  Libro  de  (von  Lugo)  222. 

Cotalva,  Biblioteca  del  Monasterio 
122 

—  Archivo  del  Monasterio  123. 
Coupigny  226. 

Courcy  M.  de    (Le    livre  de)    134, 

8.  14  [166]. 
Coussy,  Le  b&tard  de  49, 1. 
Covarrubias,  Diego  de   134,  8.  13 

[165];  279;  406. 
C  rat  es,  Epiütolae  43,24. 
Credo,  De  expositione  Cr.  502,  92. 
Cremona  118. 


I 


Crespi,  Domingo  510;  520. 

Crespo  264. 

Cresciz,  Monasterio  de  San  Cyprian 

124. 
Creus  y  Corominas,  Teod.  125;    566. 
Santas  Creus  125;  467. 
Crist6bal,  Alonso  de  San,  s.  Alonso. 
Cromacius  Ep.  ad  Hieronymum  478» 

8.  33  [477]. 
Cruce,  Antonius  a  5. 
Cruilles,  Marquis  de  305. 

—  Guilaberto  de  163  Anm. 

Cruz  de  los  Angeles  de  Oviedo  (Ornx 
Ovetensis)  344  Cat.  Morales  9  n.  23. 

Csontosi,  J.  134,  8.  61  [213]. 

Cucufate  de  Vall^,  s.  Vall^. 

Cuellar,  Sancho  Velazquez  de,  s. 
Yelazquez. 

—  Joannes  de  204. 
Cuenca  (Stadt)  310. 

—  Biblioteca  del  Instituto  de  segnn- 
da  enseifanza  126. 

—  Biblioteca  particular  del  Obispo 
D.  G6nzalo  Palomeque   127. 

—  Fuero  de  134,  S.  62  [214]. 

—  Obispo  de,  s.  Barrientos  Lope  de. 

—  Alfonso  de  282. 

—  Juan  134,  S.  10  [162]. 
Cuentas  de  la  Casa  Real  478,  8.  37 

[481]. 
Cuento  del  Cabellero    de   Hibemia 
478,  S.  36  [480]. 

—  de  Charlos  Maynes  de  Rroma  228, 
S.  60  [202). 

Cueva,  Juan  de  la  481. 
Cuidad-Rodrigo  167. 
Cuixano,  Miguel  de  502. 
Cuiacius  616  Anm.  2. 
Cumella  de  Puiggurigner,  Antonio 

47. 
Curiel,  Alonso  382,  Cat.  Vill.  24. 
Curtis,  Monasterio  de  la  Santa  En- 

lalia  Eiul.  8.  24;  128. 
Curtius,  Quintus  43,  66;  616,  Anm. 2. 
Cyrillus  Alexandrinus  Einl.  8.  11; 

49,  7  u.  8;  134,  8.  21  [173];  226. 
Cypri  rex  469,4. 


Indices. 


29 


Cypriaii,  Arxipreste  19. 
Cypriantts  Sanctns 204 (Frunim.  II.). 
—  Opera  quaedam    Einl.    S.  11;    16, 
285;  616  Ende. 


Cyprianas     cena     napüarum    344, 

21. 
~  EpUtalae  134,  S.  44  [196]. 
—  Abt  von  Cardefla  88. 


D. 


Dahu  Felix  204. 

Dalmaccs  y  Rof),  Igiiacio  49. 

Dalmatius  de  Muro,  Archiepiscopus 

CaesaraugiLstaiius  49,  12. 
Damas,  Libro  de  181,11. 
Damasus  (Summa)  222,  14. 
Damiau,  San  66,  11.  S.  a.  Coiime  y 

Damian. 
Damianns  Abbas  88,  4. 
Damiano,  Petrus  639. 
Danielis  visiones  602,  4. 
Dante,  Alighieri  43,7;  67,46;  134, 

S.  39  [191];  134,  S.  49  [201];   134, 

S.  60  [212]. 
Danvila   y  Collado,    Manuel   Einl. 

S.  3.  269;  266. 
Danza   general    de   la  Muerte   134, 

8.  60  [202]. 
Dar  es    Phrygius    (Historia    troyana) 

478,  S.  36  f.  [480  f.]. 
Darm ar ins,    Andreas    134,    8.   13 

[165]. 
Daroca,   Archive  de  la  Comunidad 

129. 

—  Biblioteca  de  los  Templarios  Einl. 
8.  31.  130. 

—  Archive  de  la  colcgial  de  Santa 
Maria  la  Mayor  131. 

~  Constitntiones  de  134,  S.  62  [214]. 

—  Puero  von  134,  8.  42  [194]. 
David  602,  4. 

DAvila  y  Saavedra,  Joseph,  Maldo- 

nado,  s.  Maldonado. 
Davillier,  Charles  de  226. 
Daulanus  Presbyter  21,6. 
Daynnicr,  Bertrando  610. 
Daza,  Juan,  Bischof  v.  Oviedo  344. 
Deca,  Pedro  222. 
Decia  (Archidiaconus  von)  222. 
Decisiones  Kote  602,  130. 


Declaraciones  de  cardenales  417, 
Inv.  Perez  16.  17. 

D  e  c  r e  ta,  Decretalia,  Decretorum  Ca* 
sus,  Expositiones  (Qlossaria)  Decre- 
torum, Apparatus  Decretorum  16,1; 
26;  40,  36;  40,  67;  63,  170;  63, 
192;  53,  208;  109,  10;  109,  38; 
127,1;  127,10;  163,41;  163,60; 
134,  8.  14  [166]  0.;  218,  6;  222; 
222,  1;  222,  2;  222,  6;  337,  23; 
387,  103  —  104;  386,  1;  465,  19; 
602,  1;  602,  9;  502,  28;  502,  60; 
602,  100;  602,  118;  626;  663,  Heine 
16  und  17. 

—  novas  663  (Calv6);  663,  17. 
Dedicatione,  libri  de  663,    Wilara 

62,  63. 
Defalimens,    Libre  de  con^xer  sos 

propris  d.  63,  137. 
Defensa  de  Virtuosas  mujeres  228, 

8.  14  [298]. 
Degui,  Pedro  310. 
Delgado,  y  Venegas  Francisco  117. 

—  Juan  de  Dies  de  la  Rada  y,  s. 
Rada. 

DelgrÄs,  Antonio  Alveri,  s.  AlverA. 
Deliberationes  capitulares  213. 
Delisle,  Löopold  Einl.  8.  25.  26.  30. 

42;  891;  466;  461;  638. 
Delitzsch,  Franz  6. 
Demosthenes  Einl.  8.  11.  43,   10; 

398,  3;  426;  448,  2. 
D  e  n  i  a,  Biblioteca  particular  del  Pres- 

bytero  8r.  D.  Roque  Chabas  132. 
Denifle,  Heinrich  25  c;  37  A;  495. 
Denk,  V.  M.  Otto  290. 
De  Ponte,  s.  Despont. 
Derccho,  Libros  de  641,  10 — 14. 

—  Canon ico  642,  4. 

—  civil,   Libros  de  663,  Tavartet  1. 


30 


yn.  Abhandlnng:     Beer.  Hondaelirifteiiscb&tfe  Spuiiens. 


Derembourg,  Hartwig   134,  8.  62 

[214]. 
Derivationes  337,  8;  465,  160;  456 

Aasleih  verz.  17. 
Desclot  Beraard  134,  S.  32  [184];  134, 

S.  49  [201];  228,  S.  11  [295];  229; 

382,  Cat.  Villan.  16. 
Desdevises  Du  Dezert,  6.  43. 
De 86 OS  Mundanoft  67,  85. 
Desiderius,  genannt  Erasmus  von 

Rotterdam,  s.  Eraamaa. 
Des  Poal,  Romeo  361,  1. 
Despont    Raymund,    Bischof    525; 

669. 
Despuig,  Graf  r.  Montenegro  363. 
Destorrens,  Celestl  36,25;  382. 
Devocionario  34,1;  41;  46,2;  47 

55;    110;    226;    228,    8.  21    [305] 

229;  269;   260     263;   328;   329,2 

379.  8.  a.  Horae  und  Precum  Über. 
Dexter,  Flavios  Lucius   134,  8.  14 

[167];  677,  26f.;  696. 
Deza,  Luis  Maria,  Ramirez  y  de  las 

Cazas,  Y.  Ramirez. 
Dezert,  s.  Desdevises. 
Diago  26. 
Dialogoram  Über  95,  16;  s.  a.  Qre* 

gorius. 
Diario  de  Santo  Domingo  de  Zara- 
goza 677,  49,  60. 

—  von  Pöblet  382. 
Diaz  Jimenez,  Eloy  204. 

—  y  Sanchez,  Francisco  466. 

—  de  Toledo  Pero  134,  8.  28  [180]; 
228,  8.  26  [309];  382  Cat.  Villan.  7. 

—  Aiejandro,  Vidal  y,  s.  Vidal. 
Diccionari,  (Theolog.  TracUt,  ca- 

taUaisch)  68,  28. 
Dicta  sapientnm  en  roman^  68,  90. 
Dictinio  San,  Monasterio  138. 
Dictionarium  arabicum   417,  Inr. 

Vill.  2. 
Dictum  profeUe  63,  17. 
Diego  de  Astigia  134,  8.  30  [182]. 

—  del  Crsar,  Pray  134,  8.  70  [228]. 
Dieguez,  Lorenso  184,  8.  86  [188]. 
Dietari  de  variea  coaca  608. 


Dietari  de  la  ciatat  de  Oirona 
50,4. 

Dietario  del  capellan  del  rey  D. 
Alfonso  V.  613,  13. 

Dietarios  antiguos  del  Municipio 
de  Barcelona  31. 

Dietrichstein,  Franciscas  Cardina- 
lis de  382,  Cat.  ViUan.  33. 

Diez,  Manuel  40,86;  613,4. 

—  de  Aux,  glossator  612. 

—  Mosen  Rodrigo  613. 

Didacus    Roderici,    Presbyter   Sal- 

mantinus  466,  6. 
Diffinicions  63,  121. 
Digest a    (et   Apparatus  in   D.)    63, 

209;    63,  224;    68,  257;     109,  25; 

127,6;   163,62;   218,4;   222;   602, 

66;  563,  Heine  18. 
Dignus  (Apparatus)  602,  128. 
Dilimost,  Caqui  (Moro  de  Segovia) 

379,  19. 
Dini,  Leonardo  de  63. 
D  i  o  n  (Historia  Oothornm)  Einl.  8. 30. 
Diogenes  Laertias  43,  66. 
Dionis,  Don,  Rey  de  Portugal  485. 
Dionisio  Rabi  Moysen  127,21. 
Dionysius  40,  7. 

—  Africanos  86,  6. 

»  AreopagiU  306,  5;  416,  12. 
Di  OB,  Fernando  de  222. 

—  Juan  de  134,  8.  32  [184];  228, 
8.  4  [288]. 

Dioscorides  616 fin. 
Directorium  vitao  humanae  (Calila 

et  Dimna)  134,  8.  47  [199];  379,  7. 
Dirivationes,  s.  Derivationes. 
Dirksen,  H.  E.  Einl.  8.  13. 
Disciplina    clericalis,    s.    Alfonao, 

Pedro. 
Discordia  dels  Sicilianii  contra  als 

francesos  63,  46. 
Discursos  politico«  677,87. 
Dispositos  (libros)  663,  Wilara  9 

bis  11. 
Disputacion  entre  el  Caerpo  y  el 

Alma  229. 
Distinction  am  Liber  307,2. 


31 


DitK  de  dWcnet  filosofi  en  romaiui 
53,  101. 

—  de  JhesD-Chrüt  e  doctora  (cata- 
lanitcb)  6S9,  7. 

DinarnaU  (Dinrnid,  Diorao)  79,2; 
118;  466,3. 

—  Tan-aconeoie  469,  1. 
Dinrnarnm    et  noctium    Über  4bS, 

42. 
DixtingaR,  PTesbjter  233. 
Doee  Sabioi  Ubro  de  loa  IS4,  8.  46 

[198];  238,  S.  10  [S94]. 
Doctrina  Chrutiana  391,  SS. 

—  motal  de  princeps  e  daltres  »eajoT* 
{regiAan)  &3,  üb.  26». 

—  Novitiarum.  De  141,6. 

—  pneril  (Doctrina  pro  pueria  eccle- 
xiae  Paruienüa?)  63,210. 

—  compendiona  de  rinror  joatament 
84. 

DoctriDale  40,  18;  40,43;   67,90; 
67,  «2. 

—  cnm  compato  466,  148. 
Doctrinechritienne  Livredela  608. 
Doctrine  d'amea  63,47. 

Doli  de  CaateUar,  Uaitin  677,36. 
Domenecb,  Jwme,  86,8;  618. 
DomiDKo,  St.  d«  1«  Calsada,  b.  Cal- 
■ada. 

—  D.,Praabiten>  UongedeAlaon681. 

—  Abt  Ton  OSa  337. 

—  Santo,   Abt  Ton   Silo*   446,   Ber- 


Dominicus,  Sanctns  4S6,  163. 

—  abbaa  164. 

—  abbaa  Sileiuia  466. 
Douacionei,  Libros  de  337. 
Donatai  Biiil.  8.  II; 26; 29; 34. 330, 

1;   aaO,  11;   391,   172  —  175;    893, 

14;  61«  Aniii.2. 
DoniDO  PreabTter  411. 
Dorer,  Edmund  2B0. 
D'Orleaus,  Monsei^enr  49,  1. 

—  Jaqnet  49,  1. 

Dormer  Einl.  8. 40.  134.  S.  19 [171]i 

605;  614;  616. 
Dotpitalna,   Jacobtu,    i.    Hoapllal 

Doiy,  R.  Ein).  S.  44. 
DravontiuB  Einl.  a  18;  S85;   344, 

36. 
Dreaiiel,  R,  Einl.  8.  IZf. 
Druiiaii,  Ouilletn  40,83. 
Dnbflk;    Victor,   Graf,   Einl    8.  3; 

226. 
Dncy  49,1. 

Dd  Deaert,  t.  DeadeTises. 
Dujardin  229. 
DuQ«  Scotnx  Einl.  S.   38.    109,  41; 


Dnodenari  {Libro  qne  se  llama)  80, 

80. 
Dnrandni,  Gailelitiiu  67,  108;    109, 

30;  134,  S.  14(166];  163,46;   385, 

6;  602, 5  n.  lOS;  633  Heine  10  d.  26. 
Daraino,  Rodericai  de  478,  8.  29 

1478]. 
Dnrro,    S.   Maiia  de   466,    Analeib- 


Eberardos      Bethnnenaii     Oraecia- 

mni  (?)  63,  49. 
Ebert,  Adolf  134,  S.  12  [1«4];   134, 

S.  66  [207]. 
BbredinensiB    ArchiepiMOpna ,    i. 

Gnilolmns  de  Handagoto  ilre  Uan- 

dagozzo. 
Eccleaiaiiticap  Sanctae  Über  844, 

19. 


EcheTerria,  Juan  de  176f. 

Ecija  Di(^  de  187. 

Eclipie  L'  63,  142. 

Eclipais  solU  Über  63,54. 

Ecta  ViU  124. 

Edward»  Edward  Einl.  8,48;   134, 

8.  48  [196];   134,  S.  56  [208);   22«; 

S88,  8.  8  (292). 


Iadic«B. 


33 


Escritores  cristijuios  (Miximu  de 

los)  252. 
Escrivano,    Juan,   Canonicus    von 

Lugo  222. 
Escuda,  Melchor  de  445. 
E  send  er,  Juan  Francisco  598;  613. 
Escudero  de  Barona,  Felix  446. 

—  Matfas  481. 

—  de  la  Pefia,  Josö  Maria  24  B;  134, 
S.  59  [211];  228,  8.  21  [305];  233; 
500. 

Eslonza   Monasterio  de  San  Pedro 

Einl.  S.  26.  —  140. 
Espejo  de  damas  181,  10. 

—  de  verdadera  nobleza  228,  8.  14 
[298]. 

Esp^s,  Diego  de  571;  573;  574;  599. 
Espinola,  Caspar  298. 
Espin 68  del  Fi,  Carlos  204. 
Espositorios  197,21. 
Espozalizi  de  nostra    Dona  Santa 

Maria,  verges  e  de  Josep  423  B. 
Esquerra  de  Bozas,  G^ronimo  591. 
Esquivel,    Miguel  de   Portiila,    v. 

Portilla. 
Estadella,  Canonicus  25  C. 
Estamento  de  Caballeros  351,21. 
Estany,  Biblioteca  de  la  Iglesia  de 

SanU  Maria  142. 
Estats  du  Duc  de  Bourgogne  134, 

8.  14  [166]. 
Estatuts  Libro  de  (Gerona)  155. 
Estella  (Stadt)  143. 

—  Biblioteca  del  Monasterio  143. 
Estepa,  Archivo  del  Cabildo  144. 

—  Pedro  Femandez,  s.  Femandez. 
Estimulo  del  Amor  134,  S.  54  [206]. 
Estivalia  391,  8  u.  9. 
EstopafiA,   Iglesia   de   San  Martin 

Einl.  S.  27;  145. 
Estrella,Cristobalde  184,S.16[168]. 
Estremera  5. 
Estuiliga,  Cancionero  de  228,8.  12 

[296];  228,  8.  21  [305]. 
Etherius  Episcopus  95,  28;  417  luv. 

VtU.  3;  478,  8.  34  [478];  228,  S.22 

[306];  344  Cat.  Morales  4. 
8itsiiiigsb«r.  d.  phil.-hist.  CL  CXXXL  Bd. 


Etymologiarum  libri,  s.  bidorus. 
Eucherius  478,  S.  42  [486]. 
Euclides  127,  30. 
Eugenius  II.(III.)8anctus,Epi8eopus 
Toletonus  Einl.  8.  9;  15.  88,  4. 

—  Opera  121,  10;  344,  28. 
~  Carmina   134,    8.  67   [219];    204; 

478,  8.  42  [486]. 

—  Hymnus  in  laudem  S.  Aemiliani 
417,  Chron.  Per.  10. 

—  Dracontii  operum  supplementum 
285;  vgl.  344,  36  Anm. 

Eugippius  Einl.  8.  25.  391,  94. 

Eugui,  Garcia  de,  v.  Garcia. 

Eugttilaz  Yangas,  Leopoldo  180. 

Eulalia,  Sancta  Barcinonensis  25; 
88;  455;  478,  8.  33  [477]. 

Eulogius  von  C6rdoba  Einl.  8. 19f. ; 
36;  37.  344;  s.  a.  Alvar  v.  Cöidoba. 

Euphrasius  Sanctus  5. 

Eura,  Agustiu  38,4. 

Euripides  Tragoediae ,  griechisch 
398,  5. 

EusebiuB  Caesariensis  Einl.  8.  12; 
29;  5;  43,  69;  95,  22;  184,  8.  51 
[203];  315  Anm.  4;  344  Cat.  Mo- 
rales 23;  535;  535,  3.  Vgl.  a.  Hi- 
storia  ecclesiastica  u.  Hieronymus. 

Eustacio  (Placidias)  Caballero  134 
8.  50  [202]. 

Evangeliarium  5  (Evangelista- 
rinm)  315,  11;  337. 

—  catalanisch  529, 14. 

—  (Evangelios  moralizados  de  los 
domingos  de  todo  el  afio)  379,  13. 
Vgl.  a.  BibUa,  Evangelia. 

Evagrius    (Epistolae)    478,    8.  42 

[486]. 
Ewald,  Paul, Einl.  8.9;  21;  45.  —  4; 

24;  134,  8.  9  [161];  134,  8.  11  [163]; 

134,  8.  36  [188  f.];  134,  8.  61  [213]; 

134,    S.  66  f.   [218  f.];    196;    219; 

228,  8.  14  [298];  228,  8.  17  [301]; 

228,  8.  22  [306];  228,  8.  27  [311]; 

229;  244;  318;  348;  344  0.;  478, 

8.  42  [487]  u.  0. 
Ezameron,  s.  Hezameron. 
7.  Abb.  3 


34 


yn.  Abhandlang:     Beer.  HandBcbrifteiiBch&lze  Sptniens. 


Excerpta  de  libris  antiquomm  pa- 

trum  563,  Heine  35. 
Excitatorium  mentis  ad  Dominum 

(catalanisch)  629,6. 
Exea  y  Talayero,  Luis  de  605. 
Exemplis,  El  libro  francös  d*  51, 19. 
Exemplos,  Libro  de  los,  Einl.  8.  38; 

228,  S.  21  [305]. 
E  X  e  m  p  I  a  ad  omnem  materiam  543, 3. 
Eximius,  Archlpresbyter  101. 


Eximenis    Francisco    40,  77.     78; 

49,  6;  49,  9;  134,  8.53  [205];  2SS, 

S.  23  [307];  354,  2;  382  Cat.  VU> 

lan.  28. 
Eximplis,  s.  Exemplis. 
Exortacion   de  la  paz  228,  &   14 

[298]. 
Expositum  (in  Psalmos?)  71,8. 
Eymerich,  Nicolas  161,  15;  472,  2. 
Ezra,  s.  Hesra. 


F. 


Fabana  (Gau)  66, 11. 
Fabianus,  Sanctus  481. 
Fabitts,  Qttintus  68,  6. 
Faci,  Boqne  Alberto  591. 
Face  ins  Bartolomaens  354,  3. 
Facnndus  Sanctus  233. 
Fadrique,  D.,  Infante  282. 
Faits  de  Jesus  Christ  53,  40. 
Falkenstein,  Carl  134  S.  6  [158]. 
Fastidius  134,  8.  67  [219]. 
Fatio-Morel  Alfred,  v.  Morel. 
Faust  US,  Sanctus  75. 
Faxardus,  Ludoyicus  134,  S.  8  [160]. 
F6  de  Bogota,  SanU-  110. 

—  6er6nimo  de  Santa-  393,  28. 
Febo,  Caballero  del,  Aventuras  613. 
Febrer   Andres    134,    8.60    [212]; 

306. 
Fechos,  Libro   de   los    228,    8.  10 

[294]. 
Feder icus,  s.  Fridericus. 
Feijöo  589. 

Felicitate  paradisi,  de  197,  19. 
Felipe,  Fray  (Miniator)  478,  8.  37 

[481]. 

—  de  San  Juan  560,  Fray. 
8.  a.  Philipp. 

Felix,  8.,  (Urgel)  Kloster, Einl.  8.  24; 
146;  502. 

—  San,  y  los  Macabeos,  Biblioteca 
del  Monasterio  147. 

—  presbyter  108. 

—  Sanctus  229;  417,  Chron.  Per.  6. 

—  Libro  de  67,  60. 


Ferdinand  (Fernando)  I. ,  von 
Gestenreich,  römischer  Kaiser  5; 
228,  8.  23  [307];  478,  8.  30  [475]. 

—  I.  von  Castilien,  el  Magno  68,  2 ; 
104;  105;  124;  134,  8.  72  [224]; 
206;  228,  S.  22  [306];  379. 

—  m.  (n.)  von  Castilien,  el  Santo, 
Einl.  8.  28.  30;  134,  8.  37  [189]; 
189  Anm.;  228,  8.  211  [308];  449; 
Tgl.  222. 

—  lY.  (m.)  von  CastUien  134,  8.  33 
[185];  279;  301. 

—  V.  (n.)  von  Aragon,  el  Cat<(lic4>, 
Gkmal  Isabella  der  Katholischen, 
Einl.  8.39.  100;  134,  8.  35  [187]; 
134,  S.  54f.  [206f.];  346;  417,  Inv. 
Vill.  4;  486;  500;  616. 

—  de  Aragon,  Duque  de  Calabria, 
Einl.  8.  38;  233;  305. 

—  de  Aragon,  Arzobispo  de  Zaragoza 
580. 

—  Arzt  und  Schatzmeister,  der  Kirche 
▼on  Lngo  222. 

^  Diego  109. 

—  de  Aenre  40,  91. 

^  Martini,  Archidiaconus  Ton  Lugo 
222. 

—  de  Medina  134,  8.  61  [203]. 

—  de  Mesa,  s.  Mesa. 
->  de  Valencia  229. 
Fernandez  (Buchhändler)  497. 
->  Andi^  228,  8.  7  [291]. 

-^  Basco  488. 

—  Fernando,  Canonicus  Ton  Lugo  222. 


3ö 


FernaadeE  Johann  36,  T. 

—  Jnan,  Cnm  de  U  Captlla  de  S«n 
Pedro  de  Toledo  490. 

—  Lope  134,  S.  Gt  [306]. 

—  de  AngMio,  HftTtin  109  B. 

—  de  Castro  536. 

—  de  Estepa,  Pedro  478,  8.  26  [472]- 

—  Fcrrera,   Alfomto  228,   8.  7  [291). 

—  Franco,  Jnan  481, 

—  Gnerra  j  Orbe,  Aareliiao  103;  489. 

—  de  Herodia,  Juan  228.  8.  20  [804]; 
228,  8.  24  [308). 

—  de  Hijar  j  Heredia,  Juan  Prao- 
ciBFO  CriBt«val  583. 

—  Montai'ia,Jo96l34,S.  &7ff.[209ff.]. 

—  do  Navarrpte,  Martin  134,  8.  9 
[16t];  134,  8.  40  (192);  228,  8.  T 
[291];  276;  439. 

—  de  Oviodo,  OoDcalo  de  134,  8.  61 
[213]. 

—  de  Qiiiflone«,  Baltasar  5, 

—  de  Ion  Riog,  226  A. 

—  San  Roman,  Ednardo  268. 

—  Vallejo.  Felipe  S84. 

—  de  Viedma.   Bartolomä  Garci  de, 

—  de  Villaherino  j  Qarcia,  Francisco 
694. 

Fernandi  Bodericus,  *.  Eodericus. 
Ferrario»  Michael  134,8.28(180]. 
FerreT  Bonifacius  386  f. 

—  Caatelli  9ö. 

—  Juan  Baimnndo  49,  2. 

—  Pedro  386. 

—  ViDcentina  295;  387-,  387,4. 
Ferrera  Alfonso  FemandeE,  s.  Per- 

nandci. 
Ferreiro  Antonio  Lopes,  b,  Lopez, 
FerreiraGordo,  JoaqDim  JoBJ.EiDl. 

S.  42;   138,  8.  36  [187];  223,  8.  4 

[288];   228,  8.  27  [311];   S66;  26Ö; 

279;  291. 
FerriE,  Cardensl  466,6. 
Fertun   Dat,  Francisco   Poiuelo,   s. 

Poiuelo. 
FestiTitatibDB  Ecdetiae,  De  602, 


Festus,  SeituB  Pomp.  163;  440,10. 

—  Hufus,  s,  Bufui. 

Fide,  De,  über  465,  93;  456,  Atu- 
leihven,  7. 

—  8.  Trinitatis,  De  103.  8.  a.  Ful- 
f^ntina, 

Fierville,  Charles  EinI,  8.  44;  134, 

8,  60  [213];  226;   228,  S.  16  [300]; 

228,  8.  26  [309];  478,  8.  3»  [483]; 

608. 
Fiestas,  Libro  de  las  879,  1, 
Figueras  Biblioteca  dsl  Moaasterio 

de  loa  Capuchinos  148. 
Filhol,  Francisco  492, 
Filäaofas,    Libro  de   (castilianisch) 

53,275,  vgl,  68,270, 
Fines  de  fiesta  228,  8,  26  (310). 
Finojosa,  Qonialo  de,  s,  Mnnaz  de 

Finojosa. 

—  OondUalvae  de,  Bischof  v.  Baifos 
77;  134,  S,  64  [216];  280. 

Fischer,  Christian  August  228,8.  6r. 
[289  f.];  608. 

Fisica  de  avea  127,40. 

Fita  j  Colomä,  Fidel  Einl.  8.  3;  26; 
103;  134,  8.  62  [814];  204;  836; 
238,  S.  17  [301];  228,  8.  20  [304]: 
329;  835;  249;  S43;  344  Cat.  Mo- 
ral es  32  Anm,;  349;  418;  424;  426: 
463;  456  Anm,;  478,  8.  86  [470]: 
478,  8.  30  [474]  Anra.;  478,  8.  41 
|48S];  499;  620;  636;  S56;  671. 

Flandern  4S6 Anm, 

Flagioii  Fernando  154. 

Flamnaco  (locus  dioecesia  Buthe- 
nensis)  610,  4, 

Flavias  Joeephut,  ».  Josepbnt  Pia- 
Flore  nti  na  8ancta,  Epitaph 
BerganEa  4.  Tgl.  134,  8,  8 

Florentins  109,73. 

Floreni  53. 

Flores  evangelionun,  v.  Bil 

—  de  le«  istorias  63,  8S. 

—  legnin  63,  146. 

—  de  las  loyes  134,  8.  62  (8 
16. 


36 


YII.  Abhandlang:    Beer.  HandachriflengcKUie  Spaniens. 


Flores  de  Philosophia  134,  S.  46 
[198]. 

—  Sanctoram  51;  53,  179;  67,  101; 
109  B;  117,  2;  197, 11;  379,  6;  455, 
81;  502,108;  541,8;  567. 

—  Migaol  de  577,  11  Anm. 
Floretes  e  d'amoretes,  Libre  de  les 

34,2. 
Florez    Vicente,    Fray  134,    S.  16 
[168] . 

—  de  Setien  y  Huidobro,  Enrique, 
Einl.  S.  19;  41.  4;  5,  18.  19;  46 
75;  77;  88;  90;  95;  109  B;  117 
134,  8.19f.  [17lf.];  134,  S.24  [176] 
134,  S.  53  [205]  Anm.;  150;  153  f. 
163;  200  f.;  226;  244;  269;  274 
306;  309;  337;  344;  397;  412;  461 
478,  S.  32  [476];  478,  S.  36  [480] 
478,  8.  42  [486];  486;  502  B;  549 
a.  ö. 

Florus  36,4;   134,  8.  29  [181];  382 

Cat.  Vill.  12;  398,6. 
Fognet,  Ramon  473. 
Foix,  Conde  de  51;  51,  20;  53,  184. 

—  Condesa  de  (Infanta  Jaana)  51; 
53fin. 

Foncubcrta,  Trinidad  de  49. 
Fonfrida  (Kloster)  581. 
Font,  Johannes  49,  2. 
Fontanal 8,  Manuel  Büla  y,  s.  MilA. 
Fontanet    Iglesia    de    San   Martin 

Einl.  8.25;  148. 
Fontclara  Hieronym  Real  de   158. 
Foradada    y    Castan,    Jos^    478, 

8.  26  [470] ;  478,  8.  39  [483]. 
Ford  Richard,  Einl.  8.  42;  134, 8.  43 f. 

[195f.];  206;  226;  228,  8.  8  [292]; 

344. 
Forma  induendi  noritium  469,3. 
For  mas  ö  imagines  de  los  cielo«  134, 

S.  49  [201]. 
Formula    novitiorum  Bonaventurae 

69,2. 
Forroulae  vitae,  s.   Martinus  Bra- 

carensis. 
Formulario  de  las  cosas  de  Sicilia 

616,  8. 


Fortalicium  fidei  543,6. 
Fortis,  Episcopus  Asturiensis  1^. 
Fortunatus     Yenantius      HonoriuF 

Clementianus    142,  4;     337     (viU 

HUarü). 
F  o  r  t  u  n  u  8  Episcopus  Legionenses  1 5 ; 

418. 
Forum,  s.  Fnero. 

Foscarini  Marco  134,  8.  24  [176]. 
Foa,  Oarcia  de  la,  y.  Garcia. 
Fraga,  Michael  de  (Frater)  525. 

—  Bartholomaeus  525. 
Francisco  de  Navarra,  Bischof  ▼on 

Badajoz,  Erzbischof  von   Valencüi 
40,90. 
Franciscus  Aretinus  168. 

—  de  Mayronis  502,  86. 

—  Pelegrinus  502,  120. 

—  Ximenius,  s.  Ezimeniz,  Francisco 
de. 

Francemirus  Presbyter  416. 
Francisque  Michel,  s.  Michel  Fran- 

cisque. 
Franc o,    Juan   Femandez,   s.    Fer- 

nandez. 
Franco  Vicente  521. 
Franz  I.  von  Frankreich  167. 
Fredesval,  Biblioteca  del  Convenio 

de  Jer<Snimo8  160. 
Fredoli  Berengarius,  s.  Berengarias. 
Frias  (HUtoria  de  Cardefia)  88. 

—  Lorenzo    478,    8.  27  [471];    478, 
8.  35  [479]. 

—  Duque  de  267. 
Frictosus,  Miniator  104. 
Fridericus  Barbarossa  53,283. 

—  n.    Rex    Aragoniae     et    Siciliae 
(Oesta  8iculorum  sub  F.  rege)  616, 7. 

Froila  206. 
^  Rex  344. 
Froilanus,  Episcopus  121. 

—  Princcps  344,  Cat.  Moralos  15. 
Fronile  (Vcremundi  II.   uxor)  207. 
Fronimianus  presbyter  417,  Chron. 

Per.  10. 
Frontinus  Julius  67,  18;   127,  18; 
882  Cat.  Villan.  U  und  18. 


37 


(16»]. 


iBArd,  histoires  de  tSt, 


II  222. 


Frojie  (Frajl«i)  Exemena  224. 
FructuonaB,   Sancttu  14;   90;    102; 

344,  Cut.  Horalos  8. 
FraeU  I.  Key  (763)  344,  Cat  Mora- 

les  15.  n.  344,  Cat.  Horales  16. 
Frnnimiitiias,  Abt,  Ein).  8.  IG. 
Frunimiua  I.  BpiscopnB  Le^onensin 

204;  GS8. 
—  n.,  Einl.  8.  S2;  204. 
Fuenlabrada,     BiUtaaar    de     131, 

8.  22  [IT4]. 
PaeDt  Sanco  228,  S.  86  {300]. 
Faente,  Ticent«  d«  La,  h.  LafiieDte. 
Fnente-el-Sai,  Julian  de  136. 
FaeDterrabia,   Arcbivo  del  HoDi- 


cipi. 


161. 


>  (Fneroa,  Fneros  y  privil^os. 
Forum,  Libro  de  FueroB,  Cädice  de 
Fueros)  10;  134,  S.  42  [194};  134, 
8.  44  [196);  194,  8.  62  |214];  331; 
346;  4*1,  2—11. 

—  Jatga  (Forum  Judicum)  68  fin. ; 
101;  127,  16;(IatemUch)  134,  8.  44 
[196];  134,  8.  66  [2181;  134,  8.  63 
[!16];  194;  199;  206;  2S8,  S.  22 
[306);  S30;  323;  326;  (lateinUch 
und  a1tapani«ch)  478,  8,  32  {il»]; 
486;  663  Ende.  (Aoigabe)  478,  S.  34 
[478].    8.  «.  Judices  Liber. 

—  deAragon&71;681i6S9;694;612. 

—  von  Jaca  681. 


Puero  de  D.  Jaime  620. 

—  de  Le<tn  SS6,  4. 

—  de  Mojk  319. 

—  de  Oviedo  846. 

—  de  Sobrarre  Ö8I;  605. 

—  de  Valencia  63;  222;  623. 

—  Vitale  681. 

—  de  Zamora  288,  8.  20  [304]. 
Fuertes  Acevedo  344. 
Fugitivns  222,  7  and  11;   &02,  29. 
Fnlgentini    Episcopna   Astigritanns 

(von  Eeija). 

—  DefideincarnatloniifiliiI>eil09B; 
134,  8,  67  [219].  Vgl.  661,  14. 

—  In  Pialterium  comm.  337.  Vgl.  a. 
Fulgentins  Ruspensls. 

—  EpiBCopos  RuHpeneis. 

—  Oper«  aliquot  663,  Vill.  19. 

—  De  fide  S.  TKniUtis  232  B  Ende. 
663,  Heine  102. 

—  Vgl.  a.  Eiul.  8.  16;  23;  219;  244. 
FnllauH    y    OoniabreE ,    Francisco 


B  y  Fuater,  Joaquin  SB*, 


Fnstagn« 
28. 

—  y  Foater,  Jaime  60. 

FuBtär,  Juato  Pastor  348;  518;  583f; 

683;  631. 
Faster,  PIAcido  AgniU  y,  v.  Agnilö. 

—  Mariano  Agnilö  j,  v.  Agnilö. 

—  Jaime,    Fustagueras  y,  v.   Fusta- 

—  Joaquin,  FuMagneras  y,  v.  FuHta- 
pieras. 


Qachard  Lonls  Prosper,  Einl.  S.  42. 
44;  134,  S.  2  [IM];  134,  8.  9  [161]; 
134,  8.  11  [163];  134,  8.  13  [165]; 
134,  8.  14  f.  [166  f.];  134,  S.  40f. 
[19Sf.];  134,  8.  43  [195];  134,  8.  68 
(2IO]i  226;  228,  S.  7  [291];  228, 
8.  16  [899];  888,  S.  23  [301];  228, 
8.  27  [311];  289  S.;  240;  456. 

Oades  Domingo  S12. 

Ga!i>  JoSo,  Ribeiro,  s.  Ribcim. 


iias(In«titutioneg),Einl. 

■  Icerin  de  VilUnova  G 
aiceran  Caconta,  a.  Cai 
aleaa  Francisco  441,69 

■  leDS  Johan  34,  0. 

■  lenus  53,75;  67,66;  ' 
aiicia    103  B;    134,    8. 

344,  Cat.  Mortlea  11. 
alindez  de  Carbayal,  Ih 
S.  32  [184]. 


\ 


38 


yn.  Abhandlung:    Beer.  HandschriftenscIi&tM  8pMi«m. 


GalUrdo,  Bartolom6  Jos^  228,  S.  14 
[298];  228,  8.  27  [Sil];  240;  268; 
270;  423  B. 

Gallinero,  Manuel  577,45. 

Gallioti,  Albertus  502,53. 

Galterius  Anglicus,  s.  Gualterus. 

Gdlvez,  Didacus  de  423  A. 

Galzeran  de  Castro,  de  Aragon  y 
Piu6s,  Conde  de  Guimeri,   Gaspar 

133,  Anm.  579;  600. 
Gamero,  Antonio  Martin  480. 
Gamiz  (Licenciat)  478,  S.  31  [475]. 
Gandia,  Archivo  de  la  Igl6sia  cole- 

gial  152. 

—  Kloster  S.  Pedro  152  Anmerk. 

—  Conventus  fratrum  minorum  152 
Anmerk. 

Ganfredus  Guillelmus,  Presbyter 
und  Thesaurarius  von  Gerona  154. 

Gaona,  Juan  Luis  Jaciento,  s.  Ja- 
ciento. 

Garci-Fernandez  de  Viedma,  Bar- 
tolome  489. 

Garcia  Juan  134,  S.  50  [202];  229. 

—  Juan  Catalina  185. 

—  de  Eugiu  134,  S.  43  [195];  134, 
S.  52  [204];  134,  8.  65  [217];  228, 
S.  12  [296]. 

—  de  la  Foz  204;  206. 

—  Joaquim  Ibafiez,  s.  Ibaüez. 

—  Francisco  Fernandcz  de  Villa- 
herino  y,  s,  Fernaudez. 

—  de  S.Maria,  Alvaro  134,  8. 53  [205] ; 

134,  8.64  [216];  435,2. 

—  de  Santa  Maria,  Pablo  Einl.  8.  33. 
75;  134,  S.  52  [204];  228,  8.  12 
[296];    228,  S.  19  [303];  232;  370. 

—  Gonzalo  228,  S.  14  [298];  610; 
613;  616. 

—  y  Osso,  Gcronimo  585. 

—  Pnyazuelo,  Martin  615. 

—  de  Resa,  üiineu  594. 

—  Ximenez  de  Ayerve  605. 
Gardacors    de    uostra   Dona    Santa 

Maria  423. 
Gargallo,  Maestro  Josef  583. 
G a r i d eil u s  Ma.scharosius  130. 


Garrido  Pedro  435. 
Garsias  Fernand!  101. 
Garzöz  de  Cariiiena,  Pedro  616. 
Gatien-Arnoult  24  B. 
Gato,  Juan  Alvarez,  v.  Alvarez. 
Gaucerandus  Bemardus  625. 
Ganfredus,  Episcopus  Barbastrensis 
589. 

—  episcopus  (von  Tortoaa?)  496, 5. 
Gauffredus    (Goffredus)    Tranensls 

40,  8.  29.  59;  127,  2;   222,  Feman- 

dez  2;  222,  Joh.  R.  10.  12;  502,  54 

und  75. 
Gayangos   y  Arce,  Pascaal,   Einl. 

S.  42;    228,  S.  2  [286];    232;    270; 

478,  8.  26  [470]. 
Gay  OSO  (Colecci<Sn)  229  Ende. 
Gazo,  Juan  Fray  584,  4. 
Gelmirez    Diego,    Erzbischof    Ton 

Compostella,  Einl.  S.  27;  103. 
Gemma,   Biblioteca  del  Monasterio 

153. 
Genealogiae     totius     Bibliothecae 

344,  1  Anmerk. 

—  ex  novo  et  veteri  Testamento  134, 
8.  30  [182]. 

—  Dominorum  ac  Regum  Siclliae  616. 

—  usque  ad  Carolum  regem  Navarrae 
43,  98. 

Genealogias   de  las  casaa  ilustres 

de  Aragon  577,  24. 
G6näalogie  des  Fran<^ois  134,  8.  14 

[166]. 
Genebreda,  Antonio  de  40,93. 
Genera  officiorum  391,  98. 
Generatione  et  medicina bestiarum, 

De  53,  70. 
Genf,     Biblioth6que    publique    134, 

8.  6  [158]. 
Gennadius,  Episcopus,  Einl.  8.23. 

12;  315;  372;  454. 

—  Massiliensis ,  De  viris  illustribus 
212;  344,  11  (?),  s.  a.  Viri  iUustres. 

Gentiles,  Libro  de  los  53,  57  und 
216;  67,27;  228,  8.  7  [291]. 

Gcometria,  Libros  de  53,66;  127, 
29;  (arabisch)  67,  82. 


iDdiCM. 


39 


Georgias   Alexandiiniu   134,  S.  29 
[181]. 

—  Trapezuntinfl  49,  7.  8. 
Geraida 8  (de  Bononia?)  222,2. 
Gerarchia  391,  66. 

Görard   de   RouMillon  (französisch) 

134,  S.  14  [166]. 
Ge  rar  das  de  Abalato  525. 

—  Odonis  (?)  48,  63. 
Gerasimas  Bjzantins  257. 
Germanus,  S.  Vito  349. 
Gerona,  Einl.  S.  46;  25. 

—  Archivo  de  la  santa  Iglesia  Cate- 
dral,  Einl.  S.  21;  154. 

—  Secretaria  de  la  Santa  Iglesia  Ca- 
tedral  155. 

—  Archivo  de  la  Notaria  Episcopal 
156. 

—  Curia  Episcopal  166. 

—  Archivo  Episcopal  157. 

—  Archivo  de  la  ciudad  158. 

—  Biblioteca  provincial  159. 

—  Biblioteca  de  la  Iglesia  de  S.  Mar- 
tin de  Zacosta  160. 

—  Archivo   del   Convento   de   Santo 
Domingo  161. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  Reli> 
giosos  Capuchinos  162. 

—  Biblioteca    de    la   Colegiata   San 
Felix,  Einl.  S.  31;  163. 

—  Monasterio  de  San  Felix  159,  8. 

—  Biblioteca   particalar   del    Dr.  D. 
JosÄ  Ametller  164. 

—  Biblioteca   particular  de  D.  Jos^ 
de  Burgn^  165. 

—  Stadtgeschichte  50,  4. 

—  Consaeta  y  Martyrologio  154. 
Qeronimo,  Juan  de  San,  s.  Juan. 
Qeronticon    (Regula  appellata  G.) 

95,  21   und  24;  134,   S.  23  [175]; 

316,3;  337,36;  455,  Berganza  1; 

455,  22. 
Gerri,  Biblioteca  del  Monasterio  de 

San  Yicente  166;  502  Anf. 
Gesta    Alexandri  Magni   228,  S.  9 

[293]. 

—  Comitum  Barcinonensiom  60. 


Gesta  Reginae  Blanchae  43, 11. 

—  Gerundensia  165. 

*•  tempore  Godefredi  Bulonii  134, 
S.  14  [166]. 

—  Francorum  et  aliornm  Jerosolimi* 
tanorum  228,  S.  9  [293]. 

—  JulU  391,  88. 

—  Roderici  Campidocti  229. 

—  Salvatoris  228,  S.  9  [293];  455,  21. 
Gesner  Conrad  134,  8.  22  [174]. 
Gijon,  Einl.  S.  47. 

—  Biblioteca  del  Instituto  de  Jove- 
Llanos  167;  134,  S.  61  [213];  228, 
S.  1  [285];  344,  Cat.  Morales  11, 
Anm.;  478,  S.  27  [471]. 

Gil  7  Gil,  Pablo  601. 

—  Micer,  Decretalinm  Doctor,  s.  Ae- 
gidius. 

—  Polo,  Gaspar  228,  S.  6  [290] ;  527. 

—  de  Zamora,  s.  Joannes  Aegidius 
Zamorensis. 

—  de  Zarate,  Antonio  24  B. 
Gilbert  Valero  598. 
Gilibertus  (Medicus?)  222. 
Gillon   de   Trasignies    (franxOsisch) 

134,  S.  14  [166]. 
Gimbernat,  Carlos  de  27  B. 
Gimenez,  Pedro  Josef  de  Azpuru, 

s.  Azpuru. 
Gines  de  Sepiilveda,  Jaime  109  B. 
Gindisclus,  s.  Vuindisclus. 
Ginesta  Miguel  228,  S.  16  [300]. 
Girardus  de  Antiverbia  513,7. 
Girbal,  Enrique  Claudio  154. 
Giron  (livre  de)  en  frances  43,  37 

und  43. 

—  de  Courtois  51,  10. 
Gislibertus  Episcopus  Barcinonen- 

Bis,  Einl.  S.  25;  25. 

Glanvilla,  Bartolomaeus  de  67,40. 

Glizunis  (Glizunio)  Manuel,  s.  Ma- 
nuel. 

Glosa  Liber  160,  7. 

Glossae  391,  111—116. 

—  in  Diadem  (griechisch)  228,  S.  22 
[306]. 

—  Utinae  229;  280. 


40 


YII.  Abhandlung:    Beer.  Handsehriftensehitee  Spenleitt. 


Glossae  de  maleditione  Ade  et  Eve 
et  Serpentifl  466,  102. 

—  super  mimmain  de  casibns  40,  11 
und  14. 

Glossematam    Liber   223,  9;  315, 

10 ;  344,  24. 
Glossarium    super    decretum    134, 

S.  14  [166]. 
GOer  Juan  134,  S.  63  [206]. 
Godoy  Alcantara,  Josd  229. 
Goffredus,  s.  Gauffredus  Tranensis. 
Goldmann  Arthur,  Einl.  S.  47. 
GomesauuB,    Presbyter   Yon    Pam- 

plona  880. 
Gomez,  Diaconus  88,  4.  5. 

—  Trovador  478,  S.  36  [480J. 

—  Alvar  232;  478,  S.  32  [476]. 

—  Pedro  136. 

—  Barroso  Pedro  228,  S.  11  [295]. 

—  BraYO  Juan,  v.  Bravo. 

—  de    Albomoz,    Pedro    134,    S.  51 
[203];  228,  8.  12  [296]. 

—  de    Castro,    Alvar    478,     S.    34 
[478]. 

--  de  Cibdareal  169,  10;  290. 

—  de  La  Cortina,  Jaquin,   Marques 
de  Morante  226;  263;  448;  616. 

—  Manrique,  s.  Manrique. 

—  Uriel,  Miguel  671. 

—  de  Zurara  407. 
Gomir,  Pater  626. 
Goncales  Nicolaus,  s.  Gonzalez. 
Gondomar,     Diego    Sarmiento    de 

Acufia,  Conde  de,  s.  Sarmiento. 
Gongora,    Antonio    Cavallero  y,  s. 

Cavallero. 
Gonzabrez,    Francisco    Fullana   y, 

8.  Fullana. 
Gonzales  Juan,  s.  Gundisalvus. 

—  Leonor  1 ;  106.  333. 

—  Nicolas  134,  S.  50  [202];  228,  8.  24 
[308]. 

—  Deza,  Fernando,  Bischof  von  C6r- 
doba  109  B. 

—  de  Mendoza,  Pedro,   Bischof  von 
Salamanca  310;  369;  481;  536. 

—  Moral  534. 


Gonzales  de  Mun^brega,  Francis<ro 
Ximenez  de  Urrea  y,  s.  Ximenes. 

—  Posadas  847. 

Gonzalez  Antonio  228,  S.  2  [286]. 

—  Diego  478,  8.  28  [472];  463. 

—  Feman,  conde  de  14;  134,  S.  46 
[198] ;  134,  8.  50  [202];  134,  8.  52 
[204];  134,  8.  64 f.  [216 f.];  228,  8.  9 
[298]. 

—  Franciscus  Antonius  134,  S.  37 
[189];  134,  8.  56  [208];  154;  228, 
8.  14  [298];  478,  8.  38  [482]. 

—  Gil  18. 

Gonzalo,  Fray  184,  8.  52  [204]. 

—  de  Juan,  Monje  120. 

—  de  C6rdoba  478,  8.  87  [481]. 
Gor,  Duque  de  178. 

Gordillo,   Alonso  8anchez,  s.  San- 

chez. 
Gordo,  Joaquim  JosÄ,  Ferreira,   v. 

Ferreira. 
Gotfried  von  Bouillon,  s.  Bouillon. 
Gothorum  Bello,  De  43,  31. 

—  Cronicas,  Einl.  8.  33. 

—  regum  Compendium  478 ,  8.  36 
[480]. 

Gott  esc  alc  US  Episcopus  380. 
Gottlieb  Theodor,  Einl.  8.  20;  204; 

344;   391;    478,  8.  29  [473];    478, 

8.  36  [480];  529. 
Governement    de  ciutats,    vilas  e 

pobles  68,  274. 
Graal,  Sant  (en  frances)  48,  36. 
Gracisma,  s.  Eberardns  Bethunensis. 
Gracia  (Barcelona)  28*. 
Gracian,   Juan    Antonio    134,  8.  1 

[153];  134, 8. 18  f.  [I70f.];  217;  222. 
Gradas,  Libros  de  337. 
Graecarum    rerum    Commcntarium 

48,  29. 
Grael  Jaime,  Canonicus  197. 
Grammatica,   Las    tres    partes   de 

67,  91. 

—  (arabisch)  168. 

—  griega  285. 
Grammaticae  artis  CoUationes  344, 

41. 


41 


Qiaaada,  Bibliotheken  von  344, 
Horales  Anmerk.  1.  Vgl.  134,  S.  3 
[1561 

—  Bibliotaca  Univerntarin  ;  Provin- 
cial  16S. 

—  Biblioteca  del  Palmcia  ariobiBpal 
169. 

—  Satriatia  do  la  SanU  lg\mU  ITO. 

—  Biblioteca  del  Instituto  de  »egnn- 
da  eiueAania  171. 

—  Archivo  de  laAdmiaiatracidn  Eco- 
ndmica  172. 

—  Biblioteca  det  Monaiterio  de  8a- 
cro-Honte  173;  180. 

—  Biblioteca  del  Honaaterio  de  los 
SS.  Uartires  174. 

—  Biblioteca  del  Seminario  coDciliar 
175. 

—  Archivo  de  la  Alhambra  176. 

—  Archivo  del  Convento  de  loa  PP. 
Franciscano»  observante.«  177. 

—  Uuaealbibliothek  16S. 

—  Biblioteca  particnlar  del  Dnqne 
de  QoT  178. 

—  Biblioteca  particnlar  de  D.  Felipe 
Santittevan  Maralen  179. 

—  Biblioteca  particnlar  de  D.  Leo- 
polde Egnilaz  Yangan   180. 

—  Biblioteca  particnlar  de  DofiaHar- 
garita  de  Aostria,  Prinresa  de  Ca- 
■tilU  181. 

—  CompaAia  de  Jesun  168. 

—  (Rejea  Moron  de)  134,  S.  43 
1195]. 

—  Fandacion  de  ta  real  raptlla  456 
Anmerk. 

Graflon,  Pedro  de  101. 

—  Petrus  Femandi  de  337. 
Grasna,   Libre  del    edilicanient   de^ 

Dionaatir  de  la  &3,  20. 
Qrata,  Biblioteca  del  Honaaterio  do 

SanU  Maria  18t;  IW8  Anf. 
Oratianns    163,  49;   602,  II;   502, 

118;  (ibS,  Heine  4. 

—  de  VilUnov»  588. 

Oraui  Charles,  Einl.  S.  3.  44.  45;  6; 
134,S.2ff.[lb(ff];  134,8.  IS(1«1>]; 


134,  8.  Ift  |I07];   134,   8.  17  [169]; 

134,  a.  21  [173];   134,   S.  25  [177]; 

134,   8.  41  [193];  134,  S.  Gl  [213]; 

134,  S.66f.[218f.];  134,8.71  [288]; 

168;   180;  226;  288,  S.  15 f.  [299 f.]; 

228,  8- 21  f.  [30&f.];  232;  235;  344; 

380f.;  474;  616  0. 
Gredilla,  Claudio  Peret  de  184,8.21 

[173]. 
Oregorins  Magnus  Papa  Einl.  S.  14; 

16;  23;  26  f. 

—  Oper«  vel  openim  partes  53,268; 
90,1;  95;  141,  1  u.  13;  219;  844, 
Cat.  Morales  32—36;  391  (Hont«); 
393;  413,  7;  (span.  Uebers.)  828, 
8.  14  [298]. 

—  Horalia  in  Job,  Einl.  8.  9;  23.  — 
25  Vill.  2;  67,  25;  68,  9.  17;  88,  4; 
96, 14;  134,  8.  44  [196];  134,  8-  61 
[203];  140;  222,7;  228,  S.20  [.'J04]; 
228,  8.  28  [306);  229;  315;  837,  7; 
388,2;  391,4.5;  410,8;  412,  17; 
478,8.42  [486);  613;  526;  541,6;  - 
653Vill.I3;  668,  Heine  1;  671 ;  673; 
(caatilianlsch)  101;  134,  8.  3t  [183]. 

—  (Sententiae)  Einl.  S.  19.  —  391, 
92;  651,  13;  Ei  Sententiis  eicerpta 
(Sentenliaram  parvuni)  391,  124; 
Flores  Sententiamm  382,  38.  39.  8. 
B.  Sententiamm  Über. 

—  Homiliae  (in  Eiechieleoi ;  XL  in 
Evangolia)  Einl.  S.22.  —  25  Villan. 
1  n.  3;  25  C;  134,  S.  44  [196);  229; 
337  Anm-;  337,  15;  837,  28;  344, 9; 
341  Cat.  Morales  16  u.  21  ""  " 
391,  78.  73;  613;  586;  5E 

553,  Heine  63;  (catatanii 

—  Dialogi  (Diatogomm  11 
8.  19;  22.  61,  12;  58,161 
66,6;  96;  108;  140,6;  3: 
332,21;  391,65.66;  411 
84 f.;  455  AusleihTBra,4; 
8;  602,  156;  653  Vill.  1( 
Heine  36;  6S3,  Heino 
lianisch)  134,8.53  [205]; 
dor);  (catalanisch)  53,  11 
(portugiesisch  -gal  leginch) 


IndicM. 


43 


Oundisa  Abbatissa  502 BS. 
Gundisalvus  Fernandas  88,  7. 

—  Johannes  134,  S.  46  [198]. 

—  a  Finojosa,    Burgensis   episcopus, 
8.  Finojosa. 

Gundisalviz  Ferdinandns  466,  Ber- 

ganza  5. 
Qnndivado  225. 
Garaua  Rafael  436. 
Guron  Lo  Cort^s,  s.  Qiron  de  Cour- 

tois. 
Garrea  (Kloster)  697. 
Guterias,  Abt  von  Sahagan  397. 
Gutierrez  del  CaiÜo,  Marcelino  134, 

S.  3[165];  634. 

—  Ossorius,  Graf  200. 

—  Teodemiro,  Ramirez  de  Arellano 
7,  8.  Ramirez. 


Gntierrez  de  la  Vega,  Josö  134, 
S.  69  [211];  226;  228,  S.  16  [299]; 
228,  S.  26  [309];  229;  267;  273; 
371;  423  B.  427;  436;  621;  630. 

Gntus  Nanteminis,  s.  Nantemirus. 

Gnzman  el  Bueno  273. 

—  Alonso  de  490. 

~  Diego  de  134,  S.  19  [171]. 

—  Domingo  de  263. 

—  Luis  de  134,  S.  62  [204]. 

—  Pedro  Nufiez  de,  s.  Nufiez. 

—  Feman  Perez  de,  s.  Perez. 

—  Basco  Ramirez  de,  s.  Ramirez. 

—  Tello  Ramirez  de,  s.  Ramirez. 

—  Adolfo  de  Rotten  y,  s.  Rotten. 

—  Duque  de  San  Lucar,  Gaapar  134, 
S.  6  [167];  280;  616;  s.  a.  Olivarez. 

—  de  Silva  134,  S.  18  [170]. 


H. 


Haase  Fr.,  Einl.  S.  7. 
Habdalla  602,  BS. 
Habderrahman,  filins  Mnhammed, 

nepos  Habdalla  602,  BS. 
Habentius  204. 
Habundus  S.  Passio  478,  S.42  [486]; 

486. 
Hacam  n,  Khalif  Einl.  S.  16. 
Haenel,  GusUv  Einl.  S.  8,  42.-6; 

134,    S.  6  [167];    134,  S.  9  [161]; 

134,  S.  38  [190];   134,  S.  40  [192]; 

184,  S.  56  [208];   134,  8.  61  [213]; 

228,  S.  6  f.  [289  f.];  228,  S.  14  [298]; 

228,  8.  27  [Sil]  u.  0. 
Haies,   Alexander  de,   s.  Alexander 

Alesius. 
Halitgarius,  s.  Alitgarius. 
Hali  Aben  Ragel  63,  79;  63,  128; 

63,219;  127.24;  134,  8.  27  [179]. 
Hamburg,  Stadtbibliothek  134,  8.9 

[161];  134,  S.  43  [196]. 
Hannibal,  43,  28;  68,  6,  s.  a.  Scipio. 
Hardouin  164. 
Haro,  Fuero  de  134,  8.  42  [194];  134, 

S.  62  [214]. 
—  Ludovicos  de  616,  Anm.  2. 


Harrisse,  Henri  Einl.  8. 42;  423. 

Hartel,  Wilhelm  v.,  Einl.  8.  1.  3.  38. 
46.  47.  48;  4;  134,  8.  7  [169];  134, 
8.  9  [161];  134,  8.  13  [166];  134, 
8.  36  [187];  134,  8.  63  [216];  187; 
206;  228,  8.  2  [286];  229;  344  u.  0. 

Hart  mann,  Lndo  Moriz  68. 

Hartzenbusch,  Juan  Eugenio  600. 

Hazaius,  Paulas  602,62. 

Heber,  Richard  627. 

Heb  reo  Libro  642,  6. 

Hechos  de  los  rejes  de  Castilla  y 
Aragon  68,  1. 

—  del  Cid  Ruy  Diaz  68,  1. 
Heeren  A.  H.  L.  228,  8.  4  [288]. 
Hefele,  C.  J.  y.  6  Anm. 
Hegesippus  Einl.  8.  12. 
Heiligenleben,  s.  Vitae  Sanctorum, 
Hemfort  (?)  134,  8.  14  [166]. 
Heine,  Gotthold  Einl.  8.42;  46.  -> 

5;  134,  8.  41  [193];  228,  8.  8  [292]; 
232;  393,  7;  653. 
Heinrich  HL,  Kaiser  26;   134,  8.4 
[166]. 

—  YUL  von  England  226. 
Henricus  de  Alemania  Einl.  8.  33. 


i 


Indices. 


45 


Hinschius  Paul,  Einl.   S.  43.   134, 

8.  56  [208],  478,  S.  8  [482]. 
Hippocrate8  36, 16;  222,  8;  423  B.; 

448,7. 
Historia   (Historiae,   Historialis  11- 

ber,  Histoire)  145,  3;  337,  9;  382, 1 ; 

455,  82.83;  455,  Aasleihvera.  3  u.  4. 

—  de   Don   Alonso    VIU,    417,   Inv. 
Perez  13—15. 

—  del  apostol  sant  Andres  379. 

—  Caroli  Magni  228,  S.  9  [293]. 

—  de  Castilia  (castilianisch)  53,  171. 

—  del  Cid,  V.  CnSjiica  del  Cid. 

—  Domini  nostri  Jesu  Christi  53,  262. 

—  Compostelana  103;  226;  228,  S.  4 
[288];  261;  279. 

—  Ecclesiastica  160,  8;  337,  35;  344, 
6;  (?)  344,  19. 

—  del  Rey  Enrique  IV.  226. 

—  Apparitionis    Deiparae  supra  Co- 
lumnam  apud  Caesaraugustam  573. 

—  de    la   translacion  del    cuerpo  de 
San  Felices  229. 

—  de  los  gentiles  quel  rey  don  Alon- 
so mando  facer  68,  4. 

—  de  M.  Gerard  de  Roussillou  134, 
S.  14  [166]. 

—  de  Grecia  51,  30—32. 

—  d'Hercules  (fransösisch)  53,  234. 

—  de  D.  Alvaro  de  Luna  226. 

—  del  Caballero  Marsindo  229. 

—  de  San  Millan  229. 

—  de    tont    le    monde    (französisch) 
53,  214. 

—  de  las  Nabas  de  Tolosa  228,  S.  4 
[288]. 

—  natural  285. 

—  del  Rey  Don  Pedro  441,58. 

—  des  Pisans  (franzt^sisch)  131,  S.  14 
[166]. 

—  quatripartita  (französisch)  43,  54. 

—  de   Rasis   Arabe   417,   Inv.  Perez 
13—16. 

—  Romana    (italienisch)    382,    Cat. 
Vill.  13. 

—  Sanctorum     septem     dormientium 
228,  8.  9  [293]. 


Historia  Septem  sapientium  defen- 
dentium  filium  imperatoris  contra 
novercam  502,  127. 

—  scolasticae,  Einl.  S.  33.  —  40,  32 
(Petrus  Comestor). 

—  de  Don  Servando  228,  S.  11  [295]. 

—  Tripartita  553,  Vill.  22;  553,  Heine 
72. 

—  Thebanes  e  Troyanes  43,  59. 

—  Troianae  (Guido  de  Colonna)  53, 2 ; 
(französisch)  53,  204. 

—  inödita  del  Cole^o  de  San  Gre- 
gorio  de  Yalladolid  545. 

Hita,  Arcipreste  de,  s.  Arcipreste. 

Hodas  Maestro  445,  127. 

Hoff  mann    Friedrich  Lorenz     134, 

S.  2  [154]  Anm.;  134,  S.  5f.  [157 f.]; 

134,  S.  10  [162];   134,  S.  43  [195]. 
Hol  cot  Robertus  553,  Heine  27. 
Homella,  Hilarion  590. 
Homelia,  s.  Homilia. 
Homerus    393,  10;    (spanisch)   228, 

S.  12  [296];  228,  S.  21  [305]. 

—  Glossen  zur  Dias  (griechisch)  228, 
S.  22  [306]. 

Homiliae  (Homeliae,  Homiliarium) 
109,71;  163,25;  197,12;  204,3; 
337,2;  337,27;  344,  Cat.  Morales 
18;  410,  6;  412,  14;  455,  1.  2;  455, 
74—76;  551,  17. 

—  in  evangelia  553,  Heine  86. 

—  de  Orejas  (sie)  455,  72. 

—  in  Prophetas  412,  15. 

—  Toletanae  455,  26. 
Honoratus    Sanctus    (vita) ,     Einl. 

S.  35. 
Honorius  IH.,  Papst  418. 

—  (Consul  402),  Einl.  S.  7. 

—  Augustodunensis  43,95;  53,  133. 
Hontiveros,  Bemardo  de  310. 
Hooghstraten  134,  S.  14  [166]. 
Horae    (Horarum    Über,    Horarium, 

Horas,  Livre  d^heures),  Einl.  S.  32. 
35.  50,  1.  2;  56f.;  181,  1—4,  14  bis 
15;  200  B;  222,  4;  228,  S.  16  [300]; 
315,  10;  315,  19;  328;  379,  2,  15; 
391,  169;   379,  2;   397,  8;   397,  11; 


46 


YII.  Abh&ndlang:    Beer.  Haadsolirifleiiacb&txe  Sp«aieiis. 


397,  12;  411,  7;  455,  Cat.  Sanzo  7; 
457,  9;  512;  551,  7;  568,  5. 
Horatius  Flaccos,  Qnintus. 

—  Opera,  Einl.  S.  34;  495,  12;  553; 
553,  Vill.  24. 

—  Comment.  in  H.  455,  100. 

—  Epistulae  393,  9. 

—  Saturae,  Einl.  S.  12;  20. 
Horbroch  Henricus  502,85. 
Hormisda  Mnndi,  s.  Orosius. 
Hortulu«,    Libro    de    228,    S.    10 

[294]. 
Hospital  Francisco  589;  602. 

—  Jacobus  577,  12;  589;  602;  612. 
Hostigesius  478,  S.  34  [478]. 
Hottinge r,  Johannes  Henricus  134, 

S.  20  [172]. 
Hoz,  Bonifacio  de  La  577,82. 
Hnebner,  Emil,  Einl.  S.22.  344,  Cat. 

Mor.  10  Anm.;  481. 
Huecas  (Iglesia  de)  490. 
Huerta,  Biblioteca   del  Monastcrio, 

Einl.  S.  32.  189. 
Hnesca,  Stadt  603. 

—  Biblioteca   provincial   j   del    In- 
stitato  190. 

—  Archiv©  del  Cabildo  de  la  Cate- 
dral  191. 

—  Biblioteca    particular   de    D.    Vi- 
cente  Catalina  192. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Mateo 
Lasala  193. 

—  Universität  677,  35. 


Huesca  Bibel  aus,  234. 

Huescar,  Duque  de  226,   &  a.  CNi- 

varez. 
Hugo  (?)  commentum  553. 
Hugo  de  Ripla  553,  Heine   115. 

—  de  Sancto  Victore  469,3;  502,  151 ; 
529,  10;  553,  Heine  51  u.  68. 

Hnidobro,   Facundo  de  Porrras«   s. 
Porras. 

—  Enrique  Florez  de  Sentien   j,   s. 
Florez. 

Humbertus  Cardinalis  553,    Heine 

104. 
Hurtado  Francisco  526. 
~  de   Mendoza,  Diego   134,  8.  24  f. 

[176  f.);    134,    S.   50    [202];    131, 

8.  55  [208];  251;  324,  2;  382,  Cat. 

Villan.  10;  616  Ende. 
Husillos,   Biblioteca   de   la  Iglesia 

Catedral  194. 
Hyginus  Einl.  S.  11. 
Hymni  (Hymnorum  Über,  Himnario), 

Einl.   8.  20;  80,  18;    147;   200,  7; 

207,  9;  223,  9;  882,  24—25;  410, 5; 

457  Sisn.  8;    455,   114;  455,   Cat. 

Sanzo  6;  553,  Heine  39. 

—  de  AUariz  9,  229. 

^  In  laudem  S.  Hilarii  142,  6. 

—  de  Santiago  228,  S.  32  [476]. 

—  Toletani  478,  S.  41  [485]. 

—  Yisicotici  478,  S.  42  [486]. 
Hyperides  448,  5. 
Hyrache  s.  Irache. 


I.  J. 


Jabregas  Cancny,  Antonio  27  A. 
Jaca,  Archive  de  la  villa  195;   581. 

—  Fuero  de  134,  8.  62  [214]. 

—  Juan  Perez,  s.  Perez. 
Jacha,  Sanctius  de  513. 
Jaciento  Gaona,  Juan  Luis  604. 
Jacob  de  Saint  Charles,  Louis  5;  434. 
Jacobelo    de    Capna    478,    8.    41 

[485]. 
lacobus,  Sanctus  130  B;  226;  380; 
391;  502,  4. 


lacobus  rex  (Jaioie)  I.  von   Aragon 

36,  24   und   25;   53,  56;    53,  207; 

53,235;  134,  S.  32  [184];  359;  361; 

364,  1;  382;  512,  2;  586;  605. 
--  (Jaime)  H.  von  Aragon  Einl.  S.  32; 

48,  5;  130;   228,  8.  11  [295];  296; 

351,    6;    415;    507;    520;     616,    5. 

—  Iuris  consultus  502,  105. 

—  de  Arenio,  602,  65. 

—  de  Benavente  228,  8.  11  [295]. 

—  de  Butrigariis  602,  78. 


Indie«t. 


47 


lacobns  de  Callericio,  502  B.  8. 

—  de    las   Leyes    134,    8.  28    [180]; 
244. 

—  Magnus  Einl.  8.  33. 

—  de  Saint-Charles  540. 

—  de  Yoragine  134,  8.  53  [205];  553, 
Heine  69. 

Jaen  170. 

Jaff6  Philipp  154. 

Jafnda  (Jadio  de  Barcelona)  40,  75. 

Jahn  Otto,  Einl.  8.  7. 

Jahrbuch      der      kunsthistorischen 

Sammlungen       des     Allerhöchsten 

Kaiserhauses,  Einl.  8.  2  5. 
Jalpi,  Juan  Gaspar  Roig  y,  s.  Roig. 
Jan,  Ludwig  von,  Einl.  S.  13. 
Jan  er  Florencio  134,  8.  57  f.  und  65 

[209  und  217  f.]. 
Jaffez   Martin,   Cleriker   von  Lugo 

222. 
lanuarius,  8anctU8  75. 
J  ardin    de    devotion    134,     8.    14 

[166]. 
I b aiS  e z  de  8egovia  y  Peralta,  Marquös 

de  Mondejar,  Gaspar  4;  330. 

—  de  Aoyz,  Josef  Lupcrcio  Panzano, 
s.  Panzano. 

—  Garcia,  Joaquin  589. 
Ibn  Ezra,  s.  Hezra. 

—  Roschd    (Averroes)   127,  33  (com- 
mentarii). 

Icart  Luis,  Pens  de,  s.  Pens. 

Icla  sacerdos  553. 

Idacius  Lamicensis,  Episcopus  Gal- 

laeciae,  Einl.  8.  30;  5;  417,  Chron. 

Per.  4.  Vgl.  65;  478,  8.  33  [477]. 
Idalcarius,    episcopus    Ansonensis 

(Vieh),  Einl.  8.  24;  553. 
Jean  Gerson  (?)  53,210. 
Jehudah  Mosca-ha-Qaton  134,  8.  45 

[197];  134,  8.  49  [201];  228,  8.  10 

[294]. 
Jerusalem  391. 
Jesou  Valentine  181,  9. 
Ignatius  von  Loyola  8.,  298. 
Jimena,    Gemahlin  Alfbns  Hl.    des 

Grossen  344. 


Jimenez  de  1a  Rada,  Rodrigo,  Arzo- 
bispo  de  Toledo,  (Rodericus  Tole- 
tanus)  Einl.  8.  30;  32.  67,  3;  80,  9; 
134,  8.  31  f.  [183 f.];  134,  8.  46  [198] 
0.  189;  228,  8.  4  [288];  228,  8.  10 
[294];  229;  232;  285;  417,  23;  485, 
2;  460;  478,  8.  32  [476];  478,  8.  34 
[478];  478,  8.  36  [480];  486;  486 
Anm.;  513,  1;  577,  28. 

—  Eloy  Diaz  y,  s.  Diaz. 

—  8ancha  337. 

Jimeno,  Vtcente,  s.  Ximeno. 
Ildefonso  Juan  Bautista  584,  3. 
Ildefonsus  (Hildefonsus ,  Üdephon- 
sus)  Toletanus,  8anctus. 

—  Opuscula  134,  8.  30  [182],  (spa- 
nisch) 134,  8.  31  [183]. 

—  Historiade  Regibus  gothorum  417. 
Chron.  Per.  24. 

—  De  perpetna  virginitate  8.  Mariae 
134,  8.  29  [181];  94,  6;  134,  8.  66; 
[218];  304,  1;  875,9;  457,  11;  478, 
8.34  [478];  478,  8.  39  [483];  487; 
vgl.  a.  Maria,  8.  virgo. 

—  De  laudibus  Mariae  543,  1. 

—  De  viris  illustribus  212;  417  Chron. 
Per.  7. 

—  Vita  (eins)  134,  8.  29  [181];  134, 
8.  53  [205];  134,  8.  65  [217f.];  244; 
337,  37. 

Ilerda,  v.  L^rida. 

lila  Narciso  Blanch  e,  s.  Blanch. 

Image  mundi,  s.  Honorius  Augusto- 

dunensis. 
Imagines  caeli,  v.  Ymages. 
Imola,  Juan  de  163,  47;  50. 
Imperatorum  Liber  53,  51. 
Imperial,  Mi^er  Francisco  Einl.  8. 38. 
Incarnatione  filii  Dei,  de  502,  90. 
Indaletius  8.  5;  572. 
India  (Relatio  de)     228,  8.  9  [293]. 
In^B  SanU  (Drama)  229. 
Infantia    8alvatoris ,   de   228,    8.9 

[293]. 
Infortiatus  233. 
Inglaterra,  Ccremonial  de  la  Coro- 

naciön  del  Rey  de  368. 


48 


YII.  Abluuidlang:    Beer.  Handschriftenschitee  Spuii«na. 


Inhibitiones  terrae  sanctae  53,  22. 
Innocentius  IQ.,  Papst  37,  3.    40, 

23;  109,  37;  385,  7;  391;  455,  88; 

502,  15;  525;  553,  Heine  9. 

—  IV.,  Papst  109,  20—21 ;  127,  8  und 
9;  134,  S.  14  [166];  163,  53;  222; 
Martiness  3;  502,  34;  502,63;  502, 
79;  502,  128. 

—  V.,  Papst  553,  Heine  93. 
Inscriptiones  [vetustae    Romanae 

572. 
Instituta  (französisch)  53,  188. 

—  (Institutionos)  127,  5;  218,  3;  222, 
2;  391,  143—152;  (Über)  455,  45; 
457,  17. 

—  artis  grammaticae  553,  Heine  121. 

—  con  aparado  127,  4. 

—  patrum  337,  40. 
lustitutionum  casus  53,  191. 
Instrucciones  para  la  caza  273. 
Instruiment  dels  priuceps   (en  ro- 

manv)  53,  230. 

Inteucion  (?)  67,64. 

Interpretationes  verborum  per  al* 
phabctum  455,  62. 

Interpretatiouum  Liber  455,90. 

Introductori  de  juis  53,  160. 

Invencionario,  s.  Alphonso  de  To- 
ledo. 

Inventarium  Bibliothecae  Calixti 
m.  553,  Heine  71,  Vill.  26. 

Jochs  de  scachs  e  de  taules,  Llbre 
dels  53,  34  und  41. 

.lofre  Juan  613. 

J  oh  an  in  (Illuminator)  53  Ende. 

loh  an  na  (Juana)  la  Loca  346;  456 
Anm.;  478,  S.  36  [480]. 

—  de  Cartagena  80,  31. 
lohannes    (loannes,    Juan,    Joaii) 

X.,  Papst  103. 

—  XXII.,  Papst  142,  1;  502,  147. 

—  I.,  Rcy  de  Aragon,  Einl.  S.  33;  51; 
351,  11. 

—  n.  de  Aragon  43;  69,  1;  351,  13; 
616. 

—  I.,  Key  de  Castilia  134, 8.  5ö  [207]; 
206;  535,  2. 


lohannes  IL,  Key  de  Castilia  S6^: 
290;  382,  Cat.  ViUan.  7;  4S5,  :!; 
441,  1. 

—  I.  de  Portugal  407. 

—  I.  228,  8.  20  [304]. 

—  de  Austria  358. 

—  (8ohn  des  Infanten  Don  Manoel 
228,  8.  10  [294]. 

—  IV.  Archiepiscopns  Toletanos,  Pa- 
triarcha  Alexandrinua  (Juan  dt 
Aragon)  34,  8;  415. 

—  y.  Archiepiscopns  Toletanus  (Mar- 
tincz  de  Contreras)  478,  8.  30  [474  • 

—  Diaconus  245;  249. 

—  Presbyter  228,  8.  9  [295];  *44, 
28. 

—  Fratcr  502,  115. 

—  Prior  de  8.  Mariao  de  Gaadalupr 
228,  8.  23  [307]. 

—  Bischof  von  Lugo  222. 

—  Portionarius  ecclesiae  Lucensia  2:2:i. 

—  Notario  455,  Bergansa  5. 

—  Petrus,  887,  4. 

—  Monachus  RivipuUensis  391. 

—  (Monachus  Silensis?)  455,  Aosleih- 
verz.  13. 

—  Andreae  502;  20  und  22  ;  553, 
Heine  7  f. 

—  Armona,  502,  47. 

--  Biclarensis  417  Chron.  Per.  1,  2 
und  14. 

—  de  Burgo  553,  Heine  78. 

—  Calderinus  502,  144. 

—  Chrysostomus  Einl.  8.  11.  43,  16 
134,  8.  5  [157];  134,  8.  30  [182] 
134,  8.  71  [223];  228,  8.  22  (306] 
229;  257;  344,  Cat.  Morales  2;  382, 
Cat.  Vill.  2;  478,  8.  42  [486];  553. 
Vill.  22;  553,  Heine  51;  553,  Heine 
72. 

—  de  Cördoba,  Bischof,  423. 

—  Damascenus  40,  7;  222,  7. 

—  Hispanus,  dictns  de  Deo  222,  3; 
502,  8. 

—  Francisco  523. 

—  de  Fri burgo  553,  Heine  29. 

—  Garonsis  67,  55. 


taäiotä. 


49 


lohannes  de  S.  Gerönimo  134,  S.  1 
[153];  134,  S.  15  [167];  134,  8.  17 
[169]. 

—  HierosolymitanuB  515. 

~  HispanoB  502,  B.  7;  502,  126. 

—  Jacobi  37,  2. 

—  Januensis  (de  Balbis)  553,  Heine 
11  und  14. 

--  de  Lujano  502,  99. 

—  Manuel,  Prinz  20;  134,  8.  27  [179]; 
134,  8. 50 [202];  228,  8. 11  f.  [293 f.]; 
228,  8.  19  [303];  228,  8.  21  [305]; 
229;  282;  371. 

—  de  los  Mirtires  585. 

—  de  los  Reyes,  Fr.  134,  8.  16  [168]; 
136. 

—  Roderici,  Decan  von  Lugo  222. 

—  Sabinensis,  Episcopus  Ucrdensis 
36,  23. 

—  de  Saxonia  134,  8.  49  [201]. 

—  de  Segoyia  398 ;  418  Anm. 

—  de  Toledo  134,  8.  16  [168]. 
~  de  Tornamira  37,  2. 

—  de  Turrecremata  407. 

—  Vallensis  109,  52. 

—  Abbas  VaUisdignae  507,  1. 

—  el  Viejo  228,  8.  13  [297]. 

—  de  Villacrescencia ,  Bischof  von 
Calahorra  423  B. 

—  Aegidius  Zamorensis  (Gil  de  Za- 
mora)  80,  4;  134,  8.  62  [214];  134, 
8.  64  [216];  228,  8.  17  [301];  229; 
344  Cat.  Morales  32;  441,  54;  570, 
s.  a,  Regimentum  principum. 

—  8an,  de  las  Abadesas,  8tadt,  Einl. 
8.  46.  458,  4. 

—  Biblioteca  de  la  8acristia  197. 

—  Archivo  de  la  Colegiata,  Einl.  8. 
31.  —  198. 

—  8.  de  la  Pefia,  s.  Pefia. 

—  8.  de  la  Vega,  s.  Vega. 
Jordan,  chanceller   del    sancto    pa- 

la^o,  Einl.  8.  30. 
--  Tomas  588. 

—  de  Asso  y  del  Rio,  Ignacio  184; 
228,  8.  3  [287];  293;  337;  613. 

Jordt  Centelles  27  B. 

Sitaiugsber.  d.  phil.-hut.  Cl.  CXXXI.  Bd. 


Jordi  de  8.  Jordi  613. 

Jornadas    (des     Bischofs    Fortunus 

von   Leon)  204. 
Josepet(lateinisch)80, 16.  Vgl.  181,7. 
losephns    Flavius,    Einl.  8.  25.  — 

29;  43,  63;  553,  Heine  19;  vgl.  391, 

57  und  553,  Ayreis  3. 
losaphat   (Vita)  228,  8.  9  [293]. 
Jove-Llanos,   Gaspar  Melchior  de, 

Einl.  8.  41;  167;  228, 8. 1  [285];  229. 
Joysis,  Libre  de,  catalanisch  53,  32. 
I räche,    Biblioteca    del    Monasterio 

70;  196. 
Iria  316. 

—  Iglesia  de  (Historia)  261. 
Iriarte,  Ignacio  de  433. 

—  Juan  de,  Einl.  8.  4;  134,  8.  7  [159]; 
184,  8.  25  [177];  228,  8.  3  [287]; 
228,  8.  18  [302];  251. 

Irazabal,    Anathasius    577,  42.  43. 
Isaak  502,  4. 

—  Rabbi  40,  89.   Vgl.  162. 

—  Medicinae  Doctor  502,  84. 
Isabel  la  CaUSlica   134,   8.  3  [15.5]; 

134,  8. 17 f.  [169f.];  134,  8.61  [203]; 
134,  8.  53  [205];  134,  8.  55  [207] 
Anm.;  170;  226;  228,  8.  4  u.  14 
[288  u.  298];  290;  346;  419;  456 
Anm.;  486. 

—  Kaiserin,  Gemaliu  Karl  V.  134, 
8.  61  [213]. 

—  II.,  Königin  von  8panien  226. 
Isach  de  8ubiulmecha,  Rabbi  132. 
Isagoge   391,   187,   188;    s.  a.   Por- 

phyrius. 
Isalguer,  Miguel  197. 
Isarnus  (presbyter?)  21. 
Isidorus    Hispalensis  8anctus,  Einl. 

8.  lOff.;  13ff.;  22;  26;  36  0.;  219; 

337;  553  Wilara  29.  Vgl.  478,  8.  32 

[476]. 

—  Opeca  vel  operum  partes,  Einl. 
8.  14;  23;  25*  29.  —  134,  8.  29ff.; 
228,  8.  4  [288];  478,  8.  32  [476); 
343;  534,4;  553. 

—  Ausgabe  417 ,  Inv.  Vill.  3;  478, 
8.  34  [478]. 

7.  Abh.  4 


50 


VII.  Abhandlung^:    Beer.  Handscbriflenaehitse  Spaniens. 


Isidorus  De  Summo  Bono  67,  42; 
337,  61—63;  391,  62—64;  393, 
17;  490;  643,  4;  (castilianUch)  134, 
S.  61  [203]. 

—  Cosmographia    134,    S.   47  [199]; 

—  Chroiücon  134,  S.  30  [182];  286; 
344,  13;  417,  Chron.  Per.  6;  417, 
Cbron.  Per.  16;  436,  22;  456. 

—  Consolatio  ad  sacerdotes  post  lap- 
Hum  poenitentes  142,  2. 

—  Dialoges  Inter  rationem  et  appe- 
titum  344,  Cat.  Morales  10,   Anm. 

—  Liber  Diflferentianim  134,  S.  30 
[182];  304,6. 

—  Heptameron  134,  8.  30  [182]. 

—  Etymologiae,  Einl.  S.12;  14 ö.;  16 
22;  26;  36.  —  4,2;  24B;  36,  32 
(?)  53,  52;  67,  41.  43;  95,  18;  101 
121,11;  134,  S.  29f.  [181f.);  134 
S.  44  [196];  134,  8.  67  [209];  134 
8.  63  [216];  134,  8.  66  [218];  140,  8 
228,  8.  22  [306];  229;  304,  2;  315 
10;  316,  16;  337,  11;  344,  Cat.  Mo 
ralcs  10  Anm.;  344,  Cat.  Morales  30 
391,  69;  412,  24;  466,  17;  466,  Ber 
ganza  4;  456,  Ansleihverz.  2;  478 
8.  42  [486];  641,  1;  663,  Heine  36 
653,  Heine  79;  653,  Vill.  20;    671 

—  Expositio   usque   ad   librum   Jere 
miae  134,  8.  30  [182]. 

—  Expositio  in  Pentatcachum  134, 
8.  30  [182]  bis;  134,  8.  44  [196]; 
304, 6;  393,  7;  543,  5;  663,  Heine  80. 

—  Prologes  in  libros  Reg^m  et  Ma- 
chabaeonim   563,  Heine  69. 

—  Prologns  in  Cantica  344,  Cat.  Mor. 
14. 

—  Liber  de  Gothi8  417,  Chron.  Per.  3. 

—  TracUtus  missae  134,  8.  30  [182]. 

—  De  natura  rerum  134,  8.  30  [182]; 
134,  8.  65  [217] ;  344,  Cat.  Morales  3 ; 
344,  27. 

—  Do  Ordiue  Creatnramm  et  Ho- 
miUae  134,  8.  30  [182]. 

—  De  origine  officiorum  465,  61. 

—  Liber  contra  paganos,  haereticos  et 
Jadaeo»  134,  8.  30  [182]. 


Isidorus  De  obitu  S.  Patnim  486; 
643,  2. 

—  De  Poeuitentia  663,  VilL  2  t ;  563. 
Heine  80. 

—  Liber  prooemiorum  134,  S.SO  (i^|- 

—  Re^la  14;  88,  3. 

—  8ententiae  16,  2;  25  VilUu.  5; 
63,  238;  134,  8.  29f.  [181  f.);  (c«sti- 
lianiscb  und  lateinisch)  134,  S.  44 
[196];  140,6;  337;  344,  Cat.  Mo- 
rales 10  Anm.;  344,  Cat.  Moralea^ 
26  und  28;  397,  3;  411,  S;  47^. 
8.  22  [306];  486;  651,  11;  &&3. 
Vill.  20;  663,  Heine  36;  s.  a.  Sen- 
tentiae  (8ententiarum  libri). 

—  8ynonyma,  Einl.  8.  22;  134,  S.  29  f. 
[181f.];  304,1;  337,108;  412,22; 
467;  467,  16;  561,  12;  553,  Heine 
80. 

—  8olUoquia  663,  VilL  21. 

—  De  Viris  illustribus  212;  309;  417. 
Inv.  Vill.  3. 

—  vita  417,  Chron.  Per.  6;  (spanisch '■ 
134,  8.  29  [181];    134,  8.  53  [205]. 

—  Epitaphium  466,  Bergansa  4. 

—  pseud.  478,  8.  38  [482];  134,  S.  56 
[208). 

—  Pacensis  (Innior  qui  rocatur), 
Einl.  8.  30;  229;  330,  10;  693. 

—  presbjter  (librarius)  602  B. 

—  8.,  Labrador  245;  249. 
Islaura  124. 
Isocrates  398,  22. 
Itinerarium  vitae  663,  Heine  103. 
Juan,  s.  Johannes. 
Jnbia  (Tumbo  des  Klosters  Ton  8. 

Martin)  233. 
Jucef  80,33. 
ludaei   (Contra  ludaeos  Über)  456, 

73,  vgl.  379,  17. 
Jndengesetze  68  fin. 
Juden     in     Mallorca    (PriTilegien) 

364,  1. 
Indices  Liber  (Forum  Jndicum),  vo- 
I       Inmina  duo  yetuBlissima,  391,   117 
I       —119. 
1   ludiciorum  otdino.  De  53,228. 


lodicM. 


51 


Inlia  (Qundivadi  nxor)  226. 

—  CeUa  (Velilla)  584,  6. 
Julian  Fray  135. 

—  Presbyter  478,  S,  88  [482]. 
Iiilianus  Archiepiscopus  Toletanns, 

Einl.  S.  15;  344,  29. 

—  Chronicon  regam  Wisigothonim 
280;  417,  Chron.  Per.  18. 

—  Historiae  GaUiae  229. 

—  Historia  de  coniuratione  Pauli 
Ducis  GaUiae  Narbonnensis  417, 
Chron.  Peres  17. 

~  Pro^oflticon  futurorum  tempomm 
141,  5;  337,  42  u.  43;  344,  12. 

—  De  viris  illnstribus  Hieronynii 
Supplementam  212;  417,  Chron. 
Per.  6. 

—  Poraerius,  s.  Pomerius. 

—  ViU  S.  ndefonsi  134,  8.  65  [217]. 

—  Historia  Wambae  455,  2. 
Julis,  Pedro,  Fray  577,  31;  584,  5. 
In  lins  CeUus  Constantinus,  s.  Celsus. 
Jurado,    Martin  de  Ximena,  s.  Xi- 

mena. 
Iure    Cirili    et   Canonico,    De   502, 

38;  502.  Ulf.;  502,  114;  502,  121; 

502,  125;  502,  133;  502,  154f.;  502, 

157. 
Iuris  Libri   (Fortuni  Velazqnez  Ep. 

Leg.)  204;  vgl.  25  B;  218,  5;  218,  7; 

218,12;  577,3. 
lurisdictione,  De  Regia  in  Regno 

Neapolitano  577,  25. 
lusta,  SancU  228,  8.  4  [288]. 
Justicia,  Libro  de  330,6. 
lustinianus  Imperator  (Codex,  Di- 

gesta,  Instituta  etc.),  Einl.  8.  29.— 

53, 185;  53, 187;  63,  259;  109,  3—7 ; 


163,51;  602,6;  502,  19;  502,37; 
502,  76;  502,  80;  502,  94;  502,  97; 
502,  106;  502,  139;  602,  141;  502, 
146;  525. 
Instiniaueus  Codex  catalanisck  53, 
76. 

—  Codex  en  tholozA  53,  129. 

—  Codex  franzitotsch  53,  167;  53, 
182;    53,213. 

Justinopolis  228,  S.  25  [309]. 
lustinus,  Einl.  8.  12.  29.  —  43,  20; 
51, 16;  344,  85;  350. 

—  (en  roman^)  53,251. 

—  Philosophos  134,  8.  48  [200]. 

—  lustini  minoris  in  laudem  Carmen 
344. 

J  u  B  t  u  s  Notarius  344,  Catal.  fiorales  7. 

—  8anctu8,  episcopus  Urgellensis  66; 
89,  2;  392  f.;  486;  478,  8.  42 
[486]. 

Jusuf  228,  8.  9  [293]. 

luveualis  D.  lunius,  Einl.  8.12;  20; 

25;  35ff.;  39;  121,  5;  337,  10;  344, 

89;  366;  391,  163;  398,10. 
lurencus,   Einl.  8.  12.  —  344,  30; 

478,  8.  42  [486]. 
Juys   temporals    adevenidors,    Libre 

de  (en  romans)  63,61. 
Ivailez,  Rodrigo  478,  8.  26  [470]. 

—  de  Calzada,  Pedro  337. 
Ivo  Camutensis  533,  Heine  95. 
Ixar  (8tadt)  602. 

—  Cancionero  de  228,  8.  12  [296]; 
228,  8.  21  [305]. 

Izach  Rabi  305. 

Izaguildili  Alfaqni  de  los  Moros  de 

8egovia  379,  8. 
Izquierdo,  Juan  48. 


K. 


Kaien  da  von  Ona,  s.  Martyrologium. 
Kaufhold,    Anton  228,   8.  5  [289]; 

235. 
Kirchengesänge  526, 
Knust,    Heinrich    Friedrich,    Einl. 

8.  42;  45.  —  134,  8.  9  [161];  134, 


8.  39  [191];   228,   8.  7  [291];    228, 

8.  14  [298];   228,  8.  27  [311];    2.'i2; 

298;    478,   8.  29   [473];   478,  8.  35 

[479];  534  f. 

—  Hermann  270;  134,  8.  60  [212]. 

Köln  243. 

4» 


5ä 


Yll.  Abhandlnng:    Beer.  fiMidschrifteDscbitoe  Spanien«. 


Kopenhagen,  königliche  Bibliothek   I   Kreuz  der  Engeln,  s.  Gnu  de  los  An- 

134,  B.  10  [162].  I       geles. 

Koran40,80and81;  ld4,  8.58[210].   '   Kurzschrift,  Einl.  8.  21. 


L, 


Labb6,  Philipp  134,  8.  23  [175]. 
La  Borde,    Alexandre    de,  Einl.   8. 

42(Voyage);  6;  6;   118;  134,8.37 

[189];    228,  8.  6  [290];   229;    436; 

608. 
La  Canal,  Jos^  de,  s.  Canal. 
Lactantius,  Einl.  8.  11;  43,  2;  328. 
Lacuna,  Baron  de  36,  5. 
La  Fnente,  Vicente  de,  Einl.  8.  3, 

16,  20;  4;  5;  6;  86;  204;  232;  272; 

321;  898;  403;  412;  453;  497;  646. 
Lafuente.  Aldintara,  Miguel  170. 
—  J.  Julio  453. 
La  OÄndara,  Felipe  de  308. 
Laiin,  Bibliotcca  del  Monasterio  de 

8an  Martin,  Einl.  8.  26.  —  199. 
Lamana,  Joseph  577,46. 
Lampridius  Aelius  43,  26. 
La  Murta,  s.  Murta. 
Lana  y  Castillo,  Josef  de  la  580. 
Lancastor    Joseph,    Carvajal  j,    s. 

Carvayal. 
Lanz  Ramon,  Fray  592. 
Lanzarotc,    Libro   de   228,   8.   12 

[296]. 
Lapidarium  (französisch)  48,  83. 
Lapidum   et  metalloruin  natura  53, 

256. 
Larruga  y  Boneta,  Eugenio  689. 
Lasala,  Mateo  190;  198. 
Lascaris,    Constantin    134,    8.    56 

[208];  228,   8.  15  [299];   228,   8.  21 

[306]. 
Lascki,  Johannes  134,  8.  56  [208]. 
Lasierra,  Manuel  Abad  y,  s.  Abad. 
La  8erna8antander,  Charles,  Einl. 

8.  42.  —  6;  91 ;  96;  134,  8.  36  [188] ; 

134,  8.  66  [208];  134,  S.  66  [217]; 

164;  222;  228,  8.  1  [286];  228,  8.  5 

[289];  478,  8.34  [478];  478,  8.  38 

[182];   478,  8.  42  [486];  502. 


Lastanosa  y  Baraiz  de  Vera,  Vi- 
cencio  Juan  de  577,33;   6O0;  603. 

Lastriella,  P.  de  466,  Ausleihverx.  4. 

Latassa,  Felix  de  652;  571  ff.;  604. 

Laterculus,  Einl.  8.  22;  412,  26. 

Latour,  Antoine  de  478,  8.  36  [480]: 
481. 

La  Trimonille  49,  1. 

Laurentius,  8anctus  220. 

—  Abbaa  8.  Ruphi  496,  1. 

—  de  Aquilegia  393,  16. 

—  Lombardus  496,  18. 
Laurenzana,  Biblioteca  de  San  Sal- 
vador, s.  Lorenzana. 

Lauzara,  Biblioteca  de  la  Iglesia  de 

8an  Crist6foro,  Einl.  8.  22  —  201. 
Lavax,  Biblioteca  del  Monasterio  de 

nuestra  SeSora  202. 
La  Vid,    Biblioteca  del  Monasterio 

de  Santa  Maria  208. 
La  Vigne,  Germond  de  586. 
Laxaga,  Pierre  de  367. 
Lcal,  Valdes  433. 
Leander,  Sanctus,  Homiliae  9 1 ;  344, 

Cat.  Morales  1.  Vgl.  466,  66. 
--  ViU417  Inv.  Peroz,  10.  11. 

—  Epitaphium  465,  Berganza  4. 
Lebrija,  Antonio  de,  s.  Antonius  Ne- 

brissensis. 
Lectionarium  21,4;  66,1.8;  71,  2. 
3;  149,  2;  166;  216;  229;  818,  2; 
882,2;  391,  82—86;  892,  2;  398, 
18;  410,  8;  411, 6;  416,  5;  422;  468, 
6;  602;  568,  88—85;  658,  Idalri- 
cns  3. 

—  Complutense  6. 

—  Rotense  89. 

Lecciones  teöricas  sobre  el  m^todo 
de  ensefiar  i  los  Ferro«  de  casa  273. 
Lectiones  de  cavalleria  63,  18. 
Leccionario  de  tempore  898,20. 


53 


Lecctonarin  de  Toledo  478,  R.  38 

(47«]. 
Lectnr«  codinn  59,  185-,  63&. 

—  decreli  525. 

—  Upim  vel  Decretomm  502,  11. 
liegenda  Sanctomm  169,4. 
Legendarii  lihri  163,80-84. 
-Leget  25. 

—  et  constitntinnpH  forornm  53,  265. 

—  XII  tabalaniTn,  Einl,  8. 23.  —  101. 

—  Imperalorum  Bnmanonini  et  Oo- 
thorum  101. 

—  vEsi^ticae  197,  17. 
I.e  Glaj  134,  B.  41  (193]. 
Lejruina,  Enrique  de  22H,  B.  19[30S); 

25.1;  273;  290;  534. 
Lpdi,  Padro  51,24. 
Lentino,  Simon  do  616,2. 
Leocadi«,  8. (Officium) 75; 478,8.  41 

[485]. 
Leodegnndia  72:412. 
Leodolfns,  Einl.  8.  «4.  —  316. 
Leo  Magnus.  Papii,  Einl,   S.  11.  — 

337;  391;  602.2. 
LF<tn  (8tadt  und  ProvinK).  Einl.  S.  5; 

19;  29;  47;  344  Anf. 

—  BiblioUca  de  Santa  Iglexia  Cate- 
dral  (Santa  Mana  dp  la  R^gla), 
Einl.  S.  18;  22;  25;  48.  —  134. 
S,  57  [209];  204;  418. 

—  ArcbiTo  de  la  Santa  1(;1<>iiia  Cate- 
ilral  (Santa  Maria  de  la  Refflat  205. 

—  Bihlioteca  (Archivo)  de  U  Real 
Colpjiala  de  San  Isidro  206;  22«, 
R  4  [288];  344,  Cst.  Mor.  4;  505. 

—  Bibliotfca  del  Monasterio  de  Santa 
Maria  807. 

—  Biblioleca  provincial  209. 

—  Bibliotera  del  Convcnto  dp  San 
Marcos  208. 

—  Bibliotera  del  Monasterio  He  San 
Francisco  210. 

—  Mi^rnel   San  (DiOcp»  ).  Einl.  8  26. 

—  Concil  68  fln. 

—  Fnero  de  134,  S.  62  [214];  896,  4; 
v(^.  226,  8.  22  (306). 

—  Tumboa  de,  Einl.  S.  46. 


Leän  Luis  de,  Fray.  r.  Luis  de  L«■^n. 

—  Andre«  135. 

—  Remon  67,  118. 

—  Sebastian  de,  s.  Sebastian. 
Leonardus  Bninu»  Aretinns  36,  13; 

43,  88;   109,  69;  228,  S.   13  (297); 

382,  Cat.  Vill.  5-  Vgl.  67.  119, 
Leonor,  Dofla  490. 
Leopoldun  I.,  Kaiser  131,  8.  6  [158]. 

—  de  Babenberg,  Astronomnn  63, 138. 
Leoprandus    (Epistnia    Turpini  ad 

L.)  228,  S.  9  [293]. 
Leovigildns  de  Cördoha  134,  8.20 

[172);  134.  8,  24  [176];    184,  8.26 

[178]. 
Lerez,  Bibliot«ca  del  Monasterio  de 

San  Salvador,  Einl- 8.22;  21 1 ;  38S. 
LJrida.  Einl.  8.  32.  -  66,14;   525 

Anf. 

—  Biblioteca  de  la  Santa  [glesia  Ca< 
tedril  213, 

—  Archivo  de  la  Santa  IglMia  Cite- 
dral  213. 

~  Biblioteca  provincial  214. 

—  Archivo  Municipal  215. 

—  Archivo  de  la  parroqnia  de  Santa 
Maria  Magdalena  216 

^.Biblioteca  del  Obiipo  817. 

—  BQchenammlDng     d«s    Bemardua 
AlegretDB  218. 

—  Canonici  502,  135. 

—  Costums  de  la  eintat  de  ISO,  s.  a. 
('onsuetudines, 

—  Regicter  der  Univprsitfll  96. 
Letanias.  ».  Litaniae. 
Lctesma  228,  8.  9  [293], 
Leyea  antiguas  dp  Madrid  i 

—  castellanaa  53,  15,  86. 

—  del  Estilo  134,  8,  63  [814 

—  Espaflolax,   Libro   d«  las  i 
vgl,  53,201. 

—  Jahobo  de  las,  v,  Jacobo. 
Lpyg  d' Amor  8*  B. 

Lex    Romana    Vinigothomni 
8.  8.  19,  4«    —  »Ol;  891,  I 

—  libpr  337,  119f, 
Leiicon  latinum  553,  Helm 


54 


VII.  Abhandlung:    Beer.  HuidschrifteDBchitxe  Sp«iii«ii8. 


Lozaun    y   Tornos ,  Tomas    Fermin 

571;  576;  577,  2,  21,  24,  27,  34,  37; 

005;  016. 
Li  b  an  ins    Sophista,    Dcdamatioiie« 

448,  5. 
Libcratiis  Abban  337. 
Liberto,   Tomas  de  Casanova  y,  s. 

Casanova. 
Libri  G.,  Eiul.  8.7;  538. 
Li br  o  (Liber,  Libre,  Libros). 
-—  Amarillo  (Cartorale)  356,2. 

—  anticorum  53,  126. 

—  Antiquitatum  26. 

—  de  las  Batallas  de  Dios  541. 

—  Bermevo  de  Daroca  131. 

—  de  los  Caballeros  de  la  Banda  68, 

—  Canticorum  (Breviario)  226. 

—  de    toto    anni    circulo    13;     103; 
1*J8,  1. 

—  (Colorado  296. 

—  de  coniptoK  43,  90. 

—  consiliarins  villae  Cerverae  97. 

—  -  de  dania«  181,  11. 

—  de  les  floretes  e  d'amoretes  34,  2. 

—  del  pentil  228,  S.  7  [291]. 

—  gfotit'o  Ovetense  344. 

—  llebreo  542,  6. 

—  .Judioum  potbicus  222,  6. 

—  ju/p^o  de  los  Reyes  Godos   330,  4. 

—  Lependarii   163,20—24. 

—  Maurifiano,    compilacion    de     las 
bulas  <lo  Hurgos  75. 

—  N.ituniles  40,  67. 

—  de  Poenitentia   134,  S.  14  [166). 

—  del  Thesoro   qiie  habla  de  las  no- 
hle/as  68.  12. 

—  de  trc'sor  (franziisisch)  43,  78. 

—  de  Trova  51,2. 

—  vert  351,  19. 

—  -  verde  de  Araj^on  578. 

—  verde  de  Genma   löl. 

—  verde  de  Lerida  213,3;  215. 
Liclie,  Maniues  de  580. 
Lieinianiis,    Epi-scopus   Cartbajxini- 

eiiüiis,  Eiul.  S.  8.  —  344,  Cat.  Mor. 
20. 


Li^bana,  Bibliotec«  del  Monasterio 
de  Santo  Toribio,  Einl.  8.  17;  219. 

Lieja  298. 

Ligonia  602,  31. 

Linages  de  Espafia  677,38. 

Linaz  y  Aznar,  Josef  692. 

Lindanus  134,  S.  23  [175]. 

Lipsius,  Jostus  263. 

Lira  (Liria)  Nicolaus  de,  8.  Nicolaus. 

Litaniae  87,  1;  200,  14;  469,  3; 
553,  Wilara  61. 

Liturgia  (Libor  ex  L.)  200,  15. 

—  Goda,  Ausgabe  478,  8.  34  [478]. 
Livius,  Einl.  S.  12.  29;  43,  32;  43, 

50  u.  51;  51,  26;  67,  11.  12.  13.  14. 
15.  16.  17;  80,  20;  228,  8.  61  [203]; 
382  Cat.  Vill.  12;  478,  8.  20  [304]; 
616  Anm.  2. 

—  en  Komance  80,  26. 

—  castilianisch  435,  1;  478,  8.  24 
[308]. 

—  italienisch  608;  vgL  53,  188. 

—  sicilianisch  51,  1. 

Li  vre  d'heures,  s.  Horae. 
Llacayo   y    Santa    Maria,    Augnsto 

134,  S.  59  [211]. 
Llaguno  y  Cerda  (Codex)  270. 
Llobet,  Jos^  Antonio  52. 

—  Beniando  382  Cat.  Vill.  20. 
Llorente,  Juan  Antonio   101. 

—  Bartolome  572 f.;  606. 

—  Jacobus  572. 

Llueh,   Antonio  Kubio  y,  s.  Rubio. 
Loaisa,   Garcia  de,   Einl.  S.  40.  — 

274;  381;  423  A. 
Loas  228,  S.  26  [310]. 
Lobera,  Atanasio  de  204. 

—  Pedro  Juan  de  458,  4. 
Locwe,   Gustav   Einl.  S.  1.  3.   4.    ^ 

21.    45.    47.    —    82;    109  A;    13A- 
S.  5  [157],  S.  7  [159],  S.  11  [163-- 
8.  60  [212],   S.  67  [219];    168;   22: 
S.  27  [311];  344;  398;  535  u.  ö. 

Loewenfeld  154. 

Logic a  vetus  atque  nova  40,  43. 

Lomal  er  ,     Johannes     134,     S. 
[175]. 


--^ 


London,  British  Miueum  4Ttt,  S.  Stl> 

[HO];  627. 
Lopei  de  Ajala,   Pedro  134,  S.  31 

tlSü],  S.  Sl  [3ll3]i  228,  S.  12  [2»6I, 

228,  8.  20  [304];  382,  C«t.  Vill.  21 

Aum.;  178,  S.  37  [481]. 

—  de  Baeia,  Pero,  Comeudador  de 
Hontizon  fiOO. 

—  Bemu^,  Jokquln  607. 

—  de  Olrdoba,  Hartin   118. 

—  Feraan  228,  ß.  20  [304]. 

—  Ferreiro,  Aatonio  103. 

—  Frauciiwo  293. 

—  JuBD  379.  3-4  n.   12. 

—  de  Mendoia,  Ifiigo,  Marquea  de 
Santillani,  Eiul.  ».  33.  38.  —  134, 
8.  64  [20e];  188;  228,  8,  16  |300], 
8.  20f.  [304f.],  8.  23  [307j;  229. 

—  y  RaiDBJo,  Antonio  134,  S.  42 
(194]. 

—  de  Sahaguu,  Luia  478,  8.  29  [473]. 

—  d«  Trigo,  Pero  134,  S.  64  (20S]. 


-  Urr 


1  483. 


—  de  Velaaco,  Juan  417  Inv.  Vill.  3. 
LorenEana.  Kloster,  Einl.  8.  24.  — 

200;  233;  (Tumbo)  147. 

—  y  Bnitron,  FrandM-iu  Antonius  de 
189;  478,  8.  36  (479]. 

Loret,  Hibliot«('a  de  1a  Cuufradia  de 
San  Viconte  del  Sepulvro  220. 

Larri»,  Guillaiime  de  (Romui  de  I« 
Rose)  43,  87;  228,  8.  16  [300];  228, 
S.  20  [304];  228,  S.  24  [308J;  305; 
608. 

Lort,  P.  i?l  franifiHiiwh  53,  119. 

Loaada,  BasiMo  {Sebastian  Castella- 
nos  de,  b.  CatilellanoB. 

Lojrola  Inguatios  von,  s.  Ingnatius. 

Lozano,  Isidoro  134,  S.  65  [217]. 

Liicanor  Cuude,  s.  Juso  Manuel. 

Lncanus,  Einl.  8.  12.  29.  30.  36 
(Scholicn).  39.  —  4,  4;  67,  ÖO;  127, 
41;  134,  8.  28  [180]  u.  8.  S2  [204]; 
3S8,  S.  24  [308];  337,  113;  496, 13. 

Luear  San,  Conde  de  Olivarei  280. 

—  Gaipar,  Gozman  Duque  de,  s. 
Guxman. 


Luuaa,  Frater  36,  14. 

—  Alfonto  de  667. 

—  de  Carovineo  382,  Cat.  Vill.  32. 

—  Bitchof  von  Tuy  (Tudensi»)  Eiiil. 
6.30.  134,  8.30  [182];  134,  8.  32 
[184);  206;  228,  S-  4  [388];  2211; 
417  Im.  PercE  13-16;  436,  2. 

Lucca  672. 

Lucembour^,  Pierre  de  423  B. 
Lucena,  Juan  de  423 B. 
Lucero  (Copialbuch)  317. 
Lucbente,    Bibliotheva   del    Honi- 

•terio  de  Corpus  Christi  221. 
Lacian  134,  8.  63  [305]. 
Lucidario,  El  466,  10«. 

—  ^ande  de  Daroca  131. 
Lueretius.  Einl.  S.  12.34. 
LudolfuB,  Cartbusianus  663,   Heine 

61—66. 
Ludwig  1.,  römischer  Kaiser  (Capi- 
tutare)  163,  64. 

—  [V.,  römischer  Kaiser  142,1. 

—  IX.,  K»nig  von  Frankreieh,  Einl. 
8,  20;  479. 

—  8^vattiT,  Eraberiog  von  Oestt^r- 
reiuh  360  f. 

Lueberk,  E.  Einl.  S.  12- 
Lngo  Einl.  8.  19  0.  26  f.  31. 

—  Biblioteca  de  la  Santa  Igilesia  Ca- 
tedral  223. 

—  BiMioteea  de  la  Iglesia  de  San 
Pedro  223. 

—  Capilla  de  8an  Marcus  324. 

—  ^Tunlbo)  108;  199;  23ä. 
Luis  de  Cördoba  109 B. 

—  de  Leon,  Fray  36,  1;  131,  8.  55 
[307]. 

~  San,  Bischof  von  Tolosa  415. 

Lojan.  Bischof  von  Mondoüedo  3 

Lull,  Juan  BapüsU  34. 

Lnllua,  RaimundiuEinl.8.  32;27 
63,  8;  63,  106;  63,  111;  61;  I 
134,  8.  11  [166|;  134,  8.  b5  [30 
360;  365;  423. 

Lumen  ccclesiae  (Alqueur)  10. 

—  Domu»  von  Montearagon  314. 


56 


Tn.  Abbaodlaiif:     Beer.  Han^gcfcrill«— cfcitn 


Luna,  Alvaro  de  226;  228,  S.  20 
|34i*];  2S0;  407;  677,  11;  Historie 
226;  67,  62.  105  .?.. 

—  Benpdirtiw  de  85. 

—  Pedro  de  134,  8.  51  [203];  228, 
8.  12  [296]. 


Lanar,  Femando  de  543. 

Loppus  de  Coca,  Alfonsos  478«  S.  :f9 

[473]. 
Lnxarer,  Jnan  311. 
Lyra,    Nicolaus  de,   s.   NicolAO»   d^ 

Lira. 


M. 


Maaf«Ken  Friedrich  91:  134,  8.  37 
(189];  134,  8.  56  [208];  154;  228, 
8.  14  [298];   478,    8.  38  [482];  502. 

MacariuA  8anctu8  'Re^ila)  14;  88,2. 

Macer  fllibre  apelUt  M.)  423  B.; 
513,  9. 

Machaon,  Einl.  8.  29. 

Mailand  508. 

Maerohias,  Einl.  8.  11;  38.  —  127, 
22;  226;  391,  191;  495,  15. 

M  a  i  r o  n  i  H,  Franci«cnfi  de,  Einl.  8. 33  f. 

Madobilla,  Juan  de  181,8. 

M  a d  e  r  ,  Joachimas  Johannes  1 34, 
8.  21f.  fl73f.]. 

Madoz,  PaAcual  337,  411  Anm. 

Madrazo,  Pedro  de,  Einl.  8.  2;  134, 
8.  66  [218]. 

Madrid,  Einl.  8.  2;  46f. 

—  BibliotcKra  particular  de  8n  Ma- 
frestad  el  Rey,  Einl.  8.  2;  28.  — 
134,  8.  10  [162];  134,  8.  15  [167]; 
226;  280;  382;  404;  407;  435;  467. 

—  Archivo  del  Palacio,  Einl.  8.  2; 
134,  8.  2  [164];  227. 

—  Biblioteea  Nacional,  Einl.  8.  21; 
41.  —  68;  70;  134,  8.  3  [156];  134, 
8.  6f.  [185f.];  134,  8.  9  [161]  Anm.; 
134,  8.  12f.  [164f.];  134,  8.  35f. 
[187f.|;  134,  8.  67  [209];  186;  196; 
204;  206  und  206  Anm.;  228,  8.  1  ff. 
(285 ff.];  229;  244;  262;  267;  280; 
290;  337  Anm.  3;  344;  344  Cat. 
Moralen  14;  378;  397;  423;  443; 
478,  8.  36 f. [480 f.];  478,  8.39  [483 1; 
478,  8.  41  f.  [485f1;  483;  486  Anm.; 
506;  527;  546;  562;  594. 

—  Biblioteea  de  la  Real  Academia 
delallifltoria,  Einl.  8.3;  28;  35  n. 


—  4;   9;   68;   88;    101;  204;    ^*^i 
229;  24t;3<k3;317;  319;  323;  33i>; 
337;  377;  391;  461;  5H1;  693;   61« 
Madrid,  Biblioteea  de  la  Real    Aca- 
demia E>pailola  230. 

—  Biblioteea  de  la  Academia  Matri- 
tense  de  Jari^pmdencia  y  L«c*|n** 
lacion  231. 

—  Biblioteea  del  Noviciado  de  l* 
Universidad  Central  5;  232. 

—  Archivo  Hist^Srico  Nacional  6;  1^9; 
147;  191;  233;  320;  333;  397;  MM^ 

—  Museo  arqneolögico  nacional  IS; 
77  Anm.;  234. 

—  Biblioteea  de  lo8  cstadio^  Real<*5 
de  8an  Inidro,  Facnltad  de  iil<ifiofia 
y  letras  5;  229;  235;  240;  303;  331 ; 
377;  420;  464;  681. 

—  Biblioteea  de  Medicina  de  la  Uni- 
versidad Central  236. 

—  Bibliotecas  del  Mnseo  de  Cienciaik 
Naturalen  v  del  Jardln  Botünico  237. 

—  Biblioteea  de  la  Escuela  nuperior 
de  Diplomatica  238. 

—  Biblioteea  del  Dep<^ito  direecion 
de  Hidro^afla  239. 

--  Biblioteea  de  las  C^^rtes  240. 

—  Biblioteea  del  8enado  241. 

—  Biblioteea  del  Conjrre«o  242. 

—  Biblioteea  del  Convento  de  lo<t 
EnculapioK  243. 

—  Convento  de  8an  Felipe  269. 

—  Biblioteea  del  Monasterio  de  8an 
Martin  109  B;  244. 

—  Archivo  de  la  Igle.^a  de  8.  kidro 
y  8anta  Maria  de   la  Cabeaa  245. 

—  Biblioteea  del  Convento  de  lo< 
CarmelitaA  UeMcalao»  246. 


Indices. 


57 


Madrid,  Biblioteca  dcl  Coleifio  dr 
las  Eücuelas  Pias  de  Lavapi  es 
247. 

—  Biblioteca  y  Archivo  de  Mon«er- 
rate  229;  240;  681;  593;  694;  697; 
605;  614;  616,  Anm.  2. 

—  Monasterio  de  San  Domingo)  ol 
Real  290. 

—  Biblioteca  de  los  P.  P.  Dominicos 
de  Santo  TomAs  248. 

—  Archivo  parroqnial  de  S.  Andres 
249. 

—  Archivo  del  Ayuntamieiito  250. 

—  Biblioteca  particular  del  Daque 
de  Alba  251. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  3os6 
Amador  de  los  Rios  252. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  J096 
de  Ayala  253. 

—  Biblioteca  particular  de  Don  Fran- 
cisco Asenjo  Barbieri  254. 

—  Biblioteca  particular  de  Don  An- 
tonio Benavides  255. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Gerardo 
Jo.^e  de  Betencourt  256. 

—  Biblioteca  particular  de  Don  Brie- 
va  y  Salvatierra  267. 

—  Biblioteca  particular  de  laDuquesa 
de  Campo  Alanji^  258. 

—  Biblioteca  particular  del  Exino. 
Sr.  D.  Antonio  CAnovas  del  Castillo 
259. 

—  Biblioteca  particular  de  Carderera 
260. 

—  Biblioteca  particular  del  Marques 
del  Carpio  261. 

—  Biblioteca  particular  de  Don  Juan 
Liicas  Cort^s  262. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Joa- 
quim  Gomez  de  la  Cortina,  Marques 
de  Morante  263. 

—  Biblioteca  particular  del  Sr.  Crespo 
264. 

^  Biblioteca  particular  del  Marques 
de  Santa  Cruz  265. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Manuel 
Danvila  y  CoUado  266. 


Madrid,  Biblioteca  particular  dr  D. 
Enrique  de  Arag'on  (vulg^  Marques 
de  Villena)  228,  S.  19  [303];  290. 

—  Biblioteea  particular  del  Duquo 
de  Frias  267. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Barto- 
lom6  Jos6  Gallardo  268. 

—  Biblioteca  particular  del  Rev.  P. 
D.  Enrique  Florez  de  Seuti^n  y 
Huidobro  269. 

—  Biblioteca  particular  del  Exino. 
Sr.  D.  Pascual  Gayangos  y  Arcc 
270. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Ri- 
cardo Heredia  27  t. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Vicento 
de  La  Fuente  272. 

—  Bibliotea  particular  del  Ilmo  Sr. 
D.  Enrique  de  Leguina  273. 

—  Biblioteca  particular  del  Marques 
de  Liehe  616  Anm.  2. 

—  Biblioteca  particular  del  S.  Garcia 
Loaysa  274. 

—  Biblioteca  particular  del  Duque 
de  Medinaceli  275. 

—  Archivo  de  los  Duques  de  Medi- 
nasidonia  276. 

—  Biblioteca  particular  del  Sr.  Me- 
Ronero-Romanos  277. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Jofl6 
Ignazio  Miro  278. 

—  Biblioteca  particular  de  Don  Pe- 
dro NuSez  de  Guzman,  Marques  de 
Montealegre  y  Conde  de  Villaum- 
brosa  289. 

—  Biblioteca  particular  del  Conde  de 
Olivarez ,  Duque  de  San  Lucar 
(Huescar)  280;  370. 

—  Biblioteca  particular  del  Marques 
de  Pidal  281. 

—  Biblioteca  particular  del  Conde  de 
Puflonrostro  282. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Manuel 
Rico  y  Sinobas  283. 

—  Biblioteca  particular  del  Marques 
de  San  Roman  284;  478,  S.  28 
[47-21. 


IndioM. 


59 


Manuel  Juan,  Prinz,  s.  Juan  Mauuol. 

—  Glizunis  134,  8.  13  [166];  134,  S. 
20  [172  f.]. 

—  y  Bodrigaes,  Miguel  de  Manuel 
134,  8.  37  [189];  184;  228,  8.  3 
[287];  293;   581. 

Marca,  Petrus  de  21;  502B. 
Marcellinus  presbyter  417,  Chron. 

Per.  9. 
Marco  11  US  Nonius,  s.  Nonius. 
March  Ausias  36,  11;  276;  613. 

—  Bemeg^er  37,  3. 
Marco,  Lope  652,7. 

—  Polo  (en  romans)  63,  266. 
Marcuello,  Pedro  680. 
Marfilus,  Petrus  263;  370;  581;  616. 
Margall,  Francisco  Pi  y,  s.  Pi. 
Margarethe  von  Oesterreich,  jprin- 

zessin  von  CastiUen  181;  466A.  1. 
Margarit,  Johannes  de  25,  Villan.  7; 

155. 
Margarita   (de   Leyes)    134,   8.  62 

[214]. 

—  super  Decretum  O.  Pr.  502, 89. 

—  Sacrae  8cripturae  67,  23. 
Mari,  Doctor  et  Canonicus  214. 
Maria  Virgo  204,  Frun.  II. 

—  Llibre  de  la  rerge  M.  53,  120. 

—  Miracula  299. 

—  Passio  344. 

—  Egipciaca,  Estoria  de    134,  8.  31 
[183];  134,  8.  50  [202];  s.  a.  Vida. 

—  Magdalena,    8.    Vida   134,   8.  50 
[202]. 

—  Christina,  Doi{a,KGnigin-Regentin, 
Einl.  8.  2.  —  261. 

—  de  8icilia  y    de  Aragon,    Keina, 
Einl.  8.  33.  —   361.  11;   509;  529. 

—  Hennana  de  Ofilon  412. 

—  8.,  Pablo  de,  s.  Garcia  de  8.  Maria, 
Pablo. 

M  tri  ae,  De  yirg^nitate  8anctae,  Einl. 

S.  26.   —  94,  6;    140,  9;    337,  24; 

375,9;  455;  456,  27—29;  457,  11. 

Vgl.  a.  Ildefonsus. 
Marias,  las  trcs  154. 
Mariana,  Juan  de  49,4;  459. 


Marianus,  Sanctus  391  (Monte). 

—  ICtus  502,  26;   502,  51;    502,  142. 
Marin,  Antonio  134,  8. 19  [171]. 
Mar  ins  Maximus  134,  8.  14  [167]. 
Markos   Abbas   8ilensis   455,   Aus- 

leihverz.  17. 
Marina,  Francisco  Martinez,  s.  Mar- 

tinez. 
Marmol  Juan,  Vasquez  de,  s.  Vas- 

quez. 

—  Manuel  Maria  del  429. 
Marmotretum,  s.  Mamotretum. 

M  a  r  o  1 1  o,  Uiginio  Bausela  y ,  s.  Bau- 

sela. 
Marquina,  Martin  382. 
Marsilio,  Pedro  36,  24;    351;    351, 

40;  366,  10;  369. 
Marsindo    (Uistoria   del  Caballero) 

229. 
Marta  (8tadt)  134,  8.  55  [207]. 

—  y  Andres  605. 

—  Perez  de  Pomar,  Jerönimo  677, 36; 
577,  44. 

Martel,  Ju|ui  Antonio  Rodriguez  y, 

s.  Rodriguez. 
Marti,  Francisco  36,  20. 
Marti,  Manuel  263;  442;  448. 

—  de  Torres  523. 

Marti alis  8anctus  75;  162. 

—  (poeU),  Einl.   8.  12.  34.    —    134, 
8.  29  [181];  280;  398,7. 

Martianus  Capeila  127,22. 

—  (Novellae),  Einl.  8.  8. 

—  Episcopus  204. 

Martin  IL,  König  von  Aragon,  Einl. 
8.  33.  —  39 ;  53. 

—  Albert  134,  8.  66  [218]. 

—  Alonso  de  San  88. 

—  de  C<Srdoba  541,  2. 

—  Pedro,  Maestro  228,  8.  13  [279]. 

—  Raymundo    de    134,    8.  33  [185]; 
134,  8.  39  [191]. 

—  Sancho,  Capellan,  Einl.  8.  32. 
Martin-Villa,    Antonio    426,    s.  a. 

Martinus. 
Martinez  Alfouso  478,  8.  29  f.  [474  f.]. 

—  Andres  466,  7. 


60 


YIL  Abhuidlnng:    Beer.  HandschrifleiiscbfctAe  SpanieoB. 


Martinez  Fray  Braulio  685. 

—  Fernando  222. 

—  Miguel  417,  Inv.  Perez  16.  17. 

—  de  los  Corales,  Juan  478,  S.  37 
(481]. 

—  Fernando  Alvarez   y,  8.  Alvarez. 

—  Manuel,  Aflibarro  y  Rives  75;  77; 
80;  88;  134,  8.  41  [193];  134,  S.63 
[215 f.];  150;  226;  228,  S.  19  [303]; 
262;  268f.;  279;  280f.;  336f.;368; 
370;  398;  455. 

—  Marina,  Francisco  127;  229  Ende. 

—  Micr,  Juan  602. 

—  de  Villar  677,  27. 

—  de  Toledo,  Alfonso  1 34,  S.  53  [206]. 

—  de  Contreras,  S.Johannes,  Archie- 
piscopus  Toletanus. 

Martinus  Sanctus  337;  344  Cat. 
Morales  19;  478,  S.  41  [486]. 

—  I.,  Rex  Siciliae  616,  1. 

—  Presbyter  et  Abbas  95,  29. 

—  Frater  O.  P.  602,  77. 

—  Braccarensis  (Dumiensis)  Einl.S.8. 

—  —      Formula  ViUe  37,2;  252. 

—  —  De  quatuor  virtutibus  67, 
35;  228  S.  13  [297];  467. 

—  de  Fauno  502,  65. 

—  Polonus  306,  7;  478,  R.  36  [480]; 
613,  7. 

—  Raymundis  496. 

Mar  ton,  Leon  Benito  685;  597. 

Martorell,  Mossen  (Consoller)  43,7. 

Marullus,  s.  MaAullus. 

Martyres  CacKaraugUi^tam  25. 

Martyrologium  21,  11;  154;  197; 
306;  311;  344,  20;  382;  391,  101 
—103;  422;  468;  496,  1;  553  Wi- 
lara  28;  663,  Heine  3;  663,  Heine 
43;  563;  577,  7;  (Ausgabe^  478, 
8.  34  [478]. 

—  de  Adon  246. 

—  Burgonso  76. 

—  (Kalenda)  von  Ofia  337. 

—  Rivipullense  811. 

—  ToleUnum  478,  8.  33  [477]. 

—  von  Vieh  563,  Vill.  26;  553  Ende. 

—  de  Ulla  501,  2. 


Martyrologium  Usuardi    382,  Cat 

ViUan.  33;  469,3. 
Mas,  Cayetano,  Comet  y,  ».  Comet 
Mascaro  (catalanisch)  529,  !2. 
Mascarö,  Prospero   de  Bofanül,  «. 

BofaruU. 
Mascaron,  Presbyter  21. 
Mascaron  (Drama)  24 B. 
Ma8S(S  Torrents,  J.  226;  275;   4«7. 
Massotus  Michaelis  (Magister)  374 
Masullus  54. 
Mata,  Doffa  (Oemalin  Juan   I.   von 

Aragon)  61,  21. 
Materies  diverses  de  filosophia  43, 

84. 
Matthaeus  Apostolus,  ßanetus  ?2A. 

8.  9  [293]. 

—  Angeli  602,  62. 

—  Palmerii  43,  99. 
Mauren  21. 

Mauriciano  Libro   (de  Burgo»>  75. 
Maximas     de     escritores    cristiano^ 

252. 
Maximilian  I.,  Kaiser,   Einl.  S.  2. 

—  228,  8.  21  [806];  328;  456  Anm. 
Maximus  Valerius,  s.  Valerius. 

—  8anctu8  228,  8.  3  [287]. 

—  Taurinensis  (?)  391. 

Mayans,   Gregorio  228,  8.  6  [290]: 

442;  448;  627;  633. 
Mayora,  Luis  64. 

—  Miguel  64. 

Maydrit(?)  466  Ausleihvens.  11. 
Mazzolari  Da  Cremona,  Ilario  134, 

8.  22  [174]. 
Mechand,  Le  (El  libro)  51,  14. 
Mecolaeta,  Diego  478,  8.  27  [471] 

Anm.  1. 
Medecines  dovellcs  53,37. 
Medicina,  Libres  de  53,  258. 
Medicinae  Codices   HD  391,  125— 

128. 
Medicis,  Augustinus  Niphns  de  382, 

Cat,  Villan.  80. 
Medina  del  Campo,  Biblioteca  dot 

Cologio  de  Jesuitas  303. 

—  Fuero  de  134,  8.  62  [214]. 


IndicM. 


61 


Medina  del  Pum«r,  Biblioteca  del 
Monasterio  de  los  Cartujos  S02. 

—  Sidonia,   Daqnes    de    276;    437; 

Yg\.  5. 

Mejia,  Pedro  36,  t8. 

Meinio  88,7. 

Mejorada,  La,  Biblioteca  del  Mona- 

sterio  de  San  Geronimo  304. 
Meir  Aben  Hezra,  Abraham  ben,  s. 

Hezra. 
Melia,  Antonio  Paz  y,  s.  Paz. 
Meliki  397. 
M  e  m  b  r  e  s,  DeU,  del  hom  (catalanisch) 

53,  131. 
Memorial    historico   Espailol    Einl. 

8.  30.38;  4  0. 
Memorial  de  los   libros  de  Toledo 

134,  S.  51  [203]. 
Memoriale  virtntum  80,^1. 
Memoria»  de  Cardefia  88. 

—  sepulcrales  de  los  mongeA  del  Es- 
corial  134,  S.  16  [168]. 

—  dtiles  para  la  predicaciön  evan- 
gälica  584,  1. 

—  de  las  Santa«  Justa  y  Rufina  228 
S.  4  [288]. 

—  de  Nuestra  Senora  del  Milagro 
584,6. 

—  antiguas  del  Archive  de  Oita  337. 
Mena,   Juan    de    134,    S.  54  [206]; 

228,  S.  12  [296];  228,  S.  21  [305]; 
290;  382,  Cat.  ViUan.  9. 
Mendoza,  Diego  Hurtado  de,  s.  Hur^ 
tado. 

—  7  Bobadilla,  Francisco  de,Cardenal 
de  BuTgos  79;  228,  S.  17  [307]; 
423  B. 

—  Pedro  Gonzalez  y,  s.  Gonzalez. 

—  Lopez  de,  Ifligo,  s.  Lopez. 

—  de  Sotomayor,  Luis  109  B. 
Menendez  Pelayo,  Marcelino   Einl. 

8.3;  20.  —  103;  273;  330. 
Menologio  (von  Ona)  337. 
Menorca  51,  24. 
Merida  (EmeriU)  391. 
Mörida,    ConciUo    de    478,    S.   38 

[482]. 


Merino  de  Jesu-Christo,  Andres  5; 
134,  S.  64  [216];  246  ff.;  382;  478, 
S.  42  [486]. 

—  AntoUn  Einl.  S.  41.  —  156. 

—  Ramon  Sanchez  288. 
Merlin,  Libro  de  51,  7;  53,  71. 

—  y  demanda  del  santoGrial  67,29. 
Merola,  Frater  43,  7. 

Merry  de  Val,   Rafael    228,   S.  19 

[303]. 
Merzdorf  134,  S.  41  [193]. 
Mesa,  Fernando  de,  Bischof  von  C6r- 

doba  Einl.  S.  27;  109  B. 
Mescua  Mira  de  228,  S.  23  [307]. 
Mesonero- Romanos,    Ramon,   277; 

616. 
Mesquida  (Advocat)  351,  33. 
Mesquinidad  de  la  codicia  hnma- 

nal  379,  10. 
M  est  res,  Apeles  55. 
Metallana,    Biblioteca   del    Moua- 

sterio  de  la  Orden  de  Cister  301. 
Metge,  Bemat  28*;  63. 
Methodius   Einl.   S.  29.    Vgl.   391, 

122. 
Mexia  Pedro  534. 
Meyi,  Monasterio  de  Santa  Maria  de 

581;  15. 
Meyron  155. 

Meyra,  Monasterio  de  (Tumbo)  223. 
Michael,  Archidiaconns   von    Lugo 

222  (s.  a.  Miguel). 
Michel  Francisque,  Einl.  8.  37;  44. 

—    24B;    228,    S.    16  [300];   366; 

368;  423  B.;  478,  S.  39  [483]. 
Mi  er,  Juan  Martinez,  s.  Martiuez. 
Migne   134,  S.  36  [188];    228,   S.  5 

[289];  228,  S.  27  [311]. 
Miguel,  J^ischof  von  Lugo  222. 

—  Mossen  53,  88. 

—  (Silensis?)  455,  Ausleihverz.  12. 

—  Salvador  Sanpere  y,  s.  Sanpere. 

—  de  Tormiellos  455,  134. 

—  San  (Di5e.  LetSn),  Einl.  8.  26. 

—  San  de  los  Reyes,  Biblioteca  del 
Monasterio  del  6rden  de  Sau  Gre- 
nSnimo  Einl.  8.  38;  233;  305;  508. 


62 


YII.  Abhandlung:    Beer.  HAndaebrifteoschtlxe 


tos. 


MiU  y  FontanaU,  Manuel  24  B;  36; 

43;  53;  228,  S.  16  [300]. 
Mileo  (Geometria)  127,29. 
Millan  S.  (Vita)  134,  8.  30  [182]. 

—  S.  (Vita)  castilianisch  134,  S.  31 
[183],  8.  a.  Aemilianos. 

Miller  Emmanuel, Einl.  S.44.  —  134, 
S.  3  [166];  134,  8.  5  [167];  134,8.  7 
[159];  134,  8.  9  [161];  134,  8.  22 
[174];  134,  8.  25  [177];  134,  8.  41 
[193];  134,  8.  63  [216];  134,  8.  67 
[219];  228,  8.  17f.  [301  f.];  478, 
8.  38  [482]. 

Millet  M.  Jehan,  Uhistoire  de  (fran- 
EOsiflch)  134,8.14  [166]. 

Mino  64. 

Mira  bete  de  Biancas  612. 

Miracula  B.  Maria  vir^nis,  8.  Ma- 
ria virgo. 

Mi  ran  da,  Casa  (familia)  de  112. 

—  Andr^  de  134,  8.  66  [207]. 

—  Constancio  8aa  de,  8.  8aa. 

—  Jose  Yanguas  y,  8.  Yanguas. 
Mirandol,  Casa  de  (Annas)  492. 
Miro,  Episcopus  Gerundensis,  21,  12; 

391. 

—  Jo8Ä  Ignacio,  Einl.  8.  43.  ~  278. 
Mir6  Jayme  496. 

Missale  (Missae,  Missae  Rituale)  21, 
5  und  7;  34,  11;  63  Ende;  67,  89 
71,  1—3;  71,  6—7;  86;    103;  146 
1.  2;   149,  4;    163,  2—7;   163,  36 
163,  64,    58;    170;    181,  17;    198 
204;    204,  12;   210;    211,   1;    212 
213,  1;  228,  8.  18  [302];  229;  236 
264;  297;  318, 1;  332,  1;  837,  63>- 
64;  337,  77—83;  382,  29—30;  392, 
1;    410,  2;    411,  6;    416,  5;    418; 
423  B;  466,69;  466,2;  466,4—6; 
477;   478,   8.  26  [470];  478,   8.  86 
[480];   484;  496;  496,  4;  602  B  9; 
608,4,  6;   663;   663  Calvo  4;  663 
Wilara    36—39;    668    Idalricns    1; 
663,  Heine  119;  666. 

—  AemiUanense  134,  8.  57  [209];  229. 

—  Anglicnm  610,  1 — 3. 

—  argentenm  103. 


Missale Barcinonense 25 (Villan/i  lO. 

—  mixtum    seeundnm    oi^nem  C«r> 
tusiensem  254. 

—  rico  de  Cisneros  228,  S.  20  (304^: 
478,  8.  30  [474]. 

—  Chori  481. 

—  de  Cogulla  229. 

—  Complutense  6. 

—  Gerundense  164. 

—  de  Italia  478,  8.  36  [479]. 

—  von  Montserrate  310,  9. 

—  muzarabe  5;  478,  8.  31  [476];  47 K 
8.  41  [485].  Vgl.  unten. 

—  KivipuUense  391,  21—31. 

—  Romannm  169,  6;  229;  382,  Cat 
Villan.  32;  653,  Heine  47.  4d.  Vpl 
478,  8.  39  ff.  [483  ff.]. 

—  Toletanum  391,  164.  168;  456,  :M; 
465,63;  478,  8.  39  ff.  [483  ff.]. 

—  de  Tortosa  310,  1. 

—  Vicense  98;  (mixtum  et  comple- 
tum)  553;  553,  Vill.  27;  563,  Flof^z 
2;  553,  Heine  70. 

Missae  ordinum  expositio  305. 
Misticum,  s.  Mysticum  (Mi8tigo>. 
Mitscherlich    Chr.  W.    228,    8.   4 

[288]. 
Modus  dicendi  Praetiosa  469,  S. 
Modus    et  ratio    (französisch)    134, 

8.  14  [166]. 
Mohamcd,  Libro  de  53,  69. 
Mojiangas  228,  8.26(310]. 
Mola,  Pere  66. 
Moldenhawer,  Daniel  Gotthilf  Einl . 

8.  42;   6;   134,    8.  10  [162];    134, 

8.  87  [189]. 
Mol  Ina  (Licentiat)  306. 

—  Fermin  609. 

—  Juan  de  59. 

—  Tirso  de,  s.  Teiles,  Manuel. 

—  Gonsalo,  Argote  de,  s.  Argote. 

—  y  Oviedo,  Caspar  de  431. 
Molind,  JoHÄ  56. 
Molino  (Glossator)  612. 

—  de  la  Rovella  (Calle)  613. 
Moli n er,  Guillermo  36,  11. 
MoHnet(franil>8isch)  134,8.14  (166 1. 


Indiem. 


63 


Monachus  qualiter  per  L  diebus 
pasche  yitam  dncat  602  B.  3. 

Monaldus,  502,  95  B. 

Moncada,  Dean  de  Vieh  382. 

Mondej  ar,  Caspar  Ibafiez  de  Se^via 
7  Peralta,  Marqu^  de,  8.  Ibafiez. 

Mondofiedo,  Biblioteca  de  la  Cate- 
dral  306 

—  Biblioteca  particnlar  del  Licencia- 
do  Gonzalo  de  Molina  307. 

—  Tumbo  de  233;  306. 
Monefltacion    de    los    ricos-onbres 

134,  S.  51  [203]. 
Moneta,  Frater  (Summa)  354,  1. 
Monforte  de  Lemus,  Biblioteca  del 

Colegio  de   la  Compania  de  Jesus 

308. 
Monistroi,  Marques  de  57. 
Monroy    y    Silva,   Crist6bal  de  382 

Cat.  ViUan.  20. 
Monsanto,  Biblioteca  del  Monasterio 

309. 
Monserrate,   Biblioteca    del    Real 

Monasterio    de    Santa    Maria  310 ; 

312;  369. 

—  Archivo  del  Real  Monasterio  de 
SanU  Maria  311. 

—  Biblioteca  del  Monasterio  de  Santa 
Cecilia  312. 

Mons  Pessulanus  553,  Heine  82. 
Monstrelet,  L'histoire  (französisch) 

134,  S.  14  [166]. 
Montade,  Miguel  184,  S.  32  [184]. 
Montafla,  Jos^  Femandez,   s.  Fer- 
nandos. 
Montanns,   Archiepiscopus    Toleta- 

nus,  91;  344  Cat.  Morales  1. 
Montano,  Benito  Arias  Einl.  S.  40. 

—   36,   29;   122;   134,    8.  3   [155]; 

134,  S.  13  f.  [165  f.];    134,  S.   18  f. 

[170  f.];  134,  S.  22  [174];  134,  S.  56 

[208]. 
Monte,  Amaldus  de,  s.  Amaldus. 

—  Carmeli  (Oido  8.  Mariae  de)  588. 

Montealegre,  Biblioteca  del  Mona- 
sterio de  los  Padres  Cartucbos  28*; 
313. 


Montealegre,  Marques  de,  fl.  NuiSez 
de  Guzman. 

Montearagon,  Archivo  del  Mona- 
sterio de  los  P.  P.  Augustinos  314; 
597;  614. 

Monteleon,  Herzog  von  382. 

Montemayor,  Jorge  de  228,  S.  6 
[290]. 

Montenegro,  Conde  de  363. 

Montero  (Stadt)  481. 

—  Antonio  423  B. 

Montes,  Biblioteca  del  Monasterio 
de  San  Pedro  Einl.  S.  22  f.  —  12; 
315. 

—  S.  Pedro  de  464. 

Montesa,  Bemardo  de  583. 

Monte  Sacro,  Biblioteca  del  Mona- 
sterio de  Sau  Sebastian  Einl.  S.  24. 
—  316. 

Montesion,  s.  Palma. 
Monte  sin  OS,  Jos^  342. 
Montfar  y  Sors,  Diego  48,  5. 
Montfort,  Simon  de  263. 
Montfaucon,    Bernhard     de     134, 

S.  23  [175]. 
Montissignus  (Berg)  162. 
Montizon,  Comendador  de,  s.  Lopez 

de  Baeza. 
Montpalau,  GenSnimo  Capmany  y, 

s.  Capmany. 
Montpellier,     Einl.   S.    7    (Biblio- 
■  th^ue  d'Ecole  de  m^decine),  s.  a. 

Mons  Pessulanus. 
Montserrate     (Catalonien) ,     Einl. 

S.  24.   —  51,  12,  8.  a.  Monserrate. 
Montsö  51. 
Montsoriu,  Jnlio  Somoza  de,  s.  So- 

moza. 
Monzon,  Archivo  de  la  Villa  317. 

—  Corte»  de  572. 
Mommsen,  Theodor  417. 
Mora  (Stadt)  489. 

—  Conde  de  330. 

—  (Colecciön)  4. 

—  Juan  de  478,  S.  31  |475]. 

—  y  Mulet  351,  34. 
Moral,  Gonzalez  534. 


64 


VII.  Abhandlang:    Beer.  HaiidsebrifteDachitM  Spaniens. 


Morante,  Marqn^  de,  s.  Gk)mez  de 
La  Cortina. 

Moral  es,  AmbrosLo  de,  Einl.  S.  8. 
40f.  —  5;  90;  103;  109  B.;  114; 
117;  134,  S.  15  [167];  134,  S.  17 
[169];  134,  8.  19f.  [171  f.];  134, 
S.  25  [177];  134,  S.  36  [188];  134, 
S.  31  [183];  134,  S.  46  [198];  134, 
8.  49f.  [201  f.];  141;  187;  189;  194; 
204;  206;  222;  228,  8.  3  [287]; 
283;  301;  304;  307;  344;  349;  380; 
397;  413;  417,  Inv.  Vill.  3;  441, 
53,  54;  450,  3,  4;  451;  478,  8.  33 f. 
[477 f.];  485;   500;   505;   539;   542. 

—  Antonio,  Ruiz  de,  s.  Buiz. 

—  Bartolom6  8anchez  de  Feria  y,  8. 
8anchez. 

~  D.  Felipe  8anti8tevan  179. 

—  D.  PoUcarpo  8anti8tevan  179. 
Moralia,  s.  Gregorius  Magnus. 
Moral 8   del8    philosofs    (en  frances) 

43,  44. 
Moralitatibus  rerum.  De  382,  Cat. 

Villan.  27. 
Morante,  Marques  de,  8.  Qomez  de 

la  Cortina. 
Mo  rata,  Conde  de,  Marques  de  Villa- 

verde  614. 

—  Alfonso  478,  8.  37  [481]. 
Moratin,  Fernandez  de,  Leandro  46. 
Morcate,  Josef  589. 

Morejon,  Francisco  478,  8.  27  [471] 

Anm. 
Morel-Fatio,  Alfred  Einl.  8.  42.  — 

54  Anm.;  93;  134,  8.  11  [163];  228, 

8.  23  [307];    271;    302;   305;    350; 

351;    352;    361;    363;    365;    456; 

485;  508 ff.;  527;  529 f. 
Morel  la,  Pedro  de,  Obispo  de  Palma 

356,  1. 
Morelli,  Quillermus  134,  8.  39  [191]. 
Moret,  Josef  101. 
Morlane8  y  Malo,    Bartolom^  571; 

610. 
MoHca-ha-Qaton  Rabbi  Jehudab,  s. 

Jehudab. 
Mose  A<;an  de  Zaragua  134, 8.29|179]. 


MotibuB  et  iudicUs,  De  53,45. 
Mozo,  Benito  de  548. 
MoyA,   Biblioteca   de    la  Igieaia   4r 
8anU  Maria  318. 

—  Archivo  de  la  VUla  319. 

—  Fuero  de  319. 

Mozoncio,  Biblioteca  del  Monasterio 

de  8anta  Maria  320. 
Mozzöh-Azan  134,  8.  50  [202]. 
Mudarra,  Andreas  228,  8.23  [S07] 
MttUer,  J.  134,8.  11  [163]. 
München,  Hof-  and  Staatobibliothek 

Einl.  8.  42;  134,  8.  11  ff.  [163 ff.]. 
Muhammed  502  B.  3; 
Mulet,  Mora  y,  s.  Mora. 
Muley,  Cidan,  Rey  134,  8.  8  [160'; 

134,  8.  21  [173];  134,   8.  38  (190]: 

134,  8.  45  [197];    134,   8.  58  [210]. 
Mumadonna   (Muma  Donna),  fiinl. 

8.  26.  —  344. 
Munebrega,  Biblioteca  de  la  Igle«ia 

321. 

—  Francisco  Ximenez  de  Urrea  t 
Gonzalez  de,  s.  Ximenez. 

Munio  Presbyter  (Legionensis?)  206. 
Munnio,  Abbas  Mon.  8.  8ebasti«ns 

455  B.  Anf. 
Mufioz,  Juan,  Fray  583. 

—  de  Finojosa,  Gonzalo  de  77. 

—  y  Rivero,  Jesds  Maria  134.  S.  57 
[209];  134,  8.  65f.  [217f.] ;  204;  228, 
8.  21  [305];  229;  283;  238;  382. 

—  y  Romero,  Tomib,  Einl.  8.  43.  —  5 
Anm.;  10;  23;68;  134,8. 12f.[164f.]; 
134,  8.  17  [169];  134,  8.  24  [176]: 
184,  8.  41  [193];  134,  8.  43  [195]; 
154;  158;  163;  173;  187;  195;  228. 
8.8  [292];  204;  279;  285;  3S4f.; 
341f.;  344;  397;  435ff.;  481»;  508; 
613 f.;   523;  527. 

Muntaner,  Ramon  134,  8.  32  [184]; 

134,  8.  49  [2(»1];    228,  8.  11  [295]; 

382,  Cat.  ViU.  16. 
Man  teils,  Goillermo  de,  s.  Gniller- 

mo. 
Muratori  184,  8.  7  [169]. 
Murcia  Einl.  8.  29.  —   230;  381. 


Indioes. 


65 


Marcia,  Biblioteca  pdblica  Episco- 
pal  322. 

—  Biblioteca    del  Palaclo    Episcopal 
323. 

—  Biblioteca  Nacional  (6  del   Insti- 
tuto)  324. 

—  Biblioteca  de  San  Felipe  326. 

—  Archive  de  la  Ciudad  326. 

—  Biblioteca  de  los  Frailes  menores 
de  San  Francisco  327. 

Murguia,  Manuel  103. 
Mnrillo,  Antonio  Mateos  229. 
Mnro,  Arnoldo  de  163,  46. 

—  Bemando  de  503. 

—  Dalmatiu8  de  154. 

Mtiros,  Diego  de  344;  344,  Oat.  Mo- 
raled  10  Anm. 


Murray,  John  636. 

Murta  La,  Biblioteca  del  Monanterio 

de  Nnestra  SeSora  289;  328  f. 
Murviedo  396. 
Musica  de  Canto  Uano  y  de  Organo 

134,  S.  63  [216]. 
—  De  (Variorum)  423  B. 
Masik  (Ars  m.)  132. 
Musikhandschriften    24  B.     Vgl. 

466,  s.  a.  Riano. 
Musiknoten  9;   86;    163,  35;   (To- 
ledo) 478,  S.  40  [484];    465,    Ber- 

gansa  7;  s.  a.  Riano. 
Mutina,  Bemandus  154. 
Mysticum   contincns  omne  officium 

(Mystigo,  Mystici  libri)  73,  4;  99,  3; 

200,  4;  204,  2—8;  207,  2—3. 


K. 


Naevins  Einl.  S.  12.  13. 

NÄjera,  Biblioteca  del  Convento  de 

Santa  Maria  Einl.  S.  30.  38.  —  330. 
Nantemirns  Qutus  816. 
Narcissns,  Episcopus  et  Martyr  166, 

163. 
'    Naso,  Gnillermus  222,3. 
Natho,  David  de  162. 
Natura    angelica    De    (catalanisch) 

629,  13. 

—  boni,  Liber  de  391,  87. 

—  verbomm.  De  67,  94. 
Naturales  libri  40,67. 
Naugerius  134,  S.  3  [166]. 
Naus,  Libre  de  Ics  63,  65. 
Navalcarnero,  Biblioteca  de  Cole- 

gio  de  Jesuitas  331. 
Navarra  Einl.  S.  20.  ^  368. 

—  Könige  von  134,  8.  43  [196];  134, 
8.  54  [206].  Vgl.  43,  36. 

—  Francisco  de,  s.  Francisco. 
Navarrete,  Manuel  306. 

—  Martin  Femandez  de,  s.  Fernandez. 
Navarro,  Blas  38,  3. 

—  M.,  Fray  169. 

~  Mosen  Pedro  613. 

—  y  Soria,  Miguel  684,  8. 
Sttsnngvber.  d.  phiL-hüt.  Gl.  CXXXI.  Bd. 


Navasal  681. 
Neapel  64  Anm.;  197. 
Neapolitanum  Regiium  477,  26. 
Nebreda,  Jeronimo  de  455. 
Nebrija,    Antonio  de,    s.    Antonius 

Nebrissetisis. 
Necrologium   197,   27;    198;    202; 

458,  2;  468. 

—  von  Barcelona  33. 

—  von  Monscrrate  312. 

—  von  Tortosa  496,  1 . 
Negotiorum  Liber  von  Gerona  165. 
Nomaus  496,  9. 
Nembrot  53,260. 
Nepos,  Cornelius  Einl.  S.  29. 
Neyla,  Maestro  692. 
Neyra,  Pedro  Riba  de,  s.  Riba. 
Nicaea  (Concil)   142,3. 
Nicastro,  Bartolomö  de  616,  9. 
Nicöforns,  Gregorius  448,  6. 
Nicetas  226  (Graux). 
NicoUs    de    Madrid    134,     S.     16 

[168]. 
Nicolaus    V.,    Papst    49,  7;     243; 
423  A. 

—  Frater  626. 

—  de  Anapis  577,  4. 

7.  Abh.  6 


0(5 


Vtl.  Abbftodlang:     Beer.  RaDdBChrifteiiseh&tie  SpMiieos. 


NtcolauH  de  Lira  (Lyra)  Einl.  S.  33. 
—  6G,  9;  76;  80;  80,  32;  109,  66. 
07.  68.  69;  163,  46;  '206;  426;  502, 
M).61 ;  653,  Hoine  61;  653,  Heino81. 

—  Ho^unaimis  134,8.641206]. 

—  (lo  TudcMci»  572. 
NtcomRohnH  127,  23. 

Niobla,  Fuoro  do  134,  S.  62  [214]. 

('OitdoH  do,  ft.  Modina  8idonia. 
N i t; I* o in a HC i a,  Art  do  53,  99. 
NoailloH  394. 

NohlcH  de  Eflpafla  677,89. 
NodrinioHH    do    KoyH    (cn    romans) 

6H,  144. 
Nof^uiSH  226. 
NoniH  do   vila»  o  do  caAtolU  c  ciu- 

tatM  Oll  romaiiH  5.4,81. 
NotiiMH  MarfoUuH  Kinl.  8.7.  —  43, 

27;  168. 
Norto  do  lan  oscrittiraa  337. 


Notaria,  Libro  de  127,  12. 
Notas,  Libro  de  67,  113. 
Notenzeichen,  8.  Mosiknoleti. 
Noticias    y    suce^as    de    Barc«>l«^tia 

50,3. 
Novelas,  Cien,  s.  Boccaccio. 
Noya,  Berenguer  de  36,  11. 
Nueros,  Jaan  Peres  de,  s.  Ferra. 
Nneva  Granada  110. 
Nufiez,  Ferran  228,  8.  19  [303}. 

—  Juan  134,  8.  16  [168]. 

—  Pedro  Juan  86,  2—5;  310,  4.  5. 

—  do  Guzman,  Marqn^  de  Montt*- 
alegre  y  Condc  de  ViUamnbrtv^a. 
Pedro  279;  434.  Vgl.  a.  228,  8.  25 
(309]. 

—  do  Toledo,  Alonso  134,  8.  54  [2<M>j 

—  do  ViUazan  Juan  134,  8.  34  (I8A' 
Nunno  (Nunniz)  94. 

Nunno  455. 


0. 


Oharra,  Archivo  dol  MouaAtcrio  do 

8.  Maria  581  Auf. 
<H)()iia,    Bibltotoca    dol    Monastorio, 

Kinl.  H.  19.   -  -   832. 
Ohrogon,  Podro  478,  8.  87  [481]. 
OltAorvantta  Rogui  Aragonuni  577, 

21. 
Ooanipo  Florian  do,  Einl.  8.  40.  — 

134,  8.  20  [172];    187;    189;    206 

Anm.;  314;  450,3. 
Ocafla,  Gonzalo  de  229. 
Oeanya    Molebior   417,    Inv.  Porez 

16.  17. 
Ochoa  Rugenio  de,  Einl.  8.  42. 
Odalricb  Frare  51,4. 
Od  an,  MaoAtrc  455,  AuHloihvore.  10. 
O  d  o  a  r  i  u A  Epi^oopuH  LucenHit«,  Einl. 

H.  19.  —  222. 
—  Abt  von  8an  Zacharias,  Einl.  8.  20. 

—  20. 
Odofrodufl  502;  525,  106. 
OdoniM  Guido  (GoranluA?)  43,58. 
Offioiarinm  {Ofßciario, Oficior«,  Li- 

ber  OfÜciorum,  Genera  Otfficiorum) 


108;  140,  7;  160,  2.  8;  163, 12;  13. 
14;  197,2;  197,5;  197,6;  204,«; 
211,2;  815,  9;  337;  337,  72—74: 
382,  17;  391,  99.  100;  397,  7;  412. 
21;  455,  131;  455,  133;  455,  134; 
512,1;  553,  Calvo  1. 
Officiarium  Godooac  145,6. 

—  Gordicllo    455,    Analelhvers.    12. 

—  Pai»ionl8  et  MiMae  316,  4. 

—  Toletano    455,  32;    478,   8.  40f 
[484f.]. 

—  MuzArabe    do  Toledo  478,  8,  33 
[476]. 

—  Hiftpanao  Ecclesiae  Roma«  244. 

—  B.  Mariae  V.  50,2;  423  ß. 

—  tranafixioniit  ß.  V.  Mariae  134, 
K.  63  [215]. 

—  de  la  8anU  Cruz  87,  1. 

—  TriniUtifi  53,  3. 

Officis  do  Casa  del  Seuyor  Rey 
(U*Arap'0,  Libro  de  los  36,  22. 

Ofilou  412. 

Of^ior  le  DanoiM  43,  92;  134«  8.14 
[166]. 


todiees. 


67 


Olo^arius,  S&nctiis  25. 

—  Tarraconensis  archiepiseopufi  500. 
Oleza,  Francoftch  de  365. 
Oliva,  Iglesia  de  387,4. 

—  Archive  dcl  Monastcrio  3H4. 

—  AiiHonensis  epUcopun  24  B;  163. 

—  Abbas  RivipnHeiisi8,  Einl.  JS.  25.  — 
197,26;  391. 

Oliv  an,  GenSnimo  Znrita  y,   8.  Zu- 

rita. 
Olivare 8,  Oaspar  de  Gusman,  Con- 

de  de,  8.  Gazman. 
Olivarez,    Condc    Duqne    de    280; 

370;  434;  572. 
01ivariii8  525. 

OH  VC  IIa,  Bernandu8  de  471;  472. 
Oliver     (Olivorius),    Bemando   134, 

8.  28  [180];    134,   8.  49  [201];  829, 

3;  529,6. 
Olivier  de  la  Marehc  40,  87. 
Ol  medo,  Biblioteca  de  la  Iglesia  par- 

roqnial    del  Arcangel   8aii    Miguel 

335. 
()lmo8  Los,    Archive    dol    Convento 

de  lo8  P.  P.  Franci8caiio8  336. 
Olvpyroa,  Iglosia  de  Santiago  333. 
Olymp  lodern 8  (Comm.  in  Phaodo- 

nem)  467. 
Olxinellas  391. 
Oinnia   bona  (codicc8  qne8  vocant) 

21,2nnd3;  149,  1. 
Oinont,  Henri  274  Anm. 
Ona,  ßiblioteca   v  Archive  dcl  Real 

Monaiiterio  de    San   Salvador   101 ; 

837. 
Onofre,  8.,  Vita  517. 
—  Pou,  8.  Pen. 
Ovo|jLa7(a    Tb)v   tou  ovOpcoicou    (jiop{cov. 

448, 8. 
Onosander   (E8tratcgia^   134,  S.  54 

[206]. 
Oppianus  (Ilaticutica  et  Kynegetica) 

398,  8. 
Opta,  Pedro  de  541. 
Orkn  (Conqm8ta  de)  232. 
0ranin8  Presbyter  ^Vita  8.  Paulini) 

349. 


Orationes  (Orationum  über),  Einl 
S.  17.  —  12,  3;  95,  9;  108,  3;  128 
3;  147;  200,2;  201,  2;  204;  204 
3;    218,  1;   222,  1;   223,2;   315,5 

315,  16;  316;  337,  10;  372,4;  375 
4;  391;  891,  153—159;  397,8.9 
412,  2;  412,  9;  455,  88;  455,  Cat 
Sanze  2;  457,  2;  457,  Sisn.  3.  4 
498,  2—6;  551,2;  568,3. 

Orbü,   Aoroliano   Femandez   Guerra 

y,  8.  Femandez. 
Oreia8(?)  de  plata  455,  71. 
Orden  de   Predicadores   de   la   Pro- 

vincia  de  Aragon  577,  51—52. 
Ordenamiento  del   aiKo   1388  228, 

8.  18  [302]. 
Ordenamiontos  de  AlcalA  67;  478, 

8.  37  [481]. 
—  de  CaatiUa  441,2—11. 
Ordenanza8,  E8pocie8  de  228,  S.  21 

[305]. 
Ordinacio  de  mar,  Libro  de,  on  ro- 

mans  53,  162. 
Ordination c 8  dcl  reine  de  Mallerca 

351,22—25. 
Ordinefl    (Onlimim  liber,    Ordinale, 

Ordinario)  Einl.  8.  17.   -  4;  12,6; 

73,  5;   94,  6;    95,  5;     108,  4;    124; 

128,8;   163,8.9;   200,11;   204,13 

—  14;   207,  8;    222,  2;    223,   6—7; 
228,   S.  18  [302];   315,  8;   315,  17; 

316,  1;  344;  344,  17;  372,  6;  374; 
375,  5;  397,  6;  411,  5;  412, 10—11. 
455;  455,  Cat.  Sanzo  5;  455,  30;. 
457  Sisn.  9.  10;  457,  8;  458,  3;  478, 
S.  30  [474];  496,  5;  498,  10;  508, 
10;  551,  5;  553  Calvö  5;  553,  Heine 
35;  568,  2. 

Ordinum  mi88ae  Expo8itio  305. 
Ordones,  Diego  134,  S.  49  [201]. 
Ordouiu8  (Ordone)  I.  von  Let'm  204; 

417,  Pcrez  15. 
Ordone  II.  von  Le(^n  Einl.  8.9.  22. 

-  102;  201;  211;  315;  412. 

—  Sohn  Bermudo  II.  von  LecSn  207. 

—  Cellae-novac    Monachus    et   Prior 
95;  95,  30.  31. 

5* 


Indices. 


69 


P. 


Pablo  de  8.  Maria,    s.  Oarcia  de  8. 

Maria,  Pablo. 
Pace  et  Treuga  De  602,  109. 
Pacheco,  Andres  280. 
—   Luis  ISAnm.;  228,  8.  9  [293]. 
Paco  min  8,  Sanctus  14;  88,  2. 
Pagös,  AmM^e  257. 
Pala,  Felix  66,  9. 
P  a  1  a  c  i  o,  Jnan  Antonio  Malanquilla, 

s.  Malanquilla. 
PalacioB,  Manuel  Tnrmo  y,  s.  Tur- 

mo. 
Palaestrina  466. 
Pal  au  (Pere)  61. 
Palencia    (Ecclesia)    91;    228,8.6 

[290]. 

—  Biblioteca  de  la  Iglesia  mayor  340. 

—  Alfonso  de,  s.  Alfonso. 

—  Martin  de  136. 
Paleoj^raphie  musicalr  456  C;  478, 

8.  43  [487]. 
Pal  lad  ins  Rntilius  Taunis  Aemilia- 

nu8,  61,  3  (?);  127, 18;  8.  a.  Agricul- 

tura. 
Palles,  Juan  351,27. 
Palma  (Mallorca)  Catedral  348. 

—  Biblioteca  provincial  y  dol  Insti- 
tute balear  (Biblioteca  de  Monte- 
sion)  360. 

—  Archivo  general  hist6rico  de  las 
Baleares  (Archivo  del  anti^o  Keine 
de  Mallorca)  351. 

—  Archivo  del  Patrimonio  362. 

—  Biblioteca  mnnicipial  353. 

—  Biblioteca  publica  episcopal  354. 

—  Biblioteca  de  la  Catedral  355. 
Vgl.  348. 

—  Archivo  de  ia  Catedral  856. 
-^  Archivo  episcopal  367. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  los 
P.  P.  CapuchinoB  368. 

^  Biblioteca  del  Convento  de  los  P. 
P.  Dominicanoe  369. 

—  Colegio  de  Jesuitas  362. 


Palma  Archivo  de  los  Templanos 
360. 

—  Biblioteca  particular  dol  Conde 
de  Ayamans  361. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Joa- 
quim  Maria  Bover  362. 

—  Biblioteca  particular  del  Conde  de 
Montenegro  368. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  An- 
tonio Ignacio  de  Pueyo,  Marques 
de  Campo-Franco  364. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  GenS- 
nimo  Roscll6  366. 

—  Bachiller  134,  8.  51  [203];  134, 
8.  66  [207]. 

Palomo,  Francisco  433. 
Palomare 8,  Francisco  Javier  de  8an- 

tiago  Einl.  8.  41.  >*-  229;  478,  8.  36 

[480];  681,  13. 
Palmerii    Matheus,  s.  Mathias  Pal- 

mcrii. 
Palomeque    G<Snzalo,    Bischof  von 

Cuenca,  Einl.  8.  32.  -    127. 
Palou,     Bereuguer    de,    s.    Beren- 

guer. 
Pamphilus  Martyr  382,  Cat.  Vill.  3. 
Pamploua  (Stadt)  380;   ö77,  37. 

—  Archivo  de  Comptos  de  Navarra 
143;  368;  466. 

—  Biblioteca  de  la  Iglesia  Catedral 
Einl.  8.  36  f.  —  366. 

—  Biblioteca  particular  del  Rey  D. 
Carlos  III.  de  Navarra  367. 

Pandecta  502,  98. 

Pandurq,  Lorenzo  Hervaa  y,  s.  Uer- 

vas. 
Panormitanns  Abbas,  s.   Nicolaus 

de  Tudesci». 
Pantin,  Pierre  274  Anm. 
Panzano  Ibajiez  de  Aoyz,  Josef  Lu- 

percio  605. 
Papaliste  43,  61. 
Papias  23,  38  (?);  337,  107;  179,  13; 

563;  553,  Ayreis  4. 


70 


VII.  Abhandlung :     Beer.  Ilandschriftenschitae  Spaniens. 


Pa  planus,  Eiiil.  8.  8. 
Papiri,  El  (V)  51,15. 
ParasoUs  y  Pi,  Pablo  197. 
Paredes,  Sancho  de  134,  S.  17  [169]; 

419. 
Paris,  BioIioth6que  Nationale,  Einl. 

S.  25.  48.  —  54  Anm.;  67;  93;  134, 

S.    11  [163];   302;  466;  486;   502; 

vgl.  a.  381;  394. 
Parri  (Ärbol)  478,  S.  41  [485]. 
Partium  dno  paria  (orationis?)  337, 

117. 
P arisch,  Jos.  344. 
PascentiuH,  Papst  142,4. 
PascfaaliB  Archiepiscopus  Toletanus 

487. 
PaschaHins    Diacomis  95,  29;  455, 

18. 
Pascual,  Jaimo  66;  89;  547. 

—  Pedro  36,  6—7;  134,  8.  33  [186f.]; 
134,  8.  37  [189];  134,  8.  49  [201]; 
174. 

Passio  Cirifi  et  Julite  455,91. 

—  Jesu  Christi  (proven^aliflch)  423  B. 

—  8anctae  Mariae  344. 
PassioDarium     (Passionum    Über) 

Einl.  8.  17.  —  12,  7;  21,  10;  94,  4 
102;  134,  8.  44  [196];  140,4;  200 
9;  315,  6;  316,  17;  316;  332,  7 
337,  16—19;  338;  372,  7;  376,  1 
379;  379,  14;  391,  10—13;  397,  13 
412,  7.  8;  416,  3;  465,  4.  6;  457 
Sisn.  7;  457,4;  498,  11;  663,  Wl 
lara  18.  19. 
Passiones  Apostolomm  553,  Idal- 
ricus  5. 

—  de  Martyre»  486. 
Pastor,  Antonio  606. 

—  Jorge  351,  22—25. 

—  Miguel  (Micer)  678;  605. 

—  tido  481. 

Pastorale,  s.  Gregorins  Magnus. 
Paterius  danctus  90,  1;   134,  8.  66 

[218];  141,  13. 
Paterna  467. 
Patres  antiqui   (Excerpta  ex   Ubris 

a.  patrum)  553,  Ueine  3ö. 


Patricii  8ancti,  De  purgatorio  228, 

8.  9  [293]. 
Patrizzi,  Francenco  134,  8.  66  [208]. 
Pau,   Archives  des  Basses  Pyr6n^ 

43. 
Paular  EI,  Biblioteca  de  la  Cartnja 

235  Anm.;  369;  566. 
Paulinus,  8.  (Vita)  316;  349. 
Paulus,  8anctus  67,  114;  109,  72. 

—  (8ententiae)  Einl.  8.  8.  12.  18. 

—  Dux  Galliae  Narbonensis  417, 
Chron.  Per.  17. 

—  DiaconuM  Emeritensis  90,  8;  228, 
8.  3  [287];  274 ;  417,  Chron.  Per.  1 1 ; 
456. 

—  de  Liazariis  563,  Heine  16. 

Paz  y  Melia,  Antonio  228,  8.  16  f. 

[300 f.];  261. 
Pecatus  (Oranius  ad  Pecatum)  349. 
Pedres  precioses  (livre  de)  43,39. 
Pedrals  y  Font,  Arturo  59. 
Pedro,  Petrus. 
Pedro  m.,  de  Aragon  64;  310. 

—  IV.,    de  Aragon  Einl.  8.  32 f.;  62; 
(Tratado  sobre  las  Coronaciones  de 
D.  P.)  134,  8.  52  [204];  361;  (Ce^ 
remonias  y  ordinaciones  del  Key) 
689;  602. 

—  el  Cruel  de  Castilla  134,  8.  60 
[202];  (de  Castilla)  228,  8.  24  [308]; 
536, 2.  Vgl.  441,  68. 

—  de  Aragon,  Infant  304,  7. 

—  El  Condestable  228,  8.  13  [297]. 

—  Conde  (Hijo  del  rey  Dioniaio)  677, 
17. 

—  Diego,  Fray  684. 

—  AI.  (?AlfonBo,  Alvares)  228,8.  13 
[297]. 

Petras  (Scriptor)  104;  541,  17. 

—  Albertus  502,  3. 

—  de  Alliaco  109,  63. 

—  de  Altarrabia  496. 

—  de  Alvemia  Einl.  8.  33. 

—  BlesensiB  80,  6;  366;  478,  8.  37 
[481];  677,37. 

—  de  Braco  JorUperitUA  602,  14. 

—  Comestor  222,  6;  163. 


Iodic«8. 


71 


Petrus  Com postellanus  Magister  134, 
8.  30  [182 f.];  134,  S.  66  [2171. 

—  Femandi  de  Grafiou,  Baccalarius 
in  Decrctis  101. 

—  de    Granon    Einl.  S.  23.   —   101. 

—  Guichardi  213,  2. 

—  Hispanns  109,65;  423  B. 

—  Episcopus  Iriensis  123. 

—  I.,  Episcopus  Lucenflis  222. 

—  Lombardu»  40,12  (vgl.  40, 10);  40 
17;  40,  21;  43,  9.  12;  109,  39.  40 
41;  109,  65;  134,  S.  14  [166];  209 
222;  222,  8;  310;  337,  25  (?);  397 
4;  466,  107—110;  496,  4;  602,  129 
526;  643,  7;  613;  653,  Heine  67 
653,  92;  653,  Heine  112,  s.  a.  8en- 
tentiae  (Sententiarum  Über). 

—  de  Lncembonrg  423  B. 

—  Praemonstratensii},  Fr.,  134,  S.  14 
[166]. 

—  Rav^nna«  563,  Heine  51,  10;  vgl. 
53,  202. 

—  de  Riga  496,  7 ;  513,  6.  Vgl.  478, 
S.  37  [481]. 

—  de  Sancto  Stephano  134,  S.  44 
[196]. 

—  de  Tarantasia,  s.  Innocentius  V. 

—  Trecensis  563,  lloine  55. 

—  Tirasoneusis  Episcopus  466. 

—  de  Urrea,  Arckiepiscopus  Tarra- 
conensis  (1448)  49,  2;  602,  71. 

—  Epiflcopua  Urgeliensifl  602,  148. 
Pedro  de  Eslonsa,  San,  s.  Eslonza. 

—  de  Moutes,  San,  s.  Montes. 
Petri,  S.  de  Gallicantn  Monasterium 

166. 

—  (Pierre)  aux  Vaoz  de  Cemy  263, 
Aum. 

PelagiuB  8.  (ViU)  455,60. 

—  Episcopus  Ovetensifl  66;  134,  S.  30 
[182];  204;  344,  Cat.  Morales  10; 
344,  Cat  Moralefl  26;  417,  21. 

—  KodericuB,  Cornea  207. 
Pelayo,    Marcelino,    Menendez,   s. 

Menendez. 
Peliicer,   Juan    Pedro   228,  S.   11 
[296] ;  228,  8.  13  [297]. 


Peliicer  de  Ossau  y  Tovar,  Jos6 
112;  528. 

—  y  Saforcada  Juan- Antonio  279; 
290. 

Pefla,  Biblioteca  del  Monasterio  de 
San  Juan  370;  571  f.;  581;  605; 
616. 

—  Josä  Maria  Escudero  de  la ,  s. 
Escudero. 

—  Ortiz  de  la,  s.  Ortiz. 
Penacova  455,  Ausleihverz.  16. 
Penafiel,  Biblioteca  del  Monasterio 

de  los  frailes  Dominicos  371. 
Peflalba,  Biblioteca  del  Monasterio 

de  Santiago    Einl.   S.  23.    —   316, 

372. 
Ponamayor,  Archivo  del  Monasterio 

373. 
Pennafortl,  Raimundus  de  38,  2; 

40,  2.  13.  19.  23.  46.  79;  246;   472, 

1;  663,  Vill.  26;  563,  Heine  5,  29  u. 

49. 
Pensamieutos  variables  228,  S.  14 

[298]. 
Peralada,  Biblioteca  del  Convento 

374. 
Peralta,  Cristobal  de  20. 

—  Juan  de  134,  S.  46  [197]. 

—  Guillermo  de  306. 

—  Marques  de  Moudejar,  Gaspar  Iba- 
£iez  de  Segovia  y,  s.  Ibafiez. 

Peraza,  V.  411,  56. 
Pcre,  Sant  (Codex)  361,8. 
Pereira,  Antonio  Pinto,  s.  Pinto. 
Perelada  48,  6. 

—  Condes  de  66,  13. 
Perera,  Rafael  351,20. 
Perero,  Sancho  de  379. 
Perez,  Antonio  167;  324,3;  600. 

—  Anas  222. 

—  Gonzalo  134,  S.  66  [2ü8]. 

—  Gonzalo,  Notar  Einl.  S.  32.  —  385. 

—  Joseph  397. 

—  Juan  (Maestro)  606. 

—  Juan  Bautista  6;  134,  S.  37  [189]; 
228,  S.  3  [287];  344;  417;  459; 
495. 


l(> 


VII.  AbhaDdlnng:     Beer.  Ilftodschriftcnsch&ise  Spaniens. 


r»fu»uu>.  Eiul.  S.  8. 
rapirK  Kl   .?^  51.15. 
rara^oUs  y  PL  Pablo  107. 
Parctlos.  SaucUo  do  134,  8.  17  [169]; 

411V 
Pari!»,   Hiolioth^uc  Nationale,  Eiiil. 

S  55.  48.  —  54  Anm.;  67;  93;  134, 

8.   11  1163];  3(Ȋ;  456:   486;   502; 

v,rl    a.  381;  394. 
ParrA  \,\t\>o\)  478,  8.41  [485]. 
Partium  <luo  paria  (orationis?)  337, 

U7 
PartNoh,  J*»s    344. 
Pasot*nti«!v,  Pap^t  145.4. 
P  a  HO  h  a  1  i  s  An*biopii(co|m8  Toletanus 

4S7 
Pasoha>ius    l>i«oomit>  95,  29;   455, 

IS 
Pa^oual.  Jaimo  66;  89;  547. 

-  P,Mlr»»  36.  6—7;  134,  S.  33  [186f.]; 
134.  S  37  (189);  134,  S.  49  [2011; 
171 

Pansio  (Mriii  ot  Julite  455,91. 

-  Jt^su  (''hri!«!i  (pn»vo«v«lij*cb)  423  B. 
Sanotao  Mariao  344. 

P.^t.oHionariuin  ^Passionum  Über), 
Kiul  S  17  —  12,  7;  21,  10;  94,  4 
102;  131.  S.  44|1961;  140,4;  200 
9;  315,  6;  315,  17;  316;  332,  7 
337,16-19;  338;  372,7;  375,1 
379;  379.  14;  391,  10-13;  397,  13 
112.  7  S;  416,3;  455,4.5;  457 
Sisu.  7;  457,4;  498,  11;  653,  Wi 
l.nra  18.  19. 

Pa.H!tiouoi*    Apostolonim   563,    Idal- 
rioiij»  5. 

-  do  Martvro.-*  486. 
Pastor,  Antonio  606. 

.lorjri»  351,  22—25. 
--  Mijnit^l  (Micer^  578;  605. 
-      6do  481. 

Pni*tt»r«lr,  «.  Oro^rius  Magnus. 
Patoriu»  Sanctus  90,  1;   134,  S.  66 

1218|;  141,  13. 
Patorna  457. 
Patro*   antiqui   (Excorpta  ex   libris 

,1.  patruiu)  653,  lleiuo  35. 


Patricii  Sancti,  De  purgatorio  228, 

S.  9  [293]. 
Patrizzi,  Francejuco  134,  S.  66  [208]. 
Pau,   Archives  des  Basse«  Pyr^to 

43. 
Paular  £1,  Biblioteca  de  la  Cartuja 

235  Anm.;  369;  566. 
Paulinu»,  8.  (Vita)  315;  349. 
Paulus,  8anctus  67,  114;  109,  72. 

—  (Sententiac)  Einl.  8.  8.  12.  13. 

—  Dux  Galliae  Narbonensis  417, 
Cbron.  Per.  17. 

—  Diaconiu«  Emeritensifi  90,  3;  228, 
8.  3  [287];  274;  417,  Chron.  Per.  II ; 
455. 

—  de  Liazariis  563,  Heine  15. 
Paz   y  Melia,  Antonio  228,  8.   16 f. 

[SOOf.];  251. 
Pecatus  (Oranius  ad  Pecatum)  349. 
Pedres  precioses  (livre  de)  43,39. 
Pedrals  y  Font,  Arturo  59. 
Pedro,  Petrus. 
Pedro  m.,  de  Aragon  54;  310. 

—  IV.,    de  Aragon  Einl.  8.  32 f.;  62; 
(Tratado  sobre  las  Coronaciones  de 
D.  P.)  134,  8.  52  [204];  361;   (Ce— 
remoniajj  y  ordinaciones  del   Rey^ 
589;  602. 

—  el  Cruel  de  Castilla  134,  8.  50 
[202];  (de  Castilla)  228,  8.  24  [308]; 
535,  2.  Vgl.  441,  58. 

—  de  Aragon,  Infant  304,  7. 

—  El  Coudestable  228,  8.  13  [297]. 

—  Conde  (Hijo  del  rey  Dionisio)  577, 
17. 

—  Diego,  Fray  584. 

—  AI.  (?  Alfonso,  Alvarcz)  228,  8.  13 
[297]. 

Petrus  (Scriptor)  104;  541,  17. 
-   Albertus  502,  3. 

—  de  Alliaco  109,  63. 

—  de  Altarrabia  495. 

—  de  Alvernia  Einl.  8.  33. 
;    —  Blesensis  80,  5;   366;   478,   S.  37 

[481];  577,37. 

—  de  Braco  Jurisperitus  502,  14. 

—  Comestor  222,  5;  163. 


T2 


YII.  Abhaodlong:    Beer.  Haodachriftenach&tse  Spaniens. 


Perez  Bayer,  Francisco,  Einl.  41  ö. 
—  46;  134,  S.  7ff.  [169ff.];  134, 
8.  11  [163];  134,  S.  26  [177];  134, 
S.  31  f.  [183 f.];  134,  S.  34  [186]; 
134,  S.  35  [187];  228,  S.  5  {289]; 
228,  S.  8  [292];  337;  343;  371;  478, 
8.33  [477];  522. 

—  Gredilla,  Claudio  134,  8.  21  [173]. 

—  de  Gnzman,  Feman  80,29;  134, 
8.  28  [180];  134,  8.  54  [206];  228, 
8.  13  [297]. 

—  Jaca,  Juan  604. 

—  Millan  134,  8.  33  [185]. 

—  de  Nueros,  Juan  612;  614. 

—  de  Pomar,  Gcrönimo  Maria,  s.  Mar- 
ia. 

—  de  8evil]a,  Alvar  134,  8.  61  [208]. 
Perpignan  47;  365. 

—  Concilio  de  337. 

Pcrro,  8isto  Roman,  s.  Roman. 
Peroso,    Romero    de    Casiilla    y,    s. 

Romero. 
Persius  Flaccu«,  Anlus,  Einl.  8.  7. 

12.  34.  36.  —  398,  10;  (uoiao  in  P.) 

606. 
Perspectiva,  8.  Vitellio. 
Poriusa  (Glossator)  612. 

—  Francisco  329. 

Pertz  G.  H.    134,  8.  39  [191];  228, 

8.  7  [291]. 
Pesca  (Fischerei,  Ordinacione»  sobre 

P.)  35,  2. 
Pestilentiae  morbo,  De  67,111. 
Petrarca,  Francesco  28*;  43,  33;  80, 

7;  134,  8.  14  [166];  228,  8.  12  [296]; 

228,  8.  19  [303];   228,   8.  26  [309); 

534,4;  553,  Heine  34. 
Petre,  Ricardo  228,  8.  25  [309]. 
Petronius  Arbiter  226. 
Petrus,  s.  Pedro. 
Petzhold,  Julius  134,   8.  41  [193]; 

134,  8.  57  [209]. 
Peyronus  de  Ayreis  658. 
Phalaris  (Epistülae)  43,24. 
Pharcira  40,  10.  22.  60.  70. 
Philipp    IL,   KOuig    von    Spanien, 

Einl.  8.  2.  9.  39.  40.  48.  —  134, 8.  1 


[163 fF.];  134,S.6[167];  134,  8.  12ff. 
[166ff.];  134,  8.  löff.  [167flf.];  184, 
8.  21  [173];  184,  8.  23  [176];  134, 
8.  25  [177];  134,  8.  29  [181];  184, 
8.  37  [189];  134,  8.  38  [190];  134, 
8.  40  [192f.];  134,  8.  43  [195];  134, 
8.  64  [206];  134,  8.  68  [210];  134, 
8.  60  [212];  134,  8.  64  [216];  134, 
8.  68  [220];  134,  8.  70  [222];  167; 
173;  180;  212;  217;  222;  227;  228, 
8.  23  [307];  266;  344;  346;  380; 
417,  Inv.  Vill.  4;  423  B.;  466;  466 
Anm.;  478,  8.  32  [476];  672;  616. 
Philipp  ni.,  KOnigvon  Spanien  184, 
8.  45  [197];  824;  646. 

—  rV.,  König  von  Spanien  606. 

—  V.,  König  von  Spanien,  177;  228, 
8.  18  [302]. 

—  rV.,  König  von  Frankreich  608. 
Philippus  Elephas  37,2. 
Philipps,  Thomas  6;  627. 
Philosoph!  (Filosofs). 

—  de  los  ca.Htigos  de  los  228,  8.  10 
[294]. 

—  Dits  de  diverses  filosofs  en  roraans 
68,  101. 

—  DicU  67,  96;  197,  18. 

—  Morals  dels,  (en  frauces)  43,  44. 

—  De  vita  et  moribus  et  de  qnibus- 
dam  dictis  Tractatus  36,  16. 

Philosophia  cum  tractatu  de  Re- 
surrectione  653,  Ayreis  €. 

—  Mat4»ries  diverses  43,  84. 
Philosophiae  Compendtum  63,  270. 
Philosiratus    ( Vitae    Sophistarum) 

448,  3—4. 
Physik,  s.  Fisica. 
Pi  y  Arimon,  Andres  Avelino  24  B.; 

26;  27;  28«;  30;  32;  44;  45;  54. 

—  Carlos,  Espino«  del,  s.  Espin<Ss. 

—  Margall,  Francisco  170. 

—  Pablo,  Parasolls  y,  s.  Parasolls. 

P  i  a  8  c  a ,  Biblioteca  del  Monasterio 
San  Julian  y  Santa  Basilica  Einl. 
8.22.   -  375. 

Picturae  diverearom  gentium  131, 
8.  14  [166]. 


Indioes. 


73 


Pidal,  Marques  de  381. 

—  Pedro  Josö  270. 
Piedrahita,  Archive  manicipial  376. 
Pierre,  s.  Pedro. 

Pilens  Modicensis  ICtus  602,66. 
Pimentel,  Rodrigo,  Alfonso  67. 
Pinioliz,  Gundemaro  344. 
Pindar  382,  Cat.  Vill.  1. 
Pinös,    Conde  de  Guimeri,    Gaspar 

Galceran  de  Castro  de  Aragon  y, 

8.  Galceran. 
Pinto  Pereira,  Antonio  256. 
Piflidas,  Georgias  226. 
Pins  IV.,  Papst  369. 

—  V.,  Papat  26  B. 
P1&,  Juan  dez  53  Ende. 
Placentinud  502,  146;   653,  Heine 

82. 
Placidias  (Estoria  de  an  cavallero) 

134,  8.  50  [202]. 
Planetarum  Liber  63,  130. 
Plasencia,    Biblioteca    del  Colegio 

de  los  Jesuitas  377. 

—  Biblioteca  del  Monasterio  de  los 
Frailes  Dominicos  378. 

—  Biblioteca  particular  de  los  Du- 
qnea  de  Bejar  379. 

—  Biblioteca  particular  del  Obispo 
D.  Pedro  Ponce  de  Leon  380;  vgl. 
539. 

—  Biblioteca  particular  del  Arzobispo 
Garcia  de  Loaysa  381. 

Plato  Elnl.  S.  U.  13.  —  (lateinisch) 

54;  109;  127,  22;  127,  37;   448,  6. 
PlautuB  T.,  Maccius  Einl.  8.  12.  — 

37,2;   168;   226;   228,  8.16  [300]; 

616,  Anm.  2. 
Plinius    Secundus,    C.  maior  Einl. 

S.U.  13.29.  —  43,  48  u.  49;  109B.; 

(Vita)  134,  8.  62  [204]. 

—  Mistoria  naturalis  228,  8.  16  [300]; 
478,  8.  39  [483];  508;  616,  Anm.  2. 

—  Caecilins  Secundus,  C.  minor  127, 
19. 

Piaer, Carl  Christoph  Einl.  8.  42.  — 
124,8.  7  [159ff.l;  184,8.26  [178f.]; 
228,  8.  3  [287]. 


Plutarchus  Einl.  8.  25.  —  43,70; 

61,  26;    63,   173;    76;    134,    8.  52 

[204];  228,  8.  22  [306];   391,  129; 

398,11;  448,5. 
Poal,  Romeo  des  351,  1. 
Pöblet,    Biblioteca    del    Monasterio 

de  8.  Maria  Einl.  8.  27.  33.  —  46 ; 

62;  134,  8.  56  [207];  228,  8.7  [291]; 

246;  249;  382;  467;  666. 

—  Biblioteca  interior  del  Monasterio 
de  8anU  Maria  883. 

—  Tumbo  229. 

Podio,  Guillermus  de  306,  7. 
'  Podiolo,  Petrus  Amaldus  de  166. 
Poema  de  Alexandre,  s.  Alexander 
Magnus. 

—  del  Cid  270;  281. 

—  del  mio  Cid  228,  8.  10  [294]. 

—  de  Jusuf  228,  8.  9  [293]. 

—  de  los  Reyes  Magos  228,  8.  20 
[804];  478,  8.  42  [486]. 

Poenitentia,  liber  de  134,  S.  14 
[166].  Vgl.  40,  73. 

Poggio  Florentinus  508. 

Policarpo,  8.  (Monasterio  en  la 
Gallia  Narbouense)  547. 

Policie  de  la  villa  de  Hedmfort  134 
8.  14  [166]. 

Poligrafia  EspafSola  344. 

Politianus  Angelus  263. 

Politica  (Aristoteles?)  67,  108. 

Polizeianordnungen  (von  Mal- 
lorca) 361,  27. 

PoUux  (Onomasticon)  398,  12. 

Polo,  Marco  (Libro  de)  134,  8.  52 
[204];  vgl.  61,  13. 

—  Gaspar  Gil,  s.  Gil. 

Pomar,    Ger<Snimo  Marta  Perez  de, 

s.  Marta. 
Pompeius    Trogus    Einl.  8.  29.  30. 

—  51,  17;  134,  8.  29  [181]. 
Pomerius    Julianus     134  ,     8.    30 

[182]. 
Pomponius     (Centonarius)      Einl. 

8.12. 

—  Julius  (Grammaticus)  398,  13. 

—  Mela  (notae  in  P.)  606. 


74 


YII.  Abbandlang:    Beer.  Huidschriftenscb&tse  Spaniens. 


Ponce  de  Leon,  Pedro,  Obispo  de 
Plascncia  134,  S.  13  [165];  134, 
8.  32  [184];    134,  S.  56  [208];   380. 

—  Jos6  Vargas,  s.  Vargas. 
Pons  de  Icart,  Luis  36,  28  u.  30. 
Pont,  Juan  Bautista  154. 
Ponte,  Raymundo,  8.   Raimund  de 

Ponte  (Despont). 
Pontevedra,  Biblioteca  del  Institnto 
384. 

—  Biblioteca  particular  dei  notario 
Oonzalo  Perez  385. 

Pontificalel09B.;  154;  340; 423 B.; 
466,  7. 

—  Oerundenäe  154. 

—  Tolctanum  478,  8.  41  [485]. 
Pontich,    Sulpicio   Can<Snigo  de  la 

iglesia  de  Gerona,  154. 

Pontius  Comes  145. 

Ponz,  Antonio  Eint.  S.  41.  —  46; 
134,  8.  27  [179);  206;  228,  S.  4 
[288];  276;  305;  398;  473. 

—  Praccentor  Gerundensis  160. 
Porcellius    (Poeta)  382,  Cat.  Vill. 

Porma  (Rivulus)  397. 
Porphyriufl  Einl.  8.  11.  20.  25.  — 

(Vita)  134,  8.  52  [204]. 
Porras  Hnidobro,  Facundo  de  500. 
Porta,  Amaldus  213,2. 
Portaceli,    Biblioteca    de   ia   Real 

Cartuja  Einl.  8.  31.  —  386;  508. 

—  Sacristia  de  la  Real  Cartuja  387. 

—  Archivo  de  la  Real  Cartuja  388. 
Porticus  praedicamentomm  53, 127. 
Portilla  y  Esqnivel,  Miguel  de  5. 
Portugal  (Tumbos  de)  344,  Cat.  Mo- 

ralea  11. 
Posadas,  Gonzalez  347. 
Possevinus,    Antonius    134,    8.  6 

[157];  134,  S.  22f.  [174f.]. 
Possidius  455,  Berganza  2. 
Postins,  Pedro,  Serra  y,  s.  Serra. 
Potestate  Pape,  De  25,  Villan.  6. 
Pou,  Onofre  66,  8. 
Pozuelo  de  Ferton  Dat.,  Francisco 

677,  19;  613. 


Pozuelo  Biblioteca  del  Monasterio 
San  Salvador  Einl.  8.  22.  -  389. 

Pozzoblanco  109. 

Practica  antigua  Aragoniae  612. 

Prado,  Laurenzius  Bamirez  del,  s. 
Ramirez. 

—  y  Sancho,  Antonio  de  335. 
Pragm&ticas  (Libro  de)  346. 
Praedicamentorum    porticus    53, 

127. 
Praefationes    (per  totum    annum) 
391  (Monte). 

—  in  dies  festivo»  478,  8.  41  [48b]. 
Praeniiorum  Liber  455,  41. 
Preparationes    para    bien  vivir  e 

santamente  morir  252. 
Preceptos  563,  Wilara  1—3. 
Precicsa  (donde  se  escribeu  los  di> 

fnntos)  469,  3 ;  496,  1 ;  562. 
Precum   liber    73,  6;    95,  12;    110; 

128,  6;  200,  12;  223,  9;  228,  8.  18 

[302];  815,  9;  344;  875,  8;  397, 10; 

411,  9;  412,  12;  457,  10;  457,  13. 
Prescott,    William    Hickling    134, 

S.  17  [169];  134,  8.  48f.  [195f.]. 
Prtncipio  mundi,  De  502,92. 
Priscianus    Einl.    8.    11.    13.    25. 

29.   25  0.;  43;   330,   14;  337,  106; 

337,  118;   391,   176.  177;   898,  14; 

467. 

—  minor  40,  42;  67,  66;  vgl.  391, 178. 
179. 

Priscillianus  204;  206;  228,  a  18 

[302];  228,  &  27  [311];  232. 
Privilegios  553,  Wilara  4. 

—  Aragoneses  67 ;  577,  20. 

—  Caesaraugustae  677,21. 

—  de  Catalufia  36,  20. 

—  Reales  176;  450,  1.  2. 
8.  a.  Fuero. 

Proba,  Falconia  EinL  8.  12. 
Procardos  (Libri)  456,46  u.  47. 
Processionale    antiguo    (letra  go- 
tica)   197,8. 

—  de  la  iglesia  de  Barcelona  86  B. 

—  Tarraconenie  29. 
Proclus  226. 


IndicM. 


75 


Procopius  Sophista  398,  15;  672. 
Profecias  tocantes  al  dcscubrimiento 
de  las  IndiaD  423  B. 
Prognosticou ,    8.    JuUauu»    Tole- 

tanus. 
Propertius,  Sextiis  Einl.  S.  34.  — 

398, 16. 
Proprietät,  de  les  planetes  (cata- 

lanisch)  53,  28. 
Proprietates  bestianim  53,  281. 

—  rerum  43,  56;  67,  40. 
Proprietatibus  lapidnin   et  herba- 

rum,  De  53,  67. 
Proaeros   (Proaerios,  Prosarios,  Se- 

quenzenbücher)   337,   75.  76;    391, 

49.  50;  416,  7;  455  Ausleihverz.  16; 

455,  143—146. 
Proaper  Aqoitanua  Einl.  8.  25.    — 

315,  8;  337,  50;  551,  10;  591,  83. 

—  Carmina  (Epigprammata)   163,  39; 
398,  17;  495,  18. 

—  Chronica  5;  417,    Chron.   Per.  1; 
535,  3. 

—  ad  Juliauum  SU,  29. 

—  Dp  vita  activa  16,  8. 
ProverbioB    (Libro   de    los  buenoa 

Pr.)  134,  8.  60  [212];  270. 
Proverbis  de  enaenyamens  en  ro* 

manv  rimat  53,  48. 
Prudeutius,  Clemens  Einl.  8.  30.  — 

121,7;  330,7;  344,44. 
Prndcncio,    Obispo    de    Taraaoua 

(Vida)  552,  3. 


Prudencio  San,  Monasterio  de  455, 

Berganza  7. 
Psalterium,  s.  Biblia. 
Ptolemaeus,    Claudius  Einl.  8.  30. 

—  58,  128. 

—  Opera  (griechisch)  616  Ende;  (ca- 
talanisch)  53,  64. 

Ptolemaeus,    Almagestum    53,  91; 
127,  36. 

—  (?)    De     magnis    Coniunctionibus 
(französisch)  53,  159. 

—  Quadripartitum     (lateinisch)     53, 
29. 

—  8umma  (cataiauisch)  53,  11. 

—  Vita  134,  8.  52  [204]. 
Puente  Antonio,  s.  Ponz. 
Puenteferrada  102. 
Puerta,  Luis  de  423  A. 

—  de  Santa  Maria  5. 

Puejro,  Iguacio  de,  Marqu^deCam- 

po-Franco  363  f. 
Puig,    Biblioteca     del     Monasterio 

390. 
Pungensasiuum,  Johannes  40,  40. 
Pufionrostro,  Conde  de  267;  282. 
Purgatorium  S.  Patrici  51,22. 
Punyalet,  Pere  de  51. 
Puyiment  (pelca  6  panci6)  d'amor 

631. 
Puymaigre,  Tb.  de  290. 
Puyazuelo,  Martin  Garcia,  s.  Gar- 

c(a. 
Pythagoras  53,  101. 


il 


Qaton  Rabbi,  Jehudah  Mosca-ha»,  s. 

Jehudah. 
Quadrado,   Jos^    Maria    204;    206; 

350  f. 
Quadragenario  318,5. 
Qnadragesimaie  103. 
Quaestiones  53,  121. 
Quam  bonos  (liber)  337,65. 
Quaranta,  Bercugarius  de  525. 
Quarantenos  553,  Wilara  12^14. 


Queralt,  Petrus  de  48. 
Queralto,  P.  de,  Einl.  8.32. 
Quesnada,  Antonio  de  424. 
Quevedo,Jos6  46;13i,8.1tf.[163f.]; 

134,  S.  15  [167];   134,  8.  40  [192]; 

134,  8.  42  [194];   134,  8.  56  [208]; 

136;  138. 
Queuz  de  St.  Uilaire,  Marquäs  228, 

8.  13  [302]. 
Quin,  Michael  J.  134,   8.  38  [190]. 


76 


YII.  Abhandlniig :    Beer.  Haodscbriftenscbitse  Spaniens. 


Qniiiones   Baltasar    Fernandez   de, 

B.  Femandcz. 
—  Cardenal  466. 
Quintilianus,  Marcus  Fabius  Einl. 

S.  11.44.  —  43,  68;  134,  S.  28  [180]; 

134,    S.  60    [212];    226;    398,    18; 

478,  S.  39  [483];  508;   (Italienische 

Uebeni.)  228,  S.  25  [309];    (ViU) 

134,  S.  52  [204]. 


QaintaniUa  232. 

Quintilis  Ermemims,  b.  Ermemims. 

Quinto  Fabio  a  Scipion  contra  Ani- 

bal  68,  6. 
Qu i ran i des  (Qnatemiones?)   ab  al- 

g^ns  altres  libres  de  inedicinas,  &. 

Medicina. 
Quirls,  Nicolaus  34,  5. 
Q  u  i  X  a  d  a  Gutierrez  67,  37. 


R. 


Rabanus  Maurus  43,  16;  382,  7. 
Rabasses,    Petrus,    s.    Petrus    Ra- 

vennas. 
Rabi  Santo,  s.  Santo. 
Rabbi  ...  (?)  (arabisch)  53,  166. 

—  Abner,  s.  Nachtrag. 
Rabboti,  Philippus  583. 
Rachel  502,4. 

Rada,  Rodrigo  Jimenez  de,  s.  Ji- 
menez. 

—  y  Delgado,  Juan  de  Dios  de  la  31 ; 
103;  228,  S.  18  [302];  220;  283. 

Ragel  Haly  Aben,  s.  Hali. 
Rahorcr,  Hispanus  162. 
Raimundus,  Episcopus  Barcinonen- 
sis  25. 

—  scriptor  de  Burgo  Sancti  Satumini 
553;  553,  Vill.  1—4. 

—  Julius  310. 

—  Martini,  s.  Marttnus. 

—  de  S.  Ambrosio  San  (epistola  a  R.) 
282. 

—  Lullus,  8.  Lullus. 

—  de  Pennaforti,  s.  Pennaforti. 

—  de  Ponte,  (Despont)  Episcopus 
Valentinus  Einl.  S.  32.  —  513;  525; 
569. 

'—  S.  a.  Ramon. 

Ramajo,  Antonio  Lopez  y,  s.  Lopez. 

Ramirez,  Cristobal  136. 

—  de  Areliano  y  Gutierrez,  Teodo- 
miro  112  ff. 

— >  y  de  Las  Cazas-Deza,  Luis  Maria 
109. 


Ramirez  de  Gnzman,  Basco,  Archi* 
diaconus  von  Toledo,  449;  478, 
8.  28  [472]  Anm.;  490;  494. 

—  de  Guzman,  Tello  490. 

—  del  Prado,  Laurentlns  280;  570. 
RamiruB  II.,  König  von  Leon  102; 

vgl.  572. 

—  III.,  König  von  Leon  380;  417, 
Chron.  Per.  20. 

Ramon  (Raimundus  Lullus  ?)  53,  43 ; 
53,  48;  vgl.  490. 

—  de  Anglesola  553. 
Ramoneda,  Ignacio  135. 
Ranemirus     princeps     LegionenAis 

455,  Berganza  5. 
Rangerius  229. 
Ransanus  Petrus  295. 
Rasis  (Moro,  Historia  del  Moro  Rasis, 

arab.  u.  ttbers.)  67,  26;   222;  417, 

Inv.  Perez  13—15;  478,  8.  26  [470); 

485. 
Rationale  divinorum  officiomm  375, 

7;  495,8;  553. 
Raventos,  Lesmes  310. 
Raymond,  Paul  43. 
R  a  u  f  r  e  d  u  s,  s.  Gauffredus  Tranensis. 
Raymundus,  s.  Raimundus. 
Rayon,  J.  Sancho  228,  8.  14  [298]. 
Raxas,   Paulus  Albinianua  de   577, 

33;  603. 
Real,  Hieronym  del,  s.  Fontclara. 
Receswinthus,  Rex  Viaigothoram, 

Einl.   8.  9.  10  (Correspondens  mit 

Branlio). 


Indices. 


77 


Rech,  Libre  de  53,  278. 

Recueil  des  premieres  voyages   de 

Charles  V.  184,  S.  14  [166]. 
Kefranes    vulgares,    Ck>leccion    de 

134,  S.  46  [198]. 
Regimen  Principnm  (Regimiento  de 

los    Principes,    Regimens    dcls    se> 

nyors)  67,  107;  67,  109;  68,  15;  68, 

16;  74,2;  490. 

—  lateinisch  53,  42;  379. 

—  en  romance  53,  21 ;  379. 

—  catalanisch  53,  17;  63,  73. 

—  französisch  58,  239. 

S.  a.    Johannes    Aegidius    Zamo- 

rensts. 
Registro  de  acuerdos    de  Fucnter- 

rabia  151. 
Registram    (ecclesiae)     Mariae    de 

mari  35,  1. 

—  iuris  502,  33. 

Regia,  Regula,  Rogulae,  Regn- 
larum  Liber,  Röglo. 
134,  S.  23  [175];  315,  18;  837,  61. 
62;  344;  382,  11;  389,3;  412,  20; 
455  Ausleihverx.  1;  455,  51.  52; 
457,  16. 

—  (Vita)  canonica  Aquisgranensis 
197,  22;  198;  553;  553,  ViUan.  20; 
553,  Heine  36;  553,  Heine  43. 

—  del  Archivo  337. 

—  Sancti  Benedicti  211,5. 

—  iuris  53,  140;  502,  24;  502,  32; 
502,  72.  73. 

—  monasticao  134,  S.  66  [218]. 

—  Patrum  14. 

—  de  la  Tabla  numnlaria  de  Palma 
851,  11. 

—  de  la  cavalleria  del  Temple  130, 
5.  R.  del  templa  en  franc^s  63,  6; 
53,  89;  58,  58;  53,  83b;  63,  95b; 
53,  102;  53,  153. 

—  ToleUnae  465,  48—50;  s.  a.  Ge- 
ronticon. 

—  Expositum  391,  91. 
Regnault  de  Trie  49,  1. 
Relaciones  de  embajadores   (italie- 
nisch) 62. 


Relatio  de  Indiae  regione  228,  8.  9 

[293]. 
Relles,  Onofre  154,  163. 
Remedes  contre  les  vices  508;  Fier- 

ville,  2. 
Remigius  in  Psalmos  344,  Cat.  Mo- 

rales  31. 

—  in  Panlum  542,  1. 

—  Sermonarium  49,  10. 
Remundus    Seniofredi   leyita    £inl. 

S.  25.  —  26. 

Renallns  grammaticus  Barcionensis 
25;  Tgl.  226. 

Renti,  Marqn^  de  478,  S.  32  [476]. 

Repartimiento  de  la  isla  de  Mal- 
lorca 351, 16.  17. 

Repertorium  Bibliomm  sacrorum 
53,  12. 

—  Fororum  Aragoniae  (por  Francisco 
Pozuelo)  613. 

—  iuris  478,  8.  28  [472];  502,  131. 
Repetitiones    &  disputationes    per 

diversos  legum  doctores  502,  43. 

—  diversorum  auctorum  502,  123. 
Representaciones ,    de     Navidad 

154. 
Re  pul  lös,  Manuel  305;  508. 
Resa,  Gimcn  Garcia  de,  s.  Garcia. 
Response rium    (Responsoria,    Re- 

sponsorio,  Responsunm)  145,  7;  163, 

15—17;  222;  332,  3;  391;  455  Aur- 

leihverz.  11;  465,  128 f.;  478,  8.  40 

[484];  625. 

8.  a.  Antiphonarium. 
Retribucion  sobre  la  caida  de  Es- 

pafla,  s.  Palma,  Bachiller. 
Reu  SS,  Eduard  5. 
RevelaciiS,  8ompni,  De  (sicilianisch) 

53,  169. 
Rcvista   de   Archivos    Einl.    8.  38. 

42  f.  45  u.  0. 
Rey,  Francisco  Roa  j  del,  s.  Roa. 
Reyes  de  Aragon  (Testamentos)  572. 

—  de  Castilla  478,  8.  37  [481]. 

—  Godos,  CaUlogo  de  los  380,  3. 

—  MagoB  (Poema  de  los)  228,  8.  20 
[304]. 


78 


TU.  Abhandlung:    Beer.   Handscliriflenseb&tze  Spaniens. 


Reyes  Santoa,  Adoracion  de  Ior  134, 

S.  31  [183]. 
—  Juan  de  los,  8.  Juan. 
Reynoso  Diego  de  Arze  y,  s.  Arze. 
Rezar,   Ltbro  de  80,  22;   379;   s.  a. 

Devocionario. 
Rhe torica,  De  54;  vgl.  127, 42  (Rhet. 

et  Philos.). 
Rhotortque  (franzttsisch)  53,  196. 
Rlafio,  Juan  Facundo  Einl.  S.  45.  — 

104;   134,  S.  63  [215];    134',  S.  66 

[218];    135;    162;    204;    226;   228, 

S.  18  [302];   228,  S.  22  [306];   228, 

8.  27  [311];   229;   254;   284;    391; 

423f.;  455;   478,  S.  39  [483];   478 

S.  43  [487]. 
Riba  de  Noyra,  Pedro  438. 
Ribagorza,    Condado    de    577,   18; 

600. 
Ribcira,  Juan  de  134,  S.  56  [208]. 
Riboiro  Gaio,  Joau  291. 
Richard U8    de    media    Villa    134, 

8.  14  [166]. 
Richobaldnii  (Chronica)  134,  S.  30 

[182]. 
Rico,  Francisco  Cerda  y,  s.  Gerda. 
Ridanra  (Riva  anrea)  a.  Sanctinn  de 

Riva  anrea. 
R  i  g  a  l  d  n  8,  Doctor  PariBinuR,  Archie- 

pi8Copu8  Rotomagenftis  40,  52;  40, 

66. 
RigaltiuA  NicolauR  134,  S.  23  [175]. 
R  im  ad  0  8  Nove«  (franztSsisch)  53,  36; 

vgl.  53,  89. 
RimadoR  nnevoR  58,  92. 
Rimas  »obre  la  presa  de   Mallorca, 

(castilianisch)  58,  77. 
R  i  o,  Ignacio  Jordan  de  Arso  y  dol,  r. 

Jordan. 
Riol,  Santiago,  AugitRtin  500. 
Rio8,  Jo80,  Amador  de  loR,  8.  Amador. 
Riparia,   DemarduR  de,    8.   Bemar- 

duR. 
RipoU,    Bibliotoca    dcl    MonaRterio 

de   SanU  Maria  Einl.  8.  21;  24 f.; 

37.   —   24f.;    36,  23;    40,  95;    84; 

311;  381;  391. 


Riquens  (?)     MonaRterio     de     8ta. 

Maria  502. 
R  i  q  u  e  X  o,  Gnndisalvo  495,  6. 
Risco,  Manuel  Einl.  8.9.  41.  —  4;  15; 

134,  8.  24  [176];   204;   206f.;    817; 

222;  228,  8.  5  [289];  262;  332;  S44; 

478,  8.  83  [477]   Anm.;   486;    564; 

573. 
Rituale  (Ritnalia,  Ritual)  Einl. 8. 18. 

25.  —  198;  247;  473;  510,9. 

—  de  Albelda  4. 

—  Barcinonense  27  B;  25,  Vill.  11. 

—  de  I^rida  214. 

—  papal  511. 

—  antigno  de  8ilos  455,  Berganu  7. 

—  Toletanum  135;  478,  8.  40  [484]. 
8.  a.  Ordinum  liber. 

Rius   (od.   Rivis)  Bartolom^  de   351 

Anm. 
Riva  anrea,  s.  8anctius. 
Riva8,  Benedictu8  391. 
Rivcra  Per  AfAn  de,  r.  AfAn. 

—  Henriquez  Fernando  Afan,  s.  Afan 
(vgl.  a.  Enriqucz). 

Rivoro,    Jesus  Maria  Mnnoz  y,    r. 

Mufloz. 
RiveR  Manuel,  Martinez  Affibarro  y, 

R.  Martinez. 
Riviulmorum    CampUR    (Ruidoms, 

ecclesia)  49,  12. 
Roa,  MarttnuR  de  109  B. 

—  y  del  Rey,  FranciRco  604. 
Robert,  UUrrc  134,8.61  [213];  228. 

8.  17  [301). 

Rocabertino,  Ra3rmundnR  de,  Erz- 
bischof V.  Tarragona  125. 

Rocamora,  Jor^  Maria  228,  8. 25  f. 
[309  f.]. 

Roda  (Aragon) ,  Biblioteca  de  la 
Iglesia  de  8an  Viccnte  392;  581; 
589;  600. 

—  Archive  del  MonaRterio  San  Pedni 
393. 

—  AngtL^tin  de  677,  9. 

—  Gcronimo  de  589. 

-^  y  Arrieta ,  Manuel  Marqu6s  de 
581. 


IndioM. 


79 


Rodas  Maestre  de  (seine  Bibliothek) 

61,24. 
Kodez  (DioecesiA  RnthenenBii))  510,4. 
Kudericus,  Calaf^ritanns  560. 

—  Feruandus,  Baccalanreus  478, 8. 29 
[473]. 

—  Pelagius,  Graf  207. 

—  Toletanus,  s.  Jtmenez  de  Rada, 
Rodrigo. 

—  de  Tonlesillas,  Regidor  de  Segovia 
184,  8.  17  [169J;  419. 

—  (Rodri^)  Don,  Rey  228,  S.  12 
[29G]. 

Rodrignez,  Juan  136. 

—  Joseph  614. 

—  Manuel  (Schreiber)  67,  20;  67,  »4; 
67,37;  67,63. 

—  Pay  222. 

—  de  Almela,  Diego  134,  S.  55  [207]; 
441,57. 

—  Arango  345. 

—  Bermejo,  Salnstiano  491. 

—  CampomancB,  Pedro  134,  8.  36 
[188];  581. 

—  de  Ca.stro,  Jos^,  Einl.  S.  41.  — 
88,  8;  95;  101;  134,  S.  9  [161);  134, 
8.  27  [179];  134,  8.  35  [187J;  134, 
8.  64  [216];  141;  174;  187;  189; 
200;  228,  8.  4  [288];  244 f.:  261; 
263;  279;  337;  344;  349;  380;  397 
Anm.;  406;  423  B.;  478,  8.  33  [477]; 
486 f.;  505;  522;  573. 

—  de  Lena  134,  8.  53  [205]. 

—  Miguel  de  Manuel  y,  s.  Manuel. 

—  y  Martel,  Juan  Antonio  131. 

—  dcl  Padron  228,  8.  13  [297]. 
RofroduR,    Beneyentanos    502,  93; 

602,  96. 
Roger  le  Donoxs  (Romano  rimat  cn 

france»)  53,  141. 
Rogoriufl  de  Cartiliano,  Decretorum 

doctor  163,  44. 
Roig,  Johannes  36,  22. 

—  y  Jalpt,  Jnan-Gaspar  154. 
Roitkurhun,  Johannes,  Coloniensis 

243. 
Rojas,  Alvaro  de  347. 


Rojas-ZoriUa,    Francisco  de    228, 

8.  23  [307]. 
Rom,  Bibliothek  Barberini  134,  8.  5 

[167]. 

—  Vaticana  478,  8.  38  [482]. 
Roman,  Romans,  Romanz. 

—  de  Alixandre  et  del  Pacho  367,  5. 

—  de  Bmt  423  B. 

—  de  Girard  de  Ronssillon  53,  87. 
~  Josepet  367,  4. 

—  de  SanU  Isabet  367,  2. 

—  de  Lancelot  367,  1. 

—  de  Lanzolot  et  Bor  367,  8. 

—  de  Ratabon  367,  2. 

—  de  Vemius  43,  79. 

—  de  la  Rose,  s.  Lorrts,  Gutllanme  de. 

—  Eduarde   Femandez  San,  s.  Fer- 
nandez. 

—  Ferro,  Sisto  478,  8.  35  [479]. 

—  Miguel  de  San,  s.  San  Roman. 
Romanos  Ramon  Mesonero,  s.  Mc- 

soncro. 
Rom  an  a,    Marques  de  la  329;    (vgl. 

a.  Caro  y  Snrc^a). 
Romandus,     Archtdiaconus      Einl . 

8.  19.  —  17. 
Romero  Garci  (seine  Bibliothek)  455, 

152. 

—  de  Castilla  y  Peroso  456. 

—  de  la  Hignora  Jer6nimo  417;  577, 
26. 

—  Tomas  Mnffoz  y,  s.  Mufioz. 
Romeo,  Miguel  612. 
Romeu,  Martin,  Fr.  122. 

Ros,  Ignacio  Dalmaces  y,  s.  Dalmaces. 
Rosario  (Liber  Rosarii  super  vittis 

et  virtutibus)  80,  13;  87, 2. 
Rosas  (Prov.  de  Huesca),  Biblioteca 

del  Monasterio  de  8.  Pe<lro  394. 

—  Archivo    de!    Monasterio    de    San 
Pedro  395. 

—  Iglesia  de  Santa  Maria  (Cartular) 

n. 

Rose  11  y  Torrez,   Isidoro  228,  S.  21 

[305]. 
Roflell<S,  GenSnimo  365. 
Rossell<S  (Codex)  351,  9.  10. 


80 


Vn.  Abh.:   Beer.  Handsehriftenseh&tse  Spuüens.  Indices. 


Rosellon,  s.  Roussillon. 
Kosendus,  Sanctus  95;  95,31. 
Kossi,    HiUrio    de    382   Cat.    Vill. 

29. 
Rotlandinas,  Notarins  Bononiensis 

602,  87. 
Rotondo,   Antonio  134,  S.  40  [192]; 

134,  S.  55  [207];  135;  294. 
Rotten  7  Guzman,  Adolfo  364. 
Roussillon   134,   S.  14  [166];   228, 

S.  6  [290]. 
R  o  V  i  r  a,  Benedictus,  Canonicns  Bar- 

cinonensis  502,  53. 

—  Gabriel,  Administrator  Mon.  B.  M. 
de  Sta^o  142. 

Roxas,  Sancho  de  490. 

—  y  Conteras  407;  s.  a.  Rojas. 
Roz&nski,  Felix,  Candnigo  134,  S.  2 

[154];  134S.llf.  [163f.];  134,8.67 

[219]. 
Rozas,   Qerönimo    E^nerra  de,   8. 

Esquerra. 
Roziörc,     Eogöue    de    228,    S.  8 

[292]. 
Rubeis,  Pedro  Maria  de  228,  S.  29 

[181]. 
Rubio,  Joaqnin  84. 

—  Juan  Francisco  677,40;  680. 

—  y  Llnch,  Antonio  25  C. 

—  Juan  Ortega  y,  s.  Ortoga. 
Rubricas  coloratlaM    (Cartorale   von 

Gerona)  167. 
Rubriqnes  (catalanisch)  53,  107. 


Rudericas,  Chronicon,   s.  Jimenes 

de  la  Rada,  Rodrigo. 
Rueda,  Antonio,   Ximenez  de  la,  a. 

Ximenez. 
Ruelle,  Charles  imiXe  EM.  S.  44.  — 

134,  S.  58  [210];   228,  S.  15  [299]; 

228,  S.  25   [309];  478,  S.  38  [4S2]; 

482. 
Rufinus  Aquilegfiensis  Einl.    8.  11; 

88,2. 

—  Historia  Ecclcsiastica  (Ensebiana) 
228,  8.  27  [311];  344  Cat  Morale« 
23. 

—  Interpretatio  Origenis  iccpi  *PX*^ 
382,  Cat.  Vill.  3;  vgl.  344  Cat,  Mo- 
rales  5. 

Rufina,  Sancta  228,  S.  4  [288]. 
Rufu^  Festus  344,  Cat.  Morales  3; 

382,  Cat.  Villan.  12;  448,  8. 
Raphus,  Sanctus  495. 

—  Regula  337  (Argaiz). 

—  (Ecclesia)  469,  3. 
Ruidoms  49,  12. 

Ruiz  (Ruyz)  Juan,  Canonicos  y.  To- 
ledo 428,  S.  30  [474]. 

—  de  Azagra,  Miguel  344;  478,  8.  33 
[477). 

—  de  Cerella,  Juan  527. 

—  de  Morales,  Antonio  109  B. 
Rupull,  Ray  mundo  de  387,  4. 
Ruthenensis  Dioecesis  510,4. 
RuvialiH,  Petras  Lodoicus  417,  luv. 

Vill.  1. 


VIII.  Abhandlung:    ▼.  Grienbergor.  Vindobona,  Wienne. 


vni. 

Vindobona,  Wienne. 

Eine  etymologische  Untersuchung 

TOD 

Dr.  Theodor  B.  v.  Qrienberger, 

AmanaAiisis  ao  dor  k.  k.  Univorsit&tobibliothek  in  Wien. 


Die  Frage  nach  der  Etymologie  des  Namens  der  öster- 
reichischen Keichshauptstadt  ist  in  drei  Punkten  zu  forrauliren. 
Der  erste  betrifft  die  Zeit  der  Schöpfung  des  Namens^  der 
zweite  die  Nation^  beziehungsweise  die  Sprache,  aus  welcher 
er  erflossen  ist,  der  dritte  das  topographische  Detail,  an  welchem 
er  ursprünglich  haftete. 

Der  dritte  Punkt  ist  sofort  zu  erledigen.  Jedermann  weiss, 
dass  im  Wiener  Stadtgebiet  das  Endstück  eines  gleichnamigen 
Flüsschens  seine  bescheidenen  Fluthen  dem  Donaucanale  zu- 
führt, und  keinem  Menschen,  der  von  Ortsnamenkunde  auch 
nur  das  Alphabet  versteht,  kann  ein  Zweifel  darüber  aufkommen, 
dass  eben  dieses  Flüsschen,  die  Wien^  die  Quelle  des  Stadt- 
namens sein  müsse.  Schwieriger  sind  die  anderen  Fragen,  und 
zwar  um  so  mehr,  als  urkundliche  Formen  des  Namens  erst 
aus  verhältnissmässig  später  Zeit  zur  VerfUgung  stehen.  Die 
Frage  der  Zeit  findet  übrigens  ihre  Lösung  gemeinsam  mit 
jener  der  Sprachangehörigkeit,  denn  die  geschichtliche  Folge 
der  verschiedenen  in  Betracht  kommenden  Nationen  am  Ufer 
der  Wien  ist  ja  genügend  bestimmbar. 

Local  concurriren,  um  das  gleich  zu  sagen,  Kelten,  Römer, 
Germanen,  Slaven  und  Baiern,  ja  auch  an  Avaren  darf  neben- 
bei gedacht  werden.  Berechnen  wir  das  Mass  der  Wahrschein- 
lichkeit nach  dem  Grade  der  Sesshaftigkeit  dieser  einzelnen 
Völker,  so  werden  vorzugsweise  Kelten,   Slaven  und  Baiern  in 

Sitsnngsber.  d.  phil  -bist.  CI.  ClXXl.  Bd.  8.  Abb.  1 


Vindobons,  Wienofi.  O 

isty  wie  es  scheint,  dem  Verfasser  weniger  um  logische  Dednc- 
tionen^  als  um  phantasiereiches  Spiel  mit  Namensformen  zu 
thun^  weshalb  er  denn  auch  kein  Auge  dafUr  hat,  dass  der 
umgekehrte  aus  lateinischen  Lautgewohnheiten  hinlänglich  be- 
kannte Vorgang  der  Entstehung  von  mn  aus  &n,  den  allein 
man  thatsächUch  braucht,  wenn  man  von  *Vindobna  auf  *Ve- 
dunni  gelangen  will,  ohnehin  schon  in  dem  hypothetischen 
Hmdomna  vollzogen  ist. 

Aus  *Vedunni  wird  dann  weiter  construirt  aslav.  *Vedun) 
mit  Vereinfachung  der  Consonanz  und  abair.  *We7ini  durch 
^Weunni  mit  Synkope  des  d  und  u. 

Das  Alles  ist,  wenn  man  auf  den  Grund  geht,  viel  zu 
gesucht,  um  überzeugend  sein  zu  können,  in  vielen  Einzelheiten 
aber  geradezu  unhaltbar.  Mit  der  flir  die  weiteren  Deduetionen 
allerdings  belanglosen  Aufstellung  eines  urkelt.  Vindöbnay  die 
auf  der  Fiction  MüllenhofiTs  im  Index  zu  Mommsen's  Jordanes- 
ausgabe  beruht,  dass  dieser  Stadtname  abgeleitet  und  nicht  com- 
ponirt  sei,  brauche  ich  mich  nicht  zu  befassen,  aber  das  Con- 
tractionsproduct  von  t  -f-  n  könnte  im  Germanischen  nur  l  (got. 
et)  sein,  ergäbe  also  *Widunniy  das  man  wieder  unmöglich  an 
die  Spitze  von  WiennCy  Wyednye  stellen  dürfte,  und  die  Um- 
formung von  Vindöbona  oder  VindömoTia^  ja  selbst  Vindomina 
zu  einem  -jfa,  germ.  -jfö-Stamm  ist  in  keiner  Weise  erklärt,  noch 
auch  der  Versuch  einer  Erklärung  gemacht.  Die  Angleichung 
femer  eines  Stadtnamens  an  die  gotischen  Abstracta  auf  -uhiij 
'ufnij  denen  jeder  örtliche  Bezug  mangelt,  ist  absolut  unannehm- 
bar. In  anderer  Weise  hat  Wessely  in  den  Blättern  des  Vereines 
fbr  niederösterr.  Landeskunde  27,  p.  125  das  Problem  angefasst, 
den  keltischen  Namen  Vindöbona  in  unserem  Wien  nachzuweisen. 
Nach  Wessely  wäre  der  Name  direct  an  Slaven  ßechischen 
Stammes  gelangt,  denn  im  Öechischen  ist  die  Entstehung  des 
Diphthongs  ie  aus  nasalirtem  q  möglich,  und  das  Verhältniss 
des  Vocalismus  f<fe  im  neuöech.  Viden,  altcüech.  Wyednye  zu 
Vocal  -f*  Nasalis  in  Vindöbona  wäre  durch  die  parallelen  Ent- 
wicklungen in  kn^Zj  kninif  kniie  zu  asl.  känqgü,  künqdzi  aus 
got.  *kunigg8y  germ.  *kuningaz  vollkommen  gesichert.  Aber 
auch  Wessely's  Theorie  leidet  daran,  dass  er  eine  Umformung 
von  -onna  zu  -uni  annehmen  muss,  welche  in  nichts  gerecht- 
fertigt ist.    Keiner  von  beiden,  weder  R.  Müller  noch  Wessely 


4t  Vni.  Abhaadlang:    ▼.  Orienberger. 

haben  indessen  aus  ihren  Annahmen  die  Conseqnenz  gezogen^ 
welche  unbedingt  zu  ziehen  war,  den  keltischen  Namen  als  den 
des  Flüsschens  Wien  nachzuweisen  und  zu  erklären.  Wesselv 
streift  die  Frage  gar  nicht,  R.  Müller  tröstet  sich  mit  oiner 
allen  Erfahrungen  auf  dem  Gebiete  der  europäischen  Ortsnamen- 
kunde hohnsprechenden  Uebertragung  des  Stadtnamens  auf  den 
Fluss.  Dass  die  Oertlichkeit  Wieiivurt  1160,  Wienenvtirt  1130 
bis  1132  und  Wienervojirte ,  d.  i.  berichtigt  wohl  ^Wienenvtirt^ 
1165,  welche  Neill  in  den  Blättern  des  Vereines  fiir  niederöstcrr. 
Landeskunde  16  (1882),  229—231  bei  Purkersdorf  sucht  und 
von  der  er  sehr  vernünftig  urtheilt,  sie  müsse  ,ara  Wienflusse, 
wo  in  diesem  einst  schiffbaren  (?)  Flusse,  der  seinen  vormaligen 
Wasserreichthum  durch  vielfache  Ableitung  von  Zuflüssen  all- 
mäUg  einbüsste,  eine  Fürth  bestand^,  gelegen  haben,  die  Exi- 
stenz des  Flussnamens  die  Wien,  wie  wir  ihn  aus  dem  heutigen 
Sprachgebrauche  kennen,  schon  fUr  das  12.  Jahrhundert  be- 
glaubigt, übersieht  allerdings  auch  K.  Müller  nicht,  aber  nach 
seiner  Meinung  wäre  eben  damit  nur  die  Uebertragung  des 
Stadtnamens  auf  den  Fluss  schon  flir  jene  Zeit  ausgesprochen, 
ein  Vorgang,  den  er  auch  im  Verhältnisse  von  Arlape  zum  heu- 
tigen Flussnamen  Erlaf  bestätigt  glaubt. 

Aber  Arlape  und  Erlaf  haben  miteinander  nichts  zu 
schaffen.  Der  Stationsname  Arlape,  so  im  Itin.  Ant  234,  248 
und  in  der  Notit.  Dign.,  falsch  Arelate  bei  Ptolemäus  und  auf 
der  Tab.  Peut.,  ist  ein  zweifellos  keltischer  und  nach  den  Ana- 
logien von  Are-late  einerseits  und  Tergo-lape  andererseits  in  Ar(e)' 
lape  zu  trennen;  das  d  der  Präposition  ar^-y  naqA  (Zeuss-Ebel 
866)  ist  synkopirt.  Man  vergleiche  dazu  die  Synkope  in  kelt 
Lugdfinum  neben  vollständigerem  Lugodünumy  Lugvdunum 
(Zeuss-Ebel  853). 

Der  Name  des  Nebenflusses  der  Donau  unweit  Pöchlarn 
Erlafa  flumen  832,  Erlaffa  fluviolus  979  aber  hat  eine  klare 
deutsche  Etymologie   (rl-äffa  zu   ahd.   ^rila,   ,alnus^  und  affa^ 


'  Ahd.  affa,  aphat  ndd.  apa,  nud  mit  weiterer  y>Ableitang  apia,  api^  woher 
die  timgelauteteti  Forineu  *»j>i,  <7J»p«,  effe^  FOmtemann ,  Nbch.  II',  ent- 
springt vermtitbiich  aiiM  vorgorm.  *apnäf  germ.  *appo  y*  *tippo,  d.  i. 
ap  pliiA  n-Ableitiing;  vgl.  Noreen,  UtkaAt  tili  fDroliiMungar  p.  U7— 1^8, 
worin  *ap  wieder  jene  alte  labialiMirte  Nubenform  zn  *aq9t  int,  n.  Noreen, 
ebenda    p.   90 if.,    die   in    aproun.    ape    ,Flasa*,    aput    «Braune,    Qaell% 


j 


Yindobona,  Wienne.  5 

yfluviaS;  aqaa';  von  der  man  kein  Recht  hat  zu  behaupten,  dass 
sie  etwa  erst  auf  dem  Wege  der  Uradeutung  zu  Stande  ge- 
kommen wäre.  Die  allßllligen  näheren  oder  weiteren  örtlichen 
Beziehungen  der  keltisch-römischen  Station  und  des  deutsch 
benannten  Flusses  sind  reiner  Zufall. 

Von  dieser  Seite  her  ist  also  eine  Stütze  für  die  Annahme 
der  Uebertragung  des  Stadtnamens  auf  den  Pluss  nicht  zu 
holen.  Das  natürliche  Verhältniss  zwischen  beiden  haben  die 
naiv  urtheilenden  älteren  Geographen  und  Chronisten  viel  besser 
erkannt.  So  der  Venetianer  Dominicus  Marius  Niger  c.  1490, 
der  in  seinen  Geographiae  commentarior.  libri  XI,  Basileae  1557, 
p.  89  sagt:  ,.  .  .  Vienna  .  .  .  a  Vienna  paruo  quodam  fluuio  e 
uicinis  emisso  montibus  inter  suburbia  ciuitatis  excurrente  uoci- 
tata,  in  Danubij  meridionali  ripa  posita  in  eminente  colle,  ex 
quo  prospectus  ad  amoenissimos  latissimosque  Morauiae  & 
Hungariae  omittitur  campos^,  oder  der  ungefähr  gleichzeitige 
Jakob  Unrest,  welcher  in  seinem  Chron.  Carinthiae  (Hahn, 
Collectio  Mon.  vet.  I,  p.  485/6  mittheilt:  ,,  .  .  Flauianus  der 
hat  Wienn  am  ersten  gepawt,  und  nach  im  genant  Flauiana, 
darnach  ward  sy  Wienn  genant  nach  dem  wasserfluss  Wien/ 

Das  also  ist  vor  Allem  festzuhalten:  die  Wien  ist  ur- 
sprünglicher Flussname  und  als  solcher  schon  im  Jahre  1211 
bezeugt.*  Beruhte  also  Wien  auf  Vtndobona^  so  müsste  nicht 
nur  dieser  keltische,  sondern  auch  alle  anderen  mit  -bona  com- 
ponirten  keltischen  Namen  Flussnamen  sein  und  in  -bona  ein 
allgemeines  einen  Wasserlauf  bezeichnendes  Appellativum  stecken. 

Nesselinann,  Thesaurus  liug.  Pruss.  und  litt,  hpe  ,Flu8s*  vorliegt.  Das 
in  deutschen  Flussnamen  weitverbreitete  Wort  filr  Entlehnung  aus  dein 
Keltischen  zu  halten,  ist  um  so  weniger  begründet,  als  ein  lateinischem 
aqua,  got.  ahwa  entsprechendes  Appellativam  im  Altkeltisch on  über- 
hanpt  nicht  and  in  den  neukeltischen  Sprachen  nur  sehr  zweifelhaft  — 
ir.  oiche  —  nachgewiesen  ist,  Stokes-Bezzenberger,  Urkelt.  Sprachschatz 
p.  5.  Das  p  im  kelt.  v.  n.  Menapii  gehört  wohl  einer  Ableitung  -ap  <c 
'<tqu  an. 
^  Man  vergleiche  die  Urkunde  von  diesem  Jahre  bei  Honnayr,  Wiens 
Qeschichte  II,  8,  p.  185  mit  den  interessanten  Ortsbestimmungen  in 
Suburbio  Wiermen.  circa  flumen  Wienn  nuncupatum;  circa  arenam  majoria 
curaua  flumini»  vulgariter  Wienn  nuncupatum;  sub  ponle  Wyenn;  et  deinde 
remotius  »equendo  aquam  jam  dictani ,  aus  welchen  sich  ergibt ,  dass  die 
Wien  damals  in  zwei  Wasserläufe  gespalten  war,  von  denen  der  eine 
vermuthlich  ganz  an  die  innere  Stadt,  das  lilua  altum  heranreichte. 


6  YIII.  Alyhandlnng :    t.  Grienberger. 

Das  ist  bisher  noch  von  keiner  Seite  behauptet  worden.  Eine 
Construction  dieser  Composita  mit  kelt.  aborui  ,Fluss',  Stokes- 
Bezzenberger  p.  10,  die  sich  allesialls  bei  Eqtiabona  empfehle, 
ist  bei  den  mit  thematischem  o  gebildeten  Augniftchy  Inlio-y 
Vindo'f  Colo-bona  kaum  anzunehmen^  bei  Ratx^-bona  über- 
haupt unmöglich.  Andere  Möglichkeiten  aber,  -bona  als  Appel- 
lativum  für  den  Begriff  Fluss  zu  erklären,  sehe  ich  nicht.  Zu 
den  formellen  Schwierigkeiten  der  Uebergänge  erwächst  also 
in  der  ursprünglichen  Incongruenz  des  topographischen  Detaib 
*  ein  Grund  mehr,  die  Verbindung  von  Vindobona  und  Wien  als 
eine  höchst  unwahrscheinliche  zu  verwerfen,  wozu  als  ausschlag- 
gebend noch  der  Umstand  hinzutritt,  dass  die  angeblichen 
Umformungen  des  keltischen  Stadtnamens  zu  Vindomonay  Vindo- 
mana  und  Vhidomina  als  später  existent  gewordene  sprachliche 
Formen,  auf  deren  Annahme  die  ganze  Identitätstheorie  beruht, 
im  höchsten  Grade  zweifelhaft  sind.  Diese  angeblichen  Um- 
formungen lassen  sich  sämmtlich  auch  als  blosse  graphische  Re- 
productionsfehler  erklären  und  sind  daher  keineswegs  geeignet, 
die  zu  postulirende  Mittelform  *Vtdonnia  irgendwie  zu  be- 
glaubigen. 

Gegen  die  Weitergabe  eines  alten  keltischen  Namens 
durch  späte  romanische  Bevölkerung  allerdings  Hesse  sich  an 
sich  nichts  einwenden.  Eine  solche  wird  ftir  die  locale  Fort- 
pflanzung eines  Flussnamens  wie  die  Traseiiy  mhd.  2r€i>cm, 
kelt.  röm.  Trigisamo  Tab.  Peut.  nicht  von  der  Hand  zu  weisen 
sein,  während  allerdings  der  historische  Contact  von  ostger- 
manischen Resten  und  Baiern  auf  niederösterreichischem  Boden 
eine   sehr   precäre  Sache  ist.*     Wenn   die   Baiern  in  Salzburg 


^  Die  drei  GepideiHlOrfer,  die  der  ostWimiäcIie  Feldherr  Priacas  im  Jahre 
600  jenseits  der  Tlielss  antraf,  und  auf  die  sich  vermathlich  auch  die 
Notiz  des  Anonymus  Salzburgensis  in  der  »weiten  Hälfte  des  9.  Jahr- 
hunderts bezieht  ^ffuni  expuleruiU  Romano«  et  Ootkot  cUque  Oepidot,  de 
GepidU  autem  quideni  adhuc  i6i  resident  (Zeusä,  Die  Deutschen  440/41) 
kommen  für  dt«  geo^aphische  Lage  von  Wien  nicht  in  Betracht.  Man 
mÜHMte  auch,  wenn  es  sich  irgendwie  wahrscheinlich  machen  Hesse,  da^iJK 
der  Name  d^r  Wien  ostgermanischen  Ursprunges  sei,  es  vorxiehen,  den- 
selben an  die  Baiem  durch  slavische  Vermittlung  gelangen  lu  lassen, 
wie  dl(;s  z.  B.  bei  der  Moldau,  oech.  Vliava,  <  *  Waldahwii^  Zeuss,  Dii* 
Deutschen,  S.  15,  o<ler  bei  Schlesien,  cech.  «S/«ry,  altslav.  Sleenzanr, 
mlat.  poffus  SiUnsU  <  *  SilingoM  der  Fall  ist. 


Vindobona,  Wienne.  7 

am  Ende  des  8.  Jahrhunderts  noch  den  Namen  *Jobao  (zu 
schliessen  aus  pagus  lobaocensium  im  Ind.  Arnon.)  aus  romani- 
schem Munde  vernommen  oder  einen  Ortsnamen  wie  Marciago 
(jetzt  Morzg  bei  Salzburg)  bis  auf  den  heutigen  Tag  fort- 
gepflanzt haben ;  so  steht  gewiss  kein  principielles  Bedenken 
der  Annahme  entgegen^  dass  der  Name  des  Flüsschens  bei 
Wien  durch  romanische  Bauern  an  Slaven  und  Baiern  weiter- 
gegeben worden  sein  könne.  Aber  Vindobona  könnte  das  Flüss- 
chen nicht  geheissen  haben,  und  in  dem  Betrachte  ist  die 
Idee  des  ungenannten  Verfassers  der  Arbeit  in  den  Berichten 
und  Mittheilungen  des  Alterthumsvereines  zu  Wien  29,  p.  136  flF., 
den  Namen  Wien  als  Vienna  kühn  in  die  keltisch-römische 
Zeit  hinaufzuschieben,  zwar  unhistorisch  aber  an  sich  durchaus 
nicht  so  thöricht,  als  man  für  den  ersten  Augenblick  glauben 
könnte.  Aber  freilich  auch  Vienna,  das  dann  die  keltische 
Form  des  Flussnamens  sein  müsste,  genügt  nicht  für  die  Ab- 
leitung von  Wyednye,  Wienne  y  und  es  wird  sich  daher  wohl 
empfehlen,  unseren  Flussnamen  für  eine  slavische  oder  deutsche 
Neuschöpfung  zu  halten  und  von  einer  Verbindung  mit  dem 
Namen  der  keltisch-römischen  Station,  deren  schon  Eugippius 
in  seiner  Vita  Severini  (f  482)  nicht  mehr  gedenkt,  ein-  för 
allemal  abzusehen.  Die  Station  Vindobona  ist  wohl  als  eine 
der  ersten  von  den  Germanen  zerstört  worden,  die  Notiz  bei 
Jordanes,  welcher  an  der  betreffenden  Stelle  nicht  Gleichzeitiges, 
sondern  Vergangenes  berichtet,  beweist  selbstverständlich  nichts 
für  die  Existenz  von  Vindomina  noch  im  6.  Jahrhundert. 

Für  die  Geschichte  des  keltisch-römischen  Stadtnamens, 
die  im  Folgenden  gegeben  werden  soll,  sind  wir  ledighch  auf 
die  Nachrichten  bei  Historikern  und  Geographen  angewiesen. 
Die  epigraphischen  Zeugnisse  lassen  uns  im  Stiche,  denn  es 
steht  uns  heute  kein  Denkmal  zur  Verfügung,  das  den  Namen 
vollständig  ausgeschrieben  enthielte.  Die  Meilensteine  CIL  III 
4647,  4649,  4651,  4653  haben  nur  Find.,  ebenso  die  Inschrift 
CIL  III  4557.  Am  vollständigsten  noch  bieten  den  Namen  die 
Ziegel  des  M.  Antonius  Tiberianus  als  VIN©B  und  VIM)OB 
CIL  III  4710. 

Der  älteste  Beleg  für  den  Stadtnamen  ist  bei  Plinius 
(23 — 79  n.  Chr.)  gesucht  worden,  kommt  aber  in  Wahrheit  bei 
diesem  Autor  nicht  vor,  denn  die  Stelle,  in  welcher  die  norischen 


8  VIII«  Al>1iandlQiig:    ▼.  Grienberger. 

Städte  aufgezählt  werden  (Plinins  See.  Naturalis  hisloriae  libri 
37  ed.  Jan.  IIl,  146)  ^oppida  eorum  (Noricorum)  Uirunumj 
Celeia,  Teurnia,  Agunttimy  üianiomina,  Claudiay  Flaviumy  Sah 
vense^  ist  von  Grotefend  mit  zweifellosem  Rechte  in  ^oppida 
eorum  Virunum  .  .  .  Aguntunty  luvatv/m,  omnia  Claudia^  Fla- 
vium  Solvense'  berichtigt  worden.  Man  vergleiche  die  Bemerkung 
Carl  MüUer's  in  seiner  Ptolemäusausgabe  I,  287  zur  norischen 
St&dt  *K^^YJ ION  I0Yu40N  überliefert  KAAY/1I0YION, 
einmal  auch  KAAY/lIOYmON  (Cod.  P).  Mit  um  so  grösserem 
Rechte  wird  diese  Herstellung  in  beiden  Fällen  behauptet 
werden  können ,  als  mit  Ausnahme  von  Flavium  Solvense 
sämmtliche  norischen  Städte  des  Plinius  auch  in  dem  Verzeich- 
nisse des  Ptolemäus,  das  übrigens  reichhaltiger  ist  und  noch 
andere  Namen  anftihrt,   genannt  sind,   und   die   Lesarten    zur 

Form  des  Plinius  iuuam,  hiam,  uiani,  iuua  deutlich  auf  lüAm 

oder  lUUAlTl;  entsprechend  den  Formen  luaum  eines  Meilen- 
steines und  luauo  der  Tab.  Peut. ,  luuao  des  Eugippius  hin- 
weisen  (s.  C.  Müller  a.  a.  O.). 

Zeuss'  Identificirung  der  Entstellung  bei  Plinius  Uta- 
niomina  mit  Uindohona,  vermittelt  durch  Uindomana  (Die 
Deutschen  und  die  Nachbarstämme,  S.  242)  ist  dadurch  über- 
holt und  Glück's  Billigung  derselben  in  den  Sitzungsberichten 
der  Wiener  Akademie  XVII,  83 — 84  heute  gegenstandslos. 

Mit  weitaus  besserem  Erfolge  wird  der  Name  bei  Ptole- 
mäus  (lebt  140  n.  Chr.)  gesucht,  welcher  einer  Stadt  *  Odiydö- 
ßova  in  Pannonia  superior  (Ausgabe  von  C.  Müller  I,  291)  ge- 
denkt, wenngleich  er  auch  hier  nur  im  Wege  einer  Conjectur  zu 
erreichen  ist,  denn  die  Handschriften  gewähren  OYIAlOBONAj 
zwei  derselben  (CZ)  OYIAIOBSINA ,  deren  erster  Theil 
OYIAIO  nach  C.  Müller  aus  OYINO  entstanden  ist. 

Dass  die  früheren  Ausgaben  des  Ptolemäus  mit  ihrem 
IdvXiößova  an  dieser  Stelle  des  Werkes  unrecht  hatten,  liegt 
auf  der  Hand.  Sie  haben  die  Umstellung  von  oviho  zu  iovXio 
der  gallischen  Stadt  IdvXiößovay  Ptolem.  I,  211,  luliobona  Itin. 
Anton.  382,  384,  385  zuliebe  vorgenommen,  womit  doch  die 
pannonische  Stadt  Oiikiößova  nichts  zu  thun  hat.  An  der 
Identität  von  Odtliößova  mit  Vindobona  kann  nicht  gezweifelt 
werden,   denn   es  folgt   Donau  abwärts  KaQvovg  und   (PÜi^oi^, 


^Hndobona,  WieoDO.  9 

genau  wie  auf  der  Tab.  Peut.  Camunto  und  Ad  Flexum.  Wir 
dürfen  also  mit  C.  Müller  wohl  annehmen,  dass  aus  OYINO  durch 
Auseinanderrücken  des  N  zu  ^I  das  OYJAIO  der  Handschriften 
entstanden  sei,  während  das  J  ausgelassen  worden  war. 

Daran  schliesst  sich  die  unter  dem  Namen  Tabula  Peu- 
tingeriana  bekannte,  auf  der  Erdkarte  des  M.  Agrippa  beru- 
hende  römische  Strassenkarte  in  einer  Fassung  aus  dem  3.  Jahr- 
hundert, welche  wieder  in  einer  Copie  des  13.  Jahrhunderts 
auf  uns  gekommen  ist.  Sie  gewährt  uns  zuerst  die  volle  und 
allein  richtige  Form  Vindobona,  deren  grammatische  Gestalt 
durch  andere  keltische  Composita  localer  Natur:  Vindo-nissaj 
Vindo-moray  Vindo-magus  (Zeuss-Ebel  64)  einerseits  und  Avr 
gustO'bona,  lulio-bonay  Equa-boiia  Itin.  Antonini  andererseits, 
controlirt  und  bestätigt  wird. 

Dann  kommen  die  Belegstellen  im  Itinerarium  Antonini 
aus  dem  Anfange  des  4.  Jahrhunderts,  und  es  ist  die  Frage, 
was  es  mit  den  Lesarten  zu  Vindobona  in  diesem  Werke  auf 
sich  habe  und  ob  dieselben  etwa  gestatten,  auf  eine  berech- 
tigte, nebenher  üblich  gewesene  Sprechform  mit  m  statt  b  zu 
schliessen,  wie  das  ja  die  Meinung  R.  MüUer's  war. 

Schon  bei  einer  sorgfllltigen  Erwägung  der  Lesarten  nach 
der  Ausgabe  des  Itin.  Anton,  von  Parthey  und  Pinder,  Bero- 
lini  1848,  wird  es  klar,  dass  die  Annahme  einer  berechtigten 
Sprechform  mit  m  <^  b  sich  aus  dieser  amtlichen  Publication 
nicht  gut  begründen  lässt.  Der  Name  erscheint  an  vier,  be- 
ziehungsweise fünf  Stellen  und  bietet  nur  an  der  ersten  Stelle 
m  tUr  6,  allerdings  in  allen  Lesarten,  ferner  11  a  gegen  5  o 
und  einmal  e,  während  in  den  übrigen  vier  Stellen  consequent 
b  und  o  auftritt.  Die  Lesungen  der  drei  wichtigsten  Hand- 
schriften des  Codex  Parisinus  saec.  10  D,  Scorialensis  saec. 
8  P  und  Vindobonensis  saec.  8  L  ergeben  folgendes  Bild:^ 

Cap.  233,  8     uindomona  LP,  uindomenia  D 
248,  2     uindobona  DPL 

261,  4     uindobono  PL  (L'  corr.  zu  -im),  ueiidobona  D 
266,  4     uindobona  D,  uindobonia  PL  (nachher  in  L  i  vor 

a  radirt) 
266,  7     uindobona  DPL. 


^  Neue  Collationen,  die  mir  J.  W.  Kubitschek  zur  Verfügung  gestellt  hat. 


10  VIII.  Abhandlong:    ▼.  Orienberger. 

Es  ist  demnach  allerdings  zweifellos,  dass  schon  im  Archetypus 
aller  Handschriften  an  der  ersten  Stelle  m  fhr  b  gestanden 
habe,  aber  ebenso  sicher  ist  es  auch,  dass  diese  Schreibung 
auf  einem  Fehler  der  Wiedergabe  beruhe  und  nicht  auf  einer 
nebenher  üblich  gewesenen  Sprechform  mit  w  <:  6,  denn  aus 
der  Concordanz  der  übrigen  Stellen  geht  hervor,  dass  die  rich- 
tige Form  des  Namens  Uindobona  und  nur  so  gelautet  haben 
kann.  Da  aber  eine  Verwechslung  von  B,  h  und  ja,  (D,  m  nicht 
eben  wahrscheinlich  ist,  so  wird  man  annehmen  dürfen,  da^< 
an  dieser  Stelle  das  b  durch  u  ausgedrückt  worden  sei,  eine 
orthographische  Vertretung,  die  in  der  spätlateinischen  mit  r 
romanum,  neugriech.  ß  zusammenfallenden  Aussprache  des  b 
ihren  Grund  hat  (s,  Corssen,  Ueber  Aussprache  der  latein. 
Sprache  I,  61)  und  um  so  eher  angenommen  werden  kann,  als 
sie  für  den  Archetypus  des  Itinerariums  Antonini  sich  in  beiden 
Handschriftenclassen  DP  und  cu  noch  an  anderen  Stellen  nach- 
weisen lässt.  Man  vergleiche  die  Beispiele  bei  J.  W.  Kubitschek 
in  den  Wiener  Studien  XIII,  p.  188  DP  cibalis,  ouilauis,  uingio, 
scarabantia,  gegen  (o  ciualis,  ouilabis,  bingio,  scarauantia.  Aus 
U  aber  konnte  unschwer  jx  verschrieben  werden.  Da  auch  die 
übrigen  Composita  mit  -bona  im  Itin.  Ant.  vollkommen  in  Ord- 
nung sind,  d.  h.  kein  m  für  b  und  kein  a  für  o  darbieten  wie 
Augustobona  381,  383,  luliobona  382,  384,  385,  Equabona  4U) 
(nur  im  Auslaute  öfter  o  für  a,  also  -bono  statt  -bona),  so  ist 
wohl  kein  Zweifel,  dass  die  tn-Form  der  ersten  Stelle  eine 
graphische  Verderbniss  sei,  bei  welcher  an  irgend  welche 
sprachliche  Bedeutung  nicht  im  Entferntesten  gedacht  werden 
darf.  Und  eine  graphische  Corruptcl,  nichts  weiter,  ist  denn 
auch  die  in  den  Ptolemäushandschriflen  neben  Aiyovarößova 
(3  Handschr.);  d.  i.  der  richtigen  durch  die  Tab.  Peut.  und  das 
Itin.  Ant.  bewährten  Form,  auftretende  Schreibung  Air/ov- 
axdiiava  (3  Handschr.)  nebst  den  anderen  Lesarten  Ai^/ov- 
arößava  (5  Handschr.),  AtyovardßaQa  (1  Handschr.),  Aviov- 
rößava  (13  Handschr.).  S.  die  Ausgabe  von  C.  Müller  I,  21(5. 
Auch  hier  ist  von  einer  Sprechform  mit  fi  statt  ß  nicht  die 
Rede,  sondern  fi  für  ß  erklärt  sich  aus  der  schon  in  der  Cur- 
sive  des  6.  Jahrhunderts  vorkommenden  und  in  der  Minuskel 
überaus  häufig  werdenden  Form  u  für  JB,  ß  (s.  Wattenbach, 
Anleitung  zur  griech.  Paläographie,   2.  Aufl.,   S.  4),  und  auch 


Tindobon«,  Wienn«.  1 1 

dieses  u  der  griechischen  Schrift  beruht  auf  der  Aussprache 
gleich  lat.  v.  War  nun  der  Stadtname  in  der  Cursive  avyov- 
arouoya  geschrieben,  so  konnte  dieses  u  bei  neuerlicher  Ab- 
schrift sehr  leicht  für  ein  fi  gehalten  werden.  Ebenso  beruhen 
die  übrigen  Verderbnisse  auf  Verwechslung  des  o  mit  of  und 
des  V  mit  ^,  worüber  Wattenbach  a.  a.  O.  S.  2  und  18  nach- 
zusehen ist. 

Aus  der  zweiten  Hälfte  des  4.  Jahrhunderts  besitzen  wir 
den  Namen  in  einer  neuen  Belegstelle,  und  zwar  bei  dem  Histo- 
riker Sextus  Aurelius  Victor,  welcher  in  dem  ihm  zugeschrie- 
benen Werke  ,De  vita  et  moribus  imperatorum  Romanorum 
excerpta'  auch  ,Epitome^  genannt,  vom  Kaiser  Marcus  Antonius 
berichtet:  ipse  uitae  LIX  apud'Vendobonam  morbo  consumptus 
est.  So  in  der  mit  Trebellius  Pollio  beginnenden  Ausgabe 
Parisiis  1544,  S.  165,  apud  Bedohonam  aber  in  der  mit  C.  Sue- 
tonius  Tranquillus  beginnenden  Ausgabe  Venetiis  1522,  fol.  192**. 

Aus  dem  Ende  des  4.  Jahrhunderts  stammen  die  beiden 
Belege  aus  der  Notitia  Dignitatum  ed.  Otto  Seeck,  Berol.  1876, 
deren  zahlreiche  Abschriften  auf  einen  seit  der  Mitte  des 
16.  Jahrhunderts  verlorenen  Codex  Spirensis  zurückgehen  (s. 
Seeck,  Praefatio  IX).  Die  beiden  SteUen  Cap.  XXXIV,  25 
Uindomarae  und  XXXFV,  28  Uindomanae  sind  wieder  nur 
graphisch  yerderbt  mit  r  fUr  n  und  a  für  o  und  führen  gleich- 
falls auf  eine  Schreibung  Uindouona, 

Zuletzt  wird  der  Name  der  keltisch-römischen  Station  im 
6.  Jahrhundert  bei  Jordanes  genannt,  der  in  seinem  Berichte 
(Qetica  ed.  Mommsen,  S.  126)  über  die  Abtretung  Pannoniens 
von  Seiten  der  Römer  an  die  Goten,  seinem  geographischen 
Standpunkte  im  Süden  der  Donau  gemäss,  fortführt:  omata 
patria  (Pannonia)  civitatibua  plurimis,  quorum  prima  Syrmis 
extrema  Uindomina  (so  die  Handschriften  der  I.  und  II.  Ord- 
nung, Uendomina  jene  der  III.  Ordnung). 

So  wenig  als  Syrmis  ^  lat.  Sirmium,  griech.  Sl^^iov  ist 
Uindomina  eine  correcte  Form,  und  Mommsen  bemerkt  daher 
am  Fuss  seines  Textes  im  Allgemeinen  mit  Recht  scr.  Uindo- 
uona s,  Vindobonay  durch  welche  Fehler  aber  die  Form  Uindo- 
mina vermittelt  ist,  wird  sich  schwer  ausmachen  lassen.  Man 
könnte  mi  aus  utc  spr.  vu  <c  bu,  bo  construiren.  Da  man  in- 
dessen nicht  glauben  wird,  dass  das  m  hier  anderen  graphischen 


12  Vin.  Abbandlnng :    ▼.  Grienberger. 

Ursprung  habe  als  im  Itin.  Ant.,  so  wird  man  lieber  annehmen« 
dass  hier  mi  ans  ma  und  dieses  aus  uo  vermittelt  sei,  also 
Uindomina  fllr  Uindomana  <i  Uindouona, 

Ziehen  wir  die  Summe  aus  dieser  Zusammenstellnng  ^  so 
sehen  wir,  dass  der  Name  Uindohona  von  der  Mitte  des  2.  Jahr- 
hunderts unserer  Zeitrechnung  bis  in  die  zweite  Hälfte  de$ 
4.  Jahrhunderts  in  Formen  bezeugt  ist,  welche  bezüglich  der 
Gestalt  seines  zweiten  Theiles  mit  anlautendem  6,  also  -bona, 
keinem  Zweifel  unterliegen. 

Formen  mit  wi,  die  nicht  wie  im  Itin.  Ant.  aus  anderen 
Stellen  des  Werkes  selbst  corrigirbar  sind,  haben  wir  erst  aus 
dem  Ende  des  4.  und  der  Mitte  des  6.  Jahrhunderts,  in  beiden 
Fällen  keineswegs  berechtigte  Sprachformen,  sondern  graphische 
Fehler,  die,  was  wenigstens  Jordanes  angeht,  schon  der  Vor- 
lage zur  Last  fallen  werden. 

Gewiss  wäre  es  leicht,  die  Entstehung  einer  Sprechform 
mit  m  <;  6  sprachlieh  zu  begründen.  Man  brauchte,  wenn 
schon  der  Fall  den  Assimilirungen  durch  ein  unmittelbar 
folgendes  7i,  wie  lat.  scamnum  neben  scabelhim^  Samnium  neben 
Sabiniy  amnegauerunt  <1  abnegauerunt  u.  a.,  Corssen,  Ueber 
Aussprache  der  latein.  Sprache  P,  264 '5  nicht  angeschlossen 
werden  könnte,  nur  an  den  romanischen  Uebergaug  in  it.  </'»- 
mitOy  mlat.  cumitus,  lat.  cnbitus]  it.  Gidcomo^  span.  Jdyvu, 
prov.  Jdcme,  lat.  Idcobus]  it.  Norma,  lat.  Norba]  it.  trementina^ 
lat.  terebinthi'Mts'j  it.  ve}'7nhia,  lat.  verbena'^  span.  cdüamo^  lat. 
cnnndbum  u.  a.,  Diez,  Grammatik  der  roman.  Sprachen  P. 
230/81  zu  erinnern.  Aber  weder  die  Form  bei  Jordanes,  dessen 
geographische  Namen  nicht  immer  verlässlich  sind,  noch  jene 
der  Notitia  Dignitatum  reicht  hin,  um  eine  solche  Annahme  zu 
rechtfertigen,  und  das  Vorkommen  von  einmaligem  m  Uindfh 
viona  im  Itin.  Ant.  neben  viermaligem  sicheren  6,  sowie  das 
Vorkommen  derselben  fehlerhaften  Schreibform  ^{^yorCTÖfiara 
in  den  Handschriften  des  Ptolemäus  spricht  nicht  ftlr,  sondern 
ganz  entschieden  gegen  die  WahrscheinUchkeit  einer  derartigen 
Annahme. 

Was  die  Quantität  und  Betonung  des  keltischen  Stadt- 
namens betrifil,  so  ist  es  wohl  wahrscheinlich,  dass  das  o  des 
zweiten  Theiles  —  und  nur  darüber  kann  eine  verschiedene 
Auffassung  platzgreifen  —  ein  kurzes  war,  denn  die  Zahl  der 


Vindobona,  Wioane.  13 

Varianten  -ßo)va  bei  Ptolemäns  kommt  gegen  die  der  hier  za- 
sammenzofassenden  auf  -ßova  und  -ßava  nicht  in  Betracht; 
weder  hier,  wo  nur  2  von  den  38  Codices^  die  C.  MüUer  seiner 
Ausgabe  zu  Grunde  legte  ^  cj  gegen  sonst  consequentes  o  ge- 
währen, noch  bei  IdvXiößova  Ptol.  I,  211,  wo  4  Codices  cw,  4 
andere  a  bieten,  noch  bei  A^ovatößova  Ptol.  I,  216,  wo  kein 
einziges  Mal  cu,  aber  allerdings  22  a  neben  o  vorkommen. 

Im  Sinne  der  römischen  Accentuirung  miisste  also  der 
Name  auf  der  Antepaenultima  betont  worden  sein,  Uindöbuna 
wie  frugifiray  terrig^nay  coellcöla.  Aber  die  Betonung  auf 
der  Antepaenultima ,  welche  durch  die  Accentuirung  in  den 
Ptolemäushandschriften  Odiv(d)6ßovay  Ai>yov(jx6ßovaj  Idvhößova 
empfohlen  wird,  wenngleich  Ptolemäus  seinen  Text  nicht 
selbst  accentuirt  haben  wird,  denn  die  Accentuirung  griechi- 
scher Prosatexte  ist  ja  erst  im  7.  Jahrhundert  allgemeiner  ge- 
worden, vgl.  Kühne,  AusfÜhrl.  Grammatik  der  griech.  Sprache 
I',  318,  darf  nicht  aus  den  Gewohnheiten  des  jüngeren  lateini- 
schen Betonungsgesetzes  begründet  werden  wollen,  da  wir 
wissen,  dass  die  keltischen  Ortsnamen  ohne  Abänderung  ihres 
nationalen  keltischen  Accentes  im  römischen  Organe  beibehalten 
wurden,  eine  Thatsache,  die  durch  die  heutige  romanische  Ge- 
stalt alter  keltischer  Ortsnamen  unmittelbar  bewiesen  wird  — 
man  vergleiche  Namen  wie  Ptsaro ,  NhneSy  TroyeSy  Bageiix, 
Vieux,  DrenXy  LimogeSy  Condey  BourgeSy  ArleSy  Auxerrey  die 
nach  Meyer-Lübke,  Grammatik  der  roman.  Sprachen  I,  S.  60(3 
auf  keltischen  Accentformen  Pisaurumy  Nemausus^  TricaaaeSy 
BajöcasaeSy  VidiöcaaaeSy  DurocasseSy  LimoviceSy  Cö^idatSy  BitürlgeSy 
Arälätiy  Antessiödv/rum  beruhen  —  sondern  muss  als  nationaler 
keltischer  Accent  angesprochen  werden,  und  diese  Annahme 
allerdings  stimmt  ganz  ausgezeichnet  zu  den  hier  angeführten 
Beispielen  nach  dem  Typus  Limövices,  Bajöcasses,  Bit&rTges, 
welche  den  Compositionsvocal  betonen,  gleichgiltig  ob  der  fol- 
gende Vocal  kurz  oder  lang  ist.  Dass  dieser  Accenttypus  aber 
nicht  blos  bei  den  Kelten  Galliens  Geltung  habe,  sondern  auch 
bei  den  keltischen  Stämmen  an  der  Donau,  scheint  mir  durch 
die  Namensform  Boiotro  var.  Boiothro  bei  Eugippius,  Vita  S*' 
Severini  ed.  Knöll,  p.  39/14  und  53/12  aus  Boiödnrumy  kelt. 
* Boiodüron y  Stokes-Bezzenberger  151,  direct  erwiesen,  denn 
die  Synkope  *bowdro  begreift  sich  doch  wohl  nur,    wenn   die 


Vindobona,  Wienn».  15 

(vgl.  dazu  Air/ovaxödovvov  Ptol.  I,  218,  Aiyovaxdqiiov  ebenda 
204,  AiyovoTOvifieToy  ebenda  207),  sowie  IdvXiößova  (vgl.  dazu 
luliomagas^ ,  so  sollte  man  dem  ersten  Theile  unseres  Stadt- 
namens nicht  die  Qualität  eines  Appellativums ,  sondern  die 
eines  Personennamens  zuerkennen.  Alte  Belege  fUr  kelt.  Vindos 
als  Personenname  —  im  Sinne  von  griech.  ^'A^r/og  und  Asvxog^ 
Asvxüßyy  Fick,  Die  griech.  Personennamen,  S.  13,51  —  sind 
Vindtis,  VinduB  f(ecit)  Töpferstempel  vom  Niederrhein,  Steiner, 
Cod.  Inscr.  Rom.  Danubii  et  Rheni  Nr.  1317,  1484,  1623,  1625; 
Vinda  CIL  lU  4110,  5663,  Numisia  Vinda  CIL  X  4969,  Vindo 
CIL  III  5105,  5076,  5469,  es  könnte  also  wie  Vinddmägos  ,da8 
Feld  des  Vindos'  so  auch  VindöbÖna  ,die  bona  des  Vindos'  sein. 

Der  zweite  Theil  kommt  ausser  in  den  bereits  genannten 
Localnamen  Augustobona  j  luliobona  und  Equabona  noch  in 
Colobanay  Holder,  Altkeit.  Sprachschatz,  und  in  Ratisbona^  der 
mittelalterlichen  Bezeichnung  für  Regensburg,  vor,  deren  erster 
Theil  nach  Zeuss-Ebel  785  ein  «-Stamm  ratis  ist.  Keineswegs 
aber  in  dem  Arrabone  der  Tab.  Peut.,  Arrabona  des  Itin.  Ant., 
Arrabancie  der  Not.  Dig. ,  denn  dieser  Stationsname  ist  von 
dem  Flussnamen  Arrabo  fluviua  Tab.  Peut.,  Aqaß&v  nota^iög 
gen.  ^Aqaßiavog ,  acc.  Aqaßfbva  Ptol.  I,  296  nicht  zu  trennen, 
einem  n-Stamme,  dessen  Etymologie  sich  durch  das  Adjectiv 
cymr.  araf  ,slow,  soft,  mild,  still,  mitis'  (Spurrell,  Gheiriadur 
Cymraeg  a  Seisoneg,  Zeuss-Ebel  p.  11,  789)  als  6 -Ableitung 
kelt.  *Arabo8  erledigt.  Keineswegs  auch  in  Lissabon,  Lisboa, 
denn  die  Formen  dieses  Namens  im  Itin.  Ant.  416,  418,  419, 
420  ab  Olisiponey  Olisippone,  Olishippone  lehren,  dass  hier 
gleichfalls  ein  n-Stamm  Olis(h)ip(p)o ,  -önis  anzunehmen  ist, 
und  zwar  ein  Compositum,  zu  dessen  zweitem  Theile  man  die 
afrikanischen  Stadtnamen  Hippo  regius  und  Hippane  Zariio 
mit  einigem  Rechte  vergleichen  darf. 

Die  Frage  nach  der  Etymologie  des  keltischen  Wortes 
'bv^iä  hat  verschiedene  Beantwortung  erfahren.  Die  älteste  der- 
selben geht  auf  Zeuss,  Grammatica  Celtica  11,  1123  zurück, 
wo  es  heisst:  ,«ed  b  =^f  in  hib.  bond,  bann  =  fundtLs,  ban  in 

Bononia,  Vindobana  etCy  cambr.  bonedd  =  fans,  fontis aliis- 

qus%  wonach  -bona  als  ,fundus,  Grund'  zu  erklären  wäre.  In 
liolder's  Altkclt.  Sprachschatz  477,  wo  -bona  angesetzt  ist,  wird 
nach  d'Arbois  de  Jubainville,  Ernault  und  Stokes  die  Deutung 


VindoboDft,  Wienn«.  17 

Alle  diese  Deatangen  sind  also  im  höchsten  Grade  zweifel- 
haft und  leiden  y  insoferne  man  ihnen  überhaupt  sprachliche 
Möglichkeit  zogesteht^  an  unmittelbarem  Aagenschein.  Soviel 
aber  wird  wohl  zu  behaupten  sein,  dass  -bona  mit  jenem  Stamme 
bofi'  zusammenhänge,  der  in  keltischen  Personennamen  wie 
Bonus  y  BoniOy  BoniattiSy  Bonictis,  Boniciay  Bonisiay  BoniOf 
BonoucuSj  Bonuasus^  vorkommt.  Die  thematische  Form  des 
Personennamens  kelt.  *  Bonos ^  der  als  ursprüngliches  Appella- 
tivum  nach  Holder,  Altkeit.  Sprachschatz  488,  nicht  mit  lat. 
bönus  <:  *duönu8  zu  identificiren  ist,  obwohl  das  aus  den  an- 
gezogenen Epigrammendes  Ausonius  109 — 114,  die  dem  SilmtLs 
Bonns  Brito  gelten  und  worin  der  Beiname  im  Wortspiele  mit  lat. 
h6nus  und  malus  contrastirt  wird,  nicht  gerade  hervorgeht,  findet 
sich  auch  in  dem  Ortsnamen  Bonomagus ^  heute  Born  bogen 
Keg.-Bez.  Trier.  Ein  zweiter  keltischer  Stamm  mit  Doppelcon- 
sonanz  ist  in  Bonna,  Bonn  am  Rhein,  und  einigen  anderen 
Namen  nachzuweisen.  Vielleicht  lässt  sich  fUr  dieses  das  ir. 
bonn  ,solea'  als  frühe  Assimilation,  kelt.  *bonnA  <.  *bo(tnn 
geltend  machen.  Für  altkeit,  -bona  ist  das  irische  Wort  gewiss 
nicht  brauchbar,  weil  sich  in  diesem  alte  Doppelconsonanz  nicht 
erweisen  lässt.  Aber  Stokes  und  Bezzenberger  stellen  S.  108 
ein  keltisches  bono-  ,Schlag'  auf,  das  aus  cymr.  bon-cltist  ,co- 
laphus,  box  on  the  ear'  gefolgert  ist  (cymr.  clust^  nf.  ,ear') 
und  vielleicht  auch  in  cymr.  boncath  ,buzzard'  (cathy  nf.  ,cat' 
Spurrell,  also  Katzen tödter?)  gelegen  ist.  Demnach  wäre  zu 
den  auf  kelt.  bono-  beruhenden  Namen  griech.  q>6yog  ,Mord' 
zu  vergleichen.  Bonos  könnte  direct  6  g>6yog  ,der  Mörder'  sein, 
ein  Wort,  das  auch  als  zweiter  Theil  von  Personennamen  be- 
zeugt ist,  Fick,  Die  griech.  Personennamen  139,  während  zu 
BoniOy  sofeme  es  nicht  patronymisch  ist,  sich  das  adj.  <p6nog, 
zu  Bonicus  griech.  cpovindg  halten  liesse.  In  localer  Bedeutung 
wäre  zweierlei  möglich.  Entweder  wäre  kelt.  bonä^  das  formell 
zu  ahd.  banay  stf.  ,homicidium',  griech.  g>oyi^  ,caedes'  stimmt, 
mit  Beibehaltung  der  ursprünglichen  Bedeutung  als  ,Schlag', 
d.  i.  ,Rodung'  zu  verstehen,  wie  ahd.  slac  stm.  in  Ortsnamen 
Puohcslaga,Walkerslegen  (Förstem.,  Nbch.  II*,  s.  auch  Schmeller- 


^  ComposttA    vermothlich    mit    kelt.  ougo»   ,integper*    nnd    vcuhkm    ,Diener*. 
Stokes-Bezsenberg^r  48«  278. 
Sitxnngsber.  d.  pbil.-liist.  Ci.  CXXXt    Bd.  8.  Abb.  2 


18  Vni.  AbIwndliiDg:    t.  Orien berger. 

Frommann  II,  512),  oder  aber  es  wäre  in  Uebereinstiminiing 
mit  dem  griechischen  Wort,  das  in  zweiter  Linie  ^ordstfttte. 
Mordplatz,  Schlachtplatz,  Wahlstatt'  bedeutet,*  etwa  als  jdk 
Wahlstatt',  mhd.  ,daz  wal'  aufzufassen.  Denselben  Sinn  könnu- 
man  in  BonomaguSy  kelt.  *Bönömägo8  finden,  das  dann  wortlich 
,das  Schlachtfeld'  bedeutete.  Das  Verhältniss  von  *böfüknäg(» 
zu  b&nd  wäre  genau  dasselbe  wie  das  von  kelt  agntmagt*^. 
ir.  drmagy  cymr.  aerfa,  abret.  arima,  ,Schlachtfeld'  zu  kelt 
agrut  ir.  dr,  cymr.  aer^  abret.  airou  ,proelium,  strages%  g:riech. 
ilyga  ,Jagd'.    S.  Stokes-Bezzenberger  7. 

Und  wenn  sich  die  Begriffssphäre  des  mhd.  Wortes  ,daz 
wal'  von  ,Schlachtfeld'  zu  allgemeinerem  ,Feld,  Au*  schlecht- 
hin erweiterte,  so  wäre  das  schliesslich  auch  f&r  kelt  ^bann 
sehr  gut  möglich.  Da  nun  femer  der  erste  Theil  des  Compo- 
situms  kelt.  mndos  durchaus  nicht  Personenname  sein  moss, 
sondern  sehr  wohl  auch  als  Appellativirni  im  Sinne  unseres  Ad- 
jectivs  lichty  mhd.  lieht  verstanden  werden  darf,  so  gelangt 
man  fUr  VindöbÖnä  auf  die  alternativen  Deutungen  ,Lickten- 
schlag'  oder  ,Lichtenfeld,  Lichtenau',  wozu  sich  Ortsnamen  wie 

'  Ilesychius,  Lexikon  ed.  Albert,  Jenae  1858  (povai '  oinn  xalovrrtu  cm 
idnoi  tv^a  rtvis  dvaiQovvrai.  Etienne,  Thesaurus  Graecus,  Schol.  zu  Pind. 
(foval  ol  tönoi  xalovyiai  ilg  oVg  tpovti^ovTai.  Pape,  WOrterb.  iforr^ 
1)  ,MordS  2)  ,Mordstfttte,  WahlsUtt'.  —  Es  ist  die  Frage,  ob  nicht  etn^^ 
Entsprechung  su  der  sweiten  Bedeutung  von  griech.  ipovii  im  deotscben 
Bahn  erhalten  ist,  das  dann  mit  ahd.  bona  ^homicidium'  formell  identisrli 
sein  müaste.  "Eb  ÜLlli  mir  auf,  dass  Franck,  Etjrm.  Woordenhoek  der 
nedflflandsche  Taal  fUr  ndl.  baan  f.,  mndl.  bäne  neben  ,effen  vlakt«*  of 
weg*  als  zweite  Bedeutung  ,slagveld'  angibt,  das  ist  genau  jene,  der 
wir  hier  bedürfen,  um  das  deutsche  Wort  ebenso  mit  ahd.  Aan«  rer- 
binden  zu  kOnnen,  wie  tpov^  in  beiden  Bedeutungen  zusam menyehftrt 
Die  Etymologie,  welche  Franck  gibt,  zu  dem  Verbum  boenen^  ndd.  btm^^ 
nhd.  fßohnen,  mhd.  bUenen,  ags.  bonian  »glad  maken,  polijsten*  flOsst  wenifr 
Vertrauen  ein,  denn  Kluge,  Etym.  WOrterb.*  führt  sehr  einleuchte»«! 
dipAOs  Verbum  auf  eine  genu.  Wur/el  61m,  vorgerm.  bhän  ,8cheineii', 
griech.  (pavt  skr.  bhänu  ,Schein,  Lichf,  air.  bdn  «weiss*  zurück  (s.  jetxi 
auch  Stokes-Bezzenberger  unter  urkelt  bänos  «weiss*).  Und  auch  die  Zo- 
sammenstellung  von  mhd.  bane,  ftan  «vfig*  mit  mhd.  6üne,  also  so  lat 
|K>tur,  ags.  fidoy  ahd.  fenio  ,fotjängare*,  funien  ,ila'  in  Noreen  ntkart  tili 
fftrelHsningar  8.  81  und  107  scheint  mir  nicht  einwandfrei,  da  man  in 
diesem  Falle  Doppelconsonanz  erwarten  mttsste,  also  ^  banne  wie  ahd 
Zinna  y  mhd.  zMtn«,  arger m.  *tendo  >■  *tennö  ans  *iend  -=»  Ut.  dm/, 
Abiautform  zu  zand  und  tunthu*. 


i 


Yindobon»,  Wltmi«.  19 

LiechtenaUy  Liechtenberg^  Liechtetiecky  Liechtenfelsy  Liechtefii' 
stetHy  Liechtenthaly  y.  Fontes  rer.  AoBtr.  11^  3  Index  oder  Clair- 
vauXj  slav.  Soethy  beide  miat.  Clara  vallisy  auch  SvHli  potoky 
Lichtenbach  Miklosich,  Die  slav.  Ortsnamen  ans  Appellativen 
U,  103  vergleichen,  oder  mit  vollkommener  Identität  des  ersten 
Theiles  ahd.  hunz  yalbos',  die  WizenberCy  Wizunburcy  WizzeJidal, 
Wittenfeld,  Wyzinvels,  Wizintjoane  Förstem.,  Nbch.  11*. 

Dass  die  keltische  Vindobona  nicht  in  der  Ebene,  sondern 
aof  jener  massigen  Anhöhe  lag,  die  zwischen  dem  alten  Otta- 
kringerbacho  (heute  dem  tiefen  Graben)  und  der  Wien  an  die 
Donau  sich  vorschiebt,  thut  diesen  Deutungen  keinen  Ab- 
bruch, denn  sowohl  der  Begriff  , Schlag'  als  die  Begriffe 
,Feld'  und  ,Au'  sind  mit  einer  massigen  Erhebung  über  den 
Fluss  sehr  wohl  vereinbar,  am  ehesten  aber  würde  man  im 
zweiten  Falle  den  Ausdruck  ,Wang'  als  deutsche  Vertretung 
ansetzen. 

Appellativisch  und  nicht  als  Personenname  ist  mndo8  wohl 
auch  in  den  übrigen  alten  Compositis  zu  verstehen  wie  Uindo- 
bala  in  Britannien  Not.  Dig.  ed.  Seeck  Oc.  40,  36  zu  urkelt. 
balisy  baljoSj  ir.  bau,  baue  ,Haus,  Wohnung,  Ort'  Stokes-Bezzen- 
berger  162;  Uindolana  ebenda  Not.  Dig.  Oc.  40,  41  zu  urkelt. 
(p)ldnon  ,Fläche'  Stokes-Bezzenberger  236;  üindanissa  Noricum 
It.  Ant.  238,  251  etwa  zu  urkelt.  *nes  ,wohnen'  Stokes-Bezzen- 
berger  194;  Uindocladia  Britann.  It.  Ant.  483,  486  zu  jurkelt. 
klado-y  klddo-y  ir.  clady  cymr.  dadd  ,Graben'  Stokes-Bezzen- 
berger  82;  Uindomora  Britann.  It.  Ant.  464  vielleicht  zu  urkelt. 
mori  ,Meer'  Stokes-Bezzenberger  217  u.  a. 

Die  modernen  Namen  der  Stadt  Wien  bei  den  verschie- 
denen europäischen  Nationen  scheiden  sich  in  drei  Gruppen. 
An  der  Spitze  steht  der  deutsche  Name  Wieny  älter  Wiennsy 
latinisirt  Wienna  und  öech.  Videhy  älter  Viedeüy  im  14.  Jahr- 
hundert Wyednye.  Aus  der  älteren  deutschen  Form  Wienne  ist 
das  ital.,  portugies.  Vienna,  das  span.  und  rumän.  Viena,  das 
französ.  Vienne  entlehnt.  Die  Veränderungen  dieser  Entlehnung 
beschränken  sich  auf  Verwandlung  des  deutschen  fallenden 
Diphtongs  ie  in  den  romanischen  steigenden  t/,  gemäss  einem 
Keciprocitätsverhältnisse,  das  auch  bei  umgekehrter  Entlehnung 
wie  mhd.  JSiene  gegen  ital.  Siena  zu  Tage  tritt,  und  auf  Her- 
stellung romanischen  Auslautes,  also  a  filr  e.    Die  Entlehnung 


Vindobomt,  Wienne.  21 

der  ältest  bezeugten  öechischen  Form  Wyednye  auszugehen  und 
Tor  Allem  die  Entlehnungsverhältnisse  dieser  beiden  Formen 
klarzumachen. 

lieber  Wyednye  im  Mastiök&j^,  d.  i.  ,dcr  Quacksalber', 
einem  altdechischen  Osterspielfragmente  des  14.  Jahrhunderts, 
äussert  sich  Gebauer  im  Archiv  fbr  slav.  Philologie  IV,  557. 
Viednä,  gen.  Viedn^,  femininer  ja-Stamm,  ist  nach  ihm  eine 
musterhaft  richtige  Form,  zu  welcher  das  spätere  Viden  sich 
verhält  wie  pouH'  zu  püSöiy  zem  zu  zem^y  sprävec  zu  sprdvcf^. 
Es  ist  also  die  Form  Viedng  als  Stammform  fHir  das  spätere 
6ech.  Viedeh  in  Pulkava's  Chronik  vom  Jahre  ca.  1400  anzu- 
sehen und  der  Genuswechsel,  welcher  im  pol.  Wiedet\y  gen. 
Wiednia  m.  und  slovak.  Viedeh  sich  zeigt,  während  er  im  öech. 
Videii,  gen.  Vidni  f.  nicht  durchgedrungen  ist  (Miklosich,  Etym. 
Wörterb.  388),  wird,  wie  Jagi6  mit  Recht  vermuthet,*  mit 
dieser  Umformung  zusammenhängen.  Nun  ist  dieses  altöechische 
Femininum  Wyednye  dem  deutschen  Wienne  gegenüber,  mit 
welchem  es  zusammenhängen  muss,  eine  weitaus  completere 
Form,  und  alle  Wahrscheinlichkeit  spricht  daflir,  dass  der 
deutsche  Name  aus  dem  slavischen,  also  vermuthlich  aus  einem 
alten,  dem  Öechischen  nahestehenden  Dialekte  entlehnt  sei. 
Setzen  wir  denmach  für  die  nachrömische  Ansiedelung  an  der 
Wien,  von  der  die  Existenz  der  heutigen  Stadt  ihren  Ausgang 
nimmt,  die  Bezeichnung  *na  oder  ve  Wiedni  oder  *Wedni  als 
regelrechte  Locativform  von  Wiedni ,  *Wedne  voraus,  indem 
wir  mit  Miklosich,  Etym.  Wörterb.  den  Diphthong  ie  des  Na* 
mens  aus  aslav.  e  herleiten,  so  haben  wir  zu  zeigen,  dass  dar- 
aus die  deutsche  Entsprechung  ze  Wienne  im  Wege  sprach- 
licher Umbildung  hervorgegangen  sei.  Das  Verhältniss  des 
deutschen  Diphthongs  ie  zu  slav.  ie,  oder  dem  vorauszusetzenden 
S,  ist  ohneweiters  klar.  Es  ist  genau  dasselbe  wie  bei  anderen 
slavischen  Ortsnamen,  welche  von  den  Baiern  übernommen 
worden  sind,  wie  die  Flussnamen  Bielaha  811  zu  asl.  heia 
,candidus,  albus%  Lieznicha  925  zu  asl.  lesü  ,silva%  Piestnich 
11.  Jahrhundert  zu  asl.  pest-  von  unbekannter  Bedeutung,^ 
oder  der  ursprüngliche    Flurname  Frieeah  918   zu    asl.  brBza 


'  Persönliche  Mittheilong. 

'  Vermuthlich  eine  Nebenform  znp^  ,Band*.  Miklosich,  Etym.  WGrterb.  246. 


32  Ylll.  Abhandlang:    ▼.  Orienberg«r. 

yheiuW    (Förstemann ,    Nbcfa.    II' ,    und   Miklosich,    Die    slav. 
Ortsnamen  aus  Appellativen  IT,  2,  54,  74^  2),    und  es   häi^rt 
nur  von  der  Aassprache  des  slav.  e  zur  Zeit  der  Entlehnmi^ 
ab,  ob  der  deutsche  fallende  Diphthong  le,  ia  einfach  für  den 
slavischen  steigenden  iiy  id  substituirt  sei,  oder  ob  er  auf  deut- 
schem Boden  selbstständig  aus  e  entwickelt  ist.  Da  die  Wandlmig 
von   altem  ^  zu  ia,  ie  nach   Braune,   Althochd.  GrammAtik ^ 
S.  23  sich  im  9.  Jahrhundert  vollzieht  —  im  8.  findet  sich  noch 
e  und   daneben  bald   ea   —  und  nachdem   ie  in  der  zweiten 
Hälfte  des  9.  Jahrhunderts  als  definitive  Form  herrschend  wird. 
so  müsste  die  Uebemahme  von  slavischem   *Wedni  spätestens 
im  9.  Jahrhundert  erfolgt  sein,  damit  sein  S  die  Schicksale  des 
deutschen  e^  theilen  konnte,  und  ich  denke,  dass  diese  Annahme 
mit  den  geschichtlichen  Thatsachen  der  Besiedlung  Oestcrreichs 
durch  die  Baiem  in  guter  Uebereinstimmung  stünde.  Im  Wei- 
teren ist  nichts  mehr  anzunehmen  ab   eine  Assimilation   von 
dn  !>  nn^  um  von  der  slavischen  Locativform  *PFerf»i,  WiedHt 
aus  sofort  auf  die  deutsche  Wienniy  Wienne  zu  gelangen.   Diese 
Assimilirung  ist  selbstverständlich  nicht  im  slavischen,  sondern 
erst   im   entlehnten    Worte   eingetreten.     Der  Process  ist   ein 
deutscher,  für  den  im  Besonderen  die  Stellung  der  Dentalis  d 
nach  langem  betonten  Vocal  und  vor  folgender  einfacher  Con- 
sonanz  *We'dni  !>  *WS'nni  massgebend  gewesen  zu  sein  scheint 
Dasselbe  Verhältniss  zeigt  sich,  wenn  ich  auch  von  ahd.  guoUikj 
absehe,   da  dessen  Herleitung  aus  guotlih  sehr  anfechtbar  ist, 
doch  in  den  Beispielen  von  facultativer  Assimilation  von  Den- 
talis -f  Consonant  >  Doppelconsonanz,  die  ich  aus  Förstemann, 
Namenbuch  I  gesammelt  habe: 

Thiomniar  <  Thiotmar  —  Thiomman  <C  Thiotman  — 
Blimmar  <C  Blidmar  —  Ommar  <  Otmar^  Othmar  —  Froüand 
<.  Froüand  —  Gullint  <Z  Grutlindis  —  Ruallind^  Buollind  ^ 
Buadlindj  Ruodlint  —  Ruollauc  <C  Ruodlouchy  Ruadlouc  — 
Rtioniu  <i  Ruotniu  —  Ruobbertj  Ruohhraht^  Ruapperi  <: 
RiLodbertj  Ruotpert  —  Truppert  <  Trudpert  —  Auffrid  <i 
Autfrid  —  Blicher  <;  Blidger  u.  a. 

Auch  ahd.  manmuntiy  mammunti  gegen  as.  madmundi 
,mansuetus'  gehurt  nach  gewöhnlicher  Anschauung  hieher, 
Braune,  Althochd.  Grammatik',  S.  99,  obgleich  Composita  wie 
ahd.  man-duiLdri  ,miti8^  und  got.  unmanariggics  ydtn^fUQOQj  im- 


^nd«bon»,  Wienne.  23 

mitis'  die  etymologische  Abkunft  des  althochdeutschen  Wortes 
von  einer  Form  mit  Dentalis  nicht  gerade  empfehlen^  aber  die 
angeführten  Personennamen  zeigen  facultative  progressive  Assi- 
milation von  Dentalis  mit  allen  Kategorien  consonantischer 
Laute  wie  w,  i,  n,  6,  /  und  g.  Für  den  engeren  Zweck  des 
Vergleiches  mit  *  WBnni  <  *  Widni  kommt  allerdings  nur 
Ruoniu  für  *Ruonniu  <  Ruodniu  in  Betracht ,  aber  dies  Bei- 
spiel ist  nur  deshalb  vereinzelt^  weil  die  zweiten  Compositions- 
glieder  mit  anlautendem  n  spärlich  und,  soweit  ich  sehe,  nur 
auf  die  Wörter  niu  und  not  beschränkt  sind^  immerhin  aber 
genügt  es  ftlr  die  Feststellung  des  Vorganges.  Dass  diese 
Assimilation  indessen  bei  den  Personennamen  nur  eine  facul- 
tative ist,  und  dass  daher  neben  ihr  immer  auch  noch  die 
unassimilirten  Formen  stehen,  ja  wohl  geradezu  überwiegen, 
ist  ein  Vorhalt,  der  mir  von  Heinzel  mit  Recht  gemacht  wurde. 
Allein  die  Taufhamen,  welche  aus  bekannten  Elementen  be- 
standen, waren  einer  fortwährenden  etymologischen  Correctur 
zugängUch  und  stehen  unter  orthographischem  Zwange.  Bei 
Wienne  <;  Wiedni  kann  von  dergleichen  nicht  gut  die  Rede 
sein,  und  Formen  mit  erhaltener  Dentalis  werden  nicht  ver- 
misst,  denn  vermuthlich  hat  es  eine  solche  im  deutschen  Organe 
niemals  gegeben.  Slav.  Wedni,  Wiedni  wurde  von  den  Baiern 
des  9.  Jahrhunderts  sofort  zu  Wenni^  Wienni  assimilirt  und  als 
fixirter  Ortsname  von  da  an  nicht  weit  verändert,  am  aller- 
wenigsten absichtlich  aus  der  slavischen  Stammform  irgendwie 
corrigirt.  Wir  besitzen  für  Wien  allerdings  keinen  Beleg  aus 
dem  9.,  nicht  einmal  aus  dem  10.  Jahrhundert,  aber  die  Hoff- 
nung, dass  solche  Belege  unassimilirtes  dn  zeigen  könnten, 
halte  ich  fUr  trügerisch. 

Es  ist  nun  noch  die  Frage  zu  lösen,  ob  der  Flussname, 
der  von  den  Slaven  in  seiner  locativischen  Gestalt  an  die  Baiern 
gekommen  ist,  auch  slavischen  Ursprunges  sei  oder  nicht.  Mi- 
klosich  hatte  die  letztere  Meinung,  denn  er  bemerkt  in  seinem 
Etym.  Wörterb.  (1886)  zu  Vedünf  , . .  Wien  —  ,die  slavischen 
Wörter  beruhen  auf  einer  älteren  Form  des  deutschen  Namens, 
der  in  Wieden  erhalten  ist',  und  schon  Gebauer  hatte  im 
4.  Bande  des  Archivs  für  slav.  Philologie  (18^0),  S.  557  die  Mei- 
nung vertreten,  dass  das  altöech.  fem.  Wyednye  auf  das  deutsche 
fem.  die  Wieden,  d.  i.  den  Namen  des  5.  Bezirkes,  zurückgehe. 


24  Vni.  Ablumdlnng:    r.  Orienberger. 

Doch  diese  Zusammenstellung  entbehrt  jedweder  Berech- 
tigung, denn  die  Wieden,  im  Jahre  1211  Widern  Hormayr,  Wiens 
Geschichte  11,  3,  p.  185,  im  Jahre  1363  Widen^  aber  mit  noch 
erhaltenem  m  im  Inlaute,  die  Widmer  (Ogesser,  Beschreibung 
der  Metropolitankirche  zu  St.  Stephan,  p.  77)  und  ebenso  1342 
vor  Widmer  tor  ze  Wienn  auf  der  Laymgrub  in  der  Ofenlukehen 
Fontes  rer.  Austr.  11,  18,  p.  236,  hat  durchaus  selbstständigen  Ur- 
sprung und  erklärt  sich  aus  mhd.  wideme,  widern,  widen  swstm.. 
auch  stf.  ,die  zu  einer  Dotation  gestifteten  liegenden  Gründe', 
insbesondere  ,Dotirung  einer  Kirche',  ahd.  tvidumOj  widum  ,do8' 
und  hat  mit  der  Wien  absolut  nichts  zu  schaffen.  Der  richtige 
Sachverhalt  betreffend  den  Ursprung  des  Namens  die  Wieden 
ist  schon  bei  Schmeller-Frommann,  Bayer.  Wörterb.  II  859/GO 
angegeben.  Sowohl  aus  der  bei  Hormayr  abgedrucl^n  Urkunde 
Herzog  Leopolds  für  die  fratres  sacerdotum  ordinis  Sancti  Spi- 
ritus, als  auch  aus  dem  Frciheitsbricfe  Herzog  Rudolfs  IV. 
für  die  St.  Stephanskirche  bei  Ogesser  ergibt  sich,  dass  unter 
diesem  toidem  die  ursprüngliche  Bestiftung  der  Stephanskirche 
selbst  zu  verstehen  sei. 

Ortsnamen,  welche  aus  mhd.  widern  entspringen,  sind 
im  Gebiete  des  bairisch-östcrreichischen  Volksstammes  häufig 
genug,  vgl.  Zahn,  Ortsnamenbuch  der  Steiermark,  p.  496  97 
Auf  der  Wydem  (Widern),  an  der  Widen,  am  vnderm  Widern,  zt 
Widm,  verschiedene  Oertlichkeiten  1293 — 1498.  Das  mhd.  Wort 
wurde  als  Ortsappellativum  auch  von  den  Slaven  entlehnt  und 
erscheint,  charakteristisch  genug,  um  jede  Gemeinschaft  mit 
Wyednye  Wienne  auszuschliessen,  dech.  als  Vidim,  nsl.  als  Videm, 
s.  Miklosich,  die  slav.  Ortsnamen  aus  Appellativen  II,  114. 
Hieher  zieht  Oesterley,  Hi8t.-geogr.  Wörterb.  761  den  Ausdruck 
civitas  Witunensis  aus  Heinrici  Heimburg.  Annales,  Pertz,  Mon. 
Script.  XVII,  715  ad  ann.  1276:  rex  . .  AntravitAustridm  venitque 
in  civitatem  Witunensem,  und  ich  trete  dem  bei,  denn  die  Schrei- 
bung t  für  d  und  u  als  spätere  Färbung  ftir  6,  also  ^Witun  ftlr 
*Widun,  Widen  scheint  mir  unbedenklich,  während  allerdings 
die  Verbindung  von  Witunensis  mit  gleichzeitigem  Wienne  und 
dem  etwas  später  bezeugten  dech.  Wyednye  einfach  unmöglich  ist 

Die  oberflächlichste  Betrachtung  lehrt,  dass  aus  deutschem 
Widen,  später  mit  gedehntem  Vocale  Widen  nicht  dech.  Wiedett, 
geschweige   denn  die  ältere   dech.  Form  Wyednye  hervorgehen 


Yindobona,  Wienn«.  25 

konnte^  denn  weder  l  noch  l  würde  slavisches  ie  ergeben  haben, 
und  die  Mouillirung  des  fiy  welche  sich  im  öech.  Worte  aus 
dem  alten  ja-Stamme  genügend  erklärt,  wäre  bei  flnüehnang 
aus  dem  deatschen  Widen  ganz  unbegreiflich. 

Wäre  das  6ech.  Wort  aus  dem  Deutschen  entlehnt,  so 
könnte  es  nur  von  dem  Flussnamen  Wienn  selbst  hergenommen 
sein,  und  man  müsste  dann  entweder  dem  deutschen  Namen 
eine  ältere  Form  mit  inlautendem  dn  zuerkennen,  oder  die 
Entwicklung  eines  secundären  d  vor  n  als  einen  besonderen 
slayischen  Process  erklären.  Man  hätte  in  diesem  Falle  auch 
die  Aufgabe,  die  hypothetische  germ.  Form  *wednjö  oder  *wenjo 
aus  germanischem  Sprachgute  zu  erklären.  Dieses  Unternehmen 
scheint  mir  aussichtslos,  aber  die  Aufstellung  einer  befriedi- 
genden slavischen  Etymologie  liegt  meiner  Ansicht  nach  durch- 
aus im  Bereiche  des  Möglichen  und  sprachlich  Erlaubten. 

Ich  stelle  den  Namen  zu  asL,  nsl.  vedro^  ,urna,  Eümer',  serb. 
vijedroy  vjedrOy  vedro  ,WassereimerS  öech.  vidro,  poln.  wiadroy 
klr.,  russ.  vedro,  litt,  widraa  Miklosich,  Etym.  Wörterb.  388, 
wozu  derselbe  bemerkt:  ,wie  dem  griech.  td^ia^  so  liegt  auch 
dem  slav.  vedro  ein  „Wasser"  bedeutendes  Wort  zu  Grunde*. 
Dieses  Wasser  bedeutende  Wort  ist  nun  ganz  klar,  es  ist  selbst- 
verständlich nichts  Anderes  als  die  bekannte  idg.  -er-Ableitung 
aus  der  Wurzel  öd,  wed,  wöd  (Kluge,  Etym.  Wörterb.  5.  Aufl. 
unter  ,Wasser'),  welche  aus  griech.  Vd(üQ,  ahd.  wazzary  as.  watar, 
ndl.  watevy  ags.  waeter  bekannt  ist,  und  es  zeigt  sich  denn 
sofort,  dass  der  Kern  des  slavischen  Flussnamens  wiedn-  sich 
ganz  genau  zu  dem  aus  dem  vorcitirten  slavischen  Worte  zu 
folgernden  Kerne  vedr-  verhält  wie  der  germanische  n-Stamm 
got.  watOy  an.  vatn,  auch  litt,  wandü,  wandeüs  zu  dem  germa- 
nischen r-Stamme  *  water,  auch  slav.  *vodar  mit  Verlust  des 
r  >  voda^fiiur  dass  die  Ablautstufe  abweichend  nicht  o,  germ. 
a,  sondern  e,  germ.  ^  ist,  die  wir  wieder  in  dem  adj.  ags. 
waet,  nordfris.  wiat,  an.  vdtr  ,nas8*  belegen  können.  Aus  der 
Dehnstufe  dieses  n-Stammes  *weden,  *icedon,  wie  er  nach  Ana- 
logie von  skremen,  skremon  ,der  Kiesel',  nom.  asl.  kremy,  nsl. 
kremen,  öech.  ki^emen  und  skremen,  poln.  krzemien^  klruss. 
kremeii,  russ.  krement  oder  kamon,  nom.  asl.  kamy  ,der  Stein', 
litt,  akmä^  akmefis,  griech.  änfiiuy  Miklosich,  Etym.  Wörterb. 
anzusetzen  wäre,   scheint   nun  der  Flussname  mit  dem  Suffixe 

SitzongBber.  d.  phU.-hist.  Cl.  CXIU.  Bd.  8.  Abh.  3 


26  VIII.  Ablaandliuig :    ▼.  Qrienberger. 

-ja  abgeleitet  zu  sein,  welches  Substantiya  und  Adjectiva  bildet^ 
als  secundärcs  Suffix  aber  vorzugsweise  aus  Adjectiveu  Abstracta 
und  aus  Substantiven  Feminina  bildet,  also  Motion  bewirkt  (s.  Mi- 
klosich,  Vergl.  Gramm,  der  slav.  Sprachen  II,  p.  77 — 81).  Eanen 
Schritt  weiter  werden  die  öech.  Feminina  mit  seeundärem  -^a,  hliz 
,Nähe',  houst,  houst  ,Dickicht',  hlouh  ,Tiefe*  zu  führen  geei^n^et 
sein,   neben  welchen   ebenso   die  volleren  Nominalformen  blizc^ 
hüUötey  hlouM  stehen,  wie  wiednä  neben  gekürztem  wiedeh^  ^   so 
dass  es  wahrscheinlich  wird,   dass  wie  in  hov^t  ,Dickicht'  aach 
in  wiedeii  ein  collectiver  Begriff  stecke.  Wie  ftiilc,  hlovh^y  hauiti 
von  Adjectiven  bliz^,  auch  blizky  ^nahe^,  aöech.  hluhy,  heute  er- 
weitert hluhoky  ,tief^  und  husty  ,dicht^  abgeleitet  sind,  milsste  also 
auch    medni  auf  ein  Adjectivum  ,nass,   wässerige   wasserhaltig:^ 
zurückgehen.     Wenn   ich  ferner   in  EIrwägung  ziehe,   dass  die 
aus   den  Adjectiven    hlizyy  hlubyj   husty  gebildeten    ursprüng- 
lichen Abstracta  hli^e,   hloubS,   hov^tü  offenbar  im  Verhältnisse 
der  gesteigerten  Ablautstufe  zu  den  Adjectiven  stehen,  so  scheint 
es  mir  durchaus  möglich,   dass   unser   wiedni  das  Abstractnm 
zu  einem  dem  £ech.  vodny  , wässerig,  wasserhaltend^  gemässen 
Adjectiv  vorstelle,    nur   dass   der   gesteigerte   Ablaut  nicht    in 
der  0-,   sondern  in  eben  jener   e-Qualität  auftritt,   die   in   dem 
germanischen  Adjectiv  ags.  iO(üt,  nordfr.  wiat^  an.  vdtr  belegt  ist. 
Als   Ortsappellati  vum   kann   das  Abstractum   slav.  wednv^ 
das  geim.  *toiit(u)ni  lauten  müsste   und  ähnlich  wie  das  got. 
stf.  lauhmuni  ,Blitz^  gebildet  wäre,   wenn   es  gleich   houste    in 
die  Sphäre  der  Concreto  übertritt,  nichts  Anderes  bedeuten  als 
eine  Anhäufung  von  Wasser,  also  entweder  ,Wa8serland,  Au*, 
oder  aber  einen  ,Wa8serlauf,  Wasserrinne,  Abfluss*,  was  beid<^ 
als  ein  Detail  des  Flusses  auch  zum  Namen  des  ganzen  Flusses 
werden  konnte.     Am  nächsten  Uegt  sowohl  nach  Form  als  Be- 
deutung der  germ.  j^o-Stamm  *ahwjö,  got.  awiy  ahd.  ouway  mhd. 
ouicey  welches  bekanntlich  ,Strom'  (auch  in  Bachnamen,   z.  B. 
die  Urschlau  in  Salzburg)  und  ,Wasserland'  zugleich  ist.*  Gegen 
die  Zulässigkeit  eines  Ortsnamens  ,am  Wasser,  am  Fluss'  oder 


*  Vjfl.  auch  slovak.  Uizen^  -ziv:  f.  ,Nähe*  zu  oinem  adj.  *W«n.//(?). 

'  Vpl.  auch  isl.  uo/»,  pl,  w^n,  vorzugsweise  für  Soon  wie  Grimsvotiu 
FIskivotn,  Eilidvatn,  My vatn,  »olteuor  für  Flüjwe  wie  H<^radflvotn  (Clea«l»y- 
Vigfusson),  vgl.  auch  aschwed.  Va'tur  fVättern*  und  aprou««.  Wedeni 
lacu8,  NesAelmann  Then.  liug.  pruss.  202. 


Vi]ldobollJ^  Wienne.  27 

,aaf  der  Au'^  wie  das  hypothetiscl\e  slavische  na  oder  ve  wedni 
ungefähr  zu  übersetzen  wäre,  vom  Standpunkte  der  Kahlheit 
eines  solchen  Ortsnamens  etwas  einzuwenden,  geht  in  keiner 
Weise  an.  Die  Bezeichnung  genügt  für  eine  kleine  Siedlung,  die 
dann  im  localen  Gegensatze  zu  einer  andern  benachbarten  be- 
nannt sein  wird,  vollkommen  und  auch  ital.  Fiüme  heisst  bekannt- 
lich nichts  anders  als  ,Fluss^  Aus  slav.  na  Wedni,  Wiedni  musste 
also  zunächst  deutsches  ze  Wienni  resultiren,  was  sich  in  der 
Form  der  Annales  Altahenses  vom  Jahre  1030:  et  Vienni  (Wienni) 
ah  Ungris  capiebatur  noch  genau  vorfindet.  Denn  wenn  man 
auch  darin  den  classicirenden  Locativ  aus  einem  lateinischen 
Viennis  erblicken  kann,  so  beruht  dieser,  sowie  der  im  12.  Jahr- 
hundert thatsächlich  vorkommende  Nom.  Vienis  doch  wieder 
auf  nichts  Anderem  als  dem  nationalen  Locativ  Wienni. 

Die  späteren  Schicksale  des  Stadtnamens  sind  ziemlich 
einfach,  trotz  der  mannigfachen  orthographischen  Varianten, 
welche  R.  Müller  in  seinem  gedachten  Aufsatze  gesammelt  hat. 

Typisch  sind  mit  Beibehaltung  der  präpositionalen  Ver- 
bindung de  Wienne  als  echte  Form  des  Locativs,  de  Wienna  als 
Latinisirung  derselben  und  van  Wienen,  in  litterarischer  Quelle 
auch  ze  Wienen,  him  Wienen^  gen  Wienen  neben  Wienn  (:  dienn) 
in  der  Reimchronik  Ottakers,  herausgegeben  von  Seemüller  als 
falsche  Zerdehnung  der  Form  Wienn,  in  welcher  das  zweite  n 
ein  flexivisches  schien  und  den  synkopirten  Dativ  sing,  eines 
swf.  *wiene  vorgetäuscht  hat.  Alles  Uebrige  sind  wesentlich 
orthographische  Varianten  von  geringer  Bedeutung.  Sie  be- 
schränken sich  auf  Vereinfachung  der  Doppelconsonanz  Wiena 
und  orthographische  Unterdrückung  des  6,  also  Winna,  Winne, 
worin  gewiss  der  Einfluss  mitteldeutscher  Rechtschreibung  und 
Aussprache  nicht  verkannt  werden  kann,  die  schon  im  12.  Jahr- 
hundert zu  einer  Form  Wlnne  im  Munde  der  litterarisch  Ge- 
bildeten Veranlassung  gegeben  haben  mag,  wie  uns  heute 
hochdeutsch  Win  neben  dialektischem  Wean  gilt.  Die  litte- 
rarische, aber  auch  in  Urkunden  vorkommende  Zerdehnung 
Wienen,  von  welcher  die  niederländische  Form  Weenen  ent- 
springt, ist  auch  in  das  Compositum  Wienenvurt  neben  Wienourt, 
beides  für  richtiges  *Wiennvurt  eingedrungen.  Dass  die  Auf- 
fassung der  Form  Wienen  als  einer  Zerdehnung  aus  Wienn  be- 
rechtigt sei,  wird  durch  das  Verhalten  in  der  gedachten  Reim- 


30  Vm.  Abhandlung:    r.  Grienberger.  Vindobona,  VHenne. 

lieh  Birkfeld  und  Wienn  1490,  heute  Wienergrtiben ,  Gegend 
nordwestlich  bei  Marburg,  neben  welchen  gleichsseitig  die  per* 
sönlich  gebildeten  Formen  in  den  Wiennem  1389,  im  Wiener 
1451  und  im  Wyenner  1495  vorkommen,  so  auch  der  Name 
eines  Gehöftes  nächst  Aussee  am  Grundlsee  1480  beim  Wienern 
(Zahn,  Ortsnamenbuch  der  Steiermark,  p.  498)  zu  unserem 
Flussnamen  Wienns  stehen.  Ideelle  Uebertragung  des  Oster- 
reichischen Stadtnamens,  wie  er  bei  der  Wiener  gössen  1481  in 
Brück  a.  d.  Mur  (Zahn,  p.  70)  vorliegt,  ist  für  eine  Form  in  der 
Wienn  kaum  anzunehmen.  Es  scheint  mir  nicht  unmöglich,  dass 
in  diesen  steirischen  Ortsnamen  noch  weitere  Belege  des  slavi- 
sehen  Ortsappellativums  loiednS  gegeben  seien,  wiewohl  ich  in 
Unkenntniss  der  dialektischen  Aussprache  es  vorziehen  muss, 
mich  diesbezügUch  eines  bindenden  Urtheiles  noch  zu  enthalten. 
Die  Schöpfung  der  Namen  Wien  und  Schottwien  aber 
ist  sehr  wahrscheinlich  einem  slavischen  Stamme  zuzuschreiben^ 
der  zu  der  ^echisch-slovakischen  Gemeinschaft  gehörte  und^ 
was  Wien  angeht,  jedenfalls  bis  ins  8.  Jahrhundert  zurück- 
zuverlegen. 


IX.  Abb.:    dteffenhagen.   Der  Einllnas  der  BncVscben  Glosse  etc.  1 


IX. 

Der  Einfluss  der  Buch 'sehen  Glosse  auf 
die  späteren  Denkmäler. 

Von 

Dr.  Emil  Steffbnhagen, 

Dtrector  der  UniTcrail&ts-Bibliotbek  in  Kiel. 

IL 
Das  Berliner  Stadtbneh. 


1.  Hiine  ähnliche  Stellung  in  der  Rechtsliteratur  des  Mittel- 
alters im  Vcrhftltniss  zur  Sachsenspiegelglosse^  wie  das  Clevische 
Stadtrecht,  nimmt  das  Berliner  Stadtbuch  aus  dem  Ende 
des  14.  Jahrhunderts  ein.*  Während  jedoch  das  Clevische  Stadt- 
recht, sozusagen  auf  Schritt  und  Tritt,  der  Olosse  folgt,*  tritt 
im  Berliner  Stadtbuch  die  Glosse  in  den  Hintergrund. 

Zuerst  wegen  seiner  Beziehung  zum  Sachsenspiegeltext 
von  Johann  GottUeb  Gönne  erwähnt,'  dann  lange  Zeit  ver- 
schollen und  erst  durch  v.  Kamptz'  Bemühungen  wieder  ans 
Licht  gezogen,^  ist  das  Stadtbuch  zweimal  im  Druck  heraus- 

^  Ein  weiteres  Zengnin  der  Autorität  der  Glosse  in  städtischen  Kreisen 
ist  das  Rechtsg^tachten  Heinrichs  von  Mackenrode  für  den  Hildes- 
heimer  Rath.  Doebner,  Urknndenbuch  der  Stadt  Flildesheim  11,653.  188G. 
Frensdorff  in  den  QOttin^r  Nachrichten  1888,  8.395.  Vgl.  unten  8.  21  N.  3. 

'  Beiläufig  sei  noch  bemerkt,  dass  auch  die  Glosse  zur  Weichbild-Vnlgata 
bei  Weitem  mehr  von  der  Bnch*schen  Glosse  abhängig  ist,  als  die 
wenigen  Hinweise  in  der  Daniels*schen  Ausgabe  (Rechtsdenkmäler  des 
deutschen  Mittelalters  1,283,  311,  321,325)  erkennen  lassen.  Stehe  s.  B. 
unten  8.  22  N.  6,  7  am  Ende. 

'  lo.  Gottl.  Gönne,  De  commento  speculi  Suevici.  Erlangae  1753.  4^. 
p.  26  f.  lieber  den  Verfasser  dieser  Abhandlung  siehe  PQtter,  Litteratur 
dos  Teutschen  Staatoreehts  11,  102.  1781. 

^  Jahrbücher  für  die  Prenssische  Gesetxgebung,  Rechtswissenschaft  und 
Rechtsverwaltnng  XXVni,  389  ff.  1826;  XUI,  279.  1833;  XL  VI,  3  ff.  1835. 
SitzangslKT.  d.  phil.-hist.  Ol.  CXXXl.  Bd.  ».  Abb.  1 


2  IX.  Abhandlung:    Steffenhagen. 

gegeben.^  Von  den  sieben  Büchern,  in  welche  das  Stadtbach 
cingetheilt  ist,  kommt  hier  nur  das  dritte,  das  Schöffenrecht, 
in  Betracht.*  Es  erweist  sich  als  ein  ,selb8tändiges  Werk^ 
als  eine  systematische  Bearbeitung  des  Sachsenspiegels  mit  Be- 
rücksichtigung des  Brandenburgischen  Rechts,  wird  im  Register 
des  Stadtbuchs  bezeichnet  als  fchepen  rechticheit^  dt  gelogen 
ßnt  ut  anderen  rechibukere^  und  zerfällt  in  (Unf  Abtheilungen 
(vort  dan  vif  gefeite),  denen  noch  ein  einleitender  Abschnitt 
mit  Reimvorrede  voraufgeht.' 

Es  ist  Heydemann's  Verdienst,  auf  den  Zusammenhang 
dieses  Berliner  Schöffenbuchs  nicht  nur  mit  dem  Text  des 
Sachsenspiegels,  sondern  auch  mit  dessen  Glosse  hingewiesen 
zu  haben,  während  wir  Homeyer  den  Nachweis  verdanken, 
dass  auch  der  Richtsteig  des  Glossators  in  dem  Schöffenbach 
benutzt  ist.* 

Ueber  Umfang  und  Art  der  Benutzung  der  Sachsenspiegel- 
glosse herrscht  indessen  Unklarheit.  Heydcmann  scheidet  nicht 
scharf  genug  zwischen  der  Buch'schen  Glosse,  der  Stendaler 
Glosse   und   der  Lehnrechtsglosse.    Sello,   der   auf  Heydemann 


'  £.  Fidicin,  HLstorisch-diplomatische  Beitrüge  zur  Geschichte  der  Studt 
Berlin.  Th.  I,  dazu  Register  und  Glossar  in  Th.  HI.  Berlin  1837.  Ber- 
linisches Stadtbach.  Neue  Ausgabe  (von  P.  Clanawitz).  Daselbst  18S3.  8^. 
—  Vgl.  Heydemann,  Elemente  der  Joachimischen  Constitution.  Berlin 
1841.  8.  169fr.  Hälschner,  Das  Preussische  Strafrecht  I,  54ff.  1856.  H«»- 
meyer,  Richtsteig  Landrochta  S.  69.  Dessen  Saclisenspiegel ,  3.  Auj^. 
S.  66  und  Stadtbücher  S.  18.  Stobbe,  Geschichte  der  deutschen  RechtA- 
quellen  I,  367.  Gengier,  Deutsche  Stadtrechte  des  Mittelalters  8.  21  f.  und 
Codex  juris  mnnicipalis  Germaniae  medii  aevi  I,  188  ff.  Sello,  Mürkische 
Forschungen  XVI,  5,  29ff.,  63ff.  1881;  XYII,  57ff.  1882.  Sehwebel,  Ge- 
schichte der  Stadt  Berlin  I,  229  ff.  1888. 

*  Fidicin  S.  77  bis  174.  Clauswitz  S.  93  bis  191.  Der  Anhang  über  die 
Verfestung  ist  später  hinzugefügt  Die  Arbeiten  von  KlOden  (Erlün- 
terungen  einiger  Abschnitte  des  alten  Berlinischen  Stadtbncfaes.  Berlin 
183B  .  .  .  40)  und  Iloltze  (Schriften  des  Vereins  fUr  die  Gescbichto  der 
Stadt  Berlin.  Heft  XVI,  XIX.  1880,  1881)  erstrecken  sich  Torwiegend 
auf  den  Inhalt  des  ersten  Buchs. 

'  Fidicin  hat  daraus  ,7  Abtheilungen*  gemacht  (Homeyer,  RechtsbQcJier 
S.  8),  indem  er  den  einleitenden  Abschnitt  mitsfthlt  und  die  vierte  Ab- 
thoilung  {vmme  fronte enr echt  tmd  ioden)  in  zwei  zerlegt. 

^  Was  Homeyer  im  Register  bei  Fidicin  (III,  566)  ttber  die  Quellen  de.< 
,Sch Offenrechts*  beibringt,  beschränkt  sich  hinsichtlich  dar  Gloeso  auf 
Angabe  zweier  grosserer  Excerpte,  HL  46  und  I.  62.   Vgl.  nnten  §§  5,  6. 


Der  EioflusB  dor  Baoh*8cheD  Qlomo  auf  die  sp&tercD  Dcnlnn&Ier.  3 

und  Homeyer  fusst,  meint,  wie  weit  die  Benutzung  ,in  wört- 
licher Wiedergabe'  gegangen,  licsse  sich  nicht  sagen,  da  wir 
eine  kritische  Untersuchung  und  Ausgabe  der  verschiedenen 
Glossenrecensionen  noch  nicht  besitzen.^  Der  neueste  Heraus- 
geber des  Stadtbuchs,  Clauswitz,  aber  hat  überhaupt  darauf  ver- 
zichtet, die  Parallelstellen  der  Glosse  anzumerken,  weil  er  den 
yVollständigen  Nachweis  über  die  Benutzung  der  Glosse'  von 
der  zu  erwartenden  kritischen  Ausgabe  abhängig  macht.^  Das 
Vcrhältniss  des  Berliner  Schöffenrechts  zur  Glosse  soll  deshalb 
klargestellt  werden. 

2.  Bei  der  Vergleichung  lege  ich  die  von  Clauswitz  ein- 
geführte Zählung  nach  Paragraphen  und  Absätzen  (vgl.  dessen 
Einleitung  p.  XXIII  f.)  zum  Grunde.  Auszuscheiden  sind  die  auf 
anderen  Quellen  beruhenden  Stücke  des  Schöffenrechts. 

1)  Die  Hauptmasse  stammt  aus  dem  Landrecht  des 
Sachsenspiegels.^  Nach  Sello's  Berechnung  beruhen  von  den 
270  Artikeln,  in  die  er  sich  das  Schöffenrecht  zerlegt  denkt, 
210  ganz  oder  theilweise  auf  dem  Sächsischen  Landrecht.^  Zu 
den  Quellenangaben  bei  Clauswitz  sind  folgende  Sachsenspiegel- 
stellen nachzutragen:^ 

Claus  witz.  Sachsen  spie  gel- Landrecht. 

S.    96f.  §  3  ni.  57  §§  1,  2 

106.   §  15  Abs.  1  Zeile  8  IL  12  §  14 

129.  §  2  Abs.  2  III.  72  mit  I.  IG  §  2 

130.  §  5  Abs.  5  I.  6  §  5 
132f.§ll  Abs.  1                         I.  28,' 29« 
136.   §  17  IL  31  §  2 


^  Märkische  Forschungen  XVI,  52. 
'  Einleitung  p.  XXIIL 

*  Märkische  Forschungen  XVI,  47  fr. 

^  In  dor  Reimvorretle  ist  Vers  34  nicht  ,dem  SchOffenrecht  eigentliUmlichS 
sondern  ans  Vers  268  der  Praefatio  rhythmica  des  Sachsenspiegels  um- 
geformt. 

*  Andererseits  scheidet  Sachsenspiegel  I.  52  §  1  (Clauswitz  S.  186)  im 
letzten  Tlicil  des  Schöffenrechts  zu  §  26  Ahsatz  6  ans.  Der  Ahsatz  folgt 
nicht  dem  Text  des  Sachsenspiegels,  sondern  der  Glosse.  Vgl.  unten  §  6 
S.  16  bei  N.  1. 

*  Vgl.  unten  §  8  Alin.  2. 

1* 


4  IX.  Abhudlaog:    StafftBkageii. 

Claaswits.  Sachsenspie  g;el- Landrech  L 

S.  149.  §  20  Abs.  2  bis  ßat  I.  70   §  3  (in  interpolierter 

Form) 

150.  §  22  Abs.  1  n.  16  §  6 

158.  §  1  Abs.  3,  4  L  45  §  2 

161.  §  7  I.  36  §  2 

180.  §  15  Abs.  6  n.  12  §  4» 

185.  §  25  Abs.  1  Zeile  1  lU.  45  §  9« 

2)  Auf  das  Sächsische  Lehnrecht  gehen  drei  Stellen 
zurück:' 

Clauswits.  Lehnrecht. 

S.  100.  §  8  Abs.  2  78  §  3 

108.  §  2  Abs.  3  24  §  8 

170.  §3  20  §1* 

3)  Ans  dem  Richtsteig  Landrechts  sind  acht  Capitel 
im  Zusammenhange  verarbeitet.  Sie  werden  theils  wörtlich 
wiedergegeben^  theils  verkürzt,  theils  umschrieben,  theils  um- 
gearbeitet:' 

ClauBwtts.  Richtflteig. 

S.  171.    §  6  Abs.  1  bis  3  31  8  IM  ,         ...     , 

171f.  §7Abs.2  §3    I  ('^•»««h"«»'«-) 

172  f.  §  7  Abs.  4  bis  6  32  §§  1  bis  3  (wörtUch) 


'  Clauiiwits  S.  179  notiert  statt  doasen  fftlschlicli  als  Quelle  den  Rirhtfltoijr 
Landrechts  49  §  4.  Vg^l.  unten  8.  5  N.  4. 

*  Biehe  unten  S.  12  N.  1. 

'  Märkische  Forschungen  XVI,  63.  Daselhst  sind  die  Lehnrech tscitate  ent- 
sprechend SU  verbessern.  Homeyer  bei  Fidicin  HI,  666  spricht  nur  von 
,einer  Stelle*  aus  dem  Sächsischen  Lehnrecht  (78  §8).  Ebenso  Slobbe 
a.  a.  O.  (oben  S.  2  N.  1). 

^  Clauswttz  hat  die  dritte  Lehnrechtsstelle  unbeachtet  gelassen. 

^  Ilomeyer,  Richtsteig  Landrechts  S.  69.  Dass  der  Verfasser  des  Schaffen* 
rechts  ,nicht  aus  dem  geschriebenen  Buche,  sondern  aus  der  mQnd> 
liehen  Unterweisung  Johann  von  Bnch*s  geschöpft  habe'  (Kftrkischc 
Forschungen  XVI,  63),  ist  ein  haltloser  Einfall,  den  Schwebe!  (Berlin 
I,  238)  ernster  genommen  hat,  als  nOthig.  An  der  directen  Entlehnung 
aus  dem  Richtsteig  selbst  kann  bei  der  wörtlichen  Uebereinstimmung 
kein  Zweifel  sein. 

*  Bisher  gänslich  tlbersehen. 


Der  EinflüM  der  Biich*8cben  Glosso  anf  die  sp&lenn  Denkm&ler. 


Clauswits. 

Richtsteig. 

S.  173.    §  8    Abs.  1 

Abs.  2 

"f»'''''l<"""^'> 

174.    §  10 
174flF.  §  11  Abs.  1 

32  §  12  (TimRchriebon)' 
43  §§4,5,6 

Abs.  3,  4 

§4 

Abs.  5,  6 
Abs.  7 

§5 
§6 

(umgearbeitet) 

Abs.  8,  9» 

§7  bis  9 

176  f.  §  12  Abs.  1,2 

44  §§  1,  2  j 

Abs.  3 
Abs.  4,  5 
177.    §  13  Abs.  1,  2 
178  f.  §  14  Abs.  1,  2 

§  3         >  (Hingearbeitet) 

§4        ) 
45  §§  1  bis  5  (verkürzt)» 
49  §1 

Abs.  3 
Abs.  4  bis  6 

§7            1 

Abs.  7 

179ff.  §  15  Abs.  1,  3 

50§1 

Abs.  4* 

§4 

§  16  Abs.  2» 

§3 

§  17  Abs.  1 
Abs.  2« 

§1 
§3 

(Hingearbeitet) 

Ab«.  3» 

§4 

Ab«.  4» 

§5 

Abs.  5  bis  7 

§7 

§  18  Abs.  1  bis  3» 

§§8 

bis  10 

(wörtlich) 

'  Die  Abhängigkeit  des  SchOffeurechts  von  dieser  Steile  des  Kichtsteigs 
ist  sowohl  Clauswitz,  als  auch  Homeyer  entgangen.  Siehe  jedoch  Blär- 
kische  Forschungen  XVI,  86. 

*  Zu  Absatz  9  vgl.  Homejer,  Richtsteig  S.  285. 
'  Von  Clauswitz  übersehen. 

*  Absatz  6  ist  nicht  dem  Richtsteig  49  §  4  entnommen,  wie  Clauswitz  an- 
giebty  sondern  dem  Sachsenspiegel.  Siehe  oben  S.  4  N.  1. 

^  Vgl.  Homeyer,  Richtsteig  Landrechts  S.  612,  514  f. 

*  Homeyer  8.  515  mit  N.  ♦♦♦. 
'  Vgl.  §  15  Abs.  4. 

*  Homeyer  8.  516  N.  ♦♦♦   8.  517. 

*  Absatz  3,  dessen  Uebereinstimmung  mit  dem  Richtsteig  Clauswitz  ver- 
kannt hat,  ist  durch   die  schlechte  Lesart  8wakH  u.  s.  w.  statt  Vant  ii 


IX.  AbhAodlang:    Steffenbagen. 


4)   Fünf  Artikel   einschliesslich   des  Jadeneides    hat    der 
Compilator  der  Weichbild-Vulgata  entlehnt:' 


Clauswitz. 

Weichbild-Vulgata. 

S.  121. 

§  27  IJfel 

132  ^  2» 

167. 

§17 

135  §§2,  3,1 

168. 

§  19  Abs.  3» 

136  Alin.  2 

Abs.  6 

Lateinische  Form* 

169. 

i^  1    Abs.  1  bis  3 

89  §§  1,  2 

169  f. 

§2 

28  §§  1,  2 

Andere  Stellen  bekunden  materielle  Uebereinstimmung 
mit  Magdeburgischen  Rechtssfttzen,  ohne  dass  eine  bestimmte 
Rechtsaufzeichnung  als  Quelle  nachzuweisen  wäre. '^ 

5)  Mit  Unrecht,  wie  mir  seheint,  wird  von  Hälschner  und 
Sello  die  Erwähnung  des  Mosaischen  Talionsprincips  (Claoswitz 
S.  150  §  22  Abs.  1  am  Anf.)  auf  den  Schwabeirspiegel  zu- 
rückgeführt.* Dem  widerstreiten  schon  die  Eingangsworte  Gml 
felven  leret  in  deme  ewangelioy  die  auf  die  Bergpredigt  im 
Matthäus-Evangelium  5,  38  hindeuten,  wogegen  der  Schwaben- 
spiegel   nur  auf  das   Mosaische  Gesetz  Bezug  nimmt.^     Noch 

aver  en  Swave  entstellt.  Die  Beziehung  auf  den  ,alten  Hass'  (llomeyer. 
Richtsteig  8.  509)  wird  dadurch  unverständlich. 
>  Märkische  Forschungen  XVI,  53  ff.,  80  und  XVII,  59.  Die  Artikolz&hlui^r 
der  Weichbild-Vulgata  gebe  ich  nach  der  Quartausgabe  von  Daniels. 

*  Vgl.  unten  §  9  Nr.  1. 

'  Die  beiden  ersten  Absätze  über  das  Schweren  der  Juden  auf  einer  »Sau- 
haut*  (Märkische  Forschungen  XVI,  117  f.)  erinnern  an  den  Eingang  xu 
den  Judoneiden  hinter  dem  Richtsteig  Landrechts  im  Augsburgor  Primär- 
druck, llomeyer,  Richtsteig  S.  26.  Vgl.  unten  §  9  Nr.  2. 

*  In  deutscher  Fassung  begegnet  der  Satz  in  den  Weichbildrechten  <l<'r 
Berliner  Uandschrift  von  1369  und  der  Berlin -Steinbeck*schon  Hand- 
schrift. Daniels,  ,Dat  buk  wichbelde  recht*.  Berlin  1853.  S^.  S.  54. 
Sitzungsberichte  XCVHI,  80.  1881. 

^  lieydemann,  Elemente  ä.  283,  287  f.  Die  materielle  Uebereiustimmttii^ 
des  SchOffenrei'hts  mit  anderen,  namentlich  VVestfÜlischon  Stadtrecbtcm. 
die  Sello  hervorhebt  (Märkische  Forschungen  XVI,  55),  gehört  nicht 
hierher,  weil  dabei  die  ,Benutzung  geschriebener  Quellen  ausgeschlo6M>n 
erscheint*. 

*  Hälschner,  Preussisches  Strafrecht  I,  56.  N.  22.  Märkische  Forschung-en 
XVI,  55. 

*  Die  dem  Schwabenspiegel  Laasb.  201,  b  (vgl.  daselbst  N.  142)  zum  Omciilc 
liegende  Bibelstelle  ist  nicht  5.  Mose  19,  21,  sondern,  wie  der  Zusammen- 


Der  EinflnsB  der  Baoli*Bcbeii  Glosse  auf  die  sp&fteren  Denkmiler.  7 

weniger  ist  mit  Sello  bei  den  Bestimmungen  über  das  Faust- 
pfandnehmen  der  Juden  (Fidicin  S.  150,  Claoswitz  S.  165  §  15 
Abs.  4)  an  eine  Berührung  mit  dem  Schwabenspiegel  zu  denken.^ 
Der  Schwabenspiegel  ist  demnach  aus  dem  Quellenkreise  des 
Schöffenrechts  zu  streichen. 

6)  Mehrfach  zeigt  sich  Bekanntschaft  mit  den  Glossa- 
toren des  Römischen  und  canonischen  Rechts.^  Auf  die 
Verwandtschaft  zweier  Stellen  mit  dem  ^Seelentrost^  hat  Sello 
aufmerksam  gemacht.^ 

Nach  Abzug  aller  dieser  Stücke,  sowie  der  eigenen  Zu- 
thaten  des  Compilators  verbleibt  von  dem  Schöffenrecht  ein 
geringer  Ueberrest,  für  den  es  an  einer  bekannten  Quelle  fehlt, 
oder  wo  die  Sachsenspiegelglosse  als  Quelle  hervortritt. 

3.  Sello  (Märkische  Forschungen  XVI,  52)  stellt  den  Satz 
auf,  die  Sachsenspiegelglosse  sei  ,in  den  craten  vier  Büchern'  (d.  h. 
Abtheilungen)  des  Schöffenrechts  ,nur  spärlich'  benutzt^  ,au8- 
giebigcr  im  letzten',  dem  er  (S.  40  ff.)  eine  spätere  Entstehung 
zuweist,  als  den  übrigen  Theilen  des  Schöffenrechts.  Er  führt 
*  zu  der  Ausgabe  von  Fidicin,  der  ich  die  entsprechenden  Zahlen 

aus  Clauswitz  hinzusetze,  nachstehende  Belegstellen  der  Land- 
rechtsglosse an: 

Fidicin.  Clauswitz.  Buch^sche  Glosse. 

S.  152    S.  167.  §  18  Abs.  1,  2    I.  54 
169      185f.  §  25  Abs.  1,  2    III.  45 

169  f.     186  f.  §  26  Abs.  1  bis  8    I.  52 

170  187.   §27  Abs.  1  I.  18,  I.  15,  II.  6 
172             189.    §  27  Abs.  12             I.  7  und  III.  37 

Im  Widerspruch  damit  bringt  Sello  (XVI,  53,  65)  die  Be- 
merkungen des  Schöffenrechts  über  die  besondere  Unechtheit 

'  hang  mit  den  übrigen  Excerpteu  lehrt,   2.  Mose  21,  24.     Ebenso   ist  für 

201,  a  nicht  6.  Mose  24,  7  (Lassberg  N.  141)  die  Quelle,  sondern  2.  Mose 
21,  12,  15,  16,  18  bis  23. 

'-^  *  Öello  (Märkische  Forschungen  XVI,  55)  citiert  nach  Gengler's  Ausgabe 

^  fehlerhaft  ,Schw8p.  c.  344.  7*.  Gemeint  ist  offenbar  214  §  7. 

l  «  Homcyer  bei  Fidicin  UI,  556.  Märkische  Forschungen  XVI,  56  ff.,  59,  84  f. 

'  Märkische  Forschungen  XVI,  46,  56.  Joh.  Geffcken,  Der  liildttrcatechisraus 

des  15.  Jahrhunderts  I,  46,  45.  Leipsig  1855.  4**.  Ueber  Alter  und  Heimat 

des  Seelentrostes  vgl.  Zeitschrift  fUr  Deutsches  Alterthum  XI,  359.  1859 

i<-  und  XU,  374.  1865. 


«ii*' 


8  IX'  Abhandlnng;    Steff  enliftfea. 

der  Pfaffenkinder  (Fidicin  S.  169)  mit  der  Lehnrechtsglosse 
in  Verbindung.  Er  erklärt  zunächst  hypothetiscli  die  Benutzung 
der  Lehnrechtsglosse  in  jener  Stelle  des  Schöffenrechts  fbr 
^wahrscheinUch^y  ^wenn  nicht  beiden  etwa  eine  gemeinschaftliche 
canonische  Quelle  zu  Gebote  gestanden^  habe.  Weiterhin  da- 
gegen behauptet  er  ohne  Einschränkung^  die  Stelle  sei  aus  der 
Lehnrechtsglosse  entlehnt. 

Piilfl  man  Sello's  Angaben  näher^  so  ergiebt  sich,  dass 
sie  auf  Hcydemann  zurückführen,  den  er  darin  missverstanden 
hat,  dass  er  bloss  gelegentliche  Citate  aus  der  Landrechtsglosse 
(I.  15,  L  18,  II.  6)  unter  die  benutzten  Stücke  rechnet*  Heyde- 
mann  hatte  zu  dem  Satze  des  Schöffenrechts  (Fidicin  S.  170): 

Eyn  wie  Saffe  wil  vor  deme  gerichte  nicht 
ouertuget  fyn 

in  derselben  Reihenfolge,  wie  sie  Sello  wiedergiebt,  vergleichs- 
weise drei  Qlossenstellen  herangezogen,'  welche  das  Gegentheil 
besagen  und  gegen  den  Inhalt  jenes  Satzes  polemisieren: 

I.  18  §  2  Dit  is  ok  val/ch.  Wen  me  tuget  op 
enefi  Sa/fen  na  deffes  bokes  [d.  h.  des  Sachsenspi^els] 
rechte  u.  s.  w. 

I.  15  a.  E.  Wen  dejfe  articuluB  dut '  hir  henedene 
XXVII  articulos,  de  alle  feggen^  tcat  me  op  enen  Saffe  n 
tugen  mach]  u.  s.  w. 

n.  6  §  2  Dit  is  aver  wedder  de^  de  feggen^  dat 
men  den  SaJJen  Jiichtis  certugen  mach,^ 

Von  einer  Benutzung  der  Glosse  im  Schöffenrecht  kann 
hier  keine  Rede  sein.  Eher  möchte  man  glauben,  dass  dem 
Glossator  zu  II.  6  §  2  bei  seiner  Polemik  das  Berliner  Schöffen- 
recht vorgeschwebt  habe,  wenn  dem  nicht  die  Priorität  der 
Glosse  entgegenstünde. 

'  Nur  darin  Ut  Sello  selbständig,  dass  er  den  von  Ileydeinann  verkannten 
Zusammenhang  der  .Bestimmungen  Über  den  Wucher*  im  Sch5ffenrecht 
mit  der  Glosse  (unten  S.  9  N.  2)  gebührend  betont 

*  Heydemann,  Elemente  S.  286,  N.  1001. 

*  dfU  =  dudet,  ,deutet*. 

^  In  denselben  Zusammenhang  gehOrt  eine  vierte  Gloasenstelle  lu  ilL  19: 
Van  anegenge  vorehten  de  Sa/fen  fere,  dal  tuen  fe  vor  tu  gen  yöaUe, 
u.  s.  w.    Homeyer,  Richtsteig  Laudrechts  S.  486. 


Der  EinfloBs  der  Booli*M]ieii  Olosse  wnX  die  sp&teren  DeokmUer.  9 

Es  bleiben  also  vier  Hauptstellen  der  Landrechtsglosse 
übrig,  deren  Beziehung  zum  Schöffenrecht  im  Folgenden  dar- 
gelegt werden  soll.  Zugleich  wird  dabei  die  Frage  nach  der 
Benutzung  der  Lehnrechtsglosse  zu  entscheiden  sein. 

4.  Die  erste  Hauptstelle  handelt  vom  Wucher.*  Eigen- 
thümlich  ist  dem  Schöffenrecht  nur  der  erste  Satz  über  die 
Wucherfreihoit  der  Juden,'  alle  übrigen  Ausführungen  sind  aus 
der  Buch'schen  Glosse  abgeschrieben,  wenngleich  mit  Umstellun- 
gen und  Erweiterungen  und  mit  Fortlassung  der  Citate.  Um 
die  Uebereinstimmung  mit  der  Qlosse  deutlicher  zu  machen, 
stelle  ich  die  Glosse  um  und  bezeichne  die  wirkliche  Reihen- 
folge ihrer  einzelnen  Sätze  durch  Zahlen  in  eckigen  Klammern. 
Die  Einschiebsel  des  Schöffenrechts  markiert  kleinere  Schrift. 
In  Parenthese  stehen  die  Seitenzahlen  des  Abdrucks  bei  Fidicin 
(F.)  und  Clauswitz  (C).  Satztheilung  und  Interpunction  habe 
ich  verbessert,  die  Schreibung  nach  Fidicin  wiedergegeben,  der 
sie  treuer  bewahrt  hat,  als  Clauswitz.  Für  die  Behandlung  der 
Glosse  gelten  die  bei  Vergleichung  mit  dem  Clevischen  Stadt- 
recht  befolgten  Grundsätze. 

Schoffenreoht  (F.  152,  C.  167).  Baoh*8ohe  Qlosse. 

§  18  Abs.  1.  Dy  ioden  m  de/fen 
laftden  nemen  umker  /under  der  papen 
ßrafunge.^ 

Wen  al/e  der  fyn  geld  vor-         I.  54  §  2]  .  .  .  [5.J  Woher  i«, 

ligetf    dat    em    tcuker   dar   af  de  den   dach  verko/t,   eder  de 

werde j  wid  heet  dar  vmme  eyn  hopity    al/e  he  gelt  verliety  dat 

tcuker  er,  dat  he  den  dagh  vor-  eme  woher  dar  af  werde, 
hoppet 

Na    keyfer    recht    mut   man         [l,]  Itlike /eggen  ja,  na  hei/er- 
wol  umher  nemen.  Wi  Heyne  eyner      rechte  mot  me  wol  woher  nemen 


1  Märkische  Forschungen  XVI,  82,  105*  und  XVII,  69  f.,  63 f. 

'  Danach  ist  Heydemann  (Elemente  8.  177  N.  611)  zu  berichtigen.  Vgl. 
oben  8.  8  N.  1. 

'  Vgl.  Eichhorn,  Deutsche  Staats-  und  Rechtsgeschichte.  5.  Ausg.  II,  614. 
1843.  §350,  g.  Stobbe,  Die  Juden  in  Deutschtand.  Braunschweig  1866. 
8.  105  ff.,  233  ff. 


10 


H.  Abhandlung:    Steffenbagen. 


netnl    bouen    den    kouetftvl,^    id    kel 
wuker. 


Dar  vmme  maketfy  di  hope- 
nunge  iw  wukererSj  dal  fy  hopen, 

dar  af  tu  riken» 

Abs.  2.  Nu  Vierkey  wat  um- 
her  fy,  Wuker  w,  wat  eyn  man 
vpheuet  vier^  wen  he  vtlech,   id 

fy  klofiie,  oder  yroL 

Dat  vorbiden  di  canoiies.  Dat 
felue  willen  ok  di  legeSj^ 


dat  nymand  mer  fal  weder  ne- 
men,  wen  he  vtgaf^^  ßch  tu 
vromen]  he  mut  auer  wol  vier 
weder  nemeiiy  vp  dat  he  ßch 
ßaden  hewarey"^  al/e  wm  lygnnge 
dicke  fccuie  ge/chit. 


(1.  1  Cod.  6,  47;  Nov.  120  cap.6 
§  2  verb.  ,Hoc  etiam';  Nov.  106 
pracf.).* 


[6.]  De  hopene  maket  fe  tn 
wokereren  (cap.  2  C.  14  qu.  3).* 

[3.]  Nu  merke  to  me  «r/lef», 
wat  woker  fi.  Wokir  t*,  wat- 
en man  mer  opborty  wen  he  ut- 


letj 


(cap.  1  C.  14  qu.  3), 


[2.]  .  .  .  wen  canones  verbt- 
den't  (cap.  2  Dist.  47),  unde 
wat  den  de  canon  verbedit^  dat 
verbut  ok  dat  keiferrecht  (Nov. 
131  praef.;  Nov.  6  praef.:  Nov. 
133  cap.  6).  Vgl.  N.  2. 

[4.]  Wen  it  is  verboden^  dat 
nevient  mer  fcal  wedernemen^ 
wen  he  utgaf  fik  to  t>ronien; 
he  mot  aver  wol  mer  wed<*r- 
iiemeUy  op  dat  he  fik  fcadtn 
beware,  u.  8.  w. 


'  fHauptstuhlS  d.  h.  Capital.  Schiller  und  Lübbeu,  MittelniederdenisrheB 
WOrtorbuch  II,  323  hovetstul.  Vgl.  Michelsen,  Sammlung  altditlimaracher 
KochtAquellen.  Altona  1842.  S.  185. 

*  Im  Gegensatz  dazu  entscheidet  sich  die  Glosse  für  das  canonistische 
Zinsen  verbot :  Mer  feygey  nte  fcole  nemefi  woher  lUcht;  tceti  canon  cm  ver- 
bedenkt  u.  s.  w.  Siehe  die  Glossenstelle  unter  [2]. 

'  Die  Grundlage  ist  das  Bibel  wort:  ,mutuum  date,  nihil  inde  sperantes, 
im  Lucas-Evangelium  6,  35  (Cap.  10  X.  5,  19).  Max  Noumann,  Geschichte 
des  Wuchers  in  Deutschland.  Halle  1865.  S.  5,  69,  85. 

*  Humeyer,  Sachsenspiegel  3.  Ausg.  S.  208.  Neumanu  a.  a.  O.  S.  66, 84,  86. 
^  Im  SchOffeurecht  ist  durch  Verknüpfung   mit  dem   folgenden   Satso  der 

Sinn  der  Glosse  zerstört. 

*  Clauswitz  setzt  hier  sinnstörend  ein  Punktum  und  beginnt  mit  Sich 
einen  neuen  Satz. 

'  Fidicin  bewaren. 


Der  Eiofluss  der  Bnoh'soben  Glosse  auf  die  sp&teren  Penkm&ler.  1 1 

Dar  Wime,    wi    ünredelikmi  Unde  dar  umme^  we  it  gelden 

Jchuid  gelden  ^   [vortoget],   van  unredeliken  vartogetj  van  deme 

deme  mach  man  wuker  nemen,  mach  me  tooker  nemen,  als  hir. 

Vnd  dat  heet  dan  nicht  wuker  Unde  dit   het   nicht  woker  ge- 

genomen ,   mer  *  he  vordert  dat  ncymen,  mer  he  vorderit  dit  alfe 

alfe  fynen  fckaden.  ß.nm  fcaden,  u.  s.  w. 

5.  Während  die  erste  Hanptstelle  dem  vierten  Theile  dos 
Schöffenrechts ^  speciell  dem  Judenrocht  angehört,  fallen  die 
anderen  drei  Stellen  in  den  letzten,  nachträglichen  Theil,  wo 
sie  eine  zusammenhängende  Gruppe  ausmachen.  Sie  betreffen 
die  Unechtheit  der  Pfaffenkinder,  die  Befugniss  zu  Verga- 
bungen und  die  Beweiskraft  von  Briefen  (Urkunden). 

Da  bei  den  Bemerkungen  des  Schöffenrechts  über  die 
Unechtheit  der  Pfaffenkinder'  die  Benutzung  der  Lehnrechts- 
glosse in  Frage  gekommen  ist  (oben  §  3  Alin.  2) ,  ziehe  ich 
neben  der  Buch'schen  Glosse  die  Lebnrechtsglosse  herbei. 
Ich  gebe  sie  in  ihrer  Niedersächsischeu  Form  nach  dem  Augs- 
burger Primärdruck  von  1516.^  Ihre  Zuthaten  zur  Buch'schen 
Glosse  hebe  ich  ebenso,  wie  die  des  Schöffenrechts,  durch 
kleinere  Schrift  hervor. 

Sohöffenrecht  Bnch'sche  Qlosse.  Leimrechtsglosse. 

(F.  169,  C.  185f.). 

§  25  Abs.  1.  Pa^         III.  45   §  9  .Pa-         68  §  9  ,wat  aver 
penkindere    vnd   di     penkindere^]  Mer-     jewelkes    mannes 

^  Fidicin  lieKt  richtig  gdden.  Die  Handschrift  hat  angeblich  gdd^  woraus 
Sello  gMt  ■=  geldel  maclit.  Märkische  Forschungen  XVI,  63  und  XYII, 
63.  Claus witz  substituiert  gdde,  was  ebenso,  wie  geldet,  keinen  Sinn  giebt. 
gelden  ist  substantivisch  gebraucht  und  dazu  vortoget  aus  der  Glosse  eu 
ergänzen.  Der  Sinn  der  Worte  ist:  ,wer  unredlicher  Weise  die  Bezah- 
lung der  Schuld  verzOgertS 

'  Fidicin  stellt  das  Komma  falsch  hinter  mer.  Märkische  Forschungen 
XVI,  63. 

*  Ileydemann,  Elemente  S.  190.  Märkische  Forschungen  XVI,  53,  65. 

*  Die  Vermuthung  Homeyer's  (Sachsenspiegel  II.  1  S.  77),  dass  fllr  die 
Lehnrechtsglosse  in  dem  Augsburger  Druck  ,wohl  erst  eine  Uobersetzung 
aus  dem  OS.  veranstaltet  wurde,  um  auch  dieses  Stück  den  übrigen 
darin  enthaltenen  Niedersächsischen  Kechtsbüchem  conform  zu  machen', 
ist  nicht  mehr  haltbar,  seitdem  neben  den  Obersächsischeu  Handschriften 
eine  Niedersächsische,  die  Hallenser  von  1478  (Uomoyer  Nr.  302  m),  be- 
kannt geworden  ist.  Sitzungsberichte  CXIV,  337. 


12 


IX.  Abbiodlmig:    Steff  enha^en. 


minechte  gebaren 
fynj^  .  .  .  He  benu- 
met  befundem  pa- 
penkinderey*  di  ßnt 
aller  imnechtigeßy 
den  ander  minechte 
k  Inder ey  vmme  dat: 
wen  man  di  papen 
tcigety  fo  werden  fy 
getruwet  der  heiigen 
kerkeiiy  gode  iu  hene- 
digen^  mu2  tu  handden 
fnet  fynen  henden;  welk 

wif  he  dan  beflepty 
di  is  fynes  rechten 
wyues  dochter y  der^ 
hilgen  kerken,  dar 
hefyne  hende  vnd  h^fheü 
an  bevleckeL 

Abs.  2.»  Ydoch  fo 
ßnt  minechte  kindere 
nicht   fo    minechtey 
alfe  papenkindere. 

Wen  eyn  vnnechte 
kint  mach  echte  wer- 
deiiy  alfe  dat  id  bi 
der  frouwen  getelet 


key  umr  umme  he 
/echt:  ypapenkindere 
unde  de  unecht  ge- 
boren ßn}  Wen  he 
mochte  dit  wol  mit 
enem  worde  geendet 
hebbeny  .  .  .  papen- 
kindere  de  ne  mögen 
number  echt  werden. 
. . .  Dat  is  deafchult: 
wen  men  den  papen 
wiety  fo  wert  he  ge- 
truwet der  hilgen 
krißenheit;  welk  wif 
he  denne  beflepty  de 
isßnes  rechten  wives 
dochterey  dat  is  der 
krißenheit  (cap.  16 
C.  7  qu.  1). 

.  .  .  doch  ne  ßn 
alle  unechte  kindere 
alfo  unechte  nichty 
alfe  papenkindere; 
n.  8.  w. 

Wente  en  unechte 
kint  m^ich  wol  echte 
werdeny  deße  it  bi 
der    vruwen    getelet 


butefi*]  . . .  Papen- 
kyndere  mögen  nicht 
eelidc  werden  (Nov. 
12  cap.  1).  Dat  is 
dar  mnme:  wen  men 
einen  papen  wyet  iho 

der  prtflerfchop,fo  wert 

he  getruwet  der  wuder 
der  hilgen  crißen- 
heity  vnde  befchlop 
he   denjie   ein   wyffy 

de   crißen    it,    fo    be- 

fchlop  he  fyne  doch- 
ter y  vnde  dar  vmme/un- 
diget  hc  groffWcen. 


Wetety  dai  ein  fm- 
eelick  kynt  mach  ee- 
lick  werdeny  ockfo- 
dan    kynder    mach 


'  Wortlich  aas  dem  SAchsenspie^l  III.  45  §  9,  was  Claniiwits  nicht  be- 
merkt hat.  Es  folgt  jedoch  nicht  der  dasu  gehörige  Satz  Über  die  Busse 
der  Pfaffenkinder  nud  Unehelichen ,  sondern  eine  dem  BchOffenrecht 
eigeuthümliche  Ausführung  über  deren  Erbunf3ihigkeit. 

'  Uober  die  fehlerhafte  Interpunction  bei  Fidicin,  die  auch  Ueydemann 
Übernommen  hat,  Tgl.  M&rkisrhe  Forschungen  XVI,  63. 

'  ftenedigen  =  «benedicere*.  Diefenbach,  Glossarium  Latino-Oerraanicum. 
Fraucofurtt  ad  Moenum  1857.  4*.  p.  71.  Lexer,  Mittelhochdeutsches  Hand- 
wörterbuch I,  179  hetyed^,  hetiedlgen,  Grimm,  Deutsches  WOrterbuch 
I,  1468  henedeien, 

*  Fidicin  und  Clauswit«  di,  Heydemann  die. 

*  Im  SchOffenrccht  ist  die  Reihenfolge  der  QIomao  geündort. 


D«r  EinfluBs  d«r  Boch*8cbeii  Qloss«  anf  die  8p&l«r«n  Denkmäler.  13 

fVi  ^*  Tyw««  vader  ß,  de  to  der  tit^  des  raen  eelick  mdken 
echte  wif  mochte  ge-  kindes*  vaders  echte  tho  beiden  rechten, 
toefet  fyn.  wif  muckte  gewefet 

7In«(§2Inßt.  3,  1; 

1.  10,  11,  12  Cod.  5, 

27;  Nov.  18  cap.  11). 

Vergleicht  man  den  Wortlaut  des  Schöffenrechts  mit  den 
beiden  Glossen  werken,  so  schwindet  jeder  Zweifel,  dass  nicht 
die  Lehnrechtsglosse,  sondern  die  Bach'sche  Glosse  und  nur 
die  Buch' sehe  Glosse  benutzt  ist.  In  seinem  ersten  Absatz 
kennt  weder  das  Schöffenrecht  die  Interpolationen  der  Lehn- 
rechtsglosse,  noch  die  Lehnrechtsglosse  die  Hervorhebung  der 
Pfaffenkinder  vor  den  Unehelichen.  In  der  Begründung  der 
besonderen  Unechtheit  der  Pfaffenkinder  schliesst  sich  das 
Schöffenrecht  wörtlich  der  Buch'schen  Glosse  an,  nicht  der 
abweichenden  Fassung  der  Lehnrechtsglosse.  Vollends  zweifel- 
los wird  das  Abhängigkeitsverhältniss  durch  Vergleichung  des 
zweiten  Absatzes.  Das  erste  Stück  davon  ist  der  Lehnrechts- 
glosse  überhaupt  unbekannt.  Der  entscheidende  Inhalt  des 
zweiten  Stückes  aber  über  die  ,Legitimatio  per  subsequens 
matrimonium'  ist  in  der  Lehnrechtsglosse  ganz  allgemein  und 
durchaus  eigenthümlich  gefasst.  Was  an  Anklängen  des  Schöffen- 
rechts an  die  Lehnrechtsglosse  vorhanden  ist,  hat  lediglich 
darin  seinen  Grund,  dass  fllr  beide  Werke  die  Buch'sche 
Glosse  die  gemeinsame  Quelle  ist.  Damit  fällt  auch  die  von 
Sello  hingestellte  Möglichkeit  (oben  §  3  Alin.  2),  dass  beiden 
,eine  gemeinschaftliche  canonische  Quelle  zu  Gebote  ge- 
standen' habe. 

6.  Was  die  dritte  Hauptstelle,  über  die  Befugniss  zu 
Vergabungen,   betrifft,    die   durch   eine  Auseinandersetzung 


'  to  der  tu  fehlt  im  Aug^sb arger  Primftrdmck,  wie  im  SchCffeurecht. 

'  dea  kinde»]  Augsburger  Primftrdmck  ßnes,  wie  da«  SchOffenrecht. 

*  Das  letsste  Stück  der  Oloase  hat  im  SchOffenrecht  die  Fassung  des  ,Codex 
Petrin  US*,  der  bis  auf  die  angefahrten  Varianten  (N.  1,  2)  mit  dorn 
Amgsbnrger  Primärdruck  stimmt.  Statt  dessen  heisst  es  in  der 
Amsterdamer  Handschrift:  Mer  andere  unechte  hindere,  de  win  eitier 
moder  unde  vader  unecht  Jtn,  mögen  echt  werden,  oft  Je  [nimlich  Vater 
and  Matter]  ßk  na  mmen  [,sar  Ehe  nehmen'].  Die  Citate  sind  dieselben. 


14 


IX.  Abhandlang:    Steffenhagen. 


über  den  dreifachen  Confliet  des  positiven  Rechts  mit  dem 
natürlichen  eingeleitet  wird,^  so  reicht  ihre  wörtliche  Ueber- 
einstimmnng  mit  der  Glosse  weiter,  als  Heydemann  annimmt.^ 


Sohöffenrecht 
(F.  169  f.,  C.  186  f.). 

§  26  Abs.  1.  Des  wete,  dat 
dri  ßueken  fyn  von  gefatten 
rechte,  di  weder  naturlich  recht 

fyn. 

Abs.  2.  Di  irfte  is,  dat  di 
fettunge  etlike  lüde  vor  eygen 
hebheUy  dat  is  weder  der  na- 
turell;  toen  von  naturen  ßnt 
alle  lüde  vrie. 

Dar  imime  hehhen  di  keifer 
mannich  recht  gefet,  dar  fy  ei- 
gene met  vrigeden. 


Abs.  3.  Dat  and  er ,  dat  we- 
der der  naturen  ißy  [dat  is,] 
dat  lüde  vneliken^  t^^ogen  fyn; 


Bnch'sohe  Olosse. 

I.  52  §  l]  .  .  .  nw  fcaltu  tce- 
ten,  dat  dre  ßucke  ßn  van  ge- 
fattem  rechte,  de  weder  natui'lik 
recht  ßn, 

Dat  erfte  is,  dat  de  fettunge 
itlike  lüde  vor  egen  hehben, 
dat  is  weder  der  naturen;  wenne 
van  naturell  ßn  alle  lüde  vri 
(pr.  Inst.  1,  5  verb.  ,Manumis- 
sio';  Nov.  74  cap.  l).  . 

Unde  dar  umme  hehhen  de 
keifere  mennich  recht  gefat, 
dar  fe  egen  mede  vrieden  (ij  5 
Inst.  1,  6;  Inst.  1,  7;  1.  15  Cod. 
7,  2;  1.  16,  17  Cod.  7,  4;  1.  l 
Cod.  7,  6;  1.  1  Cod.  7,  7).  n.  s.w. 

Dat  andere,  dat  weder  der 
naturen  is,  dat  is,  dat  lüde 
unecht  mögen  ßn;   wen  van  na- 


>  Hejdemnnn,  Elemente  S.  201fr.  mit  S.  195. 

'  Qengler  (Cwlex  juris  mniücipAliB  I,  190)  bringt  die  Stolle  irrthamlich 
mit  der  zur  zweiten  Ilauptstelle  gehörigen  Glosse  (oben  §  5)  in  Ver- 
bindung. 

"  In  der  Handschrift  ist  in  Folge  eines  Lesefehlers  frieiiken  (nicht  fridike) 
stitt  vnelikfn  verschrieben,  und  ebenso  weiterhin  vridike  statt  Vfifiike. 
(siehe  die  folgende  Note),  offenbar  in  Anlehnung  an  vrU  und  vrigeden 
des  vorhergehenden  Absatzes.  Mürkische  Forschungen  XVI,  31.  Fidicin 
und  Clauswitz  haben  den  Lesefehler  beibehalten,  Heydemann  hat  ihn 
beseitigt.  Der  Fehler  bestätigt  in  charakteristischer  Weise  die  schon 
von  Clauswitz  (Einleitung  p.  XXIV)  vertretene  Ansicht,  dass  wir  in  der 
Berliner  Handschrift  das  HchOffonrecht  nicht  im  Original  besitzen,  son- 
dern in  einer  vom  Katli  der  Stadt  Berlin  veranlassten  AbschrifL  Unab- 
hüiigig  davon  ist  die  Frage,  ob,  was  Clauswits  bestreitet,  das  SchOffen- 
recht  umprttngUch  fttr  Berlin  bestimmt  war  oder  nicht 


Der  Einflnss  der  Bach*8chen  Glosse  auf  die  sp&ftereD  Denkm&ler. 


15 


weH  von  naturen  ßnt  fy   alle 
elirh. 

Vnd  dar  vmme  ßn  vele  recht 
gefettet j  dat  vnelike^  lüde  elike 
toerden. 


Abs.  4.  Dat  dridde  tcaSy 
dat  eyn  iflich  man  fyn  gud  vor- 
geuen  mochte  ok  in  fynie  ßike- 
heddej  vnd  lit  fyne  kindere  vm- 
me hrod  gan, 

Vnd  dar  vmme  dat  id  weder 
der  naturen  waSy  fo  ßnt  hir 
vele  recht  weder  gefettM,  di  dat 
gebiden,  dat  man  den  eruen  or 
gut  mut  loten, 

Vnd  dar  vmms  hebben  di 
Sajfen  vnder  fych  dat  rechtj 
alfej  wi  wat^  vorgeuen  wilj  di 
fal  vorgeuen  y  di  wile  he  des 
gebruken  mach.  Wen  wi  ßjn 
gud  vorgefty  alfe  he  des  nicht 
mer  gebruken  mach,  de  geft, 
dat  fyne  mer  nicht  en  iß,  vnd 
vorgeftj  datfynen  eruen  gehöret, 

Vnd  is  wunder^  dat  fy  dat 
doUj  dat  fy  ore  eruen  vnder- 
wegen  laten  vnd  geuen  dat 
vremden. 


turenßn  alle  lüde  echt  (Nov.  74 
cap.  1). 

Unde  dar  umme  fo  ßn  vele 
recht  gefatj  dat  unechte  lüde  echt 
werden  (§  16  Inst.  3,  1 ;  Nov.  12 
cap.  4;  Nov.  19  praef.;  Nov.  89 
praef. ;  1.  8  Cod.  5,  27 ;  cap.  6  X. 
4,17). 

Dat  dridde  was^  dat  en  iflik 
Tuan  ßn  gut  vergeven  mochte 
in  ßme  fukebedde^  unde  letßne 
kindere  um  brot  gan  (Nov.  22 
cap.  29  §  1  verb.  ^disponantar'). 

Unde  dar  umme  dit  wedder 
der  naturen  was,  fo  ßnt  vele 
recht  hir  wedder  gefat,  de  dat 
gebideUj^  dat  me  den  erven  wat 
laten  mot  (pr.  Inst.  2,  22;  Nov.  1 
cap.  2  §  1;  1.3  Dig.  5,  2). 

Unde  dar  umme  hebben  de 
Saßen  underßk  dat  rechty  dat, 
we  wat  vorgeven  wille,  de  fcal 
vergeven^  de  toile  he  is  gdyruken 
mach.  Wen  we  ßn  gut  vergiß, 
als  he  is  nicht  mer  gebruken 
ne  mach,  de  vergiß  nicht,  dat 
ßn  is,  mer  he  vergiß,  dat  ß- 
ner  erven  w*  (Nov.  17  cap.  12; 
Nov.  12  cap.  1). 

Unde  is  wunder,  detfe*t  don, 
dat  fe  er  erven  underwegene 
laten  und^  geven't  vromden 
(Nov.  18  praef.  verb.  ,Frequen- 
terO. 


*  IlandAchrift  vrMike.  Vpl.  die  vorige  Note. 
'  de  dat  gehiden  fehlt  in  der  Amsterdamer  IlAndnchrift. 
^  Claaswits  dat. 

^  Homeyer,    Sachaenspiegel   3.  Ausg.  S.  206.   Dessen  Sachsenspieg^el  II.  2, 
S.  214. 


16 


IX.  Abbandlang:    Steffenhagen. 


Abs.  5.  Vmme  dejje  fakm  vnd 
rede  fo  ßnt  di  Soffen  des  alle 
auegan  vnd  hebben  drierleye 
recht  an  drigerleige  gude. 

Abs.  6.  Dat  irfte  gvd  is 
eigen,  vnd  dat  muten  fy  nicht 
laten  ane  eruen  gelof,^  alfe  he 

vor  in  deme  erfbueh  fettet.^ 

Abs.  7.  Dat  ander  is  lehn, 
dat  mach  he  laten,  wen  he  ml, 
dat  he  ok  dorch  dejffes  wille 
nicht  en  lote,  dat  he  ßch  des 
nicht  lenger  gebruken  ma^h. 

Abs.  8.  Dat  dridde  is  va- 
rende  hatte,  dat  is  allerleige 
gtid,  Dat  geft  eyn  man,  di  teile 

he  ßch  mach  hegerden*  mel  eme /wer- 
de vnd  met  eme  fchildey  vnd  mach 
funder  hulpe  von  eynen  Jdof/e  oder 
ßeyn  vp  eyn  perd  komen,  ^ 

Dar    meynt    he^  mede   aaer- 

hande   gttde   lüde   vnd    ridderme^ 

tige  lüde;  tven  datftcert  vnd 


Timme  dejfe  rede  fo  fin  des 
de  Saffen  al  dfg^gan  unde  heb- 
ben drierleie  recht  an  drier- 
leie  gtide. 

It  erfte  gut  is  egen,  unde 
dat  moten  fe  nicht  laten  an 
erven  gelof,  als  he  hir  fecht, 

Dat  andere  is  len,  dat  mach 
he  laten,  tven  he  toel,  defte  he 
ok  dor  des  tvillen  nicht  ne  lote, 
dat  he  is  nicht  lenger  gebruken 
ne  mach  (Auth.  Coli.  X).* 

Dat  dridde  is  varende  have, 
.  .  .  [§  2.]  De  andere  varende 
have  is  allerleie  gut,  de  gift  en 
man,  de  teile  he  ,begordet*  etc. 


Dit  toonen  menge  Itide,  dat 
dit  gemenliken  van  allen  luden 
gefproken  fi.  Des  is  nicht;  toen 


»  Vgl.  oben  8.  3  N.  6. 

'  Statt  de«  Hinweise«  der  GIosao  auf  den  Sachsenspiegel  besieht  sich  der 
Compilator  auf  den  erbrechtlichen  (zweiten)  Theil  des  SchOfTenreohta 
zurück,  worin  die  betreffende  Stelle  des  Sachsenspiegels  verarbeitet  ist 
Heydemann,  Elemente  8.  203  mit  S.  199  f.  Die  Einführung  mit  he  XSmX 
darauf  schliessen,  dass  der  letzte  Theil  des  SchOffenrechts  Ton  einem 
anderen  Verfasser  herrührt.  M&rkische  Forschungen  XVI^  41.  Vgl.  noch 
unten  N.  6  und  S.  18  M.  8  sowie  §  10  AUn.  3. 

^  Das  Oitat  geht  generell  auf  die  Libri  Feudonim,  die  zehnte  Collation 
der  Novellen.  Sitzungsberichte  CVI,  222  mit  N.  2. 

*  Fidicin  hegerden* 

*  Die  Boschreibung  der  Oesundheitsprobe  ist  ans  dem  Sachsenspiegel  I.  52 
§  2  eingeschaltet  Dessen  Wortlaut  wird  jedoch  hier  freier  behandelt, 
ahi  im  erbrechtlichen  Theil  (ClauswiU  S.  136.  §  16  Abs.  8). 

*  An  dieser  Stelle  ist  he  nicht  mit  Sei lo  (Milrkische  Forschungen  XVI,  4t) 
auf  den  Verfasser  des  erbrechtlichon  Theils  zu  beziehen  (wie  oben  N.  2), 
sondern  im  Sinne  der  Glosse  und  im  Anschloss  an  das  voranfgehende 
Excerpt  auf  den  Text  de«  Sachsenspiegels. 


Der  Kinflnss  der  Bnch^scben  Oloase  auf  die  sp&teren  Denkm&ler. 


17 


fc.hild  höret  tu  der  ritter- 
/chaft.  u.  8.  w. 


it  is  van  nemende  gefprokeUy 
wen  van  ridderen,  Dat  prüf 
dar  bij  dat  he  /echt:  ^mit  eme 
fchilde  unde  mit  emefwerde^; 
wenne  dat  borit  *  to  der 
ridderfcap. 

Bis  zum  achten  Absatz  stimmt  das  Schöffenrecht  wörtlich 
mit  der  Glosse.  Der  achte  Absatz  hat  den  ,yon  der  Glosse  be- 
obachteten Unterschied*  der  fahrenden  Habe  {de  is  twierleie) 
allerdings  fallen  lassen.  Trotzdem  besteht  in  der  Charakteri- 
sierung der  Gesundheitsprobe  als  einer  ,rittermässigen'  nicht 
bloss  ,dem  Sinne  nach',  sondern  in  dem  begründenden  Satze 
wörtliche  Uebereinstimmung.  Erst  in  dem  darauf  folgenden 
Schlusssatz  über  die  Gesundheitsprobe  der  ^Bürger  und  Bauern' 
wird  die  Glosse  gänzlich  verlassen.' 

7.  Die  vierte  Hauptstelle,  über  die  Beweiskraft  schrift- 
licher Urkunden,  bildet  den  Schluss  eines  grösseren  Abschnitts, 
worin  dem  oben  (§  3)  besprochenen  Satze  elf  »Arten  der  voll- 
giltigen  Beweisführung'  gegenübergestellt  sind.'  Die  Landrechts- 
glosse ist  theils  freier  verarbeitet,  theils  wörtlich  wiedergegeben. 
Ob  daneben  an  Benutzung  der  Lehnrechtsglosse  zu  denken 
sei,  was  Sello  dahingestellt  sein  lässt,^  mag  die  Vergleichung 
lehren. 


Schöffenrecht 
(F.  172,  C.  189). 

§  27  Abs.  12.  Dat 

elflende  txtch  U  eyn  open- 
har    be/egdd       briffy 

dar   eyn    man    in 
fehuldichiSj  oder 


Buch* sehe  Olosse.  Lehnrecfatsglosse. 


L  7  ySwefo  icht 
borget^]  .  .  .  Tom 
dridden  wert  en 
fculdich  van  bre- 
ven,     de     he    gifty 


19  §  2]  ...  al/e 
eft  he  ymande  icht 
gelouet  mit  bre- 
uenj  dar  hefyn  yn- 
g efe gel    anhenghet, 


^  Andere  horet^  wie  das  SchOffenrecht  ^ 

'  Heydeinann,  Elemente  8.  203  f.    Die  Oesnndheitsprobe  wird  an  dieselbe 

Bedingung  geknttpft,  wie  fttr  fahrende  Habe  im  QOrlitzer  Landrecht  46 

§  6,  b.  Homeyer,  Sachsenspiegel  11.  2  S.  214. 
'  Heyderoann,  Elemente  S.  286  N.  1001  nnd  S.  290.  Mftrkische  Forschungen 

XVI,  118,  119. 

*  Mftrkische  Forschungen  XYI,  53. 
fliUnnctb«.  d.  pbil.-hist.  Cl.  CXXXI.  Bd.  9.  Abb.  2 


18 


IX.  Abhandlnng:    Steffenbaf en. 


ttonrgeiy  loued  ontl  vid- 
bordf  dar  man  eynen  met 
oiterlugfiel, ' 

If/et,  datheßch  icht* 
vorredet,'^  dal  di  hrif 
ane  /ynen  treten  vnd  vtd- 
ftord  gejchreuen  vnd  he- 
fegdd  fy,  dal  muße  di 
eden  ftouen  ßynen  hrif, 
dat  teeren^  ok  al/e  mere 
meynede. 

Dar  vmmefprecht 
he  in  dat  anbegiii 
des  bukes:^  ^Wi  icht 
borget  oder  louet, 
di  fal  gelden,  vnd 
ivat  he  dtcty  dat  fal 
he  ftede  holden^ 

Dat  iSy  dat  du 
nicht  vor/aken 
/alt. 


edder  dar  he  vor 
in  lovit  (Inst.  3, 21 ; 
1.  3«  Dig.  22,  3).» 
u.  s.  w. 


dar  fnede  auertugd 
he  Jick  ßiluen. 


Sodanerjake  mach 
he  nicht  vnfchuldich 
werden,  he  Jckwure 
denne  fulffouende, 
dat  dat  yngefygd 
nicht  fyne  were,  noch 
fyn  nicht  gewefd 
werSy  noch  fyn  num- 
mer  wordeJ^ 


jftede  halden^\ 
Dat  isy  he  fcal 
nicht  ver/aken^ 
(cap.l2C.22qu.  5). 


*  Die  Stelle  biotot  in  der  Form  und  ausser  ihrer  sachlichen  Beziehung 
zur  Glosse  Anklänge  an  Sachsenspiegel  II.  42  §  3. 

*  Der  Augsburger  Primärdruck  citiort  1.9,  10. 

'  Das  bei  Ileydeiiiann  S.  290  in  zweiter  Linie  abgedruckte  Glossenstück 
zu  III.  37  §  1  hat  lediglich  die  Bedeutung  einer  Parallelstello. 

*  icht,  »etwa*.    Die  Handschrift  hat  nacH  Fidicin  und  Clauswitz  nicht. 

*  Das  reflexive  Verbum  vorreden  =  vorereden  bedeutet  ,ftlr  sich  sprechen*, 
,filr  sich  geltend  machen*.  Homeyer,  Richtsteig  Landrechts  S.  277  N.  12 
und  S.  667. 

*  Fidicin   teere. 

'  Bei  Zobel  1589  folgt  noch  der  im  Augsbnrgor  Primärdruck  nicht  vor- 
handene Satz:  tmd  oh  e*  aher  /ein  were,  das  ejt  ohn  fein  itiffen  trere 
auffgedrücket. 

*  Das  Citat  bezieht  sich  auf  den  Anfang  des  ersten  Theils  hinter  der  Einleitung 
des  Schöffenrechts  (Fidicin  S.  93,  Clauswitz  S.107).   Vgl.  oben  S.  Iß  N.  2. 

*  Die  wörtliche  HerUbernahme  dieser  Erläuterung  in  das  SchiifFenrecht 
hat  Heydemann  nicht  erwähnt. 


Der  Emflau  dor  Buch 'sehen  Glosse  suf  die  späteren  Douhm&ler.  19 

Es  darf  zunächst  als  sicher  gelten,  dass  Anfang  und  Ende 
des  fraglichen  Absatzes  sich  mit  der  Bucirschen  Glosse  be- 
rühren. Die  Lehnrechtsglosse  kommt  dafllr  nicht  in  Betracht, 
da  ihr  die  Schlusserläuterung  mangelt,  im  Anfange  aber  die 
Wendung  openhar  be/egeld  hriff  nicht  in  dem  von  Hcydemann 
ausgezeichneten  Infi  gel  der  Lehnrechtsglosse  ihre  Parallele 
findet,  sondern  im  Sachsenspiegel  (oben  S.  18  N.  1). 

Näher  scheint  der  Lehnrechtsglosse  das  Mittelstück  Iffet 
zu  stehen,  freilich  nur  dem  Inhalt  nach.  Der  Wortlaut  ist 
so  verschieden,  dass  ein  Einfluss  der  Lehnrechtsglosse  um  so 
weniger  angenommen  werden  kann,  als  sie  sonst  im  Schöffen- 
recht nicht  benutzt  ist  (oben  §  5).* 

8.  Ueber  jene  vier  Hauptstellen  (§§  4  bis  7)  ist  der  wört- 
liche Gebrauch  der  Buch'schen  Glosse  im  Schöffenrecht  nicht 
hinausgegangen.  Was  Heydemann  an  sonstigen  ParallelstcUen 
aus  der  Landrech tsglosse  anfUhrt,  gehört  theils  der  Stendaler 
Glosse  an,  theils  handelt  es  sich  dabei  um  blosse  Uebereinstim- 
mung  des  Inhalts  mit  der  Buch'schen  Glosse.^ 

Im  erbrechtlichen  Theil  verbreitet  sich  das  Schöffenrecht 
über  die  Versäumniss  des  Erben  bei  eintretendem  Erbanfall,  wo- 
bei die  beiden  Artikel  des  Sachsenspiegels  I.  28  und  29  benutzt, 
aber  wesentlich  umgestaltet  sind.  Heydemann  (S.  246  f.)  glaubt 
darin  den  Einfluss  der  ,Doctrin*  der  Glosse  zu  erkennen.  Von 
den  beiden  Belegstellen,  die  er  ohne  Unterscheidung  abdruckt, 
stammt  die  erste  (zu  I.  28)  aus  der  Buch'schen,  die  zweite  (zu 

1  Wenn  Hello  (Märkische  Forschunn^en  XVI,  53,  tlO)  zu  dem  Zusatz  im 
ersteu  Theil  des  SchOffenrechts  über  die  Fälle  der  echten  Noth  (Fidiciu 
S.  94,  Clauswitz  S.  108.  §  2  Abs.  4)  mit  dem  vnfrede  des  landea  ,des  Landes 
Noth*  im  Sächsischen  Lehnrecht  24  §  7  und  mit  eyner  mey^tiheU  dinß  den 
,HerrendieuBt*  der  Lehnrechtsg^losse  in  Parallele  bringt,  so  ist  ihm 
unbekannt  geblieben,  dass  die  Lehnrechtsglosse  aus  der  Buch'schen  Glosse 
geschöpft  hat.    Sitzungsberichte  CXXIX.  Abh.  VII,  41.  N.  1.  1893. 

*  Von  letzterer  Art  ist  die  Bekanntschaft  des  SchOffenrechts  mit  den  Rö- 
mischen Pubertätsterminen  (Heydemann  S.  297,  298,  299).  Vgl.  Märkische 
Forschungen  XVI,  57  f.  nebst  N.  *.  Dass  die  schärfere  Bestimmung  des 
Termins  na  den  drUUgeßen  (Sachsenspiegel  III.  15  §  2)  durch  die  Ein- 
schaltung tu  hantz  der  Einwirkung  der  Buch'scheu  Glosse  zu  I.  22  §  1 
zuzuschreiben  sei  (Heydemann  B.  173),  halte  ich  für  fraglich,  da  gleich- 
bedeutende Formeln,  wie  vonn/tundt  nach  dem  dreifßgftenn  oder  nee  h/t 
nach  ver/cheifnung  defi  Dreyffigßen  in  späteren  Statuten  angetroffen  werden. 
Gengier,  Lehrbuch  des  deutschen  Privatrechts  II,  1298.  1862. 

2» 


20 


II.  Abluuidliing:    Steffenbsgen. 


I.  29)  aus  der  Stendaler  Glosse.^  Beide  Glossenstiicke  sind 
neben  einander  zu  stellen,  um  ihr  Verhältniss  zum  Schöffen- 
recht klar  zu  machen. 


Schöffenreoht 

(F.  117  f.,  C.  I32f.). 

§  11  Abs.  1.  8ter- 
uet  ymande  ertie  auy 
vnd  werd  he  von 
den  richter  vor- 
bodetf  dal  he  kö- 
rne in  dryn  virteyn 
7iachten  vnd  fordere 
fyn  angeßoruen  er- 
ue^  vnd  wert  id  em 
tvitlikeny  vnd  komr 
met  nichty  derfelue 
vor/umet  ßch  an  fy- 
nen  erue>^  Vnd  lidet 
he^  willens  dri  ge- 
weddey  he  wert  dar 
af  gedeiht;  id  en/y, 
ofte  di  erue  Jy  ge- 
uangen  oder  in  des 
rikes  dinfi  fy  geto- 
gen  oder  in  godes 
dinjl  hüten  lande^ 
fo  mut  nian  fynei* 
warden  met  der  kla- 
gen»'' u,  8.  w. 


Bnch'sche  Olosse. 

1. 2S  ykumpt  dar 

nement  na  binnen 

jare    unde    dage, 

fo^  kert  it  de  rieh- 

tere  in  fine  nut^^\ 

.  .  .  Woy   of  de  erve 

dejjfes  nicht  ne  wi- 

fte,  hinderit  it  eme 

nicht    dennef^    Un- 

der/chede  dejje   un- 

witfcapy  weder  wiße 

he  der  gefchit  nichts 

eder    wiße    he    des 

rechtis  nicht.   Wiße 

he   der  fchit  nicht, 

dat   gene    dot   waSy 

fo    ne    hinderit    it 

eme  nicht  (1.  7  Cod. 

1,  18),  Wiße  he  aver 

ßnes   rechtes  nicht, 

datuntfchuldegit  ene 

nicht;  wen  en  iflik 

fcal  ßn  recht  weten 

(1. 12  Cod.  eod.). 


Stendaler  Olosse. 

1,29  yUnde  nicht 
er']  Itß  denne,  dat 
he  dar  er  van  de- 
me  gerichte  to  vor- 
bodet  wert  unde  an 
echte  not  to  deme  erf- 
rechte nicht  ne 
kumpty  fecundum 
quofdam. 


*  Die  Steudaler  ^eht  bekanntlich  der  Buch*0chen  Olosse  im  Auf^sburger 
Primftrdruck  artikelweise  voran.  HiUungsbericbte  C,  890  und  CXIV,  698. 

*  Diese  Lesart  des  Sachsenspiegels  steht  bei  llomeyer  (N.  6  au  I.  28)  unter 
den  Varianten. 

'  Hejdemann  vermischt  die  Teztworte  des  Sachsenspie^ls  mit  der  Olosse. 

*  Der  Fragesats  der  Olosse  ist  bei  lleydemann  nicht  richtig  interpangierl 
«  Fidtcin  eruen,         •  Ke  fehlt  bei  Fidicin. 

*  Sachsenspiegel  I.  38.  Der  eingeschobene  Sats  des  SchOffenrechts  fllgt 
dem  Sachsenspiegel  als  vierten  Fall  der  echten  Noth  Siechtlmm  hinan. 
Ile/demann  N.  853. 


Der  EinflusB  der  Bach'sehen  Gloese  anf  die  BpAteren  Denkmiler.  21 

Vnd  were  eyn  erf-  Itlike      vomemen 

name    buten    lan-  ok  dejffen  artikel  van 

des,  deme dat  nicht  den     unjegenuxirdi- 

warde    witlike   ge-  9^^ 7    ^   nicht    bi 

dan,  di  vorfwege  vnd  lande^bi  hu/e  unde 

vorfumede  fyn  erue  have  ia,  unde  de  des 

vnd    varende    haue  erven  vorgeven  edder 

an  eygen  V7id  an  ho-  vorlaten  heft.^ 
uen    er    nicht,    wen 
bynnen  drittich  ja- 
ren    vnd   jare    vnd 
dach  darbouen,^ 

Der  einzige  Bcrilhrungspunkt  des  Schöffenrechts  mit  der 
Bach'schen  Glosse  besteht  darin,  dass  auf  die  Wissenschaft 
des  Erben  Gewicht  gelegt  wird.  Die  Glosse  knüpft  daran  den 
Unterschied  zwischen  ,iuris^  und  ,facti  ignorantia'.* 

Grösser  ist  die  Uebereinstimmung  des  Schöffenrechts  mit 
der  Stendaler  Glosse.  Es  scheint  zwischen  beiden  ein  Ab- 
hängigkeitsverhältniss  obzuwalten.  Man  wird  jedoch  nicht 
schliessen  dürfen  ^  dass  die  Stendaler  Glosse  dem  Compilator 
des  Schöffenrechts  vorgelegen  habe.  Denn  sie  ist  später  ab- 
gefasst  und  fällt  in  das  15.  Jahrhundert.^  Vielmehr  würde  in 
den  Wendungen  des  Stendaler  Glossators  fecundum  quo/dam 
und  Itlike  vomemen  ok  ein  Hinweis  auf  das  Berliner  Schöffen- 
recht  zu  suchen  sein.^ 

9.  Es  bleibt  noch  übrig,  des  Gegensatzes  zu  gedenken, 
in  den  das  Schöffenrecht  verschiedentlich  zur  Buch'schen  Glosse 
tritt.  Dass  die  Lehre  des  Schöffenrechts ,  ein  freier  Sachse 
könne  nicht  durch  Zeugniss  überführt  werden,®  mit  der  Glosse 

^  Hotnejer,  Sachsenspiegel  S.  Ausg.  S.  188. 

'  Sachsenspiegel  I.  29. 

'  Die  Ansftthning  der  Glosse  an  dieser  Stelle  und  su  III.  23,  dass  ,ig^o- 
rantia  facti*  nicht  «hindere*  (schade),  bildet  den  Kern  des  Uechtsgutachtens 
Heinrichs  von  Mackenrode  (oben  S.  1  M.  1). 

«  Sitaungsberichte  CXIV,  701  mit  M.  1. 

'  Dasselbe  Verhältniss  besteht  zwischen  dem  Satse  des  SchOffenrechts  ttber 
den  Beweis  des  Leibznchtlehns  durch  den  alleioigen  Eid  der  Frau,  falls 
ihr  Einweiser  gestorben  ist  (Heydemann  S.  180f.),  und  der  Stendaler 
Glosse  zu  I.  21  §  2.  Homeyer,  Sachsenspiegel  II.  2  S.  366. 

•  Märkische  Forschungen  XVI,  116, 118. 


22  IX.  AbhuidluiK:    Stoffen ha^en. 

im  Widersprach  steht;   ist  schon   oben  (§  3)  berührt.     Dazu 
kommen  folgende  drei  Fälle  veralteter  Kechtsbräuche.^ 

1)  In  dem  aus  der  Weichbild- Vulgata  (oben  §  2  8.  6  bei 
N.  2)  übernommenen  Passus  über  das  Verfahren  bei  der  Anefangs- 
klage  beschreibt  der  Compilator  des  Schöffenrechts  das  An- 
greifen eines  Pferdes  mit  den  Worten  (Fidicin  S.  107,  Claus- 
witz S.  121): 

IJfet  eyn  perdy  fo  fal  he  met  fynen  rechteren  vtU 

treden  up  des  perdes  luchteren   huf  vnd  fal  met  fyiier 

luchter  *  hand  ^ipen  an  des  perdes  rechter  orey  vnd  fal 

dat  holden  vnd  fpreke:*  ^dit  perd  u.  s.  w.* 

Desselben  Brauches  gedenkt  der  Glossator  Johann    von 

Buch  zu  II.  36  §  2  (Homeyer,  Sachsenspiegel  3.  Ausg.  S.  26(5) : 

Hir  /eggen  itlike,  wen  he's  Jik  underiointy  fo  fculle 
he  eme  treden  up  den  rechteren  mit  und^  nen^en't  bime 
rechteren  oreny  of  it  ve  Jiy 

er  fügt  aber  hinzu: 

Dar  kere  di  nicht  an,^  mer  he  gripe'ty  wur  he^t 
gripe,  dat  is  alleiny  deß  he  it  anverdege,  Deffe  vare 
de  /in  afgeleit  (§  2  Inst.  2,  20;  L  107  Dig.  30).« 

2)  Am  Schlüsse  des  Judenrechts  berichtet  das  Schöffen- 
recht  über  Abscheu  erregende  FormaUtätcn  beim  Judeneid 
(oben  S.  6  N.  3) ,  die  in  vortyden  üblich  gewesen  seien.  Die 
Glosse  zu  IIL  7  §  1  verwirft  jene  Sitte  als  ein  ,Unrecht*: 

Etlike  /eggen  ok  van  /underliker  ici/e,  tcu  de  jode 
fian  /chole  up  eine  /wines  hut,  ican  he  /were;  dat  is 
unrecht^    .  .  .  De  joden  /cullen  /teeren  nach  erer  wi/e 
(cap.  16  C.  22  qu.  1). 

*  Homeyer,  Prolog  jsur  Glosse  8.  19. 

'  Den  Schreibfehler  der  Handschrift  rechter  haben  Fidiciu  and  ClauswiU 

unangetastet  gelassen.    MXrkische  Forschungen  XVI,  80. 
>  Fidiciu  fehlerhaft  /preken.    Märkische  Forschungen  XVI,  62 

*  Vgl.  die  Belegstellen  bei  Grimm,  Deutsche  Kochtsalterthümor  3.  Ausg. 
8.  588  ff. 

*  Grimm,  8.  689*  vermerkt  daxu  die  Randnote  mo9  livonicu». 

*  In  der  Weichbildglosse  (Art  132)  ist  die  Buch*Bche  Glosse  ku  II.  36  aus- 
geschrieben, die  dem  Weichbild  zuwiderlaufende  Polemik  jedoch  aus* 
gement 

^  Homeyer,  Prolog  8.  19  und  Sachsenspiegel  3.  Ausg.  8.  307.  Die  Glossen - 
stelle  fehlt  sowohl  in  der  Amsterdamer  Handschrift,  als  auch  im  «Codex 


Der  EinflnsB  der  Biieb*sehen  Qlosao  anf  die  •p&toran  D«Dkiiiilcr.  33 

3)  In  einem  Zusatz  znm  Richtsteig  Landrechts  im  letzten 
Theil  des  Schüffenrechts  ist  die  Rede  von  dreimaligem  Ver- 
rücken der  Gerichtsbänke  bei  der  Verfestung  eines  Mörders 
(Fidiciti   S.  157,  Clauswitz  S.  173): 

Auer  komt  dt  morder  von^  deme  marde,  man  vor- 
ueftet  en  in  den  /eilten  funnen/chiru  als  di  mord  ge- 
fchachy  twd  dy/chepen  vorrucken  di  henke  dri ßunt} 

Gegen  dieses  Verrücken  der  Gerichtsbänke  wendet  sich 
Johann  von  Buch  zu  I.  70  §  3  mit  scharfen  Worten: 

/iltohant^^  Dit  is  wedder  veler  duller  lüde  wan, 
de  /eggen,  me  fcole  de  benke  verrücken,  ,  .  ,  Ik  fegge 
di  .  .  .'  van  nenen  verrücken  der  henket  Den,  is 
de  klage  unvemachtet,  fo  fcal  recht  altohant  gan  vort; 
u.  s.  w. 

10.  Das  Ergebniss  der  Untersuchung  fasse  ich  dahin  zu- 
sammen. Negativ  ergiebt  sich,  dass  weder  die  Lehnrechts- 
glosse, noch  die  Stendaler  Glosse  im  SchöflFenrecht  des  Berliner 
Stadtbuchs  benutzt  ist  (§§  5,  7,  8).  Das  Verhältniss  zur  Buch- 
schen  Glosse  ist  nach  zwei  Richtungen  belehrend.  Wie  es 
einerseits  von  dem  Fortwirken  der  Glosse  in  den  städtischen 
Rechtsquellen  zeugt,  so  gewinnen  wir  andererseits  erwünschte 
Aufklärung  über  die  Art  und  Weise  jener  symbolischen  Ge- 
bräuche (§  9),  die  der  Glossator  als  ein  unbefangener  und  hu- 
maner Geist  bekämpft. 


Petrinus*,  steht  aber  im  Angsburger  Primärdmck  und  in  dem  Greifs- 

wAlder  Abecedariiim  des  Saclisenspiegels.    Scliiller  und  LUbben,  Mittel- 

niedcrdentsches  Wörterbuch  IV,  460  auhüL  Aehnlich  die  Weichbildglosse 

der  Alteren  Drucke.    Märkische  Forschungen  XVI,  IIB*. 

Clauswite  vor. 

Mftrkische  Forschungen  XVI,  113,  126. 

Die  niclit  mit  abgedruckten  Sätse  missbilligen  zugleich  die  Meinung,  man 

solle  den  Beklagten  over  de  dtpemacht  verfristen.  Homeyer,  Sachsenspiegel 

3.  Ausg.  S.  227. 

Bei  Scliiller  und  Lttbben  (Mittelniederdeutsches  Wörterbuch  V,  427  «o»'- 

rttckm  2)  und  ebenso  bei  Lübben  (Mittelniederdeutsches  Handwörterbuch 

8.  517)  ist  der  Ansdnick  der  Glosse  falsch  gedeutet  anf  ^Fortsch äffen* 

der    Gerichtsbänke,    ,Auf  sc  hieben*    des  Gerichts.     Dass    der    Glossator 

blosses  , Verrücken*  (Homeyer,  Prolog  S.  19)  im  Ange  gehabt  hat,  beweist 

die  Vergleichung  mit  dem  Berliner  SchOffenrecht. 


24  n.  Abkudluif :    StAffenba^eB. 

Nach  der  Reihenfolge  der  Glosse  geordnet,  entsprechen 
folgende  Olossenstücke  dem  Schoffenrecht: 

Bnch'sche  Glosse.       Fidicin.  Clanswitz. 

L  7  S.  172    S.  189.  §  27  Abs.  12 

(Th.  V,  oben  §  7) 
52  §§  1,  2      169  f.     186  f.  §  26  Abs.  1  bis  8 

(Th.  V,  oben  §  6) 
54  §  2        152      167:  §  18  Abs.  1,  2 

(Th.  IV,  oben  §  4) 
in.  45  §  9  169  185  f.  §  25  Abs.  1,  2 

(Th.  V,  oben  §5); 

es  stehen  im  Gegensatz: 

Boch'ache  Glosse.      Fidicin.  Clanswitx. 

I.  70  §  3  S.  157       S.  173.  §.  7  Abs.  7 

(Th.  V,  oben  §  9  Nr.  3) 
n.  6    §  2  170  187.  §  27  Abs.  1 

(Th.  V,  oben  §  3  Alin.  3) 
36  §  2  107  121.  §.  27 

(Th.  I,  oben  §9  Nr.  1) 
UI.  7     §  1  152  167.  §  19  Abs.  1 

(Th.  IV,  oben  §  9  Nr.  2) 

Für  die  Wirksamkeit  der  Glosse  aber  fällt  noch  ein  Um- 
stand ins  Gewicht.  Wie  Sello  richtig  erkannt  hat,  ist  der 
letzte  (fbnfte)  Theil  des  Schöffenrechts  vmme  allerhande 
rechty  dat  in  den  vir  gefetten  vor  nicht  is  befchreuen^  später 
und  von  einem  anderen  Verfasser  hergestellt,  als  die  ,einen 
durchaus  einheitlichen  Charakter*  tragenden  vier  ersten  Theile.^ 
Dafür  sprechen  die  Anftihrungen  der  vorangehenden  Theile 
mit  Ae,*  sodann  offenkundige  Widersprüche  mit  den  früher  vor- 
getragenen Rechtssätzen  und  in  dritter  Linie  wOrtUche  Wieder- 
holungen, wie  die  berühmte  Schlussstelle  über  die  Abwehr 
durch  Priester  verübter  Angriffe  auf  die  weibliche  Ehre.*  Ist 
das   richtig,   liegt   folglich  in  dem   Berliner  Schöffenrecht  eine 


>  MIrkMche  For^hniigen  XVI,  40ff.  and  oben  §3  Alin.  1. 

>  Hiehe  oben  8.  16  N.  8  und  8  18  N.  S. 

>  Vgl.  Clanswits  8.  191.  §  81  Ab«.  2  bif  4  mit  8.  16Sf.  §  13  Abt.  8.    Mfti^ 
kiflche  Fonchangen  XVI,  43,  84  f. 


D«r  Einflnn  der  Bvcb'sebeo  01o«m  uf  did  tpitoran  Denkniftler.  25 

doppelte  Benutzung  der  Glosse  von  zwei  verschiedenen  Seiten 
vor,  ein  Mal  im  vierten  und  drei  Male  im  letzten  Theil  (oben 
§  5  Alin.  l),  so  wird  dadurch  das  Gewicht  der  Glosse  verstärkt. 
Zum  Schlüsse  haben  wir  dieselbe  Lehre  zu  ziehen,  wie 
beim  Clevischen  Stadtrecht.  ^  Ist  der  Einfluss  der  Glosse  auf 
das  Berliner  Schöffenrecht  auch  nicht  ein  so  ausgedehnter  und 
nicht  in  dem  Maasse  verkannt,  wie  bei  dem  Clevischen  Stadt- 
recht, so  hat  sich  doch  selbst  im  kleinen  Umkreis  gezeigt,  zu 
welchen  Missverständnissen  und  Fehlem  die  mangelnde  Be- 
achtung der  Glosse  bei  den  Herausgebern  und  Bearbeitern  des 
Berliner  Stadtbuchs  und  Schöffenrechts  geführt  hat.*  Es  be- 
stätigt sich  von  Neuem,  dass  die  volle  Kenntniss  der  Glosse 
zum  Verständniss  der  ihr  folgenden  Quellen  unentbehrlich  ist, 
und  dass  nur  durch  eine  unverkürzte  Ausgabe  dem  BedUrfniss 
genügt  werden  kann. 


>  Sitzungsberichte  CXXIX,  58. 

«  Oben  S.  10  N.  6,  8.  11  N.  1,  2,  8.  12  N.  2,  8.  U  N.  3,  8.  16  N.  6. 


Sitraogtb«r.  d.  phiL-hiit.  CK   CXXXI.  Bd.  9.  khh. 


X.  Abh.:    H.  Schenkl.  Bibl.  pfttr.  lAtin.  Britannien.  VI.  1 


X. 

Bihliotheca  patrum  latinorum  Britannica.  VI. 

Bearbeitet 

TOD 

Heinrich  Sohenkl, 

ProfoMor  an  der  k.  k.  Unirenit&t  in  Orax. 

Die  Bibliotheken  der  KAthedralen  von  SAlisbnrjr,  Exetor,   CAnterbury, 
Bangor,  Norwich,   Wells,  Chichester,   Winchester,  Westm inster  Abbey, 

Rocheeter,  York,  Lincoln. 
(3600—4064.) 


Salisbury. 

(A  Cataloffue  of  the  Book*  and  ManuseripU  in  (he  Ubrary  of  Salübury 

Cathedral.  Salisbury  1882.) 

Die  drei  ersten  Bogen  dieses  nicht  im  Bnchhandel  be- 
findlichen Kataloges  enthalten  eine  vortreffliche  von  E.  M.  Thomp- 
son verfasste  Beschreibung  der  Handschriften^  unter  denen  viele 
durch  ihr  hohes  Alter  hervorragen.  Gleichwohl  bedarf  dieselbe, 
um  fkir  patristische  Zwecke  allen  Ansprüchen  zu  genügen,  der 
Ergänzung  durch  genauere  Angaben  der  Initien,  da  die  in  den 
Handschriften  häufig  wechselnden  Titel  allein  keine  sichere 
Identification  der  einzelnen  Stücke  gestatten.  Bei  meinen  Be- 
strebungen in  dieser  Richtung  bin  ich  auf  das  Wirksamste  ge- 
fördert worden  durch  zahlreiche  Auskünfte,  die  mir  durch  gütige 
Vermittlung  des  Dcans,  Very  Reverend  George  David  Boyle, 
der  Bibliothekar  Reverend  S.  M.  Lakin  zu  wiederholten  Malen 
mit  unermüdlicher  Bereitwilligkeit  gegeben  hat,  wofllr  ich  beiden 
Herren  zu  grösstem  Danke  verpflichtet  bin.  Aus  dem  so  berei- 
cherten Verzeichniss  die  nichtpatristischen  Stücke  auszuscheiden 
konnte  ich  mich  nicht  entschliessen,  da  der  Katalog  nur  in  we- 
nigen continentalen  Bibliotheken  vorhanden  sein  wird  und  das  in 
den  Catalogi  Angliae  et  Hibemiae  H,  23  gedruckte  alphabetische 
Inhaltsverzeichniss  ganz  unbrauchbar  ist.  Ich  theile  also  das 
volktändige  Verzeichniss   mit,   welches   in   der  Hauptsache  auf 

SitmngBber.  d.  pbil.-hist.  Cl.  CXXXT.  Bd.  10.  Abb.  1 


2  X.  Abhandlung:    H.  Scbenkl.  (3600 3605) 

einer  Uebersetzang  des  Thompson'schen  Eataloges  beruht.  Für 
die  Mittheilang  eines  Exemplares  habe  ich  Herrn  Thompson 
noch  besonders  zu  danken. 

3600 

1.  0-28  X  0-20,  w.,  foll  63,  8,  XIIL  Benedictionale;  ent- 
hält  Benedictionen  zum  Gebrauche  für  das  ganze  Jahr;  nebst 
den  folgenden  für  besondere  Gelegenheiten:  Pro  rege;  in  ordi- 
nationevcpiscopi;  com  episcopus  natale  snam  celebrat;  super 
ancillas;  in  tempore  belli;  pro  iter  agentibus;  pro  uno  defnncto; 
pro  defuncta  femina;  pro  plurimis  defunctis;  pro  omnibns  de- 
fnnctis;  lintheaminom  (eine  Benediction  für  denselben  Zweck  ist 
von  einer  zweiten  Hand  am  Ende  hinzugefügt) '^  ad  vestimenta 
sacerdotalia  levitica;  ad  stolam  et  manipolom;  corporalium. 

3601 

2.  &38  X  0-26,  m.,  153  foll,  s,  XU' in.  Thomae  Aqui- 
natis  summa  tbeologicae  prima  pars;  mit  tabulae  am  Schlüsse 
(Legat  des  Kanzlers  Henry  de  la  Wyle). 

3602 

3.  0-36  X  0-22,  m.,  67  foll,  2  Col,  s.  XIIL  Expositio  Ma- 
gistri  Hngonis  Canonici  S.  Victoris  super  lerarchiam  theo- 
logi  Dionisii  Ariopagitae  (175,  923). 

3603 

4.  0-3  X  0  21,  m.,  127  foll,  s.  XIL  1.  S.  Hilarius 
Pictaviensis  de  Trinitate.  Anfang  fehlt;  die  Handschrift  be- 
ginnt im  2.  Buche  mit  den  Worten  ^sensus  incertus  est.  ergo 
non  praeceptis  &c/  (10,  64  A).  3.  (fol  111^),  Eiusdem  Über 
de  synodis  seu  de  fide  Orientalium  (10,  471);  bricJit  mit  den 
Worten:  ^uidi  cames  camibus  similes  sed  post  michi'  (10,  542  A) 
ab.  Die  oberen  Ränder  der  Handschrift  durch  Feuchtigkeit 
stark  beschädigt, 

3604 
6,  0-3  X  0%  m,,  118  foll,  s.  XIL  S.  Eusebii  Hieronymi 
commentarius  in  epistolis  b.  Pauli,  numero  quattuordecim;  beg,: 
Quaerimufi  quare  Paulus  scribatur  cum  Saulus  antea  sit  vocatus^ 
<fec.*    (Pelagii  Comm.;  30,  645), 

3605 
6.  0-29  X  Ö-2i,  m,,  71  foll,  s,  XIL   Liber  confesaionum  S. 
Augustini  episcopi  (32,  659),    Durch  Feuchtigkeit  beschädigt. 


(3606 — 3608)  Bibliotheea  patium  Utinonini  Brita&nica.  VI.  3 

3606 

7.  0-29  X  0-2,  m.,  39  f oll,  8.  XIL  S.  Isidori  Hispalensis 
Über  (librif)  Sententianim,  sive  de  summo  bono;  vorher  die 
Capitula  (83j  637).  Unvollständig;  schliesst  mit  ^et  licet  viia 
ista  brevis  sit  boc  tempore  spatium  tarnen^,  im  Capitel  de  bre- 
vitate  huius  vitae  (736  C).  Der  obere  Rand  des  Blattes  mit  den 
Capitula  ist  weggerissen. 

3607 

8.  0-28  X  0%  m.,  215  f oll.,  s.  XV.  1.  Filia  matris.  Ein 
Commentar  zu  Lectionen  aus  dem  Evangelium;  heg,:  Non  sine 
magni  causa  cansa  misterii  &c.^  2.  (fol,  103),  Compendium 
theologicnm;  in  alphabetischer  Anordnung,  3.  (fol.  166),  De 
sacramento  altaris  et  expositione  missae;  beg.:  ^Primo  et  princi- 
paBter  hoc  scriptum  de  cordis  mei  armariolo  <&c/  4.  (fol.  190). 
Johannis  Lemovicensis  morale  somniomPharaonis;  20  Brief e 
von  Pharao  und  Joseph  de  regia  disciplina.  Nach  dem  ein- 
leitenden Briefe  dem  Konige  Theobald  I,  von  Neapel  (1234  bis 
1253)  gewidmet.  Gedruckt  bei  Fabricius^  Codex  Pseud,  Vet. 
Test,Iy441.  Subscription:  ^Explicit^  expliceat;  ludere  scriptor  eat/ 

3608 

9.  0-27  X  0-14,  m.,  81  foll,  s.  XII.  1.  Cecilii  Cipriani 
de  dominica  oratione  (Ep.  VII;  1,  267  ed.  Hartel).  3.  (fol.  8). 
Cecilii  Cipriani  de  patientia  (Fjp.  XII;  1,  397).  3.  (fol.  13). 
Eiusdem  de  opere  et  elemosiuis  (Ep.  XI;  1, 373).  4.  (fol.  19). 
Gregorii  episcopi  Nazianzeni  de  Hieremiae  prophetae  dictis 
presente  imperatore  (der  sechste  der  acht  von  Rufinus  übersetzten 
Sermanes;  vgl.  21,  15).  5.  (fol.  22^).  Epistola  Cecilii  Cjpriani 
de  mortalitate  (Ep.  VIII;  i,  297).  6.  (fol.  29).  Eiusdem  de 
ecclesiaö  unitate  (Ep.  V;  1,  209).  ?•  (fol.  37).  Incipit  exortatio 
S.  Caesarii;  beg.:  ^Vereor  venerabiles  in  Christo  filii  ne  dum 
vobis  <fec/  (67, 1154;  vgl.  1128).  8.  (fol.  41^).  (La)mentum 
penitentie  duplici  alfabeto  (edit)um  (a.  S.  Isidoro);  beg.:  /Audi) 
Christe  tristum  fletum  <fcc.'  (83,  1256).  9.  (fol.  44^).  Item 
versus  b.  Isidori;  beg.:  ,.  .  .  .  de  morte  sunt  redempti  et  per 
crucem  liberati  <fec/  10.  (fol.  44^).  Anfang  fehlt;  der  Tractat 
schliesst:  ,ut  adsumpta  uera  libertate  ueraciter  uerus  homo  ap- 
pareat  mundo/  11.  (fol.  47).  De  sepul(chro);  beg.:  ,Non  imme- 
rito  mouet  eos  qui  simplicia  tantum  mon.  &c.^  13.  (fol.  47^). 
De  diversis  locis;  beg.:  ,(Beil)eem  ciuitas  Dauid  in  dorsum  sita 


4  X.  Abbandlang:    H.   Schenkl.  (3608) 

est  &c}  13.  (fol,  48^).  De  tempore  nativitatis  Christi  et  eins 
miracnlis;  heg,:  /Natia)ita8  Christi  secnndam  carnem  quomodo 
et  qno  tempore  natas  sit  &cJ  14.  (foL  49).  De  colnmba 
qaae  supra  Christum  descendit;  beg.:  ,In  hac  namqae  colomba 
haec  interroganda  snnt.  Si  p  .  .  .  non  filium  habuisse  credenda 
est  &&.  15.  (fol.  49^).  Expositio  fidei  catholicae  Hieronymi; 
6«jf.:,(Credim)us  in  Deum  patrem  omnipotentem  <fec/  (30,  176 f). 

16.  (fol.  61).  Explanatio  sex  diemm  in  quibns  creavit  Dens 
celnm  et  terram  e  dictis  A(mbro8ii)  et  An(gastini);  beg.:  ,In  prin- 
cipio  creanit  Dens  caelum  et  terram.  istud  capitnlnm  omninm 
libromm  (&c.^  (Beda  de  sex  dierum  creatione;  93,  207;  vgl.  242). 

17.  (fol.  58).  De  inspiratione  hominis;  beg:  ^Formauit  igitar 
Dominus   deus   hominem   de  limo  terrae  iStc.^  (93,225  Ci). 

18.  (fol.  59).  De  genealogia  Job;  beg.:  /Job)  filius  sare  de  bosra 
ida  meorum  quartus  iStc.^  19.  (fol.  59^).  De  Stella  quae  appa- 
ruit  supra  Dominum;  beg.:  /Quaeren)dum  est  si  Stella  quae  appa* 

mit  <frc.'       19 ■.    (ib.)  De  Lazaro  et  divite;  beg.:  , Lazari 

et  diuitis  quante  questionis  incur modo  in  tormentis  sit 

diues  ante  iudicium  &c.*  20.  (fol.  60).  De  baptismo;  beg.: 
;Baptismi  genera  quod  (!)  sunt  in  ueteri  et  nouo  test.  &c.* 
31.  (fol.  60).  De  illo  latrone  Augustinus^  beg.:  ,Quidem  quod 
in  Luea  latroni  salvator  dicit:  hodie  quod  utique  de  (die?^  illo 
seeundum  hominem  (vgl.  Ep.  287;  33,  833)  <fec/  32.  (fol.  60^) 
Epistola  (App.  42)  8.  Eusebii  Hieronymi  de  vita  clericorum;  beg.: 
^Deprecatus  es,  ut  tibi  breviter  exponerem  <fec/  (30,  288). 
22*.  (fol.  62).  Sententia  Isidori  super  Levi(ticum);  beg.:  ,Inter 
haec  etiam  iubetur  ipsis  sacerdotibus  ut  c&c/  22^.  (fol.  62^).  (De) 
circumcisione;  bag.:  ,(Postquam)  consummati  sunt  dies  octo  ait 
Evangelium  &c.*  23.  (fol.  63).  Sermo  S.  Cesari  super  salmi  (f) 
Vouete  et  reddite;  beg.:  ,Qui8  (que)  quod  potest  uoueat  et  red- 
dat.  uidete  ne  uou.  &c.'  (Augustinus  in  Psalm.  LXXV;  36,  967). 
24.  (fol.  64^).  Item  sermo  S.  Cesarii  admo  ....  legendus  in 
dicbus  Quadragesimac;  beg.:  ,(Admo)net  me  fratrcs  dilectisaimi 
amor  conuersationis  uestrae  iStc.^  25.  (fol.  65^).  Admonitio 
S.  Augustini  de  penitentia;  beg.:  ,(Adm)oneo  vos  fratres  in  con- 
spectu  Dci  &c.'  (Caesar ii  hom.  19;  67, 1082  f).  26.  (fol.  66^). 
De  epistola  b.  Qrc^orii  dicta  ad  Secundino  Dei  servo  de  lapsu; 
beg.:  ,.  .  .  .  am  tna  sanctitas  inde  nobis  requisiuit  &cJ  (IX,  52; 
77,  987),      27.  (fol.  67).  De  bonis  operibus;  beg.:  ,Dum  de  bonts 


(3608)  BibUotheea  patniin  Utinoram  Britonnica.  VI.  5 

operibus  freqnentins  ammonemns  <&c/  (Augustini  sermo;  Mai 
Bibl  N.  P.  P.  /,  124),  28.  (fol  68^).  De  qualitate  animae; 
heg.:  ,.  .  .  .  itaqne  imago  id  est  interior  homo.  tria  quaedam 
in  sc  habere   <fec/         29,  (fol.  68^),  S.  Cypriani  dicta;    heg,: 

y fratres  in  mundo  agitur,  quam  pugna  aduersus  c&c/ 

80.  (fol,  68^).  Omelia  in  natale  sanctorum;  heg,:  , soUemp- 

nitates  sanctorum  celebremus.  fratres  karissimi^  cogi(tare)  dc- 
bemus  sub  ipso  rege  cfec*  31.  (fol,  70),  Item  alia  in  natale 
omnium  sanctorum  martjrum  et  confessorum;  heg,:  ^Hodie  di- 
lectissimi  omnium  sanctorum  sub  una  sollempnitate  &c,*  (Äugur 
stini  sermo  209;  39,  2115;  oder  Beda  Hom,  70;  94,  450), 
32.  (fol,  72).  Dicta  b.  Effrem  diaconi  de  die  judicii;  heg,: 
yVenite  benedicti  atque  dilectissimi  fratres  exortationem  meam 
suscipite  <&c/  (de  judicio  et  compunctione ; '  vgl,  ed,  Rom,  1732^ 
p.  LXXXI  Nr,  4).      32».  (fol,  72^),  Sermo  Sancti  Isidori  de 

his  qui  (ad)  delictum  post  lacrimas  redeunt;  heg,: , isor  est 

non  penitens  qui  adhuc  agit  quod  penitet  <fec.'  32^.  (ih,).  De 
his  qui  hebrietatem  diligunt;  heg,:  /Inter)  caetera  carissimi  quae 
uobis  precepimus  hoc  peculiariter  <£c.'  33.  (fol,  73),  Sermo 
.  .  .  Moysi;  heg,:  ,Timor  Domini  effugiat  omnem  maliciam  <fec/ 
34.  (fol,  73^).  Sermo  de  misericordia;  heg,:  ^Misericordia  fratres 
peccatorum  remedia  <frc/  35.  (fol.  74),  Sermo  S.  Augustini 
de  prehcnsa  in  adultcrio;  heg,:  ^Timendus  est  Dei  filius  et 
amandus  (fec/  (Fulgentii  sermo  9;  65,  868).  36.  (fol,  75). 
Sententia  apostoli;  heg,:  ^Omne  peccatum  quodcunque  fecerit 
homo  iSkc.  Sanctus  apostolus  luxuriam  disputat  &c,^ 
37.  (fol,  75),  Admonitio  leronimi  de  esu  corporali;  heg,:  ,Pri- 
mum  igitur  si  tamen  stomachi  firmitas  patitur  (fec/  38.  (fol.  75), 
De  came  superbiae  sermo;  heg,:  ^Ad  te  manum  meam  extendo 
&c.'      39.  (fol,  76^),  CoUatio  b.  Pathnucii  (!)  abbatis  de  peni- 

tencia;    heg.:    , illam    namque   generalem    baptismi 

gratiam   <fec/   (Cassiani   Coli,  XX,  8).        40.    (fol,  77^),    De 

monachis;   heg,:  , quisque  munere  locum  uirtutis  cul- 

minis  cautus  debet  iStc.^  41.  (fol,  78).  De  quatuor  temporibus 
anni;  heg.:  ^Annus  uertens  tempora  /;'  /  a  vid  feB  usque  ad  vid 
mal  tempus  <fec.*  42.  (fol,  78).  ,Oportet  enim  nos  timere 
uerbum  Domini  quod  locutus  fuerit  in  dicm  judicii  <frc.* 
43.  (fol.  79),  Expositio  de  orationo  dominica;  heg,:  ,Pater  noster 
&c,    Supplicatio   lidelium  ad  Deum  patrem  omnipotentem  &c,^ 


6  X.  Abhudlung:    H.  Scbenkl.  (3609 — 8612) 

44.  (fol,  79^).  Expositio  simboli;  heg,:  X8iinbo)lam  greca  lingua 
dicitor  quod  latine  ioterpretatur  conlatio  siue  <fec/  45.  (fol.SO^). 
Scrmo  de  caritate;  beg.:  ^Caritas  graece,  latine  autem  dilectio 
dicitor  dkc/ 

3609 

10.  0-27  X  0-2,  m.,  113  fall,  8.  XII  in.  Collatio  Abbatis 
Nesterotis  (Cassiani  Collationes;  49,477),  Zicei  vorgebundene 
Blätter  enthalten  Fragmente  eines  grammatischen  Tractates,  Nach 
Herrn  Lakin's  Mittheilungen  scheinen  die  beiden  Blätter  verschie- 
denen Werken  anzugehören.  Das  erste  scheint  atts  einem  Tractate 
de  castitate  zu  stammen:  ,.  .  niunt  nt  concordiam  cum  uiro  habe 

.  .  ut  fidem  conjugii  seraet  at  pudica  |  .  .  st.  Nam  conjugii  fidel, 
scde  castitatis  |  locum  optinet.  Nam  cupido  filios  aeneris  |  i(be)x 
id  inccntor  et  provocator  siue  instigator  licet  auolet  id  preterea 
iunonem  |  . . .  rtutes  enim  . . .  tus  attemptantnr.'  Das  zweite  mit 
dem  ersten  zusammengeklebte  Blatt  stammt  offenbar  aus  einem 
Glossar:  ^Ymnas  est  canticum  laudantinm  quod  de  greco  in 
latinam  laus  interpretatar  (Isidori  Etym,  VII,  19,  17).  In  eccle- 
sia  clarissimus  doctor  episcopus  in  huiusmodi  camiine  claroisse 
cognoscitnr  atqde  inde  ymni  ex  eins  nomine  ambrosiani  aocantor' 
(Isid.  de  off.  L  6,  2).  Die  nächsten  Artikel  sind  ynion^  yno, 
ynomel,  ynammi  (f). 

3610 

11.  0-26  X  0^18,  m.,  103  fall,  s.  XIL  S.  Clementis  Re- 
cognitionum  libri  dccem;  interprete  Rafino  Aquilejensi  (vgl. 
21,  43;  Hamack  S.  222 ff).  Der  Schlussfahlt;  die  Handschrift 
bricht  im  68.  Cap.  des  10.  Buches  ab.  Legat  des  Kanzlers  Ralph 
ofYork  (1288—1309). 

3611 

12.  0-25  X  0-16,  m.,  60  fall.,  s.  XIL  1.  ,Hunc  modicum 
libnim  Smaragdus  de  dinersis  nirtutibus  collegit  et  ei  nomen 
diadema  monachornm  imposait  qnia  sicut  gemmis  ita  et  hie 
Über  fiilget  nirtutibus  &c.'  (102,  593).  3.  (fol.  36).  Sermo 
Eutropii   Abbatis  (de  districtione  monachorum;  80,  15). 

3.  (faL  58).  ^Desistentibus  nobis  in  unum  consilium  dtc.^  (S.  Be- 
nedicti  Cod.  Regularum;  103,  435).  Der  i^chluss  fahlt. 

3612 
18.  0-21  X  0-14,  m.,  198  fall,  s.  XIV in.,  s.  XV.  Sermones 
für  Sonn-  und  Festtage;   theilweise  (fol  19—54,  75—103)  um 


(3613)  Bibliothaca  pftkram  Ukinonim  Britannica.  VI.  7 

1300  geschrieben;  der  Rest  von  einer  Hand  des  15.  Jahrhutiderts 
ergänzt.  Ausserdem  sind  in  verschiedenen  Theilen  der  Hand- 
schrift folgende  Stücke  hinzugefügt.  1.  (fol.  1).  Inhaltsver- 
zeichniss.  2.  (fol.  2).  Atiszüge  aus  de  die  dominica  obsemanda 
und  de  laude  psalmorom  secundam  beatnm  Jeronimnm. 
3«  (fol.  7).  Index  zu  den  Sermones,  4.  (fol.  14^).  De  oratione 
et  de  Pateruoster.  5.  (fol.  72^).  Augastinas  de  laude  et  uti- 
litate  psalmorum  (131,  142).  6.  (fol.  103^)  Secreta  meditacio 
b.  Jieronimi;  heg.:  ^Pensandum  quippe  est  cum  iam  pecca- 
trix  anima  uinculo  carnis  ineipit  absolui  quanto  (f)  amaro 
terrore  concutitur  quantis  inordinatis  consciencie  stimilis  (!)  lace- 
ratur  &c.'  (vgl.  Cod.  Bodl.  61  =  448).  7.  (fol.  104).  Speculum 
peccatoris  secundum  b.  Bemardum;  heg.:  ^QuoDiam  karissimo  in 
huius  uia  uite  iugientes  sumus  (&c.^  (Augustinus;  40,  983). 

8.  (fol.  156^)    ,Quomodo   regnum   dei   intra   nos  est  <&c/ 

9.  (fol.  156).  Epistola  S.  Augustini  ad  nepotem  suum  infirmum; 
heg.:  ^Visitationis  gratia  nepoti  meo  karissimo  morienti  extremum 
ualedicturus  hesterna  die  processi  (&c/  (de  visita;tione  infirmo- 
rum;  40,1147).  10.  (fol.  163).  Meditacio  b.  Anselmi  ad  ex- 
citandum  timorem;  heg,:  ^Terret  me  uita  mea  quia  diligenter 
discussa  apparet  mihi  cfec*  (Med.  H;  168,  722).  IL  (fol.  166). 
Tractatus  de  deploracione  virginitatis  amissae;  heg.:  y(A)nima 
mea  .  anima  erumpnosa  .  anima  inquam  misera  &c.^  (Med.  III; 
158,  726).       13.  (fol.  167).  De  sacerdotibus  bonis  et  malis. 

13.  (fol.  168).  De  terminacione  bona,  de  orando  ad  sanctos. 

14.  (fol.  197^).  De  ingratitudine  hominis.  —  Fol.  197  der  Name 
des  Schreihers,  von  dem  die  meisten  der  ohigen  Ergänzungen 
herrühren,  ,Trenerth^  Die  ührigen  si-ammen  von  Thomas  Cyr- 
ceter  oder  Cyrcetur  ,Canon  Residentiary^  (gest.  1452),  der  das 
Buch  der  Bibliothek  schenkte. 

3613 
14.  0-42  X  031,  m.,  132  f oll.,  2  Col.,  s.  XII  in.  tlO  Ho- 
milien  für  verschiedene  Tage.  Der  Anfang  fehlt;  die  erste  voll- 
ständige Homilie  ist  1.  Sermo  b.  Maximi  episcopi  de  aduentu 
Domini;  heg.:  Jgitur  quoniam  non  post  tempus  spiritalibus 
epulis  reficere  nos  debemus  dtc.^  (Hom.  2;  67,  226  adn.  i). 
2.  B.  Gregorii  papae  (in  Evang.  I,  6);  heg.:  ,Quaerendum 
nobis  est  fratres  karissimi;  lohannes  propheta  et  plus  quam 
propheta  <fec.*    (76,  1096).        3.   B.   lohannis    episcopi;   heg.: 


8  X.  Abhaodliin«:    H.  Schenkl.  (3614 — 3616) 

,Pato  res  ipsa  exigit  ut  queramus.  Freqaenter  quidem  lesos 
nenit  <fec/  4.  B.  Gregorii  papae  (in  Ev,  I,  1);  heg.:  ,Do- 
minus  ac  redemptor  noster  paratos  nos  innenire  desiderans  <£c/ 
(76,  1077).  6.  B.  Gregor ii  papae  (in  Ev.  /,  7);  heg.:  ,Ex 
huius  nobis  lectionis  uerbis,  fratres  karissimi,  lohannis  hami- 
Utas  commendatur  <fcc/  (76 j  1099).  6.  Die  letzte  Homilie: 
CIX.  Item  cuius  sapra,  aliro  Beati  Leonis  papae;  heg,:  ySemper 
quidem  dilectissimi  fidelium  meDtes  in  dioinonim  operam  decet 
admirationem  (fec/  (S.  67;  64,  367). 

3614 
16.  0-41  X  0-27,  m.,  63  f oll,  2  Col,  s.  XIV  in.  Quodlibeta 
Xllly  XIV,  XV  magistri  Henrici  de  Gandavo  Archidiaconi; 
heg.:  ^Quodlibet  nostnim  XIII  continebat  quaestionestXVII  ifkc.^ 
Bricht  ah  mit:  ,ab  intellectu  intellectos  a  uoluntaie  uol — ' 
(Paris  1518;  vgl.  Fahr.  III,  214). 

3615 

16.  0-41  X  0-24,  m.,  300  foll,  2  Col,  e.  XIV.  1.  Appa- 
ratU8  Innocentii  Papae  IV  in  quinque  libros  decretalium  (in 
Italien  geschriehen;  die  Initialefi  vielleicht  in  England  eingefügt). 
2.  (f.  248).  Bernardi  (de  Montemirato)  Compostellani  appa- 
rat  US  Epitome;  heg.:  ^Hactenus  ut  ioquar  cum  Seneca  iSkcJ^ 

3616 

17.  0-39  X  027,  m.,  226  foll,  2  Col,  s.  XIL  Briefe  und 
kleinere  Werke  des  Hieronymus;  in  119  divisiones  eingetheilt. 
Der  Anfang  fehlt.  Div.  1  enthielt  die  Epistola  Damasi  (36; 
22,461).  Div.  2  heg.:  .Postquam  epistolam  tue  sanctita(ti)s  accepi 
confestim  &c.^  (ad  Damasum;  ep,  36;  22,  462).  Es  folgt  Prac- 
fatio  I.  ad  eiusdem  Papam  Damasum  de  tractatu  Origenis  in 
epitbalamicis  carminibus.  Div.  3  heg.:  ^Tractatus  Origenis  in 
cantica  canticorum  a  Beato  I.  translatus.  Quomodo  didicimus  per 
Moysen  esse  quaedam  &c.^  (23,  1117).  Div.  4  heg.:  ^Epistola  I. 
ad  Tranquilinum  quomodo  Originem  legere  debeat.  Maiora 
Spiritus  uincula  esse  quam  corporum  i&cJ  (Ep.  62;  22,  606). 
Div.  5  heg.:  ^Epistola  Damasi  ad  I.  Dilectissimo  dbc,  Commen- 
tari  cum  legerem  greco  latinoque  sermone  in  euangeliorum  &c.* 
(Ep.  19;  22,  376).  Die  letzten  fünf  Divisiones  sind:  6.  ,Ad  Mar- 
cellam  de  exitu  lee  beatus  I.  Cum  hora  ferme  tercia  hodieme 
diei  septuagcsimum  secundum  psalmum  &c.'  (Ep.  23;  22,  426). 
7.  yEpistola  I  ad  Marcellam  de  uita  Aselle.   Nemo  reprehendat 


^3617 — 3621)  BibUothaoa  pfttrom  Utinonim  Britaimica.  VI.  9 

quod  in  epistolis  aliquos  aut  laudamus  aut  carpimus  &c,^  (Ep,  24; 
22 j  427),  8.  ;I.  ad  Innocentium  de  septies  percossa.  Sepe  a  me 
Innocenti  karissime  postolasti,  ut  de  eios  rei  miracolo  de* 
(Ep,  1;  22,  325).  9.  ^Item  I.  ad  Principiam  uirginem  de  uita 
sancte  MarceUe.  Sepe  et  maltnm  flagitas  Christi  uirgo  &c,* 
(Ep.  127;  22,  1087).  10.  ,1.  ad  Pammachium  de  morte  Panline. 
Sanato  anlnere  et  in  cicatrice  superdacte  catis  si  medicina 
colorem  &c,'  (Ep.  66;  22,  639), 

Die  Hatidschrifty  welche  durch  Feuchtigkeit  stark  gelitten 
hcU,  zeigt  schön  illuminirte  Initialen.  Am  Anfange  findet  sich 
der  Name  Brygon,  als  eines  Eigenthümers  im  15.  Jahrhundert. 

3617 

18.  0-38  X  0-24,  m.,  232  f oll.,  2  CoL,  s.  XIV in.  Thomae 
Aqninatis  summa  theologiae:  Seconda  Secundae;  nebst  Inhalts- 
verzeichniss. 

3618 

19  und  20.  0-36  X  0'24;  208  und  289  f oll,  s.  XIIL  Evan- 
gelia  quattuor;  mit  Commentar  und  Glosse  in  2  Bänden.  Vol.  I 
Matthaeus  und  Marcus  (der  letztere  lückenhaft,  heg.  mit  X,  48), 
Vol.  II  Luca^  und  Johannes.  Die  Initialen  ausgeschnitten.  Svh- 
scription:  Finito  libro  sit  laus  et  gloria  Christo  |  Explicit^  ex- 
pliceat;  ludere  scriptor  eat  |  Hie  über  est  scriptus;  qui  scripsit 
sit  benedictus.  Amen^    Legat  des  Kanzlers  H.  de  la  Wyle. 

3619 

21.  0-35  X  0-24,  m.,  231  foll,  2  CoL,  s,  XIU.  110  Ser- 
mones  für  das  ganze  Jahr  und  besondere  Gelegenheiten;  beg.: 
yAd  sugillandum  uitia  commendandumque  uirtutes  pleraque 
sacrae  scripturae  capitula  <fec/  Auf  fol.  230^  in  BUistift  die 
Notiz:  ,Precium  XL  sol/ 

3620 

22.  0-37  X  0-26,  m.,  273  f oll,,  2  Col,,  s,  XIL  S.  Augu- 
stini  enarrationes  in  Psalmos  CI — CL  (37;  vgl,  Nr,  57  und 
58),     Schön  illuminirte  Initialen, 

3621 

23.  0-34  X  024,  m.,  146  foll,  2  Col,  s.  XII— XIIL  Trac- 
tatus  Bemardi  Abbatis  de  Claravalle  super  Cantica  Canticorum 
(in  86  Sermones'y  183,  785). 


10  X.  Abhandlang:    H.  Schenkl.  (3622 3628) 

3622 
24,  0-34  X  0-22,  m.,  82  f  oll,  s,  XII     S.  Eusebii  Hiero- 
nymi  ,Explanatio  in  Hieremia  propheta^  (in  6  Büchern;  24,  679). 

3623 
26.  0-31  X  0-22,  m.,  203  f oll,  8.  XII  in.   S.  Eusebii  Hie- 
ronymi    commentariorom    in    Isaiam    prophetam    libri  XVIIl 
(24,  17),     Am    Schlüsse    ein   Gebet    an   die   Jungfrau    Maria 
(s,  XIII  in.). 

3624 

26.  0-48  X  0-30,  m.,  ISOfoll,  2  Col,  in  Italien  geschrieben, 
s.  XIII  ex.  Gratiani  Concordantia  diseordantium  canonum. 
Sehr  lückenhaft.  Die  Initialen  sind  ausgeschnitten,  und  nur 
Theile  des  Werkes,  das  am  Anfang  und  am  Ende  verstümmelt 
ist,  sind  übrig: 

Causa  I.  foll  1-^0     Causa      XXVI.  /.  120 

„  IX.  f.  82  „         XXYU.f.l23 

„  X.f83^  „       XXYlILf  129 

„  XI.f86^  „        XXXII. /.i3i 

„  Xn.  /.  96^  „       XXXIII.  /.  133 

„         Xm.  /.  106  „  „  Poenitent.  /.  137 

„  XIV.  /.  109  De  consecratione.  /.  161. 

„       XXm.  /.  110 

3625 

27.  6^-46*  X  0-30,  m.,  67  foll,  2  Col,  s.  XIIL  Verschiedetie 
Bücher  des  alten  Testamentes. 

3626 

28.  0-44  X  0-27,  m.,  330  foll,  s.  XIV  in.  Concordantiac 
Bibliae.  Am  Anfang  und  nach  den  BUittem  27,  75  und  155 
fehlt  je  ein  Blatt.  Die  in  Gold  und  Farben  ausgeführten  Ini- 
tialen zum  grössten  Theile  ausgeschnitten. 

3627 

29.  0-45  X  0-29,  m.,  78  foll,  2  Col,  s.  XIIL  Psalterium 
mit  Commentar  aus  Augustinus,  Cassiodorus  und  Remigius 
Autissiodorensis. 

3628 

30.  0^42  X  0-28,  m.,  237  foll,  2  Col,  s.  XIV in.,  in  Italien 
geschrieben.  Rosarium  domini  Guidonis  (de  Baysio)  archidyaconi 
BoDoniensis  (in  Decretum).  Sehr  lückenhaft.  Knihält  die  fol- 
genden causae;  von  denen  die  meisten  unvollständig  sind :  I — III, 


(3629 — 3633)  BibUothees  pAtram  lalmonim  Britumica.  ?I.  11 

VI,  VII,  XI,   XII,   XV— XVII,  XIX— XXII,  Foen.,   XXXIV, 
XXXy,  XXXVI,  de  conaecratione, 

3629 
31.  O40  X  0-26,  m.,  152  f oll,  8.  XIV.  L  Apparatus 
Pauli  de  Liazariis  in  constitutiones  Clementinas.  2.  (fol,  51), 
Apparatus  Oesselini  de  Cassanhis  (aive  Zemelini  Cassani)  in 
easdem.  3.  (fol,  84),  ConstitutioneB  Clementinae^  cum  appa- 
ratu  Ouillelmi  de  Montell  (Monte  Lauduno),  4.  (fol,  105) 
Apparatus  domini  loannis  Andreae  super  Clementinas. 
5.  (fol,  141).  Extravagantes  lohannis  XXII.;  cum  commentariis. 
Der  Schlues  fehlt.  Die  Handschrift  ist  durch  Feuchtigkeit  theil- 
weise  beschädigt, 

3630 

82,  0-37  X  0-28,  m,,  284  folL,  in  Frankreich  geschrieben, 
etwa  1400.  Die  Evangelien  des  Lucas  und  Johannes;  mit  Com- 
mentar.  In  beiden  das  erste  Blatt  ausgeschnitten.  Die  oberen 
Ränder  durch  Feuchtigkeit  beschädigt.  Geschenk  des  Cananicus 
Richard  Andrew  (Archidiaconvs  1441). 

3631 

83,  0-33  X  0-26,  m.,  497  foll,  2Col,,  s,  XIL  S.  Gregorii 
Magni  libri  Moralium  in  Job  XXXV  (75,  509).  Die  ersten 
66  Blätter  von  einer  Hand  s.  XII  ex.  ergänzt, 

3632 

84,  0-33  X  0-23,  m.,  82  foll,  2  Coli,  s,  XIV  in.  Veritas 
theologiae,  in  sieben  Büchern  (gewöhnlich  dem  AegiditLs  Ro- 
manus  zugeschrieben)  ;  beg, :  ^Veritatis  theologicae  sublimitas  &c,^ 
8chl:  yBeatus  seeundum  merita  recipiet  sine  fine.^ 

3633 
86.  031  X  0-22,  m.,  135  foll,  2  Col,  s.  XII  in.  1.  (fol  3). 
Augustini  Speculum;  beg.:  ^Quis  ignorat  scripturis  sanctis  id 
est  legitimis  <fec.'  (34,  887).  3.  (fol  51).  Eiusdem  contra  Pe- 
lagianos  et  Caelestianos  hereticos  Ypomnosticon  über  (45, 
1611).  3.  (fol  67),  Eiusdem  Sermo  de  cataclismo  (40,693), 
4.  (fol  69^),  Eiusdem  sermo  de  cantico  novo  (40,  677). 
5*  (fol  72^),  Eiusdem  contra  Felioianum  Arrianum  altercatio 
(42,1157),  6.  (fol,  79).  De  simbolo;  beg.:  ,Accipite  regulam 
fidei  quod  simbolum  dicitur  &c,'  (40,  627),  7.  (fol  99).  Re- 
tractatio  in  libro  de  agone  Christiano  und  De  agone  Christiano 
(40,  289).      8.  (fol.  106).  25  Sermanes,  voran  geht  ein  Inhalts- 


12  X.  Abhaodlung:    H.  Schenkl.  (3634 — 3637) 

verzeichniss.  Der  erste  sei'mo  beg,:  ,Sermo  S.  Angustini  ad 
penitentcs.  Penitcntes^  penitentes^  penitentes  &c.'  (s.  393;  39, 
1713).  Der  zweite  heg.:  ,Sermo  S.  Augustini  de  oratione  do- 
minica.  Simbolum  reddidistis  quo  breuiter  <fec/  (S.  58;  38,  393). 
Der  dritte:  ^Sermo  S.  Augustini  de  misterio  crucis.  Qui  enim 
cognouit  inquit  latiludinem  et  longitudinem  et  altitudinem  et 
profundum  &c.^  Ein  Sermo  föhrt  den  Titel :  Homelia  habita  ad 
Episcopos  in  fönte  Lateranensi  (App.  141;  39,  2020);  die 
letzten  sind:  Contra  illos  qui  uadunt  ad  spectacula  und  De 
peccato  Dauid. 

3634 

36.  0-29  X  019,  m.,  346  f oll,  s.  XV  in.  Ein  theologisches 
Compendium;  in  Capitel  nach  alphabetischer  Reihenfolge  ge- 
ordnet. Am  Schliutse  von  Cyrceter's  Hand:  ^Nomen  auctoris 
magister  Johannes  Wjmpol'.  Voran  geht  ein  Index.  Das  Werk 
beginnt:  ^Jesu  Christo  domino  nostro  pastorum  principe  populum 
pascente  (fec/  Auf  den  Vorsetzblättern  Fragmente  eines  GraduaU 
aus  dem  16.  Jahrhundert.    Geschenk  Cyrceter's. 

3635 

37.  0-28  X  0^20,  m.,  166  foll,  s.  XI— XII.  VenerabiUs 
Bedac  commentarius  in  Lucam  (92,  307).  Voran  gehen  die 
Briefe  Acca's  und  Beda's  (301).  Das  Werk  füllt  foll  6—164;  die 
übrigen  Blätter  enthalten  Fragmente  eines  Werkes,  dessen  erste 
Capitel  Quid  est  Dens  und  Cur  Dens  mundum  fecerit  über- 
schrieben sind.   Blatt  101 — 164  von  jüngerer  Hand  ergänzt. 

3636 

38.  &27  X  0-17,  m.,  81  foll,  s.  XI  in.  S.  Aldhelmi  de 
laude  virginitatis  Über  (89,  103);  mit  den  Capitula.  Das  erste 
Capitel  und  ein  Theil  des  zweiten  fehlen;  beg. :  ^Exerceri  qui 
laboriosi  certaminis  coronam  <&c.'  Mit  verschlungenen  Initialen 
in  Schwarz.  Es  ßnden  sich  gleichaltrige  lateinische  Interlinear- 
glossen,  nebst  einigen  englischen  (vgl  z.  B.fol  17).  Durch  Feuch- 
tigkeit beschädigt;  die  Blätter  sind  gegen  dcu  Ende  zu  ver- 
stümmelt. 

3637 

39.  0-26  X  0-18,  m.,  149  foll,  s.  XV.  1.  Ein  unvollstän- 
diger Traciat  (meditationes  JS.  Bemardifj  2.  (fol  11).  Spe- 
culum  sacerdotum;  beg.:  ^Sacerdotem  sacramenta  consecrantem 
<fec/       3.   (fol  20).  John  de  Waldeby's  (ungef.  1392)  Abhand- 


(3638 — 3641)  Bibliotheca  pAtnim  Ifttinonim  Britanniok  YI.  13 

lung  über  das  Paternoster,  Ave  Maria  und  Credo;  der  dritte 
Theil  ist  an  Thomas  (de  la  Mare),  Abt  von  S.  Älban  gerichtet, 
4.  (foL  129^).  Das  Evangelium  Nicodemi,  englisch;  heg.:  ,Whanne 
Pylatus  was  reuler  and  justyse  of  the  Jewerye  cfec'  Schi,:  ,al 
})at  was  ydo  of  Ihs  in  my  zeld  hall/  Die  Zählung  der  Blätter 
beginnt  mit  179.    Geschenk  Cyrceter's. 

3638 

40.  0-28  X  017,  m.,  389  f oll,  2  Col,  s.  XIV;  in  Italien 
geschrieben.  Legenda  Sanctonim  secundam  lacobum  nacione 
lanuensem  (de  Voragine);  mit  einem  vorausgeschickten  Kaien- 
darium.  Eine  Inhaltsangabe  von  einer  Hand  des  14.  Jahr- 
hunderts hinzugefügt;  durch  Feuchtigkeit  beschädigt;  die  oberen 
Ecken  der  Blätter  abgestossen.    Geschenk  Cyrceter's. 

3639 

41.  0-23  X  0-13,  m./ 100  f  oll,  s.  XII.  1.  Evangelium  Jo- 
hannis  mit  Commentar  und  Glossen.  Der  Randcommentar  be- 
ginnt am  äusseren  Rande  mit:  ^ascha  agemus,  dnm  a  uitiis 
cfrc/  (Glossa  Ordin.  114,  364);  am  inneren  mit:  ,8i  in  fignrali 
templo  qaod  est  &c.^  (ebenda,  365).  Capitula  von  einer  Hand 
s.  XIII  in.  Der  Anfang  fehlt;  beg.  mit  II,  12.  2.  (fol  80). 
Commentar  zu  Stellen  des  Evangeliums;  beg.:  ^Sic  deus  dilexit 
mundum.  eadem  de  fiUo  Dei  dkc.',  mit  Zusätzen  aus  dem 
13.  Jahrhundert.  ^GregoriaB  Canonicus  Sarisburiensis  dedit 
hunc  libram  Deo  et  beatae  Mariae  Sarisburiensi  pro  anima  ma- 
gistri  Adae  patris  soi  et  lohannis  snccentoris  fratris  sui  (Jo- 
hannes succentor  tvird  1277  erwähnt).  Qnicunque  bnnc  libram 
alienauerit  ael  titulum  deleuerit  anathema  sit'  (s.  XIII). 

3640 

41.  0-23  X  0-22,  m.,  56  f oll,  2  Col,  s.  XIII.  Fragmente 
der  Hisforia  Scholastica  des  Petrus  Comestor;  blos  die  obere 
Hälfte  der  Blätter  erhalten  (Genesis  —  3  Regum).  Geschenk 
Robert* s  de  Bellaf  (Bellafagof),  nach  einer  Notiz  des  13.  Jahr- 
hunderts. 

3641 

43 — 48.  6  Handschriften  aus  dem  13.  Jahrhundert,  ent- 
haltend ITieile  des  alten  Testamentes  (47  auch  des  neuen)  mit 
Commentar  und  Glossen. 


14  X.  AbbaDdlnng:    H.  Schenkl.  (3642 — 3647) 

3642 
49.  0-34  X  0-23,  m,,  378  fall,  s.  XIII  ex,    QuaUuar  Eoan- 
gelia  mit  Commentar  und  Glossen, 

3643 

60.  0-34  X  0-25,  m.,  131  folly  s.  XIIL  1.  Numeri,  mit 
Commentar  und  Glossen.  3.  (fol,  130;  andere  Schrift).  Com- 
mentar zu  den  Visionen  Ezechiels  und  S.  Johannes;  beg.:  ^Vidi 
et  aadiai  uocem  unius  aqnilae'. 

3644 

61.  0-35  X  0-24,  w.,  95  foll,  2  CoL,  s.  XII  ex,  Jeremias 
und  Lamentationes  (fol,  66)  mit  Commentar  und  Glossen,  Das 
erste  Blatt  fehlt, 

3645 

62.  0-34  X  0-24,  m,,  116  foll,  s,  XII  ex.  Die  Bücher 
Daniel  (mit  Susanna  und  Bei;  fol,  25^)  und  Ezechiel  (fol,  30) 
mit  Commentar  und  Glossen.    Das  erste  Blatt  fehlt. 

3646 

63.  0-36  X  0^23,  m.,  81  foll,  2  Col,  s,  XII  ex.  Die  zioölf 
kleinen  Propheten  mit  Commentar  und  Glossen.  Am  Anfange 
unvollständig.    Am  Schlüsse  ein  ^Catalogos  regom  Hebreorum^ 

3647 

64.  0-36  X  0-24,  m.,  183  foll,  s.  XIV  in.  1.  Concordantiae 
Bibliae.  2.  (fol  68).  Verschiedene  Bemerkungen:  yladicimn 
habeat  tres  comites  &c,*,  ^Cauenda  societas  superboram  de' 
3.  (fol  69).  Flores  Bernardi;  beg.:  yQuemcumque  superbam 
esse  nideris  &c.^  Schi:  ,Et  uerbum  incredibile  ne  credideris  ali- 
quando/  4.  (fol  96^),  Flores  Bernardi;  beg.:  ,Cam  non 
essem  alicui  exercicio  magno  opere  occupatos  &c.*  (vgl  Cod. 
Mus.  Brit,  Reg.  5.  A.  X).  5.  (fol  177).  ^Capitula  sabscripta  ex* 
cerpta  sunt  de  quibnsdam  sententiis  uenerabilis  patris  b.  Ber- 
nardi; aerba  qnaedam  melliflua  de  beata  genetrice  Maria,  de 
dignitate  et  excellcntia  beatae  Mariae  VirginiS;  in  sermone  de 
assumptione  eiusdem  &.'  6.  (fol,  179).  ^Peniteat  cito  peccator, 
cum  sit  miserator^  (mit  Commentar);  schl:  ^Hos  seroant  cante 
sensus  com  pectore  renes/  Das  Gedicht,  welches  oft  dem  Joannes 
de  Garlandia  zugeschrieben  wird  (vgl  Haureau  in  Not.  et  Extr. 
XXl^II,  2, 10),  ist  unter  dem  Namen  des  Petrus  Blesensis  gedruckt 
(207,  1163);  hier  de  caritate  betitelt.  Legat  des  Kanzlers  H,  de 
la  Wyle. 


(3648 — 3649)  Bibliothees  patrnm  UtinoniiB  Britannic».  Tl.  15 

3648 

66.  0-37  X  0-26,  m.,  202  foll,  2  Col,  8.  XIV,  1.  Trac- 
tatus  (Guilelmi  Baufett  [oder  melmehr  Arvemi^  d.  h,  d'Ch'il- 
biacf;  vgl,  Graesse  Vj  161  und  236 J,  episcopi)  Parisiensis  de 
oirtutibus  et  oiciis/  Subscriptio:  ,£xplicit  summa  de  nirtntibus 
quae  dicitur  flos  summarum/  3.  (fol.  64).  Incipit  tractatas 
moralis  in  Vn  uiciis  capitalibus  et  peccato  linguae.  3.  (foL 
136^).  Tractatas  domini  Anselmi  archiepiscopi  in  evangelio  de 
assumptione  S.  Mariae;  beg,:  ,Intrauit  lesos  in  quoddam  ca 
stellum  (fec/  (168,  643).  4.  (fol  137),  Epistola  b.  Anselm 
ad  B.  monachnm;  beg.:  ,Aadini  a  domino  abbate  tao  quod  ma 
ioris  meriti  <fec/  (Ep,  III,  50;  169,  81),  6.  (fol,  137).  Gregori 
Magni  homiliae  XL  (in  Evangelio),  in  2  Büchern  (76,  1076) 
vorher  geht  der  Brief  Gregors  an  den  Bischof  Secundinus  von 
Tauromina  (Bd.  IX,  Ep.  62;  77,  982).  Subscription:  ,Hoc  opus 
est  factum;  scriptor  tenuit  bene  pactum.  Non  petit  incaustum; 
set  uini  nobilis  haustum.  Per  R.  G.^  6.  (fol.  187).  De  causa 
hominis  adversus  Deum  et  diabolum;  beg.:  ,Si  uero  tres  in  cau- 
sam uenerint  &c.'  7.  ^De  hiis  sacramentis^  quae  in  uerbis 
constant^  8.  (fol.  188).  De  confessione.  9.  (fol.  188^).  De 
penitencia.  10.  (fol.  191).  Postilla  fratris  Nicolai  (de  Lyra) 
super  proverbia  Salomonis^  de  ordine  fratrum  minorum^  sac. 
theologiae  doct.    Der  Schlttss  fehlt.  Geschenk  Cyrceters. 

3649 

66.  0*36  X  0-26,  m,,  269  folL ,  2  Col. ,  s.  XV.  1.  Ein 
Traetat  de  vita  monasiica  (religiosa),  der  unvollständig  im 
24.  Cap,  des  1,  Theiles  beginnt,  in  6  Theilen.  Der  6.  Theil  beg.: 
yTractatus  bonae  et  honestae  uitae  secundum  Bernardum'; 
Capitula  am  Schlüsse,  Subscriptio:  ,Scriptor  qui  scripsit  cum 
Christo  uiuere  possit  (poscitf).  Nunc  finem  feci,  da  mihi  quod 
merui.  Nunc  scripsi  totum,  pro  Christo  da  mihi  potum.' 
2.  (fol.  220^).  Liber  de  miraculis  b.  Mariae  uirginis  gloriosae; 
beg,:  ^Ad  dei  omnipotentis  laudem  cum  saepe  recitentur  mira- 
cula  sanctorum  dkc'  Dieser  Anfang  findet  sich  in  den  Samm- 
lungen von  Marienwundem  'öfters;  vgl,  Mussafia  in  den  Sitzungs- 
ber.  der  Wiener  Akad,  113  (1886),  S.  936 f.  und  116  (1887), 
S,  20.  3.  (fol,  263).  Vita  b.  Tungalli  et  passio  animae  suae 
in  26  Capiteln;  beg.:  ,Hybemia  est  insula  in  occidentali  oceano 
posita  <fec.'  (Hardy  II,  323;  p,  2401).       4.  (fol.  260^).  Formula 


16  X.  Abhandlnog:    H.  Schenkl.  (3650 — 3653) 

compendiosa  vitae  spiritnalis  sumpta  de  horologio  sapienciae. 
5.  Cfol.  271^).  Ricardi  (Rolle)  Heremitae  de  Hampole  libellas 
de  emendatione  vitae  sive  de  regula  vivendi. 

3650 

67.  0-36  X  0-24,  m.,  190  fall,  2  Col,  s.  XIL  S.  Aagu- 
stini  episcopi  enarrationes  in  Psalmos  I — L  (36), 

3651 

68.  0-34  X  024,  m.,  263  foll,  2  Col,  s,  XIL  Eiusdem 
enarrationes  in  Psalmos  LI — C  (36).  Die  Handschrift  bricht  im 
100.  Psalm  mit  den  Worten  ,qaid  est  declinat  a  te?  non  te'  oft. 
Hier  fälschlich  dem  Cassiodorus  zugeschrieben. 

3652 

59.  0-32  X  0-24,  m.,  224  f oll,  2  Col,  s.  XII  in.  Magni 
Anrelii  Cassiodori  Expositio  in  Psalmos  LII — CL  (70);  bricht 
in  Ps.  CL,  4  mit  ^chorns  est  plurimamm  uocam'  ab. 

3653 

60.  0-33  X  0-22,  m.,  227  f oll,  von  f>erschiedenen  Händen 
geschrieben;  s.  XIIL  1.  (fol  ß).  Ein  Tractat  über  Todesstrafe, 
Opfer  und  andere  Punkte  des  mosaischen  Gesetzes;  beg.:  ^Legern 
a  ligando  multi  dietam  esse  aoluemnt  &c.^  Schi:  ,Ah  omnibns 
sibi  obtemperantibus  causa  salntis  cxtemae/  2«  (fol.  17).  Ein 
Tractat  Über  ^anersio,  renocatio,  conuersio;  de  merito  et  sacra- 
mentis,  de  prem.io'  in  5  Büchern;  beg.:  ^Dereliqnit  denm  fac- 
torem  säum  et  recessit  a  Deo  (fec/  3.  (fol  81).  Concor- 
dantiae  Bibliae,  in  4  Büchern.  i.  (fol  121^).  Auszug  aus 
einem  Tractat  de  vitiis  et  peccatis  eloqnii  (Guilelmi  Baufefi 
Parisiensisf  [vgl  Cod.  65,  Nr.  2J).  5-  (fol  123).  Interpreta- 
tiones  Hebraicomm  nominam;  beg.:  ,Am  (!)  apprehensas  uel  ap- 
prehensio,  ad  testificans  nel  testimoniam  <&c.'  (Bedae  seu  Re- 
migii;  ed.  Bedae  Col  1688,  III 371).  6.  (fol  139).  Proverbia 
Senecae;  beg.:  ^Amoris  (a)alnn8  idem  qui  facit  sanat  (Publilius 
Syrus  ed.  Meyer  v.  31).  Amare  sie  incipe  tamqoam  non  liceat 
desinere  (Seneca  de  moribus  84.).  Amicos  secnnde  res  optime 
parant;  adnerse  citissime  probant  &c.^  (ibid.  51).  7.  (fol  142). 
Interpretationes  Hebraicomm  nominam;  beg.:  ,Philo  oir  diser* 
tissimns  ludcornm  Origenis  qnoqne  testimonio  comprobatnr  (fec/ 
(Hieronymus  23,  771).  8,  (fol  161).  Historia  sacra  univer- 
salis; beg.:  yConsiderans  sacrae  historiae  prolixitatem  iSbc.*^  (Ale- 
xander de  Villa  Dei;  Leyser  p.  770).       9,  (fol  155).  Memorial- 


(3654)  Bibliothecft  i»Atnim  Utinorum  Britannica.  VI.  17 

verse  für  die  Evangelien;  heg.:  ^Qoataor  est  primus^  primas 
tribas  alter  opimus  &c^  10.  (fol.  157).  Themata  per  totum 
annum  (ein  Verzeichniss  von  Predigten).  11.  (fol.  165).  Homi- 
lien  für  das  ganze  Jahr  (Ergänzungen  dazu  fall,  i-— 4  und 
120).  Geschenk  des  Kanzlers  H.  de  la  Wyle. 

3654 
61.  0-31  X  0-22,  m.,  52  f oll,  s.  XIL  1.  Sermo  S.  Augu- 
stini; der  Anfang  fehlt;  schl.:  ,minus  persecutorum  contemp- 
nentes.  et  ipsi  apud  Deum  coronari  meruerunt  et  nobis  cele- 
branda  ista  solennia  reliquerunt.  Amen^  2.  (fol.  2).  Sermo 
S.  Augustini  in  natale  b.  Agnetis  Virginis;  beg.:  ^Solemnitate 
sancte  uirginis  que  testimonium  dedit  pro  Christo  &c.*  (S.  53; 
38,  364).  3«  (fol.  4^).  Sermo  S.  Augustini  in  natale  S.  Vin- 
cencii  Martins;  heg.:  ^Oculis  fidei  cessantem  exspeetauimus 
martirem  <fec/  (S.  277;  38, 1267).  4.  (fol.  8^).  Sermo;  heg.: 
;Dicit  Dominus  in  s.  euangelio  sicut  lectio  cErc/  (Maximi  Taur. 
Hom.  109;  57,  507).  6.  (fol.  9).  Sermo  S.  Augustini  in 
natale  ss.  martirum;  heg.:  ^Beatorum  solemnitas  espectatio  sanc- 
titatis  uestre  &c.'  (S.  330;  38, 1456).  6.  (fol.  10).  Sermo  S. 
Augustini  de  miserieordia;  heg.:  ^Audite  itaque  omnes  qui 
estis  in  popuio  et  negiigentes  aliquando  cognoscite  &c.^  (t). 
7.  (fol.  11^).  Epistola  ad  Casulanum  presbiterum  de  jejunio 
Sabbati;  heg.:  ^Nescio  unde  sit  factum  ut  primis  i&c.^  (8.  Augu- 
stini ep.  36;  33, 136).  8.  (fol.  15^).  Liber  S.  Augustini  de 
confiictu  uitiorum  atque  uirtutum  (40, 1091).  9,  (fol.  19^).  Aus- 
züge aus  S.  Augustinus;  heg.:  ,qui  in  ecclesia  Christi  morbidum 
aliquid  prauumque  sapiunt  si  correpti  ut  sanum  sapiant  resi- 
stunt  contumaciter  &c.,  heretici  sunt  (in  libro  de  ciuitate)/  Im 
Ganzen  27  Stücke;  einige  davon  sehr  kurz.  Eines  trägt  den 
Namen  Ambrosius;  neun  die  Buchstaben  OR  (Origenes)  in 
rother  Farhe.  Von  diesen  lautet  eines  ^Antiqui  patres  nostri 
hoc  senserunt  quod  dies  parasceue  tota  a  parte  ultima  et  sab- 
batum  uel  dominica  cum  noctibus  suis  debeant  computari';  es 
folgt  ein  Excerpt  aus  Augustinus  üher  den  Propheten  Jonas. 
10«  (fol.  21),  Liber  de  natura  boni  adversus  Manicheos  est, 
ubi  ostenditur  naturam  incommutabilem  Domini  esse  (S.  Augu- 
stini 42;  551).  11.  (fol.  31).  De  corpore  et  sanguine  Christi; 
heg.:  ,Sicut  ante  nos  dixit  quidam  sapiens  <fcc/  (Gerhertus,  sive 
Silvester  II;  139,179).        12.  (fol.  35).    Omelia  Eusebii  de 

Sitnngaber.  d.  phil.-hist.  Cl.  CXXXI.  Bd.  10.  Abh.  2 


18  X.  Abkaodliuig:    H.  Schenkl.  (3655 3657) 

corpore  et  sangnine  Christi,  beg,:  ^Magnitndo  celestiam  bene- 
ficiomm  angnstias  humane  mentis  excedit  <fec/  (iSermo  S.  Cae- 
sarii  Arelatmsis;  67,  1062).  13.  (foL  86^).  Excerpte  aus 
Augu^tinuSy  Grregorius  und  Ämbrosius  über  denselben  Gegen- 
stand: a)  Aug.  beg,:  ^Aadiuimns  ueracem  magistmm  dininom 
redemptorem  &c/  (S,  181;  88,  729);  b)  ,Gregoriu8  in  libro  IIII 
dialogornm  (Cap,  57;  77,  425),  Idcirco  credo  quia  hoc  tum  aperte 
cum  uirtutibus  <&c/;  c)  Ambrosius  ,ex  libro  de  sacramentis 
(vielmehr  de  mysteriis  c.  8;  16,  403),  His  abluta  plebs  diues  in- 
signibus  ad  Christi  contendit  <&c/  14.  (fol,  42),  Arnobii 
catholici  et  Serapionis  conflictus  de  Deo  trino  et  uno  (53,  239). 

3655 

62.  0-33  X  0-24,  m,,  105  foll,  2  Col.,  s,  XIII,  Mariale  com- 

pilatum   a  quodam (fratre  f)  de   ordine   praedicatorum. 

In  6  Büchern;  beg,:  ;. . . .  b.  Numquid  leuabor  in  nebula  uocem 
<fec/  Sehr  lückenhaft;  es  fehlen  je  12  Blätter  nach  fol,  12  und 
fol.  24  und  60  nach  fol.  48, 

3656 

es.  0-33  X  0-24,  m,,  52  foll,  s,  XII  in.  1.  S.  Augustinus 
de  agone  Christiane  (40,  289).  2.  (fol.  7),  De  disciplina  Chri- 
stianorum  (40,  669),  3.  (fol,  10).  Amonitio  ut  non  solum 
lingua  sed  et  moribus  et  opere  laudetur  deus  (Sermo  App,  262; 
39,  2210),  4.  (fol,  10^).  S.  Athanasius  de  processione  spi- 
ritus  sancti;  beg,:  ^Athanasius.  Quod  Spiritus  sanctus  a  patre 
filioque  procedat  in  libro  quem  scripsit  contra  arrianos  hereticos. 
Ego  credo  filium  in  patre  et  patrem  in  filio:  spiritum  quoque 
paraclitum  <fec/  Nach  dieser  Vorrede  folgen  60  Capitel:  1 — 8 
aus  Augustinvs,  9 — 10  Cyrillus,  11 — 13  Hilarius,  14 — 16  Am- 
brosius, 17 — 22  Jeronimus,  22 — 41  Augustinus,  42 — 49  Ful- 
gentius,  60  Ormisdas,  51  Leo,  52 — 56  Gregorius,  66 — 69  Isi- 
dorus,  60  Prosper.  6.  (fol.  20).  S.  Augustinus  de  utilitate 
credendi  (42,  63).  6.  (fol,  28),  De  gratia  novi  testamenti 
ad  Honoratum  (Ep.  140;  33,  538).  7.  (fol.  40^).  De  natura 
boni  (42,  661).    8.  (fol.  46^).  Contra  quinque  hereses  (42, 1101). 

3657 

64.  0-31  X  0-2,  m.,  160  foll,  s.  XII.  1.  S.  Augustinus 
adversus  Donatistas  de  baptismo  (43, 107).  2«  (fol  61).  De 
spiritu  et  littera  (ad  Marcellinum;  44, 199).  3.  (fol.  81).  De 
pastoribus  sermo   (S.  46;  38,  270).        4.   (fol.  92^).  De  oyibus 


(3658 — 3659)  Bibliothec»  pAtnim  Utinorara  Britsimica.  VI.  19 

sermo  (S.  47;  38,  295).  6.  (fol.  102^),  De  baptismo  parvu- 
lorum  (ad  Marcellinum.  Ist  das  2.  Buch  von  De  peccatomm 
meritis;  44,  161),  6.  (fol,  136^),  Ad  Marcellinum  epistola 
(de  originali  peccato,  contra  Pelagianos.  Das  3,  Buch  von  De 
pecc.  meritis;  44,  185).  7.  (fol.  141^).  Ad  Constantinum  de 
unico  baptismo  (43,  696),  Ein  Inhaltsverzeichniss  auf  einem 
Vorsetzblatte  aus  dem  13.  Jahrhundert. 

3658 

65.  0-32  X  0-22,  m.,  114  f oll.,  s.  XII.  1.  S.  Augustini 
ad  Valerium  comitem  de  nuptiis  et  concupiscentia  (libri  duo; 
44,  413).  Das  2.  Buch  (fol.  9^)  führt  den  Titel  Contra  Julia- 
num  hereticum  Pelagianum  calumniantem  libris  suis.  2.  (fol, 
22).  Eiusdem  contra  Julianum  libri  sex  (44,  641). 

3659 

ee.  0-33  X  0-22,  m.,  176  f oll,  s.  XIII  ex.  1.  S.  Augu- 
stini  de  trinitate  über  (42,  819).  2.  (fol.  66).  Super  genesim 
ad  literam  (34,  246).  8-  (fol.  93^).  De  libero  arbitrio  (32, 
1221).  4.  (fol.  104^).  De  beata  vita  (32,  959).  6.  (fol.  107^). 
De  decem  cordis  (S.  9;  38,  76).  6.  (fol.  110).  De  LXXXHI 
questionibus  (40, 11);  unvollständig.  7«  (fol.  116).  De  assump- 
tione  beatae  Dei  genetricis  semper  Virginis  Mariae;  heg:  ^Pre- 
fatio.  Ad  interrogata  de  uirginis  et  matris  Domini  resolutione 
<fec.'  Folgt  der  Sermo:  ,Via  (!)  profundissima  et  sua  dignitate 
altiflsime  <&c.^  (40,  1141).  Auf  fol,  117  beginnt  ein  neuer  Sermo 
,De  transitu  et  assumptione  beatae  virginis  Marie.  Cum  Domi- 
nus Jesus  Christus  pro  totius  uita  (i)  seculi  <fec.*  8.  (fol.  119). 
Encheridion  S.  Augustini  Episcopi  ad  Laurencium  conpres- 
biterum  de  fide  et  caritate  (!;  40,  231).  9.  (fol.  127^).  Quae- 
stiones  Orosii  ad  S.  Augustinum  (40,  733).  10.  (fol.  131). 
Liber  Ysidori  ad  sororem  suam  Florentiam  de  divinitate  (83, 
449).  11.  (fol.  143).  Exortaciones  Bernardi  Abbatis  Clare- 
vallensis  ad  Eugenium  Papam  (de  consideratione;  182,  727). 

12.  (fol.  166).  Eiusdem  de  precepto  et  dispensacione  (182, 869). 

13.  (fol.  169^).  Eiusdem  sermo  de  transitu  Huberti  monachi; 

heg.:  ^Sicut  hac  nocte  uidistis  dilectissimi  Humbertus  famulus 

Domini  <fec.'  (183,  613  f).      14.  (fol.  160^).  Eiusdem  tractatus 

de  gradibus  humilitatis  (182,  939).      15.  (fol.  166).  De  sununa 

recte  vivendi  per  Hugonem  de  S.  Victore;   heg.:  ,Quia  lar- 

2« 


20  X.  Abhsndlnng:    H.  Schenkl.  (3660 — 3666^ 

giente  Domino  de  nana  connersatione  huius  saecoli  &c}  (dt 
institutione  nouitiorum;  176 j  926),  16.  (foL  170^).  De  virtate 
orandi  per  eundem  (176,  977),  17.  (fol  172^)  <S.  Ambrosii) 
tractatns  de  bono  mortis  (14,  539),  18.  (fol.  176).  Epistola  S. 
Augustini  ad  Armentarium  et  Paulinam.    (Ep,  127;  33,  483). 

3660 

67.  0-32  X  0-26,  m.,  229  f oll,  2  Col.,  8.  XII  in.  &  XIII. 
Aurelii  Augustini  doctoris  episcopi  omeliae  in  EvangelioBi 
Domini  Jesu  secundum  Johannem  (35,  1379).  Die  Blätter  1 — 24 
und  227 — 229  sind  von  der  jüngeren  Hand  ergänzt. 

3661 

68.  0-34X0-24,  m.,  111  f oll.,  8.  XV.  S.  Chrysostomi 
homeliae  in  S.  Mattheum.  Das  erste  Blatt  fehlt;  ebenso  der 
Anfang  des  vorangehenden  Inhaltsverzeichnisses,  welches  im 
Buchstaben  E  beginnt.    Geschenk  des  Vicars  Peter  Fader  (s.  XV). 

3662 

69.  0-34  X  0-22,  m.,  255  f oll.,  2  Col,  s.  XV.  Sermones  für 
das  ganze  Jahr  und  (fol.  168)  für  besondere  Anlässe.  Am  An- 
fange und  am  Schlüsse  unvollständig, 

3663 

70.  0-34  X  0-2,  m.,  243  f oll,  s.  XIV  in.  Digesta.  Buch 
39 — 50,  mit  Commentar.  Am  Schlüsse  der  Name  des  Schreibers: 
Ricardus  Anglicus. 

3664 

71.  0-38  X  0-22,  m.,  252  f oll,  2  Col,  s.  XIV  in.  Decre- 
talia  Innocentii  IV.,  in  5  Büchern.  Am  Anfange  verstümmelt^ 
die  Initialen  ausgeschnitten;  auf  dem  unteren  Rande  der  Blätter 
allerlei  groteske  Zeichnungen  in  rothen  Umrissen.  Subscription: 
yExplicit  hoc  totnm;  pro  Christo  da  mihi  potum/  Zu  Ende 
des  14.  Jahrhunderts  Eigenthum  des  Notarius  publicus  Hugh 
de  Werfton. 

3665 
73.  0-37  X  0-26,  184  f oll,  2  Col,  s.  XIV  in.  (Henrici  Qan- 
davensis?)  Quodlibeta  VIII — XII;  beg.:  ,In  disputacione  nostra 
de  quolibet  octaua  &c.*^    Geschenk  des  Kanzlers  H.  de  la  Wyle. 

3666 
78,  74.   0-33  X  0-23,  m.,  166  und  274  f oll,  s.  XIII— XIV. 
Biblia  sacra   in  2  Bänden.    Vol.  1   enthält  Genesis  bis  zum  Be- 
ginn  der  Psalmen    (zwiscJien   Genesis  31   und  Exodus  2  Lücke 


(3667 — 3672)  Bibliothec«  patram  latinornm  Briiannica.  VT.  21 

durch  Blätterausfall);  Vol,  2  Psalmen  bis  Apokalypse  (zwischen 
Ecclesiast.  48  und  Is,  3  gleichfalls  Lücke),  Am  Schlüsse  Inter- 
pretation es  nominum  Hebraicorum.  Subscription:  ,Finito  libro 
reddatur  gracia  Christo.  Amen.  Si  sentis  beneficium,  redde 
debitam,  ne  sentias  supplicium.  Nota,  Nota,  Nota.^  Die  Mehr- 
zahl der  Initialen  ausgeschnitten. 

3667 
76.  0-38  X  0-25,  m.,  164  fall,  s.  XIIL  Psalterium  mit 
Commentar  aus  Ca^siodorus,  HieronymuSj  Augustinus^  Ambrosius 
&c,  Beg.  mit  Ps,  XXIV^  11.  Eine  Notiz  am  Ende  trägt  das 
Datum  1263,  Geschenk  des  Archdeacons  von  Dorsety  John  Sto- 
pyngton  (1440—1447). 

3668 

76.  m.  0-35  X  0'24y  m.,  120  f oll.,  2  Col.,  s.  XU.  (8.  Pa- 
terii)  liber  de  expositione  veteris  ac  novi  Testamenti  de  diversis 
libris  S.  Gregorii  Magni  concinnatus  (79^  677).  Sehr  unvoll- 
ständig; enthält  folgende  Bücher  (die  meisten  nur  in  Frag- 
menten): Genesis  f  Exodus ,  Regum  II — IV,  Psalrnen  und  das 
neue  Testament.    Einige  schön  illuminirte  Initialen. 

3669 

77.  0-32  X  0-23,  m.,  68  f oll,  s.  XIL  Evangelia  quattuor. 
Es  fehlt  Luc.  XII,  18— XVII,  10;  XIX,  39  —  Joh.  II,  22. 

3670 

78.  0-31  X  0-25,  m.,  182  f oll.,  s.  XI  (Xllf).  Excerpta  ex 
decretis  Romanorum  pontificum;  Concilia  oecumenica  bis  zum 
Ispalense  concilium  secundum.  (Die  Compilation  des  sog.  Isi- 
dorus  MercMor  130). 

3671 

79.  0-38  X  0-22,  m.,  160  f oll,  s.  XIIL  Gregorii  Papae  IX. 
Decretalium  libri  tres.     Der  Anfang  fehlt. 

3672 

80.  0-36  X  0-26,  m.,  214  f oll,  2  Col,  s.  XII— XIIL 

1,  Pauli  (Warnefridi)  Diaconi  Historia  miscella,  mit  der  epi- 
Stola  dedicatoria  an  Alber ga.  2.  (fol.  17^).  Jordani  historia 
Gothorum.  8.  (fol.  132).  Pauli  Diaconi  de  gestis  Lango- 
bardorum.  4,  (fol  189).  Eginhardi  vita  Caroli  Magni. 
5«  (fol.  198).  Monachi  Sangallensis  (BalbuH  Notker)  liber  de 
gestis  Caroli  Magni.  Vgl.  über  die  Handschrift  Mommsen  in 
seiner  Ausgabe  des  Jomandes  praef  p.  LIL 


22  X.  Abhandlung:    H.  ßchenkl.  (3673 — 3680) 

3673 

81.  0-32  X  0-24,  m.,  30b' f oll. ,  2  Col,  8.  XIV  in,  Biblia 
Sacra.    Mit  illuminirten  Initialen,    Geschenk  Circeters, 

3674 

82.  0-29  X  0-22,  m,,  272  f oll.,  s.  XIII.  Evangelia  Matthaci 
(fol.  4)y  Lucae  (fol.  94)  und  Johannis  (fol.  203)  mit  Commentar 
und  Glossen.  Auf  einem  angebundenen  Blatte  (fol,  271^)  das 
Vaterunser  in  Englisch  (s.  XIII).  fol.  272  eine  Schuldverschrei- 
bung (s.  XIII):  ,Tenebar  Simoni  Carnifici  per  omnia  die  Domi- 
nica ante  Septuagesimam  in  III  s.  11  d/  Legat  des  Kanzlers 
H.  de  la  Wyle, 

3675 

83.  0-29  X  0-2,  m.,  215  f oll.,  s.  XIII  ex.  Proverbia, 
Ecclesiastes  (fol.  64)  und  Sapientia  (fol.  181)  mit  Commentar 
und  Glossen.     Uluminirte  Initialen. 

3676 

84.  0-33  X  0-23,  m.,  128  f oll.,  s.  XIII  in.  Petri  Come- 
storis  Scolastica  Hystorica  (!).  Zahlreiche  Randglossen.  ^Liber 
Thomae  Cyrcetur,  precio  XXIII  s.,  Uli  d/ 

3677 
86.  0-31  X  0  22,  m.y  127  foll.,  s.  XIII.    Petri  Comestoris 
historica  scholastica. 

3678 

86.  0-31  X  0-22,  m.,  134  f oll,  2  Col,  s.  XII—XIIL  Petri 
Lombard i  sententiamm  libri  quataor.  Einige  wenige  Excerpie 
aus  Augustinus  und  Hilarius  am  Schlüsse  hinzugefügt, 

3679 

87.  0^32  X  0-21,  m.,  307  f oll,  2  Col,  s.  XIV  und  XV. 
Thomae  Aquinatis  snmma  Theologiae  —  seconda  sectindae. 
Die  ersten  261  Blätter  im  14.  Jahrhundert  geschrieben,  der 
Rest  im  16.    Durch  Feuchtigkeit  stark  beschädigt. 

3680 

88.  0-3  X  02,  m.,  121  foll,  s.  XI—XIL  1.  Katalogus 
beati  Hieronimi  de  catholicis  scriptoribns  (de  viris  illtutribus; 
23,  601)  2.  (fol.  18).  Decretalis  cpistula  de  recipiendis  et  non 
recipiendis  libris  a  Gelasio  papa  (59,  159).  3.  (fol  20). 
CatalogiiB  viromm  UlnBtriam  a  Gennadio  MasUiensi  episcopo 
post  Hieronjmi  Ratalogam  conscriptus  (68,  1059).  4.  (fol  31^). 
Liber  inluBtrium  viromm  secondom  Uisidomm  episcopum  (83, 


(3681 3684)  BibUothec«  patram  Utinonim  Britaniiic«.  YI.  23 

1081),  5.  (fol.  34^),  Adnotatio  sancti  Angastini  episcopi 
opernm  plnrimomm;  zunächst  die  Capitula  (XCIII).  Dann 
(fol,  35^)  ,Iam  din  istud  facere  cogito  atqne  dispono  <fec/  (fol.  36) 
,De  achademicis.  Cum  ergo  reliqnissem  <fec/  (also  die  Retrada- 
tiones;  32,683).  6.  (fol.  71^).  Liber  Casiodori  senatoris  de 
institutionibus  divinarnm  litterarum  (70^  1105).  7.  (fol.  103^), 
Liber  primomm  (i.  e.  prooemiorum)  S.  Isidori  episcopi  (83',löö), 
8,  (fol.  93^).  ,Hi  sunt  li  (?)  libri  ueteris  testamenti  quos  ob 
amorem  doctrinae  legendos  reeipiendosque  (&c/  (Rabanus 
Maurus;  107,365.)  9.  (fol.  95).  S.  Isidorus  de  ortu  et 
obitu  patrum  (83,129).  10.  (fol.  113).  Eiusdem  Allegoriae 
S.  Scripturae  (83,  97).  11.  (fol.  121^).  Eine  Notiz  gramma- 
tischen Inhalts;  heg.:  ,Disponere  ita  debemus  nt  Terentius  dieit 
c&c/   foll.  101 — 108  sollten  eigentlich  nach  fol.  91  stehen. 

3681 

89.  0-29  X  0-22,  m.,  83  foll,  s.  XL  S.  Gregorii  Nazian- 
zeni  Orationes,  interprete  Rufino  Aquileiensi  (vgl.  Patr.  lat. 
21,29);  nämlich:  Liber  Apologeticns  (Anfang  fehlt).  De  Epi- 
phaniis  sive  de  Natali  Domini  (fol.  27),  De  luminibus  (fol.  34^), 
De  Pentecoste  et  de  spiritu  saneto  (fol.  42) ,  De  semetipso  de 
agro  regresso  (fol.  49^),  De  Hieremia  presente  imperatore  apud 
quem  intercedit  pro  quadam  periclitante  (fol.  57^),  De  recon- 
ciliatione  et  unitate  monachorum  (fol.  63),  De  grandinis  vasta- 
tione  cum  pater  episcopus  reticeret  (fol.  72^).  Am  Anfange, 
auf  der  Rückseite  des  Titelblattes,  befindet  sich  eine  Litanei 
mit  Neumen,  am  Ende  ein  verstümmeltes  Blatt  mit  ,calculations^. 

3682 

90.  0-36  X  0-23,  m.,  112  foll.,  s.  XIIL  Esdras,  Nehemiah 
(fol.  30),  Esther  (fol.  61),  Tobias  (fol.  79),  Judith  (fol.  94), 
mit  Commentar  und  Glossen.  Nach  fol.  93  ein  Blatt  ausge- 
schnitten. 

3683 

91.  0-36  X  0-24,  m.,  152  foll,  s.  XIIL  Evangelia  S.  Jo- 
hannis  et  Matthaei  (fol  62),  mit  Commsntar  und  Glossen. 
Legat  des  Kanzlers  Ralph  von  York. 

3684 

92.  0-36  X  0-24,  m.,  197  foll,  2  Col,  s.  XIII  in.  (Papiae) 
expositio  vocabulorum;  beg.:  ^A  gentibus  ideo  prior  est  lite- 
ramm  &c.* 


24  X.  AbtumdloDg:    H.  Sctaenkl.  (3685 8689) 

3685 

93.  036  X  0-24,  m.,  194  foll,  2  Col^  8.  XIV  in.  Proble- 
mata  Bonaventarae  disputata  super  sententiarum  libros,  nebst 
Inhaltsverzeichnisa  auf  folL  3  und  4  befinden  sich  zwei  kurze 
Stücke^  von  denen  das  erste  mit  ^Deum  unum  in  trinitate  et 
trinnm  in  personis  in  unitate  iSkc^j  das  zweite  mit  ^Clara  est  et 
qnae  nunquam  marcessit  sapientia  <&c/  beginnt,  Einst  im  Be- 
sitze Hen,  de  Wila's, 

3686 

94.  0-33  X  0-2i,  w.,  157foll,  8.  XIL  S.  Gregorii  Magni 
epistolamm  libri  XIV.  Auf  foL  149^  sind  hinzugefügt  Epistolae 
qnae  praetermissae  sunt.  Beg,  mit:  ^Symbolum  fidei  dictatnm 
a  beato  Gregorio  papa.^  (77y  441). 

3687 
96.  0-31  X  0-21,  m.,  118  f oll,  s,  XII  et  XV.  S.  Gregorii 
Magni  Dialogi  (77^  149).     Sehr  unvolletändig ;  vom  ersten  Buche 
sind  Mos  10  Blätter   erhalten  ^    und  eine  Lücke  hat   das  Ende 
des  zweiten  mit  dem  Anfange  des  dritten  verschlungen, 

3688 

96.  0-29  X  0-2,  m.,  111  fall,  s,  X,  S.  Gregorii  Magni 
Dialogi  (77,  149),  Sehr  unvollständig.  Buch  2  beg,  fol  8\ 
Buch  3  fol  38,  Buch  4  fol  83. 

3689 

97.  0-29  X  0-22,  m.,  117  fall,  2  Col,  s.  XIII.  1.  Sermanes 
für  verschiedene  Anlässe  in  47  Capiteln.  Der  erste  Sermo  beg.: 
^Dominus  ipse  ueniet  et  saluabit  nos.  Tunc  aperientur  oculi 
cecorum  <£rc.  In  natiaitate  auctoris  Icticia  nasci  debet  in  nobis 
spir.  <fec.'  Der  zweite:  ,Nox  praccessit  dies  autem  &c,  Primus 
adventus  sponsi  qui  est  rex  regum  &c,^  3.  (fol  41).  40  an- 
dere Sermones,  Der  erste  beg.:  ^Diligenter  adtenditis  fratres 
karissimi  quod  omnes  sacerdotes  rfv.'  3.  (fol  74).  Libellus 
Gregorii  papae  de  conflictu  viciorum  et  virtutum  (40,  1091). 
4«  (fol  78^),  Tractatus  de  contemptu  mundi;  beg.:  ,Si  prae- 
dicator  uult  inuitaro  auditores  (t'c*  5«  (fol  91).  Liber  mira- 
cttlonim  sancta  Dei  Genetricis  seinperque  Virginis  quem  edidit 
dominus  WiUelmus  monaeus  et  precentor  Melduncnsis  (^William 
von  Malmesbury;  nicht  William  von  Melton.  Vgl  Bale  II,  73 
und  Mussafia,  Sitzungsber.  der  Wiener  Akad.  113  [1886],  S.  113 


(3690 — 3692)  BibUothM»  patram  latinonim  Britennic«.  YI.  25 

und  921).    Beg.:  ,Malti   miracnla   Dei   genetricis   et   perpetue 
nirginis  Mariae  stilo  formare  conati  &cJ 

3690 

98.  0-3  X  0-22,  m.,  165  folh^  2  Coh,  ».  XIII  ex.  Postillae 
super  dnodecim  prophetas;  heg.:  ,Stabat  mare  saper  Xn  boues 
e  qnibus  in  respiciebant  c£rc.^ 

3691 

90.  OS  X  0-22^  m.,  229  folLy  s.  XV.  1.  Sermones  de 
temporali  de  traetatu  fratris  Nicholai  de  Aquavilla  (N. 
de  Hacqueville;  Hain  8353).  2«  (fol.  174^).  Sermo  de  man- 
datis  seruandis;  heg.:  ßi  ms  ad  uitam  ingredi  serua  man- 
data  i&c.  Videamus  primo  quare  seroanda'  sxuit;  secundo  quot 
sunt  &c.^  3.  (fol.  189).  Sermo  ad  evitandum  curiositatem,  ne 
quis  dimittat  sanctitatem  interiorem  propter  curiosam  loquelam 
exterioremj  in  30  Abiheilungen;  heg.:  ,Videte  uocationem 
uestram.  Ista  uerba  apostoli  pertinent  ad  uos  homines  reli- 
giöses <fec/  4.  (fol.  206).  Sermones  für  Quadragesima  (ad 
collacionem  ante  completorium). 

3692 

100.  0-29  X  0-20,  w.,  175foll,  2  Col.,  s.  XIIL  S.  Augu- 
stini opera:  1.  (fol.  2).  De  sancta  virginitate;  heg.:  ,Librum 
de  bono  coniugali  nuper  edidimus  in  quo  etiam  Christi  uirgines 
&c.'  (40,  397).  2.  (fol.  9).  De  periurio  (S.  180:,  38,  972). 
3.  (fol.  12^).  Contra  Pelagianos  de  predestinatione;  heg.:  ,Ad- 
dere  etiam  hoc  quam  maxime  huic  operi  <£c/  (contra  Pelag. 
Hypomnesticon  liher  VI;  45,  1657).  4.  (fol.  14^).  De  peni- 
tencia;  heg.:  ,Quam  sit  utilis  et  necessaria  penitentiae  medieina 
(&c.'  (S.  351;  39,  1535).  f5.  (fol.  18^).  Ad  Valerium  eomitem 
de  nupciis  et  concupiscentia  (44,  413).  6.  (fol.  24).  Responsio 
ad  cartulam  missam  Valerio  comiti  a  quodam  reprehendente 
eundem  librum  (44,  437).  7.  (fol.  32^).  Ad  Claudiura  epi- 
scopura  contra  Julianum  Pelagianae  heresis  defensorem  (44,  639). 
Es  folgt  contra  Julianum  libri  sex  (44,  641).  8.  (fol.  89). 
Ad  Paulum  et  Entropium  de  perfectione  iustitiae  hominum 
(44,  291).  9,  (fol.  94^).  De  natura  et  gratia  ad  Timasium 
et  Jacobum  (44,  247).  10.  (fol.  103^).  Ad  Valentinum  mo- 
nachum  de  (gratia  et)  libero  arbitrio  (44,  881).  11.  (fol.  112). 
Ad  eundem  de  correptione  et  gratia  (44,  915).  12.  (fol.  119^). 
Epistola   S.  Prosperi   ad   beatum  Augustinura;    heg.:   Jgnotus 


26  X.  Abhandlnng:    H.  Sehenkl.  (3693 — 3696) 

quidem  tibi  facie  <fec/  (Ep,  225;  33,  1002).  13.  (foL  121), 
Epistola  Hyllarii  Arelatensis  episcopi  ad  Augastinnm;  beg.: 
,Si  cessantibus  contradicentium  questionibus  <fec/  (ep.  226;  33, 
1007),  14.  (foL  123).  Augustinus  de  predestinatione  sanc- 
torum  (45,  959),  15.  (fol.  131).  Eiusdem  Über  secundus 
de  bono  perseveranciae  (45,  993).  16-  (fol.  142).  Prosperi 
de  gratia  et  libero  arbitrio  epistola  ad  Ruffinum  (45,  1793). 
Die  letzte  Schrift  ist  von  einer  anderen  Hand  (des  12.  Jahr- 
hunderts) geschrieben  und  nach  einer  Bemerkung  von  einer 
Hand  des  13.  Jahrhunderts  auf  18  d  geschätzt. 

3693 

101.  0-34  X  0-22,  m.,  183  f oll,  2  Col.,  s.  X.  1.  S.  Iai- 
do ri  commentaria  in  vetus  Testamen  tum;  von  Genesis  bis  zum 
3.  Buche  Regum  (83,  201).  2.  (fol.  65).  S.  Gregorii  Über 
qui  Tocatur  speculum;  beg.:  ^Nonnulli  namque  ita  sunt  simplices 
ut  rectum  quid  sit  ignorent  <&c/  (Ob  identisch  mit  dem  Aus- 
zug aus  den  Moralia  im  Cod.  B.  4.  27  des  Trin.  Coli,  in  Cam- 
bridge? vgl.  auch  Corpus  Chr.  Coli.  Cod.  1).  8.  (fol.  149). 
S.  Aurelii  Augustini  super  epistolam  S.  Johannis  omeliae  deeem 
(35,  1977). 

3694 

102.  0-28  X  0-2,  m.,  131  f oll,  s.  XIII.  Die  Evangelien 
des  Marcus  und  Lucas  (fol  55);  mit  Commentar  und  Glossen. 
Legat  des  Kanzlers  Ralph  von  York. 

3695 

103.  0-27  X  0-19,  m.  &  eh.,  233  f oll,  s.  XV.  Föns  JacobL 
Ein  theologischer  Tractat  in  Englisch;  beg.:  ,Whann  a  man  of 
craft  will  werkyn  ony  great  werk  ctc/  Schi:  ,Fylled  her  wyth 
watyr  of  grace  and  in  zour  ende  wyth  wyne  of  joye/  Am 
Schlüsse  ein  Index.  Die  vorgebundenen  Blätter  enthalten  Frag- 
mente eines  Antiphonale  aus  dem  13.  Jahrhundert  und  zwei 
am  Schlüsse  Bruchstücke  eines  Graduale  aus  dem  15.  Jahr- 
hundert. Nach  einer  Notiz  auf  fol  2  im  17.  Jahrhundert  im 
Besitze  eines  John  Shexoard. 

3696 

104.  0-35  X  0-25,  m.,  382  f oll,  s.  XIII.  Der  Peniatmch, 
mit  Commentar  und  Glossen.  Genesis  fol.  1 ;  Exodus  fol  95] 
Levit.  fol  187;  Num.  fol  250;  Deut,  fol  336. 


^3697 — 3701)  Bibliotbeca  painim  l&tinonim  Britannica.  VI.  27 

3697 
106.  0-34  X  0-24,  m.,  346  f oll,  2  Col,  s.  XIII  ex,  Que- 
stiones  magistri  Alexandri  de  Ales  (Haies)  super  duos  libros 
sententiamm.  Subscription:  ^Explicit  liber  secundus.  Jacobus 
de  Nigella  totam  opus  complebitur  (!).  Am  Anfang  der  Preis 
van  8  Mark  eingetragen.    ,l8te  liber  est  Symonis  de  Micham/ 

3698 

106.  0-29  X  0-2,  m.,  136  f oll,  8,  XII  in.  1.  S.  Augu- 
stinus de  doctrina  Christiana  (34,  15).  2«  (fol  4P).  De 
quantitate  animae.  (32, 1035).  3.  (fol  99^).  Sermo  S.  Augu- 
stini  episcopi  de  proyerbiis  Salomonis  ab  eo  loco  ubi  dicit 
yinulierem  fortem  quis  inuenit'  procul  usque  ^laudent  eam  in 
portis  opera  eins*;  beg.:  ,Prestabit  nobis  Dominus  qui  istud 
commendabit  cfec/  (S.  37;  38,  221).  4.  (fol  64^).  Idem  de 
resurrectione;  beg.:  ,Ferunt  autem  phisici  natum  leonis  eatulum 
tribus  dormire  diebus  &c.^  (Nur  14  Zeilen.)  Auf  fol  65  ein 
zweiter  Sermo  über  dasselbe  Thema;  beg.:  ,Nouum  quidem  est 
miraculum  resurrectio  saluatoris  i&c.^  5.  (fol.  65).  Responsio 
Augustini  ad  Dulcitium  de  VIII  questionibus  (40,  147). 

6.  (fol  75).  S.  Augustinus  de  libero  arbitrio  (32, 1221). 

7.  (fol  110^).    Augustinus  de   natura   boni    (42,  551). 

8.  (fol  113).   S.  Augustinus  de  vera  religione  (34, 121), 

9.  (fol  133),  S.  Augustinus  de  disciplina  Christiana  (40,  667). 
Auf  den  leergelassenen  Blättern  foll  73  und  74  Bemerkungen  in 
Metallstift  über  den  Kreuzzug  1180 — 1198;  aus  dem  13.  Jahr- 
hundert. 

3699 

107.  0-2»  X  0-19,  m.,  219  foll,  s.  XIII  in.  Psalmen;  mit 
Marginalnoien  und  Glossen,    Initialen  ausgeschnitten, 

3700 

108.  0-26  X  0%  m,,  122  foll,  s.  XII^XIIL  Evangelium 
Lucae;  mit  Commentar  und  Glossen. 

3701 

109.  0-25  X  019,  m.,  99  foll,  s.  XI  i&  XII,  1.  Fragment 
eines  Commentars  zur  Genesis  [s.  Nachtrag].  2.  (fol  9).  S.  Pro- 
speri  ad  Rufinum  liber  questionum  excerptus  de  libro  beati  Augu- 
stini (45,  793f).  3.  (fol  36).  S.  Augustinus  ad  Dulcidium  de 
diversis  questionibus  (40,  147).  4.  (fol  56).  Eine  Sammlung 
von  Sermones  in  Epiphania,   Nativitate  und  Pascha;  nämlich: 


28  X.  Abliaadliio«:    H.  Schenkt.  (3702) 

B.  Atigustini  de  nativitate  Domini;  heg,:  ^Qnis  tantamm  remm 
uerbonunque  copia  instmctos  existat  <fec/  (S.  App.  121;  39y  1987). 
5.  (foL  67).  Item  sermo  nnde  snpra;  beg.:  yDominos  noster 
Jesus  Christus  fratres  karissimi,  quia  in  etemum  est  conctoruro 
Creator  *c/  (ß.  App.  128;  39,  1997).  6.  fjol.  58).  Item 
sermo  unde  supra;  heg.:  ^Clementissimus  pater  omnipotens  Deus 
cum  doleret  seculum  <&c/  (S.  76;  Mai  nova  P.  P.  Bihl.  1,  150). 

7.  (fol.  69^).  Sermo  item  supra;  beg.:  3^^^^  ueritas  orta 
est.  Christus  de  came  natus  est.   gaudete  soUemniter  i&c/ 

8.  (fol.  60^).  Item  sermo  unde  supra;  beg.:  ,Verbum  patris  per 
quod  facta  sunt  tempora  &c.'  (S.  191;'38,  1009).  9.  (fol.  62). 
Item  alius  cnius  supra;  beg.:  ,Hodiemus  dies  ad  habendam 
spem  uitae  «ternae  &c.'  (S.  370;  39,  1657).  10.  (fol.  63^). 
Sermo  Eusebii  in  natali  Domini;  beg.:  ,Audiuimus  prophetam 
de  natiuitate  et  diuinitate  Domini  saluatoris  <£rc/  (Augustini 
8.  138;  Mai  Bihl.  nava  P.  P.  1,  323).  II.  (fol.  65^).  Sermo 
Origenis  de  circumcisione  Domini;  beg.:  ,Quod  mortuus  est 
Christus  peccato  mortuus  est  non  quia  peccauerit  <&c.*  (Hom.  XIV 
in  Lucam,  Hieronymo  interprete;  26 y  246).  13.  (fol.  66).  In- 
cipit  allocutio  S.  Augustini  episcopi  de  epiphania  Domini;  heg.: 
yPost  miraculum  uirginei  partus  quo  se  uterus  diuino  numine 
plenus  saluo  pudoris  signo  exinaniens  deum  hominemque  pro- 
fudit  (fec/  13.  (fol.  68).  Sermo  b.  August ini  episcopi  de  epi- 
phania Domini;  beg.:  ,Ad  partum  uirginis  adorandum  magi  ab 
Oriente  uenerunt  cfec/  (S.  200;  38,  1028).  14.  (fol.  69^).  Item 
sermo  unde  supra;  beg.:  ^Aperiatur  hodie  omne  os  dilectissimi  et 
conlaudet  uerbum  Dei  &c.'  (S.  App.  138;  39, 2017).  15.  (fol.  70). 
yMirum  satis  est  dilectissimi  fratres,  quod  in  hoc  capitulo  sapien- 
tissimos  omnium  hominum  &c.'  (Ambrosii  sermo  46;  17,  693). 

16.  (fol.  74).  ,De  moralibus  cotidianum  sermonem  habuimus 
com  uel  patriarchum  <f'c/  (Ambrosii  liber  de  mysteriis;  16,389). 

17.  (fol.  81).  ^Hierobohal  cum  sub  arbore  ut  legimus  quercu 
triticum  messem  uirga  d&c.'  (Ambrosii  liber  de  spiritu  sancto; 
16,  703).  18.  (fol.  83^).  Liber  beati  Ambrosii  de  Apologia 
David  prophetae;  beg.:  ^Apologiam  prophete  Dauid  presenti  arri- 
puimus  stilo  scribere  d'c*  (14,  851). 

3702 
110.   0-32  X  0-21,  m.,  27  foll.,  s.  XII  in.     Ethici  cosmo- 
graphia.   Subscription:  ^Explicit  liber  Aethici  philosopbi  cosmo- 


(3703 — 3707)  BiUiothec»  patrum  Utinornm  Britumica.  YI.  29 

graphi  natione  Schitica  nobili  prosapia  parentum;  ab  eo  enim 
aethica  philosophia  a  reliquis  sapientibos  originem  traxit/  Die 
Vorrede  verstümmelt. 

3703 

111.  0-29  X  0-18,  m.,  229  f oll,  a.  XIIL  1.  Aristo telis 
liber  de  animalibus.        2.  (fol,  156),  Eiusdem  metaphysica. 

3704 

112.  0-28  X  0'19j  m,,  lölfoll,  8.  XI  ex.  S.  Isidori  etj- 
mologia  (82,  73). 

3705 

113.  0-27  X  0-18,  m.,  94  f oll.,  2  Col.,  s.  XV  in.  1.  Chau- 
cer's  üebersetzung  von  Boethius  de  consolatione  philosophiae. 

2.  (fol.  66^).  Tribukciones  cum  consolacionibus  eamndem, 
secundum  S.  Thomam  de  Alquino;  alii  dicunt  secundum  (Petrnm) 
Biesensem  (viell.  207,  989).  S.  (fol,  76).  Meditaciones  quas 
scripsit  Cardinalis  Bonaventura  de  passione  Domini  nostri  Jesu 
Christi.  4.  (fol.  91^).  Carmen  lugubre;  beg.:  ^Omnes  huius 
seculi  dilectiones  in  terrenis  rebus  i&c*  Die  letzte  Abhandlung 
von  einer  anderen  Hand  gesehrieben.   Geschenk  Cyrceter's. 

3706 

114.  0-29  X  0-18,  m.,  122  f oll,  s.  XII.  (fol  6).  S.  Augu- 
stinus de  genesi  ad  litteram  (34,  245).  foll  2 — 5  enthalten 
Prozente  eines  Werkes  des  heil  Augustinus  über  die  Genesis 
(s.  XI)  [s.  Nachtrag] ;  das  Vorsetzblatt  (fol.  1)  einen  Dialog 
zwischen  einem  Abt  Abraham  und  einem  heiligen  Manne  über 
die  Beherrschung  der  Leidenschaften  (s.  XIII)  \  wohl  aus  den 
VHae  Patrum  III,  117=  73,  782  oder  V,  10,  15  =  914. 

3707 
116.  0-29  X  0-18,  m.,  42  foll,  s.  XII  in.  1.  S.  Sucher ii 
episcopi  collectanea  ex  S.  Augustino.  Beginnt  mit  Excerpten 
aus  dem  Dialogus  quaestionum  LXV.  Die  auf  Sucherivs  be- 
zügliche Subscription  steht  fol.  15,  aber  auf  den  nächsten 
4  Blättern  folgen  noch  weitere  Auszüge.  Zu  beachten  ist,  dass 
angeblich  aus  Pseudo-Eucherius  Comm.  in  Genes.  (50, 893) 
grosse  Stücke  in  den  Dialogus  LXV  quaestionum  herüberge- 
nommen  sind.  2.  (fol.  20).  Pauca  problemata  et  enigmata 
ex  tomis  canonum;  beg.:  ,Vetus  testamentum  ideo  dicitur  <fec/ 
Schi:  ,concurrentibu8  inter  se  A  et  Ü/ 


30  X.  AbbMdliug:    H.  Schenkl.  (3708 — 3712) 

3708 

116.  0-27  X  0-18,  m.,  Wlfoll.y  s,  XIL  Aurelii  Augustini 
doctoris  contra  Faustum  Manicheum  libri  duo  (42,  207).  Am 
Schlüsse  von  modemer  Hand:  ^Sandcroftum  sequitur  iugientem 
gloria  mundi/ 

3709 

117.  0-27  X  0-17,  m.,  164  foll.,  s,  X.  1.  (foh  1^),  Liber 
S.  Augustini  ad  Paulum  et  Entropium  de  perfectione  iustitiae 
hominis  (44,  291).  %.  (fol,  20).  Liber  S.  Augustini  ad  Ti- 
masium  et  Jacobum  de  natura  et  gratia  (44,  247).  S*  (fol.  61^). 
Liber  S.  Augustini  ad  Valentinum  monachum  de  gratia  et 
libero  arbitrio';  voran  gehen  zwei  Briefe  (44,  881).  4.  (fol.  76). 
Liber  seeundus  de  correptione  et  gratia  (44,  915).  5.  (fol.  96^). 
Epistola  Prosperi  ad  S.  Augustinum;  heg.:  Jgnotus  quidem 
tibi  facie  <frc/  (Ep.  225;  33,  1002).  6.  (JoZ.  101^).  Epistola 
S.  Hilarii  ad  S.  Augustinum;  beg.:  ,Si  cessantibus  contradicen- 
tium  cfec/  (Ep.  226;  33,  1007).  7.  (fol.  105^).  Liber  S.  Augu- 
stini de  praedestinatione  sanctorum  ad  suprascriptos  Prosperum 
et  Hilarium  (44,  959).  8.  (fol.  129^).  Liber  seeundus  de 
bono  perseverantiae  (45,  993).  Zwei  beigeklebte  Blätter  am 
Ende  (foll.  163  und  164)  enthalten  Fragmente  atis  einer  latei- 
nischen Bibel  in  angelsächsischer  Schrift  (s.  X;  Num.  27  und  28). 

3710 

118.  0-26  X  017,  m.,  39  foll,  s.  XIL  1.  S.  Aurelü  Augu- 
stini liber  de  Magistro    (32,  1193).     Der  Anfang  fehlt. 

2.  (fol.  23).  yBeatus  Augustinus  in  libro  confessionum  hoc 
modo  ait  <6c/  Ein  kurzes  Excerpt.  3.  (fol.  24).  ,Possidius 
episcopus  in  libro  quem  de  uita  beati  Augustini  Iponensis  epi- 
scopi  conscripsit  d&c/  (32,  33);  gleichfalls  ein  Excerpt. 
4.  (fol.  24^).  S.  Augustinus  de  decem  chordis  (S.  9;  38,  76). 
Sehr  beschädigt. 

3711 

119.  0-25  X  017,  m.,  105  foll,  s.  XII  in.  Chronicon  Fre- 
culphi  Lexoviensis  episcopi. 

3712 

lao.  0-29  X  0-17,  m.,  98  foll,  s.  XII.  Gleichen  InhaUe 
tvie  die  vorhergehende  Handschrift. 


(3718 — 3719)  Bibliotheca  patmm  Utinoram  Britennic».  YI.  31 

3713 

121.  0-26  X  0-17,  m.,  64  fall.,  s,  XII.  Edicio  Galfridi 
archidiaconi  Monemutensis  de  gestis  Britonam  (die  Historia 
regum  Brittaniae;  Hardy:  /,  p.  347). 

3714 

122.  0-27  X  018,  m.,  150  foll.^  s.  XV.  1.  Constitutiones 
Clementinae.  (Auf  fol.  14^  ist  der  Einleitungabrief  Johannes 
d.  XXII.  an  die  Oxforder  Gelehrten  eingeschoben.)  2«  (fol.  1 7). 
Commcntarins  in  Constitutiones  Clementinas;  der  Anfang  fehlt. 
8b  (fol.  145).  Verschiedene  Papstdecrete.  Am  Schlüsse  einige 
Bemerkungen  über  die  Gründung  der  Kirche  von  Alt-Salisbu/ry 
im  Jahre  1091  und  ihre  Uebertragung  nach  NeUrSalisbury  im 
Jahre  1217. 

3715 

123.  023  X  0-18,  m.,  55  foll,  s.  XV.  Tractatus  de  poeni- 
tentia  (auctore  Thoma  de  Cobham).  Bios  wenige  geschwärzte 
Brachstücke. 

3716 

124.  0-28  X  0-21,  m.,  49  foll.,  s.  XII  in.  Dicta  S.  Hilarii 
episcopi  in  S.  Matheo  et  Septem  epistolis  canonicis.  (9y  917). 
Bricht  am  Anfange  der  Epistulae  Petri  ab. 

Sin 

125.  0-28  X  Ö-2,  w.,  80  foll.y  s.  XII.  Liber  de  differentiis. 
Ein  Werk  in  86  Capiteln;  voran  geht  eine  introductioj  beg.: 
;Item  de  libro  differentiamm  beati  Ysidori  d^c/,  dann  folgt  die 
praefatio:  ^Plorima  sunt  et  paene  innumerabilia  in  diuinis  libris 
&c.^  Das  Werk  selbst  beg.:  ^De  eo  quod  omnipotens  Dens  post 
naturalem  legem  quam  primo  homini  Adae  iStc.^  Bricht  im 
85.  Capitel  ab. 

3718 

126.  0-27  X  0'19y  215  f oll,  2  CoL,  s.  XV  in.  Papilla  oculi, 
auctore  Johanne  Borough.  Auf  den  vorne  und  rückwärts  an- 
gebundenen Blättern  finden  sich  englische  Bemerkungen  von 
Thomas  Cyrceter;  nämlich  fol.  198^  ,0n  vices';  fol.  5  ,0n  the 
works  of  mercy,  Verses  on  the  decalogue^  The  Apostels  Creed^ 
&c.    Geschenk  Cyrceter's. 

3719 

127.  0-27  X  OiS,  m.,  381  foll.,  2  Col,  s.  XIII ex.  Biblia 
Sacra;  voran  geht  eine  tabula  lectionum. 


(3725 — 3729)  BibUotbeca  patram  UtiDorom  BriUnnic».  VI.  33 

Am  Ende  (fol,  126)  ist  hinzugefügt  Gregorii  sermo  de  immor- 
talitate  (f)  ad  populum  in  basilica  beati  Johannis  qaae  appellatur 
Constantiniana  (76,  1311),    Schöne  Initialen. 

3725 

183.  0'25  X  0'19y  m.,  47  folL,  a.IX.  Commentar  zum  Eccle- 
8i<i9te8;  heg.  unvollständig  in  II,  14:  ^premant  utrique  angustiae. 
sunt  uero  qui  haec  uerba  ecclesiastes  ab  eo  l(o)co  (ubi  ait)  ^Magni- 
iicaai  opera  mea'  usque  ad  hunc  l(o)ca(m  in)  quo  (ait)  ^Sapientis 
oculi  in  capite  eius^  de  Christo  <&c/  (Alcuinus  in  Ecclesiasten; 
100,  677).  Die  Handschrift  schliesst  in  X,  9  (100,  708):  trans- 
fert  lapides  adfligetur  in  eis  (et  cui  scin)dit  ligna,  uulnerabitur 
ab  eis  (aolnontur  et  in  Zacharia  sancti  lapi)des  super  terram/ 

3726 

184L  0'25  X  0'16,  m.,  63  f oll.,  s.  XII  in.  Commentarius  Be- 
rn egii  super  Sedulium  (vgl.  Huemer's  Ausgabe  praef.  p.  XLIV). 
Der  Schluss  fehlt. 

3727 

186.  0*25  X  0*16,  m.,  59  f oll.,  s.  XII in.  1,  Beg.:  ,Signonim 
usus  a  netere  testamento  sumptus  c&c/  Eine  Abhandlung  über  die 
allegorische  Bedeutung  der  Gewänder^  der  Ceremonien,  der  Messe 
u.  s.  w.  (vgl.  Bibl.  Casinensis  IV,  184).  Daran  schliesst  sich 
auf  fol.  17  nach  leergelassenem  Räume  ein  Tractat  ähnlicher 
Art  über  die  verschiedenen  Theile  der  Kirche;  beg.:  ^Domno 
dominica  methonimice  dicitur  aeclesia  nt  per  id  quod  con- 
tinet  significetur  cfec/  2.  (fol.  25).  Commentar  zur  Genesis; 
beg.:  ^In  prineipio  fecit  Dens  caelum  et  terram;  principinm 
enim  Christus  est  <fec/  (Isidori  historia  Sacra  legis  oder  Quae- 
stiones  in  vetus  testamentum;  83,209).  Schliesst  unvollständig  mit 
^efiusus  autem  sicut  aqua  peccando  in  Christo'  (31,  7;  83,  277). 

3728 
136.  0-33  X  0-22,  m.,  78  f oll,  s.  XIL  Ein  Commentar 
zum  ersten  Buche  Samuelis.  Anfang  und  Ende  fehlt;  schliesst 
mit  XXII,  22.  [Es  ist  Beda  91,  499;  nach  dem  Anfang  des 
Comm.:  ^Prima  beati  Samuhelis  (lectio  typice  de)signat  unum 
eundemque  Dominum  Christum  &cJ] 

3729 

137.  0-5  X  0-2,  m.,  58  foll,  2  Col.,  s.  XU.  Liber  S.  Ihro- 
nimi  presbyteri  super  Matheum;  beg.:  ^Plures  fuisse  qui  euan- 
gelia  scripserunt  et  Lucas  euangeUsta  testatur  dicens  &c.^  (26, 15), 

Sitnnftber.  d.  phiL-bist  Cl.  CXXXI.  Bd.  10.  Abb.  3 


34  X.  AbhandluDg:    H.  Sehenkl.  (3730— 373:&) 

3730 
188.  0-29  X  0-22,  m.,  66  foll,  8.  XII  in.  1.  (fol.  3^). 
S.  Angnstinas  de  nnptiis  et  concupiscentia  (44^  413). 
3.  (fol.  19).  S.  Augustinus  contra  Julianum  (44y  641).  Der 
SchluBS  fehlt.  Die  zwei  Vorsetzblätter  enthalten  ein  Stück  eines 
Commentars  zu  Hosea  (11,  13)  [und  zwar  aiM  dem  de$  Hiero- 
nymus;  das  erste  Blatt  schliesst:  ^in  ninea  laetitiam  in  ficn 
suauitatem  et  dulcedinem  intellege^  quae  auferuntor  || ;  das  zweite 
heg.:  ^in  saltum  et  quia  semel  (metaphoram  a  silois  C6pe)raty 
finit  in  reliquo  (25,  834)]. 

8781 
188.  0-3  X  019,  m.,  112foll.,  s.  XIL  Eusebii  Cacsa- 
reensis  episcopi  XI  libri  historiarum  ecclesiasticamm  interprete 
Rufino;  heg.:  ;(R)egnum  Dei  post  h§c  Abgams  ait  ad  taMeQ 
tu  inquit  eum  uirtute  Dei  ^Skc.^  (vgl.  21,  461  und  jetzt  Hamack 
S.  663). 

3733 

140.  0-29  X  0-21,  m.,  69  f oll,  s.  XII  in.  Liber  beati  Am- 
brosii  episcopi  ad  Gratianum  imperatorem  de  spiritu  sancto, 
in  9  Büchern.  Es  sind  folgende  Schriften:  Ambrosii  de  fide 
Trinitatis  ad  Gratianum  libri  V  (16,  627);  Gratiani  epistola  ad 
Ambrosium  (16,875);  Ambrosii  de  spiritu  sancto  libri  III  ad 
Gratianum  (16,  703)  und  de  incamatione  Domini  liber  (16^  815). 
Auf  den  heigehundenen  Blättern  Fragmente  eines  Commentars 
zur  Apokalypse  [des  sog.  Berengaudus;  17,  766].  Beg.: 
,Bea,i\im  Johannem  Apostolum  et  Euangelistam  hunc  libmm  apo- 
calipsim  edidisse  constat  i&c. 

3733 

141.  0-28X0-2,  eh.,  191  f oll,  s.XVex.  Speculum  Lai- 
corum  (manchmal  John  Hoveden  zugeschriehen)  nehst  Index;  heg. : 
^Abstinenciae  triplex  est  species  &c.*  Am  Schlüsse  der  Name 
Johannes  Skymer  capellanus^  vermtUhlich  der  des  Sehreihers. 
Auf  den  angehundenen  Blättern  unter  anderen  Notizen  ein  Bericht 
üher  die  Eigenschaften  des  Enzian  (engl,  kareswete)  in  englischer 
und  ein  Recept  gegen  Husten  in  IcUeinischer  Sprache.  Auf  fol.  1 
die  Notiz:  ^d  Will.  Lawson  clericum  pertinet  prec.  V  s. 

3734 

142.  0-3  X  0-21,  m.,  128  foll. ,  2  Col.,  s.  XII  und  XIII. 
Isidori   Hispalensis  Etymologianun  libri^   mit  den  Briefen 


(^3735 — 3739)  Bibliotheca  pfttnim  Utinonim  Britaonica.  VI.  35 

hidors  und  Braulio's  (82,  73).  Geschenk  des  Magister  R(adal- 
phas  de  Eboraco  ?)  cancellarius  Sarisboriensis  an  Frater  Hen- 
ricns  de  Wadeston  qai  pro  conventu  Sarisbnriensi  stat  Oxoniae. 

3735 

143.  0-3  X  0-22,  CA.,  161  folL,  s,  XV  ex.  Tractatus  et 
epistolae  s.  Hieronymi.  Das  Inhaltsverzeichniss  am  Schlüsse 
umfasst  11 7  Nummern;  doch  fehlt  jetzt  sehr  viel.  Lücken  finden 
sich  im  Anfange  und  nach  fol.  32,  83, 102, 111, 118  und  168, 
Geschenk  des  Canonicus  William  Fydyon. 

3736 

144.  0-3  X  0-2,  m.,  185  fall.,  2  Col,  s.  XIII— XIV.  Hu- 
gnit  Ollis  (!)  Pisani  derivationes.  ,Precium  hujus  libri  XXVI 
8  Vin  d/  Legat  des  Archdeacon  von  Dorset,  John  Stopyngton 
(1447).     Einband  atbs  dem  14.  Jahrhundert. 

3737 
146.  0-32  X  0-22,  m.,  141  foll.,  s.  XIII.    Die  Bücher  Eze- 
chiel  und  (fol.  108)  Daniel  mit  Commentar  und  Glossen.    Preis 
,\  mark^    Der  Anfang  von  Daniel  (bis  I,  13)  ist  ausgeschnitten. 

3738 

146.  0-33  X  0-22,  m.,  181  foll.,  s.  XIL  Ethimologiae  Isi- 
dori  (83,27);  nebst  folgenden  kleineren  Stücken:  1.  (fol.  1). 
Prophetia   Sibyllae.     Die  Initiale   ist   ausgeschnitten  und  drei 

Zeilen  Text  mit  ihr;  dem  Erhaltene  beg. :  ^Tertia  delfica 

bella  Troiana  naticinata  est.  Quarta  cimera  (cmnaea)  in  Italia. 
Quinta  heriteria  (Erythraea)  in  babylonia  orta  &c.^  Auf  fol.  3 
heisst  es:  ^cumqne  hec  sybilla  et  alia  mnlta  romanis  futura  pre- 
diceret  qnibas  etiam  signis  ad  iudicandom  Dominus  uentums 
est.  naticinando  intonnit  dicens:  ludicii  signnm:  tellus  sndore 
madescet  |  E  c§lo  rex  adneniet  futaros  cfec'  (Beda;  90,  1181. 
Das  Gedicht  Col.  1186).  3.  (fol.  3^).  ,Illuminat  (i)  Dominus 
uultum  suum  super  nos  &c.^  Ein  Brief,  Ermahnungen  zur  Busse 
an  einen  Fürsten  enthaltend.  3.  (fol.  180).  Rhetorisches. 
4,  (fol.  180^).  Mirabilia  Britanniae  (manchmal  Gildas  zuge- 
schrieben. Hardy  I,  782;  p.  324  f).  5.  (fol.  181).  Scientia 
moralis  de  expulsione  vitii  et  adeptione  virtutis.  Fast  alle 
Initialen  ausgeschnitten. 

3739 

147.  0-3  X  0-2,  m.,  211  foll,  s.  XV  in.  1.  PupiUa 
oculi  (nebst  tabula  und  Index);  die  Subscription  lautet:  ^Hunc 

3* 


36  X.  Abhandliuig:    H.  ScbenkU  (3740 3745) 

tractatum  compilanit  Johannes  de  Borge  rector  ecelesiae  de 
Colingham^  (vgl  Cod.  126  [3718]).  2.  (fol.  188).  Modus  pronxin- 
ciandi  sententias  exeommunicationum.  Auf  dem  letzten  Blatte 
einige  Bemerkungen  de  baptismo.  Auf  der  Innenseite  des  Ein- 
bandes  und  dem  Vorsetzblatte  ein  lateinisch-englisches  Vocabular. 

3740 

148.  0-32  X  0'23y  m.,  60  folL,  s.  XV.  Processionale  ad 
iisum  ecelesiae  Sarisburiensis.  Lückenhaft  und  beschädigt;  viele 
Nachträge  von  späteren  Händen. 

3741 

149.  0-28  X  0-18,  m.,   66  folly  s.  XII.      1.  Missalc. 

2.  (fol.  22).  Lectionarium  pro  missis  (Schluss  fehlt), 

3742 

160.  0'29  X  0'19y  m.,  161  folL,  s.  X  Psalterinm  versionis 
Gallic(an)ae  (vorher  Kalender^  Epacten-  und  Festtafel)  nebst  dem 
Psalm  yPasillas  eram'  (fol.  138);  Canticles  (fol.  138^);  Te  Daum 
(fol.  147^);  Gloria  in  Excelsis  (fol.  148^);  Paternoster  und  Credo 
(fol.  149;  mit  gleichzeitigen  englischen  Interlinearglossen  und 
Aend^rungen  aus  dem  12.  Jahrhundert) ;  ferner  Athanasii  hymnns 
de  fide  trinitatis  (fol.  149^).  Hinzugefügt  (fol,  162^  von  einer 
Hand  s.  XII)  die  Litanei  (zum  Ersatz  für  eine  verlorengegan- 
geney  deren  Anfang  auf  fol.  161^  stand,  jetzt  aber  ausrculirt 
ist).  Englische  Interlinearglossen  aus  dem  12.  Jahrhundert  im 
Psalter  und  den  folgenden  Stücken.  Das  erste  Blatt  des  Psalters 
fehlt;  ebenso  sind  nach  foll,  64,  96,  107  und  126  Blätter  ausge- 
schnitten. Schöne  Initialen.  Die  Indictionentafel  (fol.  1^)  ist 
für  die  Jahre  969 — 1(X)6  eingerichtet. 

3743 

161.  0-38  X  0-23,  m.,  162  foll.,  2  Col,  s.  XIV  in.  1.  Liber 
sextus  Decretalium  (Bonifacii  VIII);   mit  Randcommentar. 

3.  (foll.  111).  Novae  Constitntiones  Clementinae ;  gleichfalls 
mit  Randcommentar.  Subscription:  ,Qni  scripsit  Carmen^  sit 
benedictns.  Amen/     Nach  fol.  96  zwei  Blätter  ausgerissen. 

8744 

162.  0-61  X  0'S2,  m.,  386  foll.,  ca.  1460.  Breviarinm  se- 
candum  usum  Sanun. 

3745 

163.  0-34  X  0  24,  m.,  190  foll.,  ca.  1277.  Lectionarium 
ex  Evangelio;  zum  Gebrauche  für  das  Breviarium.    Ein  Blatt 


^3746 — 3749)  Bibliotbec«  patram  latinomm  BritannicA.  TT.  37 

am  Schlüsse  fehlt.    Geschenk  des  Dean  Waltems   Scamel   im 
Jahre  1277. 

3746 
164.   0-27  X  0-28y  m.y  81  folh,  s.  XII.     Amalarii  de  or- 
dine  Romano  qui  vocatur  über  officialis  (10*%  985). 

3747 
166.  0-25  X  0'18y  w.,  119  f oll,  2  Col.y  s.  XII  ex.     Trac- 
tatus  Bernardi  Abbatis  super  Cantica  Canticomm   (in  74  Ser- 
mones;  183,  786). 

3748 

166.  0-24  X  0-17,  m.,  106  f oll,  s.  XIII.  Epistolae  Jacobi 
(fol  3),  Petri  I  (fol  15),  Petri  H  (fol  31),  JohanniB  I  (fol  40), 
Jobannis  II  (fol  55^),  Johannis  III  (fol  57)  t^nc2  Judae  (fol.  68); 
nebst  den  Revelationes;  mit  Commentar  und  Glossen.  Nach 
fol  63  (f)  fehlt  ein  Blatt  (zwischen  Joh.  III  und  Judo). 

3749 

167.  0-22  X  0-17,  m.,  174  f oll,  s.  XL  1.  (fol  1  und  171). 
Enchiridion  S.  Angnstini  ad  Laarentium  (40,  231).  2«  (fol.  6). 
Liber  paBtoralis  carae  editus  a  S.  Gregorio  Papa;  mit  Capitula 
(77,  9).  3.  (fol  90).  Liturgie  zu  Ehren  der  h.  Maria  Magda- 
lena; mit  Neumen.  4.  (fol  92).  Nochmals  Liber  S.  Augu- 
stini  ad  Laarentium  qui  liber  encbiridion  nominatur  de  fide 
spe  et  caritate  (40^  231).  h.  (fol  130).  S.  Augustini  dia- 
logus  quaestionum  LXX  (LXV?);  heg.:  ,Licet  multi  et  proba- 
tissimi  uiri  d&c/  (40,  733).  6.  (fol  143^).  S.  Augustinus  ad 
Probam  de  orando  Deo  (Ep.  130;  33,  493).  7.  (fol  161^). 
S.  Gregorius  de  iuramentis  episcoporum;  heg.:  ,Sunt  quidam 
sancte  Dei  ecclesie  inimici  qui  satisfactionem  summi  sacerdotis 
sub  iure  iurando  minime  dicunt  ualere.  nisi  plures  etiam  sacer- 
dotes  secum  compellat  iurare  cfec/  8.  (fol  152).  Liturgie  für 
die  Einweihung  einer  Kirche;  mit  Neumen.  9.  (fol  154).  S.  Isi- 
dori  Allegoriae  sanctae  scripturae  (83,  97).  10.  (fol  159^). 
Liber  Isidori  ad  Dionisium  de  vetere  et  novo  testamenti;  heg.: 
,(P)Ienitudo  ueteris  ac  noui  testamenti  gratias  ago  quod  (£'c/. 
(83,  166).  11.  (fol  164).  S.  Isidorus  de  ortu  et  obitu  sanc- 
torum  patrum;  heg.:  ^Adam  protoplastus  et  colonus  paradisi 
princeps  generis  <fec/  (83,  120).  —  Das  erste  Stück  von  einer 
etwas  jüngeren  Hand  geschrieben.  Auf  fol.  170^  eine  Vertrags- 
Urkunde   zwischen    Thomas    de    Hermerville   und   dem   Priester 


38  X.  AbhandlQDg:     H.  Schenkl.  (3750 — 8754) 

Honfredus  de  Flamvilley  betreffend  die  Kirche  van  Hermerville 
in  der  Normandie^  vom  Jahre  1211, 

8750 
168.  0-26  X  017,  m.,  83  f oll,  8.  IX— Xf.  1.  Helperici 
tractatus  de  computo;  A.  D.  1068  (137, 16;  vgl,  L.  Traube  im 
Neuen  Archiv  XVIII,  73).  Kürzer  als  der  gedruckte  Text, 
2.  (fol.  9).  Verschiedene  Tafeln  über  Masse,  Epacten,  Cyklen 
&c}  (s,  IX  ex,).  3.  (fol.  20).  Venerabilis  Bedae  über  de 
temporibos  (90,  277;  s.  X  in.) 

8751 
160.  0-24  X  016,  m.,  176  fall.,  s.  XII.  Origenes  super 
Exodum  et  Leviticum  in  16  Büchern;  heg.:  ^Videtnr  mihi  uniifl- 
quisque  sermo  scriptorae  diuinae  similis  esse  alicoi  seminoniy 
coius  natura  haec  est  ut  cum  iactum  fuerit  in  terram  regene- 
ratum  in  spicam  uel  quameumque  &c.^  (vgl,  Hamack,  a.  a,  0. 
S.  347), 

8753 

160.  0-24  X  0-16,  m.,  210  f oll,  s.  XII.  Commentarius  in 
Psalmos.  ^Prophetia  est  inspiratio  diuina  c£rc/  (113,  842).  Dann: 
,Iste  über  apud  Hebraeos  <fec/  (113,  841),  In  den  Catt,  Angl. 
et  Hib,  Anseimus  zugeschrieben. 

3753 

161.  0-24  X  0-16,  m.,  107  f oll,  s.  XII  und  XIII  Cantica 
Canticorum  und  Proverbia  (fol  27)  mit  Commentar  und  Glossen. 
Legat  des  Kanzlers  Ralph  von  York. 

8754 

162.  0  25  X  0-17,  m,,  30  f oll,  s.  XI  und  XII.  1.  (fol  3). 
Expositio    fidei  Rufini   presbiteri    de    simbolo  (21,  336f), 

2.  (fol  19).  Sacratissima  seala;  ein  theologischer  Tradat  in 
30  , Stufen^;  6e^.:  ^Scripturarum  diuinarum  mole  quisque  afiatim 
nequit  potiri  quodam  priuilegio  bis  elucubratissimis  flosculis  &c.^ 
Das  Werk  beg.:  ^Primus  gradus  est  sacratissimae  scalae  fides  recta 
cum  operibus  iusticie  i&c.^  Daran  schliesst  sich  ein  Tractat 
de  VIII  vitiis  und  die  mit  denselben  zu  bestehenden  Kämpfe; 
beg.  ohne  Titel:  Hactenus  de  uirtutum  institutionibus  digessimus; 
amodo  que  sint  octo  principalia  uitia  disponimus.  Primum  nitinm 
est  gastrimargiae  quae  gula  est  <£rc/  Die  angebundenen  Blätter 
enthalten  ein  Bruchstück  eines  Commentars  zur  Apokalypse  [aus 
derselben  Handschrift  des  Berengaudus  wie  die  Bruchstücke 


(3755 — 3757)  Bibliotbeca  painim  UttDorom  Rritanniea.  VI.  39 

in  Cod.  140;  heg,  mit:  ,narrauit  beatitudinemque  illorum  qui  in 
fide  Christi  <fec/  (77,  895  C);  das  zweite  BlaU  gehört  zu  CoL 
929  MigneJ. 

8755 

168.  0-24  X  0-19,  m.,  106  fall,  s,  XIIL  Concordantia 
Bibliae. 

3756 

164.  0-24  X  O'löy  m.,  129  f oll, ,  9,  XIL  Aus  zwei  Hand- 
Bchriften  gleichen  Inhalts  (van  denen  die  erste,  schöner  ge- 
schriebenej  am  Schlüsse  unvollständig  ist)  zusammengebunden, 
Ivonis  Camotensis  episcopi  sermones:  1,  (fol,  1  =  64),  De 
sacramentis  neophitorum  (162,  505),  2.  (fol,  7*  =  71),  De  ex- 
cellentia  sacrorum  ordinnm  (515),  3.  (fol,  14^  =  78),  De  signi- 
ficationibuB  indumentorum  sacerdotalitim  (519),  4.  (fol,  21^ 
=  85^),  De  sacramentis  dedicationis  (527).  5.  (fol,  29^  = 
93^),  De  convenientia  veteris"  ac  novi  sacerdotii  (535), 
6«  (fol,  40  =  121),  Quare  Deus  natns  et  passus  est  (562), 
7.  (fol.  45  =  126),  De  adventu  Domini  (567),  8.  (fol,  47  = 
128),  De  nativitate  Domini  (568). 

3757 

166.  0-22  X  017,  m,,  177  f oll,  s.  XII  in,  1.  Aurelii  Augu- 
st ini  disputatio  contra  Felicianum  (42, 1157),  3.  (fol,  11), 
Liber  Methodii  episcopi  Patarensis  de  principio  saeculi  (Bibl, 
Max.  P.  P.  Lugd,  III,  727),  8.  (fol.  23),  Expositio  Bedae 
presbiteri  de  Tabemaculo  et  vasis  eius  ac  vestibus  sacerdotam 
(91,  393),  4«  (fol,  88),  Liber  beati  Aurelii  Augustini  de 
presentia  Dei;  heg,:  ,Queris  utrum  mediator  Dei  et  hominum 
homo  Christus  iesus  quomodo  <fec/  (Cap.  Haus  Ep.  187 ; 33,  833), 
5.  (fol,  94).  Eiusdem  de  vita  Christiana  ad  sororem  suam 
(40, 1031).  6.  (fol  102^),  Eiusdem  de  continentia  et  de  cena 
Domini  ad  Januarium  (40,  349),  7.  (fol,  108).  Eiusdem  de 
diversis  heresibus  (42,21),  8«  (fol,  122),  Alcuini  de  fide 
S.  Trinitatis  libri  tres  (101,  9),  9.  (fol,  152^),  Eiusdem  symbo- 
lum  fidei;  heg,;  ,Credimu8  sanctam  trinitatem  id  est  patrem  et 
filium  etspiritum  sanctum  deumunum  omnipotentem  c&c/  (101,56), 

10.  (fol.  153^).  Epistola  Albini  ad  Fredegisum  (100,  498) 
nebst  Interrogationes  Fredegisi  et  responsiones  Albini  (101,  57), 

11.  (fol.  157),  Epistola  Albini  ad  Eulaliam  de  animae  ratione 
(101,  639).         12.  (fol.  163^).   ,Dogma   edita  ab  Augustino. 


i 


40  X.  Abbftndlung:    H.  Schenkl.  (3758 3759) 

I.  Qnod  trinitas  in  unitatis  natura  et  nnitas  in  trinitatis  per- 
sonis  credenda  sit.  II.  Quod  non  pater  non  spiritos  sanctns 
Bet  filius  carnem  in  homine  assumpsit  &cJ  63  Capitula. 
13.  (fol,  172).  Decretale  Papae  Gelasii  quod  cum  ceteris  XXX 
episeopis  conscripsit;  heg,:  ,Po8t  propheticas  et  euangelicas  cfe^'. 
(59 y  169).  14,  (fol,  176).  Hieronymus  de  duodecim  scripto- 
ribus;  heg.:  ,Vis  nunc  acriter  mi  frater  Desideri'  <fec.*  (Ah- 
gedruckt    hei   Migne    unter    Beda's    Werken;    94,  662). 

15.  (fol.  176^).  ^Quomodo  presbiter  Plecgis  dominicum  corpus 
in   forma   pueri    a   Domino   sibi    demonstrari   impetravit^ 

16.  (fol.  177).  ,De  puero  judeo  quem  proprius  pater  pro  suscep- 
tione  corporis  et  sanguinis  Christi  in  fomacem  ardentem  pro- 
jccit;  heg.:  ,Judei  cuiusdam  uitrarii  filius  cum  apud  Christianos  &c.^ 

17.  (fol.  177^).  Bemerkungen  über  die  sechs  Schöpfungstage. 

3758 

lee.  0-2  X  0-^5,  m.,  144  f oll.,  2  Col,  s.  XIV.  1.  L(iber) 
sermonum  de  viciis  et  virtutibus;  heg.:  ^Duplex  est  abstinencia, 
detestabilis  et  laudabiiis  <fec/;  vgl.  Cod.  1663  (Cheltenham  4662). 
Vielleicht  die  Distinctiones  theologicae  des  Oilbertus  Magnus; 
vgl,  Bale  IV,  47.  2.  (fol.  133).  Adapciones  omnium  capitulo- 
rum  in  hoc  libello  contentorum  prout  competunt  sabbatis  domi- 
nicis  et  festis  totius  anni.  3.  (fol.  139^).  Capitula  totius  libelli 
secundum  ordinem  alphabeti.  Zwei  angehundehe  Blätter  am  Ende 
enthalten  Theile  von  Briefen  des  Papstes  Clemens  VII.,  um  einem 
armen  Priester  der  DiUcese  Exeter,  Richard  Theohhelhegh,  zur 
Beförderung  auf  eine  Pfründe  des  Klosters  Mylton  (Diöcese 
Sarum)  zu  verhelfen  (1342 — 1362). 

3759 

167.  022  X  016,  m.  cfc  eh.,  79  f oll,  s.  XV.  1.  Tractatus 
de  peccato  originali  editus  a  fratre  Egidio  (de  Columna)  de 
Roma,  fratrum  heremitorum  ordinis  S.  Augustini  (Oxford  1479). 
3.  (fol.  7^).  Tabula  super  legendam  auream.  3.  (fol.  18). 
Tractatus  de  doctrina  theologica  quem  edidit  magister  Johannes 
Mandwyt  A.  D.  MCCCXLII  (John  Mandwith  of  Merton  College; 
vgl.  Bale  V,  70;  Fahr.  IV,  101).  4.  (fol.  74).  Verschiedene  Be- 
merkungen: De  observantia  Sabbati^  De  oratione  &c.,  theilweise 
von  Th.  Cyrcetur's  Hand,  einige  davon  in  einem  Gemisch  von 
Latein  und  Englisch.  Geschenk  Cyrcetur^s. 


(3760 — 3762)         BibUotbeca  patram  latinonim  BriUnni».  VI.  41 

3760 

168,  0-2  X  0-^4,  w.,  87  fall. ,  s.  XII.         1.  (fol  2).  De 
diversis  questionibus   S.    Augustini   LXXXIII   (40^  11). 
3.  (fol.  76),   S.  Augustinus  de  XII  abusivis  (40,  1079). 
3.  (fol.  85^).  Versiculi  Bedae  de  die  iudicii;  beg.:  ,Inter  flori- 
geras  feeundi  cespitis  herbas  cfec.';   schl.:  ^Meque  tuis  Christo 
precibus  commenda  benignis^  (94,  638). 

3761 

100.  0-21  X  014,  m.;  91  fall.,  $.  XII.  1.  Sermo  Augu- 
stini; beg.:  ,Quam  sit  utilis  et  necessaria  penitentiae  medicina 
dtc'  (S.  351;  39, 1535).  3,  (fol.  11).  S.  Augustini  dialogus 
quaestionum  LXV  (40,  733).  3.  (fol.  26).  S.  Augustinus 

contra  Felicianum  hereticum  (42, 1157).  4,  (fol.  39).  Eius- 
dem  libellus  de  disciplina  Christiana  (40,  669).  5.  (fol.  45). 
Eiusdem  sermo  de  proverbiis  Salomonis  ab  eo  loco  ubi  dicit 
yMuIierem  fortem  cfec/  (Prov.  31,  10 — 31);  beg.:  ^Prestabit  nobis 
Dominus  qui  istud  commendauit  in  sanctis  suis  ut  infirmitas 
uocis  nostrae  sufficiat  intentioni  uestrae.  hoc  ideo  commendaui 
ut  meum  silentium  adiuuare  dignamini  cßc/  (S.  37 ;  38,  221). 
6.  (fol.  55'').  S.  Augustini  sermones  duo  de  resurrectione; 
a)  beg.:  ^Ferunt  autem  fisici  natum  leonis  catulum  tribus  dormire 
diebus  tandemque  die  tercia  magno  parentis  rugitu  excitatum 
exurgere  <fec/;  b)  beg.:  ,Nouum  quidem  miraculum  resurrectio 
saluatoris  sed  multiplicibus  figurarum  simbolis  in  sanctorum 
actibus  ab  ipso  est  nascentis  mundi  exordio  presignata  <&c/ 
?•  (fol.  55^).  Responsio  Augustini  ad  Duicitium  de  octo  que- 
stionibus (40,  147).  8.  (fol.  68).  S.  Augustinus  ad  Probam 
de  orando  Deo  (Ep.  130;  33,  493).  9.  (fol.  77^).  Eiusdem 
sermo  de  regula  monastcrii;  beg.:  ,Precipimus  in  monasterio 
constituti  primum  propter  quod  in  unum  sitis  congregati  ut 
unanimes  habitetis  in  domo  et  sit  nobis  (f)  una  anima  &c.^ 
10.  (fol.  8P).  Venerabiiis  Bedae  expositio  in  Tobiam  (91,  923). 

3762 

170.  0-22  X  0-13,  m.,  312  f oll,  8.  XIII— XIV.  1.  (fol.  2). 
Veritas  Theologiae  (das  dem  ÄegidiiM  RomanvB  zugeschriebene 
Werk);  nebst  Index.  Das  erste  Blatt  fehlt.  2.  (fol.  196).  Com- 
piktio  de  libris  naturalibus  Aristotelis  et  aliorum  quorundam 
philosophomm  de  remm  natura;  nebst  Capitula.  Cap.  I (fol.  203) 
beg.:  ,De  unitate  et  simplicitate  Dei.  Dicit  Aristoteles  in  •  philo- 


42  X.  Abhandlung:    H.  Sehenkl.  (3763  —  3766) 

Sophie  prime:  Deus  inquit  est  unos  etemos  nobilis  dkc/  Nach 
dem  Explicit  folgt  noch  ein  Abachnitty  der  die  ünter$chrift  hat: 
^Explicit  libellus  de  secretis  natnrae^  Einige  Notizen  van  Cyr- 
ceter's  Hand  auf  den  letzten  leergelassenen  Blättern,  Geschenk 
Cyrceter'Sy  der  die  Handschrift  von  den  Executoren  des  Magi- 
sters Thomas  Come  (^priest  of  the  chantiy  of  St.  Eklmund'  A.  D. 
1396)  kaufte. 

3763 

171.  0-22  X  0-14,  m.,  242  foll,  s.  XIU,  1.  Tractatos 
magistri  P(etri)  precentoris  Parisiensis  de  tropis  loqaendi  (Fahr. 
Vy  260).  3.  (fol.  42).  Tractatas  de  missa;  heg.:  yCelebratio 
missae  in  commemoratione  <&c/  3.  (fol.  66^).  De  libro  flomm. 
Excerpte  aus  den  Kirchenvätern:  De  Deo^  de  praedeatina' 
tione  dkc.  4.  (fol.  88).  (Petri  Cantoris  Parisiensis)  Verbum 
abbreyiatum  sen  Summa  de  sugillatione  vitiorum  et  cornmen* 
datione  Tirtatom  (Montihus  Hannoniae  1639).  h.  (fol.  142). 
Ein  Tractat  über  den  Stolz;  heg.:  ^Nemo  de  tenebris  secnli 
emergere  cfec/  6.  (fol.  144).  Tractatas  venerabilis  H(iigoni8) 
prioris  ecclesiae  Saneti  Victoris  de  meditatione  (176y  877  oder 
993).         7,  (fol.  146^).  Verschiedene  theologische  Tractate. 

8.  (fol.  160).  Introitus  in  historias  M.  Petri  Mandacatoris  und 
Introitos  in  evangelicam  historiam.  9.  (fol.  180).   Papilla; 

ein  grammatisches  Werk;  heg.:  Exceptiones  istas  rogata  socio- 
nun  in  scola  compilauimas  &c.^   Der  Schluss  fehlt. 

3764 

172.  0'2  X  0-16^  m.,  76  foll.y  s.  XI.  Enchiridion  Aagastini^ 
qaem  (!)  scripsit  Laarentio  (40 y  231).  Die  Capitula  sind  ver- 
stümmelt und  der  Anfang  des  Werkes  (his  Cap.  15)  verloren. 
Ein  Blatt  mit  dem  Schlüsse  des  9.  und  dem  Anfange  des 
10.  Capitels  von  einer  Hand  s.  XII  ergänzt. 

3766 
178.  &2  X  0'14y  m.y  143foll.y  s.  X  ex.       1.  S.  Aagastini 
soliloqaia;  heg.:  ^Volaenti  mihi  multa  ac  uaria  <£rc/  (32y  869). 
2.  (fol.  70).  Isidori  Hispalensis  Synonymoram  sive  soliloqoioram 
libri  n  (85,  825).    Auf  fol.  141^   steht  der   Name  y^pdmer*. 
Der  Schluss  fehlt. 

3766 
174.  0-17  X  0-13,  m.y  360  folly  s.  XIV  in.  Sermones  für 
verschiedene  Oelegefiheiten.    Vorher  geht   ein  von  Cyrcetsr   ver- 


(3767 — 3771)  BibUotbeca  patrnm  Utinornm  Britannioa.  VI.  43 

ffisstes  Inhaltsverzeichniss  mit  einigen  Bemerkungen;  am  Schlüsse 
eine  kwrze  Tabula  nebst  Index  von  einer  älteren  Hand,  Foll, 
343 — 360  sind  mit  verschiedenartigen  theologischen  Bemerkungen 
Cyrceter's  angefüllt 

3767 
176.  0-19  X  0-15,  w.,  214foll.y  s,  XIV.    1.  Ordinale  (Bre- 
marium  und  Missale  j   nebst  Ceremonial  für  Taufe  j   Trauung 
u.  s,  w.)  secundnm  nsom  Sarum.    2.  (fol,  199^;  andere  Hand), 
Tonale  secandum  usum  Sarum. 

3768 

176.  0-37X0-26,  m.,  304  foU,^  2  Col,,  s.  XIV in,  (Thomae 
Aqninatis)  Summae  Tbeologiae  pars  prima  secundae  et  (fol,  169) 
pars  Tercia;  mit  Tahula,  Subscription:  ,Hic  moritur  Thomas: 
O  mors  quam  sis  maledicta/ 

3769 

177.  0^36  X  0-26,  m.,  189  foll,  s,  XIIL  Die  vier  Bücher 
Regum  und  Paralipamena;  mit  Commentar  und  Glossen, 

8770 

178.  0-46  X  0-3,  m.,  272  foll.,  2  CoL,  s,  XIV in,  (in 
Italien  geschrieben),  Gregorii  Papae  IX.  Decretalium  qninqne 
libri;  mit  Commentar,  Am  Schlüsse  findet  sich  von  der  Hand  des 
Schreibers  der  Name  Geraldus  de  Chalmo  clericus  Lm  (Lemo- 
wicensisfj  dyocesis.  Subscription  des  Commentars:  ,Explicit  Über 
quintns  Decretalium  scriptus  per  Guilelmum  de  Marchia  scrip- 
torem  Anglicum/  Auf  einem  angebundenen  Blatte  eine  Schuld- 
verschreibung aus  dem  Jahre  1363  des  Priors  Johannes  Frabri 
von  Jeffa,     Das  erste  Blatt  jedes  Buches  ausgeschnitten, 

3771 
170.  0*41  X  0-2S,  w.,  94  foll,  s,  XI  und  XII,  Zwei  Samm- 
lungen von  Homilien,  !•  De  tempore;  von  Ostern  bis  zum  Sonn- 
tage nach  Christi  Himmelfahrt,  Die  eilf  ersten  sind  von  einer 
jüngeren  Hand  ergänzt,  die  zwölfte  und  ein  Theil  der  folgenden 
fehlen.     Die    drei    letzten    Homilien   vor    dem    Schlüsse   sind: 

a)  Sermo  beati  Johann is  episcopi;  beg,:  ^Clementissimns  omni- 
potens  Deus  pietate  et  misericordia  semper  largissimns  delin- 
quentibus  populis  et  sub  mortis  peccato  iacentibus  indulgentiae 
suae  remedium  per  prophetam  ingerit  dicens,  Conuertimini  dkc,^ 

b)  Beati  Gregorii  papae;  beg,:  ^Quod  resurrectionem  domini- 
cam  discipuli  tarde  crediderunt  <£rc/  (hom,  in  Evangel  29;  76, 


44  X.  AbbMidlnng:    H.  Schenkl.  (3772 — 3775) 

1213).  c)  Oraelia  Bede  presbiteri;  beg.:  ,Ex  multis  sancti  enan- 
gelii  locis  inuenimns  quia  discipuli  ante  adnentam  <fec.*  (94^ 
181).  3.  (fol.  28).  Hamilien  (secundum  Eoangeln  lectiones)  ;  bis 
74  numerirt,  nebst  einigen,  die  nicht  gezählt  sind.  Der  Anfang 
fehlt  (die  Handschrift  beginnt  mitten  in  der  zweiten  Homilie), 
ebenso  der  Schlv^s,  Die  ersten  drei  vollständigen  Homilien 
sind:  a)  ,Qaia  Dominus  ac  redemptor  noster  nouus  homo  aenit 
in  ninndum  <fec/  (Gregorii  hom.  in  Evangel.  82;  76,  1232). 
b)  jPsalmus  qui  cantatur  Domino  uidetur  sanctis  martyribtis 
conuenire  <fec/  (Augustini  sermo  31;  38,  192).  c)  ,Sufficere 
nobis  deberent  ad  perfectum  salutis  nostrae  martyrom  exempla 
<fec/  (Maximi  Taurin.  hom.  LXXXII;  57,429). 

3772 

180.  0-39  X  0-32,  m.,  1 73  foll,  2  Col.,  s.  X  (in  Frank- 
reich geschrieben).  Psalterium  in  doppelter  (gallicanischer  und 
hebräischer)  Version,  in  Parallelcolumnen;  vorhergehen:  Vorrede 
des  Hieronymus,  Briefe  des  Damasus  und  Hieronymus  nebst 
anderen  einleitenden  Stücken  (fol.  1 — 1 7).  Am  Ende  der  Psalm 
jPuBillns'  (fol.  164),  ,Canticle8^  (fol.  164^),  ,Ymnu8  ad  maluti- 
num  diebus  Dominicis^  (das  Te  Deum;  fol.  168^),  ^Ymnas  in 
diebus  festis  ad  missam'  (Gloria  in  Exe. ;  fol.  169),  Paternoster 
und  Credo  (fol.  169^),  ,Fides  Catholica'  (das  athanasische 
Credo;  fol.  169^),  Litanei  und  Gebete  (fol.  170^).  Der  Anfang 
des  Psalters  fehlt;  er  beginnt  mit  II,  2.  Die  Litanei  enthält  die 
Namen  vieler  bretonischer  Heiligen.  Das  letzte  Blatt  gehört  dem 
11.  Jahrhundert  an.  Einige  erklärende  Anmerkungen  am  Rande; 
schön  verzierte  Initialen. 

3773 

181.  0-42  X  0-29,  m.,  197  foll,  2  Col,  s.  XV.  Exposito- 
riam  omniam  epistolamm  evangelioramqne  festivalinm  sanctorom 
seeundum  Radulphum  de  Atton  (Acton;  vgl.  Pitseus  1320). 
Anfang  verstümmelt.  Name  des  Schreibers  Fryth. 

3774 

182.  0-42  X  0-3,  m.,  200 foll,  s.  XIIL  Evangelia  quattuor, 
7711^  Commentar  und  Glossen. 

8775 
188.  0-44  X  0-27,  m.,  338  foll,  2  Col,  s.  XIII  (in  Italien 
geschrieben).  Digestomm  libri  XXIV;  mit  Randcommentar.  Der 
Anfang  des  4.  Buches  fehlt;  alle  Initialen  ausgeschnitten. 


(3776 — 3780)  Bibliotheca  patram  latinonim  BriUnnica.  VI.  45 

3776 
184.  0^44  X  0-32,  m.,  140  f oll,  2Col.,  s.  XIL  Biblia  sacra. 
Sehr  lückenhaft;  enthält  blos  Bruchstücke  der  folgenden  Bücher: 
Proverbia,  Ecclesiastes,  Sapientia,  Ecclesiasticus,  Paralipomena^ 
Joby  Tobias^  Judith^  Esther,  Ezra,  Maccabaei;  Evangelia,  Acta 
Apostoloruni;  Epistola  ad  Romanos^  Thessalienses^  Timotbeam^ 
Hebraeos,  Apocalypsis. 

3777 

186.  186.  0-46  X  0-32  &  044  X  032,  w.,  360  &  344  f oll, 
2  Col^  8,  XIV — XV,  Novellae  Domini  Johannis  Andreae  super 
qoinque  libris  Decretalium.  Vol.  I  enthält  Buch  1  und  2;  Vol,  II 
Buch  3 — 5. 

3778 

187.  0-38  X  0-24,  m.,  211  f oll,  8.  XIV in.  1.  (fol  2). 
Jnstiniani  Imperatoris  Institutiones  mit  Conimentar.  2.  (fol  59). 
Eiusdem  Authenticae  seu  Novellae  Constitutiones.  3.  (fol  146^). 
Consaetudines  feudorum.  4.  (fol  161^)  Tres  ultimi  libri  Ju- 
stiniani  Codicis. 

Exeter. 

(Catalogi  Angliae  et  JTibemiae  II,  55.) 

3779 
3620  (2055).  S%  m.,  pag.  1 — 234.  Tractate  von  Ansebnas 
u.  dgl  1,  (p.  235;  8.  XII  in.).  Ambrosius  de  mysteriis 
(16,  389).  2.  (fol  294).  ,Agnitiido  celestium  beneficiorum  <fec/ 
(Eusebii  Emiseni  sermo  de  corpore  et  sanguine  Christi  in 
Pascha;  30,  271  als  Fav^ti  Rheg.  oder  67,  1052  als  Caesarii 
hom.)  pag.  36  wieder  Lanfrancus  &c. 

3780 
8626.  kl  8^,  m.,  s.  XII.  1.  Augustinus  ad  Orosium; 
leg.:  ^Licet  multi  et  probatissimi  uiri  diuerso  quidem  &c.^ 
(Dialogus  quasst.  LXV;  40,  733).  2.  (pctg-  49).  Sententiae  ex- 
cerptae  ex  libris  adversum  Manicheos  partim  in  genesim  partim 
aliis.  3.   (p<^g-  93).    Responsiones    Prosperi    contra   im- 

pugnationes  hereticorum  quas  contra  libros  b.  Augustini  de 
praedestinatione  opposuerunt;  heg.:  ,Doctrinam  quam  sanctae 
memoriae  Augustinus  iSkc.^  (Responsiones  ad  Capitula  Gallorum; 
01,156).  4«  (pag.  121).  Sermo  de  ecclesiastico  (ecclesiae?) 
ordine  et  figura;    beg.:    ,legitur    in   ecclesiastica    historia  c£rc/ 


^3783 — 3787)  BibUothec»  (MUnim  UUnonim  Britannica.  VI.  47 


Canterbury. 

(Catalogae  of  the  books  both  manoscript  and  printed, 
which  are  preserved  in  the  library  of  Christ  Church,  Canterbury, 
1802.  Die  Handschriften  ohne  Datirung,  p,  109 ff,  Catalogi 
Angliae  et  Hibemiae  Ily  223,  nebst  einem  Nachtrag  S.  389). 

3783 

A.  Vin  (7337).  fol,  w.,  s.  XII in.,  2  Col.  S.  Augustini 
Sermones  de  verbis  Domini  cum  indice  praefixo.  ,Incipit  sermo 
S.  Angustini  de  uerbis  Evangelii  secMatheum.  Exemplum  primum: 
agite  poenitentiam  appropinquauit  enim  regnum  caelorum  iStc.^ 

3784 

B.  Vn.  fol.,  m.;  aus  verschiedenen  Handschriften  zu- 
sammengebunden. 1.  (7217;  «.  XII).  Diversorum  PP.  Sententiae 
de  primatu  Romanae  ecclesiae,  quibus  additur  capita  nonnulla 
de  monachomm  moribus  et  doctrina,  fideque  ac  disciplina  eccle- 
siae  Romanae. 

8.  (7185/  s.  XIII).  Anonymi  sermones  XLVII;  cum  titulis, 
quorum  primus  est  in  vigilia  natal.  Dom.;  beg.:  ^Dominus  ipse 
ueniet  et  saluabit  nos  &c.^   (vgl.  Cod.  97  von  Salisbury  Nr.  2). 

3785 

C.  I  (7178?).  m.,  s.  XIII ex.  Gregorii  epistolae  decretales. 

3786 

C.  XV  (7338).  4%  eh.,  s.  XV ex.  M.  T.  Ciceronis  episto- 
lae (ad  familiäres;  die  Graeca  fehlen).  Zu  Anfang  die  Notiz : 
,This  booke  I  Eklmond  WhitherpoU  found  in  the  lybrary  off 
owre  ladye's  churche  in  Bulleyn  (Boulogne  f),  in  the  XXV  day 
of  Sept.  Anno  Domini  1544.^  Die  Handschrift  wurde  der 
Bibliothek  von  Archdeacon  Dr.  Kingsley  1633  geschenkt. 

3787 

D.  V.  4^,  m.,  s.  XIV;  sehr  breiter  Rand.  1.  ^Cum  sit 
necessarium  Grisarori  et  ad  eam  que  est  apud  Aristotilem  iStc.^ 
(Porphyrii  Isagoge).  ä.  Incipit  liber  praedicamentorum 
AristoteliS;  —  De  interpretatione,  —  ^Expl.  liber  dyat  Incipit 
liber  sex  ptiorum  (?/;  beg.:  ,Forma  est  compositioni  contingens 
■implici  naturam  (tc,  —  De  divisione,  —  De  differentiis  top. 
3.  De  articulis  fidei  (64,  1333 f).  4.  ^Quoniam  autem  in  ante 
expositis  iStc.^  Schi. :  ^Explicit  liber  Prisciani  de  constructionibus^ 


48  X.  AbhaodlQDg:    H.  Schenkl.  (3788 — 3791) 

(Üb,  XVII  et  XVIII).  6.   ,Littera  est    nota   elementi  <fec/ 

(Priscianus  de  accentu),  Schi.:  ,ait  pape  euax  expl.  accent/ 
6.  ^Litera  est  minima  pars  nocis  composite  &c.^  Ein  gramma- 
tischer Tractaty  Prosa  mit  Versen  tmtermischt  Schi.:  ,Tu  puer 
advectus  istis  ut  carmina  vertas/  7.  ,Barbarismus  est  una 
pars  orationis  in  &c/  Schi.:  ,Explicit  barbarismus  Donati' 
(Gr.  Lat  ed.  Keil  4,  392). 

3788 

D.  VI  (7340).  4%  m.,  8.  XIII  in.  *EvangeIium  S.  Matthaci 
cum  larga  expositione  cujusdam  Anonymi.  Vorher  zwei  Blätter 
(2  Col.):  yCum  multi  scripsisse  euangelia  legantur,  soli  IUI 
euangelistae  Marcus  Matheus  Lucas  Johannes  apud  maiores 
nostros  pondus  auctoritatis  &c.^ 

3789 

D.  xrv.  4*»,  cA.,  8.  XV.  Sermones.  Am  Schlüsse  der  Ta- 
hula  ein  Verzeichniss  der  citirten  Verse,  darunter  aiLch  ,Sic  vos 
non  vobis  <fec/ 

3790 

D.  XVI  (7172).  4%  eh.,  8.  XV.  *,Juliu8  Cesar  diuinis  hu- 
manisque  rebus  singulariter  instructus  cum  consolatus  sui  fastos 
ageret  ex  senatus  consulto  censuit  omnem  orbem  per  doctos 
uiros  admetiri  <fec/  (vgl.  Riese,  Geographi  Lat.  Minores  p.  72;  der 
Wortlaut  stimmt  jedoch  viel  genauer  mit  der  Fassung  bei  Ro- 
gerus  Monachus  Cojitrensis  in  seiner  Policratica  seu  Policro- 
nicae;  vgl.  Hardy  III,  632  und  633).  (fol.  2^)  De  provincüs 
orbis.  (fol.  7)  de  afFrica  et  suis  pai*tibus.  Schi.:  (fol.  14^)  de 
incolarum  Unguis  et  moribus  —  de  Guria  insula  nuneupatio. 
(fol.  16^)  eine  auf  Pergament  roh  gezeichnete  Weltkarte  in 
Kreisform. 

Bangor. 

3791 

(A  Catalogne  of  the  Books  in  the  Bangor  Cathedral  li* 
brary  dtc,  hy  Rev.  W.  F.  Jones,  Bangor  1872.)  Darnach  besitzt 
die  Bibliothek  von  Handschriften  blos  ein  Ritualbuch  und 
Petri  Comestoris  Scholastica  historia. 


(3792 — 3797)  Bibliothec«  iMttnini  Utinornm  BriUnnica.  YI.  49 


NoFAvich. 

3792 

Nach  Botßeld  (382)   besitzt   die   Kathedralbibliothek    blas 

Prudentii  Psjchomachia  s.  XV;  der  jReport'  (I,  89)  erwähnt  als 

im  Besitze  des  ,Dean  and  Chapter  of  NorwicV  befindlich  Hie- 

ronjmus  ad  Damasam  s.  X,   vermuthlich  in  einem  Psalterium. 

Wells. 

3793 
Nach   Mittheilung  von   W.  H.  J,  Weale  Mos  ,eine  Hand- 
schrifi  von  Ä  Chrysostomus,  geschrieben  im  neunten  Jahre  der 
Regierung  Heinrichs  VHP. 

Chichester, 

(BihUotkeeae  EceUaiae  Ciceatrenaia  lihrorum  Catahgua;  Chich,  1871.) 

3794 
Nur  eine  Handschrift:  w.,  146  folLj  s,  XHI.  1.  (p,l — 60). 
Augustini  de  trinitate  libri  XV  (42,819).  2.  (p.  61—82)  De 
libera  voluntate;  beg.:  ,Dic  mihi  quaeso  cfec*  (32,  1221), 
3.  Epitome  de  confessionibus  S.  Aug.  4.  (p.  82).  Expositio 
geneseos  ad  litteram;  beg.:  ^Omnis  diuina  scr.  &c.^  (34,  246). 
Nach  freundlicher  Mittheilung  des  Bibliothekars  Reo.  J.  Fräser. 

Winchester. 

(Catalogi  Än^iae  et  mbemiae  II,  30.) 

3795 

m.  A.  ch.j  s.  XV.     1.  Liber  Catonis  (die  Disticha  Ca- 

tonis;  s.  den  Nachtrag).        2.  Liber  equivocorum  (Johannis 

de   Garlandia).  S.   Parvum  Doctrinale    (Alexandri    de 

Villa  Dei).       4.  Liber  Theodoli    (die  sog.  Ecloga;   Leyser 

p.  295).       5.  Liber  Aviani  (die  Fabulae).        6.  Promptorium 

parvolorum  (vgl.  Cod.  Lincoln.  C.  5.  8,  Nr.  2). 

3796 

m.  E  (1321).  m.yS.Xni.  Aurelii  Cassiodori  Comment. 
in  Psalmos  (70).  3797 

m.  P  (1333).  m.,  s.  XII— XIU.  Hieronymus  in  Esaiam 
(24, 17). 

Sitxviifib«.  d.  pkiL-hist  Gl.  CXXXI.  Bd.  10.  A1>h.  4 


50  X.  Abhandlang:    H.  Schenkt.  (8798 — 3804) 

3798 
m.  H.  m,,  8.  XI ex.  (Xllin,).      1.  S.  Angustini  in  Jo- 
hannis   Evangelium   homUiae   CXXIV   (35,  1379).         2.   ViU 
S.  Augustini  a  b.  Posidonio  (!)   edita   (Possidii  vita  S.  Aug.j 
32,  33). 

3799 
in.  J.  m.,  8.  XIII.      1.  Vita  S.  Symeonis  (73,  325). 
2.  Vitae  et  coUationes  ss.  Patnim  cum  Prologo  Paschasii  (7.  Buch 
der  Vitae  Patrum  73, 1025).     3.  Interrogationes  et  responsiones 
SB.  Patrum   Aegyptiorum   plurimae    incipiunt,    quod    de   greco 
transtulit  Martinus  episcopus  in  monasterio  Dumiensi  (74,  281). 

4.  Doctrina  S.  Basilii   Episcopi   Cappadociae   (103,  483  f). 

5.  X  CoUationes  missae  ad  Leontium  Papam  (Ca88iantts,  Coli, 
4 — 13).  6.  Liber  qui  uocatur  Paradisus  (die  Hi8toria  Lau- 
8iaca  de8  Heraclides;  73, 1085;  74,  243). 

8800 
IV.  1  (1325—1327).  m.,  8.  XIV.   Martini  Poloni  Chronica 
und  andere  englische  Chroniken,  darunter  auch  Historia  Daretis 
Phrygii  de  belle  Trojane. 

3801 
IV.  2  (1328—1331).  m.,  8.  XII ex.  (Xlllin.).  1.  Liber 
viarum  Dei  et  revelationum  S.  Elisabethae.  2.  ^Item  dilec* 
tissimo  magistro  suo  frater  Rogerus;  Metrum  quod  uobis  per 
Simundum  fratrem  &c.*  Dann  Verse:  ^Orbis  opes  pereant  <fcc/ 
(liogeri  Gustum  Cisterciensis  Carmen  in  Mariam;  vgl.  Cod. 
454,  2).  3.  Vita  S.  Edwardi  Regis  et  Confessoris.  4.  Vita 
S.  Thomae  Cantuariensis  Archiepiscopi  (Hardy  II,  470;  p.  374). 

3802 
IV.  4  (1337).   m.j   8.  XV in.    Vita  B.  Godrici  Heremitae 
(Hardy  II,  524;  p.  390). 

3803 

IV.  6  (1335,  1336).  m.,  8.  XIV.  1.  Johannes  DiaconuB 
de  vita  et  miraculis  S.  Nicolai;  beg.:  ,Sicut  omnis  materiee  si 
ab  imperito  constructa  fuerit  &c.^  (Nach  freundlicher  Mittheilung 
dee  Bibliothekare  Rev.  F.  J.  Madge).  2.  Osbernus  de  vita  et 
martyrio  S.  Alphegi  (Hardy  I,  1220;  619  sqq.). 

3804 

V.  2.  m.,  8.  XIII  in.  1.  ,Euax  rex  arabum  <fec.*  (Mar- 
bodus  de  lapidibus;  171,  1738).        2.   De  bestiis.        3.  Varia 


(8805 — 3809)  BibUotheca  palnim  Utinorum  Britannica.  VI.  51 

excerpta.  4.  Remigii  Antisiodorensis  defioratio  saper  missam 
Domini  (ISl^  845f).  5.  öregorius  de  eonfliotu  vitiomm  et 
virtutum  (vgL  Cod,  999 ^  1).  6.  Evangelium  Nicodemi  (vgl. 
Cod,  284).  7.  Methodius  episcopus  Patarensis;  quem  Hierony- 
mns  in  suis  opusculis  collocavit.  ^Sciendum  namque  est  nobis  c£rc/ 
(Bibl.  P.  P.  Max.  Lugd.  III,  727). 

V.  8.  m.,  8.  XIV.  Lectionarium.  3805 

3806 

VI,  1  (1323)  m.y  8.  IX  (durchgehends  offenes  a).  Bedae 
historia  ecciesiastica  gentis  Anglorum.  Damach  ,Summe  pater 
placidus  (19  modulantis  uota  poetae  &c.^  (Ethelvolfi  carmen; 
96,  1329).  Am  Schl\i88e  eine  altirische  Subscriptio. 

Die  Nummern  1332  und  1324  der  Catall.  Angl.  et  Hih. 
konnte  ich  nicht  finden. 

Westminster  Abbey,  London. 

Die  folgenden  Handschriften  habe  ich  eingesehen  und  ku/rz 
beschrieben.  Ich  verzeichne  sie  mit  fortlaufenden  Nummern,  da 
sie  in  der  Bibliothek  selbst  keine  Signatur  besitzen.  Eine  im 
handschriftlichen  Katalog  angegebene  Handschrift  des  Arator, 
sowie  einen  von  B.  Botfield  erwähnten  Codex  des  Ambrosius  habe 
ich  nicht  finden  können.  Nicht  identisch  mit  dem  Verzeichniss 
in  den  Catalogi  Angliae  et  Hiberniae  II,  27. 

3807 

1.  S*,  cA.,  s.  XV.  Martialis  Epigrammata.  Der  Epigram- 
matan  liber  (,Barbara')  geht  voran. 

3808 

2.  S%  m.,  s.  XIII.  1.  Martialis  Epigrammata.  Der  Epi- 
grammaton  liber  als  XVI.  Buch  am  Schlüsse.  3.  Versus 
Sidonii  (die  Caesares  des  Ausonius  p.  112  ed.  Seh.);  beg.  mit 
yCaesareos  proceres  <fec.*,  darauf  folgen  die  Monosticha  de  or- 
dine  ,Primus  regalem  <fec/,  dann  die  Verse  de  aetate  , Julius 
ut  &c.,  zuletzt  de  obitu  singulorum  ^Exegit  &c.^.  3.  (andere 
Hand).  ^Christianae  religionis  summa  (&c/.  Ein  Tractat  de 
symbolo.  3809 

8.  771.,  s.  XII.    Commentarius   in  epistolas   S.  Pauli ;  beg. : 

,A  civitate   metropoli   Achaiae  <fec/   (Haymonis    Halberstad.; 

117,  359). 

4» 


52  X.  Abhandlang:    H.  Seh«nkl.  (3810 — 3815) 

8810 

4,  m.,  8.  XIV.  Legenda  Sanctorum.  yllniuersuni  tempns  <6c.' 
(Also  wohl  die  Legenda  aurea  des  Jacobus  de  Voragine;  vgL 
Cod.  969), 

3811 

6.  m.j  8.  XII  ex,  1.  Jliadum  lacrimas  concessaque  Per- 
gama  fati  <fec/  Nach  der  Subscription  Frigii  Daretis  Iliados 
liber  sextns  explicit  Josephas  Iscanus  (Leyser  772).  2.  (Jo- 
hannis  de  Altavilla)  Liber  Architremi.  yVelificatur  Athos  &cJ 
(Th.  Wrightj  The  anglo-latin  satirical  poeU^  Rer.  Br.  M.  AI.  Scr. 
59;  /,  290.)       3.  (8.  XIII).  Tractatus  de  spera. 


Rochester. 

3812 

Eine  Hand8chrift:  fol.y  m.,  8.  Xlly  foll.  193.  fol.  2*  AlieM 
Inhalt8verzeichni88.  !•  (fol.  3"J.  Sententia  de  libro  Retracta- 
tionnm  b.  Angastini  und  (fol.  3^)  De  consensu  Evangelistamm 
(34, 1041).  2.  (fol.  122^).  De  sermone  Domini  in  monte  (34, 
1229).  3.  (fol.  177^).  De  blasphemia  in  spiritum  sanctnm; 
beg.:  ^Magna  qnaestio  est  cfec/.  (Sermo  71]  38,445).  4.  (fol.  189). 
De  decem  legis  praeeeptis  et  de  totidem  plagis  Aegjpti  (S.  8; 
38,  67  und  4^,  945). 

York. 

(Catalogi  AngUae  et  ffihemiae  II,  3.) 

3813 

XVI.  A.  7.  fol.,  m.,  8.  XII, XIII.  Flavii  Joseph!  Anti- 
qaitatum  Judaicamm  libri  X,  lat. 

3814 

XV,  A.  8  (-^  39).  fol.,  m.,  8.  XII/XIII.  Boethii  opera 
minora  mit  ausführlichem  Commentar. 

8815 

XVI.  A«  10  (==  26).  4%  m.,  8.  XIII ex.  1.  Ricardos  de 
S.  Victore  super  Danielem.  2.  De  mysteriis  missae  liber 
8.  Hieronymo  adscriptos.  3.  Senecae  opera:  Epistolae  (ad 
Lucilium).  4.  Declamationes.  5.  De  beneficiis.  6.  De 
dementia.       7.  De  qoattaor  uirtntibus. 


(3816—3820)  Bibliotheea  patnim  Utinornm  Britaanica.  VI.  53 

3816 
XVI.  I,  1  (=  36).  4%  cA.,  8.  XVL     1.  Hermae  Pastor. 
2.  Caesarii  Arelatensis  sermo  ad  monachos  ad  custodiendam 
charitatem.        3.  S.  Clementis   epistolae.        4«  S.  Cypriani 
epistolae.      5.  S.  Hieronymi  commentarias  in  Epistolam  ad 
Galatas  (26,  307),      6.  Isidorus  Hispalensis  de  divinis  scrip- 
toribas  (83y  1081).     7.  S.  Cyprianus  de  unitate  ecclesiae  (Ep,  V; 
7,  209  ed.  Hartel).    8,  E'usebii  Emiseni  homiliae.     9.  S.  Atha- 
nasii  epistolae.         10.   Gregorias  Emisenus  (!)  de   Resur- 
rectione.       11.  Leonis  Papae  epistola  Flaviano  inscripta. 
12«  De  conciliis  celebrandis.       13.  S.  Cyprianus  de  oratione 
dominica  (11,  519  ed.  Hartel).      14.  S.  Cyrilli  epistola  contra 
Theodoretnm  (48,969). 

3817 

XVI.  I.  4  (=  10).  4"*,  m.y  8.  XIII.  Psalter iom  vetus  glos- 
satom. 

3818 

XVI.  L  7  (=  41).  4*,  m.y  8.  XIII  in.  Psalteriom  glossatam. 
Oratio  E^aiae^  Annae,  Abbacuei,  Symbolnm  Athanasii  &c. 

3819 

XV.  I.  8.  m.y  8.  XIV/XV.  Hieronymi  opera:  1.  De  quae- 
stioniboB  hebraicis  (23,  936).  2.  De  mansionibus  filiomm  Israel 
(Ep.  78;  22, 698).  3.  De  distantiis  locorum  (23,  869).  4.  Inter- 
pretationes  hebraicomm  nominum  (23,  771).  5.  De  quaestio- 
nibns  librorom  Regnm  (23, 1329).  6.  De  quaestionibus 
Paralipomenon  (23,  1366).  7.  De  decem  temptationibus  in 
deserto  (23, 1319).  8,  De  sex  civitatibns  fugitivis  (vgl.  hine. 
die8en  Tractat  Cod.  Durham  B.  2.  11).  9.  De  cantico  Debbore 
(23, 1321).  10.  De  lamentationibus  Hieremiae.  11.  De  edi- 
ficio  Prudentii  (auch  hinsichtlich  dieser  beiden  letzten  Nummern 
vgl,  die  Handschrift  von  Durham).  12.  Hugo  de  Folieto 
de  claustro  animae  (176, 1017),  13.  Hieronymus  (23,  601), 
Gennadius  (68,  1063)  und  Isidorus  f83,  1081)  de  viris  illu- 
stribus.  14»  Cassiodorus  de  institutionibus  divinarum  litte- 
ramm  (70, 1106).       15.  Expositio  mappae  mundi. 

3820 

XVI.  I.  10  (=  31).  4%  m.,  8.  XlliXIII.  M.  T.  Ciceronis 
libri  De  Inventione  et  Ad  Herennium. 


d 


54  X.  Abhudlang:    H.  SchenkL  (8821 — 8885) 

3821 

XVI.  I,  11  (=  29).  4»,  m.,  8.  Xlllin.  1.  S.  Augastini 
de  baptismo  parvtdomin  ad  Marcellinum  libri  II  (d,  t.  de  pecca- 
torum  meritis  libri  II  et  III;  44, 151),  2.  Gemma  ecclesiae 
sive  de  missa  et  ecciesia  einsque  ministris;  heg.:  ,Agmen  in 
castris  Regia  aeterni  excabans  iStc^  (die  Gemma  anitnae  des 
HonoriuB  Augustodunensis ;  172,  641). 

3822 

XVI.  K.  4  (=  46).  8%  m,,  s.  XIIUXW.  S.  Augustini 
opuBCula:  1.  De  igne  purgatorio  (Sermo  App.  104;  39,  1946  f), 
3.  De  operiboB  monachorum  (40,  647).  3.  De  gaudiis  elec- 
tomm  et  poenis  reproborom  (40,  991).  4.  Cornelius  Nepos 
seu  Dares  Phrygius  de  belle  Trojane.  5«  Epistolae  in  laudem 
ecclesiae  Lugdunensis.  6.  S.  Bernardus  de  gratia  et  libero 
arbitrio  (182, 1001).  7.  Eiusdem  epistolae  quattuor  ad  Abbatem 
Wilhelmum  Ascalmum  Cardinalem.  8.  S.  Augustinus  de 
poenitentia  (f).  Epistula  ad  Dulcitium  (204;  33,  939  f). 
9.  S.  Cyprianus  de  XII  abusionibus  saeculi  (III,  152  ed. 
Hartel).  10.  S.  Augustinus  de  vera  innocentia  (seu  Pros- 
peri  sententiae;  46,1859).  11.  Frater  Thomas  de  Ecdeston  de 
adventu  fratrum  minorum  in  Angliam  (Hardy  III,  219;  p.  122). 

3823 

XVr.  K.  10  (==  28).  4^  m.,  8.  XIII.  S.  Ambrosii  Expo- 
sitio  in  Apocalypsim  (17,  765.  Das  Werk  des  Berengarius  oder 
Berengaudus) ;  heg.:  ^Beatum  Johannem  Apostolum  dkc* 

3824 

XVI.  L.  3  (=  9).  S%  m.,  s.  XII.  1,  Origenes  in  Josuam 
ex  versione  S.  Hieronymi  (vielmehr  Ruf  ini;  vgl.  21,  38  und 
Hamack,  Geschichte  der  altchristlichen  Litteratur  S.352);  heg.: 
yDonauit  deus  nomen  quidem  (tcohl  quod  estf)  super  dtc.^ 
2.  Frater  Robertus  (de  Tumhalena)  in  Cantica;  heg.:  ,Semo 
Deo  dilecto  Aresfrido  CAnsfrido?)  cfec'  f^^O,  1369).  3.  Brevis 
expositio  symboli  apostolici. 

3825 

XVr.  M.  7  (=  32).  4*»,  m.,  s.  XII.  Ciceronis  libri  de 
Inventione  et  ad  Herennium.  Mit  ausführlichem  Commentar, 
welcher  heg.:  ,Quam  graeci  uocant  Ac.^  Dann  .hoc  praecedens 
seeundum  magistram  Menegaldum  &c.*  Hierauf  folgt  ein  zweiter 
Commentar  zu   heiden   Schriften,   welcher   heg.:   ^Inprimis  ma- 


(3826 — 3829)  BibUotbecs  patniin  Utinonim  BritaDoica.  VI.  55 

teria  &c,^  und  schliesst:  ,illtco  translatiua  appellatur^  Derselbe 
im  Codex  C.  4.  7  von  Durham. 

3826 
XVI.  P,  10  (=  6).   foL,  ch.y  8,  XVI.   Johannis   Chryso- 
stomi  homiliae  in  Epistolam  S.  Pauli  ad  Romanos  Latinitate 
donatae. 

3827 
XVI.  P.  12  (=  3).  fol.y  m.,  8.  XIL   S.  Hieronymi,  Augu- 
stiniy  Chrysostomi,  Bedae^  Gregorii,  aliorum  homiliae. 

3828 
XVr.  Q.  2  (=  22)  und  XVI.  Q.  6  (=  23).  fol^  m.,  s.  XL 

5.  Gregorii  Moralium  pars  II  et  I  (76). 

3829 
XVL  Q.  14  (42).  fol.y  m.,  8.  XIII^  2  Col.  1.  (fol  3^). 
Laurentii  Dunelmensis  Hypognosticon;  heg,:  ^Principium  rerum 
sine  tempore  tempora  formans  cfec'  (Leyser^  p,429).  2.  (fol.  18). 
Arator  in  acta  Apostolornm  (68j  45).  Es  folgt  die  in  den  Hand- 
schriften häufig  vorkommende  Notiz  über  die  erste  Recitation 
des  Werkes  (68,  50)  ^Beato  Domino  <fec.';  dann  die  Verse  ,Ver- 
sibus  egregiis  <fec.^  3.  (fol.  30^).  ^Quis  fuit  Sednlins  <fec.S' 
(fol.  31 '^)  Sedali  epistola  ad  Macedoniom  (p.  1  ed.  Hvsmer); 
(fol.  31^)  ^Summe  sacer  <fec/  (Turcii  Rufii  Aßterii  Carmen] 
p.  307  ed.  Huemer);  ^Romolei  <fec.'  (da^  Gedicht  Romulidum 
dnctor  Änthol.  Lat.  ed.  Riese  735  und  Poet  Chr.  min.  pars  I, 
p.  568;  vgl.  die  dort  angeführte  Lesart  des  Cod.  Laur.  23,  15); 
(fol.  32)  ^Paschales  &c.'  (p.  14  ed.  H.);  (fol.  41^)  Hymnus  Se- 
dulii  und  Sententia  ex  libro  Qennadii.  4.  (fol.  41^)  Pru- 
dentii  tituli  historiarum;  beg.:  ^Eua  columba  &c.^  (da^  sog, 
Dittochaeum;  auch  61, 1075).  5«  (fol.  48^).  Venerabilis  Bedae 
meditatio  de  die  iudicii;  beg.:  ,Inter  florigeras  <fec/  (94,  633). 

6.  (fol.  49^).  Hildeberti  (Cenomanensis)  Carmina.  Degenesi; 
beg.:  ^Caelum  factum  firmamentum  cfec/  (1263, 171);  (fol.  51^) 
yEfficiens  causa  deus  est  fratres  &c.^  (f);  ,Melchisedech  <fec/  (171, 
1193);  (fol.  52^)  De  novo  testamento_ (7  7i,  1275).  7.  (fol.  56^). 
Alexandri  Essebiensis  brevissima  comprehensio  historiarum; 
beg.  (zuerst  in  Prosa):  ^Laborem  in  ludum  &c.^;  dann  in  Hexa- 
metern: ,Ante  dies  omnis  cfec/  (Bale  IV,  29;  Compendium 
historiarum  Bibliae).  8.  (fol.  58).  Liber  Methodii;  beg.: 
ySciendum  namque  cfec/  (Bibl.  PP.  max.  Lugd.  III,  727). 


56  X.  Abhandluns:    H.  SchenkL  (3829) 

9.  (fol.  61),  Abaelardus  de  sacramento  altaris;  beg,:  ^Omni- 
bus  in  factis  <fec/  (Petrus  Blesensis;  207,  1135),  10.  (fol.  66''), 
Laurentii  Dunelmensis  consolatio  de  morte  amici;  heg.: 
,Multimulta . (fec/.  11.  (fol,  69''),  Eiusdem  Dialogoram  libri 
IUI  et  descriptiones;  beg,:  ,Carniiiia  Laurenti  &c.^.  12.  (foh83), 
Alani  (de  Insolis)  Anticlaudianns;  bez,:  ^Aactoris  mendico 
stilum  (fec/  (Wrighty  Satirical  poets  &c.;  Scr,  rer,  Br,  med,  aevi 
59;  II,  p,  272),  18.  (fol,  86),  Exceptiones  de  libro  Laurentii: 
Glorie  (f)  religiosae  (f)  <fec/.  Dann:  ,0rbi8  ad  exemplam  <fec*. 
14.  (fol,  105),  ,Lingua  nocet  <fec/.  16.  (fol,  106),  ,Papa 
Stupor  mundi  <fec/  (Galfridi  de  Vinesauf  Poetria  novo). 
16.  (fol,  112).  Ganfridus.  Der  Prolog  beginnt:  ^Fatidici 
vatis  <fec//  das  Werk:  ,E>go  peragratis  <fec/.  Mit  dem  Verse: 
yUis  igitur  dictis  qoidam  rieualloB  ad  illos^  bricht  der  Codex 
ab.  Die  übrigen  in  den  Catt,  Angl,  et  Hib.  verzeichneten  Stücke: 
Ricardos  de  S.  Victore  de  tabemacolo  foederis,  S.  Aognstiniis  de 
cognitione  verae  vitae,  V.  Beda  de  natoris  remm  ex  Plinio, 
S.  Athanasii  Disputationes  com  Probo  contra  Ariuni;  Sabellium, 
Photinum  (kc^  Gesta  Fansti,  Fanstini,  dementis;  Faustiniani^ 
De  morte  et  sepoltora  Arthori  Regis  habe  ich  in  der  Hand- 
Schrift  nicht  gefunden, 

Lincoln. 

(A  Catalogne  of  the  Books  and  Mannscripts  in  the  librarj 

of  Lincoln  Cathedral: by  G.  F.  Apthorp,  Minor  Canon. 

Lincoln,  1859.  Die  Handschriften  sind  S,  277 — 286  nach  Art 
eines  alphabetischen  Inhaltsverzeichnisses  —  ohne  Datirung  — 
beschrieben.  Leider  standen  mir  für  die  sehr  reichhaltige  Bi- 
bliothek nur  kurze  Stunden  zu  Gebote  y  in  denen  ich  tcenige 
Handschriften  einsehen  konnte.  In  den  Sammelcodices  y  welche 
in  dem  folgenden  Verzeichnisse  mit  yTractat*  u,  dgl.  bezeichnet 
sindy  wird  gewiss  noch  manche  patristische  Schrift  enthalten 
sein.  Doch  glaube  ich  von  älteren  Handschriften  nichts  über- 
sehen zu  haben.  Eine  Reihe  von  Anfragen  hat  der  gegenwärtige 
Dean  Very  Reverend  E.  C,  Wicklam  durch  den  Bibliothekar 
gütigst  beantworten  lassen,  wofür  den  beiden  Herren  den  besten 
Dank  auszusprechen  eine  angenehme  Pflicht  ist,  —  Da  wm  dem 
obigen  Katalog  nur  wenige  Exemplare  auf  dem  Contineni  vor- 


(8830 — 3843)         BibUothaca  paftrnm  latinornn  Britannica.  YI.  57 

handen  sein  dürften  und  auch  das  van  Haenel  p,  799  sqq.  mit- 
getheilte  Verzeichniss  sehr  unvollständig  isty  habe  ich  den  ganzen 
Bestand  der  Bibliothek  mittheilen  zu  sollen  geglaubt,) 

3830 
A.  1.  1.  PBalterium  cum  expositionibus  (imperf.)  fol. 

3831 
A.  1.  2.  Biblis  Sacra;  latine  ex  versione  Hieronymi,  2  tomis 
(quomm  2^^  deest)  fol.  In  primo  folio:  yNicholaos  Canonic.  et 
Archidiacon.  dedit  banc  Bibliothecam  in  daobos  Volnminibas 
Sancte  Marie  Lincoln/  1150.  Snbjicixmtar  versas  aliqaot  Li- 
brorum  nomina  et  ordinem  indicantes.  Sic  incipiunt: 

,In  boc  quinque  libri  retinentur  codice  Moysis. 
Bella  ducis  JosuC;  Seniorum  et  tempora  Patrum, 
Rutb  et  Joby   Regnm  bis  bini  namque  libelli  i&c/.  — 
Dictionarinm  etymologicum  et  pbilosophicom. 

3832 
A«  1.  8 — e.    Nicolai   de  Lyra  Postillae  in  S.  ScriptnraS; 
4  tomisy  fol. 

A«  1.  7.  Commentarios  in  Leviticuni;  fol.  3833 

A«  1.  8.  Commentarius  in  NnmeroS;  fol.  3834 

A«  1.  9.  Commentarius  in  Paralipomena^  fol.  3835 

383G 
A.  1.  10,  11.  Commentarius  in  Libros  Regum^  2  tomis,  fol. 

3837 
A«  1.  12.  fol,y  m,f  s.  XIK  Gregorii  IX  papae  libri  Decre- 
talium.  3838 

A«  1.  13,  Petri  magistri  fratris  Trajectinensis  Eccles.  Com- 
pilatio  ex  scriptis  Patrum  venerabiliumque  Doetorum  super 
librum  Psalmorum,  fol. 

A«  1.  14.  Juris  Canonici  tractatus,  fol.  3839 

A.  1.  16.  Decreta  et  Canones,  fol.  3840 

3841 

A.  1.  16,  foLy  m.,  s.  XII ex,  Gregorii  Registrum;  sententia 
de  lapsu  sacerdotum,  et  excerpta  de  Decretis  Canonum. 

A.  1.  17.  Commentarius  in  Deuteronomium,  fol.        3842 

3843 

A.  1.  18.  fol.y  m.y  s.  XIII.  Glossa  in  Psalmos  I — L;  mit 
einem  Tractat,  beg.:  ^Potest  ipse  Psalmus  accipi  <&c.' 


58  X.  Abhandlung:    H.  Schenkl.  (3844 3855) 

3844 
A«  1.  19.  fol.,  m.y  s.  XII  ex.  Pauli  Epistolae  glossatae. 

3845 
A.  1.  20.  foLj  m.y   8.  Xllex  (Xlllin.).      1,  Severi  Vita 
Martini  et  Dialogus.       3.  Vita  Nicolai.      3.  (Von  hier  ah  etwas 
jüngere  Hand).  Benedicti  vita.       4.  Ambrosii  vita.       5.  Vitae 
Sanctorum.  3846 

A.  1.  21.  fol.y  m.y  s.  XIV— XV.  L  Joannis  Chryso- 
stomi  opus  imperfectum  saper  Matthaeom.  £•  De  laudibos 
Pauli  homiliae.  3.  Quod  nemo  laeditur  nisi  a  semet  ipso. 
4.  De  psalmo  Miserere.  5.  De  reparatione  lapsL  6«  De 
penitentia,  beg.:  ^Dura(?)inente  <fec.'  (vgl.  Cod.  B  Wy  3  txm 
Durham  ^ura'  und  Cheltenham  2847y  6^  wo  die  Handschrift 
Prouida  hat).      7.  De  compunctione  cordis. 

8847 
A.  1.  22.  fol.y  m.y  8.  Xllin.  Angustini  homiliae  in  Evan- 
gelium Johannis  (36y  1379). 

3848 
A«  1.  28.  fol.y  m.y  8.  XIV.   Homiliensammlung  aus  Augu- 
stinv^y  Beda  u.  A. 

A.  1.  24.  Epistolae  Dominieales,  fol.  3849 

A.  1.  26.  f 

3850 
A.  1.  26.  fol.y  m.y  8.  XII.  Augustini  expositionis  in  Ge* 
nesin  (ad  litter  am)  libri  XII  (34,  245). 

3851 
A.  2.  1.  Othoboni  et  Othonis  Constitutiones  Legatinae,  cum 
Septuplo  &c.^  fol.  Catalogue  of  the  Books  and  Mss.  in  the  Lin- 
coln Cathedral  Library  A.  D.  1696  fol. 

3852 
A«  2.  2.   Quaestionum  Theologicarum  liber  (imperf.) ,  fol. 

3853 
A.  2.  3.  Mariae  B.  Virginis,   Miracula,  Flores  Sanctorum, 
et  de  Fine  Temporum,  fol. 

A.  2.  4.  ?  3854 

A«  2.  6.  Greve  (Anth.  Philtppi)  Cancell.  Parisiensis;  Ho- 
miliae in  Evangelia  Dominicalia  ab  Adventu  ad  13  diem  Do- 
miniciun  post  Trinitatem,  fol. 

A.  2.  6.  Thomae  Aquinatis  Quaestiones,  fol.  3855 


(3856 — 3869)  Biblioth«ea  patram  Utinornm  Britannic».  VI.  59 

A.  2.  7.  Decreta  et  Canones,  fol.  3856 

.  A.  2.  8.  Sententiarum  liber^  fol.  3857 

A«  2,  9.  Loci  communes,  fol.  3858 

A.  2.  10.  fol,y  m.,  %,  XIV.  Psalteriom  glossatnm.         8859 

3860 
A.  2.  11.  fol.y  m,y  «.  XIIL  Glossa  in  Ezechielem,  Danielem 
iSkc.  ad  Zachariam. 

3861 
A.  2.  12.  foLy  m.y  8.  XIL  Psalterium  glossatum;  der  Prolog 
heg.:  yCnm  omnes  prophetas  iSkc*. 

3862 
A.  2.  18.  Jacobi  Januensis  Episcopi;  Quadragesimale^  fol. 

3863 
A.  2.  14.  foL,  m.y  8.  XIV.  Joannis  Chrysostomi  homi- 
liae  super  Matthaeum. 

A.  2.  16.  Traetatus  theologici;  fol.  3864 

3865 
A.  2.  10,  fol.j  m.y  8.  XIII.   Hieronymi  epistnlae  CXXI. 
(e.  Nachtrag). 

3866 
A.  8.  1.  fol.y  m.y  8.  XlVex.  1.  Augustini  Enehiridion 
(40y  231).  2.  (von  einer  älteren  Hand).  Augustinus  de  ci- 
vitate  Dei.  3.  Augustinus  de  igne  purgatorio;  beg.:  yln 
lectioue  apostolica  quae  paulo  ante  &c.^  (Sermo  App.  104;  39y 
1946). 

3867 
A.  8.  2.  fol.y  m.y  8.  XIII in.   Origenis  homiliae  (in  Ge- 
nesin  interprete  Rufino);   heg.:  ^In   principio  fecit  Deus  celum 
et  terram.  Quid  est  prineipium  nisi  Dominus  noster  saluator  iStc.^ 
(vgl.  Hamacky  S.  345). 

3868 
A«  8.  8.  fol.y  m.y  8.  Xllin.    Gregorii  Moralium  Pars  II 
(von  Buch  11  an;  76). 

3869 
A«  8.  4.  fol.y  m.y  8.  XII ex.  1.  Basilii  Caesariensis  epi- 
scopi homiliae  VIII  ex  greco  in  latinum  conuersae  per  Rufinum 
presbiterum  cum  eiusdem  prologo  (vgl.  21  y  37).  2.  VIII  Homi- 
liae Gregorii  (Nazianzeni)  a  Rufino  conversae;  nämlich: 
Apologia,    De  Epiphanüs,   De  luminibus.  De  pentecoste.   De 


62  X.  AbhftndliiDf :    H.  Schenkt  (3893 3907) 

A.  4.  14.  Canones  Apostolomm;  fol.  8893 

3894 
A.  4,  15.  fol.y  m.,  9.  XIII,     1,  (Venantii)  Fortanati  in 
vitam  Hilarii  prologum  (88,  437),      2.  Hilarii  in  vitam  Hono- 
rati  prologus  (50, 1249).      3.  Vita  S.  Hugonis  a  Gigone  priore 
Carthusianorum  conscripta  (153,  769).      4,  Vita  S.  Cipriani. 
5*  Vita  b.  Maximi  a  Dinamio  Patricio  conscripta  (80,  24). 
6.  Vitae   B.   Martini   et   B.    Nicholai.         7.  Cassiodoras  de 
lande   catholicomm  doctorum   (de  institutione  divinarum  litte- 
rarum;  70, 1105).  Ausserdem  Bemardi  sermones  et  Epistolae. 
A.  4.  16.  Loci  commnneSy  fol.  3895 

3896 
A.  4.  17.  Ranulph  of  Chestre  (Higden),  Polychronicon,  fol. 

3897 
A.  4.  18.  Chaucer,  Canterbnry  Tales  (imperf.),  fol. 
A.  4.  19.  f 

3898 
A.  4.  20.  Catalogue  of  the   Mss.  in  the  Cathedral  libraiy, 
alphabeticallj  arranged  by  Rieh.   Garvey,    Librari&n^   A.  D. 
1833,  fol. 

A.  5.  1.  Corpus  Theologiae,  fol.  3899 

3900 
A.  5.  2.    Rob.  Thomton,   CoUection   of  Old  English   Ro- 
mances,  written  probably  between  the  years  1430  and  1440,  fol. 
A.  5.  3.  Mesue  (Johan.),  Opera  Medica,  &c.,  fol.        3901 

3902 
A.  5.  4.    S.   Brigittae   Historia,  Visiones  et  aliae  Revela- 
tiones,  fol. 

A.  5.  5.  Breviarium  Romanom  (imperf.)  4®.  3903 

3904 

A.  5.  e.  Commentarii  in  Isaiam  et  aUos  prophetis,  4®. 

3905 

A.  5.  7.  Petri  de  Riga,  Historia  Sacra  metrice  versa,  fol. 

3906 

A.  5.  8.  Dionysius  Parisiens.  Episc;  De  divinis  nominibos, 
de  mystica  Theologia;  Epistolae  XI.  De  celesti  et  de  ecclesia- 
stica  hierarchia.  Item  Explanatio  super  Ubros  Predicatoris  et 
Explanationes  ad  Titura,  fol. 

A.  6.  9.  EvangeUca  Belgica,  1428,  fol.  3907 


(3908 — 3922)  Bibliothee»  patrnm  Utinonim  Britumica.  VI.  63 

3908 

A.  6.  10.  Jacobi  Jannensis  Tabnla  saper  Historias  Bibliae. 
Passio  Christi  ex  IV  Evangelistis. 

A.  6.  11.  Juris  Canonici  liber^  fol.  3909 

3910 

A.  6.  12.  Commentarius  in  S.  Johannis  Evangelium.  Ber- 
nardi  CI.  Tractatns  super  XII  gradibus  humilitatis  et  XII  gra- 
dibus  Superbiae^  fol. 

3911 

A.  6.  18.  Roberti  Grostest^  Episcopi  Lincolnensis  de  Lingua 
Tractatus^  fol. 

A.  6.  14.  Juris  Canonici  Tractatus^  fol.  3912 

3913 
A.  6.  16.    Roberti  Grostest,    Episcopi   Lincolnensis  Trac- 
tatus,  fol. 

A.  6.  16—24.  f 

39U 
A.  5.  26.  Thome  de  Bredwardina,  Cancell.  Londoniens.,  De 
causa  Dei  contra  Pelagium,  fol.  (ed.  H,  SaviUy  Lond.  1618). 

3915 
A.  6.  1.  Concordantiae  Bibl.,  Tractatus  et  Sermones,  8^. 
A.  6.  2.  Sermons,  English,  S^.  3916 

A.  e.  8.  4^y  ch.y  8.  XV.  Sermones  Diversorum.  3917 

3918 
A.  6.  4.   Religious  Exercises,    Dialogues  i&c.   Calendar  of 
the  Saints,  4®. 

A.  6.  6.  Liber  Medicus  (imperf.).  4^  3919 

A.  e.  e.  S*,  m.y  8.  XII.  Tractatus  de  virtutibus.         3920 

3921 

A.  e.  7,  4^y  w.,  8.  XIV.  Dionysius  de  hierarchia  angelica 
&c.  (122). 

3922 

A.  6.  8.  Willelmi  Melton ,  Prologus  in  Contemplationem 
Joan.  Nortoni  de  Musica  Monochorda;  Joh.  Norton  Liber  de 
Musica  Monochorda,  editus  per  Gul.  Melton,  4^.  Thesaurus 
cordium  vere  Amantium  cfec,  fol.  (Nach  dem  Formate  scheint 
hier  ein  DrtuJcfehler  im  Kataloge  vorzuliegen)^ 


64  X.  Abhandlung:    H.  Schenkt.  (3923 — 3938) 

3923 
A.  6.  9.   Hugo  de  S.  Victore :    In  Dionysiam  de   caelesti 
Hierarchia  (175y  923),  De  studio  Legendi;  Dialogos  animae  et 
Rationis;  De  gradibus  homilitatis;  Sermones  ejnsdem  Hngonis; 
et  de  Area  Noe  Mystica  (176,  681),  4^ 

3924 
A,  e.  10.  Joan.  Polestede  (Bale  V,  46),  Sermones  <fec.,  4*. 
A.  e.  11.  4^,  m.,  8,  XIV,  Traetatus  de  virtutibus.       3925 
A.  6.  12.  Astronomiae  traetatus  (imperf.),  8®.  3926 

3927 
A.  e.  18.  A  Breviary:  German  about  A.  D.  1600,  8«. 

3928 
A.  6.  14.  Decretalium  Über  et  Canonum  Constitutiones,  4^ 
A.  6.  15.  Officia  Ecclesiae,  small.  fol.  3929 

A.  6.  16.  Concordantiae  Biblicae,  8®.  3930 

A.  6.  17.  Mariae  b.  Virginis  Rosarium,  8^  3931 

3932 
A.  6.  18.  New  Testament;  2°^  Part,  commencing  with 
St.  PauFs  Epistle  to  the  Romans,  4*.  Note  by  Sir  Fr.  Madden: 
,A  Portion  of  the  Old  English  version  of  the  New  Testament 
ascribed  to  WyckliflFe  or  bis  followers.  It  is  the  2"*  or  more 
recent  text  and  corresponds  with  that  printed  by  Liewis  and 
Baber.  It  does  not  contain  the  spurious  Epistle  to  the  Lao- 
diceans.  Date  about  1400/ 

3933 
A.  6.  19.  Liber  de  Dieta  Salubri,  de  virtutibus  communi- 
bus,  de  paenitentia,  confessione  &c,,  8^. 

A.  7.  1.  Sermons  English,  8<>.  3934 

A.  7.  2.  f 

A.  7.  8.  S.  Hildeberti  Epistolae,  8^  3935 

3936 
A.  7.  4,  6,  16,  17.  Libri  Arabici,  Cosmograph.,  Medic ,  &c. 
4  tomis,  4^.  _  3937 

A.  7.  6.  Liber  Secretorum,  per  Abi  Abdalla;  Arabice,  4*. 
A.  7.  6.  f 

3938 
A.  7.  7.  Rob.  Grostet  Ep.  Lincolnensis  Traetatus,  8^    In 
initio  libri  adscribitur:  ,Rnpertu8  Lincolniensis,  Yulg6  Grosthead, 
author  Traetatuum   subsequentium:  this  written   1622'.    Et  ab 


(3939 — 3948)  Bibliothee«  pftiram  UtinoniiD  BnUuniGa  YI.  66 

alia  mann:  ^This  John  Meredith^  whose  band  is  above^  was 
Sabdean  of  Chichester  A.  D.  1622,  who  picked  np  tbis  Book 
there  aboats,  having  been  formerlj  in  the  possession  of  that 
Edw.  Dothwell,  Chirurgion  of  Chicbester;  whose  band  is  in 
divers  places  thereof.  Bat  these  tracts  are  not  all  Grostheads, 
the  6*^being  the  famons  traet  of  Job.  de  Sacro  Bosco  comment- 
ed  on  by  CUviuS;  thongh  in  many  places  something  different 
from  the  printed  one.  Grostbead  did  write  de  Astrolabio, 
Tbeoria  Planetamm,  De  Computo,  bat  wbether  these  are  bis, 
I  know  not/  —  E.  Broun. 

3939 

A.  7.  8.  Biblia  Sacra  Latine:  ex  versione  Hieronymi;  12^. 
In  tertio  folio:  ,Amoris  ergo  Eccles.  Lincoln,  et  qao  Biblia 
Sacra  Ms.  diatios  posteris  conserventar.  Hie  posait  Job(ann)e8 
Cotas,  qaondam  nnncias  Aostralis.  A.  D.  1687.  Note  by  Sir 
Fr.  Madden  —  British  Maseam,  1834:  ,A  copy  of  the  Valgate 
written  in  England  aboat  1310—1320.  The  Table  of  Hebrew 
names  which  is  added  in  many  copies^  seems  to  have  been 
cat  oat  of  the  present  M.  8/ 

3940 

A.  7.  9.  Rob.  Grostest  Ep.  Lincoln.  Geometrica.  Tractatas, 
small•4^ 

3941 

A.  7.  10.  kl.  4**,  m,y  8,  XIIL  Sermones  et  qaaedam  notolae 
ex  Sacra  Scriptora. 

A.  7.  11.  Tractatos  morales,  Sermones  dhc,  S^.         3942 

3943 
A.  7.  12.  Loci  commanes.  Sermones  Dominieales,  small-4^. 

3944 
A.  7.  18.  Meditationes  Piae  dkc^   small-4^.   Sermones  Do- 
minicales^  8^. 

A.  7.  14.  Dabia  S.  Scriptorae  per  Anonymam,  12*.     3945 

3946 
A.  7.  16.  Mich.  Honywood,  Decanas  Lincolniens.,  Anno- 
tationes  ex  Keckermanni  Logicae  systemate,  12*^. 

A.  7.  le.  17  r.  A.  7.  4.  3947 

A.  7.  18.  Liber  Sinensis,  fol.  3948 

Sitrangsbtf.  d.  phil.-hisi.  Q.  CXXXI.  Bd.  10.  Abb.  5 


66  X.  Abhaadlong:    H.  SehenkL  (3949 — 3964) 

3949 

A.  7.  19.   Verbomm  in  Anacreontis  carmina  definitiones, 
1809,  12  ^ 

B.  1.  1.  f 

B.  1.  2.  Decretalium  liber  6^,  fol.  3950 

B.  1.  8.  ? 

B.  1.  4.  Decretalium  et  Canonum  Collectio,  fol.         3951 

3952 
B.  1.  6.  Glossa  in  Libros  Regom,   Macchab.,   Paralipom., 
et  Esdram,  fol. 

B.  1.  6.  Commentarius  in  Psalmos,  fol.  3953 

3954 
B.  1.  7.  Innocentins  III.  Papa;   super  libros  DecretaUum, 
fol.  3955 

B.  1.  8.   Johannis  de  Sacro  Bosco  Opuscula  quaedam;  sc. 
Algerismus,   seu  Arithmetica;   De  Sphaera  Computus,   seu  de 
Anni   Ratione;    De  Tabula   Garlandi    principalis;    De  Tabula 
Umbrae;  De  compositione  Quadrantis  Simplicis  et  Compositiy  icL 
B.  1.  9.  Legenda  et  Acta  Sanctorum.  3956 

B.  1.  10.  Decretalia,  fol.  3957 

B.  1.  11.  Commentarius  in  Psalmos,  fol.  3958 

3959 
B.  1.  12.  foL,  m,y  8.  XIL  Sermones  in  Adventum  Domini 
(ohne  Namemangabe)^ 

3960 
B.  1.  18.  fol.,  m.y  8,  XII  ex.   Hieronymi  commentarius  in 
libros  Regum  (Olo$8e). 

3961 
B.  1.  14.  Bartholomaei   (de  Qlanvilla)   Tractatus   de  pro- 
prietatibus  Herum. 

3962 
B.  1.  16.  fol.y  m.,  8.  XIL  Tractatus  Augustini  de  Psalmis 
pars  tertia  (37). 

3963 
B.  1.  16.  fol.y  m.,  ca.  1200.   Vitae  Sanctorum.   Von  einer 
Hand  dee  16,  oder  17.  Jahrhunderts  ist  Aureliani  hinzugefügt. 

3964 
B.  2.  1.  fol.y  m.y  8.  XII.    Gregorii   Moralium  pars  (wm 
Buch  23  an;  76 J. 


(3965  —  3979)  BibUotheca  p»inim  Utinonim  Britannioa.  VI.  67 

B.  2.  2.  Commentarius  in  Panli  Epistolas^  fol.  3965 

3966 
B.  2.  3.  fol.y  m.,   8.  XII  in.    Isidori    collectio    canonum 
(84;  130). 

3967 
B.  2.  4.  fol.y  m.y  8,  XII ex.     1.  Hugutio  de   derivationi- 
bus.      3.  Hieronymi  derivationes  hebraicae;   beg.:  ^Philo  uir 
disertissimos  Judeoram  cfec.  (23y  771). 
B.  2.  6.  f 

3968 
B.  2.  6.  Commentarius  in  4  Evangelia  (imperf.)^  fol. 

3969 
B.  2.  7.  fol.,  m.y  8.  XII ex.   Bedae  venerabilis  in  Cantica 
CSanticomm  Solomonis  Expositionum  libri  V  (91y  1066). 

3970 
B.  2.  8.  fol.y  m.y  8.  XlVex.  Angustini  Sermones. 
1.  yOmnis  qui  Christi  baptismum  desiderat  dtc.^  (De  cantico 
novo;  40y  677).  2.  ^Admonet  Dominus  noster  non  dos  de- 
bere  <fec/  (Sermo;  40,  699).  3.  ,Lectiones  diuinorum  eloquio- 
rum  cum  recitauimus  cfec/  (S.  48;  38,  316)  u.  e.  w.  —  Die  zwei 
letzten  Sermones  8ind:  4«  Sermo  de  secundo  aduentu  Do- 
mini; beg.;  ^Nouissimum  scimus  uenturum  &c.K  5.  De  in- 
camatione  Domini;  beg.:  ^Apostolus  Paulus  doctor  &c.^. 

B.  8.  1  <&  2.  Commentarius  in  Psalmos^  fol.  3971 

B.  8.  8.  Glossa  in  Pauli  Epistolas^  fol.  3972 

3973 
B.  8.  4,  fol.,  m.,  8.  XIII in.  Isidori  Etymologiae  (82). 

3974 
B.8.5.  fol.,  m.,  8.  XII.  Moralium  Qregorii  libri  I — X  (75). 
B.  8.  6.  Glossa  in  Exodum  (imperf.)^  fol.  3975 

8976 
B,  8.  7.  fol.,  m.,  8.  XIII.    Zwei   lateinische  Dictionaria; 
das  zweite,  längere  beg.:  ,\]t  nostri  protoplasti  suggestiva  prae- 
varicatione  cfec'  (Huguitio). 

B.  4.  1.  Incendium  amoris,  fol.  3977 

3978 
B.  4.  2,    Hammondi    Compilatio    de    gestis    Romanorum, 
1588,  fol. 

B.  4.  8.  Glossa  in  Pentateuchum  (?).  3979 

6» 


68  X.  Abhandliing:    U.  Sehenkl.  (3980 — 3993) 

3980 
B.  4.  4.  Flomin  Manipulus^  cum  Speculo  Staltorum,  fol. 

3981 
B.  4.  6.   Ivonis  Episcopi   Carnotensis  Panormia;   (seu)  de 
varia  S.  Scripturae  Distinctione  libri  VIII,  fol.  (161, 1042). 

3982 
B.  4.  6.  Decretorum  Collectio  et  Canones  Concilii  Nicaeni. 

3983 
B.  4.  7.  Apocalypsis  Über,  fol.  Auctore  Jacobo  de  Stralen. 

B.  4.  8.  Francisei  de  Assis,  vita  et  Miracula,  fol.      3984 

B.  4.  9.  Tractatos  de  simplicitate,  fol.  8985 

3986 

B.  4.  10.  foL,  m.y  8,  XIV.    Augastinus    de   Trinitate 
(42,  819), 

3987 

B.  6.  1.  fol.j  m.,  s,  XIV.       1.  Veritates  Theologicae. 
8,  Isidoras  de  snmino  bono  (S3,  637). 

3988 

B.  6.  2.   Decreta  et  Canones,  fol.  —  Gull.   Gardiner  (de 
Linton,  1573)  Sermones  Dominieales  4<>. 

B.  6.  8.  t 

B.  6.  4.  Postillae  Dominieales,  fol.  3989 

B.  6.  6.  Parisiensis  Tractatos  varii,  fol.  3990 

3991 

B.  6.  6.  4*^,  m.,  8.  XlVin.  Augnstini  tractatos.  1.  De 
beata  oita  (32,  959).  2.  De  moribos  ecclesiae  (32,  1309). 
3.  De  moribos  Manicheorom  (32, 1346).  4.  De  otilitate  cre- 
dendi  (42,  63).  5.  De  doabos  animabos  (42,  93).  6.  De 
genesi  ad  litteram;  heg.:  ,Omnipotentem  ex  qoo  omnia,  per 
qoem  omnia  dkc.^  (34,  246  f).  7.  De  qoantitate  animae  (32, 
1036).  8.  De  mosica  über  sextos  (32, 1161).  9.  De  magistro 
(32, 1193).      10.  De  Genesi  adversos  Manichaeos  (34, 173). 

B.  6.  7.  Decretalia,  fol.  8992 

B.  6.  8.  t 

8998 

B.  6.  0.   Chirorgica    qoaedam  opera.    Rolandi  Parmensis 
Chirorgia,  small-fol. 


^3994 — 4014)  BibliothM»  pfttrom  latinonim  Britaonioft.  VI.  69 

8994 
B.  6.  10.  Hugo  Campidensis^  Les  Questions  et  Responses 
de  Bocchns  et  Sydrac,  small-fol. 

8995 
B.  6.  11.  Canones  et  Institutiones  ecclesiasticae^  small.  fot. 
B.  6. 1.  Tractatus  theologici^  4^.  3996 

B.  6.  2.  Loci  Commanes  in  festa  Ecclesiae,  8^.         8997 
B.  6.  8.  Constitutiones  Ecclesiasticae,  4^  3998 

8999 
B.  6. 4.  George  Riplay,  Secreta  philosophomm  &c.   8malI-4<^. 
B.  6.  6.  Loci  commanes,  4^*.  4000 

4001 
B.  6.  6.  Meditationes  in  vitam  Domini  nostri,  Bmall-4^. 
B.  6.  7.  Moralia  et  theologica  themata,  8^.  4002 

B.  6.  8.  Responsa  Theologica,  8^.  4008 

B.  6.  9.  kl.  4^y  m.,  9.  XIV.  Sermones  Dominieales.     4004 
B.  6.  10.  Petri  de  Alliaco  Opnscnla  varia,  8®.  4005 

4006 

B.  6.  11.   Ivonis  Camotensis  episcopi  Sermones  et  Trac- 
tatas  variiy  S^. 

4007 

C.  1. 1.  fol.y  m.y  s.  XII.  Hieronymi  epistnlae  CXXIII. 

4008 
C.  1.  2.  fol.,  m.j  s.  XII — XIII.  Homiliae  Aognstini,  Bedae, 
Leonis,  aliomm. 

4009 
C.  1.  8.  Jnstiniani  Imp.  Digestum  Novom  (imperf.),  fol. 
C.  1.  4  d^  6.  Commentaria  in  Psalmos,  fol.  4010 

4011 
C.  1.  6.  fol.y  m.y  s.  XII  ex.   Josephi  Flavii  Historiamm 
de  bello  Jadaico  libri  VII  cum  explicationibas. 

4012 
O.  1.  7.  Radnlfi  Nigri  (Fabr.  KT,  36)  de  Interpretationibos 
nominum  hebreomm;  Philippicos  et  quaedam  Theologica;  Vita 
Peregrini  militis.  Mariae  assnmptio  et  nativitas,  fol. 

4018 
0. 1.  8.  fol.,  m.y  9.  XIV.  Augustini  tractatus  de  Psalmis 

I— C  (36-37). 

C.  1.  9.  Commentarius  in  Pauli  Epistolas,  fol.  4014 


70  X.  Abhudlnng:    H.  Sehonkl.  (4015 — 4022) 

C.  1.  10.  Haimo  in  Epistolas  Pauli,  fol.  (117j  361)       4015 

C.  1.  11.  Quaestiones  in  Decretalia,  fol.  4016 

4017 

C.  1.  12,  Petri  Magistri  Parisiensis  Episc.  4  Sententiaram 
Opas.,  fol. 

4018 

C.  1,  18.  fol.y  1».,  8,  XII.  1.  Ein  Verzeichnis  wm  Beda's 
Hamilien  in  2  Büchern  zu  je  26  Hamilien.  2,  Vitae  Sanc- 
tomm  (S.  Andreas  —  S.  Vincentius);  unvolUtändig. 

4019 

C.  1.  14.  Statuta  et  Placita  antiqua,  Magna  Charta  dtc.^ 
Latine  et  Gallice,  fol. 

C.  1.  16.  Joh.  Wickliffe,  De  tempore  Tractatns,  fol.    4020 

C.  2.  1.  Commentarios  super  Isaiam,  fol.  4021 

4022 

C.  2.  2,  foLy  m,y  8.  XI  ex.  Homiliar.  1.  Der  Anfang  der 
ersten   Homilie  fehlt.  2.    Leonis;   heg.:   ,Licet    uobis   dil. 

appropinqu.  &c.^  (Hom.  LXXI  des  Homeliarius  Pauli  Diaconi 
de  temporey  96;  64^  268).  3.  ,Item  unde  supra :  Semper  qui- 
dem  nos  dilectissimi  sapienter  (£rc/  (LXXIX;  64,  272). 
4«  ,Item  unde  supra:  Apostolica  dilectissimi  doctrina  nos  dtc* 
(XCVI;  64,  281).  5.  ,Leonis:  Euangelica  lectio  dilectissimi 
quae  per  aures  cfec'  (LXXVIII;  64,  308).  6,  ,Ex  commentario 
Hieronymi:  Scribis  et  Pharisaeis  calumpn.  <fec.*  (LXXXVII). 
7.  ,Bedae:  Demoniacus  iste  apud  Matheum  &c.*  (LXXXIX; 
94j  380).  8«  ,Bedae:  Qui  signa  et  miracula  Domini  dhc.^ 
(XCVII;  94, 110).  9«  ,Qregorii:  Pensate,  fratres  karissimi, 
mansuetudinem  &c.'  (CV;  76, 1160).  10.  ,Bedae:  Mediator 
Dei  et  hominum  homo  &c.^  (CXIII;  94, 121).  11.  ,Leoni8: 
Desiderata  nobis  dilectissimi  et  aniuerso  <&c.'  (64,  349). 
12.  ,Leoni8:  Gloria  dilectissimi  de  gl.  dominicae  paasionis  <&c.^ 
(64,  363).  13.  ,Item  unde  supra :  Sermonem  dilectissimi  de 
gloriosa  Domini  nostri  passione  dtc.^  (64,  361).  14.  ,Unde 
supra :  Cum  multis  modis  dilectissimi  Judaica  &c^  (64,  346). 
Es  folgt  eine  Lectian  de  lamentationibus  Jieremiae.  15«  ^E  trao- 
tatu  psalmi  sermo  b.  Augustini:  Saeuierunt  inimici  in  mart. 
&c.'  (CXVII;  36,  761).  16.  ,Bedae:  Scripturua  euangelista 
Johannes  memorabile  &c/  (C2CVIII;  94, 130).  17.  yLeonis: 
Scio  quidem  dilectissimi  paschale  festom  tarn  <ßc.'  (64,  332). 


(4023 — 4024)         BibUotbew  pstram  Utinomm  Briteaniea.  vi.  71 

18.  yLeonis:  Decarsis  dilectissimi  sermone  prolixo  &cJ  (CXX; 
64y  337).  19.  ;Unde  snpra:  Sacram  dilectissimi  dominicae 
passionis  hyst.  <fec/  (CXVI;  64^380).  20.  ,Augustini:  Quo- 
niam  uideo  nostras  disputationes  graphio  &c/  (S.  App.  217 ; 
39 f  2147).  21.  ;Unde  sapra:  Gloriosissimus  et  in  Christo 
beatissimus  &c/  (S.  316;  38y  1431).  32,  ,Unde  snpra:  Jesns 
filins  nane  in  heremo  <fec/  (S.  382;  39, 1684).  28.  ,Auga- 

stini:  Videte  fratres  karissimi,  omnipotentis  Dei  myst.  diu.  cErc/ 
(In  einem  Homiliar  des  Codex  fol.  92  von  Worcester).  24.  ,Ex 
commentario  Hieronymi  (in  Matthaeum) :  Grandis  fidncia 
Petrus  piscator  <fec/  (De  S.  VII;  26, 138).  36.  ,Si  subtiliter 
a  fidelis  quae  sit  <fec/  (LVI;  Fulgentius  Rusp.  65,  838;  Am- 
brosius  Autpertus  89,  129').  26.  ^Bedae:  Solennitatem 
nobis  hodiemae  celebritatis  dtcJ  (De  S.IX\  94,  79).  27.  ,Bedae: 
Lectio  S.  Euangelii  quam  modo  fratres  audistis  &c.^  (De  S.XI). 
28.  yAugustini.  Sanetum  Euangelium  cum  legeretur  audiui- 
mus  &cJ  (LVIII;  S.  67;  38,  433).  29.  ,<Ambrosii  m«): 
Adest  nobis  fratres  dilectissimi  optatus  dies  &cJ  (De  S.  XIII; 
S.  App.  194;  39,  2104  Augustini).  30.  ,(Ex  commentario 
m^)  Bedae:  Idcirco  angeli  priuatis  &c.^.  31.  .Ex  comm. 
Augustini  (in  Evangel.  Joh.):  Iste  locus  euangelicus  fratres 
cfec/  (De  S.  XVIII;  35,  1839;  Fulgentius  67,  913).  33.  ,Au- 
gustini:  Erigenda  est  nobis  fratres  ad  Dominum  maior  in- 
tentio  &c.'  (De  S.  XV;  36, 1839).  38.  ,<Ex  commentario  w«> 
Augustini:  Iste  Nichodemus  unus  erat  &c.'  (De  S.  XVI;  36, 
1476).  34.  ^Bedae:  Venturus  in  came  Dominus  et  redemptor 
<fec/  (De  8.  XIX;  94,  202).  35.  ,Bedae:  Praecursoris  Domini 
natiuitas  <fec/  (De  S.  XXII;  94,  210).  86.  ,Maximi:  Cunc- 
torum  quidem  propbetarum  <fec/  (Hom.  66;  67, 387).  37.  «Eius- 
dem  unde  supra:  SoUemnitatem  nobis  diuersorum  martyrum 
<fcc/  (De  S.  XXI;  67,  383).  38.  ,Ex  commentario  Bedae: 
Ob  altitudinem  promissorum  cErc/.  39.  ^Bedae:  Virtutem 
nobis  perfectae  dilectionis  (£rc/  (De  S.  XXIII;  94,  214). 
40.  yLeonis:  Omnium  quidem  Sanctorum  soUemn.  &c.^  (De 
8.  XXIV'y  64, 422).  4023 

C.  2.  8.  Diumall  occurrences  in  Parliament,  A.  D.  1460^  fol. 

4024 

C.  2. 4.  Olossa  in  4  Evangelia.  Glossa  in  Evangelia  Lucae 
et  Jobannis  (imperf.),  fol. 


(4036 — 4043)  BiMtotheoa  pairnm  Utiaonim  Britumic».  Tl.  73 

lectione  apostolica  <£rc/  (36^  1379),    2.  De  simbolo;  beg.:  ^Sacro- 
sancti   mysterii  simbolum    quod  dtcJ  (S.  216;  38j  1072), 
3«  De  oratione  Dominica;  heg.:  ^Beatus  Apostolus  tempora  ista 
quia  fdtanmi  erat  <fec/  (S,  56;  38,  377)  n.  8.  w. 

4036 

C,  4,  1.  foL,  m.y  8.  XI  ex.  (XII in,).     1,  Ambrosii  sermo 
de  obBervantia  episcopornm  (de  dignitaU  eacerdotali;  17,  667). 
2.  (Etwiu  jüngere  Hand).   Aagustini  confessionum  libri  XIII 
(32,  669), 

C.  4.  2.  Wattonis  homiliae^  4®.  4037 

C.  4.  8.  Officia  Ecclesiae^  small-fol.  4038 

403^ 
C.  4.  4.  kl.fol.y  m.,  8.  Xlllin.  Flomm  Über.   Beg.:  yCnm 
moItoB  dioinae  anctoritatis  libros  lectione  frequenti  eaolnerem  &c,^ 

4040 
C.  4.  6.    Gemma    Animae    (Hanorii    Augu8todunen8i8  f), 
small-fol. 

4041 
C.  4.  6.  fol,,  m,,  8,  XIV in.  Enihält  aueeer  Werken  dee  An- 
selmue  (darunter   d,  Muddarium),  Bemardue    (Meditatione8) 
und  Hampole  noch:  VersoB  aliquot  aenigmatici  und  Sententiae 
ex  patribusi  Tollio,  Macrobio  &c, 

4042 
O.  4*  7.  kl,  fol.,  m.,  8.  Xllin,  (XI ex.).      1.  Hieronymi 
epifitola  ad   Thesiphontem   contra  Pelagianos   (22,  1147). 

2.  Einsdem  de  mansionibas  Israelitici  popnli   (22,  698). 

3*  Idem  ad  Pammachium  et  Marcellam  pro  se  contra  accosa- 
tionem  defensio  (22,  790  f).  4«  Hieronymos  Rnfino;  beg.:  ^Diu  te 
Romae  moratom  &c.*  (22,  736).  5.  Praefatio  Rafini  presby- 
teri  libromm  peri  archon  qnos  de  Graeco  transtolit  in  Latinum 
(22,  733),  6.  Incipit  apologia  quam  ipse  misit  Rufinus  pres- 
byter  ad  Anastasium  Romanae  urbis  episcopum  (21,  623). 
?•  Hieronymus  adversus  Rufinum  (23,  397), 

4043 
C.  4*  8.  4**,  m.,  8,  XII in.       1.   Alexandri  expositio  in 
AphorismoB  Hippocratis  und  Anderee  medidnieehen  Inhalte. 

3.  (Aeltere  Hand;  8.  XI ex.).   Incipit  Über  Plinii  liber  iunioris 
de  diversiB  medicinis.       3.   (Jüngere  Hand;  8.  XII).   Jncipit 


74  X.  Abliandlmig:    H.  Schenkt  (4044 — 4054) 

Macer  de   uirtutibos   herbarnm.    Herbarnm   qaasdam   dictaros 
carmine  vires  <&c/. 

4044 

C.  4,  9.   4^y  m.,  8.  XIII.    Origenis   saper   Cantica   Canti- 
corum  libri  III  interprete  Hieronymo  (23^  1117), 

4045 

G.  4.  10.  Tractatns  de  venenis;  Compilatio  historiamm  de 
Biblia ;  De  simplicibas  venenis  &c.  Via  et  dieta  Salutis,  4^ 

4046 

C.  4.  11.  fol.  (f),  m.j  8.  XII,  Enthält  att^8er  ver8chiedenen 
Tractaten  (Tons  vitae  u,  dgl,).  1.  Vita  S.  Bernardi  a  GoiUelmo 
Abbate  scripta  (186,  225).  2.  Theile  der  Vitae  Patrum:  näm- 
lich: a)Hieronymi  vita  S.  Hylarionis  (23,  29).  b)  Adortationes 
Sanctorum  patrum  ad  monachos  qaos  de  Greco  transtulit  beatns 
Jeronyraus  (immo  Rufinu8)  presbyter  in  Latinum  (73,  739). 
c)  Sermones  sanctorum  Patrum  interpretati  de  Greco  in  La- 
tinum a  Pelagio  Diacono  sancte  romane  ecclesie  (Buch  V,  73, 
851).  d)  Incipit  epistula  S.  Macharii  Monachi  ad  filios  (67, 
1133).  e)  Vita  beatae  Marinae  virginis  (73,  691).  3.  (Ändere 
Hand;  8.  XIII).  Concordiae  novi  et  veteris  testamenti. 
4,  Versiu;  ^Nectareum  rorem  terris  instillat  Olympus  <fcc/  (HU- 
deberti  Cenomanensie  ßoridu8  aspectue;  171,  1382);  8chl.  yhac 
mediante  polus^  5.  Biblische  Geschichte  in  Distichen  (Pru- 
dentiolusf). 

C.  4.  12.  Vitae  Sanctorum,  fol.  (f).  4047 

C.  6.  1.  Pharmacopoea,  Dutch,  4^  4048 

4049 

C.  6.  2.  Legenda  de  vita  Sti  Rieh,  de  Hampole  &c.  Melo« 
Amoris,  4®. 

C.  6.  8.  Juris  Anglicani  liber,  Galiice,  4^.  4050 

0.  5.  4.  Joan.  Lydgate,  Poems,  small-fol.  4051 

4052 

O.  6.  6.  8%  m.,  8.  XII — XIIL  Statu  Thebais  (ohne  Argu- 
menta). 

C.  6.  6.  Biblia  Latina;  ex  versione  Hieronymi,  4^.     4053 
C.  6.  7.  Anselmi  Archiep.  Cantuariensis  Varia,  fol.      4054 


(4055 — 4060)  BiUiotbeea  pfttrnm  Utinonim  Britaonica.  YI.  75 

4055 

C.  5.  8.  4^y  m,j  8.  XIII.  Die  Anfänge  der  einzelnen  Stücke 
fehlen  vielfach;  aueserdem  sind  manche  Blätter  an  falsche 
Stelle  gekommen.  1.  (Nach  der  Subscription)  Morale  Carmen 
scolarium  (vgl.  Scheler  im  Jahrbuch  für  romanische  und  eng- 
lische Litteratur  Vly  45).  3.  Beg.  unvollständig:  yin  domibos 
diuitnm  uidi  liricines,  tibicines^  cornicines  &c.^  (§  82  des  so- 
genannten Dictionarias  y  dem  Joh.  de  Oarlandia  zugeschrieben 
und  ai^h  Promptorinm  Paryalomm  genannt;  publ.  von  Scheler 
ebenda  p.  161).  S.  ^Ethiopam  terrae  &c.^  und  ^Primus  a  Cre* 
teis  Satnmns  aenit  ab  horis  dkc.^  mit  Commentar  (die  Ecloga 
des  Theodulus;  Leyser  p.  295).  4,  Cato  (novusf)  mit  Com- 
mentar. Mitten  darin  2  Blätter  von  1.  5.  Alexander  Neqnam 
(de  utensilibus)  mit  Comm.  (publ.  von  Scheler  ebenda  Bd.  VII). 
ۥ  ,AngIia  quo  folget  cfec/  (Diese  einleitenden  Verse  auch 
150y  1591).  Subscription:  ^Explicit  liber  misteriorom  (Johannis 
de  Oarlandia)   ste  eccIe8iae^  7.  Ovidins   de   mirabili- 

bns   mnndi.  8.   ,EccIesiae   sacrae    modnlans    lex    metrica 

sernat  <fec/  (Ars  lectoria  ecclesiae;  Scheler  a.  a.  0.  VI,  50). 
9.  ,Nec  fönte  labra  prolui  cfec/  (Persius).      10.  Anfang  fehlt; 
schl.:  ^expedit  insignem  promeraisse  necem'.  (Aviani  fabulae). 

11.  jAemola    quid    cessas    <&c.^    (Maximiani    eclogae). 

12,  yMagnanimnm  Aeacidem  <fec/  (Statu  Achilleis).  13.  Die 
Anfangsverse  fehlen;  beg.:  ,Cum  celo  fortana  tulit  nee  robur 
et  arma  &c.*.  Schi,  ^pars  non  extern ta  latrat.  Expl.  liber  Clau- 
diani'  (de  raptu  Proserpinae). 

C.  6.  9.  f 

4056 
C.  6.  10,  S%  m.,  s.  XI ex.  1.  Ambrosius  de  mysteriis 
(16,  389).  2.  Idem  de  sacramentis  (16,  417).  8.  Ivo  Car- 
notensis  de  forma  fidelitatis.  4.  (Etwas  jüngere  Hand).  Au- 
gastini  Responsiones  IUI  contra  Pelagianos  et  Caelestianos 
(Hypomnesticon;  45,  1611).  $•  (s.  XI).  ,De  septnagesima. 
Septuagesima  cantatmr  et  legitur  &c.^  (i^l  y  1339 f  oder  aus 
Amalarius  f) 

O.  6.  11-  Psalterinm,  4^  4057 

a  6.  12.  Chronicle  of  Bnite^  4\  4058 

C.  6.  18.  Constitutiones  Ecclesiasticae,  4^.  4059 

C.  6.  9.  Constitutiones  Provinciales,  4®.  4060 


76  X.  Abliaiiaiuif :    H.  Sekcnkl.  (4061 406S) 

4061 
C.  6.  t  8^j  m.y  s.  XIJI;  durch  Brand  stark  beschädigt. 
].  Ambrosius  de  officiis  (16^  23).        2.  Sermo  b.  Ambrosii 
ad  Virginem  cormptam;  beg.:  ^Quis  consoletnr  te  uirgo  filia  ^tc^ 
(16 y  381;  de  lapsu  virg,  consecr.y  Cap.  X  §45.) 

4068 

Rr.  6.  18.   A  short  view  of  the  Reign  of  Henry  IDL  — 

Cbnrch  Orders  ordained  in  the  National  Synode  of  the  refonned 

Chnrches  holden  by  command  of  the  Lord  in  the  States  generali 

of  the  United  Netherlands  in  Dortrecht  in  1618  and  1619,  4^ 

4063 
W.  6.  17.  Monita  Salnbria,  Articnli  fidei  &c.y  metrice,  12*. 


Nachtrag. 
Sallsbury  109, 114, 128. 

Ueher  die  in  den  genannten  Handschriften  enthaltenen 
Fragmente  kann  ich  durch  die  Oiite  des  Rev,  Lakin  genauere 
Auskunft  geben.  Die  Blätter  in  den  beiden  ersten  Codices 
stammen  in  der  That  aus  ein  und  demselben  Exemplar  wm 
Augustinus  de  genesi  ad  litteram;  vgl.  Cod.  lOQ^fol.  i^  J  ibi- 
lium  corpomm  solntionibas;  hoc  queritor  et  potest  qaidem  dici 
ea  minutissima  &c.*  (l.  III,  14;  34,  288)  und  fol.  4^  ,et  con- 
summata  sunt  celnm  et  terra.  Et  omnis  ornatus  &c.  Ardaum 
quidem  ac  difficillimum  &c.'  (l.  IV;  34, 295).  Cod.  114,  fol  2, 
formata  et  ideo  dixit  dens  fiat  lux.  et  facta  est  lax.  nt  qnod 
ibi  erat  in  aerbo  hie  esset  in  opere.  condicio  uero  &c.^  (l.  II,  8; 
34,  269).  —  Hingegen  habe  ich  das  Fragment  in  Cod.  128: 
^emditom  in  regno  dei  similem  esse  patrifamilias  proferenti  de 
thesauro  nona  et  uetera  qae  dao  etiam  testamenta  &c.^  nicht 
identißciren  können. 

Winchester  m  A  Nr.  1. 

Der  yCato'  beginnt  (nach  freundlicher  Mittheilung  W.  F. 
Madan's)  mit  einer  Vorrede:  ,Moralis  philosophie  oir  nobilis 
Cato  Ac.^  Das  erste  Distichon  beginnt:  ,Non  oane  caltns  in* 
trinseca  pectoris  icont,  Si  Dens  est  animns  nobis  nt  carmina 


Bibliotbeca  pftlnun  Utinomm  BriiAnnioa.  VI. 


77 


dicimt  cErc/;  es  ist  nändich  vor  (und  nacht)  jedem  der  Disticha 
ein  Hexameter  eingeschoben^  der  mit  dem  ersten  Hexameter  des- 
selben  reimt.  Zwischen  diesen  Tetrasticha  ein  kurzer  lateinischer 
Commentar;  beg.:  ,AppetitU8  humani  generis  (Sbc.^  Subscriptio 
am  Schlüsse:  Explicit  Über  Catonis  com  geminatione  aersaum 
et  cam  Glosa  peroptima.  Quod  ^  x  ^  breue. 


Lincoln  A.  2.  16. 

Ich  verzeichne  die  Briefe  nach  meiner  allerdings  sehr 
hastig  aufgenommenen  Beschreibung  der  Handschrift  (theilweise 
nach  einem  alten  Index  im  Codex  selbst). 


1.  Papae  Damasi. 

2.  Eüeronjmi  responsum. 

3.  Ad  Papam  Damasom. 

4.  Ad  eundem  de  ignorantia 
Isaac. 

5.  Ad  eundem.  Origenis  de 
Cantico  Cant.  tractatus  de 
graeco  in  latinnm  trans- 
latns  a  se. 

6.  Omelia  secnnda  de  eodem. 

7.  Ad  Tranqnilinm. 

8.  Ad  Damasam  de  osanna. 

9.  Ad  eondem  de  fide  cni  in 
Antiochia. 

10.  Ad  eundem. 

11.  Ad  eundem  de    seraphim 
et  de  calcolo. 

12.  Ad  enndem. 

13.  Ad   eundem  de   filio  pre- 
dige. 

14.  Augustini  ad  Hier. 

15.  Hieronjmi  responsum. 

16.  Ad  Augustinum. 

17.  Augustini  ad  Presidium. 

18.  Eüusdem  ad  Hieronjmum. 

19.  Eiusdem  ad  eundem. 

20.  Hieronjmi  responsum. 


21.  Missio  Augusttni  ad  Hiero- 
nymum. 

22.  Item  Augustini  ad  eundem. 

23.  Hieronjmi  responsum. 

24.  Item  Augustini  ad  Hiero- 
nymum. 

25.  Marcellino  et  Anapsichie. 

26.  Augustini  ad  Hieronjmum 
de  origine  animae. 

27.  Augustini  ad  Hieronjmum 
de  eo  quod  scriptum  est 
ySiquis  totam  legem^ 

28.  Ad  Augustinum. 

29.  Ad  eundem. 

30.  Ad  eundem. 

31.  Ad  Alypium  et  Augusti- 
num. 

32.  Explanatio  fidei  ad  Dama- 
sum. 

33.  Disputatio  nescio  cuius  de 
ratione  animae. 

34.  Exhortatio  ad  Heliodorum 
episcopum. 

35.  Ad  Nepotianum  de  vita 
clericorum. 

36.  Ad  Paulinum  de  institu- 
tione  monachorum. 


78 


X.  Abbaadlnnff;    H.  Seheakl. 


37.  Ad    eundem    de    omnibos  60. 
divinae  historiae  libris. 

38.  Ad    Amandom    de   tribufi  61. 
quaestionibns. 

39.  Ad  Pammachium  de  opti-  62. 
mo  genere  interpretandi. 

40.  Ad    Oceanum  et  Pamma-  63. 
chinm.  64. 

41.  Responsum  O.  et  P.  65. 

42.  Ad  Oceanum  de  vita  cle-  66. 
riconim. 

43.  Ad  Oeentinum  (!)  de  unins  67. 
nxoris  viro. 

44.  Ad  Evangeliam  presb.,  qua-  68. 
liter  diaconns  dkc,  69. 

45.  Ad   enndem   de  Melchise-  70. 
dech.  71. 

46.  Ad  Marchom  pregbytemm.  72. 

47.  Ad  Anituin  de  libris  peri-  73. 
archoD. 

48.  Ebcpositio  fidei  et  symboli  74. 
Nie.  75. 

49.  Ad  Elxsuperantiain.  76. 

50.  Ad  Rnsticom. 

51.  Ad  Desideriom.  77. 

52.  Ad  eondem  de  tribos  vir- 
tutibus  semio.  78. 

53.  Ad  Dardannm  de  terra  re- 
promiBsionis.  79. 

54.  Epistola  Epiphanii  ad  lo- 
bannem  Constant.  80. 

55.  Liber  contra  Helvidiom  de  81. 
virg. 

56.  Adversoa  Vigilantii  blaspb.  82. 

57.  Ad  Ripariom  presbyterum  83. 
adveraos  Vigilantinm.  84. 

58.  Adversns  Vigilantiam.  85. 

59.  Ad  Magnnm  oratorem  or-  86. 
bis  Romae. 


Ad  Rufinom  presb.  de  ia- 
dicio  Salomonis. 
Ad  Vitalem  presb.  de  Salo- 
mone  et  Acbas. 
Ad  Florentium  de  orta  ami- 
citiae. 

Ad  eundem? 
Ad  Valentinum. 
Ad  Abiguum  Spanam. 
Ad  Castricianum  de  caeci- 
täte. 

Sabinianum  lapsum  diaco- 
num  argnit. 

Ad  luliannm  diaconom. 
Ad  Niceam  hypodiac 
Ad  Laurentium  diac. 
Ad  Rusticum  monachum. 
Ad  Paulum  monachum. 
Ad    Chromatium    lovinia- 
num  Eusebium. 
Ad  Chrysocomam  mon. 
Ad  Antonium  mon. 
Ad  Theodosium  et  ceteros 
anachoritas. 

Ad  Minervium  et  Alexan- 
drum mon. 

Ad  Cyprianum  presb.  de 
psalm.  LXXXVnn. 
Apologiticus    ad    Pamma- 
chium. 
Ad  eundem. 

Ad  Pammachium  et  Mar- 
cellam. 

Ad  Domnionem. 
Ad  Eustochium  de  vii^.  s. 
Ad  Asellam  de  f.  amicis. 
Ad  Vii^nes  hemonenses. 
Ad  Demetriadem  virginem 
Ub.n. 


Bibliotheca  patrum  Utinornm  Britannica.  YI. 


79 


87.  Ad  Aletam  de  instit.  filiae. 

88.  Ad  Fabiolam  de  vest.  sa- 
cerd. 

89.  Ad  matrem  et  filiam  in  Ga- 
liis comm. 

90.  Ad  Castorinam  materte- 
ram. 

91.  Ad  Furiam  de  vidoitate 
servanda. 

92.  Ad  Salvinam  consolatoria. 

93.  Ad  Aggemtiam  de  mono- 
gamia 

94.  Ad  Edibiam  (Algasiam?) 
XU  quaestiones. 

95.  Ad  Marcellam  V  quae- 
stiones novi  testam. 

96.  Ad  eandem  de  onaso. 

97.  Ad  eandem  de  hebraicis 
nom.  et  verb. 

98.  Ad  eandem  de  X  nomi- 
nibns  quibns  Dens  dicitur 
ab  hebraeis. 

99.  Ad  eandem  de  fide  et 
dogmatibns. 

100.  Ad  eandem  de  blasphemia 
in  spiritam  sanetnm. 

101.  Ad  eandem  de  detracto- 
ribus  suis. 

102.  Ad  eandem  de  muneribus. 

103.  Ad  eandem  secedendo  ab 
urbe. 


04.  Ad    eandem    consol.    de 
egrotatione  Blesille. 

05.  Ad   eandem  de   epod    et 
Serafim. 

06.  Ad  eandem  de  ps.  CXXVI. 

07.  Ad  eandem. 

08.  Ad    Evangel.    (?  Marcel- 
lam?) de  alphab.  hebr. 

09.  Ad    Marcellam    de    dia- 
psalma. 

10.  Epitaphium  Nepotiani. 

11.  Ad   Tyrasium    de    morte 
^ae  suae. 

12.  Ad  lulianum  exhortatoria. 

13.  Ad  Paulam  de  dormitione 
Blesillae. 

14.  Epitaphium  sanctae  Pau- 
lae. 

15.  Ad  Theodoram  spanam. 

16.  Ad  Oceanum    de    morte 
Fabiolae. 

17.  Ad    Marcelbtm   de   exitu 
Leae. 

18.  Ad  eandem  de  obitu  vel 
yita  Asellae. 

19.  Ad  Innocentium  de  septies 
percussa. 

20.  Ad   Principiam   virginem 
de  vita  S.  Marcellae. 

21.  AdPammachiumdemorte 
Paulinae. 


XI.  Abk.:    Ba«r.  Hiiid 


Handschriftenschätze  Spaniens. 

Uerirbt  aber  eine  im  Auftrage  der  kiUserlich«ii  Akademie  cler  Wiueuschafleu 
in  den  Jahren  IH86 — 1888  durclig^eftlhrte  ForsrhungareiBe. 


Saa  de  Hiranda,  Constancio  577,  S2. 
Saavedra,  Joseph  444, 
Sabioi,  Idbro  de  Im  Docc,  s.  Doce. 
Sabreira,  Juan  6S. 
Sacerdotalis  über  316,2. 
SacoBta  (Kloster),  s.  Zscosta. 
Sacramentario  (de  Bod«)  S92. 
SacramentU,    Liber    de    389,  28; 

602,90. 
Sae)tc,Jo«ephaa,  Cardi  nalia  de  Agni  rre 

134,  8.  94  [186]. 

—  Rajmnndo  677,  30. 

Saei,    Liciniauo  Einl.   S.  34.  ~  4; 

67;  830;  S67f.;  379;  4bä;  473,  S. 28 

[479];  490. 
Saforcada,  Jaan   Antonio  Fellicer, 

a.  PelUcer. 
Sa^ra,  EUeonor  G29. 
Baganto,   Biblioteca   particular  del 

Jodio  JafFada  Cofe  Einl.  S.  38.  — 

396. 
Sahagun,  Bibliateca  del  Monwterio 

Einl.  8.  28.  —  14;  397. 

—  Beierre  (Tnmbo)   229;   233;  270; 
411. 

—  DocnmentoB  389. 
Sahechorei  411  Aom. 
Safaelicea,  Biblioteca del  Moivuterio 

de  San  Salvador,   Einl.   S.  82.   — 
411. 


Ssint-Deni 

(Uromcaade)228,  8.B0 

[304]. 

d.  phlL-kul.  CL  CXXXL  Bd. 

Saini  de  Baranda,  Pedro,  Einl.  S.41. 
—  21;  216;  269;  392;   B62. 

—  Hartbei  76. 

3al,  Fernando  de  1a  461. 
Sala.  Sr,  de  266. 

Sslamanca,  Stadt  483,  Colon  4)89; 
vgl.  310,  8;  481. 

—  Biblioteea  Universitaria  898;  vgl. 
577,  36. 

—  Archivo  Universitario  399. 

—  Biblioteca  eapeci^  de  la  facnltad 
de  FlloBofia  j  Letraa  400. 

—  Biblioteca  del  Seminario  Conciliar 
Central  401. 

-~  Biblioteca  del  Cabildo  de  la  Santa 
Igleaia  Cstedral  402. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  loa 
DominicanoB  de  San  Estebsn  403. 

—  Colegio  Carolino  401. 

—  Bibliateca  del  Colegio  major  de 
Santiago  el  Zebedeo  (vnlgo  de  Cn- 
enca)  388;  404. 

—  Biblioteca  del  Colegio  de  San  Jc- 
ronimo  (el  Trilingfle)  406. 

—  Biblioteca  del  Colegio  de  S.  Sal- 
vador (vnlgo  Oviedo)  261;  344 
406. 

—  Biblioteca  del  Colegio  Hayor  d 
San  Barlolomö  (el  Viejo)  226;  38'j 


XI.  Abhaadlnn;:    Beer.   HandMhriflensch&tie  Bpftniens. 


Salamanca    Biblioteca  del  Coleg^o 
de  los  Irlandeses  409. 

—  Marques  de  287. 

—  Puero  de  134,  S.  62  [214]. 
Salanova  (Glossator)  612. 
Salaverte,  Pedro  135. 
Salazar,  Ambrosio  de  135. 

—  Jo86  478,  S.  38  [482]. 

—  Juan  de    478,    S.  31  [475];    478, 
S.  87  f.  [481  f.]. 

—  Julian  de  478,  S.  32  [476]. 

—  y  Castro,    Luis   229  Ende;    581; 
693 f.;  697;  605. 

Saloe^  Mateo  (Chronicon)  356,8. 
Salgado,  Francisco  134,  S.  16  [168]. 
Salinas,    Francisco    de    228,    S.  19 

[303];  336. 
Salinuas,  Biblioteca  del  Monastcrio 

de  San  Cristöforo  Einl.  S.  24.   -- 

410. 
Sallustius  Crispus,  C.  Opera  Einl. 

S.  12f.  —  127,26;  285;  310;  337, 

114;  364,3;  455,92;  455  Ausleih- 

verz.  6;  495,  16. 

—  Castilianisch    34,  7;    134,    S.   52 
[204] ;  228,  S.  24  [308]. 

—  Notae  in  S.  616. 
Salomon  502,  4. 

—  Proverbios    de  478,   S.  36  [480]; 
513,  9. 

—  Arciproste  de  la  Santa  I^lesia  de 
Toledo  487. 

Salud,  Presbyter  397. 

Salv^i  y  Malleu,  Pedro  Einl.  8.  42. 

—  134,  8.  20  [172];  134,  8. 23  [175]; 

134,  S.  35  [187];  226;  271;  530. 

—  Miguel  228,  S.  23  [307]. 
•^  Vicente  229;  530. 
Salvador,  Franciscns,  Presbyter  154. 
Salvatierra,  Brieva  y  257. 
Salvianus  197,  14. 

Samos ,    Biblioteca    del    Monasterio 

Einl.  8.  22.  —  72;  412. 
Sampirns,     Bischof     von     Astorga 

(Chronica)  134,  S.  30  f.  [I83f.j;  344 

Cat.  Morale»  10;  417  Chron.  Per. 20; 

455. 


Samson,   Abbas    19;    478,    8.  S3f. 

[477  f.]. 
Samuel  Judaeus  162. 
Sancha  (Gemalin  Ferdinand  I.)  106; 

124;  228,  S.  22  [806]. 
Sanchez,  Gonzalo   478,  8.  28  [473J 

—  Gregorio  134,  8.  11  f.  [163 f.];  134, 
8.  40  [192]. 

—  Nicolis  686. 

—  Pedro  478,  8.  29  f.  [473  f.]. 

—  de  Ar^valo,  Rodrigo  40,  92. 

—  de  las  Brocas,  Francisco  226;  263; 

—  Francisco  Diaz  y,  s.  Dias. 

—  de  Feria  y  Morales,  Bartolom^, 
Einl.  8.  20.  —  88;  109  B.;  118; 
134,  8.  26  [178 j;  204;  220. 

—  Gordillo,  Alonso  445;  460,  8. 

—  Roxas  de  478,  8.  29  [473]. 

—  Velazquez  y,  s.  Velazqnes. 
Sancho  el  Grande,  Rey  de  Navarra 

337. 

—  IV.,  el  Bravo,  134,  8.  33  [186]: 
228,  8.  lOf.  [294f.];  228,  8.21  [306]; 
279;  344  Cat.  Morales  32. 

—  Conde  837;  vgl.  101. 

—  Antonio  de  Prado  y,  s.  Prado. 
Sanciolus  318. 

8  a  n  c  t  a  Sanctorum  4  66,  98. 
Sanctia  Regina,  s.  Sancha. 
Sanctius  de  Riva  aurea  37,  8. 
Sanctorum  nonnnllonun   ezpositio- 
nes  (vitae?)  63,  280. 

—  plurimorum  über  382,  42. 

—  Flore»,  8.  Flores. 
Sanctorale   (Santoral)   141,  9—10; 

163,  20;  163,  65;  222,  Esenvano 
3;  337, 67--69;  344  Cat  Morales  16; 
398,  19;  397,  Moralea  7;  418,  1; 
526;  641,  8. 

—  Barcinonense  26  u.  25  Villan.  18 
—16. 

—  de  Cardefia  88;  88,  0. 

—  de  Carracedo  90,  3. 

—  de  EstopaftA  146,  4. 

—  Gcrundense    164. 
~  Gordiello  466,  130. 

—  lemoflin  329,  4. 


Inai» 


Sanctorale  de  Silm  88;  46b. 

—  de  cantiirik  de  Tolcdd  47«,  8.  31 
(476]. 

—  de  UsDudu  S6. 

SandoTftl,  Biblioteca  del  MonwteHo 
de  la  Orden  de  Cietor  413. 

—  Pnideiicio  de  IS;  14;  »0;  lOlf.; 
131,  S.  72  [834]  i  V79;  315;  837; 
37ä;  464. 

8angr«dor  y  Vitoro»,   Uatiu  636; 

fi37;  640f.;  644. 
8  An  pere  7  Hiquel,  Salvador  26  Anm,; 

84;  60. 
Kau  Roman,  Htu^ne»  de  SBi;  47S, 

S.  28  (47d). 

—  Hi^el  de  478,  8.  35  [479]. 
Sau»,  Francisco  Bofamll  j,   i.   Bo- 

farull. 
SansRona  P.  de,  Ha^atoT  223,  S. 
Santa  Cma,  Harquei  de  266. 

—  AloTUo  de  134,   8.  66  [207]. 

—  Fi  Trobador  613. 

—  In^  (Drama)  329. 
SantaB-Cren»   (SanUa  cruces)    Bi- 
blioteca del  HoDasterio  126;  467. 

Santiago,  Hjmnode  478,  S.32  [476]. 

8.  a.  Compoitella. 
Santander,   Carotiu  de,    La  Sema, 

H.  Santander. 
Santiilana,  Archivo  de   la  Igiesia 

Cole^ata  414. 

—  Marqu^  de,  ».  Lop«s  de  Hendoia, 
inigo. 

Sanli3teban,Chriitopbonudel09B. 

Santo,  Rabl  67,46. 

SantOB  de  EBpana  417.  Inv.  Till.  6. 

—  Fr*oci«!0  de  loa  134,  8. 1  (168]; 
131,  S.  16  [168];  134,  S.  2.1  [176]. 

San«,  ßpriano  677,  81. 
Santo  de  TabUtiello  455- 
Sarapianni  222,7. 
Saravia,  N.  386. 
Sardinien  63,112;  698- 
Sarmiento,    Martin   95;   386;   478, 
8.  27  [171]  Anm, 

—  de  Acuila,  Condc  de  Oaudomar 
646;  Tgl.  226. 


Sarrii  (Stadt)  -28*. 

Sartorio,  Manuel  de  Bufarull  y,   b- 

Bofaroll. 
SatirnB  frater  382,  Cat.  Vill.  4. 
Savi,  Le  423  B. 
Sai,  Jnan  de  la  101. 
ScachB,  Libre  dels  (catalaniscb)  TlI, 

68;  166. 

—  (franaOaiBch)  63,  94;  63,  889. 
Scala  Dei,   ArchiTo   del   HonaBtcrio 

de  loB  Padres  Cartojoe  415. 
Scalas,  Biblioteua  dei  Monastorio  de 

San  Pedro  Eini.  S.  24.  —  4)6. 
8chelemoh-ha-LeTi  76. 
Schepss,  Georg  204;  206;  238,8.18 

[30S];  228,  8-27  [311];  232. 
ScbifffabrtBcontract  30. 
Schmita,  Wilhelm  134,  S.  60  [212]. 
Bchnorr  t.   Carolifeld,    Franz   134, 

8.  6  [158]. 
Schott,  Andreas  184,  S.  20  [172]. 
ScIenceB  toutes,  Livre  de  53,193. 
Scintilarios   466,63—64   (s.  a.  AI- 

vama    Cordubenais,    Beda  Venera- 

biliB). 
Scipio  (Rahonament,  fetentre  Scipio 

et  Annibal)  28*.  Tgl.  68,6. 
Scrntinium  Scripturamm  490. 
Sebaatiani  8.  Coenobinm  4.^5. 
SebastianuB,  DiaconoB  88,7, 

—  EpiacopuB  Oultiliienaia  632. 

—  de  Leon  134,   8.  13  [165j. 

—  Epi«copiiBSalniaiiticensi«184,S.30 
[182];  228,  8.  3  [287|;  844 Cat.  Mo- 
ralea  10;  45». 

Secadea,  Fennln  Canelia  j,  b.  C»- 

Secret  (Libre  del),  catalanücb   63, 

31. 
Secreta   aecretonim    53,  846;     131, 

S.  61  [308].  Tgl'.  ArUtotelea. 
Seunlina  (Socundina?)  8ancl 

60. 
Secundna,  SanctUB  6. 
SeduIiuB,  CoeliOB,    Einl.  8. 

3.17,  115;  344;  344,33;  391 


Serra  y  Postius,  Pedru  61;  310. 
Serrateit,  Biblioteca  del  Uonwterio 

(22. 
Serrar  de  Cabot,  Indalecio  16. 
Servando,   Doa   (Historia  de)  32», 

S.  1t  [i9&}. 
ServeDta,  Qnitard  423  B. 
Servius,  Manrus  Einl.  S.  11.  34.  36. 
Sequrnien,  b.  Proseroa. 
SüBüi,  Gabriel  de  23;  603. 
Setien  y  Huidobro,  Enrique  Flores 

de,  a.  Florez. 
SevcriaDüs  &3,  M. 
Scverne  Einl.  8.  8. 
SeTÜla  (Stadt)  280;  SOS;  3U{Ri«co). 

—  Biblioteea  dol  Cabildo  de  la  Santa 
Igleeia  Catedral  Einl.  S.  29.  —  134, 
8.  37  [189];  228,  8.  13  [297];  423. 

—  Biblioteca  del  Coro  de  la  Santa 
Iglegia  Cstedral  424. 

—  Biblioteia  del  ArzobiitiKi  426. 

—  Biblioteca  UniversiUria  83;  426; 
440. 

—  Arcbivo  Monicipial  427;  435. 

—  Archivo  de  las  Indiaa  428. 

—  Bibliotbeca  de  la  Real  Academia 
de  Baenaa  Letras  429. 

—  Biblioteca  de  la  Academia  de  He- 
dicina  y  Ciru^a  430. 

—  Biblioteca  de  San  Acacio  en  el 
Convento  Casa  Qrande  de  San  Ad- 
^stin  426;  4SI. 

—  Biblioteca  del  Cole^o  de  San  Al- 
berto 432;  437. 

—  Arcbivo  de  la  Santa  Caaa  de  Ca- 
ridad  de  SeviUa  433. 

—  Biblioteca  del  Cole^o  dcl  angel 
de  lo»  Cannelitoa  344;  434. 

—  Biblioteca  de  la  Cartnja  de  Nuestra 
Seflora  de  las  Cnevas  229;  427; 
435;  G77,  1. 

—  Arcbivo  del  Convento  de  S.  Qer6- 
nimo  436. 

—  Hermandad  de  la  CarJdad  y  Hi- 
Kericordia  229. 

—  Biblioteca  del  Honaiterio  de  San 
laidro  del  Campo  437. 


Sevilla  Biblioteca  del  Colegio  No- 
viciado  438. 

—  Arcbivo  del  Colegio  de  Sau  Teimo 
439. 

—  Biblioteca  partikular  dcl  Cnnde 
de  Äguila  440. 

—  Biblioteca  particular  de  U.  Juan 
Maria  Alava  441. 

—  Biblioteca  partirular  de  D.  Fer- 
nando Afau  de  Rivpra,  Henriqne^, 
Dnqne  de  Alcalä,  Marques  de  Ta- 
rifa 442. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Frau- 
cisco de  Bmna  443. 

—  BiblioteuaparticnlardeUonAloDBo 
Carrillo  444. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Mel- 
chor  de  Bscuda  416. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Felii 
Escudero  de  Barona  446. 

—  Biblioteca  particular  del  Padre 
CevalloB  447. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Ma- 
nuel Marti  448. 

—  Biblioteca  particular  de  la  Familia 
Ramirea  de  Gnaman  449. 

—  Biblioteca  particular  de  D,  IKego 
Ortii  de  Zaniga  460. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Fer- 
nando de  la  Sal  461. 

—  Arcliivo  particular  del  Marques  de 
Valencin»  462. 

—  OrdenamientoB  de  134,  S.62[314|. 

—  Cuento  de  134,  S.  65  [217]. 
SextUB  Pompeiui,  b.  FcBtna. 
Sibilia,  Johan  de  63,4. 
Sicilia  616. 

—  Urkunden  Über  Sic.  233. 

--  Crouica  de   los  hechos  de  616,  3. 

—  Historia  anti^a  de  616,4;  ^ 

—  Fonnutario  de  tae  cosaa  de 
Siciliae  Dominomm  ac  Repu 

neali^ia  616,  1, 
SiculnB,  Lncius  Marinen»  69, 
Sicnlorum,  Liber  de  geMii 
Sie  na  204. 
Sierra,  Manuel  Abad  y  La,  ■. 


SoEonienae,   presbytrr   PUtorieiiBJa 

36,  30. 
Sparro  de  Baro  87. 
Speciale,  NiceolA  616,7. 
Speculuin  Clericorum  ISO;  494. 

—  inrifl  218.2. 

—  laiconuD  1B9. 

—  planetaruiii  &3,  147. 

—  hnmanae    salvationis    134,   8.   14 
[I6«|. 

Spert,  KieroDjmiu  415,  12. 
Sphaera  solia  (?)  63,  7. 
Sphaerao  PlaueUrnin  Ul,  14. 
Spiritualibu«  et  uorporalibiu.  De 

603,90. 
Spitiel,    Theophllua    134.    S.   22 

[174} 
SpousaliuiU    et    ftUtrimouio ,    Uo 

602,88. 
StatiuB  Papiuius  P.  Opera  63,  271; 

364. 

—  AchilleiB  EidI.  S.  34. 

—  Thsbai»  Einl.  8.  30.    34.   38.    — 
330,3;  466,97. 

StetUrum   iDdicimn    53,    116;   63, 

260. 
StephanuB,  Sanetus  164;  391;  492. 

—  Episcopiu  Bononieusie  602,  62. 

—  Bjiantiiu  4TS,  S.  3S  [482]. 

—  Monacbus  Cellae  uovae  95,  31. 
StGueTvoritcbrifteii  vüd  MaJlorc« 

3&1,  89—30. 
StrateKemsta,    a.    FroDtiniu,   Ju- 

Subialmecha,    Kabi    laacb  de,    a. 

Subiulmeta  (civilas)  162. 
Suchet,  LouU Gabriel  134,  8.9[161]; 

382;  5i3. 
äacona,  Candaicus  468. 
SuetoDiUB    TranqnUlae,    C.    Einl. 

S.  12. 

—  Opera  616,  Anm,  8. 

—  Vit«  Caeiaria,  spaniii^b  613. 
HaficUnte,  Ooni;alo  134,S.2e[180) 

Suinthila  417,  Cbron.  Per.  3. 


Sulla,  Liiuiu»  Corndma  FpUx  (Vita) 
43,  26. 

—  Jaime  653. 

Sulpicio(SeDt«ntiae)134,S.48[200|. 
Sulpiciiia  SeveniaChroniconimlibri 

n,  Einl.  8.  30.  —  23S. 

—  Vita  Martini  TuruDcneia  341,  Cat. 
Moralea   19;  478,  S.  40  (484]. 

Samma  (Suma,  Sununula,  Summari). 

—  anroa  533,  Heiue  96. 

—  de  vauoniquea  del  Key  de  Frau<;a 
(franzOaiai^h)  63,  227. 

—  de  collacions  (fstalaniittdi)  34,  3; 
36,  15;  629,  4;  629,  lt.  Vgl.  A.  Ca«- 
eianns  Joannes. 

—  codiciB  63,211. 

—  ConfeBaorum  163,  48;  (ex  libro 
aeito  DccrcUliumj  602,  64. 

—  de  cafubns  40,  26;  40,  61 ;  40,  62; 
40,64. 

—  de  caaibuu  uiim  decretalibuB  40, 
23. 


-  de 


ecclealaaticia  40,  26. 

—  eopioHB  »obre  las  Docrotalea  67, 
102. 

—  mper  titnlis  Decretaliiim  653, 
Heine  12. 

—  de  dispensationibns  40,  24. 

—  historiarum  (aragoneaiBuh)  Ö3, 
167. 

—  de  lejB  43,  62. 

—  Pbiioaopbiae  67,97;  {catalamech) 
53,  36. 

—  Saoranieiitoniiii  652;  652,  4. 

—  de  TirtnübUE  40,  12;  40,  36;  40, 
68. 

—  de  vitiis  4U,  9;  40,  27;  40,  58; 
663,  Heine  120.  S.  a.  Albertus, 
Joanoes. 

SuniariuH,  Munachu»  14!) 
SuperuB,  Abt  von  Sahagu 
Sureda,  Pedro  Caro  y,  s.  l 
Syari«  civitaa  77. 
Symmachua  Einl.  8.29. 
Synodus  Barcinonensia  36 
Synonymik  in  Versen  46 
Syon,  Liber,  textua  argcnt 


8 


XI.  Abhandlung:    Beer.  Haodsckriflenscb&tte  Spaiuens. 


T. 


Tabar,  Biblioteca  del  Monasterio  de 

San  Salvador  77;  461. 
Tabares,  Rafael  423  A. 
TabernaB,  Monasterio  de  San  Pedro 

581. 
Taberner  y  de  Ardena,  Joseph  48,6. 
Tab^rnoles,  Archivo  del  Monasterio 

de  S.  Satnmino  462;  502. 
Tabla  general  del  coguoscimiento  de 

las  ciencias  67,  65. 

—  general  en  romans  53,  163. 

—  Tolosana  53,  16. 

Tablas   astronömico-geogrificas  40, 
76. 

—  de  las  Rabricas  67,  104. 
Tabnlae    Tholosanae  (Lectnra)  53, 

194. 
Tacitns,  Cornelius  43,52;  616,  11. 
Tacninns  222;  222,  4 f. 
Taliban,  Jules,  Einl.  S.  9.  llf.  16. 

18.  20.   22.   36.  42.   44.  45.  46.  — 

4;    14;   UO;   204;    206;  219;  228, 

8.  22  [306];   229;  344;   397;    412; 

455;  550  u.  0. 
Taio    (Taius    Samuhel),    Episcopus 

Caesaraugustanus  (Sententiae)  Einl. 

8.9  0.;   19.  —  88,4;  lOOf. 

—  Visio  eins  417,  Chron.  Per.  13. 
Tal a Vera,  Coro  de  la  Iglesia  463. 

Vgl.  478,  S.  28  [472]  Anm. 
--   Hcmando  de  441. 
Talayero,  Luis  de  Exea,  s.  Exea. 
Tilmaro,  Eduardo  25  B. 
Tamayo  de  Vargas,  Tomas  280. 
Tancredns  Bononien^is  109,  29. 
Tarafa,  Francisco  40,  88. 
Tarandilla,   Biblioteca  del  Colegio 

de  Jesuttas  464. 
Tarazona  Einl.  8.  32;  652,  3. 

—  Archivo    de    la    Iglesia    Catedral 
465. 

—  Bibliot^'ca  de  la  Santa  Ig1e«ia  Ca- 
tedral 466. 

Tarifa    cl    Viejo  435.    S.   a.    Afan, 
Fernando. 


Tarragona  36,28;49,12;  134,8.12 

[164];  381;  525. 
-  Biblioteca    provincial    125;    3H2; 
467. 

—  Archivo  del   Cabildo  de  la  Santa 
Iglcsia  Catedral  468. 

—  Biblioteca  del  Cabildo  de  la  Santa 
Iglesia  Catedral  469. 

—  Archivo  del  Arzobispo  470. 

—  Biblioteca  de  la  Capilla  de  Santa 
Tecla,  llamada  Yetus  471. 

—  Biblioteca    del    Convento    de    1o» 
Dominicanos  472. 

~  Biblioteca  de    los   Padres   Obser- 
vantes  de  San  Francisco  473. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Antonio 
Angnstin  474. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Bena- 
ventura  Hemandex  475. 

—  Canonici  502,  134. 

—  Constitutiones  513. 

—  Ecclesia  29. 
Taula,  s.  Tabla. 

Tavartet,    Gnillermo,   Bischof  von 

Vieh  553. 
Tavera,  Diego  428,  S.  3  [475]. 
Taverna,  Biblioteca  del  Monasterio 

de  Santa  Maria  476;  502. 

—  Josephus  de  154.' 
Tavira,  Antonio  de  500. 
Taxis,  FranciMus  de  328. 
Tedrico,  s.  Theodorico. 
Teiles,  Manuel  228,  S.  23  [307]. 
Te mores  y  miedoe    (Labro   de  los'i 

379,  9. 

Templer,  s.  Regula. 

Tendilla,  Conde  de  228,  8.  20  [304). 

Tenorio,  Pedro,  Enbischof  v.  To- 
ledo 478,  8.  26  [470];  4S4. 

Teobaldo,  s.  Theobaldo. 

Teodosio,  s.  Theodosio. 

Terentins  Afer,  P.  Eint.  8.  12. 

~  Comocdiae  337,  109;  398,  20. 

—  —     aliquot  495,  14. 
~  Andria  204. 


Indicas. 


Terentius  Excerpta  226. 

—  Comment.  in  com.  393, 11. 

—  Notae  in  Andriam  et  Eunuchum 
606. 

—  Vita  36,  16. 

Teresa  de  Jesus,  Santa  137;  387,  1 

u.  2. 
Terra  sancta,  Libre  de  la  (catala- 

nisch)  53,  62. 

—  del  BoldA,  Libre  de  53,  279. 
Terrem,  Amaldo  40,  86. 
Terrena,  Guido  de,  s.  Guido. 
Terreny  (Terrena),  s.  Terrem. 
Terreros  Einl.  8.41. 
TertnllianusQ.  Sept.  Florens  Einl. 

S.  11.  15. 
Teruel  589. 

—  Fuero  de  134,  8.  62  [214]. 
Tesoro,  s.  Thesoro. 
Teudericus   presbyter,   s.  Theodo- 

ricus. 
Teuffei,  W.  8.,  Einl.  8. 18. 
Texidor,  Joseph  518. 
Theobaldus  I.  de  Navarra  368. 
Theocritus  (Scholia  in  Idylla)  398, 

19. 
Theodemirus,  s.  Theodomirus. 
Theoderich  130,2. 
Theodomirus,  Abbas  91. 

—  episcopus  103  B. 
Theodoretus,   Episcopus   Cyrensis 

168. 

—  (Compendium)  15,  3. 
Theodorico,  fray  134,  8.  83  [185]; 

134,  8.  50  [202]. 

—  Presbyter  71. 
Theodorus  Sanctns  103  B. 

—  de  Gaza  257. 

Theodosianus  Codex  Einl.  8. 8;  12 f. 
TheodosiuB  Geometria  127,29. 
Theologia,  De  (Liber)  455,55. 
Theophanes  Cerameus  228,  8.  22 

[306]. 
Theophilus,   Bischof  von  Alexan- 

drien  478,  8.  38  [482]. 
Thesoro,  Libro  de,  que  habla  de  las 

nobleaas  68, 12. 


Thesoro,  Libre  de  (französisch)  43, 
78. 

—  Libro  de  228,  8.  10  [294]. 
Thomas   Aquinas,    Sanctus    15,  5; 

40,  30;  40,  47;  40,  48-51;  40,  53; 
40,  63;  40,  79;  40,  94.  40  B.;  43, 
8<-6;  43,  46;  53,  124;  67, 100;  88, 
9;  109,43—51;  109,57;  134,8.53 
[205];  243;  306,  4;  844,  32—35; 
387;  455,  39  —  40;  469,  4;  478, 
8.  36  [480];  495,  1;  502,  29;  502, 
74;  502,  152;  525;  558,  Heine  37; 
572;  584,  3. 

—  Anglicus  (Walleis)  53,  84;  134, 
8.  14  [166];  495,6. 

—  de  Capua  508. 

—  de  Hibemia  109, 37 ;  553,  Heine  87. 
f  —  de  Villanueva,   Sanctus  5;   232; 

513,  13. 
Thucydides  398,21. 
Thyrry,  Guillermo  423  B. 
Tibullus,  Albius  Einl.  8.  84. 
Tignonville  49,  1. 
Timegistro,  s.  Hermes  Trismegistos. 
Toda  375. 
Tojosutos,  Kloster  (Tumbo)  1;  106, 

33. 
Tolba,  Biblioteca  del  Monasterio  477. 
Toledo,  Stadt  102;  vgl.  154. 

—  Kirche  (Catedral)  134,  8. 57  [209] ; 
167;  228,  8.  20  [304];  381;  417, 
Inv.  Vill.  7;  417,  Inv.  Peres  2.  3; 
417,  Inv.  Peres  9;  478,  8. 34  [478]; 
543. 

—  Biblioteca  (Archivo)  del  Cabildo 
de  la  8anU  Iglesia  Catedral  Einl. 
S.  31.  46.-5;  127;  167;  228, 
8.1  f.  [286 f.];  228,  8.  4  [288];  228, 
8.  18  [302];  228,  8.  22  [306];  228, 
8.  27  [311];  279;  284;  344;  344, 
Cat.  Morales  26  5.;  478,  8.  30  [474]; 
478,  8.  26  [470  fr.];  484. 

—  Sacristia  de  la  Santa  Iglesia  Ca- 
tedral 479. 

—  Archivo  del  Aynntamiento  480. 

—  Biblioteca  provincial  (antes  del 
Arzobispo)  481. 


10 


XL  Abhandlung:    Beer.   Hanitachriftennchätae  Spaniens. 


Toledo  Archivo  histörico  478,  S.  38 
[482];  482. 

—  Biblioteca  del  Monasterio  de  San 
demente  Einl.  S.  31.  —  483. 

—  Biblioteca  de  los  cl^rigos  de  la 
Capilla  de  S.  Blas  484. 

—  Biblioteca  del  Colegio  de  Santa 
Catalina  417,  Inv.  Vill.  3;  48ö. 

—  Biblioteca  del  Real  Convento  de 
los  Padres  Franciscanos  de  S.  Juan 
de  los  Heyes  478,  S.  33  [477];  486. 

—  Capilla  de  San  Pedro  490. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  los  Re- 
ligiosos  Trinitarios  487. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Brau- 
lio  Gnijarro  488. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Blas 
Hemando  489. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Basco 
Ramirez  de  Guzman  490. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Salu- 
stiano  Rodrig^ez  Bermejo  491. 

—  Chronicon  159,  7. 

—  Concilien  134,  S.  44  [196];  204; 
344,  Cat.  Mor.  1.  2;  364,  3. 

—  Fuero  de  134,  S.  62  [214]. 

—  Memorial  de  los  libros  (de  la  Igle- 
sia  catedral)  134,  8.  61  [203]. 

—  Alfonso  de  (El  Bachiller  Toledo) 
134,  S.  47  [199];  134,  S.  63  [205]; 
310. 

—  Fadrique  de  382. 

—  Juan  de,  s.  Juan. 

—  Pedro  de  382. 

—  Pero  Diaz  de,  s.  Diaz. 

—  Alfonso  Martinez  de,  s.  Martinez. 

—  Alonso  NuSez  de,  s.  Nunez. 

—  Josö  Maria  Octavio  de  478,  8.  28 
[472]. 

Tol6,  Juan  228,  8.  7  [291]. 
Tolosa  541,3. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Fran- 
cisco Filbol  492. 

—  (Tanla  Tolosana)  53,  16. 
Tolva  (Hictosa)  581. 
Tomarit,   Archivo  de  la  Parroquia 

493. 


Tomich,  Pere  58;  228,  8.  18  [297] 

Topica  391,124. 

Tordeslllas,  Rodri^  de  134,  8.  17 

[169]. 
Tormiellos,  Miguel  de  456,184. 
Tor  mos,  Tom^  Lezaun,  s.  Lesaun. 
Tornamira,  Johannes  de  37,2. 
Torodonyaco,    Uelianto     (paeud.) 

429. 
Torquatus,    Sanctus  (Vita)  5;  417, 

Chron.  Per.  8. 
Torquemada,  s.  Joannes  de  Tuire* 

cremata 
Torre,  Alonso  de  la  134,  8.  64  [216]; 

407. 

—  Nicolas  de  la  134,  8.  5  [167]. 
Torrejon  de  ülescas,  Biblioteca  de 

la  Iglesia  490;  494. 
Tor  res,  In6s  de  134,  8.  52  [204]. 

—  Juan  de  613. 

—  Amat,  Felix  de  2;  36;  68;  134,  &S9 
[191];  228,  8.  6  [290];  305;  810; 
329;  374;  382;  391;  423;  478, 
8.  34  [478];  486;  553  5. 

—  Campos,  Manuel  231. 

—  de  Sevilla  (Linage)  452. 

—  y  Ubeda,  Anastasio  de  344. 
Torribio  Monge  91. 
Torrellas,  Pedro  613. 
Torremocha,  Diego  de  600. 
Torrents,  Massö,  J.,  s.  Mas8<S. 
Torrez,  Isidoro  Rosell  y,  s.  Roaell. 
Tortafago,  Johannea  de  163,  46. 
Tortosa,  Stadt  51  Ende. 

—  Iglesia  de  458,  4. 

—  Biblioteca  del  Cabildo  de  la  8anta 
Iglesia  Catedral  495. 

—  Archivo  del  Cabildo  de  la  Santa 
Iglesia  Catedral  496. 

Tovar  (Poeta)  152. 

—  Josö  Pellicer  de  Ossau,  s.  Ossan. 
Toulouse  337. 

Tractado  (Tractatus,  TracUt) 
de  las  armas  228,  8.  14  [298]. 

—  de  cirurgia  478,  8.  35  [479]. 

—  de  la  doctrina  134,  8.  64  [216]. 

—  de  laa  Epistolas  228,  8. 14  [298]. 


Indiceä. 


11 


Tractado  de  Jurisprudencia  577,  3; 
8.  a.  Iuris  libri. 

—  legum  48,  96. 

—  moralis  53,  132;  109,  62. 

—  septiformis  de  moralitatibus  rerum 
382  Cat.  Villan.  27. 

—  de  plantaa  228,  S.  9  [293]. 

—  de  la  Yida  Espiritual  228,  8.  21 
[305]. 

Traggla,  Joaqaim  22;  202;  229;  370; 

462;  465. 
Trangretus,  s.  Tancredas. 
Translatio  reliquiaram  S.  Martyris 

Vincentü  25   (Villanueva)  12—15. 
Trasamond,  MOnch  412. 
Trasedo,   Bachiller  Einl.  S.  34.  — 

504. 
Trastamara  (in  Galicien)  107. 
Trauttmansdorff-Weinsperg,  Fer- 
dinand Graf  EU,  Einl.  8.  2  f. 
Treballs  Dereales,  Los,  s.  Enrique 

de  Aragon. 
Trento,  s.  Trieut. 
Tresbens,  Bertomeu  310,2. 
Tresor,  s.  Thesoro. 
Treveth,  Nicolas  de  134,  8.  51  [203] 
Trias,  Juan  829. 
Tri  baidos  de  Toledo,  Luis  228,  8.9 

[293]. 
Trie,  Regnault  de,  s.  Regnault. 
Trient,  Concil  von   167;  310;  369; 

562,  1.2;  652,  6. 
Trifonianus  Sabinus,  Flavius  Julius 

Einl.  8.  7  0.  35. 
Trigo,  Pero  Lopez  de,  s.  Lopez. 
Trigona,  Conde  de  527;  533. 
Tri  11  es,  Martin  532. 
Trinitate,  De  53, 134.  136. 
Trinitatis  Expositio  95,  25. 

—  Liber  315. 

Tri ni tat  sobirana  et  de  fe  catholica 

De,  130,9. 
Tripartita  391,81. 
Tristan  (8econd  livrc  de)  134,  8.  14 

[166]. 

—  de  Leonis  43,  38. 
Tr6,  Juan  289. 


Trogerius  553,  Heine  B2. 

Trogus  Pompeius  67,  19;  134,  8.  52 
[204];  350. 

Troia,  Libro  de  51,  2;  67,  113. 

Trosillo,  Pedro  382,  Cat.  Villan.  23. 

Troya,  Libro  de,  s.  Troia. 

Trujillo,  Francisco  de  204;  481. 

Tubin o,  Francisco-Maria  134,  8.  50 
[202]  Anm.;  134,  8.  59  [211];  134, 
8.  61  [213];  228,  8.  26  [310]. 

Tudela  (8tadt)  478,  8.  26  [470]. 

—  Biblioteca  de  la  Iglesia  497. 
Tumbo  de  Alquezar  10. 

"  de  Atan  17. 

—  de  8antiago  de  Compostella   103. 

—  de  Coria  120. 

—  de  Fuenterrabia  151. 

—  de  Lavax  202. 

—  de  Leon  204. 

—  de  Lärida  213. 

—  de  Lugo  Einl.  8.  46.  —  108;  199; 
222  ff. 

—  de  Oviedo  344,  Cat.  Morales  U. 

—  de  Pefiamayor  373. 

—  de  8obrado  320;  457. 

—  deTojosutos  Einl.  8.46.  —  1;  106. 
s.  a.  197,  20  Anm.;  204;  288. 

T  n  fi  o  n,  Biblioteca  del  Monasterio  de 

8.  Adrian  y  NaUlia  Einl.  8.  19.  — 

498. 
Turmo  y  Palacios,  Manuel  577,  20. 

22.  28.  27;  600;  613. 
TurpinuB,  Joannes,  Archiepiscopus 

Remensis. 

—  Liber  de  Carolo  Magno  184,  8.  30 
[182]. 

—  Epistula  ad  Leoprandum  228,  8.  9 
[293]. 

Turrecremata,  Johannes  de,  s.  Jo- 
hannes. 

Tusaredus  134,  8.  42  [194]. 

Tuy,  Biblioteca  del  Cabildo  de  la 
Iglesia  499. 

Tychsen,  Olaf  Gerhard  Einl.  8.42. 
—  184,  8.  35  [187];  228,  8.4 [288]. 

—  Thomas  Christoph  134,  8.35  [187]; 
228,  8.  4  [288]. 


12 


XI.  Abhandlung:     Beer.  Handachrifkensch&txe  Spaniens« 


u. 


Ubaldis,  Baldus  de,  s.  Baldns. 
Ubeda,  Anastasio  de  Torres  y,  s. 

Torres. 
Ubertinusde  Cassalis  55S,  Heine  33. 
UbertuB  de  Bobio  602,  104. 

—  de  Cumona  502,  30. 

Ucles,    Biblioteca    (Archivo)    de    la 

Casa    conventoal    de  la  Orden  de 

Santiago  167;  233;  500. 
U garte,  Gabriel  537. 
UguelinuB  222,  13. 
Ulla,   Archive    del    Monasterio    de 

Santa  Maria  501. 
Ulloa,  Martin  de  134,  S.  36  [188]. 
Ulpianu»  Einl.  S.  12. 13. 
Ultramarino,    Libro    228,     S.    12 

[296]. 
Urbanus  IV.,  Papst  213. 

—  Vni.,  Papst  148. 
Urbina,  Juan  398;  399;  408. 
Uroino,  Bartolomö,  s.  Bartolom^. 
Urgel  146;  421;  476  0. 

—  Condes  de  48,  6. 

—  Cartorale  182;  462. 

—  Archive  de  la  Santa  Iglesia  Einl. 
8.  48.  —  502. 


Urgel  Biblioteca  particnlar  del  Arc^ 
diano  D.  Bemando  de  Muro  503. 

Uriel,  Miguel  Gomes,  s.  Gomez. 

Urra,  Sebastian  204. 

U  r  r  a  c  a,  Infantin,Tochter  Ferdinand  I. 
184,  S.  72  [224]. 

Urrea  (Familie)  616. 

—  Jer6nimo  577,  22.  28. 

—  Pedro  de,  s.  Petrus  de  Urrea. 

—  Garc{a  de,  Lugarteniente  del  Baile 
general  de  Aragon,  Einl.  8.  33. 

—  Francisco  Gonzalez  de,  s.  Gonzalez. 

—  j  Gonzalez  de  Munöbrega,  Fran- 
cisco Ximenez  de,  s.  Ximenez. 

Ursini 8,   Cardinalis   de,   Episcopuft 

Tusculanus  511. 
Usages  92. 

—  (catalanisch)  53,  97  (s.  a.  Barce- 
lona). 

Usatica   Barcinonensia    134,   S.  32 

[184]. 
Usuardus,  Martyrologium  382,  Cat. 

Villan.  33;  469. 
Uzeda,  Sebastianus  de  134,  8. 6[158]. 
Uztarroz,   Juan    Francisco   Andräa 

de,  8.  Andr^. 


V. 


Yadillo,  Josö  Manuel  de  82. 
Valariola,  Francisco,  Can6utgo  355. 
y  a  1  b  u  e  n  a,  Biblioteca  particnlar  del 

BachiUer  Trasedo  Einl.  8. 34.  —  504. 
Yalcavado,  Biblioteca  de  la  Iglesia 

505;  538. 
Valdebron,   Biblioteca    de!    Mona- 
sterio de  los  Padres  GenSnimos  506. 
Valdigna,   Biblioteca  de  los  P.  P. 

Cistercienses  507. 
Valdivieso,  Alfonso  de,  Bischof  von 

Le6n  204;  210;  564. 
Valencia  (Stadt  und  Provinz)  Einl. 

8.  32 f.  42.  —  27  B.;  34,  3;  40,  90; 

51  Ende;  53,  222;  132  Anm.;  289; 

299;  466,7;  613. 


Valencia  Bibliotheken  344;  495,7. 

—  Fuero  de  134,  8.  62  [214]. 

—  Germania  en  la  ciudad  y  regne 
de  516. 

—  Privilegios  de  513,  3. 

—  Universität  417,  Inv.  Vill.  1. 

—  Biblioteca  Universitaria  134,  8.  9 
[161];  233;  305;  386;  508;  513. 

—  Archive   historico    del    Beino   de 
Valencia  509. 

—  Biblioteca  de  la  Santa  Iglesia  Me- 
tropolitana 510. 

—  Archive  de  la  Santa  Iglesia  Me- 
tropolitana 511;  525. 

—  Biblioteca    del    Arzobispo    512; 
616. 


IS 


ValoDcia  CouvBDto  d«  loa  P.  P.  Do- 


—  Biblioleca  del  Be«l  Convento  de 
Predicadoraa  613. 

—  Archivo  del  Real  Conveiito  de  S. 
Ao^iutiii  614. 

—  Bibliotecs  dsl  Cole^o  del  Santl- 
simo  Cuerpo  de  Cristo  616, 

—  Biblioteca  de  !■  Caaa  profesa  de 
la  Conipafifa  de  Jeads  616. 

—  Biblioteca  del  CoDvento  de  3,  Ono- 
fre,  extra  muros  de  Valencia  fil7; 
634. 

—  Biblioteca  de  la  Iglesia  parroqaial 
de  los  Santos  Juane»  516. 

—  Biblioteca  de  la  Academla  de  Me- 
dicins  f  Cirnrgia  619. 

—  Biblioteca  del  ATOntamieato  630. 

—  Archive  de  la  Sociedad  Econii- 
mica  621. 

—  Biblioteca  particnlar  de  D.  EVan- 
oiKo  Perei  Bajer  622. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Fran- 
cisco XavicT  Borrull  y  Vilsnora  623. 

—  Biblioteca  particnlar  de  Fr.  Toma» 
de  Arteaga  624. 

—  Kblioteca  particular  del  Obispo 
Baymando  Despont  6S6. 

—  Biblioteca  particnlar  de  Fr.  Fran- 
ciaco  Hurtado  &2S. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Qre- 
gorio  Hajans  627. 

—  Biblioteca  particnlar  de  D.  Joai 
Pellicer  6!8. 

—  Biblioteca  particnlar  de  la  Beina 
Dona  Maria  de  Sicilia  y  de  Aragon 
509;  629. 

—  Biblioteca  particular  de  D.Vicente 
y  Pedro  Saivi  871;  680. 

—  Biblioteca  particnlar  de  D.  Onofre 
8ol«r  531. 

—  Biblioteca  particnlar  de  D.  Hartio 
Trilles  682. 

—  Biblioteca  particular  del  Conde 
Trigona  533. 

—  de  Don  Jnan,  Coode,  Eini.  8.  2.  — 


Valencina,  Uaria«»  do  468. 

Valeutinelli,  Giuseppe  Einl.  S.  3. 
43.  —  6,  81;  134,  8.  S  [166ff, 
134,  8.  18  [170];  134,  S.  21  [173]; 
134,  S.  40  [192];  134,  S.  45  [197]: 
184,  8.  71  [iiZ];  löS;  88G;  S8R, 
a  8  [292];  228,  8.  24  [308]  u.  0. 

Valentinianus  Einl.  8.  8. 

Vilentinns,  Abbaa  et  Episcopnn 
101. 

Valera,  Diego  de  «7,  51;  226;  228, 
8.  10  [294];  828,  8.  14  [293);  267; 
363;  379;  441. 

Valerini,  Abb«,  Opera  90,8;  228, 
8.3  [237];  344,  Cat.  Moralei  8;  486. 

—  De  vana  uecali  «apieutia  101. 

—  In  Fsalmoa  344,  Cat.  Horales  U. 
Vgl.  a.  344,  Cat.  Moralei  22. 

—  MaiimoB,  Factornm  et  dictomin 
memorabillnm  librl  67,  49;  68,  10; 
382,  Cat.  Vill.  18. 

lemosiniicb  66,  12. 

en  rromance   catalan  80,  27; 

134,  3.  62  [204];  228,  S.  12  [296]. 
en  rromance  castellano  63,  108; 

80,  88. 

—  —  spanisch  304,  7;  613. 

franstlsiscb  43,  72. 

Comment.  in  V.  M.  36,  4. 

—  Flaccua  Einl.  8. 34. 
Valero,  Juan  360;  416,  13  n.  14. 

—  Pedro  600. 

Valgrisio,  Vicencio  184,  8.  18  [170). 
Valentiano,   Cajetano,  Vidal  y,   s. 

Vidal. 
Valentl,  Teseo  851,36—38. 
Valentina    (Privilegienindex)    361, 

36. 
Valla,  Lanrentini  134,  S.  28  [160]. 
Valladarea  de  Sotomay 

476,  8.  37  [471j;   478,  i 

500. 
Valladolid,   8t«dt,   Ein 

109,34;  1.M,  3. 33  [186] 

[475];  478,  3.  32[476|; 

—  Fnero  Beal  184,  8.  68 

—  OrdioacioneR  y  Consni 


14 


XI.  Abhandlnng:     Roer.  HaodsehriftenBch&is«  8i«oi«iis. 


Vailadolid  Biblioteca  aniveraitaria 
605;  634. 

—  Biblioteca  de  Santa  Cruz  636. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  los 
Padres  AngostlnoB  Filipinos  636. 

—  Biblioteca  de  la  Santa  Iglesia  Ca- 
tedral  637. 

—  Biblioteca  del  Colegio  de  S.  Am- 
broeio  638. 

—  Biblioteca  del  Monasterio  de  San 
Pablo  639. 

—  Biblioteca  de  los  Carmelitas  des- 
ealzos  640. 

—  Monasterio  de  San  Benito:  Libre- 
ria  baja  641. 

—  Monasterio  de  S.  Benito:  Libreria 
alU  642. 

—  Biblioteca  del  Monasterio  de  San 
FranciBco  643. 

—  Archive  de  la  Amortisaci6n  689; 
544. 

—  Archive  de  la  Dipntact^n  provin- 
cial  646. 

—  Biblioteca  particnlar  de  D.  Die^ 
Sanniento  de  Acnna,  Conde  de  Gon- 
domar 546. 

—  Alfonso  de,  s.  Alfonso. 
Vallbona,  Archive  de  las  Religiosas 

monjas  66,  547. 
Valle,  Remon  Zarco  de,  s.  Zarco. 
Vallejo,  Felipe  Femandez,  ».  Fer- 

nandez. 

—  Erzbischof  von  Santiag^o  6. 

V all  ÖS,  Biblioteca  del  Monasterio  de 
S.  Cncnfate  24Anf.;  648. 

Valles,  Jnan  423  B. 

Vallet,  Jos«  27  B. 

Vallisoletum,  s.  Vailadolid. 

Valpnesta,  Biblioteca  del  Monaste- 
rio 649. 

Valseca,  Gabriel  368. 

Valvanera,  Biblioteca  del  Monas- 
terio de  Io0  Benedictinofl  560. 

Var^as  Ponce,  Joei^  229. 

—  Tamajo  de,  Tomas,  ».  Tamayo. 
Varro  M.  Tcrentius,  Einl.  8.  11.  13; 

29.  ~  226;  616,  10. 


Vaux  de  Gemey  863  Anm. 
Vazquez,  Alfonso  134,  8.  31  [476]; 
134,  S.  87  [481]. 

—  de  Marmol,  Jnan  109  B. 
Vedruna,  P.  164 

Ve^a,  Biblioteca  de  la  Igletia  de 
S.  Jnan  Einl.  S.  23.  —  651. 

Carpio,  Felix  Lope  de  59;  22H, 

S.  23  [307]. 

—  Joed,  Gntierrez  de  la,  s.  Gutier- 
rez. 

Vegetins  Benatns,  Flavins  (De  re 
militari)  Einl.  8.  7.-51,  23;  127, 
18. 

—  spanisch  228,  S.  23  [307]. 
Velasco  134,  8.  30  [182] 

—  Fernando  Jos^  de  293;  681. 

—  Jnan  Lopez,  s.  Lopez. 
Velaz  de  CarUvis,  Froylanus  344. 
Velazqnez,  Fortnn,  Bischof  von  Leon 

204. 

—  Lnis  JosÖ  229. 

—  de  Cnellar,  Sancho  637. 

—  y  Sanchez,  Josö  427. 
Velilla  (Jnlia  Celsa)  684,6. 
Velins  Longns  Einl.  S.  11. 
Vellosillo,  Fernando,    Bischof  von 

Lngo  217;  222. 
Veludo,  Giovanni  134,  8.  21  [173]. 
Venegas,   Francisco  Delgado  y,   s. 

Delgado. 
Vera,  Mignel  de  680. 

—  Vincencio  Jnan  de  Lastanosa  y 
Baraiz  de,  s.  Lastanosa. 

Verbal,  El  67,  96. 

Veremnndns  11.,   Res  Legionensis 

(Bermndo  ü.  el  Gotoso)  78;  101,    s. 

a.  Vermndo. 
Vergara  465  (Amador). 
Vergerins,  Petras  Paolos  228,  8.  26 

[309]. 
Vergilius     Maro,     Poblios    Opera 

Einl.  8.  12;    26;   29;   86;   88f.    — 

67,  48;  134,  8.  64  [216];  228,  8.  16 

[300];  304,  3;  337,  111;    382,  Cat. 

Villaii.  H;  391,  180—181;  60H;  563. 

Vill.  23;  663,  Heine  63. 


Indioes. 


15 


Vergiliut),  Aeneis  Einl.  8.  20;  30.  — 
131,  6;  184,  S.  44  [196J;  344,  37; 
344,  38;  (spanisch)  228,  S.  12  [296]. 

—  Bucolica  Einl.  S.  30.  —  330,  12. 

—  Edoga  Vn.,  spanisch  36,  4. 

—  Oeorgica  330,  8. 

—  NoUe  in  V.  600. 

Vermudo  Bex  Legionensis,  s.  Vere- 
mondus. 

—  Nunnonis  filins  94. 
Versero,  El  466,  147. 
Versus  ad  pneros  229. 
Veraela,  Biblioteca  del  Monasterio 

Cisterciense  de  Nnestra  Sefiora  662. 
Via  na,   Principe   de,   s.   CArlos   de 
Aragon. 

—  Enrique,  Conde  de  490. 
Viaticum,  Über  222,6. 
Vicente,  presbitero  412. 
Vicentius  6.,  Martyr  66;  89;  677, 

26. 
Vieh  (Stadt  und  DiOcese)  Einl.  8.  21. 
46.  —  21 ;  198;  602  C. 

—  Biblioteca  y  Archivo  del  Cabildo 
de  la  Santa  Iglesia  Catedral  134, 
8.  44  [196];  663. 

—  Biblioteca  piiblica  Episcopal  664. 

—  Secretaria  del  Obispo  666. 

—  Aula  capitularis  666. 

—  Archive  de  la  mesa  Episcopal  667. 

—  Archive  municipial  668. 

—  Biblioteca  del  Circulo  literario  669. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  los 
Carmelitas  660. 

—  Biblioteca  particular  del  Dean 
Moncada  382  Canal. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Aide- 
fonso  de  Tous  66  t. 

—  Episcopologio  de  382. 

—  Diego  de  328. 

Vicios  ö  Virtudes  134,  8.  64  [206]. 

—  französisch  43,  77. 
s.  a.  Vitia. 

Victor  martyr  78. 

—  PnbUus  398,  10. 

—  Tunnunensi8  6;417,Chron.  Per.  1; 
417,  luv.  Pere«  10.  11. 


Victoria,  Sancta  486. 

—  Amer,  Miguel  63. 
Victorian,    San,    Archive  del  Mo- 
nasterio 662;  681. 

—  Tumbo  des  Archivs  229. 
Victorinus,    Fabius  Marins,    Einl. 

S.  11. 

—  Petavionensis,  Comm.  in  Apoca- 
lypsin  164. 

Vida,  Marco  Gerönimo  263. 
Vidal,  Joannes  328.' 

—  Bodrigo  48  Anm. 

—  de  Besald,  Ramon  36,  11. 

—  7  Diaz,  Alejandro  398. 

—  y  Valentiano,  Cajetano  134,  8.  60 
[212). 

Viedma,  Bartolomö  Garci-Femandez 

de,  s.  Garci. 
Vigila,  Monachus  Albeldensis  417, 

Chron.  Per.  22;  s.  a.  Vigilianus  Codex. 
Vigilianus,  diaconus  344,  12. 

—  (Codex  canonum)  4;  134,  8.  24 
[176];  134,  8.  31  [183];  134,  8.36 
[I88f.];  134,  8.  44  [196];  131,  8.  56 
[208];  134,  8.  67  [209f.];  134,  8.  66 
[2 17  f.]. 

Vigilius  Tapsensis    Einl.  8.  16.  — 

663,  Vill.  22. 
Vignau,  Vicente  161. 
Vila,  Domingo  294. 

—  Jaime  Ramon  329. 

—  Ramon  40,  83. 

Vilamari,  Bischof  von  Gerona  154. 
Vilano,  Juan  616,6. 
Vilar,  Raphael  43. 

—  Vicentius  148. 
Vilara,  s.  Wilara. 
Vilarassa  613. 

Villa-Amil  y  Castro,  Jos«  Einl.  8. 27. 
^  6;  13;  17;  134,  8.  42  [194]  134, 
8.  49  [201];  134,  8.  62  [214];  147; 
199f.;  222f.;  232f.;  306;  428;  467; 
666  0.;  667.    ' 

—  Antonio  Martin,  s.  Martin. 

Vill  aber  trau,  Biblioteca  del  Mo- 
nasterio de  los  Augustinos  de  Santa 
Maria  663. 


16 


XI.  Abhandlung:     Beer.  Hindschriftenachitee  Spaniens. 


Villacastin,  Antonio  de  134,8.15 

[167]. 
Villaclaron,  Biblioteca  de  la  Ca- 

pellania  de  la  Iglesia  664. 
Villacrescentia,  Juan  de,  s.  Joan- 
nes de  Villa  Crescentia. 
Villadiego,  Francisco  de  478,8.37 

[481). 
Viliaherino    y    Garcia,    Francisco 

Femandez  de,  s.  Femandez. 
Villalpando,  Josef  Bodrigo  7,  Mar- 

qn^  de  Compuesta  589. 
Villalta,  Amador  de  los  Bios  y,  s. 

Amador. 
Villalya,Pedrode382,Cat.yiUan.  10. 
Villamarcie,  Biblioteca  de  la  Iglesia 

de  8anta  Columba  565. 
Villanova  Galceran  de,  Bischof  von 

Urgel  502  Anf. 

—  Oratianns  de  588. 

—  Migael  Bon  de,  s.  Bon. 

—  P.  de  40,  44. 

Villanneva  y  Qeltrd,  Moseo  y  Bi- 
blioteca Balang^er  566. 

—  Sanctns,  Thomas  de,  s.  Thomas. 

—  Amaldus  de,  Einl.  8.  32. 

—  Jaime  Einl.  8.  3;  5;  18;  41;  47; 
—  2;  5;  21,  24  B.;  134,  8.  37  [189]; 
134,  8.  71  [223];  206;  229;  295;  548 
u.  ö. 

Villaoriente,   Biblioteca   del   Mo- 

nasterio  567. 
Villar,  Martinez  de,  s.  Martine». 
Villarasa,  Pater  de  525. 
Villareal,   Convento   de  San  Pas- 

cnal  93. 
Villaambrosa,  Conde  de,  s.  Nnffes 

de  Onsman. 
Villava,  Jnsepe  616. 
Villaverde,  Marques  de,  Conde  de 

Morata  614. 
Villayiciosa,    Bartolom^   de    478, 

8.  27  [471];  478,  8.  39  [483]. 
Villaxan,  Juan  NnAez  de,  s.  Nnflez. 
Villegas  134,  8.  8  [160]. 

—  Pedro  Femandez  de  Einl.  8.39.  — 
75. 


Villena,  Enrique  de  134,  &  49  [201); 
134,  8.  53  [205];  228,  8.  18  [297]; 
228,  8.  21  [805];  267. 

—  Marqn^  de  291. 

—  Marqu^  de,  Enriqae  de  Aragon, 
s.  Enrique. 

ViJias  y  Serra,  Francisco  165. 
Vincencins  145. 

—  Martyr  25  (Villan.)    12—16;  392. 

—  ICtus  127,  11. 

—  Bellovacensis  53,  241;  385,  5;  134, 
8.  14  [166]. 

VindaletiuB,  8.  (Vita)  53,261. 
Viniagio,  Biblioteca  del  Monasterio 

Sancti  Jacob!  et  8antae    Enlaliae 

Einl.  8.  19.  —  568. 
Violante,    (Gemalin    Juan    L    von 

Aragon)  51. 
Vique,  s.  Vieh. 

Vir ag ine,  Jacobns  de,  s.  Jacobns. 
Virginitate  8anctae  Mariae,  I>e>  s. 

Maria,  8. 
Virorum    illnstrinm   Über    43,  67; 

315,  19;  330,13. 
Virtudes,  Libro  de  las  tres  181,6. 
Virtuts,  Libre  de  53,277. 

—  dels  princeps  antichs  (catalantsch) 
529,  12. 

Visars,  Pedro  37,2. 
Visio  228,  8.  9  [293]. 
Visiones  Danielis  502,  4. 
Vita,  Vida. 

—  8ancti  Aemiliani  455,  94. 

—  del  Rey  Apollonio  134,  8.  31  [183]. 

—  8ancti  Brandani  455,  112. 

—  8ancti  Caecilii  5. 

—  Christi  67,69;  67,112. 

—  y  pasion  de  Christo  134,  8.31  [183]. 

—  8ancti  Ctesiphontis  5. 

—  8ancti  Dominici  455,  168. 

—  Episcopomm,  Liber  de  103. 

—  vel  Passio  8anctae  Enlaliae  Bai^ 
cinonensis  25. 

—  Sancti  Euphrasil  6. 

—  Sancti  Fructuosi  14. 
->  Sancti  Hesycbii  6. 

—  Ilippocratis  36,  16. 


Indie«fe. 


17 


Vita,  Vida. 

—  Sancti  Jacob!  63,  66. 

—  de  SaD  Isidro  Labrador  246. 

—  Sancti  Indaletii  6. 

—  de  los  Maestros  de  San  Juan  de 
MalU  382,  Cat.  Vill.  16. 

—  de  la  Santa  Maria  Egipciaca  184, 
S.  81  [183];  134,  8.  46  [198];  184, 
S.  66  [217]. 

—  de  Santa  Maria  Ma^ifdalena  134, 
S.  60  [202]. 

—  Sancti  Ole^arii  26. 

—  Sancti  Pelagii  466,  61. 

—  Sanctae  Seculinae  (Secnndinae?) 
466,60. 

—  Sancti  Secnndi  6. 
^  soliUria,  De  89,  8. 

—  Terentii  36,  16. 

—  Sancti  Torqaati  6;  417,  Chr.  Per.  8. 
Vitae,  Vidas. 

—  Sanctomm  14;  40,  16;  109  B.; 
204,  16;  316;  344,  Cat.  Morales  8 
und  22;  417,  Inv.  Perez  1;  624. 

—  lemosinisch  663,  Heine  60. 

—  cataianisch  629,  11. 

—  Patnim  140,  3;  197,  10;  316,  4; 
387,  47—48;  391,  16  u.  17;  466,  6; 
467,  14;  661,  8;  668,  Wilara  86— 
39;  668,  4. 

—  —  de  Graeco  in  Latinnm  trans- 
latae  per  Paschasinm  96,  29. 

—  Septem  primomm  Hispaniac  Epi- 
.4copomm  417,  Chron.  Per.  8. 


Vitae,  Vidas. 

—  archiepiscoponun  Toletauorttm417 
Inv.  Peres  9. 

Vitales,  Pedro  697;  614. 

V  i  t  e  1 1  i  o  (Perspecti va)  63,249. 

Vitia  octo  467,  18. 

Vitiis,  Snmma  de,  s.  Albertuii,  Jo- 
hannes. 
S.  a.  Vicios. 

Vitores,  Matias  Sangrador,  s.  San- 
in^ador. 

VitruTins,  Marcos  V.  Poliio  Einl. 
S.  12  f. 

Vizcaino,  Diego  Felipe  613. 

Vocabnlario   antigao    478,   S.  36 
[480]. 

—  de  medicina  423  B. 
Vocabularium  graecum  616 fin. 
Vogel,  Ernst  Oustay  Einl.  S.  42.  — 

6;  6;    134,  S.  4  [166];    134,  ß.  39 
[191];   134,  8.41  [193];   148;   228, 
S.  7  [291];    344,  Cat.   Morales  10 
Anm.;  474;  616. 
Voisin  134,  8.41  [198]. 

—  J.  de  93  Anm. 
Volbeding,   M.  J.    E.    134,    8.^42 

[194];  478,  S.  8  [292]. 
Volger,  Ernst  43;  64;  467. 
Voltelini,  Hans  von  6;  478,  8.  32 

[476]. 
Voragine,  Jacobn.s  de,  s.  Jacobns. 
Viiindisclns  391. 
Vulsa,  EpiscopuR  417,  Chron.  Per.  18. 


Wace,  Robert  428. 

Wadamirns  (Guadaminis) ,  Episco- 

pns  Ansonensis  663. 
Wadding,  Lucas  827. 
Wall,  Ricardo  184,  8.  26  [177]. 
WaltE,  Otto  232. 

Wamba  91 ;  417,  Chron.  Per.  16  n.  16. 
Washington,  Irwing  168. 
Werth,  Hermann  273. 
West-Minster-Abtei    zn   London 

610, 1. 
Siixancsber.  d.  phU.-hist.  Cl.  CIXXI.   Bd. 


w. 

Wien,    Kaiserliche     Akademie     der 

Wissenschaften  Einl.  8.  1.  3.  —  48. 
-  k.    k.   Hofbibliothek    Einl.    8.  42 

Anm.  —  134,  8.  6  [168];  228,  8.  2 

[286);  228,  8.21  [305]. 
Wilara,     Bischof    von     Barcelona, 

Einl.  8.  24.  —  663. 
Wiliesind,  Bischof  von  Pampelona 

Einl.  8.  20. 
Wilkens,  Comel  Angust  Einl.  8.  6; 

48. 
11.  Abb.  2 


18 


XT.  Abhaodlnng:    Reor.  HaDdachriftonseUltzo  Spaniens. 


Willama,  Josö,  Qüemes  de  227. 
Windisclas,  b.  VnindUclus. 
Wolf,  Ferdinand  263. 


Wowerias,  Jana»  616  Anm.  2. 
Wsky,  Paulinas  382,  Cat.  Villau.  3H. 
Wnlfnra,  Sancta  88. 


X. 


Xativa,  Biblioteca  del  Convento  de 

loB  P.  Prcdicatorefl  625;  569. 
Xonophon,  (Cyrnpaedie)  257;  508. 
Ximena  Jnrado,  Martin  de  20. 
Ximenez,  Alejo  478,  8.  37  [481]. 
~  Alfonso  478,  S.  30  [474]. 

—  Andres  134,  S.  25  [177]. 

—  de  Ayenre,  Garcia,  s.  Oarcia. 

—  de  Cisneros,   Francisco,  Cardinal 


5  Anm.;  228,  S.  18  [302];  232;  478, 
8.  30 f.  [474]  Anm.;  478,  8.  42 [486]. 
Ximenez,  Paten,  Bartolom^  350. 

—  de  la  Rueda,  Antonio  131. 

—  de  Urrca  y  Qonsales   de    Mnn^ 
bre^a,  Francisco  280;  613;  6i5f. 

Ximenius,  Franciscus,  s.  fiximenea 

Francisco  de. 
Ximcno,  Vicente  386;  516. 


Y. 


Vailez,  Domingo  222. 

—  Fernando  222. 

—  Rodrigo  428,  8.  26  [470]. 
Yanguas  y  Miranda,  JosÄ  143;  368. 
Ycgr6.s,  Oarei  440. 

Yepos,  Antonio  de  14;  88;  99;  140; 
316;  397. 


Ysaac,  Rabbi,  s.  Isaac. 

Y saliner,  s.  Isalguer. 

Ysop  et  e,  Libro  de,  s.  Josepet. 

Yada,  Rabi  67. 

Yury  49,  1. 


Z. 


Zabazolla,  Francisco  de  163,  47. 

Zaearäs  305. 

Zacharias,  8an,  (Kloster)  Einl.  8.20. 

37. 
Zacosta  Einl.  8.  25.  ^  160. 
Zamora,    Biblioteca  dcl  Monastcrio 

de  8an  Francisco  570. 

—  CiSrtcs  de  441,  1. 

—  Fnero  de   134,  8.  62  [214];    228, 
8.  20  [304]. 

—  Ferrando  de  80,  32. 

—  Oil  de,    s.  Joannes  Acgidius  Za- 
morensis. 

Zanellas,  Presbyter  103. 
Zange me ister,  Otto  232. 
Zapata,  Antonio  Lnpian  577,54. 

—  Juan  441.  Vgl.  134,  8.  13  [165]. 
Zaragoza,     Stadt,     53    Ende   58; 

280. 


Zaragoza,  Arcbivo  de  la  8anta  I|^e- 
sia  Metropolitana  de  la  Seo  (San 
8alvador)  571. 

—  Biblioteca  del  Cabildo  de  la  Santa 
Igle^ia  Mayor  del  Pilar  571;  572: 
606. 

—  Arcbivo  del  Cabildo  de  la  Santa 
Iglesia  Mayor  del  Pilar  573. 

—  Archivo  de  la  Mitra  Anobis|»al 
574. 

—  Archivo  Mnnicipal  575. 

—  Biblioteca  d«  la  Dipataci<(n  676. 

—  Biblioteca  proyinciai  (y  üniver- 
stUria)  577;  579 f.;  584;  594 f.;  603. 

—  Biblioteca  del  Colegio  de  Abo- 
gados  578. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  San 
AugosUn  577,  8;  577,  15;  579; 
600. 


IndieM. 


19 


Zaragoza,  BibUoteca  de  la  Real 
Cartuja  de  Nnestra  Seflora  de  Aula 
Dei  677,  40;  680;  616. 

—  Biblioteca  del  Keal  Seminario  de 
San  Cirlos  (BibUoteca  Manuel  Ro« 
da)  681. 

—  BibUoteca  del  Seminario  coneiliar 
582. 

—  Biblioteca  del  Convento  del  CAr- 
men  683. 

—  BibUoteca  y  Archivo  del  Convento 
de  8.  Domingo  577,  30  nnd  31; 
584. 

—  BibUoteca  del  Mouasterio  de  Santa 
Eng^acia  586. 

—  Biblioteca  del  Real  Monasterio  de 
Santa  Fä  686. 

—  Biblioteca  del  Colegio  de  lo»  Je- 
suitas  587. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  San 
Francisco  de  Santa  Maria  de  JosAn 
588. 

—  Biblioteca  de  San  Ildefonso  689. 

—  Archivo  del  Real  Monasterio  de 
SanU  Inte  590. 

—  BibUoteca  del  Convento  de  San 
Josef  de  Carraelitas   Descalos   691. 

—  Biblioteca  del  Convento  de  S.  LA- 
zaro  592. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Ma- 
nuel AbeUa  693. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Juan 
Francisco  Andres  de  Uztarroz  694. 

—  BibUoteca  particular  de  D.  Martin 
CarriUo  695. 

—  Biblioteca  particular  del  Conde  de 
San  demente  596. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Diego 
Josef  Dormcr  597. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Juan 
Francisco  Escudez  698. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Diego 
de  Bspte  599. 

—  BibUoteca  particular  de  D.  Gaspar 
Oalceran  de  Castro ,  de  Aragon 
j  Pinös,  Conde  de  QuimerA  592; 
600. 


Zaragoza,  Biblioteca  particular  de 
D.  Pablo  OU  y  Oil  601. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Fran- 
cisco Hospital  602. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Vicen- 
cio  Juan  de  Lastanosa  y  Baraiz 
de  Vera  603. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Felix 
de  Latassa  604. 

—  BibUoteca  particular  de  D.  TomAs 
Fermin  Lezaun  y  Tormos  606. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Barto- 
lom^  Llorente  606. 

— -  Biblioteca  particular  de  D.  Joa- 
quin  Lopez  Bemute  607. 

—  BibUoteca  particular  de  D.  Pedro 
Manero  608. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Fermin 
Molina  609. 

—  BibUoteca  particular  del  Doctor 
D.  Bartolom^  Morlanes  y  Male 
610. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Josef 
Siesso  de  Bolea  611. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Gabriel 
Sora  y  Aguerri  612. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Ma- 
nuel Turmo  y  Palacios  613. 

—  Archivo  del  Marqute  de  Villa- 
verde,  Conde  de  Morata  614. 

—  BibUoteca  particular  de  D.  Fran- 
cisco Ximenez  de  Urrea  y  Gonza- 
lez de  Mun^brega  616. 

—  Biblioteca  particular  de  D.  Ger6- 
nimo  Zurita  y  Castro  616. 

Zaragua,  Mose  A^an  de  134,  S.  27 

{179). 
Zarate,  Antonio  Gil  de,  s.  Gil. 
Zar  CO    del    Valle ,    Manuel    Remon 

Einl.  S.  2.  —  110;  134,  S.  10  [162]; 

134,     S.   15    [167];    226  0.;     228, 

8.  14  [298]:  251;  273;  478,  S.  30 

[474]. 
Zavarellii,  Franciscns  109,32. 
Zaya.4,    Gabriel    de    134,     S.    13  f. 

[166]. 

—  Pedro  de  697;  614. 


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XI.  Abbttodlang:    Beer.    HandscbriftenscbiUe  Spuiien». 


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spanischen  Schriftwesens  im  Mittelalter  abgeben  werde,  als 
datirte  Handschriften  aus  fast  sämmtlichcn  bedeutenden  Schrcib- 
schulen  zusammengestellt,  eine  stattliche  Zahl  von  Schreibern 
und  Miniatoren  namentlich  angeführt  und  die  Kunstwerke  der 
letzteren  in  chronologischer  Folge  gleichfalls  stets  mit  mög- 
lichster Fixirung  der  Provenienz  verzeichnet  erscheinen. 

Die  in  der  letzten  Columne  beigegebenen  Anmerkungen 
enthalten  —  selbstverständlich  ohne  die  im  Texte  gelieferten 
ausführlicheren  Daten  überflüssig  machen  zu  wollen  —  kurze 
Hinweise  auf  die  Art  der  Herstellung  der  Manuscripte,  die  Um- 
stände ihrer  Entstehung,  Namen  der  Sammler  und  Auftraggeber, 
insbesondere  bei  den  minierten  Handschriften  eine  knappe  Cha- 
rakteristik ihrer  Ausschmückung.  Diese  Daten  in  Verbindung 
mit  den  in  der  Rubrik:  ,Früherer  Aufbewahrungsort  (Schule)' 
zusammengestellten  Angaben  sind  es  vornehmlich,  wie  ich  hier 
hervorheben  möchte,  die  zu  einer  genaueren  Untersuchung  ein- 
laden^ als  sie  innerhalb  der  hier  gezogenen  Grenzen  möglich 
war.  Eine  solche,  in  eminentem  Sinne  culturhistorische  Studie 
hätte,  von  den  Centren  der  Handschriftenpropagation,  den  Höfen 
und  kirchlichen  Pflegstätten  ausgehend,  zu  zeigen,  welche 
Factoren  die  Verbreitung  mittelalterlicher  Textzeugnisse  begün- 
stigten, zu  welchen  Zeiten  und  an  welchen  Orten  die  Schrcib- 
thätigkeit  eine  erhöhte  Förderung  fand,  und  um  welche  in  dieser 
Richtung  hervorragende  Persönlichkeiten  (Herrscher,  Bischöfe, 
Aebte)  sie  sich  gruppierte.  In  ähnUcher  Weise  wäre  bei  den 
Miniaturwerken  darzuthun,  welchen  Schriften  vorzugsweise  eine 
künstlerische  Ausstattung  zugute  kam,  auf  welchen  Wegen  wir 
die  Entwicklung  von  Stil,  Ornament  und  sonstigen  charakte- 
ristischen Merkmalen  (Crux  Ovetensis  u.  dgl.)  zu  verfolgen 
haben,  wobei  natürlich  den  einzelnen  Schulen  die  entsprechende 
Rolle  als  Führerinnen  zugewiesen  werden  müsste. 

Doch  wäre  es  jetzt  schon  ein  Leichtes  und  nur  noch 
eine  technische  —  allerdings  leider  auch  mit  finanziellen  Rück- 
sichten verknüpfte  —  Aufgabe,  von  sämmtlichen  hier  ge- 
sammelten Urkunden  für  die  Entwicklung  des  spanischen 
Schriftwesens  entsprechende  Proben  herzustellen,  um  ein  paläo- 
graphisches  Werk  zu  schaffen,  wie  es  bis  heute  noch  keine 
Kultumation  aufzuweisen  in  der  Lage  ist. 


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Für  Anfertigang  von 
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Caractöres  iluminados 
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Por  mandado  del  Sr.  Rey 
D.  Enrique  II.  Armas 

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Mit  dem  Bildnis  dos  Au- 
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